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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Blechbearbeitungszentren und Maschinen,
wie beispielsweise Revolverpressen, und insbesondere eine Blechbearbeitungsmaschine,
die einen Richtungswechselmechanismus zum Antrieb des Maschinenwerkzeugs benützt.
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Hintergrund der Erfindung
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In
Dokument
US 6021658 wird
eine Blechbearbeitungsmaschine offenbart, die einen Kontaktmechanismus – beispielsweise
in Form einer Rolle – benützt, der
in die Richtung parallel zu der Ebene des Werkstücks beweglich ist, um einen
Kontakt mit dem Stößel der
Werkzeuganordnung zum Antrieb des Werkzeugs in eine Richtung herzustellen,
die im Wesentlichen rechtwinkelig zu der Richtung ist, in die die Rolle
angetrieben wird. Durch den dermaßen erfolgenden Wechsel einer
Kraft, die in einer Richtung beweglich ist, zum Antrieb des Werkzeugs
in eine andere Richtung ist die in
US
6021658 beschriebene Maschine fähig, eine Reihe innovativer
Techniken auszuführen,
die mit älteren
Blechbearbeitungsmaschinen nicht oder nur mit großen Schwierigkeiten
erreichbar wären.
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Wie
in
US 6021658 offenbart,
wird der Mechanismus zum Wechseln der Antriebsbewegung in eine Richtung
in eine Antriebskraft in eine andere Richtung durch das Zusammenwirken
zwischen einer Rolle und einem vorkonfigurierten Mechanismus, etwa
einem Nocken, bereitgestellt. Ein derartiger Mechanismus funktioniert
gut, so lange die an einem Werkstück durchzuführende Arbeit eine bestimmte Kraft
bei einer bestimmten Geschwindigkeit erfordert. Für einen
Wechsel auf eine andere Kraft muss bei der in
US 6021658 beschriebenen Maschine
entweder die Rolle oder der Nocken des Kraftrichtungswechselmechanismus
ausgetauscht werden. Es muss nicht betont werden, dass ein solcher
Austausch nicht nur zeitraubend ist, sondern auch eine Stilllegung
der Maschine während
des Mechanismuswechselvorgangs erfordert.
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Es
bedarf deshalb eines verbesserten Kraftrichtungswechselmechanismus
zur Verbesserung der Funktionsweise einer Blechbearbeitungsmaschine.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
verbesserte Blechbearbeitungsmaschine der vorliegenden Erfindung
nützt eine
Mehrzahl von Nocken, die kooperativ mit einem Kontaktmechanismus
zusammen wirken, wie beispielsweise einer Rolle. In einem ersten
Ausführungsbeispiel
sind die Mehrzahl von Nocken fest auf einer Schlittenplatte montiert,
die über
dem Werkzeugmechanismus angeordnet ist. Die Schlittenplatte ist
per Hydraulik- oder Servoantrieb beweglich, um einen der Nocken zwischen
Rolle und Werkzeug zu positionieren. Nach seiner präzisen Positionierung
durch Bewegen der Rolle in eine Richtung, beispielsweise in Richtung
der x-Achse, kehrt der Nocken, der mindestens eine Oberfläche aufweist,
die Kontakt mit der Rolle aufnimmt, die von der Rolle in x-Richtung
ausgeübte Kraft
in eine andere Richtung um, beispielsweise in Richtung der z-Achse,
um das Werkzeug auf diese Weise entlang der z-Achse zu bewegen.
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Für die vorliegende
Erfindung könnte
das Werkzeug auch die Matrize sein. Deshalb können zwei unterschiedliche
Schlittenplatten, eine für
das obere Werkzeug und eine für
das untere Werkzeug, beispielsweise die Matrize, vorgesehen sein,
um beide Werkzeuge auf eine Weise zu bewegen, wie in
US 6021658 beschrieben.
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Um
die Schlittenplatte so zu bewegen, dass ein bestimmter Nocken über dem
Werkzeug positioniert wird, insbesondere über dem das Werkzeug antreibenden
Stößel, kann
ein Antriebsmechanismus, wie beispielsweise ein Servomotor oder
ein hydraulischer Antrieb, verwendet werden. Die Positionierung der
Schlittenplatte kann auf präzise
Art und Weise mittels eines Kugelspindelantriebs erfolgen, dessen Präzision mit
einem damit verbundenen Sensor überwacht
werden kann.
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Die
Positionierung der Schlittenplatte kann linear erfolgen. Es kann
aber auch eine Rotationsbewegung der Schlittenplatte bewirkt werden,
um den entsprechenden Nocken zwischen der Antriebsrolle und dem
Stößel der
Maschine anzuordnen. Eine solche Rotationsbewegung ist insbesondere
wirksam, wenn eine gerade Anzahl von Nocken auf der Schlittenplatte
konzentrisch angeordnet ist.
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Anstatt
der Anbringung einer Schlittenplatte mit einem Mehrzahl von Nocken,
die auf dieser zwischen der Antriebsrolle und dem Stößel montiert sind,
weist ein zweites Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung einer Blechbearbeitungsmaschine eine
Mehrzahl von Nocken auf, die an einem entlang einer linearen Führung in
einer ersten Richtung beweglichen Schlitten montiert sind. Diese
Nocken sind hintereinander entlang dem Schlitten montiert, so dass
wenn der Schlitten in der ersten Richtung angetrieben wird, ein
bestimmter Nocken in Kontakt mit einem über dem Stößel montierten Kontaktmechanismus
kommt und der Stößel in eine
andere Richtung angetrieben wird, um das Werkzeug anzutreiben. Durch
die Steuerung der Schlittenbewegung entlang der Führung kann
das Werkzeug über
die unterschiedlichen Nocken mit unterschiedlichen Kräften bei
unterschiedlichen Geschwindigkeiten angetrieben werden.
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Für das erste
Ausführungsbeispiel,
bei dem eine Mehrzahl von Nocken an einer Schlittenplatte montiert
sind, insofern als jeweils nur einer der Nocken zwischen dem Antriebsmechanismus
und dem Stößel positioniert
ist, kann der freie Nocken gegen einen anderen Nocken ausgetauscht
werden, während
die Maschine in Betrieb ist.
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Es
ist folglich ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Blechbearbeitungsmaschine
mit einem Mechanismus zum Wechseln der Kraftrichtung zu schaffen,
die es dem Benutzer ermöglicht,
aus einer Auswahl den gewünschten
Nocken mit der geeigneten Geschwindigkeit und Kraft zum Stanzen
des Werkzeugs auszuwählen.
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Es
ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, dem Benutzer die
Wahl für
die Kraft und Geschwindigkeit zu ermöglichen, mit der er die Stanzoperation
der Maschine ausführt,
ohne diese zuerst in den Leerlauf versetzen oder anhalten zu müssen.
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Es
ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Blechbearbeitungsmaschine
zu schaffen, die ein Werkstück
mit unterschiedlichen Kräften und
Geschwindigkeiten während
des selben Arbeitsvorgangs bearbeiten kann.
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Kurze Beschreibung der
Figuren
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Die
genannten Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden ersichtlich
und die Erfindung selbst am besten verstanden unter Bezugnahme auf
die folgende Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung
in Zusammenhang mit den begleitenden Zeichnungen.
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1 ist
eine Darstellung eines exemplarischen Antriebsmechanismus der Blechbearbeitungsmaschine
der vorliegenden Erfindung;
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2 ist
eine halbperspektivische Ansicht einer Schlittenplatte, auf der
zwei unterschiedliche Nocken montiert sind;
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3 ist
eine Draufsicht der Schlittenplatte der 2, in der
das Zusammenwirken zwischen einem der Nocken, der Rolle und dem
angetriebenen Stößel dargestellt
ist;
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4 ist
eine Seitenansicht, in der einer der Nocken an der Schlittenplatte
der 3 in Kontakt mit der Rolle des Antriebsmechanismus
zum Wechseln der Rollenbewegung in eine Richtung in eine Bewegung
in eine andere Richtung zum Antrieb des Werkzeugs dargestellt ist;
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5 zeigt
die Anwendung des an der Schlittenplatte der 3 montierten
anderen Nockens zum Antrieb des Werkzeugs;
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6 ist
eine Illustration der Schlittenplatte der 3, die in
einer Rotationsbewegung bewegt wird, und des Austauschs eines Nocken
auf der Schlittenplatte gegen einen anderen Nocken, während der
andere Nocken der Schlittenplatte zum Wechseln der Richtungsbewegung
des Antriebsmechanismus zum Antrieb des Werkzeugs verwendet wird;
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7 ist
eine perspektivische Ansicht einer Schlittenplatte, auf der eine
Mehrzahl von Nocken montiert sind ("MULTICAMTM");
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8a–8c sind
Querschnittansichten unterschiedlicher beispielhafter Nocken und
der entsprechenden Kontaktflächen
dieser Nocken zur Durchführung
des Wechsels der Bewegungen in eine Richtung in Bewegungen in eine
andere Richtung; und
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9 illustriert
ein zweites Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung, bei dem die Richtungswechselnocken an
einem Schlitten montiert sind, der entlang einer Führung beweglich
ist, die entlang der x-Achse verläuft.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Ein
Gesamtüberblick
des Mechanismus zum Wechseln der Bewegung des Antriebs von einer Richtung
auf eine Bewegung in eine andere Richtung zum Antrieb des Werkzeugs
ist in 1 dargestellt. Wie dargestellt, hat die Blechbearbeitungsmaschine einen
Rahmen 2 in gestrichelter Kontur, an dem ein Antriebsmechanismus 4 zum
Antrieb eines Kontakthalters 6 bidirektional in eine Richtung,
beispielsweise entlang der x-Achse, montiert ist. Um den Kontakthalter 6 entlang
der x-Achse anzutreiben, besitzt der Antriebsmechanismus einen Schlitten 8,
der eine Schraubenwelle 10 und eine darum angebrachte Mutternanordnung 12 besitzt.
Die Schraubenwelle 10 ist wiederum mit dem Ausgang eines
Servomotors 14 oder eines anderen, gleichwertigen Motorantriebs verbunden,
beispielsweise eines Hydraulikmotors. Der Betrieb des Servomotors 14 wird
von einer Prozessorsteuerung 16 gesteuert.
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Der
Schlitten 8 umfasst auch einen linearen Antrieb 18,
an dem mittels der Lager 20 eine Antriebswelle 22 befestigt
ist, die mit dem Kontakthalter 6 verbunden ist. Beweglich
an den Kontakthalter 6 gekoppelt sind zwei Führungslagerrollen 24,
die beweglich über
einen oberen Rahmen 26 der Blechbearbeitungsmaschine gleiten.
Wenn der Servomotor 14 eingeschaltet wird, dreht sich die
Schraubenwelle 10 im oder gegen den Uhrzeigersinn, um auf
diese Weise die Mutternanordnung 12 am Gewinde entlang zu
bewegen. Und vorausgesetzt, dass die Antriebswelle 22 fest
mit der Mutternanordnung 12 verbunden ist, bringt die Bewegung
der Mutternanordnung 12 ihrerseits die Welle 22 dazu,
sich in Richtung der x-Achse zu bewegen und damit den Kontakthalter 6 in
die selbe Richtung zu treiben. Die Betätigung des Servermotors 14 und
damit die Bewegung der Mutternanordnung 12 und der Antriebswelle 22 entlang der
x-Achse wird von der Steuerung 16 gesteuert.
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Am
Kontakthalter 6 ist ein drehbarer Rotationsmechanismus
angebracht, wie beispielsweise eine Rolle 28. Die Rolle 28 ist
wiederum in Relation zu einem Nocken 30 positioniert, der
mit dem Kopf eines Stößels 32 in
Verbindung steht und in diesen integriert sein kann, der bidirektional
in eine andere Richtung beweglich ist, beispielsweise in die Richtung
der z-Achse. Der
Stößel 32 ist
in einem Gehäuse 34 montiert,
bei dem es sich um ein Gehäuse
eines pneumatischen Antriebs handeln kann, in dem die geeignete
Feder 36 enthalten ist, um eine konstant aufwärts drückende Kraft
gegen den oberen Abschnitt des Stößels 32 bereitzustellen
und damit den Nocken 30 ununterbrochen gegen die Rolle 28 des
Kontakthalters 6 zu drücken.
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Die
Blechbearbeitungsmaschine der vorliegenden Erfindung besitzt des
Weiteren herkömmliche
obere und untere Revolver 35 und 37, die jeweils eine
Mehrzahl zusammen wirkender Werkzeuge an ihren Außenumfängen halten.
Ein solches Werkzeugpaar wird unterhalb des Stößels 32 dargestellt. Insbesondere
das obere Werkzeug 38 wird dermaßen vom Stößel 32 gepresst dargestellt,
dass es mit einem unteren Werkzeug bzw. der Matrize 40 zusammen
wirkt, um die Arbeit an einem auf einem Tisch 44 platzierten
Werkstück 42 auszuführen. Das
Werkstück 42 wird
bekannterweise von einem Einspannmechanismus 33 bewegt,
der eine Anzahl von Klemmen umfassen kann, die geeignet sind, das
Werkstück 32 auf
dem Arbeitstisch 44 entlang den x- und y-Achsen zu bewegen.
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Wie
in
US 6021658 offenbart,
kann durch die Steuerung der Bewegung des Kontakthalters
6 in
Beziehung zum Nocken
30 ein effizienter Antrieb des Schlittens
32 in
vertikaler Richtung zum Antrieb des Werkzeugs
38 bewirkt
werden, damit dieses in Zusammenarbeit mit der Matrize
40 Löcher in
das Werkstück
42 zu
stanzen vermag. Das System der
1 funktioniert
gut. Es ist allerdings auf die Anwendung eines einzelnen Richtungswechselnockens
30 beschränkt.
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Zur
Verbesserung des Systems der 1 haben
die Erfinder das Konzept eines Richtungswechselmechanismus vorgestellt,
der eine Mehrzahl von Einheiten umfasst, von denen eine jede so
funktionieren könnte,
dass sie die Bewegung des Antriebsmechanismus in eine Richtung auf
eine Bewegung in eine andere Richtung wechseln kann, die im rechten
Winkel zu der einen Richtung stehen kann. Durch das Vorhandensein
mehrerer Richtungswechseleinheiten, deren entsprechende Winkel unterschiedlich
vorkonfiguriert sind, können
die Kraft und die Geschwindigkeit, mit der ein Werkzeug von jeder der
Einheiten gestanzt wird, voreingestellt werden.
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Um
dieses Ziel zu erreichen, setzten die Erfinder eine Schlittenplatte,
wie beispielsweise die Platte 46 in 2, zwischen
dem Kontakthalter 6 und dem Stößel 32 ein. Wie anhand
der exemplarischen Schlittenplatte 46 der 2 dargestellt,
sind daran zwei Nocken 48 und 50 montiert. An
der exemplarischen Platte 46 besitzt jeder Nocken 48 und 50 zwei Kontaktflächen 48a, 48b bzw. 50a, 50b.
Jede der beiden Oberflächen
der Nocken 48 und 50 ist so konfiguriert, dass
sie in Kontakt mit der Rolle 38 kommt, so dass die Schlittenplatte 46 bidirektional
bewegt werden kann, wie durch den bidirektionalen Pfeil 52 angezeigt,
um den Stößel 32 anzutreiben.
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Bezüglich des
exemplarischen Nockens 48 ist zu beachten, dass die Oberfläche 48a so
konfiguriert ist, dass sie in einem Winkel, beispielsweise 8 Grad,
gegen die Mitte des Nockens 48 zu abfällt, um sich mit der Oberfläche 48b zu
schneiden, von der ebenfalls angenommen wird, dass sie in einem
Winkel von 8 Grad von ihrer Basis ansteigt. Der Punkt, an dem sich
die Oberflächen 48a und 48b treffen,
bildet einen Scheitel des Nockens 48. Gleichermaßen erstreckt
sich die Oberfläche 50a des
Nockens 50 in einem Winkel aufwärts, beispielsweise 15 Grad,
um sich mit der Oberfläche 50b an
einem Scheitel 50c zu schneiden. Es ist zu beachten, dass
die Winkel von 8 bzw. 15 Grad für
die Nocken 48 und 50 nur illustrativ gemeint sind,
als Winkel, mit dem eine Kontaktfläche eines Nocken von ihrer
Basis weg ansteigend konfiguriert werden könnte, um eine effiziente Kombination
von Kraft und Geschwindigkeit zum Antrieb des Stößels 32 zu erzielen,
um das Werkzeug 38 zu stanzen.
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Für die exemplarischen
Nocken, die an der Schlittenplatte 46 befestigt sind, kann
anhand der folgenden Gleichung die Bewegung des Stößels durch Steuerung
der Bewegung der Schraubenwelle 10 vordefiniert werden.
- Fv
- = Fh/Tan
(Winkel), wobei
- Fv
- = vertikale Kraft
im Stößelkopf
- Fh
- = horizontale Kraft
zur Bewegung der Nockenelemente
- Winkel
- = Winkel des Nockenelements.
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Aus
der oben aufgestellten Gleichung lässt sich problemlos berechnen,
dass ein Nocken, der einen kleineren Winkel aufweist, eine größere Kraft
auf einen Stößel 32 aufbringen
kann. Wenn wir folglich die exemplarisch angenommenen Winkel von
8 Grad bzw. 15 Grad nehmen, lässt
sich berechnen, dass für den
Nocken 48 eine Kraft von 200 KN generiert wird; für den Nocken 50 wird
demgegenüber
eine Kraft von 100 KN generiert.
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In
umgekehrter Relation zu der Kraft steht die Geschwindigkeit, mit
der der Stößel angetrieben werden
könnte:
Je kleiner die Kraft, desto höher
die Geschwindigkeit. Mit anderen Worten, wenn der Nocken 48 von
der Rolle 48 kontaktiert wird, wird eine Kraft von 200
KN generiert, um auf die Schlittenplatte 46 bei einer Geschwindigkeit
zu drücken,
die geringer ist als wenn 100 KN generiert werden, wenn die Rolle 28 die
Oberflächen 50a, 50b des
Nockens 50 kontaktiert. Einfach gesagt: Da der Nocken 50 einen größeren Winkel
hat, ist seine Geschwindigkeit in Relation zum Nocken 48 höher. Folglich
muss er von der Rolle 28 nicht so lange gedrückt werden
wie der Nocken 48. Deshalb könnte ein kürzerer Hub der Schraubenwelle 10 erreicht
werden, wenn der Nocken 50 verwendet wird.
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In 3 ist
die Wechselbeziehung zwischen Schlittenplatte 46, Nocken 48 und 50,
Rolle 28, Stößel 32 und
Werkzeug 38 dargestellt. Wir nehmen bezüglich der Darstellung in 3 an,
dass die Schlittenplatte 46 so bewegt wurde, dass der Nocken 48 in Kontakt
mit der Rolle 28 positioniert wurde. Wie dargestellt, ist
der so positionierte Nocken 48 zwischen dem Stößel 32 und
der Rolle 28 eingefügt,
so dass wenn die Rolle 28 entlang der x-Achse bewegt wird, die
Schlittenplatte in Richtung in das Papier hinein und aus diesem
heraus bewegt wird, um den Stößel 32 und
damit das Werkzeug 38 anzutreiben, und gleichermaßen in einer
Richtung senkrecht zur x-Achse.
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4 ist
eine Seitenansicht zur Illustration der Wechselbeziehung zwischen
der Rolle 28, dem Nocken 48, der Schlittenplatte 46 und
dem Stößel 32. Wie
dargestellt, wurde die Schlittenplatte 46 von der Steuerung 54 in
Ausrichtung mit der Rolle 28 und dem Stößel 32 an der z-Achse
bewegt. Obzwar nicht dargestellt, betreibt die Stößel 54 einen
Antrieb, wie beispielsweise einen Kugelspindelantrieb, zur Bewegung
der Schlittenplatte 46 linear entlang der zwischen der
Rolle 28 und dem Stößel 32 liegenden Ebene.
Nach der Positionierung zwischen der Rolle 28 und dem Stößel 32 und
während
der Bewegung entlang der x-Achse kommt die Rolle 28 in
Kontakt mit den Oberflächen 48a und 48b des
Nocken 48, um die Schlittenplatte 46 damit abwärts zu drücken. Diese
Abwärtsbewegung
treibt wiederum den Stößel 38 dazu
an, nach unten gegen den Stößel 32 zu
drücken,
um auf das Werkstück 42 bearbeitend
einzuwirken.
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In 5 ist
die Bewegung der Schlittenplatte 46 durch die Steuerung 54 zur
Ausrichtung der Rolle 28, des Nockens 50 und des
Stößels 32 an
der z-Achse dargestellt. Indem der Nocken 50 auf diese Weise
in Kontakt mit der Rolle 28 gebracht wird, wie oben erwähnt, wird
eine schnellere, aber weniger starke Kraft auf den Stößel 32 ausgeübt, um gegen das
Werkzeug 38 zu drücken.
Die Bewegung der Schlittenplatte 46 zur Ausrichtung eines
ausgewählten
Nockens zum Antrieb eines Werkzeugs kann beispielsweise mit Zahnrädern bewirkt
werden, die in die Schlittenplatte 46 integriert sind und
in mitwirkende Zahnräder
eines Servo- oder Hydraulikantriebsmotors eingreifen, die von der
Steuerung 54 gesteuert werden. Es ist zu beachten, dass
zwar 4 und 5 jeweils das Pressen des Stößels 32 durch
die Schlittenplatte 46 darstellen, doch die gleiche Anordnung
mit Bezug auf die Schlittenplatte 46 gleichermaßen dazu
verwendet werden kann, das untere Werkzeug oder die Matrize 40 wie
in 1 dargestellt zu pressen. Mit anderen Worten,
eine ähnliche
Anordnung eines Antriebskontaktmechanismus mit aneinandergrenzenden
Nocken kann in der Blechbearbeitungsmaschine der vorliegenden Erfindung
ebenfalls vorgesehen sein, um die untere Matrize 40 zum
Aufwärtsformen
oder Aufwärtspressen
eines Werkstücks
gegen ein oberes Werkzeug anzutreiben.
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Wie
in 6 dargestellt, könnte die Schlittenplatte 46,
anstatt so wie in 4 und 5 dargestellt
linear bewegt zu werden, auch um ein Rotationszentrum 58 gedreht
werden, wie mit den Richtungspfeilen 56a, 56b dargestellt.
In 6 verdient die Tatsache Beachtung, dass wenn einer
der Nocken, beispielsweise Nocken 48, in Position mit der Rolle 28 ausgerichtet
und damit wie in der gestrichelten Linie 60 dargestellt
kontaktiert wird, welche der Mittellinie der Rollenbewegung der
Rolle 28 entspricht, um gegen den Stößel 32 zu drücken, der
andere Nocken, namentlich Nocken 50 gemäß 6, durch
einen anderen Richtungswechseleinheitsnocken ersetzt werden kann,
wie beispielsweise durch die Nockeneinheit 62. Dies lässt sich
durch die Bereitstellung zusammenpassender (nicht dargestellter)
Flansche/Rillen zu den Nocken und zur Schlittenplatte 46 erreichen,
so dass ein Nocken problemlos mit der Schlittenplatte 46 gekoppelt
werden könnte. Natürlich können auch
andere äquivalente
Mittel, wie etwa passende Ankerbolzen und Schrauben verwendet werden,
um einen Nocken mit der Schlittenplatte 46 zu verbinden.
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Obwohl
in 6 nicht dargestellt, ist relativ zu der Schlittenplatte 46 ein
Magazin oder ein Aufbewahrungsbehälter angeordnet, der eine Mehrzahl von
Nocken mit unterschiedlichen geneigten Kontaktflächen angeordnet oder kann die
Nockeneinheit 62 sogar ersetzen, so dass der Nocken 50 und
auch der Nocken 48, nachdem die Platte 46 um 180
Grad gedreht worden ist, durch ausgewählte Exemplare einer "unbeschränkten" Anzahl von Nocken
ersetzt werden kann. Die im Magazin gelagerten Nocken können von
einem prozessorgesteuerten Nockenwechsler abgerufen werden, der
den nicht verwendeten Nocken an der Platte 46 automatisch
mit dem abgerufenen Nocken ersetzt. Ein solcher Nockenwechsler könnte beispielsweise
computergesteuerte Klemmvorrichtungen besitzen, die – nicht
unbedingt in der nachstehenden Reihenfolge – den zu ersetzenden Nocken
erfassen und von der Nockenplatte entfernen, einen geeigneten oder
gewünschten
Nocken aus dem Nockenmagazin abrufen und dann den abgerufenen Nocken
fest am richtigen Ort auf der Schlittenplatte anbringen.
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Vorausgesetzt,
dass, wie in 6 dargestellt, der Nockenwechselvorgang
(Nocken 50 wird durch einen anderen Nocken ersetzt, etwa
Nocken 62) mit dem Pressvorgang (Nocken 48 wird
gepresst) synchronisiert wird, könnte
eine unbeschränkte
Zahl unterschiedlicher Stanz- oder Pressvorgänge stattfinden, da die Schlittenplatte 46 zur
Positionierung eines neuen Nocken unter dem Nockenantrieb drehbar ist,
sobald ein Arbeitsvorgang unter Verwendung eines bestimmten Nocken
abgeschlossen ist.
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Es
ist weiter zu beachten, dass die in 6 dargestellten
Nocken 48 und 50 jeweils mehr als zwei Kontaktflächen aufweisen.
Im Unterschied zu den in 2 und 3 dargestellten
Nocken besitzen die Nocken 48 und 50 in 6 jeweils
4 Kontaktflächen, die
beispielsweise als 48a, 48b, 48c, 48d bzw. 50a, 50b, 50c, 50d bezeichnet
sind. Die jeweiligen Winkel angrenzender Oberflächen, beispielsweise zwischen den
Oberflächen 50b, 50d und 50a, 50c in
Nocken 50 könnten
voneinander abweichen, aber auch von dem Winkel zwischen den Endflächen, d.
h. der Flächen 50c, 50d und
der Basis der Schlittenplatte 46. Entsprechend könnte die
Rolle 28, wenn sie in Kontakt mit jeder der Oberflächen 48a bis 48d oder 50a bis 50d ist,
unterschiedliche Kräfte
bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten auf den Stößel 32 ausüben. Diese
Variation der Kraft bzw. der Geschwindigkeit zum Antrieb des Stößels 32 ist
für bestimmte
Vorgänge
wünschenswert,
wie beispielsweise einen Vorgang, bei dem das Werkzeug anfänglich mit
höherer Geschwindigkeit
in Kontakt mit der Oberfläche
des Werkstücks
bewegt wird und dann eine höhere
Kraft auf das Werkzeug zum Stanzen des Werkstücks ausgeübt wird. Ein weiterer Arbeitsvorgang,
der einen Nocken mit mehreren Kontaktflächen erfordern könnte, ist
das Formen.
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Wie
in 7 dargestellt, kann die Schlittenplatte 46 mit
mehr als zwei Richtungswechseleinheiten versehen sein. Mit anderen
Worten, eine Mehrzahl von Richtungswechseleinheiten oder Nocken kann
an einer einzelnen Schlittenplatte 46 montiert sein. Deshalb
könnte über die
Schlittenplatte gemäß 2 und 3 gesagt
werden, dass es sich um eine TWIN CAMTTM handelt,
wohingegen die Platte 46 gemäß 7 eine MULTICAMTM ist. Da jeder an einer Schlittenplatte 46 montierte
Nocken einen unterschiedlichen Neigungswinkel hat, kann die Bedienperson
eine größere Auswahl
zum Antrieb des Nocken 32 treffen.
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Anstelle
geneigter Kontaktflächen,
die sich zur Ausbildung eines Scheitels schneiden, können die
für die
Schlittenplatte 46 vorgesehenen Nocken auch mit nichtlinearen
Oberflächen
konfiguriert sein, wie 64, 66 und 68 in 8a, 8b bzw. 8c.
Je nach der auf einem Werkstück
gewünschten
Bearbeitungsart kann folglich ein Nocken mit einer speziell konturierten
Kontaktfläche
geplant werden, um die Erfordernisse für diesen bestimmten Arbeitsgang
zu erfüllen.
Obwohl in 8a–8c drei
Nocken mit jeweils unterschiedlich konturierten Oberflächen dargestellt
sind, ist zu beachten, dass die Erfinder auch andere konturierte
Oberflächen
linearer und nichtlinearer Art in die Erfindung einbeziehen.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ist in 9 dargestellt.
Gemäß Darstellung
umfasst das in 9 dargestellte System eine lineare
Führung 70,
die längs
in einer Richtung am Rahmen der Blechbearbeitungsmaschine befestigt
ist. An der Längsführung 70 ist
mittels einer Anzahl von Greifelementen 72 mit Lagern ein
Schlitten 74 beweglich montiert. An der Unterseite des Schlittens 74 sind
eine Mehrzahl von Richtungswechseleinheiten in Form der Nocken 76 und 78 montiert.
Obwohl nur zwei Nocken am Schlitten 74 montiert dargestellt
sind, können
am Schlitten 74 in der Praxis eine größere Zahl an Nocken montiert sein.
Wie dargestellt, besitzen die Nocken 76 und 78 mehrere
Kontaktflächen,
wie beispielsweise 78a, 78b, 78c und 78d bezüglich des
Nocken 78. Die Bewegung des Schlittens 74 entlang
der Führung 70 wird
beispielsweise durch einen Kugelspindelmechanismus bereitgestellt,
dessen Energie von einem Antriebsmechanismus kommt, wie beispielsweise
vom Servomotor 14.
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Wie
des Weiteren in 9 dargestellt, ist die Rolle 28 an
einem oberen Abschnitt 32a des Stößels 32 befestigt,
so dass wenn die Rolle 28 in Kontakt mit einer Oberfläche einer
der Richtungswechseleinheiten kommt und von dieser abgelenkt wird,
diese den Stößel 32 zur
Bewegung entlang der z-Achse zwingen würde.
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Weiterhin
angenommen, dass die am Schlitten 74 montierten Nocken
aneinander ausgerichtet oder hintereinander aufgereiht sind, könnte die
Rolle 28 durch bidirektionales Bewegen des Schlittens 74 entlang
der x-Achse von einer Mehrzahl von Nocken kontaktiert werden, beispielsweise
von beiden Nocken 76 und 78, wie in dem exemplarischen
Ausführungsbeispiel
der 9 dargestellt. Diese Fähigkeit, den Stößel 32 mit
unterschiedlichen Kräften
und Geschwindigkeiten in einem einzigen Arbeitsgang anzutreiben,
beispielsweise die Bewegung des Schlittens 74 in einer
Richtung, bedeutet, dass Arbeitsvorgänge, welche unterschiedliche
Kräfte
und Geschwindigkeiten erfordern, mit diesem Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung wesentlich leichter durchgeführt werden können.
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Beispielsweise
könnte
eine bestimmte Stelle des Werkstücks
mit dem Werkzeug 38 bearbeitet werden, dessen Bewegung
beispielsweise durch die aufwärts
geneigte Oberfläche
des ersten Nocken ausgelöst
wurde. Wenn sich das Werkzeug 38 zurückzieht, weil die Rolle 28 mit
der abwärts
geneigten Oberfläche
des Nocken in Kontakt kommt, könnte das
Stück von
der Steuerung 33 (1) so bewegt werden,
dass eine andere Stelle desselben unter dem Werkzeug 38 positioniert
ist. Und wenn der Schlitten 74 weiter in die eine Richtung
bewegt wird, wird die Rolle 28 von einem anderen Nocken
gepresst, um von den geneigten Kontaktflächen dieses Nocken angetrieben
zu werden, um das Werkzeug dazu zu bringen, das Werkstück an dieser
anderen Stelle zu bearbeiten.
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Im
Sinne einer größeren Nockenauswahl können am
Schlitten 74 zusätzliche
(nicht dargestellte) Nocken hinter den Nocken 76 und 78 (in
die Richtung in das Papier hinein) vorgesehen sein, so dass durch
Bewegen des Schlittens 74 in eine Richtung auf den Leser
zu mit der Rolle 28 eine unterschiedliche Nockengruppe
entlang der x-Achse für
andere Betriebsarten ausgerichtet werden kann.
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Zwar
wurden hier zu Erklärungszwecken
bevorzugte Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung offenbart, doch sollten einschlägigen Fachpersonen
zahlreiche vollständig
oder teilweise durchführbare Änderungen,
Modifikationen, Variationen, Ersetzungen und Äquivalente offensichtlich sein.
Die Erfindung wird ausschließlich
durch den Geltungsbereich der angehängten Patentansprüche beschränkt.