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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Sicherheitsbindung für einen
Schischuh, dessen Sohle einen Vorsprung aufweist, mit einem Bindungsgehäuse, von
dem ein horizontaler Teil, der zur vertikalen Abstützung des
Schuhs bestimmt ist und sich unter dem Schuh erstreckt, ein Paar
bewegliche Kolben enthält,
die von elastischen Mitteln beaufschlagt werden, und ein anderer
Teil einen Sohlenhalter trägt, welcher
den Schuh an seinem Vorsprung festhält und der zur Freigabe des
Schuhs um wenigstens eine vertikale Achse schwenkbar montiert ist
und um einen begrenzten Winkel in einer vertikalen Ebene um eine
reelle oder virtuelle Achse schwenkbar ist, welche in Höhe der Halterung
des Schuhs durch den Sohlenhalter liegt, wobei dieser Sohlenhalter
mit zwei abwärts
gerichteten Armen versehen ist, die starr mit dem Sohlenhalter verbunden
sind und deren Enden sich auf je einem der Kolben abstützen.
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Der
Sohlenhalter ist vorzugsweise in zwei unabhängige Sohlenhalter unterteilt,
die jeder um eine eigene Achse schwenkbar sind.
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Eine
Bindung dieser Art, die einen einzigen Sohlenhalter und einen einzigen
Kolben aufweist, ist aus dem Patent
CH
686 707 bekannt und hat den Vorteil, dass sie mittels einer
unter der Auflagefläche des
Schuhs auf der Bindung angeordneten Feder im Falle eines Sturzes
sowohl die Schwenkung des Sohlenhalters um eine vertikale Achse
als auch das Kippen des Sohlenhalters in ei ner vertikalen Ebene kontrolliert.
Die Anordnung der Feder unter der Auflagefläche des Schuhs erlaubt ein
günstiges
Verhältnis zwischen
den in der horizontalen Ebene und in der vertikalen Ebene auf den
Schuh ausgeübten
Widerstandsmomenten. Eine Bindung gleichen Typs, die jedoch zwei
Sohlenhalter hat, ist aus der internationalen Patentanmeldung WO
00/29078 bekannt. Die Sohlenhalter bilden zwei zweiarmige Hebel
mit divergierenden Armen, die dazu bestimmt sind, den Schuh seitlich
zu halten, und mit zwei konvergierenden Armen, die im wesentlichen
senkrecht zur Längsachse
orientiert und jeder mit einem abwärts gerichteten Arm versehen
sind, welche sich an zwei nahe beieinander liegenden Punkten auf
dem Ende eines Kolbens abstützen,
wobei dieser Kolben axial im Bindungsgehäuse montiert ist, sich unter
dem Schuh erstreckt und von einer Feder gestossen wird. Das Vorhandensein
der beiden Sohlenhalter mit zwei nahe beieinander liegenden Abstützpunkten
erlaubt es, die seitlichen Kräfte
auf den Kolben und folglich die Reibungskräfte zu verringern, welche einer
Verschiebung des Kolbens entgegenwirken. Die Reibungen der Sohlenhalter
auf dem Vorsprung des Schuhs sind ebenfalls weniger bedeutend als
bei einer Bindung mit einem einzigen Sohlenhalter. Gemäss einer in
diesem Dokument gezeigten Ausführungsform stützen sich
die Sohlenhalter auf zwei parallele Kolben ab, es wird jedoch gesagt,
dass es vorteilhaft ist, einen einzigen, für beide Sohlenhalter gemeinsamen Kolben
zu haben. Der Erfinder hat also nicht den Nutzen erkannt, den zwei
Kolben mit sich bringen können.
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Aus
den Patenten
FR 1 503 847 ,
1 503 848 und 1 503 849 kennt man übrigens Bindungen mit asymmetrischem
Auslö sewiderstand,
um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass das bei einem Sturz durch
Verdrehen belastete Knie des Schiläufers bei einer Fussdrehung
nach aussen leichter verletzlich ist als bei einer Fussdrehung nach
innen. Diese Bindungen erfordern eine Zuordnung zwischen den Schuhen
und den Schi, das heisst einen linken Schi für den linken Fuss und einen
rechten Schi für
den rechten Fuss; eine Verwechslung der Schi führt auf eine zum gewünschten
Effekt gegenteilige Wirkung, was ernste Folgen haben kann. Man war
bestrebt, eine Bindung zu schaffen, die sich automatisch beim Einstieg
in diese Bindung dem Schuh anpasst. Der Schiläufer kann daher, wie er es
gewohnt ist, ohne auf linke oder rechte Schi zu achten, in die Bindungen
einsteigen und hat trotzdem den Vorteil, dass die Bindungen bei
Belastung durch eine Fussdrehung nach innen einen geringeren Auslösewiderstand
haben als bei Belastung durch eine Fussdrehung nach aussen. Derartige
Bindungen werden in den Dokumenten
EP
0 692 286 ,
EP 0 712
648 , WO 96/32168 und
EP
0 739 646 beschrieben und haben eine klassisches Konzept
des Vorderbackens gemeinsam, und zwar eine Feder vor dem Sohlenhalter
in Höhe des
Vorsprungs des Schuhs. Der Sohlenhalter besteht entweder aus einem
Stück,
und die Feder schwenkt mit dem Sohlenhalter (
EP 0 692 286 ), oder aus zwei Teilen
in Form eines Hebels, der sich auf einem Zugstab abstützt (
EP 0 172 648 , WO 96/32168,
EP 0 739 646 ). Die Herstellung
des asymmetrischen Zustands der Bindung erfolgt durch einen komplexen Mechanismus,
der mechanisch oder elektromagnetisch durch den Schuh gesteuert
wird, welcher zu diesem Zweck mit Buckeln oder einem Dauermagneten versehen
ist.
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Der
vorliegender Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, aus dem Vorhandensein
und der Anordnung der beiden Kolben Nutzen zu ziehen, die zu den Mitteln
zum Steuern der Auslösung
der in den Dokumenten
CH 686 707 und
WO 00/29078 beschriebenen Bindungen gehören, um auf einfachere Weise eine
asymmetrische oder symmetrische Bindung mit automatischer Positionierung
durch die Schuhe zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird durch den unabhängigen
Anspruch 1 gelöst.
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Wie
die Kolben und die Federn können
die Steuerungsmittel vollständig
unter der Sohlplatte des Schuhs angeordnet sein. Der erforderliche
Mechanismus ist verhältnismässig einfach
und kompakt.
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Der
Sohlenhalter ist vorzugsweise in zwei unabhängige Sohlenhalter unterteilt,
die beide um je eine wenigstens näherungsweise vertikale eigene Achse
schwenkbar montiert sind und zwei zweiarmige Hebel bilden, welche
zwei divergierende Arme, welche dazu bestimmt sind, den Schuh seitlich
zu halten, sowie zwei konvergierende Arme haben, die wenigstens
näherungsweise
senkrecht zur Längsrichtung
der Bindung orientiert sind und sich jeweils auf das Ende jedes
der Kolben mittels eines abwärts gerichteten
Arms an zwei nahe beieinander liegenden Punkten abstützen.
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Gemäss einer
Ausführungsform
der Erfindung besteht das Verbindungsmittel aus einem Steg, der
an jedem der Kolben angelenkt ist.
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An
wenigstens einem der Gelenke oder in der Führung der Kolben ist ein Spiel
vorgesehen, damit der Steg schwenken kann.
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Die
Bindung kann also entweder als asymmetrische Bindung oder als klassische
symmetrische Bindung verwendet werden.
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Gemäss einer
Ausführungsform
haben die Mittel zum Positionieren des Stegs Mittel zum Steuern
des Stegs, welche Haltemittel zum Halten des Stegs in seiner mittleren
Stellung aufweisen, wobei diese Haltemittel zwei Stellungen einnehmen
können,
nämlich
entweder eine Haltestellung oder eine den Steg freigebende Stellung.
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Gemäss einer
Ausführungsform
haben die Mittel zum Halten des Stegs ein Paar unabhängige Haltestücke, die
den Steg mit ihren Seiten an jeder Seite festhalten.
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Gemäss einer
Ausführungsform
haben die Mittel zum Steuern des Stegs Teile aus ferromagnetischem
Material oder Dauermagneten, so dass sie von einem Schuh betätigt werden
können,
der mit einem Dauermagneten versehen ist.
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Die
Haltestücke
bestehen aus Wippen oder beweglichen Klötzen, die senkrecht zur Ebene
der Bindung translatorisch verschiebbar sind. Diese Wippen und diese
Klötze
können
selber aus ferromagnetischem Material bestehen, so dass sie von
einem am Schuh angebrachten Magneten angezogen werden.
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Gemäss einer
anderen Ausführungsform
bestehen die Haltestücke
des Stegs aus Wippen, die mechanisch von an der Seite der Schuhe
befestigten Ansätzen
oder ähnlichen
Teilen gekippt werden können.
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Die
Bindung hat ausserdem vorzugsweise ein zweites festes Mittel zum
seitlichen Halten des Stegs, wobei die Anordnung so getroffen ist,
dass der Steg nur freigegeben wird, nachdem die beiden Kolben einen
bestimmten gleichzeitigen Hub zurückgelegt haben. Dieses zweite
Mittel besteht vorteilhafterweise aus einer Kerbe, in die das abgewinkelte
Ende des Stegs eingreift.
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Die
Zeichnungen zeigen als Beispiel Ausführungsformen der Erfindung.
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1 ist
eine perspektivische Ansicht einer Bindung, genauer gesagt eines
Vorderbackens, wie er bei den beiden ersten beschriebenen Ausführungsformen
vorhanden ist.
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2 ist
eine perspektivische Ansicht des Mechanismus zum Steuern der Auslösung der
Bindung, gemäss
einer ersten Ausführungsform,
in neutraler oder symmetrischer Stellung.
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3 zeigt
den zentralen Teil des Mechanismus nach 2.
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4 ist
eine Draufsicht auf den Mechanismus nach 2 in asymmetrischer
Stellung, im Laufe der Auslösung,
wobei auch die Mittel zum Einstellen der Härte, hier in der Position minimaler
Härte, gezeigt
sind.
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5 ist
eine zur 4 analoge Ansicht, jedoch in
der Härte-Einstellung
auf die Position maximaler Härte.
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6 ist
eine perspektivische Ansicht eines Mechanismus gemäss einer
zweiten Ausführungsform.
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7 ist
ein vertikaler Querschnitt der 6 und zeigt
die Steuerung des Mechanismus durch einen mit einem Magneten versehenen
Schuh.
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8 ist
eine perspektivische Ansicht eines Vorderbackens gemäss einer
dritten Ausführungsform.
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9 zeigt
den Mechanismus dieser dritten Ausführungsform in symmetrischer
Stellung und im Laufe der Auslösung.
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10 ist
eine Hinteransicht in Richtung des Pfeils in 11.
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11 zeigt
einen Teil des Mechanismus ohne die Kol- ben und die Federn und
ohne die Mittel zum Steuern der Wippen.
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12 zeigt
einen der Hebel zum Steuern der Wippen.
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13 zeigt
eine der Wippen.
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14 zeigt
eine Einzelheit der 9 und stellt nur eine der Wippen
und ihren Steuerhebel dar.
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15 zeigt
die automatische Positionierung der Bindung durch einen Schuh bei
der dritten Ausführungsform.
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16 zeigt
die Bindung und den Schuh gemäss 15 im
Laufe der Auslösung.
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17 ist
eine Draufsicht auf die angehobene Wippe und ihren Steuerhebel in
derselben Stellung wie in 16.
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18 ist
eine Ansicht der in 17 gezeigten Stücke in Richtung
des Pfeils in 17.
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Die
in 1 gezeigte Bindung hat einen Bindungskörper 1,
der dazu bestimmt ist, auf einem Schi befestigt zu werden. Auf diesem
Bindungskörper
ist ein Paar von Sohlenhalters 2 und 3 montiert,
die dazu bestimmt sind, einen Schuh an seinem genormten vorderen
Sohlenvorsprung zu halten, wie in 8 dargestellt,
wo der Schuh gestrichelt gezeigt ist. Die Sohlenhalter 2 und 3 sind
jeder um eine eigene, ungefähr
vertikaler Achse schwenkbar montiert und können ausserdem um einen begrenzten
Winkel um eine horizontale Querachse kippen. Die Sohlenhalter 2 und 3 sind
so montiert, wie in 26 des Dokuments
WO 00/29078 dargestellt, das als wesentlicher Teil der vorliegenden
Beschreibung zu betrachten ist. Es sei daher auf dieses Dokument
Bezug genommen, was die Einzelheiten der Form und der Montage der
Sohlenhalter 2 und 3 anbelangt. Was die Form der
Sohlenhalter betrifft, so ist sie im einzelnen in 4 des
genannten Dokuments dargestellt. Es sei lediglich daran erinnert,
dass die Sohlenhalter 2 und 3 zwei zweiarmige
Hebel bilden, die zwei divergierende Arme 2a und 3a zum
seitlichen Halter des Schuhs sowie zwei im wesentlichen senkrecht
zur Längsachse
gerichtete konvergierende Arme haben, die jeder mit einem abwärts gerichteten
Arm 5 bzw. 6 (4) versehen
sind, welche sich an zwei nahe beieinander liegenden Punkten auf
je einem der parallelen Kolben 7 und 8 abstützen; die
beiden Kolben verschieben sich parallel zur Längsachse der Bindung. In 4 sind
auch schematisch die ungefähr
vertikalen Schwenkachsen 9 und 10 der Sohlenhalter 2 und 3 dargestellt.
Wie in 1 zu sehen, ist der Sockel 4 mit einer
vom Bindungsgehäuse 1 verschiedenen Grundplatte 11 versehen.
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Im
Bindungsgehäuse 1 ist
hinter den Sohlenhaltern 2 und 3, das heisst im
Bereich unter dem Schuh, die Vorrichtung zur Kontrolle der Auslösung der
Bindung montiert, wie in den Bindungen, die im Dokument WO 00/29078
beschrieben sind. Dieser Mechanismus ist in einer Vertiefung 12 des
Gehäuses 1 montiert
und wird von einer Deckplatte 13 abgedeckt, auf welcher
der Schuh aufliegt. Die Kolben 7 und 8 haben eine
allgemeine rechteckförmige
parallelepipedische Gestalt und werden teilweise in der Grundplatte 1 und
teilweise im Bindungsgehäuse 1 geführt. Der
Kolben 7 stützt
sich gegen eine erste Feder 14 und der Kolben 8 gegen
eine zweite 15 ab, die wie die Feder 14 gestaltet
ist und parallel zu dieser montiert ist. Diese Federn liegen mit
ihren anderen Enden an einem Querplättchen 16 (3)
an, das gleichzeitig eine Schraubenmutter bildet, die drehfest auf
einer Schraube 17 sitzt; diese Schraube erstreckt sich
axial quer durch die Bindung und ist mit einem Kopf 18 versehen,
der am Sockel 4 am vorderen Ende der Bindung anliegt, wie
in 8 gezeigt. Die Schraube 17 dient zum
Einstellen der Vorkompression der Federn 14 und 15,
das heisst der Härte
der Bindungsauslösung.
Auf dem Plättchen 16 ist
ein Bügel 19 befestigt,
dessen Rolle später
beschrieben wird.
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Die
Kolben 7 und 8 sind miteinander durch einen Steg 10 verbunden,
der an diesen Kolben um zwei Stifte 21 und 22 drehbar
angelenkt ist. Diese Gelenke haben ein Querspiel, welches eine geradlinige
Verschiebung der Kolben erlaubt, während das Schwenken des Stegs 20 die
Tendenz hat, diese Stifte längs
einer kreisbogenförmige
Bahn zu bewegen. Der Steg erstreckt sich längs der Symmetrieachse der
Bindung zum hinteren Bereich derselben, was hier einer neutralen
oder symmetrischen Stellung entspricht. Der Steg hat ein nach unten
abgewinkeltes Ende 23, das in eine nach hinten offene Kerbe 38 des
Gehäuses 1 eingreift.
Beiderseits der Vertiefung 12 des Bindungsgehäuses ist
eine Wippe 24 bzw. 25 montiert. Diese Wippen weisen
einen Steuerungsarm 24a bzw. 25a und einen Haltearm 24b bzw. 25b auf.
Alle diese Arme sind zur Symmetrieachse der Bindung hin gerichtet.
Die Steuerungsarme 24a und 25a tragen eine magnetisierte
Pille 26 bzw. 27, z. B. aus Ferrit. Wenn die Wippen 24 und 25 aus
nicht ferromagnetischem Material bestehen, könnten die Pillen 26 und 27 einfach
aus ferromagnetischem Material sein. Das abgewinkelte Ende 23 des
Stegs hat zwei seitliche Flanken, die dazu bestimmt sind, gegen
einen der Arme 24b oder 25b anzuschlagen.
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In
der in 2 dargestellten Position des Stegs 20 wird
dieser durch die Kerbe 38, in welche das Ende 23 der
Stegs eingreift, in der mittleren Stellung gehalten, und die Kolben 7 und 8 sind
in Querrichtung ausge richtet. Wenn die Steuerungsarme 24a und 25a nicht
belastet werden, nehmen die Arme der Wippen unter der Wirkung ihres
eigenen Gewichts oder, falls erforderlich, unter der Wirkung einer Hilfsfeder,
eine untere Stellung ein. Die Bindung ist symmetrisch, das heisst
sie hat denselben Auslösewiderstand,
egal, ob der eine oder der andere Sohlenhalter vom Schuh mitgenommen
wird, wie das klar aus der späteren
Funktionsbeschreibung der Bindung hervorgeht.
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Es
sei nun angenommen, dass der Schiläufer einen Schuh trägt, wie
in 7 durch das Rechteck 28 schematisch angedeutet.
Die Sohle enthält
einen Dauermagneten 29, der asymmetrisch so angeordnet
ist, dass er beim Einstieg in die Bindung vor eine der Pillen 26 oder 27 gelangt.
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Wenn
z. B. der Magnet 29 über
die Pille 27 gelangt, dann wird diese in Richtung der Schuhsohle angezogen
und die Wippe 25 angehoben, wobei ihr Arm 25b nicht
mehr in der Lage ist, den Steg 20 seitlich zu halten.
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Wenn
der Schuh nach aussen gezogen wird, wie in 9 dargestellt,
dann wird der Sohlenhalter 2 vom Schuh mitgenommen, und
sein Arm 5 stösst den
Kolben 7 zurück.
Der in der Kerbe 38 an seinem Ende 23 zurückgehaltene
Steg 20 wird nicht sofort freigegeben, so dass die beiden
Kolben 7 und 8 zunächst verschoben werden. Nach
einem gewissen Hub gleitet das Ende 23 aus der Kerbe, und
der Steg 20 kann schwenken. Diese Massnahme verhindert ein
ungewolltes Schwenken des an der Innenseite des Schuhs befindlichen
Sohlenhalters bei einer normalen Belastung. Eine Bewegung des Sohlenhalters wäre in die sem
Falle nämlich
im Gegenteil für
eine gute Schiführung
nachteilig und könnte
sogar einen Sturz verursachen. Diese Massnahme erlaubt also mit
sehr einfachen Mitteln ein günstiges
nicht lineares Verhalten.
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Wenn
die Belastung auf die Kolben 7 und 8 hinreichend
stark ist, um den Steg aus der Kerbe 38 zu entfernen, dann
kann dieser Steg 20, der nicht mehr von der Wippe 25 gehalten
wird, schwenken, wie in 4 dargestellt, so dass sich
der Kolben 7 allein ohne Mitnahme des Kolbens 8 verschieben
kann. Dabei wird nur die Feder 14 weiter komprimiert, so dass
der Auslösewiderstand
merklich gegenüber dem,
der in der symmetrischen Stellung nach 2 vorhanden
ist, verringert wird. Nach einem gewissen Hub des Kolbens 7 stösst der
Steg 20 gegen das Ende 19b des Bügels 19.
Wenn der Kolben 7 seine Verschiebung fortsetzt, nimmt er
nun den Kolben 8 mit, so dass der Auslösewiderstand zunimmt. Dieselbe
Wirkung ergibt sich, wenn der Steg gegen die Seitenwand der Vertiefung 12 stösst. Der
Kolben 7 verschiebt sich also nur über einen Teil seines Hubs
allein. Wenn die Belastung auf den Sohlenhalter 2 verschwindet,
dann kehrt das Feder-Kolben-Steg-System in seine ursprüngliche
Gleichgewichtsposition zurück,
und das Ende 23 des Stegs 20 greift wieder in
die Kerbe 38 ein. Das abgewinkelte Ende 23 des Stegs 20 gelangt
auf der zylindrischen Fläche 50 zu Anlage,
die glatt ist, so dass das Gleiten des Endes 23 unter der
Wirkung der tangentialen Komponente der auf den Steg 20 wirkenden
Kraft erleichtert wird. Die Fläche 50 hat
eine Krümmung,
welche die Wiederzentrierung des Stegs 20 begünstigt.
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Wenn
der Sohlenhalter 3 belastet wird, dann stösst er den
Kolben 8 zurück.
In diesem Falle kann der Steg nicht schwenken, weil er von der Wippe 24 zurückgehalten
wird, und der Kolben 7 wird vom Kolben 8 mitgenommen.
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5 zeigt
eine zu der in 4 dargestellten Auslösung analoge
Auslösung,
jedoch für
den Fall, dass die Bindung auf maximale Härte eingestellt ist. Die Federn 14 und 15 sind
dann mittels der Schraube 17 stark komprimiert, und der
Steg 20 schlägt
an der Seitenwand der Vertiefung 12 an.
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Die
Gestalt der Krümmung
der Fläche 50 hat einen
Einfluss auf die Auslösungskurve.
Wenn sich beispielsweise das Krümmungszentrum
des Teils 50a der Fläche 50,
an welcher der Steg in 4 anliegt, bei A befindet, dann
wird die Feder 15 weder mehr komprimiert noch entspannt,
wenn sich der Steg 20 längs
des Teils 50a der Fläche 50 verschiebt. Wenn
das Krümmungszentrum
bei B liegt, dann entspannt sich die Feder 15, und wenn
sich das Krümmungszentrum
bei C befindet, dann wird die Feder 15 komprimiert und
die Kraft der Wiederzentrierung ist erhöht. Das Krümmungszentrum des Teils 50b der Fläche 50 ist
selbstverständlich
symmetrisch zu dem des Teils 50a. Die Lage der Krümmungszentren
der Flächen 50a und 50b wird
also als Funktion der Gestalt der gewünschten Auslösungskurve
gewählt.
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Damit
der Steg 20 schwenken kann, wäre ein Spiel an einem einzigen
der Gelenke am Kolben ausreichend. Anstatt ein Spiel in Höhe der Gelenke
zu haben, könnte
ein seitliches Spiel in der Führung
der Kolben 7 und 8 vorgesehen sein.
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Die
Ausführungsform
nach den 6 und 7 unterscheidet
sich von der ersten Ausführungsform
nur durch die Mittel zum seitlichen Halten des Stegs 20.
Diese Haltemittel bestehen aus zwei ziemlich dünnen Klötzen 30 und 31,
die hier die Form von Scheiben haben, welche in Vertiefungen 32 bzw. 33,
die teilweise im Bindungsgehäuse 1 und
teilweise in der Deckplatte 13 vorgesehen sind, vertikal,
das heisst senkrecht zur Ebene der Bindung, beweglich sind. Im Zentrum
dieser Scheiben ist ein Dauermagnet 34 bzw. 35 oder
ein entsprechendes Stück
aus ferromagnetischem Material befestigt. Die Scheiben 30 und 31 werden
durch eine Feder 36 bzw. 37 in ihrer unteren Stellung
gehalten, in welcher sie beiderseits des Stegs 20 liegen,
und zwar in derselben Höhe
wie dieser, so dass sie diesen Steg 20 an beiden Seiten
halten. Der Steg 20 wird ausserdem seitlich durch Eingriff
seines abgewinkelten Endes 23 in die Kerbe 39 gehalten,
wie bei der vorangehenden Ausführungsform.
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Wenn
der Magnet 29 des Schuhs 28 über einen der Magnete, z. B.
den Magnet 35, zu liegen kommt, wird dieser in Richtung
der Sohle angezogen, so dass die Scheibe 31 den Steg freigibt.
Diese zweite Ausführungsform
unterscheidet sich ausserdem etwas von der ersten Ausführungsform
dadurch, dass die Drehung des Stegs 20 nicht durch einen
Bügel begrenzt
wird.
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In
den 8 bis 18 ist eine dritte Ausführungsform
mit rein mechanischer Steuerung dargestellt. Man findet hier wieder
die beiden Wippen 40 und 41, welche wie die Wippen 24 und 25 an
den Seiten des Bindungsgehäuses
angelenkt sind und dieselbe Funktion haben. Die Wippen 40 und 41 haben einen
abgewinkelten Arm 40a bzw. 41a, welche den Steg 20 an
seinem abgewinkelten Ende 23 seitlich halten. Man sieht,
dass der Steg 20 bei allen drei Ausführungsformen genau derselbe
ist. Die Haltearme der Wippen sind hier verlängert und kreuzen sich, um
die vertikale Verschiebung der Armenden zu vergrössern.
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Die
Wippen 40 und 41 werden durch Nocken 42 und 43 betätigt, die
an beiden Seiten des Bindungskörpers
auf parallel zur Längsachse
der Bindung orientierten Achsen 44 bzw. 45 montiert
sind, auf denen sich die Nocken verschieben und um die sie sich
drehen können.
Die Nocken 42 und 43 werden durch je eine Feder 46 bzw. 47 beaufschlagt,
die gleichzeitig als Druckfeder und als Torsionsfeder arbeitet.
Diese Federn suchen also die Nocken sowohl nach vorn gegen Anschläge 49 zu
stossen, die am Bindungskörper
geformt sind, als auch in vertikaler Stellung zu halten.
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Die
Wippe 40 und ihre Steuernocke 42 sind im einzelnen
in den 12, 13, 14, 17 und 18 dargestellt.
Die Wippe 40 hat an der dem Arm 40a gegenüberliegenden
Seite ihrer Schwenkachse einen leicht kreisbogenförmig gekrümmten Lappen 40b.
Der Nocken 42 hat einen Vorsprung 42a, der ebenfalls
die Funktion einer Nocke hat und den Lappen 40b der Wippe 40 zurückstösst, wenn die
Nocke 42 nach hinten verschoben wird, was zur Folge hat,
dass die Wippe 40 kippt, das heisst ihr Arm 40a angehoben
wird, wie in den 17 und 18 dargestellt.
Um den Nocken 42 oder 43 zu betätigen, ist
der Schuh 28 in diesem Falle mit einem Ansatz, Stift, Finger
oder ähnlichem
Teil 48 versehen, das etwas auf der Seite der Sohle vorspringt,
wie in 15 gezeigt. Beim Einstieg in
die Bindung stösst
dieses Teil 48 den Nocken 42 nach hinten, welcher
die Wippe 40 betätigt,
die ihrerseits eine Seite des Stegs 20 freigibt, wie beim
ersten Ausführungsbeispiel.
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Bei
einer Auslösung
der Bindung infolge einer Torsionsbeanspruchung muss der Nocken 42 nur den
sehr schwachen Torsionswiderstand seiner Feder 46 überwinden,
so dass er nach aussen kippt und den Schuh vorbeigleiten lässt.