DE60112580T2 - Verriegelungsvorrichtung - Google Patents

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DE60112580T2
DE60112580T2 DE60112580T DE60112580T DE60112580T2 DE 60112580 T2 DE60112580 T2 DE 60112580T2 DE 60112580 T DE60112580 T DE 60112580T DE 60112580 T DE60112580 T DE 60112580T DE 60112580 T2 DE60112580 T2 DE 60112580T2
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DE
Germany
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locking device
claw
locking
pawl
shape memory
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DE60112580T
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Daniel Carl Ingemar Gustavsson
Mattias Asbogard
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Ford Global Technologies LLC
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Ford Global Technologies LLC
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    • E05LOCKS; KEYS; WINDOW OR DOOR FITTINGS; SAFES
    • E05BLOCKS; ACCESSORIES THEREFOR; HANDCUFFS
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    • E05B47/0001Operating or controlling locks or other fastening devices by electric or magnetic means with electric actuators; Constructional features thereof
    • E05B47/0009Operating or controlling locks or other fastening devices by electric or magnetic means with electric actuators; Constructional features thereof with thermo-electric actuators, e.g. heated bimetals
    • EFIXED CONSTRUCTIONS
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    • E05B77/02Vehicle locks characterised by special functions or purposes for accident situations
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F16ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
    • F16CSHAFTS; FLEXIBLE SHAFTS; ELEMENTS OR CRANKSHAFT MECHANISMS; ROTARY BODIES OTHER THAN GEARING ELEMENTS; BEARINGS
    • F16C2202/00Solid materials defined by their properties
    • F16C2202/20Thermal properties
    • F16C2202/28Shape memory material

Description

  • Gebiet der Erfindung
  • Die Erfindung betrifft einen Verriegelungsmechanismus zum Verriegeln und Entriegeln einer Fahrzeugtür.
  • Technischer Hintergrund
  • Verriegelungssysteme von Fahrzeugtüren sind aus dem Stand der Technik wohlbekannt. Üblicherweise besitzt eine Fahrzeugtür eine Klinke zum Einrasten und Verklinken an einem Anschlagbolzen. Die Fahrzeugtür selbst weist üblicherweise innere und äußere, manuell bewegbare Ausklinkgriffe auf, die funktionsfähig mit inneren und äußeren Ausklinkhebeln an der Klinke verbunden sind. Die Verbindung zwischen solchen Ausklinkhebeln und einer Klinke ist häufig mechanischer Natur. Da solche Systeme oft mechanisch sind, neigen sie dazu, eine beträchtliche Menge an Platz, vor allem in der Fahrzeugtür, zu beanspruchen. Aus verschieden Gründen, insbesondere aus Sicherheitsgründen, ist es wünschenswert, für mehr Platz in der Fahrzeugtür für andere Anwendungen zu sorgen.
  • Die DE 39 09 480 A1 beschreibt eine mechanische Vorrichtung, bei der es sich um eine Sperrklinke handelt, welche ein Element besitzt, das unter Verwendung eines sogenannten Gedächtnisstellelements ("Memory-Stellelement") zwischen zwei Endpositionen beweglich ist. Bei dieser Vorrichtung ist ein System vorgesehen, in dem eine Sperrklinke mit Unterstützung eines solchen "Memory-Stellelements" zwischen zwei Positionen betätigbar und mechanisch mit einem Türgriff verbunden ist. Eine Sperrklinke mit einer mechanischen Verbindung gemäß dem oben genannten Stand der Technik beansprucht erheblichen Platz in der Fahrzeugtür. Das Problem, für mehr Platz in einer Fahrzeugtür zu sorgen, muß bei solchen Vorrichtungen noch gelöst werden.
  • Ferner sind bereits Formgedächtnislegierungen vorgeschlagen worden, die als Betätigungsglieder in Verriegelungsvorrichtungen wirken. Die DE 38 20 877 A1 (Hugo Kern und Liebers GmbH & Co. Platinen- und Federnfabrik) beschreibt eine Verriegelungsvorrichtung für z.B. Fahrzeuge, bei welcher der Einsatz von Formgedächtnislegierungen als Betätigungsglied vorgesehen ist. Gemäß der Lehre der DE 38 20 877 A1 soll das Betätigungsglied in verschiedene Arten von Verriegelungsvorrichtungen eingebaut werden können, ohne deren Bauform zu verändern. Die besagte Verriegelungsvorrichtung ist an eine Energieversorgung angeschlossen und umfasst ein Betätigungsglied, das mit einem Ausklinkhebel wirkverbunden ist; das Betätigungsglied besteht im Wesentlichen aus einer Formgedächtnislegierung und ist zum Antrieb durch die Energieversorgung ausgebildet.
  • Weiterhin ist der nicht vorveröffentlichten europäischen Patentanmeldung EP 01830503.7 eine Verriegelungsvorrichtung zum Verriegeln und Entriegeln einer Fahrzeugtür zu entnehmen, deren Betätigungsglied im Wesentlichen aus einer Formgedächtnislegierung besteht, wobei das Betätigungsglied mit der Verriegelungsklinke wirkverbunden ist.
  • Gleichwohl bestehen hohe Anforderungen an Verriegelungssysteme von Fahrzeugtüren z.B. im Hinblick auf Alterungsbe ständigkeit, Robustheit, Funktionssicherheit, Einbruchssicherheit und Funktionsfähigkeit während extremer Belastungen, welchen nach wie vor begegnet werden muss.
  • Ein weites Problem gegenwärtiger Verriegelungssysteme besteht darin, dass sie oft viele Teile umfassen, was eine komplexe Bauweise mit sich bringt. Bei energiebetriebenen Verriegelungssystemen werden energiebetriebene Betätigungsglieder eingesetzt, um die Verriegelung zu verriegeln und entriegeln. Diese Systeme können elektrische Motoren mit Untersetzungsgetrieben umfassen. Solche energiebetriebenen Verriegelungssysteme neigen dazu, komplex und teuer ausgebildet zu sein.
  • Ein anderes Problem hängt mit der Ansprechzeit der Verriegelungsvorrichtung zusammen, insbesondere bei elektrisch betätigten Systemen. Aus Sicherheits- und Komfortgründen ist es nicht erwünscht, dass das Verriegelungssystem eine lange Ansprechzeit hat. Daher ist es aus vielen Gründen wünschenswert für eine einfache Bauweise eine solche Art von Systemen zu sorgen, die eine hohe Funktionssicherheit bietet.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Ein Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Verriegelungsvorrichtung vorzuschlagen, welche die vorgenannten löst, gleichwohl einfach und sicher ist und nur begrenzten Platz benötigt.
  • Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Verriegelungsvorrichtung mit schneller Ansprechzeit vorzuschlagen.
  • Weiterhin ist es wünschenswert, eine Verriegelungsvorrichtung mit hohen Standards in Bezug auf Alterungsbeständigkeit, Robustheit, Funktionssicherheit, Einbruchsicherheit und Funktionssicherheit bei extremer Belastung zu gewährleisten.
  • Diese und andere Ziele werden von einer Verriegelungsvorrichtung gemäß dem Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungen der Erfindung sind in den nachfolgenden abhängigen Ansprüchen wiedergegeben.
  • Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung zum Ver- und Entriegeln einer Fahrzeugtür. Die Verriegelungsvorrichtung ist mit einer Energieversorgung verbunden und umfasst eine Kralle, die um eine mit der Vorrichtung verbundene Krallenachse schwenkbar angeordnet ist, um eine Schwenkbewegung der Kralle zwischen wenigstens einem geöffneten und einem geschlossenen Betriebszustand zu ermöglichen, eine Klinke, die schwenkbar um eine Klinkenachse in der Vorrichtung angeordnet ist, sowie ein Betätigungsglied, das mit der Klinke wirkverbunden ist. Die Kralle ist mit der Klinke wirkverbunden und das Betätigungsglied besteht im Wesentlichen aus Formgedächtnislegierung(en) (Shape Memory Alloy (SMA)) und ist derart ausgebildet, durch die Energieversorgung mit Energie versorgt zu werden.
  • Eine solche Anordnung ermöglicht ein Öffnen der Fahrzeugtür ohne mechanische Verbindung zwischen einem Türgriff und einer Sperrklinke. Folglich sorgt die vorliegende Erfindung demgegenüber für einen nur begrenzten Platzbedarf in einer Fahrzeugtür. Die stabile Bauweise mit nur wenigen Bauteilen macht eine erfindungsgemäße Verriegelung sowohl betriebssicher als auch robust und ist ferner auf einfache Weise herstellbar und in einem Fahrzeug installierbar.
  • Erfindungsgemäß weist die Kralle der Verriegelung im Wesentlichen zwei Schenkel auf, die sich von der Krallenachse ausgehend in verschiedene Richtungen von dieser Achse erstrecken, mit jeweils wenigstens einem Endabschnitt und einem Mundstück an einem der Endabschnitte, zum Aufnehmen und Ergreifen eines Anschlagbolzens, wobei die Kralle mit der Klinke an dem Endabschnitt wirkverbunden ist, wobei die Kralle im Wesentlichen einen ersten Hebel von der Klinke zur Krallenachse und einen zweiten Hebel von einem Teil des Mundstücks, wobei das Teil des Mundstücks vorgesehen ist, um in einem verriegelten Zustand der Verrieglungsvorrichtung mit Anschlagbolzen in Eingriff zu treten, zur Krallenachse bildet, wobei das Längenverhältnis zwischen dem ersten und zweiten Hebel wenigstens 3:1 beträgt.
  • Eine erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung erfährt im Vergleich zu Sperrklinken gemäß dem Stand der Technik eine geringe Reibung. Aufgrund der extrem geringen Reibung in der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich, in einer Verriegelungsvorrichtung dünne Betätigungsglieder einzusetzen, da die zur Betätigung der Verriegelung erforderliche Kraft gering ist. Durch die Verwendung dünner Betätigungsglieder besitzt die Verriegelungsvorrichtung eine schnelle Ansprechzeit beim Ver- und Entriegeln der Verriegelungsvorrichtung. Ein weiterer Vorteil der Vorrichtung besteht darin, dass der Energieverbrauch der Verriegelungsvorrichtung auf ein Minimum beschränkt werden kann, so dass von dem Verriegelungssystem eines Fahrzeugs weniger Energie verbraucht wird.
  • Vorzugsweise ist die Verriegelungsvorrichtung einschließlich des Betätigungsglieds in ein Gehäuse eingepasst, was zu einem begrenzten Platzverbrauch führt. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist in dem Gehäuse eine Energieversorgung vorgesehen, was eine leichte Handhabung und Installation der Verriegelungsvorrichtung, beispielsweise in einem Fahrzeug, ermöglicht.
  • Eine bevorzugte Ausführung der Verriegelungsvorrichtung umfasst ein Betätigungsglied, das aus wenigstens einem Glied aus einer Formgedächtnislegierung (Shape Memory Alloy, SMA) besteht. Dieses Glied aus einer Formgedächtnislegierung besitzt einen Querschnittsdurchmesser zwischen 10 μm und 5 mm, vorzugsweise zwischen 10 μm und 100 μm. Der dünne Querschnitt und der einfache Aufbau des Betätigungsglieds aus einer Formgedächtnislegierung ermöglichen eine schnelle Ansprechzeit unter normalen Bedingungen. Die schnelle Ansprechzeit ergibt sich aus der Möglichkeit einer schnellen Erwärmung und Abkühlung des Formgedächtnislegierungsglieds. Es ist erkennbar, dass eine große Oberfläche eines Formgedächtnisglieds einen besonders schnellen Abkühlungsschritt ermöglicht.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführung weist das Betätigungsglied aus einer Formgedächtnislegierung (SMA) wenigstens ein Rückstellglied zum Bereitstellen einer zusätzlichen Kraft unter Extrembedingungen auf. Das Sicherheitselement besitzt eine vorzugsweise zwischen 4 und 25 mal größere Querschnittsfläche als ein Formgedächtnislegierungsglied in der jeweiligen Verriegelungsvorrichtung. Diese Anordnung ermöglicht eine betriebssichere und leistungsstarke Verriegelung, die selbst unter extremer Belastung, z.B. wenn die Verriegelungsvorrichtung Gewalteinwirkungen ausgesetzt ist, ver- und entriegelt werden kann.
  • Um die auf die Kralle wirkenden Kräfte, insbesondere in Normalrichtung bezüglich der Kralle gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführung der Verriegelungsvorrichtung, zu minimieren, ist in dem Gehäuse eine zusätzliche Rasteinrich tung, zur Aufnahme eines zusätzlichen Anschlagbolzens vorgesehen, um für eine Abstützung für die Kräfte vorzugsweise in Normalrichtung bezüglich einer Ebene, in der die Kralle verschwenkbar ist, zu sorgen. Die Verriegelungsvorrichtung gemäß der weiteren bevorzugten Ausführung entlastet die Kralle von in Normalrichtung zur Schwenkebene der Kralle wirkenden Kräfte, so dass die Schwenkeigenschaften der Kralle auf eine sicherere Art und Weise aufrechterhalten werden. Der Verriegelungsvorrichtung wird zusätzliche Robustheit und Betriebssicherheit im Vergleich zu Vorrichtungen gemäß Stand der Technik verliehen, ohne viel Platz zu erfordern.
  • Vorzugsweise ist das Betätigungsglied der Verriegelungsvorrichtung durch eine Steuereinheit aktivierbar ausgebildet. Es ist erkennbar, dass die Verriegelungsvorrichtung für den Einsatz in Verbindung mit einer breiten Vielfalt an erwünschten logischen Ver- und Entriegelungslösungen gut geeignet ist. Die Verriegelungsvorrichtung ist in diesem Fall vorzugsweise mit einer Steuereinheit ausgestattet, welche einen Empfänger aufweist, der auf ein von einem Schlüssel übertragenes Signal reagiert. Die Ver- und Entriegelungslogik ist in diesem Fall zumindest teilweise in dem Schlüssel vorgesehen. Es ist erkennbar, dass die Ver- und Entriegelungslogik auch zumindest teilweise in der Steuereinheit vorgesehen sein kann. Die Steuereinheit ist derart ausgebildet, um auf der Grundlage der von dem Signal übertragenen Informationen zu entscheiden, ob das Betätigungsglied aktiviert werden soll oder nicht. Das Signal wird von der Verriegelungsvorrichtung erfasst, um die Verrieglung zu entriegeln oder verriegeln. Die Steuereinheit der Verriegelungsvorrichtung ist somit, wenn sie aktiviert ist, in der Lage, dem Betätigungsglied Energie von der Energiequelle zur Verfügung zu stellen. Die Verriegelungsvorrichtung ist somit z.B. mittels eines Türgriffs beispielsweise von einem verriegelten in einen entriegelten Zustand betätigbar. Die Verbindung zwischen dem Türgriff und der Verriegelungsvorrichtung kann vorzugsweise ohne mechanische Verbindung und höchst vorzugsweise drahtlos sein.
  • Ein Fahrzeug kann mit wenigstens einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung ausgestattet sein.
  • Jede Fahrzeugtür eines solchen Fahrzeugs kann mit einer Verriegelungsvorrichtung ausgestattet werden. Ein Fahrzeug, das mit einem erfindungsgemäßen Verriegelungssystem ausgestattet ist, weist mehr Platz für notwendige Sicherheitsausstattungen auf und bietet dem Fahrzeug ferner eine robuste, zuverlässige und sichere Verriegelungsfunktion. Die Verriegelungsvorrichtung ist in Bezug auf seine Position in der Fahrzeugtür flexibel. Die dünnen Elemente aus dem Material einer Formgedächtnislegierung führen zu einem schnellen Ansprechverhalten des Betätigungsglieds auf den zugeführten Strom, was ein betriebssicheres Verriegeln von beispielsweise einer Tür des Fahrzeugs ermöglicht.
  • Die Verriegelungsvorrichtung ist insbesondere für Fahrzeugtüren vorgesehen ist, aber aufgrund ihrer stabilen Bauweise und ihres beschränkten Platzbedarfs auch für andere Arten von Schlössern geeignet.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • Nachstehend ist eine gegenwärtig bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
  • 1 eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Verriegelungsvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
  • 2a eine Draufsicht auf den Querschnitt einer Verriegelungsvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
  • 2b eine Draufsicht auf den Querschnitt einer Verriegelungsvorrichtung, die durch einen Schlüssel betätigbar ist, gemäß derselben Ausführung der Erfindung;
  • 2c eine Draufsicht auf den Querschnitt einer Verriegelungsvorrichtung gemäß derselben Ausführung der Erfindung nach weiterer Betätigung; und
  • 3 eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Fahrzeugs, das für eine Verriegelungsvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung geeignet ist.
  • Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungen
  • Nachstehend ist eine erste Ausführungsform der Erfindung, die sich auf eine Verriegelungsvorrichtung bezieht, unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Bezugnehmend auf 1 wird zunächst die Funktionsweise der einzelnen Komponenten erläutert, die eine erste Ausführung der Verriegelungsvorrichtung 1 bilden. Die Verriegelungsvorrichtung 1 ist in ein Gehäuse 11 eingepasst und mit einer Energieversorgung 16 verbunden. Eine Kralle 2 ist um eine Krallenachse 9 schwenkbar an dem Gehäuse 11 angeordnet, um sich zwischen wenigstens einem geöffneten und einem geschlossenen Zustand zu verschwenken. Die Kralle 2 ist um die Krallenachse 9 angeordnet, wobei sich von der Krallenachse 9 die beiden Schenkel der Kralle 2 mit jeweils wenigstens einem Endabschnitt ausbreiten. Einer der Endabschnitte weist ein Mundstück 8 auf, um einen Anschlagbolzen 7a aufzunehmen und mit diesem in Eingriff zu treten. Das Mundstück 8 erstreckt sich weiter in die Kralle, wobei es an jeder Seite von einem unteren und einem oberen Rand umgeben ist. Der untere Rand 22 ist derart ausgebildet, einen Führungspfad für den Anschlagbolzen 7a zu beschreiben, um den Anschlagbolzen in die gänzlich verriegelte Position zu führen. Der obere Rand 23 besitzt in Erstreckungsrichtung vorzugsweise eine Klaue 24, um im Falle einer nicht ordnungsgemäßen Verrieglung für eine Sicherheitsposition für den Anschlagbolzen zu sorgen. Das Mundstück 8 ist an seinem offenen Ende breit und verjüngt sich ferner in einen Abschnitt, der zum Einpassen des Anschlagbolzens 7a ausgebildet ist, wenn sich die Verriegelung in einer gänzlich verriegelten Position befindet.
  • Der zweite Schenkel der Kralle 2 ist an dem anderen Endabschnitt der Kralle 2 entlang einem Führungspfad 14 in der Klinke 4 bewegbar mit der Klinke 4 verbunden. Ein Lager 13 ist vorzugsweise so angeordnet, dass die Klinke 4 mit dem Endabschnitt des Krallenschenkels in Eingriff kommt, um die Reibung zu vermindern. Der Klinkenführungspfad 14 besitzt eine Form, die der Rotationsbewegung der Kralle 2 folgt, um die Kraftstöße zwischen den beiden Elementen zu verringern. Das reibungsvermindernde Lager 13 ist vorzugsweise an der Kralle 2 angeordnet. Die Kralle 2 ist an eine Rückholfeder 3 angebracht. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist auch die Klinke 4 mit einer Rückstellfeder 5 ausgestattet.
  • Des weiteren ist ein Betätigungsglied 6 mit der Klinke 4 wirkverbunden und derart ausgebildet, durch eine Energieversorgung angetrieben zu werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein lokaler Akkumulator als Energieversorgung verwendet. Die lokale Energieversorgung ist vorzugsweise im Leerraum 16 in dem Gehäuse 11 der Verriegelungsvorrichtung angeordnet. Dem Fachmann ist ohne weiteres ersichtlich, dass zur Versorgung der Verriegelungsvorrichtung 1 eine zentrale Energieversorgung eingesetzt wer den kann. Selbstverständlich ist für die Verriegelungsvorrichtung die Bildung eines zuverlässigen Energieversorgungssystems von großer Bedeutung, welches ein zentrales und lokales Energieversorgungssystem umfasst, die in einer für die vorliegende Erfindung geeigneten Weise zusammenwirken. Die genaue Art und Weise der Versorgung der Verriegelungsvorrichtung mit Energie ist jedoch für den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung nicht von Bedeutung. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist eine gänzlich elektrische Verriegelung vorgesehen, bei der mechanische Rückstellungen nicht erforderlich sind.
  • Das Betätigungsglied 6 ist im Wesentlichen aus einer Formgedächtnislegierung (Shape Memory Alloy, SMA) gefertigt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist das Betätigungsglied 6 eine Mehrzahl an SMA-Elementen auf. Je nach den auf die Verriegelung und das eingesetzte SMA-Element wirkenden Kräften ist klar ersichtlich, dass unterschiedliche Durchmesser in Betracht kommen. Zum Einsatz in einer Fahrzeugtür unter Normalbedingungen ist ein Dickenbereich des als Betätigungsglied verwendeten SMA-Elements zwischen 10 μm und 100 μm geeignet. Mit dieser Dicke wird eine angemessene Ansprech- und Durchlauf zeit erzielt, was für diese Anwendungsart von essentieller Bedeutung ist. Aus diesem Grund ist die Verwendung zusätzlicher SMA-Elemente zur Verstärkung von Klinke 4 und Kralle 2 einer größeren Dimensionierung eines einzelnen SMA-Elements vorzuziehen. Bei der Verriegelungsvorrichtung wird eine Durchlauf zeit von weniger als 1 Sekunde erreicht. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem verwendeten SMA-Element um einen dünnen Draht mit einem im Wesentlichen runden Querschnitt. Ferner sind auch andere Formen für den Querschnitt des SMA-Elements möglich.
  • Fahrzeuge sind manchmal erheblicher Gewaltwirkung ausgesetzt, was zu einer extremen Belastung zumindest von Teilen des Fahrzeugs führt. Um die Verrieglung unter extremen Bedingungen zu steuern, besitzt die Verriegelungsvorrichtung 1 wenigstens ein Rückstellglied, um unter extremen Bedingungen eine zusätzliche Verstärkung zu bieten. Das Rückstellglied weist eine Querschnittsfläche auf, die vorzugsweise zwischen 4 und 25 mal größer ist als ein Formgedächtnislegierungsglied der jeweiligen Verriegelungsvorrichtung. Dieses Rückstellglied erfordert bei Aktivierung natürlich mehr Energie um die Verriegelungsvorrichtung zu betätigen, trägt aber auch maßgeblich zur Verstärkung im Vergleich zu normalen Betriebsbedingungen bei, so dass extreme Steuerbedingungen erzielt werden können. Die Ansprechzeit der Verriegelungsvorrichtung 1 unter extremen Steuerbedingungen ist länger als unter normalen Steuerbedingungen.
  • Wegen der großen Bedeutung der Ansprechzeit der Verriegelungsvorrichtung bestand ein Ziel der vorliegenden Erfindung darin, für ein verlässliches und belastbares Schloss mit extrem geringer Reibung und effizienter Kraftumwandlung in der Verrieglungsvorrichtung zu sorgen. Unter Verwendung einer erfindungsgemäßen Schwenkkralle kann eine Verriegelungsvorrichtung mit geringer innerer Reibung erzielt werden. Um die Reibung weiter zu verringern und eine optimale Kraftübertragung zu erzielen, weist Kralle 2 in der Verrieglungsvorrichtung eine spezifische Bauform auf. Die Kralle 2 umfasst im Wesentlichen zwei Schenkel, die sich von der Krallenachse 9 erstrecken und von der Achse 9 in verschiedene Richtungen verlaufen. Der erste Schenkel der Kralle 2 bildet im Wesentlichen einen ersten Hebel von der Klinke 4 zu der Krallenachse 9. Der zweite Schenkel der Kralle bildet im Wesentlichen einen zweiten Hebel zwischen der Krallenachse und einem Teil des Mundstücks 8, wobei das Teil des Mundstücks 8 vorgesehen ist, um in einem verrie gelten Zustand der Verriegelungsvorrichtung 1 mit dem Anschlagbolzen 7a in Eingriff zu treten. Der erste und zweite Hebel weisen ein Längenverhältnis von wenigstens 3:1 auf. Höchst vorzugsweise beträgt das Längenverhältnis zwischen dem ersten und zweiten Hebelarm zwischen 3:1 und 20:1. Am besten ist ein Längenverhältnis zwischen dem ersten und zweiten Hebel von etwa 10:1 geeignet. Die Ausgestaltung einer Kralle mit diesen Längenverhältnissen führt zu einer Verriegelungsvorrichtung mit der notwendigen Stärke, um die Kralle um den Schlagbolzen zu betätigen. Weiterhin kann so die von dem Betätigungsglied 6 auf die Klinke 4 wirkende Kraft minimal gehalten werden, was den Einsatz von dünnen SMA-Elementen als Betätigungsglied ermöglicht, was wiederum zu einer schnellen Ansprechzeit unter normalen Arbeitsbedingungen führt.
  • Es gibt mindestens zwei Faktoren, die SMA-Elemente für den Einsatz als Betätigungsglied geeignet machen. In einem relativ kleinen Temperaturbereich erfahren sie eine Phasendeformierung, welche die kristalline Struktur des Materials von der Martensit-Phase zur Austenit-Phase ändert. Ein SMA-Element kann sich an seinen vorhergehenden Zustand "erinnern", nachdem es plastisch verformt worden ist. Wenn eine Probe, die sich in ihrer Niedertemperaturphase (Martensit) befindet, plastisch in eine neue Gestalt verformt ist, kehrt sie zu ihrer ursprünglichen Form zurück, wenn sie in ihre Hochtemperaturphase (Austenit) erhitzt wird. Da der Elastizitätsmodul und die Streckspannung in der Austenit-Phase viel höher sind, kehrt sie nicht nur in ihre Originalform zurück, sondern erzeugt dabei auch eine viel höhere als zur Deformation benötigte Kraft. Die Differenz zwischen Deformations- und Rückstellkraft kann für die Betätigung genutzt werden. Der ursprüngliche Zustand wird dem Material, durch Formen und Fixieren in dem gewünschten Zustand "gelehrt", gefolgt von einer Erwärmung auf eine Temperatur, die deutlich höher ist als jegliche normale Betriebstemperatur. Normalerweise erfolgt eine hinreichende Hitzebehandlung zur Formgedächtnis-"Belehrung" bei etwa 500°C und dauert einige Minuten. Wie bereits erwähnt, verändern sich die Eigenschaften von SMA-Elementen dramatisch, wenn die Temperatur erhöht wird. Bei den zur Betätigung geeigneten Materialien ist der Elastizitätsmodul in der Regel mehr als verdoppelt und die Streckspannung mehr als 4 mal so hoch, wenn das Material über seine Transformationstemperatur erhitzt wird. Die Veränderungen sind reversibel und gänzlich reproduzierbar. Die Erhitzung des SMA-Elements erfolgt üblicherweise durch ohmsche Erhitzung, d.h. indem dem Material Strom zugeführt wird, wobei der elektrische Widerstand des Materials einen Temperaturanstieg bewirkt.
  • Es gibt verschiedene Formgedächtnislegierungen, die zur Verwendung in einer Ausführungsfom gemäß der vorliegenden Erfindung geeignet sind. Nitinol ist ein Beispiel einer solchen Formgedächtnislegierung. Nitinol ist eine korrosionsbeständige, superelastische Nickel-Titan-Legierung. Superelastisch bedeutet, dass Nitinol um bis zu 10% gestreckt werden kann, ohne zu reißen. Beim Kontrahieren kann es eine Aktivierungsspannung von mehr als 600 MPa in Extremfällen erzeugen, sollte aber unter normalen Umständen nicht mehr als 170 MPa ausgesetzt werden. Weiterhin ist Nitinol bei einer Dehnung um weniger als 5% auch ermüdungsresistent. Für die Energieversorgung wird in der Regel ein elektrisches Potential von einigen Volt benötigt. Die Temperaturbedingungen zur Phasenumwandlung hängen stark vom Verhältnis der enthaltenen Legierungskomponenten ab. Es gibt zusätzlich zu verschiedenen Arten von Nitinol beispielsweise auch Fe-basierte und Cu-basierte Formgedächtnislegierungen. Angesichts obiger Ausführungen ist dem Fachmann auf dem Gebiet von Verriegelungsvorrichtungen klar ersichtlich, dass die Länge der SMA-Elemente ein wichtiges Ausgestaltungs merkmal darstellt, um eine langlebige und verlässliche Verriegelungsvorrichtung zu bilden. In 1 ist eine Einrichtung 15 gezeigt, um welche das Betätigungsglied 6 angeordnet ist. Bei solchen oder ähnlichen Anordnungen kann der Verriegelungsmechanismus 1 klein gehalten und kann gleichwohl ein geeignetes Betätigungsglied 6 nahezu längenunabhängig angepasst werden.
  • Wie weiterhin aus 1 ersichtlich, besitzt die Verriegelungsvorrichtung 1 gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung einen Anschlagbolzen 7a, der zum Eingriff mit der Kralle 2 im inneren Abschnitt des Krallenmundstücks 8 geeignet ist. Um den Anschlagbolzen 7a aufzunehmen, weist das Gehäuse 11 eine Rasteinrichtung 12a auf, die vorzugsweise in Form eines Schlitzes in dem Gehäuse 11 ausgebildet ist, in welchen der Anschlagbolzen 7a von der Seite her eingeführt werden kann. Die Ränder des Schlitzes können ebenfalls dazu genutzt werden, den Kräften standzuhalten, die auf den Verriegelungsmechanismus in eine zur langen Seite des Verriegelungsmechanismus' 1 kolineare Richtung wirken. Die Schwenkkralle 2 vermag diese kolinearen Kräfte nur schwer aufzunehmen. Die Schwenkkralle 2, die im geschlossenen Zustand den Anschlagbolzen 7a umgreift, hält gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung in erster Linie den Kräften in Normalrichtung, bezüglich der langen Seite des Verriegelungsmechanismus 1, stand. Zur Gewährleistung einer Abstützung auch gegen äußere Kräfte, die auf den Verriegelungsmechanismus in der Normalrichtung bezüglich der Schwenkebene des Verriegelungsmechanismus' wirken, ist eine zusätzliche Rasteinrichtung 12b in dem Gehäuse 11 vorgesehen, um einen zusätzlichen Anschlagbolzen 7b aufzunehmen. Vorzugsweise weisen die Rasteinrichtungen 12 einen Schlitz in dem Gehäuse 11 auf, in welchen der Anschlagbolzen 7a in verriegeltem Zustand des Verriegelungsmechanismus' eingepasst ist. Der zusätzliche Schlagbolzen 7b ist in geeigneter Weise mit einem oberen Abschnitt ausgestattet, der zum Anliegen gegen das Gehäuse ausgebildet ist, um äußeren Kräften zu widerstehen, die auf den Verriegelungsmechanismus in Normalrichtung bezüglich der Schwenkebene des Verriegelungsmechanismus' wirken.
  • Im Folgenden ist die Funktionsweise der Verriegelungsvorrichtung unter Bezugnahme auf 2a bis 2c beschrieben. 2a zeigt den Verriegelungsmechanismus 1 in einer gänzlich geschlossenen Position. Wenn das Betätigungsglied 6 Strom ausgesetzt ist, schrumpft dieses aufgrund des Temperaturanstiegs in dem SMA-Element. Wie bereits erläutert, verursacht diese Verformung eine Kraft, die in einer Bewegung der Klinke 4 resultiert. Die Bewegung der Klinke 4 wiederum setzt den Endabschnitt des ersten Schenkels der Kralle 2 aus der Eingriffstellung in der gänzlich verriegelten Position frei. Die eingeleitete Bewegung der Kralle 2 wird durch den zugeordneten Pfad in der Klinke 4 weitergeleitet. Während der Schwenkbewegung der Kralle, deren Bewegungsrichtung in 2b durch einen Pfeil gekennzeichnet ist, löst sich auch der Anschlagbolzen 7a aus dem Eingriff mit dem Krallenmundstück 8. Während dieses Vorgangs wird die Verriegelungsvorrichtung gänzlich entriegelt, wie es in 2c wiedergegeben ist. Von dieser entriegelten Position kann eine Tür, die mit einer solchen Verriegelungsvorrichtung 1 ausgestattet ist, geschlossen werden und die Verriegelungsvorrichtung 1 kann verriegelt werden, indem die Tür in eine leichte Schwingbewegung versetzt wird. Wird eine nicht hinreichende Kraft aufgebracht und erreicht die Tür in diesem Fall die Sicherheitsposition nicht vollständig, so stellt sich zumindest ein halbverriegelter Zustand ein. Diese Position ist im Wesentlichen die gleiche wie die gemäß 2b. Wie wiederum aus 1 ersichtlich, besitzt die Klinke 4 eine Anschlageinrichtung 21, die zum Anschlag des Krallenendabschnitts in dieser Sicherheitsposition aus gebildet ist. Auch das Krallenmundstück 8 ist derart ausgebildet, dass es mit dem Anschlagbolzen 7a in der entsprechenden, in 2b dargestellten Sicherheitsposition in Eingriff tritt. Von dieser Sicherheitsposition aus kann die Tür geöffnet und geschlossen werden. Die durch die Klinkenrückstellfeder 5 und die Form der Klinke 4 erhaltene Zwangsführung der Klinke 4 macht es möglich, die Tür alsbald zu schließen, ohne abwarten zu müssen, bis sich die Elemente aus der Formgedächtnislegierung (SMA) abgekühlt haben.
  • Da die Verriegelungsvorrichtung den Vorteil aufweist, dass sie ein gänzlich elektrisches System zulässt, ist offensichtlich, dass das Betätigungsglied 6 einwandfrei zu Aktivierung über eine Steuereinheit 17 ausgebildet ist. Die Verriegelungsvorrichtung ist in diesem Fall vorzugsweise, wenn auch nicht notwendigerweise, mit einer Steuereinheit 17 ausgestattet, die über einen Empfänger verfügt, der auf ein von einem Schlüssel oder einer Schlüsselkarte 18 übertragenes Signal reagiert. Die Ver- und Entriegelungslogik ist in diesem Fall zumindest teilweise im Schlüssel oder in der Schlüsselkarte 18 vorgesehen. Die Steuereinheit 17 ist zur Steuerung ausgebildet, ob das Betätigungsglied 6 auf der Grundlage der von dem Signal übertragenen Informationen aktiviert wird oder nicht. Das Signal wird von der Verriegelungsvorrichtung 1 erfasst, um die Verriegelung zu ver- oder entriegeln. Die Steuereinheit 17 der Verriegelungsvorrichtung ist dann in aktiviertem Zustand in der Lage, dem Betätigungsglied 6 Energie von der Energieversorgung 16 bereitzustellen. Die Verriegelungsvorrichtung 1 ist in diesem Fall beispielsweise mittels eines Türgriffs z.B. von einem verriegelten in einen entriegelten Zustand betätigbar. Die Steuereinheit 17 weist zweckmäßig eine drahtlose Verbindung mit einem Schlüssel oder einer Schlüsselkarte 18 und gegebenenfalls einem Türgriff oder dergleichen auf. Ferner kön nen andere Einrichtungen zur Verriegelung und Betätigung der Verriegelungsvorrichtung 1 eingesetzt werden, da die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung 1 im Hinblick auf die Betätigung des Betätigungsglieds 6 nicht auf einen speziellen Prozeß beschränkt ist. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Steuereinheit 17 wenigstens einen Teil der Ver- und Entriegelungslogik.
  • Ein mit dem System einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung 1 ausgestattetes Fahrzeug 20 bietet hinreichend Platz für Sicherheitsausstattungen in den Fahrzeugseiten, zuverlässige Verriegelungseigenschaften und eine schnelle Ansprechzeit der Verriegelung, etc. Ein Fahrzeug 20, das für eine Verriegelungsvorrichtung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung geeignet ist, ist in 3 abgebildet. Die Verriegelungsvorrichtungen des Fahrzeugs sind einwandfrei an den Einsatz in einem Zentralverriegelungssystem angepasst.
  • Die vorliegende Erfindung darf nicht auf die oben beschriebene, bevorzugte Ausführungsform beschränkt erachtet werden, sondern schließt sämtliche möglichen Änderungen mit ein, die unter den Schutzbereich gemäß den beigefügten Patentansprüchen fallen. Dem Fachmann ist ohne weiteres ersichtlich, dass die genaue Ausgestaltung der Komponenten und Elemente der Verriegelungsvorrichtung 1 veränderbar ist, um alternative Ausführungsformen der Erfindung zu erhalten, wie sie durch die beigefügten Patentansprüche bestimmt ist.

Claims (13)

  1. Verriegelungsvorrichtung (1) zum Verriegeln und Entriegeln einer Fahrzeugtür, wobei die Verriegelungsvorrichtung (1) mit einer Energieversorgung (16) verbunden ist, umfassend: – eine Kralle (2), die um eine Krallenachse (9) schwenkbar angeordnet ist, um sich zwischen wenigstens einem verriegelten und einem entriegelten Zustand zu verschwenken, – eine Klinke (4), die um eine Klinkenachse (10) schwenkbar angeordnet ist, wobei die Kralle (2) mit der Klinke (4) wirkverbunden ist, – ein Betätigungsglied (6), das mit der Klinke (4) wirkverbunden ist, wobei das Betätigungsglied (6) im Wesentlichen aus einer Formgedächtnislegierung (SMA) gefertigt und derart ausgebildet ist, durch die Energieversorgung (16) mit Energie versorgt zu werden, wobei die Kralle (2) im Wesentlichen zwei Schenkel, die von der Krallenachse (9) ausgehen und sich von der Achse (9) in unterschiedliche Richtungen erstrecken, mit jeweils wenigstens einem Endabschnitt und einem Mund stück (8) an einem der Endabschnitte zum Aufnehmen und Ergreifen eines Anschlagbolzens (7a) aufweist, wobei die Kralle (2) mit der Klinke (4) an dem anderen Endabschnitt wirkverbunden ist, wobei die Kralle (2) im Wesentlichen einen ersten Hebel von der Klinke (4) zur Krallenachse (9) und einen zweiten Hebel von einem Teil des Mundstücks (8), wobei das Teil des Mundstücks (8) vorgesehen ist, um in einem verriegelten Zustand der Verriegelungsvorrichtung (1) mit dem Anschlagbolzen (7a) in Eingriff zu treten, zur Krallenachse (9) bildet, wobei das Längenverhältnis zwischen dem ersten und dem zweiten Hebel wenigstens 3:1 beträgt.
  2. Verriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsvorrichtung (1) einschließlich des Betätigungsglieds (6) in ein Gehäuse (11) eingepasst ist.
  3. Verriegelungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsglied (6) wenigstens ein Glied aus einer Formgedächtnislegierung (SMA) umfasst.
  4. Verriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Formgedächtnislegierungsglied einen Querschnittsdurchmesser zwischen 5 μm und 5 mm, vorzugsweise zwischen 10 μm und 100 μm, aufweist.
  5. Verriegelungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsglied (6) aus einer Formgedächtnislegierung (SMA) wenigstens ein Rückstellglied zum Bereitstellen einer zusätzlichen Kraft unter extremen Bedingungen aufweist.
  6. Verriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückstellglied eine Querschnittsfläche aufweist, die vorzugsweise zwischen 4 und 25 mal größer ist als ein Formgedächtnislegierungsglied in der Verriegelungsvorrichtung (1).
  7. Verriegelungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der Vorrichtung (1) eine zusätzliche Rasteinrichtung (12b) zur Aufnahme eines zusätzlichen Anschlagbolzens (7b) vorgesehen ist, um für eine Abstützung für die Kräfte, vorzugsweise in Normalrichtung bezüglich einer Ebene, in der die Kralle (2) verschwenkbar ist, zu sorgen.
  8. Verriegelungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der Vorrichtung (1) eine Energieversorgung (16) vorgesehen ist.
  9. Verriegelungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsglied (6) durch eine Steuereinheit (17) aktivierbar ausgebildet ist.
  10. Verriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (17) durch einen Schlüssel oder eine Schlüsselkarte (18) aktivierbar ausgebildet ist.
  11. Verriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüssel oder die Schlüsselkarte (18) wenigstens einen Teil der Verriegelungs- und Entriegelungslogik der Verriegelungsvorrichtung (1) aufweist.
  12. Verriegelungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 9 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (17) wenigstens einen Teil der Verriegelungs- und Entriegelungslogik der Verriegelungsvorrichtung (1) aufweist.
  13. Verriegelungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüssel oder die Schlüsselkarte (18) eine drahtlose Verbindung mit der Steuereinheit (17) aufweist.
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