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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Druckwechseladsorption ist ein bekanntes Verfahren zur Trennung
großvolumiger
Gasgemische und zur Reinigung von Gasströmen, die geringe Konzentrationen
unerwünschter
Komponenten enthalten. Das Verfahren wurde für einen weiten Bereich an Beschickungsgasen,
Betriebsbedingungen, Produktreinheit und Produktgewinnung entwickelt
und angepasst. Viele Druckwechseladsorptionssysteme verwenden zwei
oder mehr Adsorberbetten, die in zyklischer Sequenz betrieben werden,
um eine konstante Geschwindigkeit des Produktstroms aufrechtzuerhalten,
während
ausgewählte
Betten verschiedene Schritte durchlaufen, darunter Adsorption, Druckwegnahme,
Evakuierung, Spülung,
Druckausgleich, erneuter Druckaufbau und andere damit verbundene
Schritte. Multiple Adsorberbetten unter Einsatz zahlreicher Verfahrensschritte
sind erforderlich, um die hohe Reinheit und/oder Gewinnung wertvoller
Gasprodukte wie Wasserstoff, Kohlenstoffoxide, Synthesegas, leichte
Kohlenwasserstoffe und dergleichen zu erreichen. Multiple Adsorberbetten,
bei denen diese Verfahrensschritte eingesetzt werden, werden auch
dazu verwendet, Sauerstoff aus der Luft zu gewinnen.
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Viele
dieser Druckwechseladsorptionsverfahren arbeiten zum Teil bei Drücken unterhalb
des atmosphärischen
Wertes und sind in der Technik als Verfahren mit Vakuumwechseladsorption
(vacuum swing adsorption = VSA) oder Vakuumdruckwechseladsorption
(vacuum-pressure swing adsorption = VPSA) bekannt. In der vorliegenden
Beschreibung wird der Begriff Druckwechseladsorption (pressure swing
adsorption = PSA) als generische Bezeichnung verwendet, um alle
Typen zyklischer Adsorptionssysteme ungeachtet der Höhe des Betriebsdrucks
zu beschreiben.
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In
Druckwechseladsorptionsverfahrenszyklen wird das für die Schritte
des Spülens
und erneuten Druckaufbaus erforderliche Gas durch Gas zur Verfügung gestellt,
das während
anderer Verfahrensschritte anfällt.
Der erneute Druckaufbau kann durch Verwendung des endgültigen Gasprodukts,
des durch Druckausgleich zwischen den Betten erhaltenen intermediären Gases,
von unter Druck gesetztem Beschickungsgas oder Kombinationen davon
erfolgen. Die Spülung
kann durch ein durch Druckwegnahme erhaltenes intermediäres Gas
aus anderen Betten und/oder durch das endgültige Gasprodukt zur Verfügung gestellt
werden.
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Der
erneute Druckaufbau im Beschickungsgas ist in den beispielhaften
US-Patenten 4,406,675
und 5,540,758 sowie in der europäischen
Patentschrift Nr. 0 354 259 beschrieben. Die Verwendung des Gasprodukts
zum Spülen
und/oder zum erneuten Druckaufbau wird in den beispielhaften US-Patenten
5,328,503, 5,411,578, 5,429,666 und 5,656,067 vorgestellt. US-A-5,330,561
und 5,203,888 offenbaren den erneuten Druckaufbau im Bett unter
Verwendung von unter Druck gesetztem Beschickungsgas oder des Gasprodukts.
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In
Druckwechseladsorptionsverfahren wird angestrebt, nur wenig oder
gar kein endgültiges
Gasprodukt zum Spülen
und zum erneuten Druckaufbau einzusetzen. Dies kann in vielen Fällen wegen
der Zusammensetzung des Beschickungsgases sowie der Anforderungen
an die Produktreinheit und die Produktgewinnung schwierig sein.
Die Erfindung, die im folgenden beschrieben und durch die anliegenden
Ansprüche
definiert ist, ermöglicht
maximale Produktgewinnung, weil kein endgültiges Gasprodukt in den Schritten
des Spülens
und erneuten Druckaufbaus verwendet werden muss. Dies führt zu geringerem
Energieverbrauch und weniger Kapitalaufwand für das Verfahren.
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Kurze Zusammenfassung
der Erfindung
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Bei
der Erfindung handelt es sich um ein Druckwechseladsorptionsverfahren
zur Trennung eines unter Druck gesetzten, mindestens eine stärker adsorbierbare
Komponente und mindestens eine weniger stark adsorbierbare Komponente
enthaltenden Beschickungsgases. Das Verfahren umfasst folgende Schritte:
- (a) Einleiten des unter Druck gesetzten Beschickungsgases
in das Beschickungsende eines Adsorberbettes, das ein oder mehrere
feste Adsorptionsmittel enthält,
die die stärker
adsorbierbare Komponente bevorzugt adsorbieren, und Abziehen eines
ersten aus dem Adsorber abfließenden
Gases, das mit der weniger stark adsorbierbaren Komponente angereichert
ist, vom Produktende des Adsorberbettes, wobei das erste aus dem
Adsorber abfließende
Gas als endgültiges
Gasprodukt verwendet wird;
- (b) Beenden der Einleitung des unter Druck gesetzten Beschickungsgases
in das Adsorberbett, während vom
Produktende des Adsorberbettes ein zwei tes aus dem Adsorber abfließendes Gas,
das mit der weniger stark adsorbierbaren Komponente angereichert
ist, abgezogen wird, wobei der Druck im Adsorberbett abnimmt, während das
zweite aus dem Adsorber abfließende
Gas daraus abgezogen wird, und wobei das zweite aus dem Adsorber
abfließende
Gas als zusätzliches
endgültiges
Gasprodukt verwendet wird;
- (c) Verringerung des Drucks im Adsorberbett auf einen minimalen
Bettdruck durch Abziehen zusätzlichen Gases
daraus;
- (d) erneuter Druckaufbau im Adsorberbett durch Einleitung von
Druckaufbaugas in das Bett, wobei mindestens ein Teil des Druckaufbaugases
durch unter Druck gesetztes Beschickungsgas zur Verfügung gestellt wird,
und
- (e) Wiederholung der Schritte (a) bis (d) auf zyklische Weise.
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Das
Adsorberbett kann eines einer Vielzahl von Adsorberbetten sein,
die jeweils abwechselnd die Schritte (a) bis (e) durchlaufen.
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Die
Druckverringerung in jedem Adsorberbett in Schritt (c) erfolgt durch:
- (c1) Abziehen eines ersten Gasstroms aus dem
Bett, bis der Druck darin einen ersten Zwischendruck erreicht;
- (c2) Abziehen eines zweiten Gasstroms aus dem Bett, bis der
Druck darin einen zweiten Zwischendruck erreicht; und
- (c3) Evakuieren des Bettes vom Beschickungsende, bis der Druck
darin den Mindestbettdruck erreicht.
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Das
Verfahren nach Anspruch 3 kann außerdem das Spülen jedes
Bettes nach der Evakuierung von Schritt (c3) durch Einleiten eines
Spülgases
in das Produktende des Bettes, während
weiterhin Gas vom Beschickungsende des Bettes evakuiert wird, umfassen.
Das Spülgas
kann dem Bett durch den in Schritt (c1) aus einem anderen Bett abgezogenen
ersten Gasstrom zur Verfügung
gestellt werden.
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Das
Verfahren kann außerdem
die Evakuierung des Bettes vom Beschickungsende, während der zweite
Gasstrom vom Produktende des Bettes während Schritt (c2) abgezogen
wird, umfassen. Ein Teil des in ein Bett eingeleiteten Druckaufbaugases
kann durch den zweiten Gasstrom, der in Schritt (c2) aus einem anderen
Bett abgezogen wird, zur Verfügung
gestellt werden.
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Das
unter Druck gesetzte Beschickungsgas kann Luft sein. In diesem Fall
ist die stärker
adsorbierbare Komponente Stickstoff, die weniger stark adsorbierbare
Komponente Sauerstoff, und das endgültige Gasprodukt ist mit Sauerstoff
angereichert. Ein Teil des Druckaufbaugases in Schritt (d) kann
dadurch zur Verfügung gestellt
werden, indem man atmosphärische
Luft in das Adsorberbett strömen
lässt,
wenn der Druck im Bett zu Anfang unter dem atmosphärischen
Druck liegt.
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Das
Adsorberbett kann gegebenenfalls ein einzelnes Adsorberbett sein.
In diesem Fall kann die Druckverringerung im Adsorberbett in Schritt
(c) erfolgen durch:
- (c1) Abziehen eines ersten
Gasstroms aus dem Bett, bis der Druck darin einen ersten Zwischendruck
erreicht;
- (c2) Abziehen eines zweiten Gasstroms aus dem Bett, bis der
Druck darin einen zweiten Zwischendruck erreicht; und
- (c3) Evakuieren des Bettes vom Beschickungsende, bis der Druck
darin den Mindestbettdruck erreicht.
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Das
Verfahren kann außerdem
das Spülen
des Bettes nach der Evakuierung von Schritt (c3) durch Einleiten
eines Spülgases
in das Produktende des Bettes, während
weiterhin Gas vom Beschickungsende des Bettes evakuiert wird, umfassen.
Mindestens ein Teil des während
der Druckverringerung im Adsorber durch Abziehen von Gas daraus
in Schritt (c) abgezogenen zusätzlichen
Gases wird ggfs. in einen Gaslagertank eingeleitet. Das Spülgas kann
dem Bett durch mindestens einen Teil des in Schritt (c) in den Gaslagertank
eingeleiteten Gases zur Verfügung
gestellt werden.
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Teile
des ersten aus dem Adsorber abfließenden Gases und des zweiten
aus dem Adsorber abfließenden
Gases können
während
der Schritte (a) und (b) in einen Lagertank für das Gasprodukt eingeleitet
werden, und gelagertes Gas kann wäh rend der Schritte (c) und
(d) aus dem Produktlagertank abgezogen werden, um das endgültige Gasprodukt
zur Verfügung
zu stellen.
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In
einer möglichen
Ausführungsform
handelt es sich bei der Erfindung um ein Druckwechseladsorptionsverfahren
zur Trennung eines unter Druck gesetzten, mindestens eine stärker adsorbierbare
Komponente und mindestens eine weniger stark adsorbierbare Komponente
enthaltenden Beschickungsgases, das folgende Schritte umfasst:
- (a) Einleiten des unter Druck gesetzten Beschickungsgases
in das Beschickungsende eines Adsorberbettes, das ein oder mehrere
feste Adsorptionsmittel enthält,
die die stärker
adsorbierbare Komponente bevorzugt adsorbieren, und Abziehen eines
ersten aus dem Adsorber abfließenden
Gases, das mit der weniger stark adsorbierbaren Komponente angereichert
ist, vom Produktende des Adsorberbettes, wobei das erste aus dem
Adsorber abfließende
Gas als endgültiges
Gasprodukt verwendet wird und wobei das Adsorberbett eines einer
Vielzahl von Adsorberbetten ist;
- (b) Beenden der Einleitung des unter Druck gesetzten Beschickungsgases
in das Adsorberbett, während vom
Produktende des Adsorberbettes ein zweites aus dem Adsorber abfließendes Gas,
das mit der weniger stark adsorbierbaren Komponente angereichert
ist, abgezogen wird, wobei der Druck im Adsorberbett abnimmt, während das
zweite aus dem Adsorber abfließende
Gas daraus abgezogen wird, und wobei das zweite aus dem Adsorber
abfließende
Gas als endgültiges
Gasprodukt verwendet wird;
- (c) Verringerung des Drucks im Adsorberbett auf einen minimalen
Bettdruck durch Abziehen zusätzlichen Gases
daraus; wobei die Verringerung des Drucks im Adsorberbett erreicht
wird durch
- (c1) Abziehen eines ersten Gasstroms aus dem Bett, bis der Druck
darin einen ersten Zwischendruck erreicht;
- (c2) Abziehen eines zweiten Gasstroms aus dem Bett, bis der
Druck darin einen zweiten Zwischendruck erreicht; und
- (c3) Evakuieren des Bettes vom Beschickungsende, bis der Druck
darin den Mindestbettdruck erreicht;
- (d) Spülen
des Bettes nach der Evakuierung von Schritt (c3) durch Einleiten
eines Spülgases
in das Produktende des Bettes, während
weiterhin Gas vom Beschickungsende des Bettes evakuiert wird, wobei
das Spülgas
de Bett durch den ersten in Schritt (c1) aus einem anderen Bett
abgezogenen Gasstrom zur Verfügung
gestellt wird;
- (e) erneuter Druckaufbau im Adsorberbett durch Einleitung des
zweiten während
Schritt (c2) aus einem anderen Bett abgezogenen Gasstroms;
- (f) zusätzlicher
Druckaufbau im Adsorberbett durch Einleitung von unter Druck gesetztem
Beschickungsgas in das Bett; und
- (g) Wiederholung der Schritte (a) bis (f) auf zyklische Weise.
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Das
unter Druck gesetzte Beschickungsgas kann Luft sein. In diesem Fall
ist die stärker
adsorbierbare Komponente Stickstoff, die weniger stark adsorbierbare
Komponente Sauerstoff, und das endgültige Gasprodukt ist mit Sauerstoff
angereichert. Das Verfahren kann nach Schritt (e) und vor Schritt
(f) außerdem
umfassen, dass man atmosphärische
Luft in das Adsorberbett strömen
lässt,
wenn der Druck im Bett anfänglich
unter dem atmosphärischen
Druck liegt. Das Verfahren kann außerdem das Evakuieren des Bettes
vom Beschickungsende, während
der zweite Gasstrom während
Schritt (c2) vom Produktende abgezogen wird, umfassen.
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Kurze Beschreibung
verschiedener Ansichten der Zeichnungen
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1 ist
eine Zyklusdiagramm einer erfindungsgemäßen Ausführungsform mit drei Betten.
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2 ist
ein schematisches Strömungsdiagramm
für eine
Ausführungsform
der Erfindung mit drei Betten.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Bei
der Erfindung handelt es sich um ein Druckwechseladsorptionsverfahren
zur Trennung von Gasgemischen durch einen Verfahrenszyklus, in dem
kein endgültiges
Gasprodukt zum Spülen
oder zum erneuten Druckaufbau erforderlich ist.
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Das
Verfahren ist besonders gut geeignet zur Gewinnung eines mit Sauerstoff
angereicherten Produkts aus Luft und kann einen oder eine Vielzahl
von Adsorbern zur Durchführung
des bevorzugten Verfahrenszyklus umfassen.
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In
der vorliegenden Offenbarung bedeutet der Begriff endgültiges Produktgas
aus dem oder den Adsorberbetten abgezogenes Gas von ausreichender
Produktreinheit, das mit oder ohne Zwischenlagerung einer Endanwendung
zugeführt
wird. Kein endgültiges
Gasprodukt wird während
eines Zyklusschritten in eines der Adsorberbetten zurückgeleitet.
Ein Beschickungsschritt erfolgt zu dem Zeitpunkt, zu dem unter Druck
gesetztes Beschickungsgas in das Adsorberbett geleitet wird. Ein
Produktherstellungsschritt wird generisch durch das Abziehen des
endgültigen
Gasprodukts vom Produktende eines Adsorberbettes definiert. Ein
Produktherstellungs-/Beschickungsschritt wird als Abziehen des endgültigen Gasprodukts
vom Produktende eines Bettes bei gleichzeitiger Einleitung des unter
Druck gesetzten Beschickungsgases in das Beschickungsende des Bettes
definiert. Ein Produktherstellungsschritt ohne Beschickung wird
als Abziehen des endgültigen
Produktgases vom Produktende eines Bettes ohne Einleitung des unter
Druck gesetzten Beschickungsgases in das Beschickungsende des Bettes
definiert.
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Druckwegnahme
wird als das Abziehen von Gas aus dem Adsorberbett bei gleichzeitiger
Verringerung des Drucks im Adsorber definiert. Die Druckwegnahme
kann dadurch erreicht werden, dass man Gas von einem höheren als
atmosphärischen
Druck in die Atmosphäre
ablässt
oder Gas in ein anderes Verfahrensgefäß oder geschlossenes Volumen
mit einem niedrigeren Druck überleitet.
Die Druckwegnahme kann auch durch Evakuieren erreicht werden, das
als Abziehen von Gas aus dem Adsorber mit einer mechanischen Vorrichtung wie
einer Vakuumpumpe oder einem Gebläse definiert wird. Die Evakuierung
kann über
jeden beliebigen Bereich von Adsorberdrücken durchgeführt werden,
erfolgt jedoch typischerweise bei atmosphärischen Drücken, d.h. unter Vakuum. Der
erneute Druckaufbau wird als Einleitung von Gas in das Adsorbergefäß bei gleichzeitiger
Erhöhung
des Adsorberdrucks definiert.
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Spülen wird
als Einleitung eines Spülgases
in ein Ende des Adsorbers definiert, während ein daraus abfließendes Gas
vom anderen Ende des Gefäßes abgezogen
wird. Das Spülen
kann bei abnehmendem Druck, zunehmendem Druck, konstantem Druck
oder einer beliebigen Kombination davon durchgeführt werden. Das Spülen ist
im Allgemeinen bei subatmosphärischen
Drücken
am effektivsten. Hohlraumgas wird als nicht adsorbiertes Gas definiert,
das in den Zwischenräu men
oder im Zwischenteilchenvolumen des Adsorbergefäßes enthalten ist. Es schließt Gas in
den Leitungen und im toten Volumen des Gefäßes ein, das nicht durch Adsorptionsmittel
belegt ist. Atmosphärische
Luft ist nicht komprimierte Luft, die direkt aus der umgebenden Atmosphäre gewonnen
wird.
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Der
erfindungsgemäße Verfahrenszyklus
kann unter Verwendung eines einzelnen Adsorberbettes oder vorzugsweise
einer Vielzahl von Adsorberbetten durchgeführt werden. Das Verfahren kann
dazu eingesetzt werden, jedes beliebige Gasgemisch zu trennen, das
stärker
adsorbierte und weniger stark adsorbierte Komponenten enthält und besonders
brauchbar für
die Gewinnung von mit Sauerstoff angereichertem Produkt aus Luft
ist. Eine bevorzugte Ausführungsform
verwendet drei Adsorberbetten und veranschaulicht die Erfindung,
die nachstehend anhand des Zyklus/Zeit-Diagramms von 1 und
des Strömungsdiagramms
des Verfahrens von 2 beschrieben ist.
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Tabelle
1 Definitionen
der Zyklusschritte für
das Zyklusdiagramm von Fig. 1
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Das
Verfahrenssystem von 2 umfasst drei Adsorberbetten
A, B und C. Diese enthalten ein oder mehrere Adsorptionsmittel,
die vorzugsweise mindestens eine Komponente im Beschickungsgas adsorbieren. Die
Betten sind durch in der Technik bekannte entsprechende Leitungen
und Ventile verbunden, so dass sie die im folgenden beschriebenen
Zyklusschritte durchlaufen können.
Das Gasgemisch 1, vorzugsweise Luft, die filtriert wurde,
um teilchenförmige
Substanzen daraus zu entfernen (nicht gezeigt) wird im Gebläse 3 auf 1,1
bis 2,5 Bar unter Druck gesetzt und bei Bedarf im Kühler 5 gekühlt, um
in der Leitung 7 unter Druck gesetztes Gas von etwa Umgebungstemperatur
zur Verfügung
zu stellen. Das unter Druck gesetzte Beschickungsgas wird in folgenden
Zyklusschritten (siehe 1 und 2) in das
an Sauerstoff reiche Endprodukt in der Leitung 9, das typischerweise
eine durchschnittliche Sauerstoffkonzentration von mindestens 80
Vol.-% hat, und Abgas in der Leitung 11 getrennt.
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1. Produktherstellung/Beschickung
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Unter
Druck gesetztes Beschickungsgas aus der Leitung 7 fließt durch
die Leitung 13, das offene Ventil 15 und die Leitung 17 in
das Adsorberbett A. Dieses enthält
mindestens ein adsorbierendes Material, das vorzugsweise Stickstoff
adsorbiert. Typische in der Technik für diesen Zweck bekannte Adsorptionsmittel
umfassen Zeolithe, die einem Ionenaustausch mit einem oder mehreren
aus Natrium, Li thium, Calcium und anderen Kationen ausgewählten Kationen
unterzogen wurden. Bei Bedarf können
zwei oder mehr Adsorptionsmittel verwendet werden.
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Mit
Sauerstoff angereichertes Gas wird aus dem Bett A abgezogen und
fließt
durch die Leitung 19, das offene Ventil 21 und
das Sammelrohr 23, um das endgültige Gasprodukt zur Verfügung zu
stellen, das durch das Strömungskontrollventil 25 und
die Leitung 9 zum Endverbraucher fließt. Während dieses Schrittes, der als
Produktherstellungs-/Beschickungsschritt definiert wird, bleibt
das Ventil 27 geschlossen und der Druck im Bett A steigt
auf einen Maximalwert, der typischerweise im Bereich von 1,2 bis
2,5 Bar liegt. Dieser Schritt kann bis zu etwa 20 Sekunden dauern.
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Während Bett
A den Produktherstellung-/Beschickungsschritt durchläuft, wird
Bett B durch Gas, das durch die Druckwegnahme in Bett C zugeführt wurde,
gespült
und sein Druck teilweise erneut aufgebaut.
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2. Produktherstellung/keine
Beschickung
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Der
Strom von unter Druck gesetztem Gas zu Bett A wird durch Schließen des
Ventils 15 beendet. Gasprodukt wird weiterhin aus Bett
A abgezogen und fließt
durch das offene Ventil 21, das Sammelrohr 23 und das
Strömungskontrollventil 25,
um das endgültige
Gasprodukt durch die Leitung 9 zur Verfügung zu stellen. Dieser Schritt
wird als Produktherstellung/keine Beschickung definiert. Der Druck
in Bett A und des daraus abgezogenen Gasprodukts nimmt während dieses
Schrittes um etwa 0,015 bis 0,5 Bar ab. Die Zusammensetzung des
aus Bett A abgezogenen Gasprodukts verändert sich während dieses
Schrittes, bleibt aber im erforderlichen Reinheitsbereich für das endgültige Gasprodukt.
Dieser Schritt dauert typischerweise 5,0 bis 20 Sekunden.
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Während Bett
A den Schritt Produktherstellung/keine Beschickung durchläuft, wird
in Bett B der Druck erneut aufgebaut und Bett C evakuiert.
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3. Bereitstellung
einer Spülung
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Das
Ventil 21 wird geschlossen, das Ventil 27 geöffnet und
der Druck in Bett A durch das Sammelrohr 29 und das offene
Ventil 31 verringert. Das Druckwegnahmegas fließt über die
Leitung 33 durch das Bett C, das einen Spülschritt
durchläuft,
während
dessen Gas über
die Leitung 35, das offene Ventil 37 und das Sammelrohr 39 zum
Vakuumgebläse 41 abgezogen
wird, welches Abgas durch die Leitung 11 entfernt. Die
Ventile 34, 43 und 45 bleiben während dieses
Schrittes geschlossen. Während
des Schrittes zur Bereitstellung einer Spülung nimmt der Druck in Bett
A um etwa 0,1 bis 0,5 Bar ab. Dieser Schritt dauert typischerweise
1,0 bis 10 Sekunden. Während
dieses und des folgenden Schrittes durchläuft Bett B einen Produktherstellungs-/Beschickungsschritt.
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4. Bereitstellung des
Druckausgleichs/Evakuierung
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Die
Evakuierung von Bett C endet, und die Evakuierung von Bett A beginnt
ggfs. durch Schließen
des Ventils 37 und Öffnen
des Ventils 46. Zusätzliches
Gas fließt über das
Sammelrohr 29 aus Bett A in das Bett C, bis der Druck in
den beiden Betten ganz oder nahezu ausgeglichen ist. Dieser Schritt
dauert typischerweise 1,0 bis 10 Sekunden. Während dieses und des vorhergehenden
Schrittes durchläuft
Bett B einen Produktherstellungs-/Beschickungsschritt. Wenn die
Drücke
in den beiden Betten ganz oder nahezu ausgeglichen sind, werden
die Ventile 27, 31 und 37 geschlossen,
Bett A durchläuft
den Evakuierungsschritt und in Bett C beginnt der Schritt des Druckaufbaus
mit atmosphärischer
Luft.
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5. Evakuierung
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Gas
wird über
das Sammelrohr 39 mit dem Vakuumgebläse 41 aus dem Bett
A evakuiert, bis der Druck im Bett den Minimalwert erreicht, der
typischerweise im Bereich von 0,2 bis 0,8 bar liegt. Dieser Schritt
dauert typischerweise 5,0 bis 20 Sekunden. Während dieses Schrittes durchläuft Bett
B einen Produktherstellungsschritt ohne Beschickung, und in Bett
C wird der Druck erneut aufgebaut.
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6. Spülung
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Die
Evakuierung von Bett A läuft
weiter, während
das Bett mit von Bett B, das den Schritt "Spülung bereitstellen" durchläuft, zugeführtem Druckwegnahmegas
gespült
wird. Diese Spülung
desorbiert restlichen adsorbierten Stickstoff und bereitet das Bett
A für den
erneuten Druckaufbau vor. Während
dieses Schrittes, der typischerweise 1,0 bis 10 Sekunden dauert,
werden die Ventile 27 und 47 geöffnet und
die Ventile 28, 30, 32 und 49 geschlossen.
Während
dieses und des nächsten
Schrittes durchläuft
Bett C einen Produktherstellungs-/Beschickungsschritt.
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7. Druckausgleich
erneuter Druckaufbau mit atmosphärischer
Luft
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Die
Evakuierung von Bett A wird durch Schließen des Ventils 46 beendet
und Ausgleichsgas fließt
weiterhin durch die Ventile 47 und 27 und die
Leitung 19 aus Bett B in Bett A. Inzwischen beginnt die
Evakuierung von Bett B durch Öffnen
des Ventils 49. Gleichzeitig wird das Ventil 51 geöffnet, und
atmosphärische
Luft fließt durch
das Sammelrohr 53 und die Leitung 17. Dadurch
wird der Druck in Bett A erneut aufgebaut. In das Sammelrohr 53 eintretende
Luft kann auch filtriert werden, um teilchenförmige Substanzen zu entfernen
(nicht gezeigt). Wenn die Drücke
in den Betten A und B ganz oder nahezu ausgeglichen sind, werden
die Ventile 27 und 47 geschlossen. Dieser Schritt
dauert typischerweise 1,0 bis 10 Sekunden. Während dieses Schrittes durchläuft Bett
C weiterhin einen Produktherstellungs-/Beschickungsschritt.
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8. Erneuter Druckaufbau
mit atmosphärischer
Luft
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Atmosphärische Luft
baut weiterhin den Druck in Bett A über das Ventil 51 und
das Sammelrohr 53 auf, bis der Druck darin atmosphärischen
Druck erreicht. Dieser Schritt dauert typischerweise 1,0 bis 10
Sekunden. Während
dieses Schrittes durchläuft
Bett B einen Evakuierungsschritt und Bett C einen Schritt der Produktherstellung
ohne Beschickung.
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9. Erneuter
Druckaufbau durch atmosphärische
Beschickungsluft
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Unter
Druck gesetzte Beschickungsluft aus der Leitung 7 wird
durch die Leitung 13 und das offene Ventil 15 über die
Leitung 17 in Bett A geleitet, während bei Bedarf atmosphärische Luft
weiterhin über
das offene Ventil 51 und das Sammelrohr 53 in
Bett A strömt
und dadurch den Druck in Bett A erhöht. Dies wird fortgesetzt,
bis der Druck darin auf oder nahe dem atmosphärischen Druck ist. Zu diesem
Zeitpunkt wird das Ventil 51 geschlossen und der erneute
Druckaufbau wird durch Einleitung von unter Druck gesetztem Beschickungsgas über das
Ventil 15 und die Leitung 17 fortgesetzt. Wenn
der Druck am oberen oder Produktende von Bett A sich dem Druck in
Leitung 23 annähert,
wird das Ventil 21 geöffnet
und der Schritt des erneuten Druckaufbaus mit atmosphärischer
Luft/Beschickung endet. Dann beginnt der Zyklus von neuem mit dem
Produktherstellungsschritt. Dieser Schritt des erneuten Druckaufbaus
mit atmosphärischer
Luft/Beschickung dauert typischerweise 4,0 bis 20 Sekunden. Während dieses
Schrittes durchläuft Bett
B einen Evakuierungsschritt und Bett C weiterhin einen Schritt der
Produktherstellung ohne Beschickung.
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Die
Adsorberbetten B und C durchlaufen wiederum die gleiche Reihe von
Schritten wie vorstehend beschrieben und arbeiten in Wechselwirkung
miteinander und mit Bett A gemäß des Zyklus-Zeit-Diagramm
von 1. In der vorstehend beschriebenen Ausführungsform
werden zwar drei Adsorberbetten verwendet, doch es können auch
mehr oder weniger Betten verwendet werden. Auf Wunsch kann ein einzelnes
Bett verwendet werden, doch in diesem Fall wäre ein Gaslagertank erforderlich,
um Gas aus den Schritten der Bereitstellung einer Spülung und
der Bereitstellung eines Druckausgleichs zur späteren Verwendung in Spül- und Druckausgleichschritten
aufzunehmen. Außerdem
wäre ein
Gaslagertank für
das Endprodukt erforderlich, um einen Teil des endgültigen Gasprodukts
während
der Schritte der Produktherstellung und der Produktherstellung ohne Beschickung
zu lagern, das während
der Schritte der Evakuierung, Spülung
und des erneuten Druckaufbaus zum Endverbraucher geleitet wird.
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Bei
der Durchführung
des vorstehend beschriebenen PSA-Verfahrens zur Gewinnung von Sauerstoff stellt
man den höchsten
Druck (während
des Produktherstellungs-/Beschickungsschrittes) vorzugsweise im Bereich
von 1,1 bis 2,5 Bar und den niedrigsten Druck (während des Evakuierungsschrittes)
im Bereich von 0,2 bis 0,8 bar ein. Ein können ein oder mehrere Gebläse für die Beschickung
erforderlich sein, um das Bett während
des Zeitraums des höheren
Drucks während
des Produktherstellungs-/Beschickungsschrittes im Bett sowie während der
Zeit, in der der Druck im Schritt des erneuten Druckaufbaus mit
Beschickung oberhalb des Umgebungsdrucks liegt, zu speisen. Während mindestens
eines Teils der gegenläufigen
Druckwegnahme- und Spülschritte
können
ein oder mehrere Vakuumgebläse
verwendet werden.
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Der
erfindungsgemäße Verfahrenszyklus
eignet sich besonders gut für
den Betrieb bei höheren
Drücken
im vorstehend beschriebenen Bereich. Bei einem höheren Spitzendruck ist mehr
Hohlraumgas für
die gleichläufige
Druckwegnahme verfügbar
und mehr gleichläufiges
Druckwegnahmegas steht zur Produktherstellung, Spülung und
zum gegenläufigen
erneuten Druckaufbau in einem Adsorberbett zur Verfügung. Der
höhere
Druck während
des Beschickungs-/Produktherstellungsschrittes erhöht auch
die Kapazität
des Adsorptionsmittels, wodurch das Bett kleiner gebaut werden kann.
Der höhere
Produktdruck ermöglicht
eine Verkleinerung des Produktkompressors und verringert den Energieverbrauch
des Kompressors. Dadurch, dass man das Verfahren bei einem höheren Beschickungsdruck
betreibt, ist es auch möglich,
den Mindestdruck während des
Evakuierungsschrittes zu erhöhen
und folglich den Vakuumbedarf des Verfahrens zu senken. Dies ermöglicht die
Verwendung von weniger Vakuumgebläsestufen im Verfahren oder
die Erhöhung
der isothermischen Effizienz des Vakuumgebläses. Der Schritt der Komprimierung
der Beschickung verbraucht zwar mehr Energie, wenn man bei höheren Beschickungsdrücken arbeitet,
doch die vorstehend aufgeführten
Vorteile gleichen dies mehr als aus und ermöglichen insgesamt eine Verringerung
spezifischer Energie.
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Somit
ermöglicht
das erfindungsgemäße Verfahren
maximale Abgabegeschwindigkeiten des endgültigen Gasprodukts, weil kein
endgültiges
Gasprodukt zum Spülen
und erneuten Druckaufbau in den Schritten des Verfahrenszyklus gebraucht
wird. Das gesamte erforderliche Spülgas wird durch das intermediäre Druckwegnahmegas
zur Verfügung
gestellt, und das gesamte für
den erneuten Druckaufbau erforderliche Gas wird durch das intermediäre Druckwegnahmegas
und durch unter Druck gesetztes Beschickungsgas zugeführt. Die Durchführung des
Verfahrens bei höheren
Drücken
führt zu
Betriebsvorteilen und weniger Bedarf an spezifischer Energie. Das
Verfahren kann mit einem einzelnen Adsorberbett betrieben werden,
wird aber vorzugsweise mit mehreren Adsorberbetten und stärker bevorzugt
mit drei Betten betrieben. Das Verfahren eignet sich besonders gut
für die
Gewinnung von Sauerstoff aus Luft.
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Die
wesentlichen Eigenschaften der Erfindung sind in der vorstehenden
Offenbarung vollständig
beschrieben. Ein Fachmann kann die Erfindung verstehen und verschiedene
Abwandlungen daran vornehmen, ohne vom Grundgedanken der Erfindung
abzuweichen oder den Rahmen und die Äquivalente der folgenden Ansprüche zu verlassen.