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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Druckwechseladsorption ist ein bekanntes Verfahren zur Trennung
großvolumiger
Gasgemische und zur Reinigung von Gasströmen, die geringe Konzentrationen
unerwünschter
Komponenten enthalten. Das Verfahren wurde für einen weiten Bereich an Betriebsbedingungen,
Produktreinheit und Produktgewinnung entwickelt und angepasst. Viele
Druckwechseladsorptionssysteme verwenden zwei oder mehrere Adsorberbetten,
die in zyklischer Sequenz betrieben werden, um eine konstante Produktstromgeschwindigkeit
aufrechtzuerhalten, während
ausgewählte
Betten verschiedene Schritte einschließlich Adsorption, Druckwegnahme, Desorption,
Spülung,
Druckausgleich, erneuten Druckaufbau und andere verwandte Schritte
durchlaufen. Mehrere Adsorberbetten unter Einsatz verschiedener
Verfahrensschritte sind erforderlich, um hohe Reinheit und/oder
die Gewinnung wertvoller gasförmiger
Produkte wie Wasserstoff, Kohlendioxide, Synthesegas, leichte Kohlenwasserstoffe
und dergleichen zu erreichen. Die hohen Kosten der Erzeugung von
diese wertvollen Komponenten enthaltenden Beschickungsgasgemischen
rechtfertigen üblicherweise
die Komplexität
und den Kapitalaufwand von Druckwechseladsorptionssystemen in mehreren
Betten.
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Mehrere
Einzelbett-Druckwechseladsorptionsverfahren (pressure swing adsorption
= PSA) sind entwickelt worden und in der Technik bekannt. Viele
dieser Verfahren arbeiten teilweise bei Drücken unter dem atmosphärischen
Wert und werden als Vakuumwechseladsorptionsverfahren (VSA) oder
Vakuumdruckwechseladsorptionsverfahren (VPSA) beschrieben. In der
vorliegenden Beschreibung wird die Bezeichnung Druckwechseladsorption
(PSA) ungeachtet der Betriebsdruckniveaus als generischer Begriff
zur Beschreibung aller Typen zyklischer Adsorptionssysteme verwendet.
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Andere
gasförmige
Produkte, die sich zur Gewinnung durch PSA eignen, erfordern nicht
die hohe Reinheit und/oder Gewinnung der vorstehend genannten Produkte.
Bei der Gewinnung von Sauerstoff und Stickstoff durch PSA ist beispielsweise
ein Produkt von geringerer Reinheit, das 90 bis 95 Vol.-% Sauerstoff enthält, für viele
Endanwendungen akzeptabel, und es können einfachere PSA-Systeme verwendet
werden, um ein solches Produkt zur Verfügung zu stellen.
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Diese
einfacheren PSA-Systeme sind mit signifikant weniger Kapitalaufwand
und Betriebskosten verbunden als die vorstehend beschriebenen Systeme
mit mehreren Betten. Die einfachsten dieser PSA-Systeme zur Lufttrennung
verwenden ein einziges Adsorberbett zusammen mit einem oder mehreren
Gaslagergefäßen, um
einen konstanten Produktstrom zu ermöglichen, und stellen Gas zur
Adsorberspülung
und den Druckaufbau während
des Regenerationsteils des PSA-Zyklus zur Verfügung.
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PSA-Systeme
unter Verwendung eines einzigen Adsorbers und eines einzigen Gaslagergefäßes sind in
der Technik bekannt und in den repräsentativen US-Patenten 4,561,865,
4,477,264, 4,892,566, 5,228,888, 5,415,683, 5,679,134, 5,876,485,
5,882,380, 6,102,985 und 6,096,115 beschrieben. Systeme mit einem
einzigen Adsorber/einem einzigen Tank sind auch in den japanischen
Patentanmeldungen Kokai Nr., H9-77502 und H10-194708 beschrieben.
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Die
Verwendung von zwei oder mehreren Gaslagertanks kann die Gesamtleistungen
von PSA-Systemen mit einem einzigen Adsorber verbessern. Solche
Systeme sind in US-A-3,788,036, 4,561,865, 5,370,728, 5, 658,371,
6,102,985 und 6,096,115 sowie in der europäischen Patentschrift
EP 0 884 088 A1 beschrieben.
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Die
im Folgenden beschriebene und in den Ansprüchen definierte Erfindung ist
ein Druckwechseladsorptionsverfahren mit einem einzigen Bett, bei
dem mindestens zwei Gaslagertanks verwendet werden. Eine Ausführungsform
davon ist nützlich
für die
Gewinnung von Sauerstoff aus der Luft bei geringem Kapitalaufwand
und geringen Betriebskosten.
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Kurze Zusammenfassung
der Erfindung
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Bei
der Erfindung handelt es sich um ein Einzelbett-Druckwechseladsorptionsverfahren
zur Trennung von unter Druck gesetztem Beschickungsgas, das mindestens
eine stärker
adsorbierbare und mindestens eine weniger stark adsorbierbare Komponente
enthält,
welches umfasst:
- (a) das Einleiten des unter
Druck gesetzten Beschickungsgases in ein Beschickungsende eines
Adsorbergefäßes, enthaltend
ein festes Adsorptionsmittel, das vorzugsweise die stärker adsorbierbare
Komponente adsorbiert, das Abziehen eines aus dem Adsorber strömenden Gases,
das mit der we niger stark adsorbierbaren Komponente angereichert
ist, von einem Produktende des Adsorbergefäßes, das Einleiten des aus dem
Adsorber strömenden
Gases in einen ersten Gaslagertank und das Abziehen eines endgültigen Gasprodukts
aus dem ersten Gaslagertank;
- (b) das Beenden der Einleitung des unter Druck gesetzten Beschickungsgases
in das Adsorbergefäß und die
Druckwegnahme im Adsorbergefäß durch
Abziehen von Gas daraus und das Einleiten des abgezogenen Gases
in einen zweiten Gaslagertank;
- (c) die weitere Druckwegnahme im Adsorbergefäß durch Abziehen von zusätzlichem
Gas daraus;
- (d) das Spülen
des Adsorbergefäßes durch
Einleiten von Gas aus dem zweiten Gaslagertank in das Adsorbergefäß, während weiterhin
Gas daraus abgezogen wird;
- (e) das Beenden der Einleitung von Gas aus dem zweiten Gaslagertank
in das Adsorbergefäß und unmittelbar
danach den erneuten Druckaufbau im Adsorbergefäß durch Einleitung von unter
Druck gesetztem Beschickungsgas in dessen Beschickungsende; und
- (f) die Wiederholung von (a) bis (e) auf zyklische Weise.
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Das
Beschickungsgas kann Luft, die stärker adsorbierbare Komponente
Stickstoff und die weniger stark adsorbierbare Komponente Sauerstoff
sein. Ein endgültiges
Gasprodukt wird typischerweise während
(b) bis (e) aus dem ersten Gaslagertank abgezogen.
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Mindestens
ein Teil der Spülung
des Adsorbergefäßes in (d)
kann ablaufen, während
der Druck darin abnimmt. Mindestens ein Teil der Spülung des
Adsorbergefäßes in (d)
kann ablaufen, während
der Druck darin auf einem Minimalwert ist. Mindestens ein Teil der
Spülung
des Adsorbergefäßes in (d)
kann ablaufen, während
der Druck darin zunimmt. Der Minimaldruck kann unter dem atmosphärischen
Druck liegen.
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Der
zweite Gaslagertank kann ein Verhältnis von Länge zu Durchmesser von mehr
als etwa 5 haben, wobei in (b) Gas an einem Ende in den Tank eingeleitet
und in (d) am gleichen Ende aus dem Tank abgezogen wird.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung erfolgt die weitere Druckwegnahme im Adsorbergefäß durch
Abziehen von zusätzlichem
Gas daraus und das Einleiten des abgezogenen Gases in einen dritten
Gaslagertank. Diese Ausführungsform
kann anschließend
an (d) auch das Spülen
des Adsorbergefäßes durch
das Einleiten von Gas aus dem dritten Gaslagertank in das Adsorbergefäß, während weiterhin
Gas aus dem Adsorptionsgefäß abgezogen
wird, umfassen.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
wird nach dem Abschluss der Einleitung des unter Druck gesetzten
Beschickungsgases in das Adsorbergefäß und vor der Druckwegnahme
im Adsorbergefäß durch
Abziehen von Gas daraus und Einleiten des daraus abgezogenen Gases
in einen zweiten Gaslagertank der Druck im Adsorbergefäß durch
Abziehen von Gas daraus und Einleiten des daraus abgezogenen Gases
in den ersten Gaslagertank weggenommen.
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Mindestens
ein Teil der zusätzlichen
Druckwegnahme in (c) kann durch Ablassen von Gas aus dem Adsorbergefäß in die
Atmosphäre
erfolgen.
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Das
Beschickungsgas kann Luft, die stärker adsorbierbare Komponente
Stickstoff und die weniger stark adsorbierbare Komponente Sauerstoff
sein. In diesem Fall kann ein Teil des unter Druck gesetzten Beschickungsgases
für den
erneuten Druckaufbau im Adsorbergefäß durch atmosphärische Luft
zur Verfügung gestellt
werden, die in das Adsorbergefäß strömt, während der
Gefäßdruck unter
dem atmosphärischen
Druck liegt.
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Das
Spülen
des Adsorbergefäßes in (d)
kann dadurch erfolgen, dass man
- (d1) Gas aus
dem zweiten Gaslagertank mit einer ersten Strömungsgeschwindigkeit in das
Adsorbergefäß leitet
und
- (d2) das Gas aus dem zweiten Gaslagertank mit einer zweiten
Strömungsgeschwindigkeit,
die höher
ist als die erste Strömungsgeschwindigkeit,
in das Adsorbergefäß leitet,
während man
während
(d1) und (d2) weiterhin Gas aus dem Adsorbergefäß abzieht.
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Kurze Beschreibung
verschiedener Ansichten der Zeichnungen
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1 ist
ein schematisches Strömungsdiagramm
eines in der vorliegenden Erfindung verwendeten PSA-Systems.
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2 ist
eine schematische Darstellung der Strömungskonfigurationen im Adsorber
und Gaslagertank während
der Zyklusschritte im erfindungsgemäßen Verfahren.
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3 ist
eine Aufzeichnung des Adsorberdrucks im Vergleich zur Zeit für ein Beispiel
einer Ausführungsform
der Erfindung.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Bei
der Erfindung handelt es sich um ein Adsorptionsverfahren zur Trennung
eines Gasgemischs, das mindestens eine stärker adsorbierbare Komponente
und mindestens eine weniger stark adsorbierbare Komponente enthält, wobei
im Verfahren verschiedene Kombinationen von Beschickungs-, Druckwegnahme-,
Evakuierungs-, Spül-
und Druckaufbauschritten verwendet werden. Doppelte Gaslagertanks
werden eingesetzt, um ein Spülgas
zur Verfügung
zu stellen, das unabhängig
von der Zufuhr des endgültigen
Gasprodukts ist. Das gewünschte
Gasprodukt kann entweder mit der stärker adsorbierbaren Komponente
oder der weniger stark adsorbierbaren Komponente angereichert sein,
und der Adsorptionsverfahrenszyklus wird gewählt, um das gewünschte Gasprodukt
zu ergeben. Die Erfindung ist besonders gut für die Gewinnung von Sauerstoff aus
Luft geeignet, und das Verfahren hat das Potential für geringen
Kapitalaufwand und niedrige Betriebskosten einschließlich niedrigen
Energieverbrauch.
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In
den hier gegebenen Beschreibungen der Ausführungsformen der Erfindung
haben die folgenden verwendeten spezifische Begriffe die folgende
Bedeutung.
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Ein
Beschickungsschritt findet während
der Zeit statt, in der unter Druck gesetztes Beschickungsgas in
das Adsorbergefäß eingeleitet
wird, und die stärker
adsorbierbare Komponente wird durch das darin enthaltende Adsorptionsmaterial
se lektiv adsorbiert. Mit der weniger stark adsorbierbaren Komponente
angereichertes Gasprodukt kann während
dieses Schrittes abgezogen werden.
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Unter
Druck gesetztes Beschickungsgas wird als Beschickungsgas definiert,
das einen höheren
Druck hat als der Druck in einem Adsorbergefäß, in das das Beschickungsgas
eingeleitet wird. Während
des Beschickungsschrittes kann das unter Druck gesetzte Beschickungsgas
durch Kompression zur Verfügung
gestellt werden.
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Die
Druckwegnahme wird als das Abziehen von Gas aus dem Adsorbergefäß bei gleichzeitiger
Drucksenkung im Adsorber, wodurch die stärker adsorbierbare Komponente
desorbiert wird, definiert. Die Druckwegnahme kann durch Abblassen
von Gas aus einem superatmosphärischen
Druck direkt in die Atmosphäre (typischerweise
als "Blowdown" beschrieben) bzw.
in ein anderes Verfahrensgefäß oder ein
geschlossenes Volumen mit niedrigerem Druck erreicht werden. Die
Druckwegnahme kann auch durch Evakuierung erreicht werden, das als
das Abziehen von Gas aus dem Adsorber durch eine mechanische Vorrichtung
wie eine Vakuumpumpe oder ein Gebläse definiert wird. Die Evakuierung
kann über
jeden Bereich von Adsorberdrücken erfolgen,
wird jedoch typischerweise bei subatmosphärischen Drücken, d.h. unter Vakuum durchgeführt.
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Der
erneute Druckaufbau wird als Einleitung von Gas in das Adsorbergefäß bei gleichzeitiger
Erhöhung
des Adsorberdrucks definiert. Unter Druck gesetztes Beschickungsgas
kann zum erneuten Druckaufbau in das Adsorbergefäß geleitet werden.
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Die
Spülung
wird definiert als Einleitung eines mit der weniger stark adsorbierbaren
Komponente angereicherten Spülgases
in ein Ende des Adsorbers, während
ein Abflussgas vom anderen Ende des Gefäßes abgezogen wird. Üblicherweise
wird der Schritt im Gegenstrom durchgeführt, d.h. in einer Fließrichtung
entgegen der des Beschickungsschrittes. Die Spülung spült Hohlraumgas fort und desorbiert
rückständige adsorbierte
Komponenten vom Adsorptionsmittel. Die Spülung kann bei jedem beliebigen
Druck durchgeführt
werden, ist aber bei subatmosphärischen
Drücken
am effektivsten. Wie nachstehend beschrieben, kann der Adsorberdruck
während
jedem beliebigen Teil eines Spülschrittes
zunehmen, abnehmen oder konstant bleiben.
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Hohlraumgas
wird als nicht adsorbiertes Gas definiert, das im Zwischenraum- oder Zwischenteilchenvolumen
im Adsorbergefäß enthalten
ist, und schließt
Gas im toten Volumen der Rohrleitungen und des Gefäßes ein,
das nicht vom Adsorptionsmittel belegt ist.
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Das
endgültige
Gasprodukt ist das Gas, das für
den externen Gebrauch aus einem Gaslagertank abgezogen wird, und
ist typischerweise mit der weniger stark adsorbierbaren Komponente
angereichert:
Bei der Erfindung geht es um die Trennung eines
Gasgemischs, das mindestens eine stärker adsorbierbare Komponente
und mindestens eine weniger stark adsorbierbare Komponente enthält. Dabei
wird typischerweise die weniger stark adsorbierte Komponente als
primäres
Produkt gewonnen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird das Verfahren
dazu verwendet, Sauerstoff aus der Luft zu gewinnen. Es kann aber
auch auf die Trennung anderer Gasgemische angewendet werden.
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Das
Verfahren wird im Folgenden für
die Gewinnung von Sauerstoff aus Luft unter Verwendung eines in 1 schematisch
gezeigten Apparates veranschaulicht. Dieser wird in einem Zyklus
betrieben, der die folgenden Schritte durchläuft.
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1. Luftbeschickung/Produktherstellung
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Atmosphärische Luft,
die vorzugsweise durch bekannte Verfahren filtriert wird, um schädliches
teilchenförmiges
Material zu entfernen, strömt
durch die Beschickungsleitung 1, das offene Ventil 3,
die Leitungen 5 und 7 und in den Einlass des Gebläses 9.
Das Gebläse 9,
typischerweise ein Drehkolbengebläse vom Roots-Typ, komprimiert
die Luft auf einen Beschickungsdruck, der typischerweise im Bereich
von 1,1 bis 2,5 absoluten Atmosphären (atma) liegt. Nach dem
Gebläse
kann bei Bedarf ein Nachkühler
(nicht gezeigt) verwendet werden. Unter Druck gesetztes Beschickungsgas
fließt
durch das offene Ventil 15 und durch die Leitungen 17 und 19 in
das Adsorbergefäß 21.
Dieses enthält
Adsorptionsmaterial, das selektiv Stickstoff, eine stärker adsorbierte
Komponente in der Luftbeschickung, adsorbiert. Das Ventil 16 bleibt
geschlossen.
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Das
Adsorbergefäß 21 ist
als Ergebnis eines früheren
Druckaufbauschrittes (nachstehend beschrieben) anfänglich auf
einem typischen Zwischendruck von etwa 1,05 bis 2,5 atma. Unter
Druck gesetzte Beschickungsluft erhöht den Druck im Adsorbergefäß über einen
Zeitraum von etwa 3 bis 60 Sekunden auf den vollen Adsorptionsdruck
von etwa 1,1 bis 2,5 atma. In atmosphärischer Luft vorhandenes Wasser
kann durch bekannte Verfahren stromaufwärts des Adsorbergefäßes 21 entfernt
werden. Alternativ kann es durch Verwendung eines Adsorptionsmittels
am Adsorbereinlassende, das vorzugsweise Wasser adsorbiert, entfernt
werden.
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Wenn
die unter Druck gesetzte Beschickungsluft durch das Adsorbergefäß fließt, wird
sie mit Sauerstoff, einer weniger stark adsorbierten Komponente
in der Luftbeschickung, angereichert. Der mit Sauerstoff angereicherte
Abfluss aus dem Adsorber, der typischerweise 85 bis 95 Vol.-% Sauerstoff
enthält,
wird durch die Leitungen 23 und 25, das Ventil 27 und
die Leitung 29 abgezogen. Das aus dem Adsorber abfließende Gas fließt in den
Gaslagertank 31. Das endgültige Gasprodukt wird durch
die Leitung 33 und ggfs. durch das Strömungskontrollventil 35 abgezogen.
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Der
Luftbeschickungsschritt wird fortgesetzt, bis das Adsorptionsmittel
ein vorher festgelegtes Niveau an Stickstoffdurchbruch erreicht
wird und ehe es zu einem vollständigen
Adsorptionsgleichgewicht mit Beschickungsluft im Adsorber kommt.
Zu diesem Zeitpunkt wird der Luftbeschickungsschritt beendet, indem
man das Ventil 15 schließt und das Ventil 37 öffnet.
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Das
Adsorbergefäß 21 enthält ein oder
mehrere Adsorptionsmittel, die vorzugsweise Stickstoff adsorbieren
und somit den aus dem Adsorber abfließenden Strom mit Sauerstoff
anreichern. Diese Adsorptionsmittel können aus der aus einwertigen,
zweiwertigen oder dreiwertigen mit Kationen ausgetauschten Zeolithen mit
einer Typ A-, Typ X- oder Mordenitstruktur ausgewählt werden.
Die Kationen umfassen Natrium, Calcium, Lithium, Zink und Kombinationen
davon.
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1a) Teilweise Druckwegnahme/Bereitstellung
des Produkts (bei Bedarf)
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Während dieses
bedarfsweise durchgeführten
Schrittes wird der Druck im Adsorbergefäß 21 1,0 bis 20 Sekunden
durch einen Differentialdruck von etwa 0,015 bis 0,5 atm weggenommen.
Während
dieser Zeit fließt
an Sauerstoff reiches Hohl raumgas als zusätzliches Sauerstoffgasprodukt
durch die Leitungen 23 und 25, das Ventil 27 und
die Leitung 29 in den Tank 31. Dieser nur bei
Bedarf durchgeführte
Schritt gewinnt wertvolles Sauerstoffprodukt und verhindert Geräusche, die
beim Ablassen des Gases in die Atmosphäre auftreten würden. Dieser
Schritt wird durch das Schließen
des Ventils 27 beendet.
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2. Druckwegnahme/Sammeln
des Spülgases
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Das
Ventil 41 wird geöffnet
und der Druck im Adsorber 21 durch das Abziehen von Gas über die
Leitungen 23 und 39 in den Gastransfertank 43 weiter
verringert, bis der Druck im Adsorber 21 auf etwa 0,8 bis 2,0
atma fällt.
Das im Tank 43 gelagerte Gas wird später im weiter unten beschriebenen
Spülschritt
verwendet.
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3. Weitere
Druckwegnahme
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Die
Ventile 3 und 41 werden geschlossen, und zusätzliches
Gas wird aus dem Adsorber 21 über die Leitungen 19 und 20,
das Ventil 16, die Leitung 18 und die Leitung 7 abgezogen.
Dazu verwendet man das Gebläse 9,
das das Gas mit verringertem Druck durch die Leitung 10,
die Leitung 12 und das Ventil 37 entfernt. Von
dort wird es durch einen Schalldämpfer
(nicht gezeigt) in die Atmosphäre
abgelassen. Auf Wunsch kann das Gas aus dem Adsorber 21 vor
der Evakuierung oder während
der frühen
Stufen der Evakuierung über
die Leitung 19, die Leitung 17, das Ventil 15,
die Leitung 12 und das Ventil 37 direkt in die
Atmosphäre
abgelassen werden.
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Die
Evakuierung wird fortgesetzt, bis im Adsorber ein Druck von etwa
0,2 bis 0,8 atma erreicht ist. Der zusätzliche Druckwegnahmeschritt
dauert typischerweise 3 bis 60 Sekunden.
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4. Gegenläufige Spülung
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Das
Ventil 41 wird geöffnet,
und Gas aus dem Gaslagertrank 43 wird durch die Leitungen 39 und 23 und
durch den Adsorber 21 gezogen, um eine gegenläufige Spülung zur
Verfügung
zu stellen, die das Adsorptionsmittel spült und rückständigen Stickstoff desorbiert.
Diese Spülung
kann fortgesetzt werden, wenn der Druck im Adsorber 21 sinkt,
bei einem Minimaldruck konstant bleibt oder zu nimmt. Möglich sind
auch beliebige Kombinationen dieser Drücke. Der Spüldruck im Adsorber wird durch
Regulieren der Strömungsgeschwindigkeit
des Gases durch das Ventil 41 bezogen auf die Kapazität des Gebläses gesteuert.
Vorzugsweise wird die Spülung
bei einem zunehmenden Adsorberdruck durchgeführt, nachdem der Adsorber auf
einen Druck im Bereich von 0,2 bis 0,8 atma evakuiert wurde. In
einem bei Bedarf durchgeführten
Spülverfahren,
bei dem die Spülung
von einem zunehmenden Druck im Adsorber begleitet wird, wird der
Spülschritt
anfänglich
dadurch durchgeführt,
dass Spülgas
bei einer niedrigeren Spülrate
durch das Ventil 41 eingeführt und die Strömungsgeschwindigkeit
des Spülgases
dann durch eine weitere Öffnung
des Ventils 41 gesteigert wird. Dies gibt genug Zeit für eine Spülung bei
niedrigem Druck, während
nach wie vor der Transport von genügend Gas bei einer höheren Strömungsgeschwindigkeit
in kürzerer
Zeit ermöglicht
wird. Die Gesamtdauer des Spülschrittes liegt
typischerweise zwischen etwa 1,0 und 15 Sekunden. Der Schritt wird
durch Schließen
des Ventils 41 beendet.
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5. Erneuter
Druckaufbau
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Nach
Abschluss des Spülschrittes
wird unter Druck gesetztes Beschickungsgas aus dem Gebläse 9 über die
Leitung 10, das Ventil 15, die Leitung 17 und
die Leitung 19 in das Adsorbergefäß 21 geleitet. Dadurch wird
der Adsorber unter Druck gesetzt. Das Ventil 27 bleibt
geschlossen. Während
der Anfangsstufe des Druckaufbaus, während der Druck im Adsorber
unter dem atmosphärischen
Wert liegt, kann der Adsorber ggfs. teilweise unter Druck gesetzt
werden, indem durch Öffnen
der Ventile 3 und 16 atmosphärische Luft in den Adsorber
gezogen werden kann. Während
dieses Schrittes kann das Ventil 37 geschlossen und das
Ventil 15 geöffnet
werden. Der erneute Druckaufbau der Beschickung wird dann fortgesetzt,
bis der Druck im Adsorber etwa 1,05 bis 2,5 atma erreicht. Der Schritt
des erneuten Druckaufbaus dauert typischerweise 3 bis 30 Sekunden.
Der Schritt des erneuten Druckaufbaus beginnt unmittelbar nach Abschluss
des Spülschrittes.
Das bedeutet, dass keine Verfahrensschritte zwischen dem Spülschritt
und dem Schritt des erneuten Druckaufbaus in der Beschickung eingeschoben
werden. Beispielsweise wird zwischen den vorstehend beschriebenen Schritten
des Spülens
und des erneuten Druckaufbaus in der Beschickung kein Schritt des
erneuten Druckaufbaus an zwei Enden (bei dem unter Druck gesetztes
Beschickungsgas in ein Ende des Adsorbers und Gas aus dem Lagertank 43 in
das andere Ende eingeführt
wird) eingesetzt.
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Während der
vorstehend beschriebenen Schritte 1 bis 5 wird das endgültige Sauerstoffstoffgasprodukt kontinuierlich über die
Leitung 33 und das Ventil 35 abgezogen. Der Gaslagertank 31 ist
so konstruiert, dass er ausreichend Volumen hat, um das Gasprodukt
mit dem erforderlichen Druck und der erforderlichen Strömungsgeschwindigkeit
für den
vollständigen
Zykluszeitraum zur Verfügung
zu stellen.
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Der
vorstehend beschriebenen PSA-Zyklus wird durch Öffnen und Schließen der
genannten Ventile zu den erforderlichen Zeiten betrieben. Dazu verwendet
man in der Technik bekannte Hardware- und Software-Steuerungssysteme.
Jede beliebige Steuerungseinheit auf Mikroprozessorbasis, die über digitale
und analoge Signalgebung verfügt,
kann eingesetzt werden. Die Software kann unter Verwendung von im
Handel erhältlichen
Standardpaketen ohne weiteres entwickelt werden.
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Die
Schritte im vorstehend beschriebenen Verfahrenszyklus sind in 2 schematisch
veranschaulicht. Das Adsorbergefäß A (das
dem Adsorbergefäß 21 in 1 entspricht)
ist in gesteuerter Strömungsverbindung
mit dem ersten und zweiten Gaslagertank 1 und 2 (die
den Tanks 31 bzw. 43 in 1 entsprechen). Während des
Schrittes "Luftbeschickung/Produktherstellung" (Schritt 1) fließt unter
Druck gesetzte Beschickungsluft in den Adsorber, und mit Sauerstoff
angereichertes Produkt fließt
aus dem Adsorber in den ersten Gaslagertank. Das endgültige Gasprodukt
wird daraus abgezogen. Daran schließt sich der Schritt der "Druckwegnahme/Sammlung
des Spülgutes" (Schritt 2) an,
während
dessen der Druck im Adsorber in den zweiten Gaslagertank weggenommen
wird, während
das Abziehen des endgültigen
Gasprodukts aus dem ersten Lagertank fortgesetzt wird. Während der "zusätzlichen
Druckwegnahme" (Schritt
3) wird der Druck im Adsorber weggenommen, indem man Gas daraus
abzieht, während
das endgültige
Gasprodukt weiterhin aus dem ersten Lagertank abgezogen wird. Während der "gegenläufigen Spülung" (Schritt 4) wird
dem Adsorber Spülgas zur
Verfügung
gestellt, während
er evakuiert wird. Unmittelbar danach, d.h. ohne etwaige dazwischenliegende Verfahrensschritte,
beginnt der "erneute
Druckaufbau" (Schritt
5), und der Adsorber wird auf das richtige Niveau für den Beginn
von Schritt 1 unter Druck gesetzt.
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Bei
einer bedarfsweise verwendeten Ausführungsform der Erfindung hat
der Gaslagertank 43 ein Verhältnis von Länge zu Durchmesser von mehr
als etwa 5. Gas wird vom gleichen Ende in den Tank eingeleitet und
daraus abgezogen, und das hohe Verhältnis von Länge zu Durchmesser minimiert
das Gasmischen im Tank während
der Schritte "Druckwegnahme/Sammlung
des Spülgutes" und "gegenläufige Spülung". Während der
Druckwegnahme nimmt die Konzentration der weniger stark adsorbierten
Komponente im Druckwegnahmegas, d.h. Sauerstoff, im Laufe der Zeit
ab. Als Ergebnis schwankt die Konzentration des gelagerten Druckwegnahmegases
im Lagertank 43 axial, wobei das Gas am entfernten Ende
des Tanks eine höhere
Sauerstoffkonzentration hat als das Gas am Einlassende des Tanks.
Während
des gegenläufigen
Spülschrittes nimmt
daher die Sauerstoffkonzentration des aus dem Tank abgezogenen Spülgases im
Laufe der Zeit zu. Dies ist vorteilhaft zum Spülen, weil die Konzentration
der gewünschten
Produktkomponente im Spülgas,
d.h. Sauerstoff, am Ende des Spülschrittes
am höchsten
ist. Dies führt
zu einem effizienteren Spülschritt
im Vergleich mit der Verwendung eines gut gemischten Spülgases,
das während
des Schritts der Druckwegnahme/Sammlung des Spülgutes gesammelt wurde.
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Bei
einer weiteren bei Bedarf verwendeten Ausführungsform der Erfindung wird
während
des Schrittes der "Druckwegnahme/Sammlung
des Spülgutes" gesammeltes Gas
nacheinander in einem ersten Gaslagertank und dann in einem zweiten
Gaslagertank gesammelt. Das im ersten Tank gesammelte Gas weist
eine höhere
Konzentration der weniger stark adsorbierten Komponente, d.h. Sauerstoff,
auf, und das im zweiten Tank gesammelte Gas hat eine niedrigere
Sauerstoffkonzentration. Während
des gegenläufigen
Spülschrittes
wird Spülgas
zuerst aus dem zweiten Tank und zuletzt aus dem ersten Tank entnommen.
Dies führt
zu einem effizienteren Spülschritt
als bei Verwendung eines einzigen Gaslagertanks, weil die Konzentration
der erwünschten
Produktkomponente im Spülgas,
d.h. Sauerstoff am Ende des Spülschrittes
höher ist.
Außerdem
ermöglicht
dies ein größeres Gasvolumen
zur Verwendung beim Spülen
und erneuten Druckaufbau.
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Bei
einer weiteren bei Bedarf eingesetzten Ausführungsform der Erfindung kann
das Spülen
des Adsorbergefäßes 21 in
zwei aufeinanderfolgenden Schritten durchgeführt werden. In Schritt (1)
wird Gas aus dem zweiten Gaslagertank mit einer ersten Strömungsgeschwindigkeit
in das Adsorbergefäß eingeführt. In
Schritt (2) wird das Gas aus dem zweiten Lagertank mit einer zweiten
Strömungsgeschwindigkeit,
die höher
ist als die ersten Strömungsgeschwindigkeit,
in das Adsorbergefäß eingeführt.
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Beispiel
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Eine
Pilotvorführeinheit
für eine
Einzelbettadsorption, die 1.300 pounds eines X-Zeolithadsorptonsmittels auf Li-Basis
enthielt, wurde gemäß einer
erfindungsgemäßen Ausführungsform
betrieben, um ein 90 Vol.-% Sauerstoff enthaltendes Gasprodukt herzustellen.
Die Reihenfolge und Dauer der Verfahrensschritte sind in der folgenden
Tabelle 1 zusammengefasst.
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Tabelle
1 Zusammenfassung
der Verfahrensschritte im Beispiel
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Das
Druckprofil im Adsorbergefäß während dieses
Zyklus ist in 3 zu sehen. Durch Einsatz des Verfahrensschrittes
in diesem Zyklus, bei dem zwei Gaslagertanks verwendet werden, sind
die Produktivität und
die Gewinnung von Sauerstoff aus der Einzelbetteinheit um 8% größer als
solche bei einem Zyklus, bei dem nur ein Gaslagertank verwendet
wird.
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Die
wesentlichen Eigenschaften der Erfindung sind in der vorstehenden
Offenbarung vollständig
beschrieben. Ein Fachmann wird die Erfindung verstehen und verschiedene
Veränderungen
daran vornehmen, ohne von ihrem Grundgedanken abzuweichen und ohne
den Rahmen und die Äquivalente
der folgenden Ansprüche
zu verlassen.