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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Elastomerelement für die Verwendung
in Teilen von Industriemaschinen und Transportmaschinen, wie Automobilen.
Genauer gesagt betrifft die vorliegende Erfindung ein Elastomerelement,
das für
Komponenten nützlich
ist, die Ölbeständigkeit
erfordern, wie Schläuche,
O-Ringe und Verpackungen.
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Stand der Technik
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Im
allgemeinen werden Gummimaterialien, wie Acrylnitrilbutadiengummi
(NBR), hydrierter Acrylnitrilbutadiengummi (HNBR), Polysulfidgummi,
Acrylgummi, Epichlorhydringummi und Fluorelastomer als Elastomere
mit Ölbeständigkeit
gegenüber
Kohlenwasserstoffölen
und Fetten, wie Treibstoffen und Schmierfetten, eingesetzt. Die
Molekularstruktur jedes dieser Gummimaterialien enthält in einer
Hauptkette oder einer Seitenkette eine polare Gruppe, die ein Atom,
wie Stickstoff, Sauerstoff, Schwefel oder Halogen, enthält.
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Obwohl
Elastomere, die aus einem dieser Gummimaterialien gebildet werden, Ölbeständigkeit
zeigen, haben die meisten dieser Materialien abgesehen von der Ölbeständigkeit
nur schwache Elastomereigenschaften. Die schwachen Elastomereigenschaften
können
auf das wesentliche Merkmal der vorstehend genannten Molekularstruktur
zurückgeführt werden.
Kurz gesagt wird durch Einführen
einer polaren Gruppe, wie einer Nitrilgruppe, die Molekularbewegung
eingeschränkt,
was zu einer Beeinträchtigung
der Gummielastizität
und der Niedertemperatureigenschaften führt. Wenn Sauerstoff oder Schwefel
in die Hauptkette eingeführt
wird, bleibt die Molekularbewegung erhalten, die mechanische Festigkeit
des Elastomers wird jedoch geringer. Somit ist es sehr schwierig,
sowohl Ölbeständigkeit
als auch grundlegende physikalische Eigenschaften, wie mechanische
Festigkeit, Niedertemperatur beständigkeit,
Wärmebeständigkeit
und Gummielastizität,
zu erzielen.
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ZUSAMMENFASSENDE
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Vor
diesem Hintergrund haben die Erfinder der vorliegenden Erfindung
umfangreiche Untersuchungen an ölbeständigen Elastomerelementen
durchgeführt
und gefunden, daß die
vorstehend genannten Probleme durch Verwendung eines Elastomerelements,
gebildet aus einem Polyesterurethan mit einer streng eingegrenzten
Zusammensetzung, gelöst
werden können.
Die vorliegende Erfindung wurde auf der Grundlage dieses Ergebnisses
gemacht.
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Somit
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Elastomerelement
sowohl mit Ölbeständigkeit als
auch mit ausgeglichenen physikalischen Eigenschaften, wie hoher
mechanischer Festigkeit bei hervorragender Niedertemperaturbeständigkeit,
Hitzebeständigkeit
und Gummielastizität,
bereitzustellen.
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Dementsprechend
wird in einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ein ölbeständiges Elastomerelement
bereitgestellt, das eine Gummihärte
gemäß JIS A
von 95° oder
weniger und eine Bruchdehnung von mindestens 100 aufweist und das Ölbeständigkeit
gegenüber
einem Schmieröl,
das zu starkem Quellen führen
kann, hat, wobei das Elastomerelement durch Vernetzen eines Polyurethans
gebildet ist, das durch Polyaddition eines Polyesterdiols und eines
Diisocyanats herstellbar ist, wobei das Polyurethan eine Estergruppenkonzentration
von mindestens 25 Gew.-% (5,7 mmol/g) und weniger als 35 Gew.-%
(8 mmol/g) sowie eine Urethangruppenkonzentration von mindestens
7 Gew.-% (1,2 mmol/g) und weniger als 12 Gew.-% (2,0 mmol/g) aufweist.
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Das
Polyesterdiol kann ein aliphatisches Polyesterdiol sein, das keine
Seitenkette enthält.
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Das
Polyesterdiol kann Poly(ε-caprolactondiol)
sein.
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Das ölbeständige Elastomerelement
kann eine Glasübergangstemperatur
von –30°C oder darunter aufweisen.
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Das ölbeständige Elastomerelement
kann eine prozentuale Gewichtsänderung,
die von einem Schmieröl,
das zu starkem Quellen führen
kann, verursacht wird, von 20% oder weniger aufweisen.
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EINGEHENDE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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In
der vorliegenden Erfindung ist die Polyesterzusammensetzung eines
Elastomerelements, gebildet durch Vernetzen eines Polyurethans,
das durch Polyaddition vom Polyesterdiol und Diisozyanat erhalten
wird, eingeschränkt,
wodurch ein Elastomerelement mit Ölbeständigkeit sowie ausgeglichenen
physikalischen Eigenschaften, wie hoher mechanischer Festigkeit
bei hervorragender Niedertemperaturbeständigkeit, Hitzebeständigkeit
und Gummielastizität,
bereitgestellt wird.
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Beispiele
des in der vorliegenden Erfindung einzusetzenden Polyesterdiols
umfassen Poly(ε-caprolactondiol),
das durch Additionsreaktion von ε-Caprolacton
und einen C2–C9
linearen Glycol als Starterdiol, wie Ethylenglycol oder 1,4-Butylenglycol, erhalten
wird und aliphatische Polyesterdiole, die durch Polykondensation
eines C2–C9
linearen Glycols und einer C2–C8
linearen zweibasigen Säure
gebildet werden.
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Beispiele
des mit dem Polyesterdiol umzusetzenden Diisocyanats umfassen 2,4-Toluoldiisocyanat (TDI),
4,4'-Diphenylmethandiisocyanat
(MDI), p-Phenylendiisocyanat (PPDI), 1,5-Naphthalindiisocyanat (NDI) und
3,3-Dimethyldiphenyl-4,4'-diisocyanat (Tolidindiisocyanat)
(TODI).
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Beispiele
für besonders
bevorzugte Polyurethane für
das erfindungsgemäße Elastomerelement
umfassen ein Polyurethan, das aus Poly(ε-caprolactondiol) und MDI gebildet
ist.
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BEISPIELE
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Die
vorliegende Erfindung wird im folgenden anhand der Beispiele eingehender
beschrieben, wobei die Beispiele die Erfindung jedoch nicht einschränken sollen.
Der erfindungsgemäße ölbeständige Gummi
wurde mit NBR, HNBR und zerkleinerbarem Polyesterurethan verglichen,
welche im allgemeinen als ölbeständige Gummis
eingesetzt werden.
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Beispiel 1
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ε-Caprolacton
und 1,4-Butylenglycol, das als Starterdiol dient, wurden einer Additionsreaktion
unterworfen, wobei ein Polyesterdiol mit einer Hydroxyzahl von 110
erhalten wurde. Das Polyesterdiol und MDI wurden einer Polyaddition
unterworfen, so daß die
Menge der Hydroxygruppen und die Menge an Isocyanat auf äquimolare
Mengen eingestellt wurden, wodurch ein Polyurethangummi erhalten
wurde. Der so gebildete Polyurethangummi hatte eine Estergruppenkonzentration
von 28% und eine Urethangruppenkonzentration von 9,3%.
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Dicumylperoxid
(Percumyl D, ein Produkt von Nippon Oil & Fats Co., Ltd.) (2 Gew.-%) wurde
zu dem erhaltenen Polyurethangummi (100 Gew.-Teile) gegeben und
das erhaltene Gemisch wurde 20 Minuten bei 160°C druckgeformt, wodurch ein
Elastomer erhalten wurde.
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Vergleichsbeispiel 1
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Das
Verfahren des Beispiels 1 wurde wiederholt, außer daß käuflich erwerbbares HNBR (enthaltene Acrylnitrilmenge:
36%, Iodzahl; 28 g/100 g (Zetpol 1020, ein Produkt von Nippon Zeon
Co., Ltd.) eingesetzt wurde, wodurch ein Elastomer erhalten wurde.
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Vergleichsbeispiel 2
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Das
Verfahren in Beispiel 1 wurde wiederholt, außer daß käuflich erwerbbares NBR (enthaltene
Acrylnitrilmenge: 50%) (Nipol DN003, ein Produkt von Nippon Zeon
Co., Ltd.) eingesetzt wurde, wodurch ein Elastomer erhalten wurde.
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Vergleichsbeispiel 3
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Das
Verfahren in Beispiel 1 wurde wiederholt, außer daß käuflich erwerbbares NBR (enthaltene
Acrylnitrilmenge: 35%) (N230S, ein Produkt von Japan Synthetic Rubber
Co., Ltd.) eingesetzt wurde, wodurch ein Elastomer erhalten wurde.
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Vergleichsbeispiel 4
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Das
Verfahren in Beispiel 1 wurde wiederholt, außer daß käuflich erwerbbares NBR (enthaltene
Acrylnitrilmenge: 18%) Nipol DN401L, ein Produkt von Nippon Zeon
Co., Ltd.) eingesetzt wurde, wodurch ein Elastomer erhalten wurde.
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Testbeispiel 1
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Jede
der in Beispiel 1 und den Vergleichsbeispielen 1 bis 4 erhaltene
Elastomerprobe wurde hinsichtlich der allgemeinen physikalischen
Eigenschaften untersucht. Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse. Die Härte (JIS A)
wurde gemäß JIS K6253
gemessen. Die Rückprallelastizität (%) wurde
gemäß JIS K6255
gemessen. Die Druckspannung (%) wurde gemäß JIS K6262 gemessen. Die Zugfestigkeit
(Mpa) wurde gemäß K6251
gemessen. Die Bruchdehnung (%) wurde gemäß JIS K6251 gemessen.
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Tabelle
1 zeigt, daß die
Probe in Beispiel 1 hohe mechanische Festigkeit zeigt. NBR-Proben
in den Vergleichsbeispielen 1 bis 4 zeigen eine Erhöhung der
Glasübergangstemperatur
mit steigendem Nitrilgehalt, was zu einer Beeinträchtigung
der Niedertemperaturbeständigkeit
führt.
Die Glasüber gangstemperatur
der Probe in Beispiel 1 ist niedriger als diejenige der Proben in
den Vergleichsbeispielen 1 bis 3 mit einem mittleren bis hohen Nitrilgehalt,
und etwa gleich der Glasübergangstemperatur
der Probe in dem Vergleichsbeispiel 4 mit einem niedrigen Nitrilgehalt.
Die Probe in Beispiel 1 zeigt hohe Rückprallelastizität, welche
ein Index für
die Gummielastizität
ist. Ähnlich
wie bei der Glasübergangstemperatur
hängt die
Rückprallelastizität der NBR-Proben
in den Vergleichsbeispielen von dem Nitrilgehalt ab.
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Testbeispiel 2
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Jede
der in Beispiel 1 und den Vergleichsbeispielen 1 bis 4 erhaltenen
Elastomerproben wurden hinsichtlich der Ölbeständigkeit beurteilt. Tabelle
2 zeigt die Ergebnisse. Die Ölbeständigkeit
gegenüber
Schmierölen
wurde auf der Grundlage der physikalischen Eigenschaften nach der
Immersion jeder Probe in ASTM Nr. 3-Öl bei 100°C während 72 Stunden untersucht.
Die Ölbeständigkeit
gegenüber
Treibstofföl
wurde auf der Grundlage der physikalischen Eigenschaften nach der
Immersion jeder Probe in FUEL C (Isooctan/Toluol = 50/50 Vol.-%) bei 40°C während 72
Stunden beurteilt. Die Härte
(JIS A), die Zugfestigkeit und die Bruchdehnung wurden auf ähnliche
Weise wie im Testbeispiel 1 gemessen, und die prozentuale Gewichtserhöhung (%) wurde
gemäß JIS K6258
gemessen.
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Tabelle
2 zeigt, daß hinsichtlich
der Ölbeständigkeit
gegenüber
Schmieröl
(ASTM No. 3 Öl)
oder Heizöl (FUEL
C) die Probe in Beispiel 1 den Proben in den Vergleichsbeispielen
1 und 3 mit einem mittleren bis hohen Nitrilgehalt deutlich überlegen
ist. Die Ölbeständigkeit
der Probe in Beispiel 1 ist etwa die gleiche wie diejenige der Probe
in Vergleichsbeispiel 2 mit einem sehr hohen Nitrilgehalt.
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Das
Quellverhältnis
der NBR-Proben der Vergleichsbeispiele 1 bis 4 nimmt mit zunehmenden
Nitrilgehalt ab. Die Glasübergangstemperatur,
die als Index für
die Niedertemperaturbeständigkeit
dient, wird jedoch erhöht,
so daß es
nicht möglich
ist, sowohl Niedertemperaturbeständigkeit
als auch Ölbeständigkeit
zu erzielen. Im Gegensatz dazu zeigt die Probe in Beispiel 1 hervorragende Ölbeständigkeit,
während
die Glasübergangstemperatur
niedrig bleibt.
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Beispiel 2
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Zu
dem Polyurethangummi (100 Gewichtsteile), der in Beispiel 1 erhalten
wurde, wurde Kohlenstoffschwarz (Seast SO, ein Produkt von Tokai
Carbon Co., Ltd.) (20 Gew.-Teile), ein Alterungsschutzmittel (Stabaxol
P, ein Produkt von Sumitomo Bayer Urethan Co., Ltd.) (1,5 Gew.-Teile)
und ein Vernetzungsmittel (Percumyl D, ein Produkt von Nippon Oil & Fats Co., Ltd.)
(2 Gew.-Teile) gegeben, und das erhaltene Gemisch wurde 20 Minuten
bei 160°C
druckgeformt, wobei eine Elastomerprobe erhalten wurde.
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Vergleichsbeispiele 5
bis 8
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Auf ähnliche
Weise wie in Beispiel 2, außer
daß ein
Alterungsschutzmittel (Antage RD, ein Produkt von Kawaguchi Chemical
Industry Co., Ltd.) (1,5 Gew.-Teile) zugegeben wurde, wurden die
vorstehenden Zusatzstoffe in denselben Anteilen zu jedem der Polymere
der Vergleichsbeispiele 1 bis 4 gegeben, wobei eine Mischung erhalten
wurde. Aus der Mischung wurde ein vernetztes Elastomer hergestellt.
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Testbeispiel 3
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Jeder
der in Beispiel 2 und den Vergleichsbeispielen 5 bis 8 erhaltenen
Elastomerproben wurde hinsichtlich der allgemeinen physikalischen
Eigenschaften untersucht. Tabelle 3 zeigt die Ergebnisse. Die Härte (JIS
A), die Rückprallelastizität, die Druckspannung,
die Zugfestigkeit und die Bruchdehnung wurden auf ähnliche
Weise wie in Testbeispiel 1 gemessen.
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Tabelle
3 zeigt, daß für NBR-Elastomere
in den Vergleichsbeispielen 5 bis 8 durch Kohlenstoffschwarz ein
deutlicher Verstärkungseffekt
erzielt wird, wobei jedoch die Zugfestigkeit geringer ist als diejenige
des NBR-Elastomers in Beispiel 2.
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Testbeispiel 4
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Jeder
der in Beispiel 2 und den Vergleichsbeispielen 5 bis 8 erhaltenen
Elastomerproben wurden hinsichtlich der Hitzealterungsbeständigkeit
(bei 150°C)
untersucht. Tabelle 4 zeigt die physikalischen Eigenschaften, die
nach dem Alterungstest gemessen wurden (nach Erhitzen auf 150°C während 72 Stunden
und 150°C
während
168 Stunden). Die Härte
(JIS A), die Zugfestigkeit und die Bruchdehnung wurden auf ähnliche Weise
wie in Testbeispiel 1 gemessen.
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Tabelle
4 zeigt, daß NBR-Elastomere
in den Vergleichsbeispielen 5 bis 8 eine starke Änderung der physikalischen
Eigenschaften, insbesondere der Härte, zeigen. Unter diesen Elastomeren
zeigt HNBR in Vergleichsbeispiel 5, hergestellt durch Hydrieren
der aus Butadien stammenden verbleibenden Doppelbindungen, eine
vergleichsweise vorteilhafte Beibehaltung der physikalischen Eigenschaften.
Die Elastomerprobe in Beispiel 2 zeigte jedoch eine überlegene
Beibehaltung der physikalischen Eigenschaften.
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Beispiel 3
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Adipinsäure und
1,4-Butandiol, ein lineares Glycol, wurden einer Polykondensation
unterworfen, wobei ein Polyesterdiol mit einer Hydroxyzahl von 112
erhalten wurde. Das Polyesterdiol und MDI wurden einer Polyaddition
unterworfen, so daß die
Menge der Hydroxygruppen und die Menge an Isocyanat auf äquimolare Werte
eingestellt wurden, wobei ein Polyurethangummi erhalten wurde. Der
so gebildete Polyurethangummi hatte eine Estergruppenkonzentration
von 32,0% und eine Urethangruppenkonzentration von 9,4%.
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Der
Urethangummi und die Additive wurden in denselben Zusammensetzungsverhältnissen
wie in Beispiel 1 gemischt, wobei eine Mischung erhalten wurde.
Aus der Mischung wurde ein vernetztes Elastomer hergestellt.
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Beispiel 4
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Adipinsäure und
1,4-Butandiol/1,6-Hexandiol (50/50 mol%), ein lineares Glycol, wurden
einer Polykondensation unterworfen, wobei ein Polyesterdiol mit
einer Hydroxyzahl von 96 erhalten wurde. Das Polyesterdiol und MDI
wurden einer Polyaddition unterworfen, so daß die Menge der Hydroxygruppen
und die Menge des Isocyanats auf äquimolare Werte eingestellt
wurden, wobei ein Polyurethangummi erhalten wurde. Der so gebildete
Polyurethangummi hatte eine Estergruppenkonzentration von 31% und
eine Urethangruppenkonzentration von 8,3%.
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Der
Urethangummi und die Additive wurden in denselben Zusammensetzungsverhältnissen
wie in Beispiel 1 gemischt, wobei eine Mischung erhalten wurde.
Aus der Mischung wurde ein vernetztes Elastomer hergestellt.
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Vergleichsbeispiel 9
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Adipinsäure und
Ethylenglycol/1,4-Butandiol (50/50 mol%), ein lineares Glycol, wurden
einer Polykondensation unterworfen, wobei ein Polyesterdiol mit
einer Hydroxyzahl von 56 erhalten wurde. Das Polyesterdiol und MDI
wurden einer Polyaddition unterworfen, so daß die Menge der Hydroxygruppen
und die Menge an Isocyanat auf äquimolare
Werte eingestellt wurde, wobei ein Polyurethangummi erhalten wurde.
Der so gebildete Polyurethangummi hatte eine Estergruppenkonzentration
von 40,5% und eine Urethangruppenkonzentration von 5,2%.
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Der
Urethangummi und die Additive wurden in denselben Zusammensetzungsverhältnissen
wie in Beispiel 1 gemischt, wobei eine Mischung erhalten wurde.
Aus der Mischung wurde ein vernetztes Elastomer hergestellt.
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Vergleichsbeispiel 10
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Adipinsäure und
3-Methyl-1,5-pentandiol, ein Glycol mit einer Seitenkettenmethylgruppe,
wurden einer Polykondensation unterworfen, wobei ein Polyesterdiol
mit einer Hydroxyzahl von 28 erhalten wurde. Das Polyesterdiol und
MDI wurden einer Polyaddition unterworfen, so daß die Menge der Hydroxygruppen
und die Menge an Isocyanat auf äquimolare
Werte eingestellt wurde, wobei ein Polyurethangummi erhalten wurde.
Der so gebildete Polyurethangummi hatte eine Estergruppenkonzentration
von 35% und eine Uretahngruppenkonzentration von 2,8%.
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Der
Urethangummi und die Additive wurden in denselben Zusammensetzungsverhältnissen
wie in Beispiel 1 gemischt, wobei eine Mischung erhalten wurde.
Aus der Mischung wurde ein vernetztes Elastomer hergestellt.
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Vergleichsbeispiel 11
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ε-Caprolacton
und Ethylenglycol, das als Starterdiol diente, wurden einer Additionsreaktion
unterworfen, wobei ein Polyesterdiol mit einer Hydroxyzahl von 155
erhalten wurde. Das Polyesterdiol und MDI wurden einer Polyaddition
unterworfen, so daß die
Menge an Hydroxygruppen und die Menge an Isocyanat auf äquimolare
Werte eingestellt wurde, wobei ein Polyurethangummi erhalten wurde.
Der so gebildete Polyurethangummi hatte eine Estergruppenkonzentration
von 26% (6,0 mmol/g) und eine Urethangruppenkonzentration von 12,1
(2,1 mmol/g).
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Der
Urethangummi und die Additive wurden in denselben Zusammensetzungsverhältnissen
wie in Beispiel 1 gemischt, wobei eine Mischung erhalten wurde.
Aus der Mischung wurde ein vernetztes Elastomer hergestellt.
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Vergleichsbeispiel 12
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Adipinsäure und
1,6-Hexandiol/Neopentylglycol (70/30 mol%), ein Gemisch eines linearen
Glycols und eines Glycols mit einer Seitenkettengruppe, wurden einer
Poly kondensation unterworfen, wobei ein Polyesterdiol mit einer
Hydroxyzahl von 54 erhalten wurde. Das Polyesterdiol und MDI wurden
einer Polyaddition unterworfen, so daß die Menge an Hydroxygruppen
und die Menge an Isocyanat auf äquimolare
Werte eingestellt wurden, wobei ein Polyurethangummi erhalten wurde.
Der so gebildete Polyurethangummi hatte eine Estergruppenkonzentration
von 27,0% und eine Urethangruppenkonzentration von 4,5%.
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Der
Urethangummi und die Additive wurden in denselben Zusammensetzungsverhältnissen
wie in Beispiel 1 gemischt, wobei eine Mischung erhalten wurde.
Aus der Mischung wurde ein vernetztes Elastomer hergestellt.
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Vergleichsbeispiel 13
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Käuflich erwerbbares
zerkleinerbares Polyesterurethan (Handelsname, Urepan 640G) wurde
als Urethangummi eingesetzt. Der Urethangummi und Additive wurden
in denselben Zusammensetzungsverhältnissen wie in Beispiel 1
gemischt, wobei eine Mischung erhalten wurde. Aus der Mischung wurde
ein vernetztes Elastomer hergestellt.
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Vergleichsbeispiel 14
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Käuflich erwerbbares
zerkleinerbares Polyesterurethan (Handelsname, Urepan 641G) wurde
als Urethangummi eingesetzt. Der Urethangummi und Additive wurden
in denselben Zusammensetzungsverhältnissen wie in Beispiel 1
gemischt, wobei eine Mischung erhalten wurde. Aus der Mischung wurde
ein vernetztes Elastomer hergestellt.
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Testbeispiel 5
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Jede
der in den Beispielen 1, 3 und 4 und Vergleichsbeispielen 9 bis
14 erhaltenen Proben eines zerkleinerbaren Polyesterurethanelastomers
wurde hinsichtlich der allgemeinen physikalischen Eigenschaften, der
prozentualen Änderung
der Härte
(ΔHs) und
des Gewichts (ΔM)
nach Immersion in IRM 903 Öl
(Schmieröl, das
zu starkem Quellen führen
kann, aufge listet in ISO/DIS 1817) bei 100°C während 72 Stunden, und hinsichtlich
der Änderung
der Härte
(ΔHs), nachdem
die Probe 14 Tage bei 85°C
und 95% relativer Luftfeuchtigkeit stehengelassen wurde. Tabelle
5 zeigt die Ergebnisse. Die Härte
Hs (JIS A) wurde gemäß JIS K6253
gemessen. Die Rückprallelastizität Rb (%)
wurde gemäß JIS K6255
gemessen. Die Zugfestigkeit Tb (MPa) und die Bruchdehnung Eb (%)
wurden gemäß JIS K6251
gemessen.
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Tabelle
5 zeigt einen Vergleich der physikalischen Eigenschaften der zerkleinerbaren
Urethanelastomere mit verschiedenen Zusammensetzungen. Tabelle 5
zeigt, daß die
Elastomerprobe im Vergleichsbeispiel 9 eine deutlich geringe Hydrolysebeständigkeit
hat, was möglicherweise
auf eine Estergruppenkonzentration, die über der Obergrenze des Konzentrationsbereichs
liegt, zurückzuführen ist.
Die Elastomerprobe in Vergleichsbeispiel 10 hat geringe mechanische
Festigkeit, was möglicherweise
auf den enthaltenen Polyester mit einer großen Menge an Seitenkettenmethylgruppen
zurückzuführen ist.
Die Elastomerprobe im Vergleichsbeispiel 11 hat eine hohe Glasübergangstemperatur
(Tg) und geringe Niedertemperatureigenschaften, was möglicherweise
auf eine Urethangruppenkonzentration, die über der Obergrenze des Konzentrationsbereichs
liegt, zurückzuführen ist.
Die Probe des Vergleichsbeispiels 12, die aus einem Polyester mit
einer geringen Menge an Seitenkettengruppen gebildet ist, zeigt
geringe mechanische Festigkeit und hat eine geringe Ölbeständigkeit
im Vergleich zu den Proben der Beispiele 3 und 4.
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Im
Gegensatz dazu haben Elastomere in den Beispielen 2 bis 4, die aus
einem Polyurethan mit einer Estergruppenkonzentration von mindestens
25 Gew.-% (5,7 mmol/g) und weniger als 35 Gew.-% (8 mmol/g) und
einer Urethangruppenkonzentration von mindestens 7 Gew.-% (1,2 mmol/g)
und weniger als 12 Gew.-% (2,0 mmol/g) gebildet sind, eine Ölbeständigkeit
und Hydrolysebeständigkeit
sowie ausgeglichene physikalische Eigenschaften, wie hohe mechanische
Festigkeit mit hervorragender Niedertemperaturbeständigkeit
und Gummielastizität.
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Wie
vorstehend beschrieben, kann erfindungsgemäß eine hervorragende Ölbeständigkeit
unter gleichzeitiger Beibehaltung der Niedertemperaturbeständigkeit
erhalten werden, wobei diese zwei Eigenschaften durch Nitrilgummi
oder hydrierten Nitrilgummi bislang schwer zu erzielen waren. Somit
kann ein Elastomerelement mit ausgewogenen Eigenschaften, wie hoher
mechanischer Festigkeit und hoher Gummielastizität, die für Elastomere erforderlich sind,
bereitgestellt werden.