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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine coextrudierte pharmazeutische
Dosierungsform mit kontrollierter Freisetzung und ein Verfahren
zur Herstellung einer derartigen Dosierungsform.
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Hintergrund der Erfindung
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Ein übliches
Ziel bei der Durchführung
einer bequemen medizinischen Behandlung ist es, einen pharmazeutischen
Wirkstoff in einer Matrix und/oder in einem vollständig oder
teilweise bedeckenden Überzug
bereitzustellen, die die Diffusionsfreisetzung des pharmazeutischen
Wirkstoffes in die umgebende Körperflüssigkeit
durch chemische und/oder mechanische Mittel gewährleisten, wodurch sich im
Anschluss an eine einzige Verabreichung eine gleichmäßige Dosierung über eine
längere
Zeitdauer hinweg ergibt.
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Unter
derartigen früheren
Vorschlägen
finden sich jene, die in folgenden Patentveröffentlichungen offenbart sind:
- US-Patent 3 113 076 (Jacobs)
Jacobs beschreibt ein Arzneimittel
mit kontrollierter Freisetzung in Form einer Tablette, das ein "im wesentlichen gleichmäßiges Gemisch" aus einem Wirkstoff
und einem pharmazeutischen Träger
umfasst. Die Tablette weist mindestens eine Öffnung auf, um die inneren
und äußeren Oberflächenbereiche
des Arzneimittels zu steuern und kontrollierte Freisetzungseigenschaften
zu erreichen. Die Tablette kann beschichtet sein, um die Freisetzung
des Wirkstoffes weiter zu verlangsamen. Die Tablette wird durch
Pressen, Formen und/oder Extrudieren gebildet.
- US-Patent 4 755 180 (Ayer et al.)
Ayer et al. beschreiben
eine polymerbeschichtete, osmotische Dosierungsform mit einer Auslassöffnung (oder einem
anderen Durchgangsweg) zur direkten Freisetzung eines Wirkstoffes
aus dem Inneren der Polymerbeschichtung. Die Dosierungsform umfasst
ferner eine semipermeable Wand (polymere Beschichtung, die für den Wirkstoff
undurchlässig
ist), die einen Kern eines Wirkstoffes in Kombination mit einem "osmotisch wirksamen
gelösten
Bestandteil", von
dem angegeben wird, dass er die osmotische Wanderung von Flüssigkeit und
Wirkstoff in die semipermeable Membranumhüllung und aus dieser heraus
steuert, umgibt.
- US-Patent 4 816 262 (McMullen)
McMullen beschreibt eine
Tablette mit kontrollierter Freisetzung, die einen Kern aus einer
Wirkstoffsubstanz, die mit einem hydrophoben Material beschichtet
ist, umfasst. Von einer Öffnung
mit variierenden Dimensionen, die durch die Mitte der Tablette geht,
wird angegeben, dass sie einen kontrollierbaren Mechanismus für die Freisetzung
des Wirkstoffes bereitstellt. Der äußere Überzug wird durch Tauchbeschichtung
auf die Tablette aufgebracht.
- US-Patent 4 839 177 (Columbo et al.)
Columbo et al. beschreiben
ein System zur Wirkstofffreisetzung mit kontrollierter Geschwindigkeit,
das einen "Abscheidungskern" mit einer definierten
geometrischen Gestalt umfasst, der einen Wirkstoff in Nachbarschaft zu
einer wasserundurchlässigen
Trägerplattform,
die partiell den "Abscheidungskern" bedeckt, enthält. Ein quellbares
polymeres Material, das im "Abscheidungskerns" mit dem Wirkstoff
vereinigt ist, steuert die Wasseraufnahme durch Quellung. Der Überzug lässt die
Freisetzung des Wirkstoffes nicht zu. Der gesamte Wirkstoff wird
aus dem freiliegenden Teil des "Abscheidungskern" bei Quellung des
quellbaren Polymeren, mit dem er vereinigt ist, freigesetzt. Die
Trägerplattform
wird durch Kompression eines polymeren Materials, Eintauchen in
eine Lösung
eines polymeren Materials oder durch Aufsprühen der Lösung des polymeren Materials
auf den Kern gebildet.
- US-Patent 5 681 568 (Goldin et al.)
Goldin et al. beschreiben
eine mikroporöse
Membran zur Abgabe von Makromolekülen auf ein therapeutisches Ziel.
Die Membran enthält
eine mikroporöse
Unterschicht, eine Mikrohaut und ein oder mehr Makromoleküle in Form
einer Hohlfaser. Zur Bildung der Hohlfaser bedient man sich einer
Coextrusion. Das faserige Material wird als äußere Schicht extrudiert und
eine Polymerlösung
wird im Innern des faserigen Materials extrudiert, so dass eine
hohle, ringförmige
Form erhalten wird.
- Europäische
Patentanmeldung 0 891 769-A1
Diese EP-Patentanmeldung beschreibt
ein Verfahren, bei dem eine Coextrusionsvorrichtung dazu herangezogen
wird, eine pharmazeutische Dosierungsform mit kontrollierter Wirkstofffreisetzung
herzustellen. Der äußere extrudierte Überzug umgibt
offensichtlich vollständig
einen Kern, der einen pharmazeutischen Wirkstoff enthält.
- Eine Coextrusion selbst wird auch in anderen Anmeldungen herangezogen.
Es wird beispielsweise auf das US-Patent 5 417 992 verwiesen, worin
die Herstellung von Nahrungsmittelprodukten beschrieben ist, bei
denen eine Käsefüllung von
einem Teig oder einer aufgelockerten äußeren Zusammensetzung umgeben
ist.
- WO-92/05776 und WO-95/22962 beschreiben eine Zusammensetzung
mit kontrollierter Freisetzung, bei der die Oberflächenbereiche
des Kerns bei Erosion konstant bleiben. Dort wird aber nicht ausgeführt, dass
es sich bei dem Kern um eine glasartige Extrudatmatrix handelt.
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Ungeachtet
des vorstehend abgehandelten Standes der Technik haben die Erfinder
eine ihrer Ansicht nach einfachere und möglicherweise konsistentere
Dosierungsform mit kontrollierter Freisetzung sowie ein verbessertes
Verfahren zur Herstellung einer derartigen Dosierungsform entwickelt.
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Zusammenfassende Darstellung
der Erfindung
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Erfindungsgemäß umfasst
eine Arzneistoffdosierungsform mit kontrollierter Freisetzung einen
zentralen Kern, der einen pharmazeutischen Wirkstoff enthält, in einer
Trägermatrix,
typischerweise einer Zusammensetzung mit kontrollierter Freisetzung.
Der Kern weist zwei freiliegende, gegenüberliegende Endflächen und
eine Umfangsfläche
an einem äußeren Rand
des Kerns, der sich zwischen den Endflächen erstreckt, auf. Diese
Umfangsfläche ist
von einer diffusionsbeschränkenden
Hülse oder
einen Überzug
umgeben. Die diffusionsbeschränkende
Hülse ist
gegenüber
Wasser oder Körperflüssigkeiten
im wesentlichen undurchlässig,
so dass die Freisetzungsgeschwindigkeit des pharmazeutischen Wirkstoffes
im zentralen Kern vollständig
durch Erosion oder Auflösung
an den freiliegenden Oberflächen
gesteuert wird. Der Oberflächenbereich
der einzelnen freiliegenden Flächen
bleibt im wesentlichen während
der gesamten Arzneistoffabgabedauer konstant. Im allgemeinen sind
der Kern und die Hülse
zylindrisch.
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Die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Dosierungsform wird durch Coextrusion des zentralen Kerns und der
Hülse gebildet,
was zu einem zentralen Kern führt,
der aus einer glasartigen Matrix zusammengesetzt ist.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst ferner ein Verfahren zur Herstellung
einer Dosierungsform mit kontrollierter Freisetzung in Form einer
einfachen oder mehrfachen Dosiseinheit durch Coextrudieren von Verbundprodukten,
die einen zentralen Kern aus einem pharmazeutischen Mittel von geringer
oder hoher Wasserlöslichkeit,
vorzugsweise in einer Matrix aus einer Zusammensetzung mit kontrollierter
Freisetzung, und eine umgebende Hülse aus einer diffusionsbeschränkenden
Zusammensetzung umfasst. Das Coextrudat wird in axialer Richtung
in Scheiben geschnitten, um eine Mehrzahl von Dosierungsformen zu
erzeugen, die jeweils einen zentralen Kern umfassen, in dem der
Kern aus dem pharmazeutischen Mittel zwei gegenüberliegende, freiliegende Oberflächen aufweist
und durch die diffusionsbeschränkende
Hülse aus
dem äußeren Coextrudat umgeben
ist. Vorzugsweise sind die gegenüberliegenden,
freiliegenden Flächen
parallel zueinander.
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Der
hier verwendete Ausdruck "kontrollierte
Freisetzung" bedeutet
die kontrollierte Freisetzung einer Arzneistoffsubstanz an speziellen
Stellen innerhalb des Magendarmtrakts eines Säugers. Darunter fallen eine sofortige,
ausgedehnte, pulsierende, enterische und kolonische Freisetzung.
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Eine
kontrollierte Freisetzung von anderen Wirkstoffen und tiermedizinischen
Produkten kann ebenfalls durch Einbringen derartiger Wirkstoffe
in einen Kern und durch Bereitstellen eines umgebenden Hülsenprodukts
analog zu den hier sonst offenbarten Angaben erreicht werden.
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Für ein besseres
Verständnis
der vorliegenden Erfindung wird auf die nachstehende ausführliche
Beschreibung und die beigefügten
Ansprüche
in Verbindung mit den beigefügten
Zeichnungen hingewiesen.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 ist
eine schematische Ansicht einer Coextrusionsvorrichtung, die im
erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden kann.
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2 ist
eine Querschnittansicht des gemeinsamen Werkzeugs 17 der
in 1 dargestellten Coextrusionsvorrichtung.
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3 ist
eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen pharmazeutischen Dosierungsform.
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4 und 5 sind
schematische Ansichten von Zylinder- und Schneckenkonstruktionen
zur Verwendung in Extrudern, die für das erfindungsgemäße Verfahren
geeignet sind.
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6 ist
eine graphische Darstellung der linearen Freisetzungsgeschwindigkeit
einer Arzneistoffsubstanz aus einer beispielhaften Zubereitung,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt worden ist.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Lösliche Dosierungsformen
von Pellets, Scheiben und dergl. mit kontrollierter Freisetzung,
mit denen pharmazeutische Mittel (oder andere Wirkstoffe, wie Pestizide
oder Herbizide in kontrollierbarer Weise zur Auflösung in
umgebenden Flüssigkeiten
freigesetzt werden, sind bekannt. Typischerweise wird der pharmazeutische
Wirkstoff in einem Matrixmaterial und/oder einem Überzugsmaterial
angeordnet, der die Abgabe des pharmazeutischen Wirkstoffes kontrolliert,
indem entweder der Zugang der Körperflüssigkeiten
zum pharmazeutischen Wirkstoff kontrolliert wird oder die Freisetzung
des pharmazeutischen Wirkstoffes nach außen aus dem Matrixmaterial
oder dem Überzug
kontrolliert wird.
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In
der vorliegenden, coextrudierten Dosierungsform mit kontrollierter
Freisetzung können
beliebige pharmazeutische Wirkstoffe, vorzugsweise solche Wirkstoffe,
die für
den menschlichen Verbrauch geeignet sind, und Matrixmaterialzusammensetzungen
mit kontrollierter Freisetzung, in denen derartige Mittel (oder
andere Wirkstoffe) enthalten sind, verwendet werden. Ferner wird
das Mittel oder der Wirkstoff in eine erodierbare Matrix eingebettet.
Außerdem
umfasst die vorliegende Erfindung im wesentlichen sämtliche
geeigneten Wirkstoffe, die wasserlöslich sein können oder
nicht, die sich zu einer festen Dosierungsform für die angestrebte Freisetzungskinetik
zubereiten lassen, z. B. für
eine kontrollierte Freisetzung nullter Ordnung. Zu Beispielen für spezielle
Wirkstoffe, die geeignet sein können
und die sich insbesondere für
den humanen Gebrauch eignen, gehören
die nachstehend aufgeführten
Produkte:
- 1. Antipyretische, analgetische und
entzündungshemmende
Mittel, wie Indomethacin, Aspirin, Diclofenac-natrium, Ketoprofen,
Ibuprofen, Mefenaminsäure,
Dexamethason, Hydrocortison, Prednisolon, Acetaminophen, Phenylbutazon,
Flufenaminsäure,
Natriumsalicylat, Tramadolhydrochlorid, Oxaprozin und Etodolac.
- 2. Antiulcusmittel, wie Omeprazol, Cimetidin, Lansoprazol, Ranitidin-hydrochlorid,
Famotidin und Nazatidin.
- 3. Koronare Vasodilatatoren, wie Nifedipin, Isosorbiddinitrat,
Diltizem-hydrochlorid, Dipyridamol, Isosorbidmononitrat, Verapamil,
Nicardipin, Nifedipin und Nitroglycerin.
- 4. Periphere Vasodilatatoren, wie Sildenafil-citrat, Cinepazid-maleat,
Cyclandelat und Pentoxiphyllin.
- 5. Antibiotika, wie Ampicillin, Amoxicillin, Cefalexin, Clarithromycin,
Cefuroxim-axetil, Cefropzil, Erythromycin-ethylsuccinat, Bacampicillin-hydrochlorid, Minocyclin-hydrochlorid,
Chloramphenicol, Tetracyclin und Erythromycin.
- 6. Synthetische antimikrobielle Mittel, wie Nalidixinsäure, Enoxacin,
Cinoxacin, Levofloxacin, Ofloxacin, Norfloxacin, Ciprofloxacin-hydrochlorid
und Sulfamethoxazol-trimoethoprim.
- 7. Antispasmusmitel, wie Propanthelin-bromid, Atropin-sulfat und Scopolamin.
- 8. Antitussiva und Antiasthmatika, wie Theophyllin, Aminophyllin,
Codein-phosphat, Dextromethorphan, Ephedrinhydrochlorid und Noscapin.
- 9. Bronchodilatatoren, wie Salbutamol-sulfat, Pirbuterol-hydrochlorid,
Bitolterol-mesilat, Clenbuterol-hydrochlorid,
Terbutalin-sulfat, Mabuterol-hydrochlorid, Fenoterol-hydrobromid
und Methoxyphenamin-hydrochlorid.
- 10. Diuretika, wie Furosemid, Acetazolamid, Trichlormethiazid,
Cyclothiazid, Hydrochlorthiazid, Hydroflumethiazid, Spironolacton
und Triamteren.
- 11. Muskelrelaxantien, wie Tolperison-hydrochlorid, Eperison-hydrochlorid,
Tizanidin-hydrochlorid, Mephenesin, Chlorzoxazon, Phenprobamat,
Methocarbamol, Baclofen und Dantrolen-natrium.
- 12. Mittel zur Verbesserung des zerebralen Stoffwechsels, wie
Meclofenat-hydrochlorid.
- 13. Tranquilizer, wie Oxazolam, Diazepam, Temazepam, Meprobamat,
Nitrazepam, Chlordiazepoxid, Sulpirid, Clocapramin-hydrochlorid,
Zotepin, Chlorpromazin und Haloperidol.
- 14. Beta-Blocker, wie Pindolol, Propranolol-hydrochlorid, Metoprolol-tartrat, Labetalol-hydrochlorid,
Oxprenolol-hydrochlorid, Acebutolol-hydrochlorid, Metoprolol-succinat,
Bufetolol-hydrochlorid, Alprenolol-hydrochlorid und Nadolol.
- 15. Antiarrhythmische Mittel, wie Procainamid-hydrochlorid, Disopyramid,
Chinidinsulfat, Propafenon-hydrochlorid
und Mexiletin-hydrochlorid
- 16. Antigichtmittel, wie Allopurinol, Probenecid, Colchicin,
Warfarin-natrium und Sulfinpyrazon.
- 17. Antikoagulationsmittel, wie Ticlopidin-hydrochlorid, Dicoumarol und Warfarin-kalium.
- 18. Antiepileptika, wie Gabapentin, Pregabalin, Phenytoin, Divalproex-natrium,
Natrium-valproat und Metharbital.
- 19. Antihistaminika, wie Loratadin, Cetirizin-hydrochlorid, Chlorpheniramin-maleat,
Fexofenad-hydrochlorid,
Celmastin-fumarat und Cyproheptadin-hydrochlorid.
- 20. Antiemetika, wie Difenidol-hydrochlorid, Methoclopramid
und Trimebutin-maleat.
- 21. Antihypertonische Mittel, wie Methyldopa, Prazosin-hydrochlorid,
Bunazosin-hydrochlorid, Clonidin-hydrochlorid,
Budralasin, Bisporolol-fumarat, Hydrochlorothiazid, Terazosin-hydrochlorid
und Urapidil.
- 22. Sympathomimetische Mittel, wie Dihydroergotaminmesilat,
Isoproterenol-hydrochlorid und Etilefrin-hydrochlorid.
- 23. Expektorantien, wie Bromhexin-hydrochlorid, Carbocystein
und Cystein-methylester-hydrochlorid.
- 24. Orale Antidiabetika, wie Glubenclamid, Glimepirid, Gliprizid,
Metformin-hydrochlorid, Troglitazon, Rosiglitazon, Pioglitazon,
Tolbutamid und Glymidin-natrium.
- 25. Eisenpräparate,
wie Eisen(II)-sulfat und getrocknetes Eisensulfat.
- 26. Vitamine, wie Vitamin B12, Vitamin
B6, Vitamin C und Folsäure.
- 27. Therapeutische Mittel für
Pollakisurie, wie Flavoxat-hydrochlorid, Oxybutinin-hydrochlorid
und Terodilin-hydrochlorid.
- 28. Angiotensin-Converting-Enzyme-Inhibitoren, wie Enalapril-maleat,
Enalaprilat, Fosinopril-natrium, Alacepril, Lisinopril, Chinapril-hydrochlorid,
Ramipril und Delapril-hydrochlorid.
- 29. Zu weiteren Typen von Wirkstoffen, die erfindungsgemäß zubereitet
werden können,
gehören:
Acetohexamid,
Ajamalin, Alendronat-natrium, Amlodipinbesylat, Amylobarbiton, Atorvastatin-calcium,
Simvastatin, Pravastatin, Fluvastatin, Rosuvastatin, Bendrofluozid,
Benzbromaron, Benzoat, Benzylbenzoat, Betametharzon, Paroxetin-hydrochlorid,
Buproprion-hydrochlorid, Buspiron-hydrochlorid, Chloramphenicol, Chlorpropamid,
Chlorthalidon, Clofibrat, konjugierte Östrogene, Corticosteroide,
Diazepam, Dicumerol, Digitoxin, Digoxin, Dihydroxypropyltheophyllin,
Diltiazem-hydrochlorid, Doxazosin-mesylat, Ergot-alkaloide, Ethodion,
Felodipin, Fluoxetin-hydrochlorid, Fluconazol, Fluvastatin-natrium,
Frusemid, Glutethimid, Griseofulvin, Hydrochlorthiazid, Hydrocortison,
Hydroflumethiazid, Hydrochinon, Hydroxyalkylxanthine, Indomethacin,
Isoxsuprin-hydrochlorid,
Ketoprofen, Khellin, Levothyroxin-natrium, Losartan-kalium, Lovastatin,
Meprobamat, Nabilon, Nefazodon-hydrochlorid, Nicotinamid, Nifedipin,
Nitrofurantoin, Novalgin, Nystatin, Papaverin, Paracetamol, Phenylbutazon,
Phenobarbiton, Pravastin-natrium, Prednisolon, Prednison, Primadonel,
Reserpin, Risperidon, Romglizon, Salicylsäure, Salmeterol-xinafoat, Sertralin-hydrochlorid, Simvastatin,
Spironolacton, Sulphabenzamid, Sulphadiamadin, Sulphamethoxydiazin,
Sulphamerazin, Succinylsulphathiazol, Sulphamethizol, Sulphamethoxazol,
Sulphathiazol, Sulphisoxazol, Sumatriptain-succinat, Testosteron,
Tolazolin, Tolbutamid, Trifluoperazin, Trimethoprim, Valsartan,
Zolpidem-tartrat und andere in Wasser unlösliche oder lösliche Wirkstoffe.
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Typische
Matrixmaterialien, die mit den pharmazeutischen Wirkstoffen kombiniert
werden, lassen sich auswählen
aus Polyethylenglykol 400, Polyvinylalkohol, Polymethacrylaten,
Celluloseacetatphthalat, Polyvinylpyrrolidon, Hydroxypropylcellulosephthalat,
Hydroxypropylmethylcellulosephthalat. Hydroxyproplymethylcelluloseacetosuccinat
und Polysorbat 80. Hydroxypropylcellulose und Hydroxypropylmethylcellulose
können ebenfalls
derartigen Matrixmaterialien einverleibt werden, desgleichen Polyethylenglykol
mit unterschiedlichen Molekulargewichten im Bereich von 400 oder
weniger bis 8 000 und darüber.
Das Matrixmaterial kann ferner übliche Exzipientien,
Additive und Verbindungen zur Löslichkeitssteuerung
und dergl. enthalten.
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Erfindungsgemäß umfasst
ein Kern, der einen pharmazeutischen Wirkstoff in einem Matrixmaterial
mit kontrollierter Freisetzung enthält, typischerweise zwei freiliegende,
parallele, planare Endflächen,
wobei sich die Ränder
des Kerns zwischen diesen Flächen,
die von einem im wesentlichen wasserundurchlässigen Überzug umgeben sind, erstrecken.
Die kontrollierte Freisetzung des pharmazeutischen Wirkstoffes aus
einer Dosierungsform dieser Konfiguration erfolgt nur an dem Bereich
der freiliegenden Oberflächen
mit einem im wesentlichen konstanten Querschnitt. Alternativ können die
freiliegenden Flächen
schräg,
gekrümmt
oder winkelförmig
sein oder eine Kombination dieser Formen aufweisen.
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Zu
geeigneten Materialien für
den im wesentlichen wasserundurchlässigen äußeren Überzug der erfindungsgemäßen Dosierungsform
gehören
Polymethacrylat oder Ethylcellulose. Ferner können Weichmacher, wie Dibutylsebacat,
Glycerin und Tributylcitrat, der Überzugszubereitung einverleibt
werden.
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Für das erfindungsgemäße Verfahren
und zur Herstellung des erfindungsgemäßen Produkts kann eine Vorrichtung,
wie sie in den 1 und 2 schematisch
dargestellt ist, verwendet werden. Diese Vorrichtung umfasst einen
ersten Extruder 12, der eine äußere Schicht 11 bildet,
und einen zweiten Extruder 15 zur Herstellung des inneren
Kerns 10 eines coextrudierten Produkts. Die Komponenten
für die äußere Schicht unter
Einschluss des pharmazeutischen Wirkstoffes werden beispielsweise
in den ersten Extruder 12 unter Anwendung geeigneter Pulver-
und/oder Flüssigkeitszufuhröffnungen
(13 bzw. 14) zugeführt, während die Komponenten für den inneren
Kern dem zweiten Extruder 15 durch entsprechende Pulverzufuhröffnungen 13a und/oder
Flüssigkeitszufuhröffnungen
(nicht dargestellt) zugeführt
werden. Bei jedem Extruder kann es sich um einen Doppelschneckenextruder
mit Schnecken (16) (schematisch dargestellt), die sich
in gleicher oder in entgegengesetzter Richtung drehen, handeln.
Beispiele derartiger Schnecken von Doppelschneckenextrudern sind
nachstehend unter Bezugnahme auf die 4 und 5 beschrieben.
Um die Materialien, die in den Extrudern 12 und 15 vermischt
und aus diesen extrudiert werden, zu schmelzen oder zu erweichen,
können
Heizelemente (nicht dargestellt) vorgesehen sein, die eine ausreichende
Kapazität
aufweisen, um die Materialien in den Extrudern zu schmelzen oder
zu erweichen, beispielsweise bei einer Temperatur im Bereich von
30 bis 250 °C
und vorzugsweise von 40 bis 200 °C.
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Wie
in 2, einer unteren Querschnittansicht der Mischwerkzeuge
an den Auslässen
von Extrudern 12 und 15, dargestellt, schneiden
sich der Auslassgang 19 des ersten Extruders 12 und
der Auslassgang 21 des zweiten Extruders 15 in
einem Winkel von 90° im
Coextrusionswerkzeug 20, das wiederum stromabwärts zu einem
mittleren Kernauslass 23 und einem umgebenden Hülsenauslass 24 und
von hier zu einem Werkzeugauslass 22 führt, von wo aus eine Extrusion
des coextrudierten Arzneistoffabgabeprodukts mit kontrollierter
Freisetzung erfolgt. Der umgebende Hülsenauslass 24 erstreckt
sich vollständig
um den Umfang der inneren Führung 25.
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Die
erfindungsgemäße coextrudierte
Dosierungsform kann entlang diametraler Ebenen in Scheiben aufgeschnitten
werden, um eine Tablette oder ein Pellet mit kontrollierter Freisetzung,
z. B. das in 3 dargestellte zylindrische
Pellet 30, zu bilden. Dieser Aufschneidevorgang kann entweder
vor oder nach Härtung des
in der Vorrichtung gemäß den 1 und 2 hergestellten
Coextrudats erfolgen. Typischerweise wird der Schneidevorgang durch
mechanisches Schneiden oder durch Laserschneiden vorgenommen. Diese
Dosierungsform umfasst einen mittleren Kern 32, der den
pharmazeutischen Wirkstoff enthält,
der von einer im wesentlichen gegenüber Wasser oder Körperflüssigkeiten
undurchlässigen äußeren Überzugshülse 34 umgeben
ist. Der Kern 32 umfasst an den Enden des zylindrischen
Pellets 30 zwei parallele, gegenüberliegende, planare, freiliegende
Endflächen 36,
aus denen der pharmazeutische Wirkstoff gelöst, erodiert, verteilt oder anderweitig
in einer im wesentlichen gleichmäßigen Art
und Weise an den Säuger,
dem er zu verabreichen ist, abgegeben werden kann. Wenn die äußere Hülse 34 undurchlässig und
nicht-erodierbar ist, zumindest innerhalb des Zeitrahmens der Arzneistofffreisetzung,
ergeben die freiliegenden Oberflächen 36 eine
konstante Oberfläche
für die
Arzneistofffreisetzung (d. h. die Oberfläche, aus der der Arzneistoff
freigesetzt wird, bleibt während
der gesamten Arzneistofffreisetzungsperiode konstant).
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Zylindrische
Pellets mit kontrollierter Freisetzung können in eine Kapsel eingebracht
werden, z. B. in eine Gelatinekapsel, eine Weichgelkapsel, eine
Hartgelkapsel und dergl.
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Eine
pelletisierte Dosierungsform, die vorzugsweise eine Gesamtlänge aufweist,
die weniger als die Summe der beiden Durchmesser beträgt und vorzugsweise
einem Durchmesser der pelletisierten Dosierungsform entspricht,
wie in 3 dargestellt ist, lässt sich aus den nachstehend
aufgeführten
beispielhaften Materialien, die in den Tabellen 1 und 2 angegeben
sind, herstellen.
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Tabelle
1 Zusammensetzung
eines beispielhaften Beschichtungsmaterials
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Tabelle
2 Zusammensetzung
eines beispielhaften Kernmaterials
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- API = Pharmazeutischer Wirkstoff
- a Die letzte Probe enthält
ferner Tween 80 in einer Konzentration von 3,0 %.
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Erfindungsgemäß hergestellte
Pellets können
einen Kern aus einer glasartigen Matrix umfassen, in der der pharmazeutische
Wirkstoff (API) (z. B. die in Tabelle 2 aufgeführten Wirkstoffe) auf molekularer
Ebene oder in Teilchenform innerhalb des Beschichtungsmaterials
dispergiert sind, wie in Tabelle 1 dargelegt ist. Da der Kern typischerweise
aus einer glasartigen Matrix zusammengesetzt ist, dringen Wasser
und andere Flüssigkeiten
nicht tief in die freiliegenden Oberflächen des Kerns ein. Daher bleibt
die Gestalt der freiliegenden Kernoberflächen während des gesamten Verlaufs
der Arzneistofffreisetzung im wesentlichen erhalten (ebenso wie
der Oberflächenbereich,
wie oben beschrieben), wodurch sich ein annähernd lineares Freisetzungsprofil ergibt,
wie in 6 gezeigt ist. Vorzugsweise bleibt das Freisetzungsprofil
annähernd
linear, bis etwa 80 % der Gesamtmenge an API im Kern freigesetzt
worden sind.
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Für den Fachmann
ist es ersichtlich, dass ein breites Spektrum anderer Materialien
ebenfalls für
die Kernmaterialien und/oder äußeren Hülsenmaterialien
im coextrudierten Produkt und in der daraus hergestellten, aufgeschnittenen,
coextrudierten Dosierungsform mit kontrollierter Freisetzung verwendet
werden können.
Ferner ist ersichtlich, dass das erfindungsgemäße Verfahren vom Fachmann auf
ein breites Spektrum von Vorrichtungen und Variablen von Prozessparametern
angewandt werden kann, die alle in Bezug auf die Herstellung des
spezifischen coextrudierten Produkts maßgeschneidert sind. Die Herstellung
von coextrudierten Dosierungsformen mit kontrollierter Freisetzung
wird durch die nachstehenden Ausführungsbeispiele näher erläutert. Die
Beispiele dienen lediglich der Erläuterung und sind in keiner
Weise als eine Beschränkung
der Erfindung anzusehen.
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Beispiel 1
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Unter
Verwendung der in Tabelle 1 aufgeführten Materialien wurde eine
Zubereitung von Troglitazon in PVP unter Verwendung eines Leistritz
Micro 18/GL 40D-Doppelschneckenextruders
(Leistriz Inc., Somerville, NJ) mit einer in 4 dargestellten
Schneckenkonstruktion (wo ein Zylinder und eine Schnecke aus einem Satz
von zwei Zylindern und zwei Schnecken dargestellt sind) zur Extrusion
der äußeren Schicht
hergestellt. Das Polymermaterial für die Beschichtung wurde dem
Extruder über
eine gravimetrische K-Tron-Zufuhrvorrichtung zugeführt und
der Weichmacher für
die Beschichtung wurde über
eine peristaltische Masterflex-Pumpe zugeführt. Die zugeführten Materialien
wurden unter Vermischen und Erwärmen
in den Zylindersegmenten 20, 30, 40, 50, 60, 70, 80, 90 und 100 durch
die Schneckensegmente 120, 130, 140, 150, 160, 170, 180, 190, 200, 210 und 220,
die sich innerhalb des Zylinders befinden, verarbeitet. Die Längen dieser
Schneckensegmente betrugen 90, 90, 60, 30, 30, 20, 30, 20, 90, 90
bzw. 90 mm. Die Innendurchmesser der beiden Zylinder betrugen 18
mm. Die Erwärmungstemperatur
und die Verarbeitungstemperatur in den Zonen 10–50 (gemäß der Darstellung
im linken Abschnitt von 4) betrugen 150 °C und für die Zonen 60–100 145 °C. Eine Einspritzöffnung (nicht
dargestellt) befindet sich im Zylindersegment 40 über dem
Schneckensegment 140. Eine Entlüftungsöffnung 110 befindet
sich im Zylindersegment 80.
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Die
Pulverzufuhrgeschwindigkeit von Eudragit RS (Polyethylacrylat, Methylmethacrylat,
Trimethylammonioethylmethacrylat-chlorid im Verhältnis von 1:2:0,1) betrug 2,72
kg/h, während
die Zufuhrgeschwindigkeit des flüssigen
Triethylcitrats (TEC) 2,72 ml/min betrug.
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Ein
Leistritz Micro 27/GL 40D-Doppelschneckenextruder der in 5 dargestellten
Konstruktion wurde zur Extrusion des Kerns (aus den Materialien,
wie sie in Tabelle 2 aufgeführt
sind, verwendet. Die Materialien (Troglitazon/PVP) wurden in den
Extruder über
eine K-Tron- Doppelschneckenzufuhrvorrichtung
an der Öffnung 240 zugeführt. Das
PEG 400/Tween 80-Gemisch wurde über
eine peristaltische Masterflex-Pumpe durch die Einspritzöffnung im
Zylindersegment 260 zugeführt. Während die Zufuhrmaterialien
vermischt wurden, durchliefen sie die Schnecken von 5,
nachdem sie durch die Hauptzufuhröffnung 240 im Zylindersegment 230,
durch die Zylindersegmente 230, 250, 260, 270, 280, 290, 300, 310, 320 und 330 mit
inneren Zylinderdurchmessern von 27 mm und Schneckensegmente 340, 350, 360, 370, 380, 390, 400, 410, 420, 430, 440, 450 und 460 geführt worden
waren. Die Längen
der Schneckensegmente betrugen 90, 90, 150, 180, 30, 30, 30, 30,
30, 10, 90, 90 bzw. 120 mm. Die Einspritzöffnungen befanden sich in den
Zylindersegmenten 260 und 290 über den Schneckensegmenten 360 bzw. 390.
In diesem Beispiel erfolgte keine Zugabe über die Einspritzöffnung im
Zylindersegment 290. Entlüftungsöffnungen befanden sich in den
Zylindersegmenten 310 und 320. In dieser Vorrichtung
können
zusätzliche
Einspritzzufuhröffnungen
in den Zylindersegmenten 270 und 280 angeordnet
werden. Die Einstellsteuertemperatur ("temperature control set point") und die Bearbeitungstemperatur
für die
Zonen 230 und 250–280 betrugen 150 °C und für die Zonen 290–330 145 °C. Troglitazon wurde
gleichmäßig mit
PVP-Polymerem vermischt. Die Troglitazon/PVP-Pulverzufuhrgeschwindigkeit
betrug 9,53 kg/h, während
die Zufuhrgeschwindigkeit für
das flüssige
PEG 400/Tween 80-Gemisch 24 ml/Minute betrug.
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Die
Extrudate dieser jeweiligen Extruder (für den Kern und den Überzug)
wurden in einem gemeinsamen Werkzeug in einem Verhältnis von
9:1 (Kern:Überzug)
vereinigt, worin die beiden Extruder in einem Winkel von 90° verbunden
waren, wie in 2 dargestellt ist. Es sind auch
andere winkelförmige
Ausrichtungen, z. B. 180°,
möglich.
Ein mit einem Dornier-Ventilator gekühlter Tunnel (Dornier Manufacturing,
Inc., Hartland, WI) wurde zum Kühlen
des coextrudierten Materials verwendet. Das gekühlte Coextrudat wurde gemäß den vorstehenden
Angaben unter Verwendung einer Conair-Pelletisiervorrichtung (Conair
Inc., Pittsburgh, PA) pelletisiert, um Pellets gemäß der Darstellung
in 3 zu erzeugen.
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Die
Doppelschnecken in den Extrudern der 4 und 5 werden
im allgemeinen mit 314 bzw. 264 U/min betrieben. Diese Schneckendrehzahlen
können
jedoch innerhalb eines breiten Bereiches variiert werden, z. B.
von etwa 10 bis etwa 1 500 U/min, wobei die Drehzahlen aber vorzugsweise
im Bereich von 100 bis 400 U/min liegen.
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In
einer beispielhaften Zusammensetzung wurde eine feste Dispersion
aus 42,5 % Troglitazon, 3,5 % Tween 80 und 11,5 % PEG 400 mit einer äußeren Überzugsschicht
aus Ethylcellulose getestet. Die pelletisierte Probe wies eine Länge von
12 mm und einen Durchmesser von 7 mm auf. Auflösungsstudien wurden in 900 ml
Auflösungsmedium
(0,1 M Phosphatpuffer mit 0,5 % SLS, pH-Wert 8), das unter Verwendung
einer USP-Auflösungsvorrichtung
II bei 37 °C
und 75 U/min gehalten wurde, durchgeführt. Nach Einführen der
Probe in das Auflösungsmedium
wurden periodisch innerhalb von 8 Stunden Proben aus der Lösung entnommen
(10 ml Aliquotanteile). Die Testproben wurden durch eine Gelman
AcrodiscR 0,45 μm-Filterschicht (Pall Life Sciences,
Ann. Arbor, MI) filtriert. Das Filtrat wurde nach Verwerfen der
ersten 2 ml-Portion gewonnen. Die Proben wurden vor dem Testen um
den Faktor 2 (Vol./Vol.) mit Methanol verdünnt. Die Menge des im Auflösungsmedium
gelösten
Arzneistoffes wurde unter Verwendung eines HP 8453-Diodengitter-Spektrophotometers
bei 284 nm bestimmt.
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Die
mit Ethylcellulose beschichteten Proben mit einem Troglitazon-Kern
wurden durch Aufschneiden eines langen Strangs in Scheiben erhalten.
Die Proben waren auf die vorstehend beschriebene Weise auf sämtlichen
Seiten mit Ausnahme der Schnittflächen beschichtet. Während des
Auflösungsversuches
blieb die Beschichtung erhalten. Diese Probe wurde in Bezug auf
den prozentualen Lösungsanteil
und die Freisetzungsgeschwindigkeit des Wirkstoffes (API) getestet.
Offenbar kam es zu einer sichtbaren Erosion des Kernmaterials und
zu einer Auflösung
aus der freiliegenden Querschnittfläche des Kerns. Mit dieser Probe
wurde ein lineares Auflösungsprofil
(R = 0,99447) erzielt, was zeigt, dass ein 8-stündiges kontrolliertes Freisetzungsprofil
nullter Ordnung mit einer Freisetzung von 100 % erreicht wurde.
Dies ist graphisch in 6 dargestellt.
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Beispiel 2
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Gemäß dem allgemeinen
Verfahren von Beispiel 1 wurde ein Pellet mit einem Mittel, das
sich zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit eignet, hergestellt.
Beim Arzneistoff handelte es sich um 1-Aza-bicyclo[2.2.1]heptan-3-on-[3-(3-methoxyphenyl)-prop-2-inyl]-oxim,
das auch als CI-1017 bezeichnet wird (vergl. US-Patent 5 346 911).
Pellets mit zwei verschiedenen Konzentrationen der Komponenten wurden
auf folgende Weise hergestellt:
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In
beiden Fällen
wurden die Doppelschneckenextruder für den Kern und den Überzug mit
150 U/min betrieben. Die Coextrusionsgeschwindigkeit betrug in beiden
Fällen
10 lb/h. Das Polyvinylpyrrolidon K-30 (PVP) und der Wirkstoff (CI-1017)
wurden 20 Minuten in einem 16-quart V-Mischer bis zur Erzielung
einer gleichmäßigen Beschaffenheit
vermischt. Die Überzugsmenge
wurde konstant bei 1 lb/h Eudragit RSPO mit einem Gehalt an 5 %
(Gew./Gew.) Triethylcitrat (TEC) gehalten. Das Überzugsgemisch wurde unter
Anwendung einer Schmelztemperatur von etwa 157 bis etwa 161 °C extrudiert.
Der CI-1017-Kern wurde bei 100 °C und
einem Schmelzdruck von 260 psi extrudiert, wobei die PEG-Konzentration
12 % (Gew./Gew.) betrug. Ein geringfügig niedrigerer Druck wurde
für die
PEG-Konzentration von 9,0 % herangezogen. Die Pellets für die einzelnen
Konzentrationen waren gleichmäßig und
gingen über
längere
Zeiträume
hinweg gleichmäßig in Lösung.
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Beispiel 3
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Gemäß den allgemeinen
Verfahren der Beispiele 1 und 2 wurden die nachstehenden coextrudierten Dosierungsformen
von CI-1011 hergestellt:
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CI-1011
ist ein Mittel zur Regulierung von Lipiden bei Säugern. Es ist nunmehr allgemein
als Avasimib bekannt. Chemisch handelt es sich um [(2,4,6-Triisopropylphenyl)-acetyl]-sulfaminsäure-2,6-diisopropylphenylester
(vergl. US-Patent 5 491 172). Die mit CI-1011 hergestellten Pellets
gingen über
längere
Zeiträume
hinweg gleichmäßig in Lösung.
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Beispiel 4
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Eine
Zubereitung mit CI-1027 wurde gemäß den Verfahren der Beispiele
1 bis 3 hergestellt. CI-1027 ist ein Mittel, das sich zur Behandlung
von Diabetes und zur Erhöhung
von HDL-Cholesterin bei Säugern
eignet. Chemisch handelt es sich um 6,6'-Oxybis-[2,2-dimethyl]-hexansäure (vergl.
US-Patent 5 783
600). Der Kern für
das CI-1027-Gemisch wurde bei einer Schmelztemperatur von 195 °C mit einem
Schmelzdruck von 1 200 psi extrudiert. Ein Vakuum wurde an die Entlüftungsöffnung (im
Zylindersegment 310 in 5) angelegt, um
die Anzahl an Bläschen,
die sich während
des Extrusionsvorgangs bildeten, zu verringern. Das Überzugsgemisch
wurde coextrudiert. Das Extrudat wurde zu Pellets aufgeschnitten.
Die Pellets wiesen eine Zusammensetzung von 17,6 % (Gew./Gew.) CI-1027,
70,4 % (Gew./Gew.) PVP und 12,0 % (Gew./Gew.) PEG 400 auf. Die Coextrusion
wurde so durchgeführt,
dass pro Stunde 10 lb Extrudat gebildet wurden.
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Die
Erfindung wurde zwar vorstehend in Bezug auf spezielle Ausführungsformen
beschrieben, sie ist aber nicht hierauf beschränkt. Auch ist die Erfindung
nicht auf die aufgeführten
Beispiele beschränkt.