DE60108852T2

DE60108852T2 - Fernsteuerschnittstelle zur umsetzung von funkfernsteuersignalen in infrarotfernsteuersignalen

Info

Publication number: DE60108852T2
Application number: DE60108852T
Authority: DE
Inventors: Gavin Ferris
Original assignee: TVCompass Ltd
Current assignee: TVCompass Ltd
Priority date: 2000-03-24
Filing date: 2001-03-23
Publication date: 2006-04-06
Anticipated expiration: 2021-03-24
Also published as: EP1269444B1; AU4257401A; US20040027495A1; ATE289107T1; WO2001073720A1; DE60108852D1; GB0007242D0; EP1269444A1; US20060148518A1

Description

Bereich der Erfindung
Die vorliegende Erfindung betrifft Fernbediengeräte und insbesondere ein Gerät zum Bereitstellen einer Schnittstelle zwischen mit Bluetooth arbeitenden Geräten und infrarotgesteuerten Geräten.
Hintergrund
Es gibt derzeit zahlreiche Home-Entertainment-Geräte wie TV, HiFi-Anlagen, VCR- und DVD-Spielern, die über eine Infrarotverbindung fernbedient werden. Solche Geräte werden mit einer dedizierten Fernbedienung geliefert, aber es sind bereits seit vielen Jahren programmierbare Fernbedienungen erhältlich, so dass mit einer Fernbedienung mehrere Geräte bedient werden können.
Mobiltelefone, und einige Personal Digital Assistants, Palm-Computer und dergleichen sind flexibel genug, um als Fernbediengeräte benutzt zu werden. Die gewöhnlich vorgesehene Palette an Tasten, Displays und Prozessoren lässt die Einprogrammierung einer Reihe von Befehlen in das Telefon usw. sowie einen raschen Zugriff durch den Benutzer zu. Aber selbst wenn solche Telefone, PDAs usw. mit einem Infrarotsender ausgestattet sind, dann ist dessen Reichweite für einen Einsatz mit Heimgeräten zu kurz und die Leistung zu gering. Es soll im Allgemeinen Datenübertragung zwischen nahe beieinander liegenden Geräten ermöglicht werden. Es sind Extender-Geräte bekannt, mit denen eine programmierbare Fernbedienung im ganzen Haus über eine Funkfrequenzverbindung verwendet werden kann. Die Fernbedienung sendet gleichzeitig IR-Signale und RF-Signale, die den IR-Signalen entsprechen. Die Fernbedienung ist so programmiert, dass sie die benötigten IR-Befehlscodes in der gewöhnlichen Weise ausgibt, um ein Gerät direkt oder über eine Befehlszentrale zu bedienen. Die Befehlszentrale befindet sich in der Nähe des Unterhaltungsgerätes. Sie empfängt die RF-Signale und sendet das entsprechende IR-Signal zu dem Unterhaltungsgerät. Daher muss die Fernbedienung sowohl IR- als auch RF-Sender und -Codierer haben, und die Fernbedienung selbst wird vom Benutzer so programmiert, dass sie die benötigten IR-Anweisungscodes ausgibt.
Seitdem es die/das Bluetooth-Technik oder -Protokoll gibt, werden Mobiltelefone, PDAs usw. mit Bluetooth-Transceivern (Bluetooth ist ein Niedrigleistungs-Kurzstreckendatenübertragungssystem mit verteiltem Spektrum, das mit Zweiwegfunkkommunikation auf dem unlizensierten 2,4 GHz-Wellenband arbeitet) ausgestattet. Bluetooth wurde entwickelt, um die Kommunikation zwischen Bluetooth-fähigen, d.h. mit einem Bluetooth-Transceiver ausgestatteten Geräten in der Heim- oder Kleinbüroumgebung zu erleichtern. Die Signalstärke soll nur für etwa 30 Meter ausreichen, so dass das Signal effektiv auf einen einzigen Raum beschränkt ist, obwohl das Kommunikationsprotokoll das Risiko von Konflikten mit anderen nahe gelegenen ,Piconets' minimal hält.
Im Prinzip könnten Bluetooth-Transceiver in Heimgeräten wie Fernsehern installiert werden. Solche Geräte werden jedoch von Benutzern weniger häufig gegen ein neues ausgetauscht als beispielsweise ein typisches Mobiltelefon.
Es wird auf die US 5963624 verwiesen, die die Verwendung eines herkömmlichen digitalen schnurlosen Telefons als Fernbediengerät zeigt; das schnurlose Telefon sendet Funksteuersignale zu einer Schnittstelleneinheit, die die Steuercodes wiederum in Infrarot-Codes des entsprechenden Formats umwandelt, um einen Fernsehempfänger zu steuern. Aufgrund der geringen Bildschirmgröße und der stark begrenzten Speicherkapazität des digitalen schnurlosen Telefons könnte das Telefon jedoch keine Fernsehprogrammlisten speichern oder anzeigen.
Zusammenfassung der Erfindung
In einem ersten Aspekt wird ein Fernbediensystem zum Bedienen eines Fernsehempfängers bereitgestellt, wobei das System Folgendes umfasst:

(a) einen Handapparat, der ein RF-Signal kurzer Reichweite sendet, wenn ein bestimmter Fernsehkanal von einem mit dem Apparat interagierenden Benutzer gewählt wird; und
(b) ein Schnittstellengerät, das das von dem Handapparat gesendete RF-Signal kurzer Reichweite empfängt und in ein Infrarot-Steuersignal umwandelt, das, wenn es vom Fernsehempfänger empfangen wird, bewirkt, dass sich der Fernseher auf den vom Benutzer gewählten Kanal einstellt;

Dieser Ansatz hat mehrere Vorteile gegenüber dem Stand der Technik: erstens, das Speichern und Anzeigen von Fernsehprogrammlisten wäre auf dem digitalen schnurlosen Telefon der US 5963624 des Standes der Technik eindeutig nicht möglich, wäre aber auf einem PDA oder einem Mobiltelefon mit großem Bildschirm möglich. Die Möglichkeit des Speicherns und Anzeigens von Fernsehprogrammlisten auf dem Handapparat macht diese Vorrichtung weitaus nützlicher. Zweitens, in der vorliegenden Erfindung kann das Schnittstellengerät dem Handapparat Feedback über den gerade gewählten Kanal geben. Dieses Merkmal fehlt im Stand der Technik völlig. Die Schnittstelleneinheit könnte beispielsweise die letzte TV-Kanalwahl speichern und dann, wenn ein Bluetooth-fähiges Mobiltelefon mit EPG-Funktionalität in Reichweite kommt, bewirkt die von dem Telefon durchgeführte Bluetooth-Abfrage die Bildung eines Piconets zwischen dem Mobiltelefon und der Schnittstelleneinheit; die Schnittstelleneinheit informiert das Mobiltelefon über den gerade betrachteten Kanal und die TV-Listenanwendung auf dem Mobiltelefon benutzt diese Information automatisch, um Informationen über diesen Kanal anzuzeigen. Weitere Einzelheiten sind in den beiliegenden Ansprüchen dargelegt.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
Die Erfindung wird nunmehr beispielhaft mit Bezug auf die Begleitzeichnungen näher beschrieben. Dabei zeigt:
1 ein Heimsystem, das eine Fernbedienungsschnittstelle gemäß der Erfindung verwendet;
2 ein schematisches Systemdiagramm für die Schnittstelle von 1; und
3 ein Ablaufdiagramm, das den Betrieb des Systems gemäß der Erfindung illustriert.
Ausführliche Beschreibung
1 zeigt ein Mobiltelefon 2 mit einer Tastatur 4 und einem Display 6. Das Mobiltelefon 2 hat auch einen Bluetooth-Transceiver zum Senden und Empfangen von Befehlen über den Bluetooth-Kommunikationskanal und das Bluetooth-Protokoll.
Der Benutzer gibt Befehle durch Eingeben von Anweisungen über die Tastatur 4 sowie mit Hilfe des auf dem Display 6 angezeigten Bildschirmbefehlsmenüs an. Die ausgegebenen Befehle werden von der Fernbedienungsschnittstelle 8 empfangen, die ebenfalls einen Bluetooth-Transceiver hat. Die Schnittstelle 8 setzt den empfangenen Befehl wiederum in einen geeigneten Infrarotbefehl um, der zu einem TV 10 gesendet wird.
In 2 hat die Fernbedienungsschnittstelle 8 einen Bluetooth-Transceiver 11, einen Hochleistungs-Wide-Area-Infrarot-Transceiver 12 und eine CPU 14 zum Umsetzen von empfangenen ,Bluetooth-Befehlen' in gesendete ,Infrarot-Befehle' und umgekehrt. Ein nichtflüchtiger RAM 18 speichert Befehlscodes und – sequenzen, die bei der Herstellung in das Gerät einprogrammiert werden können (z.B. IR-Codes für einen Bereich von TVs, Bluetooth-gesendete Codes, die bestimmten Tastenbetätigungen entsprechen), oder vom Benutzer. Somit konfiguriert der Benutzer Steuermittel in der Schnittstelle zum Ausgeben bestimmter IR-Befehlscodes zum Steuern des TV-Kanals, zum Regeln der Lautstärke usw. nach dem Empfang eines bestimmten Befehls, der über die Mobiltelefontastatur eingegeben und vom Bluetooth-Transceiver zur Schnittstelle gesendet wurde. Die Schnittstelle kann den benötigten IR-Code von der Standardfernbedienung erlernen, indem der Benutzer die relevante Befehlstaste auf der Fernbedienung aktiviert und sie auf den IR-Receiver in der Schnittstelle richtet.
Die Schnittstelle 8 kann beispielsweise mit Netzversorgung, Batterien oder Solarzellen gespeist werden.
Das Bluetooth-fähige Gerät kann Programmlisten führen, die auf dem Display des Telefons angezeigt werden können. Im Falle eines Mobiltelefons können diese automatisch vom Kommunikationsnetz heruntergeladen werden. Andere Informationen können vom Benutzer oder über eine direkte Infrarotverbindung von einem Unterhaltungsgerät einprogrammiert werden, z.B. die Liste der in einem CD-Spieler gespeicherten CDs.
Eine typische Benutzersequenz, die einen Infrarot-Transceiver in der Schnittstelle verwendet, kann wie folgt aussehen:

1. Mary stellt den TV 10 mit ihrer dedizierten Fernbedienung auf Kanal 3 ein. Sie ist derzeit die einzige Person in dem Raum (Schritt s1).
2. Der TV erfasst den IR-Befehl von der dedizierten Fernbedienung und wechselt den Kanal (Schritt s2). Inzwischen erfasst die Fernbedienungsschnittstelle 8 auch den IR-Befehl, interpretiert ihn und schreibt die Information in den Speicher (Schritt s3). Da sich keine geeigneten Bluetooth-Geräte in Reichweite befinden, geschieht an dieser Stelle sonst nichts.
3. John betritt den Raum mit seinem Bluetooth-fähigen Telefon 2 in der Tasche. Die beiden Geräte 2, 8 bilden auf gewöhnliche Weise ein Bluetooth-Piconet (Schritt s4), und dann fragt auf dem Telefon laufende Software das Modul nach Informationen ab (Schritt s5). Das Modul 8 empfängt die Informationsanforderung (Schritt s6) und leitet den Befehlsdatensatz ,TV:Einstellen auf Kanal 3' über Bluetooth weiter (Schritt s7).
4. Nach dem Empfang dieser Informationen (Schritt s8) ruft das Telefon 2 z.B. einen elektronischen Programmführer ab, stellt die ,aktuelle Position' im Führer auf die Programmlisten für Kanal 3 und bringt sie zur Anzeige (Schritt s9).
5. John nimmt das Telefon aus der Tasche und kann sofort z.B. die Listeninformationen für den aktuellen Kanal prüfen, ohne weitere Informationen eingeben zu müssen.
6. Mary verlässt das Zimmer, John durchsucht die Listen (Schritt s10) und beschließt, stattdessen ein Programm auf Kanal 4 zu betrachten. Er gibt den Befehl in sein Telefon ein (z.B. über einen WML-Skript-Aufruf, der vom elektronischen Programmführer WML W AP Stack ausgeführt wird).
7. Der Befehl 'TV:Einstellen auf Kanal 4' wird über Bluetooth vom Telefon 2 zum Modul 8 gesendet (Schritt s11).
8. Das Modul 8 empfängt den Befehl und speichert ihn im Speicher (Schritt s12). Er sendet auch die entsprechende IR-Sequenz aus, um zu bewirken, dass das TV 10 den Einstellvorgang durchführt (s13).
9. TV 10 empfängt das IR-Signal und stellt sich neu ein (Schritt s14).

Dieser "Befehlsmithör"-Modus wäre auch für Anwendungen wie Zuschauerprofilierung nützlich (z.B. Feststellung von Einschaltquoten, um zu sehen, welche Kanäle gerade von wem betrachtet werden). In einem solchen Modus könnte das Gerät die Bluetooth IDs der verschiedenen Telefone im Zimmer als einen Hinweis auf die aktuelle Zuschauerschaft im Zimmer überwachen (unter der Annahme, dass Menschen dazu neigen, ihre Telefone die meiste Zeit eingeschaltet bei sich tragen).
Die Ausgestaltung wurde zwar insbesondere mit Bezug auf das Bluetooth-Kommunikationssystem beschrieben, aber es können auch andere Standards wie Home RF verwendet werden.

Claims

Fernbediensystem zum Bedienen eines Fernsehempfängers, wobei das System Folgendes umfasst: (a) einen Handapparat, der ein RF-Signal kurzer Reichweite sendet, wenn ein bestimmter Fernsehkanal von einem mit dem Apparat interagierenden Benutzer gewählt wird; und (b) ein Schnittstellengerät, das das von dem Handapparat gesendete RF-Signal kurzer Reichweite empfängt und in ein Infrarot-Steuersignal umwandelt, das, wenn es vom Fernsehempfänger empfangen wird, bewirkt, dass sich der Fernseher auf den vom Benutzer gewählten Kanal einstellt; wobei der Handapparat (a) so programmiert ist, dass er Fernsehprogrammlisten speichert und anzeigt, und (b) die Aufgabe hat, von dem Schnittstellengerät ein RF-Signal kurzer Reichweite zu empfangen, das dem Apparat den gerade auf dem Fernsehempfänger gewählten Kanal mitteilt, so dass die für diesen Kanal zutreffenden Programmlisten auf dem Apparat angezeigt werden können.
System nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem der Handapparat auch als Mobiltelefon funktioniert.
System nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem der Handapparat auch als PDA-Handcomputer funktioniert.
System nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem das RF-Signal kurzer Reichweite den Bluetooth oder HomeRF Protokollen entspricht.
System nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem das Schnittstellengerät mit dem Apparat programmiert werden kann.
System nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem der Handapparat physikalisch mit dem Schnittstellengerät verbunden ist.
System nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem das Schnittstellengerät Folgendes umfasst: einen Empfänger zum Empfangen von IR-Signalen, die einen mit einer Fernbedienung gewählten Fernsehkanal anzeigen, einen Speicher zum Aufzeichnen dieser Signale und einen Sender zum Senden eines RF-Signals kurzer Reichweite zu dem Handapparat, so dass der Handapparat einen Datensatz des gewählten Fernsehkanals speichern und Programmlisten für diesen Kanal anzeigen kann.
System nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem das Schnittstellengerät einen Datensatz der gewählten Fernsehkanäle speichert und diese Informationen zwecks Erstellung von Zuschauerprofilen zuführt.
System nach einem der vorherigen Ansprüche, bei dem das Schnittstellengerät Fernsehkanalselektionen mit unterschiedlichen Handapparaten assoziieren und somit Zuschauerprofildaten speichern kann, die persönliche Fernsehpräferenzen beinhalten.