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TECHNISCHES
GEBIET
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Diese
Erfindung betrifft das Gebiet der Fertilitätstests für Männer, genauer gesagt, das Gebiet der
Tests zur Abtrennung und Detektion motiler Spermien in einer Samenprobe.
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HINTERGRUND UND STAND
DER TECHNIK
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Ca.
15% der Paare, die beabsichtigen, ein Kind zu zeugen, misslingt
dieses Vorhaben innerhalb eines Zeitraumes von einem Jahr, während dessen ungeschützter Sexualverkehr
betrieben wird. Fertilitätsspezialisten
definieren diese Paare als infertil. 40% dieser Fälle beruhen
auf männlichen
Faktoren. Für
einen erheblichen Anteil dieser Fälle existiert eine Behandlungsmöglichkeit
zur Verbesserung oder zum Beheben des Umstandes, der zur Infertilität führt.
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Ferner
gibt es Umstände,
in denen es wünschenswert
ist, einen Test auf das Vorhandensein von lebensfähigen Spermien
in einer Probe durchzuführen.
Bspw. werden heutzutage häufig
Vasektomien als Methode zur Empfängnisverhütung durchgeführt, wobei
jedoch eine Bestätigung
erforderlich ist, dass nach der Operation das Ejakulat frei von
lebensfähigen
Spermien ist.
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Es
existiert eine Anzahl von Verfahren, um die Motilität und Zahl
von Spermien in einer Probe festzustellen. Eines dieser Verfahren
ist die mikroskopische Analyse, die typischerweise in einem Krankenhaus
oder kommerziellen Labor durchgeführt wird. Kürzlich wurden jedoch eine Reihe
von Vorschlägen
bezüglich
Testkits gemacht, die dazu vorgesehen sind, die Detektion von Spermien
zu vereinfachen.
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Die
WO 97/40386 offenbart ein Kit, das auf der Immundetektion des 34
kDa großen
humanen epididymalen Spermienproteins basiert. Die in einer Probe
vorhandenen Spermien werden dreimal durch Zentrifugation in Dulbecco-phosphatgepufferter
Saline gewaschen. Die Proben werden dann bei 95°C hitzedenaturiert, bei 14.000
g zentrifugiert und die Überstände werden
anschließend
zur Analyse verwendet.
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Die
WO 95/29188 beschreibt einen Test basierend auf Antikörpern gegen
das SP-10-Antigen von humanen Spermien.
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Die
EP-A-0387873 offenbart ein Kit, das feste Kugeln verwendet, an die
solche Antikörper
gebunden sind, die spezifisch für
humanes Spermatozoon-Acrosom sind. Die Kugeln werden mit einer Probe
gemischt, inkubiert, abgetrennt, gewaschen und die Anzahl von Spermien,
die an die Kugeln gebunden sind, wird gemessen, vorzugsweise durch Untersuchung
mittels eines Mikroskops.
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Ein
Nachteil dieser Testkits liegt darin, dass diese nicht zwischen
motilen und nicht-motilen Spermien unterscheiden. Diese Unterscheidung
ist der am meisten prädiktive
Indikator für
männliche
Infertilität.
Des Weiteren beinhalten diese Kits Maßnahmen, die keine Verwendung
zu Hause erlauben, z. B. Zentri fugation, Mikroskopie, so dass eine
Durchführung
durch einen erfahrenen Fachmann erforderlich ist.
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Diesen
Nachteilen wird mit der Vorrichtung aus der WO 00/09648 (Genosis
Ltd.) begegnet, die einen Apparat zur Abtrennung motiler Spermien
von nicht-motilen Spermien in einer flüssigen Probe offenbart, wobei
der Apparat (i) einen Behälter
mit einem Probenaufnahmeeinlass, einen Auslass für die gefilterte Probe und
einen Probenabtrennfilter aufweist, der dazwischen befestigt ist,
wobei der Probenabtrennfilter eine Proben aufnehmende Fläche und
eine gegenüberliegende
Fläche
aufweist, und der Probenabtrennfilter dazu vorgesehen ist, um im Wesentlichen
das Hindurchfließen
der Probe zu verhindern, jedoch das Hindurchtreten der motilen Spermien
ermöglicht,
wenn die gegenüberliegende
Fläche
des Probenabtrennfilters in Kontakt mit einem flüssigen Medium steht, und der
(ii) Mittel zur Zufuhr einer Flüssigkeit
zu der gegenüberliegenden
Fläche des
Filters aufweist.
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Das
US-Patent 5,866,354 offenbart eine Vorrichtung zur Messung der Motilität von Spermien,
die Folgendes aufweist: einen Behälter; einen Temperaturregler
zur Aufrechterhaltung einer vorgewählten Temperatur des Behälters; ein
Volumen eines flüssigen
Trennmediums (Grenzmedium) in dem Behälter; ein Volumen eines flüssigen Testprobenmediums oben
auf dem Trennmedium in dem Behälter,
wobei das Testprobenmedium eine Spermienprobe und ein gepuffertes
isotonisches Verdünnungsmittel
aufweist. Die Dichte des Trennmediums ermöglicht es hochmobilen Spermien,
darin schneller hineinzumigrieren als andere Spermien. Die Vorrichtung
hat ferner eine Saugvorrichtung, um nach der Abtrennung das Medium
aus dem Behälter
zu entfernen.
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Die
FR-A-2539628 offenbart eine Vorrichtung mit einem Behälter, insbesondere
von röhrenförmiger Gestalt,
der in zwei Kompartimente unterteilt ist. Der Behälter ist
mit einem wässrigen
Puffermedium gefüllt,
wobei die Spermien auf den Boden eines Zufuhrkompartimentes gegeben
werden, und die Präparation
wird stehen gelassen, um den motilen Spermien Zeit zu geben, um
in das Puffermedium in Richtung des Probenkompartimentes zu migrieren.
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Das
US-Patent 5,908,380 offenbart eine aufschwimmende, in Kompartimente
unterteilte Zavos-Säule
zur Abtrennung von Spermien entsprechend ihrer Motilität.
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Die
SU-A-1486163 offenbart eine Vorrichtung zur Abtrennung motiler Spermien,
in die die Spermien direkt in einen Teilbereich eingebracht werden,
der aus porösem
Material hergestellt ist und den inneren Teil der Vorrichtung in
zwei getrennte Reservoire unterteilt.
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Weitere
Verbesserungen der Spermienabtrennung, Detektion und Analyse sind
hierin offenbart.
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OFFENBARUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Vorrichtung zur Abtrennung motiler
Spermien aus einer flüssigen
Probe bereit, wobei die Vorrichtung einen Probentrennbehälter aufweist,
der Folgendes aufweist:
- (a) eine Probeneinlassöffnung;
- (b) eine Probenauslassöffnung,
die in Ausgangsstellung geschlossen ist;
- (c) ein Probentrennmedium, in das die motilen Spermien der Probe über die
Probeneinlassöffnung
hineinmigrieren können,
und
- (d) ein Bedienungselement, über
das die Probenauslassöffnung
geöffnet
werden kann, so dass das Probentrennmedium durch die Probenauslassöffnung aus
dem Behälter
fließen
kann.
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In
dieser Vorrichtung ist das Trennmedium in dem Behälter anfänglich gehindert,
durch die Auslassöffnung
zu fließen.
Dies ermöglicht
eine Inkubationsdauer, die den motilen Spermien ausreichend Zeit
gibt, um von der Probe in das Probentrennmedium zu migrieren, bevor
dieses aus dem Behälter
austritt. Bei Betrieb des Bedienungselementes wird die Auslassöffnung geöffnet und
das Trennmedium (einschließlich
der motilen Spermien) kann durch die Auslassöffnung hindurchmigrieren und
das Gefäß bspw.
zur Analyse verlassen.
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Damit
die motilen Spermien in der Probe in das Trennmedium eintreten können, müssen die
Einlassöffnung
und das Trennmedium in Flüssigkeitsverbindung
stehen. Vorzugsweise jedoch ist solch eine Verbindung anfänglich unterbunden,
so dass eine Kontamination des Mediums über die Einlassöffnung vor
der Verwendung der Vorrichtung verhindert wird. Dadurch kann auch
verhindert werden, dass das Medium aus dem Behälter über die Einlassöffnung austritt,
obwohl dies auch auf sonstige Art und Weise erreicht werden kann,
bspw. über
die Viskosität
oder Oberflächenspannung
des Mediums.
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Deshalb
weist in diesem Ausführungsbeispiel
der Behälter
ein zweites Bedienungselement (e) auf, über das das Trennmedium über die
Einlassöffnung
mit einer Probe in Kontakt gebracht werden kann. Dies kann durch
entfernte Lagerung des Mediums von der Einlassöffnung erreicht werden, bis
das zweite Bedienungselement bedient wird, oder, alternativ, durch
Vorsehung einer Einlassöffnung,
die anfänglich
geschlossen oder abgedichtet ist, und durch Betätigung des Bedienungselementes
geöffnet
wird.
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Deshalb
wird während
der Verwendung dieser Vorrichtung das zweite Bedienungselement betätigt, dadurch
wird das Trennmedium mit der Einlassöffnung in Kontakt gebracht.
Dies ermöglicht
motilen Spermien in der Probe von der Probe in das Trennmedium zu
migrieren. Nach einer Inkubationsdauer wird das (erste) Bedienungselement
betätigt,
wodurch es dem Trennmedium (nun enthaltend motile Spermien) ermöglicht wird,
den Behälter
zu verlassen. Es ist bevorzugt, dass das erste Bedienungselement
nicht betätigt
werden kann, bis das zweite Bedienungselement betätigt wurde.
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Es
versteht sich, dass das Merkmal (e) unabhängig von Merkmal (d) arbeiten
kann.
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Der
Behälter
kann einen kreisförmigen
Querschnitt aufweisen, z. B. konisch oder zylindrisch sein.
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Die
Einlass- und Auslassöffnungen
können eine
Vielzahl von Formen annehmen. Die Einlassöffnung kann bspw. ein offenes
Ende eines Zylinders oder Kegels sein. Dieses offene Ende kann in
eine Probe gegeben werden und, wenn das Trennmedium und die Probe
in Kontakt stehen, können
die Spermien über
das offene Ende in den Behälter
eindringen. Es kann wünschenswert
sein, das offene Ende mit einem Netz oder Gitter abzudecken, um
das Zurückhalten
des Probentrennmediums im Inneren des Gefäßes (über Oberflächenspannung) zu unterstützen, ohne
dass das Eintreten der Spermien aus der Probe verhindert wird.
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Die
Auslassöffnung
ist vorzugsweise eine Öffnung,
ein Loch oder ein Schlitz in der Behälterwand, die weiter zu einem
Rohr, Schlauch oder Kanal führen
kann, der bzw. das von dem Behälter
wegführt.
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Die
Einlass- und Auslassöffnungen
sind vorzugsweise derart angeordnet, dass während der Verwendung die Auslassöffnung oberhalb
der Einlassöffnung
liegt. So müssen
die Spermien entgegen die Schwerkraft schwimmen, um den Behälter zu
verlassen, wodurch die bevorzugte Migration von motilen Spermien
gegenüber
nicht-motilen Spermien verstärkt
wird.
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In
der Vorrichtung kann jegliches geeignete Bedienungselement verwendet
werden, z. B. Tasten, Schalter etc. Wenn der Behälter einen kreisförmigen Querschnitt
aufweist, ist das (erste) Bedienungselement vorzugsweise ein drehbarer
Ring, der eine Öffnung
aufweist. Eine Drehung des Ringes aus einer geschlossenen Position
richtet Öffnungen
in dem Ring und der Behälterwand
zueinander aus, wodurch es dem Probentrennmedium ermöglicht wird,
den Behälter über die
Auslassöffnung
zu verlassen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des (ersten) Bedienungselementes
bewirkt dieses das Einziehen von Flüssigkeit in ein rundes Gehäuse oder
eine Röhre,
z. B. wird dabei der Kolben einer Spritze zurückgezogen. Der Kolben blockiert
anfänglich
die Auslassöffnung,
wobei bei Zurückziehen
des Kolbens das Probentrennmedium durch die Auslassöffnung und
in den inneren Raum der Spritze fließen kann. Ein geeignetes Bedienungselement,
um das Zurückziehen
des Kolbens der Spritze zu bewirken, ist ein drehbarer Knopf, der
an den Kolben angebracht ist, z. B. durch einen Zahnstangenmechanismus.
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Wenn
die Vorrichtung ein zweites Bedienungselement aufweist, ist dieses
vorzugsweise eine Taste. Wenn diese gedrückt wird, wird das Probentrennmedium,
das sich in der Vorrichtung befindet, freigegeben, so dass dieses
(z. B. durch Schwerkraft) die Einlassöffnung erreichen kann. Dies
lässt sich bspw.
erreichen durch das Vorsehen eines Reservoirs von Medium innerhalb
des Behälters,
das durch eine Folienwand verschlossen ist, zusammen mit einem Folienschneider.
Die Betätigung
des zweiten Bedienungselementes bewirkt ein Durchstechen der Folie
mit dem Schneider, wodurch das Medium freigesetzt wird.
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Eine
bevorzugte Anordnung des Reservoirs ist eine solche, wie diese in
der WO 02/20713 offenbart ist, in der sich das Trennmedium im Inneren
eines hermetisch verschlossenen Reservoirs befindet. Diese Vorrichtung
weist eine Ventilationsnadel auf, um das Medium aus dem Reservoir
austreten zu lassen, wobei die Ventilationsnadel ein Flüssigkeitszufuhrteil
und ein Reservoirventilationsteil aufweist, wobei sich das Reservoirventilationsteil
entlang der Nadel distal zu dem Zufuhrteil befindet, wobei das Zufuhrteil
und das Ventilationsteil jeweils einen Kanal definieren, der sich
von der jeweiligen Position durch die Seitenwand der Nadel erstreckt.
Die Kanäle
ermöglichen
es dem Zufuhrteil, bei Gebrauch Flüssigkeit aus dem Reservoir
zuzuführen,
bspw. durch Ventilieren von Luft an einem Ende und Dispensieren
von Flüssigkeit
an dem anderen Ende. In dieser Anordnung ist die Ventilationsnadel
vorzugsweise zumindest teilweise eine Kanüle mit einer hohlen Spitze
an dem Zufuhrteil für
eine kontrollierte pipettenähnliche Zufuhr.
In einer Nadel mit einem proximalen Teil und einem distalen Teil
kann der distale Teil sowohl den Ventilationsteil als auch den Zufuhrteil
aufweisen. Die Nadel hat vorzugsweise einen C-förmigen Querschnitt an dem Ventilationsteil
und dem Zufuhrteil. Die beiden Kanäle sind vorzugsweise eine Einheit, wobei
sich der Kanal von dem Ventilationsteil zu dem Zufuhrteil erstreckt.
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In
einer Entlüftungsposition
erstreckt sich die Ventilationsnadel vorzugsweise derart durch zwei Wandteile
des Reservoirs, so dass das Ventilationsteil einen Durchlass durch
das erste Wandteil ausbildet, um eine Ventilation mit Luft zu ermöglichen,
und das Zufuhrteil einen Durchgang durch das zweite Wandteil ausbildet,
um es der Flüssigkeit
zu ermöglichen,
aus dem Reservoir auszutreten.
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Wenn
diese Art von Anordnung verwendet wird, wird die Nadel durch das
zweite Betätigungselement
bedient (z. B. ist dieses an eine Taste oder einen Schraubenvorschubmechanismus
angebracht).
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Das
Trennmedium ermöglicht
es motilen Spermien in bevorzugter Weise gegenüber nicht-motilen Spermien
durch dieses hindurchzumigrieren. Dies lässt sich durch Verwendung eines
jeglichen geeigneten Puffers erreichen (z. B. HEPES, EBSS, etc.),
da motile Spermien aktiv durch das Medium hindurchmigrieren können, während über den
maßgeblichen
Zeitraum nicht-motile Spermien bestenfalls passiv durch Diffusion
eindringen können.
Es ist jedoch bevorzugt, ein Medium zu verwenden, das die Migration
von motilen Spermien aus der Probe verstärkt. Geeignete Medien umfassen
Zervixschleim [e. g. Keel & Webster
(1988) Fertil. Steril. 49: 138–143], Polyacrylamidgel
[e. g. Lorton et al. (1981) Fertil. Steril. 35: 222–225], Hyaluronsäure [e.
g. Aitken et al. (1992) J. Androl. 13: 44–54], oder ein Cellulosederivat
[e. g. WO 01/12783 (Genosis Limited)], wie bspw. Methylcellulose.
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Das
Medium kann in Form einer Lösung
oder eines Gels vorliegen.
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Vorzugsweise
dient das Trennmedium ebenfalls dazu, um die Probe zu ,waschen', um Komponenten
wie Samenplasma zu entfernen.
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Zusätzlich zur
Trennung von motilen und nicht-motilen Spermien ist es bevorzugt,
dass die Vorrichtung nach der Trennung motile Spermien detektieren
kann. Dementsprechend weist die erfindungsgemäße Vorrichtung vorzugsweise
Spermiendetektionsmittel auf, die in Verbindung mit der Auslassöffnung des
Behälters
stehen. Die Detektionsmittel können
mit der Vorrichtung eine Einheit bilden oder können als separate Komponente
zum Einführen
in die Vorrichtung vor, während
oder nach der Probentrennung bereitgestellt werden.
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Dementsprechend
stellt die Erfindung eine Vorrichtung zur Abtrennung und Detektion
motiler Spermien in einer flüssigen
Probe bereit, wobei die Vorrichtung Folgendes aufweist:
- – einen
Probentrennbehälter
mit:
- (a) einer Probeneinlassöffnung;
- (b) einer Probenauslassöffnung,
die in Ausgangsstellung geschlossen ist;
- (c) einem Probentrennmedium, in das die motilen Spermien der
Probe über
die Probeneinlassöffnung
hineinmigrieren können,
und
- (d) einem Bedienungselement, über das die Probenauslassöffnung geöffnet werden
kann, so dass das Probentrennmedium durch die Probenauslassöffnung aus
dem Behälter
fließen
kann,
- – ein
Spermiendetektionsmittel mit:
- (i) einem mit der Auslassöffnung
in Verbindung stehenden Einbringbereich;
- (ii) einem Detektionsbereich, in dem das Vorhandensein von Spermien
detektiert werden kann, und
- (iii) einem Reagenzienbereich, der ein Reagenz enthält, das
mit Spermien reagieren kann, um deren Detektion in dem Detektionsbereich
zu erleichtern,
wobei diese Bereiche derart angeordnet
sind, so dass ein Kapillarfluss der Spermien von dem Einbringbereich
zu dem Detektionsbereich ermöglicht wird.
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Der
Detektionsbereich ist vorzugsweise ein Bereich, über den Spermien nicht hinausfließen können (ein
,Einfangbereich').
Während
des Betriebes wird deshalb ein Fluss von Spermien jenseits des Einfangbereiches
verhindert und die Spermien sind für die Detektion immobilisiert.
Der Einfangbereich verwendet vorzugsweise die Prinzipien, die in
der WO 00/20866 offenbart sind – der
Bereich ist porös mit
Poren von einer solchen Größe, in die
Spermien nicht eindringen können.
Während
des Fließens
in den Einfangbereich sind deshalb die Spermien am Einlass eingefangen;
wenn die Spermienkonzentration ansteigt, steigt ebenfalls die zurückgehaltene Menge
an.
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Der
Einfangbereich kann aus jeglichem geeignetem porösen Material bestehen (z. B.
HDPR, Nitrocellulose), durch das Spermien nicht migrieren können. Dieses
Erfordernis spiegelt sich in der Porengröße des Einfangbereiches wieder.
Der Kopf eines humanen Spermatozoons hat typischerweise einen Durchmesser
von 3 bis 5 μm,
und die Schwanzlänge
liegt bei ungefähr
50 bis 60 μm.
Die Porengröße kann
entsprechend gewählt
werden (z. B. Nitrocellulose, mit einer nominalen Porengröße bei 5
bis 8 μm),
und eine geeignete Porengröße kann
empirisch durch einfaches Experimentieren bestimmt werden.
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Es
ist offensichtlich, dass jegliches poröse Material, das vor dem Einfangbereich
angeordnet ist, im Gegensatz zum Einfangbereich eine Porengröße aufweisen
muss, die groß genug
ist, um es den Spermien zu ermöglichen,
sich relativ frei zu bewegen.
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Einem
Fachmann ist wohlbekannt, dass die nominale Porengröße eines
porösen
Materials durch den Hartpartikelprobentest bestimmt werden kann,
d. h. durch Bestimmung des maximalen Durchmessers von kugelförmigen Partikeln,
die durch das Material hindurchtreten können. Alternativ kann die Porengröße eines
Materials durch Messung ihres ,Bubble Points' bestimmt werden. Der Bubble Point ist
der Druck, der erforderlich ist, um Luft durch eine (mit Wasser)
befeuchtete Membran hindurchzudrücken, und
korreliert mit der Porengröße, die über die
Partikelzurückhaltung
gemessen wurde (obwohl bei den Extrema von Druck und Porengröße die Korrelation geringer
sein kann). Der Bubble Point ist generell einfacher zu messen als
die Partikelzurückhaltung
und ist deshalb der bevorzugte Test, wenn die Porengröße bestimmt
wird.
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Der
Einlass in den Einfangbereich ist vorzugsweise eng, so dass die
Spermien fokussiert werden, so dass sich ein schärferes Signal ergibt.
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Für einen
weniger bevorzugten Detektionsbereich können Anti-Spermien-Antikörper verwendet werden.
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In
einem Ausführungsbeispiel
des Detektionsbereiches basiert die Detektion auf Acrosin. Der Detektionsbereich
enthält
ein Reagens zur Detektion von Acrosin (e. g. siehe Mortimer, Practical
Laboratory Andrology (1994), Seite 90) und der Reagenzienbereich
umfasst ein Reagens, wie Proteinase K oder dem Calciumionophor A23187
[Perry et al. (1997) J. Exp. Zool. 279: 284–290; Perry et al. (1997) J.
Exp. Zool. 279: 291–300
(1997); Perry et al. (1996) Human Reprod. 11: 1055–1062; Perry
et al. (1995) Fertil. Steril. 64: 150–159], das eine Öffnung des
Acrosoms bewirkt. Ein bevorzugtes Reagens zur Lyse der Acrosomen
ist ein Lysepuffer, der 2% SDS, 100 μg/ml Proteinase K in 10 mM Tris-HCl und 0,1 M EDTA
aufweist. Während
der Migration wird deshalb Acrosin aus den Spermien freigesetzt
und stromabwärts
in dem Detektionsbereich detektiert.
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Üblicherweise
enthält
der Reagenzienbereich eher ein Reagens, das an intakte Spermien oder
an eine oder mehrere Komponenten davon bindet, und diese Bindereaktion
wird dazu verwendet, um ein visuelles Signal zu generieren. Deshalb
ist der Reagenzienbereich vorzugsweise ein ,Markierungsbereich', der einen Marker
enthält,
der in der Lage ist, an Spermien zu binden. Dies wird vorzugsweise
zusammen mit einem Einfangbereich verwendet. Der Marker innerhalb
des Markierungsbereichs kann jegliches geeignete Reagens sein, das
an Spermien binden kann, und vorzugswei se ein sichtbares Signal abgibt.
Da nur motile Spermien die Auslassöffnung erreichen, muss der
Marker nicht spezifisch für
Spermien sein.
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Der
Marker ist typischerweise ein Antikörper, der an Spermien binden
kann und der geeignet getaggt ist. Es ist bevorzugt, einen sichtbaren
Tag zu verwenden, wie colloidales Gold (das als rosa Farbe sichtbar
ist), obwohl ebenfalls fluoreszierende, lumineszierende oder radioaktive
Tags verwendet werden können.
Es versteht sich, dass der Begriff ,Antikörper' polyklonale und monoklonale Antikörper umfasst,
sowie Antikörperfragmente
(e. g. F(ab)2, Fc etc.), vorausgesetzt,
dass die Anti-Spermien-Reaktivität erhalten
bleibt.
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Bevorzugte
Marker erkennen ein Oberflächenantigen,
das auf dem Großteil
einer Population von Spermien vorhanden ist, eher als auf einer
Untergruppe. Während
jedes Spermien-Antigen verwendet werden kann (e. g. P34H (WO 97/40836),
SP-10 (WO 95/29188), siehe auch EP-A-0387873), können ebenso ,universelle' Antigene, wie CD59,
verwendet werden. Alternativ kann ein Farbstoff, wie Eosin, verwendet
werden.
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Es
ist bevorzugt, dass der Marker nicht aktiviert ist (e. g. Rehydrierung
von dehydriertem Marker), bevor das Probentrennmedium den Behälter verlässt. Dies
kann durch eine derartige Anordnung des Markierungsbereiches erreicht
werden, bei der der Marker in diesem Bereich nicht aktiviert wird,
bevor das (erste) Bedienungselement betätigt wurde. Deshalb bleibt
der Marker ortsgebunden, bis motile Spermien die Probe verlassen
haben und in das Probentrennmedium eingedrungen sind.
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Der
Markierungsbereich kann in jeder geeigneten Position derart angebracht
werden, dass ihr Marker Spermien in dem Detektionsbereich kontaktieren
kann (e. g. in dem Einfangbereich zurückgehaltene Spermien). Dies
kann stromaufwärts
oder stromabwärts
des Einbringbereiches oder integral mit diesem sein. Wenn dieser
stromaufwärts
liegt, sollte das Probentrennmedium, das den Behälter verlässt, in der Lage sein, den
Markierungsbereich zu kontaktieren, und dies separat von ihrem Kontakt
zu dem Einbringbereich, um den Marker zu aktivieren; wenn dieser
stromabwärts
oder integral liegt, wird der Fluss automatisch den Marker aktivieren.
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Wenn
das Detektionsmittel sowohl einen ,Einfangbereich' als auch einen ,Markierungsbereich' umfasst, wird die
Porengröße des Einfangbereiches so
gewählt,
dass freier Marker (nicht an Spermien gebunden) dort hindurchfließen kann,
während
dies Marker, der nicht an Spermien gebunden ist, nicht kann. Während des
Flusses in den Einfangbereich wird deshalb gebundener Marker am
Einlass eingefangen. Wenn die Spermienkonzentration ansteigt, steigt
auch die Menge an eingefangenem Marker. Es ist offensichtlich, dass
der Marker kleiner als die Spermien sein muss, so dass freier Marker
nicht durch den Einfangbereich zurückgehalten wird.
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Wenn
das Detektionsmittel einen Marker verwendet, weist dieser vorzugsweise
einen Bereich stromabwärts
des Detektionsbereichs auf, der ungebundenen Marker zurückhält (der
,Markerkontrollbereich').
Dieser weist typischerweise einen Antikörper auf, der an ungebundenen
Marker binden kann (z. B. wenn der Marker ein monoklonaler Maus-Antikörper ist,
kann der Markerkontrollbereich einen Antimaus-Antikörper verwenden).
Marker, der durch den Detektionsbereich hindurchtritt (z. B. ein
solcher, der nicht am Einlass zu dem Einfangbereich eingefangen wird),
wird so innerhalb des Markerkontrollbereiches zurückgehalten,
wo dieser gemessen werden kann. Ein Vergleich der Menge an Marker
in dem Detektionsbereich und dem Markerkontrollbereich ermöglicht eine
semiquantitative Messung der Menge an Spermien in der Probe.
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Der
Einbringbereich befindet sich dort, wo das Probentrennmedium, das
den Behälter
verlässt, in
Kontakt mit dem Spermiendetektionsmittel kommt. Dieser kann aus
jeglichem Material gebildet sein, das geeignet ist, einen Kapillarfluss
von Spermien dort hindurch zu ermöglichen, z. B. aus fibrösem Material, wie
einem Bausch aus HPDE-Material, verbundenen Polyesterfasern, Glasfasern
oder dergleichen.
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Es
wurde jedoch festgestellt, dass Spermien dazu geneigt sind, in fibrösem Material
festgehalten zu werden, wodurch die Sensitivität verringert wird. Es ist deshalb
bevorzugt, einen nicht-fibrösen Einbringbereich
zu verwenden. Geeignete Beispiele umfassen Kapillarröhren, Raum
zwischen zwei oder mehreren Materiallagen, die in nächster Nähe zueinander
angeordnet sind, so dass zwischen diesen ein Kapillarfluss stattfinden
kann, oder eine Reihe von parallelen Kapillarkanälen oder -rinnen. In solchen Anordnungen,
bei denen der Markierungsbereich und der Einbringbereich integral
sind, wird dieser vorzugsweise von mehr als einem Materialstück gebildet,
so dass der Marker während
des Zusammenbaus eingebracht werden kann. Wenn nebeneinander angeordnete
Lagen verwendet werden, kann der Marker bspw. in eine oder mehrere
Lagen eingebracht werden, und diese können dann in nächste Nähe zueinander
gebracht werden, um einen Ka pillarfluss zu ermöglichen. Gleichermaßen, wenn
parallele Kanäle
oder Rinnen verwendet werden, kann der Marker in das zum Kanal ausgebildete
Material eingebracht werden, und, optional, mit einer weiteren Lage
bedeckt werden.
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In
einer entsprechenden Anordnung findet ein Kapillarfluss hinter einem
fibrösen
Material statt, eher als durch ein solches hindurch. Während des Flusses
dahinter, kann Flüssigkeit
in das fibröse
Material eindringen (z. B. um einen Marker zu rehydrieren, der darin
enthalten ist), wobei der Hauptkapillarfluss durch den Einbringbereich
für die
Spermien nicht innerhalb des fibrösen Materials stattfindet.
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Der
Einbringbereich und die Probenauslassöffnung können im Wesentlichen eine Einheit
sein.
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In
bevorzugten Ausführungsbeispielen
wird der Fluss einer Probe zum Detektionsbereich durch ein sich
stromabwärts
befindliches Geflecht unterstützt,
um die Kapillarbewegung zu fördern.
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Während der
Verwendung der bevorzugten Vorrichtungen ist deshalb der Migrationsweg
von motilen Spermien in der Probe Folgender: Eintritt in das Trennmedium über die
Einlassöffnung
des Behälters, Austritt
aus dem Trennmedium über
die Auslassöffnung
des Behälters
(nach der Betätigung
des Bedienungselementes nach einer Inkubationszeit), Eintritt in
den Einbringbereich, und Kapillarfluss zu dem Einfangbereich, in
dem weitere Migration verhindert wird. Ein sichtbares Signal in
dem Einfangbereich zeigt das Vorhandensein von motilen Spermien
in der Probe an.
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Das
sichtbare Signal, das durch das Detektionsmittel bereitgestellt
wird, ist vorzugsweise außen im
Hinblick auf den Behäülter und
weiter bevorzugt ein solches, das auch von außerhalb der Vorrichtung sichtbar
ist.
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Das
Detektionsmittel hat vorzugsweise die Form eines Lateral-Flow-Teststreifens,
der an der Außenseite
des Behälters
befestigt ist.
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Es
versteht sich, dass der Behälter
mehr als eine Probenauslassöffnung
aufweisen kann, wobei jede zu getrennten Detektionsmitteln führen kann. Dies
ermöglicht
unabhängige
Tests an derselben Probe, z. B. ein Assay für motile Spermien auf einem Streifen
und ein Assay für
Acrosomenreaktion auf einem anderen Streifen. Dies kann auch durch
die Verwendung einer einzelnen Auslassöffnung erreicht werden, die
stromabwärts
zu verschiedenen Detektionsmitteln führt.
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Um
die Trennung von motilen und nicht-motilen Spermien (z. B. EP-A-0437508)
zu verstärken, ist
es bevorzugt, dass die Vorrichtung bei einer im Wesentlichen feststehenden
Temperatur betrieben wird. Diese liegt typischerweise bei 30°C bis 44°C, vorzugsweise
bei 35°C
bis 39°C,
und weiter bevorzugt bei einer festgelegten Temperatur um 37°C. Deshalb
weist die Vorrichtung vorzugsweise einen Temperatursensor auf.
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Der
Temperatursensor kann ein einfaches Signal abgeben, um anzuzeigen,
wenn die Arbeitstemperatur erreicht wurde. Die Vorrichtung kann
in der Hand des Anwenders gehalten werden, oder in ein beheiztes
Wasserbad eingebracht werden, bis das Signal abgegeben wird.
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Bevorzugter
ist es jedoch, wenn die Vorrichtung auch ihre eigene Wärmequelle
aufweist, die vorzugsweise reguliert sein kann, z. B. unter Verwendung
thermostatischer Regelung. Die Wärmequelle sollte
vorzugsweise Wärme
zu dem Bereich des Behälters
führen,
der das Probentrennmedium enthält. Strom
und Steuerungsschaltkreise für
die Wärmequelle
können
zweckdienlich im Inneren einer Bedienungselementtaste oder innerhalb
des Gehäuses
der Vorrichtung untergebracht sein.
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Es
versteht sich, dass die umfasste Temperatursteuerung in der Vorrichtung
unabhängig
von den anderen Merkmalen der Vorrichtung arbeiten kann.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann mit jeder geeigneten flüssigen
Probe betrieben werden, die vorzugsweise eine Samenprobe ist. Die
Vorrichtung kann eine Aufnahme für
die Probe aufweisen. Eine solche hat vorzugsweise die Form eines
Bechers oder einer geneigten Oberfläche, auf die die Probe gegeben
werden kann, anschließend
sammelt sich diese auf dem Boden (z. B. in einer Vertiefung). Der
Probeneinlass kann dann mit der gesammelten Probe in Kontakt gebracht
werden. Die Aufnahme kann ebenfalls einen Überlauf in der Nähe ihres
Bodens aufweisen. Die Aufnahme kann integral mit der Vorrichtung
sein, oder sie kann als separate Komponente vorgesehen sein, an
die die Vorrichtung vor, während
oder nach der Probenablage und/oder -sammlung angebracht wird.
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Vorzugsweise
hat der Grenzbereich zwischen der Aufnahme und der Einlassöffnung des
Behälters
(z. B. dort, wo der Behälter
an die Vertiefung angebracht ist) eine definierte Fläche, wodurch
die Reproduzierbarkeit des Assays begünstigt wird.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann einfach und kostengünstig
hergestellt werden. Ferner kann sie sehr einfach verwendet werden,
bspw. durch den Benutzer zu Hause. Die Erfindung stellt deshalb
eine Assayvorrichtung bereit, die zu Hause als Basistest für, bspw.,
männliche
Fertilität,
verwendet werden kann.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann in einem Verfahren zum Abtrennen von motilen Spermien von einer
flüssigen
Probe verwendet werden, wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist:
- (a) Bereitstellung eines Behälters mit
einer Probeneinlassöffnung,
einer geschlossenen Probenauslassöffnung und einem Probentrennmedium;
- (b) Ermöglichen
der Spermien in der Probe über eine
Dauer von 5 bis 60 Minuten (vorzugsweise von etwa 30 Minuten) in
das Probentrennmedium zu migrieren, und
- (c) Ermöglichen
des Probentrennmediums, den Behälter
zu verlassen durch Öffnen
der Probenauslassöffnung.
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Das
Verfahren kann anfänglich
den Schritt des Öffnens
der Einlassöffnung
umfassen.
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Das
Verfahren umfasst vorzugsweise Schritte zur Detektion von Spermien
in dem Medium, nachdem dieses den Behälter verlassen hat, und kann deshalb
folgende Schritte umfassen:
- (i) Ermöglichen
des Probentrennmediums, das die Auslassöffnung verlässt, durch Kapillarwirkung
in ein Material hineinzufließen,
das in der Lage ist, Spermien zu immobilisieren;
- (ii) In-Kontakt-Bringen der Spermien mit einem Marker, und
- (iii) Detektieren des Markers, der am Einlass zu diesem Material
zurückgehalten
wird.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
eine erfindungsgemäße Vorrichtung.
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2 zeigt
diese Vorrichtung nach dem Einsetzen in eine Aufnahme.
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Die 3 bis 6 zeigen
die Arbeitsweise dieser Vorrichtung.
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7 zeigt eine Übersicht über die Verwendung dieser Vorrichtung.
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8 zeigt
eine zweite erfindungsgemäße Vorrichtung,
vor dem Einsatz.
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9 zeigt
die gleiche Vorrichtung unterteilt in ihre beiden Bestandteile,
wobei
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10 eine
Explosionsdarstellung des oberen Teiles zeigt.
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11 zeigt die Herstellung des Teststreifenzusammenbaus,
der in der Vorrichtung verwendet wird.
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12 bis 16 zeigen
einen Überblick über die
Verwendung dieser Vorrichtung.
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AUSFÜHRUNGSFORMEN
DER ERFINDUNG
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Die
in 1 gezeigte Vorrichtung (10) weist Folgendes
auf Einen zylindrischen Kunststoffbehälter (15); eine Probeneinlassöffnung (20),
bedeckt von einem Nylonnetz (21), gebildet aus 0,15 mm
Fasern, die einen Abstand von 0,25 mm haben; ein seitliches Loch
(30), dargestellt in geöffneter
Position; eine Lösung
(40) von EBSS, versetzt mit 0,88 mg/ml Hyaluronsäure und
0,45% BSA; einen drehbaren Ring (50) aus Kunststoff, der
ein Loch (51) aufweist, das zu dem Loch (30) ausgerichtet
ist, um eine Auslassöffnung
(35) auszubilden; eine Taste (60, gedrückt gezeigt),
die eine Batterie und ein Schaltsystem zum Antreiben einer umlaufenden
Wärmequelle
(70) enthält,
und an die ein Reservoir für
eine Lösung
(65, leer dargestellt), ein Folienverschluss (66,
durchbrochen dargestellt) und ein hohler Fo lienschneider (68) angebracht
ist; und einen außen
befestigten Teststreifen (80).
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2 zeigt
die Vorrichtung (10) aus 1, befestigt
an eine Samenaufnahme (90) mit geneigten Wänden. Eine
Samenprobe (100) wurde in der Vertiefung (99)
auf dem Boden der Aufnahme (90) gesammelt, wobei einiges
hiervon in den Aufnahmenüberlauf
(95) übergelaufen
ist.
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3 zeigt
die Vorrichtung (10) unmittelbar vor der Verwendung. Eine
Samenprobe (100) wurde in der Vertiefung (99)
gesammelt und steht in Kontakt mit der Einlassöffnung (20). Die Auslassöffnung (35) ist
geschlossen, denn das Loch (51) in dem Ring (50) ist
nicht zu dem Ring (30) in der Behälterwand ausgerichtet. Die
Lösung
(40) wird in dem Reservoir (65) durch einen Folienverschluss
(66) gehalten, beabstandet zu der Einlassöffnung (20).
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Um
den Test zu beginnen, wird die Taste (60) gedrückt, wie
in 4a gezeigt. Der Folienschneider (68)
durchbohrt den Verschluss (66) und setzt die Lösung (40)
frei. Die motilen Spermien in der Probe (100) sind nun
in Flüssigkeitsverbindung
mit der Lösung
(40) und sind in der Lage, über den Einlass (20) in
diese hineinzumigrieren, wie in 4b gezeigt, wohingegen
nicht-motile Spermien und Samenplasma in der Probe (100)
zurückbleiben.
Die Taste (60) aktiviert ebenfalls die Wärmequelle
(70), wodurch die Temperatur der Lösung (40) auf 37°C gebracht
wird.
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Nach
einer Dauer von etwa 30 Minuten, während der die motilen Spermien
in die Lösung
(40) migriert sind, wird der Ring (50) gedreht,
wie in 5 gezeigt, so dass dessen Loch (51) zu
dem Loch (30) ausgerichtet ist, wodurch die Auslassöffnung (35)
geöffnet
wird. Die Lösung
(40), die nun motile Spermien enthält, kann den Behälter verlassen
und mit dem außen
befestigten Teststreifen (80) in Kontakt treten.
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Wie
in 6 gezeigt, fließt die Lösung durch Kapillarwirkung
durch die eng angrenzende Kunststoffstreifen (81a & b) und
den Boden des Teststreifens (80). Zwischen den Streifen
(81a & b)
liegt ein Bereich (82) von dehydriertem goldmarkiertem Maus-Anti-CD59. Wenn die
Lösung
den Bereich (82) zwischen den Streifen (81a & b) passiert,
wird der Antikörper
rehydriert und ist in der Lage, an Spermien in der Lösung zu
binden. Weiter stromabwärts
erreicht die Lösung
den Nitrocellulosestreifen (83). Die Porengröße des Streifens
(83) ist zu klein, um die Spermien eintreten zu lassen,
so dass diese an seinem Einlass (84) eingefangen werden.
Freier Marker fließt
weiter, bis dieser stromabwärts
an einer Linie (85) von immobilisiertem Anti-Maus-Antikörper eingefangen
wird.
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Wie
in 7 gezeigt, sind der Einlass (84) und
die Linie (85) durch das Fenster sichtbar. In 7E sind
zwei Linien sichtbar, die das Vorhandensein von motilen Spermien
in der Ausgangsprobe anzeigen. Hierzu im Gegensatz ist in 7F nur
die Kontrolllinie (85) sichtbar, wodurch die Abwesenheit von
motilen Spermien in der Ausgangsprobe angezeigt wird.
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Die
Vorrichtung (110), die in den 8 und 9 dargestellt
ist, weist ein oberes Teil (191) und ein unteres Teil (190)
auf, die zusammenpassen. Der Boden des unteren Teiles (190)
enthält
eine Vertiefung (199), in die eine Samenprobe (200) gegeben wird.
Das obere Teil (191) weist ein vertieftes Fenster (113),
eine Taste (160) und einen Knopf (150) auf. Der
Knopf (150) und Taste (160) sind derart geformt, so
dass der Knopf (150) nicht gedreht werden kann, bis die
Taste (160) gedrückt
worden ist.
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In 10 sind
die inneren Bestandteile des oberen Teiles (191) in einer
Explosionsdarstellung gezeigt. Das obere Teil (191) ist
aus einem Oberteil (192) gebildet, das in eine Aufnahme
(193) eingreift. Auf dem Boden der Taste (160)
befindet sich eine Nadel (168) und, wenn die Taste (160)
betätigt
wird, durchsticht die Nadel (168) das Reservoir (165),
welches, vor der Betätigung,
eine Lösung
(140) von EBSS enthält,
die mit 0,88 mg/ml Hyaluronsäure
und 0,45% BSA versetzt ist. Das Reservoir (165) befindet sich
in einem Kunststoffgehäuse
(166), das einen Halsbereich (115) und einen Kopfbereich
(120) aufweist. Die Seite des Halses (115) enthält ein Loch (130),
in das das rohrförmige
Teil (186) der Teststreifenanordnung (180) eingreift.
Der Boden des Kopfbereiches (120) ist mit einem kreisförmigen Nylonnetz (121)
bedeckt, das aus 0,15 mm Fasern gebildet ist, die einen Abstand
von 0,25 mm haben. In der zusammengebauten Vorrichtung (110)
steht das Netz (121) in Kontakt mit der Probe (200)
innerhalb der Vertiefung (199). Der Knopf (150)
ist über
einen Zahnstangenmechanismus an einem Bolzen (155) befestigt, der
vor der Verwendung durch das rohrförmige Teil (186) in
Richtung des Loches (130) hindurchgeht. Die Aufnahme (193)
enthält
eine Batterie (194), die die Wärmequelle (170) versorgt.
Nach dem Zusammenbau umgibt die Wärmequelle (170) den
Hals (115) umlaufend, mit Ausnahme des Bereiches des Loches (130).
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Explosionsdarstellungen
und Darstellungen des zusammengebauten Teststreifenzusammenbaus
(180) sind in 11 gezeigt.
In der zusammengebauten Vorrichtung (110) steht das rohrförmige Teil (186)
in direkter Verbindung mit dem Loch (130) und vor der Verwendung
greift der Bolzen (155) in das rohrförmige Teil (186) ein
und füllt
dieses aus, wodurch verhindert wird, dass Flüssigkeit hindurchfließen kann.
Wenn der Bolzen (155) durch Betätigung des Knopfes (150)
in Richtung des in 11 gezeigten Pfeiles
zurückgezogen
wird, öffnet
sich das rohrförmige
Teil (186), um zusammen mit dem Loch (130) eine
Auslassöffnung
(135) zu bilden, durch die Flüssigkeit fließen kann.
Das rohrförmige
Teil (186) und der Bolzen (155) funktionieren
deshalb in der Art einer Spritze. Flüssigkeit fließt durch
das rohrförmige Teil
(186) in den Kapillarraum zwischen durchsichtige Plastikgehäuse (181a; 181b)
und tritt unter einem Kissen (182) hindurch, das dehydrierte
goldgetaggte Maus-Anti-CD59 enthält.
Wenn die Flüssigkeit
das Kissen (182) passiert, wird der Antikörper re-hydriert und
kann in die Flüssigkeit übertreten,
wo dieser in der Lage ist, an Spermien zu binden. Die Flüssigkeit fließt weiter
in Richtung und in den Nitrocellulosestreifen (183), unterstützt durch
ein Geflecht (188). Die Porengröße des Streifens (183)
ist zu klein, als dass Spermien eindringen könnten, so dass diese an dessen
Einlass (184) eingefangen werden. Die Antikörper können die
am Einlass (184) eingefangenen Spermien binden und einen
rosa Streifen ausbilden. Jeder freie Antikörper fließt weiter, bis dieser stromabwärts an einer
Linie (185) von immobilisiertem Antimaus-Antikörper eingefangen
wird.
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Die
Vorrichtung wird verwendet, wie in den 12 bis 16 illustriert:
- – In 12 wird
eine Samenprobe (200; z. B. erhalten durch Masturbation)
in ein unteres Teil (190) gegeben und sammelt sich in einer
Vertiefung (199), während
das untere Teil (190) auf einer flachen Oberfläche liegt.
- – Nach
30 Minuten wird das obere Teil (199) mit dem unteren Teil
(190) zusammengefügt,
wie in 13 gezeigt, um die Vorrichtung
(110) auszubilden.
- – Dann
wird die Taste (160) gedrückt, wie in 14 gezeigt.
Dadurch wird die Lösung
(140) freigesetzt und aktiviert ebenfalls die Wärmequelle
(170), die die Temperatur der Lösung (140) auf 37°C bringt.
- – Nach
etwa 30 Minuten, während
der die Spermien in die Lösung
(140) eindringen können
und eine Temperaturäquilibrierung
stattfindet, zeigt das LED (116) an, dass der Knopf (150)
gedreht werden soll, wie in 15.
- – Dadurch
wird der Bolzen (155) zurückgezogen und motile Spermien
aus der Probe (200), die in das Medium (140) geschwommen
sind, können
in das rohrförmige
Teil (186) des Teststreifens (180) eintreten.
Die Lösung
(140) fließt
durch den Teststreifen (180) durch Kapillarwirkung in Richtung des
Geflechts (188). In Lösung
befindliche Spermien werden am Einlass (184) des Nitrocellulosestreifens
(183) zurückgehalten.
Freie goldgetaggte Antikörper
fließen
weiter, bis diese stromabwärts
an einer Linie (185) von immobilisierten Anti-Maus-Antikörpern eingefangen
werden. Die Linie bei (184) in 16 zeigt
ein positives Ergebnis an. Die Linie bei (185) zeigt an,
dass der Test korrekt funktioniert hat.
-
Es
versteht sich, dass die Erfindung lediglich beispielhaft beschrieben
wurde und Modifizierungen vorgenommen werden können, solange diese im Umfang
der Ansprüche
bleiben.