DE2548868C2 - Verfahren zur Bestimmung von Schwangerschaftshormonen - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung von SchwangerschaftshormonenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung von Schwangcrschdftshormonen in einer wäßrigen
Probe durch Inberührungbringen der Probe mit einem Mittel, das in der Lage ist, das Hormon spezifisch zu
binden und einem Mittel zum Anzeigen, ob eine Bindung stattgefunden hat, wobei das Mittel das in der Lage ist,
jo das Hormon spezifisch zu binden, ein Plasmamembranextrakt von dem Corpus luteum einer Tierspezies ist, die
einen Rezeptor für das zu bestimmende Hormon besitzt (nach Patentanmeldung DE-OS 25 11 698). Das Verfahren
dient insbesondere zur Bestimmung der Schwangerschaft bei der Frau.
Tests tür die Bestimmung der Schwangerschaft basieren im allgemeinen auf der Bestimmung von Hormonen,
welche durch die sich entwickelnde Plazenta erzeugt werden, wie beispielsweise gonadotropc Hormone, die
ähnlich jenen sind, die durch die vordere Hypophyse erzeugt werden und Steroidhormone, ähnlich jenen des
Eierstockes und der Nebenniere. Heute verwendete Schwangcrschafistcsts beruhen fast ausschließlich auf der
Untersuchung des Plazentahormons des menschlichen Choriongonadotropins (HCG). Dieses Hormon wird in
Körperflüssigkeiten wie Blutserum und Urin nur während der Schwangerschaft festgestellt, mit der Ausnahme
verschiedener anderer, sehr seltener Hormon erzeugender Zustände des Körpers. Die Internationale Einheit
(1. U.) von menschlichem Choriongonadotropin wurde 1938 eingeführt und wird als die spezifische gonatropc
Aktivität von 0,1 mg eines getrockneten Standards definiert, der in dem National Institut of Health, London,
England aufbewahrt wird.
Die frühesten Tests auf Schwangerschaft basierten auf biologischen in vivo-Verfahren zur Bestimmung von
HCG. Zum Beispiel beruhte der frühcste Test, der Aschheim-Zondcck-Tcst, auf der Fähigkeit von subuctan in
Mäuse injiziertem HCG, Corpora lutea zu erzeugen. Der Friedman-Test ist ein anderer biologischer Test, in
welchem eine Urin-Probe der vermuteten Schwangerschaft in die ührvene eines erwachsenen, weiblichen
Kaninchens injiziert wird, welches 3 bis 4 Wochen isoliert gewesen ist. und 48 Stunden nach der Injektion
werden die Ovarien auf rupturierte hämorrhagische Follikel untersucht, welche eine positive Reaktion anzeigen.
Ein 1943 durch Kupperman entwickelter weniger bekannter Test umfaßt die Injektion von Urin des Patienten in
eine weibliche Ratte mit anschließender Inspektion des Ovariums auf Zeichen von Hyperämie. Obwohl zwei
Stunden zum Ausführen dieses Testes notwendig sind, ist er beträchtlich kürzer, als die für den Friedman-Test
erforderlichen 48 Stunden und die annähernd 5 Tage, die für den Aschhcim-Zondekt-Test erforderlich sind, doch
ist dieser Test nicht sehr zuverlässig, da er eines geübten Technikers bedarf, um ein hell rosa negatives Overaium
von einem geröteten positiven Ovarium zu unterscheiden, um einen hohen Grad von Genauigkeit zu erreichen.
Ein Durch GaIIi und Mainini in den spaten 40er Jahren entwickelter Test benötigt zur Ausführung auch nur etwa
2 Stunden, jedoch umfaßt dieser Test die Injektion des Urins des Patienten in Frösche mit der anschließenden
Beobachtung des Ausstoßens von Sperma, und diese Tiere sind verhältnismäßig unempfindlich, verglichen mit
Kaninchen, Mäusen und Ratten.
Die obigen biologischen Tests leiden sämtlich an schwerwiegenden Nachteilen einschließlich der Verfügbar-
bo keit von Tieren, der Notwendigkeit, eine große Kolonie von Tieren zu halten, und verhältnismäßig langer
Untersuchungszeiträumc, der häufigen falschen positiven und negativen Ergebnisse, und sinbesondere der
Tatsache, daß ein positiver Test mit nur 95% Ziiverlässigkeitsgrad erst nach einem Zeitraum von 25 bis 30 auf die
Ovulation folgenden Tagen erreicht werden kann.
Eine zweite, während der zeitigen bOcr jähre entwickelte Art von .Schwangerschaftstests wird als immunologitv-,
sches oder immunochemisches Verfahren bezeichnet. Da HCG ein Protein-Hormon ist, wirkt es bei einer
hetcrologen Art antigen.
Wenn demgemäß HCG durch geeignete Techniken in ein geeignetes Testtier injiziert wird, am typischsten in
Kaninchen, wird ein Antikörper zu HCG in dem Tier erzeugt. Bei ersten Tests, die dieses Prinzip verwendeten,
wurde versucht, die Amigen-Antikörper-Direktniederschlagsrcaklion zu verwenden, nach welcher sich ein
sichtbarer Niederschlag aufgrund der Kombination von HCG und seinem Antikörper bildet, um das Vorhandensein
dieses Hormons zu ermitteln. Üblichere Verfahren umfaßten sogenannte indirekte Besümmungsverfahren,
wie beispielsweise der Latexteilchen-Objcktträger-Test von Brody und Carlstrom und des Hämagglutinations-
und Inhibitions-Test von Wide und Gemzel. Bei dem ersteren Verfahren wird ein Antiserum dem Urin eines
Patienten zugesetzt, worauf ein Latexträger folgt, welcher mit HCG beschichtet worden ist. Wenn die Urinprobe
einer schwangeren Frau HCG enthält, werden die Antikörper in dem Antiserum neutralisiert und reagieren
deshalb nicht mit dem HCG, das auf den Träger geschichtet ist, um Agglutination zu erzeugen. In dem letzteren
Testverfahren wird ein ähnliches Prinzip verwendet, ausgenommen, daß der Indikator HCG enthält, das mit
roten Blutzellen oder mit formalinisierten roten Blutzellen verbunden ist. Der erste Test wird in einem Zeitraum
von nur etwa 2 Minuten ausgeführt, wohingegen der zweite etwa 2 Stunden benötigt. Sowohl Urin als auch Blut
eines Patienten können für diese Teslverfahren verwendet werden.
In einem jüngst entwickelten auf einer Modifikation des grundlegenden immunologischen Mechanismus
basierenden Schwangerschaftstestverfahren werden radiologische Anordnungen verwendet, um das Vorhandensein
von HCG in dem Blut oder Urin des Patienten zu ermitteln und/oder zu messen (siehe z. B. Goldstein et
al in Feru Steril, Band 23, Seite 817, 1972). In diesen Radioimmununtersuchungstests wird der Antikörper in
Berührung mit einem Gemisch der Körperflüssigkeit eines zu testenden Patienten und einer bekannten Menge
HCG gebracht, das mit einem radioaktiven Isotop markiert ist, und das HCG in der Testprobe und das markierte
HCG wirken kompetitiv auf den HCG-Antikörper. Der Antikörper wird dann von der Flüssigkeit getrennt und
jede Fraktion wird radiologisch analysiert, um die jeweiligen Anteile des markierten und nicht markierten HCG
zu bestimmen, welche an die Antikörper gebunden wurden, und die Konzentration des HCG in der Probe kann
aus dieser Information berechnet werden, da das Verhältnis von markiertem und nicht markiertem HCG in
beiden Fraktionen gleich ist. Die Radioimmununtersuchungstechniken haben eine erhebliche Begrenzung des
immunochemischen Schwangerschaftstestes überwunden, nämlich die der Empfindlichkeit. Radioimmununtersuchungstechniken
sind mehrere tausend Mal empfindlicher als die oben beschriebenen indirekten Tests und
erlauben deshalb eine Feststellung der Schwangerschaft viel früher als den 25 bis 30 der Ovulation folgenden
Tagen, die mit dem Latexteilchen-Objektträgertest und dem Hämagglutjiationstest erforderlich sind. Aber
auch, wenn die Schwangerschaft nach dem 10. oder 12. der Ovulation folgende Tag mit einem 95prozentigen
Zuverlässigkeitsgrad durch das Radioimmununtersuchungsverfahren festgestellt wird, haben diese Tests den
Nachteil, daß sie mehr Zeit zur Ausführung erfordern, typischerweise etwa 24 bis 48 Stunden.
Der schwerwiegendste Nachteil aller bisher bekannten Schwangerschaftstesttechniken besteht jedoch in der
häufigen Indikation von falschen positiven und negativen Ergebnissen. Im Fall des immunochemischen Schwangerschaftstest
ist diese Schwierigkeit der nichtspezifischen Immunreaktion bezüglich der nichtspezifischen
Antikörper-Antigenreaktionen zuzuschreiben. Zum Beispiel haben die Anwesenheit eines üblichen Hormons
der nichtspezifischen Alpha-Untereinheit bei dem Follikel stimulierenden Hormon (FSH), luteinisierenden
Hormon (LH), HCG und Thyroid stimulierenden Hormon (TSH) und den Homologen der Aminosäurereihe der
hormonspezifischen Beta-Untereinheilen weitere Schwierigkeiten bei der Herstellung spezifischer Antisera zur
Anwendung bei den immunochemischen Techniken verursacht. Diese Schwierigkeiten werden in Radioimmununtersuchungsverfahren
infolge des hohem Fmpfindlichkeitsgrades dieser Technik verstärkt. Dieser zuletzt
erwähnte Nachteil ist teilweise durch Antiscren, die für die Beta-UiHereinheii von HCG spezifisch sind, umgangen
worden. Dieses Verfahren erfordert jedoch die Verwendung von wertvollem Material, Immunisierung,
Auswahl und Reindarstellung, um spezifische Antikörper zu erhalten und sind somit zeitraubend, teuer und sehr
umständlich. Trotz dieser Maßnahmen ist das Ziel der annähernd 100%igen Zuverlässigkeit bei der Feststellung
der Schwangerschaft durch Radioimmununlersuchung nicht erreicht worden.
Ferner besteht ein starker Bedarf nach Maßnahmen, um Extrauterinschwangerschaft zum frühestmöglichen
Augenblick festzustellen. Solche Schwangerschaften weisen negative Hämaglutinations- oder Latex-Objektträgertests
bei 40 bis 60% aller Patienten auf, selbst nach 25 bis 30 der Ovulation folgenden Tagen, die erforderlich
sind, um diese Tests auszuführen. Es wird dabei angenommen, daß die immunochemischen Schwangerschaftstesltechniken
nur dann für den Nachweis einer Schwangerschaft sorgen, nachdem die Implantation des befruchteten
Ovariums eingetreten ist. Alle bisher bekannten Schwangerschaftstestverfahren leiden an diesem Nachteil,
daß sie nicht bis nach der Nidation wirksam sind. Ein Test, welcher das Vorhandensein einer Schwangerschaft
während des Zeitraums zwischen der Befruchtung des Eies und der Implantation des befruchteten Eies feststellen
könnte, würde unschätzbar sein bei der Behandlung von z. B. befürchtetem Abort bei Frauen, die gewöhnlich
zu früh gebähren. Fällen die künstlichen Insemination umfassen und im Zusammenhang mit neuen empfängnisverhütenden
Verfahren, welche eine Schwangerschaft vor der Implantation wirksam beenden.
Das Vorhandensein spezifischer Rezeptoren für die verschiedenen Hormone ist seit langem sowohl in Menschen
als auch in Tieren vermutet worden, und es wurden innerhalb der letzten 5 Jahre Erfolge hinsichtlich des
Erkennens und des Studiums bestimmter dieser Rezeptoren und ihrer Wechselwirkung mit vielen entsprechenden
Hormonen erzielt. Vorausgegangene Studien des Erfinders der vorliegenden Erfindung haben das Vorhandensein
eines Rezeptors für HCG in dem Corpus luteum von schwangeren oder pseudo-schwangeren Rauen
vorgeschlagen (Gonadotropins, Kapitel 21, 1972, John Wiley & Sons). Diese früheren Studien gaben jedoch
keinen Hinweis darauf, ob ein ähnlicher Rezeptor in Menschen oder anderen Tieren vorhanden ist, ob der in
Ratten gefundene Rezeptor artspezifisch oder spezifisch selbst für HCG ist, ob er ein zuverlässiger Indikator für
HCG in Körperflüssigkeitsproben sein würde oder ob er stabil über einen ausgedehnten Zeitraum ist.
Prolaktin (LTH) stellt ein Hormon dar, von welchem viele Jahre nicht angenommen wurde, in Menschen
vorhanden zu sein. Seine Anwesenheit in Menschen wurde in den frühen 70er Jahren bestätigt. Die Anwesenheit
von LTH-Rezcptorcn in mammären Gewehe ist nachgewiesen worden, und man nimmt an, daß das Hormon
eine Rolle bei ßmstkar/.inom, Hypophyseniumoren, Laktationsstörungen, Hypothyroidismus und anderen Stö-
rungen spielt. Man nimmt 84 verschiedene Funktionen von LTH an, die komplexe Wechselwirkung mit anderen
Hypophyse-Gonadal- und Adrenal-Hormonen möglicherweise in der Rolle als Zwischcnregulator für diese
anderen Hormone herbeiführen. Eine luteotrope sowie eine luteolytische Rolle von LTH während des Estues-Zyklus
der Ratten ist ebenfalls vorgeschlagen worden, und es gibt gewisse Beweise, die in den letzten Jahren
bezüglich der Untersuchungen der Ratte entwickelt worden sind. Die spezifische Bindung von LTH an das
Ratten-Ovarium wurde kürzlich in der Literatur vorgeschlagen, jedoch wurde kein spezifischer Rezeptor
identifiziert Turkinkton et al, Rec. Prog. Horm. Res, 29:417 (1973). Studien verschiedener Forscher haben
vorgeschlagen, daß LTH geringe Funktion hinsichtlich der Beibehaltung von Corpus luteum im Menschen
aufweist. Hwang et al, Proc. Mat Acad. Sei.. 68:1902 (1971); Midgley et al, Proc. iV Int. Cong. Endocrinal,
ίο Int. Cong. Series Nr. 273, Excerpta Medica, Amsterdam, 1972.
Hir.sichtlich der oben bezeichneten Krankheiten, die bekanntlich mit dem Hormon LTH verbunden sind, ist es
häufig erwünscht, den LTH-Gehalt in einer Testprobe, die von einem Patient erhalten wird, z. B. einer Körperflüssigkeitsprobe,
zu bestimmen und/oder zu überwachen. In einigen Fällen sind nur kleine Proben verfügbar,
z. B. bei pädiatrischen Fällen, und deshalb ist es erwünscht, einen sehr spezifischen Test zu haben, weicher nur
eine sehr kleine Probe und nur einen kurzen Zeitraum zur Ausführung erfordert. Spezifizität ist erwünscht, um
von anderen Hormonarten zu differenzieren, welche in. der Probe vorhanden sein mögen, und dies trifft
insbesondere in Fällen zu, wo es erwünscht sein mag, gleichzeitig zwei oder mehr verschiedene Hormone zu
bestimmen oder zu messen. Es besteht z. Zt kein wirklich spezifisches Mittel zur Ausführung einer solchen
Bestimmung.
Gegenstand des Hauptpatents Nr. 25 11 698 ist ein Verfahren zur Bestimmung von menschlichem Choriongonadotropin
CG), luteinisierendem Hormon (LH) oder dem menschlichen Choriongonadotropin ähnlichem Material
in einer wäßrigen Probe durch Inberührungbringen der Probe mit einem Mittel, das in der Lage ist, das
Hormon spezifisch zu binden und einem Mittel zum Anzeigen, ob eine Bindung stattgefunden hat, vorgeschlagen,
wobei das Mittel, das in der Lage ist, das Hormon spezifisch zu binden, ein Plasmamembranextrakt von dem
Corpus luteum einer Tierspezies ist, die einen Rezeptor für menschliches Choriongonadotropin besitzt.
Die vorliegende Erfindung stellt eine weitere Ausbildung des Verfahrens des Hauptpatents dar.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in einem Verfahren zum Messen des Gehaltes von LTH in einer wäßrigen Probe speziell in einer Probe von Körperflüssigkeil, das annähernd 100%ige Zuverlässigkeit bezüglich des Feststellens von Schwangerschaft zu einem sehr frühen Zeitpunkt erreicht
Die vorliegende Erfindung stellt eine weitere Ausbildung des Verfahrens des Hauptpatents dar.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in einem Verfahren zum Messen des Gehaltes von LTH in einer wäßrigen Probe speziell in einer Probe von Körperflüssigkeil, das annähernd 100%ige Zuverlässigkeit bezüglich des Feststellens von Schwangerschaft zu einem sehr frühen Zeitpunkt erreicht
Ferner soll das Verfahren zur gleichzeitigen Bestimmung von HCG oder LH und LTH in einer wäßrigen
Probe, insbesondere einer sehr kleinen Probe von Körperflüssigkeit, geeignet sein.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Bestimmung von Schwangerschaftshormonen in einer wäßrigen
Probe durch Inberührungbringen der Probe mit einem Mittel, das in der Lage ist, das Hormon spezifisch zu
binden und einem Mittel zum Anzeigen, ob eine Bindung stattgefunden hat, wobei das Mittel, das in der Lage ist,
das Hormon spezifisch zu binden, ein Plasmamcmbranextrakt von dem Corpus luteum einer Tierspezies ist, die
einen Rezeptor für das zu bestimmende Hormon besitzt (nach Patentanmeldung DE-OS 25 11 698), das dadurch
gekennzeichnet ist, daß das Verfahren zur Bestimmung des Hormons Prolaktin (LTH) angewandt wird. Das in
diesem Verfahren verwendete Anzeigesystem ist eines von jenen, die üblicherweise in ähnlichen immunochemischen
Verfahren zum Bestimmen von Proteinen und/oder Polypeptiden verwendet werden. Zum Beispiel kann
der Indikator ein Material sein, welches mit dem Hormon behandelt worden ist, so daß in Gegenwart des in
Frage kommenden Rezeptors der Indikator sich verfärbt, gefärbt wird, agglutiniert, ausfällt oder eine andere
sichtbare Anzeige (z. B. Fluoreszens) der Anwesenheit oder Abwesenheit des Hormons in der getesteten
Flüssigkeit gibt. Vorzugsweise werden die genaueren radiologischen Meßtechniken verwendet.
Bei Anwendung dieses Verfahrens zur Bestimmung der Schwangerschaft bei Frauen wird eine Blut- oder
Urinprobe in Berührung mit dem oben beschriebenen, spezifischen Rezeptor aus einem Plasma-Membranextrakt
von dem Corpus luteum einer Tierspezies gebracht, und die Anwesenheit oder Abwesenheit von LTH in
der Probe wird auf Grund der Menge von Bindungen, die durch das Anzcigesystem angezeigt werden, bestimmt.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein Verfahren für die Bestimmung von LTH in
einer wäßrigen Probe, vorzugsweise dem Blutserum oder Urin eines Patienten, mit vermuteter Schwangerschaft
so vorgesehen, wobei das Mittel zum Anzeigen, ob eine spezifische Bindung des Hormons stattgefunden hat, mit
einem Radioisotop markiertes Prolaktin enthält. Bei diesem Verfahren wird das in der Probe möglicherweise
vorhandene LTH und der Teil des radioaktiv markierten LTH an den Rezeptor gebunden. Der Rezeptor mit
seinem gebundenen LTH wird dann von der wäßrigen Probe getrennt, und die Radioaktivität einer oder beider
der abgeschiedenen Fraktionen wird gemessen, um die Konzentration von LTH in der wäßrigen Probe zu
bestimmen, wobei diese Konzentration eine Funktion der gemessenen Radioaktivität ist
Vorzugsweise ist das markierte Prolaktin mit einem Isotop aus der Gruppe von 125J, "1J, 1H und 14C markiert
Es wird bevorzugt, den Rezeptor von dem Corpus luteum einer Kuh, eines Schafes, eines Pferdes, oder eines
Hausschweines zu erhalten, insbesondere von einem Tier, welches schwanger ist und am bevorzugtesten einem
Tier, während des ersten Vierteljahres der Schwangerschaft
bo Das Verfahren kann als eine Anzeige von Schwangerschaft bei einer Frau oder zum Anzeigen anderer
Störungen, die das Vorhandensein von Prolaktin einschließen, angewendet werden.
Gemäß der Erfindung ist auch ein Verfahren zur gleichzeitigen Bestimmung zweier oder mehrerer verschiedener
Hormone vorgesehen, die in einer einzigen wäßrig"n Probe enthalten sind.
In dieser Ausführungsforni sind die Vorgänge jenen zur Messung einzelner Hormone, ausgenommen, daß die
fe5 wäßrige Probe mit einem oder mehreren Mitteln in Berührung gebracht wird, die in der Lage sind, jedes der zu
bestimmenden Hormone selektiv zu binden, wobei gesonderte und unterscheidbare Mittel zum Anzeigen, ob
eine Bindung für jedes Hormon stattgefunden hat, vorgesehen sind und jeder Indikator zur Bestimmung der
Anwesenheit jedes Hormons beobachtet wird. Das Bindemittel ist ein Plasmamembrancxtrakt eines Körperor-
gans einer Spezies, von der bekannt ist, in dem Organ einen spezifischen Rezeptor für jedes der zu messenden
Hormonsc zu besitzen. Vorzugsweise ist der Rezeptor ein Plasmamembranextrakt des Corpus luteum eines
Säugetieres, welches Rez.eptorstellen sowohl für HCG als auch I.TH besitzt. Das bevorzugte Anzeigemittel
enthält verschiedene radioaktive Isotope, z. B. verschiedene Isotope von )od, beispielsweise 1251.1JIJ, SH und 14C.
Mit einem derartigen Indikator können HCG und LTH durch Inbcrührungbringen des Rezeptors mit der Probe
und unterschiedlich markiertem HCG und LTH, so daß ein Teil der markierten und nicht markierten Hormone
an den Rezeptor gebunden werden. Abtrennung des gebundenen und nichtgebundenen Hormons von der Probe
und Zählen der Radioaktivität jeder Isotopenart, um die Anwesenheit der jeweiligen Hormone im Verhältnis zu
dergemessenenen Radioaktivität zu bestimmen, gleichzeitig gemessen werden.
Das in Frage kommende Testverfahren ist auch für die Bestimmung der Schwangerschaft bei Tieren geeignet.
Es kann demgemäß verwendet werden, um Schwangerschaft bei jeglicher Tierspezies festzustellen, worin der
spezifische Rezeptor der Erfindung gefunden wird. d. h. Säugetiere und möglicherweise ausgewählte Nichtsäugetiere.
Eine Ausführungsform der Erfindung umfaßt für die Bestimmung von Prolaktin (LTH) in einer wäßrigen
Probe die Verwendung
(a) eines ersten Reagenzes und eines zweiten Reagenzes; wobei
(b) das erste Reagenz in im wesentlichen reiner Form die spezifische Fraktion des Plasmamembranextraktes
von dem Corpus luteum einer Spezies enthält, die den Rezeptor für Prolaktin aufweist, der in der Lage ist,
biologisch aktives Prolaktin selektiv zu binden;
(c) das zweite Reagenz markiertes Prolaktin enthält, das in der Lage ist, Strahlung abzugeben, und das erste
Reagenz dazu bestimmt ist, mit der Probe in Berührung gebracht zu werden, die das zu messende Hormon
enthält, und das zweite Reagenz dazu, um einen Teil des markierten und nichtmarkierten Hormons an dem
Rezeptor zu binden;
(d) der Betrag des markierten Hormons, das an den Rezeptor gebunden ist, gemessen wird, wobei die davon
abgegebene Strahlung eine Funktion der Konzentration des Hormons in der wäßrigen Probe ist.
Schließlich umfaßt eine andere Ausführungsform der Erfindung für die Bestimmung einer Anzahl von Hormonen
in einer wäßrigen Probe
(a) die Verwendung eines ersten Reagenzes und eine Anzahl zweiter Reagenzien, gleich der Anzahl zu
bestimmender Hormone; wobei
(b) das erste Reagenz in im wesentlichen reiner Form die spezifische Fraktion des Plasmamembranextraktes
eines Körperorgans einer Spezies enthält, die den spezifischen Rezeptor in dem Organ aufweist, um jedes
Hormon in biologisch aktiver Form selektiv zu binden;
(c) die zweiten Reagenzien jedes der zu bestimmenden Hormone in einer markierten Form enthält, die in der
Lage ist, Strahlung abzugeben, und die abgegebene Strahlung verschieden für jedes markierte Hormon ist,
wobei das erste Reagenz dazu bestimmt ist, mit der Probe in Berührung gebracht zu werden, die das zu
messende Hormon enthält, und die zweiten Reagenzien dazu, um einen Teil der markierten und nichtmarkierten
Hormone an den Rezeptor zu binden;
(d) der Betrag der markierten Hormone, die an den Rezeptor gebunden sind, gemessen wird, wobei die von
jedem markierten Hormon abgegebene Strahlung eine Funktion der Konzentration des jeweiligen Hormons
in der wäßrigen Probe ist. In dieser Ausführungsform ist das erste Reagenz vorzugsweise der
Plasmamcmbranextrakt eines Säugetieres, und die zweiten Reagenzien enthalten HCG und LTH, die mit
verschiedenen Isotopen markiert sind.
Gemäß der Erfindung wird ein neues sehr spezifisches Verfahren zur Bestimmung von HCG und/oder LTH
angegeben. Im Widerspruch zu früheren biologischen Tests auf HCG, welche sich als sehr unpraktisch erwiesen
haben und jüngst entwickelter immunochemischer Tests, welche auf dem Prinzip von Antigen-Antikörperbindung
beruhen, aber nicht ausreichend zuverlässig sind, basiert das vorliegende Verfahren auf der Verwendung
eines hochselektiven Rezeptors für HCG. Der Rezeptor wird von dem Gewebe eines geeigneten Tieres isoliert,
wohingegen im Faii von immunochemischcn Verfahren ein AniiSci'ufn aus dem Blut eines geeigneten Tieres
hergestellt wird, welchem das Hormon injiziert worden ist, um Antigen-Antikörper-Reaktion zu erzeugen.
Vor der vorliegenden Erfindung hat es keinen anerkannten Grund z.ur Bestimmung von LTH bei Menschen
gegeben, und somit keine Entwicklung geignetcr Verfahren. Die Erfindung basiert auf der Feststellung eines
spezifischen Rezeptors für dieses Hormon. Die Verwendung eines spezifischen Rezeptors, der aus dem Zellgewebe
eines Tieres stammt, welches diesen spezifischen Rezeptor besitzt, überwindet offensichtlich vollständig
den Nachteil der nichtspezifischen Reaktionen, welche häufig im Zusammenhang mit immunochemischen Verfahren
auftreten. In den meisten Fällen benötigt die spezifische Rezeptorbindung die natürliche Konfiguration
eines Hormons in seiner biologisch aktiven Form. Wenn demgemäß der rezeptor-chemische Testvorgang mit
den Anzeigetechniken der Strahlenuntersuchung kombiniert wird, ergibt sich ein Radiorezeptor-Untersu- ω
chungsverfahren, welches den Empfindlichkeitsgrad der Radioimmununtersuchungstechniken besitzt, und
gleichzeitig den Grad der Spezifizität des Tierexperiments, und deshalb zeigt dieses Verfahren größere Genauigkeit
gegenüber allen bestehenden immunologischen und biologischen Hormontests, insbesondere Tests auf
Schwangerschaft
Weil ferner der Rezeptor die biologisch aktive Form des Hormons zur Bindung benötigt, würde die endogene
Synthese eines durch den Stoffwechsel geschädigten HCG, welches normalerweise eine positive Reaktion
gemäß dem immunochemischen Testverfahren geben würde, das jedoch nicht in der Lage ist, bestehende
Schwangerschaft durchzuhalten, keinen Auslaß zu einem falschen positiven Test nach dem Testverfahren der
Erfindung geben.
Es wurde bereits angenommen, daß das Hormon Prolaktin eine Funktion im Östrus-Cyclus der Ratte hat,
jedoch wurde gleichzeitig nicht festgestellt, daß es eine Rolle bei den ovaricllen oder reproduktiven Vorgängen
der Menschen hat. Als Grundlage der Erfindung wurde festgestellt, daß eine Zunahme im LTH-Niveau bei der
ϊ Frau während der Schwangerschaft besteht. Ferner wurde festgestellt, daß ovaricllcs Gewebe verschiedener
Spezies einschließlich der Kuh und des Menschen spezifische Re/.cptorstcllen für das Hormon LTH außer
Rezeptorstellen für HCG enthält.
Somit ist es außer dem allgemeinen anwendbaren Verfahren zur Bestimmung von LTH im Zusammenhang
mit den verschiedenen oben erwähnten Krankheiten auch möglich, das Verfahren der Erfindung zur Bestimmung
oder vorzugsweise zur Unterstützung der Bestimmung der Schwangerschaft einzusetzen. Eine festgestellte
Zunahme im LTH-Pegel bei einer Frau, deren Schwangerschaft vermutet wird, ergibt eine weitere Indikation
zusammen mit der Bestimmung von HCG gemäß der Erfindung, daß Schwangerschaft tatsächlich besteht.
Dieser zusätzliche Grad der Bestätigung ist von großem Wert, insbesondere in Fällen, von abnormaler Schwangerschaft
oder drohendem Abort. Es wird angenommen, daß LTH eine wichtige Rollein der fötalen Entwicklung
spielt, und demgemäß liefert seine Bestimmung weitere Information zu der durch Bestimmung von HCG
erhaltenen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es möglich, gleichzeitig sowohl HCG als auch LTH
zu bestimmen, da festgestellt worden ist, daß derselbe Rezeptor Rezcptorstellcn für diese beiden Hormone
besitzt. Dies ist besonders unerwartet hinsichtlich der Tatsache, daß Rczcptorstcllen für LTH in dem Corpus
luteum eines Tieres bisher nicht bestätigt worden sind, und Rezeptorstellen für HCG nur in der Ratte nachgewiesen
worden sind. Die gleichzeitige Ermittlung weist offensichtliche Vorteile bei der Schwangerschaftsuntersuchung
hinsichtlich der oben angebenen Rolle von LTH bei der Schwangerschaft auf. Eine einzige Körperflüssigkeitsprobe
und ein einziges Testverfahren ergeben die vollständigste und genaucstc Indikation von Schwangerschaft.
Diese gleichzeitige Bestimmungstechnik ist nicht auf die Hormone HCG und LTH begrenzt. Zum Beispiel ist
bekannt, daß das mammäre Gewebe Rezeplorstellen für mehr als ein Hormon enthält, /.. B. östrogen, Prolaktin
und Oxidocin, und deshalb ist die Technik der Erfindung in gleicher Weise anwendbar auf die gleichzeitigen
Bestimmungen dieser Hormone unter Verwendung eines Rezeptors, der von Brustgewebe erhalten wird.
Gemäß der Erfindung ermöglicht die Radiorezeptor-Untersuchungstechnik die Erkennung der Schwangerschaft
schon nach einer der Ovulation folgenden Woche. Dies stellt in der Tat einen bedeutsamen Fortschritt auf
dem Gebiet der Schwangerschaftserkennungstests dar, da bisher der Schwangerschafts/.ustand nicht vor dem 10
bis 12. der Ovulation folgenden Tag nachgewiesen werden konnte. Dies Ergebnis ist umso bedeutender, wenn
man weiß, daß die große Vielzahl von Schwangerschaftstests heute nicht durch das Radioimmununtersuchungsverfahren
ausgeführt wird, welche die Bestimmung frühestens 10 oder 12 Tage nach der Ovuiation erlaubt,
sondern eher mittels der Hämagglutinations- oder Latexobjektträgertests, welche eine Bestimmung der
Schwangerschaft erst nach etwa 25 bis 30 der Ovulation folgenden Tagen erlauben. Radioimmumuntersuchungstests
erfordern wenigstens 24 Stunden Laboratoriumszeit, und typischerweise etwa 48 Stunden Testzeit, verbunden
mit beschwerlichen und teuren Maßnahmen zur Herstellung ausreichend spezifischer Antikörper oder
Antisera. Andererseits beträgt die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Testvorgangs erforderliche Zeit
nicht mehr als etwa 1 Stunde und typischerweise nur etwa 'Λ Stunde. Die praktischen Vorteile eines derartigen
Schwangerschaftstestverfahrens, das die Feststellung der Schwangerschaft vor der Implantation des befruchteten
Eies in das endometriale Gebe erlaubt, sind bereits eingangs erwähnt.
Die bisher entwickelten Anzeigemechanismen können im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung
verwendet werden. Demgemäß kann das Anzeigesystem aus einem Indikatormaterial bestehen, welches mit dem
Hormon behandelt worden ist. so daß in Gegenwart des Rezeptors das Indikatormaterial sich verfärbt, gefärbt
wird, agglutiniert, ausfällt oder eine andere sichtbare oder chemische Indikation der Anwesenheit oder Abwesenheit
des Hormons in der wäßrigen Probe oder der getesteten Körperflüssigkeit ergibt. Die wirksamsten
Ergebnisse werden jedoch durch Verwendung einer radiologischen Untcrsuchungstcchnik als Anzeigesystem
erhalten. Die Radiorezeptoruntersuchungsausführungsform der Erfindung stellt eindeutig die bevorzugteste
% Ausführungsform dar.
Angesichts des extremen Grades der Spezifizilät und Empfindlichkeit des Radiorezeptoruntersuchungsverfahrens
der Erfindung ist es möglich, eine zufriedenstellende Bestimmung mit einer extrem kleinen Probe
auszuführen. Beispielsweise ist es bei der Anwendung des Verfahrens der Erfindung als Test auf Schwangerschaft
möglich, den Test unter Verwendung von nur etwa 0,1 ml oder weniger des von dem Patienten entnommenen
Blutes zu verwenden. Diese Entnahme von dem Patienten kann mittels eines einfachen Nadelstiches in die
Fingerspitze ausgeführt werden.
Der in dem Testvorgang gemäß vorliegender Erfindung verwendete spezifische Rezeptor wird von ovariellem
Gewebe erhalten. Wie oben dargelegt, ist der Rezeptor bedeutend selektiver für LTH als ein LTH-Antikörper,
da der Rezeptor die ursprüngliche Konfiguration des Hormons in seiner biologisch aktiven Form zur Bindung
bo benötigt. Folglich gibt es keine Möglichkeit der nichtspezifischen Immunreaktion. Bei allen Tieren, welche
diesen spezifischen Rezeptor besitzen, ist er leicht in dem ovariellen Gewebe erkennbar, welches das Zielgewebe
des Hormons darstellt. Während der Rezeptor von einem Säugetier isoliert werden kann, und möglicherweise
von bestimmten Nichisäugetrieren, wird der Rezeptor vorzugsweise von den Ovaricn verhältnismäßig großer
Tiere erhalten, wie beispielsweise Kühe. Schafe. Schweine, Pferde und dergleichen, da diese Tiere eine proporh5
tionell größere Menge an ovariellen Geweben aufweisen, und ferner eine leichte Verfügbarkeit eines solchen
Gewebes besteht, da diese Tiere für deren Fleisch kommerziell geschlachtet werden. Es wurde festgestellt, daß
bis zu 200 Schwangerschaftstests von einem einzigen Kuhovarium ausgeführt werden können.
Vorzugsweise ist das Tier, von welchem der Rezeptor erhallen wird, zum Zeitpunkt des Schlachtens in einem
schwangeren Zustand, da dann die Menge des ovariellen Gewebes und die Anzahl von Rezeptorstellen maximal
ist. Das erste Quartal der Schwangerschaft hat sich als die vorteilhafteste Zeit zum Erhalt des Gewebes erwiesen.
Der spezifische Rezeptor der Erfindung wird durch Abtrennen von reinen Plasmamembranen aus dem
ovariellen Gewebe erhalten, worauf die Bewertung der verschiedenen Plasmamembranfraktionen durch Testen
gegen mit Isotopen markiertes LTH und Auswahl der Fraktion mit der größten Bindung für das Hormon folgt.
Der Rezeptor ist äußerst stabil und kann für lange Zeiträume gespeichert werden oder wird sogar in einem
zweiten oder anschließenden Testverfahren wiederverwendet. Der Plasmamembranrezeptor ist nach Lyophilisation
für Schwangerschaftstests stabil. Das genaue Verfahren zum Erhalten des Rezeptors wird im folgenden
ausführlicher beschrieben.
Da das Testverfahren der Erfindung nicht artspezifisch ist, kann es auch verwendet werden, um Schwangerschaft
bei einem der Tiere zu ermitteln, von welchem festgestellt worden ist, daß sie den spezifischen Rezeptor
der Erfindung zu besitzen. Der Vorteil besteht darin, daß übliche Laboratoriumstesttiere, wie beispielsweise
Affen, Hunde, Kaninchen, Mäuse etc. durch dieses Verfahren getestet werden können, wohingegen gesonderte
Antikörper für jedes Tier gemäß den immunochemischen Testverfahren benötigt werden.
Die Markierung von LTH mit einem radioaktiven Isotop kann auf übliche Weise mit einem geeigneten Isotop,
das für diesen Zweck gewählt wird, z.B. 1JI), 14C, Ή und dergleichen ausgeführt werden. Ein besonders
geeignetes Isotop ist ein radioaktives Isotop von Jod, wie beispielsweise 125J, da das Markieren mit diesem Isotop
verhältnismäßig einfach ist und viele Laboratorien die notwendige Ausrüstung zur Messung dieses Isotops
besitzen.
In dem Fall der gleichzeitigen Hormonbestimmung durch die Rezeptoruntersuchungstechnik der Erfindung
ist es notwendig, jedes zu bestimmende Hormon mit einem unterscheidbaren Isotop zu markieren, so daß die
Messung der gebundenen und/oder nichtgebundenen Hormonfraktionen eine getrennte Anzeige für jedes zu
bestimmende Hormon ergibt. Wenn z. B. eine gleichzeitige Bestimmung von HCG und LTH ausgeführt wird,
können gereinigte Proben dieser zwei Hormone mit 125J bzw. U'J markiert werden, und leicht verfügbare
Zählvorrichtungen können dann verwendet werden, um jedes Isotop getrennt zu zählen.
Im folgenden werden zur Erläuterung der Erfindung anhand von Beispielen verschiedene spezifische Verfahren
zum Herstellen der Testreagenzien und zur Anwendung der Radiorezeptoruntersuchung angegeben.
I. Radioisotope Markierungen der Hormone
HLTH wurde durch das Verfahren von Hunter and Grennwood mit kleineren Modifikationen jodiert: Zu 50 μΐ
0,5 m-Phosphat-Puffer mit einem pH-Wert von 7,5 wurden 1 mCi Na 125J (New England Nuclear, Boston
Massachusetts), 5 μg HLTH und 70 μ% Chloramin-T, zugesetzt, worauf nach 15 Sekunden Natrium-metabisulfit
folgte. Einhundert mg Iobeads (Hycel Reagents, Houston, Texas) wurden dem unbearbeiteten jodierten Gemisch
zugesetzt, um nichtreagiertes 125J zu adsorbieren. HLTH wurde auch enzymatisch durch Lactoperoxidase
jodiert. Die Reinigung erfolgt durch Gelfiltration auf einer Sephadex G-100-Säule (0,7 · 18 cm) Die spezifische
Aktivität und Reinheit des markierten LTH wurde durch Chromatoelektrophorese bestimmt. 125J HLTH, das in
der Lage ist, mammäres Gewebe von milchgebenden Ratten spezifisch zu binden, wurde für die Bindestudien mit
partiell gereinigten ovariellem Homogenisat verwendet.
II. Herstellendes Rezeptors
Alle Maßnahmen bei der Herstellung von Plasmamembranen wurden in einem Eisbad oder bei 4°C ausgeführt.
Frische Rinderovarien von zeitiger Schwangerschaft (1. Quartal, Fötuslänge vom Kopf bis Steiß bis zu
22 cm) wurden von einem Schlachthaus erhalten und in flüssigem Stickstoff bis zur Verarbeitung gelagert. In
einem typischen Experiment wurden 100 g Gewebe von etwa 25 großen Corpora lutea mit einer scharfen
Stahlklinge, in kleine Stücke geschnitten und in 500 ml 10 mM-Tris-HCL · Puffer mit einem pH-Wert von 7,8
gemahlen, der 1 mM MgCIj, 1 mM Dithiotreit, 10 000 I. U.Trasylol pro Liter und 0,25 m-Saccharose enthielt. Das
Homogenisat wurde durch zwei Schichten Käsetuch filtriert, und die größeren Partikel wurden in 500 ml des
Puffers wiederverarbeitet. Das Gewebe wurde weiter durch 10 bis 15 Hübe in einem Teflon-GIas-Homogenisiergerät.
Typ C mit Zwischenraumgröße von 0.12 bis 0.17 mm. bei 4° C homogenisiert Das Homogenisat wurde
bei 650 g für 20 Minuten in einer gekühlten Sorwallzentrifuge zentrifugiert, um intakte Zellen, Zellbruch und
Kerne zu entfernen. Die bei 650 g überstehende Flüssigkeit wurde in derselben Zentrifuge 20 Minuten bei
13 000 g erneut zentrifugiert Die überstehende Flüssigkeit wurde diesmal weggeschüttet und die Kügelchen
wurden mit Hilfe des Teflon-Glas-Homogenisiergeräts in 50 bis 70 ml Tris-HCl · Puffer erneut suspendiert
Diese Suspension wurde in den Kern eines Zonenrotors eingespritzt, der bei 3000 U/min lief und 500 ml eines
linearen Saccharose-Gradienten aus 30% (w/v) bis 50% (w/v) Saccharose und 120 ml Kissen von 50% (w/v)
Saccharose (Pumpquote 20 ml/min) enthielt Eine Abdeckung von 20 ml wurde nach der Probe eingespritzt
Nach 2 Stunden Zentrifugieren bei 45 000 U/min wurde die Zentrifuge abgebremst und der Rotorinhalt mit 55%
Saccharose bei 20 ml/min ersetzt Die Plasmamembranen wurden von dem Rotor in der Reihenfolge der
zunehmenden Partikelgröße abgenommen und Fraktionen von 12 ml wurden gesammelt und unverzüglich
gefroren, bis sie auf Bindung und enzymatische Aktivität untersucht wurden. Die Membranen wurden während
dreier Monate ohne sichtbaren Verlust der Bindefähigkeit gefroren gehalten. Eine Teilmenge der Fraktionen
wurde zur Elektronenmikroskopie vor dem Gefrieren genommen. Die in der Suspension enthaltene Saccharose
störte nicht die Bindung des markierten Hormons.
Teilmengen von ovariellem Homogenisat und geeignete Teilmengen von verschiedenen aus dem kontinuierlichen
Saccharose-Dichtegradienten erhaltenen Fraktionen wurden in 1 m-NaOH, das 0,1 % Natriumdodecylsulfat
enthielt, gelöst, um den Proteingehalt durch das Verfahren von Lowry (J. Biol. Chem, Band 193, Seite 265,
1951) unter Verwendung von Rinderserumalbumin als Norm zu bestimmen. Teilmengen der verschiedenen
Fraktionen wurden auch kombiniert mit LTH, das mit ]125 markiert war, und der Grad der Bindung wurde in
jedem Fall gemessen. Auf der Basis der Proteinkonzentration zeigten die Plasmamembranen, die den spezifischen
Rezeptor für das markierte LTH enthielten, eine lOfach größere Bindung als das unbearbeitete, ovarielle
Homogenisat.
Jede Fraktion wurde auch auf Verunreinigung durch Untersuchung ihrer enzymaiischen Aktivität analysiert.
Jede Fraktion wurde auf 5' Nucleodiase-Aktivität durch das Verfahren von Song et al (J. Biol. Chem., Band 262,
Seite 694,1967) untersucht, und das freisgesetzte anorganische Phosphat wurde durch das Verfahren von Fiske
et al (J. Biol. Chem., Band 66, Seite 375,1925) gemessen. CytochromC-Reduciase wurde nach dem Verfahren von
:o Cooperstein et al (J. Biol. Chem., Band 189, Seite 665,1951) untersucht.
Als weitere Nachprüfung bezüglich der Reinheit der Plasmamembranen wurden die einzelnen Fraktionen der
Elektronenmikroskopie unterzogen. Eine Teilmenge jeder Proteinfraktion wurde 24 Stunden in 6,25% Glutaraldehyd
in 0,067 m-Kakodylat-Puffer mit einem pH-Wert von 7,3 gemischt. Die Proben wurden 5 Minuten in
gekühltem 0,25 m-Kakodylat- oder Phosphatpuffer gewaschen, der 1% OsO^ mit einem pH-Wert von 7,3 für
2 Stunden enthielt. Abschließend wurden alle Proben durch Fließenlassen durch eine gestufte Reihe von Alkohol
und eingebettet entweder in Epon oder Araidit dehydriert. Abschnitte von 0,06 bis 0,09 μπι wurden geschnitten
und in einer 4%igen wäßrigen Uranylacetatlösung gefärbt und durch ein Elektronenmikrsokop photographiert.
Eine Fraktion, die die höchste Bindung mit dem markierten Hormon zeigte, eine niedrige Enzymaktivität
aufwies und reine Plasmamembranen enthielt, wie durch Elektronenmikroskopie gezeigt, wurde bei einer
Saccharosedichte von 1,16 (ca. 35% w/v), eluiert. Geeignete Teilmengen dieser Fraktion wurden in flüssigem
Stickstoff gelagert und als Rezeptor verwendet.
III. Verfahren der Radiore/.eptoruntersuchung
Die Radiorezeptoruntersuchung wurde in zehn 75 ml Polystyrolrohren gemäß dem in Tabelle I angegebenen
Protokoll zur gleichzeitigen Radiorezeptoruntersuchung von hLTH und hCG ausgeführt.
') Doppelte Verdünnung, beginnend bei 100 ng in 100 1. ausgeführt in Inkubationspiiffcr.
:) Etwa 100 g Protein von Plasmamembranen isoliert aus den Corpora lutca von schwangeren Kühen.
3) '25J-hLTH (60-70 000 cpm/Rohr und 131 J-hCG (25-10 000 cpm/Rohr ausgeführt in Inkubationspuffcr.
4) Plasma aus vollständig hypophysektormisierten Versuchstieren, die nichi feststellbare Mengen an hLTH und hLH in
jeweiligen Radioitnmununtersuchungen zeigen.
5) Inkubationspuffer·. 10 mM-Trispuffer, pH-Wert 7,2 mit einem Gehalt an I mM-MgCh. CaCIi. 0.1 % (w/V) BAS und 50 IU
Trasylol.
Die Inkubation wurde 30 Minuten lang bei 37°C in einer Wasserbad-Schüttelvorrichtung ausgeführt. Ein ml
gekühltes Verdünnungsmittel wurde dann jedem Rohr zugesetzt. Die Inhalte der Rohre wurden in einem
Wirbelmischgerät gemischt und 20 Minuten lang bei 3000 g in einer gekühlten Sorvall-Zentrifuge zentrifugiert.
Die überstehende Flüssigkeit wurde abgesaugt und die Kügelchen in einem Autogamma-Zähler mit einem
Wirkungsgrad von 51% für J125 gezählt. Die Standardkurven und die hormonelle Konzentration in den Plasmaproben
wurde durch einen parallel arbeitenden IBM-Computer unter Verwendung von Logit-Iog-Umsetzungen
berechnet
Die Plasmaprobe einer schwangeren Frau zeigte eine Dosenansprechreaktion, identisch zum HCG-Standard,
was die Zuverlässigkeit der Untersuchung bestätigt Es bestand ein vollständiger Mangel an Querreaktion mit
hochgereinigten Präparaten von FSH, LTH und HPL als auch Plasma von hypothyroiden Patienten, Akromegalen
und Frauen während postpartualer Laktation, um dadurch eine hohe Spezifizitäl der Radiorezeptoruntersuchung
anzuzeigen. Die Radiorezeptoruntersuchung unterschied nicht zwischen HCG und LH; jedoch hat eine
Radioimmununtersuchung, die J125 markiertes FSH und LH und HCG und Antikörper zu ihrem hormonspezifischen
Beta-Untereinheiten verwendet, gezeigt daß es während der frühen Schwangerschaft keinen Anstieg in
den Plasmapegeln von LH und FSH gibt Somit beeinträchtigt der Mangel an Unterscheidung zwischen HCG
und LH nicht die Bestimmung der Schwangerschaft, wenn die Radiorezeptoruntersuchung verwendet wird.
Nicht markiertes Hormon1) | hCG | Plasma- | markiertes | Hormon3) | Kontroll |
hLTH | 100 μΙ5) | Membranen2) | 125J-IiLTH | '"l-hCG | plasma4) |
100 μΐ5) | 0,2 | 100 μΐ | ΙΟΟμΙ | ΙΟΟμΙ | 50 μΙ |
100,0 | 0,4 | 100μ1 | ΙΟΟμΙ | ΙΟΟμΙ | όϋμΐ |
50,0 | 0.8 | 100μ1 | ΙΟΟμΙ | ΙΟΟμΙ | 50 μΐ |
25,0 | 1.6 | 100 μΐ | ΙΟΟμΙ | ΙΟΟμΙ | 50 μΙ |
25,5 | 3,2 | 100 μΐ | ΙΟΟμΙ | ΙΟΟμΙ | 50 μΐ |
6,3 | 6,3 | 100 μΐ | ΙΟΟμΙ | ΙΟΟμΙ | 50 μΐ |
3,2 | 12,5 | 100 μΐ | ΙΟΟμΙ | ΙΟΟμΙ | 50 μΐ |
1,6 | 25,0 | 100 μΐ | ΙΟΟμΙ | ΙΟΟμΙ | 50 μΙ |
0,8 | 50,0 | ΙΟΟμΙ | ΙΟΟμΙ | ΙΟΟμΙ | 50 μΙ |
0,4 | 100,0 | ΙΟΟμΙ | ΙΟΟμΙ | ΙΟΟμΙ | 50 μΐ |
0,2 | 100 μΙ | ΙΟΟμΙ | 100 μΐ | 50 μΙ |
25 48 86S ί:
Bindung von |ir>|-hLTH an ovaricllcs Homogenisai
Ein Reaktionsgemisch mit einem Gehalt an 100 μΙ lnkubationspuffer, der 10 IU Trasylol, 50 μΐ Rezeptorpräpa- '
rat äquivalent zu 1 —300 μg Protein und 100 μΐ l25J-hLTH (SA; 50—70 u,Ci^g) enthielt, wurde bei 37°C 2 Stun- fi?
den in Abwesenheit oder Anwesenheit von 1 μg nichtmarkierlcm Rinder-LTH inkubiert Am Ende der Inkuba- 5 'v
tion wurde 1 ml eiskalter Puffer zu allen Rohren zugesetzt, und die Rohre wurden bei 5000 U/min 20 Minuten ;
zentrifugiert. Die überstehende Flüssigkeit wurde abgesaugt. Die die rezeptorgebundenen Hormone enthalten- j*.
den Kügelchen wurden in einem Autogammazähler zu einem Wirkungsgrad für 125J von 51% gezählt. Die |i
spezifische Bindung wurde als Unterschied der Bindung in den Rohren mit und ohne nichtmarkiertern LTH ψ
berechnet io nj
Die spezifische Bindung von 125J-IiLTH an Plasmamembrane von Rinder Corpora lutea war ein Sättigungs- ij
prozeß. Die Sättigung wurde durch Inkubation von Plasmamembrane von Rinder-Corpora lutea (150 μg Pro- 1
tein) bei 37CC für 2 Stunden in 250 μΐ Volumen mit variierenden Konzentrationen von 125J-IiLTH nachgewiesen. |
Die Bindungskapazität/mg Protein und Kd, berechnet durch Scatchard-Analyse von Daten, die aus der Sätti- |
gungskurve erhalten wurden, betragen 15 ?
1,4 ■ IO-13 mund Kd = 1,4 ■ 10"12. '
Die spezifische Bindung von 125J-hLTH an ovarielle Homogenisa te nahm zu als Funktion der Menge an P
zugesetzten Homogenisaten und wurde durch den Zusatz von 1 μg nichtmarkiertem Rinder-LTH zu den 20 .J.j
Inkubationsgemischen verhindert. Unter Verwendung von 100 μg Homogenisat wurden etwa 20 bis 30% des if*
125J-IiLTH in Abwesenheit von nichimarkiertem LTH gebunden. I;
Bei 37°C war die Bindung während der ersten 30 Minuten schnell, danach 1 ihm die Bindung langsam zu, um M
bei 2 Stunden ein Gleichgewicht zu erreichen. Bei 0°C wurde geringe Bindung beobachtet, selbst nach 18stündi- ^
ger Inkubation. 25 4
Um die Spezifität der l25J-hLTH-Bindung an ovarielle Homogenisate zu demonstrieren, wurden menschliches χ
Wachstumshormon (hGH), menschliches FoUikel-stimulierendes Hormon (hFSH), menschliches luteinisierendes :i
Hormon (hLH), Rinderprolaktin (bLTH), Ovinprolaktin (oLTH) und menschliches Chorionsamatomammotropin 2
(hCS) bei verschiedenen Konzentrationen inkubiert. Keine Verschiebung von an Rezeptorprotein gebundenen |
12äJ-hLTH wurde durch hFSH und hLH beobachtet. hCS und hGH waren in der Lage, Rezeptor-gebundenes 30 ;
125J-MTH zu verschieben, jedoch betrug die Potenz des hGH-Präparats hinsichtlich der Verschiebung von
Rezeptor-gebundenem 125J-hLTH annähernd 0,5 bis 1% von hLTH. Rinder- und Ovin-LTH-Präparate zeigen im
wesentlichen ähnliche Potenz hinsichtlich der kompetitiven Wirkung mit '"J-hLTH. Ein Mangel an kompetitiver
Wirkung durch FSH und LTH für die Rezeptorbindung demonstriert die LTH Spezifität für die Rezeptorstelle
hCS, welche sowohl strukturelle als auch biologische Ähnlichkeiten zu LTH aufweist, und zeigte gewisse 35
Querreaktion; jedoch ist die mit dem hGH-Präparat beobachtete Querreaktionsfähigkeit von 0,5 bis 1 % mit der
berichteten Verunreinigung von hGH zu einem sehr ähnlichen Grad übereinstimmend.
Rezeptor-gebundenem 125J-hLTH annähernd 0,5 bis 1% von hLTH. Rinder- und Ovin-LTH-Präparate zeigen im
wesentlichen ähnliche Potenz hinsichtlich der kompetitiven Wirkung mit '"J-hLTH. Ein Mangel an kompetitiver
Wirkung durch FSH und LTH für die Rezeptorbindung demonstriert die LTH Spezifität für die Rezeptorstelle
hCS, welche sowohl strukturelle als auch biologische Ähnlichkeiten zu LTH aufweist, und zeigte gewisse 35
Querreaktion; jedoch ist die mit dem hGH-Präparat beobachtete Querreaktionsfähigkeit von 0,5 bis 1 % mit der
berichteten Verunreinigung von hGH zu einem sehr ähnlichen Grad übereinstimmend.
Die erfindungsgemäß aufgrund der Radiorezeptoruntersuchung von LTH durchgeführte Schwangerschaftsbestimmung hatte nahezu 100%ige Zuverlässigkeit, um Schwangerschaft nach dem ersten fehlenden Zyklus
festzustellen. Dieser innerhalb 1 Stunde ausgeführte Test ist ideal geeignet für die klinische Feststellung ektopi- 40 ';
festzustellen. Dieser innerhalb 1 Stunde ausgeführte Test ist ideal geeignet für die klinische Feststellung ektopi- 40 ';
scher Schwangerschaft, speziell bei Patienten, die unverzüglichen chirurgischen Eingriff benötigen. Patienten
mit befürchteter ektopischer Schwangerschaft wurden durch Radiorezeptoruntersuchung ausgewertet. Die
Ergebnisse der Untersuchung wurden anschließend mit jenen von Hämagglutinations-Schwangerschaftstests,
klinischen Symptonen und pathologischen Feststellungen verglichen. Alle Patienten wurden durch die Radiorezeptoruntersuchung genau diagnostiziert, selbst wenn Hämagglutinations-Tests falsche Schwangerschaftsanzei- 45
gen ergaben.
mit befürchteter ektopischer Schwangerschaft wurden durch Radiorezeptoruntersuchung ausgewertet. Die
Ergebnisse der Untersuchung wurden anschließend mit jenen von Hämagglutinations-Schwangerschaftstests,
klinischen Symptonen und pathologischen Feststellungen verglichen. Alle Patienten wurden durch die Radiorezeptoruntersuchung genau diagnostiziert, selbst wenn Hämagglutinations-Tests falsche Schwangerschaftsanzei- 45
gen ergaben.
Claims (7)
1. Verfahren zur Bestimmung von Schwangerschaftshormonen in einer wäßrigen Probe durch Inberührungbringen
der Probe mit einem Mittel, das in der Lage ist, das Hormon spezifisch zu binden und einem
Mittel zum Anzeigen, ob eine Bindung stattgefunden hat, wobei das Mittel, das in der Lage ist, das Hormon
spezifisch zu binden, ein Plasmamembranextrakt von dem Corpus luteum einer Tierspezies ist, die einen
Rezeptor für das zu bestimmende Hormon besitzt (nach Patent 25 11 698). dadurch gekennzeichnet,
daß das Verfahren zur Bestimmung des Hormons Prolaktin (LTH) angewandt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel zum Anzeigen, ob eine Bindung
ίο stattgefunden hat, mit einem Radioisotop markiertes Prolaktin enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das markierte Prolaktin mit einem Isotop aus
der Gruppe von 125J,'Jl J, 3H und 14C markiert ist
4. Verfahren nach Anspruch 1 zur gleichzeitigen Bestimmung einer Anzahl von Hormonen in einer
einzigen wäßrigen Probe, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel, das verwendet wird, in der Lage ist,
mehrere Hormone in der Probe spezifisch zu binden, und daß für jedes zu bestimmende Hormon ein
gesondertes Anzeige-Mittel vorgesehen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß menschliches Choriongonadotropin (HCG)
und Prolaktin (LTH) bestimmt werden, wobei als Bindemittel ein Plasmamembranextrakt von dem Corpus
luteum einer Spezies, die den Rezeptor für HCG und LTH bcsiizt, verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Anzeigemittel radioisotopisch markiertes
HCG und LTH mi', zwei verschiedenen Isotopen von Jod verwendet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Isotope 125J und ' 11J verwendet werden.
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1979
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