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Hintergrund der Erfindung
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
wasserfreiem Mirtazapin.
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Diskussion des Standes
der Technik
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In
US 4,062,848 ist ein Verfahren
zur Steigerung der Reinheit von Mirtazapin (eines nützlichen Antidepressivum)
durch Umkristallisieren von Mirtazapin aus einem Petrolether oder
aus einer ähnlichen Flüssigkeit
offenbart.
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Allerdings
werden bei Durchführung
dieses Verfahrens Verunreinigungen in einem öligen Zustand ausgefällt, wenn
rohes Mirtazapin mit einer Reinheit von ca. 95 bis 99% verwendet
wird, so dass die Kristallisation von Mirtazapin inhibiert wird,
wodurch es erschwert ist, Mirtazapin in hoher Reinheit zu kristallisieren.
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WO
00/62 782 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Mirtazapin.
Dieses Dokument handelt u. a. davon, wie man reines Mirtazapin aus
rohem Mirtazapin herstellt, wobei ein Verfahren vorgeschlagen wird,
welches die Stufen umfasst, in denen man:
- (a)
eine Mischung aus rohem Mirtazapin und einem Lösungsmittel erwärmt,
- (b) die Mischung so kühlt,
dass das gereinigte Mirtazapin ausfällt, und man
- (c) das auskristallisierte Mirtazapin isoliert.
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Demnach
besteht ein deutlicher Bedarf für ein
Verfahren, mit dem die Befähigung
geschaffen wird, wasserfreies Mirtazapin in hoher Reinheit aus rohem
Mirtazapin wirkungsvoll und in industriellem Maßstab herzustellen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Somit
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren anzugeben
und zur Verfügung
zu stellen, mit dem die Befähigung
geschaffen wird, wasserfreie Mirtazapin-Kristalle, die im Wesentlichen
frei von in niedrigen Alkoholen unlöslichen Substanzen sind, wirkungsvoll
herzustellen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
zur Erzeugung von wasserfreiem Mirtazapin anzugeben und zur Verfügung zu stellen,
das einen Durchschnittspartikeldurchmesser von 10 bis 50 μm aufweist
und im Wesentlichen frei von restlichem Lösungsmittel ist.
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Diese
und weitere Aufgaben der vorliegenden Erfindung sind durch das Auffinden
eines Verfahrens zur Herstellung wasserfreier Mirtazapin-Kristalle gelöst worden,
wobei man eine in einem niedrigen Alkohol vorliegende Lösung von
rohem Mirtazapin filtriert, um ein Filtrat zu ergeben, man das Filtrat
einengt, um ein konzentriertes Filtrat zu ergeben, und man wasserfreies
Mirtazapin aus dem konzentrierten Filtrat unter Anwendung eines
Fällungslösungsmittels
kristallisiert, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Heptan und aus Petrolethern, wobei
wasserfreie Mirtazapin-Kristalle gewonnen werden, die im Wesentlichen
frei von in niedrigem Alkohol unlöslichen Anteilen sind.
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In
einer weiteren Ausgestaltung betrifft die vorliegende Erfindung
das Auffinden eines Verfahrens zur Erzeugung wasserfreier Mirtazapin-Kristalle, die im
Wesentlichen frei von Restlösungsmittel
sind, wobei man das wasserfreie Mirtazapin auf einen Durchschnittspartikeldurchmesser
von 10 bis 50 μm pulverisiert
und dadurch die wasserfreien Mirtazapin-Kristalle gewinnt.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Verschiedene
weitere Gegenstände,
Merkmale und einhergehende Vorteile der vorliegenden Erfindung werden
noch vollständiger
in dem Maße erkennbar,
wie sich dies noch besser aus der nun folgenden detaillierten Beschreibung
in einer Zusammenschau mit der beigefügten Figur erschließt, worin:
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1 eine
Mikrofotografie der in Beispiel 1 der vorliegenden Erfindung erhaltenen
wasserfreien Mirtazapin-Kristalle ist (Vergrößerung: 500).
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Detaillierte Beschreibung
der bevorzugten Ausgestaltungen
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Die
vorliegende Erfindung betrifft:
ein Verfahren zur Herstellung
wasserfreier Mirtazapin-Kristalle, die im Wesentlichen frei von
in niedrigem Alkohol unlöslichen
Anteilen sind, wobei das Verfahren Stufen umfasst, in denen man:
- (i) rohes Mirtazapin in einem niedrigen Alkohol
bei einer Temperatur von –5
bis 10°C
auflöst,
- (ii) die entstandene in niedrigem Alkohol vorliegende Lösung von
rohem Mirtazapin abfiltriert,
- (iii) das entstandene Filtrat einengt, um ein konzentriertes
Filtrat zu ergeben, und man
- (iv) wasserfreies Mirtazapin aus dem genannten konzentrierten
Filtrat mit Heptan oder einem Petrolether als Fällungslösungsmittel kristallisiert.
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Die
wasserfreien Mirtazapin-Kristalle betreffen Kristalle, die entweder
(1) im Wesentlichen frei von in niedrigem Alkohol unlöslichen
Anteilen oder (2) im Wesentlichen frei von Restlösungsmittel sind und einen
Durchschnittspartikeldurchmesser von 10 bis 50 μm aufweisen.
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Der
niedrige bzw. Niederalkohol, der im Verfahren der vorliegenden Erfindung
verwendet wird, kann ein Alkohol mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen sein und
schließt,
ohne darauf eingeschränkt
zu sein, Methanol, Ethanol, Propanol und Isopropanol ein. Unter diesen
Niederalkoholen ist Methanol bevorzugter, um eine besserte Entfernbarkeit
der in Alkohol unlöslichen
Anteile und eine bessere Wirtschaftlichkeit zu ergeben. In dem niedrigen
Alkohol kann Wasser in einer Menge von 1 bis 5 Gew.-% enthalten
sein.
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Der
hier verwendete Begriff "im
Wesentlichen frei von in niedrigen Alkoholen unlöslichen Anteilen" bedeutet, dass die
Absorption einer Methanol-Lösung
von Mirtazapin, hergestellt durch Zugabe von 1 Volumenteil wasserfreien
Mirtazapin-Kristallen zu 10 Volumenteilen Methanol und durch Auflösen der
wasserfreien Mirtazapin-Kristalle im Methanol bei einer Temperatur
von 20 bis 30°C,
nicht mehr als 0,1 bei einer Wellenlänge von 600 nm beträgt.
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Als
Ausgangsmaterial für
das Verfahren der vorliegenden Erfindung kann jedes Roh-Mirtazapin verwendet
werden. Das Roh-Mirtazapin kann vorzugsweise z. B. mit dem in
US 4,062,848 offenbarten Verfahren
hergestellt werden.
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Bevorzugter
wird das Roh-Mirtazapin durch Abspaltung von Wasser aus 2-(4-Methyl-2-phenylpiperazin-1-yl)pyridin-3-methanol
(nachfolgend bezeichnet als die Pyridinmethanol-Verbindung) unter Ringschluss
durch Anwendung von konzentrierter Schwefelsäure erhalten.
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Als
konzentrierte Schwefelsäure
wird vorzugsweise eine konzentrierte Schwefelsäure mit einer Konzentration
von 97 bis 99% verwendet. Es ist erwünscht, dass die Temperatur
der konzentrierten Schwefelsäure
(bei Zugabe der Pyridinmethanol-Verbindung zur konzentrierten Schwefelsäure) 0 bis
40 und vorzugsweise 5 bis 35% beträgt, um die Erzeugung von Wärme und
von teerigen Verunreinigungen zu unterdrücken.
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Bei
der Zugabe der Pyridinmethanol-Verbindung zur konzentrierten Schwefelsäure ist
es bevorzugt, dass die Pyridinmethanol-Verbindung in aufgeteilten
Anteilen zur konzentrierten Schwefelsäure gegeben wird, um die Reaktion
wirkungsvoll ablaufen zu lassen. Beispielsweise ist es bevorzugt,
dass die Pyridinmethanol-Verbindung zur konzentrierten Schwefelsäure in 5
bis 20 Teilmengen zugegeben wird.
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Ebenfalls
ist es bevorzugt, dass die Menge der konzentrierten Schwefelsäure 30 bis
400 und vorzugsweise 350 bis 400 Gew.-Teile beträgt, bezogen auf 100 Gew.-Teile
der Pyridinmethanol-Verbindung.
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Nach
der Zugabe der Pyridinmethanol-Verbindung zur konzentrierten Schwefelsäure ist
es bevorzugt, die Mischung bei einer Temperatur von ca. 20 bis ca.
50 und vorzugsweise von 30 bis 40°C
ca. 7 bis ca. 10 h lang zur Beschleunigung der Reaktion zu rühren.
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Auf
diese Weise wird aus der Pyridinmethanol-Verbindung Wasser unter
Ringschluss abgespalten. Der Endpunkt der Ringschlussreaktion kann durch
HPLC (Hochleistungs-Flüssigchromatografie) bestätigt werden.
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Danach
ist es bevorzugt, die Konzentration der Schwefelsäure beispielsweise
durch Einleitung eines dünnen
Stroms der Reaktionslösung
in Wasser herabzusetzen. Dabei ist es bevorzugt, dass die Wassermenge
100 bis 200 Gew.-Teile, bezogen auf 100 Gew.-Teile der Reaktionslösung, im
Hinblick auf eine gute Durchführbarkeit
beträgt.
Außerdem
ist es bevorzugt, dass die Flüssigkeitstemperatur
der Reaktionslösung
während
der Einleitung bzw.
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Zugabe
0 bis 30°C
beträgt,
um die Erzeugung von Wärme
und von Verunreinigungen, d. h. teeriger Produkte, zu unterdrücken.
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Es
ist ferner bevorzugt, dass wässriges
Alkali zur Reaktionslösung
gegeben wird, um die überschüssige Säure zu neutralisieren.
Jedes Alkali kann dazu verwendet werden, einschließlich, ohne
darauf eingeschränkt
zu sein, Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid und Natriumcarbonat. Unter
diesen ist Natriumhydroxid bevorzugt. Die Konzentration des Alkalihydroxids
im wässrigen
Alkali beträgt
vorzugsweise 20 bis 30 und bevorzugter 20 bis 25 Gew.-%, und zwar im
Hinblick auf eine gute Durchführbarkeit.
Die Menge des wässrigen
Alkalihydroxids wird vorzugsweise so eingestellt, dass der pH-Wert
der Reaktionslösung 1
bis 3 und bevorzugter 1 bis 2 beträgt, um keine Kristalle vorzeitig
auszufällen.
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Nach
Einstellung des pH-Wertes wird vorzugsweise Entfärbungskohle zur Lösung zu
deren Entfärbung
gegeben.
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Das
rohe Mirtazapin kann dann bedarfsweise durch Filtrieren der Lösung und
Zugabe von Toluol zur Extraktion des Filtrats vorgereinigt werden.
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Das
Toluol wird zur Beseitigung Öl-löslicher Verunreinigungen
verwendet, die im Filtrat enthalten sind. Die Menge des Toluols
beträgt
dabei vorzugsweise 80 bis 200 und bevorzugter 100 bis 150 Gew.-Teile,
bezogen auf 100 Gew.-Teile der Pyridinmethanol-Verbindung. Die Temperatur
des dem Filtrat zugefügten
Toluols beträgt
dabei vorzugsweise 15 bis 35 und bevorzugter 20 bis 30°C. Auch wird
die Lösung
vorzugsweise nicht weniger als 15 min und bevorzugter 30 min bis
1 h lang gerührt.
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Die
Mischung wird dann in 2 Schichten, eine organische Schicht und eine
wässrige
Schicht, aufgetrennt, indem man die Lösung nicht weniger als 30 min
und vorzugsweise 1 bis 2 h lang stehen lässt.
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Toluol
wird dann zur abgetrennten wässrigen Schicht
gegeben. Die Menge von Toluol beträgt dabei vorzugsweise 150 bis
300 und bevorzugter 170 bis 250 Gew.-Teile, bezogen auf 100 Gew.-Teile
der Pyridinmethanol-Verbindung,
um eine wirkungsvolle Extraktion des rohen Mirtazapins durchzuführen und zu
ergeben. Nach der Zugabe des Toluols wird der pH-Wert der wässrigen
Schicht vorzugsweise auf nicht weniger als 8 und bevorzugter auf
8 bis 10 eingestellt. Der pH-Wert der wässrigen Schicht kann mit einem
Alkali eingestellt werden. Das Alkali schließt z. B. wässriges Natriumhydroxid oder
ein anderes Alkali ein, wie oben bereits dargelegt.
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Die
entstandene Lösung
wird vorzugsweise auf eine Temperatur von 70 bis 85 und bevorzugter auf
75 bis 80°C
erwärmt,
um das rohe Mirtazapin aufzulösen
und die Auftrennbarkeit in Schichten zu verbessern.
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Lässt man
die Lösung
stehen, wird die Lösung
in 2 Schichten aufgetrennt. Vorzugsweise wird ein Entwässerungsmittel
zur organischen Schicht gegeben, um Feuchtigkeit daraus zu entfernen.
Das Entwässerungsmittel
kann jedes herkömmliche
Entwässerungsmittel
sein, einschließlich,
ohne darauf eingeschränkt
zu sein, wasserfreies Magnesiumsulfat und wasserfreies Natriumsulfat.
Wasserfreies Magnesiumsulfat ist aus Gründen einer effizienten Entwässerung
bevorzugt. Die Menge des Entwässerungsmittels
beträgt
vorzugsweise 5 bis 50 und bevorzugter 10 bis 20 Gew.-Teile, bezogen
auf 100 Gew.-Teile der Pyridinmethanol-Verbindung.
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Das
Entwässerungsmittel
kann auch gegebenenfalls vorab auf dem Filter vorgelegt werden,
der zum Filtrieren der organischen Schicht verwendet wird.
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Außerdem wird
vorzugsweise auch ein Entfärbungsmittel
zur organischen Schicht gegeben, um den Farbton der sich ergebenden
wasserfreien Mirtazapin-Kristalle zu verbessern und deren Reinheit
zu steigern.
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Das
Entfärbungsmittel
kann jedes herkömmliche
Entfärbungsmittel
sein, einschließlich,
ohne darauf eingeschränkt
zu sein, aktiviertes Aluminiumoxid und Entfärbungskohle. Unter diesen ist
das aktivierte Aluminiumoxid bevorzugt. Obwohl die Menge des Entfärbungsmittels
nicht absolut festgelegt werden kann, weil sie in Abhängigkeit
vom ausgewählten spezifischen
Mittel schwankt, beträgt
die Menge des Entfärbungsmittels
vorzugsweise 5 bis 50 und bevorzugter 10 bis 20 Gew.-Teile, bezogen
auf 100 Gew.-Teile der Pyridinmethanol-Verbindung.
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Die
Temperatur, bei der die wasserfreien Mirtazapin-Kristalle entfärbt werden,
ist nicht besonders eingeschränkt.
Die Entfärbungstemperatur
liegt vorzugsweise im Bereich von Raumtemperatur (ca. 20 bis 25°C) bis 85°C und bevorzugter
von 30 bis 80°C. Die
zur Entfärbung
benötigte
Zeitdauer beträgt
vorzugsweise 15 bis 30 min.
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Das
Toluol wird vorzugsweise aus der organischen Schicht abdestilliert.
Die dabei abdestillierte Toluol-Menge kann 50 bis 80 und vorzugsweise
60 bis 70 Gew.-% des eingesetzten Toluols ausmachen. Die Destillation
des Toluols kann mit jeden Destillationsmitteln und -maßnahmen,
vorzugsweise durch Destillation unter verringerten Druck, durchgeführt werden.
Der verringerte Druck während
dieser unter verringerten Druck durchgeführten Destillation beträgt vorzugsweise
0,6 bis 40 und bevorzugter 4 bis 30 kPa, um die Einengungsgeschwindigkeit
und deren Menge zu verbessern. Auch beträgt die Destillationstemperatur
vorzugsweise 30 bis 85 und bevorzugter 60 bis 75°C, um die Einengungsgeschwindigkeit
und deren Menge zu verbessern und eine Verfärbung der sich ergebenden wasserfreien
Mirtazapin-Kristalle zu verhindern oder zu minimieren.
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Heptan
wird vorzugsweise zum entstandenen Konzentrat gegeben, um das rohe
Mirtazapin zu kristallisieren. Die Heptan-Menge beträgt vorzugsweise
450 bis 700 und bevorzugter 500 bis 600 Gew.-Teile, bezogen auf
100 Gew.-Teile der
Pyridinmethanol-Verbindung, um die Kristallisationsausbeute zu steigern.
Die Temperatur, bei welcher das Heptan zugefügt wird, beträgt vorzugsweise
75 bis 85°C, um
die Filtrierbarkeit zu verbessern. Das Heptan wird vorzugsweise
in einem dünnen
Strom zugegeben.
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Die
entstandene Lösung
wird dann vorzugsweise in Stufen auf eine Temperatur von –10 bis
5°C über eine
Zeitdauer von 1 bis 5 h und vorzugsweise über 2 bis 3 h abgekühlt, um
Kristalldurchmesser mit relativ einheitlicher Größe zu ergeben und die Ausbeute
zu steigern.
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Somit
kann das Roh-Mirtazapin auskristallisiert werden. Die entstandenen
Kristalle können
mit einem gekühlten
Lösungsmittel
gewaschen werden, das vorzugsweise auf 0 bis 5°C abgekühlt ist. Das Lösungsmittel
kann beispielsweise Heptan oder ein gemischtes Lösungsmittel aus Toluol und
Heptan sein. Bei Verwendung des gemischten Lösungsmittels kann das Verhältnis von
Heptan zu Toluol vorzugsweise so eingestellt sein, dass die Menge
von Heptan 70 zu 100 Gew.-Teile beträgt, bezogen auf 100 Gew.-Teile
Toluol.
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Die
Kristalle können
vorzugsweise unter verringertem Druck bei einer Temperatur von 45
bis 65 und vorzugsweise von 50 bis 60°C, je nach Bedarf, getrocknet
werden.
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Auf
diese Weise wird das rohe Mirtazapin erhalten.
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Wasserfreie
Mirtazapin-Kristalle werden erhalten, indem man eine Lösung des
rohen Mirtazapins in niedrigen Alkoholen filtriert, das Filtrat
einengt und eine Kristallisation aus einem Lösungsmittel durchführt, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Heptan und Petrolethern. Die so erhaltenen
wasserfreien Mirtazapin-Kristalle sind im Wesentlichen frei von
in Alkohol unlöslichen
Anteilen.
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Die
Lösung
des rohen Mirtazapins im niedrigen Alkohol kann mit jedem Verfahren
hergestellt werden, wie durch Auflösen des Roh-Mirtazapins in einem
niedrigen Alkohol. Im Zusammenhang der vorliegenden Erfindung bedeutet
der Begriff "niedriger Alkohol" C1-4-Alkohole,
wie sie oben bereits genannt wurden.
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Der
niedrige Alkohol schließt
vorzugsweise, ohne darauf eingeschränkt zu sein, Methanol, Ethanol,
Propanol und Isopropanol ein. Unter diesen niedrigen Alkoholen ist
Methanol aus Gründen
der Entfernbarkeit der in Alkohol unlöslichen Anteile und der Wirtschaftlichkeit
bevorzugt. Bevorzugt ist dabei auch, dass die Menge des niedrigen
Alkohols 300 bis 500 und bevorzugter 350 bis 450 Gew.-Teile, bezogen
auf 100 Gew.-Teile des rohen Mirtazapins, beträgt, um eine bessere Auflösung des
rohen Mirtazapins im niedrigen Alkohol zu ergeben und eine Auflösung von
im rohen Mirtazapin enthaltenen Verunreinigungen besser zu vermeiden.
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Die
Temperatur, bei der das rohe Mirtazapin im niedrigen Alkohol aufgelöst wird,
beträgt
vorzugsweise –5
bis 10 und noch bevorzugter 0 bis 5°C, um die zur Auflösung des
rohen Mirtazapins benötigte Zeitdauer
zu verkürzen
und eine Auflösung
der im rohen Mirtazapin enthaltenen Verunreinigungen noch besser
zu vermeiden.
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Nach
Auflösung
des rohen Mirtazapins im niedrigen Alkohol wird die entstandene
Lösung
zur Entfärbung
des rohen Mirtazapins in Kontakt mit einem Entfärbungsmittel gebracht. Ein
bevorzugtes Verfahren, mit dem die Lösung in Kontakt mit dem Entfärbungsmittel
gebracht wird, beinhaltet, ohne darauf eingeschränkt zu sein, dass das Entfärbungsmittel
zur Lösung
gegeben oder auf die Oberfläche eines
Filters in einer Filtriervorrichtung gelegt und die Lösung über die
Filtriervorrichtung und durch das Entfärbungsmittel gegossen werden.
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Das
Entfärbungsmittel
kann jedes herkömmliche
Entfärbungsmittel
sein, einschließlich,
ohne darauf eingeschränkt
zu sein, Entfärbungskohle,
aktiviertes Aluminiumoxid und aktivierter Ton. Unter diesen ist
die kombinierte Anwendung von Entfärbungskohle und aktiviertem
Aluminiumoxid bevorzugt, um eine bessere Entfärbung zu ergeben.
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Die
Menge des Entfärbungsmittels
beträgt vorzugsweise
0,1 bis 30 und noch bevorzugter 0,5 bis 25 Gew.-Teile, bezogen auf
100 Gew.-Teile des rohen Mirtazapins, um das rohe Mirtazapin genügend gut
zu entfärben
und die Reinheit zu verbessern. Außerdem betragen, im Fall der
Anwendung der Entfärbungskohle
zusammen mit aktivierten Ton, die Menge der Entfärbungskohle vorzugsweise 0,1 bis
5 Gew.-Teile und die Menge des aktivierten Tons vorzugsweise 10
bis 25 Gew.-Teile, bezogen auf 100 Gew.-Teile des rohen Mirtazapins.
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Im
vorliegenden Verfahren wird die im niedrigen Alkohol vorliegende
Lösung
des rohen Mirtazapins filtriert. Das Filtrationsverfahren ist nicht
besonders eingeschränkt,
und es können
herkömmliche Filtrationsverfahren,
einschließlich
ohne darauf eingeschränkt
zu sein, unter verringertem Druck und unter Druck durchgeführte Filtrationsverfahren,
angewandt werden. Bei Durchführung
der Filtration werden die im niedrigen Alkohol unlöslichen
Anteile, die in der Lösung
enthalten sind, abgetrennt und beseitigt. Demzufolge ist es ein
primäres
Erfordernis, dass das Filtrationsmedium bezüglich Durchlässigkeit
und Filtrationsvermögen
genügend
gut ist, um die im niedrigen Alkohol unlöslichen Anteile zu beseitigen.
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Die
Temperatur, bei welcher die Filtration durchgeführt wird, beträgt vorzugsweise –5 bis 10 und
noch bevorzugter 0 bis 5°C,
um eine geringere Löslichkeit
der im niedrigen Alkohol unlöslichen
Anteile und eine höhere
Löslichkeit
des rohen Mirtazapins zu ergeben.
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Die
im niedrigen Alkohol unlöslichen
Anteile werden vom entstandenen Filtrat und vom rohen Mirtazapin
abgetrennt, das im Filtrat gelöst
bleibt. Das Filtrat wird dann vorzugsweise unter verringertem Druck
auf konzentriert bzw. eingeengt. Diese Einengung wird vorzugsweise
bei einer Temperatur von 0 bis 50°C
durchgeführt,
um eine bessere Stabilität
des wasserfreien Mirtazapins zu ergeben und eine Verfärbung des
wasserfreien Mirtazapins zu vermeiden. Zudem wird die Aufkonzentrierungsstufe
vorzugsweise solange durchgeführt,
bis die Temperatur des Filtrats 50°C erreicht.
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Als
Nächstes
wird zur Ausfällung
des wasserfreien Mirtazapins, das im Konzentrat enthalten ist, ein
Fällungslösungsmittel,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Heptan und Petrolether, dem Filtrat
zugefügt.
Unter diesen Fällungslösungsmitteln ist
das Heptan bevorzugt. Die Menge des Fällungslösungsmittels beträgt vorzugsweise
100 bis 1000, noch bevorzugter 130 bis 800 und am meisten bevorzugt
130 bis 700 Gew.-Teile, bezogen auf 100 Gew.-Teile des eingesetzten
rohen Mirtazapins, um eine Ausfällung
von wasserfreiem Mirtazapin in einem öligen Zustand zu verhindern
oder zu minimieren und die Ausbeute an wasserfreiem Mirtazapin zu steigern.
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Das
gelöste
wasserfreie Mirtazapin wird dann auskristallisiert, indem man das
Lösungsmittel, das
in der Lösung
vorliegt, die in der obigen Stufe der Zugabe des Fällungslösungsmittels
zum Konzentrat erhalten wird, unter Normaldruck abdestilliert. Während der
Kristallisation beträgt
die Flüssigkeitstemperatur
der Lösung
vorzugsweise 50 bis 60°C.
Außerdem
wird Methanol vorzugsweise abdestilliert, bis die Innentemperatur
der Lösung
65 bis 80 und noch bevorzugter 75 bis 80°C erreicht.
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Nachdem
das Lösungsmittel
aus der oben genannten Lösung
abdestilliert worden ist, können die
wasserfreien Mirtazapin-Kristalle durch Kühlen der Lösung bei –10 bis 5°C ausgefällt werden. Nach Abkühlung der
Lösung
wird die Lösung
vorzugsweise bei –10
bis 5°C
ca. 1 bis ca. 5 h lang gerührt,
um die Ausbeute der wasserfreien Metazapin-Kristalle zu steigern.
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Die
wasserfreien Mirtazapin-Kristalle können vorzugsweise durch Filtration
gesammelt werden. Die gewonnenen wasserfreien Mirtazapin-Kristalle können vorzugsweise
unter verringertem Druck getrocknet werden. Dabei beträgt die Trocknungstemperatur
vorzugsweise 20 bis 60 und noch bevorzugter 40 bis 60°C, um das
restliche bzw. Restlösungsmittel
in den wasserfreien Mirtazapin-Kristallen herabzusetzen und eine
Verfärbung
der wasserfreien Mirtazapin-Kristalle zu verhindern. Außerdem beträgt der verringerte
Druck der Trocknungsstufe vorzugsweise 0,1 bis 40, und noch bevorzugter
0,1 bis 4 kPa, um das Restlösungsmittel
in den wasserfreien Mirtazapin-Kristallen im Wesentlichen zu entfernen
und die Trocknungsgeschwindigkeit und -menge zu verbessern.
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Zum
Erhalt wasserfreier Mirtazapin-Kristalle in hoher Reinheit können die
Reinigung mit dem niedrigen Alkohol, wie mit Methanol, und die Kristallisation
mit dem oben genannten Fällungsmittel
gegebenenfalls wiederholt durchgeführt werden.
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Die
erhaltenen wasserfreien Mirtazapin-Kristalle sind im Wesentlichen
frei von in niedrigem Alkohol unlöslichen Anteilen. Der Partikeldurchmesser der
entstandenen wasserfreien Mirtazapin-Kristalle ist zu groß, um mit
einem Laserbeugungs-Partikelgrößenanalysiergerät vermessen
zu werden. Der Partikeldurchmesser beträgt vorzugsweise 10 bis 300 μm.
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Das
wasserfreie Mirtazapin, das im Wesentlichen frei von Restlösungsmittel
ist, ist durch Pulverisieren der wasserfreien Mirtazapin-Kristalle erhältlich.
Wie oben beschrieben, ist, wenn die wasserfreien Mirtazapin-Kristalle
pulverisiert sind, das erhaltene wasserfreie Mirtazapin in überraschender
Weise im Wesentlichen frei von Restlösungsmittel.
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Der
hier verwendete Begriff "im
Wesentlichen frei von Restlösungsmittel" bedeutet, dass die Menge
des Restlösungsmittels
im wasserfreien Mirtazapin nicht mehr als 200 ppm beträgt.
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Die
Pulverisierung der wasserfreien Mirtazapin-Kristalle kann mit herkömmlichen
Pulverisiermitteln durchgeführt
werden, einschließlich,
ohne darauf eingeschränkt
zu sein, einer Hammer-Mühle,
einer Schneid-Mühle
oder eines Atomisierers.
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Der
Durchschnittspartikeldurchmesser des wasserfreien Mirtazapins beträgt nach
der Pulverisierung vorzugsweise 10 bis 50 μm, und zwar zur leichteren Herstellung
der Zubereitungen und deren Handhabung. In der vorliegenden Spezifikation
kann nun der Durchschnittpartikeldurchmesser des wasserfreien Mirtazapins
mit einem Laserbeugungs-Partikelgrößenanalysiergerät, im Handel
erhältlich
von Shimadzu Corporation unter dem Handelsnamen SALD 1100, Medium:
Wasser, bestimmt werden.
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Die
wasserfreien Mirtazapin-Kristalle, die im Wesentlichen frei von
in niedrigem Alkohol unlöslichen
Anteilen sind, sowie das wasserfreie Mirtazapin, das einen Durchschnittspartikeldurchmesser
von 10 bis 50 μm
aufweist und im Wesentlichen frei von Restlösungsmittel ist, eignen sich
als Antidepressiva.
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Beispiele
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Indem
die vorliegende Erfindung ganz allgemein beschrieben wurde, ist
ein weiteres Verständnis unter
Bezugnahme auf bestimmte spezifische Beispiele erzielbar, welche
hier lediglich zur Erläuterung angegeben
sind und keine Einschränkung
darstellen sollen, solange nichts Anderes spezifisch ausgesagt ist.
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Herstellbeispiel 1 [Herstellung
von Roh-Mirtazapin]
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In
einen 10 L Kolben wurden 6202 g konzentrierte Schwefelsäure gegeben,
worauf 1723 g 2-(4-Methyl-2-phenylpiperazin-1-yl)pyridin-3- methanol in den Kolben
in Anteilen bei 5 bis 30°C
gegeben wurden, worauf die Mischung bei 30 bis 90°C 8 h lang gerührt wurde.
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Die
entstandene Reaktionsmischung wurde in einem dünnen Strom zu 12,4 kg Wasser
bei 0 bis 5°C
gegeben, um die Reaktionsmischung in Wasser zu lösen. Das Innere des Kolbens
wurde mit 770 g konzentrierter Schwefelsäure ausgewaschen, und die Wasch-Flüssigkeit
wurde mit der oben erhaltenen Reaktionsmischung vermischt.
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Als
Nächstes
wurde der pH-Wert dieser Reaktionslösung auf ca. 1,6 mit wässrigem
Natriumhydroxid von 25 Gew.-% eingestellt, und es wurden 164 g Entfärbungskohle
zur Reaktionsmischung gegeben. Die Mischung wurde 1 h lang gerührt und
danach filtriert. Die Entfärbungskohle
wurde mit 1,6 kg Wasser gewaschen, und die Wasch-Lösung wurde mit
dem Filtrat vermischt.
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Zum
Filtrat wurden 2988 g Toluol gegeben, und die Mischung wurde bei
25 bis 35°C
zur Beseitigung unlöslicher
Anteile extrahiert.
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Man
ließ die
Lösung
sich in eine wässrige und
eine organische Schicht bei 20 bis 30°C auftrennen. Zur wässrigen
Schicht wurden 2988 g Toluol gegeben, und der pH-Wert der wässrigen
Schicht wurde auf 8,5 mit einer Natriumhydroxid-Lösung von
25 Gew.-% eingestellt. Die wässrige
Schicht wurde bei 75 bis 80°C
gerührt,
und man ließ danach
die Lösung sich
in 2 Schichten, eine wässrige
und eine organische Schicht, auftrennen.
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Zur
organischen Schicht wurden 288 g wasserfreies Magnesiumsulfat und
288 g aktiviertes Aluminiumoxid gegeben, und die Mischung wurde
bei 75 bis 80°C
15 min lang gerührt.
Danach wurden das wasserfreie Magnesiumsulfat und das aktivierte
Aluminiumoxid durch Filtration abgetrennt und der Rückstand
mit 1120 g Toluol gewaschen.
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Als
Nächstes
wurden 3000 mL (ca. 2601 g) Toluol unter verringertem Druck abdestilliert,
worauf 9817 g Heptan zum Rückstand
gegeben wurden. Die Mischung wurde auf –10 bis 5°C abgekühlt, bei dieser Temperatur
1 h lang gerührt
und dann filtriert. Die entstandenen Kristalle wurden mit 1355 g
Heptan gewaschen.
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Als
Nächstes
wurden die entstandenen Kristalle unter verringertem Druck von 4
kPa bei einer Temperatur von 50 bis 60°C getrocknet, um 1291 g Roh-Mirtazapin
mit einer HPLC-Reinheit von 99,8% zu ergeben.
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Herstellbeispiel 2 [Herstellung
von Roh-Mirtazapin]
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In
einen Reaktionsbehälter
wurden 270 kg konzentrierte Schwefelsäure unter einem Stickstoff-Gasstrom
gegeben, worauf 75 kg 2-(4-Methyl-2-phenylpiperazin-1-yl)pyridin-3-methanol
in den Kolben in Anteilen bei 0 bis 30°C gegeben wurden, worauf die
Mischung bei 30 bis 40°C
8 h lang gerührt wurde.
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Die
entstandene Reaktionslösung
wurde in einem dünnen
Strom zu 540 kg Wasser bei einer Temperatur von 0 bis 30°C gegeben.
Das Innere des Reaktionsbehälters
wurde mit 34 kg konzentrierter Schwefelsäure ausgewaschen, und die erhaltene Wasch-Flüssigkeit
wurde mit der oben erhaltenen Reaktionsmischung vermischt.
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Als
Nächstes
wurde der pH-Wert dieser Reaktionslösung auf ca. 1 bis 2 mit einer
wässrigen
Natriumhydroxid-Lösung
von 25 Gew.-% eingestellt, und es wurden 29 kg Entfärbungskohle
(50%iges Nass-Produkt) zur Reaktionsmischung gegeben. Die Mischung
wurde 1 h lang gerührt
und danach filtriert. Die Entfärbungskohle
wurde mit 143 kg Wasser gewaschen, und die Wasch-Lösung
wurde mit dem Filtrat vermischt. Zum Filtrat wurden 98 kg Toluol
gegeben, und die Mischung wurde bei 25 bis 35°C gewaschen.
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Man
ließ die
Lösung
sich in zwei Schichten, eine wässrige
und eine organische Schicht, bei 25 bis 35°C auftrennen. Zur wässrigen
Schicht wurden 130 kg Toluol gegeben, und der pH-Wert der wässrigen Schicht
wurde auf 9 mit einer wässrigen
Natriumhydroxid-Lösung
von 25 Gew.-% eingestellt. Die wässrige
Schicht wurde bei 75 bis 80°C
gerührt,
worauf man die Lösung
sich in 2 Schichten, eine wässrige und
eine organische Schicht, auftrennen ließ.
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Zur
organischen Schicht wurden 351 kg Toluol und danach 13 kg wasserfreies
Magnesiumsulfat und 13 kg aktiviertes Aluminiumoxid (im Handel erhältlich von
Sumitomo Chemical Co., Ltd. unter dem Handelsnamen A-11) bei 30
bis 40°C
gegeben, und die Mischung wurde bei dieser Temperatur 1 h lang gerührt. Die
organische Schicht wurde bei 30 bis 40°C filtriert, und der Rückstand
wurde mit 43 kg Toluol gewaschen. Die Wasch-Lösung wurde mit dem Filtrat
vermischt, und das Toluol wurde unter verringertem Druck von 5 bis
90 kPa bei einer Temperatur von 30 bis 80°C abdestilliert. Die abdestillierte
Menge des Toluols betrug 530 L. Zum Rückstand wurden 427 kg Heptan
bei 60 bis 80°C
gegeben, und es wurde eine kleine Menge von Saat-Kristallen bei ca. 50°C zugefügt, und
die Mischung wurde auf –10
bis 5°C
abgekühlt.
Die Mischung wurde bei dieser Temperatur 1 h lang gerührt und
danach filtriert. Die erhaltenen Kristalle wurden mit 76 kg auf –10 bis
5°C gekühltem Heptan
gewaschen. Die Kristalle wurden ferner unter verringertem Druck
bei 40 bis 50°C
getrocknet, um 56 kg Roh-Mirtazapin mit einer HPLC-Reinheit von ca.
99% zu ergeben. Die Ausbeute betrug 79,7%.
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Beispiel 1
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In
510,6 g Methanol von 0 bis 5°C
wurden 129,1 g des im Herstellbeispiel 1 erhaltenen Roh-Mirtazapins
gelöst,
und es wurden 1,3 g Entfärbungskohle
bei 0 bis 5°C
zugefügt.
Die Mischung wurde dann 15 min lang gerührt. Die Mischung wurde bei
0 bis 5°C
filtriert, um im niedrigen Alkohol unlösliche Anteile zu beseitigen.
Danach wurde das Methanol aus dem entstandenen Filtrat unter verringertem Druck
von 40 bis 50 kPa abdestilliert, bis dessen Innentemperatur 50°C erreichte.
Die abdestillierte Menge des Methanols betrug 490 g.
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Als
Nächstes
wurden 582,8 g Heptan zum vom Methanol abdestillierten Filtrat gegeben,
und Methanol wurde azeotrop abdestilliert, bis die Innentemperatur
73°C erreichte.
Als Ergebnis wurden 270 g Methanolenthaltendes Heptan abdestilliert.
Das Konzentrat wurde dann bei –10
bis 5°C
gekühlt
und bei dieser Temperatur 1 h lang gerührt. Das Konzentrat wurde filtriert,
und die entstandenen Kristalle wurden mit 176,6 g Heptan gewaschen.
Danach wurden die Kristalle unter verringertem Druck von 4 kPa bei 60°C getrocknet,
um 103,3 g wasserfreie Mirtazapin-Kristalle zu ergeben. Die Ausbeute
betrug 80%. Der Partikeldurchmesser der entstandenen wasserfreien
Mirtazapin-Kristalle war zu groß,
um mit einem Laserbeugungs-Partikelgrößenanalysiergerät gemessen
zu werden. Der Partikeldurchmesser betrug ca. 200 bis 300 μm. In den
wasserfreien Mirtazapin-Kristallen blieb Heptan in einer Menge von
1010 ppm zurück.
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Eine
Anteilsmenge der entstandenen wasserfreien Mirtazapin-Kristalle
wurde herangezogen, und die wasserfreien Mirtazapin-Kristalle wurden
zu einer gegenüber
der Volumenmenge der wasserfreien Mirtazapin-Kristalle 10fachen
Volumenmenge von Methanol bei einer Temperatur von 20 bis 30°C gegeben,
um die wasserfreien Mirtazapin-Kristalle aufzulösen. Die Absorption der Methanol-Lösung bei
einer Wellenlänge
von 600 nm wurde dann bestimmt und mit nicht mehr als 0,1 ermittelt.
Aus diesem Ergebnis wurde bestätigt,
dass die wasserfreien Mirtazapin-Kristalle im Wesentlichen frei
von in niedrigem Alkohol unlöslichen
Anteilen waren.
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Als
Nächstes
wurden die wasserfreien Mirtazapin-Kristalle in einem Pulverisiergerät [Atomisierer (Pulverisierer)
mit 12 Hämmern
und einem Sieb mit Öffnungen
von 1 mm] bei 45 Hz bei einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 5175
U/min so pulverisiert, dass der Durchschnittspartikeldurchmesser
auf ca. 20 μm
verringert wurde, um 100 g weißes
Pulver aus weißen
wasserfreien Mirtazapin-Kristallen (wasserfreies Mirtazapin) zu
ergeben (Pulverisationsausbeute: 97%). Eine Mikrofotografie des
entstandenen wasserfreien Mirtazapins ist in 1 mit 500× dargestellt.
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Die
Menge an Restlösungsmittel
im entstandenen wasserfreien Mirtazapin wurde dann untersucht. Als
Ergebnis wurde der Gehalt von Heptan, dem Restlösungsmittel, mit 180 ppm ermittelt.
Aus diesem Ergebnis wird bestätigt,
dass das wasserfreie Mirtazapin im Wesentlichen kein Restlösungsmittel mehr
enthielt.
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Die
physikalischen Eigenschaften des entstandenen wasserfreien Mirtazapins
waren die folgenden:
- (1) HPLC-Reinheit: 99,98%
- (2) Schmelzpunkt: 114 bis 116°C
- (3) Masse-Dichte: 0,3 g/mL
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Beispiel 2
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Zu
198 kg Methanol von 0 bis 5°C
wurden 50 kg des in Herstellbeispiel 2 erhaltenen Roh-Mirtazapins
unter Rühren
gegeben, worauf 0,5 kg Entfärbungskohle
bei 0 bis 5°C
zugefügt
wurden. Die Mischung wurde dann 1 h lang gerührt. Die Filtriervorrichtung
wurde vorab mit 11,5 kg aktiviertem Ton (im Handel erhältlich von
MIZUSAWA INDUSTRIAL CHEMICALS, LTD. unter dem Handelsnamen V2, Granularität: 5 bis
60 Mesh, spezifische Oberflächenfläche: 150
bis 300 m2/g) überzogen. Danach wurde die
entstandene Mischung bei 0 bis 5°C
filtriert, und der Rückstand
wurde mit 24 kg Methanol bei 0 bis 5°C gewaschen. Danach wurde das
Methanol aus dem entstandenen Filtrat unter verringertem Druck von
4 bis 55 kPa abdestilliert, bis die Innentemperatur 50°C erreichte.
Die abdestillierte Menge des Methanols betrug 161 L.
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306
kg Heptan wurden dann zum vom Methanol abdestillierten Filtrat gegeben,
und das Methanol wurde azeotrop abdestilliert, bis die Innentemperatur
75°C erreichte.
Als Ergebnis wurden 230 L Methanolenthaltendes Heptan abdestilliert.
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Bei
stufenweiser Abkühlung
dieses Konzentrats trat die Kristallisation bei ca. 58°C ein. Die
Mischung wurde bei dieser Temperatur 1 h lang gerührt, anschließend auf –10 bis
5°C abgekühlt und
bei dieser Temperatur 1 weitere h lang gerührt. Dann wurden die entstandenen
wasserfreien Mirtazapin-Kristalle abfiltriert und mit 137 kg Heptan
bei 0 bis 5°C
gewaschen.
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Die
wasserfreien Mirtazapin-Kristalle wurden bei 60°C unter verringertem Druck getrocknet.
Nachdem die Innentemperatur konstant wurde, wurden die Kristalle
bei 90 bis 95°C
getrocknet. Der Partikeldurchmesser der entstandenen wasserfreien
Mirtazapin-Kristalle war zu groß,
um mit einem Laserbeugungs-Partikelgrößenanalysiergerät gemessen
zu werden. Der Partikeldurchmesser betrug ca. 200 bis 300 μm. Die Ausbeute
der wasserfreien Mirtazapin-Kristalle betrug 38 kg (Ausbeute: 76,0%).
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Eine
Anteilsmenge der entstandenen wasserfreien Mirtazapin-Kristalle
wurde herangezogen, und die wasserfreien Mirtazapin-Kristalle wurden
zu einer gegenüber
der Volumenmenge der wasserfreien Mirtazapin-Kristalle 10fachen
Volumenmenge von Methanol bei einer Temperatur von 20 bis 30°C gegeben,
um das wasserfreie Mirtazapin aufzulösen. Die Absorption der Methanol-Lösung bei
einer Wellenlänge
von 600 nm wurde dann bestimmt und mit nicht mehr als 0,1 ermittelt.
Aus diesem Ergebnis wurde bestätigt,
dass die wasserfreien Mirtazapin-Kristalle im Wesentlichen keine
im niedrigen Alkohol unlöslichen
Anteile enthielten.
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Als
Nächstes
wurden die wasserfreien Mirtazapin-Kristalle in einer Pulverisiervorrichtung
[Atomisierer (Pulverisierer) mit 12 Hämmern und einem Sieb mit Öffnungen
von 1 mm] bei 45 Hz bei einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 5175
U/min pulverisiert. Der Durchschnittspartikeldurchmesser des entstandenen
pulverisierten wasserfreien Mirtazapins wurde mit ca. 20 μm ermittelt.
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Die
Menge des Restlösungsmittels
des entstandenen wasserfreien Mirtazapins wurde dann untersucht.
Als Ergebnis wurde der Heptan-Gehalt, welcher das Restlösungsmittel
darstellte, mit 92 ppm ermittelt. Aus diesem Ergebnis wurde bestätigt, dass das
wasserfreie Mirtazapin im Wesentlichen kein Restlösungsmittel
mehr enthielt.
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Die
physikalischen Eigenschaften des entstandenen wasserfreien Mirtazapins
waren die folgenden:
- (1) HPLC-Reinheit: 99,99%
- (2) Schmelzpunkt: 114 bis 116°C
- (3) Eingefangene Dichte: 0,17 g/mL
Masse-Dichte: 0,45 g/mL
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Vergleichsbeispiel 1
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10
g des in Herstellbeispiel 1 erhaltenen Roh-Mirtazapins wurden in
200 g Petrolether unter Erwärmen
gelöst.
Die gemischte Lösung
wurde mit 500 mg Entfärbungskohle
entfärbt,
worauf die Mischung filtriert und das Filtrat dann bei 0 bis 5°C gekühlt wurden,
um eine Ausfällung
ablaufen zu lassen. Danach wurde die Mischung filtriert, um Kristalle
zu gewinnen, worauf die Kristalle getrocknet wurden, um 8,1 g Mirtazapin
zu ergeben. Aus den Ergebnissen, dass der Farbton von Mirtazapin
blassgelb war und die Absorption immerhin bis zu 1,6 betrug, wurde bestätigt, dass
das Mirtazapin unlösliche
Anteile enthielt, die nicht in Methanol gelöst wurden. Die HPLC-Reinheit dieses Mirtazapins
betrug 99,8%.
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Als
Nächstes
wurde die Menge des Restlösungsmittels
des entstandenen Mirtazapins untersucht. Als Ergebnis wurde der
Gehalt an Heptan, das das Restlösungsmittel
war, mit 1100 ppm ermittelt. Außerdem
wurde der Durchschnittspartikeldurchmesser des Mirtazapins untersucht.
Allerdings war der Durchschnittspartikeldurchmesser zu groß, um mit
einem Laserbeugungs-Partikelgrößenanalysiergerät gemessen
zu werden.
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Vergleichsbeispiel 2
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10
g des in Herstellbeispiel 1 erhaltenen Roh-Mirtazapins wurden in
50 g t-Butylmethylether unter Erwärmen gelöst. Die gemischte Lösung wurde mit
500 mg Entfärbungskohle
entfärbt,
worauf die Mischung filtriert wurde. Das Filtrat wurde durch Abdestillieren
von 35 g t-Butylmethylether aufkonzentriert und eingeengt. Das Konzentrat
wurde bei 0 bis 5°C gekühlt, um
eine Ausfällung
ablaufen zu lassen.
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Die
entstandenen Mirtazapin-Kristalle wurden filtriert und getrocknet,
um 8,6 g Mirtazapin-Kristalle zu ergeben. Aus den Ergebnissen, dass
der Farbton der entstandenen Mirtazapin-Kristalle blassgelb war
und die Absorption 2,42 betrug, wurde bestätigt, dass das Mirtazapin unlösliche Anteile
enthielt, die nicht in Methanol aufgelöst wurden. Die HPLC-Reinheit
dieses Mirtazapins betrug 99,8%.
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Auch
eigneten sich die entstandenen Mirtazapin-Kristalle wegen des starken
Geruchs nach t-Butylmethylether nicht zu einer Anwendung in der Praxis.
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Die
gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellten wasserfreien Mirtazapin-Kristalle, die im Wesentlichen
frei von in niedrigen Alkoholen unlöslichen Anteilen sind, sowie
das wasserfreie Mirtazapin mit einem Durchschnittspartikeldurchmesser
von 10 bis 50 μm,
das im Wesentlichen frei von Restlösungsmittel ist, eignen sich
vorzugsweise, insbesondere im Lichte des hohen Reinheitsgrades wegen
ihrer wesentlichen Freiheit von in niedrigen Alkoholen unlöslichen
Anteilen oder von Restlösungsmittel,
für Pharmazeutika.
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Außerdem ist,
gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung, wasserfreies Mirtazapin mit hoher Reinheit
in wirkungsvoller Weise und in industriellem Maßstab aus rohem Mirtazapin
herstellbar.
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Die
vorliegende Anmeldung beruht auf der japanischen Patentanmeldung
2000-359 891, eingereicht im Japanischen Patentamt am 27. November 2000,
deren gesamter Inhalt hiermit durch Bezugnahme hierin aufgenommen
wird.
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Ganz
unmittelbar und ohne Weiteres sind zahlreiche Modifikationen und
Variationen des vorliegenden Erfindungsgegenstandes im Lichte der
obigen technischen Lehren möglich.
Es ist daher zwingend selbstverständlich, dass im Umfang der
beigefügten
Ansprüche
die Erfindung auch in einer weitergehenden Weise, als dies hierin
spezifisch beschrieben ist, erfolgreich ausgeführt werden kann.