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Die
Erfindung betrifft Zusammensetzungen zur Verwendung als Penetrationsverstärker in
transdermalen Formulierungen für
noch lipophile Wirkstoffe Transdermale Formulierungen sind Formulierungen,
die auf die Körperoberfläche aufgetragen
werden und einen darin enthaltenen Wirkstoff bzw. eine Wirkstoffkombination
durch die Barriere der Haut hindurch in den systemischen Kreislauf
abgeben.
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Der
Begriff „Transdermale
Formulierung" wird
im Sinne des Patentes als Oberbergriff für alle Formulierungen zur transdermalen
Applikation verwendet.
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Transdermale
Formulierungen können
im einfachsten Fall Wirkstofflösungen
(transdermale Lösungsformulierungen)
sein, die auf die Haut aufgetragen werden. Transdermale Formulierungen
im Sinne des Patentes sind beispielsweise auch Wirkstoffemulsionen
und -suspensionen sowie Salben.
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Eine
besondere Form von transdermalen Formulierungen sind Transdermalsysteme.
Der Begriff Transdermalsystem" wird
im Sinne des Patentes in einer engen Definition für alle transdermalen
Pflasterformulierungen verwendet.
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Üblicherweise
werden Transdermalsysteme in Matrix-Transdermalsysteme und Membran-Transdermalsysteme
unterteilt.
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Matrix-Transdermalsysteme
bestehen im einfachsten Fall aus drei parallel übereinander angeordneten Schichten,
nämlich
einer Rückschicht,
einer Matrix und einer Abziehschicht. Letztere, die üblicherweise aus
Kunststofffolie oder beschichtetem Papier besteht, wird vor der
Applikation des Transdermalsystems auf die Haut entfernt. Die Matrix
enthält
den zu applizierenden Wirkstoff und hat üblicherweise gleichzeitig adhesive
Eigenschaften. Sollte die Matrix nicht adhäsiv genug sein, um zuverlässig an
dem Hautbereich anzuhaften, auf den das Transdermalsystem appliziert
werden soll, kann zwischen Matrix und Abziehschicht noch eine Kleberschicht
vorgesehen werden.
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Membran-Transdermalsysteme
bestehen im einfachsten Fall aus vier Schichten, nämlich einer
Rückschicht,
einem Reservoir, einer Membran und einer Abziehschicht. Das Reservoir,
das Wirk- und Hilfsstoffe enthalten kann, wird üblicherweise vollständig von
Rückschicht
und Membran umgeben. Die Inhaltsstoffe aus dem Reservoir können durch
die Membran hindurch freigesetzt werden. Wenn die Membran von sich
aus nicht ausreichend adhäsiv
ist, um an dem Hautbereich anzuhaften, auf den das Transdermalsystem
appliziert werden soll, kann zwischen Membran und Abziehschicht
(zumindest im Randbereich) noch eine Kleberschicht vorgesehen werden.
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Vorzugsweise
werden transdermale Formulierungen zur Applikation von solchen Wirkstoffen
angewandt, die aufgrund ihrer physikalisch-chemischen Eigenschaften
leicht in der Lage sind, die Barriere der Haut zu überwinden.
Dazu müssen
die Wirkstoffe eine ausreichende Löslichkeit sowohl im lipophilen
Stratum corneum als auch in der darunterliegenden hydrophilen lebenden
Epidermis besitzen.
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Flynn
G., Stewart B. (Drug Dev. Res. 13:169-185(1988))beschreiben eine gute Korrelation
zwischen in-vitro-Verteilungskoeffizient (Oktanol/Wasser) und Hautpermeabilität und empfehlen
solche Wirkstoffe als Kandidaten für die transdermale Applikation,
deren Verteilungskoeffizient etwa 100 (log P=2) beträgt.
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Guy
et al. (Fundam. Appl. Toxicol. 17:575–583(1991)) zeigen eine parabelförmige Abhängigkeit
zwische dem Logarithmus der maximalen Penetrationsrate und dem Logarithmus
des Oktanol-Wasser-Verteilungskoeffizienten mit einem Scheitelpunkt-Maximum
bei log P=2.
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Zur
Applikation von hydrophileren Wirkstoffen können Penetrationsverstärker eingesetzt
werden, die die Passage durch das (lipophile) Stratum corneum erleichtern.
Eine Beurteilung der Wirksamkeit dieser Penetrationsverstärker ist
möglich,
indem man die transdermalen Flüsse,
die mit solchen Formulierungen erzielt werden können, mit Flüssen durch
Haut vergleicht, bei der das Stratum corneum z.B. durch wiederholtes
Aufbringen und anschließendes
Abziehen von Klebestreifen (sog. "tesa-stripping") vollständig entfernt wurde.
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Suhonen,
T.M. et al. (J. Contr. Rel. 59: 149–161 (1999)) geben einen Überblick über die
Wirkungsweise von verschiedenen Penetrationsverstärkern und
diskutieren für
C12_Fettsäurederivate und Terpene eine Wirkung
an den Hautlipiden, für
1,2-Propandiol und Dimethylsulfoxid (DMSO) eine Wirkung an den Hautproteinen.
Eine Verknüpfung
dieser beiden penetrationsfördernden
Prinzipien wird dort nicht diskutiert. DMSO wird üblicherweise
in Konzentrationen von 2 % eingesetzt, Laurinsäure in Konzentrationen von
5 bis 10 %, 1,2-Propandiol in Konzetrationen von 20 bis 90%.
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U.S.-Patent
4,956,171 (Chang, Y.) beschreibt den Einsatz eines dualen Systems,
das aus zwei Penetrationsverstärkern
mit ähnlicher
Wirkungsweise, nämlich
Sucrosecocoat und Methyllaurat, besteht.
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Cornwell,
P.A. et al. (Journal of Pharmacy and Pharmacology 46:938 950 (1994))
beschreiben eine synergistische penetrationsfördernde Wirkung von 1,2-Propandiol und Terpenen.
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Cooper
E.R. (J.Pharm. Sci. 73: 1153–1156
(1984)), beschreibt eine Penetrationssteigerung für Salicylsäure, einen
Wirkstoff mittlerer Lipophilie, aus 1,2-Propandiol, wenn der Formulierung
Fettsäuren
oder Fettalkohole zugesetzt werden.
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PCT-Patentanmeldung
WO 93/14727 beschreibt Transdermalsysteme mit Ionenpaaren aus dem
basischen Wirkstoff Buprenorphin und als Penetrationsverstärkern bekannten
Fettsäuren.
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Gao
S., Singh J. (J. Contr. Rel. 51: 193–199(1998)) beschreiben, daß beim Auftrag
extrem verdünnter Lösungen des
hoch lipophilen basichen Antiestrogenwirkstoffs Tamoxifen der Permeabilitätskoeffizient
durch Zusatz von Terpenen um den Faktor 25 gegenüber Wasser (bzw. 40 gegenüber Wasser/Ethanol)
gesteigert werden kann. Die erzielten Flüsse sind jedoch mindestens
5 Größenordungen
niedriger als therapeutisch erforderlich.
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Gao
S., Sing J.(Int. J. Pharm. 165: 45–55(1998)) zeigen für Ölsäure/Ethanol
bzw. Ölsäure/1,2-Propandiol
als Penetrationsverstärker
ebenfalls eine Erhöhung
des Permeabilitätskoeffizienten,
jedoch nur um den Faktor 2,6 gegenüber Phosphatpuffer (bzw. 6
gegenüber
1,2-Propandiol allein).
Die erzielten Flüsse
sind ebenfalls mindestens 5 Größenordnungen
niedriger als therapeutisch erforderlich.
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Für die transdermale
Applikation von Tamoxifen wurde daher bisher der Weg eingeschlagen,
statt des Tamoxifens seinen aktiven Metaboliten 4-Hydroxytamoxifen
einzusetzen. Durch die Einführung
der Hydroxygruppe wird die Lipophilie des Moleküls soweit verringert, daß die Penetration
durch die Haut erleichtert wird. Mauvais-Jarvis et al. (Contracept
Fertil Sex 19/2: 165–171
(1991)) schlagen die transdermale Applikation auf die Brust vor,
um bei niedrigerer Dosierung und geringeren systemischen Nebenwirkungen
die gleiche Wirkung wie mit peroralem Tamoxifen zu erzielen. Pujol
et al. (Cancer Chemother. Pharmacol. 36(6): 493–498 (1995)) erreichen in einer
Phase-1-Studie allerdings keine ausreichenden transdermalen Flüsse.
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DeGregorio
et al. (Cancer Chemother. Pharmacol. 39(6): 513–20 (1997)) beschreiben eine
Anreicherung des antiestrogen wirksamen Wirkstoffes Toremifen im
Tumor nach topischer Applikation eines Gels.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, transdermale Formulierungen
zu entwickeln, die für Wirkstoffe
hoher Lipophilie ausreichend hohe transdermale Flüsse ermöglichen.
Hierzu sollten vorzugsweise Zusammensetzungen aus Penetrationsverstärkern eingesetzt
werden, die einerseits gut hautverträglich und andererseits speziell
auch Für
Transdermalsysteme geeignet sein sollten.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird gelöst
durch Zusammensetzungen zur Verwendung als Penetrationsverstärker in
transdermalen Formulierungen aus wenigstens einem ersten und einem
zweiten Penetrationsverstärker,
wobei der erste Penetrationsverstärker 1,2-Propandiol ist und
der zweite Penetrationsverstärker
Laurinsäure
ist.
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Dabei
sind die beiden Penetrationsverstärker vorzugsweise in einem
Verhältnis
von 2 bis 15 Gewichtsteilen erster Penetrationsverstärker zu
1 Gewichtsteil zweiter Penetrationsverstärker enthalten.
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Dabei
hat sich ein Verhältnis
von etwa 2 bis 9 Gewichtsteilen 1,2-Propandiol und etwa 1 Gewichtsteil Laurinsäure als
vorteilhaft erwiesen.
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In
Lösungsformulierungen
und Membran-Transdermalsystemen
ist ein Verhältnis
von etwa 9 Gewichtsteilen 1,2-Propandiol und etwa 1 Gewichtsteil
Laurinsäure
bevorzugt, in Matrix-Transdermalsystemen dagegen ein Verhältnis von
etwa 2 bis 3 Gewichtsteilen 1,2-Propandiol und etwa 1 Gewichtsteil
Laurinsäure.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
transdermale Formulierungen, insbesondere Transdermalsysteme für hoch lipophile
Wirkstoffe oder Wirkstoff-Kombinationen, die die erfindungsgemäßen penetrationsverstärkenden
Zusammensetzungen enthalten.
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In
Matrix-Transdermalsystemen ist ein Gesamtgehalt an penetrationsverstärkender
Zusammensetzung zwischen 10 und 90 Gew.-% vorteilhaft, vorzugsweise
zwischen 15 und 40 Gew.-% und besonders bevorzugt zwischen 20 und
35 Gew.-%.
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In
einem Membran-Transdermalsystem ist ein Gesamtgehalt an penetrationsverstärkender
Zusammensetzung zwischen 50 und 100 Gew.-% vorteilhaft, vorzugsweise
zwischen 80 und 100%.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin Transdermalsysteme, die die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
enthalten und in denen Klebstoffmatrix ein Polyacrylat-, Silikon- oder Polyisobutylen-Kleber
ist.
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Polyacrylat
im Sinne des Patentes ist Oberbergriff für alle Polymere (Homo- und
Copolymere), die Acrylsäure
bzw. Acrylsäurederivate
enthalten.
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Bevorzugt
sind Vinylacetat-Acrylat-Copolymere und Acrylat-Vinlpyrrolidon-Copolymere,
besonders bevorzugt 2-Ethylhexylacrylat-N-vinyl-2-pyrrolidon.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin transdermale Formulierungen, insbesondere
Transdermalsysteme, bei denen der zu applizierende Wirkstoff ein
hoch lipophiler Wirkstoff ist.
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Der
hoch lipophile Wirkstoff ist bevorzugt basisch und/oder ein Steroid-Wirkstoff.
Besonders bevorzugt sind hoch lipophile basische Steroid-Wirkstoffe.
Am bevorzugtesten sind hoch lipophile basische Antiestrogene wie
beispielsweise 11β-Fluor-7α-{5-[N-methyl-N-3-(4,4,5,5,5-pentafluorpentylthio)-propylamino]-pentyl}-estra-1,3,5(10)-trien-3,17β-diol (Antiestrogen
1) oder 11β-Fluor-7α-{5-[methyl-(7,7,8,8,9,9,10,10,10-nonafluor-decyl)-amino]-pentyl}estra-1,3,5(10)-trien-3,
17β-diol
(Antiestrogen 2).
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Überraschenderweise
wurde festgestellt, daß die
erforderliche Penetrationssteigerung für hoch lipophile Wirkstoffe
erreicht werden kann, wenn die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen von wenigstens zwei
Penetrationsverstärkern
eingesetzt werden.
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Für die Zwecke
dieser Erfindung wird der Begriff "hoch lipophiler Wirkstoff" so verstanden, daß der Wirkstoff
einen Oktanol-Wasser-Verteilungskoeffizienten von wenigstens log
P–3, bevorzugt
log P=4 besitzt.
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Beispielhaft
wurde die Wirksamkeit der neuen transdermalen Formulierungen an
dem Antiestrogen 1
(11β-Fluor-7α-{5-[N-methyl-N-3-(4,4,5,5,5-pentafluorpentylthio)-propylamino-pentyl}-estra-1,3,5(10)-trien-3, 17β-diol) und
dem Antiestrogen 2
(11β-Fluor-7α-{5-[methyl-(7,7,8,8,9,9,10,10,10- nonafluor-decyl)-amino]-pentyl}estra-1,3,5(10)-trien-3,
17β-diol)
belegt.
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Der
erstgenannte Wirkstoff besitzt einen Oktanol-Wasser-Verteilungskoeffizienten log
P=5,8 und ist daher als hoch lipophil einzustufen. Der zweitgenannte
Wirkstoff besitzt einen Oktanol-Wasser-Verteilungskoeffizienten von log=7,8
und weist daher eine noch höhere
Lipophilie auf.
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Selbstverständlich ist
das erfinderische Transdermalsystem aber nicht auf diese beiden
sehr lipophilen Wirkstoffe beschränkt, sondern kann mit den gleichen
vorteilhaften Eigenschaften für
alle hoch lipophilen Wirkstoffe eingesetzt werden, beispielsweise
für die
zuvor erwähnten
Antiestrogene, Tamoxifen und Toremifen, aber auch für Substanzen
mit gänzlich
anderen Wirkungsspektren, beispielsweise hoch lipophile Corticosteroide
und hoch lipophile Ester von Corticosteroiden, beispielsweise Betamethasonvalerat
und Clobetasonbutyrat, andere hoch lipophile Sexualsteroide, beispielsweise
Desogestrel und Mestranol, hoch lipophile Ester von Sexualsteroiden,
beispielsweise Megestrolacetat und Testosteronester, hoch lipophile
Antimykotika, beispielsweise ketocanazol und Itraconazol, hoch lipophile
Antihistaminika, beispielsweise Terfenadin, Astemizol und Cinnarizin,
hoch lipophile Antipsychotika, Antidepressiva und Neuroleptika,
beispielsweise Chlorprothixen, Flupenthixol, Zuclopenthixol und
Haloperidol, hoch lipophile Schlafmittel, beispielsweise Medazepam,
hoch lipophile Analgetika, beispielsweise Diclofenac, hoch lipophile
Lipidsenker, beispielsweise Simvastatin, sowie hoch lipophile Vitamine
und deren Derivate, beispielsweise Retinol, Retinolpalmitat, Tretinoin,
Calcitriol, Tocopherol.
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Lipinski
et al. (Adv. Drug Del. Rev. 23:3–25(1997)) zeigen, daß durch
heute vielfach eingesetztes high throughput screening vermehrt hoch
lipophile Arzneistoffe gefunden werden, so daß sich die Einsatzmöglichkeiten
erfindungsgemäßer Transdermalsysteme
noch wesentlich erweitern werden.
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Die
erfindungsgemäßen penetrationsverstärkenden
Zusammensetzungen können
in jedes übliche Transdermalsystem
eingearbeitet werden. Dabei ist die penetrationsverstärkende Zusammensetzung
nicht auf die erfindungsgemäßen zwei
Penetrationsverstärker
beschränkt,
sondern es können
selbstverständlich
weitere Penetrationsverstärker
zusätzlich
einbezogen werden.
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Darüber hinaus
können
weitere für
Transdermalsysteme übliche
Hilfsstoffe eingesetzt werden, wie z.B. Kristallisationsinhibitoren,
Antiphlogistika und Hautpflegemittel, gerüstbildende Stoffe, etc.
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Obgleich
in den folgenden Beispielen die besonderen penetrationsfördernden
Eigenschaften von Matrix-Transdermalsystemen
und Lösungsformulierungen
beschrieben sind, sind ähnlich
günstige
Wirkungen zu erwarten, wenn die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in Membran-Transdermalsysteme
eingearbeitet werden.
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Dazu
wird eine undurchlässige
Folie durch Wärme
und/oder Zug so verformt, daß eine
oder mehrere 0,1 ml bis 3 ml fassende Ausbuchtungen entstehen. Diese
werden mit einer Lösung
enthaltend 0,5 bis 50 Gew.-% Wirkstoff und 50 bis 100 Gew.-% penetrationsverstärkende Zusammensetzung,
bevorzugt enthaltend 10 Gew.-% Wirkstoff und 90 Gew.-% penetrationsverstärkende Zusammensetzung,
bevorzugt bestehend aus einer Mischung von 9 Gewichtsteilen 1,2-Propandiol
und 1 Gewichtsteil Laurinsäure,
gefüllt.
Die wirkstoffhaltige Lösung
kann auch mit bis zu 10 Gew.-% Matrixbildner verdickt sein. Als
Abdeckung des Reservoirs zur Haut hin dient eine aufgeschweißte oder
aufgeklebte durchlässige Polymerschicht,
auf welche eine durchlässige Hauthaftkleberschicht
und eine abziehbare Schutzschicht aufgebracht werden.
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Als
durchlässige
Polymerschicht wird beispielsweise eine 20 bis 200 μm dicke Folie
aus Celluloseestern, Celluloseethern, Siliconen oder Polyolefinverbindungen
verwendet. Durch Variation dieser Polymerschicht läßt sich
die Diffusionsgeschwindigkeit des Wirkstoffs und der penetrationsverstärkenden
Zusammensetzung variieren.
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Als
Kleber-und Schutzschicht eignen sich die gleichen Materialien, die
für Matrix-Transdermalsysteme in
Beispiel 3 beschrieben sind.
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Beispiele
1 und 2 zeigen die penetrationsfördernden
Eigenschaften einer Zusammensetzung aus 9 Gewichtsteilen 1,2-Propandiol
und 1 Gewichtsteil Laurinsäure
als Lösungsformulierung
des Antiestrogens 1. Die mit dieser Lösungsformulierung erzielten
transdermalen Flüsse
sind einerseits um einen Faktor von mindestens 50 größer als
bei Verwendung von reinem 1,2-Propandiol oder reinem Dimeethylisosorbid
(DMI) oder einer Mischung von DMI und Laurinsäure, andererseits etwa gleich
groß wie
nach vollständiger
Entfernung des Stratum corneum durch "tesa-stripping". Die absolut erzielten steady-state-Flußraten liegen
in der Größenordnung
von mehreren μg/cm2/h. Therapeutische Dosen können daher – natürlich in
Abhängigkeit
vom Wirkstoff – ohne
weiteres mit einem bis zu ca. 50 cm2 großen Pflaster
verabreicht werden.
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Die
mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
erzielbaren Hautflüsse
sind außerdem
um einen Faktor 100 größer als
diejenigen der Lösungsformulierung
DMI-DMSO-Laurinsäure. Dies
ist deshalb überraschend,
weil auch für
die Lösungsformulierung
DMI-DMSO-Laurinsäure
ein starker penetrationsverstärkender Effekt
hätte angenommen
werden können,
weil sie – ebenso
wie die erfindungsgemäße Formulierung – an zwei
verschiedenen Stellen (Proteine und Lipide) im Stratum corneum angreift.
Dies belegt eindrucksvoll die erstaunlich starke synergistische
Wirkung der erfindungsgemäßen Zusammentsetzung,
die offenbar im Stratum corneum dessen Struktur so effektiv verändert, daß auch die
Penetration extrem lipophiler Moleküle nicht behindert wird.
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Weiterhin
wurde festgestellt, daß allein
durch eine Vorbehandlung der Haut mit einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
der beiden Penetrationsverstärker
aus Matrix-Transdermalsystemen, die nicht die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
enthalten, ausreichende steady-state-Flußraten erzielt werden können (siehe
Beispiel 3). Die steady-state-Flußraten liegen in der Größenordnung
von bis zu 1 μg/cm2/n und sind nur unwesentlich geringer als
die der Lösungsformulierung.
Die Konzentration des Antiestrogens 1 (11β-Fluor-7α-{5-[N-methyl-N-3-(4,4,5,5,5-pentafluorpentylthio)-propylamino]-pentyl}-estra-1,3,5(10)-trien-3,
17β-diol) in
der Klebstoffmatrix lag zwischen 1 und 2 % (m/m). Überraschenderweise
waren dabei die Flüsse
aus der lipophilsten der untersuchten Klebstoffmatrizes, nämlich aus
der Polyisobutylen-Matrix hoch.
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Weiterhin
wurde gefunden, daß die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
von Penetrationsverstärkern
auch in Pflasterformulierungen eingearbeitet werden können. Beispiel
4 zeigt derarige Transdermalsysteme, die die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
enthalten und eine Klebstoffmatrix aus Polyacrylsäureestern
besitzen. Im Vergleich zur entsprechenden Lösungsformulierung wurden etwas
geringere mittlere Hautflüsse
erzielt.
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Höhere steady-state-Flußraten aus
den die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
enthaltenden Matrix-Transdermalsystemen können erzielt werden, wenn die
Konzentration des Wirkstoffs, speziell des Antiestrogens 1 (11β-Fluor-7α-{5-[N-methyl-N-3-(4,4,5,5,5-pentafluorpentylthio)-propylamino]-pentyl}-estra-1,3,5(10)-trien-3,
17β-diol
auf 10 % (m/m) erhöht
wird und gleichzeitig die Haut mit den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
vorbehandelt wird. Die steady-state-Flußraten liegen in der Größenordnung
von bis zu 2,6 μg/cm2/h (siehe Beispiel 5).
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Zusammenfassend
betrifft die Erfindung folgende Gegenstände:
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Ein
Gegenstand der Erfindung betrifft Zusammensetzungen zur Verwendung
als Penetrationsverstärker
in transdermalen Formulierungen für hoch lipophile Wirkstoffe
oder Wirkstoffkombinationen, dadurch gekennzeichnet, daß diese
wenigstens einen ersten und einen zweiten Penetrationsverstärker umfassen,
wobei der erste Penetrationsverstärker 1,2-Propandiol ist und
der zweite Penetrationsverstärker
Laurinsäure
ist.
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Vorzugsweise
sind die beiden Penetrationsverstärker in einem Verhältnis von
2 bis 15 Gewichtsteilen erster Penetrationsverstärker zu 1 Gewichtsteil zweiter
Penetrationsverstärker
enthalten.
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Für Zusammensetzungen
aus 1,2-Propandiol und Laurinsäure
ist ein Verhältnis
von etwa 2 bis 9 Gewichtsteilen 1,2-Propandiol und etwa 1 Gewichtsteil
Laurinsäure
bevorzugt. Besonders bevorzugt sind 2 bis 3 und 9 Gewichtsteile
1,2-Propandiol und etwa 1 Gewichtsteil Laurinsäure.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft transdermale Formulierungen,
speziell Transdermalsysteme, die die oben beschriebenen Zusammensetzungen
enthalten. Die erfindungsgemäßen Transdermalsysteme
können
Matrix-Transdermalsysteme oder Membran-Transdermalsysteme sein.
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Bei
Matrix-Transdermalsystemen ist ein Gesamtgehalt an penetrationsverstärkender
Zusammensetzung in der Matrix zwischen 10 und 90 Gew.-% bevorzgt.
Besonders bevorzugt ist ein Gesamtgehalt an penetrationsverstärkender
Zusammensetzung in der Matrix zwischen 15 und 40 Gew.-% und am bevorzugtesten ein
Gesamtgehalt zwischen 20 und 35 Gew.-%.
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Die
Klebstoffmatrix kann ein Polyacrylat-Kleber, ein Vinylacetat-Acrylat-Copolymer-Kleber,
ein Acrylat-Vinyl-pyrrolidon-Copolymer-Kleber,
vorzugsweise 2-Ethylhexylacrylat-N-vinyl-2-pyrrolidon-Copolymer-Kleber, ein Silikon-Kleber
oder ein Polyisobutylen-Kleber
sein.
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Bei
Membran-Transdermalsystemen ist ein Gesamtgehalt an penetrationsverstärkender
Zusammensetzung im Reservoir zwischen 50 und 100 Gew.-% bevorzugt.
Besonders bevorzugt ist ein Gesamtgehalt an penetrationsverstärkender
Zusammensetzung im Reservoir zwischen 80 und 100 Gew.-% Die erfindungsgemäßen transdermalen
Formulierungen, speziell die Transdermalsysteme sind für hoch lipophile
Wirkstoffe, insbesondere hoch lipophile basische Wirkstoffe geeignet.
Besonders geeignet sind sie für
Steroid-Wirkstoffe, insbesondere Antiestrogene.
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Am
bevorzugtesten sind die hoch lipophilen basischen Antiestrogene
11β-Fluor-7α-{5-[N-methyl-N-3-(4,4,5,5,5-pentafluorpentylthio)-propylamino]-pentyl}-estra-1,3,5(10)-trien-3,17β-diol (Antiestrogen
1) oder 11β-Fluor-7α-{5-[methyl-(7,7,8,8,9,9,10,10,10-nonafluordecyl)-amino]-pentyl}estra-1,3,5(10)-trien-3, 17β-diol (Antiestrogen
2).
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Beispiele
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Die
in den folgenden Beispielen angegebenen Hautflüsse wurden mit folgendem in-vitro-Diffusionstest bestimmt:
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Eine
temperierte Durchflußzelle
wird durch ein 2 cm2 großes Stück excidierte Haut von haarlosen
Mäusen
in ein Donor- und ein Akzeptorkompartiment geteilt, wobei das Stratum
corneum der Donorseite zugewandt ist. Eine 3%ige oder 5%ige Lösung von
Hydroxypropyl-β-cyclodextrin in Puffer
wird mit Hilfe einer pneumatischen Pumpe aus einem temperierten
Vorratsbehälter
durch das Akzeptorkompartiment gepumpt und mit Hilfe eines Fraktionssammlers
in Glasvials gesammelt, die in bestimmten Zeitabständen ausgetauscht
werden. Auf der Donorseite werden hilfsstoff- und/oder wirkstoffhaltige
Lösungen
aufgetragen oder hilfsstoff- und/oder
wirkstoffhaltige Pflaster aufgeklebt. Der Gehalt an Wirkstoffen
wird in den einzelnen Fraktionen mittels HPLC/UV bestimmt. Die kumulierte
absorbierte Dosis wird gegenüber
der Zeit aufgetragen. Die Steigung des linearen Teils der Kurve
wird als mittlerer steadystate-Fluß durch die Haut abgelesen.
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Beispiel 1
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Lösungsformulierungen
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- a) Lösungsformulierungen
mit dem Antiestrogen 1
Es werden jeweils 2%ige Lösungsformulierungen
des Antiestrogens 1 (11β-Fluor-7α-{5-{N-methyl-N-3-(4,4,5,5,5-pentafluorpentylthio)-propylamino]-pentyl}-estra-1,3,5(10)-trien-3,
17β-diol)
in verschiedenen Zusammensetzungen von Penetrationsverstärkern gemäß Tabella
1a hergestellt. Die Lösungsformulierungen
werden wie oben beschrieben (20 μ pro
2 cm2 Hautfeld) auf Maushaut aufgetragen.
Folgende Hautflüsse
werden im in-vitro-Diffusionstest erzielt: Tabelle
1a
- b) Lösungsformulierungen
mit dem Antiestrogen 2 Es werden jeweils 2%ige Lösungsformulierungen des Antiestrogens
2 (11β-Fluor-7α-{5-[methyl-(7,7,8,8,9,9,10,10,10-nonafluor-decyl)-amino]-pentyl}estra-1,3,5(10)-trien-3,17β-diol) in
verschiedenen Zusammensetzungen von Penetrationsverstärkern gemäß Tabelle
Ib hergestellt. Die Lösungsformulierungen
werden wie oben beschrieben (20 μ 1
pro 2 cm2 Hautfeld) auf Maushaut aufgetragen.
- Folgende Hautflüsse
werden im in-vitro-Diffusionstest
erzielt: Tabelle
1b
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Beispiel 2
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Hautfluß nach Entfernen
des Stratum corneum
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Von
der Maushaut wurde vor Einspannen in die Durchflußzellen
das Stratum corneum durch "tesastripping" entfernt. Es wird,
wie im Beispiel 1 beschrieben, eine 2%ige Lösung des Antiestrogens 1(11β-Fluor-7α-{5-[N-methyl-N-3-(4,4,5,5,5-pentafluorpentylthio)-propylamino]-pentyl}-estra-1,3,5(10)-trien-3,
17β-diol) in
1,2-Propandiol hergestellt und 20 μl dieser Lösungsformulierung auf die derart
behandelte Maushaut aufgetragen (2 cm2 Hautfeld).
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Folgende
Hautflüsse
werden im in-vitro-Diffusionstest erzielt:
-
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Beispiel 3:
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Vorbehandlung
der Haut mit den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
- (1) Herstellung der Matrix-Transdermalsysteme
Es
werden verschiedene wirkstoffhaltige Matrix-Transdermalsysteme (A–D) hergestellt,
die nicht die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
enthalten:
- A. In 19,6 g einer 50%igen Lösung
eines Vinylacetat-Acrylat-Copolymers (z.B. Gelva Multipolymer Solution Typ
2723 oder 7883 der Firma Solutia, früher Monsanto) in Ethylacetat,
wird eine Lösung
von 0,2 g des Antiestrogens 1 (11β-Fluor-7α-{5-[N-methyl-N-3-(4,4,5,5,5-pentafluorpentylthio)-propylamino]-pentyl}-estra-1,3,5(10)-trien-3,17β- diol) in 6,9 g Ethylacetat
eingetragen. Dieses Gemisch wird 15 Minuten mit einem Magnetrührer bis
zur vollständigen
Auflösung
gerührt.
- B. In 27,45 g einer 35,7%igen Lösung von 2-Ethylhexylacrylat-N-vinyl-2-pyrrolidon-Copolymer
(Firma Sekisu) in Ethylacetat, wird eine Lösung von 0,2 g des Antiestrogens
1 in 8,7 g Ethylacetat eingetragen. Dieses Gemisch wird 15 Minuten
mit einem Magnetrührer
bis zur vollständigen
Auflösung
gerührt.
- C. In 15,64 g einer 60%igen Lösung von Silikonen (z.B. Bio-PSA
Typ X7-4502 der Firma Dow-Corning) in Ethylacetat, wird eine Lösung von
0,2 g des Antiestrogens 1 in 3,8 g Ethylacetat eingetragen. Anschließend werden
0,83 g Hexan zugegeben. Dieses Gemisch wird 15 Minuten mit einem
Magnetrührer
bis zur vollständigen
Auflösung
gerührt.
- D. In 20,1 g einer 48,76%igen Lösung von Polyisobutylenen (z.B.
Oppanole Typ B12SF der Firma BASF) in Hexan, wird eine Lösung von
0,2 g des Antiestrogens 1 in 15 g Ethylacetat eingetragen. Dieses
Gemisch wird 15 Minuten mit einem Magnetrührer bis zur vollständigen Auflösung gerührt.
Mittels
einer Beschichtungsvorrichtung (400 μm-Rakel) werden diese Lösungen als
gleichmäßige Filme
auf einer fluorpolymerbeschichteten Abziehschicht, z.B. Scotchpak
1022 der Firma 3M, aufgetragen. Bei 70°C werden Ethylacetat und Hexan
vollständig
entfernt. Anschließend
wird mit einer Rückschicht,
z.B. CoTran Polyethylene Film der Firma 3M, kaschiert. Das so erhaltene
Laminat wird mittels einer Stanzvorrichtung in runde Einzelpflaster
geteilt und in Aluminiumfolie verpackt. Es entstehen mikroskopisch
kristallfreie Pflaster mit geeigneten Klebeeigenschaften, die Wirkstoffgehalte
von ca. 1 bis 2 % (m/m) bezogen auf das Matrixgewicht laut Tabelle
IIIa (Spalte 2) aufweisen.
- (2) Vorbehandlung der Haut mit den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
Die
hergestellten Matrix-Transdermalsysteme werden nach einer Vorbehandlung
der Haut mit einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
appliziert und die Hautflüsse
gemessen.
-
Für die Durchführung werden
die Hautfelder 16 Stunden lang mit jeweils 20 μl einer 10%igen (m/m) Lösung von
Laurinsäure
in Propandiol (1+9) vorbehandelt. Dann werden 2 cm2 große Pflaster
nach Abziehen des Liners auf Maushaut (2 cm2 große Hautfelder)
aufgeklebt.
-
Folgende
Hautflüsse
werden im in-vitro-Diffusionstest erzielt:
-
-
Biespiel 4
-
Matrix-Transdermalsystem
enthaltend erfindungsgemäße Zusammensetzung.
-
Dieses
Beispiel betrifft die Herstellung von 6 verschiedenen Pflastertypen
mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
an Penetrationsverstärkern
nach der allgemeinen Vorschrift:
- (1) Herstellung
der Matrix-Transdermalsysteme
In eine 50%ige Lösung eines
Vinylacetat-Acrylat-Copolymers
(z.B. Gelva Multipolymer Solution Typ 2723 oder 7883 der Firma Solutia,
früher
Monsanto) in Ethylacetat (Masse variiert lt. Tabelle IVa) werden
nacheinander 3,5 g Propandiol und eine Lösung von Laurinsäure (Masse
Lt. Tabelle IVa) und dem Antiestrogen 1 (11β-Fluor-7α-{5-[N-methyl-N-3-(4,4,5,5,5-pentafluorpentylthio)-propylamino]-pentyl}-estra-1,3,5(10)-trien-3,17β-diol)(Masse
lt. Tabelle IVa) in 3,5 g Ethylacetat eingetragen.
-
Dieses
Gemisch wird mit Ethylacetat auf 20 g aufgefüllt und 15 Minuten mit einem
Magnetrührer
bis zur vollständigen
Auflösung
gerührt.
-
-
Mittels
einer Beschichtungsvorrichtung (400 μm-Rakel) wird die Mischung als
gleichmäßiger Film
auf einen einer fluorpolymerbeschichteten Abziehschicht aufgetragen.
Bei 70°C
wird Ethylacetat vollständig
und 1,2-Propandiol bis auf einen gewünschten Restgehalt von 20 %
des Matrixgewichtes entfernt. Anschließend wird mit einer Rückschicht
kaschiert. Das so erhaltene Laminat wird mittels einer Stanzvorrichtung
in runde Einzelpflaster geteilt und in Aluminiumfolie verpackt.
-
Es
entstehen mikroskopisch kristallfreie Pflaster mit geeigneten Klebeeigenschaften,
die Wirk- und Hilfsstoff-Gehalte bezogen auf das Matrixgewicht (m/m)
laut Tabelle IVb aufweisen.
-
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- (2) Bestimmung der Hautflüsse
Die 2 cm2 großen Pflaster
werden nach Abziehen des Liners auf Haushaut aufgeklebt.
Folgende
Hautflüsse
werden im in-vitro Diffusionstest erzielt:
-
-
Die
gleichen Versuche wurden auch mit dem Antiestrogen 2(11β-Fluor-7α-{5-[methyl-(7,7,8,8,9,9,10,10,10-nonafluor-decyl)-amino]-pentyl}estra-1,3,5(10)-trien-3,
17β-diol)
durchgeführt
und führten
zu ähnlichen
Ergebnissen.
-
Biespiel 5
-
Vorbehandlung
der Haut mit den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
und Matrix-Transdermalsystem enthaltend erfindungsgemäße Zusammensetzung
- (1) Herstellung der erfindungsgemäßen Matrix-Transdermalsysteme
In
7,2 g einer 50%igen Lösung
eines Vinylacetat-Acrylat-Copolymers
(z.B. Gelva Multipolymer Solution Typ 2723 oder 7883 der Firma Solutia,
früher
Monsanto) in Ethylacetat wird eine Lösung von 1 g Antiestrogen 1
(11β-Fluor-7α-{5-[N-methyl-N-3(4,4,5,5,5-pentafluorpentylthio)-propylamino]-pentyl}-estra-1,3,5(10)-trien-3,17β-diol), 1
g Laurinsäure
und 0,4 g Hydroxypropylcellulose 75.000 in 7,1 g Ethylacetat eingetragen.
Dieses
Gemisch wird mit einem Magnetrührer
bis zur vollständigen
Auflösung
gerührt.
Anschließend
werden 4 g 1,2-Propandiol zugegeben und zu einer klar durchscheinenden
Mischung verarbeitet.
Mittels einer Beschichtungsvorrichtung
(400 μm-Rakel) wird die Mischung
als gleichmäßiger Film
auf einer fluorpolymerbeschichteten Abziehschicht, z.B. Scotchpak
1022 der Firma 3M, aufgetragen. Bei 70°C wird Ethylacetat vollständig und
1,2-Propandiol bis auf einen gewünschten
Restgehalt von ca. 30% des Matrixgewichtes entfernt. Anschließend wird
mit einer Rückschicht,
z.B. CoTran Polyethylene Film der Firma 3M, kaschiert. Das so erhaltene
Laminat wird mittels einer Stanzvorrichtung in runde Einzelpflaster
geteilt und in Aluminiumfolie verpackt.
Es entstehen mikroskopisch
kristallfreie Pflaster mit geeigneten Klebeeigenschaften, die 10,4%
(m/m) Antiestrogen 1, 10,1% Laurinsäure und 31,3% 1,2-Porpandiol bezogen
auf das Matrixgewicht enthalten.
- (2) Vorbehandlung der Haut mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
Für die Durchführung des
oben beschriebenen Diffusionstests werden die Hautfelder 16 Stunden
lang mit jeweils 20 μl
einer 10%igen (m/m) Lösung
von Laurinsäure
in 1,2-Propandiol (1+9) vorbehandelt. Dann werden 2 cm2 große Pflaster
nach Abziehen des Liners auf Maushaut aufgeklebt. Folgende Hautflüsse werden im
in-vitro-Diffusionstest
erzielt:
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Die
in der vorstehenden Beschreibung, sowie in den Ansprüchen offenbarten
Merkmale der Erfindung können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.