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Die
Erfindung betrifft ein neuartiges Verfahren und ein neuartiges System
zum Verpacken von Käse
oder Käsespezialitäten mit
natürlicher
Schimmelrinde.
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Unter "Käse mit Schimmelrinde" versteht man Käse, welche
eine weiße
Rinde aufweisen mit dem Aussehen eines Wollfilzes, welcher durch
die Entwicklung einer Oberflächenflora
gebildet wird, gekennzeichnet durch die alleinige oder vorherrschende
Anwesenheit mindestens eines Schimmelpilzes, und/oder mindestens
einer Hefe und eventuell in Verbindung mit einem nicht-pigmentierenden
Bakterienstamm, während
einer Zeit, die notwendig ist zur Entwicklung der erwünschten
organoleptischen Eigenschaften und Textur. Die Oberflächenflora
von Käse mit
Schimmelrinde unterscheidet sich also durch ihre Zusammensetzung
von der Oberflächenflora
von Käse
mit gemischter Rinde.
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Bei "Käse mit gemischter Rinde" ist die Oberflächenflora
zusammengesetzt aus der Verbindung von mindestens zwei unterschiedlichen
Typen von Mikroorganismen, darunter mindestens ein pigmentierender
Bakterienstamm, in Verbindung mit Hefen und/oder Schimmelpilzen.
Die Entwicklung dieser Flora führt
zur Bildung einer orangefarbenen Rinde. Die pigmentierenden Bakterien,
die in der Käserei verwendet
werden, gehören
zum Typ Micrococcus oder Coryneform, für die letzte Gruppe mit Ausnahme
von Brevibacterium ammoniagines, Corynebacterium variabilis und
Microbacter lacticum.
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Die
Käse mit
Schimmelrinde können
aus pasteurisierter Milch gewonnen werden. Die thermische Behandlung,
welche die krankheitserregenden Keime beseitigt, die in der Milch
vorhanden sind, trägt zur
Lebensmittelsicherheit bei, aber bringt ebenso die Zerstörung der
nützlichen
Flora mit sich. In diesem Fall muss der Käsehersteller die Milch wieder mit
Keimen versehen, die für
die Aromatisierung nützlich
sind. Zu diesem Zweck wählt
er die nützliche Flora
aus entsprechend der organoleptischen Eigenschaften, die er dem
Endprodukt zu verleihen wünscht.
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Bei
Käse mit
Schimmelrinde besteht die Flora im Wesentlichen aus Schimmelpilzen
der Gattung Penicillium und Cylindrocarpon, und aus Hefen der Gattung
Geotrichum.
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Ein
Bakterienstamm kann der Flora von Käse mit Schimmelrinde hinzugefügt werden.
In diesem Fall wird der Bakterienstamm nach seinem aromatischen
Potential ausgewählt
und wird nie pigmentierend sein. Man wird somit insbesondere die
Coryneformen-Bakterien oder pigmentierenden Microccacae ausschließen. Derzeit
werden Käse
mit Schimmelrinde in unterschiedlichen Aufmachungen verpackt (Schachteln,
komplexe Verpackungen, die ausgeführt werden durch Falten, als
Glocke, etc.) und unterschiedlichen Materialien: Holz, Karton, Wachspapier
in Verbindung mit einem zellulosischen Film, Polypropylen, Aluminium,
usw. ...
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Diese
Typen von Verpackung erlauben eine Aufbewahrungsdauer nach dem Verpacken
der Produkte von 30 bis 49 Tagen je nach Produkt.
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Im Übrigen war
die Aufbewahrung von Lebensmittelprodukten und noch genauer von
Käse Gegenstand
zahlreicher Studien, welche es ermöglicht haben, bestimmte wesentliche
physische, chemische und biologische Phänomene zu verstehen.
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Der
Artikel mit dem Titel "conditionnement des
fromages à pâtes molles" (Verpackung von Weichkäse), veröffentlicht
im Juni 1985 von Gerd STEHLE, erschienen in Nr. 999 der Zeitschrift
LA TECHNIQUE LAITIERE ist besonderes lehrreich. Aus ihm geht hervor,
dass eine gute Aufbewahrung von Käse eine passende Auswahl der
Permeabilität der
Verpackung gegenüber
Gas, speziell gegenüber Sauerstoff,
gegenüber
Wasserdampf, Kohlengas (bzw. Kohlendioxid) und Ammoniak voraussetzt.
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Freilich
erlaubt keine der bis zum heutigen Tag beschriebenen Verpackungen
die Aufbewahrung von Käse
mit Schimmelrinde, welche ausschließlich aus Schimmelpilzen und
unter Umständen
aus Hefen besteht, unter optimalen Bedingungen.
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FR 1 397 270 beschreibt
eine Verpackung für Lebensmittelprodukte,
insbesondere für
Obst und Gemüse,
welche aus einem Film aus synthetischem Material besteht, welches
es erlaubt, im Inneren der Verpackung ein Verhältnis zwischen dem Sauerstoffdruck
und dem Kohlengasdruck zu erreichen, welches die gute Aufbewahrung
von Obst und Gemüse gewährleistet.
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EP 0 153 215 schlägt vor,
die Aufbewahrung von Lebensmittelprodukten zu verbessern, indem man
sie in Verpackungen steckt, welche undurchlässig gegenüber Gas sind. Nachdem man in
der Verpackung ein Vakuum hergestellt hat, führt man eine gasförmige Mischung
in diese ein, welche aus beträchtlichen
Mengen von Kohlendioxid und Stickstoff besteht. Das Kohlendioxid
erzeugt einen bakteriostatischen Effekt und der Stickstoff einen
oxidationshemmenden Effekt (Sauerstoffersatz).
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FR 2 198 700 lehrt die Aufbewahrung
von landwirtschaftlichen Produkten (Obst oder Gemüse), indem
man sie in Säcke
steckt, die mit Fenstern von selektiver Permeabilität ausgestattet
sind und die anfänglich
mit einem inerten Gas gefüllt
sind, wobei das Ganze in einen Kasten gesteckt wird, in dem eine modifizierte
Atmosphäre
herrscht.
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FR 2 049 237 beschreibt
eine aus Kunststoff bestehende Schachtel für die Aufbewahrung von Käse, welche
die Zirkulation von Luft im Inneren der Schachtel und mit dem Äußeren erlaubt.
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FR 2 517 279 beschreibt
eine Schachtel, die bestimmt ist zur Aufbewahrung von Produkten,
die empfindlich gegen Austrocknung sind, wie z.B. Blattsalate, welche es
erlaubt, diese Produkte in einer Atmosphäre unter starkem Teildruck
von Wasserdampf aufzubewahren, ohne dass sie mit flüssigem Wasser in
Kontakt kommen.
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Schließlich beschreibt
FR 2 617 811 eine Verpackung,
welche das Verfolgen der Reifung von Käse mit Schimmelrinde unter
verbesserten Bedingungen erlaubt. Zu diesem Zweck erlaubt die Schachtel
die Luftzirkulation rund um den Käse und den Austausch von Wasserdampf
mit dem Äußeren, wobei
die Schachtel durch Versiegelung verschlossen ist und aus einem
dichten Material besteht, und mit Fenstern ausgestattet ist, die
von Membranen mit selektiver Permeabilität umhüllt sind, die eine Zufuhr von
Luft erlauben, welche in kontrollierter Menge von außen kommt.
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Die
Regulierung des Austausches zwischen dem Produkt und dem Äußeren geschieht
vermittels dieser Membranen mit selektiver Permeabilität. Allerdings
wird keine genaue Angabe gemacht, weder über die Gasumgebung rund um
den Käse,
noch über
die Quantifizierung des Austausches noch über die entsprechenden selektiven
Permeabilitäten
der Membranen.
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Folglich
präzisiert
die Beschreibung zu keiner Zeit die Eigenschaften des verwendeten
Materials, außer
in dem besonderen Beispiel. Allerdings erlaubt es in diesem Beispiel
der beschriebene Verpackungstyp nicht, eine optimale Konservierung über den
gesamten Vermarktungszyklus zu gewährleisten. Tatsächlich liegen
die Werte für
die Permeabilität,
welche zur optimalen Aufrechterhaltung der Flora notwendig sind,
unter Berücksichtigung
der Oberfläche
der Fenster, in den Wertbereichen, welche weder den Werten entsprechen,
die durch die Methoden und die Apparatur messbar sind, welche dem
Fachmann bekannt sind, noch irgendeinem anderen bekannten Material.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verpackungssystem
bereitzustellen, welches es erlaubt, die Gaskonzentrationen aufrechtzuerhalten,
die opti mal sind für
die Evolution der Flora an der Oberfläche von Käse oder Käsespezialitäten mit Schimmelrinde, welche
durch die Einwirkung von Schimmelpilzen und/oder von Hefen erhalten
wird, in Abwesenheit von coryneformen Bakterien und pigmentierenden
Microccacae, und folglich das Zeitfenster für die Vermarktung von Produkten
zu vergrößern unter
Beibehalten ihrer organoleptischen Qualitäten und ihrer optimalen Aufmachung.
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Bei
der vorliegenden Erfindung versteht man unter "Evolution" der Flora ihre Stabilisierung und ihr Überleben
ohne wesentliche Veränderung
oder Zerstörung
der sie bildenden Mikroorganismen, was die Aufrechterhaltung einer
minimalen Entwicklung dieser Flora bedeutet und eine geeignete Gasumgebung
erfordert.
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Die
Arbeiten der Erfinder, welche zur vorliegenden Erfindung geführt haben,
haben es erlaubt, die optimalen Gasbedingungen zu bestimmen, welche
eine optimale Evolution einer Flora von Käse oder Käsespezialitäten mit Schimmelrinde erlauben, wenn
diese Flora aus zumindest einem Schimmelpilz und/oder zumindest
einer Hefe besteht, unter Umständen
in Verbindung mit einem nicht-pigmentierenden
Bakterienstamm.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird die in Betracht gezogene
Flora von Käse
mit Schimmelrinde noch genauer bestehen aus der spezifischen Anwesenheit
eines Schimmelpilzes der Gattung Penicillium, und noch genauer Penicillium
camemberti und/oder einer Hefe der Gattung Geotrichum, und noch
genauer Geotrichum candidum, wahlweise in Verbindung mit einer nicht-pigmentierenden
Bakterie, welche exklusiv aus den Stämmen Brevobacterium ammoniagines,
Corynebacterium variabilis und Microbacter lacticum ausgewählt wurde.
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Die
Erfindung hat folglich ein Verfahren zum Verpacken von Käse oder
Käsespezialitäten mit Schimmelrinde
zur Aufgabe, welche durch zumindest einen Schimmelpilz und/oder
zumindest eine Hefe erhalten wurde, unter Umständen in Verbindung mit einem
nicht-pigmentierenden Bakterienstamm, dadurch gekenn zeichnet, dass
man den Käse
oder die Käsespezialität in ein
hermetisch geschlossenes Behältnis
setzt, welches über
die gesamte oder einen Teil seiner Oberfläche ein Material mit selektiver
Permeabilität
aufweist, welche mit der äußeren Atmosphäre einen
gasförmigen
Strom in einer Art und Weise sicherstellt, um um den Käse oder
die Käsespezialität herum
eine Atmosphäre
zu bilden und aufrechtzuerhalten, welche 14 bis 20 Vol-%, vorzugsweise zwischen
15 und 20 Vol.-%, noch bevorzugter zwischen 17 und 19,5 Vol.-% an
O2 und von 1 bis 6 Vol.-%, vorzugsweise
zwischen 1 und 5 Vol.-%, noch bevorzugter von 1 bis 3 Vol.-% an
CO2 über
die gesamte Aufbewahrungszeit des Käses oder der Käsespezialität enthält, wobei
das besagte Material mit selektiver Permeabilität eine Permeabilität gegenüber Sauerstoff
und Kohlendioxid aufweist, welche geringer als 2 000 000 cm3/m2/24 h/atm und
höher als
5 000 cm3/m2/24h/atm
gemessen bei 25°C
aufweist.
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Unter
einem "hermetisch
geschlossenen Behältnis,
welches über
die gesamte oder einen Teil seiner Oberfläche ein Material mit selektiver
Permeabilität
aufweist, welche mit der äußeren Atmosphäre einen
gasförmigen
Strom sicherstellt" versteht
man ein Behältnis,
welches zur Gänze
aus dem besagten Material mit selektiver Permeabilität besteht,
sei es ein Behältnis,
das teilweise aus einem hermetischen, praktisch für Gas impermeablen
Material besteht (O2, CO2,
N2 und Wasserdampf) und welches durch das besagte
Material mit selektiver Permeabilität verschlossen ist, über welches
sich die Gasaustausche mit der äußeren Atmosphäre vollziehen.
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Die
Gruppe von Schimmelpilzen besteht vorteilhafterweise aus den Gattungen
Penicillium und Cylindrocarpon, die bevorzugten Sorten sind Penicillium
camemberti und Cylindrocarpon heteronema.
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Die
Hefen sind vorteilhafterweise ausgewählt aus den Hefen der Gattung
Geotrichum, Saccharomyces, Kluyveromyces, Hansenula, Yarrowia, Candida,
eine besonders bevorzugte Spezies ist Geotrichum candidum.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist ganz besonders geeignet für
Floren, die aus Penicillium und/oder einer Hefe bestehen, welche
zur Gattung Geotrichum und insbesondere Geotrichum candidum gehört.
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Es
ist bekannt, dass die Bedingungen der vorhandenen Umgebung, welche
es der Oberflächenflora
erlauben, sich für
die Reifung ohne Veränderung
zu erhalten, mit dem Typ von Mikroorganismen oder der Verbindung
von Mikroorganismen zusammenhängen,
aus denen diese Flora besteht, wobei jeder Mikroorganismus oder
jede Verbindung durch eine spezifische Atmungsintensität gekennzeichnet
ist, welche von seinem physiologischen Stadium und von dem Substrat
abhängen,
auf welchem er angesiedelt wurde.
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Diese
Atmungsintensität
ist gekennzeichnet durch einen Verbrauch von O2 und
eine Produktion von CO2, welchen die Erfinder
in der Absicht quantifiziert haben, die optimalen Gaskonzentrationen
zu bestimmen, welche im Inneren der Verpackung herrschen müssen.
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Als
Beispiel kann man die Atmungsintensitäten (AI) einer Flora anführen, welche
einheitlich aus Penicillium besteht, die auf einem mineralisierten Weichkäse vom Typ
Coulommier angesiedelt wird und welche die folgenden sind:
- – AI
in O2: 0,48 (ausgedrückt in cm3/cm2 an Flora für 24 Stunden);
- – AI
in CO2: 0,46 (ausgedrückt in cm3/cm2 an Flora für 24 Stunden);
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Die
Methode, welche die Berechnung der Atmungsintensitäten ermöglicht hat,
ist beschrieben in der Veröffentlichung
von B. Roger et al.: "Le
Lait" (1998, 78,
Nr. 2, Seite 241–250).
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Um
die optimale Aufbewahrung des Käses zu
gewährleisten
und insbesondere um das Zeitfenster für die Vermarktung zu vergrößern, müssen die Mikroorganismen, welche
die Reifungsflora bilden, in ihrer unmittelbaren Umgebung optimale
Konzentrationen an den gasförmigen
Verbindungen vorfinden, welche zu ihrem Metabolismus notwendig sind,
insbesondere an O2 und CO2,
welche ihnen ermöglichen,
ihre physiologischen und metabolischen Bedürfnisse zu befriedigen.
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Die
Erfinder haben versucht, die optimalen Gaskonzentrationen zur Regulierung
des Gasaustauschstromes zwischen dem Käseprodukt und seiner Umgebung
(im Allgemeinen die Umgebungsluft), in welcher es aufbewahrt wird,
aufrechtzuerhalten durch das dichte Material hindurch, welches für die Umhüllung seiner
Verpackung verwendet wird. Dieser Strom ist abhängig von der aktiven Oberfläche der
Flora und derjenigen der Verpackung ebenso wie der Atmungsintensität der Flora.
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Um
innerhalb der Umhüllung
der Verpackung die erfindungsgemäßen Konzentrationen
an O2 und CO2 einzurichten,
haben die Erfinder bestimmt, dass dieser Strom auf vorteilhafte
Weise durch die Wahl eines hermetischen Behältnisses eingerichtet und aufrechterhalten
werden kann, welches insgesamt oder zum Teil aus zumindest einem
geeigneten synthetischen Material besteht, welches Eigenschaften
einer Permeabilität
aufweist, die in Abhängigkeit
von der aktiven Oberfläche
der Flora und der Oberfläche
des verwendeten Materials mit selektiver Permeabilität ausgewählt wurden.
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Im
Gleichgewichtszustand ist die Permeabilität des aktiven Materials (bei
selektiver Permeabilität)
direkt proportional zur Oberfläche
der Flora.
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Für die genaue
Bestimmung der optimalen Gaskonzentrationen, welche eingerichtet
und aufrechterhalten werden müssen
in dem erfindungsgemäßen hermetisch
geschlossenen Behältnis,
geht man in Abhängigkeit
von der in Betracht gezogenen Flora des Typs "Schimmelrinde" in zwei Schritten vor:
In einer
ersten Zeitspanne quantifiziert man die Atmungsintensitäten an O2 und CO2 der Flora
gemäß dem von
Roger et al. beschriebenen Protokoll, welches in "Le Lait" (1998) erschienen
ist.
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In
einer zweiten Zeitspanne bestimmt man auf experimentelle Weise die
optimalen Bedingungen der notwendigen Gaskonzentrationen in diesen
beiden Mischungen, welche die Stabilisierung und das Überleben
der besagten Flora ermöglichen,
um daraus die Eigenschaften der Permeabilität der Oberfläche des
aktiven Materials abzuleiten, welches für das erfindungsgemäße Verpackungssystem
verwendet wird, welches abhängig
ist von der Natur der Fläche der
Flora.
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Die
Bestimmung der optimalen Gaskonzentrationen für das Überleben der Flora geschieht
auf folgende Weise:
Die Käse
werden im angenommenen Stadium für
die Verpackung in gasdichte Behältnisse
gesteckt, in denen das Niveau der Gaskonzentrationen an CO2 und an O2 während der
sieben Wochen der Aufbewahrung im Kalten absichtlich auf festen
und vorherbestimmten Niveaus gehalten wird durch regelmäßige Injektion
einer gasförmigen
Mischung.
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Die
Käse werden
analysiert und untersucht bei unterschiedlichen Stadien der Aufbewahrung durch
sensorielle Analyse, physikalisch-chemische Untersuchung des Käses, mikrobiologische
Untersuchung der Oberflächenflora
und Kolorimetrie dieser Flora. Die optimalen Gasbedingungen werden
bestimmt, indem man die Produkte, welche am meisten dem vorher bestimmten
qualitativen Ziel entsprechen, identifiziert (organoleptische Qualität, Präsentation)
während
einer Aufbewahrung von mindestens sieben Wochen.
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Materialien
von selektiver Permeabilität,
die es ermöglichen,
um die Käse
herum eine Atmosphäre,
wie die vorstehend definierte, zu gewährleisten und aufrechtzu erhalten,
sind für
ihre Anwendung zur Aufbewahrung von Obst und Gemüse beschrieben im Stand der
Technik, insbesondere in
EP 0
351 115 und
0 351 116 .
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Im
Allgemeinen weisen die Materialien, um die spezifischen erfindungsgemäßen Konzentrationen
an O2 und CO2 innerhalb
des erfindungsgemäßen Behältnisses
einzurichten und aufrechtzuerhalten, eine Permeabilität gegenüber Sauerstoff
und gegenüber
Kohlendioxid auf, die niedriger ist als 2 000 000 cm3/m2/24h/atm und höher ist als 5 000 cm3/m2/24h/atm, gemessen
bei 25°C.
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Auf
vorteilhafte Weise liegt die Permeabilität gegenüber O2 und
gegenüber
CO2 zwischen 150 000 und 360 000 cm3/m2/24h/atm, gemessen
bei 25°C.
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Im
Allgemeinen haben diese Materialien vorteilhafterweise eine Permeabilität gegenüber Wasserdampf,
die niedriger ist als 800 g/m2/24h/atm und höher ist
als 1 g/m2/24h/atm, gemessen bei 25°C.
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Gemäß der Lehre
von
EP 351 115 und
EP 351 116 wird die Permeabilität gegenüber O
2 und gegenüber CO
2 eines
polymeren synthetischen Materials für ein gegebenes Material durch
Mikroperforationen geregelt, deren Durchmesser zwischen 20 μm, ja sogar
weniger, und 100 μm
variiert, und vorteilhafterweise zwischen 40 und 60 μm liegt und
deren Dichte zwischen 10 Perforationen und 1000 pro m
2 der Oberfläche der
Folie, welche das Material mit selektiver Permeabilität bildet,
variiert.
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Die
Permeabilität
gegenüber
Wasserdampf hängt
unmittelbar von der Art des gewählten
polymeren Materials ab.
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Die
Folien werden vorteilhafterweise aus synthetischen Stoffen ausgewählt, wie
z.B. Zellulose oder modifizierte Zellulose, Homo- und Copolymere von
Olefin, gegebenenfalls mit Vinylacetat oder mit Methylacetat, Polyestern,
Polyamiden und Polykarbonaten.
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Die
Folien können
aus einer Schicht oder aus mehreren Schichten bestehen, biegsam,
steif und versiegelnd sein. Ihre Dicke variiert im Allgemeinen zwischen
5 und 600 μm.
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Um
die Konzentrationen an O2 und CO2 einzurichten und aufrechtzuerhalten, welche
unten bestimmt sind, kann das hermetisch geschlossene Behältnis als
Ganzes oder zum Teil nur ein Material mit selektiver Permeabilität aufweisen.
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In
dem Fall, in dem das Behältnis
zum Teil nur aus einem Material mit selektiver Permeabilität besteht,
sind die bevorzugten Verpackungssysteme diejenigen, welche aus einem
unteren Teil bestehen, insbesondere einem Boden aus einem Material,
das praktisch undurchlässig
gegenüber
Gasen ist (O2, CO2,
N2 und Wasserdampf) und einem oberen Teil, insbesondere
einem Deckel aus einem Material mit selektiver Permeabilität, bei welchem
die Permeabilität
des Materials nun direkt mit der Fläche des Deckels zusammenhängt. Eine
Alternative besteht darin, eine Glocke aus steifem Material zu verwenden, welche
verschlossen wird durch einen Deckel aus einem Material mit selektiver
Permeabilität
und welche auf ein Plateau gesetzt wird.
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Wenn
die Oberfläche
des Materials mit selektiver Permeabilität wichtig ist, wählt man
auf vorteilhafte Weise Materialien aus, deren Permeabilitätseigenschaften
in den unteren Grenzen des beschriebenen Bereichs liegen, welche
also Perforationen von geringem Durchmesser aufweisen und vorteilhafterweise
eine pro Oberflächeneinheit
geringe Dichte an Perforationen aufweisen.
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Umgekehrt,
wenn die Oberfläche
des Materials mit selektiver Permeabilität wenig wichtig ist, wählt man
vorteilhafterweise Materialien aus, deren Permeabilitätseigenschaften
in den oberen Grenzen des beschriebenen Bereichs liegen, welche
also Perforationen von großem
Durchmesser aufweisen, und/oder pro Oberflächeneinheit eine erhöhte Dichte an
Perforationen aufweisen.
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Die
Erfindung hat gleichermaßen
ein System zur Verpackung von Käse
oder von Käsespezialitäten mit
Schimmelrinde zum Gegenstand, welche durch die Entwicklung einer
Reifungsflora erhalten wird, die aus mindestens einem Schimmelpilz und/oder
mindestens einer Hefe besteht, gegebenenfalls in Verbindung mit
einem nicht-pigmentierenden Bakterienstamm, dadurch gekennzeichnet,
dass das Verpackungssystem aus einem geschlossenen Behältnis besteht,
welches über
die gesamte oder einen Teil seiner Oberfläche ein Material mit selektiver Permeabilität aufweist,
welche mit der äußeren Atmosphäre einen
gasförmigen
Strom in einer Art und Weise gewährleistet,
um um den Käse
oder die Käsespezialität herum
eine Atmosphäre
zu bilden und aufrechtzuerhalten, welche 14 bis 20 Vol.-%, bevorzugt
15 bis 20 Vol.-%, noch bevorzugter 17 bis 19,5 Vol.-% an O2 und von 1 bis 6 Vol.-%, bevorzugt von 1 bis
5 Vol.-%, noch bevorzugter 1 bis 3 Vol.-% an CO2 über die
gesamte Aufbewahrungszeit des Käses oder
der Käsespezialität enthält, wobei
das Material mit selektiver Permeabilität eine Permeabilität für Sauerstoff
und für
Kohlendioxid von weniger als 2 000 000 cm3/m2/24h/atm und größer als 5 000 cm3/m2/24h/atm aufweist, gemessen bei 25°C.
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In
einer ersten Ausführungsform
besteht das Verpackungssystem zur Gänze aus einem Material mit
selektiver Permeabilität
und besteht vorteilhafterweise aus einem Beutel, der versiegelt
ist durch Thermoversiegelung nach Einführung des Käses.
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In
einer zweiten Ausführungsform
besteht das Verpackungssystem zum Teil aus nur einem Material von
selektiver Permeabilität,
der andere Teil besteht aus einem Material, das undurchlässig gegenüber Gas
ist.
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In
diesem letzteren Fall weist eine besonders vorteilhafte Variante
einen Teil auf, der den Boden bildet, insbesondere ein Schälchen aus
thermoplastischen Material, das undurchlässig gegenüber Gas ist, und einen Teil,
der den Deckel bildet, insbe sondere einen Deckel aus einem thermoplastischen
Material mit selektiver Permeabilität, wie nachstehend beschrieben.
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Einer
der Teile, welche den Boden oder den Deckel bilden, weist vorteilhafterweise
ein thermo-versiegelbares Material auf, so dass nach Einführen des
Käses in
das Schälchen
und Positionierung des Deckels die beiden Teile durch Anwendung
einer zum Realisieren eines hermetischen Verschlusses ausreichenden
Temperatur versiegelt werden.
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Das
erfindungsgemäße System
ist der Verpackung von Käse
mit Schimmelrinde unterschiedlicher Formen und Abmessungen angepasst.
Es eignet sich insbesondere gut für Käse mit einem Gewicht von weniger
als 500 g.
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Es
eignet sich ebenso für
Käse vom
Typ "Camembert" oder "Coulommiers" von normaler Größe, d.h.
von ungefähr
200 bis 400 g.
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Es
eignet sich ebenso für "Mini"-Formate, bei denen
das Gewicht im Allgemeinen zwischen 5 g und 50 g variiert.
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Die
beigefügten 1 und 2 sind
Ansichten im Querschnitt von zwei unterschiedlichen Ausführungsformen
eines erfindungsgemäßen Mittels
zum Verpacken eines Käses.
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Das
Verpackungsmittel 1, das in 1 dargestellt
ist, weist einen unteren zylinderförmigen Teil auf, der ein Schälchen 2 bildet.
Das Schälchen 2 weist
einen Boden 3 und Seitenwände 4 aus einem steifen
Plastikmaterial auf, das undurchlässig gegenüber Gas ist, und das aus einem
Polystyren-/Copolymerethylen-Komplex
und Vinyl-/Polyethylenalkohol besteht. Die Dicke des Bodens 3 und
der Seitenwände 4 beträgt 600 μm. Auf dem
Boden 3 des Schälchens 2 wird
ein Blatt 5 aus einem feuchtigkeitsabsorbierenden Material,
z.B. Papier, bereitgestellt.
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Auf
das Blatt 5 wird ein ganzer oder in Portionen aufgeteilter
Käse gelegt.
In der hier dargestellten Ausführungsform
enthält
das Verpackungsmittel einen Weichkäse mit Schimmelrinde des Typs "Camembert", von zylindrischer
Form und in sechs gleiche Portionen aufgeschnitten.
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Die
Abmessungen des Käses
sind im Wesentlichen geringer als diejenigen des Verpackungsmittels,
um zwischen dem Käse
und dem Verpackungsmittel einen ausreichenden Zwischenraum unterzubringen,
um eine Gaszirkulation zu gewährleisten,
die für
die Aufrechterhaltung der Flora ausreichend ist.
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Das
Verpackungsmittel weist ebenso einen unteren Teil auf, der wie hier
dargestellt aus einem Schutzdeckel 8 und einem biegsamen
thermo-versiegelbaren Plastikmaterial besteht, welches eine Permeabilität gegenüber O2 und gegenüber CO2 aufweist,
welche zwischen 150 000 cm3/m2/24h/atm
und 360 000 cm3/m2/atm
liegt, z.B. einen Terephtalat-/Polyethylen-Komplex, welcher einer
Behandlung unterzogen wurde, die geeignet ist, um ihm die geeigneten Permeabilitäten gegenüber CO2 und gegenüber O2 zu
verleihen (Mikroperforationen der Taille und Dichte sind festgelegt).
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Der
Schutzdeckel 8 wird über
seine Peripherie 9 über
dem oberen Rand der seitlichen Wände 4 des
Schälchens 2 durch
Thermoversiegelung befestigt.
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Der
auf diese Art verpackte Käse
kann aufbewahrt werden unter optimalen Bedingungen für die Ausbildung
seiner Oberflächenflora
während
einer Zeit, die bis zu 10 Wochen betragen kann, nämlich mit
zwei zusätzlichen
Wochen im Vergleich zur Aufbewahrungsdauer in einer herkömmlichen
Verpackung.
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Das
Verpackungsmittel 10, welches in 2 dargestellt
ist, weist im Wesentlichen eine hermetisch verschlossene Glocke 12 auf,
die durch einen Schutzdeckel 14 verschlossen ist, der aus
einem Material mit selektiver Permeabilität geformt ist, und eine Platte 16,
auf welcher die Glocke 12 angesetzt ist.
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Noch
genauer ist die Glocke 12 aus einem Material ausgebildet,
welches undurchlässig
gegenüber
Gas ist. Sie weist im Allgemeinen eine Form einer Pyramide mit 4
Seiten auf, deren Spitze abgestumpft ist. Sie weist im Inneren in
der Nähe
ihres offenen Endes eine periphere Schulter 18 auf, an
welcher eine Kante des Schutzdeckels 14 mittels Thermoversiegelung
angebracht ist. Der Schutzdeckel 14 und die Glocke 12 bestimmen
einen hermetisch geschlossenen Raum 20, in welchem ein
Weichkäse
mit Schimmelrinde 22 aufgenommen wird.
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Langlöcher 24 sind
in die seitlichen Wände der
Glocke 12 eingelassen. Diese Löcher sind zwischen der peripheren
Schulter 18 und der mit 26 bezeichneten Kante
der Glocke vorgesehen und begrenzen ihre Öffnung. Auf diese Weise münden die Löcher 24 außerhalb
des Behältnisses 20,
in welchem sich der Käse 22 befindet.
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Die
Platte 16 hat im Allgemeinen eine quadratische Form. Ihre
obere Oberfläche
ist größer als die Öffnung der
Glocke 12. Elastische Mittel zum Einrasten 28 sind
an der oberen Oberfläche
der Platte 16 angebracht und sind passend, um in entsprechenden
Vertiefungen 30 aufgenommen zu werden, die an der Peripherie
der Glocke 12 festgelegt sind.
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Für eine solche
Verpackung kann man verstehen, dass der Raum für die festgestellte Luftzirkulation 32,
der zwischen der oberen Oberfläche
der Platte 16 und dem Schutzdeckel 14 freigelassen
wurde, einen Gasaustausch zwischen dem umgebenden Milieu und dem
Behältnis 20 erlaubt.
Tatsächlich
können
die Gase, die aus dem Behältnis 20 entwichen sind,
durch den Schutzdeckel 14 hindurch durch den Raum 32 hindurch
zirkulieren, bevor sie durch die Langlöcher 24 hindurch an
das umgebende Milieu ausgeschieden werden.
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Um
den Käse 22 zu
verkonsumieren, wird die Glocke 12 von der Platte 16 abgezogen
durch Brechen der elastischen Mittel zum Einrasten 28.
Der Schutzdeckel 14 wird sodann durch Herausziehen entfernt.
Der Käse 22 wird
schließlich
auf der oberen Oberfläche
der Platte 16 platziert, um konsumiert zu werden. Nach
Entnehmen eines Teils des Käses kann
die Glocke 12 wieder auf die Platte 16 zurückgesetzt
werden, um den Rest des Käses
zu schützen.
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Bei
dieser Ausführungsform
besitzt die Glocke 12 die Form einer Pyramide. Andere Formen
sind denkbar, insbesondere zylindrische. In diesem Fall wird die
Platte, auf welcher die Glocke abgesetzt wird, eine runde Form aufweisen.
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Das
folgende Beispiel dient zur Darstellung der Erfindung, ohne diese
zu beschränken.
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BEISPIEL: Miniformat mit
Schimmelrinde 30 g
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Gemäß einem
besonderen und nur zur Veranschaulichung dienenden Ausführungsbeispiel
für die
Erfindung wird die Verpackung angewendet bei einem Rohmilchkäse mit Schimmelrinde
mit ungefähr
30 g und mit zylindrischer Form.
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Der
Trockenextrakt dieses Käses
beträgt
bei der Verpackung 54%, sein pH-Wert 5,1; und sein Fettanteil an
der Trockenmasse 61%.
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Seine
von der Flora bedeckte Oberfläche
beträgt
68 cm2. Die Flora besteht aus zumindest
einem Stamm von Penicillium camemberti und aus zumindest einem Stamm
von Geotrichum candidum.
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Die
Atmungsaktivität
der Flora beträgt:
Verbrauch
von O2: 0,3 cm3/m2 Flora/24 Stunden
Produktion von CO2: 0,3 cm3/m2 Flora/24 Stunden
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Der
Käse wird,
nach vielen Tagen der Reifung im Trockenraum, in einen Beutel ("flow-pack") verpackt und vollständig versiegelt über eine
Oberfläche
von 160 cm2. Dieses Material besteht aus
Polypropylen von 25 μm
Dicke. Dieser Komplex wurde einer Behandlung unterzogen, die ihm
eine Permeabilität
gegenüber
Gas verleiht, welche sich für
die Aufrechterhaltung der Gasatmosphäre in der Verpackung eignet,
welche eine Konservierung des Produktes ermöglicht.
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Die
Permeabilität
gegenüber
O2 dieser Verpackung liegt bei 150 000 cm3/24 Stunden/m2 (gemessen
gemäß der standardisierten
Bedingungen (23°C,
HR = 50%)).
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Die
Permeabilität
gegenüber
CO2 dieser Verpackung liegt bei 150 000
cm3/24 Stunden/m2 (gemessen
gemäß standardisierten
Bedingungen (23°C,
HR = 50%)).
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Die
Permeabilität
gegenüber
Wasserdampf dieser Verpackung liegt bei 1 g/m2/24
Stunden (gemessen gemäß standardisierten
Bedingungen (38°C,
delta HR = 90%)).
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Nach
dem Verpacken stellt sich ein Gasgleichgewicht innerhalb der Verpackung
ein unter Einwirkung der Atmung der Flora und des Transfers durch
das Behältnis
(Verpackung) hindurch. Diese Konzentration an O2 liegt
zwischen 17 und 19,5%, diejenige an CO2 zwischen 1 und 3%. Diese
Konzentrationen sind optimal für
die Durchführung
der Reifung des Produktes in der Verpackung während der Lagerung bei Kälte (4°C).