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Technisches
Gebiet
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Die
Erfindung betrifft eine verbesserte Synthese von N,N-disubstituiertem-p-Phenylendiamin, insbesondere
der Dibutylform (DBPDA). DBPDA ist ein nützliches Reagens für kolorimetrische
und Fluoreszenz-Assays.
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Stand der
Technik
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US-Patent
Nr. 6,066,467 beschreibt die Verwendung eines bestimmten N,N-disubstituierten p-Phenylendiamins,
DBPDA, in einem Fluoreszenz-Assay zur Schwefelwasserstofferzeugung
aus der Wirkung von Homocysteinase. Der Assay, welcher zum Messen
von Homocysteinpegeln in Körperflüssigkeiten
verwendbar ist, zeigt gesteigerte Empfindlichkeit über ähnlichen
Assays, welche die Farbextinktion verwenden. Solche Assays werden
im US-Patent 5,998,191 und US-Patent 5,985,540 beschrieben. Das
kolorimetrische Reagens ist das Gegenstück zu DBPDA, und kann zusätzlich zu
diesem Dibutylderivat auch N,N-Dipropyl-1,4-phenylendiamin oder das entsprechende
Diethyl- oder Dimethylderivat sein.
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Während das
Dibutylderivat, DBPDA, im Handel verfügbar ist, ist es nicht so günstig oder
in so großen
Mengen erhältlich
wie die Niederalkylgegenstücke.
Demgemäß würde eine
verbesserte Synthese für
DBPDA günstig
sein.
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Eine
klassische Synthese für
diese Verbindung ist in Reilly, J. und Hickinbottom, W. J., in J. Chem.
Soc. (London) (1918), Seiten 99–111,
beschrieben. Zwei Verfahren werden für die Synthese beschrieben;
von größerer Relevanz
für die
vorliegende Erfindung ist die Umwandlung von Di-n-butylanilin zu
der para-Nitrosoverbindung mit nachfolgender Reduktion zu dem gewünschten
Produkt. Es wurde nun festgestellt, daß das beschriebene Verfahren
nicht wie strikt beschrieben nacharbeitbar ist, da es notwendig
ist, bestimmte Schritte der Reaktion in einer Sauerstoff-freien
Umgebung durchzuführen. Zusätzlich wird
hier ein verbessertes Verfahren zur Kristallisation beschrieben.
Diese Verbesserungen sind auf N,N-disubstituiertes p-Phenylendiamin (DSPDA)
im allgemeinen anwendbar.
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Offenbarung
der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft eine Verbesserung gegenüber der in der Literatur beschriebenen
Synthese von Di-n-butyl-p-phenylendiamin und dessen Salze sowie
DSPDA im allgemeinen. Das verbesserte Verfahren, wie das im Stand
der Technik beschriebene, wendet die Umwandlungen, wie in 1 gezeigt,
an. Sowohl das Intermediat, die Nitrosoverbindung, und das Phenylendiaminderivat,
welches das Endprodukt ist, können
zu den Säureadditionssalzen
unter Verwendung von Standardtechniken umgewandelt werden. Gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung werden bestimmte Schritte in dieser Reaktion
in einer Sauerstoff-freien Umgebung durchgeführt.
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Somit
betrifft in einem Aspekt die Erfindung ein verbessertes Verfahren
zur Synthese von DSPDA, insbesondere DBPDA, wobei das Verfahren
das Behandeln von p-Nitroso-disubstituiertem
Anilin mit einem Reduktionsmittel und das Aufarbeiten des Produktes
in Abwesenheit von Sauerstoff umfaßt. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Reduktionsmittel Zink. Weiter geht die Herstellung der Nitrosoverbindung
vorzugsweise von der Behandlung von disubstituiertem Anilinausgangsmaterial
mit Natriumnitrit (NaNO2) in Chlorwasserstoff
bzw. Salzsäure aus.
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In
einem weiteren Aspekt kann die Erfindung ein verbessertes Verfahren
zur Kristallisation von DSPDA, insbesondere DBPDA, einschließen, wobei das
Verfahren das Behandeln einer Lösung
des Dihydrochlorids in absolutem Ethanol mit Ether umfaßt.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
die Schritte bezüglich
der Umwandlung von Di-n-butylanilin zu DBPDA.
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Bester Modus
zum Durchführen
der Erfindung
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
zur Herstellung des Nitroso-Intermediats wird eine wäßrige Lösung des
Ausgangsmaterials, vorzugsweise Di-n-butylanilin, mit konzentrierter
Säure,
vorzugsweise HCl, acidifiziert und dann mit Natriumnitrit behandelt.
Die Temperatur wird niedrig gehalten, vorzugsweise nicht oberhalb
0°C, und
die Zugabe von Natriumnitrit zu der Ausgangsmateriallösung wird
unter Rühren über 1–2 Stunden
durchgeführt.
Das rohe Hydrochloridprodukt fällt
aus der Lösung
aus und kann, wenn erwünscht,
umkristallisiert werden.
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Das
gewonnene, hergestellte Di-n-butyl-p-nitrosoanilinhydrochlorid wird
anschließend
in Salzsäure
gelöst,
und es wird ein Reduktionsmittel zugegeben. Ein bevorzugtes Reduktionsmittel
ist überschüssiger Zinkstaub,
obwohl andere Reduktionsmittel, wie H2,
ebenfalls verwendet werden können. Wenn
die Umsetzung vollständig
ist, wird das Zinkmetall abgefiltert. Es ist bezüglich des Verfahrens der Erfindung
wesentlich, daß das
Filtrat von da an unter einer Atmosphäre gehalten wird, welche Sauerstoff ausschließt. Das
Filtrat wird mit einer starken Base neutralisiert. Wenn Zink als
ein Reduktionsmittel verwendet wird, fällt das gebildete Zinkion anfänglich aus
und wird dann wieder gelöst.
Während
dieses Verfahrens wird das Reaktionsgemisch unter Stickstoff gehalten,
oder ein anderes Verfahren wird angewendet, um Sauerstoff auszuschließen. Dies
führt ebenfalls
das Produkt in das freie Amin über,
welches dann in einem geeigneten organischen Lösungsmittel, wie Ether, extrahiert
werden kann. Diese Durchführungen
müssen
ebenfalls in der Abwesenheit von Sauerstoff durchgeführt werden.
Die nicht-wäßrige Schicht
wird anschließend
getrocknet und mit nicht-wäßriger Säure zum
Bewirken der Ausfällung des
Salzes, vorzugsweise das Hydrochloridsalz des gewünschten
Produkts, behandelt.
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Das
Hydrochloridsalz wird anschließend durch
Lösen in
einem alkoholischen Lösungsmittel
in der Abwesenheit von Wasser und in der Abwesenheit von Sauerstoff und
Bewirken der Kristallisation durch Zugabe von Ether kristallisiert.
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Wenn
gewünscht,
kann das DBPDA-Produkt in Aceton bei 70–80° für etwa zwei Stunden unter Rückfluß zum Sieden
erhitzt werden.
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Das
resultierende DBPDA ist als ein Reagens für die kolorimetrische oder
Fluoreszenzbestimmung von Schwefelwasserstoff in der Gegenwart eines
Metalliones, wie Eisen(III)-Ionen nützlich, wie im vorstehenden
Stand der Technik beschrieben.
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Wie
es im Stand der Technik bekannt ist, sind zusätzlich zu DBPDA andere Dialkyl-substituierte Phenylendiamine
zur Fluoreszenzpestimmung von Schwefelwasserstoff in der Gegenwart
eines Metallions oder anderer Oxidationsmittel verwendbar. Somit ist
das vorstehend beschriebene Verfahren mit besonderem Bezug auf DBPDA
auch für
N,N-disubstituierte Phenylendiamine im allgemeinen verwendbar, welche
auch Verwendung als Detektionsreagenzien in solchen Assays finden.
Somit könnte
zusätzlich
zu der Di-n-butyl-substituierten Form das Verfahren auf jedwede
Dialkyl-substituierte
Form sowie Formen des Phenylendiamins, welche Substituenten an dem Ringstickstoff
aufweisen, welche selbst substituierte Alkylgruppen sein können, angewendet
werden. Somit ist nachstehend auch die Synthese des N,N-disubstituierten
Phenylendiamins beschrieben, bei dem die Substituenten Diethylaminoethylsubstituenten
sind.
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Somit
ist das Verfahren im allgemeinen zur Herstellung von Analogen verwendbar,
bei welchen die Substituenten an dem Ringstickstoff gleich oder verschieden
sind und welche Alkylgruppen einschließen können, welche ein oder mehrere
Heteroatome wie N oder O enthalten, oder welche nicht störende Substituenten
wie RO, R2N enthalten, worin R Alkyl (C1-4 oder H), vorzugsweise C1-4-Alkyl,
ist, oder mit einem oder mehreren Alkylgruppen substituiert sind. Diese
Substituenten an dem Ringstickstoff können jedwede Substituenten
sein, wobei die Komponenten des Substituenten nicht das Gesamtreaktionsschema,
wie hier beschrieben, stören.
Im allgemeinen sind die Substituenten an dem Ringstickstoff im wesentlichen
Alkyl (C1-10) mit einem oder mehreren optionalen
Heteroatomen, ausgewählt
aus O und N, und weiter substituiert mit basischen oder neutralen
Substituenten.
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Zusätzlich können die
Substituenten an dem Ringstickstoff Arylgruppen einschließen, welche selbst
gegebenenfalls substituiert sein können; es ist bevorzugt, daß die Arylgruppen
in der Form von Arylalkyl vorliegen. In dem Fall von einigen Substituenten kann
es notwendig sein, die Substituenten während einigen Phasen des Herstellungsverfahrens
zu schützen.
Verfahren zum Schützen
und Entschützen solcher
Substituenten sind im Stand der Technik wohlbekannt.
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Während das
Verfahren der Erfindung unter Verwendung des Hydrochloridsalzes
von DSPDA beschrieben wird; und Chlorwasserstoff verwendet wird,
wenn Acidifizierung erforderlich ist, ist es darüberhinaus nicht notwendig,
dieses bestimmte Salz zu verwenden. HCl ist bevorzugt; jedoch schließen alternative
Salze organische Salze wie das Hydrobromid, das Nitrat oder Hydrofluorid
ein; Salze von organischen Säuren
wie Acetate, Propionate, Glycolate können ebenfalls verwendet werden.
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Beispiele
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Es
ist beabsichtigt, daß die
folgenden Beispiele nur erläuternd
sind, aber nicht die Erfindung beschränken.
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Beispiel 1
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Herstellung von N,N-Dibutyl-p-nitrosoanilinhydrochlorid
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Eine
Lösung
von N,N-Dibutylanilin (10,25 g; 0,05 mol; Aldrich Nr.: 30.446-8,
97%) in einem Gemisch von konzentrierter HCl (15 ml; Aldrich Nr.: 25.814-8,
37%) und destilliertem Wasser (20 ml) wurde auf –5°C–15°C mit einem Kühlgemisch
(Eis + Salz) (Lösung
A) gekühlt.
Natriumnitrit (3,62 g; 0,052 mol; Aldrich Nr.: 43.089-9, granular,
99,5%, DuPont Product) wurde bei Raumtemperatur in destilliertem Wasser
(10 ml) gelöst
und heruntergekühlt
und bei 0°C
gehalten (Lösung
B). Die kalte (0°C)
Lösung
B wurde graduell über
1–2 Stunden
zu einer magnetisch gerührten
Lösung
A (bei –5
bis –15°C) gegeben, und
die Reaktionstemperatur wurde sorgfältig überwacht und nicht auf oberhalb
0°C steigen
gelassen. Während
der Zugabe änderte
sich das Re aktionsgemisch von schwach rot zu nahezu schwarz. Das
Gemisch wurde anschließend
bei Raumtemperatur über zwei
bis drei Stunden gelassen. Während
dieser Zeit schied sich eine dunkle kristalline Masse ab. Die Kristalle
wurden auf einem Büchner-Trichter
gesammelt und mit Aceton gewaschen.
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Die
kristalline Masse wurde im Vakuum bei 40°C auf konstantes Gewicht getrocknet.
Die durchschnittliche Ausbeute des Rohprodukts der Titelverbindung
war nahezu quantitativ (10,5 g). Das Rohprodukt wurde in einer minimalen
Menge an Ethanol (üblicherweise
etwa 20 ml absoluter Ethanol) gelöst, und reines Produkt wurde
mit Ether ausgefällt (150–200 ml,
99+%). Die Ausbeute des reinen Produkts (gelb-grüne Kristalle) betrug zwischen
8 und 9 g (80–90%
theoretisch).
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Beispiel 2
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Herstellung von N,N-Dibutyl-p-phenylendiamindihydrochlorid
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N,N-Dibutyl-p-nitrosoanilinhydrochlorid
(5 g; 0,00196 mol, hergestellt in Beispiel 1, wurde in 1 : 2 HCl
(60 ml; 0,24 M HCl)) (Lösung
C) gelöst.
Zinkstaub (5,12 g; 0,0784 mol) wurde graduell zu der in einem mit
einem Rückflußkühler ausgestatteten Zweihalsrundkolben
(150–250
ml Volumen) gegebenen, magnetisch gerührten Lösung C zugegeben. Wenn sämtliches
Zn zugegeben war, wurde das Gemisch für eine zusätzliche Stunde auf einem Wasserbad
erhitzt. Die Reduktion war vollständig, wenn das Überstehende
farblos war, nachdem das Zn setzengelassen wurde. Der überschüssige Zinkstaub
wurde auf einem Büchner-Trichter
gesammelt und mit warmer verdünnter
(4 : 4) HCl gewaschen.
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Die
folgenden Schritte bis zur Gewinnung des Endprodukts als Kristalle
wurden in der Abwesenheit von Sauerstoff durchgeführt. Wenn
möglich, wurden
die Schritte unter einer Atmosphäre
von Stickstoff durchgeführt;
in einigen Fällen,
wenn es unpraktisch war, eine Stickstoffatmosphäre beizubehalten (wie Extraktion
in ein organisches Lösungsmittel),
wurden die Durchführungen
rasch durchgeführt und
mit minimaler Aussetzung an Luft. Das Filtrat wurde mit einem Überschuß konzentrierter
NaOH (50% Lösung
in Wasser) unter einer Stickstoffatmosphäre behandelt, bis das anfänglich gefällte Zinkhydroxid
gelöst
war. Das ölige
suspendierte Reduktionsprodukt war extrem empfindlich gegenüber Sauerstoff
und in dessen Gegenwart änderte
sich das Produkt unmittelbar von schwach- zu dunkelblau. Wenn das
Verfahren korrekt durchgeführt
wurde, Sauerstoff ausschließend,
ist das Produkt nahezu farblos oder geringfügig hellblau.
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Das
gesamte Reaktionsgemisch wurde anschließend vorsichtig in einen Scheidetrichter überführt, und
das basische Endprodukt wurde mit verschiedenen Portionen von Ether
(jede Portion 50–57 ml)
extrahiert, in der Abwesenheit von Sauerstoff, mit minimalem Schütteln. Die
gesammelte Etherschicht wurde über
trockenem K2CO3 über Nacht
unter N2 getrocknet (das Produkt ist auch
sehr empfindlich gegenüber
Feuchtigkeit). Die Etherlösung
wurde von dem Trocknungsmittel abfiltriert, welches mit Ether gewaschen
wurde (die gesamte Vorgehensweise wurde so schnell wie möglich durchgeführt), und
das Filtrat wurde mit einem Überschuß an trockenem
HCl in Ether (50–70
ml, 1,0 M, Lösung
in Diethylether) behandelt. Ethanol (20–40 ml) wurde ebenfalls zur
Förderung
der Kristallisation zugegeben. Die Produktkristalle wurden mit einem
Büchner-Trichter
gesammelt und so schnell wie möglich
unter N2 getrocknet. Wenn die vorstehend
beschriebenen Durchführungen
streng unter Ausschluß von
Sauerstoff und Feuchtigkeit durchgeführt wurden, ist das erhaltene Produkt
eine nahezu farblose kristalline Substanz, und die Ausbeute beträgt 3,5–4 g.
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Zur
Umkristallisierung des Produkts wurde das rohe DBPDA HCl in einem
Minimum von Ethanol gelöst,
und Ether wurde zur Kristallisation zugegeben.
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Beispiel 3
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Synthese von 4-Amino-N,N-bis[2-(N',N'-diethylamino)ethylanilin
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- A. Herstellung von 4-Nitro-N,N-bis[2-(N',N'-diethylamino)ethyl]anilin:
1-Fluor-4-nitrobenzol
wird in N,N-Dimethylformamid (DMF) in einem 100-ml-Kolben gelöst. Die
Lösung
wird magnetisch gerührt,
und anschließend
wird N,N,N'N'-Tetraethyldiethylentriamin zu der Lösung zugegeben.
Das Gemisch wird für
2 Stunden bei 110°C erwärmt und
anschließend
auf Raumtemperatur abge kühlt.
Das Produkt wird mit Hexan extrahiert und an einer Silicagelsäule gereinigt.
- B. Herstellung von 4-Amino-N,N-bis[2-(N',N'-diethylamino)ethyl]anilin:
Das 4-Nitro-N,N-bis[2-(N',N'-diethylamino)ethyl]anilin
von Abschnitt A wird in 1 : 2 HCl in 200 ml in einem Zweihalskolben
gelöst.
Die Lösung
wurde unter Rühren
zum Rückfluß erhitzt.
Zn wird langsam zu der Lösung
gegeben, und das Gemisch wird siedend gehalten, bis die Lösung farblos
wird. Eine Lösung
von 50%iger NaOH wird unter N2 zugegeben,
bis sich der weiße
Niederschlag löst.
Das Produkt wird mit Ether extrahiert und mit HCl/Ether unter N2 kristallisiert.
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