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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
das Compoundieren von chinoiden Härtungsmitteln, trockene Kautschukmischungen,
die das Härtungsmittel
enthalten, und Dichtungsmaterialien, die für verschiedene Anwendungen
geeignet sind, einschließlich
Dichtungsmaterialien für
schlauchlose pneumatische Gummireifen, um den Luftverlust bei Reifenpannen
aufgrund von auf der Straffe befindlichen Teilen, wie z. B. Nägeln, zu
minimieren.
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Ein häufig verwendetes Härtungsmittel
für Dichtungsmaterialzusammensetzungen
für pneumatische Reifen
beinhaltet eine chinoide Verbindung und einen Aktivator. Der Aktivator,
der häufig
als co-Härtungsmittel oder "B-Komponente" beschrieben wird,
wird verwendet um eine Vernetzung zusammen mit der ruhenden chinoiden
Verbindung, die als Härtungsmittel
gleichförmig
in dem Elastomer oder Kautschuk verteilt ist, zu bewirken (wobei
ein solches Gemisch als "A-Komponente" bezeichnet wird).
Die Bezeichnungen "Elastomer" und "Kautschuk" werden hier durchgängig gleichbedeutend
verwendet.
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Herkömmlicherweise wird das chinoide
Kautschukhärtungsmittel
in Lösung
in das Elastomer eincompoundiert um die A-Komponente zu bilden. Dieses Lösungscompoundieren
bewirkt gewöhnlicherweise
eine gleichförmige
Verteilung des Härtungsmittels
in dem Elastomer. Das chinoide Härtungsmittel
wird am Anfang in einem organischen polaren Lösungsmittel solubilisiert und
dann mit einem Kautschuk-Masterbatch vermischt (welches z. B. ein
Elastomer mit hohem Molekulargewicht, einen Klebrigmacher mit niedrigem
Molekulargewicht, ein Verstärkungsmittel
und ein Lösungsmittel
ent halten kann). Die verschiedenen Lösungsmittel werden entfernt
um eine gleichförmige,
feine Verteilung des Härtungsmittels
im Elastomer ("A-Komponente") zu ergeben. Dieses
trockene Gemisch kann später
verwendet werden um das Elastomer zu vernetzen, sobald das Härtungsmittel
und das co-Härtungsmittel
zusammenkommen.
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Obwohl viele Lösungsmittelverfahren beim Kautschukcompoundieren
für gegenwärtige Herstellungstechniken
annehmbar sind, bereitet die Verwendung von polaren organischen
Lösungsmitteln
beim Kautschukcompoundieren Probleme der Lösungsmittelbereitstellung und
Lagerungskosten vor der Herstellung, Kosten für die Lösungsmittelentfernung während der
Herstellung, Kosten für
das Auffangen von Lösungsmittel als
Nebenprodukt der Herstellung und andere Herstellungskosten, die
durch die Verwendung von Lösungsmitteln
bedingt sind. Darüber
hinaus beginnen viele Kautschukvulkanisierungsverfahren mit Mischungstechniken vom
Banbury-Typ, d.
h., mit einem trockenen Feststoffmischverfahren. Die Gegenwart von
Lösungsmitteln zum
innigen Vermischen verschiedener Inhaltsstoffe ist deshalb vorübergehend.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung löst ein Problem
des Lösungsmittel-vermischten
Verarbeitens chinoider Härtungssysteme
durch die Minimierung der Verwendung von Lösungsmitteln für solche
Härtungssysteme. Eine
allgemein lösungsmittelfreie
A-Komponente wird bereitgestellt, bevor diese mit einem Co-Härtungsmittel (B-Komponente)
vermischt wird.
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Eine Ausführungsform der Erfindung ist
ein Verfahren des Dispergierens eines chinoiden Härtungsmittels
in ein Elastomer. Vorteilhafterweise erfordert das Verfahren bevorzugt
weder die Verwendung polarer organischer Lösungsmittel um die chinoide
Verbindung vor dem Einbringen in ein Kautschuk-Masterbatch zu solubilisieren,
noch die Ver wendung nicht-polarer organischer Lösungsmittel um das Elastomer
oder andere Komponenten des Kautschuk-Masterbatch aufzulösen. Das
Eliminieren oder Minimieren dieser Lösungsmittel aus dem bzw. im
Herstellungsverfahren eliminiert die kostenaufwendige Stufe des
Entfernens der Lösungsmittel
aus dem Endprodukt und ergibt ein Produkt mit gleichbleibenderen
Härtungszeiten.
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Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist ein allgemein lösungsmittelfreies
Kautschuk-Masterbatch für
Dichtungsmaterialzusammensetzungen und daraus hergestellte lösungsmittelfreie elastomere
Dichtungsmaterialzusammensetzungen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein lösungsmittelfreies Verfahren
zum Herstellen elastomerer Dichtungsmaterialzusammensetzungen bereit,
das die Verwendung eines chinoiden Härtungsmittels beinhaltet.
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Bei dem Verfahren wird ein Elastomer
optional und bevorzugt im wesentlichen in Abwesenheit eines organischen
Lösungsmittels
bereitgestellt. Ein chinoides Härtungsmittel
wird separat in einem Polymer mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht
(Mn) von weniger als etwa 5.000 dispergiert
um ein Härtungsmittelkonzentrat
zu bilden. Das Härtungsmittelkonzentrat
wird mit dem Elastomer kombiniert bzw. zusammengegeben um die Dichtungsmaterialzusammensetzung
zu bilden. Alternativ kann das Härtungsmittel
in Abwesenheit eines organischen Lösungsmittels zu dem Elastomer
zugegeben werden, ohne es zuerst in einem Polymer zu dispergieren.
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Das Elastomer enthält bevorzugt
mindestens ein Polymer mit einem Mn von
mehr als etwa 50.000 und mindestens ein Polymer mit einem Mn von weniger als etwa 5.000. Das Härtungsmittel
besitzt typischerweise eine Teilchengröße von weni ger als etwa 5 μm und macht
etwa 0,2 bis etwa 2,0 Gew.-Teile
pro 100 Teile Elastomer/Kautschuk (phr) der Dichtungsmaterialzusammensetzung
aus.
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Wie bereits erwähnt, sind bei dem vorliegenden
Verfahren das Härtungsmittelkonzentrat
und der Elastomerbestandteil vorteilhafterweise im wesentlichen
frei von organischem Lösungsmittel.
Darüber
hinaus enthalten diese jeweils weniger als etwa 10% (bezogen auf
das Gewicht) organisches Lösungsmittel.
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Das Compoundieren der Dichtungsmaterialzusammensetzungen
in einer allgemein lösungsmittelfreien
Umgebung minimiert die Einführung
und Entfernung von Lösungsmittel
in den Zwischenstufen des Herstellungsverfahrens für Dichtungsmaterialzusammensetzungen.
Dadurch werden Kosten, die mit dem Einschließen von Lösungsmitteln in das Compoundieren
und der anschließenden
Entfernung derselben vor dem Härten der
Dichtungsmaterialzusammensetzung verbunden sind, reduziert. Vorteilhafterweise
werden die Eigenschaften der bei diesem Verfahren resultierenden
Dichtungsmaterialzusammensetzung verbessert.
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GENAUE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Chinoide Härtungsmittel können leicht
und gleichförmig
in Kautschukzusammensetzungen, insbesondere den hier als A-Komponente bezeichneten
Kautschukgemischen, dispergiert bzw. verteilt werden. Das vorliegende
Verfahren erzielt eine gleichförmige
Verteilung kleiner Teilchen chinoider Verbindungen ohne die Verwendung
polarer organischer Lösungsmittel
um das Härtungsmittel
zu solubilisieren. Dieser Vorteil kann durch die Vermeidung der
Verwendung eines nicht-polaren organischen Lösungsmittels, das bisher verwendet
wurde um die Viskosität
der Kautschukkomponente zu vermindern, weiter verstärkt werden.
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Wenn die A- und B-Komponenten kombiniert
werden (wobei Letztere häufig
ein Peroxid-co-Härtungsmittel
ist), ist das Ergebnis eine Zusammensetzung, die bei Temperaturen
von etwa 15° bis
etwa 150°C
leicht aushärtet
und ihre Vernetzungsdichte selbst dann beibehält, wenn sie der Luft und/oder
erhöhten
Temperaturen ausgesetzt wird.
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Die erfindungsgemäße Dichtungsmaterialzusammensetzung
enthält
im Allgemeinen mindestens ein Elastomer mit hohem Molekulargewicht
sowie mindestens einen Klebrigmacher vom Elastomer-Typ, die beide in
dem Kautschuk-Masterbatch enthalten sind.
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Elastomere mit hohem Molekulargewicht,
die in der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden können, umfassen
Ethylen-Propylen-Dien-Terpolymere (EPDM), Polybutadien (PBD), teilweise
hydriertes Polybutadien, Butylkautschuk, Halogenbutylkautschuk (wobei
das Halogen z. B. Cl oder Br ist), Acrylnitril-Butadien-Copolymer,
Styrol/Butadien-Copolymer, Naturkautschuk, cis-Polyisopren, und
dergleichen. Gemische von zwei oder mehr dieser Elastomere können ebenso
verwendet werden wie verschiedene andere gebräuchliche Kautschuke mit hohem
Molekulargewicht. Das Mn der Elastomere
mit hohem Molekulargewicht beträgt
bevorzugt mindestens etwa 50.000, und wünschenswerterweise mindestens
etwa 100.000.
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Die in der vorliegenden Erfindung
eingesetzten Klebrigmacher vom Elastomer-Typ sind gummiartige Polymere
mit vergleichsweise niedrigem Molekulargewicht. Im Allgemeinen macht
der Klebrigmacher etwa 55 bis etwa 90% (bezogen auf das Gewicht)
der erfindungsgemäßen Dichtungsmaterialkautschukzusammensetzung
aus, wobei etwa 65 oder 75% bis etwa 90% bevorzugt sind. Die Menge
der Kautschukverbindungen mit hohem Molekulargewicht beträgt demgemäß etwa 10
bis etwa 45% (bezogen auf das Gewicht), wobei etwa 10 bis etwa 25
oder 35% (bezogen auf das Gewicht) bevorzugt sind. Die genannten
Gewichte beziehen sich auf das Gesamtgewicht der Kautschuke mit
hohem und niedrigem Molekulargewicht, obwohl andere Komponenten
des speziellen vorliegenden Erfindungssystems in phr angegeben sein
können.
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Das Elastomer bzw. die Elastomere
mit hohem Molekulargewicht und die Polymere mit niedrigem Molekulargewicht
brauchen nicht in einem nicht-polaren Lösungsmittel solubilisiert zu
werden, bevor das chinoide Härtungsmittel
zugegeben wird. Demgemäß bezieht
sich die Erfindung auf Situationen, in denen in dem Kautschukgemisch
weniger als 10%, mehr bevorzugt weniger als 1%, und am meisten bevorzugt
weniger als 0,1% (bezogen auf das Gewicht) nichtpolares Lösungsmittel
enthalten sind, wenn das chinoide Härtungsmittel zugegeben wird.
Obwohl die Bezeichnung nicht-polares organisches Lösungsmittel
eine allgemein verwendete und gut verstandene Bezeichnung ist, kann
diese im Zusammenhang mit dieser Anmeldung geradkettige, verzweigte
und cyclische C4-C30-Alkane
oder -Alkene, C6-C20-Aromaten, einschließlich naphthenischer
Verbindungen, und andere nicht-polare Kohlenwasserstoffverbindungen
mit ähnlichen
Löslichkeitsparametern,
wie die angegebenen Verbindungen, einschließen.
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Chinoide Härtungsmittel enthalten allgemein
irgendeine geeignete Chinon-Dioxinverbindung. Chinoide Härtungsmittel
werden allgemein in einer Menge von etwa 0,1 bis etwa 5 Gew.-Teilen
(pbw), bevorzugt etwa 0,2 bis etwa 2,0 Gew.-Teilen, und mehr bevorzugt etwa 0,3
bis etwa 1,0 Gew.-Teilen,
pro 100 Gew.-Teile der A-Komponente (d. h., der trockenen Dichtungsmaterialkomponente)
eingesetzt.
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Geeignete chinoide Verbindungen umfassen
eine oder mehrere von p-Chinondioxim, p-Chinondioximdiacetat, p-Chinondioximdicaproat,
p-Chinondioximdilaurat, p-Chinondioximdistearat, p-Chinondioximdicrotonat,
p-Chinondioximdinaphthenat, p-Chinondioximsuccinat, p-Chinondioximadipat, p-Chinondioximdifuroat, p-Chinondioximdibenzoat,
p-Chinondioximdi(o-chlorbenzoat), p-Chinondioximdi(p-chlorbenzoat),
p-Chinondioximdi(p-nitrobenzoat), p-Chinondioximdi(m-nitrobenzoat),
p-Chinondioximdi(3,5-dinitrobenzoat), p-Chinondioximdi(p-methoxybenzoat), p-Chinondioximdi-(n-amyloxybenzoat),
p-Chinondioximdi(m-brombenzoat), p-Chinondioximdi(phenylacetat),
p-Chinondioximdicinnamat, p-Chinondioximdi(N-phenylcarbamat),
Bisethoxymethylether von Chinondioxim, Monozinksalz von Chinondioxim,
Dizinksalz von Chinondioxim, Zinkchlorid-Doppelsalz von Chinondioxim,
Monoquecksilbersalz von Chinondioxim, Diquecksilber(II)-salz von Chinondioxim, Quecksilber(II)-Chlorid-Doppelsalz
von Chinondioxim, Monobariumchlorid-Doppelsalz von Chinondioxim,
Monokupfer(II)-salz von Chinondioxim, Monobleisalz von Chinondioxim,
Monobariumsalz von Chinondioxim, Monomagnesiumsalz von Chinondioxim,
Monokalziumsalz von Chinondioxim, Silbersalz von p-Chinondioxim, 1,4-Naphthochinondioxim,
Chlormethylchinondioxim, 2,6-Di-methyl-1,4-chinondioxim, 2-Phenyl-1,4-chinondioxim,
Thymochinondioxim, 2-Chlor-p-chinondioxim, Thymochinondioximdibenzoat,
Thymochinondioximdiacetat, p-Chinondioximphos-phorchlorid, und dergleichen.
Eine bevorzugte chinoide Verbindung ist Benzochinondioxim.
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Vor dem Zugeben des Härtungsmittels
zu dem Kautschuk-Masterbatch
wird das Härtungsmittel
in einem Polymer mit niedrigem Molekulargewicht, z. B. solchen mit
einem Mn von etwa 500 bis etwa 5.000 und
die häufig
bei Raumtemperatur (d. h. etwa 20° bis
etwa 25°C)
Flüssigkeiten
sind, verteilt bzw. dispergiert.
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Viele Typen von Polymeren mit niedrigem
Molekulargewicht in flüssiger
Form sind geeignet, einschließlich
Ethylen-Propylen-Copolymer
(EP), EPDM, PBD, hydriertes PBD, Butylkautschuk, Polypropylen (z. B.
ataktisch), Acrylnitril-Butadien-Copolymer
(ANB), Styrol-Butadien-Copolymer (SBR), synthetische Polyterpene,
thermoplastische Olefine, Pen taerythritester hydrierter Terpentinharze,
Triethylenglykolester hydrierter Terpentinharze, Vinyltoluol-Copolymere,
alkylaromatische Verbindungen, Cumaron-Indene, depolymerisierter Naturkautschuk
(DPR) und Polybutadiene. Aufgrund ihrer relativen Verfügbarkeit
und Eigenschaften sind Polybutene besonders geeignet.
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Solche Polybutene besitzen bevorzugt
ein Mn von mehr als etwa 1.000 um die Möglichkeit
der Migration in angrenzende Reifenbereiche zu minimieren. Sie können hergestellt
werden durch Polymerisieren eines Isobutylen-reichen Stroms mit
einem Metallhalogenidkatalysator und besitzen bevorzugt eine Polymerhauptkettenstruktur,
die Polyisobutylen ähnelt.
Geeignete Materialien umfassen bestimmte IndopolTM-Polybutene (Amoco
Chemical Co., Chicago, Illinois), z. B. IndopolTM H-300-
und IndopolTM H-1900. Diese Materialien
sollen eine Polymerhauptkettenstruktur besitzen, die Isobutylen ähnelt, und
die H-300 und H-1900-Qualitäten
sollen Viskositäten
im Bereich von etwa 627 bzw. 675 bis etwa 4069 bzw. 4382 Centistoke
bei 99°C
(ASTM D-445) besitzen. Das durch Dampfdruck-Osmometrie bestimmte
Mn dieser Materialien beträgt etwa
1.290 bis etwa 2.300. Zusätzlich
zu diesen kommerziell verfügbaren
Polymeren kann ein Polymer vom aliphatischen Typ, wie z. B. PiccotacTM B-BHT-Harz
(Hercules Inc., Wilmington, Delaware), alleine oder in Kombination,
eingesetzt werden.
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Sofern ein Härtungsmittelkonzentrat verwendet
wird, enthält
das Konzentratgemisch bis zu etwa 99%, mehr bevorzugt etwa 50 bis
etwa 95%, am meisten bevorzugt etwa 70 bis etwa 90%, Polymer mit
niedrigem Molekulargewicht und etwa 99 bis etwa 1%, mehr bevorzugt
etwa 50 bis etwa 5%, und am meisten bevorzugt etwa 30 bis etwa 10%,
Härtungsmittel.
Dabei ist das resultierende Härtungsmittelkonzentrat
im wesentlichen frei von organischem Lösungsmittel, d. h., es enthält weniger
als etwa 10%, bevorzugt weniger als etwa 1%, und mehr bevorzugt
weniger als etwa 0,1%, eines organischen Lösungsmittels.
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Darüber hinaus enthält die A-Komponente
insgesamt bevorzugt weniger als etwa 5% (bezogen auf das Gewicht)
Gesamtlösungsmittel
(d. h. polare und nicht-polare Lösungsmittel),
und mehr bevorzugt weniger als etwa 1% (bezogen auf das Gewicht),
bezogen auf das Gesamtgewicht der trockenen Komponente. Insbesondere
enthält
die A-Komponente weniger als 10 ppm THF und Hexan; bevorzugt ist
weniger als 1 ppm von entweder THF oder Hexan enthalten. Tatsächlich zeigte
eine Kopfraum/gaschromatographische Analyse, dass die trockene Komponente
weniger als 0,0001% (bezogen auf das Gewicht) (< 1 ppm) THF und Hexan enthalten kann,
im Gegensatz zu den 1.790 ppm THF und 8.390 ppm Hexan, die in lösungsmittelbefreiter,
trockener Komponente, die gemäß dem Verfahren
auf Lösungsmittelbasis
erhalten wurde, vorhanden sind.
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Herstellung
der Dichtungsmaterialzusammensetzungen
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Zuerst wird ein Kautschuk-Masterbatch
hergestellt. Das Masterbatch enthält im Allgemeinen Elastome(e)
mit hohem Molekulargewicht, wie z. B. EPDM, einen Anteil der verschiedenen
Klebrigmacher mit niedrigem Molekulargewicht und üblicherweise
ein Verstärkungsmittel,
wie z. B. Ruß oder
andere geeignete Materialien, die weiter unten genannt werden. Das
Masterbatch wird wünschenswerterweise
in einem Mischer mit hoher Scherkraft oder einem Extruder gemischt.
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Ein chinoides Härtungsmittelkonzentrat wird
gebildet durch Einmischen eines Härtungsmittels in ein Polymer
mit niedrigem Molekulargewicht, wobei z. B. eine Drei-Walzen-Mühle verwendet
wird. Dieses chinoide Härtungsmittelkonzentrat,
das in dem Polymer mit niedrigem Molekulargewicht verteilt wird,
wird dann üblicherweise
bei schwachem Erwärmen
und unter mechanischer Vermischung zu dem Mischer gegeben um die chinoide
Verbindung als sehr feine Teilchen in dem Kautschuk zu verteilen
und niederzuschlagen. Dieses Gemisch von Materialien wird allgemein
als Kautschukgemisch oder -mischung bzw. -blend bezeichnet.
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Die Zugabe des chinoiden Gemisches
zu dem Kautschuk-Masterbatch
wird in solcher Weise durchgeführt,
dass eine sehr feine Dispersion des chinoiden Kautschukgemischs
während
der Vermischung entsteht. Das gefällte bzw. niedergeschlagene
chinoide Härtungsmittel
besitzt bevorzugt eine zahlenmittlere Teilchengröße von weniger als 15 μm, wünschenswerterweise
weniger als 10 μm,
und bevorzugt weniger als 5 μm.
Die chinoide Verbindung wird bevorzugt gründlich mit dem Kautschuk vermischt,
so dass eine gleichförmige,
bevorzugt homogene Verteilung erhalten wird. Das Vermischen geschieht
allgemein bei einer Temperatur von etwa 20° bis etwa 135° oder 150°C, bevorzugt
etwa 25° bis
etwa 100° oder
135°C.
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Vorteilhafterweise braucht das Kautschukgemisch
nicht von Lösungsmitteln
befreit zu werden. Dies erhöht
die Produktionsgeschwindigkeit und vermindert die Produktionskosten
und Umweltbelastungen signifikant. Das resultierende Gemisch ist
das oben genannte trockene Dichtungsmaterial (oder die A-Komponente). Die
trockene Dichtungsmaterialkomponente kann auf irgendeine geeignete
Art gelagert werden.
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Zusätzlich umfassen andere Inhaltsstoffe,
die dem Kautschukgemisch beigegeben werden können, verschiedene Verstärkungsmittel,
wie z. B. den oben genannten Ruß.
Andere geeignete Verstärkungsmittel umfassen
Zinkoxid, Aluminiumhydrat, Lithopone, gemahlene Kreide, Tone, hydratisierte
Siliciumdioxide, Calciumsilikate, Silicoaluminate, Magnesiumoxid
und Magnesiumcarbonat. Die Menge solcher Verstär kungsmittel beträgt allgemein
etwa 0,1 bis etwa 50 phr, und wünschenswerterweise
etwa 1 bis etwa 20 phr.
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Zu dem Kautschukgemisch können auch
Tenside zugegeben werden. Bevorzugt wird das Tensid mit der chinoiden
Verbindung und dem Polymergemisch mit niedrigem Molekulargewicht
vermischt, bevor sie zu dem Kautschuk-Masterbatch zugegeben werden.
Es wird davon ausgegangen, dass das Tensid das Wachstum kleiner
Teilchen der chinoiden Verbindung stabilisiert. Ein geeignetes Tensid
ist Lecithin. Die Menge des Tensids kann im Bereich von 0,001 bis
etwa 2% (bezogen auf das Gewicht), bezogen auf das Gesamtgewicht der
trockenen Dichtungsmaterialkomponente, liegen. Andere Tenside umfassen
herkömmliche
anionische sowie nicht-ionische Tenside, wie z. B. verschiedene
Carbonsäuresalze,
wie z. B. gemeine Seife; Naphthenate; verschiedene Schwefelsäureester,
wie z. B. Alkylsulfate; sulfatierte Öle; verschiedene Ethersulfate,
wie z. B. Natrium(polyethylenoxid)sulfat; verschiedene Sulfonate,
wie z. B. Alkyl- und Alkylarylsulfonate; verschiedene Phosphate
und Phosphonate, wie z. B. Alkylphosphate und Alkylphosphonate;
verschiedene Ether; verschiedene Ester und verschiedene Amide.
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Die mit dem Kautschuk-Masterbatch
zu vermischende B-Komponente
ist im Allgemeinen ein Peroxid. Eine nichtabschließende Liste
organischer Peroxide umfasst Benzoylperoxid, t-Butylperoxidpivalat,
2,4-Dichlorbenzoylperoxid, Decanoylperoxid, Propionylperoxid, Hydroxyheptylperoxid,
Cyclohexanonperoxid, 2,5-Dimethylhexyl-2,5-di(peroxybenzoat), t-Butylperbenzoat,
Dicumylperoxid, 2,5-Dimethyl-2,5-di-(t-butylperoxy)hexin-3,
2,5-Dimethyl-2,5-di(t-butylperoxy)hexan,
3,5-Dimethyl-2,5-di(benzoylperoxy)-hexan; Di-t-butylperoxid, p-Menthanhydroperoxid,
Cumolhydroperoxid, 2,5-Dimethyl-2,5-di(hydroperoxy)hexan, t-Butylhydroperoxid,
Lauroylperoxid, t-Amylperbenzoat, oder Gemische davon. Bevorzugte
organische Peroxide sind Benzoylperoxid und t-Butylperbenzoat. Gemische
von zwei oder mehr der genannten Peroxide können ebenfalls verwendet werden.
Andere geeignete Peroxid-Härtungsmittel
sind dem Fachmann bekannt. Siehe z. B. Kirk Othmer Encyclopedia
of Chemical Technology, 4. Aufl., Bd. 18, S. 298–310.
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Wenn das Peroxid-Härtungsmittel
bei Raumtemperatur fest ist, besitzt es üblicherweise eine zahlenmittlere
Teilchengröße von weniger
als 15 μm,
wünschenswerterweise
weniger als 10 μm,
und bevorzugt weniger als 5 μm.
Solche feine Peroxidteilchen werden zu einem Gefäß zugegeben. Ein Klebrigmacher
mit niedrigem Molekulargewicht, wie oben genannt, wird ebenfalls
zugegeben und dient allgemein als Träger für die verschiedenen Inhaltsstoffe.
Die Menge des Klebrigmachers liegt allgemein im Bereich von etwa
20 bis etwa 50 Gew.-Teile, bezogen auf das Gesamtgewicht der B-Komponente.
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Ein anderes Material, das optional
zu der B-Komponente zugegeben werden kann, ist ein polarer Lösungsmittelbeschleuniger,
der in einer Menge von bis zu 20 Gew.-Teilen, und wünschenswerterweise
etwa 0,5 bis etwa 15 Gew.-Teilen, pro 100 Gew.-Teile der B-Komponente
eingesetzt wird. Die Peroxid-Härtungsverbindungen
werden bevorzugt entweder in dem polaren Lösungsmittelbeschleuniger, sofern
dieser verwendet wird, vor der Einarbeitung in die B-Komponente
prädispergiert
oder nacheinander oder gemeinsam dazu zugegeben. Geeignete polare
Lösungsmittelbeschleuniger
umfassen Wasser, primäre,
sekundäre
und tertiäre Alkohole
und Polyole, wie z. B. aliphatische, cycloaliphatische und aromatische
Alkohole, mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie z. B. Methanol, Ethanol,
Propanol, Butanol, n-Octanol, n-Heptanol,
n-Hexanol, Isooctanol, 2,2-Dimethylhexan-6-ol, t-Amylalkohol, 4-Methylcyclohexanol,
Benzylalkohol, Butandiol, Propylenglykol und Ethylenglykol; Ketone,
wie z. B. Ethylmethylketon und Cyclohexanon; Aldehyde, wie z. B.
Benzaldehyd, Acetaldehyd und Propionaldehyd; Ether, wie z. B. Tetrahydrofuran,
Dioxan, Dioxalan und Diethylether; Alkyl nitrile und aromatische
Nitrile, wie Propionitril und Benzonitril; Säuren, wie z. B. Phosphorsäure, Essigsäure und
Propionsäure;
wässrige
Basen, wie z. B. NaOH; und Ester, wie z. B. Dimethylsuccinat und
Diethylsuccinat. bipolare aprotische Verbindungen, wie z. B. Dialkylformamide,
Dialkylacetamide und Dialkylsulfoxide, wie z. B. Dimethylsulfoxid,
sind ebenfalls geeignet. Gemische dieser Beschleuniger können eingesetzt
werden. Die genannten polaren Beschleuniger können auch dazu dienen, die
Viskosität
zu verändern.
Verschiedene Verbindungen werden zusammen mit einer ausreichenden
Menge des Klebrigmachers darin vermischt, so dass die B-Komponente
eine solche Viskosität
besitzt, dass sie leicht mit der A-Komponente vermischt werden kann.
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Es kann wünschenswert sein, das Peroxid-co-Härtungsmittel
auf einem inerten Füllstoffträger aufzubringen
um die Handhabung sicherer und einfacher zu machen. Typische feste
Träger
umfassen Maisstärke, Weizenstärkegrundstoffe,
Ton und anorganische Phosphatgrundstoffe, wie z. B. Calciumphosphat.
Solche Materialien sollten von sehr feiner Teilchengröße sein.
Typische kommerziell erhältliche
Peroxide auf Trägern,
die in der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden können, umfassen
LUPERCOTM AA – das etwa 33% Benzoylperoxid
auf einem Weizenstärke-Grundstoffträger enthält – und LUPERCOTM ACP – das
etwa 35% Benzoylperoxid auf einem anorganischen Phosphatgrundstoffträger enthält – und Peroxide
auf Trägern
(ATOFINA Chemicals Inc., Philadelphia, Pennsylvania).
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Das Vermischen der Komponenten A
und B wird in irgendeiner geeigneten Mischvorrichtung erreicht, unter
der Bedingung, dass, sobald diese Verbindungen miteinander vermischt
sind, sie bald danach auf das Endprodukt aufgebracht werden. Die
Aufbringungszeit nach dem Vermischen der A- und B-Komponenten beträgt typischerweise
0,1 bis 30 Minuten, wünschenswerterweise
0,1 bis 10, und bevorzugt 0,1 bis 5 Minuten, bei einer Temperatur
von etwa 25° bis
etwa 130°C.
Im Allgemeinen wird ein Extruder eingesetzt, so dass die Dichtungsmaterialzusammensetzung
gemischt und dann direkt auf ihren Ort des Produkts, bevorzugt den
inneren Teil eines pneumatischen Reifens, innerhalb einer sehr kurzen
Zeitspanne aufgebracht wird.
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Bezogen auf die Stoffmenge ist die
eingesetzte Menge des Peroxids im Allgemeinen ein Überschuss bezüglich des
chinoiden Härtungsmittels.
Demgemäß werden
0,5 bis etwa 10,0 mol, bevorzugt etwa 1,0 bis etwa 5,0 mol Peroxidverbindung
pro Mol chinoides Härtungsmittel
eingesetzt. Demnach werden etwa 0,05 bis etwa 10 Gew.-Teile, bevorzugt
etwa 0,1 bis etwa 8 Gew.-Teile, und am meisten bevorzugt etwa 0,3
bis etwa 5 Gew.-Teile Peroxid pro 100 Gew.-Teile der Gesamt-Dichtungsmaterialzusammensetzungen
eingesetzt.
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Ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestelltes Dichtungsmaterial besitzt den Vorteil, dass es allgemein
einen guten Ausgleich physikalischer und rheologischer Eigenschaften
erzielt, was für
eine wirksame Dichtungsleistung wesentlich ist. Darüber hinaus
kann, da das chinoide Härtungsmittel
und das co-Härtungsmittel
gleichförmig
und wirksam verteilt sind, im Wesentlichen in Abwesenheit eines
Lösungsmittels,
die einzusetzende Gesamtmenge davon vermindert werden, was zu geringeren
Dichtungsmaterialkosten und hervorragender Alterungsbeständigkeit
führt.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die einheitliche Konsistenz in
der Reproduzierbarkeit des Produkts in einer größeren Steuerbarkeit des Verfahrens
während
des Aufbringens der Dichtungsmaterialzusammensetzung auf ihren letztendlichen
Anwendungsort, wie z. B. auf den Reifen, resultiert. Zusätzlich zu
Reifen kann das Dichtungsmaterial verwendet werden z. B. als Kalfaterverbindung,
Bedachungsklebemittel oder Kontaktklebemittel.
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Die Aufbringung des Dichtungsmaterials
auf seinen letztendlichen Anwendungsort, wie z. B. auf einen Reifen,
kann auf irgendeine konventionelle Art erfolgen, wie z. B. durch
Aufpinseln, Extrusionsbeschichten, und dergleichen. Sobald es aufgebracht
ist, kann das Dichtungsmaterial gehärtet werden. Das Härten kann von
Raumtemperatur, d. h. von etwa 15° bis
etwa 125° oder
150°C, erfolgen,
wobei Temperaturen von 60° bis etwa
100°, 135° oder 150°C bevorzugt
sind.
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BEISPIELE
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Beispiele 1 bis 3: Herstellung
einer A-Komponente
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Zu einem Kneterextruder (Jaygo, Inc.,
Union, New Jersey) mit einem Volumen V1 und
mit Sigmaschaufeln wurden w1 kg RoyaleneTM 505 EPDM (Uniroyal Chemical Co., Inc.,
Middlebury, Connecticut) und w2 kg Ruß bei einer
Temperatur T1 gegeben. Die Sigmaschaufel
wurde auf eine Geschwindigkeit v1 eingestellt,
und die Extrudergeschwindigkeit auf v2.
Das Vermischen wurde über
die Zeit t1 fortgesetzt, während der
die Temperatur auf die Temperatur T2 erhöht wurde
und w3 kg IndopolTM H-300
Polyisobutylen zugegeben wurden.
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Nach der Zeit t2 wurden
weitere w4 kg IndopolTM H-300
Polyisobutylen zugegeben, und das Vermischen wurde über die
Zeit t3 hinweg fortgesetzt.
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Zusätzliche w5 kg
IndopolTM H-300 Polyisobutylen wurden zugegeben,
und das Vermischen wurde über
die Zeit t4 hinweg fortgesetzt.
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Danach, bei der Temperatur T3, wurden w6 kg PiccotacTM B-BHT-Harz
zugegeben, gefolgt von w7, w8 und
w9 kg IndopolTM H-1900
Polyisobutylen jeweils nach den Zeiten t5,
t6 bzw. t7. Eine
Portion von 0,174 kg 16,7%iges (bezogen auf das Gewicht) Benzochinondioxim
in IndopolTM H-300 Polyisobutylen wurde
zugegeben – bei
den Beispielen 1 und 2 erfolgte die Zugabe 10 Minuten nach der letzten
Portion Polyisobutylen bei der Temperatur t4;
bei Beispiel 3 erfolgte die Zugabe gleichzeitig mit der letzten
Portion Polyisobutylen.
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Das letztendlich erhaltene Gemisch
wurde über
die Zeit t8 hinweg gemischt, und das Produkt
wurde aus dem Mischer extrudiert.
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Die Werte der verschiedenen in den
voranstehenden Absätzen
erwähnten
Variablen sind in der folgenden Tabelle 1 gezeigt.
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Beispiel 4: Herstellung
einer A-Komponente unter Verwendung von THF als Lösungsmittel
(zum Vergleich)
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Zu einem 5 l-Kneterextruder (Jaygo
Inc.), der mit Sigmaschaufeln ausgerüstet war, wurden 0,546 kg RoyaleneTM 505 EPDM bei 80°C zugegeben. Das Vermischen
wurde 25 Minuten lang fortgesetzt, während der sich die Temperatur
auf 130°C
erhöhte
und das EPDM eine einzige Masse wurde, bevor 0,18 kg Ruß eingebracht
wurden.
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Nach 30-minütigem Vermischen verblieb ein
Pulver in dem Mischer, und 0,79 kg IndopolTM H-300
Polyisobutylen mit niedrigem Molekulargewicht wurden zugegeben.
Das Mischen wurde 45 Minuten lang fortgesetzt, bevor 0,29 kg PiccotacTM B-BHT-Harz eingebracht wurden. Nach weiteren
10 Minuten wurden 1,77 kg IndopolTM H-1900
zugegeben, gefolgt von 0,0175 kg Lecithin. Die Temperatur wurde
auf 50°C
eingestellt.
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Etwa 25 Minuten später wurde
eine Lösung
von 0,0175 kg Benzochinondioxim, aufgelöst in 0,360 kg THF, filtriert
und zu dem Mischer unter N2-Spülung und
Gasablass in eine Trockeneisfalle zugegeben. Das THF wurde über einen
Zeitraum von 60 Minuten entfernt. Der Mischer wurde 30 Minuten lang
auf 110°C
erhitzt, und das Masterbatch durch eine 0,635 cm-Düse extrudiert.
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Beispiel 5: Herstellung
einer A-Komponente unter Verwendung von THF und Hexan (zum Vergleich)
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In einem Banbury-Mixer von etwa 150°C wurden
15 Gew.-Teile EPSYNTM 55 EPDM (DSM Copolymer, Inc.,
Baton Rouge, Louisiana) mit 5 Gew.-Teilen Ruß, 50,5 Gew.-Teilen IndopolTM
H-1900 Polyisobutylen
und 26,4 Teilen IndopolTM H-300 Polyisobutylen
compoundiert um ein Masterbatch zu bilden. Das Masterbatch wurde
bei etwa 90° bis
etwa 100°C
in Hexan aufgelöst
um eine Gummilösung
zu bilden, die in einem Mischgefäß aus rostfreiem
Stahl zwischen 80 und 150 U/min gemischt wurde um ein homogenes
Gemisch zu ergeben. Das Gemisch wurde abgekühlt, und der Hauptanteil von
5,5 Gew.-Teilen
PiccotacTM B-BHT-Harz wurde zugegeben und
bei Raumtemperatur aufgelöst.
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Getrennt von der Gummilösung wurden
1,0 Teile einer 5%igen Lösung
von Benzochinondioxim (Lord Corp., Cary, North Carolina) in THF
bei etwa 25°C
hergestellt.
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Das solubilisierte Benzochinondioxim
wurde zu der Gummilösung
unter mechanischem Vermischen zugefügt und 4 bis 6 Stunden lang
gemischt. Nachdem das Benzochinondioxim gleichförmig über die Gummilösung vermischt
war, wurden die verschiedenen Lösungsmittel
durch Erhitzen auf zwischen etwa 70° und 100°C und Anlegen eines Vakuums
entfernt, bis der Hauptanteil des Hexans und der flüchtigen
Lösungsmittel entfernt
waren.
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Beispiele 6 bis 10: Vulkanisierung
eines Reifendichtungsmaterials (Beispiele 9 bis 10 zum Vergleich)
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Zu einem Plasti-CorderTM-Drehmoment-Rheometer
(Brabender OHG, Duisburg, Deutschland), das mit 60 U/min und 65°C lief, wurden
jeweils 40,5 g der Komponente A aus den Beispielen 1 bis 5 zugegeben.
Nach 3 Minuten wurde das Drehmoment gemessen, und 4,5 g einer B-Komponente
wurden zugegeben. (Die B-Komponente wurde hergestellt durch Vermischen
von 6,5 Gew.-Teilen LUPERCOTM AA Benzoylperoxid
und 1,4 Gew.-Teilen t-Butylperbenzoatperoxid mit n-Octanol und einer
kleinen Menge PiccotacTM B-BHT mit niedrigem
Molekulargewicht und gründliches
Mischen bei etwa 25°C).
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Die Tabellen 2 bis 4 zeigen die Verarbeitungseigenschaften
und die resultierenden Eigenschaften der Beispiele 6 bis 8 im Vergleich
zu den Vergleichsbeispielen 9 bis 10.
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Tabelle
3: Lösungsmittel-Schwellverhalten
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Tabelle
4: Benzochinondioxim-Teilchengröße
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Die Gegenüberstellung der Beispiele 6
bis 8 mit den Vergleichsbeispielen 9 bis 10 zeigt, dass das erfindungsgemäße Verfahren
eine geeignete p-Benzochinondioxim-Teilchengröße innerhalb von 2,5 Stunden, im
Gegensatz zu 8 oder 24 Stunden, erreicht. Außerdem zeigte das gehärtete Material
eine ähnliche
Drehmomentveränderung
bei der Vulkanisierung und ein Schwellverhältnis, was zeigt, dass die
Härtungseffizienz
des allgemein lösungsmittelfreien
Vermischungsverfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung vorteilhaft gegenüber
dem herkömmlichen
Lösungsmittel-Vermischungsverfahren
ist. Darüber
hinaus wurde die Härtungsgeschwindigkeit
von 2,5 auf 4 bis 6 Minuten verlangsamt, da keine Spuren von THF
in dem Material vorhanden waren. Dies ist ein positives Ergebnis,
da man zusätzliche
Zeit für
die Aufbringung des Dichtungsmaterials erhält.
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Obwohl voranstehend bestimmte beispielhafte
Ausführungsformen
der Erfindung beschrieben werden, sind dem Fachmann Abwandlungen
leicht ersichtlich. Deshalb soll der Umfang der Erfindung durch
die nachfolgenden Ansprüche
definiert werden.