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TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein fotografisches Filmmaterial,
das auf einer Seite eines Trägermaterials
eine elektrisch leitende Haftvermittlungsschicht, die dauerhafte
antistatische Eigenschaften verleiht, und auf der gegenüberliegenden
Seite des Trägers
eine Rückschicht,
die eine geeignete Kratzfestigkeit verschafft, enthält.
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Der
fotografische Film ist besonders geeignet zur Verwendung als Kinofarbkopierfilm.
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ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
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Bei
fotografischen Laufbildern auf Silberhalogenidbasis, die als Kopierfilme
für Kinoprojektionen
benutzt werden, verwendet man seit längerer Zeit eine Schicht, die
auf der der lichtempfindlichen Filmseite gegenüberliegenden Seite "Gasruss" enthält, wodurch
diese Rückschicht
Lichthofschutz und antistatische Eigenschaften verleiht.
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"Gasruss" wird in einem alkalilöslichen
Bindemittel verwendet, wodurch die Schicht über einen Behandlungsschritt
entfernt werden kann, in dem zunächst
das Filmmaterial in einer wässrig-alkalischen
Lösung aufgeweicht
und anschließend
die Rückschicht
gescheuert und mit Wasser gespült
wird. Diese "Gasrussentfernung" findet vor der Bildentwicklung
statt und ist wegen der großen
Wassermengen ermüdend
und ökologisch
bedenklich. Außerdem
wird die Gasruss enthaltende Rückschicht
zwecks deren einfacher Entfernung während der Filmverarbeitung
nicht stark am fotografischen Filmträger gehaftet, wodurch das Risiko
besteht, dass sich die Rückschicht
während
verschiedener Eingriffe oder Handhabungen der Filmherstellung, wie Längsschneiden
und Perforieren des Films, ablöst.
Der während
dieser Vorgänge
anfallende Gasrussabfall kann sich auf der fotografischen Emulsion
ablagern und während
der anschließenden
Belichtung und Filmverarbeitung Bildfehler verursachen.
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Durch
Entfernung des Gasrusses verliert das entwickelte Filmmaterial seine
antistatischen Eigenschaften. Während
des Transports des Kinokopierfilms durch einen Projektor oder auf
einem Wiederaufwickler kann ein unerwünschter Aufbau statischer Ladungen
auftreten. Obgleich diese hohen statischen Ladungen beim Entladen
keine statischen Markierungen auf dem entwickelten fotografischen
Element oder Material hinterlassen, besteht die Gefahr, dass die
hohen statischen Ladungen Staubteilchen auf die Filmoberfläche anziehen.
Diese auf die Filmoberfläche
abgesetzten Staubteilchen verursachen manchmal Abrieb oder Kratzerbildung.
In großen
Mengen machen sich Staubteilchen oft sichtbar und stören das
projizierte Bild, was für
die Zuschauer sehr ärgerlich
ist. Herkömmliche,
Gasruss enthaltende Rückschichten
enthalten in der Regel ein Gleitmittel in der Rückschicht selbst oder in einer
darüber
aufgetragenen Schicht, um den Transport während der Herstellungsvorgänge oder
der Bildbelichtung zu vereinfachen. Da aber das Gleitmittel nach
Entwicklung zusammen mit dem Gasruss entfernt wird, weist ein entwickelter
Film auf der Seite der Rückschichten
des Films einen hohen Reibungskoeffizienten auf, der einen negativen
Faktor für
den Transport und die Dauerhaftigkeit des Films während wiederholter
Zyklen durch einen Kinoprojektor darstellt.
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Die
Verwendung in Kinofilmen von Beschichtungen mit einer Gasruss enthaltenden
Schicht auf der den lichtempfindlichen Schichten gegenüberliegenden
Trägerseite
(die deshalb ebenfalls als "Rückschicht" bezeichnet wird)
ist z.B. in US-A 2 271 234 und 2 327 828 beschrieben.
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Eine
Alternative für
eine Gasruss enthaltende Rückschicht
ist z.B. aus EP-A 0 772 080 und der US-A-Entsprechung 5 679 505
bekannt. In diesen Anmeldungen wird ein fotografischer Film beschrieben,
der einen Träger
und der Reihe nach an einer Trägerseite
eine unterliegende Lichthofschutzschicht und zumindest eine Silberhalogenid-Emulsionsschicht
und auf der gegenüberliegenden
Trägerseite
eine dauerhafte antistatische Schicht und eine Schutzdeckschicht
enthält,
wobei die Schutzdeckschicht als Bestandteile ein Polyurethan-Bindemittel und ein
Gleitmittel enthält.
Nachteil eines solchen Polyurethan-Bindemittels ist aber das Phänomen der "Teeradsorption" während der
Verarbeitung. Aus verschiedenen Patentanmeldungen ist deshalb bekannt,
die das Polyurethan-Bindemittel enthaltende Rückschicht mit einer Deckschicht
zu überziehen,
um die "Teeradsorption" auf ein Minimum
zu reduzieren (siehe z.B. US-A 5 786 134, 5 910 399, 5 952 165,
5 962 207 und 5 928 848).
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Eine
weitere Alternative ist z.B. aus EP-A 0 252 550 bekannt, in der
ein fotografischer Film beschrieben wird, der einen lichtdurchlässigen Träger und
darüber
vergossen der Reihe nach eine blauempfindliche Silberhalogenid-Emulsionsschicht,
eine rotempfindliche Emulsionsschicht, eine Zwischenschicht, eine
grünempfindliche
Schicht und eine Schutzschicht enthält, wobei zwischen den Träger und
die blauempfindliche Silberhalogenid-Emulsionsschicht eine gelbe unterliegende
Lichthofschutzschicht eingebettet ist, die zumindest einen diffusionsfesten,
Blaulicht absorbierenden Gelbfarbstoff enthält, der bei Verarbeitung entfernbar
ist und/oder sich entfärbt,
und zwischen die blauempfindliche Schicht und die rotempfindliche
Schicht eine blaue Lichthofschutzzwischenschicht eingebettet ist,
die zumindest einen diffusionsfesten, Rotlicht absorbierenden Blaufarbstoff
enthält,
der bei Verarbeitung entfernbar ist und/oder sich entfärbt.
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Auf
die andere Seite des Trägers
ist eine antistatische Schicht angebracht, die ein elektrisch leitendes Polymer
wie Polystyrolsulfonsäure-Natriumsalz
enthält.
Nachteil einer solchen Rückschicht
ist aber der schwache Abriebwiderstand und die schwache Dauerhaftigkeit
für Kinokopierfilmanwendungen.
Rußerdem
geht die Verarbeitung mit einer merklichen Verringerung der antistatischen
Leistung dieser Polymere einher.
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Es
ist allgemein bekannt, dass in verschiedenen Ländern, wo die Muttersprache
keine Weltsprache ist, Untertitelung ein zusätzliches Erfordernis darstellt.
Eine solche Untertitelung eines entwickelten Kinokopierfilms kann
mittels eines hochenergetischen Laserstrahls erfolgen. Ein optimiertes
Verfahren für
die Untertitelung von Kinofilm ist z.B. aus US-A 5 367 348 bekannt.
Wie beschrieben in dieser Anmeldung, ist das Verfahren gut geeignet
für die
Untertitelung von Kinofilm auf einem Träger auf der Basis von Cellulose-Derivaten
wie Cellulosetriacetat, genauso wie auf einem Filmträger auf
der Basis eines thermoplastischen polymeren Materials wie Polyester.
Im Falle eines lichtdurchlässigen
Polyesterträgers
wie z.B. eines Polyethylenterephthalatträgers dürfen aber störende optische
Fehler vorkommen.
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Wie
beschrieben in EP-A 0 782 045 wird durch Zugabe von zumindest einem
Lichtstabilisator und zumindest einem Reduktionsmittel in der unterliegenden
Lichthofschutzschicht eine bessere Untertitelungsqualität erhalten,
wenn die Untertitelung mittels eines Laserstahls auf einem Kinokopierfilm
mit Polyesterunterlage vorgenommen wird.
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Ein
letzter Nachteil der genannten Erfindung ist aber die Tatsache,
dass durch Zugabe dieser Verbindungen in der unterliegenden Lichthofschutzschicht,
die ebenfalls die Lichthofschutzfarbstoffe enthält, die Menge und der Gehalt
an organischen Substanzen in der Lichthofschutzschicht sehr hoch
zu liegen kommen. Dadurch, dass das Gewichtsverhältnis der organischen Substanzen
zu Gelatine verringert werden muss, um physikalische Nachteile zu
verhüten,
kommt die erforderliche Menge an Gelatine in der unterliegenden
Lichthofschutzschicht zu hoch zu liegen.
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AUFGABEN DER
VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist das Bereitstellen eines fotografischen
Filmmaterials, das als Kinokopierfilm verwendbar ist, ohne eine "Gasruss" enthaltende Rückschicht
zu verwenden, wobei der Kinokopierfilm nach Verarbeitung die obenerwähnten Probleme
bezüglich
Einbuße
an Leitfähigkeit
und Dauerhaftigkeit, insbesondere in Bezug auf Kratzfestigkeit,
nicht aufweist.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist das Bereitstellen
eines Kinokopierfilms, der mittels eines Lasers untertitelt werden
kann und hochqualitative scharfe Abbildungen ergibt, die durch den
gesamten Schichtverband des Farbkopiermaterials hindurch gebrannt
werden.
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Weitere
Aufgaben der vorliegenden Erfindung werden aus der nachstehenden
Beschreibung ersichtlich.
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KURZE DARSTELLUNG
DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Gelöst werden
die obenerwähnten
Aufgaben durch ein fotografisches Silberhalogenid-Filmelement, das
auf einer lichtempfindlichen Seite eines lichtdurchlässigen Polyesterträgers der
Reihe nach eine elektrisch leitende Haftschicht, eine unterliegende
Lichthofschutzschicht, eine lichtempfindliche Emulsionsschicht oder Emulsionsschichtenanordnung
(die wahlweise eine oder mehrere lichtunempfindliche Zwischenschichten
zwischen den Emulsionsschichten enthält) und eine Schutzdeckschicht
und auf einer lichtunempfindlichen Rückschicht auf der gegenüberliegenden
Seite der Reihe nach eine ein Gleitmittel enthaltende Haftschicht
und eine Deckschicht enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass die Haftschicht auf der lichtempfindlichen
Trägerseite
ein Antistatikum, das dem sowohl entwickelten als nicht-entwickelten
Element einen wesentlichen konstanten elektrischen Widerstand (Leitfähigkeit)
verleiht, und die unterliegende Lichthofschutzschicht wahlweise
ein hochsiedendes Lösungsmittel
enthält
und dieses hochsiedende Lösungsmittel
eigentlich in einem als Farbkopiermaterial dienenden, für Untertitelungszwecke
geeigneten Element enthält,
während
der Reibungskoeffizient der Rückschicht
auf der Rückseite,
bezogen auf rostfreien Stahl, vor und nach Entwicklung des Materials (sogar
nach Entfernung der Deckschicht während der Entwicklung in einem
alkalischen Entwickler) unverändert
zwischen 0,20 und 0,30 liegt.
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Die
auf die lichtempfindliche Seite des lichtdurchlässigen Polyesterträgers aufgetragene
leitfähige Haftschicht
weist infolge der Anwesenheit einer elektronisch leitfähigen Verbindung
nahezu unveränderte
antistatische Eigenschaften vor und nach Entwicklung auf, wobei
der elektrische Widerstand dieser Haftschicht zwischen 1 × 105 und 1 × 102 Ω/☐,
besonders bevorzugt zwischen 1 × 107 und 1 × 1011 Ω/☐,
liegt, wodurch ein konstanter elektrischer Widerstand der Emulsionsseite
des Elements oder Materials zwischen 1 × 109 und
1 × 1014 Ω/☐ und
besonders bevorzugt zwischen 1 × 109 und 1 × 1011 Ω/☐ liegt.
Der Ausdruck "nahezu
unverändert" bedeutet, dass Änderungen
des elektrischen Widerstands beschränkt sind, d.h. Unterschiede
vor und nach Entwicklung betragen weniger als ein Faktor 100 (102) Ω/☐,
besonders bevorzugt weniger als ein Faktor 10 (101) Ω/☐.
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Infolge
der Anwesenheit eines Gleitmittels in der Haftschicht auf der Seite
der Rückschicht,
die der lichtempfindlichen Seite des Polyesterträgers gegenüberliegt, und dadurch, dass
während
der Verarbeitung nur die Deckschicht entfernt wird, bleibt der Reibungskoeffizient
der Rückschicht
auf der Rückschichtseite,
bezogen auf rostfreien Stahl, nahezu unverändert zwischen 0,20 und 0,30,
was ein unentbehrlicher Vorteil ist beim Zuvorkommen von Problemen
während
der Herstellung, u.a. während
der Verarbeitung des belichteten Filmmaterials, sowie während der
Projektion des entwickelten Filmmaterials, insbesondere bezüglich Kratzfestigkeit.
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Ansonsten
wird einerseits infolge der Anwesenheit eines hochsiedenden Lösungsmittels,
vorzugsweise in einer Menge zwischen 0,1 und 0,5 g/m2,
in der unterliegenden Lichthofschutzschicht an der lichtempfindlichen
Seite des Polyesterträgers
und wahlweise in einer Menge zwischen 0,2 und 1,0 g/m2 in
der blauempfindlichen Emulsionsschicht eines Farbkopiermaterials
eine optimale Laseruntertitelungsqualität erhalten und verhütet anderseits
die Anwesenheit eines oder mehrerer Antistatika in der Haftschicht
statische Aufladung der Schichten und somit Staubanziehung, wobei
beide Maßnahmen
optischen Störeffekten
vorbeugen.
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Weitere
Vorteile und Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden aus der nachstehenden Beschreibung
ersichtlich.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Im
Gegensatz zu "nicht-permanenten
antistatischen Eigenschaften" (die
die vor und nach Entwicklung gemessenen Unterschiede in seitlichem
elektrischem Widerstand des gemessenen Elements oder Materials wiedergeben)
werden bei Materialien, die "elektrische
Leitfähigkeit" erhalten haben, "permanente antistatische Eigenschaften" erhalten, wobei
der "seitliche elektrische
Widerstand" auf
6 einen Wert von etwa z.B. 10 Ω/☐ zurückgebracht
wird. Ein solcher relativ niedriger Widerstand ist insbesondere
bei Verwendung von elektronisch leitfähigen Polymeren wie z.B. Polyethylendioxythiophen
erhalten worden, wie beschrieben in EP-A 0 253 594, 0 292 905, 0
339 340, 0 348 961, 0 440 957, 0 505 955, 0 530 849, 0 553 502,
0 554 588, 0 564 911, 0 570 795, 0 593 111, 0 602 713 und 0 628
560 und in US-A 5 279 768, 5 213 714 und 5 306 443.
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Meistfalls
sind die Thiophenverbindungen in einer oder mehreren Haftschichten
der Materialien enthalten. Durch Verringerung des seitlichen elektrischen
Widerstands des lichtempfindlichen fotografischen Silberhalogenidmaterials
ist die z.B. infolge Reibung mit einem anderen Material (z.B. der
Zufuhröffnung
in einem Entwicklungsgerät)
entstandene positive oder negative Ladung in nicht örtlich begrenzter
Weise über
das ganze Material verteilt, wodurch eine Senkung der Ladungsdichte
erhalten wird und örtliche
Konzentrationen von elektrostatischen Ladungen vermieden werden.
Zudem besteht die Möglichkeit,
dass elektrische Ladungen nach Unterbrechung des Kontakts mit elektrisch
leitenden Materialien zurückfließen. Es
ist deutlich, dass solch niedriger elektrischer Oberflächenwiderstand
hoch geschätzt
wird, zumal da dieser niedrige Oberflächenwiderstand vor und nach
Entwicklung wesentlich unverändert
bleibt. Nach Entwicklung wird ja der gleiche niedrige Widerstand
erfordert und zwar weil beim Instandhalten von entwickelten Filmmaterialien
elektrostatische Ladungen problematisch bleiben, z.B. beim Projektieren
von Kinokopierfilmen.
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Die "antistatischen Haftschichten", die die Haftung
zwischen dem Bahnbogen und den anderen auf den Bogen aufzutragenden
Schichten sichern, werden in der Regel auf beide Seiten des Bahnbogens
oder Trägers
aufgetragen. Die Materialien mit lichtempfindlichen Silberhalogenid-Emulsionsschichten
an einer Seite der substrierten Träger werden als "einseitig emulsioniert" bezeichnet.
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Bei
einseitig emulsioniertem Material, wie das in der vorliegenden Erfindung
der Fall ist, handelt es sich bei den Verbindungen, die "permanente antistatische
Eigenschaften" verleihen,
um elektronisch leitfähige Verbindungen
und im besonderen (Co)polymer-Verbindungen aus der Gruppe bestehend
aus einem Polymer mit Säuregruppen,
die gegebenenfalls mit Aziridinen vernetzt sind, einem Gemisch aus
wasserlöslichen
leitfähigen
Polymeren, die Sulfonsäuregruppen,
Schwefelsäuregruppen
oder Carbonsäuregruppen
enthalten, und einem hydrophoben Polymer und einem Vernetzungsmittel
oder einem Härter,
einem (Poly)phosphazen, einem Pfropfpolymer von Polyphosphazenen
mit Polyalkylenglycolen, (Co)polymeren eines Diallyldialkylammoniumsalzes,
mit Polyalkylenimin bepfropften Vinylpolymeren, einem Copolymer
aus Styrolsulfonsäure
und einem mit Methoxyalkylmelamin vernetzten hydroxylhaltigen Monomer,
wobei das Copolymer aus Styrolsulfonsäure mit einem hydrolysierten
niedrigeren Metallalkoxid vernetzt ist, Polyalkylenoxideinheiten
enthaltenden Polymer-Komplexen, einer Kombination von polymerisierten
Oxyalkylenoxideinheiten und einem fluorhaltigen anorganischen Salz,
einem Polyoxyalkylen in Kombination mit einem Thiocyanat, Iodid,
Perchlorat oder Periodat, einem hochvernetzten quaternären Vinylbenzylammoniumpolymer
in Kombination mit einem hydrophoben Bindemittel, einem sulfonierten
anionischen Mikrogellatex, Polymeren und Copolymeren aus Pyrrol,
Furan, Anilin, Vinylcarbazol und Pyridin und deren Derivaten, einem
Tetracyanchinon-Komplex (TCNQ-Komplex) und Polyarenmethylidenen
und Derivaten derselben. Viele der obigen bekannten elektronisch
leitfähigen
Polymere sind wegen ihrer starken Färbung weniger geeignet zur
Verwendung in erfindungsgemäßen fotografischen
Materialien, allerdings sind bestimmte davon der Gruppe der Polyarenmethylidene,
z.B. Polythiophene und Polyisothionaphthen, lichtdurchlässig ohne
störende
Färbung,
zumindest wenn sie in dünne
Schichten eingebettet sind. Deshalb sind Polythiophen-Derivate ein
bevorzugter Typ von elektronisch leitfähigen Verbindungen zur Verwendung
in der Haftschicht an der lichtempfindlichen Seite des lichtdurchlässigen Polyesterträgers des
erfindungsgemäßen Materials.
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Die
Herstellung von solchen leitfähigen
Polythiophenen ist in im eingangs genannten Buch "Science and Applications
of Conducting Polymers",
S. 92, erwähnter
Herstellungsliteratur beschrieben.
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Aus ökologischen
Gründen
soll fernerhin der Auftrag von antistatischen Schichten sofern möglich aus wässrigen
Lösungen
erfolgen und soll dabei die Menge an organischen Lösungsmitteln
möglichst
viel beschränkt
werden. Die Herstellung von antistatischen Schichten aus wässrigen
Gießzusammensetzungen,
bei denen es sich um Dispersionen von Polythiophenen in Gegenwart
von Polyanionen handelt, ist in EP-A 440 957 beschrieben. Dank der
Anwesenheit des Polyanions wird die Polythiophenverbindung in Dispersion
gehalten.
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Vorzugsweise
enthält
das Polythiophen mit zumindest einer Alkoxygruppe oder einer -O(CH2CH2O)nCH3-Gruppe substituierte Thiophenkeime, wobei
n eine ganze Zahl von 1 bis 4 ist, oder ganz besonders bevorzugt
Thiophenkeime, bei denen über
zwei Sauerstoffatome ein Ringschluss zu einer gegebenenfalls substituierten
Alkylengruppe erhalten ist.
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Bevorzugte
Polythiophene zur Verwendung in erfindungsgemäßen Materialien enthalten Struktureinheiten
entsprechend der folgenden allgemeinen Formel (I)
in der R
1 und
R
2 jeweils unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom
oder eine C
1 –4-Alkylgruppe
oder zusammen eine gegebenenfalls substituierte C
1 –4-Alkylengruppe
oder eine Cycloalkylengruppe, vorzugsweise eine Ethylengruppe, eine
gegebenenfalls alkylsubstituierte Methylengruppe, eine gegebenenfalls
C
1–12-alkyl- oder phenylsubstituierte
1,2-Ethylengruppe, eine 1,3-Propylengruppe oder eine 1,2-Cyclohexylengruppe
bedeuten.
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Ganz
besonders bevorzugt wird Poly-(3,4-ethylendioxythiophen) (PEDT)
der folgenden Formel (II).
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Die
Herstellung des Polythiophens und von wässrigen, Polythiophen und polymere
Polyanionverbindungen enthaltenden Dispersionen, die das obige Polythiophen
enthalten, ist in der obenerwähnten
EP-A 0 440 957 beschrieben.
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Die
Synthese erfolgt in Gegenwart der polymeren Polyanionverbindungen
durch Oxidationspolymerisation von 3,4-Dialkoxythiophenen oder 3,4-Alkylendioxythiophenen
gemäß der folgenden
allgemeinen Formel (II)
in der R
1 und
R
2 die diesen Symbolen in der allgemeinen
Formel (I) zugemessene Bedeutung haben,
mit typischen, zur
Oxidationspolymerisation von Pyrrol eingesetzten Oxidationsmitteln
und/oder mit Sauerstoff oder Luft in Gegenwart dieser Polysäuren, vorzugsweise
in einem wässrigen
Medium, das gegebenenfalls eine bestimmte Menge an organischen Lösungsmitteln
enthält,
bei einer Temperatur zwischen 0 und 100°C.
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Die
Polythiophene werden bei der Oxidationspolymerisation positiv aufgeladen,
die Stelle und Anzahl der Ladungen ist jedoch nicht mit Sicherheit
zu bestimmen, wodurch sie nicht in der allgemeinen Formel der sich
wiederholenden Einheiten des Polythiophenpolymers aufgenommen sind.
Die Stärke
der polymeren Teilchen in der Gießdispersion liegt zwischen
5 nm und 1 μm,
vorzugsweise zwischen 40 und 400 nm. Geeignete polymere Polyanionverbindungen,
die benötigt
werden, um die Polythiophene in Dispersion zu halten, sind Säurepolymere
in freier saurer oder neutralisierter Form. Die Säurepolymere
sind vorzugsweise polymere Carbonsäuren oder Sulfonsäuren. Beispiele
für solche
polymeren Säuren
sind Polymere mit sich wiederholenden Einheiten aus der Gruppe bestehend
aus Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Maleinsäure,
Vinylsulfonsäure
und Styrolsulfonsäure
oder Gemischen derselben.
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Der
Gehalt an anionischen Gruppen in den anionischen sauren Polymeren,
die in Kombination mit dem dispergierten Polythiophenpolymer benutzt
werden, beträgt
vorzugsweise mehr als 2 Gew.-%, bezogen auf die polymeren Verbindungen,
damit der Dispersion eine ausreichende Stabilität verliehen wird. Geeignete Säurepolymere
oder entsprechende Salze sind z.B. in DE-A 2 541 230, DE-A 2 541
274, DE-A 2 835
856, EP-A 14 921, EP-A 69 671, EP-A 130 115, US-A 4 147 550, US-P
4 388 403 und US-P 5 006 451 beschrieben. Die polymeren Polyanionverbindungen
können
aus geradkettigen, verzweigtkettigen oder vernetzten Polymeren bestehen.
Aus vernetzten Polymeren zusammengesetzte Polyanionverbindungen
mit einer hohen Menge an Säuregruppen
sind wasserquellbar und werden als Mikrogele bezeichnet. Solche
Mikrogele sind z.B. in US-A 4 301 240, US-A 4 677 050 und US-A 4
147 550 beschrieben.
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Das
Molekulargewicht der polymeren Polyanionverbindungen, die Polysäuren sind,
liegt vorzugsweise zwischen 1.000 und 2.000.000 und besonders bevorzugt
zwischen 2.000 und 500.000. Die den obigen Kriterien genügenden Polysäuren sind
handelsüblich,
zum Beispiel Polystyrolsulfonsäuren
und Polyacrylsäuren, oder
können
nach bekannten Verfahren (siehe z.B. Houben-Weyl, Methoden der Organischen
Chemie, Band E 20, Makromolekulare Stoffe, Teil 2, (1987), S. 141
u.f.) hergestellt werden.
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Anstelle
der in Kombination mit den Polythiophenen benutzten freien polymeren
Polysäuren
kommt auch der Einsatz von Gemischen aus Alkalisalzen dieser Polysäuren und
nicht-neutralisierten Polysäuren
in Frage, gegebenenfalls in Gegenwart von Monosäuren. Man kann freie Säuregruppen
des polyanionischen Polymers mit einer anorganischen Base, z.B.
mit Natriumhydroxid, reagieren lassen, um vor dem Auftrag eine neutrale
polymere Dispersion zu erhalten.
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Das
Gewichtsverhältnis
des Polythiophenpolymers zu der (den) polymeren Polyanionverbindung(en) kann
innerhalb weiter Grenzen schwanken, liegt vorzugsweise aber zwischen
etwa 50/50 und 15/85. Ein ganz besonders bevorzugtes polymeres Polyanion
zur Verwendung in Kombination mit dem Polythiophen-Derivat, z.B.
PEDT, in erfindungsgemäßen Materialien
ist Polystyrolsulfonat (PSS).
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Die
vorliegende Erfindung verschafft also ein Element, bei dem das Antistatikum
in der Haftschicht an der lichtempfindlichen Seite (auf die eine
oder mehrere lichtempfindliche Emulsionsschichten und wahlweise lichtunempfindliche
Zwischenschichten zwischen diesen Emulsionsschichten aufgetragen
sind), das einen konstanten elektrischen Widerstand der Haftschicht
vor und nach Entwicklung des Materials sichert, eine in die Haftschicht
eingearbeitete Polythiophenverbindung ist.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
enthält
das erfindungsgemäße Element
oder Material in der Haftschicht eine Polythiophenverbindung, die
Poly-(3,4-ethylendioxythiophen) (PEDT) ist. In einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
ist die Polythiophenverbindung als wässrige Dispersion eines Komplexes
einer Polythiophenverbindung und eines polymeren Anions in der Haftschicht
im erfindungsgemäßen Material
enthalten.
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Außer den
obenbeschriebenen Ausführungsformen,
bei denen die leitfähige
Verbindung eine Polythiophenverbindung ist, enthält das erfindungsgemäße Material
in einer weiteren Ausführungsform
an der lichtempfindlichen Seite eine Haftschicht, in der das Antistatikum,
das einen konstanten elektrischen Widerstand der Haftschicht vor
und nach Entwicklung des Materials sichert, eine Metalloxidverbindung
ist, wobei als Metall Zinn, Indiumzinn, Vanadium, Zink, Mangan,
Titan, Indium, Silicium, Magnesium, Barium, Molybdän oder Wolfram
verwendet wird. Die Metalloxide sind Vanadiumpentoxid, wie beschrieben
in z.B. WO 91/02289 und US-A 5 221 598, ZnO, SnO2 und
MgO, wie beschrieben in z.B. US-A 5 238 801, kolloidales Mangandioxid,
wie beschrieben in EP-A 0 504 826, Oxide von Zn, Ti, In, Si, Mg,
Ba, Mo, W und V, wie beschrieben in EP-A 0 569 821, in Kombination
mit einem fluorhaltigen (Co)polymer nach EP-A 0 552 617, ein Reaktionsprodukt
eines Metalloxidsols und eines Chitosansalzes, wie in EP-A 0 531
006, Heteropolykondensate von Zinn und Boroxiden, wie beschrieben
in WO 90/013851, dotierte Metalloxide, Kieselsäure- und modifizierte Kieselsäure-Verbindungen,
wie in US-A 4 895 792, 5 385 986 und 5 236 818, EP-A 0 334 400,
EP-A 0 438 621, EP-A 0 296 656 und EP-A 0 444 326, leitfähige Polymere
mit Säuregruppen,
die gegebenenfalls mit z.B. Aziridinen oder anderen Verbindungen
wie den in US-A 4 960 687, 4 891 308, 5 077 185 und 5 128 233, in
EP-A 0 318 909, 0 439 181, 0 486 982 und 0 505 626 und in DE-A 41
03 437 beschriebenen vernetzt sind, Gemische aus einem wasserlöslichen
leitfähigen
Polymer, das z.B. Sulfonsäuregruppen,
Schwefelsäuregruppen
oder Carbonsäuregruppen
und zusätzlich
und hydrophobes Polymer und ein Vernetzungsmittel oder einen Härter enthält, wie beschrieben
in z.B. US-A 5 013 637, 5 079 136, 5 098 822, 5 135 843 und EP-A
0 432 654, 0 409 665 und 0 391 402, (Poly)phosphazen-Derivate, wie beschrieben
in US-A 4 948 720 und 4 898 808 und in WO 90/08978, Pfropfpolymere
von Polyphosphazenen mit Polyalkylenglycolen, wie beschrieben in
EP-A 0 304 296, (Co)polymere eines Diallyldialkylammoniumsalzes,
wie beschrieben in EP-A 0 320 692, mit Polyalkylenimin bepfropfte
Vinylpolymere, wie beschrieben in US-A 5 153 115, ein Copolymer
aus Styrolsulfonsäure
und einem mit Methoxyalkylmelamin vernetzten hydroxylhaltigen Monomer,
wie beschrieben in WO 91/18061, das gleiche Copolymer, aber vernetzt
mit einem hydrolysierten niedrigeren Metallalkoxid, wie beschrieben
in WO 91/18062, Polyalkylenoxideinheiten enthaltende Polymer-Komplexe,
wie beschrieben in JP-A 62/286038, eine Kombination von polymerisierten
Oxyalkylenoxideinheiten und einem fluorhaltigen anorganischen Salz,
wie beschrieben in EP-A 0 170 529, ein Polyoxyalkylen in Kombination
mit einem Thiocyanat, Iodid, Perchlorat oder Periodat, wie beschrieben
in US-A 4 272 616, ein hochvernetztes quaternäres Vinylbenzylammoniumpolymer
in Kombination mit einem hydrophoben Bindemittel, wie beschrieben
in Research Disclosure, Juni 1977, Aufsatz 15840, und in US-A 3
958 995, sulfonierte anionische Mikrogellatices, wie beschrieben
in Research Disclosure, Oktober 1977, Aufsatz 16258, Polymere und
Copolymere aus Pyrrol, Furan, Anilin, Vinylcarbazol und Pyridin und
andere Heterozyklen und deren Derivate, wie beschrieben in verschiedenen
Patentschriften, die in der Regel außerhalb des Bereiches der Bebilderungswissenschaft
fallen, wie in EP-A 0 537 504, 0 326 864, 0 264 786, 0 259 813,
0 195 381 und 0 469 667, in DE-A 39 40 187, 37 43 519, 37 34 749
und 37 16 284 und in WO 96/01480, und sogenannte TCNQ-Komplexe wie
z.B. N-Butylisochinolintetracyanchinondimethan. Verweisungen bezüglich TCNQ-Komplexen
finden sich im "Handbook
of organic conductive molecules and polymers", Band 1, Kapitel 4, S. 229, und in
J. Am. Chem. Soc., Band 84, (162) S. 3370.
-
In
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist die leitfähige
Verbindung im Material ein Gemisch aus verschiedenen, obenerwähnten Typen
von leitfähigen
Verbindungen.
-
Die
vorliegende Erfindung verschafft also ein obenbeschriebenes Element
oder Material, bei dem der elektrische Widerstand zwischen 1 × 105 und 1 × 1012 Ω/☐ liegt,
wie in Research Disclosure Juni 1992, Aufsatz 33840, beschrieben
für die
Haftschicht als Schicht mit dem niedrigsten elektrischen Widerstand.
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In
einer erfindungsgemäß besonders
bevorzugten Ausführungsform
weist das Element oder Material einen elektrischen Widerstand an
der Emulsionsseite des Elements oder Materials zwischen 1 × 107 und 1 × 1010 Ω/☐ auf.
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Die
anderen Schichten, die das erfindungsgemäße fotografische Element bilden,
außer
den oberbeschriebenen (antistatischen) Schichten, werden im Folgenden
näher erläutert.
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Ein üblicher
Träger
eines fotografischen Silberhalogenid-Emulsionsmaterials ist ein Träger aus
lichtdurchlässigem
polymerem hydrophobem Harz (wenngleich in der alternativen Ausführungsform
ebenfalls ein hydrophober harzbeschichteter Papierträger, der
für andere
Zwecke als das erfindungsgemäße Element
verwendet wird, in Kombination mit der erfindungsgemäßen Schichtenanordnung
verwendet werden kann). Zu nutzbaren lichtdurchlässigen polymeren Trägern zählen z.B.
eine Cellulosenitratfolie, eine Celluloseacetatfolie, eine Polyvinylacetalfolie,
eine Polystyrolfolie, eine Polyethylenterephthalatfolie, eine Polyethylennaphthalatfolie,
eine Polycarbonatfolie, eine Polyvinylchloridfolie oder Folien aus
einem Polyolefin wie eine Polyethylenfolie, eine Polynaphthalinfolie
oder Polypropylenfolie. Träger
aus hydrophobem Harz sind den Fachleuten allgemein bekannt und sind
z.B. aus Polyester, Polystyrol, Polyvinylchlorid oder Polycarbonat
hergestellt, wobei Polyethylenterephthalat und Polyethylennaphthalat
als Polyesterträger
bevorzugt werden, was aber zu dem im obigen Kapitel "Allgemeiner Stand
der Technik" und
in den "Aufgaben
der vorliegenden Erfindung" erörterten
Problem mit Laseruntertitelung führt.
Träger
aus hydrophobem Harz der erfindungsgemäßen Materialien enthalten des
weiteren, wie schon in obiger Beschreibung angegeben, eine oder
mehrere, den Fachleuten bekannte Haftschichten, die für die Beschichtung
und das Anhaften an der angrenzenden hydrophilen Kolloidschicht
verwendet werden, wie z.B. für
Polyethylenterephthalat beschrieben in US-A 3 397 988, 3 649 336, 4
123 278 und 4 478 907, in denen die leitfähige Verbindung, die wie oben
beschrieben einen niedrigen seitlichen elektrischen Widerstand sichert,
in die Haftschichten eingearbeitet ist. Die Stärke einer solchen Folie aus organischem
Harz liegt vorzugsweise zwischen 0,03 und 0,35 μm. In einer erfindungsgemäß ganz besonders bevorzugten
Ausführungsform
ist der Träger
eine beidseitig mit einer Haftschicht überzogene Polyethylenterephthalatfolie,
wobei die Haftschicht an der lichtempfindlichen Seite die Verbindung(en),
die die permanenten antistatischen Eigenschaften (elektronische
Leitfähigkeit)
verleiht (verleihen), enthält.
Diese Haftschicht und alle erforderlichen Komponenten, insbesondere
die Verbindung, die den permanenten elektronischen antistatischen
Charakter verleiht und (zumindest) an der lichtempfindlichen Seite
des Trägers
enthalten ist, können vor
oder nach dem Verstrecken des Polyesterfilmträgers aufgetragen werden. Der
Polyesterfilmträger
wird vorzugsweise bei erhöhter
Temperatur von z.B. 70–120°C biaxial
gestreckt, wodurch seine Stärke
um 1/2 bis 1/9 oder mehr verringert und seine Oberfläche 2 bis
9 mal erhöht
wird. Das Verstrecken kann in zwei Schritten erfolgen, d.h. ein
Querverstrecken und ein Längsverstrecken,
dieser Reihenfolge nach oder gleichzeitig. Die Haftschicht wird
vorzugsweise zwischen dem Längs-
und Querverstrecken in einer Stärke
von 0,1 bis 5 μm aus
einem wässrigen
Medium aufgetragen. Im Falle einer ein Homopolymer oder Copolymer
enthaltenden Haftschicht sind Beispiele für solche zur Verwendung in
der Haftschicht geeigneten Homopolymere oder Copolymere z.B. Polyvinylchlorid,
Polyvinylidenchlorid, ein Copolymer von Vinylidenchlorid, einem
Acrylsäureester
und Itakonsäure,
ein Copolymer von Vinylchlorid und Vinylidenchlorid, ein Copolymer
von Vinylchlorid und Vinylacetat, ein Copolymer von Butylacrylat,
Vinylacetat und Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid, ein Copolymer von
Vinylchlorid, Vinylidenchlorid und Itakonsäure und ein Copolymer von Vinylchlorid,
Vinylacetat und Vinylalkohol. Bevorzugt werden wasserdispergierbare
Polymere, da sie einen Auftrag der Haftschichten aus einem wässrigen
Medium erlauben, was aus ökologischer
Sicht vorteilhaft ist.
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Zu
weiteren geeigneten Gießmitteln,
die die Schichten des erfindungsgemäßen Materials bilden, zählen nicht-ionische
Mittel wie Saponine, Alkylenoxide, z.B. Polyethylenglycol, Polyethylenglycol/Polypropylenglycol-Kondensationsprodukte,
Polyethylenglycolalkylester oder Polyethylenglycolalkylarylester,
Polyethylenglycolester, Polyethylenglycolsorbitanester, Polyalkylenglycolalkylamine
oder -alkylamide, Silikon-Polyethylenoxid-Addukte, Glycidol-Derivate,
Fettsäureester
von mehrwertigen Alkoholen und Alkylester von Sacchariden, anionische
Mittel, die eine Säuregruppe
wie eine Carboxyl-, eine Sulfo-, eine Phospho-, eine Schwefelester-
oder eine Phosphorestergruppe enthalten, amfolytische Mittel wie
Aminosäuren,
Aminoalkylsulfonsäuren, Aminoalkylsulfate
oder -phosphate, Alkylbetaine und Amin-N-oxide, und kationische
Mittel wie Alkylaminsalze, alifatische, aromatische oder heterocyclische
quaternäre
Ammoniumsalze, und alifatische oder heterocyclische ringhaltige
Phosphonium- oder Sulfoniumsalze. Zu weiteren geeigneten Tensiden
zählen
Perfluoralkylgruppen enthaltende Verbindungen.
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Das
erfindungsgemäße fotografische
Silberhalogenidelement oder -material enthält also die leitfähige Verbindung,
die der Schicht mit der besten Leitfähigkeit und dem fotografischen
Silberhalogenidmaterial oder -element permanente antistatische Eigenschaften – ebenfalls
als "einen nahezu
unveränderten
elektrischen Widerstand" bezeichnet – verschafft,
an der lichtempfindlichen Seite, wobei das fotografische Silberhalogenidmaterial
an beiden Seiten des einseitig emulsionierten (d.h. nur an einer
Seite mit lichtempfindlichen Schichten beschichteten) Materials
einen substrierten Träger
und die "lichtempfindliche
Seite" zumindest
eine lichtempfindliche Schicht enthält, die eine oder mehrere lichtempfindliche
Silberhalogenidemulsionen, eine Schutzschicht und wahlweise eine
Nachschicht enthält,
wobei zumindest eine dieser Schichten, d.h. die Haftschicht, die
elektronisch leitfähige
Verbindung enthält.
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Die
Schutzschicht(en)) der erfindungsgemäßen Materialien kann (können) außer hydrophilen
Kolloidbindemitteln Polymere oder Copolymere des Latex-Typs enthalten,
wobei diese Polymere oder Copolymere so gewählt werden, dass sie homogen
den Bindemitteln zugemischt werden können. Dazu eignen sich proteinartige
Kolloide, z.B. Gelatine und Polysaccharide, und synthetische Ersatzprodukte
für Gelatine
wie z.B. Polyvinylalkohol, Poly-N-vinylpyrrolidon, Polyvinylimidazol,
Polyvinylpyrazol, Polyacrylamid, Polyacrylsäure und Derivate derselben.
Auch der Einsatz von Gemischen aus obigen hydrophilen Kolloiden
ist nicht ausgeschlossen. Von diesen Bindemitteln wird Gelatine
ganz besonders bevorzugt. Als Gelatine kommt herkömmliche,
mit Kalk oder Säure
behandelte Gelatine in Frage.
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Die
Anfertigung von solchen Gelatine-Typen ist z.B. in "The Science and Technology
of Gelatin", herausgegeben
von A,G. Ward und A. Courts, Academic Press 1977, Seite 295 und
folgende Seiten, beschrieben.
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Die
Gelatine kann ebenfalls eine enzymbehandelte Gelatine sein, wie
in Bull. Soc. Sci. Phot. Japan, Nr. 16, Seite 30 (1966), beschrieben.
Um allerdings die Menge Bindemittel auf ein Minimum zu reduzieren,
darf Gelatine zum Teil oder ganz durch obengenannte synthetische
Polymere oder natürliche
oder halbsynthetische Polymere ersetzt werden. Natürliche Ersatzstoffe
für Gelatine
sind z.B, andere Proteine wie Zein, Albumin und Casein, Cellulose,
Saccharide, Stärke,
gegebenenfalls in oxidierter Form, und Alginate. Halbsynthetische Ersatzstoffe
für Gelatine
sind modifizierte natürliche
Produkte wie z.B. Gelatine-Derivate, die durch Umwandlung von Gelatine
mit Alkylierungs- oder Acylierungsmitteln oder durch Pfropfung von
polymerisierbaren Monomeren auf Gelatine erhalten werden, und Cellulose-Derivate
wie Hydroxyalkylcellulose, Carboxymethylcellulose, Phthaloylcellulose
und Cellulosesulfate, Vernetzte Copolymere kommen ebenfalls in Frage,
vorzugsweise in einer Mindestmenge von 10 Gew.-%, bezogen auf die
Menge des in der (den) Schutzschicht(en) enthaltenen hydrophilen
Kolloids. Die Copolymere können
ebenfalls in eine eventuelle gelatinefreie, über der (den) Schutzschicht(en)
angebrachte Beschichtung eingebettet werden.
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Als
Schutzschicht für
das erfindungsgemäße Material
wird eine Schutzschicht aus Gelatine bevorzugt, die in einem einer
Wasseraufnahme von weniger als 2,5 g Wasser/m2,
vorzugsweise höchstens
1 g Wasser/m2 entsprechenden Verhältnis gehärtet ist. Das Gelatineverhältnis in
der Schutzschicht liegt vorzugsweise unter etwa 1,20 g/m2, besonders bevorzugt zwischen 0,60 und
1,20 g/m2. Die Gelatine in der Schutzschicht
kann zum Teil durch kolloidale Kieselsäure ersetzt werden, wodurch
eine weitere Verbesserung der erfindungs-gemäßen physikalischen Eigenschaften
erzielt wird. Bevorzugt wird kolloidale Kieselsäure mit einer mittleren Teilchengröße von höchstens
10 nm und einer spezifischen Oberfläche von zumindest 300 m2/g. Die kolloidale Kieselsäure wird
in einem Verhältnis
von zumindest 50 mg/m2 in der Schutzschicht
benutzt. Weiterhin liegt das Verhältnis der kolloidalen Kieselsäure in der
Schutzschicht vorzugsweise zwischen 50 mg und 500 mg/m2.
Besonders gute völlig
erfindungsgemäße Ergebnisse
erzielt man bei Verwendung einer antistatischen Schutzschicht mit
zumindest 50 Gew.-% kolloidaler Kieselsäure, bezogen auf die leitfähige Verbindung.
Besonders bevorzugte kolloidale Kieselsäureteilchen haben eine spezifische
Oberfläche
von 500 m2/g und eine mittlere Teilchengröße von weniger
als 7 nm. Ein solcher Kieselsäure-Typ
wird unter dem Handelsnamen KIESELSOL 500 vertrieben (KIESELSOL
ist ein Warenzeichen von Bayer AG, Leverkusen, Deutschland).
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In
Beimischung zur gehärteten
Gelatine darf die Schutzschicht, die die lichtempfindliche(n) Schicht(en) überdeckt,
fernerhin eine oder mehrere reibungsverringernde Substanzen wie
dispergierte Wachsteilchen (Carnaubawachs oder Montanwax) oder Polyethylenteilchen,
fluorierte Polymerteilchen und Silikonpolymerteilchen enthalten,
um die Klebeneigung der Schicht, insbesondere in einer Atmosphäre mit hoher
relativer Feuchtigkeit, weiter zu verringern.
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Das
Gelatine-Bindemittel des Materials kann mit geeigneten Härtern vorgehärtet werden,
wie solchen des Epoxid-Typs, des Ethylenimin-Typs, des Vinylsulfon-Typs,
wie z.B. 1,3-Vinylsulfonyl-2-propanol,
Chromsalzen, z.B. Chromacetat und Chromalaun, Aldehyden, wie z.B.
Formaldehyd, Glyoxal und Glutaraldehyd, N-Methylol-Verbindungen,
wie z.B. Dimethylolharnstoff und Methyloldimethylhydantoin, Dioxan-Derivaten, z.B.
2,3-Dihydroxydioxan, aktiven Vinyl-Verbindungen, z.B. 1,3,5-Triacryloylhexahydro-s-triazin,
aktiven Halogenverbindungen, wie z.B. 2,4-Dichlor-6-hydroxy-s-triazin,
und Mucohalogensäuren,
wie z.B. Mucochlorsäure und
Mucophenoxychlorsäure.
Diese Härter
können
gesondert oder kombiniert eingesetzt werden. Das Bindemittel kann
ebenfalls mit Schnellhärtern
wie Carbamoylpyridiniumsalzen des in US-A 4 063 952 beschriebenen Typs
und Oniumverbindungen des in EP-A 0 408 143 beschriebenen Typs gehärtet werden.
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Erfindungsgemäße fotografische
Silberhalogenidmaterialien oder -elemente enthalten eine die Bildschärfe fördernde
unterliegende Lichthofschutzschicht, durch die Lichtstreuung verringert
wird, wobei die unterliegende Lichthofschutzschicht in direktem
Kontakt mit der Haftschicht an der lichtempfindlichen Seite des lichtdurchlässigen Trägers steht
oder durch eine dünne
zwischenliegende Gelatineschicht davon getrennt wird. Die mit Lichthofschutzschichten
verbundenen Vorteile ergeben sich z.B. bekanntlich aus Mikfrofilmen
und Röntgenanwendungen
und bieten eine Lösung
für das
Problem der Bildschärfe
unter Einsatzbedingungen, wo strenge Anforderungen gestellt werden,
wie das der Fall ist bei einseitig emulsionierten Aufzeichnungsmaterialien
für Mammografie
(siehe z.B. EP-A 0 610 609, 0 712 036 und 0 874 275), die an der
mit der (den) lichtempfindlichen Emulsionsschicht(en) beschichteten
Seite des Filmträgers
in Kontakt mit einer Verstärkerfolie gebracht
werden, oder bei Aufzeichnungsmaterialien für Laseraufzeichnung, wie z.B,
in EP-A 0 610 608 und 0 794 456 beschrieben für die Aufzeichnung von digital
gespeicherten Bildern. Je nach Entwicklungszeit und als Funktion
des Bedarfs, über
entwickelte Bilder ohne Restfleckenbildung oder Restfarbe verfügen zu müssen, wird
die Lichthofschutzschicht in die Rückschicht (für Schnellentwicklungsanwendungen)
eingearbeitet oder liegt sie als unterliegende Lichthofschutzschicht
an der lichtempfindlichen Seite vor, wobei im Hinblick auf eine
Verringerung der Lichtstreuung eine unterliegende Lichthofschutzschicht
an der lichtempfindlichen Seite bevorzugt wird.
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Lichthofschutzschichten
und Lichthofschutzfarbstoffe, die zur Verwendung im erfindungsgemäßen Material
oder Element geeignet sind, sind z.B. Merostyrylfarbstoffe, Oxonolfarbstoffe,
Pyrazolone, Pyrrole, Thiophene usw., wie die in EP-A 0 489 973,
0 586 748, 0 587 229, 0 587 230, 0 656 401, 0 724 191, 0 781 816 und
0 786 497 beschriebenen.
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Lichthofschutzfarbstoffe,
die in der unterliegenden, die Haftschicht an der lichtempfindlichen
Trägerseite
des erfindungsgemäßen Materials
abdeckenden Lichthofschutzschicht enthalten sind, sind nicht spektral sensibilisierende
Farbstoffe, die oft in fotografischen Elementen verwendet werden,
um reflektiertes und gestreutes Licht in einem beschränkten oder
sehr breiten Wellenlängenbereich
zu absorbieren. Beispiele für
diese Farbstoffe sind beschrieben in z.B. US-A 3 560 214 und 4 857
446 und in den obengenannten EP-Anmeldungen. Die Filter- oder Schirmfarbstoffe
können
in der wie in EP-A 0 384 633, D 323 729, 0 274 723, 0 276 566, 0
351 593, in US-A 4 900 653, 4 904 565, 4 949 654, 4 940 654, 4 948
727, 4 988 611 und 4 803 150, in Research Disclosure, Aufsatz 19551
(Juli 1980), in EP-A 0 401 709 und in US-A 2 527 583 beschriebenen Form
in Schichten von fotografischen Elementen eingebettet werden, wobei
diese Patentbeispiele nicht-limitativ sind. Wahlweise wird mehr
als eine Lichthofschutzschicht verwendet, z.B. in mehrschichtigen
Materialien, in denen die lichtempfindliche Schicht, wie oben erwähnt, Teil
einer mehrschichtigen Anordnung ist, die gegebenenfalls eine oder
mehrere Zwischenschichten zwischen den lichtempfindlichen Emulsionsschichten
enthält,
wobei die Emulsionsschichten durch spektrale Sensibilisierung empfindlich
gegenüber
verschiedenen Wellenlängen
gemacht sind, z.B, empfindlich gegenüber Blau-, Grün- und Rotlicht,
wie das bekanntlich bei farbempfindlichen Materialien der Fall ist,
und wobei die Zwischenschichten gegebenenfalls Lichthofschutzfarbstoffe
enthalten, durch die die Bildschärfe
in einem beschränkten
Wellenlängenbereich
verbessert wird, wie beschrieben in z.B. EP-A 0 252 550 für Farbkopiermaterialien
und in EP-A 0 582 000 für
Farb-Negativ-Aufzeichnungsmaterialien.
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Die
vorliegende Erfindung verschafft ein Element, bei dem die unterliegende
Lichthofschutzschicht einen oder mehrere Farbstoffe, u.a. zumindest
einen diffusionsfesten Gelbfarbstoff, der Blaulicht absorbiert und in
einem Entwicklungsbad entfernbar ist und/oder sich darin entfärbt und
aus der Gruppe bestehend aus Merostyrylfarbstoffen und Monomethinoxonolfarbstoffen
gewählt
wird, enthält.
Die Merostyrylfarbstoffe sind vorzugsweise Pyrazolon-5-merostyryl-Farbstoffe mit einem
Hydroxybenzalanteil und zumindest einer Carboxyl- oder Carbamoylgruppe
auf dem Pyrazolonring oder i symmetrische Monomethinoxonole von
Pyrazolon. Besonders bevorzugt wird ein diffusionsfester Merostyryl-Gelbfarbstoff
(I) oder ein Monomethinoxonol-Farbstoff (II), wie beschrieben in
EP-A 0 252 550, wobei die Strukturen dieser Farbstoffe nachstehend
gegeben werden, ohne aber die Wahl darauf zu beschränken. Die
Farbstoffe können
in Form einer gelatinösen
Dispersion, einer kolloidalen Kieselsäuredispersion oder einer Feststeilchendispersion
(aus Gelatine oder kolloidaler Kieselsäure) der Lichthofschutzschicht-Gießzusammensetzung
zugesetzt werden, wie beschrieben in z.B. EP-A 0 569 074.
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Nach
einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird ein Element bereitgestellt, das ein Farbkopierfilmmaterial
für Kinoprojektion
ist, das einen lichtdurchlässigen
Filmträger
und darüber
vergossen der Reihe nach eine blauempfindliche, einen Gelbkuppler
enthaltende Silberhalogenid-Emulsionsschicht, eine rotempfindliche,
einen Cyankuppler enthaltende Silberhalogenid-Emulsionsschicht, eine Zwischenschicht, eine
grünempfindliche,
einen Magentakuppler enthaltende Silberhalogenid-Emulsionsschicht
und eine Schutzschicht enthält,
wobei zwischen den Träger
und die blauempfindliche Silberhalogenid-Emulsionsschicht eine unterliegende
gelbe Lichthofschutzschicht eingefügt ist, die zumindest einen
diffusionsfesten Gelbfarbstoff enthält, der Blaulicht absorbiert
und in einem Entwicklungsbad entfernbar ist und/oder sich darin
entfärbt.
Wie schon oben angegeben, ist der zumindest eine Farbstoff vorzugsweise
ein Merostyrylfarbstoff oder ein Monomethinoxonolfarbstoff, vorzugsweise
ein (symmetrischer) Monomethinoxonolfarbstoff, besonders bevorzugt ein
Monomethinoxonolfarbstoff des Pyrazolon-Typs, wobei bevorzugte Merostyrylfarbstoffe
Farbstoffe des Pyrazolon-5-Typs mit einem Hydroxybenzalanteil und
zumindest einer Carboxylgruppe oder Carbamoylgruppe auf dem Pyrazolonring
sind.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
ist das Element ein Farbkopierfilmmaterial, wobei zwischen die blauempfindliche
Silberhalogenid-Emulsionsschicht und die rotempfindliche Silberhalogenid-Emulsionsschicht
eine blaue Lichthofschutzzwischenschicht eingefügt wird, die zumindest einen
diffusionsfesten Blaufarbstoff enthält, der Rotlicht absorbiert
und in einem Entwicklungsbad entfernbar ist und/oder sich darin
entfärbt.
Der zumindest eine diffusionsfeste Blaufarbstoff ist zumindest ein
Barbitursäure-Derivat-Farbstoff
des Pentamethinoxonol-Typs, ohne aber die Wahl darauf zu beschränken. Bevorzugte
Pentamethinoxonole des Barbitursäure-Typs
enthalten vorzugsweise zumindest ein Halogenatom, eine Hydroxyl-,
Alkyl-, Alkoxy-, Carboxyl-, Carbamoyl-, Sulfamoyl-, Alkoxycarbonyl-,
Aryloxycarbonyl-, Alkoxysulfonyl, Aryloxysulfonol- und Heterocyclylsulfonylgruppe,
z.B. eine o-Sulfamoylphenylgruppe, p-Methoxyphenylgruppe und 3-Hydroxy-4-carboxyphenylgruppe.
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Ein
besonders bevorzugter Pentamethinoxonol-Farbstoff ist Farbstoff
(III) der nachstehenden Formel
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Zum
Erhalten hervorragender Untertitelungseigenschaften für ein solches
erfindungsgemäßes Farbkopiermaterial
enthält
die unterliegende Lichthofschutzschicht des Materials oder Elements
ein hochsiedendes Lösungsmittel.
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In
einer weiteren erfindungsgemäß bevorzugten
Ausführungsform
enthält
das Element ein hochsiedendes Lösungsmittel
in einer Gesamtmenge zwischen 0,1 g/m2 und
0,5 g/m2.
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Die
obengenannten Lichthofschutzfarbstoffe können ebenfalls in die Rückschichtenanordnung
eingebettet werden, insbesondere in die zwischen der Haftschicht
und der Deckschicht befindliche Schicht, u.a. in die das Gleitmittel
enthaltende Rückschicht,
die den erwünschten
Reibungskoeffizienten vor und nach Entwicklung sichert, der wie
oben beschrieben bei einer mit rostfreiem Stahl durchgeführten Messung
zwischen 0,20 und 0,30 bleibt.
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Die
gleichen Lichthofschutzfarbstoffschichten können ebenfalls in Farbnegativ-Filmen
verwendet werden, wie z.B. beschrieben in EP-A 0 582 000, oder in
der alternativen Ausführungsform
in einem Film, der nur eine einen Cyanfilterfarbstoff enthaltende
Schicht enthält,
wie beschrieben in US-A 5 723 272. Weitere zur Verwendung in Farbkopiermaterialien
geeignete Lichthofschutzfarbstoffe sind unten aufgelistet und lassen
sich zweckmäßigerweise
als Gelbpigment, Blaupigment, Rotfarbstoff und/oder Gemisch aus
zumindest zwei dieser Farbstoffe oder Pigmente in z.B. einem Tonaufnahmefilm
verwenden, der wahlweise eine Lichthofschutzschicht mit z.B. mehr
als einem Farbstoff enthält.
Zwar enthält
der auf eine durchsichtige Unterlage aufgetragene Tonaufnahmefilm
die üblichen
Farbstoffe, vorzugsweise jedoch enthält der Film die Farbstoffe
oder Pigmente, deren Strukturen im Nachstehenden als Farbstoff (IV),
der ein Gelbpigment darstellt, Farbstoff (V), der ein Rotpigment
darstellt, und Farbstoff (VI), der ein Blaupigment darstellt, aufgelistet
sind.
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Es
kann ein Schwarzweiß-Tonaufnahmekinofilm
auf Silberhalogenidbasis verwendet werden, der einen Träger und
darauf vergossen zumindest eine Silberhalogenid-Emulsionsschicht
enthält
und sowohl unter als über
600 nm spektral sensibilisiert ist, wie beschrieben in US-A 5 955
255, und also panchromatisch sensibilisiert ist, wie beschrieben
in GB 449 546 und der FR-Entsprechung 784 027. Ein solcher Film
kann für
die Aufzeichnung mehrerer optischer Tonspuren durch Belichtung des
Films mit einer ersten Strahlungsquelle mit einer Spitzenwellenlänge von
höchstens
600 nm, Aufzeichnung einer zweiten digitalen Tonspur durch Belichtung
des Films mit einer zweiten Strahlungsquelle mit einer Spitzenwellenlänge von
mehr als 600 nm und Verarbeitung des belichteten Films zur Bildung
der ersten und der zweiten digitalen Tonspur-Silberbilder verwendet
werden. Geeignete Lichthofschutzfarbstoffe, z.B. die obenerwähnten Farbstoffe
oder Pigmente, lassen sich zweckmäßigerweise in einer unterliegenden
Lichthofschutzschicht auftragen. Typische Schwarzweiß-Tonaufnahmefilme
für die
Aufzeichnung analoger Tonspuren enthalten ein relativ feines Korn
mit z.B. einer Korngröße von weniger
als 0,35 μm
für eine
monodisperse Silberhalogenidemulsion, die einen kontrastreichen,
für die
scharfkantige Aufzeichnung der Tonspur erwünschten Gesamtgradienten von
mehr als 3,7, besonders bevorzugt mehr als 3,8 und ganz besonders
bevorzugt mehr als 3,9 ergibt. Zum Erhalt solcher hohen Gradationen
innerhalb einer kurzen Entwicklungszeit ist es von Vorteil, den
Tonaufnahmefilm mit feinen Emulsionskörnern in einem z.B. aus dem
grafischen Bereich bekannten "Rapid
Access"-Enwickler
zu entwickeln. Kurze Entwicklungszeiten ermöglichen es, kompakte Prozessoren
im Tonlabor zu verwenden.
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Weißlichtquellen
wie Wolframlampen waren herkömmliche
Quellen zur Aufzeichnung analoger Tonspuren. Die Eigenempfindlichkeit
vieler Silberhalogenidemulsionen im Blaubereich des elektromagnetischen Spektrums
(z.B. 380–500
nm) reichte denn auch für
eine solche Weißlichtaufzeichnung.
Wird aber eine zusätzliche
Empfindlichkeit auf Weißlichtaufzeichnung
erwünscht
oder benutzt man Emulsionen mit unzulänglicher Eigenempfindlichkeit
im sichtbaren Spektralbereich, so werden Tonaufnahmefilme für eine analoge
Aufzeichnung mit Blau- und/oder
Grünsensibilisierungsfarbstoffen
empfindlich gemacht. Andererseits erfolgt digitale Tonspuraufzeichnung
in der Regel durch Belichtung eines Tonaufnahmefilms mit einer modulierten
kohärenten Strahlungslichtquelle
mit schmaler Bandbreite, wie einem modulierten Laserstrahl oder
einer lichtemittierenden Diode oder Diodenmatrix.
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Es
gibt also Tonaufnahmefilme, deren Spitzenempfindlichkeit durch optimale
spektrale Sensibilisierung auf das eingesetzte Digitalaufnahmegerät abgestimmt
ist und deren Empfindlichkeit eine Aufzeichnung analoger Tonspuren
mit Weißlichtquellen
ermöglicht.
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Abgesehen
von der Tatsache, dass das Tonspurbild in einem Kinokopierfilm aus
dem unter und über 600
nm spektral sensibilisierten panchromatischen Schwarzweiß-Tonaufnahmefilm
erhalten ist, kann das Tonspurbild ebenfalls z.B. ein Tonspur-Negativ in einem
chromogenen Tonspuraufnahmefilm enthalten und zwar durch Belichtung
des Films und anschließende
Verarbeitung des belichteten Films in einem Farbentwicklungsprozess
zur Bildung eines Farbstoff-Tonspur-Negativs und Drucken einer Tonspur
auf einen negativarbeitenden Kinokopierfilm durch Belichtung des
Kinokopierfilms durch das Farbstoff-Tonspur-Negativ hindurch und Verarbeitung
des belichteten Kopierfilms zur Bildung eines Tonspur-Positivs.
Die lichtempfindliche Emulsionsschicht des Tonaufnahmefilms enthält vorzugsweise
grün- oder
rotempfindliche Silberhalogenid-Emulsionskörner und einen Cyan- oder Magentakuppler
und ist wesentlich frei von Gelbkuppler. Ganz besonders bevorzugt
wird eine lichtempfindliche Emulsionsschicht des Tonaufnahmefilms,
die grün-
und rotempfindliche Silberhalogenid-Emulsionskörner und einen Cyan- oder Magentakuppler
enthält
und wesentlich frei von Gelbkuppler ist, wie beschrieben in US-A
5 856 057. Die obigen Farbstoffe lassen sich zweckmäßigerweise
in einer Lichthofschutzschicht eines solchen chromogenen Tonaufnahmefilms
verwenden.
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Farbstoffpigmente
können
in dispergierter Form, wie beschrieben in EP-A 0 252 550, oder in
Form einer Dispersion eines mikrogefällten Filterfarbstoffes verwendet
werden, wie z.B. in Form einer Dispersion eines mikrogefällten Oxonolfilterfarbstoffes,
wie z.B. beschrieben in US-A 5 274 109, 5 326 687, 5 470 695, 5
624 467 und 5 879 869. Wird zum Dispergieren fotografischer Filterfarbstoffe
eine Mikrofällungstechnik
herangezogen, so ist es von größter Bedeutung,
dass der Filterfarbstoff auf dem Filterfarbstoffmolekül ionisierbare Säurestellen
enthält,
so dass nach Zugabe einer zulänglichen
Menge wässrigen
Hydroxids, wodurch eine Filterfarbstofflösung erhalten wird, durch Ansäuerung der
Filterfarbstoffzusammensetzung in Gegenwart eines Dispergierhilfsmittels,
wodurch die ionisierbaren Säurestellen
auf dem Farbstoffmolekül
wieder protoniert werden, eine mikrogefällte Dispersion des Filterfarbstoffes
erhalten wird, die unlöslich
in wässrigen
Medien mit einem pH unter 3 ist und löslich in wässrigen Medien mit einem pH
von mehr als 10 ist.
-
Ein
wesentliches Kennzeichen der vorliegenden Erfindung ist die Einarbeitung
eines hochsiedenden Lösungsmittels
in die unterliegende Lichthofschutzschicht, d.h. in die am nächsten an
die Haftschicht grenzende Lichthofschutzschicht, wobei zwischen
die Haftschicht und die unterliegende Lichthofschutzschicht an der lichtempfindlichen
Trägerseite
des erfindungsgemäßen Farbkopierfilmmaterials
wahlweise eine (dünne)
gelatinartige Schicht eingefügt
wird, um genügend
gute Untertitelungseigenschaften zu gewährleisten. Aus diesem Grund
soll das erfindungsgemäße hochsiedende
Lösungsmittel
in einem Verhältnis
zwischen 0,1 und 0,5 g/m2 in die unterliegende
Lichthofschutzschicht an der lichtempfindlichen Trägerseite
eingebettet werden und zwar weil es ein wesentliches Kennzeichen
der vorliegenden Erfindung ist, dass das Silberhalogenid-Farbkopierfilmelement
für Kinoprojektion
einen lasermarkierbaren Träger
enthält,
wie z.B. einen Polyesterträger
und besonders bevorzugt einen lichtdurchlässigen Polyethylenterephthalatfilmträger. Das
hochsiedende Lösungsmittel
kann ebenfalls in einer Menge zwischen 0,2 und 1,0 g/m2 in
die dem Träger
an der lichtempfindlichen Seite des Materials nächst liegende Emulsionsschicht
eingebettet werden. Im Falle eines Farbkopiermaterials bedeutet
dies, dass das hochsiedende Lösungsmittel
also in der blauempfindlichen Emulsionsschicht eines Farbkopiermaterials
enthalten sein kann. Der Gebrauch dieses Lösungsmittels optimiert die
Laseruntertitelungsqualität.
-
Ein
fotografisches Filmelement auf Silberhalogenidbasis für Kinoprojektion,
das wie oben beschrieben nach Belichtung und Farbentwicklung für Untertitelungszwecke
mittels eines Laserstrahls beschriftet werden kann, enthält des weiteren
in der Haftschichteinheit zumindest einen lichtempfindlichen Stabilisator
und zumindest eine chemische reduzierende Verbindung. Die chemische
Verbindung mit reduzierenden Eigenschaften ist vorzugsweise ein
Oxidans und/oder ein Flammverzögerer
aus der Gruppe von Verbindungen bestehend aus Phosphiten der allgemeinen
Formel O=P(OR)3, organischen Sulfiden R--S--R
und sterisch gehinderten Phenolen, wobei R eine Alkylgruppe oder
eine Arylgruppe bedeutet und wobei der Lichtstabilisator eine Ultraviolettstrahlung
absorbierende Benzophenon-Verbindung ist. Die sterisch gehinderten
Phenole sind vorzugsweise Diester von Di-t-butylphenol und mit 2,5-Dialkylester
substituiertes Hydrochinon und das Element, das ohne Beschädigung des
Filmelements mittels eines Lasers ablatierbar ist, ist z.B. beschrieben
in US-A 5 981 155. Eine Lösung
für den
letzten Nachteil dieser Erfindung, der sich auf einen zu hohen Gehalt
an organischen Substanzen in der Lichthofschutzschicht bezieht,
wird also durch die vorliegende Erfindung geboten und zwar durch
Einarbeitung eines hochsiedenden Lösungsmittels und insbesondere
des Lösungsmittels
der nachstehenden Formel (VII) in die unterliegende Lichthofschutzschicht,
die Teil der "Hafteinheit" ist, wie beschrieben in
der genannten US-Anmeldung.
-
-
In
der vorliegenden Erfindung genügen
niedrige Mengen des hochsiedenden Lösungsmittels zwischen 0,1 und
0,5 g/m2, um eine gute Laserbeschriftungsfähigkeit
zu erhalten.
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Enthält das Farbkopiermaterial,
wie in den Kennzeichen der vorliegenden Erfindung beschrieben, (1) eine
Haftschicht mit einem Antistatikum, das dem Element vor und nach
dessen Entwicklung einen wesentlich unveränderten elektrischen Widerstand
verschafft, (2) eine unterliegende, ein obenbeschriebenes hochsiedendes
Lösungsmittel
enthaltende Lichthofschutzschicht und an der lichtempfindlichen
Rückschichtseite
(3) eine Rückschicht,
die vor und nach Entwicklung, sogar nach Entfernung der Deckschicht
der Rückschicht
während
der Entwicklung in einem alkalischen Entwickler, einen konstanten
Reibungskoeffizienten, bezogen auf rostfreien Stahl, zwischen 0,20
und 0,30 aufweist, so werden alle obenerwähnten Aufgaben der vorliegenden Erfindung
gelöst.
Bei einem Reibungskoeffizienten unter 0,20 bleibt deutlich die Gefahr,
dass lange zerschnittene Rollen des fotografischen Films während der
Lagerung und des Transports ihre Maßhaltigkeit verlieren und sich
teleskopartig oder schalenartig verformen, was ein üblicher
Fehler bei instabilen Filmrollen ist. Liegt der Reibungskoeffizient
andererseits während
der Herstellung über
0,30 oder kommt er nach Entwicklung des fotografischen Films über 0,30
zu liegen, was ein üblicher
Wert ist bei während
des Prozesses entfernten Deckschicht-Gleitmitteln, so wird der Transport
des fotografischen Films schwieriger verlaufen, insbesondere bei
gewissen Typen von Projektoren für
fotografischen Film.
-
Im
Hinblick auf den Erhalt des nahezu unveränderten Reibungskoeffizienten
zwischen 0,20 und 0,30 vor und nach Entwicklung, bezogen auf rostfreien
Stahl, enthält
das erfindungsgemäße Element
oder Material ein Gleitmittel in zumindest der Haftschicht der lichtunempfindlichen
Rückschicht,
wobei das Gleitmittel eine Verbindung aus der Gruppe bestehend aus
Carnaubawachs, Montanwachs, Polyethylen, einem fluorierten Polymer,
einem Silikonpolymer, Estern von Fettsäuren mit höherem Alkohol, höheren Fettsäurecalciumsalzen, Metallstearaten,
wasserdispergierbarem siloxanhaltigem Polyurethan, das aus einem
anionische und nicht-anionische hydrophile Gruppen enthaltenden
Prepolymer erhalten wird, und Paraffinen ist, wie beschrieben in den älteren,
allgemein bekannten US-Anmeldungen 2 588 756, 3 121 060, 3 295 979,
3 042 522 und 3 489 567. Aus neueren Patentanmeldungen ergibt sich
die Verwendung von Polymerteilchen des Kern/Hülle-Typs mit einem vernetzten,
mit diffusionsfähigem
Gleitmittel imprägnierten
Kern, wie beschrieben in EP-A 0 824 219 und der US-A-Entsprechung
5 695 919, von Celluloseacetat, Cellulosenitrat und perfluorierten
Polymerteilchen in einer äußersten
Rückschicht,
wie beschrieben in EP-A 0 855 618 und der US-A-Entsprechung 5 766
836, von Fluoracrylat- oder Fluormethacrylat-Interpolymeren in einem
fleckbeständigen Überzug,
wobei die Interpolymere zwei verschiedene Segmente, d.h. ein fluoriertes
und oleophobes Segment und ein hydratierbares Segment, aufweisen,
wie beschrieben in EP-A 0 935 165 und der US-A-Entsprechung 6 004
735, und von wasserdispergierbarem siloxanhaltigem Polyurethan,
das aus einem anionische und nichtanionische hydrophile Gruppen
enthaltenden Prepolymer erhalten wird und mit einer hervorragenden
Gleitbarkeit aufwartet, wie beschrieben in US-A 5 932 405 und in
der US-A-Entsprechung 5 958 658, in denen Polymerteilchen mit einer Teilchengröße von weniger
als 500 nm enthalten sind, wobei die Polymerteilchen spezifische
hydrophobe Gruppen enthalten, die durch Copolymerisation mit einem
wasserunlöslichen
Gleitmittel imprägniert
sind.
-
Solche
reibungsverringernden Gleitmittel, die zudem eine bessere Kratzfestigkeit
verleihen, können ebenfalls
in die äußerste Rückschicht
eingebettet werden, um die Klebeneigung der Schicht insbesondere
in einer Atmosphäre
mit hoher relativer Feuchtigkeit weiter zu verringern.
-
Wässrige dispergierte
Gleitmittel werden deshalb besonders bevorzugt, weil solche Gleitmittel
direkt in die wässrige
Zusammensetzung der Schutzdeckschicht eingebettet werden können und
dadurch auf den Auftrag einer separaten Gleitmittelschicht über der
Schutzdeckschicht verzichtet werden kann. Die in die wässrige Schutzdeckschicht
eingebetteten wässrigen
dispergierten Gleitmittel aus Carnaubawachs, Polyethylenoxid, mikrokristallinem
Wachs, Paraffinwachs, Silikonen, Stearaten und Amiden sind sehr
wirksam. Bevorzugt werden aber die wässrigen dispergierten Gleitmittel
aus Carnaubawachs und Stearaten und zwar weil sie bei niedrigem
Auftragsverhältnis
mit einer zweckmäßigen Reibungssteuerung
aufwarten und zudem eine hervorragende Vereinbarkeit mit anderen
wässrigen
dispergierten Polymeren wie z.B. Polyurethanen aufweisen.
-
Außer Gleitmitteln
tragen auch Mattiermittel in merklichem Maße zu einem besseren Transport
des Films während
der Herstellung, des Druckvorgangs und der Entwicklung und im Projektionsgerät bei. Die
Mattiermittel verringern zudem das Risiko, dass die Schutzdeckschicht
in einer aufgewickelten Rolle an der Emulsionsseite kleben wird,
denn bei Trennung der Schutzdeckschicht von der Oberflächenschicht
an der Emulsionsseite ist ein leichtes Aneinanderkleben beider Elemente
zu beobachten. Aus diesem Grund enthalten die erfindungsgemäßen Deckschichten
vorzugsweise matte Teilchen. Als Mattiermittel kommen Kieselsäure, Calciumcarbonat
oder andere Mineraloxide, Glaskugeln, zermahlene Polymere und hochschmelzende
Wachse und polymere matte Perlen in Frage. Polymere matte Perlen
werden aufgrund ihrer gleichmäßigen Form
und gleichmäßigen Korngrößenverteilung
bevorzugt.
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Die
matten Teilchen sollen einen mittleren Durchmesser zwischen 0,5
und 3 μm
aufweisen. Vorzugsweise aber weisen die matten Teilchen einen mittleren
Durchmesser zwischen 0,75 und 2,5 μm auf. Die matten Teilchen können in
einem Trockenauftragsgewicht zwischen 1 und 100 mg/m2 verwendet
werden. Bevorzugt aber liegt das Auftragsgewicht der matten Teilchen
zwischen 15 und 65 mg/m2. Außer dem
Einsatz oben-genannter Mattiermittel empfiehlt sich die Verwendung
permanenter Mattiermittel in der Deckschicht an der Emulsionsseite,
in der Rückschicht
oder in beiden Schichten, um Staubbildung und Abrieb noch weiter
zu unterbinden, wie beschrieben in EP-A 1 113 317.
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Die
obengenannten in der Haftschicht an der Rückschichtseite enthaltenen
Gleitmittel ergeben also nach Entwicklung ebenfalls einen Reibungskoeffizienten,
der gute Transporteigenschaften während der Herstellung sichert
und dem Kunden eine bequeme Handhabung des fotografischen Filmmaterials
oder Filmelements gewährleistet,
sogar nach Entfernung der Außenschicht
im alkalischen Entwicklungsschritt der Verarbeitungsvorgangs.
-
Die
vorliegende Erfindung verschafft des weiteren ein Element, dessen
Deckschicht der lichtunempfindlichen Rückschicht eine ionische elektrisch
leitende polymere Verbindung wie Polystyrolsulfonsäure in einer
Menge zwischen 20 und 50 mg/m2 enthält. Unter
alkalischen Verarbeitungsbedingungen werden die erfindungsgemäßen Aufgaben
völlig
gelöst,
d.h. die erwünschte
ausreichende Kratzfestigkeit wird erzielt, sogar nach völliger Entfernung
der die Polystyrolsulfonsäure
enthaltenden Außenschicht,
wie das normalerweise der Fall ist.
-
Ionische
elektrisch leitende Verbindungen, die ebenfalls in der Schicht unter
der Deckschicht der Rückseite
enthalten sein können,
sind hochmolekulare polymere Verbindungen mit ionischen Gruppen,
zum Beispiel, außer
der schon oben erwähnten
Polystyrolsulfonsäure,
eine polymere Verbindung mit z.B. an zahlreichen Intervallen in
der Polymerkette eingebetteten Carbonsäurenatriumsalzgruppen [siehe
Photographic Emulsion Chemistry, von G.F. Duffin, – The Focal
Press – London
und New York (1966) – Focal
Press Ltd., S. 168]. Zur weiteren Verbesserung der permanenten Leitfähigkeit
von ionisch leitfähigen
Polymeren ist es möglich,
diese Polymere mit hydrophoben Polymeren zu vernetzen, wie erläutert in
US-A 4 585 730, US-A 4 701 403, US-A 4 589 570, US-A 5 045 441,
EP-A 391 402 und EP-A 420 226. Allerdings bleibt die Leitfähigkeit einer
ionisch leitfähige
Polymere enthaltenden antistatischen Schicht sogar nach Vernetzung
noch feuchtigkeitsbedingt.
-
Die
Deckschicht der Rückschichtzusammensetzung,
die während
des alkalischen Entwicklungsschritts des Verarbeitungsvorgangs entfernt
wird, enthält
als wesentliche Bestandteile Polymere mit einer Säuregruppe
oder Salzen davon als die polymere Carbonsäure oder polymere Sulfonsäure. Beispiele
für solche polymeren
Säuren
sind Polymere mit sich wiederholenden Einheiten aus der Gruppe bestehend
aus Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Maleinsäure,
Vinylsulfonsäure
und Styrolsulfonsäure
oder Gemischen derselben. Ganz besonders bevorzugt werden, wie schon
oben erwähnt,
Polystyrolsulfonsäure
und das daraus gebildete Natriumsalz, die (das) vorzugsweise in
einer Menge zwischen 20 und 50 mg/m2 in
der Schicht zwischen der Haftschicht und der Außenschicht der Rückschichtzusammensetzung
enthalten ist. Diese Deckschicht kann außer Gleitmitteln ebenfalls
polymere Perlen enthalten, die als Abstandshalter den direkten Kontakt
mit angrenzenden Oberflächen
reduzieren.
-
Außer leitfähigen (polymeren)
Verbindungen, die den erwünschten
seitlichen elektrischen Oberflächenwiderstand
verschaffen, werden den nicht-ionischen Tensiden mit antistatischen
Eigenschaften, die in der Außenschicht
an der mit der (den) lichtempfindlichen Emulsionsschicht(en) beschichteten
Trägerseite
enthalten sind, wahlweise ionische oder nicht-ionische polymere
oder copolymere Kombinationen von obengenannten Monomeren zugesetzt.
Als nichtionische s) Tensid e) mit antistatischen Eigenschaften
sind alle beliebigen, allgemein bekannten Polyalkylenoxid-Polymere
nutzbar als Antistatika. Zu geeigneten Beispielen für Alkylenoxide
zählen
z.B. Polyethylenglycol, Polyethylenglycol/Polypropylenglycol-Kondensationsprodukte,
Polyethylenglycolalkylester oder Polyethylenglycolalkylarylester,
Polyethylenglycolester, Polyethylenglycolsorbitanester, Polyalkylenglycolalkylamine
oder -alkylamide, Silikon- Polyethylenoxid-Addukte,
Glycidol-Derivate, Fettsäureester
von mehrwertigen Alkoholen und Alkylester von Sacchariden.
-
In
einer Ausführungsform
beschichtet man die Außenschicht
mit einer gelatinefreien antistatischen Nachschicht, die die Schutzschicht überdeckt
und eine leitfähige
Verbindung enthält.
Der Auftrag der gelatinefreien antistatischen Nachschicht und der
Schutzschicht kann nach einer den Fachleuten bekannten Technik erfolgen,
z.B. durch Aufrakeln, Luftpinselbeschichtung, Vorhangbeschichtung,
Kaskadenbeschichtung oder Wulstbeschichtung, wobei diese Beschichtungstechniken
aus der Anfertigung von fotografischen Silberhalogenidschichtmaterialien
bekannt sind. Ebenfalls geeignet ist die wie aus US-A 4 218 533
bekannte Sprühbeschichtungstechnik.
Es kann ein beliebiges Verdickungsmittel benutzt werden, um die
Viskosität
der bei irgendwelcher der besagten Gießtechniken benutzter. Gießlösung zu
steuern, allerdings mit der Maßgabe,
dass es die fotografischen Eigenschaften des lichtempfindlichen
fotografischen Silberhalogenidmaterials nicht beeinträchtigt.
Zu bevorzugten Verdickungsmitteln zählen wässrige Polymere wie Polystyrolsulfonsäure, Schwefelsäureester,
Polysaccharide, Polymere mit einer Sulfonsäuregruppe, einer Carbonsäuregruppe
oder einer Phosphorsäuregruppe,
Polyacrylamid, Polymethacrylsäure
oder deren Salz, Copolymere aus Acrylamid und Methacrylsäure und
den davon abgeleiteten Salzen, Copolymere aus 2-Acrylamid-2-methyl-propansulfonsäure, Polyvinylalkohol,
Alginat, Xanthan und Carragen. Aus der Literatur allgemein bekannte
polymere Verdickungsmittel, die eine Verdickung der Gießlösung bewirken,
können
gesondert oder kombiniert benutzt werden. Von zur Verwendung in
den Schichten des erfindungsgemäßen Materials
geeigneten Verdickungsmitteln handelnde Patentschriften sind z.B.
US-A 3 167 410, BE-A 558 143, JP-A 53-18687 und 58-36768, DE-A 3 836 945,
EP-A 0 644 456 und EP-A 0 813 105.
-
Liegt
die gelatinefreie antistatische Nachschicht als Außenschicht
des erfindungsgemäßen Materials vor,
kann sie des weiteren Abstandshalter und Gießzusätze wie Netzmittel wie z.B.
Perfluor-Tenside enthalten. Abstandshalter, die gegebenenfalls auch
in der Schutzschicht enthalten sind, weisen in der Regel eine mittlere Teilchengröße zwischen
0,2 und 10 μm
auf. Abstandshalter können
alkalilöslich
oder alkaliunlöslich
sein.
-
Alkaliunlösliche Abstandshalter
verbleiben üblicherweise
permanent im fotografischen Element, alkalilösliche Abstandshalter hingegen
werden normalerweise in einem alkalischen Verarbeitungsbad daraus
entfernt. Geeignete Abstandshalter können z.B. aus Polymethylmethacrylat,
Copolymeren von Acrylsäure
und Methylmethacrylat, und Hydroxypropylmethylcellulosehexahydrophthalat
zusammengesetzt sein. Andere geeignete Abstandshalter sind z.B.
in US-A 4 614 708 beschrieben. Durch die Anwesenheit von zumindest
einem ionischen oder nicht-ionischen Polymer oder Copolymer-Latex
in der Schutzschicht und gegebenenfalls in der darüber vergossenen
Nachschicht wird erreicht, dass die guten antistatischen Eigenschaften
des Materials nicht verloren gehen, das Phänomen der Wasserfleckfehler
auf dem trockenen entwickelten Film verhütet wird; wie beschrieben in
EP-A 0 644 454 und 0 644 456, und der Oberflächenglanz verbessert wird,
wie beschrieben in den gleichen EP-Anmeldungen und in EP-A 0 806
705 und EP-A 0 992 845 und der entsprechenden US-A 6 218 094. Ferner
sind die gleichen Vorteile sogar bei dünnen Schichten zum Einsatz
unter Schnellentwicklungsbedingungen erkennbar und wird während der
Materialverarbeitung Schlammbildung in sowohl härterfreien als härterhaltigen
Verarbeitungslösungen
in merklichem Maße
beschränkt.
-
Lichtempfindliche
Silberhalogenidemulsionen, die in einer oder mehreren Schichten
an einer Seite des substrierten Trägers aufgetragen werden, können aus
einer einzelnen Emulsion oder einer Kombination von mehr als einer
Emulsion zusammengesetzt sein, was bedeutet, dass die gleichen Silberhalogenidemulsionen aufgetragen
werden oder aber unterschiedliche Silberhalogenidemulsionen, die
sich voneinander unterscheiden durch ihre Silberhalogenidzusammensetzung
(wie z.B Silberbromid, Silberbromidiodid, Silberchloridbromid, Silberchloridbromidiodid,
Silberchlorid, Silberchloridiodid, Silberchloridbromidiodid) und/oder
ihren Emulsionskristallhabitus (der irregulär oder regulär sein kann,
d.h. kubisch, oktaedrisch, Zwischenformen, tafelförmige {111}-Körner oder
{100}-Körner),
den mittleren Kristalldurchmesser, die Monodispersität oder Heterodispersität der Emulsionsverteilung,
die chemische Sensibilisierung (die in der Regel in Gegenwart von
Verbindungen, die ein Edelmetall wie Gold und Schwefel, Selen, Tellur
oder eine Kombination derselben liefern, und gegebenenfalls in Gegenwart
eines Oxidationsmittels oder Reduktionsmittels stattfindet) und
die spektrale Sensibilisierung (wobei die Emulsionskristalle mittels
Farbstoffen spektral für
den Blau-, Grün-
oder Rotbereich oder eine Kombination derselben sensibilisiert werden),
wie es den Fachleuten allgemein bekannt und ausführlich in "Research Disclosure 38957", veröffentlicht
am 1. September, 1996, beschrieben ist.
-
Die
folgenden Beispiele erläutern
die Erfindung, ohne sie aber hierauf zu beschränken.
-
BEISPIELE
-
Die
vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand bevorzugter erfindungsgemäßer Ausführungsformen
beschrieben, jedoch soll es bemerkt werden, dass die vorliegende
Erfindung nicht auf diese Ausführungsformen
beschränkt
wird.
-
Herstellung der Materialien
Nr. 1 und 2 mit einem PEDT-haltigen substrierten Träger
-
Auf
beide Seiten einer Bahn, die aus einer durchsichtigen, verstreckten
Polyethylenterephthalatunterlage besteht und eine Stärke von
etwa 610 μm
aufweist, wird folgende Gießzusammensetzung
aufgetragen (Ingredienzien pro Liter Gießlösung)
-
- – 450
m entmineralisiertes Wasser,
- – 260
ml (30%, ausgedrückt
als Gewicht/Volumen) eines Latex eines tertiären Copolymers, das ein Copolymer
aus Vinylidenchlorid, Methylacrylat und Itakonsäure mit einem prozentualen
Gewichtsverhältnis
von 88/10/2 ist,
- – 91
ml (30%, ausgedrückt
als Gewicht/Volumen) eines Latex eines tertiären Copolymers, das ein Copolymer
aus Butadien, Methylacrylat und Itakonsäure mit einem prozentualen
Gewichtsverhältnis
von 47,5/47,5/5 ist,
- – 5
ml konzentriertes Ammoniumhydroxid,
- – 5,8
ml einer wässrigen
Lösung
(50%, ausgedrückt
als Gewicht/Volumen) des Melamin-Formaldehyd-Derivats "Parez Resin 707",
- – 5
ml Kieselsol 100 FTM, Warenzeichen von Bayer
AG, Leverkusen, Deutschland,
- – 190
ml einer Lösung,
die pro Liter folgende Ingredienzien enthält:
– 600 ml entmineralisiertes
Wasser,
– 7,44
g NaOH,
– 47,2
g Sulfosalicylsäure-Natriumsalz,
– 260 ml
Ethanol,
– 4,4
g HOSTAPAL BV,
– 40
g Phloroglucin,
– 7,76
g AKYPO OP 80,
– 32,8
g Sorbit,
- 40,8 g 1,2-Propandiol.
-
Die
Gießzusammensetzung
wird durch Luftpinselbeschichtung in einem Verhältnis von 130 m2/Liter auf
die Seite des Trägers,
auf die nachher die Emulsionsschichten aufgetragen werden, aufgetragen.
-
Die
Schicht wird in einem Heißluftstrom
getrocknet, wonach der Film in einem Spannrahmen auf 3,5mal die
Beginnbreite querverstreckt wird, um eine Endfilmstärke von
etwa 175 μm
zu erhalten.
-
Anschließend wird
der Film unter Spannung bei einer Temperatur von 190°C etwa 20
Sekunden lang thermofixiert.
-
Nach
Thermofixierung wird der einseitig mit dieser Haftschicht beschichtete
Film abgekühlt
und mit den Zusammensetzungen A und B als erste Schicht in Kontakt
mit der substrierten Trägerschicht
für die
Materialien 1 bzw. 2 und mit der Zusammensetzung C als zweite Schicht
für die
Materialien 1 und 2 beschichtet.
-
Zusammensetzung
A
-
500
ml der Gießzusammensetzung
A enthalten:
-
- – 447,5
ml entmineralisiertes Wasser,
- – 5,8
ml Latex B (Additionscopolymer von Vinylidenchlorid, Methylacrylat
und Itakonsäure,
das 88 Gew.-% Vinylidenchlorideinhei ten, 10 Gew.-% Methylacrylateinheiten
und 2 Gew.-% Itakonsäureeinheiten
enthält
und durch herkömmliche
Emulsionspolymerisation in einem wässrigen Medium in Gegenwart
von Persulfat als Initiator als ein Latex hergestellt wird / Verhältnis ausgedrückt als
Gewicht/Volumen : 30%),
- – 43,8
ml einer wie nachstehend beschrieben angefertigten Vordispersion
aus Poly-(3,4-ethylendioxythiophen) und Polyanionen:
-
Zu
1.000 ml einer wässrigen
Lösung
von 20 g Polystyrolsulfonsäure
(109 Mmol 503H-Gruppen) mit einem Zahlenmittel des Molekulargewichts
(Mn) von 40.000 werden 12,9 g Kaliumperoxidisulfat (K2S2O8), 0,1 g Fe3(SO4)3 und 2,8 g
3,4-Ethylendioxythiophen gegeben. Das so erhaltene Reaktionsgemisch
wird 24 h bei 20°C
gerührt
und entsalzt. 500 ml des oben hergestellten Reaktionsgemisches werden
mit 500 ml Wasser verdünnt
und in Gegenwart eines gekörnten
schwach basischen Ionenaustauchharzes LEWATIT H 600 (Warenzeichen
von Bayer AG) und eines stark sauren Ionenaustauchharzes LEWATIT
S 100 (Warenzeichen von Bayer AG) 6 h bei Zimmertemperatur gerührt. Anschließend an
diese Verarbeitung werden die Ionenaustauchharze abfiltriert und
wird der Gehalt an Kaliumionen und Sulfationen gemessen. Die 2-Messwerte betragen
0,4 g K+ bzw. 0,1 g (SO4)
pro Liter.
-
- – 1,25
ml N-Methylpyrrolidon,
- – 1,7
ml UVON [= 10%ige Lösung,
ausgedrückt
als Gewicht/Volumen, von ULTRAVON W in einer Lösung von entmineralisiertem
Wasser und Ethanol (80/20)].
-
Die
Gießzusammensetzung
A wird in einer solchen Menge auf eine Seite des oberbeschriebenen
substrierten Trägers
aufgetragen, dass eine erste Schicht des Materials 1 in einem Schichtverhältnis von
2 35 m–/Liter
auf dem oberbeschriebenen substrierten Träger erhalten wird.
-
Die
Trocknung wird 1 Minute bei 120°C
vorgenommen.
-
Zusammensetzung
B
-
500
ml der Gießzusammensetzung
B enthalten
-
- – 482
ml entmineralisiertes Wasser,
- – 5,8
ml Latex B (= der gleiche Latex wie in obiger Zusammensetzung A),
- – 8,75
ml einer wie oben beschrieben angefertigten Dispersion aus Poly-(3,4-ethylendioxythiophen)
und Polyanionen (siehe Zusammensetzung A),
- – 1,25
ml N-Methylpyrrolidon,
- – 1,7
ml UVON [= 10%ige Lösung,
ausgedrückt
als Gewicht/Volumen, von ULTRAVON W in einer Lösung von entmineralisiertem
Wasser und Ethanol (80/20)].
-
Die
Gießzusammensetzung
B wird in einer solchen Menge auf eine Seite des oberbeschriebenen
substrierten Trägers
aufgetragen, dass eine erste Schicht des Materials 2 in einem Schichtverhältnis von
35 m2/Liter auf dem oberbeschriebenen substrierten
Träger
erhalten wird.
-
Die
Trocknung wird 1 Minute bei 120°C
vorgenommen.
-
Ein
Farbkopiermaterial (Farbpositiv-Material) wird wie in EP-A 0 252
550 und der entsprechenden US-A 4 770 984 beschrieben beschichtet.
-
Ein
weiterer Unterschied zwischen vergleichendem Material Nr. 1 und
erfindungsgemäßem Material Nr.
2 ist die Anwesenheit in der äußersten
Rückschicht
von Carnaubawachs als Gleitmittel in einer Menge von 5 mg/m2 und die Anwesenheit in der gelben unterliegenden
Lichthofschutzschicht von CETIOL S (Warenzeichen von HENKEL) als
hochsiedendes Lösungsmittel
in einer Menge von 0,2 mg/m2. Die chemische
Struktur von CETIOL S entspricht der obergenannten Verbindung (VII).
Beide Materialien beschichtet man mit einer Außenrückschicht, die als Antistatikum
Polystyrolsulfonsäure
in einer Menge von 35 mg/m2, als Bindemittel
ein Natriumsalzlatex-Copolymer aus Vinylacetat und Maleinsäure in einer
Menge von 20 mg/m2 und als Gleitmittel Polyethylenwachs
in einer Menge von 12,5 mg/m2 enthält.
-
Auswertung der Materialmuster
Nr. 1 und 2
-
Der
Widerstand der am besten leitenden Schicht, der sogenannte "Q-mobile"-Wert, wird bei 30%iger relativer
Feuchtigkeit ("RF") bei Zimmertemperatur
(21°C) gemessen.
Der Messwert ist nahezu unabhängig von
der relativen Feuchtigkeit und wird in Ohm/Quadrat ausgedrückt. Der
entsprechende Wert wird an der mit den lichtempfindlichen Emulsionsschichten
beschichteten Seite des Trägers
gemessen.
-
Es
wird eine Schichtenanordnung hergestellt, wie sie im Beispiel der
US-A 4 770 984 beschrieben wird, wobei Element C keine Gasruss enthaltende
Lichthofschutzrückschicht,
aber eine gelbe unterliegende Lichthofschutzschicht zwischen dem
substrierten Träger
und der blauempfindlichen Emulsionsschicht enthält, wobei die gelbe unterliegende
Lichthofschutzschicht eine Stärke
von 1 μm
aufweist und 250 mg des Gelbfarbstoffes YM-03 aus obengenannter
US-A und 1,0 g Gelatine pro m2 enthält, und
das Element C zusätzlich
dazu in der Gelatinezwischenschicht zwischen der blauempfindlichen
Emulsionsschicht und der rotempfindlichen Emulsionsschicht den Blaufarbstoff
B-01 in einer Menge von 50 mg/m2 und Gelatine
in einer Menge von 0,84 g/m2 enthält.
-
Folgendes
Testverfahren, das in Research Disclosure – Juni 1992, Aufsatz 33840 – beschrieben
wird, wird zur kapazitiven Messung des Widerstands der am besten
leitenden Schicht (d.h. der Schicht mit dem niedrigsten Widerstand)
in einer Schichtenanordnung eines mehrschichtigen Materials angewandt
: der Widerstand der Schichtenanordnung wird kontaktlos gemessen,
indem sie zwischen Kondensatorplatten, die Teil einer im genannten
RD beschriebenen RC-Differenzierschaltung
sind, angeordnet wird.
-
Tabelle
1. "Q-mobile"-Widerstand der antistatischen
Schicht mit der besten Leitfähigkeit
(d.h. dem niedrigsten Widerstand) vor und nach der Farbentwicklung
an der lichtempfindlichen Seite der Farbkopiermaterialien mit einer
PEDT-haltigen, mit einer Deckschicht überzogenen Haftschicht.
-
-
Aus
Tabelle 1 ist eindeutig ersichtlich, dass die hervorragenden antistatischen
Eigenschaften des erfindungsgemäßen Materials
Nr. 2 der Tatsache zu verdanken sind, dass die antistatische Schicht
mit der besten Leitfähigkeit
(d.h. dem niedrigsten Widerstand), d.h. die Haftschicht, ein Antistatikum
enthält,
das dem Element vor und nach dessen Entwicklung einen nahezu konstanten
elektrischen Widerstand verleiht (nahezu konstant heißt, dass
die Schwankung auf einen Faktor 3,3 beschränkt ist, was weniger ist als
der obengenannte bevorzugte Faktor von weniger als 10).
-
Daneben
werden der statische Reibungskoeffizient und der dynamische Reibungskoeffizient
von Rückschichen
des Materials nach folgendem Verfahren bestimmt.
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Zur
Bestimmung des statischen Reibungskoeffizienten und des dynamischen
Reibungskoeffizienten zwischen zwei Materialien wird ein 35 mm × 274 mm-Streifen
mit dem ersten Material als oberer Streifen und ein 35 mm × 274 mm-Streifen
mit dem zweiten Material in Kontakt mit der Deckschicht des ersten
Streifens angeordnet, wobei das Ende des zweiten Streifens entweder
direkt, wie im Falle der dynamischen Messungen, oder über eine
Feder (mit einer Federkonstante von 0,2 N/m), wie im Falle der statischen
Messungen, an einem geeichten Dehnungsmessstreifen befestigt wird,
wonach eine 117 g wiegende harte Gummiwalze auf dem zweiten Streifen
angeordnet, der Dehnungsmessstreifen bei einer konstanten Geschwindigkeit
von 15 cm/Minute über
einen Abstand von 13 cm in horizontale Richtung verschoben und dabei
die Spannungsausgabe des Dehnungsmessstreifens gemessen wird. Zur
Umsetzung der Spannungen in Zugkräfte benutzt man eine Eichkurve,
die unter Verwendung von Standardgewichten und dem gemäß dem Ausdruck
Zugkraft FG/Belastung N berechneten Reibungskoeffizienten μ aufgenommen
wird.
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Bei
Ermittlung eines dynamischen Reibungskoeffizienten μdynamic schwankt
FG nicht viel und erfolgt die Berechnung des μdynamic-Wertes
des erfindungsgemäßen und
vergleichenden Materials auf der Basis eines mittleren FG-Wertes. Bei Messung eines statischen Reibungskoeffizienten
aber steigt FG stetig auf einen Maximumwert an, wenn die Feder die
Dehnung bis Beginn der Bewegung aufnimmt, wonach FG sinkt und nur dann
wieder auf den Maximumwert anzusteigen beginnt, wenn die Bewegung
stoppt usw. Dieser FG-Maximumwert wird bei
der Berechnung des μstatic-Wertes des erfindungsgemäßen und
vergleichenden Materials benutzt.
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Die
Werte für
das erfindungsgemäße Material
und das vergleichende Material sind die Mittelwerte vierer Messungen
mit verschiedenen Streifen, die bei 21°C und 50%er relativer Feuchtigkeit
durchgeführt
sind, wobei die Streifen vor Beginn der Messungen zumindest 4 h
in dieser Atmosphäre
klimatisiert werden.
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In
Tabelle 2 sind die statischen und dynamischen Reibungskoeffizienten
für die
Materialien Nr. 1 und 2 aufgelistet. Eine erste Ziffer wird durch
Kontakt zwischen der Rückschicht
(BL) und der lichtempfindlichen (emulsionierten) Seite und eine
zweite Ziffer durch Kontakt zwischen der Rückschicht (BL) und rostfreiem
Stahl (SS) erhalten.
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Auf
der Rückschichtseite
bleibt der Reibungskoeffizient der Rückschicht, bezogen auf rostfreien
Stahl, unverändert
zwischen 0,20 und 0,30 vor und nach Entwicklung des Materials, sogar
nach Entfernung der Deckschicht während der Entwicklung.
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Tabelle
2. Statischer Reibungskoeffizient der Rückschichtseiten der Farbkopiermaterialien
in Kontakt mit der lichtempfindlichen (emulsionierten) Seite (BL)
der gleichen Materialien bzw. rostfreiem Stahl (SS).
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Die
obigen Tabellen 2 und 3 zeigen beide die niedrigeren und (vor und
nach Entwicklung) weniger variablen statischen und dynamischen Reibungskoeffizienten
der Rückschicht
des Carnaubawachs enthaltenden erfindungsgemäßen Materials.
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Tabelle
3. Dynamischer Reibungskoeffizient der Rückschichtseiten der Farbkopiermaterialien
in Kontakt mit der lichtempfindlichen (emulsionierten) Seite (BL)
der gleichen Materialien bzw. rostfreiem Stahl (SS).
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Untertitelungsexperiment
entwickelter Materialien
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In
einem weiteren Experiment werden die Materialien Nr. 1 und 2 belichtet
und farbentwickelt und wird der Farbkopierfilm mittels eines Lasers
mit einer Leistung von 6 W, 5 W und 4 W untertitelt, wie beschrieben in
EP-A 0 782 045 und der entsprechenden US-A 5 981 155.
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Der
Farbkinofilm sowie Standbilder des Kinofilms werden projiziert und
visuell (qualitativ) auf einem Projektionsschirm ausgewertet. Bei
all den nach Laserbeschriftung untersuchten Filmmustern sind die
Ergebnisse besser mit abnehmender Laserleistung (4 W besser als
5 W, 5 W besser als 6 W). Allerdings unterscheiden sich die Materialien
Nr. 1 und 2 deutlich darin voneinander, dass die Schrifttype bei
erfindungsgemäßem Material
Nr. 2 bei jeder Laserleistung weniger Rauschen aufweist als beim
vergleichenden Material Nr. 1.
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Aus
dem Beispiel ist eindeutig ersichtlich, dass die erfindungsgemäßen Aufgaben
durch Bereitstellen eines als Kinokopierfilm nutzbaren fotografischen
Filmmaterials ohne "Gasruss" enthaltende Rückschicht
völlig
gelöst
werden, wobei das Filmmaterial nicht mehr den obengenannten Problemen
in Bezug auf Einbuße
an Leitfähigkeit
und Dauerhaftigkeit, insbesondere in Bezug auf Kratzfestigkeit,
unterliegt, wie sich aus den gemessenen niedrigeren Reibungskoeffizienten
ergibt, und außerdem
nach Belichtung und Entwicklung bessere Laseruntertitelungseigenschaften
aufweist.
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Nach
Kenntnisnahme der detailliert beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden sich den Fachleuten verschiedene
Modifikationen der erfindungsgemäßen Beschreibung
eröffnen,
ohne vom erfindungsgemäßen, in
den nachstehenden Ansprüchen
definierten Schutzbereich abzuweichen.