DE600878C - Riemenantrieb fuer die Spinnzentrifugen bei Kunstseidespinnmaschinen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 5. FEBRUAR 1935

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

Vi 600878 KLASSE 29 a GRUPPE 6 u

Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. Februar 1932 ab

Der Antrieb der Spinnzentrifugen erfolgte bisher im wesentlichen durch Motoreinzelantrieb, außerdem aber auch durch Schraubenoder Reibradantrieb. Diese Antriebsmöglichkeiten führen aber in der Herstellung der Zentrifugenspinnmaschinen zu einer derartigen Verteuerung, daß deren Wirtschaftlichkeit in Frage gestellt ist. Dieses ist im wesentlichen auch der Grund, warum bis heute die Zentrifugenspinnmaschine in der Kunstseideherstellung verhältnismäßig wenig Verwendung gefunden hat. Ein weiterer Nachteil besteht aber noch darin, daß bei diesen Einzelantrieben jede Spinnzentrifuge einer besonderen Wartung bedarf, was sich ebenfalls verteuernd auf die Kunstseide auswirkt. Man hat nun allerdings schon versucht, die Zentrifugen durch einzelne Riemchen anzutreiben. Hier handelt es sich aber ebenfalls wieder um Einzelantrieb; außerdem ist diese Antriebsart nicht weiter zur Anwendung gekommen, da hierdurch die Spinntöpfe eine unterschiedliche und auch veränderliche Drehzahl erhalten, was an sich, schon die Verwendung unmöglich macht. Im übrigen wird hierbei auch der Wirkungsgrad der Maschinen wesentlich herabgesetzt. Aus all diesen Gründen war es bisher unmöglich, bei Zentrifugenspinnmaschinen Riemenantrieb in Anwendung zu bringen.

Diese Nachteile zu vermeiden und ein wirtschaftlicheres Arbeiten dieser Maschinen zu ermöglichen ist der Zweck der vorliegenden Erfindung.

Dieselbe besteht darin, daß die in einer oder zwei Reihen nebeneinander angeordneten Spinntöpfe durch einen endlosen, an den Spindeln der Spinntöpfe entlang laufenden Riemen ihren Antrieb erhalten, welch letzterer über beweglich gelagerte Riemenleiter geführt wird, über deren jeden einzelnen sowohl das ziehende wie auch das gezogene Riementrum läuft.

Durch diese Betriebsanordnung ist es möglich, den endlosen Riemen bei Spinnzentrifugen in Anwendung zu bringen, da nunmehr eine vollkommen gleichmäßige Drehzahl infolge dauernden Ausgleichs des Riemenanpreßdruckes gewährleistet ist. Außerdem wird hierdurch der Wirkungsgrad der Maschinen auf voller Höhe gehalten. Ein weiterer Vorteil liegt noch darin, daß in der Herstellung dieser Maschinen eine ganz außergewöhnliche Verbilligung undi in der Bedienung eine Vereinfachung eintreten, so daß die Wirtschaftlichkeit dieser Maschinen wesentlich gehoben wird.

Die Zeichnung stellt den Erfindungsgegenstand in zwei beispielsweisen Ausführungsformen dar,· und zwar zeigt

Fig. ι ein Ausführungsbeispiel des Antriebes in; Ansicht,

Fig. 2 eine Draufsicht der Fig. 1,

Fig. 3 desgl. wie in Fig. 1, jedoch mit einem anderen Antriebsmittel,

Fig. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel der Antriebsanordnung in Draufsicht.

Die Spinntöpfe 1 sind entweder in einer Reihe oder in zwei Reihen nebeneinander angeordnet. Die Spindeln 2 tragen Wirtel 3, an welchen der endlose Riemen 4 entlang läuft und so den Antrieb der Spindeln herbeiführt.

Bei der einreihigen Anordnung der Spinntöpfe ι kann das Antriebsmittel 4 entweder auf der anderen Seite über tote Spindeln oder Rollen laufen oder aber, wie in Fig. 4 dargestellt,, an der anderen Seite der Spindeln entlang geführt werden. Um einen gleichmäßigen Anpressungsdruck des Antriebsmittels gegen die Spindeln zu sichern, sind bewegliche Riemenleitscheiben 5 vorgesehen, welche mittels Bolzen 6 in Gleitstücken 7 gelagert sind, welch letztere jeweils auf einer Schiene 8 lose geführt sind. Diese Riemenleitscheiben sind nun derart angeordnet, daß das vordere wie auch das hintere Riementrum an ihnen anliegt. Sie können natürlich auch auf einem Hebel schwenkbar angeordnet sein. Außerdem ist es möglich, an Stelle einer zwei Riemenleitscheiben 9,10 anzubringen, welche beide auf einem Gleitstück 7 gelagert sind und so· einen Ausgleich des beiderseitigen Riemenanpressungsdruckes herbeiführen. Der Riemen 4 wird an den Enden der Maschine über Scheiben 11 umgeleitet. An Stelle eines Flachriemens kann natürlich auch ein Keilriemen 12 in Anwendung kommen, wobei die Wirtel 3 as und Riemenleitscheiben 5 bzw. 9, 10 eine dem Keilriemen entsprechende Profilieruiig erhalten. Zum Stillsetzen und Auswechseln eines Spinntopfes sind dieselben zweckmäßig schwenkbar angeordnet, so daß' dieselben vom Antriebsmittel und aus dem Bereich des Spinntrichters gebracht werden können; es ist jedoch auch möglich, die Spinntöpfe mit an sich bekannten mechanischen Bremseinrichtungen auszurüsten.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Riemenantrieb für die Spinnzentrifugen bei Kunstseidespinnmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß die in einer oder in zwei Reihen nebeneinander angeordneten Spinntöpfe durch einen endlosen, an den Spindeln der Spinntöpfe entlang laufenden Riemen ihren Antrieb erhalten, welch letzterer über beweglich gelagerte Riemenleiter geführt wird, über deren jeden einzelnen sowohl das ziehende wie auch das gezogene Riementrum läuft.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen