DE60039C - Unter der Patroneneinlage liegendes Kastenmagazin für Cylinderverschlufs-Gewehre - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegenden Neuerungen beziehen sich auf die an Cylinderverschlufsgewehren unterhalb der Patroneneinlage angeordneten Kastenmagazine und betreffen

a) eine Sicherung, um während der Abzugsruhe die zweite Patrone im Magazin festzuklemmen, und

b) eine Vorrichtung zum Abstellen des Magazins für den Gebrauch des Gewehres als Einzellader.

Beide Vorrichtungen sind auf der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht.

Fig. ι ist ein verticaler Längsschnitt durch das Kastenmagazin,

Fig. 2 ein Querschnitt nach A-B, und Fig. 3 ein Querschnitt nach C-D, Fig. 1,

Fig. 4 eine Unteransicht der Sicherung;

Fig. 5, 6, 7, 8 und 9 veranschaulichen zur Sicherung gehörende Einzelheiten,

Fig. ι ο und 11 zur Abstellvorrichtung des Kastenmagazins gehörende Einzelheiten;

Fig. 12 ist ein Längsschnitt durch das Kastenmagazin in der Abstelllage.

Auf jeder Seite des Kastenmagazins K ist am Schwanzstück in O bezw. O¹ je ein zweiarmiger Hebel A bezw. A ^J horizontal drehbar gelagert, dessen hinterer Arm mit einer Backe E durch eine in der Magazinwand befindliche OeffnungÜL¹ fafst, indem sein vorderer, hierzu mit einer schiefen Ebene α versehener Arm von der schiefen Ebene b im Ausschnitte B ¹ eines Bügels B nach aufsen geprefst wird, in welchem der Abzug Z gelagert und welcher selbst vertical drehbar am Schwanzstück aufgehängt ist. Eine zwischen dem Bügelansatz B² und dem Schwanzstückansätz D eingespannte Feder F. strebt den Bügel beständig in der oberen Lage zu halten. Die Backen E, Fig. 2, 5, 6, 7 und 8, sind im dargestellten Beispiel lose auf eine im geschlitzten Ende des Hebels A angeordnete Achse G geschoben und mit derselben durch eine Torisonsfeder R verbunden, welche bestrebt ist, die Backen gegen die oberen Schlitzflächen e anzulegen. Die Bewegung der Backen E nach unten findet ihre Begrenzung durch die untere Kante der Oeffnung K¹.

Die Füllung des Magazins geschieht von oben her durch die Patroneneinlage hindurch, wobei die Backen E sich nach unten drehen, aber sofort zurückschwingen, wenn sie die Patrone vorbeigelassen haben. In der durch Fig. 9 dargestellten Lage befindet sich die oberste Patrone bei vollständig gefülltem Magazin. Will man nun Patronen aus dem Magazin einlegen, so drückt man für die erste Patrone den Abzug Z in der Pfeilrichtung 1 zurück, dreht dadurch den Bügel B in der Pfeilrichtung 2 unter Spannen der Feder F und senkt also die schiefen Ebenen b, so dafs die Hebel A A ¹ frei werden. Infolge dessen dreht die Patronenfeder durch ihren Druck gegen die Patronen' die Hebel AA¹ mittelst deren Backen zur Seite und drückt die oberste Patrohe über die Backen bis an die Verschlufscylinderunterseite heran. Läfst man nun den Abzug los, so dreht die Feder F den Bügel B zurück, und die Hebel A A* werden von den schiefen Ebenen b wieder mit den Backen E in das Magazin hinein und gegen die zweite Patrone geprefst, Fig. 2. Dann zieht man den Verschlufscylinder in die Oeffnungslage zurück, wobei sich die Patronen noch heben, bis die

Backen E sich an die Flächen e legen. Hierdurch kommt die oberste Patrone mit ihrem Wulst vor den Kopf des Verschlufscylinders und wird bei der Schlufsbewegung desselben in die Kammer eingeschoben. Drückt man jetzt ab, so stützt sich der Abzug mit seiner entsprechend abgerundeten Oberkante (s. Z^x -Z², Fig. i) gegen die Unterseite des Schwanzstückes und dreht dadurch den Bügel B in der Pfeilrichtung 2 mit derselben Wirkung wie oben, und die Hebefeder drückt die nunmehr oberste Patrone über die Backen E bis an die Unterseite des Verschlufscylinders heran. Beim Loslassen des Abzuges kehrt der Bügel B in die Anfangslage zurück, wobei die Backen E wieder gegen die zweite Patrone geklemmt werden.

Die Abstellung des Kastenmagazins geschieht durch Herabziehen desselben, wodurch die oberste, oberhalb der Backen fliegende Patrone mit ihrem Wulst aus dem Bereich des Cylinderkopfes gebracht wird. Zu diesem Ende fafst in eine Vertiefung K² in der Vorderwand des im Abzugsbügel mittelst Feder und Nuth geführten Magazins der Vorsprung M eines Hebels H, der in einem Schlitz des Abzugsbügels mittelst Schlitzes / verschiebbar auf einem Bolzen J¹ sitzt. Den Eingriff des Zahnes M sichert eine Blattfeder L, die am unteren Ende von H mittelst der nach aufsen tretenden Schraube Q. befestigt ist und bei angestelltem Magazin mit ihrem oberen Ende gegen den Vorsprung N des Abzugsbügels anliegt. Zieht man das Magazin nach unten, so gleitet H mit J auf J¹, und die Feder L schnappt in eine unterhalb von N angeordnete Kerbe N¹ ein. Letztere ist so geformt, dafs das Zurückdrücken des Magazins Kraft erfordert, um Zufälligkeiten auszuschliefsen. Zum Abnehmen des Patronenbehälters hakt man den Zahn M durch Einwärtsdrücken der Schraube Q aus.

Um dem Patronenbehälter eine weitere Sicherung in beiden Lagen zu gewähren, ist im Schwanzansatzstück D und Bügelansatz Z?² ein kleiner Riegel S mit verticalem Spiel geführt, in dessen äufseres, hohl gebogenes Ende der Abzug mit einem Ansatz T fafst und den Riegel in der Ruhelage mit seinem inneren Ende in eine Vertiefung U bezw. U¹ in der gegenüberstehenden Patronenbehälterwand eingeschoben hält. Bei Anwendung dieser Sicherung ist beim Abstellen des Patronenbehälters der Abzug zu spannen.

Claims (2)

1. PATENT-Ansprüche:

   ι . Unter der Patroneneinlage liegendes Kastenmagazin für Cylinderverschlufs-Gewehre, bei welchem behufs Regelung des Patronenaustritts ein oder zwei doppelarmige Hebel (bezw. A oder AA¹) angeordnet sind, deren in das Kastenmagazin reichende Enden (E) beim Zurückziehen des Abzuges nach aufsen nachgeben.
2. 2. In Verbindung mit dem unter i. gekennzeichneten Kastenmagazin:

   a) Hebel (A bezw. A A *), welche behufs Erleichterung des Einführens von Patronen in das Kastenmagazin mit nach unten drehbaren Backen (E) versehen sind;

   b) ein in einem Schlitz (J) gleitender Haltehebel (H), dessen Feder (L) behufs Ausschaltung des Magazins in eine besondere Rast (N¹) einspringen kann.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.