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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verfahren, Zusammensetzungen
und Vorrichtungen zum Identifizieren von Mikroorganismen. Insbesondere
bezieht sich die Erfindung auf die Verwendung einer Matrix von Polynukleotidsonden,
die Spezifität
für ribosomale
Nukleinsäuren
(rRNA und rDNA) besitzen, die basierend auf der molekularen Phylogenese
Arten oder Gruppen von Organismen voneinander unterscheiden.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
Verfahren zum Nachweis und zur Identifizierung von infektiösen Organismen
sind einige der kritischsten Aufgaben, die in einem klinischen Labor
durchgeführt
werden. Während
die Labordiagnosen von infektiösen
Krankheiten früher
von erfahrenen Technikern durch visuelle Inspektion von gefärbtem klinischen Material
durchgeführt
wurden, sind unter Verwendung von modernen Techniken schnellere
und objektivere Ergebnisse erhältlich.
Immunassays, einschließlich
Radioimmunassays, enzym-verbundene Immunassays und Latexagglutination
und Immunblotassays haben sich zu leistungsfähigen diagnostischen Werkzeugen
entwickelt, deren Nützlichkeit
durch die Verfügbarkeit
von monoklonalen Antikörpern
verstärkt
wird. Kürzliche
Fortschritte bei der Signal- und Zielamplifikation haben die Ära der auf
der Verwendung von Polynukleotidsonden basierenden molekularen Diagnostik
eingeläutet.
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In
der Tat benutzen klinische Mikrobiologen nun eine umfangreiche Anzahl
von Techniken für
die Identifizierung von infektiösen
Organismen (siehe Manual of Clinical Microbiology, Murray et al.,
Herausgeber, sechste Auflage, ASM Press (1995)). Automatisierte
träger-verwendende
Systeme verlassen sich typischerweise auf enzymatische Reaktionen,
die chromogene oder fluorogene Verbindungen freisetzen, Tetrazol-basierende
Indikatoren der metabolischen Aktivität in Anwesenheit von verschiedenen
Kohlenstoffquellen oder den Nachweis von sauren Stoffwechselprodukten.
Die Muster an positiven und negativen Reaktionen mit diesen Substraten
liefern ein biochemisches Profil, das verwendet werden kann, um
Mikroorganismen, die aus klinischen Proben isoliert wurden, zu identifizieren.
Das chromatographische Profil von den mehr als 300 Fettsäuren, die
an der Bildung von Lipiden in Bakterien und Hefen beteiligt sind,
wurde ebenfalls verwendet, um Mikroorganismen zu phänotypisieren.
Trotz der Verfügbarkeit
dieser sehr leistungsfähigen
Techniken, gewinnen Assays, die auf Polynukleotiden basieren, in
der klinischen Laborpraxis schnell an Popularität.
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Die
Spezifität
von Polynukleotid-Hybridisierungsreaktionen
zusammen mit der außergewöhnlichen Sensitivität, die durch
Nukleinsäure-Amplifizierungstechniken
ermöglicht
wird, hat die molekulare Diagnostik für den Nachweis und für die Identifizierung
von Mikroben, die nur in sehr kleinen Mengen verfügbar sind,
zum Verfahren der Wahl gemacht. Üblicherweise
verwendete DNA-Sonden-Hybridisierungsformate
schließen
ein: Festphasen-Hybridisierung,
Flüssigphasen-Hybridisierung
und in situ Hybridisierung. In Festphasen-Hybridisierungsverfahren, wird eine
Probe, die mikrobielle Polynukleotide enthält, auf einem festen Träger immobilisiert,
denaturiert und dann mit einer Polynukleotidsonde in Kontakt gebracht,
die einen nachweisbaren Marker trägt. Nicht hybridisierte Sonde
wird aus dem System entfernt und die spezifisch hybridisierte Sonde
nachgewiesen, zum Beispiel durch Autoradiographie oder direkte visuelle
Auswertung. In Flüssigphasen-Hybridisierungsverfahren
sind das Zielpolynukleotid und die markierte Sonde frei, um in einem
wässerigen
Hybridisierungspuffer miteinander wechselzuwirken. Die spezifisch
hybridisierte Sonde wird dann als ein Indikator des Vorhandenseins
des Zielpolynukleotids in der Mischung nachgewiesen. In situ Hybridisierung,
die Formalin-fixierte Gewebsschnitte verwendet, wird zum Erhalt
von Informationen über
die physikalische Verteilung und Häufigkeit von Mikroorganismen
verwendet. Üblicherweise
werden molekulare Diagnostikassays durchgeführt, um zu bestimmen, ob eine
bestimmte Art oder Gruppe von Organismen in einer biologischen Probe,
die dem Test unterzogen wird, vorhanden sind.
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Bakterämie und
Fungämie
sind Erkrankungen, die sich durch das Vorhandensein von bakteriellen
Organismen und Pilzorganismen im Blutkreislauf auszeichnen. Sepsis
bezieht sich auf eine schwere bakterielle Infektion, die sich über das
Blut im ganzen Körper
ausbreitet. Bei einer Blutvergiftung zeigt das Vorhandensein von
Mikroorganismen im Blut an, dass es das Immunsystem des Wirts versäumt hat,
eine Infektion zu lokalisieren. Organismen, die für diese
Erkrankungen verantwortlich sind, werden typischerweise nach dem
Beimpfen einer „Blutkulturflasche" mit einer Patientenblutprobe
und dann dem Typisieren aller Mikroorganismen, die sich vermehrt
haben, identifiziert. Die Mortalität bei Infektionen des Blutkreislaufs
bewegt sich im Bereich von geschätzten
20% bis 50% (siehe Clinics in Laboratory Medicine 14: 9 (1994)).
In den Vereinigten Staaten sind jährlich geschätzte 50.000
Todesfälle
auf Sepsis zurückzuführen (Vanderbilt
Univ. Med. Center Reporter 1991 1. März; 2(8): 1,3). Somit wurde
der Diagnose und der Behandlung dieses Syndroms beträchtliche
Aufmerksamkeit gewidmet.
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Unglücklicherweise
haben die Blutkulturverfahren, die den „Goldenen Standard" für die Diagnose
von Blutvergiftung darstellen, signifikante Beschränkungen
(Weinstein, Clin Infect Dis 23: 40 (1996)). In der Tat ist kein
einzelnes Medium für
die Vermehrung aller potentiellen Organismen im Blut ideal, einige
relevante Mikroorganismen wachsen in üblichen Medien und Systemen
nur sehr schwach und positive Ergebnisse erfordern Stunden bis Tage
der Inkubation. Jedes dieser Gebiete verlangt nach Verbesserungen,
wenn die Diagnose einer Blutvergiftung schneller und genauer werden
soll.
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Molekulare
Diagnostikverfahren, die Sammlungen von artspezifischen DNA-Sonden
verwenden, wurden verwendet, um Mikroorganismen in Blutkulturen
zu identifizieren. Gemäß einem
Verfahren wurden Mikroorganismen, die in wachstumspositiven Kulturflaschen
vorhanden waren, zuerst isoliert und dann gramgefärbt und
auf ihre Morphologie hin analysiert (Davis et al., J. Clin Microbiol.
29: 2193 (1991)). Das Auftreten der gefärbten Organismen bestimmte,
welche von mehreren verschiedenen Polynukleotidsonden in einem folgenden Testschritt
verwendet wurden. Fälle,
in denen positive Hybridisierungsergebnisse erhalten wurden, ergaben vorläufige Identifikationen.
Die Identifikation von Bakterien, die negative Hybridisierungsergebnisse
ergaben, waren auf Beobachtungen beschränkt, die nach Gram-färbung und
mikroskopischer Analyse gemacht wurden. Diese Untersuchungen bestätigten,
dass DNA-Sonden
für die
schnelle Identifizierung von Bakterien, die direkt aus Blutkulturflaschen
entnommen wurden, verwendet werden können, erforderten aber immer
noch die Bewertung von gram-gefärbten
Mikroorganismen durch einen erfahrenen Mikrobiologen. Bedeutsamerweise konnten
polymikrobielle Baketerämien
in dem Verfahren aufgrund des Fehlens von verfügbaren Sonden nicht analysiert
werden.
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In
einer Studie mit mehreren hundert positiven Blutkulturen, die von
Patienten mit einer Blutvergiftung erhalten wurden, schlussfolgerten
Weinstein et al. in Clin Infect Dis 24: 584 (1997), dass die fünf häufigsten Pathogene
Staphylococcus aureus, Escherichia coli, koagulase-negative Staphylokokken,
Klebsiella pneumoniae und Enterococcus-Arten sind. Hefen waren ebenfalls
häufige
Isolate aus Blutkulturflaschen und stellten eine tatsächliche
Fungämie
dar, wenn sie ungefähr
92% der Zeit nachgewiesen wurden. Candida albicans war unter den
Top 10 Mikroorganismen, die eine Blutvergiftung verursachen. Interessanterweise
waren ungefähr 91%
der Fälle
von Bakterämie
und Fungämie
unimikrobiell, während
die verbleibenden Fälle
mit zwei oder mehr Organismen assoziiert waren. Die niedrigste damit
verbundene Mortalität
unter den Patienten, die positive Blutkulturen besaßen, war
mit koagulasenegativen Staphylokokken (5,5%) und die höchste mit
Hefen und Pilzen (35,8%) verbunden. Am Wichtigsten war, dass gezeigt
wurde, dass die mit einer Blutvergiftung verbundene Mortalität im Verhältnis zu
der Dauer einer unangemessenen antimikrobiellen Therapie ansteigt.
Dieses Ergebnis betont die Wichtigkeit einer frühen und richtigen klinischen
Diagnose.
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WO 98/28444 offenbart ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum Identifizieren eines Bakteriums
in einer Probe, wobei besagte Vorrichtung Sonden einer höheren, einer
mittleren und einer niederen Ordnung besitzt.
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Die
unten im Detail beschriebene Erfindung liefert ein schnelles Mittel
zum Identifizieren von Mikroorganismen unter Verwendung von Techniken,
die für
die automatisierte Analyse geeignet sind. Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen
und Verfahren können
sogar verwendet werden, um die Identität von Mikroorganismen, die
in einer gemischten Population von Mikroorganismen enthalten sind,
zu bestimmen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zum Hybridisieren von Nukleinsäuren.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung
schließt
einen festen Träger
und eine Vielzahl von Adressen, die auf dem festen Träger aufgebracht
sind, ein. Jede der Adressen schließt mindestens eine Sonde, die
ribosomale Nukleinsäuren
von mindestens einer Mikrobenart unter Hybridisierungsbedingungen
hoher Stringenz hybridisiert, ein. Die Vielzahl von Adressen schließt eine
Adresse höherer
Ordnung, eine Adresse mittlerer Ordnung und eine Adresse niederer
Ordnung ein. Die Adresse niederer Ordnung hybridisiert ribosomale
Nukleinsäuren
einer Untergruppe von Organismen, die ribosomale Nukleinsäuren besitzen,
die an die Adresse mittlerer Ordnung hybridisieren. Die Adresse
mittlerer Ordnung hybridisiert ribosomale Nukleinsäuren von
einer Untergruppe von Organismen, die ribosomale Nukleinsäuren besitzen,
die an die Adresse höherer
Ordnung hybridisieren. Die Adresse niederer Ordnung umfasst ferner
mindestens eine Sonde, die unter Hybridisierungsbedingungen hoher
Stringenz an ribosomale Nukleinsäuren
einer mikrobiellen Art, die keine ribosomalen Nukleinsäuren besitzt,
die an eine oder beide einer Adresse höherer Ordnung und einer Adresse
mittlerer Ordnung hybridisieren. In bestimmten Ausführungsformen
ist der feste Träger
der Vorrichtung entweder eine Multiwellplatte oder eine Vielzahl
von einzelnen Röhrchen,
die in einer Konfiguration mit Abstand zueinander gehalten werden.
In bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
ist die Adresse höherer
Ordnung eine pan-bakterielle Adresse, die spezifisch ribosomale
Nukleinsäuren
einer Vielzahl von Arten von Gram(+) Bakterien,
eine Vielzahl von Arten von Bakterien der Familie Enterobacteriaceae,
einer Vielzahl von Arten von Bakterien der Gattung Enterococcus,
eine Vielzahl von Arten von Bakterien der Gattung Staphylococcus
und eine Vielzahl von Arten von Bakterien der Gattung Campylobacter
hybridisiert. In alternativen Ausführungsformen ist die Adresse
höherer
Ordnung eine pan-Pilz Adresse, die spezifisch ribosomale Nukleinsäuren von
einer Vielzahl von Pilzarten hybridisiert. Bestimmte Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
schließen
sowohl eine pan-bakterielle Adresse als die Adresse höherer Ordnung
als auch eine pan-Pilz Adresse ein. Die Adresse höherer Ordnung
kann ebenfalls eine Gram(+) Adresse sein,
die spezifisch ribosomale Nukleinsäuren von einer Vielzahl von
Gram(+) Bakterienarten hybridisiert. Wenn
die Adresse höherer
Ordnung eine pan-bakterielle Adresse ist, und unabhängig davon,
ob eine Adresse zum Nachweis von pan-Pilz Organismen eingeschlossen
ist oder nicht, kann die Adresse mittlerer Ordnung eine Gram(+) Adresse, die spezifisch ribosomale Nukleinsäuren einer
Vielzahl von Gram(+) Bakterien hybridisiert,
eine Adresse für
die Familie Enterobacteriaceae, die spezifisch ribosomale Nukleinsäuren einer
Vielzahl von Bakterien in der Familie Enterobacteriaceae, eine Adresse
für die
Gattung Staphylococcus, die spezifisch ribosomale Nukleinsäuren von
einer Vielzahl von Arten in der Gattung Staphylococcus hybridisiert,
eine Adresse für
die Gattung Enterococcus, die spezifisch ribosomale Nukleinsäuren von
einer Vielzahl von Arten in der Gattung Enterococcus hybridisiert,
oder eine Campylobacter Adresse, die spezifisch ribosomale Nukleinsäuren von
einer Vielzahl von Campylobacter-Arten
hybridisiert, sein. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Adresse
mittlerer Ordnung die Gram(+) Adresse und
die Adresse niederer Ordnung ist eine Actinomyceten Adresse, die
spezifisch ribosomale Nukleinsäuren
einer Vielzahl von Bakterien, die zu der Hoch (G + C) Untergruppe
von Gram(+) Bakterien gehören, hybridisiert.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist die Adresse
mittlerer Ordnung eine Gram(+) Adresse und
die Adresse niederer Ordnung ist eine Adresse, die spezifisch ribosomale
Nukleinsäuren
von einer Vielzahl von Mycobacterium Arten hybridisiert. Z. B. kann
die Vielzahl von Mycobacterium-Arten Mycobacterium tuberculosis,
Mycobacterium bovis, Mycobacterium bovis BCG und Mycobacterium africanum
einschließen.
In noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform, in der die Adresse
höherer
Ordnung eine pan-bakterielle Adresse ist, und unabhängig davon,
ob eine Adresse zum Nachweis von pan-Pilz Organismen vorhanden ist
oder nicht, ist die Adresse mittlerer Ordnung die Gram(+) Adresse
und die Adresse niederer Ordnung ist eine Adresse, die spezifisch
ribosomale Nukleinsäuren
von Streptococcus pneumoniae hybridisiert. In noch einer anderen
bevorzugten Ausführungsform,
in der die Adresse höherer
Ordnung eine pan-bakterielle Adresse ist, und unabhängig davon,
ob eine Adresse zum Nachweis von pan-Pilz Organismen eingeschlossen
ist oder nicht, ist die Adresse mittlerer Ordnung die Gram(+) Adresse und die Adresse niederer Ordnung
ist eine Adresse, die spezifisch ribosomale Nukleinsäuren von
Listeria monocytogenes hybridisiert. In noch einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung, in der die Adresse höherer Ordnung eine pan-bakterielle Adresse
ist, und unabhängig
davon, ob eine Adresse zum Nachweis von pan-Pilz Organismen eingeschlossen ist
oder nicht, ist die Adresse mittlerer Ordnung die Gram(+) Adresse
und die Adresse niederer Ordnung ist eine Adresse, die spezifisch
ribosomale Nukleinsäuren
von Staphylococcus aureus hybridisiert. Eine andere Vorrichtung
gemäß der Erfindung
schließt
eine panbakterielle Adresse als die Adresse höherer Ordnung ein und unabhängig davon,
ob eine Adresse zum Nachweis von pan-Pilz Organismen eingeschlossen
ist oder nicht, ist die Adresse mittlerer Ordnung eine Adresse für die Familie
der Enterobacteriaceae und die Adresse niederer Ordnung ist eine
E. coli Adresse, die spezifisch ribosomale Nukleinsäuren von
E. coli hybridisiert. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform,
in der die Adresse höherer
Ordnung eine pan-bakterielle Adresse ist, und unabhängig davon,
ob eine Adresse zum Nachweis von pan-Pilz Organismen eingeschlossen
ist oder nicht, ist die Adressen niederer Ordnung eine Staphylococcus
aureus Adresse, die spezifisch ribosomale Nukleinsäuren von
Staphylococcus aureus hybridisiert. In einer anderen bevorzugten
Ausführungsform,
in der die Adresse höherer
Ordnung eine pan-bakterielle Adresse ist, und unabhängig davon,
ob eine Adresse zum Nachweis von pan-Pilz Organismen eingeschlossen
ist oder nicht, ist die Adresse mittlerer Ordnung eine Adresse für die Gattung
Enterococcus. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform, in der die Adresse
höherer
Ordnung eine pan-bakterielle Adresse ist, und unabhängig davon,
ob eine Adresse zum Nachweis von pan-Pilz Organismen eingeschlossen
ist oder nicht, ist die Adresse mittlerer Ordnung eine Campylobacter Adresse.
In anderen bevorzugten Vorrichtungen ist die Adresse höherer Ordnung
die Gram(+) Adresse und die Adresse niederer
Ordnung ist eine Adresse, die ribosomale Nukleinsäuren von
Mycobacterium tuberculosis, Mycobacterium bovis, Mycobacterium bovis
BCG und Mycobacterium africanum nachweist. In noch anderen Vorrichtungen
ist die Adresse höherer
Ordnung eine pan-Pilz Adresse, die Adresse mittlerer Ordnung hybridisiert
spezifisch ribosomale Nukleinsäuren
von einer Vielzahl von Candida Arten, einschließlich Candida albicans, Candida
tropicalis, Candida dubliniensis, Candida viswanathii und Candida
parapsilosis, und die Adresse niederer Ordnung hybridisiert spezifisch
ribosomale Nukleinsäuren
von Candida albicans und Candida dubliniensis, aber nicht von Candida
tropicalis, Candida viswanathii oder Candida parapsilosis. In einer
anderen bevorzugten Ausführungsform,
in der die Adresse höherer
Ordnung eine pan-bakterielle Adresse ist, ist eine pan-Pilz Adresse
eingeschlossen, die ribosomale Nukleinsäuren von einer Vielzahl von
Pilzarten hybridisiert. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
schließt
die Vorrichtung eine pan-Pilz Adresse, eine panbakterielle Adresse,
eine Gram(+) Adresse und eine Actinomyceten
Adresse ein. Eine noch bevorzugtere Vorrichtung schließt eine
pan-Pilz Adresse, eine panbakterielle Adresse, eine Gram(+ ) Adresse, eine
Actinomyceten Adresse und eine Adresse, die ribosomale Nukleinsäuren von
Bakterien in der Familie Enterobacteriaceae hybridisiert, ein. Eine
alternativ besonders bevorzugte Vorrichtung schließt eine
pan-Pilz Adresse,
eine pan-bakterielle Adresse, eine Gram(+) Adresse,
eine Actinomyceten Adresse und Adressen, die ribosomale Nukleinsäuren von
Enterococcus Bakterien hybridisieren, ein. In Vorrichtungen, die
eine pan-Pilz Adresse, eine panbakterielle Adresse, eine Gram(+) Adresse, eine Actinomyceten Adresse und
eine Adresse, die ribosomale Nukleinsäuren von Bakterien der Familie
Enterobacteriaceae hybridisiert, besitzen, kann ferner eine Adresse
eingeschlossen sein, die ribosomale Nukleinsäuren von Enterococcus Bakterien
hybridisiert. Noch eine andere besonders bevorzugte Vorrichtung
schließt
eine pan-Pilz Adresse, eine pan-bakterielle Adresse, eine Gram(+ ) Adresse, eine
Actinomyceten Adresse und eine Einzeladresse, die ribosomale Nukleinsäuren von
Enterococcus Bakterien und ribosomale Nukleinsäuren von Bakterien in der Familie
Enterobacteriaceae hybridisiert, ein. Noch eine besonders bevorzugte
Vorrichtung schließt
eine pan-Pilz Adresse,
eine pan-bakterielle Adresse, eine Gram(+) Adresse,
eine Actinomyceten Adresse und eine Adresse, die ribosomale Nukleinsäuren von
Bakterien in der Gattung Staphylococcus hybridisiert, ein. Noch
eine andere besonders bevorzugte Vorrichtung schließt eine
pan-Pilz Adresse, eine pan-bakterielle Adresse, eine Gram(+) Adresse, eine Actinomyceten Adresse und eine
Adresse, die ribosomale Nukleinsäuren
von einer Vielzahl von Bakterien in der Gattung Campylobacter hybridisiert,
ein. Noch eine andere besonders bevorzugte Vorrichtung schließt eine
pan-Pilz Adresse, eine pan-bakterielle Adresse, eine Gram(+) Adresse, eine Actinomyceten Adresse,
eine Adresse, die ribosomale Nukleinsäuren von Bakterien in der Gattung
Staphylococcus hybridisiert, und eine Adresse, die ribosomale Nukleinsäuren von
einer Vielzahl von Bakterien in der Gattung Campylobacter hybridisiert,
ein. Noch eine andere besonders bevorzugte Vorrichtung schließt eine
pan-Pilz Adresse, eine pan-bakterielle Adresse, eine Gram(+) Adresse, eine Actinomyceten Adresse,
eine Adresse, die ribosomale Nukleinsäuren von Bakterien in der Familie
Enterobacteriaceae hybridisiert, eine Adresse, die ribosomale Nukleinsäuren von
Enterococcus Bakterien hybridisiert, und ferner eine Adresse, die
ribosomale Nukleinsäuren
von Bakterien in der Gattung Staphylococcus hybridisiert und eine
Adresse, die ribosomale Nukleinsäuren
von einer Vielzahl von Bakterien in der Gattung Campylobacter hybridisiert,
ein. Noch eine andere besonders bevorzugte Vorrichtung schließt eine
pan-Pilz Adresse, eine pan-bakterielle Adresse, eine Gram(+) Adresse, eine Actinomyceten Adresse und eine
Einzeladresse, die ribosomale Nukleinsäuren von Enterococcus Bakterien
und ribosomale Nukleinsäuren von
Bakterien der Familie Enterobacteriaceae hybridisiert, sowie eine
Einzeladresse, die ribosomale Nukleinsäuren von Bakterien in der Gattung
Staphylococcus und ribosomale Nukleinsäuren von einer Vielzahl von Bakterien
in der Gattung Campylobacter hybridisiert, ein. Noch eine andere
besonders bevorzugte Vorrichtung schließt eine pan-Pilz Adresse, eine
pan-bakterielle Adresse, eine Gram(+) eine
Actinomyceten Adresse, eine Adresse, die ribosomale Nukleinsäuren von
Bakterien in der Familie Enterobacteriaceae hybridisiert, eine Adresse,
die ribosomale Nukleinsäuren
von Enterococcus Bakterien hybridisiert, und ferner eine Adresse,
die ribosomale Nukleinsäuren
von Bakterien der Gattung Staphylococcus hybridisiert, und eine
Adresse, die ribosomale Nukleinsäuren
von einer Vielzahl von Bakterien in der Gattung Campylobacter hybridisiert,
und ferner mindestens eine Adresse, die spezifisch ribosomale Nukleinsäuren von
einer einzelnen Mikroorganismenart hybridisiert, ein. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform
wird die einzelne Mikroorganismenart aus der Gruppe, die aus Escherichia
coli, Streptococcus pneumoniae, Pseudomonas aeruginosa, Candida
albicans und Staphylococcus aureus besteht, ausgewählt. Noch
eine andere besonders bevorzugte Vorrichtung schließt eine
pan-Pilz Adresse, eine panbakterielle Adresse, eine Gram(+) Adresse, eine Actinomyceten Adresse und
eine Einzeladresse, die ribosomale Nukleinsäuren von Enterococcus Bakterien
und ribosomale Nukleinsäuren
von Bakterien der Familie Enterobacteriaceae hybridisiert, sowie
eine Einzeladresse, die ribosomale Nukleinsäuren von Bakterien in der Gattung
Staphylococcus und ribosomale Nukleinsäuren von einer Vielzahl von
Bakterien in der Gattung Campylobacter hybridisiert, sowie eine
Vielzahl von Adressen, die einzeln ribosomale Nukleinsäuren von
einer Vielzahl von Mikroorganismenarten hybridisieren, ein. Noch
eine andere besonders bevorzugte Vorrichtung schließt eine pan-Pilz
Adresse, eine pan-bakterielle Adresse, eine Gram(+) Adresse
und eine Actinomyceten Adresse ein, wobei die pan-bakterielle Adresse
eine Polynukleotidsonde, die eine Sequenz besitzt, die aus der Gruppe
bestehend aus SEQ ID NO: 1 und SEQ ID NO: 58 ausgewählt wird, einschließt. Noch
eine andere besonders bevorzugte Vorrichtung schließt eine
pan-Pilz Adresse,
eine pan-bakterielle Adresse, eine Gram(+) Adresse
und eine Actinomyceten Adresse ein, wobei die pan-Pilz Adresse eine
Polynukleotidsonde umfasst, die die Sequenz von SEQ ID NO: 4 besitzt.
Noch eine andere besonders bevorzugte Vorrichtung schließt eine
pan-Pilz Adresse, eine pan-bakterielle Adresse, eine Gram(+) Adresse und eine Actinomyceten Adresse
ein, wobei die Gram(+) Adresse eine Polynukleotidsonde
einschließt,
die die Sequenz von SEQ ID NO: 7 besitzt. Noch eine andere besonders
bevorzugte Vorrichtung schließt
eine pan-Pilz Adresse, eine pan-bakterielle Adresse, eine Gram(+) Adresse und eine Actinomyceten Adresse
ein, wobei die Actinomyceten Adresse eine Polynukleotidsonde einschließt, die
die Sequenz von SEQ ID NO: 10 besitzt. Noch eine andere besonders
bevorzugte Vorrichtung schließt
eine pan-Pilz Adresse, eine panbakterielle Adresse, eine Gram(+) Adresse und eine Actinomyceten Adresse
ein, wobei die pan-bakterielle Adresse eine Polynukleotidsonde einschließt, die
die Sequenz besitzt, die aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NO: 1
und SEQ ID NO: 58 ausgewählt
wird, wobei die pan-Pilz Adresse eine Polynukleotidsonde einschließt, die die
Sequenz von SEQ ID NO: 4 besitzt, wobei die Gram(+) Adresse
eine Polynukleotidsonde einschließt, die die Sequenz von SEQ
ID NO: 7 besitzt, und wobei die Actinomyceten Adresse eine Polynukleotidsonde
einschließt,
die die Sequenz von SEQ ID NO: 10 besitzt. In noch einer anderen
besonders bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist jede der Sonde mit einem Acridiniumester markiert.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
Analysieren einer biologischen Probe, von der vermutet wird, dass
sie Mikroorganismen enthält.
Das Verfahren beginnt mit einem Schritt zum Erhalt der biologischen
Probe. Danach gibt es einen Schritt zur Kultivierung der biologischen
Probe für
einen Zeitraum, der ausreichend ist, die Anzahl von allen Mikroorganismen,
die in der Probe enthalten sind, zu erhöhen. Als Nächstes gibt es einen Schritt
zum Freisetzen der Polynukleotide aus allen Mikroorganismen in der kultivierten
biologischen Probe und dann das Hybridisieren der freigesetzten
Polynukleotide mit einer Sondenmatrix. Gemäß einigen Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wurden die freigesetzten Polynukleotide nicht in einem in vitro
Polynukleotid-Amplifizierungsverfahren amplifiziert. Andere Ausführungsformen
sehen die Amplifizierung von Polynukleotiden, z. B. durch in vitro
Amplifikation, vor dem Hybridisierungsschritt vor. Die Polynukleotid-Sondenmatrix
schließt
eine Vielzahl von Adressen ein, wobei jede Adresse mindestens eine
Sonde einschließt,
die ribosomale Nukleinsäuren
von einer oder mehreren mikrobiellen Arten unter Bedingungen hoher
Stringenz hybridisiert. Die Vielzahl von Adressen schließt ein:
eine Adresse höherer Ordnung,
eine Adresse mittlerer Ordnung und eine Adresse niederer Ordnung.
Die Adresse niederer Ordnung hybridisiert ribosomale Nukleinsäuren von
einer Untergruppe von Organismen, die ribosomale Nukleinsäuren besitzen,
die an die Adresse mittlerer Ordnung hybridisieren. Die Adresse
mittlerer Ordnung hybridisiert ribosomale Nukleinsäuren von
einer Untergruppe von Organismen, die ribosomale Nukleinsäuren besitzen,
die an die Adresse höherer
Ordnung hybridisieren. Die Adresse niederer Ordnung umfasst ferner
mindestens eine Sonde, die unter Hybridisierungsbedingungen hoher
Stringenz an ribosomale Nukleinsäuren
von mikrobiellen Arten hybridisiert, die keine ribosomalen Nukleinsäuren besitzen,
die an eine oder beide der Adresse höherer Ordnung und der Adresse
mittlerer Ordnung hybridisieren. Zusätzliche Schritte in dem erfindungsgemäßen Verfahren
schließen
den Nachweis von positiven und negativen Hybridisierungsergebnissen
für jede
von besagter Vielzahl von Adressen ein, um ein Hybridisierungsprofil
zu erstellen; und dann den Vergleich des Hybridisierungsprofils
mit einer Vergleichstabelle, die die Identitäten von Mikroorganismen mit
Hybridisierungsergebnissen an jeder der Adressen korreliert. Diese
Vorgehensweise liefert Information über die Identität von Mikroorganismen,
die in der biologischen Probe enthalten sind. In einer bevorzugten
Ausführungsform
liegt die Salzkonzentration in der Hybridisierungsreaktion im Bereich
von 0,6–0,9
M, wenn die Hybridisierungstemperatur im Bereich von 55–65°C liegt.
Unabhängig
von der Auswahl der Bedingungen hoher Stringenz, die ausgewählt wurden,
kann die Adresse höherer
Ordnung in dem Hybridisierungsschritt eine pan-bakterielle Adresse, die
spezifisch ribosomale Nukleinsäuren
von einer Vielzahl von Arten von Gram(+)-Bakterien, eine Vielzahl von
Arten von Bakterien in der Familie Enterobacteriaceae, eine Vielzahl
von Arten von Bakterien in der Gattung Enterococcus, eine Vielzahl
von Arten von Bakterien in der Gattung Staphylococcus und eine Vielzahl
von Arten von Bakterien in der Gattung Campylobacter hybridisiert,
und die Vielzahl von Adressen in dem Hybridisierungsschritt kann
eine pan-Pilz Adresse einschließen,
die spezifisch ribosomale Nukleinsäuren von einer Vielzahl von
Pilzarten hybridisiert. Wenn dies der Fall ist, und in einer bevorzugten
Ausführungsform,
kann die Adresse mittlerer Ordnung in dem Hybridisierungsschritt
eine Gram(+) Adresse sein, die spezifisch
ribosomale Nukleinsäuren
von einer Vielzahl von Arten von Gram(+)-Bakterien hybridisiert
und die Adresse niederer Ordnung in dem Hybridisierungsschritt kann
eine Actinomyceten Adresse sein, die spezifisch ribosomale Nukleinsäuren von
einer Vielzahl von Bakterien, die zu der Hoch (G + C) Untergruppe
von Gram(+) Bakterien gehören, hybridisiert.
Gegebenenfalls kann die biologische Probe in dem Gewinnungsschritt
eine Blutprobe sein, die von einem Individuum, das auf eine medizinische
Erkrankung, die aus der Gruppe, die aus Bakterämie, Blutvergiftung und Fungämie besteht,
ausgewählt
wird, getestet wird, entnommen wird, und der Kultivierungsschritt kann
ein Schritt zum Beimpfen einer Blutflasche mit einem Aliquot der
Blutprobe und danach das Inkubieren der beimpften Blutflasche einschließen. In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
schließt
der Nachweisschritt den Nachweis über Luminometrie ein.
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Noch
ein weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zum Analysieren einer Probe, die ribosomale Nukleinsäuren enthält. Dieses
Verfahren beginnt mit einem Schritt zum Hybridisieren der Probe mit
einer Sondenmatrix unter Bedingungen hoher Stringenz, um zu einer
hybridisierten Probe zu führen.
Die Sondenmatrix besitzt eine Vielzahl von Adressen, einschließlich einer
Adresse höherer
Ordnung, einer Adresse mittlerer Ordnung und einer Adresse niederer
Ordnung. Die Adresse niederer Ordnung hybridisiert ribosomale Nukleinsäuren von
einer Untergruppe von Organismen, die ribosomale Nukleinsäuren besitzen,
die an die Adresse mittlerer Ordnung hybridisieren. Die Adresse
mittlerer Ordnung hybridisiert ribosomale Nukleinsäuren von
einer Untergruppe von Organismen, die ribosomale Nukleinsäuren besitzen,
die an die Adresse höherer
Ordnung hybridisieren. Die Adresse niederer Ordnung umfasst ferner
mindestens eine Sonde, die unter Hybridisierungsbedingungen hoher
Stringenz an ribosomale Nukleinsäuren
einer Mikrobenart hybridisieren, die keine ribosomalen Nukleinsäuren besitzt,
die an eine oder beide einer Adresse höherer Ordnung und einer Adresse
mittlerer Ordnung hybridisieren. Ein weiterer Schritt in dem erfindungsgemäßen Verfahren schließt das Analysieren
der hybridisierten Sonde ein, um eine erste Auswahl von Adressen
zu identifizieren, die mindestens eine Sonde besitzen, die zu ribosomalen
Nukleinsäuren,
die in der Probe vorhanden sind, komplementär ist, und um eine zweite Auswahl
von Adressen zu identifizieren, die nicht mindestens eine Sonde besitzen,
die zu ribosomalen Nukleinsäuren,
die in besagter Probe vorhanden sind, komplementär ist. Danach gibt es einen
Schritt um aus der ersten und zweiten Auswahl von Adressen, die
in dem Analyseschritt identifiziert wurden, nachzuweisen, welche
einer Sammlung von Mikroorganismen ribosomale Nukleinsäuren besitzen,
die ein entsprechendes Profil von ribosomalen Nukleinsäuresequenzen
besitzen, und dadurch die mikrobielle Herkunft der RNA-enthaltenden
Probe zu bestimmen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Adresse
höherer
Ordnung in dem Hybridisierungsschritt eine pan-bakterielle Adresse,
die spezifisch ribosomale Nukleinsäuren von einer Vielzahl von
Arten von Gram(+) Bakterien, eine Vielzahl
von Arten von Bakterien in der Familie Enterobacteriaceae, einer
Vielzahl von Arten von Bakterien in der Gattung Enterococcus, einer Vielzahl
von Arten von Bakterien in der Gattung Staphylococcus und eine Vielzahl
von Arten von Bakterien in der Gattung Campylobacter hybridisiert,
und die Vielzahl von Adressen in dem Hybridisierungsschritt schließt ferner
eine pan-Pilz Adresse ein, die spezifisch ribosomale Nukleinsäuren von
einer Vielzahl von Pilzarten hybridisiert. Wenn das der Fall ist,
kann die Adresse mittlerer Ordnung in dem Hybridisierungsschritt
eine Gram(+) Adresse sein, die spezifisch
ribosomale Nukleinsäuren
von einer Vielzahl von Arten von Gram(+) Bakterien
hybridisiert, und die Adresse niederer Ordnung in dem Hybridisierungsschritt
kann eine Actinomycetes Adresse sein, die spezifisch ribosomale
Nukleinsäuren
von einer Vielzahl von Bakterien, die zu der Hoch (G + C) Untergruppe
von Gram(+) Bakterien gehören, hybridisiert.
Der Analyseschritt in dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Analyse mittels
Luminometrie einschließen.
Gegebenenfalls wird der Hybridisierungsschritt zwischen 55°C und 65°C durchgeführt.
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Ferner
wird eine Vorrichtung offenbart, die zur Analyse der Ergebnisse
von einem Sondenmatrix-Hybridisierungsverfahren
verwendet wird. Diese analytische Vorrichtung schließt eine
Speichervorrichtung ein, in der eine Vergleichstabelle gespeichert
ist. Diese Vergleichstabelle korreliert die Identität einer
Vielzahl von Mikroorganismen mit positiven und negativen Hybridisierungsergebnissen
an einer Vielzahl von Adressen in einer Sondenmatrix. Die Vielzahl
von Adressen schließt
mindestens eine Adresse höherer
Ordnung, eine Adresse mittlerer Ordnung und eine Adresse niederer
Ordnung ein. Die Adresse niederer Ordnung hybridisiert ribosomale
Nukleinsäuren
von einer Untergruppe von Organismen, die ribosomale Nukleinsäuren besitzen,
die an die Adresse mittlerer Ordnung hybridisieren. Die Adresse
mittlerer Ordnung hybridisiert ribosomale Nukleinsäuren von
einer Untergruppe von Organismen, die ribosomale Nukleinsäuren besitzen,
die an die Adresse höherer
Ordnung hybridisieren. Die Vorrichtung schließt ebenfalls einen Prozessor
ein, der mit der Speichereinheit verbunden ist, wobei der Prozessor
so konfiguriert ist, dass er einen Vergleich zwischen den Ergebnissen,
die in den Prozessor eingegeben werden, und einer Vergleichstabelle
durchführt.
Diese Ergebnisse zeigen positive und negative Hybridisierung an
einer Vielzahl von Adressen in der Sondenmatrix für Polynukleotide,
die aus den Mikroorganismen freigesetzt wurden, an. Die Vorrichtung
schließt ferner
eine Anwenderschnittstelle, die mit dem Prozessor verbunden ist,
zum Starten des Vergleichs und eine Ausgabeeinheit, die an den Prozessor
angeschlossen ist, um die Ergebnisse von besagtem Vergleich darzustellen,
ein. In einer bevorzugten Ausführungsform
schließt
die Speichereinheit magnetische Speichermedien ein. In einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
schließt
die Anwenderschnittstelle eine Tastatur zur Eingabe der positiven
und negativen Hybridisierungsergebnisse in den Prozessor ein. In
noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform schließt die analytische
Vorrichtung ferner einen Sondenhybridisierungsdetektor, der über ein
Interface zur Eingabe von besagten positiven und negativen Hybridisierungsergebnissen
in den Prozessor mit dem Prozessor verbunden ist, ein. Wenn das
der Fall ist, kann der Detektor ein Luminometer einschließen. In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist die Ausgabeeinheit ein Bildschirm oder ein Drucker.
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Ferner
ist ein Verfahren zum Bestimmen, ob eine Probe von Bakterien eine
Staphylokokkenart neben Staphylococcus aureus einschließt, offenbart.
Dieses Verfahren beginnt mit einem Schritt zur Freisetzung von Polynukleotiden
aus der Bakterienprobe, um zu einer Sammlung von freigesetzten Polynukleotiden
zu führen. Danach
gibt es einen Schritt zum Hybridisieren der Sammlung von freigesetzten
Polynukleotiden mit einer ersten Sonde, die Spezifität für ribosomale
Nukleinsäuren
von Bakterien der Gattung Staphylococcus besitzt und mit einer zweiten
Sonde, die Spezifität
für ribosomale
Nukleinsäuren
von Staphylococcus aureus besitzt. Danach gibt es einen Schritt
zum Nachweis von jeder der ersten oder zweiten Sonde, die die Auswahl
von freigesetzten Polynukleotiden hybridisiert hat. Schließlich gibt
es einen Schritt zum Nachweis, dass die Bakterienprobe eine Staphylokokkenart
neben Staphylococcus aureus enthält,
wenn die erste Sonde hybridisierte und die zweite Sonde nicht hybridisierte.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist
ein schematisches Diagramm, das eine phylogenetische Hierarchie
zeigt. Die Enterobacteriaceae sind als Untergruppe von den Gram(+) Bakterien gezeigt, während die Klasse von Gram(+) Bakterien in Niedrig (G + C) und Hoch
(G + C) Untergruppen unterteilt ist. Eine pan-Pilz Sonde identifiziert
Organismen, für die
gezeigt wird, dass sie mit den Organismen, die durch eine pan-bakterielle
Sonde identifiziert werden, nicht verwandt sind. Pfeile zeigen phylogenetische
Verwandtschaften an.
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2 ist
ein schematisches Diagramm, das die phylogenetische Hierarchie unter
den Gram(+) Bakterien zeigt. Es ist gezeigt,
dass die Hoch (G + C) Untergruppe von Gram(+) Bakterien
die Mycobakterien einschließt,
wohingegen die Niedrig (G + C) Untergruppe von Gram(+) Bakterien
Staphylococcus, Streptococcus und Enterococcus einschließt. Pfeile
zeigen phylogenetische Verwandtschaften an.
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3 ist
ein schematisches Diagramm, das die phylogenetische Hierarchie unter
den Gram(–) Bakterien zeigt.
Es ist gezeigt, dass mehrere Arten der Gram(–) Bakterien
mit den enterischen (Enterobacteriaceae) Bakterien verwandt sind.
Pfeile zeigen phylogenetische Verwandtschaften an.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Polynukleotid-basierte Verfahren,
Zusammensetzungen und Vorrichtungen, die verwendet werden können, um
Mikroorganismen in einer biologischen Probe zu identifizieren. Der
hierin dargestellte Ansatz basiert auf der Verwendung einer „Matrix" von Polynukleotid-Hybridisierungssonden.
In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind diese Hybridisierungssonden spezifisch für die ribosomalen
Nukleinsäuren
(rRNA und rDNA) von verschiedenen Arten oder taxonomisch verwandten
Gruppen von Organismen. Unter Verwendung dieses Ansatzes ist es
möglich,
die Art eines Organismus aus einer Sammlung von Daten, die sonst,
wenn die Hybridisierungsergebnisse isoliert voneinander betrachtet
werden würden,
eine nicht eindeutige Identifizierung ergeben würden, zu bestimmen. Tatsächlich können sogar
Identifizierungen auf dem Level der Art und des Stamms gemacht werden,
wenn die Ergebnisse von einem Sondenmatrix-Hybridisierungsverfahren als Elemente
in einem Satz von voneinander abhängigen Ergebnissen analysiert
werden. Das unten beschriebene Verfahren ist insbesondere für die Verwendung
im Zusammenhang mit automatisierten Systemen zur Identifizierung
von Mikroben geeignet.
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Einführung und Hintergrund
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Hierin
wird ein Matrix-basiertes Verfahren zur Identifikation von Mikroben
beschrieben, das Kombinationen von Polynukleotidsonden, die ribosomale
Nukleinsäuren
von Mikroorganismen hybridisieren, verwendet. Sonden in der Matrix
unterscheiden zwischen Organismen, die voneinander durch bekannte
phylogenetische Verwandtschaften differieren. Z. B. können Sonden
ausgewählt
werden, um, basierend auf dem Vorhandensein oder dem Fehlen von
rRNA Sequenzen, die zwischen diesen beiden Arten von Mikroorganismen
unterscheiden, Organismen als Bakterien oder Pilze zu klassifizieren.
In einem anderen Beispiel kann eine Sondenmatrix eine oder mehrere
Sonden verwenden, um grampositive (Gram(+))
Bakterien zu identifizieren und um diese Klasse von den phylogenetisch
unterschiedlichen gramnegativen (Gram(–))
Bakterien zu unterscheiden.
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Ein
anderer Aspekt des matrixbasierten Verfahrens zur Identifikation
von Mikroben bezieht sich auf die Verwendung von Kombinationen von
Sonden, die für
ribosomale Nukleinsäuren
spezifisch sind, in einer einzigen Hybridisierungsreaktion. Wie
ausführlicher
unten beschrieben, können
selbst Kombinationen von Sonden, die zweideutige Ergebnisse liefern,
die Identifikation auf dem Level der Art ermöglichen, wenn Hybridisierungsergebnisse
von diesen Sondenkombinationen im Lichte von anderen Ergebnissen
von derselben Matrix interpretiert werden. Z. B. kann eine Einzeladresse
in einer Sondenmatrix ein positives Hybridisierungssignal ergeben,
wenn ein Organismus einer einer Reihe von unterschiedlichen Arten
ist. Insbesondere kann ein positives Hybridisierungssignal an einer
Adresse in einer Matrix anzeigen, dass ein bakterielles Isolat entweder
S. aureus oder E. coli ist, ohne anzuzeigen, welche dieser Möglichkeiten
korrekt ist. Wenn jedoch in dem Kontext des zusätzlichen Ergebnisses, dass
die rRNA von dem Testorganismus an eine Sonde hybridisiert, die
spezifisch für
enterische Bakterien ist, betrachtet, wird klar, dass der Organismus
E. coli sein muss, da nur E. coli und nicht S. aureus als enterisches
Bakterium klassifiziert wird. Es sollte verstanden werden, dass „enterische" Bakterien Mitglieder
der Familie Enterobacteriaceae sind. Auf diesem Weg kann die Information
von matrixbasierten Polynukleotid-Hybridisierungsverfahren unzweideutig
bis hinunter zum Level der Artidentifikation interpretiert werden.
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Selbst
negative Ergebnisse in einem Sondenmatrix-Hybridisierungsverfahren können bedeutsam sein,
wenn sie in Zusammenhang mit den anderen Ergebnissen der Matrix
betrachtet werden. Wenn z. B. von einer Matrix mit zwei Loci bestimmt
wird, dass eine Probe Polynukleotide enthält, die ein positives Hybridisierungssignal
einer ersten Adresse ergibt, die pan-bakterielle Organismen identifiziert,
und negative Ergebnisse an einer zweiten Adresse, die sowohl pan-Pilz Organismen sowie
eine bestimmte Art von Bakterium identifiziert, dann zeigt die Kombination
der Ergebnisse an, dass die Polynukleotide von einer Bakterienart
stammen müssen,
die sich von der Bakterienart, die an der zweiten Adresse in der
Matrix ein positives Hybridisierungssignal erzeugt hätte, unterscheidet.
Dieses einfache Beispiel illustriert, wie der Multiplexaspekt der
Sondenmatrix in einem Hybridisierungsverfahren klinisch relevante
Informationen aus einer sehr begrenzten Anzahl von Loci liefern
kann.
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Definitionen
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Wie
hierin verwendet, haben die folgenden Ausdrücke die folgenden Bedeutungen,
sofern nicht ausdrücklich
anders angegeben.
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„Ribosomale
Nukleinsäuren" sind rRNA und die
rDNA, die die rRNA kodiert.
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Ein „Locus" ist ein Platz, an
dem sich etwas befindet. Ein Locus kann eine einzelne Vertiefung,
um lösliche
Polynukleotide in einer Multiwellplatte zu enthalten; eine einzelne
Stelle von immobilisierten Polynukleotiden auf einem Stück Nitrocellulosemembran
oder einem Teststäbchen
oder eine einzelne Stelle von immobilisierten Polynukleotiden auf
einem „DNA
Chip" sein. Sondenmoleküle, die
sich an einem Locus in einer Testvorrichtung befinden, mischen sich
nicht mit Sondenmolekülen,
die sich an einem anderen Locus in der Vorrichtung befinden.
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Eine „Adresse" bezieht sich auf
eine oder mehrere Polynukleotidsonden an einem einzelnen Locus in einer
Testvorrichtung, wobei ein Hybridisierungsergebnis an einer Adresse
bestimmte Informationen über
das Vorhandensein oder das Fehlen von komplementären Nukleotidsequenzen in einer
Sammlung von Polynukleotiden, die dem Test unterzogen werden, liefert.
Z. B. kann eine Adresse Information über das Vorhandensein von rRNA,
die bakteriellen Ursprungs ist, liefern. Solche Informationen können von
einer einzelnen Sonde oder einem Cocktail von Sonden, die an einem
einzelnen Locus auf einer Testvorrichtung aufgebracht sind, abgeleitet
werden. Eine Adresse kann ebenfalls Informationen über das
Vorhandensein von rRNA von einer oder mehreren Arten von Mikroorganismen,
wie z. B. jeder von E. coli, S. aureus, C. albicans, P. aeruginosa
und S. pneumoniae, liefern. Aus Gründen der Einfachheit wird auf
eine Adresse, die Nukleinsäuren
eines bestimmten Organismus oder Art von Organismus nachweist, über den
Namen oder die Art des Organismus Bezug genommen. Somit zeigt ein
positives Hybridisierungssignal an einer „pan-bakteriellen Adresse" die Gegenwart von ribosomalen Nukleinsäuren bakteriellen
Ursprungs an.
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Eine
Sonden „Matrix" ist eine Sammlung
von Adressen, die zum Identifizieren eines unbekannten Mikroorganismus
oder zum Einengen des Bereichs von möglichen Identitäten eines
unbekannten Organismus nützlich
ist. Die Sonden einer Matrix sind gewöhnlich an einer Vielzahl von
physikalischen Orten auf einer Testvorrichtung aufgebracht (entweder
indem sie lösliche
Sonden enthalten oder durch physikalische Immobilisierung), wobei
jeder Locus spezifisch Nukleinsäuren
von einer oder einer Vielzahl von Mikroorganismenarten hybridisiert.
Mindestens ein Locus der Matrix trägt eine Sonde niederer Ordnung,
die Nukleinsäuren
von einer Untergruppe von Mikroorganismen, die Nukleinsäuren besitzen,
die von einer Sonde höherer
Ordnung, die sich an einem anderen Ort in der Matrix befindet, hybridisiert
werden, hybridisiert. Beispiele von Sonden, die gegenüber artspezifischen
Sonden (als ein Beispiel phylogenetischer Klassifizierung) als „Sonden
höherer Ordnung" betrachtet werden,
schließen
Sonden ein, die Spezifität
für eine
taxonomische Gattung, eine taxonomische Familie oder eine taxonomische
Ordnung besitzen.
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Die
Ausdrücke „Adresse
niederer Ordnung" und „Adresse
höherer
Ordnung" sind funktional
relativ zueinander definiert. Eine Adresse niederer Ordnung weist
ribosomale Nukleinsäuren
von einer Untergruppe von Organismen nach, die ribosomale Nukleinsäuren besitzen,
die an einer Adresse höherer
Ordnung nachgewiesen werden. Z. B. würde eine Adresse, die eine
einzelne Art von Bakterien nachweist, in Beziehung auf eine andere
Adresse, die pan-bakterielle Organismen nachweist, als „Adresse
niederer Ordnung" betrachtet.
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Eine „Adresse
mittlerer Ordnung" ist
funktional als eine Adresse definiert, die ribosomale Nukleinsäuren von
einer Untergruppe von Organismen nachweist, die ribosomale Nukleinsäuren besitzen,
die an einer entsprechenden Adresse höherer Ordnung nachweisbar sind.
Die Adresse mittlerer Ordnung weist ribosomale Nukleinsäuren von
einer größeren Anzahl
oder einem größeren Bereich
von Organismen als die Untergruppe von Organismen, die durch eine
entsprechende Adresse niederer Ordnung nachweisbar sind, nach. Z.
B. würde
mit Bezug auf zwei Adressen, die unabhängig pan-bakterielle Organismen und die Bakterienart
E. coli nachweisen, eine Adresse zum Nachweis von Bakterien der
Familie Enterobacteriaceae eine Adresse mittlerer Ordnung sein.
Das ist so, da die Enterobacteriaceae Adresse ribosomale Nukleinsäuren von
einer Untergruppe von Organismen, die ribosomale Nukleinsäuren besitzen,
die an der pan-bakteriellen Adresse nachgewiesen werden können, nachweist,
und weil der Bereich von bakteriellen Organismen, die an der Enterobacteriaceae
Adresse nachgewiesen werden können,
E. coli zusätzlich
zu anderen Bakterienarten umfasst.
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Eine „Sonde" ist ein einzelsträngiges Polynukleotid,
das sich mit einem komplementären
einzelsträngigen
Zielpolynukleotid verbindet, um ein doppelsträngiges Hybrid zu bilden. Eine
Sonde kann ein Oligonukleotid oder ein Nukleotidpolymer sein und
kann einen nachweisbaren Rest enthalten, der an das Ende/die Enden der
Sonde angeheftet sein oder sich im Inneren der Sonde befinden kann.
Die Nukleotide, die sich mit dem Zielpolynukleotid zusammenlagern,
müssen
nicht strikt aufeinanderfolgend sein, wie es z. B. der Fall mit
einem nachweisbaren Rest, der sich im Inneren der Sequenz der Sonde
befindet, sein kann.
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Ein „nachweisbarer
Rest" ist ein Molekül, das an
eine Polynukleotidsonde angeheftet oder als ein Teil davon synthetisiert
wird. Dieses Molekül
sollte eindeutig nachweisbar sein und erlaubt es als Ergebnis, die Sonde
nachzuweisen. Diese nachweisbaren Reste sind oft Radioisotope, chemolumineszente
Moleküle,
Enzyme, Haptene, redoxaktive Elektronentransferreste, wie z. B. Übergangsmetallkomplexe,
Metallmarker, wie z. B.
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Silber-
oder Goldpartikel, oder sogar einzigartige Oligonukleotidsequenzen.
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Ein „Hybrid" ist der Komplex,
der sich zwischen zwei einzelsträngigen
Polynukleotidsequenzen über Watson-Crick Basenpaarungen
oder nicht-kanonische Basenpaarungen zwischen den komplementären Basen
bildet.
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„Hybridisierung" ist der Prozess,
durch den sich zwei komplementäre
Polynukleotidstränge
verbinden, um eine doppelsträngige
Struktur zu bilden („Hybrid").
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„Komplementarität" ist eine Eigenschaft,
die durch die Rasensequenz eines Einzelstrangs von DNA oder RNA,
der über
Wasserstoffbrückenbindungen
zwischen Watson-Crick Rasenpaaren auf den entsprechenden Strängen ein
Hybrid oder doppelsträngige
DNA:DNA, RNA:RNA oder DNA:RNA bilden kann, verliehen wird. Adenin
(A) komplementiert gewöhnlich
Thymin (T) oder Uracil (U), wohingegen Guanin (G) gewöhnlich Cytosin
(C) komplementiert.
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„Fehlpaarung” bezieht
sich auf jede Paarung von zwei Nukleotiden in einem Hybrid, die
nicht-kanonische Watson-Crick Wasserstoffbrückenbindungen bilden. Zusätzlich kann
zum Zwecke der folgenden Diskussionen eine Fehlpaarung eine Insertion
oder Deletion in einem Strang des Hybrids einschließen, was
zu einem ungepaarten Nukleotid/ungepaarten Nukleotiden führt.
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Der
Ausdruck „Stringenz" wird verwendet,
um die Temperatur und Lösungsmittelzusammensetzung, die
während
der Hybridisierung und den folgenden Prozessierungsschritten bestehen,
zu beschreiben. Unter Bedingungen hoher Stringenz bilden sich nur
hochkomplementäre
Nukleinsäurehybride;
Hybride ohne einen ausreichenden Grad an Komplementarität werden
sich nicht bilden. Dementsprechend bestimmt die Stringenz der Assaybedingungen
die benötigte
Menge an Komplementarität,
die zwischen zwei Polynukleotidsträngen, die ein Hybrid bilden,
benötigt
wird. Stringenzbedingungen werden so gewählt, dass die Differenz in
der Stabilität
zwischen dem Hybrid, das mit dem Ziel gebildet wird, und einem Hybrid
mit Nicht-Ziel Polynukleotiden maximiert wird.
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Der
Ausdruck „Sondenspezifität" bezieht sich auf
eine Eigenschaft einer Sonde, die deren Eigenschaft beschreibt,
zwischen Ziel und Nicht-Ziel Sequenzen zu unterscheiden. Die Sondenspezifität hängt von
der Sequenz und den Assaybedingungen ab und kann absolut sein (d.
h. die Sonde kann zwischen dem Zielorganismus und jedem Nicht-Zielorganismus
unterscheiden) oder sie kann funktional sein (d. h. die Sonde kann
zwischen dem Zielorganismus und jedem anderen Organismus, der gewöhnlich in
einer bestimmten Probe vorhanden ist, unterscheiden). Viele Sondensequenzen
können
abhängig
von den Bedingungen bei der Verwendung für sowohl breite als auch enge
Spezifitätsbestimmungen
verwendet werden.
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„Polynukleotid" bedeutet entweder
RNA oder DNA zusammen mit jedem synthetischen Nukleotidanalog oder
anderen Molekülen,
die in der Sequenz vorhanden sein können, und die die Hybridisierung
des Polynukleotids mit einem zweiten Molekül, das eine komplementäre Sequenz
besitzt, nicht verhindern. Der Ausdruck schließt Polymere, die Analoga von
natürlich
auftretenden Nukleotiden enthalten, ein und schließt insbesondere
Analoga ein, die Methoxygruppen an der 2'-Position der Ribose besitzen (OMe).
Wie hierin verwendet, besitzen Methoxypolynukleotide oder Oligonukleotide,
die „T" Reste enthalten,
eine Methoxygruppe an der 2'-Position
des Riboserests und ein Uracil an der Basenposition des Nukleotids.
Wenn auf sie spezielle als „OMeT" Bezug genommen wird,
ist gemeint, dass die Basenposition des Nukleotids von einem Thyminrest
besetzt ist.
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Ein „Oligonukleotid" ist ein Polynukleotidmolekül, das eine
Länge von
10 bis 100 Nukleotiden oder bevorzugter 10 bis 50 Nukleotiden besitzt.
Gewöhnlich
werden Oligonukleotide durch organisch-chemische Verfahren synthetisiert
und sind einzelsträngig,
sofern nicht anders angegeben. Oligonukleotide können mit einem nachweisbaren
Marker markiert sein.
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Ein „Helferoligonukleotid" ist ein Oligonukleotid,
das eine Region eines Zielpolynukleotids bindet, die nicht die Region
ist, die durch eine Assaysonde gebunden wird. Diese Oligonukleotide
verleihen der angesteuerten Region des einzelsträngigen Polynukleotids neue
Sekundär-
und Tertiärstrukturen,
so dass die Bindungsrate der Assaysonde erhöht wird. Obwohl Helfernukleotide
nicht mit einem nachweisbaren Marker markiert sind, ermöglichen
sie die Bindung von markierten Sonden und verstärken so indirekt die Hybridisierungssignale.
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Ein „Mikroorganismus" oder eine „Mikrobe" ist ein Bakterium,
ein Pilz oder ein Protozoon.
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Ein „pan-bakterieller
Organismus" ist
ein Mikroorganismus, der eher als ein Bakterium als jeder andere Zelltyp
klassifiziert wird. Alle Eubakterien, aber nicht notwendigerweise
Archaebakterien, werden als pan-bakterielle Organismen klassifiziert.
Hefen oder andere Pilze oder eukaryontische Organismen werden nicht
als pan-bakterielle Organismen klassifiziert.
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Ein „pan-Pilz
Organismus" ist
ein Mikroorganismus, der eher als ein Pilz als irgendein anderer
Zelltyp klassifiziert wird. Alle Hefen werden notwendigerweise als
pan-Pilz Organismen klassifiziert. Natürlich können Eubakterien und Archaebakterien,
die Mitglieder eines anderen taxonomischen Reichs sind, nicht als
pan-Pilz Organismen klassifiziert werden.
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Eine „biologische
Probe" bezieht sich
auf eine Probe von Material, das auf die Anwesenheit von Mikroorganismen
hin getestet werden soll. Die biologische Probe kann von einem Organismus,
wie z. B. einem menschlichen Patienten, einem Versuchstier, wie
z. B. einer Maus, einer Ratte, einem Schwein, einem Affen oder einem
anderen Mitglied der Primatenfamilie, durch die Entnahme einer Blutprobe,
einer Sputumprobe, einer Probe der Spinatflüssigkeit oder einer Urinprobe
erhalten werden. Gewöhnlich
enthält
eine biologische Probe hybridisierbare Polynukleotide. Diese Polynukleotide
können
von Organismen, die die biologische Probe umfasst, freigesetzt worden
sein oder können
alternativ von den Organismen in der Probe unter Verwendung von
Techniken, wie z. B. Ultraschallaufschluss oder enzymatischer oder
chemischer Lyse von Zellen, um Polynukleotide freizusetzen, so dass
sie für
die Hybridisierung mit einer Polynukleotidsonde verfügbar sind, freigesetzt
werden.
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Ein „bestätigendes
Ergebnis" ist ein
Ergebnis, das an einer Adresse einer Sondenmatrix erhalten wird, und
das eine Information liefert, die notwendig ist, ein anderes Ergebnis,
das an einer anderen Adresse in derselben Sondenmatrix erhalten
wird, zu interpretieren. Z. B. kann, wenn ein erstes Ergebnis anzeigt,
dass ein Organismus entweder ein Gram(+) Bakterium
oder ein Pilz ist, ein Ergebnis, das anzeigt, dass der Organismus ebenfalls
rRNA, die an eine pan-bakterielle Adresse hybridisiert ist, enthielt,
ein bestätigendes
Ergebnis sein, das anzeigt, dass der Organismus ein Gram(+) Bakterium war.
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Eine „Vergleichstabelle" ist eine Sammlung
von Daten, die mögliche
Kombinationen von positiven und negativen Hybridisierungsergebnissen
an jeder Adresse in einem Sondenmatrix-Hybridisierungsverfahren darstellt,
zusammen mit einer damit verbundenen Interpretation von jedem Dateneintrag
in der Sammlung. Eine Vergleichstabelle kann auf einem computerlesbaren
Medium gespeichert werden.
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Nützlichkeit
des matrixbasierten Verfahrens zum Nachweis und zur Identifikation
von Mikroben Das matrixbasierte Verfahren zum Identifizieren von
Mikroorganismen ist breit für
Tests in klinischen Laboren, Tests von Nahrungsmitteln und Umwelttests
nützlich.
Die Erfindung kann verwendet werden, um Organismen zu identifizieren,
die kultiviert worden sind, aber das Wachstum des Organismus auf
spezialisierten Medien ist zur Bestimmung der Identität des Organismus
nicht erforderlich. Das System ist insbesondere nützlich für die schnelle
klinische Diagnose von mikrobiellen Infektionen, einschließlich Infektionen
des Mundraums, des Blutkreislaufs (Blutvergiftung und Fungämie), der
Genitalien und des perigenitalen Gewebes, des Harntrakts, des Gastrointestinaltrakts,
traumatischen und operativen Wunden, des Herzgewebe (infektiöse Endokarditis),
der Augen, des Gehörapparats
und der cerebralen Spinalflüssigkeit.
Das System ist ebenfalls nützlich
zum Überwachen
des Vorhandenseins von potentiell gefährlichen Mikroben in immungeschwächten Individuen,
wie z. B. Individuen, die mit HIV infiziert sind, oder solchen,
die mit Immunsuppressiva, die bei Knochenmarkstransplantation verwendet
werden, behandelt werden, selbst wenn das Individuum keine Symptome
einer Infektion zeigt. Auf die gleiche Art und Weise sind die erfindungsgemäßen Verfahren
für den
Nachweis von Infektionen im Kontext der Veterinärdiagnose von Haustieren (z.
B. Rindermastitis) nützlich.
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Die
vorliegende Erfindung kann verwendet werden, um die Anwesenheit
von einer oder mehreren Arten von Mikroben in Umweltproben nachzuweisen.
Z. B. kann die Erfindung verwendet werden, um die Wirksamkeit von städtischer
Abwasserbehandlung oder den Grad an Verunreinigungen in Freizeitwasserquellen zu überwachen.
Das Testen von Umweltproben gemäß den hierin
beschriebenen Verfahren erlaubt den Nachweis von unerwünschten
Mikroben in wässrigen
oder nichtwässrigen
Systemen. Mikroben von besonderem Interesse gemäß diesem Aspekt der Erfindung
verursachen Korrosion, Akkumulation von Biomasse oder sind an Abbauprozessen
von Rohrleitungen, Lagerungstanks oder Prozessierungseinrichtungen
beteiligt. Das Testen von Umweltwasserproben auf Mikroben, die Herstellungsprozesse,
wie z. B. die Herstellung von Papier, Textilien und elektronischen
Komponenten, positiv oder negativ beeinflussen, kann ebenfalls unter
Verwendung der hierin beschriebenen Verfahren durchgeführt werden.
Die Erfindung kann ebenfalls zum Nachweis von Mikroben in Nahrungsmittelproben
oder landwirtschaftlichen Proben verwendet werden. Organismen von besonderem
Interesse in Verbindung mit diesem Aspekt der Erfindung können zur
Prävention
von Krankheiten oder als Indikatoren von Umweltverschmutzung verwendet
werden. Zusätzlich
zum Überwachen
der Proben auf schädliche
Mikroben (d. h. Verunreinigungen) kann die vorliegende Erfindung
ebenfalls zum Nachweis, zur Identifizierung und zur Quantifizierung
von nützlichen
Mikroben, wie z. B. solchen, die in natürlich fermentierten Nahrungsmitteln
und Getränken
vorkommen, verwendet werden.
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Zusätzlich können die
unten detailliert beschriebenen Verfahren zur Erforschung neuer
anti-mikrobieller Therapeutika verwendet werden. Insbesondere können die matrix-basierten
Verfahren zur Identifikation von Mikroben zum schnellen Kontrollieren,
ob Kandidaten für
antimikrobielle Agenzien mikrobielles Wachstum in vitro oder in
vivo verhindern oder hemmen, verwendet werden. Des Weiteren kann
das erfindungsgemäße Verfahren
zum Überwachen
der Empfänglichkeit
eines Organismus gegenüber
einem Antibiotikum, entweder in einer gemischten Kultur oder als
gereinigtes Isolat, verwendet werden.
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Minimale Sondenmatrizen
-
Gemäß dem hierin
offenbarten Verfahren wird eine biologische Probe, die Polynukleotide
enthält,
an eine Sammlung von Polynukleotidsonden hybridisiert, wobei jede
dieser Sonden Bindungsspezifität
für eine ribosomale
Nukleinsäure
von mindestens einer Mikrobe besitzt. Die Sammlung von Sonden ist
in eine Reihe von „Adressen" organisiert, die
Informationen über
das Vorhandensein oder das Fehlen von einer oder von mehreren Polynukleotidsequenzen
in einer Probe, die Nukleinsäuren
enthält,
liefern. Bedeutsamerweise ist die in vitro Amplifikation von ribosomalen
Nukleinsäuresequenzen
für den
Erfolg des hierin offenbarten Verfahrens nicht erforderlich. Tatsächlich wird
bevorzugt, dass, obwohl eine in vitro Amplifizierung von rRNA oder
rDNA Sequenzen gegebenenfalls vor dem Hybridisierungsschritt durchgeführt werden
kann, Polynukleotide, die aus der biologischen Probe freigesetzt
worden sind, ohne einen vorangehenden Amplifizierungsschritt an
die Sammlung von Polynukleotidsonden hybridisiert werden. Nach dem
Hybridisierungsverfahren wird jede der Adressen analysiert, um zu
bestimmen, ob ein positives oder negatives Hybridisierungsergebnis
erhalten worden ist.
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Eine
minimale Sondenmatrix schließt
zwei Loci ein und besitzt eine einzelne Sonde, die sich am ersten Locus
befindet, und eine Vielzahl von Sonden, die sich an dem zweiten
Locus befinden. Eine beispielhafte erste Adresse einer Sondenmatrix
kann verwendet werden, um rRNA von jedem bakteriellen Organismus
nachzuweisen. Eine beispielhafte zweite Adresse kann verwendet werden,
um die rRNA von jedem Pilzorganismus sowie von Gram(+) Bakterien
Bakterien nachzuweisen. Das kann dadurch erreicht werden, dass in
der ersten Vertiefung einer 96-well Mikrotiterplatte eine Polynukleotidsonde
deponiert wird, die ein rRNA Segment hybridisiert, das in allen
Arten von Bakterien konserviert ist. Eine zweite Vertiefung würde eine
Kombination einer Sonde, die ein rRNA Segment hybridisiert, das
in allen Arten von Pilzen konserviert ist, hybridisiert und eine Sonde,
die die rRNA von Gram(+) aber nicht Gram(–) Bakterien
hybridisiert. Diese Zwei-Locus-Matrix würde, wenn sie mit Polynukleotiden,
die aus einer einzelnen, gut isolierten Kolonie von Organismen hybridisiert
wird, Antworten auf drei Fragen liefern. Insbesondere wäre die beispielhafte
Zwei-Locus-Matrix in der Lage anzuzeigen, ob der Organismus bakteriellen
Ursprungs war; ob ein bakterieller Organismus ein Gram(+) oder
Gram(–) Bakterium
war; und ob der Organismus ein Pilz war (was gleichzeitig eine bakterielle
Identifikation in einem unimikrobiellen System ausschließt).
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Die
Tatsache, dass diese drei Fragen eindeutig durch das Analysieren
der Ergebnisse, die von nur zwei Loci erhalten werden, beantwortet
werden können,
zeigt, wie ein Matrixansatz verwendet werden kann, um den Wert der
Daten aus einer sehr einfachen Testvorrichtung zu maximieren. Da
jeder der beiden Loci eines von zwei Ergebnissen erzeugt, wobei
es sich entweder um ein positives oder ein negatives Ergebnis handelt,
ist die Anzahl von möglichen
Ergebnissen die Anzahl von möglichen
Ergebnissen an jedem Locus (2) hoch der Anzahl von Loci in der Matrix
(2). Somit gibt es für
eine Zwei-Locus-Matrix 22 oder 4 mögliche Ergebnisse.
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Die
Interpretation dieser Ergebnisse kann durch Bezugnahme auf Tabelle
1, in der positive Hybridisierungsergebnisse durch „(+)" und negative Hybridisierungsergebnisse
durch „(–)" angezeigt werden,
verstanden werden. TABELLE 1 Interpretation von Ergebnissen von einer
beispielhaften Zwei-Locus-Matrix
| (pan-Pilz/Gram(+))(–) | (pan-Pilz/Gram(+))(+) |
pan-bakteriell
(–) | (–/–): Fehlen
von Bakterien oder Pilzen | (–/+): Pilzorganismus |
pan-bakteriell
(+) | (+/–): Gram(+) Bakterien | (+/+):
Gram(+) Bakterien |
-
Die
Information in Tabelle 1 repräsentiert
eine Art von „Vergleichs"-Tabelle, die verwendet
werden kann, um ein Profil von Hybridisierungsergebnissen zu decodieren
und dadurch die Art von Organismus, die untersucht wird, zu identifizieren.
Wenn die Gram(+) Sonde in dem obigen Beispiel
durch eine artspezifische Sonde für E. coli ersetzt wird, wäre die modifizierte Zwei-Locus-Matrix
nützlich
um zu bestimmen, ob ein Organismus ein Bakterium oder ein Pilz und
ob ein nachgewiesenes Bakterium E. coli ist.
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Ergebnisse
eines Sondenmatrix-Hybridisierungsverfahren können entweder manuell unter
Verwendung einer Tastatur oder direkt über eine Schnittstelle aus
einer automatischen Vorrichtung, wie z. B. einen Plattenausleser,
einen Filmscanner oder ein Luminometer, in einen Computer oder Datenprozessor
(„Computer") eingegeben werden.
Der Computer kann die positiven und negativen Hybridisierungsergebnisse
für einen bestimmten
Organismus sortieren, um ein Profil zu erstellen. Dieses Profil
kann dann mit einer Vergleichstabelle, die in einer Speichervorrichtung,
die mit dem Computer verbunden ist, gespeichert ist, verglichen
werden, um das Hybridisierungsprofil mit Hybridisierungsergebnissen,
die unter Verwendung von Kontrollorganismen erhalten wurden, in
Verbindung zu bringen und dadurch die Identität, oder im Fall von zweideutigen
Ergebnissen, die für
mehr als einen Organismus charakteristisch sind, die Kandidatenidentität des Organismus, der
verwendet wurde, um das Verfahren durchzuführen, zu bestimmen.
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Z.
B. kann ein Computer, der über
eine Schnittstelle mit einem Luminometer verbunden ist, in einer Speichervorrichtung
eine Vergleichstabelle für
die vier möglichen
Ergebnisse, die in Tabelle 1 gezeigt sind, gespeichert haben. Als
Antwort auf den Erhalt eines Eingangssignals, das das (+/+) Hybridisierungsergebnis
darstellt, würde
ein Algorithmus, der von dem Computer verwendet wird, das Ergebnis
mit der Vergleichstabelle vergleichen und eine Ausgabe liefern,
die anzeigt, dass die Organismen, die untersucht wurden, Gram(+) Bakterien waren. Alternative Ergebnisse
für die
Eingaben (–/–), (+/–) und (–/+) würden entsprechend
Ausgaben verursachen, die das Fehlen von hybridisierenden bakteriellen
oder Pilz-Polynukleotidarten, das Vorhandensein von Bakterien neben
Gram(+) Bakterien und das Vorhandensein
von einem Pilzorganismus anzeigen. Ein ähnlicher Prozess zum Dekodieren
von komplexeren Matrizen, die mehr als zwei Loci besitzen, kann
unter Verwendung desselben Verfahrens durchgeführt werden. Es sollte offensichtlich
sein, dass komplexere Matrizen eine vollständigere Identifikation von
Organismen liefern werden.
-
In
einem anderen Beispiel des sonden-matrix-basierten Verfahrens kann
ein dritter Locus zum Nachweis einer bestimmten Mikroorganismenart
zu der oben beschriebenen Zwei-Locus-Matrix hinzugefügt werden.
Insbesondere kann der erste Locus Information über das Vorhandensein von pan-bakteriellen
rRNA Sequenzen liefern, der zweite Locus kann Informationen über die
Hybridisierung einer pan-Pilz Sonde und einer Sonde für Gram(+) Bakterien liefern und ein dritter Locus
kann Informationen über
die Identität
einer bestimmten Art von Bakterien und Pilzen liefern. Ein beispielhafter
dritter Locus könnte
eine artspezifische Sonden für
E. coli, Staphylococcus aureus, Candida albicans, Pseudomonas aeruginosa
und Streptococcus pneumoniae besitzen. Tabelle 2 präsentiert
die erwarteten Ergebnisse für
Hybridisierungsergebnisse unter Verwendung dieser Drei-Locus-Matrix.
Da jeder der drei Loci eins von zwei Ergebnissen liefert, wird die
Anzahl von Einträgen
in dieser Tabelle durch 23 oder 8 angegeben.
Die Ergebnisse, die in der folgenden Tabelle präsentiert werden, gehen wiederum
von einer reinen Kultur einer einzelnen Art von Organismus aus.
-
TABELLE 2 Interpretation von Ergebnissen aus einer
beispielhaften Drei-Locus-Matrix
pan-bakterielle/pan-Pilz & Gram(+)/Art Sonden | Interpretation |
(–/–/–) | keine
Bakterien oder Pilze nachgewiesen |
(+/–/–) | Gram(–) Bakterien
nachgewiesen |
(+/+/–) | Gram(+) Bakterien nachgewiesen; aber nicht S.
aureus oder S. pneumoniae |
(+/+/+) | Gram(+) Bakterien nachgewiesen, die entweder
S. aureus oder S. pneumoniae sind |
(–/–/+) | kein
sinnvolles Ergebnis |
(–/+/–) | ein
anderer Pilz als C. albicans nachgewiesen |
(–/+/+) | C.
albicans nachgewiesen |
(+/–/+) | Bakterien
als entweder E. coli oder P. aeruginosa nachgewiesen |
-
Die
Information, die in Tabelle 2 präsentiert
wird, stellt eine Vergleichstabelle dar, die verwendet werden kann,
um jedes Ergebnis, das mit der beispielhaften Drei-Locus-Matrix
erhalten wird, zu interpretieren. Es sollte wiederum offensichtlich
sein, dass die Ergebnisse, die unter Verwendung einer Drei-Locus-Matrix
erhalten werden, ausreichend sind, um einen größeren Bereich an Identifizierungsinformation
zu liefern als eine Matrix, die sich nur in einem einzelnen Locus
unterscheidet. In dem obigen Beispiel war die Drei-Locus-Matrix ausreichend
um: (1) einen Organismus als entweder bakteriell oder Pilz zu klassifizieren;
(2) ein Bakterium als entweder Gram(+) oder
Gram(–) zu
identifizieren; (3) zu bestimmen, ob die Pilzart C. albicans ist
oder nicht; (4) anzuzeigen, ob ein Gram(–) Bakterium
entweder E. coli oder P. aeruginosa ist; (5) anzuzeigen, ob ein
Gram(+) Bakterium entweder S. aureus oder
S. pneumoniae ist; (6) anzuzeigen, ob eine Bakterienkultur, die
nicht Gram(+) ist, entweder E. coli oder
P. aeruginosa ist.
-
Bedeutsamerweise
zeigen die Ergebnisse, die in Tabelle 2 präsentiert werden, dass es annehmbar
ist, Einträge
in der Vergleichstabelle zu haben, die zweideutig sind, da diese
Ergebnisse bei der Diagnose einer Infektion dennoch bedeutsam sein
können.
Z. B. zeigt das „(+/+/–)" Ergebnis in der
Tabelle an, dass der Organismus ein anderes Gram(+) Bakterium
als S. aureus oder S. pneumoniae war. Es ist somit erlaubt, ein
nicht eindeutiges Identifikationsschema zu verwenden, um bestimmte
Organismen von einer Diagnose auszuschließen. Es ist auf gleiche Weise
erlaubt, einen Organismus als einen einer Anzahl von unterschiedlichen
Arten von Organismen zu identifizieren und dennoch ein klinisch
bedeutsames Ergebnis zu erhalten, das verwendet werden kann, um
eine angemessene Antibiotika-Therapie festzulegen. Das wird durch
das „(+/–/+)" Ergebnis in Tabelle
2 veranschaulicht, das anzeigt, dass ein bakterieller Organismus
einer von zwei Kandidaten war.
-
Zusätzlich zeigen
die Ergebnisse in Tabelle 2, dass es annehmbar ist, Einträge in der
Vergleichstabelle zu haben, die nicht sinnvoll sind. In diesem Beispiel
war das Ergebnis „(–/–/+)" nicht sinnvoll,
da es nicht möglich
sein würde,
ein positives Hybridisierungsergebnis an dem dritten Locus zu erhalten,
ohne auch ein positives Hybridisierungsergebnis an mindestens einem
der ersten beiden Loci zu erhalten. Somit ist es erlaubt, mögliche Sonden-Matrix-Hybridisierungsergebnisse
zu haben, die nicht sinnvoll sind. Wir merken jedoch an, dass eine
Archaebakteriensonde, die nicht mit der rRNA von Eubakterien kreuzreagiert,
unter der Sammlung von artspezifischen Sonden an der dritten Adresse
positioniert werden könnte
und dem „(–/–/+)" Ergebnis eine Bedeutung
geben würde.
-
Es
ist klar, dass eine Sondenmatrix, die nur zwei Adressen besitzt,
nützliche
Information über
die Identität
eines Organismus, der untersucht wird, liefern kann. Z. B. würde, wenn
die erste Adresse bakterielle Organismen nachweist und die zweite
Adresse Pilzorganismen nachweist, diese Zwei-Adressen-Matrix nützlich sein,
um zu bestimmen, ob ein Organismus bakteriell oder ein Pilz ist.
Das Hinzufügen
einer dritten Adresse zu der Matrix würde eine zusätzliche
Information liefern und würde
die Nützlichkeit
der Matrix vergrößern. Eine beispielhafte
dritte Adresse würde
die rRNA von Gram(+) und Gram(–) Bakterien,
z. B. durch den Nachweis der rRNA von Gram(+) Bakterien,
unterscheiden. Somit würde
ein Ergebnis mit einer Drei-Adressen-Matrix, das positive Hybridisierungsergebnisse
für eine
pan-bakterielle Sonde und eine Gram(+) Sonde,
aber negative Ergebnisse mit einer pan-Pilz Hybridisierungssonde
anzeigt, das Vorhandensein von Gram(+) Bakterien
und das Fehlen von Pilzen anzeigen. Das Hinzufügen einer vierten Adresse zu
der Matrix liefert noch größere Funktionalität. Eine
beispielhafte vierte Adresse würde
Bakterien in der Actinomyceten Untergruppe von Gram(+) Bakterien nachweisen.
Das Hinzufügen
einer fünften
Adresse zu der Matrix könnte
verwendet werden, um Organismen zu identifizieren, die enterische
Bakterien oder Mitglieder der Gattung Enterococcus sind. Das könnte durch das
Verwenden einer Vielzahl von rRNA spezifischen Sonden, die positive
Hybridisierungssignale ergeben, wenn eine dieser beiden Arten von
Bakterien vorhanden ist, erreicht werden. Bemerkenswerterweise sind
in verschiedenen bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
die Sonden, die Spezifität
für die
rRNA von Enterococcus oder enterischen Bakterien besitzen, an unterschiedlichen
Orten und an einem gemeinsamen Ort in einer Testvorrichtung aufgebracht.
Eine sechste Adresse könnte
verwendet werden, um Bakterien zu identifizieren, die zu der Gattung
Staphylococcus und der Gruppe Campylobacter gehören. Wiederum sind in verschiedenen
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung die Sonden, die Spezifität für die rRNA von der Gattung
Staphylococcus und der Campylobacter Gruppe von Bakterien besitzen,
an verschiedenen Orten und an einem gemeinsamen Ort in einer Testvorrichtung
aufgebracht. Eine siebte Adresse, die eine Sammlung von artspezifischen
Sonden darstellt, kann Informationen liefern, die ausreichen, um
eine bestimmte Art mit Sicherheit zu identifizieren. Z. B. könnte die
siebte Adresse artspezifische Sonden für E. coli, Staphylococcus aureus, Candida
albicans, Pseudomonas aeruginosa und Streptococcus pneumoniae einschließen. Obwohl
diese Arten sehr unterschiedliche Organismen darstellen, ist ersichtlich,
dass jedes positive Hybridisierungssignal mit einer artspezifischen
Sonde einer siebten Adresse in Kombination mit oder im Kontext von
allen anderen Ergebnissen, die an den anderen Adressen der Matrix
erhalten werden, interpretiert werden muss. Dasselbe trifft für negative
Hybridisierungsergebnisse, die an der siebten Adresse beobachtet
werden, zu. Jede der vorangegangenen beispielhaften Matrizen repräsentiert
eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung. Es ist natürlich
selbstverständlich,
dass Sonden Bindungsspezifität
für entweder
rRNA oder rDNA besitzen können,
obwohl sich die vorangegangenen Beispielfälle speziell auf rRNA-spezifische
Sonden bezogen haben.
-
Matrix-basierte Verfahren
zur Identifizierung eines Organismus
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Ein
Schlüsselmerkmal
des matrix-basierten Hybridisierungsverfahrens betrifft das Verhältnis zwischen festen
Adressen, die die Matrix bilden. Bevorzugte Sondenmatrizen schließen eine
Kombination von Adressen „höherer Ordnung" und „niederer
Ordnung" ein. Eine
Adresse höherer
Ordnung wird immer zum Identifizieren von mehr als einer Art von
Organismen verwendet und umfasst vollständig Organismen, die an mindestens einer
anderen Adresse derselben Matrix identifiziert werden. Somit würde eine
Adresse, die die Actinomyceten Untergruppe von Gram(+) Bakterien
identifiziert, in Bezug auf eine andere Adresse, die für die breitere
Kategorie von Gram(+) Bakterien spezifisch
ist, als Adresse niederer Ordnung betrachtet. Dasselbe Verhältnis charakterisiert
Adressen, die zum Identifizieren von Gram(+) Bakterien
und pan-bakteriellen Organismen nützlich sind. Vorteilhafterweise
bedeutet die Redundanz, die inhärent
mit der Fähigkeit
einer bestimmten rRNA oder rDNA Art an mehr als eine Adresse in
einer Sondenmatrix zu hybridisieren verbunden ist, dass sowohl positive
als auch negative Hybridisierungsergebnisse informativ sind. Sondenmatrizen,
die drei Adressen umfassen, können
zusätzlich
zu den Adressen höherer
Ordnung und niederer Ordnung eine Adresse mittlerer Ordnung einschließen.
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Es
wird bevorzugt, dass Adressen höherer
Ordnung, mittlerer Ordnung und niederer Ordnung über eine molekulare Taxonomie-Hierarchie
in Beziehung zueinander stehen. Adressen höherer Ordnung identifizieren
breite Kategorien von Arten von Mikroorganismenzellen. Z. B. kann
eine Adresse höherer
Ordnung zum Identifizieren von pan-bakteriellen Organismen verwendet
werden. Eine Adresse mittlerer Ordnung könnte die Untergruppe von Gram(+) Bakterien identifizieren. Eine Adresse
niederer Ordnung könnte
dann die Actinomyceten Untergruppe von Gram(+) Bakterien
Bakterien identifizieren. Noch eine Adresse niederer Ordnung könnte eine
bestimmte Art, die ein Mitglied der Actinomyceten ist, wie z. B.
Streptococcus pneumoniae, identifizieren.
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Ergebnisse
von sonden-matrix-basierten Hybridisierungsverfahren zeigen an,
ob Zielnukleinsäuren positiv
an vorherbestimmte Adressen hybridisieren oder nicht. Da die Polynukleotidsonde(n),
die eine bestimmte Adresse darstellt/darstellen, erlaubterweise
Fehlpaarungen mit positiv hybridisierenden Zielsequenzen enthalten
kann, sollte verstanden werden, dass ein positive Hybridisierungssignal
nicht notwendigerweise anzeigt, dass die Komplementäre Sequenz
der Sonde in der Zielnukleinsäuresequenz
gefunden wird. Das kann in solchen Beispielen der Fall sein, in
denen eine einzelne Hybridisierungssonde verwendet wird, um eine Sammlung
von Mikroorganismen, wie z. B. pan-bakterielle Organismen oder eine
Gattung von Bakterien, zu identifizieren. Es sollte jedoch ebenfalls
verstanden werden, dass in bestimmten Fällen ein positives Hybridisierungssignal
eine präzise
Entsprechung zwischen der Sequenz einer Sonde und der komplementären Sequenz,
die in dem Zielpolynukleotid gefunden wird, anzeigt. Das trifft
häufig
für Fälle zu,
die artspezifische Sonden einschließen. In solchen Fällen ist
es wünschenswert,
eine Probe zu besitzen, die insbesondere eine einzelne Art von Zielnukleinsäure hybridisiert.
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Die
Ergebnisse von Sonden-Matrix-Hybridisierungsverfahren
sind am informativsten, wenn sie im Kontext von anderen Ergebnissen
desselben Verfahrens interpretiert werden. Ein positives Hybridisierungsergebnis
an einer Adresse höherer
Ordnung zeigt an, dass ein Testorganismus ein Mitglied der Gruppe
von Organismen ist, die an dieser Adresse identifiziert werden.
Z. B. zeigt ein positives Hybridisierungsergebnis an einer Adresse,
die panbakterielle Organismen identifiziert, an, dass der Testorganismus
bakteriell ist, aber liefert keine zusätzliche Information bezüglich der
Identität
des Organismus. Ein positives Hybridisierungsergebnis an einer Adresse
mittlerer Ordnung zeigt an, dass der Testorganismus ein Mitglied
der Untergruppe von Organismen ist, die an der Adresse höherer Ordnung
identifiziert werden, die ebenfalls Mitglieder der Sammlung von
Organismen sind, die an der Adresse mittlerer Ordnung identifiziert
werden. Natürlich
würden
ein positives Hybridisierungsergebnis an der Adresse höherer Ordnung
und ein negatives Hybridisierungsergebnis an der Adresse mittlerer
Ordnung bedeuten, dass der Testorganismus nicht unter der Gruppe
von Organismen, die an der Adresse mittlerer Ordnung identifiziert
werden, ist. Z. B. würden
positive Hybridisierungsergebnisse an pan-bakteriellen und Gram(+) Adressen
in einer Sondenmatrix anzeigen, dass ein Organismus ein Mitglied der
Gram(+) Untergruppe von Bakterien ist. Ein
negatives Hybridisierungsergebnis würde anzeigen, dass der Organismus
sich von einem Organismus, der ansonsten ein positives Hybridisierungssignal
erzeugt hätte,
unterscheidet. Somit würde
ein negatives Hybridisierungsergebnis an einer Adresse zum Nachweis
von Gram(+) Bakterien anzeigen, dass der
Testorganismus kein Gram(+) Bakterium war.
Schließlich
zeigt ein positives Hybridisierungssignal an einer Adresse niederer
Ordnung an, dass der Testorganismus ein Mitglied der Gruppe von
Organismen, die durch diese Adresse niederer Ordnung identifiziert
werden, ist. Wenn die Adresse niederer Ordnung einer bestimmten
Art entspricht, dann identifiziert das positive Ergebnis die Art
des Testorganismus.
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Natürlich wird
der Durchschnittsfachmann erkennen, dass das Verhältnis unter
den Adressen höherer Ordnung/Adressen
mittlerer Ordnung/Adressen niederer Ordnung in einer Sondenmatrix
ein relatives ist. Während
eine Gram(+) Adresse in Bezug auf eine Actinomyceten
Adresse eine Adresse höherer
Ordnung ist (weil die Actinomyceten eine Untergruppe von Gram(+) Organismen darstellen), kann eine Gram(+) Adresse in Bezug auf eine Adresse, die
pan-bakterielle Organismen identifiziert, auch als Adresse niederer
Ordnung betrachtet werden (weil Gram(+) Organismen
eine Untergruppe von pan-bakteriellen Organismen darstellen). Im
Kontext einer Sondenmatrix mit drei Adressen, die eine pan-bakterielle
Adresse, eine Gram(+) Adresse und eine Actinomyceten
Adresse einschließt,
würde die
Gram(+) Adresse jedoch aufgrund ihrer Beziehung
zu den anderen Adressen in der Matrix als Adresse mittlerer Ordnung
betrachtet.
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Die
zusammengefasste Sammlung von positiven und negativen Ergebnissen
eines Sonden-Matrix-Hybridisierungsverfahrens
kann interpretiert werden, um Information über die Identität eines
Organismus, der in der biologischen Probe vorhanden ist, zu liefern.
Bedeutsamerweise können
im Kontext der Sondenmatrix negative Ergebnisse hochinformativ sein.
In vielen Fällen
wird es möglich
sein, die Identität
eines Organismus auf dem Level der Art zu bestimmen. Es ist jedoch
nicht immer notwendig, eine Identifikation auf dem Level der Art
zu erreichen, um nützliche
Informationen zu erhalten. Das reine Bestimmen der breiten taxonomischen
Eigenschaften eines Organismus oder sogar das Ausschließen einer
oder mehrerer Arten von einer Sammlung von Kandidatenorganismen
kann unter klinischen Gegebenheiten hochinformativ sein.
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Tatsächlich kann
es hochinformativ sein, zu bestimmen, ob ein Organismus, der für eine Infektion
verantwortlich ist, ein Bakterium oder ein Pilz ist. Diese grundlegende
Information würde
nützlich
sein, um zu bestimmen, ob ein anti-bakterielles Agens oder ein Anti-Pilzagens
verwendet werden sollte, um eine Infektion zu behandeln. Alternativ
kann es nützlich
sein festzustellen, ob eine bakterielle Infektion durch Gram(+) oder Gram(–) Organismen
verursacht wird, da Infektionen, die durch diese beiden Arten von
Bakterien verursacht werden, gewöhnlich
mit unterschiedlichen Antibiotika-Kuren behandelt werden und unterschiedliche
klinische Prognosen besitzen. Ein anderer Vorteil des matrix-basierten
Ansatzes zum Identifizieren von Mikroben bezieht sich auf die Schnelligkeit,
mit der Ergebnisse erhalten werden.
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In
der Praxis eines klinischen Labors ist es oftmals notwendig, eine
biologische Probe von einem Patienten zu erhalten, der eine Infektion
hat, für
die der verursachende Organismus identifiziert werden muss. Die biologische
Probe kann in der Form eines Abstrichs oder einer Probe einer Körperflüssigkeit
vorliegen. Z. B. kann die Probe eine Sputumprobe sein, wenn der
Patient an einer Atemwegsinfektion leidet, oder eine Blutprobe,
wenn eine Bakterämie
oder Blutvergiftung vermutet wird. Die biologische Probe kann dann
für einen Zeitraum
kultiviert werden, so dass die Anzahl von Organismen als Ergebnis
des Wachstums der Organismen erhöht
wird. Dann können
metabolische oder biochemische Tests vorgenommen werden, um weitere
Information über
den kultivierten Organismus zu erhalten.
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Der
matrix-basierte Ansatz zum Identifizieren von Mikroben unterscheidet
sich von konventionellen Ansätzen
in mehreren Beziehungen. Anstelle als eine Reihe von unabhängigen Test
durchgeführt
zu werden, wird die Matrix-Hybridisierung gleichzeitig ausgeführt und
vorzugsweise auf derselben Plattform, so dass es nicht notwendig
ist, ein Ergebnis von einem ersten Test zu erhalten, bevor ein zweiter
Test ausgewählt
und begonnen wird. Wie oben angegeben, sind negative Ergebnisse
in der Matrix bedeutsam, da sie vor einem Hintergrund von positiven
Hybridisierungsergebnissen interpretiert werden.
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Bedeutsamerweise
kann der Sonden-Matrix-Ansatz, der hierin beschrieben wird, die
Identität
eines Organismus aus einer Sammlung von Daten auflösen, die
sonst nur eine mehrdeutige Information liefern würden. In einigen Fällen kann
eine Adresse in einer Sondenmatrix anzeigen, ob eine biologische
Probe rRNA enthält,
die eine oder mehrere unterschiedliche Polynukleotidsonden hybridisiert.
Z. B. kann eine einzelne Adresse in einer Sondenmatrix artspezifische
Sonden für
E. coli, S. aureus, C. albicans, P. aeruginosa und S. pneumoniae
enthalten. Ein positives Hybridisierungssignal an dieser Adresse
würde mehrdeutig
das Vorhandensein von einer oder mehreren dieser fünf Arten
von Mikroorganismen anzeigen. Wenn jedoch bestätigende Ergebnisse von anderen
Adressen in der Matrix in Betracht gezogen werden, kann der Ursprung
der hybridisierenden rRNA geklärt
werden. Z. B. wäre
in Anbetracht eines positiven Hybridisierungsergebnisses an einer Adresse,
die einer pan-bakteriellen Sonde entspricht und einem negativen
Ergebnis an einer Adresse, die einer pan-Pilz Sonde entspricht,
klar, dass der Organismus nicht die Hefe C. albicans sein kann,
da die pan-Pilz Sonde ein negatives Hybridisierungssignal ergab.
Wenn es ferner in Bezug auf ein positives Hybridisierungssignal
an einer Adresse für
Gram(+) Bakterien betrachtet wird, wird
klar, dass der Mikroorganismus nicht E. coli oder P. aeruginosa
sein kann, da diese Organismen Gram(–) Bakterien
sind. Somit muss die biologische Probe, die dem Test unterzogen
wird, entweder Staphylococcus aureus oder Streptococcus pneumoniae
sein. Schließlich
wird, wenn diese zusammengefassten Ergebnisse ferner im Hinblick
auf ein positives Hybridisierungssignal an einer Adresse, die die
Gattung Staphylococcus oder die Campylobacter Gruppe von Bakterien repräsentiert,
betrachtet wird, klar, dass der Organismus, der in der biologischen
Probe enthalten ist, S. aureus sein muss, da S. pneumoniae weder
ein Staphylokokken noch ein Campylobacter Organismus ist. Auf diese Weise
ist es möglich,
zu einer eindeutigen Schlussfolgerung über die Identität eines
Organismus zu kommen, wenn mit einer Sammlung von ansonsten mehrdeutigen
Ergebnissen konfrontiert.
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Ribosomale Nukleinsäuren als Indikatoren des Vorhandenseins
eines Organismus
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Es
ist im Allgemeinen wahr, dass das Vorhandensein von Mikroorganismen
in einer biologischen Probe angezeigt wird, wenn die biologische
Probe auch rRNA oder rDNA enthält,
die für
den Mikroorganismus charakteristisch ist. Somit ist das Vorhandensein
einer bestimmten rRNA in einer biologischen Probe diagnostisch für das Vorhandensein
eines Mikroorganismus, der diese rRNA produziert. Wenn eine Hybridisierungsreaktion
ein positives Ergebnis mit einer Sonde, die für Gram(+) Bakterien
spezifisch ist, ergibt, würde
dieses Ergebnis das Vorhandensein von einer oder mehreren Arten
von Gram(+) Bakterien in der biologischen
Probe anzeigen. Im Gegensatz dazu würde ein negatives Ergebnis
das Fehlen von Gram(+) Bakterien anzeigen.
Natürlich
kann eine Reihe von positiven und negativen Kontrollhybridisierungen
parallel durchgeführt
werden, um die Richtigkeit der Testergebnisse zu bestätigen.
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Molekulare phylogenetische
Verwandtschaften zum Nachweis und zur Identifizierung von Mikroorganismen
-
Matrix-basierte
Verfahren zum Identifizieren eines Mikroorganismus verwenden vorzugsweise
Polynukleotidsonden, die Adressen entsprechen, die die ribosomalen
Nukleinsäuren
von Organismen gemäß bekannten
molekularen phylogenetischen Verwandtschaften unterscheiden. Sonden,
die zum Treffen dieser Unterscheidungen nützlich sind, werden hierin
als „taxonomische
Differentiatoren" bezeichnet.
Es ist ein Ziel der Erfindung, einen optimalen Satz von Polynukleotidsonden
zur Unterscheidung zwischen den molekularen phylogenetischen Divergenzpunkten,
die ribosomale Nukleinsäuren
von unterschiedlichen Arten und Gruppen von Mikroorganismen unterscheiden,
zu verwenden.
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Wenn
eine Sondenmatrix unter Verwendung von Adressen, die über molekularen
Taxonomie-Hierarchien verbunden sind, konstruiert wird, wird es
möglich,
die Eigenschaften von Mikroorganismen in klinisch relevanten Details
basierend auf nur einer minimalen Anzahl von Hybridisierungssonden
zu klassifizieren. Wiederum ist dieses Merkmal der Erfindung möglich, da
sowohl positive als auch negative Hybridisierungsergebnisse im Kontext
eines Sonden-Matrix-Hybridisierungsverfahrens
bedeutsam sind.
-
Der
Ausdruck „molekularen
Taxonomie-Hierarchie" wird
hierin verwendet, um auf Verwandtschaften zwischen Organismen auf
dem Level des Reichs, der Abteilung, der Klasse, der Ordnung, der
Familie, der Gattung, der Untergattung, der Art und des Stamms,
die mittels verwandter Nukleinsäuresequenzen
nachgewiesen werden können,
Bezug zu nehmen. Z. B. kann eine bestimmte Bakterienart eine ribosomale
Nukleinsäuresequenz
besitzen, die eine einzigartige Domäne (die diagnostisch für diese
Art wäre)
und eine gemeinsame Domäne,
die einer Gattung von Bakterien gemeinsam ist, einschließt. Diese
hierarchische Verwandtschaft unter Adressen trägt zu der breiten Verwendbarkeit
des sonden-matrix-basierten Verfahrens zur Identifikation von Mikroorganismen
bei.
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Bevorzugte
Sondenmatrizen besitzen mindestens eine Adresse höherer Ordnung
und eine Adresse niederer Ordnung. Andere bevorzugte Probenmatrizen
schließen ferner
mindestens eine Adresse mittlerer Ordnung ein. Noch andere bevorzugte
Probenmatrizen schließen
ferner sowohl mindestes eine Adresse mittlerer Ordnung als auch
mindestens eine Adresse, die spezifisch für einen Organismus ist, der
zu einem taxonomischen Reich gehört,
das von dem Reich, das Organismen, die an einer Adresse höherer Ordnung
identifizierbar sind, unterschiedlich ist, ein. Z. B. wäre ein Beispiel
einer Adresse, die für
einen Organismus in einem unterschiedlichen taxonomischen Reich
spezifisch ist, eine Adresse für
Organismen aus dem Reich Eukaryotae (das das Reich Fungi, das Reich
Protoctista, das Reich Animalia und das Reich Plantae einschließt), wenn die
Adresse höherer
Ordnung in einer bestimmten Sondematrix pan-bakterielle Organismen
(die Mitglieder des Reiches Procaryotae sind) identifiziert. Wenn
die Adressen höherer,
mittlerer und niederer Ordnung in einer Sondenmatrix bakterielle
Organismen identifizieren, identifiziert eine vierte Adresse in
bestimmten bevorzugten Matrizen Pilzorganismen.
-
Zahlreiche
Probenmatrizen mit drei Adressen können hergestellt und gemäß den hierin
beschriebenen Verfahren verwendet werden. Tabelle 3 liefert funktionale
Beschreibungen von einigen Adressen, die in verschiedenen Probenmatrizen
mit drei Adressen verwendet werden können. TABELLE 3 Funktionale Beschreibungen von beispielhaften
Drei- Adressen-Matrizen
Adresse
höherer
Ordnung | Adresse
mittlerer Ordnung | Adresse
niederer Ordnung |
identifiziert eine Sammlung
von Organismen | identifiziert
eine Untergruppe von Organismen, die an der Adresse höherer Ordnung
identifiziert werden können | identifiziert
eine Untergruppe von Organismen, die an der Adresse mittlerer Ordnung
identifiziert werden können |
Familie | Gattung | Untergattung |
Gattung | Untergattung | Art |
pan-bakteriell | bakterielle
Familie | bakterielle
Art |
-
Tabelle
3 illustriert funktionale Beziehungen zwischen Adressen höherer Ordnung,
mittlerer Ordnung und niederer Ordnung in einer Sammlung von Matrizen
mit drei Adressen. Im Allgemeinen identifiziert die Adresse niederer
Ordnung eine Untergruppe von Organismen, die an der Adresse mittlerer
Ordnung identifiziert werden können,
und die Adresse mittlerer Ordnung identifiziert eine Untergruppe
von Organismen, die an der Adresse höherer Ordnung in der Sondenmatrix
identifiziert werden können.
Diese Beziehung würde
eine Sondenmatrix charakterisieren, die Adressen für: (1) pan-bakterielle
Organismen, (2) Organismen, die in die Gattung Staphylococcus fallen,
und (3) die Art S. aureus besitzt. In einem anderen Beispiel kann
die Adresse höherer
Ordnung Organismen identifizieren, die zu einer taxonomischen Familie
gehören,
die Adresse mittlerer Ordnung kann Organismen identifizieren, die
zu einer taxonomischen Gattung gehören, und die Adresse niederer
Ordnung kann Organismen identifizieren, die zu einer Untergattung
gehören.
Dasselbe Muster von Beziehungen trifft auch für Adressen, die Organismen,
die zu einer Gattung, einer Untergattung und einer bestimmten bakteriellen
Art gehören,
identifizieren, zu. Natürlich
kann die Adresse höherer
Ordnung Organismen von einem bestimmten Reich, wie z. B. dem Reich
Procaryotae, das alle Bakterien umfasst, identifizieren. Tatsächlich sind
Sondenmatrizen, die eine pan-bakterielle Adresse einschließen, in
der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugt.
-
Beispielhafte taxonomische
Differentiatoren
-
Organismen,
die an einer pan-bakteriellen Adresse positive Hybridisierungsergebnisse
ergeben, schließen
alle Bakterien ein, die an eine Gram(+) Adresse,
eine Actinomyceten Adresse, eine Adresse, die Bakterien in der Familie
Enterobacteriaceae nachweist, eine Adresse, die Bakterien in der
Gattung Staphylococcus nachweist, eine Adresse, die Campylobacter
Arten nachweist oder bakterielle Artenadressen in der Matrix hybridisieren.
Die pan-bakterielle Adresse hybridisiert keine Nukleinsäuren von
Pilzorganismen.
-
Organismen,
die positive Hybridisierungsergebnisse an einer pan-Pilz Adresse
erzeugen, schließen Candida
albicans und andere Pilzarten, nicht aber bakterielle Organismen,
ein.
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Die
Unterscheidung zwischen Gram(+) und Gram(–) Bakterien
kann auf einem von zwei Wegen erfolgen. Zum Einen kann ein positives
Hybridisierungssignal an einer Adresse, die für Gram(+) Bakterien
spezifisch ist, anzeigen, dass ein Organismus ein Gram(+) Bakterium,
und nicht ein Gram(–) Bakterium Bakterium
ist. Zweitens kann ein positives Hybridisierungssignal an einer
Adresse, die spezifisch für
Gram(–) Bakterien
Bakterien ist, anzeigen, dass ein Organismus ein Gram(–) Bakterium
Bakterium und nicht ein Gram(+) Bakterium
ist. Wie in den Arbeitsbeispielen hierin veranschaulicht, wurde üblicherweise
eine Adresse, die für
Gram(+) Bakterien spezifisch ist, verwendet,
um diese Unterscheidung zu machen. Organismen, die an der Gram(+) Adresse positive Hybridisierungsergebnisse
ergeben, schließen
die Actinomyceten, Bakterien, die der Gattung Staphylococcus zugerechnet
werden, Bakterien der Gattung Enterococcus, aber nicht Bakterien
der Familie Enterobacteriaceae ein.
-
Die
Actinomyceten oder die „Hoch
(G + C)" Untergruppe
von Gram(+) Bakterien sind eine besondere evolutionäre Linie
innerhalb der Eubakterien. Die Actinomyceten weisen als Ergebnis
einer charakteristisch hohen Mutationsrate sehr ungewöhnliche
phänotypische
Eigenschaften auf. Viele Mitglieder dieser Gruppe von Bakterien
erzeugen Antibiotika und werden häufig im Erdboden gefunden.
Actinomyceten-Bakterien sind für
eine Reihe von wichtigen Tierkrankheiten, einschließlich Tuberkulose,
Lepra, Diphtherie und Zahnfleischerkrankungen verantwortlich. Die
Gattungen Corynebacterium und Mycobacterium sind Beispiele von Actinomyceten,
die wichtige humane Pathogene sind. Immungeschwächte Individuen sind insbesondere
gegenüber
Infektionen durch Mycobacteria avium, Mycobacteria intracellulare
und Mycobacteria scrofulaceum, die alle einzelne Arten der Actinomyceten
sind, anfällig.
Die Actinomyceten schließen
ein: Corynebacterium aquaticum, Corynebacterium jeikieum, Corynebacterium
xerosis, Micrococcus luteus, Propionibacterium acnes, Mycobacterium
chelonae, Mycobacterium terrae, Mycobacterium intracellulare, Mycobacterium
simiae, Mycobacterium avium, Mycobacterium scrofulaceum, Mycobacterium
gordonae, Mycobacterium kansasii, Mycobacterium smegatis, Mycobacterium
fortuitum, Mycobacterium gastri, Mycobacterium xenopi, Mycobacterium
marinum und Mycobacterium phlei.
-
Mitglieder
der Gattungen, die zu der Familie Enterobacteriaceae gehören, gehören zu den
pathogensten und am häufigsten
gefundenen Organismen in der klinischen Mikrobiologie. Diese großen Gram(–) Stäbchen verursachen
viele Arten von menschlichen Infektionen, einschließlich Abszessen,
Lungenentzündungen, Meningitis,
bakteriellem Durchfall, Typhus, Blutvergiftung und Nahrungsmittelvergiftung.
Da viele unterschiedliche Arten in dieser Familie ähnliche
Symptome verursachen können,
sind biochemische oder Nukleinsäure-Tests
für die
Identifikation, die Diagnose und Behandlung der Infektion entscheiden.
Die Familie Enterobacteriaceae schließt ein: Citrobacter diversus,
Citrobacter freundii, Enterobacter aerogenes, Enterobacter agglomerans,
Enterobacter cloacae, Enterobacter fragilis, Enterobacter gergoviae,
Escherichia coli, Escherichia fergusonii, Escherichia hermanii,
Hafnia alvei, Klebsiella oxytoca, Klebsiella ozaenae, Klebsiella
pneumoniae, Klebsiella rhinoscleromatis, Proteus mirabilis, Proteus
penneri, Proteus vulgaris, Providencia alcalifaciens, Providencia
rettgeri, Providencia stuartii, Salmonella enteritidis, Salmonella
paratyphi, Salmonella typhi, Salmonella typhimurium, Serratia liquefaciens,
Serratia marcescens, Shigella dysenteriae, Shigella sonnei, Yersinia
enterocolitica, Yersinia intermedia, Yersinia pseudotuberculosis
und Morganella morganii.
-
Bakterien,
die Mitglieder der Gattung Enterococcus sind, sind Teil der normalen
Flora des Gastrointestinaltrakts, können aber Infektionen des Harntrakts,
von Wunden, Peritonitis, Blutvergiftung und Endokarditis verursachen.
Diese Gattung wird in drei Gruppen unterteilt, die aus den folgenden
Arten bestehen: Gruppe I, E. avium, E. pseudoavium, E. malodoratus
und E. raffinosus; Gruppe II, E. faecalis, E. solitarius, E. gallinarium, E.
faecium, E. casseliflavus und E. mundtii; Gruppe III, E. durans,
E. hirae und E. faecalis (asac). Bis heute gab es nur ein Isolat
von E. solitarius, dem Typenstamm der Art. Eine kürzlich nationale
Studie von Enterococcen, die aus menschlichen Infektionen isoliert
wurden, zeigte an, dass Isolate von E. faecalis und E. faecium 98%
der Proben ausmachen (Facklam et al., 1985. Kapitel 16. Streptococci
and aerococci, S. 154–175.
In Lennette et al., (Hrg.) Manual of Clinical Microbiology, Vierte
Auflage. American Society for Microbiology, Washington, D. C.).
Bakterien, die unter die Gattung Enterococcus fallen, schließen ein:
E. avium, E. pseudoavium, E. malodoratus, E. raffinosus, E. faecalis,
E. solitarius, E. gallinarum, E. faecium, E. casseliflavus, E. mundtii,
E. durans und E. hirae. Die Sonde, die in den hierin beschriebenen
Verfahren verwendet wurde, wies spezifisch alle Arten von Enterococcus
außer
E. solitarius nach.
-
Die
Gattung Staphylococcus wird in zwei Hauptgruppen unterteilt: Aureus
und nicht-Aureus. S. aureus ist die Ursache von Infektionen des
Weichgewebes sowie dem toxischen Schocksyndrom (TSS). Dieser Organismus
kann durch ein positives Ergebnis in einem Koagulasetest von anderen
Arten von Staphylokokken unterschieden werden (alle anderen Arten
sind negativ). Die pathogenen Wirkungen von Staphylococcus sind hauptsächlich mit
den Toxinen, die sie produzieren, verbunden. Das S. aureus Enterotoxin
verursacht eine schnell ausbrechende Nahrungsmittelvergiftung, die
zu Krämpfen
und schwerem Erbrechen führen
kann. Infektionen können
häufig
auf verunreinigtes Fleisch zurückgeführt werden,
das nicht vollständig
gegart wurde. Diese Mikroben sekretieren ebenfalls Leukocidin, ein
Toxin, das weiße
Blutzellen zerstört
und zu der Bildung von Pickeln und Akne führt. Insbesondere wurde gefunden,
dass S. aureus der Verursacher von solchen Erkrankungen wie Pneumonie,
Meningitis, Furunkeln, Arthritis und Osteomyelitis (chronische Knocheninfektion) ist.
Bakterien, die unter die Gattung Staphylococcus fallen, schließen ein:
Staphylococcus aureus, Staphylococcus cohnii, Staphylococcus delphi,
Staphylococcus epidermidis, Staphylococcus haemolyticus, Staphylococcus
hominis, Staphylococcus hyicus, Staphylococcus intermedius, Staphylococcus
saprophyticus, Staphylococcus simulans und Staphylococcus wameri.
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Organismen,
die als Campylobacter Arten klassifizierbar sind, sind Gram(+) Bakterien, die 5–11% aller Durchfallerkrankungsfälle in den
Vereinigten Staaten verursachen. Diese Organismen erreichen Zellbeweglichkeit
durch polare Flagellen, die aus der geschwungenen stäbchenförmigen Zelle
entspringen. Die am häufigsten
isolierte Art von Campylobacter ist C. jejuni, ein Organismus, der
gastrointestinale Infektionen verursacht. Menschen erwerben den
Organismus häufig
durch das Essen von rohem Hühnchen
oder das Trinken von verunreinigter Milch und Wasser. Die Infektion
führt gewöhnlich zu
Fieber, Krämpfen
und blutigen Durchfällen.
Dieser Organismus kann ebenfalls eine Blutvergiftung in Menschen
verursachen. Bakterien, die als Campylobacter Arten klassifizierbar
sind, schließen
ein: Campylobacter jejuni, Campylobacter coli und Campylobacter
laridis.
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Während Kriterien,
wie z. B. Morphologie, Farbe und metabolische Erfordernisse verwendet
werden können,
um phylogenetische Verwandtschaften unter Organismen zu charakterisieren,
wurde ein besonders nützlicher
Satz von Beziehungen, die sich für
die molekulare genetische Analyse anbieten, im Zuge der Entwicklung
dieser Erfindung identifiziert. Diese Verhältnisse sind in den 1–3 illustriert.
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Wie
in 1 angezeigt, sind Polynukleotidsonden an „pan-bakteriellen" und „pan-Pilz" Adressen nützlich,
um zu bestimmen, ob eine biologische Probe ribosomale Nukleinsäuren, die
bakteriellen oder Pilz Ursprungs sind, enthält. Mikroorganismen der bakteriellen
Abstammungslinie können
an einer Adresse, die einer Polynukleotidsonde entspricht, die spezifisch
ribosomale Nukleinsäuren
von Gram(+) Bakterien, aber nicht die ribosomalen
Nukleinsäuren
von Gram(+) Bakterien hybridisiert, in Gram(+) oder Gram(+) unterteilt
unterteilt werden. Interessanterweise ist bekannt, dass einige Bakterien
innerhalb der Klasse von Gram(+) Bakterien
die Eigenschaft verloren haben, die ihnen die Fähigkeit verleiht, in dem Gram-Färbungsverfahren positiv gefärbt zu werden.
Diese Bakterien würden
fälschlicherweise
mittels Färbung
als Gram(–) Bakterien
klassifiziert, aber haben die molekularen phylogenetischen Eigenschaften
von Gram(+) Bakterien auf dem Level der
Polynukleotidsequenz beibehalten. Ein besonders nützlicher
taxonomischer Differentiator schließt die Unterteilung von Gram(+) Bakterien in die „Niedrig (G + C)" und die „Hoch (G
+ C)" oder „Actinomyceten" Gruppen an einer Adresse
ein, die Actinomyceten identifiziert. Es ist selbstverständlich,
dass diese Kategorisierung von Bakterien sich auf den gesamten genomischen
molaren Prozentsatz von Guanin und Cytosin (G + C) bezieht. 2 illustriert
insbesondere, wie mehrere klinisch relevante Bakterien bis hinunter
zum Gattungs- und sogar Art-Level typisiert werden können, nachdem
sie als Mitglieder der Hoch (G + C) oder Niedrig (G + C) Gruppen
von Gram(+) Bakterien kategorisiert worden
sind. Die Figur zeigt ebenfalls, wie Enterococcus Bakterien als
Mitglieder der Niedrig (G + C) Gruppen von Gram(+) Bakterien
klassifiziert werden können. 3 zeigt
ein Schema zur Unterklassifizierung von verschiedenen Arten von
Gram(–) Bakterien.
Die Figur zeigt insbesondere, wie mehrere verschiedene bakterielle
Arten, einschließlich
E. coli, eine gemeinsame molekulare phylogenetische Verwandtschaft
als Mitglieder der Gruppe der Enterobacteriaceae oder der „enterischen
Bakterien" zeigen.
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Pfeile,
die in jeder der 1–3 auftauchen,
zeigen phylogenetische Verwandtschaften an und begründen Wege
zum Identifizieren von Mikroorganismen. Z. B. zeigt 2,
dass S. aureus ein Bakterium ist, das ein Mitglied der Gattung Staphylococcus
ist, und als ein Mitglied der Niedrig (G + C) Untergruppe von Gram(+) Bakterien klassifiziert wird. Somit würde erwartet,
dass rRNA von S. aureus mit: einer pan-bakteriellen Sonde, einer Sonde für Gram(+) Bakterien, einer Sonde, die für die Gattung
Staphylococcus spezifisch ist, und einer artspezifischen Sonde für S. aureus
hybridisiert. Da dieses Bakterium ein Mitglied der Niedrig (G +
C) Untergruppe von Gram(+) Bakterien ist,
wird mit einer Sonde, die spezifisch für die Hoch (G + C) Untergruppe von
Gram(+) Bakterien ist, keine Hybridisierung
erwartet. Dementsprechend können
die Beziehungen, die in den 1–3 dargestellt
sind, verwendet werden, um Profile von positiven und negativen Hybridisierungen für ribosomale
Nukleinsäuren
an verschiedenen Adressen in einer Sondenmatrix vorherzusagen.
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Somit
bezieht sich ein Aspekt der vorliegenden Erfindung auf Verfahren
zum Identifizieren von Mikroben, wobei Sammlungen von Adressen,
die Hybridisierungssonden umfassen, die Bindungsspezifität für ribosomale
Nukleinsäure-Zielsequenzen
besitzen, Organismen basierend auf molekularer Phylogenese unterscheiden.
Besonders bevorzugte Sonden, die in dem Verfahren verwendet werden
können,
können:
(1) Bakterien von Pilzen unterscheiden, (2) Gram(+) Bakterien
von Gram(–) Bakterien
Bakterien unterscheiden, (3) die Hoch (G + C) Untergruppe von Gram(+) Bakterien identifizieren, (4) Bakterien,
die Mitglieder der Familie Enterobacteriaceae sind, identifizieren,
(5) Bakterien, die als Enterokokken gruppiert werden, identifizieren,
(6) Bakterien, die Mitglieder der Gattung Staphylococcus sind, identifizieren,
(7) Bakterien, die Mitglieder der Gruppe Campylobacter sind, identifizieren,
und (8) Identifikationen von E. coli, Staphylococcus aureus, Candida
albicans, Pseudomonas aeruginosa und Streptococcus pneumoniae auf
dem Level der Art ermöglichen. Es
ist selbstverständlich,
dass eine positive Identifikation eines Mikroorganismus auf dem
Level der Art durch ein positives Hybridisierungsergebnis mit einer
artspezifischen Sonde angezeigt wird. Das trifft ebenfalls für die positive
Identifikation von Mikroorganismen als Gram(+) Bakterien
zu. Gram(–) Bakterien
werden jedoch als Untergruppe von Bakterien identifiziert, die ribosomale
Nukleinsäuren
besitzen, die nicht an eine Sonde, die für Gram(+) Bakterien
spezifisch ist, hybridisieren. Dieser subtraktive Ansatz, um Gram(–) Bakterien
Bakterien zu identifizieren, ist sowohl einfach als auch sehr bequem,
da die Gram(–) Bakterien
divergenter sind als die Gram(+) Bakterien.
Während
es notwendig sein kann, mehrere verschiedene Sonden zu verwenden,
um einen beträchtlichen
Anteil der Gram(–) Bakterien zu identifizieren,
können
Gram(+) Bakterien unter Verwendung einer einzelnen
Sonde identifiziert werden. Das Begrenzen der Anzahl von Sonden
in einer Hybridisierungsreaktion reduziert gewöhnlich die Wahrscheinlichkeit
für nicht
erwünschte
Kreuzhybridisierung. Nichtsdestotrotz kann eine Polynukleotidsonde,
die für
Gram(–) Bakterien
spezifisch ist, verwendet werden, um die ribosomalen Nukleinsäuren von
Gram(+) Bakterien von denen von Gram(–) Bakterien
zu unterscheiden.
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Ein
bevorzugter Satz von Adressen, der nützlich ist, um die matrix-basierte
Klassifikation von Mikroorganismen durchzuführen, schließt ein:
eine pan-bakterielle
Adresse; eine pan-Pilz Adresse; eine Adresse zum Unterscheiden von
Gram(+)und Gram(–) Bakterien,
und eine Adresse zum Identifizieren der Actinomyceten Untergruppe
von Gram(+) Bakterien. Eine Adresse für Bakterien
in der Familie Enterobacteriaceae ist ferner für die Verwendung in Kombination
mit dem vorangegangenen Satz von Adressen bevorzugt, da die zusätzliche Information,
die durch diese Adresse geliefert wird, nützlich ist, um Gram(–) Bakterien
zu kategorisieren. Eine Adresse für Bakterien in der Gattung
Enterococcus ist auf gleiche Art und Weise nützlich, um Einsicht in die Identität von Organismen,
die unter die Kategorie von Niedrig (G + C) Gram(+) Bakterien
fallen, zu erhalten. Andere nützliche
Adressen identifizieren Mitglieder der Gattung Staphylococcus und
der Campylobacter Gruppe von Bakterien. Schließlich schließen Identifikationen
auf dem Level der Art unter Verwendung des matrixbasierten Assays
ein: eine artspezifische Adresse für E. coli (ein Gram(–) Bakterium,
das ein Mitglied der Familie Enterobacteriaceae ist), eine artspezifische
Adresse für
Staphylococcus aureus (ein Mitglied der Niedrig (G + C) Untergruppe
von Gram(+) Bakterien, das unter die Gattung
Staphylococcus fällt),
eine artspezifische Adresse für
Candida albicans (ein Pilz), eine artspezifische Adresse für Pseudomonas
aeruginosa (ein Gram(–) Bakterium), und eine
artspezifische Adresse für
Streptococcus pneumoniae (ein Mitglied der Niedrig (G + C) Untergruppe
von Gram(+) Bakterien). Jede dieser Adressen
kann durch eine oder mehrere Polynukleotidsonden, die auf einem
bestimmten Locus in einer Testvorrichtung, wie z. B. jede der hierin
beschriebenen, aufgebracht ist, repräsentiert werden.
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Tabelle
4 präsentiert
einige der besonders bevorzugten Sondenmatrizen mit drei Adressen,
die Adressen höherer
Ordnung, mittlerer Ordnung und niederer Ordnung einschließen. Die
Einträge
in der Tabelle illustrieren spezifisch einige der besonders bevorzugten
Kombinationen von Adressen, die verwendet werden können, um
aufgabenspezifische Sondenmatrizen zu erzeugen. Diese Matrizen besitzen
ihren größten Nutzen
in Fällen,
in denen die Identität
eines Organismus bereits grob bestimmt worden ist. Insbesondere
sind die Sondenmatrizen, die in Tabelle 4 aufgelistet sind, für die weitere
Charakterisierung von bakteriellen Organismen (Reihen 1–7) und
Pilzorganismen (Reihe 8) nützlich. TABELLE 4 Beispielhafte Matrizen mit drei Adressen
Adresse
höherer
Ordnung | Adresse
mittlerer Ordnung | Adresse
niederer Ordnung |
pan-bakteriell | Gram(+) | Actinomyceten |
Gram(+) | Actinomyceten | Sonde
für bakterielle
Arten, die an der Actinomyceten Adresse nachgewiesen werden |
pan-bakteriell | Gram(+) | Sonde
für eine
Bakterienart, die an der Gram(+) Adresse
nachgewiesen wird |
pan-bakteriell | Familie Enterobacteria
ceae | Sonde
für eine
bakterielle Art, die an der Enterobacteriaceae Adresse nachgewiesen
wird |
pan-bakteriell | Gattung
Staphylococcus | Sonde
für eine
bakterielle Art, die an der Adresse für die Gattung Staphylococcus
nachgewiesen wird |
pan-bakteriell | Gattung
Enterococcus | Sonde
für eine
bakterielle Art, die an der Adresse für die Gattung Enterococcus
nachgewiesen wird |
pan-bakteriell | Gattung Campylobacter | Sonde
für eine
bakterielle Art, die an der Adresse für die Gattung Campylobacter
nachgewiesen wird |
pan-Pilz | Gruppe Candida | Sonde
für eine
Pilzart, die an einer Adresse für
die Candida Gruppe nachgewiesen wird |
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Ein
klinisch wichtiger Teil der Actinomyceten Untergruppe von Gram
(+) Bakterien schließt die Organismen: Mycobacteria
tuberculosis, Mycobacteria bovis, Mycobacteria bovis BCG und Mycobacteria
africanum ein, die den Mycobacterium tuberculosis Komplex (TB Komplex)
ausmachen. Diese Klassifikation wird spezifisch in
2 dargestellt.
Organismen des TB Komplexes sind für signifikante Morbidität und Mortalität in Menschen
verantwortlich. M. tuberculosis ist das häufigste TB Komplex Pathogen,
das aus Menschen isoliert wird. M. bovis BCG kann von infizierten
Tieren auf Menschen übertragen
werden. M. africanum verursacht Lungentuberkulose im tropischen
Afrika. Das
U.S. Patent Nr. 5,906,917 ,
dessen Offenbarung hierin durch Bezugnahme eingeschlossen ist, lehrt
zwei hochspezifische Hybridisierungssonden, die zur Identifizierung
des TB Komplexes nützlich
sind. Die erste Sonde hat die Sequenz GGTAGCGCTGAGACATATCCTCC (SEQ
ID NO: 42) und kann in Zusammenhang mit Helferoligonukleotiden,
die die Sequenzen CCGCTAACCACGACACTTTCTGTACTGCCTCTCAGCCG (SEQ ID
NO: 43) und CACAACCCCGCACACACAACCCCTACCCGGTTACCC (SEC ID NO: 44)
besitzen, verwendet werden. Die zweite Sonde hat die Sequenz CAGAACTCCACACCCCCGAAG
(SEQ ID NO: 45) und kann in Zusammenhang mit Helferoligonukleotiden,
die die Sequenzen TGATTCGTCACGGGCGCCCACACACGGGTACGGGAATATCAACCC
(SEQ ID NO: 46) und CTACTACCAGCCGAAGTTCCCACGCAGCCC (SEQ ID NO: 47)
und GGAGTTGATCGATCCGGTTTTGGGTGGTTAGTACCGC (SEQ ID NO: 48) und GGGGTACGGGCCGTGTGTGTGCTCGCTAGAGGCTTTTCTTGGC
(SEQ ID NO: 49) besitzen, verwendet werden. Diese Sonden sind besonders
zur Identifizierung von Untergruppen von Actinomyceten Bakterien
in Sondenmatrizen bevorzugt. Insbesondere schließen besonders bevorzugte Sondenmatrizen
Adressen für
Gram
(+) Bakterien, Actinomyceten und den
TB Komplex ein. Andere besonders bevorzugte Sondenmatrizen schließen Adressen
für pan-bakterielle Organismen,
Gram
(+) Bakterien und den TB Komplex ein.
Die TB Komplex Adresse erlaubt die Identifikation von einer Untergruppe
von Organismen, die positive Hybridisierungssignale an eine Adresse
höherer
Ordnung erzeugen können,
wie z. B. pan-bakterielle, Gram
(+) und Actinomyceten Adressen.
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Listeria
monocytogenes ist ein Gram
(+) Bakterium,
das kein Mitglied der Actinomyceten ist. Dieser Organismus ist hauptsächlich ein
Bakterium im Erdreich, das über
die Umwelt verteilt ist. Dieser Organismus, der in Wasserquellen,
landwirtschaftlichen Produkten und Tieren gefunden worden ist, ist
seit mehr als 50 Jahren als menschliches Pathogen erkannt worden.
Es ist das ätiologische
Agens von Listeriose, die Meningitis, Encephalitis, Blutvergiftung
und Endokarditis in Menschen verursacht.
U.S. Patent Nr. 6,028,187 , dessen
Offenbarung hierin durch Bezugnahme eingeschlossen ist, lehrt eine
hochspezifische Hybridisierungssonde, die zur Hybridisierung der
ribosomalen Nukleinsäuren
von Listeria monocytogenes verwendet werden kann. Diese Sonde besitzt
die Sequenz CTGAGAATAGTTTTATGGGATTAGCTCC (SEQ ID NO: 50) und kann
in Zusammenhang mit einem Helferoligonukleotid, das die Sequenz
GGCGAGTTGCAGCCTACAATCCGAA (SEQ ID NO: 51) hat, verwendet werden.
Diese Sonde ist nützlich,
um Untergruppen von Gram
(+) Bakterien in
Sondenmatrizen zu identifizieren. Besonders bevorzugte Sondenmatrizen,
die nützlich
sind, um Hybridisierungsverfahren durchzuführen, schließen Adressen
für Gram
(+) Bakterien und Listeria monocytogenes
ein. Andere besonders bevorzugte Sondenmatrizen schließen Adressen
für pan-bakterielle Organismen,
Gram
(+) Bakterien und Listeria monocytogenes
ein. Die Listeria monocytogenes Adresse erlaubt die Identifikation
einer Untergruppe von Organismen, die an Adressen höherer Ordnung,
wie z. B. pan-bakteriellen und Gram
(+) Adressen, positive
Hybridisierungssignale erzeugen.
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Andere
bevorzugte Adressen niederer Ordnung, die in Zusammenhang mit Adressen
höherer
und mittlerer Ordnung verwendet werden können, wie z. B. der pan-bakteriellen Adresse
und der Gram(+) Adresse, schließen eine
Adresse für
Staphylococcus aureus und eine Adresse für Streptococcus pneumoniae
ein.
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Eine
E. coli Adresse kann als eine Adresse niederer Ordnung in Kombination
mit Adressen für pan-bakterielle Organismen
und einer Adresse für
Bakterien in der Familie Enterobacteriaceae verwendet werden.
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Eine
Staphylococcus aureus Adresse kann als eine Adresse niederer Ordnung
in Kombination mit Adressen für
pan-bakterielle Organismen und einer Adresse für Bakterien in der Gattung
Staphylococcus verwendet werden.
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Bevorzugte
Adressen, die zu jeder der oben beschriebenen Matrizen mit drei
Adressen hinzugefügt werden
können,
schließen
eine Adresse zum Identifizieren von pan-Pilz Organismen und eine
Adresse zum Identifizieren bestimmter Arten von Pilzorganismen,
wie z. B. Candida albicans, ein.
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Zusätzlich zu
den Sonden zur Identifizierung von pan-Pilz Organismen und der Hefeart Candida
albicans wird eine andere Sonde als ein Bestandteil von Sondenmatrizen,
die verwendet werden können,
um Pilze zu klassifizieren, besonders bevorzugt. Insbesondere schließen bestimmte
besonders bevorzugte Sondenmatrizen Polynukleotidsonden ein, die
spezifische ribosomale Nukleinsäuren
von einer Vielzahl von Candida Arten, einschließlich C. albicans. C. tropicalis,
C. dubliniensis, C. viswanathii und C. parapsilosis hybridisieren, ohne
andere Arten, wie z. B. C. krusei oder C. glabrata zu hybridisieren.
Diese Hybridisierungsspezifität
wird durch eine Sonde, die die Sequenz GCGTCAATAAAAGAACAACAACCGATCCC
(SEQ ID NO: 55) besitzt, bereitgestellt. Diese Sonde kann in Zusammenhang
mit Helferoligonukleotiden, die die Sequenzen TAGTCGGCATAGTTTATGGTTAAGAC
(OMeT) (SEQ ID NO: 56) und CCCAGAACCCAAAGACTTTGATTTCTCGTAAGGTGCCGATT
(SEQ ID NO: 57) besitzen, verwendet werden. Diese Polynukleotide
werden als Bestandteile in Sondenmatrizen, die eine Adresse besitzen,
die spezifisch ribosomale Nukleinsäuren von C. albicans, C. tropicalis,
C. dubliniensis, C. viswanathii und C. parapsilosis hybridisiert,
besonders bevorzugt. Bemerkenswerterweise würde diese Adresse mit Bezug
auf die Kombination einer pan-Pilz Adresse und einer Adresse, die
C. albicans identifiziert, als eine Adresse mittlerer Ordnung betrachtet.
Somit schließt
eine besonders bevorzugte Sondenmatrix mit drei Adressen, die mit
den Erfordernissen und Richtlinien, die hierin beschrieben werden,
in Einklang ist, ein: (1) eine pan-Pilz Adresse, die ribosomale
Nukleinsäuren
von einer Vielzahl von Pilzarten, aber keine Bakterienarten hybridisiert,
(2) eine Adresse für
die Candida Gruppe, die ribosomale Nukleinsäuren von einer Vielzahl von
Candida Arten, einschließlich
C. albicans, C. tropicalis, C. dubliniensis, C. viswanathii und
C. parapsilosis hybridisiert, und (3) eine Candida albicans Adresse,
die spezifisch ribosomale Nukleinsäuren von Candida albicans hybridisiert.
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Alternative
Hybridisierungssonden können
als ein Bestandteil von Sondenmatrizen zur spezifischen Identifikation
von ribosomalen Nukleinsäuren
von Candida albicans verwendet werden. Z. B. kann eine Sonde, die
die Sequenz CGGCCATAAAGACCTACCAAGCG (SEQ ID NO: 52) besitzt, im
Zusammenhang mit Helferoligonukleotiden, die die Sequenzen CCAGTTCTAAGTTGATCGTTAAACGTGCCCCGGA
(SEQ ID NO: 53) und TGTCTACAGCAGCATCCACCAGCAGTCCGTCGTG (SEQ ID NO:
54) besitzen, zur Hybridisierung von ribosomalen Nukleinsäuren von
zahlreichen C. albicans Stämmen
und C. dubliniensis zu hybridisieren, ohne wesentlich ribosomale
Nukleinsäuren
von C. tropicalis, C. viswanathii, C. glabrata, C. krusei oder C.
parapsilosis zu hybridisieren. Diese Polynukleotide werden als Bestandteile
in Sondenmatrizen, die eine Adresse einschließen, die spezifisch C. albicans
und C. dubliniensis identifiziert, besonders bevorzugt.
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Ein
besonders nützliches
Klassifizierungssystem, das die Vorteile von phylogenetischen Unterschieden
zwischen Bakterien ausnutzt, wurde entwickelt, um die Identifikation
von nicht pathogenen Staphylokokken Bakterien zu erlauben. Zuerst
wurde eine Sonde für
die Gattung Staphylococcus verwendet, um Organismen als Mitglieder
der breiten Gattung von Staphylokokken Bakterien zu identifizieren.
Eine artspezifische Sonde wurde unabhängig verwendet, um Staphylococcus
aureus zu identifizieren. Ausgerüstet
mit dem Wissen über
das Hybridisierungsprofil dieser beiden Sonden ist es möglich, eine
Gruppe von Bakterien, auf die hierin als „Staph-Not-Aureus" (SNA) Bezug genommen
wird, eine klinisch relevante Identifikation von Bakterien, die
eine der häufigsten
Ursachen von falsch-positiven Blutkulturen sind, zu identifizieren.
Während
Staphylococcus aureus als ein „tatsächliches
Pathogen" betrachtet
wird, wenn es in einer Blutkultur nachgewiesen wird, werden Staphylokokken
Bakterien, die von einer anderen Art als S. aureus sind, im Allgemeinen
als verunreinigende Hautbakterien betrachtet, die unweigerlich während der
Blutentnahme gesammelt wurden.
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Somit
können über die
Bestimmung, ob Bakterien, die ribosomale Nukleinsäuren besitzen,
die eine Sonde, die für
die Gattung Staphylococcus spezifisch ist, ebenfalls eine S. aureus
artspezifische Sonde hybridisieren, sehr nützliche Informationen über die
Identität
von Staphylokokken Bakterien abgeleitet werden. Jedes Bakterium,
das rRNA oder rDNA besitzt, die die Sonde für die Gattung Staphylococcus hybridisiert,
aber nicht die S. aureus artspezifische Sonde, wird als SNA klassifiziert.
Wenn eine Blutkulturflasche SNA Bakterien enthält, zeigt dieses Ergebnis an,
dass die Kultur wahrscheinlich eine falsch-positive Kultur ist,
die mit Bakterien von einer Hautoberfläche, die zum Zeitpunkt der
Blutentnahme nicht ausreichend frei von Mikroorganismen des Donors
war, beimpft wurde. Das stellt ein einfaches Beispiel dafür dar, wie
eine Sammlung von Hybridisierungssonden, die Spezifität für molekulare
phylogenetische Verzweigungspunkte besitzen, verwendet werden kann,
um Mikroorganismen als Mitglieder einer Gattung oder Art zu identifizieren.
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Alternative
Verfahren zur Unterscheidung zwischen pathogenen S. aureus und harmlosen
Staphylokokken Bakterien von der Haut schließen das Durchführen eines
Standard Koagulationstest ein. Während
die meisten Kulturen von S. aureus koagulieren, zeigen Kulturen
von harmlosen Staphylokokken Bakterien gewöhnlich diese Eigenschaft nicht.
Diese harmlosen Staphylokokken Bakterien, die nicht koagulieren,
werden als „coagulase-negative
Staph" oder „CONS" bezeichnet. Die
Fähigkeit,
einen positiven Koagulasetest zu zeigen, variiert zwischen kommerziellen
Tests für
dieselbe Bakterienart. Somit können
die Verfahren zur Identifizierung von Mikroorganismen, die hierin
beschrieben werden, vorzugsweise einen Schritt zur Identifizierung von
COLAS als Untergruppe von Staphylokokken Bakterien, die nicht eine
S. aureus artspezifische Hybridisierungssonde hybridisieren, einschließen.
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Eine
Sondenmatrix zum Nachweis von ribosomalen Nukleinsäuren von
nicht-aureus Staphylokokken schließt eine Adresse zum Nachweise
von Bakterien, die Mitglieder der Gattung Staphylococcus sind, und
eine Adresse zum Nachweise der Art S. aureus ein. Eine Adresse zum
Hybridisieren ribosomaler Nukleinsäuren von pan-bakteriellen Organismen
kann gegebenenfalls aus Bequemlichkeit eingeschlossen sein. Positive
Hybridisierungsergebnisse an der pan-bakteriellen Adresse, der Staphylococcus
Gattungsadresse und der S. aureus Adresse würden das Vorhandensein von
S. aureus in der Testprobe anzeigen. Im Gegensatz dazu würde die
Gegenwart von nicht-aureus Staphylokokken Bakterien („SNA") durch positive
Hybridisierungsergebnisse an der pan-bakteriellen Adresse und der
Staphylococcus Gattungsadresse, aber einem negativen Ergebnis an der
S. aureus Adresse angezeigt. Natürlich
kann die Nützlichkeit
dieser Matrix ferner durch das Einschließen von Adressen für pan-Pilz
Organismen und für
die Art Candida albicans erweitert werden. In der Tat schließt eine
besonders bevorzugte Sondenmatrix ein: (1) eine pan-bakterielle
Adresse, (2) eine Adresse für
Bakterien, die unter die Gattung Staphylococcus fallen, (3) eine
Adresse für
die Art Staphylococcus aureus und (4) eine Adresse für pan-Pilz Organismen.
Gegebenenfalls kann eine zusätzliche
Adresse für
die Art Candida albicans eingeschlossen sein. In einer noch bevorzugteren
Sondenmatrix sind einige dieser Adressen an einem oder mehreren
gemeinsamen Orten kombiniert. Dieser letztere Aspekt der Erfindung
wird als „Hybridisierungssonden-Multiplexing" bezeichnet.
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Hybridisierungssonden-Multiplexing
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Ein
anderes Merkmal der Erfindung bezieht sich auf den „Multiplexing" Aspekt von Sonden-Hybridisierungsverfahren.
Multiplexing bezieht sich auf eine Vielzahl von Nukleinsäuresonden,
die physikalisch an einem einzigen Ort in einer Testvorrichtung
kombiniert werden, so dass ein qualitativ positives Hybridisierungssignal an
dem Ort anzeigt, dass eine der Sonden an ein Ziel hybridisiert ist,
ohne anzuzeigen, welche der Vielzahl von Sonden hybridisiert ist.
Da ein einzelner Ort in einer Testvorrichtung eine Vielzahl von
Polynukleotid-Hybridisierungssonden
aufnehmen kann, die zum Anzeigen des Vorhandenseins oder des Fehlens
von einer oder mehreren ribosomalen Nukleinsäuresequenzen verwendet werden
können,
wird sowohl auf den physikalischen Ort als auch die Arten von Mikroorganismen,
die durch ein positives Hybridisierungssignal an dem Ort identifiziert
werden, hierin als „Adresse" Bezug genommen.
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Während der
Entwicklung der Erfindung wurde entdeckt, dass einige der Nukleinsäuresonden
günstigerweise
in derselben Hybridisierungsreaktion kombiniert werden konnten und
Ergebnisse liefern, die nützlich sind,
um zu bestimmen, ob eine oder mehrere verschiedene Arten von Mikroorganismen
in der biologischen Probe vorhanden waren. Z. B. können Sonden,
die spezifisch für
Bakterien in der Familie Enterobacteriaceae und Bakterien in der
Gattung Enterococcus sind, an einem ersten gemeinsamen Ort kombiniert
werden, da die Einzigartigkeit des Hybridisierungsprofils für alle Mikroorganismen,
die in der Sondenmatrix identifiziert werden können, durch diese Kombination
nicht gefährdet
wird. Auf gleiche Weise können
Sonden, die für
Bakterien, die unter die Gattung Staphylococcus und unter die Campylobacter
Gruppe fallen, an einem zweiten gemeinsamen Ort kombiniert werden,
ohne die Einzigartigkeit des Hybridisierungsprofils zu gefährden. Vorteilhafterweise
wird es, wenn eine Sondenmatrix eine Vielzahl von Adressen, die
als einzigartige Wege zur Identifizierung von verschiedenen Mikroorganismen
dienen, möglich,
gemischte Kulturen von Mikroorganismen nachzuweisen und aufzulösen.
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Da
negative Hybridisierungsergebnisse im Kontext eines Sonden-Matrix-Hybridisierungsverfahrens bedeutsam
sind, können
bestimmte Adressen an einem gemeinsamen Ort kombiniert werden, ohne
die Fähigkeit,
aus den Hybridisierungsergebnissen sehr nützliche Informationen zu entnehmen,
zu gefährden.
Dieser Punkt kann durch das Inbetrachtziehen einer Sondenmatrix
veranschaulicht werden, die einschließt: (a) eine panbakterielle
Adresse, (b) eine Adresse zum Nachweis von Gram(+) Bakterien,
(c) eine Adresse für
die bakterielle Art Staphylococcus aureus, (d) eine Adresse für pan-Pilz Organismen,
und (e) eine Adresse für
die Pilzart Candida albicans. Ohne die Integrität der Information, die aus
den Hybridisierungsergebnissen abgeleitet werden kann, zu gefährden, kann
die Matrix unter Verwendung von vier Orten wie folgt konfiguriert
werden: (1) pan-bakterielle Adresse, (2) pan-Pilz Adresse, (3) Gram(+) Adresse, und (4) Artadressen für S. aureus
und C. albicans. In diesem Beispiel können die zwei Artadressen kombiniert
werden, da ein positive Hybridisierungsergebnis an dem gemeinsamen
Ort notwendigerweise von einem positiven Ergebnis an entweder (1)
der pan-bakteriellen Adresse und der Gram(+) Adresse
oder (2) der pan-Pilz Adresse begleitet wird. Das erstere Hybridisierungsergebnis
zusammengenommen mit einem positiven Hybridisierungsergebnis an
der Artadresse würde
anzeigen, dass der Testorganismus das Bakterium S. aureus war. Im
Gegensatz dazu würde
das letztere Hybridisierungsergebnis anzeigen, dass der Organismus
die Hefe C. albicans war. Das zeigt, wie der Artursprung einer ribosomalen
Nukleinsäure
von einem positiven Hybridisierungsergebnis an einer einzelnen Adresse,
die mehr als eine Art von Organismen identifiziert, bestimmt werden
kann.
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In
der Tat wird es auch bei der Verwendung von komplexen Matrizen bevorzugt,
eine Sammlung von artspezifischen Sonden an einer einzelnen Adresse
in der Matrix zu kombinieren. Eine bevorzugte Sammlung von Artensonden
würde z.
B. Sonden einschließen,
die Spezifität
für die
rRNA von E. coli, Staphylococcus aureus, Candida albicans, Pseudomonas
aeruginosa und Streptococcus pneumoniae besitzen. Wiederum würden positive
Hybridisierungsergebnisse an einer Matrixadresse, die dieser Sammlung
von Artensonden entsprechen würde,
einfach durch das Betrachten von Ergebnissen von anderen Adressen
in der Matrix aufgelöst werden.
Es ist jedoch wichtig, dass die Nukleinsäuren, die durch die artspezifischen
Sonden, die an einer einzelnen Adresse in der Sondenmatrix aufgebracht
sind, hybridisiert werden, voneinander durch identifizierende Informationen,
die durch mindestens eine andere Adresse in der Sondenmatrix geliefert
werden, unterscheidbar sind. Somit muss eine Adresse, die einer
Sammlung von Sonden entspricht, die Spezifität für verschiedene mikrobielle
Arten besitzt, jeweils einem einzigartigen Muster von Beziehungen
höherer
Ordnung zwischen den anderen Adressen entsprechen. Die Profile von
positiven und negativen Hybridisierungsergebnissen an den verschiedenen
Adressen in der Sondenmatrix können
einfach unter Verwendung einer „Vergleichstabelle" aufgelöst werden.
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Das
Bestimmen, welche Sonden an demselben Ort in einer matrix-basierten
Hybridisierungsreaktion kombiniert werden können, ist ein Fall von Routinepraxis.
In der Tat kann basierend auf bekannten molekularen phylogenetischen
Verwandtschaften, die einfach aus der wissenschaftlichen Literatur
erhältlich
sind, jedes Bakterium von Interesse ein Profil von erwarteten positiven
und negativen Hybridisierungsergebnissen für jede einer Sammlung von Adressen
in einer bestimmten Matrix zugewiesen bekommen. Jede Mikroorganismenart, die
einer artspezifischen Hybridisierungssonde in der Matrix entspricht,
muss durch ein einzigartiges Profil von positiven und negativen
Hybridisierungsergebnissen identifizierbar sein, um diese Art eindeutig
zu identifizieren.
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Neben
bestimmten Sonden, die vorzugsweise in Hybridisierungen verwendet
werden, die an physikalisch verschiedenen Orten durchgeführt werden,
können
die verbleibenden Sonden in der Matrix in jeder Kombination gemischt
werden, vorausgesetzt, dass die Sonden nicht an demselben Ort kombiniert
werden, wenn eine solche Kombination zu einer Matrix führt, in
der zwei verschiedene artspezifische Sonden sich durch ein gemeinsames
Hybridisierungsprofil auszeichnen. Z. B. wäre es in einer Sondenmatrix,
die Adressen für pan-bakterielle Organismen,
Gram(+) Bakterien, die Actinomyceten Untergruppe
von Gram(+) Bakterien und die Gattung Staphylococcus
besitzt, nicht annehmbar, eine einzelne Adresse zu haben, die artspezifische
Sonden für
sowohl Staphylococcus aureus als auch Staphylococcus epidermidis
repräsentiert,
da die Hybridisierungsprofile für
diese beiden Arten in der Matrix nicht unterscheidbar wären. Daher
können,
wenn eine Identifikation auf dem Level der Art gewünscht ist,
Sonden an einer gemeinsamen Adresse kombiniert werden, solange das Profil
von positiven und negativen Hybridisierungsergebnissen, das jeder
Artidentifikation entspricht, von allen anderen Profilen in der
Matrix unterscheidbar ist. Dasselbe trifft für phylogenetische Gruppierungen
höherer Ordnung,
einschließlich
Gruppierungen auf dem Level der Gattung, zu.
-
Es
sollte angemerkt werden, dass, sofern nicht unterscheidbare Marker
für Hybridisierungssonden,
die Nukleinsäuren
von verschiedenen Arten von Organismen nachweisen, verwendet werden,
ein positives Hybridisierungssignal an einer Adresse, die vielen
Artensonden entspricht, nicht eindeutig identifiziert, welche der Artensonden
für die
Hybridisierung verantwortlich ist. In einem solchen Fall hängt die
Auflösung
bis auf den Level einer Hybridisierungssonde von der Interpretation
des Ergebnisses im Kontext von anderen Ergebnissen an anderen Adressen
in der Sondenmatrix ab.
-
Schließlich liefert
der hierin beschriebene Multiplex Hybridisierungsansatz noch weitere
Vorteile, weil die Komplexität
der Instrumentalisierung, die benötigt wird, um den Assay durchzuführen, minimiert
wird. Insbesondere erfordert das erfindungsgemäße Verfahren keinen komplizierten
Laborapparat zum Durchführen des
Protokolls oder zum Auslesen der Assayergebnisse. Das Verfahren
passt in den klinischen Standardalgorithmus und die Standardgeräteplattform
und erfordert somit keine teure Ausstattung, die für den Assay
gedacht ist. Somit ist keine spezielle Instrumentenplattform zur
Durchführung
der hierin beschriebenen Sonden-Matrix-Hybridisierungsverfahren
erforderlich.
-
Spezifische Beispiele von
Hybridisierungssonden Multiplexing
-
Multiplexing
in Sondenmatrizen liefert ein Mittel zum Entnehmen proportional
großer
Mengen von Hybridisierungsdaten aus einer relativ kleinen Anzahl
von Loci. Ein Beispiel einer nützlichen
Sondenmatrix, das die oben beschriebenen Adressen in einer Multiplex-Konfiguration
mit vier Loci verwendet, besitzt die folgende Struktur:
Locus | Adresse |
1 | pan-bakteriell |
2 | pan-Pilz |
3 | Gram(+) und Candida Gruppe (C. albicans/ |
| C.
tropicalis/C. dubliniensis/C. viswanathii/ |
| C.
parapsilosis) |
4 | Staphylococcus
aureus und Candida albicans |
-
Da
jede unimikrobielle biologische Probe nicht gleichzeitig sowohl
bakterielle als auch Pilzorganismen enthalten würde, folgt, dass entweder die
bakteriellen oder Pilz-Adressen mittlerer und niederer Ordnung an dem
dritten und vierten Loci ausgetauscht werden können, um eine Matrix zu ergeben,
die die folgende Struktur besitzt:
Locus | Adresse |
1 | pan-bakteriell |
2 | pan-Pilz |
3 | Gram(+) und Candida albicans |
4 | Staphylococcus
aureus und Candida Gruppe |
| (C.
albicans/C. tropicalis/C. dubliniensis/C. |
| viswanathii/C.
parapsilosis) |
-
Diese
beiden Beispiele von Multiplex Hybridisierungssonden beschreiben
bevorzugte Sondenmatrizen in Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung.
Diese Matrizen schließen
drei Adressen, die spezifisch für
ribosomale Nukleinsäuren
von bakteriellen Organismen und drei Adressen, die spezifisch für ribosomale Nukleinsäuren von
Pilzorganismen sind, ein. Die Adressen für jede der bakteriellen und
Pilzunterteilungen stehen miteinander als Adressen höherer Ordnung,
mittlerer Ordnung und niederer Ordnung in Beziehung. Diese Matrizen
veranschaulichen ebenfalls besondere Beispiele, in denen Adressen
höherer
Ordnung für
Organismen, die zu verschiedenen Reichen gehören, in derselben Sondenmatrix
kombiniert sind. Schließlich
erlaubt das Multiplexing der Adressen in diesen Matrizen die Konfiguration
einer Vorrichtung, die sechs Adressen an nur vier Loci besitzt.
-
Chemische Struktur von Oligonukleotiden
-
Oligonukleotide,
die zum Durchführen
von Sonden-Matrix-Hybridisierungsverfahren
nützlich
sind, können
mit chemischen Gruppen modifiziert werden, um ihre Leistung zu verbessern.
Es ist somit selbstverständlich,
dass Bezugnahmen auf „Oligonukleotidsonden" oder „Helferoligonukleotide" oder einfach „Oligonukleotide" oder „Sonden" Polymere von nativen
Nukleotiden sowie Polymere, die mindestes ein Nukleotidanalog einschließen, umfassen.
-
Rückgrat-modifizierte
Oligonukleotide, wie z. B. solche, die Phosphorthioat- oder Methylphosphonatgruppen
besitzen, sind Beispiele von Analoga, die in Zusammenhang mit Oligonukleotiden
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Diese Modifikationen
machen die Oligonukleotide gegenüber
der nukleolytischen Aktivität
von bestimmten Polymerasen oder Nukleaseenzymen resistent. Andere
Analoga, die in die Strukturen der hierin offenbarten Oligonukleotide
eingebaut werden können,
schließen
Peptidnukleinsäuren oder „PNAs" ein. Die PNAs sind
Verbindungen, die Liganden umfassen, die anstelle an ein Phosphodiester-Rückgrat an
ein Peptidrückgrat
gebunden sind. Beispielhafte Liganden schließen entweder die vier natürlich auftretenden
Haupt-DNA Basen (d. h. Thymin, Cytosin, Adenin oder Guanin) oder
andere natürlich
auftretende Nukleobasen (z. B. Inosin, Uracil, 5-Methylcytosin oder
Thiouracil) oder artifizielle Basen (z. B. Bromthymin, Azaadenin
oder Azaguanin, etc.) ein, die über
einen geeigneten Linker an das Peptidrückgrat gebunden sind. Die PNAs
sind in der Lage, komplementäre
ssDNA und RNA Stränge
zu binden. Verfahren zur Herstellung und Verwendung von PNAs werden
in
U.S. Patent Nr. 5,539,082 offenbart.
Eine andere Art von Modifikation, die verwendet werden kann, um
die Oligonukleotide, die die hierin beschriebenen Sequenzen besitzen, herzustellen,
schließt
die Verwendung von Nicht-Nukleotid-Linkern (z. B. Arnold, et al., „Non-Nucleotide
Linking Reagents for Nucleotide Probes",
U.S.
Patent No. 6,031,091 , hierin durch Bezugnahme eingeschlossen) ein,
die zwischen Nukleotiden in der Nukleinsäurekette eingebaut sind, und
die nicht mit der Hybridisierung oder der Elongation eines Primers
interferieren.
-
Beispiele von nützlichen
Polynukleotidsonden
-
Polynukleotidsonden,
die zum Identifizieren von Mikroben gemäß den hierin beschriebenen
Verfahren nützlich
sind, hybridisieren typischerweise rRNA oder rDNA von bestimmten
Gruppen oder Arten von Mikroorganismen mit hoher Spezifität. Z. B.
kann eine „pan-bakterielle" Sonde, die spezifisch
die rRNA von allen oder nahezu allen bekannten Bakterienarten hybridisiert,
ohne Pilzorganismen zu hybridisieren, verwendet werden, um zu bestimmen,
ob eine biologische Probe Bakterien enthält. Auf gleiche Weise ist eine „pan-Pilz” Sonde, die
spezifisch die rRNA von allen oder nahezu allen bekannten Pilzarten
hybridisiert, ohne bakterielle rRNA zu hybridisieren, nützlich um
zu bestimmen, ob eine rRNA Probe Pilze enthält. Tabelle 5 präsentiert
Polynukleotidsequenzen von Sonden, die verwendet worden sind, um
die Erfindung zu veranschaulichen. Natürlich wird der Durchschnittsfachmann
erkennen, dass die Sonden, die in der Tabelle dargestellt sind,
durch andere Sonden ersetzt werden können.
-
-
Die
Sonden und Helfer, die in Tabelle 5 gezeigt sind, hybridisieren
spezifisch die entsprechenden Ziel rRNAs, die in der Tabelle angegeben
sind, und identifizieren so eine Sammlung von Organismen, die oben
in Zusammenhang mit den beispielhaften taxonomischen Differentiatoren
aufgelistet wurden.
-
Obwohl
die erfindungsgemäßen Vorrichtungen
und Verfahren unter Verwendung von bestimmten Oligonukleotidsonden
veranschaulicht worden sind, ist selbstverständlich, dass diese durch andere
Nukleinsäuresonden
mit gleichermaßen
guten Ergebnissen ersetzt werden können. Z. B. lehren Hogan et
al., in
U.S. Patent Nr. 5,541,308 eine
Sammlung von Oligonukleotidsonden, die in Hybridisierungsassays
verwendet werden können,
um einen breiten phylogenetischen Querschnitt von Bakterien nachzuweisen.
Diese Sammlung von Sonden könnte
an einer pan-bakteriellen Adresse in einer alternativen Sondenmatrix
verwendet werden. Eine alternative Hybridisierungssonde, die in
Sondenmatrizen an einer Adresse zum Nachweis von ribosomalen Nukleinsäuren von
pan-bakteriellen Organismen verwendet worden ist, besitzt die Sequenz
GGAACTTACCCGACAAGGAATTTCGCTACCTTAGG (SEQ ID NO: 58) und kann in
Zusammenhang mit Helferoligonukleotiden, die die Sequenzen ACCGTTATAGTTACGGCCGCCGTTTACCGGGGCTTC
(SEQ ID NO: 59), GCCTGGCCATCATTACGCCATTCGTGCAGGTC (SEQ ID NO: 60)
und GCCCAAATCGTTACGCCTTTCGTGCGGGTC (SEQ ID NO: 61) besitzen, verwendet
werden. Diese Polynukleotide werden als Bestandteile in Sondenmatrizen,
die eine Adresse besitzen, die pan-bakterielle Organismen identifiziert,
besonders bevorzugt und können
die pan-bakterielle Sonde, die in den Arbeitsbeispielen beschrieben
wird, mit gleichermaßen
guten Ergebnissen ersetzen.
U.S.
Patent Nr. 5,541,308 lehrt weiter Oligonukleotidsonden,
die mit der rRNA von zahlreichen Pilzorganismen reagieren. Auf die
gleiche Weise offenbaren Weisburg et al. in
U.S. Patent Nr. 5,403,710 zwei „pan-generische" Sonden, die Nukleinsäuren von
den meisten Pilzen hybridisieren. Jeder dieser letzteren Sätze von
Sonden könnte
in einer alternativen Sondenmatrix als eine pan-Pilz Adresse verwendet
werden.
U.S. Patent Nr. 5,635,348 offenbart
die Sequenzen von Sonden, die nützlich
sind, um Gram
(+) und Gram
(–) Bakterien
zu identifizieren. Oligonukleotid-Hybridisierungssonden, die nützlich sind,
um die Hoch (G + C) Untergruppe von Gram
(+) Bakterien
zu identifizieren, werden von Roller et al. in J. Gen. Micro. 138:
1167 (1992) und in Microbiology 149: 2849 (1994) offenbart. Sheiness
et al. lehren in
U.S. Patent
Nr. 5,776,694 eine Sonde, die Spezifität für Enterobacteriaceae besitzt.
Hogan et al. offenbaren in
U.S.
Patent Nr. 5,674,684 Hybridisierungssonden, die Bindungsspezifität für die rRNAs
von Enterokokken besitzen, und offenbaren und beanspruchen alternative
Hybridisierungssonden, die Bindungsspezifität für die rRNAs von Campylobacter
besitzen. Somit wird der Durchschnittsfachmann anerkennen, dass
Nukleinsäuresonden
neben denen, die spezifisch in Tabelle 5 beschrieben werden, verwendet
werden können,
um die hierin offenbarten matrixbasierten Hybridisierungsverfahren
durchzuführen.
-
Wie
in der vorangegangenen Tabelle angezeigt, können mehrere verschiedene artspezifische
Sonden verwendet werden, um ein Sonden-Matrix-Hybridisierungsverfahren
durchzuführen.
Um die Erfindung zu veranschaulichen, wurden artspezifische Sonden
zur Identifizierung von E. coli, Staphylococcus aureus, Candida albicans,
Pseudomonas aeruginosa und Streptococcus pneumoniae verwendet. Es
ist dem Durchschnittsfachmann klar, dass zusätzliche zu dem Satz, der in
den hierin detailliert beschriebenen Beispielen verwendet wurde,
artspezifische Sonden hinzugefügt
werden können
oder diese ersetzen können.
Natürlich
unterliegt die Auswahl von artspezifischen Sonden der Voraussetzung,
dass das Profil von positiven und negativen Hybridisierungsergebnissen
an den verschiedenen Adressen in der Matrix einzigartig für jede artspezifische
Sonde ist. Zwei Mikroorganismen, die durch verschiedene artspezifische
Sonden repräsentiert
werden, sollten nicht an allen anderen Adressen in der Matrix identische
Hybridisierungsprofile besitzen, wenn eine Identifikation auf dem
Level der Art gewünscht
wird.
-
Nützliche
Polynukleotid Markierungs-, Hybridisierungs- und Nachweissysteme
-
Es
kann im Wesentlichen jedes Markierungs- und Nachweissystem, das
zum Überwachen
von spezifischer Nukleinsäurehybridisierung
verwendet werden kann, in Zusammenhang mit den hierin offenbarten Sondenmatrizen
verwendet werden. Eingeschlossen in der Sammlung von nützlichen
Markern sind: Radiomarker, Enzyme, Haptene, verbundene Oligonukleotide,
chemolumineszente Moleküle
und redoxaktive Reste, die gegenüber
elektronischen Nachweisverfahren empfänglich sind. Bevorzugte chemolumineszente
Moleküle
schließen
Acridiniumester der Art, die von Arnold et al. in
U.S. Patent Nr. 5,283, 174 für die Verwendung
in Zusammenhang mit homogenen Schutzassays und der Art, wie sie
von Woodhead et al. in
U.S. Patent
Nr. 5,656,207 für
die Verwendung in Zusammenhang mit Assays, die multiple Ziele in
einer einzelnen Reaktion quantifizieren, verwendet werden, ein.
Bevorzugte elektronische Markierungs- und Nachweisansätze werden in
U.S. Patent Nr. 5,591,578 und
Nr. 5,770,369 und der veröffentlichten
Internationalen Patentanmeldung
WO 98/57158 offenbart.
Redoxaktive Reste, die in der vorliegenden Erfindung als Marker
nützlich
sind, schließen Übergangsmetalle,
wie z. B. Cd, Mg, Cu, Co, Pd, Zn, Fe und Ru ein.
-
Es
sollte offensichtlich sein, dass die Sondenmatrizen, die gemäß den hierin
beschriebenen Verfahren hergestellt sind, nicht-zufällige Sequenzen
besitzen, die unter Verwendung von analytischen Techniken, die auf
molekularer phylogenetischer Analyse basieren, ausgewählt wurden.
Sonden der Erfindung besitzen vorzugsweise Längen von 14 bis 45 Nukleotiden
oder bevorzugter zwischen 16 und 30 Nukleotiden, aber können bis
zu 100 Nukleotiden lang sein. Helferoligonukleotide haben vorzugsweise ähnliche
Längen.
Die Tatsache, dass die erfindungsgemäßen Sondenmatrizen nicht-zufällige Sequenzen
besitzen, steht im Gegensatz zu den kurzen, zufälligen Oligonukleotidsequenzen,
die in Arrays hoher Dichte auf „DNA Mikrochips" der Art, wie sie für das Durchführen von
Gen-Expressionsstudien verwendet werden (Science 282: 396 (1998)),
aufgebracht sind.
-
Bedingungen
hoher Stringenz, die nützlich
sind, um die hierin offenbarten Hybridisierungsverfahren durchzuführen, schließen Bedingungen
von 55–65°C ein, wenn
die Salzkonzentration im Bereich von 0,6–0,9 M liegt. Bevorzugte Salze
schließen
Lithiumchlorid ein, aber andere Salze, wie z. B. Natriumchlorid
und Natriumcitrat können
ebenfalls in der Hybridisierungslösung verwendet werden. Andere
nützliche
Hybridisierungsbedingungen hoher Stringenz werden alternativ durch
0,48 M Natriumphosphatpuffer, 0,1% Natriumdodecylsulfat und jeweils
1 mM EDTA und EGTA, oder durch 0,6 M LiCl, 1% Lithiumlaurylsulfat,
60 mM Lithiumsuccinat und jeweils 10 mM EDTA und EGTA bereitgestellt.
Es wird bevorzugt, dass alle Sonden, die in einer Sondenmatrix verwendet
werden, Tm-Werte besitzen, die innerhalb von 15°C voneinander liegen. Es wird
ferner bevorzugt, dass alle Sonden, die in einer Sondenmatrix verwendet
werden, die für
die Hybridisierung bei ungefähr
60°C optimiert
ist, Tm-Werte im
Bereich von 63°C
bis ungefähr
78°C besitzen.
-
Bemerkenswerterweise
wurden Verfahren, die für
die Freisetzung der Nukleinsäuren,
die den hierin offenbarten Hybridisierungsverfahren unterzogen werden
können,
aus Mikroorganismen geeignet sind, von Clark et al. in
U.S. Patent Nr. 5,837,452 und von
Kacian et al. in
U.S. Patent
Nr. 5,364,763 beschrieben.
-
Für
das Durchführen
von Hybridisierungsreaktionen nützliche
Apparatur
-
Das
matrix-basierte Verfahren zum Identifizieren von Mikroorganismen
kann unter Verwendung von jedem von mehreren verschiedenen Arten
von Testformaten durchgeführt
werden. Beispiele von Formaten, die verwendet werden können, um
die Hybridisierung durchzuführen,
schließen
ein, aber sind keineswegs begrenzt auf: einzelne Röhrchen,
wobei eine oder mehrere Sonden physikalisch von anderen Sonden oder Sammlungen
von Sonden, die in anderen Röhrchen
enthalten sind, isoliert werden können; die Vertiefungen einer
96-Well oder anderen Multi-Well-Mikrotiterplatte;
und ein fester Träger,
wie z. B. ein Teststäbchen
oder ein „DNA-Chip", wobei auf dem Träger an verschiedenen
Adressen Polynukleotidsonden in einer Konfiguration mit Abstand
zueinander immobilisiert sind.
-
Die
Identifizierung von Mikroorganismen mittels des erfindungsgemäßen Nukleinsäuretestsystems kann
vorzugsweise durchgeführt
werden, ohne einen in vitro Amplifizierungsschritt zu erfordern.
Es wird angenommen, dass alternative Identifizierungssysteme für Mikroorganismen,
die einen vorangehenden Amplifizierungsschritt verwenden, z. B.
unter Verwendung der Polymerase-Kettenreaktion (PCR), für falsch-positiven
Ergebnissen, die aus Umgebungsverunreinigung stammen, empfänglich sind.
Diese falsch-positiven Ergebnisse können aufgrund von falschen
Probeentnahmetechniken im klinischen Labor, dem Übertrag einer Kontamination
aus Amplifizierungsreaktionen, die hohe Konzentrationen an Amplicons
besitzen, oder durch die Kontamination von Laborreagenzien, die
für die
Prozessierung der Proben oder die Nukleinsäureamplifizierung verwendet
werden, auftreten. Alle diese Schwierigkeiten können vermieden werden, wenn
Polynukleotide aus einer biologischen Probe dem Sonden-Matrix-Hybridisierungsverfahren
unterzogen werden, ohne zuerst einen in vitro Amplifizierungsschritt
zu durchlaufen.
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Gemäß einem
Ansatz zum Durchführen
der matrixbasierten Hybridisierungsverfahren können die Sonden mit unterscheidbaren
Markern markiert sein. Beispiele von besonders bevorzugten Chemolumineszenzmarkern,
die verwendet werden können,
um die hierin beschriebenen Verfahren durchzuführen, sind die Acridiniumester(AE)-Marker,
die von Woodhead et al., in
U.S.
Patent Nr. 5,756,011 offenbart werden. Insbesondere kann
eine Einzeladresse verschiedene Sonden einschließen, die unabhängig mit
Chemolumineszenzmarkern markiert sind, die die höchsten Energien zu verschiedenen
Zeiten nach der Erzeugung einer Lichtemission emittieren. Materialien
und Verfahren, die verwendet werden können, um unterscheidbare Sonden,
die im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung nützlich sind,
herzustellen und zu verwenden, können
in
U.S. Patent Nr. 5,756,011 gefunden
werden. Fluoreszenz-Marker, die nach Exzitation Licht verschiedener
Wellenlängen
erzeugen, stellen noch andere Beispiele von unterscheidbaren Markern
dar, die in Zusammenhang mit den hierin beschriebenen Verfahren
verwendet werden können.
Auf diese Weise können
zwei Sonden, die unterscheidbare Marker verwenden, voneinander unterschieden
werden, obwohl sie an demselben Ort einer Testvorrichtung kombiniert
sind. Dementsprechend ist es möglich,
eine große
Anzahl von verschiedenen Sonden an einer einzelnen Adresse zu kombinieren,
und dennoch in der Lage zu sein, die Ergebnisse der Hybridisierung
für die
verschiedenen Sonden oder Sätze
von Sonden zu unterscheiden.
-
Kits zum Durchführen von
Sonden-Matrix-Hybridisierungsverfahren
-
Die
Materialien, die zum Durchführen
der Sonden-Matrix-Hybridisierungsverfahren
verwendet werden, können
in Kits, die zum Durchführen
der diagnostischen Verfahren verwendet werden können, eingeschlossen werden.
Die Kits schließen
mindestens eine Vorrichtung, die eine Vielzahl von Sonden zur Hybridisierung
von Nukleinsäuren
von Testorganismen beinhaltet, und Anweisungen zur Durchführung eines
Nukleinsäure-Hybridisierungsverfahrens
unter Verwendung der Vorrichtung ein. Die Vorrichtung schließt eine
Vielzahl von Adressen höherer
und niederer Ordnung, im Wesentlichen wie hierin offenbart, zum
Hybridisieren von ribosomalen Nukleinsäuren von Mikroorganismen, die
dem Test unterzogen werden, ein. Diese Adressen können den
hierin spezifisch offenbarten Adressen entsprechen, können aber
auch andere Adressen einschließen,
solange die Beziehung zwischen Adressen höherer, mittlerer und niederer
Ordnung beibehalten wird. Die Kits können gegebenenfalls Anweisungen
zum Nachweis von spezifischen Hybriden zwischen Sonden, die die verschiedenen
Adressen umfassen, und ribosomalen Ziel-Nukleinsäuren, die aus biologischen
Proben erhalten wurden, die dem Test mit der Vorrichtung unterzogen
werden, enthalten. Die Anweisungen können entweder gedruckte Anweisungen
oder Anweisungen, die auf einem computerlesbaren Medium, wie z.
B. einer magnetischen oder optischen Diskette, gespeichert sind,
sein.
-
Analytische Vorrichtungen
zur Interpretation der Hybridisierungsergebnisse
-
Die
Ergebnisse von Sonden-Matrix-Hybridisierungsverfahren
können
manuell oder mit der Hilfe eines Computers oder Datenprozessors
(„Prozessors") interpretiert oder
analysiert werden. Die Ergebnisse des Hybridisierungsverfahrens
können über eine
Anwenderschnittstelle, wie z. B. eine Tastatur, in den Prozessor
eingegeben werden oder direkt aus einer automatisierten Vorrichtung,
wie z. B. einem Plattenausleser, Filmscanner oder Luminometer, über eine
Maschinen-Schnittstelle eingegeben werden. Der Prozessor kann dann
die positiven und negativen Hybridisierungsergebnisse sortieren,
um ein Profil zu erstellen. Dieses Profil wird dann mit einer Vergleichstabelle,
die in einer Speichervorrichtung, die mit dem Computer verbunden
ist, gespeichert ist, verglichen. Die Vergleichstabelle bringt verschiedene
Profile von Hybridisierungsergebnissen mit verschiedenen Mikroorganismenidentitäten in Verbindung.
Auf diesem Weg kann ein Hybridisierungsprofil, das unter Verwendung
der Sondenmatrix bestimmt wurde, mit der Identität oder in Fällen von mehrdeutigen Ergebnissen,
die charakteristisch für
mehr als einen Organismus sind Kandidatenidentität des Organismus, der die Quelle
der Nukleinsäuren,
die verwendet wurden, um das Hybridisierungsverfahren durchzuführen, war,
in Verbindung gebracht werden.
-
Wie
angegeben, schließen
automatisierte Vorrichtungen, die zum Analysieren der Ergebnisse
von Sonden-Matrix-Hybridisierungsverfahren
nützlich
sind, eine Speichereinheit ein, in der eine Vergleichstabelle gespeichert
ist, die die Identitäten
von Mikroorganismen mit positiven und negativen Hybridisierungsergebnissen
an einer Reihe von unterschiedlichen Adressen in einer Sondenmatrix
korreliert. Adressen, die beim Durchführen der Erfindung besonders
nützlich
sind, schließen
ein: (a) eine Adresse, die die ribosomalen Nukleinsäuren von
pan-bakteriellen Organismen, aber nicht pan-Pilz Organismen nachweist;
(b) eine Adresse, die ribosomale Nukleinsäuren von pan-Pilz Organismen,
aber nicht pan-bakteriellen
Organismen nachweist; (c) eine Adresse, die die ribosomalen Nukleinsäuren von
Gram(+) Bakterien und die ribosomalen Nukleinsäuren von
Gram(–) Bakterien
unterscheidet; und (d) eine Adresse, die ribosomale Nukleinsäuren von
der Aktinomyceten Untergruppe von Gram(+) Bakterien
nachweist. Typische Speichereinheiten schließen Festplatten und Diskettenlaufwerke,
die magnetische Speichermedien umfassen, ein. Eine automatisierte
Vorrichtung, die für die
Interpretation der Ergebnisse von Sonden-Matrix-Hybridisierungsverfahren verwendet worden
ist, verwendete eine interne Computer-Festplatte als Speichervorrichtung,
die als Aufbewahrungsort für
die Vergleichstabelle diente.
-
Es
ist selbstverständlich,
dass ein positives Hybridisierungsergebnis an einer bestimmten Adresse
in der Sondenmatrix nicht notwendigerweise anzeigt, dass die Zielnukleinsäure genau
das Komplementär
der Sequenz enthält,
die als Sonde verwendet wurde. Z. B. kann es sein, dass eine bestimmt
Sonde trotz des Vorhandenseins von einer oder einer kleinen Anzahl
von Fehlpaarung(en) zwischen der Sonde und den rRNA Zielsequenzen
die rRNA von im Wesentlichen allen Bakterienarten hybridisiert.
Das zeigt, wie ein positives Ergebnis an einer bestimmten Adresse „diagnostisch" für eine Klasse
von Organismen sein könnte,
obwohl die Sondensequenz nicht notwendigerweise in den Genomen dieser
Klasse von Organismen vorhanden ist. Wie hierin verwendet, bedeutet „diagnostisch", dass für ein positives
Hybridisierungssignal gesagt werden kann, dass ein hybridisierendes
Polynukleotid einen bestimmten Ursprungs besitzt. Bedeutsamerweise
ist, obwohl ein positives Hybridisierungssignal, das aus einer genauen Übereinstimmung
zwischen einer Sonde und einem Ziel resultiert, ein positives Ergebnis
an einer entsprechenden Adresse ergeben würde, der entgegengesetzte Fall
nicht notwendigerweise wahr. Insbesondere beweist ein positives
Hybridisierungssignal an einer Adresse nicht notwendigerweise, dass
das Zielpolynukleotid eine Sequenz enthält, die perfekt oder vollständig zu
der Sonde komplementär
ist.
-
Automatisierte
Vorrichtungen, die zum Analysieren der ribosomalen Nukleinsäuren eines
Mikroorganismus nützlich
sind, schließen
ebenfalls einen Prozessor ein, der mit der Speichereinheit verbunden
ist. Teilweise wird der Prozessor zum Ausführen eines Algorithmus verwendet,
der das Profil der Hybridisierungsdaten mit den Identitäten von
Organismen, die ribosomale Nukleinsäuresequenzen besitzen, die
zu den Hybridisierungsergebnissen geführt haben könnten, korreliert. Der Prozessor
kann ebenfalls eine quantitative Analyse durchführen, um eine Basis dafür zu liefern,
um zu bestimmen, ob ein numerisches Ergebnis aus einem Hybridisierungsverfahren
positiv oder negativ ist. Während
es verschiedene Ansätze
gibt, denen gefolgt werden kann, um diese Bestimmung durchzuführen, nutzt
ein bevorzugter Ansatz den Vorteil des „Teil-Ganz" Verhältnisses unter Sonden, die
Teil der Matrix sind, aus. Z. B. würde ein positives Ergebnis
angezeigt, wenn der Hybridisierungswert größer als ein unterer Schwellenwert
ist und mindestens mehrfach größer ist
als der negative Kontroll-Hybridisierungswert. Wenn erst einmal
jedes Hybridisierungssignal als entweder positiv oder negativ bestimmt
worden ist, kann die Sammlung von Ergebnissen als ein Profil, ein
Wert oder eine „Folge" zusammengestellt
werden, das/der/die mit der Vergleichstabelle, die in der Speichereinheit
gespeichert ist, verglichen werden kann. Eine beispielhafte Folge
von Ergebnissen für
eine Sondenmatrix mit vier Adressen würde (1011) oder (+/–/+/+) sein,
wobei „1" oder „+" positive Hybridisierungsergebnisse
darstellt und „0" oder „–" negative Hybridisierungsergebnisse
darstellt.
-
Kommerziell
erhältliche
Tabellenkalkulations-Computersoftware
kann einfach angepasst werden, um den Vergleichsalgorithmus auszuführen. Z.
B. wurde speziell das EXCEL Tabellenkalkulationsprogramm, das von
Microsoft Corp. (Redmond, WA) verkauft wird, zur Erzeugung einer
beispielhaften automatisierten Vorrichtung zur Analyse von Sonden-Matrix-Hybridisierungsergebnissen
verwendet. Ein Teil einer Vergleichstabelle, die in der beispielhaften
Vorrichtung enthalten ist, besaß die
folgende Struktur:
Adresse | | | | | | | Ausgabe |
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | |
+ | – | + | – | + | – | – | Enterococcus |
+ | – | + | – | – | + | + | Staphylococcus aureus |
+ | – | + | – | – | + | – | Staphylococcus außer S. aureus |
| | | | | | | („SNA") |
+ | – | + | – | – | – | + | Streptococcus pneumoniae |
+ | – | + | – | – | – | – | Gram(+) Bakterien;
nicht die |
| | | | | | | Actinomyceten Untergruppe von |
| | | | | | | Gram(+) Bakterien,
nicht |
| | | | | | | Enterococcus, nicht ein |
| | | | | | | Mitglied der Gattung |
| | | | | | | Staphylococcus und nicht |
| | | | | | | Streptococcus pneumoniae |
-
Gegebenenfalls
liefert ein Ergebnis, das von der analytischen Einheit ausgegeben
wird, eine Liste von Kandidaten-Organismen, die einem Ergebnis aus
der Vergleichstabelle entspricht. Z. B. könnte ein Computer-Algorithmus
zur Identifizierung von Kandidaten-Organismen dem Anwender der Vorrichtung
einen Hyperlink zum Ansehen einer Liste von Kandidaten-Organismen
anbieten. In diesem Beispiel könnte
der Eintrag, der (+/–/+/–/+/–/–) entspricht,
mit einem Hyperlink verbunden sein, der Kandidaten- Organismen identifiziert
als: Enterococcus casseliflavus, Enterococcus durans, Enterococcus
faecalis, Enterococcus faecium, Enterococcus gallinarum, Enterococcus
hirae und Enterococcus mundtii. Diese Liste von Kandidaten-Organismen
ist aus der Information, die in Tabelle 6 enthalten ist, abgeleitet.
-
Ausgabeeinheiten,
die mit der automatisierten Analyseeinheit verwendet werden können, schließen solche
ein, die entweder vorübergehende
oder permanente Ausgaben erzeugen. Vorübergehende Ausgabe schließen solche
ein, die auf visuellen Anzeigetafeln oder Bildschirmen erscheinen.
Permanente Ausgabe schließen
gedruckte Unterlagen, wie z. B. solche ein, die durch einen Drucker,
der mit einem Prozessor verbunden ist, erzeugt werden. Es ist für den Fachmann
offensichtlich, dass jede dieser Arten von Ausgabeeinheiten mit
dem Prozessor verbunden werden kann, so dass die Ergebnisse des
Vergleichs zwischen den in den Prozessor eingegebenen Ergebnissen
und der in der Speichereinheit gespeicherten Vergleichstabelle dem
Anwender oder Betreiber der automatisierten Vorrichtung geliefert
werden können.
-
Spezifische Beispiele von
Sondenmatrizen
-
Es
wurde gefunden, dass eine Version der Sondenmatrix zur Identifizierung
einer großen
Breite von Mikroorganismen, einschließlich denen, die am häufigsten
für eine
Bakterämie
oder Blutvergiftung verantwortlich sind, besonders nützlich ist.
Eine Bakterämie
ist das Vorhandensein von Bakterien im Blutkreislauf, wie es nach
vielen kleineren operativen Eingriffen für einige Stunden auftreten
kann. Eine Blutvergiftung ist die schnelle Vermehrung von Bakterien
und zeichnet sich durch das Vorhandensein von bakteriellen Toxinen
im Blut aus. Eine Blutvergiftung ist immer eine ernste, lebensbedrohliche
Erkrankung. Wie oben angegeben, schließt die typische klinische Laborpraxis,
die für
den Nachweis und die Identifizierung von Organismen, die eine dieser
Erkrankungen verursachen, verwendet wird, das Beimpfen einer sterilen
Blutkulturflasche mit einer kleinen Menge von Patientenblut ein,
um Mikroorganismen, die sich in dem Blut befinden, zu vermehren.
Das Verfahren beginnt damit, dass ein Phlebologe die Hautfläche, die
zur Entnahme von venösem
Blut punktiert wird, gründlich
reinigt. Dieses Verfahren kann das Abwischen des Bereichs mit Alkohol
und einer iod-haltigen Lösung
einschließen.
Beispiele von automatisierten Systemen, die verwendet werden können, um
das Wachstum von Mikroorganismen in den Blutflaschen zu überwachen,
schließen
das BACTEC 9240 (Becton Dickinson, Sparks, MD), das BACT/ALERT (Organon
TEknika, Durham, NC) und ESP (Difco, Detroit, MI) ein. Nach einem
Zeitraum von mehreren Stunden bis Tagen werden Flaschen, die Kohlendioxid
produzieren, durch ein automatisiertes Überwachungssystem identifiziert,
die Flaschen werden geöffnet
und die Organismen, die in den Flaschen enthalten sind, werden einer
Gram-Färbung,
einem metabolischen Standardtest für die Wachstumserfordernisse
oder die Fähigkeit,
bestimmte nachweisbare Substrate abzubauen, unterzogen. Einige Organismen,
die nur kleine Mengen von Kohlendioxid erzeugen, erfordern fünf Tage
Kultur, bevor sie ein positives Signal auslösen. Oft werden falsch-positive
Ergebnisse erhalten, wenn verunreinigende Hautbakterien in die Blutflasche
eingebracht werden, oder wenn die Patientenblutprobe eine ausreichend
hohe Anzahl von respirierenden weißen Blutzellen enthält. Vorangegangene
Untersuchungen von Bakterämie
und Blutvergiftung schlossen, dass nur ungefähr 20 Mikroorganismenarten
95% der Isolate aus Blutflaschen ausmachen. Es sollte somit klar
sein, dass es unnötig
ist, die Möglichkeit
zu besitzen, die Arten von allen bekannten Bakterienarten und Pilzarten
zu bestimmen, um einen besonders nützlichen Testapparat zu erzeugen,
der klinisch relevante Informationen liefert.
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Beispiel
1 beschreibt Verfahren, die verwendet wurden, um den Mechanismus,
der dem Sondenmatrixansatz zur Identifizierung von Mikroorganismen
zugrunde liegt, zu demonstrieren. In diesem Beispiel wurden Hybridisierungsreaktionen
unter Verwendung einer Sammlung von gereinigten rRNAs oder polynukleotidenthaltenden
Lysaten, die von Kontroll-Mikroorganismen,
die bekannte Identitäten
besaßen,
erhalten wurden, durchgeführt.
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Beispiel 1
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Identifikation von Kontroll-Mikroorganismen
unter Verwendung einer Sonden-Matrix-Hybridisierung
-
Jedes
von sieben getrennten Hybridisierungs-Gefäßen (entweder Röhrchen oder
Mikrotiter-Wells) erhielt eine Sammlung von AE-markierten Sonden
und nicht-markierten Helfer-Oligonukleotiden, wie in Tabelle 5 angegeben.
Jede der Sonden war für
die rRNA einer Art von Organismus oder einer bestimmte Gruppe von Organismen
spezifisch. In diesem Verfahren wurden Acridiniumester-markierte
Sonden, die die Sequenzen, die in Tabelle 5 angegeben sind, besaßen, unter
Verwendung der folgenden Adressen verwendet: (1) pan-bakteriell; (2) pan-Pilz;
(3) Gram
(+); (4) Actinomyceten Untergruppe
von Gram
(+); (5) die Familie Enterobacteriaceae und
die Gruppe Enterococcus; (6) die Gattung Staphylococcus und die
Campylobacter Gruppe; und (7) artspezifische Sonden für E. coli,
Staphylococcus aureus, Candida albicans, Pseudomonas aeruginosa
und Streptococcus pneumoniae. Jede Adresse schloss ungefähr 0,1 pmol
der jeweiligen AE-markierten Sonde und ungefähr 10 pmol des jeweiligen Helfer-Oligonukleotids ein.
Es wurde entweder ungefähr
1,0–100
fmol gereinigter rRNA oder eine Menge von Lysat, die eine äquivalente
Menge von rRNA von kultivierten Bakterien, die von der American
Type Culture Collection (ATTC) oder von unserem Laborvorrat an Organismen
erhalten wurde, enthielt zu der Mischung der Sonden für jede Adresse
in der Matrix gegeben. Nach der Hybridisierung der Mischungen unter
Bedingungen hoher Stringenz wurde der Marker, der an nicht hybridisierte
Sonde gebunden war, inaktiviert und die spezifisch hybridisierte
Sonde durch Luminometrie im Wesentlichen gemäß dem Verfahren, das von Arnold
et al., in
U.S. Patent Nr. 5,283,174 ,
dessen Offenbarung hierin durch Bezugnahme oben eingeschlossen worden
ist, angegeben ist, quantifiziert.
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Die
qualitativen Ergebnisse, die in Tabelle 6 präsentiert sind, zeigen, wie
eine große
Anzahl von verschiedenen Mikroben unter Verwendung einer einzigen
Sondenmatrix typisiert werden kann. Adressen, die quantitative Hybridisierungssignale
ergaben, die mindestens 2-fach größer als Hintergrundsignale,
die in negativen Kontrollreaktionen nachgewiesen wurden, waren,
wurden als positive Hybridisierungsergebnisse darstellend eingestuft.
Hinterlegte Einträge
in Tabelle 6 repräsentieren
positive Hybridisierungsergebnisse an den angezeigten Adressen. Tabelle
6 Qualitative Hybridisierungsergebnisse
- *"GP#" identifiziert Organismen über Master
log Nummern für
Gen-Probe Incorporated.
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Die
Ergebnisse, die in Tabelle 6 präsentiert
werden, bestätigten,
dass das Hybridisierungsverfahren das erwartete Muster von Ergebnissen
an jeder der sieben Adressen in der Matrix ergab. Z. B. ergab rRNA von
S. aureus ein positives Hybridisierungssignal an der pan-bakteriellen Adresse
und ein negatives Hybridisierungssignal an der pan-Pilz Adresse
der Matrix. Das bestätigte,
wie erwartet, das Fehlen jeder von Pilzen abgeleiteten rRNA in der
S. aureus rRNA Probe. Das positive Signal an der Gram(+) Adresse
war mit der Tatsache konsistent, dass S. aureus ein Gram(+) Bakterium ist. Die negativen Ergebnisse
an Adressen, die der Actinomyceten Untergruppe von Gram(+) Bakterien
und den Familien Enterobacteriaceae und der Enterococcus Gruppe
entsprachen, bestätigte,
dass S. aureus nicht unter den Bakterien, die als Actinomyceten
klassifiziert werden, oder unter der enterischen oder Enterococcus
Gruppe von Bakterien war. Da S. aureus ein Mitglied der Gattung Staphylococcus
ist, war, obwohl er nicht ein Mitglied der Campylobacter Gruppe
ist, ein positives Hybridisierungssignal an der sechsten Adresse,
die diesen Sonden entsprach, angemessen. Dieses letztere Ergebnis
stellt beispielhaft dar, wie eine positive Hybridisierung mit jedem
einer Vielzahl von Sonden an einer bestimmten Adresse ein positives
Signal ergibt. Schließlich
war das positive Hybridisierungssignal an der siebten Adresse, die
einer Sammlung von artspezifischen Sonden entspricht, richtig, da
dieser Locus eine artenspezifische Sonde für S. aureus einschloss.
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Bedeutsamerweise
wäre, wenn
das positive Hybridisierungssignal an der Adresse, die den fünf artenspezifischen
Sonden entsprach, getrennt von den anderen Ergebnissen in der Matrix
in Betracht gezogen worden wäre,
nur eine mehrdeutige Interpretation der Daten möglich gewesen. Insbesondere
hätte das
Ergebnis angezeigt, dass die hybridisierenden rRNAs von mindestens
einer der Arten, die durch E. coli, S. aureus, C. albicans, P. aeruginosa
und S. pneumoniae angegeben werden, stammen. Wenn jedoch im Kontext
der anderen Ergebnisse in der Hybridisierungsmatrix betrachtet,
wird klar, dass bestimmte dieser Arten durch andere Ergebnisse in
der Matrix ausgeschlossen wurden. Z. B. bedeutete das negative Ergebnis
an der Adresse, die der pan-Pilz Sonde entsprach, dass die hybridisierende
rRNA nicht von der Hefe C. albicans stammen konnte. Auf gleiche
Weise bedeutete das negative Hybridisierungssignal an der Adresse,
die den enterischen Bakterien und Enterococcus entsprach, dass die
hybridisierende rRNA an der artspezifischen Adresse nicht von E. coli,
das ein enterisches Bakterium ist, stammen konnte. Die positiven
Hybridisierungsergebnisse an den Adressen, die den Staphylokokken
und Campylobacter Gruppen Sonden an der sechsten Adresse in der
Matrix entsprachen, bedeutete, dass das positive Hybridisierungssignal
an der artspezifischen Adresse nicht auf entweder P. aeruginosa
oder S. pneumoniae zurückzuführen sein
kann, da diese Organismen an der Adresse, die der Gattung Staphylococcus
und der Gruppe Campylobacter entspricht, negative Hybridisierungsergebnisse
ergeben hätten.
Das zeigt, wie die rRNA von einem Organismus ein unterscheidbares
Muster von Hybridisierungsergebnissen unter Verwendung des oben
beschriebenen Sonden-Matrix-Ansatzes ergibt.
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Bedeutsamerweise
repräsentiert
Tabelle 6 ebenfalls eine Vergleichstabelle, die verwendet werden kann,
um die Identität
eines Organismus, der durch eines der qualitativen Hybridisierungsprofile
in der Tabelle charakterisiert wird, zu dekodieren. Z. B. sollte
beim Betrachten der Tabelle 6 klar sein, dass ein Profil, das durch „(+/–/+/–/–/+/+/)" angegeben wird,
entsprechend den positiven und negativen Hybridisierungsergebnissen
an den sieben Adressen in der Tabelle, einen Mikroorganismus als
Staphylococcus aureus identifizieren würde.
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Während der
Entwicklung der Erfindung wurde überraschenderweise
entdeckt, dass das matrix-basierte Verfahren zum Identifizieren
von Mikroorganismen ebenfalls die Identitäten von Mikroorganismen, die
in einer gemischten Probe von Mikroorganismen enthalten sind, auflösen kann.
Insbesondere wurde gefunden, dass sogar anscheinend gut isolierte
Kolonien, die auf Nähragar-Platten
in mikrobiologischen Laboratorien wachsen, gelegentlich mehr als
eine Art von Mikroorganismen enthalten. Diese Fähigkeit, das Vorhandensein von
mehr als einem Organismus nachzuweisen, und die Fähigkeit,
die Identitäten
dieser Organismen ohne weitere Isolations- oder Reinigungsschritte
zu bestimmen, liefert starke Beweise für die Vorteile der Erfindung gegenüber alternativen
molekulardiagnostischen Techniken. Z. B. würde die Sequenzierung von Polynukleotiden
einer Mischung von Vorlagen, die rRNA oder rDNA von verschiedenen
Organismen repräsentieren, mehrdeutige
Ergebnisse liefern, die nicht verlässlich in unabhängige Sequenzen
unterteilt werden könnten. Auf
die gleiche Art und Weise können
sonden-basierte Verfahren zur Identifizierung von Mikroorganismen,
die weniger verständliche
Hybridisierungsstrategien verwenden, einschließlich Strategien, die keine
bestätigenden
Ergebnisse von negativen Hybridisierungssignalen ableiten, das Vorhandensein
eines zweiten Organismus übersehen,
wenn ein positives Hybridisierungsergebnis mit einer ersten artspezifischen
Sonde erhalten wird. Somit kann das hierin offenbarte Verfahren
verwendet werden, um Analysen durchzuführen, die durch alternative
Ansätze
sonst nicht durchgeführt
werden könnten.
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Die
quantitative Natur der Ergebnisse, die in dem matrix-basierten Verfahren
zur Mikrobenidentifikation erhalten werden können, zusammen mit der Fähigkeit,
Rückschlüsse aus
negativen Hybridisierungsergebnissen zu ziehen, wenn eine Sonde
ein Ziel-Polynukleotid nicht hybridisiert, ist die Basis, die dieser
einzigartigen Eigenschaft der Erfindung zugrunde liegt. Tatsächlich kann
das Normieren der Ergebnisse eines Matrix-Hybridisierungsverfahrens
auf das Signal, das an einer pan-bakteriellen oder einer pan-Pilz
Adresse gemessen wird, das System ausreichend quantitativ machen,
so dass einige Mischungen von Mikroorganismen in einem einzigen
Hybridisierungsverfahren aufgelöst
werden können.
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Beispiel
2 beschreibt die Verfahren, die zeigten, dass das matrix-basierte
Verfahren zur Identifikation von Mikroben Mischungen von Mikroorganismen
nachweisen und auflösen
konnte.
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Beispiel 2
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Auflösung von
gemischten Kulturen von Mikroorganismen Mehrere bakterielle Kontroll-rRNA-Proben wurden
unter Verwendung einer Sondenmatrix mit sieben Adressen, wie unter
Beispiel 1 beschrieben, getestet. Lysate, die rRNAs von drei verschiedenen
Stämmen
von Streptococcus pyogenes (Stämme
A-C) enthielten, wurden in der Sondenmatrix getestet. Es wurden
die Hybridisierungs- und
Quantifizierungsverfahren, die von Arnold et al., in
U.S. Patent Nr. 5,283,174 offenbart
werden, verwendet, um Ziel-rRNAs, die an die Sonden an den verschiedenen
Adressen gebunden waren, zu quantifizieren. Ein vierter Stamm (Stamm
D) derselben Art von Bakterien, wurde ebenfalls gemäß demselben
Verfahren getestet.
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Tabelle
7 präsentiert
normierte quantitative Ergebnisse, die Hybridisierungssignale an
jeder der Adressen in der Sondenmatrix anzeigen. Die durchschnittlichen
relativen Lichteinheit-(RLU)-Ergebnisse
für S.
pyogenes Stämme
A-C an jeder der sieben Adressen erscheinen in der ersten Reihe
der Tabelle. Ergebnisse, die für
S. pyogenes Stamm D erhalten wurden, erscheinen in der zweiten Reihe
der Tabelle. Alle Werte sind auf die Ergebnisse normiert, die an
der entsprechenden pan-bakteriellen Adresse erhalten wurden. In
diesem Fall wurden normierte Werte, die größer als 20% des pan-bakteriellen
Signals waren, als positiv betrachtet. TABELLE 7 Auflösung
einer gemischten bakteriellen Kultur durch Sonden-Matrix-Analyse*
Probe | pan-bakteriell | pan-Pilz | Gram(+) | Hoch
(G + C) | enterisch;
Enterncoccus | Staph Gattung; Campylobacter | A
rtenAdresse |
Strep.
pyogenes Stämme
A-C (Durchschnitt, n = 3) | 100 | 0,5 | 31 | 1,0 | 1,3 | 0,8 | 2,5 |
Strep.
pyo genes Stamm D | 100 | 0,5 | 51 | 0,8 | 1,5 | 29 | 2,3 |
- * Numerische Werte wurden auf das Hybridisierungssignal,
das an der pan-bakteriellen Adresse beobachtet wurde, normiert und
werden als Prozentsätze
(%) angegeben
-
Wie
in Tabelle 7 gezeigt, ergaben die normierten Durchschnitte für drei verschiedene
Stämme
von S. pyogenes (Stämme
A-C) ein Profil, das positive Hybridisierungsergebnisse an der pan-bakteriellen
und Gram(+) Adresse zeigt. Im Vergleich
ergab der vierte Stamm der Art (Stamm D) ein Profil, das positive
Hybridisierungsergebnisse an der pan-bakteriellen, Gram(+) und
Gattung Staphylococcus/Campylobacter Gruppe Adresse zeigte, mit
einem im Vergleich zu dem Durchschnitt der anderen Stämmen leicht
erhöhten
relativen Signal an der Gram(+) Adresse.
Da S. pyogenes ein Gram(+) Bakterium ist,
das kein Mitglied der Gattung Staphylococcus oder der Campylobacter
Gruppe ist, war klar, dass das positive Hybridisierungssignal, das
an der Gattung Staphylococcus/Campylobacter Adresse beobachtet wurde,
auf das Vorhandensein von hybridisierender rRNA von einem kontaminierenden
Bakterium neben S. pyogenes zurückzuführen sein
muss. Da Campylobacter Bakterien Gram(– ) sind, Staphylokokken Bakterien Gram(+) sind und angesichts der Beobachtung,
dass das relative Signal an der Gram(+) Adresse
erhöht
und nicht erniedrigt war, folgt, dass Gram(+) Staphylokokken
als Verunreinigung in der Anfangsprobe von Bakterien, die verwendet
wurde, um die rRNA für
die Hybridisierung herzustellen, vorhanden gewesen sein müssen. Da
die artspezifische S. aureus Sonde, die an der Artenadresse in der
Matrix vorhanden ist, kein positives Hybridisierungssignal ergab,
folgt, dass das kontaminierende Bakterium ein anderes Staphylococcus
Bakterium als S. aureus, d. h. ein „SNA" gewesen sein muss. Das zeigt, wie das
matrix-basierte Verfahren zum Identifizieren von Mikroben Mischungen
von Mikroorganismen auflösen
kann. Zahlreiche andere Beispiele von gemischten Populationen von
Mikroben wurden ebenfalls unter Verwendung dieser Technik aufgelöst.
-
Wie
oben angegeben, kann in mindestens einigen Fällen das matrix-basierte Verfahren
zur Identifikation von Mikroben vorteilhafterweise verwendet werden,
um die Identitäten
von Organismen, die in gemischten Populationen vorhanden sind, aufzulösen. Um
den quantitativen Aspekt des Verfahrens zu demonstrieren, wurde
ein Experiment durchgeführt,
um: (a) tatsächliche
Hybridisierungsergebnisse, die bei Verwendung von Mischungen von
Kontroll-Lysaten erhalten werden, und (b) quantitative Werte, die
für die
Hybridisierung, basierend auf Ergebnissen, die unter Verwendung
von isolierten Kontrollen erhalten wurden, vorhergesagt wurden,
zu vergleichen. In dem ersten Teil des Experiments wurden bekannte
Mengen von Lysaten von drei bakteriellen Arten kombiniert und gemäß einem
Standard-Sonden-Matrix-Hybridisierungsverfahren
hybridisiert. In der zweiten Hälfte
des Verfahrens wurden Mischungen der rRNA-enthaltenden Lysate hergestellt und
demselben Hybridisierungsverfahren unterzogen. Die Ergebnisse, die
für diese
gemischten Proben erhalten wurden, wurden mit den Werten verglichen,
die basierend auf den proportionalen Beiträgen von jedem Bestandteil in der
Mischung erwartet worden wären,
um zu zeigen, wie gemischte Proben quantitativ aufgelöst werden
können.
Obwohl das folgende beispielhafte Verfahren Mischungen von Lysaten
verwendete, die getrennt voneinander aus kultivierten Mikroorganismen
hergestellt wurden, sollte selbstverständlich sein, dass Lysate, die
von gemischten Kulturen von Mikroorganismen hergestellt wurden, ähnliche
Ergebnisse ergeben würden.
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Beispiel
3 beschreibt das Verfahren, das zeigte, dass Nukleinsäureproben
von zwei verschiedenen Mikroorganismen unter Verwendung eines Sonden-Matrix-Hybridisierungs-Protokolls
quantitativ aufgelöst
werden konnten.
-
Beispiel 3
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Auflösen von gemischten Populationen
von Mikroorganismen unter Verwendung einer Polynukleotid-Sonden-Matrix
-
Drei
unterschiedliche rRNA-enthaltende bakterielle Lysate wurden hergestellt
und dem Sonden-Matrix-Hybridisierungs-
und -Nachweisverfahren, das in Beispiel 1 beschrieben wird, unterzogen.
Enterococcus faecalis (ATTC# 29212; ein Gram
(+) Enterococcus),
Streptococcus uberis (ATTC# 27958; ein Gram
(+) Bakterium)
und E. coli (ATTC# 10798; ein Gram
(–) Mitglied
der Enterobacteriaceae) wurden in diesem Verfahren als Quellen der
rRNA verwendet. Eine Mischung von rRNAs, die aus E. coli, C. albicans,
S. aureus und M. chelonae gereinigt wurde, diente als positive Hybridisierungskontrolle,
wohingegen der Hybridisierungspuffer als negative Kontrolle diente.
Das Volumen der rRNA-enthaltenden Lysate, die in den 100 μl Hybridisierungsreaktionen
verwendet wurden, wurde konstant bei 50 μl gehalten. Tabelle 8 präsentiert
die quantitativen Hybridisierungsergebnisse, die unter Verwendung
jedes der drei bakteriellen Lysate isoliert voneinander erhalten
wurden. TABELLE 8 Sonden-Matrix-Hybridisierung
unter Verwendung von bakteriellen Lysat-Kontrollen (in RLU)
Adresse | positive Kontrolle | negative Kontrolle | S.
uberis | E.
coli | E.
faecalis |
pan-bakteriell | 152480 | 603 | 86520 | 35860 | 79210 |
pan-Pilz | 44200 | 760 | 628 | 603 | 595 |
Gram(+) | 90390 | 873 | 47270 | 818 | 44730 |
Hoch
(G + C) | 90680 | 1173 | 1020 | 1132 | 1038 |
enterisch/
Enterococcus | 31560 | 2113 | 1810 | 29040 | 37600 |
Gattung
Staph/ Campylobacter | 26060 | 883 | 822 | 817 | 803 |
Artensonden | 100790 | 2116 | 1854 | 32390 | 1784 |
-
Hybridisierungs-
und Nachweisverfahren wurden ebenfalls unter Verwendung von Lysaten
von Enterococcus faecalis und Streptococcus uberis, die in Volumenverhältnissen
von 4:1, 1:1 und 1:4 kombiniert worden waren, durchgeführt. Lysate
von E. coli und Streptococcus uberis wurden gleichermaßen in Verhältnissen von
1:1 und 1:4 kombiniert und dann in dem Hybridisierungsverfahren
verwendet. Die Ergebnisse, die unter Verwendung dieser gemischten
Proben erhalten wurden, werden in Tabelle 9 präsentiert. TABELLE 9 Hybridisierungsergebnisse (in RLU) für bakterielle
Lysate, die in variierenden Anteilen kombiniert wurden
Adresse | Ef/Su
(4:1) | Ef/Su
(1:1) | Ef/Su
(1:4) | Ec/Su (4:1) | Ec/Su (1:1) | Ec/Su (1:4) |
pan-Bakteriell | 84500 | 88730 | 85000 | 47710 | 60500 | 72950 |
pan-Pilz | 715 | 675 | 647 | 637 | 669 | 624 |
Gram(+) | 48960 | 45850 | 46480 | 9064 | 23350 | 37440 |
Hoch
(G + C) | 1120 | 1094 | 1162 | 1013 | 1027 | 1028 |
enterisch/
Enterococcus | 34070 | 23080 | 10542 | 24130 | 17030 | 8066 |
Gattung
Staph/ Campylobacter | 900 | 860 | 783 | 850 | 812 | 817 |
Artensonden | 2470 | 2414 | 2005 | 26610 | 17410 | 8433 |
- Ec ist E. coli
- Ef ist Enterococcus faecalis
- Su ist Streptococcus uberis
-
Schließlich wurden
die gemessenen RLU-Werte, die in Tabelle 9 präsentiert sind, mit Werten verglichen,
die basierend auf proportionalen Kombinationen der numerischen Ergebnisse,
die in Tabelle 8 präsentiert
wurden, erwartet wurden. Die Ergebnisse dieses letzteren Vergleichs
sind als Prozentsätze
in Tabelle 10 präsentiert. TABELLE 10 Vorhergesagte Hybridisierungsergebnisse
als Prozentsätze
von gemessenen Werten
Adresse | Ef/Su
(4:1) | Ef/Su
(1:1) | Ef/Su
(1:4) | Ec/Su (4:1) | Ec/Su (1:1) | Ec/Su (1:4) |
pan-Bakteriell | 95 | 93 | 100 | 96 | 101 | 105 |
pan-Pilz | na | na | na | na | na | na |
Gram(+) | 92 | 100 | 101 | 112 | 103 | 101 |
Hoch
(G + C) | na | na | na | na | na | na |
enterisch/
Enterococcus | 89 | 85 | 85 | 98 | 91 | 90 |
Gattung
Staph/ Campylobacter | na | na | na | na | na | na |
Artensonden | na | na | na | 99 | 98 | 94 |
- Ec ist E. coli
- Ef ist Enterococcus faecalis
- Su ist Streptococcus uberis
- na ist „nicht
anwendbar"
-
Die
Ergebnisse, die in Tabelle 10 gezeigt sind, zeigen, dass die berechneten
Werte und die tatsächlichen
Werte für
die Sonden-Hybridisierung in dem matrix-basierten Verfahren nahe
beieinander lagen.
-
Tatsächlich unterschieden
sich die tatsächlichen
und vorhergesagten Werte für
die Hybridisierung voneinander um nicht mehr als ungefähr 15%.
Das beweist, dass das Sonden-Matrix-basierte Hybridisierungsverfahren
verwendet werden kann, um quantitative Hybridisierungsdaten, die
die relativen Beiträge
von rRNAs von verschiedenen Mikroorganismenarten, die in der Mischung
enthalten sind, widerspiegeln, abzuleiten. Somit kann das matrix-basierte
Hybridisierungs-Protokoll verwendet werden, um die relativen Beiträge von verschiedenen
Mikroorganismen in gemischten Populationen von Mikroorganismen zu
bestimmen.
-
Die
folgenden Beispiele beschreiben, wie das matrixbasierte Verfahren
zur Mikroben-Identifikation verwendet werden kann, um Blutvergiftung
zu diagnostizieren.
-
Beispiel 4
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Diagnose von Blutvergiftung
unter Verwendung einer matrix-basierten Mikroben-Identifikation
-
Ein
menschlicher Patient, von dem vermutet wird, dass er eine Infektion
im Blut besitzt, wird zuerst von einem Arzt identifiziert. Dem Patienten
wird an einer Stelle der Haut, die mit Alkohol und einer Iodlösung gemäß standardmedizinischen
Verfahren gereinigt worden ist, eine venöse Blutprobe entnommen. Die
Probe wird verwendet, um eine Blutkulturflasche zu beimpfen, die
dann bei 37°C
gehalten und auf die CO2-Produktion in einem
automatisierten Inkubator hin überwacht
wird. Nach zwei Tagen scheint die Kultur trüb und wird durch visuelle Inspektion
als gas-produzierende Mikroorganismen enthaltend eingestuft. Eine
flüssige
Probe, die aus der Kulturflasche entfernt wird, wird selektiven
Zentrifugierungsschritten unterzogen (Davis et al., J. Clin Microbiol.
29: 2193 (1991)), um Mikroorganismen zu sammeln. Zuerst wird eine
1,5 ml-Probe der
Brühe aus
der Flasche entfernt und für
2 Sekunden bei ungefähr
9600 × g
zentrifugiert, um rote Blutzellen zu sedimentieren. Der Überstand
wird isoliert und einer Zentrifugation bei 9600 × g für 1 Minute unterzogen, um die
Mikroben zu konzentrieren. Das resultierende Pellet wird mittels
Standardlaborverfahren lysiert und die freigesetzten Polynukleotide
einer matrix-basierten Hybridisierungs-Analyse unter Verwendung der Sondenmatrix
mit sieben Adressen, die unter Beispiel 1 beschrieben wird, unterzogen.
Positive Hybridisierungssignale werden nur an der pan-Pilz Adresse
und an den Adressen, die den artspezifischen Sonden für E. coli,
S. aureus, C. albicans, P. aeruginosa und S. pneumoniae entsprechen,
nachgewiesen. Basierend auf diesen Ergebnissen wird geschlussfolgert,
dass das Blut des Patienten Candida albicans beinhaltet. Eine entsprechende
anti-Pilz Therapie wird sofort begonnen und der Zustand des Patienten
verbessert sich.
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Wie
hierin beschrieben, kann das matrix-basierte Verfahren zur Identifikation
von Mikroben klar eine Identifikation von Mikroorganismen auf dem
Level der Art, mit der Genauigkeit eines Amplifizierungs- und Sequenzierungsprotokolls,
aber mit den Vorteilen und der Einfachheit eines Sonden-Hybridisierungs-Ansatzes liefern.
Das matrix-basierte Verfahren zur Identifizierung von Mikroben bietet
jedoch auch die zusätzliche
Fähigkeit,
Identitäten
von Mikroben, die in gemischten Kulturen von Mikroorganismen enthalten
sind, aufzulösen. Außerdem erhält das matrix-basierte
Verfahren zur Identifikation von Mikroben sinnvolle Informationen
auch aus negativen Hybridisierungsergebnissen, ein Merkmal, das
kein Bestandteil anderer molekulardiagnostischer Verfahren ist.
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Diese
Erfindung wurde mit Bezugnahme auf eine Reihe von spezifischen Beispielen
und Ausführungsformen
beschrieben. Natürlich
deuten sich dem Fachmann bei der Betrachtung der vorangegangenen
detaillierten Beschreibung eine Reihe von anderen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung von alleine an. Somit ist der wahre Umfang
der vorliegenden Erfindung durch Bezugnahme auf die angehängten Patentansprüche zu bestimmen.
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