-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Material, das vom SCP1-Plasmid von
Streptomyces coelicolor A3(2) abstammt, sowie Verfahren und Verwendungen,
die damit in Verbindung stehen, insbesondere Material, das vom Gencluster
zur Methylenomycin-A-Biosynthese
abstammt.
-
Der
Erfindung liegt jene Arbeit zugrunde, die von den Erfindern hinsichtlich
der Sequenzierung und der Ableitung der Funktion verschiedener Gene
im biosynthetischen Methylenomycin-A-Gencluster durchgeführt wurde.
-
Die
natürliche
Rolle der DNA, welche die vorliegende Erfindung betrifft, liegt
in der Produktion des antibiotischen Methylenomycin A sowie Vertretern
derselben Art. Der gesamte Cluster der Methylenomycin-Produktion,
-Resistenz sowie -Regulationsgene (der mmy-Gencluster) ist lediglich
aus Studien an Streptomyces coelicolor A3(2) und Streptomyces violaceoruber
Nr. 2416 SANK 95570 bekannt (Chater und Bruton (1985)). In diesen
beiden Bakterien sind die Gene, die sich mit der Methylenomycin-Produktion
beschäftigen,
auf verschiedenen Plasmiden, SCP1 und pSV1, vorhanden (Aguilar und
Hopwood (1982)). Kein weiteres Beispiel der plasmidspezifizierten
Antibiotikaproduktion ist in Streptomyces bekannt. In den untersuchten
Fällen
können alle
natürlich
vorkommenden Streptomyces-Plasmide, unter anderem SCP1, mittels
Konjugation in neue Streptomyces-Wirte transferiert werden.
-
Die
DNA-Sequenz eines 9,5-kb-Abschnitts dieses Genclusters wurde nun
entdeckt, und die Erfinder haben mehrere Gene und ihre Transkriptionsorganisation
identifiziert. Sie fanden heraus, dass sich die Transkriptionsorganisation
dieser Region wesentlich von jener unterscheidet, die zuvor vorgeschlagen
wurde, z.B. in Chater und Bruton (1985). Die Funktion gewisser dieser
Gene wurde erneut von der Entdeckung abgeleitet, dass sie ein hohes
Ausmaß an
Homologie mit anderen Genen aufweisen, die in die Regulierung anderer,
chromosomal angeordneter biosynthetischer Antibiotika-Gencluster
in verschiedenen Streptomyceten involviert sind.
-
Diese
Entdeckung ist besonders hinsichtlich der Tatsache überraschend,
dass Methylenomycin das einzige Streptomyces-Antibiotikum ist, dessen
Biosynthese be kanntermaßen
von einem Plasmid verliehen wird, anstatt von nativer genomischer
Streptomyces-DNA. Sie impliziert, dass diese Gene adaptiert werden sollten,
um auf eine auf geeignete Art gesteuerte Weise in einem beliebigen
Streptomyces-Wirt zu wirken, auf den diese Plasmide übertragen
werden können.
-
Weiters
haben die Erfinder herausgefunden, dass die Insertion eines Gens
von Interesse in eine bestimmte Transkriptionseinheit innerhalb
dieses 9,5-kb-Abschnitts eine Regulation dieses Gens ermöglicht,
so dass es nur bei hoher Zelldichte exprimiert wird. Diese Transkriptionseinheit
enthält
drei biosynthetische Methylenomycin-Gene. Ähnliche Resultate wurden bei
einer anderen Transkriptionseinheit des mmy-Genclusters erhalten, was darauf hindeutet,
dass andere biosynthetische Gene auf ähnliche Art und Weise gesteuert
werden, sowie bei einer Transkriptionseinheit, die selbst Teil des
Regulationssystems ist.
-
Auf
der Basis dieser Entdeckungen stellen die Erfinder nun ein Modell
der Regulation der Methylenomycin-Expression in Streptomyces bereit.
-
Dieses
Modell ermöglicht
Prognosen bezüglich
der Wirkung der Zerstörung
gewisser Abschnitte des Genclusters.
-
Es
wurden Beobachtungen gemacht, die mit diesen Prognosen übereinstimmen.
-
Die
Erfinder haben einen Block von acht Genen, genannt mmyR, mmfP, mmfH,
mmfL, mmfR, mmyT, mmyO und mmyG, sequenziert und identifiziert.
Die Anordnung dieser Gene in dem sequenzierten DNA-Abschnitt ist
in 1d dargestellt. Die 1a-c zeigen die Position dieses Abschnitts
im Methylenomycin-Gencluster und auf dem SCP1-Plasmid.
-
Die
Autoren haben ebenfalls fünf
weitere Gene, genannt mmyK, mmyP, mmyA, mmyC und mmyX, sequenziert
und identifiziert, wobei diese Teil einer nicht vollständig definierten
Transkriptionseinheit, mmy...XCAPK, in einem nahegelegenen Block
sind. Die Organisation dieser Gene und weiterer nahegelegener Gene
ist in 1e dargestellt. Die Sequenz
dieser gesamten Region, zusammen mit abgeleiteten Aminosäuresequenzen
der Genprodukte, ist nun in der GenBank/EMBL-Datenbank unter der
Zugriffsnummer AJ276673 erhältlich.
-
Grundlage
des Systems sind die Produkte der zwei Gene mmyR und mmfR. Die Erfinder
haben herausgefunden, dass diese beiden Gene für Proteine mit sehr signifikanter Ähnlichkeit
mit mehreren anderen Proteinen aus verschiedenen Streptomyces-Spezies
kodieren (2). Ein bekanntes Modellmitglied
dieser Protein-Sub-Familie
ist ArpA, ein Protein von Streptomyces griseus (siehe z.B. Onaka
und Horinouchi (1997); Onaka et al. (1997); sowie Sugiyama et al.
(1998)). ArpA bindet den A-Faktor, ein Acyl-γ-butyrolacton (GBL), mit hoher
Affinität.
Bei Fehlen des A-Faktors bindet ArpA an spezifische Sequenzen in
den Promotoren von Target-Genen und verhindert ihre Expression.
Bindet ArpA den A-Faktor, so verliert es seine DNA-Bindungsaktivität, und die
Target-Gene werden exprimiert.
-
A-Faktor-artige
GBLs sind eine weitverbreitete Molekülfamilie in Streptomyces, die
sich außerhalb
der Zellen in Kultur ansammeln; sie scheinen zwischen dem Zytoplasma
und dem Medium frei ausgetauscht worden zu sein. Nur bei hoher Zelldichte
reicht die Konzentration außerhalb,
und daher innerhalb, der Zellen aus, um eine Abtrennung zugehöriger Bindungsproteine
(wie z.B. ArpA) von Promotoren hervorzurufen. Das Resultat davon
ist, dass die Target-Gene nur bei hoher Zelldichte aktiv werden.
Weiters regulieren zumindest manche dieser Target-Gene die Sporenbildung
und/oder die Antibiotika-Produktion, Vorgänge, die nur in dichten Kulturen
auftreten.
-
Die
Erfinder haben auch herausgefunden, dass die abgeleitete Aminosäuresequenz
des mmfL-Gens auf sehr signifikante Art und Weise Proteinen ähnelt, welche
die GBL-Produktion in anderen Streptomyces-Spezies verleihen (3).
Aus 1 geht hervor, dass sich das mmfL-Gen zwischen
den zwei für
den Repressor kodierenden Genen mmyR und mmfR befindet, zusammen
mit mmfP und mmfH.
-
Weiters
präsentieren
die Erfinder experimentelle Resultate basierend auf der Insertion
eines Markergens in die mmyG- und mmfH-Gene, die zeigen, dass mmyG
und mmfH bei hoher Zelldichte selektiv exprimiert werden (4). Das ausgewählte Gen war xylE aus einem
Plasmid von Pseudomonaden (Bruton et al. (1991)). Das xylE-Genprodukt ist das
Enzym Catechin-Oxygenase, das durch Koloniefärbung detektiert werden kann
(Ingram et al. (1989)).
-
Aus
der Sequenzanalyse scheint neu hervorzugehen, dass die mmyT-, mmyO-
und mmyG-Gene aus einem gemeinsamen Promotor innerhalb der nicht-kodierenden
Region zwischen mmfR und mmyT transkribiert werden. Daher schlagen
die Erfinder vor, dass alle drei Gene der mmyTOG-Region bei hoher
Zelldichte selektiv exprimiert werden. Auf ähnliche Art und Weise scheint
es neu so zu sein, dass mmfL, mmfH und mmfP aus einem gemeinsamen
Promotor innerhalb der nicht-kodierenden Region zwischen mmfL und
mmfR transkribiert werden und dass dieser Promotor auf ähnliche
Art und Weise reguliert wird.
-
Eine ähnliche
Regulierung der Expression wurde erhalten, als xylE in die mmy...XCAPK-Transkriptionseinheit
insertiert wurde (4 und 5),
was darauf hindeutet, dass der Promotor für diese Region auf ähnliche
Art und Weise reguliert wird.
-
Basierend
auf ihren Untersuchungen stellen die Erfinder nun ein Modell für die Regulierung
der Methylenomycin-Produktion in Streptomyces bereit. Die Produkte
der mmyR- und/oder mmfR-Gene, ArpA-Homologe, binden an den/die Promotor(en)
eines/von Gens/Genen, von dem/denen angenommen wird, dass es/sie für biosynthetische
Methylenomycin-Enzyme oder positive Regulatoren der Methylenomycin-Biosynthese kodiert/kodieren,
wodurch die Methylenomycin-Produktion verhindert wird. MmfL, das
Produkt des mmfL-Gens, steuert die Synthese eines GBL, das an die
Produkte der mmyR- und/oder mmfR-Gene bindet. Bei ausreichend hoher
Zelldichte (und daher ausreichend hoher mmfL-spezifizierter GBL-Konzentration
im Medium) reicht diese letztere Bindung aus, um die Bindung der
mmyR- und/oder mmfR-Genprodukte
an den/die Promotor(en) zu verhindern, dessen/deren Aktivierung
für die
Methylenomycin-Produktion notwendig ist. Unter diesen befinden sich
die Promotoren von mmyTOG, mmfLHP und mmy...XCAPK. Es wird weiters
abgeleitet, dass die Induktion des mmfLHP-Promotors ein „Steuer"-System bildet, wodurch
die Pro duktion von GBL amplifiziert wird und die Zellen zur uninhibierten
Expression aus den mmyTOG- und mmy...XCAPK-Promotoren „gezwungen" werden.
-
Als
ein Resultat weiterer Experimente wird ebenfalls vorgeschlagen,
dass das Produkt eines anderen Gens, mmyB, auch in diese Festlegung
involviert ist (siehe Beispiel 4).
-
Die
Erfinder prognostizieren nun aus diesem Modell, dass die Zerstörung der
mmyR- und/oder mmfR-Gene
zu einer erhöhten
Methylenomycin-Produktion führt,
da der Verlust an Repressoren Target-Promotoren aus der Repression
freisetzt. Diese Prognose wurde durch Beobachtungen bestätigt, die
zeigen, dass keiner der mmyR-, mmfP- und mmfH-Gene ein positiver
Regulator ist; dass keiner davon für ein biosynthetisches Enzym
kodiert, das für
die Methylenomycin-Biosynthese essentiell ist; und dass mmyR negativ
wirkt.
-
Als
ein Resultat weiterer Experimente prognostizieren die Erfinder auch,
dass ein zusätzliches
Gen, mmyB, ebenfalls in den Ablauf des Regulationsschemas involviert
ist. Beobachtungen, die in Beispiel 4 erwähnt werden, haben diese Prognose
unterstützt.
-
Die
Erfinder sind auch der Ansicht, dass die Gegenwart einer zusätzlichen
Kopie von mmfL zu einer erhöhten
Methylenomycin-Produktion führen
würde,
da dies zu einer verstärkten
GBL-Synthese führen
sollte und daher zu einer wirksameren Anhebung der Repression. Diese
Prognose wurde auch durch Beobachtungen bestätigt.
-
Die
Sequenzierung des mmfL-Gens zeigt, dass es ein ungewöhnliches
Merkmal enthält,
nämlich
die Gegenwart eines TTA-Codons (Position in 1 dargestellt).
TTA (= UUA in mRNA) ist eines von sechs Codons, die für Leucin
kodieren. Aufgrund der Tatsache, dass es voll und ganz lebensfähige Mutantenstämme von
Streptomyces gibt, denen die Fähigkeit
fehlt, dieses Codon zu translatieren, ist jedoch bekannt, dass das TTA-Codon
nicht in etwaigen essentiellen Genen von Streptomyces-Spezies verwendet
wird. Solche Mutanten sind im bldA-Gen defekt, das direkt für die Transfer-RNA
kodiert, die für
die Erkennung des UUA-Codons verantwortlich ist (Leskiw et al. (1991)).
Die Translation von mmfL-mRNA in das MmfL-Protein wäre daher
in einer bldA-Mutante stark eingeschränkt. Beobachtungen, die in
Beispiel 4 dargelegt sind, haben diese Prognose stark unterstützt.
-
Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung prognostizieren auch, dass es
zu einem Versagen der GBL-Produktion in einer bldA-Mutante kommen
würde,
was zu einer fehlenden Produktion von Methylenomycin führen würde, da
ihr Modell zeigt, dass mmfL die Produktion eines GBL verleiht, das
benötigt
wird, um die Repression der Methylenomycinsynthese abzumildern.
Beobachtungen, die in Beispiel 4 dargelegt sind, haben diese Prognose
stark unterstützt.
-
Es
werden hierin Experimente beschrieben, in denen ein auf geeignete
Art und Weise ausgerichtetes Fremdgen, das für ein leicht detektierbares
Enzym (xylE) kodiert, in verschiedene Transkriptionseinheiten im Methylenomycin-Gencluster
insertiert wurde. Die Expression von xylE wurde in hohem Ausmaß z.B. in bldA+-Stämmen
detektiert, die mmyG::xylE-, mmfH::xylE- oder mmy...XCAPK::xylE-Fusionen
in sich tragen, war jedoch nicht detektierbar in bldA-Mutanten,
welche dieselben Fusionen in sich tragen, was die Prognose des Modells
bestätigt.
-
Das
Expressionsmuster von Catechin-Oxygenase in bldA+-Stämmen, die
mmyG::xylE-, mmy...XCAPK::xylE- oder mmfH::xylE-Fusionen in sich
tragen, zeigt, dass es zu einem frühen Zeitpunkt während des
Wachstums keine detektierbare Aktivität gab, wohingegen die spezifische
Aktivität
später
im Wachstum sehr stark anstieg (4),
was zeigt, dass der Promotor, der die xylE-Expression antreibt,
auf sehr spezifische Art und Weise reguliert wird.
-
Zum
Vergleich wurde, als xylE zur Produktion von Undecylprodigiosin,
einem anderen Antibiotikum, im Chromosom von S. coelicolor an die
redX-Transkriptionseinheit fusioniert wurde, eine viel schwächere spezifische
Aktivität
erhalten, wenn auch unter anderen Wachstumsbedingungen (Guthrie
und Chater (1990)). Daher ist der Promotor, der die mmyG::xylE-Expression
steuert, sehr stark im Vergleich zu jenen von Genen für andere
Streptomyces-Antibiotika. Auf ähnliche
Art und Weise wird eine starke Expression für die Promotoren angegeben,
welche die Expression von mmyK und mmfH steuern.
-
Bei
der fortdauernden Sequenzierung der Methylenomycin-Gene wurde eine
andere Target-TTA-Sequenz für
die bldA-Wirkung entdeckt, was darauf hindeutet, dass das TTA-Codon
in mmfL nicht der einzige Grund für die bldA-Abhängigkeit
der Methylenomycin-Produktion sein könnte. Diese Prognose wurde
durch Beobachtungen verifiziert (siehe Beispiel 4b).
-
Ausgehend
von ihrem Modell lehren die Erfinder, dass die Insertion einer Nucleinsäure von
Interesse (z.B. eines Gens oder von Genen) in die mmyTOG-Region
in der korrekten Ausrichtung und in Gegenwart der mmyR-mmf-mmyTOG-Region
links von der Insertionsstelle zu einer selbstregulierenden, starken
Expression der Nucleinsäure
von Interesse führt,
und zwar besonders spät
in der Kultur, um ein hohes Expressionsausmaß nur unter Bedingungen bereitzustellen,
wenn die Hauptwachstumsphase beendet wurde (d.h. bei hoher Biomasse-
und hoher Mycelium-Dichte). Dies hat vier Hauptvorteile für die Expression
der Nucleinsäure
von Interesse: (1) eine reduzierte oder keine Expression früher im Wachstum,
wobei toxische Wirkungen mancher Genprodukte auf das Wachstum vermieden
werden; (2) ein exogen hinzugefügter
Induktor ist kein Erfordernis, wodurch verschiedene Beschränkungen
bezüglich
des Kulturmediums oder Probleme der Kosten des Hinzufügens von
Induktoren zu großen
Fermentern oder des Entfernens dieser aus dem gewünschten
Endprodukt vermieden werden; (3) der Methylenomycin-Cluster, auf
natürliche
Art und Weise auf einem leicht übertragbaren
Plasmid vorhanden, hat sich wahrscheinlich weiterentwickelt, um
eine korrekt regulierte Expression in verschiedenen Streptomyces-Wirten
(siehe oben) zu ermöglichen,
was von kommerzieller Bedeutung ist, da beinahe jedes Antibiotikum
oder anderes Streptomyces-Produkt, das kommerziell hergestellt wird,
einen anderen Stamm umfasst; sowie (4) die Expression wird von einem
starken Promotor gesteuert, was zu einer großen Ausbeute des gewünschten
Endprodukts führt.
Weitere Experimente scheinen zu zeigen, dass der für die Ex pression
verwendete Wirtstamm jene mmy-Gene enthalten sollte, die sich rechts
von mmr befinden, oder zumindest das mmyB-Gen.
-
Auf ähnliche
Art und Weise lehren die Erfinder, dass ähnliche Resultate erhalten
werden könnten, wenn
die Nucleinsäure
von Interesse in geeigneter Ausrichtung in die mmy...XCAPK-Region
insertiert ist, in Gegenwart der mmy...XCAPK-Region rechts von der
Insertionsstelle und in Gegenwart des mmy...XCAPK-Promotors, oder
wenn die Nucleinsäure
von Interesse in geeigneter Ausrichtung in die mmfLHP-Region insertiert
ist, in Gegenwart der mmfLHP-Region rechts von der Insertionsstelle
und in Gegenwart des mmfLHP-Promotors.
-
Ähnliche
Resultate können
auch erhalten werden, wenn die Nucleinsäure von Interesse in geeigneter Ausrichtung
in die mmyBQE-Region insertiert ist, in Gegenwart der mmyBQE-Region
rechts von der Insertionsstelle und in Gegenwart des mmyBQE-Promotors,
oder wenn die Nucleinsäure
von Interesse in geeigneter Ausrichtung in die mmyYF-Region insertiert
ist, in Gegenwart der mmyYF-Region links von der Insertionsstelle und
in Gegenwart des mmyYF-Promotors.
-
Weiters
wird angenommen, dass gewisse Regionen des 9,5-kb-Abschnitts, der
untersucht wurde, von größerer Bedeutung
sind als andere. Insbesondere lehrt das Modell, dass das Wechselspiel
zwischen den Produkten der mmfR-, mmyR-, mmfL- und mmyB-Gene und den Promotoren der
mmyTOG-, mmy...XCAPK- und mmfLHP-Regionen
von entscheidender Bedeutung für
die Regulierung der Methylenomycin-Produktion ist. Daher wird gelehrt,
dass die Kombination der Nucleinsäure von Interesse und minimaler
Regulationsabschnitte, die ein mmfR-Gen und/oder ein mmyR-Gen; ein mmfL-Gen;
ein mmyB-Gen; sowie einen mmyTOG-Promotor und/oder einen mmy...XCAPK-Promotor
und/oder einen mmfLHP-Promotor und/oder einen mmyBQE-Promotor und/oder
einen mmyYF-Promotor umfassen, auch zu einer erhöhten Expression der Nucleinsäure von Interesse
bei höherer
Zelldichte im Vergleich mit geringerer Zelldichte führt.
-
Es
wird jedoch auch in Betracht gezogen, dass die mmfP- und mmfH-Gene
bei der Regulierung der Methylenomycin-Produktion von Bedeutung
sind, z.B. können
ihre Produkte unter einigen Bedingungen die Struktur des GBL modifizieren,
dessen Produktion durch das mmfL-Gen verliehen wird, was zu Veränderungen der
Details der Wechselwirkungen zwischen den GBL- und den mmyR- und/oder
den mmfR-Genprodukten führt. Daher
können
diese Gene auch im Regulationsabschnitt vorhanden sein.
-
Weiters
erwarten die Erfinder, nachdem sie herausgefunden haben, dass drei
verschiedene Promotoren biosynthetischer Methylenomycin- und positiver
Regulations-Gene
auf dieselbe Art und Weise reguliert werden, dass andere Promotoren
biosynthetischer Methylenomycin-Gene auch auf ähnliche Art und Weise reguliert
werden.
-
In
einem ersten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung daher eine
Expressionskassette zur Expression einer Nucleinsäure von
Interesse bereit, wobei die Expressionskassette Folgendes umfasst:
einen
Regulationsabschnitt oder Regulationsabschnitte, umfassend:
ein
erstes Regulationselement, das entweder ein mmyR-Gen, das für ein MmyR-Polypeptid
kodiert, oder ein mmfR-Gen, das für ein MmfR-Polypeptid kodiert,
oder beides umfasst;
ein zweites Regulationselement, das ein
mmfL-Gen umfasst, das für
ein MmfL-Polypeptid kodiert; und
einen Promotor (den „reprimierbaren
Promotor"), dessen
Funktion durch das Expressionsprodukt des ersten Regulationselements
unterdrückt
wird, wobei die Unterdrückung
durch ein Produkt gemildert oder beseitigt wird, dessen Produktion
durch das MmfL-Polypeptid verliehen wird, und
eine heterologe
Nucleinsäure
von Interesse, die sich in operativer Assoziierung mit dem Promotor
befindet, worin:
das MmyR-Polypeptid zumindest 80% Aminosäuresequenzidentität mit der
Sequenz aus 8a aufweist (gegebenenfalls
unter Ausschluss der ersten 6 gelisteten Aminosäuren);
das MmfR-Polypeptid
zumindest 80% Aminosäuresequenzidentität mit der
Sequenz aus 8e aufweist; und
das MmfL-Polypeptid
zumindest 80% Aminosäuresequenzidentität mit der
Sequenz aus 8d aufweist.
-
Solch
ein Konstrukt stellt die minimale Expressionskassette dar, die durch
das oben genannte Modell als Auslöser der Expression der Nucleinsäure von
Interesse in Streptomyces bei hoher Zelldichte prognostiziert werden
kann.
-
Vorzugsweise
ist die Expressionskassette in der Lage, die Nucleinsäure von
Interesse in der stationären
Phase von Streptomyces-Kulturen im Vergleich zu Kulturen in früher Exponentialphase
in erhöhten
Mengen zu exprimieren.
-
Vorzugsweise
werden die Regulationselemente, der Promotor und die Nucleinsäure von
Interesse auf einer einzigen Expressionskassette bereitgestellt,
es wird jedoch in Betracht gezogen, dass sie getrennt bereitgestellt
werden können,
z.B. auf zwei Vektoren, die in einen gewünschten Wirt co-eingeführt werden
können,
oder dass eines oder mehr der Regulationselemente und der Promotor
durch das SCP1-Plasmid bereitgestellt werden können.
-
Dementsprechend
stellt die vorliegende Erfindung in diesem ersten Aspekt auch eine
Reihe an Nucleinsäuren
zur Expression einer Nucleinsäure
von Interesse bereit, wobei die Reihe an Nucleinsäuren zusammen
Folgendes umfasst:
einen Regulationsabschnitt oder Regulationsabschnitte,
umfassend:
ein erstes Regulationselement, das entweder ein
mmyR-Gen, das für
ein MmyR-Polypeptid kodiert, oder ein mmfR-Gen, das für ein MMfR-Polypeptid
kodiert, oder beides umfasst;
ein zweites Regulationselement,
das ein mmfL-Gen umfasst, das für
ein MmfL-Polypeptid kodiert;
einen Promotor (den „reprimierbaren
Promotor"), dessen
Funktion durch das Expressionsprodukt des ersten Regulationselements
unterdrückt
wird, wobei die Unterdrückung
durch ein Produkt gemildert oder beseitigt wird, dessen Produktion
durch das MmfL-Polypeptid verliehen wird, und
eine heterologe
Nucleinsäure
von Interesse, die sich in operativer Assoziierung mit dem Promotor
befindet, worin:
das MmyR-Polypeptid zumindest 80% Aminosäuresequenzidentität mit der
Sequenz aus 8a aufweist (gegebenenfalls
unter Ausschluss der ersten 6 gelisteten Aminosäuren);
das MmfR-Polypeptid
zumindest 80% Aminosäuresequenzidentität mit der
Sequenz aus 8e aufweist; und
das MmfL-Polypeptid
zumindest 80% Aminosäuresequenzidentität mit der
Sequenz aus 8d aufweist.
-
Bei
der Reihe handelt es sich vorzugsweise um eine isolierte Reihe an
Nucleinsäuren.
-
Vorzugsweise
werden sowohl ein mmyR-Gen als auch ein mmfR-Gen in dem/den Regulationsabschnitt(en)
dieses Aspekts bereitgestellt.
-
Vorzugsweise
wird ein mmyB-Gen, das für
ein MmyB-Polypeptid kodiert, innerhalb der oder zusätzlich zu
der Expressionskassette oder der Reihe an Nucleinsäuren als
ein Mediator der Regulationswirkungen des Regulationsabschnitts
bereitgestellt. In einer bevorzugten Ausführungsform wird das mmyB-Gen
in ein drittes Regulationselement des/der Regulationsabschnitts/Regulationsabschnitte
inkorporiert. Vorzugsweise werden auch manche oder alle anderen
mmy-Gene rechts vom mmr-Gen (wie in 1e dargestellt)
bereitgestellt.
-
Die
Repression der Funktion des reprimierbaren Promotors durch das Expressionsprodukt
des ersten Regulationselements kann eine direkte Repression durch
das Expressionsprodukt sein, oder sie kann auf das Fehlen eines
Aktivators zurückzuführen sein,
der selbst vom ersten Regulationselement reprimiert wird.
-
Vorzugsweise
umfasst/umfassen der/die Regulationsabschnitt(e) zumindest einen
Abschnitt des neu sequenzierten 9,5-kb-Abschnitts an Nucleinsäuren, wie
in 7 dargestellt, oder eine Variante davon.
-
Vorzugsweise
kodiert das mmyR-Gen für
ein MmyR-Polypeptid mit der Aminosäuresequenz aus 8a (gegebenenfalls unter Ausschluss der ersten
6 gelisteten Aminosäuren).
Noch bevorzugter umfasst es die Reste 1407 bis 796 aus 7,
unterer Strang (gegebenenfalls unter Ausschluss der Reste 1407 bis
1390).
-
Vorzugsweise
kodiert das mmfR-Gen für
ein MmfR-Polypeptid mit der Aminosäuresequenz aus 8e. Noch bevorzugter umfasst es die Reste 4807
bis 5451 aus 7, oberer Strang.
-
Vorzugsweise
umfasst das erste Regulationselement auch einen Promotor, der operativ
an das mmyR- oder das mmfR-Gen gebunden ist. In Ausführungsformen,
in denen beide Gene vorhanden sind, sind sie vorzugsweise operativ
an die jeweiligen Promotoren gebunden. Noch stärker wird es bevorzugt, wenn
der Promotor, an den das mmyR-Gen gebunden ist, ein mmyR-Promotor
ist und/oder wenn der Promotor, an den das mmfR-Gen gebunden ist,
ein mmfR-Promotor ist. Noch stärker
wird es bevorzugt, wenn der Promotor, an den das mmyR-Gen gebunden
ist, manche oder alle der Reste 1557 bis 1390 aus 7,
unterer Strang, umfasst (gegebenenfalls unter Ausschluss der Reste
1409 bis 1390) und/oder wenn der Promotor, an den das mmfR-Gen gebunden
ist, manche oder alle der Reste 4613 bis 4806 aus 7,
oberer Strang, umfasst.
-
Vorzugsweise
kodiert das mmfL-Gen für
ein MmfL-Polypeptid mit der Aminosäuresequenz aus 8d. Noch bevorzugter umfasst es die Reste 4612
bis 3551 aus 7, unterer Strang.
-
Vorzugsweise
umfasst das zweite Regulationselement auch einen Promotor, der operativ
an das mmfL-Gen gebunden ist. Noch bevorzugter handelt es sich bei
dem Promotor, an den das mmfL-Gen gebunden ist, um einen mmfL-Promotor.
Noch stärker
wird es bevorzugt, wenn der Promotor, an den das mmfL-Gen gebunden
ist, manche oder alle der Reste 4806 bis 4613 aus 7,
unterer Strang, umfasst.
-
Es
ist zu beobachten, dass die bevorzugten Promotoren für mmfL und
mmfR beide manche oder alle der Reste 4806 bis 4613 aus 7 umfassen.
Von dieser Region wird angenommen, dass sie einen bidirektionalen
Promotor für
beide dieser Gene umfasst. Vorzugsweise umfasst/umfassen der/die
Promotor(en) für mmfL
und/oder mmfR eine Palindromsequenz mit einem hohen Ausmaß an Sequenzidentität oder vollständiger Sequenzidentität mit einer
Palindromsequenz mit der Halbseite 5'-GG(T/C)CGGT(A/T)(T/C)G(T/G)-3', wobei es sich um
die Konsensussequenz für
die Bindung von DNA durch das ArpA-Protein handelt. In diesem Kontext
stellt eine hohe Sequenzidentität
vorzugsweise eine Sequenzidentität
an sieben oder mehr, noch bevorzugter 8 oder mehr, 9 oder mehr oder
10 oder mehr, korrespondierenden Positionen innerhalb der Halbseite dar.
Noch bevorzugter besitzt die Palindromsequenz die Halbseite 5'-GGAAGGTATTA-3' (oder eine Variante davon).
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst der Regulationsabschnitt
die Reste 3551 bis 5451 aus 7, oberer
Strang (oder eine Variante davon).
-
Bei
dem reprimierbaren Promotor handelt es sich vorzugsweise um einen
Promotor eines biosynthetischen Methylenomycin- oder -Regulationsgens.
-
Noch
bevorzugter umfasst der reprimierbare Promotor einen mmyTOG-Promotor
oder einen mmy...XCAPK-Promotor oder einen mmfLHP-Promotor oder
einen mmyBQE-Promotor oder einen mmyYF-Promotor.
-
Es
wird jedoch auch angenommen, dass andere Promotoren biosynthetischer
Methylenomycin-Gene auf dieselbe Art und Weise reguliert werden
können
wie mmyTOG, mmy...XCAPK und mmfLHP. Dementsprechend kann der reprimierbare
Promotor einen Promotor eines beliebigen anderen biosynthetischen
Methylenomycin-Gens umfassen, dass durch die mmyR- und/oder die
mmfR-Gene und das mmfL-Gen reguliert wird, typischerweise durch
das mmyB-Gen vermittelt.
-
Vorzugsweise
umfasst der mmyTOG-Promotor manche oder alle der Reste 5452 bis
5657 aus 7, oberer Strang.
-
Vorzugsweise
umfasst der mmfLHP-Promotor manche oder alle der Reste 4613 bis
4806 aus 7, unterer Strang.
-
Die
mmy...XCAPK-, mmyBQE- und mmyYF-Promotoren müssen erst genau lokalisiert
werden. Dies kann jedoch routinemäßig durch das Sequenzieren
und die Sequenzanalyse z.B. der Restriktionsfragmente A4.2 und A3.13
erreicht werden (Chater und Bruton (1983)), die verschiedene Teile
des mmy...XCAPK-Clusters erhältlich
machen, oder durch die Analyse der EMBL-Zugriffsnummer AJ276673.
Es wird angenommen, dass der mmy...XCAPK-Promotor manche oder alle
der Reste 15404 bis 15977 von EMBL AJ276673 umfasst und dass der
mmyBQE-Promotor manche oder alle der Reste 18892 bis 19123 von EMBL
AJ276673 umfasst oder dass die mmyBQEDXCAPK-Gene alle aus einem
einzelnen Promotor transkribiert sind, der manche oder alle der
Reste 18892 bis 19123 von EMBL AJ276673 umfasst. Es wird angenommen,
dass der mmyYF-Promotor manche oder alle der Reste 18892 bis 19123
von EMBL AJ276673 umfasst.
-
Abgesehen
vom reprimierbaren Promotor befindet sich die Nucleinsäure von
Interesse vorzugsweise nicht zusätzlich
in operativer Assoziierung mit einem beliebigen exogenen Promotor,
d.h. einem beliebigen Promotor, der nicht von einem Promotor (oder
einer Variante davon) abstammt, der/die im Methylenomycin-Gencluster
vorhanden ist. Z.B. wird bei der Herstellung der Expressionskassette
(oder einer Reihe an Nucleinsäuren)
gemäß diesem
Aspekt der Erfindung die Nucleinsäure von Interesse vorzugsweise
in operative Assoziierung mit dem reprimierbaren Promotor in funktionaler
Abwesenheit eines beliebigen Promotors gebracht, mit dem sie zuvor
assoziiert gewesen sein könnte
(z.B. einem Promotor eines Klonierungsvektors).
-
Vorzugsweise
kodiert das mmyB-Gen für
ein MmyB-Polypeptid mit der abgeleiteten Aminosäuresequenz, die für dieses
Gen in EMBL AJ276673 gezeigt wird. Noch bevorzugter umfasst es das
Komplement der Reste 18032 bis 18892 der Nucleinsäuresequenz,
die in EMBL AJ276673 gezeigt wird.
-
Vorzugsweise
umfasst das dritte Regulationselement auch einen Promotor, der operativ
an das mmyB-Gen gebunden ist. Noch bevorzugter handelt es sich bei
dem Promotor, an den das mmyB-Gen gebunden ist, um einen mmyB-Promotor.
Noch stärker
wird bevorzugt, wenn der Promotor, an den das mmyB-Gen gebunden
ist, manche oder alle der Reste 18892 bis 19123 von EMBL AJ276673
umfasst.
-
Da
angenommen wird, dass sie bei der Steuerung der Expression hin zu
Kulturen mit hoher Zelldichte unter manchen Fermentationsbedingungen
von Bedeutung sein könnten,
werden vorzugsweise ein mmfP-Gen und/oder ein mmfH-Gen, vorzugsweise
beide, in den/die Regulationsabschnitt(e) inkludiert. In manchen
Ausführungsformen,
in denen ein mmyLHP-Promotor operativ an die Nucleinsäure von
Interesse gebunden ist, können
jedoch eines oder mehrere dieser Gene durch die Nucleinsäure von
Interesse ersetzt oder zerstört
werden.
-
Wird
ein mmyTOG-Promotor verwendet, so ist zumindest ein Teil von zumindest
einem eines mmyT-, eines mmyO- und/oder eines mmyG-Gens passenderweise
im Regulationsabschnitt vorhanden, und zwar in operativer Assoziierung
mit dem mmy- TOG-Promotor.
Es kann jedoch insbesondere eine 3'-Trunkierung (rechtes Ende) der kodierenden
mmyTOG-Region geben.
-
Wird
ein mmfLHP-Promotor verwendet, so ist zumindest ein Teil von zumindest
einem eines mmfH- und/oder eines mmfP-Gens passenderweise im Regulationsabschnitt
vorhanden, und zwar in operativer Assoziierung mit dem mmfLHP-Promotor.
Es kann jedoch insbesondere eine 3'-Trunkierung (linkes Ende) der kodierenden
mmfLHP-Region geben. Vorzugsweise ein intaktes mmfL-Gen befindet
sich ebenfalls in operativer Assoziierung mit demselben mmfLHP-Promotor.
-
Wird
ein mmy...XCAPK-Promotor verwendet, so ist zumindest ein Teil von
zumindest einem eines mmyX-, eines mmyC-, eines mmyA-, eines mmyP-,
eines mmyK-Gens und/oder eines mmyD-Gens (mmyD ist ein co-transkribiertes
Gen, das sich zwischen mmyX und dem mutmaßlichen mmy...XCAPK-Promotor
befindet) passenderweise im Regulationsabschnitt vorhanden, und
zwar in operativer Assoziierung mit dem mmy...XCAPK-Promotor. Es
kann jedoch insbesondere eine 3'-Trunkierung
(linkes Ende) der kodierenden mmy...XCAPK-Region geben.
-
Wird
ein mmyBQE-Promotor verwendet, so ist zumindest ein Teil von zumindest
einem eines mmyB-, eines mmyQ- und/oder eines mmyE-Gens passenderweise
im Regulationsabschnitt vorhanden, und zwar in operativer Assoziierung
mit dem mmyBQE-Promotor. Es kann jedoch insbesondere eine 3'-Trunkierung (linkes Ende)
der kodierenden mmyBQE-Region geben.
-
Dasselbe
trifft mutatis mutandis auf den Fall der Verwendung eines mmyBQEDXCAPK-Promotors
zu.
-
Wird
ein mmyYF-Promotor verwendet, so ist zumindest ein Teil von zumindest
einem eines mmyY- und eines mmyF-Gens passenderweise im Regulationsabschnitt
vorhanden, und zwar in operativer Assoziierung mit dem mmyYF-Promotor.
Es kann jedoch insbesondere eine 3'-Trunkierung (rechtes Ende) der kodierenden mmyYF-Region geben.
-
Die
Position und die Sequenz der einzelnen Gene mit den mmyDXCAPK-,
mmyBQE-(oder mmyBQEDXCAPK-)
und mmyYF-Regionen wird in EMBL AJ276673 angeführt. Die Sequenzen der korrespondierenden Promotoren
können
mittels Sequenzanalyse und/oder Routineexperimenten auf der Basis
dieser Sequenzinformationen abgeleitet werden (z.B. unter Verwendung
von DNase-Footprinting-Experimenten).
-
Es
wird gewünscht,
dass die Nucleinsäure
von Interesse in den Regulationsabschnitt insertiert wird, vorzugsweise
in ein mmyT-, mmyO- oder mmyG-Gen (wenn ein mmyTOG-Promotor verwendet
wird) oder in ein mmyD-, mmyX-, mmyC-, mmyA-, mmyP- oder mmyK-Gen
(wenn ein mmy...XCAPK-Promotor verwendet wird) oder in ein mmfH-
oder mmfP-Gen (wenn ein mmfLHP-Promotor verwendet wird) oder in
ein mmyQ- oder mmyE-Gen (wenn ein mmyBQE-Promotor verwendet wird)
oder in ein mmyQ-, mmyE-, mmyD-, mmyX-, mmyC-, mmyA-, mmyP- oder
mmyK-Gen (wenn ein mmyBQEDXCAPK-Promotor verwendet wird) oder in
ein mmyY- oder mmyF-Gen (wenn ein mmyYF-Promotor verwendet wird).
-
Die
Nucleinsäure
von Interesse kann in den Regulationsabschnitt mittels homologer
Rekombination insertiert werden (z.B. unter Verwendung eines Vektors,
enthaltend ein Fragment der kodierenden Region von mmyTOG, mmy...XCAPK,
mmyBQE, mmyBQEDXCAPK, mmyYF oder mmfLHP). Dementsprechend kann der Regulationsabschnitt
eine gesamte kodierende Region von mmyTOG, mmy...XCAPK, mmyBQE,
mmyBQEDXCAPK, mmyYF oder mmfLHP enthalten, die durch die Nucleinsäure von
Interesse unterbrochen ist.
-
Vorzugsweise
kodiert das mmyT-Gen für
ein MmyT-Polypeptid mit der Aminosäuresequenz aus 8f oder eine Variante davon. Noch bevorzugter
umfasst es die Reste 5676 bis 6401 aus 7, oberer Strang.
-
Vorzugsweise
kodiert das mmyO-Gen für
ein MmyO-Polypeptid mit der Aminosäuresequenz aus 8g. Noch bevorzugter umfasst es die Reste 6432
bis 7553 aus 7, oberer Strang.
-
Vorzugsweise
kodiert das mmyG-Gen für
ein MmyG-Polypeptid mit der Aminosäuresequenz aus 8h. Noch bevorzugter umfasst es die Reste 7636
bis 8817 aus 7, oberer Strang.
-
Vorzugsweise
kodiert das mmfL-Gen für
ein MmfL-Polypeptid mit der Aminosäuresequenz aus 8d. Noch bevorzugter umfasst es die Reste 3551
bis 4612 aus 7, unterer Strang.
-
Vorzugsweise
kodiert das mmfH-Gen für
ein MmfH-Polypeptid mit der Aminosäuresequenz aus 8c. Noch bevorzugter umfasst es die Reste 3554
bis 2352 aus 7, unterer Strang.
-
Vorzugsweise
kodiert das mmfP-Gen für
ein MmfP-Polypeptid mit der Aminosäuresequenz aus 8b. Noch bevorzugter umfasst es die Reste 3554
bis 1558 aus 7, oberer Strang.
-
Dasselbe
trifft mutatis mutandis auf die mmyDXCAPK-, mmyBQE- und mmyYF-Gene
zu, basierend auf den jeweiligen Aminosäure- und Nucleinsäuresequenzen,
die in EMBL AJ276673 angeführt
sind.
-
Die
Nucleinsäure
von Interesse ist vorzugsweise heterolog, d.h. mit einer Sequenz,
die in dem 9,5-kb-Abschnitt der neu sequenzierten DNA nicht vorhanden
ist oder nicht davon abstammt, noch bevorzugter ist sie im biosynthetischen
Methylenomycin-Gencluster nicht vorhanden oder stammt nicht davon
ab.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst/umfassen der/die Regulationsabschnitt(e) ein mmfR-Gen und
ein mmfL-Gen mit dem mmfL-Promotor als reprimierbarem Promotor (die
Nucleinsäure
kann z.B. in das mmfH- oder das mmfP-Gen stromab von mmfL unter
der Kontrolle des mmfLHP-Promotors insertiert werden).
-
In
einer noch bevorzugteren Ausführungsform
umfasst/umfassen der/die Regulationsabschnitt(e) ein mmfR-Gen, ein
mmfL-Gen und ein mmyR-Gen mit dem mmyB- Promotor als reprimierbarem Promotor
(die Nucleinsäure
kann z.B. in das mmyB-, mmyQ- oder das mmyE-Gen unter der Kontrolle
des mmyB-Promotors insertiert werden).
-
In
einer noch stärker
bevorzugten Ausführungsform
umfasst/umfassen der/die Regulationsabschnitt(e) ein mmfR-Gen, ein
mmfL-Gen und ein mmyR-Gen mit dem mmy-TOG-Promotor, dem mmyDXCAPK- oder dem
mmyYF-Promotor als reprimierbarem Promotor, wobei diese(r) Regulationsabschnitt(e)
zur Verwendung in Gegenwart eines mmyB-Gens geeignet sind (entweder
als ein dritter Regulationsabschnitt oder als ein anderer Teil des
Expressionssystems).
-
In
einer hochgradig bevorzugten Ausführungsform kann/können der/die
Regulationsabschnitt(e) eine Nucleinsäure mit der Sequenz von Rest
796 bis zu einem Rest zwischen 5676 und 8817 (inklusive) aus 7 umfassen
(oder eine Variante davon). Falls doppelsträngig, enthält diese Nucleinsäure mmyR-,
mmfP-, mmfH-, mmfL- und mmfR-Gene und intergenische Regionen zwischen
diesen Genen sowie zumindest eine Region, die einen mmyTOG-Promotor
enthält
(d.h. die Region stromauf von mmyT), sowie gegebenenfalls manche
oder alle einer kodierenden mmyTOG-Region. Die Nucleinsäure von Interesse kann anschließend in operativer
Assoziierung mit dem mmyTOG-Promotor in die oder stromab der mmyTOG-Region
(oder einen Teil davon) insertiert werden.
-
In
einer weiteren hochgradig bevorzugten Ausführungsform kann/können der/die
Regulationsabschnitt(e) eine Nucleinsäure mit der Sequenz von Rest
796 bis Rest 5451 (inklusive) aus 7 umfassen
(oder eine Variante davon). Falls doppelsträngig, enthält diese Nucleinsäure mmyR-,
mmfP-, mmfH-, mmfL- und mmfR-Gene und intergenische Regionen zwischen
diesen Genen. Die Nucleinsäure
von Interesse kann anschließend
in operativer Assoziierung mit dem mmfLHP-Promotor in die mmfHP-Region insertiert
werden.
-
Es
wird in Betracht gezogen, dass Elemente, die zur Promotoraktivität beitragen
(z.B. Enhancer-Elemente) außerhalb
der oben beschriebenen, nicht kodierenden interge nischen Regionen
liegen können.
Dementsprechend wird es besonders bevorzugt, wenn sich die intergenischen
Promotor-Regionen in ihrer natürlichen
unmittelbaren Umgebung befinden, d.h. zwischen Genen (oder Teilen
von Genen), die sie normalerweise flankieren. Dementsprechend werden
besonders Ausführungsformen
bevorzugt, die eine Kassette verwenden, die eine intakte mmyR-mmf-mmyTOG-Region
enthält,
gegebenenfalls mit einer Zerstörung
von oder einer 3'-Trunkierung
(rechtes Ende) der mmyTOG-Region.
-
In
einem zweiten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung einen Vektor
bereit, der eine Expressionskassette gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung
umfasst. Weiters stellt sie eine Reihe an Vektoren bereit, umfassend
eine Reihe an Nucleinsäuren
gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung.
-
Geeignete
Vektoren, die eine Nucleinsäure
zur Einführung
in Bakterien umfassen, können
ausgewählt oder
konstruiert werden, enthaltend geeignete zusätzliche Regulationselemente,
falls notwendig, unter anderem zusätzliche Promotoren, Terminatorfragmente,
Enhancerelemente, Markergene und andere Elemente je nach Eignung.
Vektoren können
Plasmide sein, viral, z.B. „Phagen-", oder „Phagemid-", je nach Eignung.
Für weitere
Details siehe z.B. Sambrook et al. (1989). Viele bekannte Verfahren
und Arbeitsvorschriften zur Manipulierung von Nucleinsäuren, z.B.
zur Herstellung von Nucleinsäurekonstrukten,
Mutagenese, Sequenzierung, Einführung
von DNA in Zellen und Genexpression, sowie zur Analyse von Proteinen
sind ausführlich
in Ausubel et al. (1992) beschrieben. Viele Aspekte der Verwendung
dieser Verfahren im Kontext von Streptomyces-Spezies sind ausführlich in
Hopwood et al. (1985) und Kieser et al. (2000) beschrieben.
-
In
einem dritten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Expressionssystem
bereit, umfassend eine Expressionskassette oder eine Reihe an Nucleinsäuren gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung, sowie ein Expressionssystem, umfassend einen
Vektor gemäß dem zweiten
Aspekt der Erfindung.
-
Vorzugsweise
handelt es sich bei dem Expressionssystem um eine Wirtszelle, obwohl
auch zellfreie Expressionssysteme in Betracht gezogen werden. Die
Wirtszelle ist vorzugsweise ein Bakterium, noch bevorzugter ein
Aktinomycet, noch stärker
bevorzugt ein Streptomycet. Insbesondere wurde gezeigt (siehe Beispiele),
dass die Erfindung mit Erfolg in anderen Streptomyceten-Stämmen als
S. coelicolor angewandt werden kann, wie auf Basis der Übertragbarkeit
des Plasmids SCP1 erwartet wurde.
-
Das
Expressionssystem (normalerweise eine native oder gentechnisch veränderte Wirtszelle)
enthält vorzugsweise
ein mmyB-Gen, noch stärker
bevorzugt als einen zusätzlichen
Teil des Vektorsystems, das verwendet wird, um die Expressionskassette/Reihe
an Nucleinsäuren
einzuführen.
Es wird jedoch auch in Betracht gezogen, dass das mmyB-Gen z.B.
als Teil des Wirtszellengenoms und/oder auf einem Plasmid, z.B. SCP1
oder pSV1, vorhanden sein kann, auch innerhalb des Expressionssystems
vorhanden. Dies ist eine weniger bevorzugte Ausführungsform, da andere Methylenomycin-Genpromotoren
das mmyB-Genprodukt maskieren können,
wodurch seine Wirksamkeit bei der Vermittlung der Expression aus
der Expressionskassette/Reihe an Nucleinsäuren reduziert wird.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
fehlt dem Expressionssystem die Fähigkeit, das Codon TTA (UUA
in mRNA) zu translatieren, und der Expressionskassette, der Reihe
an Nucleinsäuren
oder Vektor(en) fehlen TTA-Codons, und/oder es wurde modifiziert,
um ein oder mehrere (vorzugsweise alle) natürlich auftretenden TTA-Codons zu eliminieren.
Das Expressionssystem ist z.B. vorzugsweise eine Zelle eines bldA-Mutantenstamms
von Streptomyces, und die Expressionskassette enthält vorzugsweise
eine Variante des mmfL-Gens, bei dem das natürlich auftretende TTA-Codon (z.B. durch
ortsspezifische Mutagenese) in ein anderes, für Leucin kodierendes Codon
verändert
wurde. Das in diesem System inkludierte mmyB-Gen wurde auch vorzugsweise
auf ähnliche
Art und Weise verändert
(unabhängig
davon, ob als Teil einer Expressionskassette oder Teil des Wirtszellengenoms
oder auf einem Plasmid, das auch im System vorhanden ist), so dass
sein TTA-Codon zu einem anderen, für Leucin kodierenden Codon
verändert
wurde (siehe Beispiel 10). Dies bringt den Vorteil mit sich, besonders
bei Streptomyces-Spezies, dass die Expressi on der Nucleinsäure von
Interesse mit reduzierter Expression anderer Produkte (z.B. Antibiotika)
erreicht werden kann, die andernfalls auch bei hoher Zelldichte
durch bldA-abhängige
Mechanismen exprimiert würden;
d.h. dieses System stellt einen sauberen Hintergrund für die Expression
der Nucleinsäure
von Interesse dar. Ein oder mehrere TTA-Codons sind in den biosynthetischen
Genclustern für
die meisten Streptomyces-Antibiotika vorhanden, insbesondere in
signalwegspezifischen Regulationsgenen. TTA-Codons sollten nicht
in Genen vorhanden sein, deren Expression in einem bldA-Mutantenwirt
ausgeführt
wird. Unter manchen Umständen
kann es erforderlich sein, ortsspezifische Mutagenese zu verwenden,
um ein TTA-Codon in ein anderes Leucin-Codon umzuwandeln.
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist die Anzahl der reprimierbaren Promotoren, die im Expressionssystem
vorhanden sind, limitiert. Dies kann die expressionseinschränkende Maskierung
von mmyB-Genprodukt durch andere Promotoren als den reprimierbaren
Promotor, der die Expression der Nucleinsäure von Interesse kontrolliert,
reduzieren. Solch eine Einschränkung
kann das Fehlen des SCP1-Plasmids und/oder des pSV1-Plasmids im
Expressionssystem involvieren (obwohl in solchen Fällen das
mmyB-Gen vorzugsweise anderweitig im Expressionssystem vorhanden
ist).
-
Zusätzlich oder
alternativ dazu können
der Expressionskassette/Reihe an Nucleinsäuren andere reprimierbare Promotoren
als der Promotor fehlen, der die Expression der Nucleinsäure von
Interesse steuert (Promotoren, welche die Expression anderer Gene
der Expressionskassette/Reihe an Nucleinsäuren steuern, können zu
diesem Zweck jedoch als nicht reprimierbare Promotoren angesehen
werden, der mmyTOG-Promotor
kann z.B. die Expression der Nucleinsäure von Interesse steuern,
und die mmfL- und mmyB-Gene können
durch ihre nativen Promotoren gesteuert werden). Dieses Fehlen kann
relativ (d.h. es gibt weniger reprimierbare Promotoren als im nativen
Methylenomycin-Cluster), beträchtlich
oder vollständig
sein.
-
Die
Einführung
der Expressionskassette, der Reihe an Nucleinsäuren oder Vektor(en) in eine
Wirtszelle, die (besonders bei der In-vitro-Einführung) allgemein ohne Einschränkung als „Transformation" bezeichnet werden
kann, kann unter Anwendung eines beliebigen verfügbaren Verfahrens erfolgen.
Bei bakteriellen Zellen können
geeignete Verfahren die Calciumchloridtransformation, die polyethylenglykolassistierte
Transformation, die Elektroporation, die Konjugation und die Transfektion
oder die Transduktion unter Verwendung von Bakteriophagen umfassen.
-
In
einem vierten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Expression einer Nucleinsäure
von Interesse bereit, wobei das Verfahren das Bereitstellen einer
Wirtszelle (oder eines anderen Expressionssystems) entsprechend
den bevorzugten Ausführungsformen
des dritten Aspekts sowie das Züchten
der Wirtszelle, um die Nucleinsäure
von Interesse zu exprimieren, umfasst.
-
Die
Nucleinsäure
von Interesse wird vorzugsweise nur dann in beträchtlichem Ausmaß exprimiert, wenn
die Wirtszellenkultur eine hohe Zelldichte erreicht, noch bevorzugter
in der oder nahe der stationären Phase
der Wirtszellenkultur. Zellkulturen in der oder nahe der stationären Phase
können
OD650-Werte im Bereich von 1-20 aufweisen.
-
Bekannte
Verfahren zum Züchten
von Zellen sind nach dem Stand der Technik wohlbekannt, z.B. aus Sambrook
et al. (1989), Ausubel et al. (1992) und (insbesondere für Streptomyces-Spezies)
Hopwood et al. (1985) und Kieser et al. (2000).
-
In
einem fünften
Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Expression
einer Nucleinsäure
von Interesse bereit, wobei das Verfahren Folgendes umfasst:
die
Bereitstellung eines/von Regulationsabschnitts/Regulationsabschnitten
in einem Expressionssystem wie im ersten Aspekt definiert;
die
Bereitstellung der Nucleinsäure
von Interesse im Expressionssystem;
die operative Assoziierung
der Nucleinsäure
von Interesse mit dem reprimierbaren Promotor des/der Regulationsabschnitts/Regulationsabschnitte;
und
die Expression der Nucleinsäure von Interesse in dem Expressionssystem.
-
Die
Schritte des Verfahrens müssen
nicht in der angeführten
Reihenfolge durchgeführt
werden. Insbesondere kann die operative Assoziierung vor der Einführung des/der
Regulationsabschnitts/Regulationsabschnitte und der Nucleinsäure von
Interesse in das Expressionssystem auftreten.
-
Die
bevorzugten Merkmale, die für
den/die Regulationsabschnitt(e) im Kontext des ersten Aspekts der Erfindung
spezifiziert werden, können
auch in dem/den Regulationsabschnitt(en) vorhanden sein, der/die
in diesem Aspekt verwendet wird/werden. Vorzugsweise handelt es
sich bei dem Expressionssystem um eine Zelle, noch bevorzugter um
ein Bakterium, noch bevorzugter um einen Aktinomycet und insbesondere
um einen Streptomycet. Das Expressionssystem enthält vorzugsweise
ein mmyB-Gen, das zusammen mit der Regulationskassette eingeführt werden
kann. Die Zelle wird vorzugsweise zur Expression der Nucleinsäure von Interesse
gezüchtet.
-
Die
Nucleinsäure
von Interesse kann auf verschiedenen Wegen in operative Assoziierung
mit dem reprimierbaren Promotor gebracht werden. Die Nucleinsäure von
Interesse kann z.B. stromab des reprimierbaren Promotors in ein
Nucleinsäuremolekül insertiert
werden, das den reprimierbaren Promotor enthält (6c und 6d). In einem bevorzugten Beispiel ist
der reprimierbare Promotor ein mmyTOG-Promotor, und die Insertionsstelle
liegt in einer mmyTOG-Region.
-
Alternativ
dazu kann der Regulationsabschnitt in eine Nucleinsäure insertiert
werden, welche die Nucleinsäure
von Interesse enthält,
z.B. zur homologen Rekombination (6b).
Daher kann ein Fragment aus dem 5'-Ende der Nucleinsäure von Interesse stromab von
und in operativer Assoziierung mit dem reprimierbaren Promotor inkludiert
werden, um die homologe Rekombination des Regulationsabschnitts
in die Nucleinsäure
von Interesse zu ermöglichen.
-
Dieses
Verfahren kann vorteilbringend in einer bldA-Mutanten-Streptomyces-
oder einer anderen Aktinomyces-Wirtszelle mit einem oder mehreren
Regulationsabschnitten (und vorzugsweise einem mmyB-Gen), dem/den
TTA-Codons fehlen, verwendet werden, um die Expression einer Nucleinsäure von
Interesse zu regulieren, die gegenüber der Wirtszelle nativ ist
und die vorzugsweise die Produktion eines Antibiotikums verleiht.
Diese Ausführungsform
besitzt den Vorteil, dass andere Antibiotika, die von der Wirtszelle kodiert
werden, allgemein nicht exprimiert werden, da die wegspezifischen
Regulationsgene für
die Produktion solch anderer Antibiotika in Streptomyces typischerweise
ein TTA-Codon umfassen. In einem bevorzugten Expressionssystem,
S. coelicolor A(3)2, enthalten z.B. bedeutende wegspezifische Regulationsgene
eines jeden der beiden bekannten chromosomal positionierten Antibiotikawege
TTA-Codons, und eine bldA-Mutante stellt daher keines dieser Antibiotika
in typischem Kulturmedium her (Fernandez-Moreno et al. (1991), White
und Bibb (1997)).
-
Die
Expressionsprodukte der Nucleinsäuren
von Interesse des vierten und fünften
Aspekts können
gesammelt und gereinigt werden. Dies kann durch herkömmliche
Verfahren erreicht werden. Siehe z.B. McDaniel et al. (1993).
-
Ist
die Nucleinsäure
von Interesse z.B. ein biosynthetischer Gen-Cluster, so können sowohl
das Endprodukt der Biosynthese als auch die biosynthetischen Enzyme
selbst als das Expressionsprodukt angesehen werden, es kommt jedoch
häufiger
vor, dass das Endprodukt als das Expressionsprodukt angesehen wird.
-
In
einem sechsten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung daher ein
Expressionsprodukt bereit, das gemäß dem Verfahren von entweder
dem vierten oder dem fünften
Aspekt der Erfindung hergestellt wurde.
-
Die
Nucleinsäure
von Interesse kann eine beliebige Nucleinsäure sein. Bevorzugte Nucleinsäuren sind
Gene, deren Expression erwünscht
ist, oder Gen-Cluster, die z.B. für Enzyme kodieren, die für die Biosynthese
von z.B. Antibiotika erforderlich sind. Gen-Cluster können eine
Vielzahl an Genen innerhalb desselben Transkripti onspromotors aufweisen,
um die Expression aller Gene des Clusters aus dem reprimierbaren Promotor
zu ermöglichen.
Alternativ dazu kann die Nucleinsäure von Interesse eine unbekannte
Nucleinsäure sein,
die untersucht werden soll, z.B. eine Nucleinsäure, die aus einer Probe, etwa
dem Boden, stammt.
-
In
einem siebenten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Nucleinsäuremolekül bereit,
das ein mmyR- und/oder ein mmfR-Gen, ein mmfL-Gen sowie einen reprimierbaren
Promotor umfasst, alles wie im ersten Aspekt definiert, worin das
Molekül
zur Regulation der Expression einer Nucleinsäure von Interesse in der Lage
ist, wenn diese Nucleinsäure
in operativer Assoziierung mit dem reprimierbaren Promotor angeordnet ist.
-
Dieselben
bevorzugten und gegebenenfalls vorhandenen Merkmale treffen auf
diesen Aspekt zu, genauso wie sie auf den ersten Aspekt zutreffen.
-
Vorzugsweise
handelt es sich bei dem Molekül
dieses Aspekts um ein anderes als plJ519, wie in Chater und Bruton
(1985) offenbart, und/oder es besteht nicht aus dem oder inkludiert
das 350-kb-SCP1-Plasmid von Streptomyces coelicolor und/oder das
pSV1-Plasmid aus Streptomyces violaceoruber. Solche Plasmide können jedoch
zusammen mit dem Molekül
dieses Aspekts verwendet werden (z.B. um ein mmyB-Gen bereitzustellen).
-
Das
Molekül
besteht vorzugsweise im Wesentlichen aus einem DNA-Abschnitt von
etwa 4,8 bis 8 kb, umfassend mmyR-, mmfP-, mmfH-, mmfL- und mmfR-Gene
und zumindest einen Abschnitt von zumindest einem eines mmyT-Gens,
eines mmyO-Gens
und eines mmyG-Gens. Noch bevorzugter umfasst das Molekül die gesamten
mmyT- und mmyO-Gene und zumindest einen Abschnitt des mmyG-Gens.
-
Das
Molekül
besteht vorzugsweise im Wesentlichen aus der Nucleinsäure mit
der Sequenz von Rest 796 bis zu einem Rest zwischen 5676 und 8817
(noch bevorzugter zwischen 7636 und 8817) aus 7.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
besteht das Molekül
im Wesentlichen aus einem Nucleinsäure-Abschnitt, umfassend mmyR-,
mmfP-, mmfH-, mmfL- und mmfR-Gene
in Kombination mit einem Nucleinsäure-Abschnitt, umfassend einen
mmy...XCAPK-Promotor und zumindest einen Abschnitt von zumindest
einem eines mmyD-Gens, eines mmyX-Gens, eines mmyC-Gens, eines mmyA-Gens,
eines mmyP-Gens, eines mmyK-Gens.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
besteht das Molekül
im Wesentlichen aus einem DNA-Abschnitt von etwa 5 kb, umfassend
mmyR-, mmfP-, mmfH-, mmfL- und mmfR-Gene.
-
Zusätzlich zu
den definierten DNA-Abschnitten umfasst das Molekül vorzugsweise
ein mmyB-Gen.
-
In
einem achten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Nucleinsäuremolekül bereit,
das im Wesentlichen aus einem oder mehreren eines mmyR-Gens, eines
mmfP-Gens, eines
mmfH-Gens, eines mmfL-Gens (bei dem vorzugsweise ein natürlich auftretendes
TTA-Codon zu einem anderen (vorzugsweise für Leucin kodierenden) Codon
verändert
wurde), eines mmfR-Gens, eines mmyT-Gens, eines mmyO-Gens und eines
mmyG-Gens, gegebenenfalls mit einer jeweiligen stromauf gelegenen
Region oder jeweiligen stromauf gelegenen Regionen, besteht, worin:
das
mmyR-Gen für
ein Polypeptid kodiert, das zumindest 80% Aminosäuresequenzidentität mit der
Sequenz aus 8a aufweist (gegebenenfalls
unter Ausschluss der ersten 6 gelisteten Aminosäuren);
das mmfR-Gen für ein Polypeptid
kodiert, das zumindest 80% Aminosäuresequenzidentität mit der
Sequenz aus 8e aufweist;
das mmfL-Gen
für ein
Polypeptid kodiert, das zumindest 80% Aminosäuresequenzidentität mit der
Sequenz aus 8d aufweist;
das mmyT-Gen
für ein
Polypeptid kodiert, das zumindest 80% Aminosäuresequenzidentität mit der
Sequenz aus 8f aufweist;
das mmyG-Gen
für ein
Polypeptid kodiert, das zumindest 80% Aminosäuresequenzidentität mit der
Sequenz aus 8g aufweist;
das mmyG-Gen
für ein
Polypeptid kodiert, das zumindest 80% Aminosäuresequenzidentität mit der
Sequenz aus 8h aufweist;
das mmfP-Gen
für ein
Polypeptid kodiert, das zumindest 80% Aminosäuresequenzidentität mit der
Sequenz aus 8b aufweist;
das mmfH-Gen
für ein
Polypeptid kodiert, das zumindest 80% Aminosäuresequenzidentität mit der
Sequenz aus 8c aufweist.
-
Wo
vorhanden, kann/können
die stromauf gelegene(n) Region(en) Promotoren (vorzugsweise wie
zuvor definiert) für
die Gene umfassen. Sind zwei oder mehr Gene vorhanden, so kann eine
stromauf gelegene Region für
eines oder mehrere jener Gene in einer intergenischen Region bereitgestellt
werden.
-
Die
Gene können
wie zuvor definiert sein.
-
In
einem neunten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung
von einem oder mehreren Nucleinsäuremolekülen, wie
in einem beliebigen des siebenten oder achten Aspekts definiert,
in der oder für die
Regulierung der Expression einer Nucleinsäure von Interesse in einem
Expressionssystem bereit.
-
In
einem zehnten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Polypeptid
bereit, das von einem der folgenden Gene kodierbar ist: einem mmyR-Gen,
einem mmfP-Gen, einem mmfH-Gen, einem mmfL-Gen, einem mmfR-Gen,
einem mmyT-Gen, einem mmyO-Gen und einem mmyG-Gen, worin:
das
mmyR-Gen für
ein Polypeptid kodiert, das zumindest 80% Aminosäuresequenzidentität mit der
Sequenz aus 8a aufweist (gegebenenfalls
unter Ausschluss der ersten 6 gelisteten Aminosäuren);
das mmfR-Gen für ein Polypeptid
kodiert, das zumindest 80% Aminosäuresequenzidentität mit der
Sequenz aus 8e aufweist;
das mmfL-Gen
für ein
Polypeptid kodiert, das zumindest 80% Aminosäuresequenzidentität mit der
Sequenz aus 8d aufweist;
das mmyT-Gen
für ein
Polypeptid kodiert, das zumindest 80% Aminosäuresequenzidentität mit der
Sequenz aus 8f aufweist;
das mmyO-Gen
für ein
Polypeptid kodiert, das zumindest 80% Aminosäuresequenzidentität mit der
Sequenz aus 8g aufweist;
das mmyG-Gen
für ein
Polypeptid kodiert, das zumindest 80% Aminosäuresequenzidentität mit der
Sequenz aus 8h aufweist;
das mmfP-Gen
für ein
Polypeptid kodiert, das zumindest 80% Aminosäuresequenzidentität mit der
Sequenz aus 8b aufweist;
das mmfH-Gen
für ein
Polypeptid kodiert, das zumindest 80% Aminosäuresequenzidentität mit der
Sequenz aus 8c aufweist.
-
Das
Polypeptid wird vorzugsweise im Wesentlichen aus anderen Proteinen
isoliert, mit denen es natürlich
assoziiert ist.
-
Das
Polypeptid besitzt vorzugsweise eine Aminosäuresequenz, wie sie in einer
der 8a bis 8h dargestellt
wird. Dieser Aspekt stellt jedoch auch Polypeptide bereit, die Varianten
jener Aminosäuresequenzen
sind.
-
In
einem elften Aspekt stellt die vorliegende Erfindung einen Vektor
bereit, der eine Nucleinsäure
entsprechend dem siebenten oder achten Aspekt umfasst. In Ausführungsformen
des siebenten und achten Aspekts, in denen der Nucleinsäure ein
Promotor oder Promotoren für
das Gen oder die Gene, das/die sie enthält, fehlt/fehlen, umfasst der
Vektor vorzugsweise einen Promotor in operativer Assoziierung mit
diesem Gen oder jenen Genen.
-
In
einem zwölften
Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Expressionssystem, das
eine oder mehrere Nucleinsäuren
entsprechend dem siebenten oder achten Aspekt enthält, sowie
ein Expressionssystem, enthaltend einen Vektor entsprechend dem
elften Aspekt, bereit.
-
Das
Expressionssystem ist vorzugsweise eine Zelle. Wird es gewünscht, das
von der Nucleinsäure kodierte
Polypeptid lediglich zu exprimieren anstatt z.B. die Expression
einer anderen Nucleinsäure
von Interesse zu regulieren, so kann eine beliebige geeignete Zelle
verwendet werden (z.B. ein Standard-E.-coli-Überexpressionssystem). Siehe
z.B. Sambrook et al. (1989) und Ausubel et al. (1992). Andernfalls
werden bakterielle, Aktinomyceten- und Streptomyceten-Zellen bevorzugt,
wie zuvor angegeben.
-
In
einem dreizehnten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung eines Polypeptids gemäß dem zehnten Aspekt bereit,
wobei das Verfahren die Herstellung des Polypeptids in einem Expressionssystem
gemäß dem zwölften Aspekt
umfasst.
-
Das
Polypeptid kann durch herkömmliche
Verfahren aus dem Expressionssystem gereinigt werden.
-
Verweise
hierin auf Gene, kodierende Regionen und Nucleinsäuren sind
nicht als auf Gene, kodierende Regionen und Nucleinsäuren eingeschränkt anzusehen,
welche die spezifischen, hierin oder in EMBL AJ276673 offenbarten
Nucleinsäuresequenzen
aufweisen. Gene, kodierende Regionen und Nucleinsäuren mit
Varianten dieser Se quenzen sind vielmehr ebenfalls inkludiert. Gene,
kodierende Regionen und Nucleinsäuren
mit solchen spezifischen Sequenzen sind bevorzugte Ausführungsformen.
Daher ist z.B. ein Verweis auf „ein mmfR-Gen" nicht als auf ein
Gen mit der Sequenz von Rest 4807 bis Rest 5451 aus 7 beschränkt anzusehen,
sondern er umfasst auch Varianten.
-
Auf ähnliche
Art und Weise sind hierin enthaltene Verweise auf Polypeptide nicht
als auf Polypeptide mit den spezifischen, hierin oder in EMBL AJ276673
offenbarten Aminosäuresequenzen
beschränkt
anzusehen. Polypeptide mit Varianten jener Sequenzen sind vielmehr
ebenfalls inkludiert. Polypeptide mit solchen spezifischen Sequenzen
sind bevorzugte Ausführungsformen.
Daher ist z.B. ein Verweis auf „ein MmfR-Polypeptid" nicht als auf ein
Polypeptid mit der in 8e dargestellten
Aminosäuresequenz
beschränkt
anzusehen, sondern er umfasst auch Varianten.
-
Verweise
hierin auf Promotoren sind nicht als auf Nucleinsäuren eingeschränkt anzusehen,
welche die Sequenz der gesamten oder eines Teils einer spezifischen
intergenischen Region aufweisen, die hierin oder in EMBL AJ276673
offenbart ist. Wiederum sind auch Promotoren mit Varianten jener
intergenischen Sequenzen inkludiert, und die spezifischen intergenischen
Sequenzen (oder Teile davon) stellen bevorzugte Ausführungsformen
dar. Daher ist z.B. ein Verweis auf einen „mmyTOG-Promotor" nicht als auf den spezifischen, hierin
offenbarten mmyTOG-Promotor (d.h. eine Nucleinsäure mit der gesamten oder einem
Teil der Sequenz von Rest 5452 bis 5675 aus 7, oberer
Strang) beschränkt
anzusehen, sondern er umfasst auch Varianten.
-
In
allen Fällen
ist, wenn eine bevorzugte Ausführungsform
eines Gens, einer Nucleinsäure,
eines Polypeptids oder eines Promotors durch Verweis auf eine spezifische
Sequenz definiert wird, die Erfindung in ihrem weiter gefassten
Sinn so zu verstehen, dass sie Ausführungsformen mit Varianten
dieser spezifischen Sequenz umfasst.
-
Der
Ausdruck „Variante", wie hierin in Bezug
auf eine bestimmte Nucleinsäure
(die Bezugs-Nucleinsäure)
verwendet, bezeichnet: eine beliebige Nucleinsäure mit einer Sequenz, die
sich von jener der Bezugs-Nucleinsäure unterscheidet, die jedoch
ihr Komplement darstellt oder die eine signifikante Nucleinsäuresequenzidentität mit der
oder eine Hybridisierung unter stringenten Bedingungen an die Bezugs-Nucleinsäure oder
ihr(em) Komplement oder ein Fragment der Bezugs-Nucleinsäure oder
ihres Komplements zeigt; oder eine beliebige Nucleinsäure, die
für eine
Aminosäuresequenz
kodiert, die eine signifikante Aminosäuresequenzidentität mit der
Aminosäuresequenz
aufweist, die von der Bezugs-Nucleinsäure kodiert wird, oder ein Fragment
dieser Nucleinsäure.
Der Ausdruck „Variante" betrifft auch Nucleinsäuren, die
sich lediglich aufgrund der Degeneration des genetischen Codes voneinander
unterscheiden und die daher für
identische, abgeleitete Aminosäuresequenzen
kodieren.
-
Der
Ausdruck „Variante", wie hierin in Bezug
auf ein bestimmtes Polypeptid (das Bezugs-Polypeptid) verwendet,
bezeichnet: ein beliebiges Polypeptid mit einer Aminosäuresequenz,
die sich von der Aminosäuresequenz
des Bezugs-Polypeptids unterscheidet, jedoch eine signifikante Aminosäuresequenzidentität damit aufweist,
oder ein Fragment dieses Polypeptids.
-
Falls
nicht anders angegeben, liegt eine signifikante Aminosäuresequenzidentität vorzugsweise
bei zumindest 80%, noch bevorzugter bei 85%, 90% oder 95%, noch
bevorzugter bei 98% oder 99% und/oder eine signifikante Nucleinsäuresequenzidentität liegt
vorzugsweise bei zumindest 50%, noch bevorzugter bei 60%, 70%, 80%
oder 90%, noch bevorzugter bei 95%, 98% oder 99%.
-
Eine
signifikante Aminosäuresequenzidentität wird vorzugsweise
zwischen der Polypeptidvariante (oder einem Abschnitt davon) und
einem Fragment von zumindest 10 Aminosäuren des Bezugs-Polypeptids, noch
bevorzugter einem Fragment von zumindest 20, 30 oder 40 Aminosäuren, noch
bevorzugter einem Fragment von 60, 80 oder 100 Aminosäuren, noch
bevorzugter dem gesamten Bezugs-Polypeptid dargestellt.
-
Eine
signifikante Nucleinsäuresequenzidentität wird vorzugsweise
zwischen der Nucleinsäurevariante (oder
einem Abschnitt davon) und einem Fragment von zumindest 30 Resten
der Bezugs-Nucleinsäure,
noch bevorzugter einem Fragment von zumindest 60, 90 oder 120 Resten,
noch bevorzugter einem Fragment von 180, 240 oder 300 Aminosäuren, noch
bevorzugter der gesamten Bezugs-Nucleinsäure, dargestellt.
-
In
Bezug auf Varianten des hierin offenbarten, spezifischen mmyR-Gens
oder seines Produkts, MmyR, wird eine signifikante Aminosäuresequenzidentität vorzugsweise
mit den Resten 40 bis 49 aus 8a,
noch bevorzugter den Resten 38 bis 49, noch bevorzugter den Resten
38 bis 56, noch bevorzugter den Resten 38 bis 59, noch bevorzugter
den Resten 21 bis 59, noch bevorzugter den Resten 3 bis 59 dargestellt,
und/oder eine signifikante Nucleinsäuresequenzidentität wird vorzugsweise
mit entsprechenden Abschnitten aus 7 dargestellt,
die für
die oben genannten Aminosäurereste
kodieren.
-
In
Bezug auf Varianten des hierin offenbarten, spezifischen mmfR-Gens
oder seines Produkts, MmfR, wird eine signifikante Aminosäuresequenzidentität vorzugsweise
mit den Resten 61 bis 70 aus 8e,
noch bevorzugter den Resten 59 bis 70, noch bevorzugter den Resten
59 bis 77, noch bevorzugter den Resten 59 bis 80, noch bevorzugter
den Resten 42 bis 80, noch bevorzugter den Resten 24 bis 80 dargestellt,
und/oder eine signifikante Nucleinsäuresequenzidentität wird vorzugsweise
mit entsprechenden Abschnitten aus 7 dargestellt,
die für
die oben genannten Aminosäurereste
kodieren.
-
In
Bezug auf Varianten des hierin offenbarten, spezifischen mmfL-Gens
oder seines Produkts, MmfL, wird eine signifikante Aminosäuresequenzidentität vorzugsweise
mit den Resten 77 bis 87 und/oder den Resten 240 bis 255 aus 8d, noch bevorzugter den Resten 77 bis 95 und/oder
den Resten 231 bis 255, noch bevorzugter den Resten 77 bis 107 und/oder
den Resten 223 bis 255 dargestellt, und/oder eine signifikante Nucleinsäuresequenzidentität wird vorzugsweise
mit entsprechenden Abschnitten aus 7 dargestellt,
die für
die oben genannten Aminosäurereste
kodieren.
-
„Prozent
(%) der Aminosäuresequenzidentität” wird als
der Prozentsatz der Aminosäurereste
in einer Kandidatensequenz definiert, die mit den Aminosäureresten
in der Sequenz, mit der sie verglichen wird, identisch sind, und
zwar nach dem Anordnen der Sequenzen und dem Einführen von
Lücken,
falls notwendig, um den maximalen Prozentsatz der Sequenzidentität zu erreichen,
wobei etwaige konservative Substitutionen als Teil der Sequenzidentität nicht
in Betracht gezogen werden. Die hierin verwendeten%-Identitätswerte
werden von WU-BLAST-2 generiert, erhalten von Altschul et al. (1996);
http://blast.wustl/edu/blast/README.html. WU-BLAST-2 verwendet mehrere
Suchparameter, von denen die meisten auf die Standardwerte eingestellt sind.
Die anpassbaren Parameter werden mit den folgenden Werten eingestellt: Überlappungsspanne
= 1, Überlappungsfraktion
= 0,125, Wortschwelle (T) = 11. Die HSPS- und HSPS2-Parameter sind
dynamische Werte und werden vom Programm selbst in Abhängigkeit
von der Zusammensetzung der bestimmten Sequenz und der Zusammensetzung
der bestimmten Datenbank, die nach der Sequenz von Interesse durchsucht
wird, festgelegt; die Werte können
jedoch angepasst werden, um die Empfindlichkeit zu steigern. Ein
%-Aminosäuresequenzidentitätswert wird
durch die Anzahl an übereinstimmenden
identischen Resten, dividiert durch die Gesamtanzahl der Reste der „längeren" Sequenz in der angeordneten
Region, mit 100 multipliziert, bestimmt. Die „längere" Sequenz ist diejenige mit den meisten
tatsächlichen
Resten in der angeordneten Region (Lücken, die von WU-BLAST-2 eingeführt wurden,
um das Bewertung der Anordnung zu maximieren, werden ignoriert).
-
„Prozent
(%)Nucleinsäuresequenzidentität" wird als der Prozentsatz
der Nucleotidreste in einer Kandidatensequenz definiert, die mit
den Nucleotidresten in der Vergleichssequenz identisch sind. Die
hierin verwendeten Identitätswerte
wurden durch das BLASTN-Modul von WU-BLAST-2, eingestellt auf die
Standardparameter mit einer Überlappungsspanne
und einer Überlappungsfraktion
von 1 bzw. 0,125, generiert.
-
In
Bezug auf die in der vorliegenden Erfindung verwendeten Promotorvarianten
wird die Nucleinsäuresequenzidentität vorzugsweise über eine
Sequenz von etwa 30 Resten, noch bevorzugter 40 oder 50 Resten,
noch bevorzugter 60 Resten, unter sucht. Daher können z.B. bevorzugte Varianten
des in der Ausführungsform
enthaltenen mmyTOG-Promotors Sequenzen besitzen, die 80% (oder mehr)
Sequenzidentität über eine Sequenz
von 30 (oder mehr) Resten innerhalb der Reste 5452 bis 5675 aus 7,
oberer Strang, aufweisen.
-
„Stringente
Bedingungen" oder „hochgradig
stringente Bedingungen",
wie hierin definiert, können
dadurch identifiziert werden, dass sie: (1) eine niedrige Ionenstärke und
eine hohe Temperatur zum Waschen verwenden, z.B. 0,015 M Natriumchlorid/0,0015
M Natriumcitrat/0,1% Natriumdodecylsulfat bei 50°C; (2) während der Hybridisierung ein
Denaturierungsmittel verwenden, wie z.B. Formamid, z.B. 50 Vol.-% Formamid mit 0,1% Rinderserumalbumin/0,1%
Ficoll/0,1% Polyvinylpyrrolidon/50 mM Natriumphosphatpuffer bei
pH 6,5 mit 750 mM Natriumchlorid, 75 mM Natriumcitrat bei 42°C; oder (3)
50% Formamid, 5 × SSC
(0,75 M NaCl, 0,075 M Natriumcitrat), 50 mM Natriumphosphat (pH
6,8), 0,1% Natriumpyrophosphat, 5 × Denhardt-Lösung, beschallte
Lachsspermien-DNA (50 μg/ml),
0,1% SDS und 10% Dextransulfat bei 42°C verwenden, mit Waschschritten bei
42°C in
0,2 × SSC
(Natriumchlorid/Natriumcitrat) und 50% Formamid bei 55°C, gefolgt
von einem hochgradig stringenten Waschschritt, bestehend aus 0,1 × SSC, enthaltend
EDTA, bei 55°C.
-
Ist
eine Nucleinsäure
von Interesse in „operativer
Assoziierung" mit
einem Promotor, so ist der Promotor in der Lage, die Transkription
der Nucleinsäure
von Interesse in einem geeigneten Expressionssystem zu steuern,
wobei sich die Nucleinsäure
von Interesse zur Translation in dem korrekten Leseraster befindet.
Befindet sich eine Nucleinsäure
von Interesse in operativer Assoziierung mit einem Promotor, so
enthält
das Transkript der Nucleinsäure
von Interesse vorzugsweise eine auf geeignete Art und Weise positionierte
Ribosomenbindungsstelle zur Expression in einem geeigneten Expressionssystem
des Polypeptids, das von der Nucleinsäure von Interesse kodiert wird.
Siehe z.B. Sambrook et al. (1989) und Ausubel et al. (1992).
-
Varianten
der Gene, kodierenden Regionen, Nucleinsäuren, Polypeptide und Promotoren,
die hierin spezifisch offenbart sind, besitzen vorzugsweise dieselbe
Funktion wie jene, die spezifisch offenbart werden. In Bezug auf
die mmyR-, mmfR- und mmfL-Gene kann eine solche Funktion für ein MmyR-,
MmfR- bzw. MmfL-Polypeptid kodieren; in Bezug auf die MmyR-, MmfR-
und MmfL-Polypeptide und den reprimierbaren Promotor (z.B. den mmyTOG-Promotor,
den mmy...XCAPK-Promotor oder den mmfLHP-Promotor) kann eine solche
Funktion die Fähigkeit
darstellen, miteinander gemäß dem oben
angeführten
Modell in Wechselwirkung zu stehen.
-
Wie
hierin verwendet, bezeichnet „mmyTOG" eine Nucleinsäure, die
mmyT-, mmyO- und
mmyG-Gene umfasst. Dasselbe trifft mutatis mutandis auf „mmy...XCAPK" zu, wobei die Punkte
auf das zuvor nicht identifizierte mmyD-Gen stromauf von mmyX in
derselben Transkriptionseinheit hinweisen, und möglicherweise auf die mmyB-,
mmyQ- und mmyE-Gene, obwohl diese eine separate Transkriptionseinheit
unter der Steuerung eines anderen (mmyBQE) Promotors bilden können. „mmyBQE" bezeichnet eine
Nucleinsäure,
die mmyB-, mmyQ- und mmyE-Gene umfasst. „mmyBQEDXCAPK" bezeichnet eine
Nucleinsäure,
die mmyBQE und mmyDXCAPK umfasst. „mmyYF" bezeichnet eine Nucleinsäure, die
mmyY- und mmyF-Gene umfasst. „mmf" bezeichnet eine
Nucleinsäure,
die mmfP- mmfH-, mmfL- und mmfR-Gene umfasst. „mmfLHP" bezeichnet eine Nucleinsäure, die
mmfL- mmfH-, mmfP-Gene umfasst. „mmyR-mmf-mmyTOG" bezeichnet eine
Nucleinsäure, die
ein mmyR-Gen und mmf und mmyTOG umfasst. Der „mmy...XCAPK-Promotor" kann ein Promotor
sein, der die Transkription von mmyBQEDXCAPK steuert, oder ein Promotor,
der nur die Transkription von mmyDXCAPK steuert.
-
Die
Erfindung wird nun in ihren verschiedenen Aspekten ausführlich beschrieben,
wobei auf die folgenden Figuren verwiesen wird, die Folgendes zeigen:
-
1 zeigt
den Ursprung des Regulationsabschnitts.
- (a)
Das Genom von Streptomyces coelicolor A3(2) besteht aus einem linearen
Chromosom und zwei Plasmiden – dem
zirkulären
SCP2 und dem linearen SCP1.
- (b) Die Methylenomycin-Produktionsgene bilden einen großen Gen-Cluster
auf dem SCP1-Plasmid (Chater und Bruton (1985); Redenbach et al.
(1998)).
- (c) Etwa 25 kb DNA umfassen Regulations-, Resistenz- und biosynthetische
Gene, die mit der Methylenomycin-Produktion assoziiert sind.
- (d) Die am weitesten links befindlichen etwa 8 kb des Gen-Clusters
umfassen den Regulationsabschnitt der vorliegenden Erfindung, d.h.
Gene, die negativ und positiv in Regulierungsspiegel der Methylenomycinproduktion
involviert sind, sowie Promotoren unter der Steuerung jener Regulationsgene
(es umfasst auch andere Gene, die aus diesen Promotoren transkribiert
werden).
- (e) DNA rechts vom Regulationsabschnitt, gezeigt in (d), umfassend
das mmr-(Methylenomycin-Resistenz-)Gen
sowie Gene weiter rechts, was auf die Position von mmyB hindeutet.
-
2 zeigt
einen Vergleich der Produkte von Methylenomycin-Regulationsgenen
mit GBL-bindenden Proteinen aus verschiedenen Streptomyces-Spezies.
Die Produkte von mmyR (mmyrep) und mmfR (mmyrep2) werden mit GBL-bindenden
Proteinen angeordnet, die mit der Produktion von Virginiamycin (bara, barb),
Streptomycin (arpa) und Showdomycin sowie Mimimycin (fara) assoziiert
sind. Andere wahrscheinliche GBL-bindende Proteine aus S. coelicolor
A3(2) (cpra, cprb, scbr) und der Jadomycin-Biosynthese-Gen-Cluster (jadr2)
werden ebenso gezeigt.
-
3 zeigt,
dass das Produkt von mmfL (hier als mmy abgekürzt) homolog zu in die Biosynthese
von GBLs verwickelten Streptomyces-Proteinen ist. Die letzteren
Proteine sind für
die Biosynthese von A-Faktor (afsa), ein GBL von S. coelicolor (scba),
Virginiae-Butanolid (barx) und IM-2 (farx).
-
In
den 2 und 3 bezeichnen Punkte („.") das Fehlen einer
Aminosäure
an dieser Position oder die Insertion einer Lücke zur optimalen Sequenzanordnung
und Sternchen („*") bezeichnen das
Ende einer Aminosäuresequenz.
-
4a zeigt die Expression eines fremden Gens (xylE)
aus einer Expressionskassette, die den Regulationsabschnitt und
das fremde Gen umfasst.
-
Unteres
Feld: Organisation des Methylenomycin-Gen-Clusters in einem Stamm,
der so verändert
wurde, um xylE aus der mmyG-enthaltenden Transkriptionseinheit zu
exprimieren. Der Vektor KC861 (Bruton et al. (1991)) wurde verändert, um
das PstI-Fragment
C2.18 zu enthalten (Chater und Bruton (1983), von dem nun bekannt
ist, dass es sich von innerhalb mmyT bis innerhalb mmyG erstreckt:
das Insert ermöglichte
die Integration des Phagen in die angegebene Konfiguration. mmyG' und mmy'T bezeichnen jeweils
3'- und 5'-trunkierte Kopien
dieser Gene.
-
Oberes
Feld: Zeitverlauf für
Catechin-Oxygenaseaktivität
in einem Stamm (basierend auf J1507: Bruton und Chater (1983)),
der die veranschaulichte Fusion in sich trägt. Proben, die auf Zellophanmembranen gezüchtet wurden,
die auf R2YE überlagert
wurden, wurden nach den angegebenen Kulturzeiten geerntet, und Extrakte
wurden hergestellt und getestet, wie in Guthrie und Chater (1990).
-
4b zeigt die Expression eines fremden Gens (xylE)
durch das Fusionieren des fremden Gens an verschiedene Transkriptionseinheiten
in dem Methylenomycin-Biosynthese-Cluster.
Die Fusionen wurden genau wie in 4a (unteres
Feld) hergestellt, jedoch mit reg- oder A3.13-Fragmenten (9),
die das C2.18-Fragment ersetzen.
- Oberes Feld: Fusion an
die mmfLHP-Transkriptionseinheit durch das reg-Fragment;
- Unteres Feld: Fusion an die mmy...XCAPK-Transkriptionseinheit
durch Fragment A3.13.
-
5 fasst
die Resultate eines Southern-Blots zusammen und zeigt die umfassende
Deletion von biosynthetischer Methylenomycin-DNA aus der R333-Mutante.
Die Sonde, pIJ518 (Chater und Bruton (1985)), enthält ein großes Segment
aus dem Zentrum des Methylenomycin-Clusters. In einem R333-Verdau
(nicht dargestellt) feh len die meisten der PstI-Fragmente. Auch
die Organisation der Gene innerhalb des biosynthetischen Methylenomycin-Gen-Clusters
und rechts von der neu sequenzierten Region ist dargestellt. Es
wird auch ein EcoRI-Segment von SCP1-DNA dargestellt, das, wenn
es subkloniert wird und in einen SCP1-S.-coelicolor-Wirt eingeführt wird,
die Methylenomycinproduktion durch eine angrenzende Kultur des Indikator-„Konvertor"-Stamms R39, beschrieben von Kirby und
Hopwood (1977), stimuliert.
-
6,
Teile a-d, zeigen Beispiele für
Situationen, in denen der Regulationsabschnitt und/oder die Expressionskassette
verwendet werden könnten,
um die Produktion von nützlichen
Produkten zu verstärken.
Siehe Text für
Erklärungen.
Vorzugsweise in den Teilen b, c und d enthält entweder der verwendete
Wirtsstamm das mmyB-Gen,
oder das mmyB-Gen ist im Vektor vorhanden, der die Expressionskassette
enthält.
-
7 zeigt
die gesamte doppelsträngige
Sequenz eines etwa 9,5-kb-Nucleinsäureabschnitts aus dem SCP1-Plasmid,
enthaltend die mmyR-, mmfP-, mmfH-, mmfL-, mmfR-, mmyT-, mmyO-,
mmyG- und mmyJ-Gene und den Beginn des mmr-(Methylenomycin-Resistenz-)Gens.
Es werden einige Restriktionsstellen gezeigt. Abgeleitete Beginn-
und End-Reste der Gene sind wie folgt:
Gen | Strang | beginnt
bei Rest-Nr. | endet
bei Rest-Nr. |
MmyR | unten | 1389
oder 1407 | 796 |
MmfP | unten | 2352
oder 2355 | 1558 |
MmfH | unten | 3554 | 2352 |
MmfL | unten | 4612 | 3551 |
MmfR | oben | 4807 | 5451 |
MmyT | oben | 5676 | 6401 |
MmyO | oben | 6432 | 7553 |
MmyG | oben | 7636 | 8817 |
MmyJ | unten | 9115
oder 9151 | 8780 |
Mmr | oben | 9333 | nicht
gezeigt |
-
In
der Figur bezeichnet:
- den Beginn eines Gens;
- [ das Ende eines Gens; und
- * eine von zwei möglichen
Startstellen für
ein Gen.
-
8, Teile a-h, zeigen die abgeleiteten
Aminosäuresequenzen
der mmyR-, mmfP-, mmfH-, mmfL-, mmfR-, mmyT-, mmyO- bzw. mmyG-Gene.
-
9 zeigt
Restriktionsstellen, die DNA-Fragmente flankieren, die verwendet
werden, um die Insertion von fremder DNA (wie z.B. xylE; 4) in die mmfHLP-, mmyTOG- und mmy...XCAPK-Gen-Cluster
zu steuern (Information aus Chater und Bruton (1993 und 1995) sowie 7).
Es werden nur relevante Stellen gezeigt.
-
10 zeigt die in einer Restriktionsanalyse von
KC861::C2.18-Phagen verwendeten Restriktionsstellen, um die Ausrichtung
des C2.18-Inserts zu bestimmen. P = PstI, B = BamHI, SI =
SstI, Bg = BgIII, r = rechtes Ende, l = linkes Ende. Es werden nur
relevante Stellen gezeigt.
-
11 zeigt die Konstruktion von φG-UP-Vektoren.
-
12 zeigt die Restriktionsstellen und Oligonucleotide,
die verwendet wurden, um das salIR-Gen als ein BglII-Fragment bereitzustellen,
das zur Expression in einem φG-UP-Vektor
geeignet ist.
-
13 zeigt in Teil a die Konstruktion von
pG-UP. Teil b zeigt die bevorzugte Form, pG-UP*, die mmyB enthält. Die
HindIII-Stelle der veranschaulichten Version von pG-UP wird verwendet,
um mmyB in einer Form einzuführen,
die eine einzigartige HindIII-Stelle zwischen der Expressionskassette
und mmyB hinterlässt.
-
14 zeigt die Verwendung von pG-UP für die Expression
der J21-Gen-Reihe. Die Zahlen auf den Primern beziehen sich auf
Basenpositionen in 7.
-
15 zeigt in Teil a ein Fragment von Cosmid cos73,
enthaltend die Gene von mmyR bis mmyG; Teil b zeigt diese Region
verändert,
um mit dem mmyTOG-Promotor
zu enden, und zwar, um die Expression einer Nucleinsäure von
Interesse zu steuern; und Teil c zeigt die Konstruktionsstrategie.
-
Beispiel 1: Hohe Expressionsmengen eines
fremden Gens unter der Steuerung von Promotoren im biosynthetischen
Methylenomycin-Gen-Cluster.
-
Um
Expressionsmengen an unterschiedlichen Punkten im biosynthetischen
Methylenomycin-Gen-Cluster (hier mmy-Cluster genannt) zu bestimmen,
wurden Derivate vom Bakteriophagen C31, enthaltend das fremde Gen
xylE (ein Gen, das von Pseudomonas stammt: Zukowski et al. (1983)),
verwendet, um xylE in definierten Positionen und Ausrichtungen innerhalb
des mmyClusters zu platzieren, der in den S.-coelicolor-Stämmen J1507 (der den mmy-Cluster
innerhalb von SCP1NF, einer chromosomal
integrierten Kopie von SCP1, enthält; Bruton und Chater (1983))
oder J1506 (ein Derivat von J1501 (Chater et al. (1982)), das eine
autonome Kopie von SCP1 besitzt) enthalten ist.
-
Da
KC861, dem verwendeten Vektor, die attP-Stelle fehlt, die normalerweise
von C31 verwendet wird, um seine Integration in das Wirtschromosom
während
des Aufbaus der Lysogenie zu ermöglichen,
kann er auf dem normalen Wege keinen Prophagen bilden (Bruton et
al. (1991)). Es ist jedoch möglich,
durch das Insertieren eines Stücks
von Streptomyces-Wirts-DNA in KC861 einen alternativen Integrationsweg
bereitzustellen, so dass die homologe Rekombination den Prophagen
an der entsprechenden Position in die Wirts-DNA integrieren kann.
Solche Vorkommnisse, die wirklich selten auftreten, können detektiert
werden, wenn der Prophage ein selektierbares Resistenzgen, wie z.B.
vph (Viomycin-Resistenz) oder tsr (Thiostreptonresistenz), in sich trägt (Chater & Bruton (1983);
Bruton et al. (1991)). Im vorliegenden Fall ermöglichten es die in KC861 platzierten
mmy-Inserts dem Vektor, sich in bestimmte Positionen in der mmy-DNA
von SCP1NF in J1507 oder von SCP1 in J1506
zu integrieren, mit Ausrichtungen, die von der Ausrichtung des Inserts
im Vektor abhingen. pBR327- und pBR322-Rekombinanten (Chater & Bruton (1983,
1985)) waren die DNA-Quelle für
das Klonieren der Fragmente reg, C2.18, mmr, A4.2 und A3.13 (9)
in die BamHI-Stelle von KC861. Das reg-Fragment war ein SstI-BglII-Subfragment einer
größeren Insertion
in plJ519 (Chater und Bruton (1985)). Die anderen vier Fragmente
besaßen
PstI-Begrenzungen. Um sie mit BamHI-kompatiblen Enden auszustatten,
wurden sie in das E.-coli-Plasmid pIJ2925 eingeführt (Janssen und Bibb (1993)).
Die mmy-Inserts wurden von den pBR327/322-Vektoren durch Verdau
mit PstI (oder SstI und BgIII für
reg) und Gelelektrophorese getrennt und wurden anschließend ligiert,
um pIJ2925 auf geeignete Art und Weise zu schneiden.
-
JM101
wurde mit den Ligationen transformiert. Die Plasmid-Wirt-Kombination
ermöglichte
ein Blau/Weiß-Screening
nach Rekombinanten. Für
jedes Fragment wurde Plasmid-DNA mehrerer weißer Kolonien mittels BglII-Verdau
untersucht, um zu zeigen, ob sie die Insertion enthielt. Ein zweites
Enzym wurde verwendet, um ihre Ausrichtung in Bezug auf den Polylinker
von pIJ2925 zu bestimmen (Tabelle 1). Dies half später bei
der Bestimmung der Ausrichtung bezüglich des xylE-Gens im Phagenvektor. Tabelle 1: Die Ausrichtung von mmy-Fragmenten,
die in pIJ2925 insertiert wurden
Fragment | Derivat
von pIJ2925 | zur
Bestimmung der Ausrichtung verwendetes Enzym | Ausrichtung* |
reg | pIJ560 | XhoI | r |
C2.18 | pIJ561 | EcoRI | r |
mmr | pIJ562 | PvuII | l |
A4.2 | pIJ563 | SstI | l |
A3.13 | pIJ564 | EcoRI | r |
- * „r" gibt an, dass sich
das rechte Ende der Insert-DNA am rechten Ende des pIJ2925-Polylinkers
befindet;
- „l" gibt an, dass sich
das linke Ende der Insert-DNA am rechten Ende des pIJ2925-Polylinkers befindet.
-
Die
Plasmide pIJ560-pIJ564 wurden mit BglII geschnitten, und die gereinigte
verdaute DNA wurde an KC861-DNA ligiert, die mit BamHI geschnitten
wurde. Protoplasten von S. lividans 1326 wurden mit der ligierten
DNA transfiziert. 100-200 gut getrennte Plaques wurden auf Masterplatten
zu je 50 Plaques überimpft.
-
Phagen
mit der gewünschten
Insertion von mmy-DNA-Fragmenten wurden durch ein Hybridisierungssignal
auf Plaquehybridisierungen identifiziert. Die Phagen-DNA wurde von
den Plaques auf der Masterplatte auf Nitrocellulose transferiert
(Benton & Davis
(1977)). Aus den Plasmiden pIJ560-pIJ564 wurden die insertierten
DNA-Fragmente isoliert
und nicht radioaktiv durch das Digoxigeninsystem von Boehringer-Mannheim markiert,
um Sonden-DNA für
die Hybridisierung herzustellen. Vier positive Plaques auf der Masterplatte
für jede der
fünf Insertionen
wurden gereinigt, um Phagensuspensionen aus einzelnen Plaques zu
erhalten. Phagen-DNA wurde durch Verdau mit Restriktionsenzymen
hergestellt und analysiert, um zu verifizieren, dass sie die erwartete
Insertion enthielt, und um ihre Ausrichtung zu bestimmen. Als Beispiel
wird die Situation für
die Insertion von C2.18 in
10 demonstriert.
In diesem Beispiel wurden Restriktionsverdauschritte (nicht dargestellt)
einer jeden Probe mit PstI bzw. SstI verwendet, um die Ausrichtung
des Inserts in der Probe zu bestimmen. Tabelle 2 zeigt die Resultate
der DNA-Analyse und gibt die Namen der konstruierten Phagen an. Tabelle 2: Struktur von KC861-Rekombinanten
mit mmy-DNA, fusioniert an xylE.
insertiertes
Fragment | Phagenbezeichnung | Ausrichtung
des insertierten Fragments | Anzahl
der Vertreter in vier analysierten Phagen |
reg
(2,2 kb) | KC133
KC134 | r
l | 3
(A, B, C)
1 |
C2.18
(2,05 kb) | KC135
KC136 | r
l | 2
(A, B)
2 (A, B) |
mmr
(2,5 kb) | KC137
KC138 | r
l | 3
(A, B, C)
1 |
A4.2
(2,75 kb) | KC139
KC140 | r
l | 1
3
(A, B, C) |
A3.13
(2,28 kb) | KC141
KC142 | r
l | 3
(A, B, C)
1 |
- A, B und C bezeichnen die verschiedenen
isolierten Phagen;
- r gibt an, dass sich das rechte Ende der Insert-DNA rechts von
KC861 befindet; und
- l zeigt, dass sich das linke Ende der Insert-DNA rechts von
KC861 befindet.
-
Die
Ausrichtung wurde unter Verwendung von SstI bestimmt, wofür es eine
einzigartige Stelle in den Polylinkerregionen von KC861 und pIJ2925
gibt. Die Information über
die Ausrichtung des klonierten Fragments in pIJ2925 war notwendig
(siehe Tabelle 1).
-
Phagensuspensionen
aus selektierten einzelnen Plaques wurden verwendet, um die Stämme J1506 (SCPI+) und J1507 (SCPINF)
zu lysogenisieren. Die Integration des Phagen verlieh Thiostreptonresistenz
auf den Lysogenen und platzierte die xylE-Fusionen in dem mmy-Gen-Cluster des
Wirtsstamms (4a; 6a). Um
geeignete Lysogene herzustellen, wurden 10-20 l einer Phagensuspension
aus einen einzelnen Plaque eines jeden von KC133-KC142 auf eine
R5-Platte gesprenkelt, auf der 107-108 Sporen von J1507 oder J1506 ausgebreitet
waren. Nach 5-7 Tagen hatten die Kulturen Sporen gebildet und wurden
auf Minimalmedium, enthaltend 50 gml–1 Thiostrepton,
repliziert. Nach ca. vier Tagen wurden resistente Kolonien auf R5-Platten, enthaltend
50 gml–1 Thiostrepton,
ausgestrichen, um einzelne Kolonien zu erhalten, die anschließend auf
demselben Medium ausgebreitet wurden, um Sporen von gereinigten
Lysogenen zu erhalten.
-
Um
zu kontrollieren, ob die Prophagen sich an den erwarteten Positionen
integriert hatten, wurden Southern-Blotting-Verfahren verwendet.
Genomische DNA wurde aus 25 ml YEME-Kulturen der Lysogene, enthaltend
4 gml
–1 Thiostrepton,
hergestellt. In jedem Fall wurde ein XhoI-Verdau der DNA verwendet,
um die Zerstörung
im mmy-Gen-Cluster
zu untersuchen. Es gibt eine einzigartige XhoI-Stelle in KC861 stromauf
des tsr-Gens. Da sich die XhoI-Stellen, welche die klonierten Fragmente
flankieren oder sich in diesen befinden, asymmetrisch zu ihren Enden
befanden, war es möglich,
die Ausrichtung des integrierten Phagen abzuleiten und die Resultate
der Phagenanalyse zu bestätigen.
Es wurden dieselben nicht radioaktiven DNA-Sonden verwendet wie
für die
Plaquehybridisierungen. Tabelle 3 listet die Resultate der Southern-Analyse
auf. Tabelle 3: Southern-Analyse von Lysogenen
von J1507 und J1506.
kloniertes Fragment | charakteristische Bande für wt | integrierter Phage | charakteristische Bande für die Zerstörung | erhalten
mit |
J1507 | J1506 |
reg | 3,2
kb, 5,2 kb | KC133
KC134 | 2,35
kb
3,7 kb | ja
ja | -
- |
C2.18 | 5,25
kb | KC135
KC136 | 4,55
kb
6,7 kb | ja
ja | ja
ja |
mmr | 6,1
kb | KC137
KC138 | 7,75
kb
4,75 kb | -
ja | ja
ja |
A4.2 | 6,1
kb | KC139
KC140 | 5,25
kb
7,55 kb | -
ja | ja
ja |
A3.13 | 2,7
kb | KC141
KC142 | 4,4
kb
4,5 kb | ja
- | ja
ja |
-
Lysogene
mit den erwarteten Hybridisierungsmustern wurden mit jedem Typ Phagen
erhalten, obwohl manche der getesteten Stämme nicht das erwartete Muster
zeigten. Daher waren J1507::KC137(A), 137(B), 139, 142(A), 142(B)
thiostreptonresistent, die Integration erfolgte jedoch nicht an
der richtigen Stelle. Da Lysogene mit der korrekten Konstruktion
für diese
Phagen mit J1506 erhalten wurden, wurden keine weiteren J1507-Lysogene
analysiert.
-
Die
BamHI-Restriktionsstelle von KC861, in die die mmy-DNA insertiert
wurde, ist Teil einer multiplen Klonierungsstelle (MCS), die sich
in der Nähe
und gleich stromauf des promotorlosen xylE-Gens befindet. Wie von
Guthrie und Chater (1990) und Bruton et al. (1991) veranschaulicht,
führt dies
nach der Integration des Phagen durch homologe Rekombination dazu,
dass xylE unter die Kontrolle der Transkriptionseinheit gestellt wird,
von der das bestimmte Insert ursprünglich stammte, vorausgesetzt,
die Transkriptionseinheit und xylE haben dieselbe Ausrichtung. Daher
wird das Ausmaß der
Expression der relevanten Transkriptionseinheit durch die Menge der
xylE-Expression angegeben. Die Expression von xylE ist leicht zu
beobachten, da das xylE-Genprodukt ein Enzym ist (Catechin-2,3-Dioxygenase),
das farbloses Catechin in eine gelbe Verbindung, 2-Hydroxymuconsemialdehyd, überführt. Dies
kann nach dem Besprühen
mit Catechin (dem Ylo+-Phänotypen)
durch das Auge als eine gelbe Zone rund um Kolonien detektiert werden
oder quantitativ mittels Spektrophotometrie, nachdem zellfreie Extrakte
hergestellt wurden (Zukowski et al. (1983), Ingram et al. (1989)).
-
Der
In-vivo-Test für
die xylE-Aktivität
der Lysogene (d.h. Ylo
+-Phänotyp) wurde
durch das Besprühen der
Kolonien mit Catechin durchgeführt
(Ingram et al. (1989); Bruton et al. (1991)). Vollständiges Medium
(CM; Hopwood et al. (1985)), das die stärkste Expression ergab, wurde
während
der gesamten Experimente verwendet, und HMM (Hobbs et al. (1992);
mit 1% Agar verfestigt), bei dem der Ylo-Phänotyp leichter bewertet wurde,
was jedoch eine niedrigere Expression ergab, wurde nur gelegentlich
zum Vergleich verwendet. Tabelle 4 zeigt die kombinierten Resultate
wiederholter xylE-Tests für
alle Fusionspunkte. Die Kulturen waren im Alter von 42 h und 72
h mit Catechin-Lösung
besprüht
worden. Tabelle 4: Plattentests bezüglich der
xylE-Aktivität
in J1507- und J1506-Lysogenen (siehe folgende Seite).
Kloniertes Fragment | Lysogen | Ylo-Phänotyp | Schlussfolgerung
bezüglich
Transkription (siehe Fig. 9) |
reg | J1507::KC133
J1507::KC134 | -
+++ | nicht
nach rechts über
BglII an Pos. 13.0
nach links über SstI an Pos. 10.8 |
C2.18 | J1507::KC135
J1506::KC134
J1507::KC136
J1506::KC136 | +++
+++
--
-- | nach
rechts über
PstI an Pos. 16.0
nach rechts über PstI an Pos. 16.0
nicht
nach links über
PstI an Pos. 13.9
nicht nach links über PstI an Pos. 13.9 |
mmr | J1506::KC137
J1507::KC138
J1506::KC138 | --
+
+ | nicht
nach rechts über
PstI an Pos. 19.3
nach links über PstI an Pos. 16.8
nach
links über
PstI an Pos. 16.8 |
A4.2 | J1506::KC139
J1507::KC140
J1506::KC140 | --
++
-- | nicht
nach rechts über
PstI an Pos. 22.1
nach links über PstI an Pos. 19.3
nach
links über
PstI an Pos. 19.3 |
A3.13 | J1507::KC141
J1506::KC141
J1506::KC142 | --
--
+++ | nicht
nach rechts über
PstI an Pos. 25.0
nicht nach rechts über PstI an Pos. 25.0
nach
links über
PstI an Pos. 22.7 |
-
Von
besonderer Bedeutung war die Entdeckung, dass das Insert in KC135
zu einem starken Ylo+ + +-Phänotyp
im Stamm J1507::KC135 führte.
Dieser wurde ausführlicher
durch die Inokulation von ca. 108 J1507::KC135-Sporen
auf jede einer Reihe an Platten untersucht, die CM (Hopwood et al.
(1985)), ergänzt
mit Histidin (50 g ml–1) und Uracil (7,5 g
ml–1), überlagert
mit einer Zellophanscheibe, wie von Tan und Chater (1993) beschrieben,
enthielten, wonach das Inkubieren bei 30°C für die in 4a, oberes Feld, angegebenen Zeiten folgte, bevor
das Mycelwachstum abgeschabt wurde. Für Catechin-2,3-Dioxygenasetests
wurde das Mycel einer Zellophanscheibe in 0,5 ml Extraktionspuffer
suspendiert, und zellfreie Extrakte wurden durch Beschallung hergestellt
und durch Zentrifugierung geklärt,
wie in Ingram et al. (1989) beschrieben. Catechin-2,3-Dioxygenase-spezifische
Aktivitäten
wurden mittels Spektrophotometrie bestimmt, wie oben stehend beschrieben.
Die Resultate sind in 4a, oberes Feld, gezeigt. Die
spezifischen Aktivitäten
in Proben, die vor 30 h geerntet wurden, lagen nicht signifikant über den
niedrigsten verlässlich
messbaren Werten, sondern zwischen 30 und 40 h; als das Wachstum
auf dem Zellophan dicht wurde und die morphologische Differenzierung
begann, gab es eine sehr schnelle Zunahme der Aktivität bis zu
30 mU mg–1 Protein.
-
In
einem früheren
Experiment, in dem xylE an das redX-Gen fusioniert wurde, das in
die Synthese eines anderen Antibiotikums in S. coelicolor involviert
ist, berichteten Guthrie und Chater (1990) über Peak-Werte von 2 mU mg–1 Protein.
Die mmy-gesteuerte
Transkription von xylE in J1507::KC135 war daher sehr stark.
-
Weitere
Experimente (4b) zeigten ein(e) ähnliche(s)
Muster und Menge der xylE-Expression, wenn
geeignete Fusionen an anderen Punkten in dem mmy-Cluster gemacht
wurden. Die Positionen dieser Fusionen sind in 9 gezeigt.
-
Diese
Resultate zeigen, dass ein fremdes Gen (in diesem Beispiel xylE)
besonders spät
im Wachstum bis zu ziemlich hohen Werten exprimiert werden kann,
wenn es an den dargestellten Positionen in den mmy-Cluster insertiert
wurde, ohne die Addition etwaiger induzierender Mittel.
-
Beispiel 2: Eine diffusionsfähige Substanz,
die in der Lage ist, die Methylenomycin-Produktion bei gewissen nicht-produzierenden
Methylenomycin-Mutanten
auszulösen,
wird durch eine Mutante produziert, die das am weitesten links befindliche
6,5-kb-Stück
des biosynthetischen Methylenomycin-Gen-Clusters enthält, jedoch wenig, falls überhaupt
andere mmy-DNA.
-
- (a) In vorheriger Arbeit (Kirby et al. (1975);
Kirby und Hopwood (1977)) wurde gezeigt, dass Mutanten, die nicht
in der Lage waren, Methylenomycin zu produzieren, nach unterschiedlichen
Verfahren isoliert werden konnten. Die Fähigkeit dieser Mutanten, extrazelluläre Substanzen,
die für
die Methylenomycin-Produktion relevant sind, zu produzieren und/oder
auf diese zu reagieren, wurde durch das Züchten von Stämmen eng aneinander
auf der Oberfläche
von CM-Agar getestet (Kirby und Hopwood (1977)). R333 war eine von
zehn Mutanten, die eine extrazelluläre Substanz produzierten, welche
die Methylenomycin-Produktion durch eine andere nicht-produzierende Methylenomycin-Mutante,
R39, auslösten.
In der Arbeit von Kirby und Hopwood (1977) wurde es als wahrscheinlich
betrachtet, dass die Substanz, die durch R333 produziert wurde,
in Methylenomycin überführt wurde.
-
Im
vorliegenden Beispiel wurde DNA aus R333 isoliert und mit den Restriktionsenzymen
PstI und PvuII verdaut. Die verdaute DNA wurde einer Agarose-Gelelektrophorese
unterzogen und auf eine Nitrozellulosemembran geblottet (Southern
(1975)). Die Membran wurde anschließend mit einer 32P-markierten
Sonde hybridisiert, die durch Nick-Translation von pIJ518, einem
Plasmid, das viel des mmy-Clusters enthielt, erhalten wurde (Chater
und Bruton (1985); 5). R333 enthielt eine Deletion,
die sich nach rechts von einer Position etwa 6,5 kb im linken Ende
des mmy-Clusters erstreckte und jenseits des rechten Endes des KC518-Inserts endete.
Daher enthält
R333 etwa 6,5 kb DNA aus dem linken Ende der mmy-Region und wenig
(vielleicht keine) andere methylenomycinverwandte DNA (5).
-
Nach
der Entdeckung des Ausmaßes
der Deletion biosynthetischer Gene in R333 schlagen die Erfinder
der vorliegenden Erfindung vor, dass diese 6,5-kb-Region die Biosynthese
eines extrazellulären
Signalmoleküls
verleiht und dass dieses, kein Zwischenprodukt der Methylenomycin-Biosynthese,
jene Substanz ist, die von R333 sekretiert wird und die in der Lage
ist, R39 zu stimulieren, um Methylenomycin zu produzieren.
-
Dies
ist in Einklang mit der Beobachtung, dass nur eine der 16 mmy-Mutanten,
die von Kirby und Hopwood (1977) untersucht wurden, induziert werden
konnten, um Methylenomycin bei Wachstum in der Nähe von anderen mmy-Mutanten
zu induzieren.
-
Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung schlagen weiter vor, dass biosynthetische
Zwischenprodukte, die sich in blockierten Mutanten ansammeln, allgemein
nicht ohne Beschränkung
freigesetzt werden und austauschbar zwischen Stämmen sind, sondern beobachten,
dass ein Zwischenvorläufer
(Desepoxymethylenomycin) vom Wildtyp produziert wird und von SCP1+-Stämmen
in Methylenomycin umwandelbar ist (Hornemann und Hopwood (1978)).
Sie schlagen weiters vor, dass beinahe der gesamte biosynthetische
Weg vervollständigt
sein muss, bevor ein Vorläufer
produziert wird, der in der Lage ist, in Co-Synthese zu funktionieren – eine Anforderung,
die wahrscheinlich viel mehr als ca. 6,5 kb biosynthetischer Gene
erfordern würde.
-
Diese
Vorschläge
und andere Resultate, die eine regulatorische Rolle für einen
Teil dieser DNA (siehe oben) zeigen, stehen in Einklang mit der
abgeleiteten Funktion von Genen, die durch das Sequenzieren dieser Region
des mmy-Clusters entdeckt wurden. Die Resultate dieser Sequenzanalyse
sind in Beispiel 3 dargestellt.
- (b) In weiterer
Bestätigung
dieser Prognosen wurde ein 8,3-kb-EcoRI-Fragment von SCP1, enthaltend
die Gene von mmyR bis mmyT, mit einem Teil von mmyO (5),
aus Cosmid 73 von Redinbach et al. (1998) in pSET152 subkloniert
(Bierman et al. (1992)), und das resultierende Plasmid wurde in
die φC31-attB-Stelle
des SCP1–-Streptomyces-coelicolor-Stamms
J1501 eingeführt
(Kieser et al. (2000)). Der resultierende Stamm führte bei
Verwendung in „Co-Synthese"-Tests mit R39 (Kirby
und Hopwood (1977)) zu einer Methylenomycin-Produktion in dem R39-Stamm
(wie durch die Inhibierung des SCP1–-Indikatorstamms
J1501 beurteilt wurde).
-
Beispiel 3: DNA-Sequenz des linken Endes
des biosynthetischen Methylenomycin-Gen-Clusters.
-
Die
DNA-Sequenz der Region vom linken Ende der mmy-Region bis zum zuvor
sequenzierten (Neal und Chater (1987)) 2,55-kb-PstI-Fragment, enthaltend
mmr (siehe 5), wurde in drei Sektionen
bestimmt. Das am weitesten links gelegene XhoI-Fragment (ca. 3,2 kb) wurde durch Didesoxy-Sequenzierung
unter Verwendung des Verfahrens von Sanger et al. (1977), angepasst,
wie in Bruton und Chater (1987) beschrieben, sequenziert. Nach dem
Zufallsprinzip beschallte Fragmente wurden unter Verwendung des
M13-Vorwärts-Primers
in M13mp19 kloniert, um die Matrizen zur Sequenzierung bereitzustellen
(Norrander et al. (1983)). Die überlappenden
SstI/PstI-(ca. 5 kb) und PvuII-Fragmente (ca. 2,2 kb) wurden durch
automatisierte Fluoreszenzsequenzierung auf einem automatisierten
ABI-Sequenzierer unter Verwendung von Matrizen sequenziert, die
in pBluescript-Vektoren kloniert wurden. Für eine Ausrichtung wurden Matrizen
durch das Exonuclease-III-Verfahren von Henikoff (1984) erzeugt,
und in der anderen wurden Oligonucleotide zum „Primer-Walking" kreiert. Alle Sequenzen
wurden auf beiden Strängen
bestimmt, und jede Basenposition wurde in zumindest zwei Sequenzierungsreaktionen
durchgelesen. Die Sequenz ist in 7 dargestellt.
-
Die
Verwendung des FRAME-Programms (Bibb et al. (1984)) führte zu
der Erkenntnis, dass es neun mit Methylenomycin verwandte Gene links
vom Resistenzgen mmr gab (1 und 5).
Nur eines davon, mmyJ, wurde zuvor bereits sequenziert (Neal und
Chater (1987)).
-
Prognostizierte Funktionen von Genen,
die durch Sequenzierung identifiziert wurden
-
Unter
Verwendung der BLAST-(Altschul et al. (1990; 1996)) und TFASTA-Programme (Pearson
und Lipmann (1988)) zum Absuchen der wichtigen Protein- und DNA-Datenbanken
wurden Ähnlichkeiten
der abgeleiteten Produkte der acht neu sequenzierten Gene zu Proteinen
mit bekannter Funktion entdeckt. Drei der acht – mmfL, mmfR und mmyR – waren
von besonderem Interesse, da sie entscheidende Hinweise über die Art
der Regulation der mmy-Gene und das mutmaßliche extrazelluläre Signalmolekül gaben,
die für
die Erschaffung und die Verwendung des Expressionssystems, welches
der Gegenstand dieser Patentanmeldung ist, relevant sind. In diesem
Abschnitt geben die Erfinder Details dieser Ähnlichkeiten wider. Die Produkte
der anderen fünf
Gene zeigten alle ein gewisses Ausmaß der Ähnlichkeit mit verschiedenen
Enzymen und sind wahrscheinlich direkt in enzymatische Reaktionen
involviert, die zu der Biosynthese oder dem Metabolismus von Methylenomycin
oder dem GBL-Faktor führen,
der in die Regulation der Methylenomycin-Biosynthese involviert
ist.
-
mmfL
-
Das
prognostizierte Produkt von mmfL (MmfL) zeigte eine signifikante Ähnlichkeit
mit nur vier Proteinen: AfsA, ScbA, BarX und FarX. Diese Proteine
stammen alle von anderen Streptomyces-Spezies und sie sind alle
eng mit der Produktion von GBL-Signalmolekülen assoziiert,
die in die Regulation der Antibiotikaproduktion involviert sind
(von ihnen wird allgemein angenommen, dass sie jene Enzyme sind,
die für
die GBL-Synthese verantwortlich sind: Horinouchi et al. (1985, 1989);
E. Takano, persönliche
Mitteilung). Die Ähnlichkeit
von MmfL mit diesen Proteinen ist im Wesentlichen von einem Ende
zum anderen und ist hochgradig signifikant (3). Die
Entdeckung eines solchen Gens in einer kleinen DNA-Region, die für die Produktion einer
extrazellulären
Substanz kodiert, welche die Methylenomycin-Produktion stimuliert (siehe Beispiel
2), macht es hochgradig wahrscheinlich, dass es sich bei dem Signal
um ein GBL handelt und dass das MmfL-Protein für einen kritischen Schritt
in seiner Biosynthese kodiert.
-
mmfR und mmyR
-
Die
MmfR- und MmyR-Proteine zeigen eine signifikante Anordnung mit einer
großen
Familie bakterieller Regulationsproteine (der TetR-„Überfamilie"), und zwar hauptsächlich in
einer beträchtlichen
Region in der Nähe
des N-Terminus der Proteine. Von dieser Region wurde in ein paar
dieser Proteine gezeigt (Hillen und Berens (1994)), dass sie eine α-Helix-Schleife-α-Helix-Organisation
annahm, die es ihr ermöglicht,
an spezifische Sequenzen in doppelsträngiger DNA zu binden.
-
Die
Proteine mit der stärksten Ähnlichkeit
mit MmfR und MmyR bilden eine besondere Untergruppe (oder „Familie"). Es stammen alle
von Streptomyces-Spezies, und bei ausreichender Untersuchung sind
alle mit der Regulierung der Antibiotika-Produktion und/oder der morphologischen
Differenzierung assoziiert (Onaka und Horinouchi (1997); Onaka et
al. (1997, 1998); Sugiyama et al. (1998); Nakano et al. (1998)).
Die Anordnungen sind in 2 gezeigt.
-
Die
größte Ähnlichkeit
liegt in der Region der DNA-Bindungsdomäne, von der erwartet wird,
dass sie sequenzspezifische Kontakte mit Target-DNA-Sequenzen aufnimmt,
was zu der Erwartung führt,
dass MmfR und MmyR Sequenzen binden, die jenen ähneln, die von den anderen
Mitgliedern der Familie erkannt werden (siehe unten). Obwohl die
zentralen und C-terminalen Regionen dieser Proteine weniger gut
konserviert sind, gibt es trotz alledem in allen dieser Regionen
Beweise für
die Ähnlichkeit,
wohingegen andere Mitglieder der TetR-Überfamilie keine Ähnlichkeit
mit MmfR über
die N-terminale Region hinaus aufweisen. Die angeordneten Proteine
haben ein weiteres sehr signifikantes Merkmal gemeinsam – alle bis
jetzt untersuchten agieren als spezifische Rezeptoren für verschiedene
GBL-Signalmoleküle.
-
Die
vorliegenden Erfinder haben neu entdeckt, dass mmfR und das mutmaßliche GBL-Biosynthese-Gen
mmfL auf ähnliche
Art und Weise angeordnet sind, und eine genaue Inspektion der Sequenz
zwischen ihnen zeigt eine Palindromsequenz (Halbseite 5'-GGAAGGTATTA-3'), die der Konsensussequenz
(Halbseite 5'-GG(T/C)CGGT(A/T)(T/C)G(T/G)-3') ähnelt, die
für die
Bindung von DNA durch das ArpA-Protein definiert ist, das der Archetyp
dieser faktorbindenden Proteine ist (Onaka und Horinouchi (1997)).
-
Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung schlagen daher vor, dass der
chemisch undefinierte extrazelluläre Faktor, der von R333 sekretiert
wird (siehe Beispiel 2), ein GBL ist, dessen extrazelluläre Konzentration sich
langsam mit der Zunahme der hyphalen Dichte in der Zellkultur aufbaut,
und zwar bis zu einem bestimmten entscheidenden Schwellenwert, bei
dem es von dem Bindungsprotein, das von mmfR kodiert wird, tatsächlich wahrgenommen
wird. Durch diese Wechselwirkung wird MmfR aus seiner Position in
der bidirektionalen Promotorregion freigesetzt, was zu einer Derepression
von mmfL und daher der Faktor-Biosynthese führt. Den Vorschlägen zufolge
führt dies
wiederum zu einer Beschleunigung der Geschwindigkeit der Faktorproduktion, die
ausreicht, um mit (einem) Repressor(en) wechselzuwirken und diese(n)
zu deaktivieren, wobei der/die Repressor(en) entweder an die mmyTOG-
und mmy...XCAPK-Promotoren oder an den Promotor eines anderen Regulationsgens
(z.B. mmyB) gebunden ist/sind, das benötigt wird, um die mmyTOG- und
mmy...XCAPK-Promotoren zu aktivieren, wodurch eine Expression der
mmyTOG- und mmy...XCAPK-Gene
ermöglicht
wird. Eine passende Hypothese wäre,
dass es sich beim mmyR-Genprodukt (MmyR, siehe unten) um diesen
Repressor handelt und dass MmyR eine höhere GBL-Konzentration für die Deaktivierung
seiner Repressorfunktion benötigt,
als dies bei MmfR der Fall ist.
-
Beispiel 4: Die Prävention der Translation von
mmfL-mRNA ist mit dem Scheitern der Transkription von mmy-DNA assoziiert.
-
- (a) In der DNA-Sequenzierung in Beispiel 3
ist mmfL das einzige Gen, das ein TTA-(Leucin-)Codon enthält. Solche Codons werden in
hochgradigen bldA-Mutanten nicht exprimiert, da bldA nur für tRNA kodiert,
die in der Lage ist, UUA-Codons zu translatieren (Leskiw et al.
(1991)). Eine Prognose des Modells zur Regulation der Methylenomycin-Produktion
ist, dass mmfL-mRNA in einer bldA-Mutante nicht translatierbar wäre, was
zu der Unfähigkeit
führt,
den GBL-Faktor herzustellen, und daher zu der Unfähigkeit,
die Gene für die
Methylenomycin-Produktion zu transkribieren. Um dies zu testen,
wurden xylE-Fusionen in verschiedene Teile des mmy-Clusters einer
bldA-Mutante unter Verwendung der C31KC861-Derivate, beschrieben
in Beispiel 1, konstruiert. Die Fähigkeit der resultierenden
Stämme,
xylE zu exprimieren, wurde anschließend durch das qualitative
Plattenverfahren getestet. Die Catechin-Oxygenase-Aktivität wird nicht detektiert, was die
Prognose bestätigt
und zeigt, dass ein TTA-hältiges
Gen in die Regulierung der mmy-Gen-Expression involviert ist.
- (b) Um dies zu verifizieren, wurde das TTA-Codon von mmfL zu
CTC verändert,
und zwar im internen 0,9-kb-SunI-Fragment von mmfL (das in pFA6a
subkloniert wurde (Wach et al. (1994)), wodurch das KanMX-Modul
ersetzt wurde), unter Verwendung des „Quick-Change"-Systems von Stratagene,
gefolgt von der Reinsertion des SunI-Fragments in das 1,7-kb-XhoI-BgIII-Fragment,
enthaltend mmfL (in pIJ2925, Kieser et al. (2000)), um mmfLCTC zu ergeben. Dieses Fragment wurde in
pSET151 subkloniert (Bierman et al. (1992)) und in J1703 eingeführt (bldA–,
SCP1NF: Lawlor (1997)). Die meisten der
resultierenden Stämme erwarben
die Fähigkeit,
R39 zu stimulieren, um Methylenomycin in Co-Synthese zu produzieren,
was beweist, dass die Nicht-Translation
des TTA-Codons von mmfL für
die Faktor-Nicht-Produktion in der bldA-Mutante verantwortlich ist. Keiner der
Stämme
produzierte jedoch Methylenomycin, was zeigt, dass ein zusätzlicher
bldA-abhängiger
Schritt zwischen der Faktorproduktion und der Methylenomycin-Produktion
liegt. Dies wurde weiter verifiziert, da J1703 nicht durch Wachstum
neben dem GBL-Faktor-produzierenden Stamm R333 stimuliert wurde,
um Methylenomycin zu erzeugen. Der wahrscheinliche störende Schritt ist
ein Gen (mmyB), das sich etwa 9 kb rechts von der in 7 dargestellten
Sequenz befindet. Von diesem Gen wird prognostiziert, dass es für ein DNA-Bindungsprotein
kodiert und ein TTA-Codon enthält.
-
Beispiel 5: Konstruktion eines Vektors
(φG-UP),
der die leichte Insertion kleiner Transkriptionseinheiten in die Expressionsregion
des Methylenomycin-Gen-Clusters
ermöglicht.
-
Um
die Expression fremder Gene zu erleichtern, wird der Vektor φG-UP zuerst
konstruiert. Unter Verwendung der Verfahren in Hopwood et al. (1985)
und Kieser et al. (2000) wird DNA aus großflächig angelegten Präparaten
von φC31
KC889 extrahiert (11). 5 μg dieser DNA werden durch EcoRI
verdaut, und getrennt davon werden 5 μg durch XhoI plus SstI verdaut.
Die Vollendung des Verdaus wird durch Agarose-Gelelektrophorese (1% Agarose) von 0,5 μg einer jeden
verdauten DNA kontrolliert, und zwar sofort nach dem Erhitzen dieser
auf 70°C
für eine
Zeitspanne von 10 Minuten und dem Abkühlen auf Eis (um kohäsive Enden
der Phagen-DNA zu trennen).
-
Nach
der Phenolextraktion werden die zwei Verdaue gemischt und mit Ethanol
co-präzipitiert,
einmal mit 70% Ethanol gewaschen und anschließend in 100 μl Klenow-Puffer aufgelöst. Die
Lösung
wird bei 70°C 10
Minuten lang in einem Wasserbad erwärmt, das anschließend abgedreht
wird, und sie wird über
Nacht abkühlen
gelassen (dies ermöglicht
es den φC31-cos-Enden,
sich an einander zu binden). Die gelöste DNA wird anschließend unter
Verwendung von Klenow-Enzym einer Auffüllung der 5'-Enden unterzogen, die durch XhoI und
EcoRI erzeugt wurden, bevor eine Phenolextraktion, eine Ethanolpräzipitation,
ein Waschschritt mit 70°-Ethanol
und das erneute Auflösen
in 200 μl
Ligationspuffer vor der Ligation über Nacht unter Bedingungen durchgeführt werden,
die für
eine Ligation stumpfer Enden (wenig ATP, viel T4-DNA-Ligase) geeignet
sind. Nach der Ligation wird die DNA mit Ethanol präzipitiert,
in 70% Ethanol gewaschen und in 100 μl TE-Puffer aufgelöst, bevor
sie im Wesentlichen, wie von Hopwood et al. (1985) und Kieser et
al. (2000) beschrieben, für die
Transfektion von Streptomyces lividans 1326 verwendet wird.
-
Von
den meisten Plaques wird erwartet, dass sie Phagen mit der gewünschten
DNA-Struktur aufweisen
(Deletion des XhoI-EcoRI-Fragments, das vph enthält), daher erfolgt das Screening
durch Restriktionsanalyse von DNA, die aus den Nachkommen von 12
der Transfektanten-Plaques isoliert wurde. Die Verwendung von PstI,
BglII und/oder BamHI stellt diagnostische Verdaumuster bereit.
-
Es
wird ein Phage mit der korrekten Organisation identifiziert. Ein
großes
DNA-Präparat von
diesem Phagen wird mit PstI verdaut, einer Ethanolpräzipitation
unterzogen, mit 70% Ethanol gewaschen und erneut in TE-Puffer aufgelöst, bevor
es mit einer äquimolaren
Menge des 2,05-kb-PstI-Fragments C2.18 (Bruton und Chater (1983)),
erhalten von pIJ518 durch PstI-Verdau (bei 100-200 μg ml–1 DNA),
ligiert wird, gefolgt von einer Trennung mittels Agarose-Gelelektrophorese
und einer Isolierung aus dem Gel. Nach der Ligation wird die DNA
einer Ethanolpräzipitation
unterzogen, gewaschen und erneut in 20 μl TE-Puffer aufgelöst. Diese
Lösung wird
verwendet, um S. lividans zu transfizieren, und die resultierenden
Plaques werden vor der Analyse durch Filterhybridisierung (Benton
und Davis (1978)) auf Masterplatten angeordnet, um Kandidaten mit
der gewünschten
Insertion zu identifizieren. Die Sonde für diese Analyse ist das C2.18-PstI-Fragment,
nicht radioaktiv mit dem Digoxigeninsystem markiert. Es werden zwölf Kandidatenplaques
verwendet, um Phagen für
ein DNA-Präparat
in kleinem Umfang zu vermehren. Die DNA wird durch Restriktionsanalyse
unter Verwendung von zwei Enzymkombinationen analysiert: BamHI plus
PvuII und BglII plus PvuII. Ein Phage mit jeder Ausrichtung des
Inserts wird zurückbehalten.
Davon wird der Phage, in dem der BglII-plus-PvuII-Verdau ein 1,2-kb-Fragment ergibt und
der BamHI-plus-PvuII-Verdau ein 0,8-kb-Fragment ergibt, φG-UP (R) genannt und jener,
in dem der BamHI-plus-PvuII-Verdau ein 1,2-kb-Fragment ergibt und
der BglII-plus-PvuII-Verdau ein 0,8-kb-Fragment ergibt, φG-UP (L)
genannt (11).
-
Beispiel 6: Produktion des SalI-Restriktionsenzyms
durch das Positionieren des salIR-Gens unter die Steuerung der Expressionskassette
in einem φG-UP-Vektor.
-
SalI
ist ein Restriktionsenzym mit beträchtlicher Verwendung in der
Molekularbiologie und daher mit beträchtlichen Verkaufszahlen. Die
Gene für
SalI und die SalI-Methylase
wurden von Rodicio und Chater (1988) aus dem produzierenden Organismus,
Streptomyces albus G, kloniert und von Rodicio et al. (1994) sequenziert.
Sie sind in Tandemform angeordnet und werden als ein bicistronisches
Operon exprimiert (salIR vor salIM) (Rodicio et al. (1994); Alvarez
et al. (1993)). Zusätzlich
dazu wird salIM aus seinem eigenen Promotor exprimiert (Alvarez
et al. (1993)). Die Expression dieser Gene erfolgt normalerweise
in einem sehr geringen Ausmaß,
wobei eine sehr hohe spezifische Aktivität von SalI durch eine kleine
Menge an Protein (in der Größenordnung
von 106 Einheiten μg–1 Protein)
erzeugt wird. Hier zeigen die Erfinder, wie die Expressionskassette in φG-UP für eine Überproduktion
von SalI verwendet werden kann.
-
Die
salIRM-Gene sind in pIJ4430 (Rodicio und Chater (1988)) vorhanden.
Um das Genpaar in φG-UP einzuführen, wird
pIJ4430 zuerst mit BclI und anschließend mit RcaI gespalten, um
ein Fragment mit vorstehenden einzelsträngigen 5'-GATC- und 5'-CATG-Enden zu erzeugen. Dieses Fragment
wird unter Verwendung der in 12 dargestellten
Oligonucleotidadaptoren in den Zwischenvektor pIJ2925 insertiert
(Janssen und Bibb (1993)). Das Fragment wird anschließend aus
dem Zwischenvektor durch Verdau mit BglII ausgeschnitten und mit φG-UP (L)
ligiert, das mit BglII gespalten ist. Das Ligationsgemisch wird
verwendet, um S. lividans zu transfizieren, und die resultierenden
Plaques werden durch Plaque-Hybridisierung unter Verwendung des Digoxigenin-markierten
salIRM-BclI-RcaI-Fragments als Sonde gescreent. Phagen von zwölf Hybridisierungs-Plaques
werden für
DNA-Präparate
in kleinem Rahmen verwendet, und die resultierenden DNA-Proben werden
durch Verdau mit BglII analysiert, um die Gegenwart des 2,9-kb-Inserts
voller Länge
zu zeigen, und mit PstI, um die Ausrichtung des Inserts zu bestimmen.
Ein zusätzliches
2,9-kb-PstI-Fragment
würde die
inkorrekte Ausrichtung zeigen, und das Fehlen eines solchen Fragments
würde die
korrekte Ausrichtung zeigen.
-
Einmal
identifiziert, wird der gewünschte
Phage verwendet, um einen Bestand mit hohem Titer herzustellen,
von dem Sprenkel auf einer R2YE-Platte platziert werden, auf der
J1507-Sporen verteilt sind. Nach 4-6 Tagen bei 30°C, wenn die
Sporenbildung erfolgt ist, wird die Platte zu MM repliziert (wie
erforderlich für
das Wachstum des auxotrophen J1507 ergänzt), enthaltend Thiostrepton
(50 μg ml–1),
und die nach 4 Tagen vorhandenen Kolonien werden mittels Einzelkolonie-Isolierung
gereinigt und anschließend
verwendet, um konfluente Platten für die Ernte dichter Sporensuspensionen
herzustellen.
-
Um
das gewünschte
SalI-Enzym, anfänglich
in einem Demonstrationsausmaß,
zu erhalten, werden die Sporen verwendet, um 50 ml CM in einen 500-ml-Kolben
mit Prallplatten zu inokulieren, und die Kultur wird mit Schütteln bei
30°C bis
zur stationären
Phase inkubiert. Zu diesem Zeitpunkt wird die Expressionskassette autoaktiviert,
und die SalI-RM-Gene werden exprimiert. Das klonierte salIM-Gen
erfüllt
zwei Zwecke: die Verwendung seines eigenen Promotors während der
frühen
Wachstumsphase ermöglicht
die Modifikation der Wirts-DNA, wodurch sie gegen die Spal tung immun
wird, wenn schließlich
SalI produziert wird; und die Expression von SalIM während der
Hauptexpressionszeit stellt die optimale Produktion von salIR sicher.
Die weitere Extraktion und Reinigung von SalI folgt Standardverfahren
für Restriktionsenzyme.
-
Beispiel 7
-
(a) Konstruktion von pG-UP, einem integrativen
Plasmidvektor zur Aktivierung kryptischer Gen-Cluster.
-
Wie
in 6(b) gezeigt, ist es möglich, die
Expressionskassette dazu zu bringen, sich in gewünschte Positionen in einem
Streptomyces-Genom zu integrieren, und dadurch die Expression angrenzender
Gene in der stationären
Phase auszulösen.
In Beispiel 8 wird dies in der Expression kryptischer Gene angewandt,
die potentiell für
einen neuen Sekundärmetaboliten
kodieren könnten.
Hier beschreiben die Erfinder die Konstruktion von pG-UP, einem
E.-coli-Plasmid, das die Expressionskassette enthält und zum
Transfer in Streptomyces in der Lage ist. Die Insertion geeigneter
Streptomyces-DNA in pG-UP ermöglicht
die Verwendung des Konstrukts zur Genexpression dieser Art. Der
Vektor basiert auf pSET151 (Bierman et al. (1992)), obwohl ein beliebiges
E.-coli-Replikon mit einem Marker, der eine Selektion in Streptomyces
ermöglicht
und dem Streptomyces-Replikations- oder chromosomale Integrationsmechanismen
fehlen, verwendet werden könnte.
-
Um
pG-UP zu konstruieren, wird das 6,2-kb-BamHI- und das BstZ17I-Fragment
von pIJ519 (Chater und Bruton (1985); sowie 7) aus
einem Agarosegel isoliert, und seine Enden werden mittels Auffüllung mit Klenow-Enzym
abgestumpft. Es wird mit pSET151 ligiert (mit EcoRI vorgespalten
und durch Auffüllung
mit Klenow-Enzym abgestumpft). Nach der Transformation von E.-coli-Stamm
JM101 werden die Transformanten mittels Koloniehybridisierung unter
Verwendung des BamHI- und BstZ17I-6,2-kb-Fragments von p1J519 als Sonde
analysiert, um das gewünschte
Insert zu detektieren, und die Plasmid-DNA wird aus 12 positiven
Kolonien extrahiert. Die DNA wird mit BamHI plus BgIII verdaut,
um die Ausrichtung des Inserts zu bestimmen. Ein Beispiel mit einem
2,3-kb-Fragment (anstatt eines 4-kb-Fragments) wird als pG-UP ausgewählt (13a).
-
In
der in 13a gezeigten Form würde die
wirksame Verwendung von pG-UP in einem Wirt, enthaltend SCP1, garantiert
werden, um die zusätzliche
genetische Komponente (mmyB) bereitzustellen, die durch in Beispiel
4 beschriebene Experimente aufgezeigt wurde. Die Verwendung von
pG-UP in SCP1–-Stämmen zieht
einen Vorteil aus der weiteren Inkorporation von mmyB in pG-UP oder
in das Wirtsgenom (siehe Beispiel 7b).
-
(b) Inkorporation von mmyB in pG-UP, um
pG-UP* zu ergeben
-
Um
die wirksame Verwendung von pG-UP unabhängig von einem separat bereitgestellten
mmyB-Gen durchzuführen,
wird mmyB aus dem SCP1-Plasmid mittels PCR-Amplifikation unter Verwendung der folgenden
Primer erhalten, wobei das Cosmid 73 (Redinbach et al. (1998)) als
Matrize verwendet wird:
-
Nach
der Amplifikation und der herkömmlichen
Vorbereitung zum Verdau wird das PCR-Produkt mit KnpI verdaut, anschließend vor
der Ligation mit dem nicht phosphorylierten Oligonucleotid 5' AGCTGTAC 3' gereinigt. Nach
der Gelreinigung wird die lineare DNA mit HindIII gespalten, erneut
gereinigt und mit HindIII-gespaltenem pG-UP ligiert. Nach der Transformation
des E.-coli-Stamms DH5-α werden
Transformanten mittels Koloniehybridisierung mit einer mmyB-spezifischen
Sonde gescreent, und das Plasmid wird aus geeigneten Kolonien zur
Verifikation mittels Restriktionsanalyse auf Konstrukte, die 13b entsprechen, isoliert.
-
Beispiel 8: Verwendung der Expressionskassette
in pG-UP in erzwungener Expression von Genen, die offensichtlich
für ein
unbekanntes Polyketidmolekül
kodieren.
-
Das
Projekt zur Sequenzierung des Genoms von Streptomyces coelicolor
A3(2) (www.sanger.ac.uk/Projects/S_coelicolor) zeigte mehrere Gene
und Gen-Cluster, die für
Proteine kodieren, die mit manchen verwandt sind, von denen bekannt
ist, dass sie in die Produktion wertvoller Antibiotika involviert
sind. Ein Beispiel ist in Cosmid J21 zu finden, das (unter anderem)
eine Reihe von sechs oder sieben Genen enthält (daher „die J21-Gen-Reihe" genannt), die eine
einzige Transkriptionseinheit von vielleicht 18 kb zu formen scheinen,
von denen zwei wahrscheinlich für
Multidomänen-β-Ketoacyl-Synthasen
jenes Typs kodieren, der in die Biosynthese von Erythromycin, Rapamycin,
Tylosin, Avermectin und anderen makrozyklischen Polyketiden involviert
ist (Hopwood (1997)). Von S. coelicolor A3(2) ist die Herstellung
keiner solchen Verbindung bekannt. Um die Expression der J21-Gen-Reihe
zu erzwingen, so dass die Kulturflüssigkeiten auf neue Verbindungen gescreent
werden können,
wird die J21-Gen-Reihe
unter der Kontrolle der neuen Expressionskassette platziert. Zu
diesem Zweck wird ein PCR-amplifiziertes Fragment von J21-DNA in
den pG-UP-Vektor kloniert, wie in 14 dargestellt.
Im Überblick
wird das Fragment aus J21-DNA unter der Verwendung eines Oligonucleotids
amplifiziert, das eine maximale Zugänglichkeit des Start-Codons
des ersten Gens für
Ribosomen ermöglicht,
die mmyG aus der Expressionskassette translatieren, sowie eines
Rückwärts-Primer-Oligonucleotids, das
die Amplifikation eines ca. 1-kb-Fragments ermöglicht. Primer umfassen Merkmale,
die ein schnelles Subklonieren in G-UP ermöglichen. Nach der Transformation
von E. coli JM101 und dem Anordnen von Kolonien als Flecken auf
einer Masterplatte wird die Koloniehybridisierung verwendet, um
Kolonien, die das J21-Insert enthalten, zu identifizieren (mit dem
amplifizierten PCR-Fragment, das nicht radioaktiv markiert ist,
als Sonde). Plasmid-DNA wird aus Kandidatenkolonien mittels Standard-Alkalilyseverfahren
hergestellt und mittels Restriktionsanalyse mit den Enzymen BamHI
und HindIII überprüft. Ein
Beispiel eines solchen Plasmids, bei dem die Ausrichtung des Inserts
seine „Sense"-Transkription aus
der Expressionskassette ermöglicht,
wird mittels Transformation in den nicht methylierenden E.-coli-Stamm
ET12567 (MacNeil et al. (1992)) eingeführt, der das mobilisierende
Plasmid, UZ8002, enthält
(Flett et al. (1997)); und Transformanten werden in konjugaler Paarung
mit S. coelicolor M145 verwendet, wobei thiostreptonresistente,
Nalidixinsäureresistente
Exkonjugate ausgewählt
werden (Bierman et al. (1992)). Von den meisten Transformanten wird
erwartet, dass sie pG-UP enthalten, das durch homologe Rekombination
am Beginn der J21-Gen-Reihe integriert ist. Nach der Kultur von
fünf repräsentativen
Transformanten auf R2YE (Hopwood et al. (1985)), enthaltend Thiostrepton
(5 μg/ml), werden
Sporen geerntet und verwendet, um sowohl Flüssig- als auch Oberflächen-CM-Kulturen
zu beimpfen, die anschließend
vor der Extraktion mit Ethylacetat, vor der herkömmlichen HPLC und Massenspektrometrie, 3
Tage lang inkubiert werden, um die Strukturen etwaiger neuer Verbindungen
zu bestimmen (z.B. McDaniel et al. (1993)).
-
In
einer verbesserten Version dieser Strategie wird mmyB in die Polylinker-HindIII-Stelle von pG-UP insertiert,
vorzugsweise in einer Form, die eine HindIII-Stelle nur zwischen
der Regulationskassette und dem mmyB-Gen regeneriert (siehe Beispiel
7b und 13b).
-
Beispiel 9: Fusionieren von Genen an die
Kassette in Vektoren, die in Streptomyces-Wirten beibehalten werden
können.
-
Viele
Antibiotika-Stoffwechselwege sind für die Expression hochgradig
von stoffwechselwegspezifischen Transkriptionsaktivatoren abhängig. Zusätzliche
Kopien dieser Gene stimulieren oftmals eine beträchtliche Überproduktion des dazugehörigen Antibiotikums
(z.B. Chater (1990)). Die Verwendung der Expressionskassette, um
solche Gene zu exprimieren, würde
das Beschränken
der Überexpression
auf dichte Kulturen ermöglichen,
wodurch die Antibiotika-Produktion während früherer Wachstumsstadien minimiert
wird: die vorzeitige Produktion würde die Gesamtausbeute verringern
und könnte
tödlich
sein, wenn das Antibiotikum eine neue Verbindung wäre, hergestellt
durch einen gentechnisch veränderten
Hybrid-Stoffwechselweg, für
den sich kein Selbstresistenzmechanismus entwickelt hat. Die Fähigkeit,
solche Hybrid-Gen-Reihen in einem Standard-Wirt-Vektor-System zu
exprimieren, würde
das schnelle Screening großer
Kombinationsbibliotheken ermöglichen.
Beispiele könnten
rekombinante Bibliotheken an Typ-I-Polyketid-Synthase-Genen umfassen.
In einer anderen Verwendung dieser Art von Vektor kann DNA, die
direkt aus der Umwelt (z.B. dem Boden) isoliert wird, aus der Expressionskassette
exprimiert werden, was das Screening auf neue Verbindungen ermöglicht (6d). Um diesen Ansatz zu erleichtern,
kann die Kassette, hergestellt wie oben stehend beschrieben, mit verschiedenen
Vektoren kombiniert werden, die zu einem stabilen Erhalt in Streptomyces-Wirten
in der Lage sind. Beispiele solcher Vektoren umfassen: jene, die
als autonome Plasmide beibehalten werden, bei einer niedrigen oder
mittleren Anzahl an Kopien (normalerweise basierend auf SCP2) oder
bei einer hohen Anzahl an Kopien (oftmals basierend auf pIJ101);
und jene, die sich wirksam in das Chromosom integrieren, und zwar durch
ortspezifische Rekombination, welche die att-Stellen von Prophagen
(wie z.B. C31: siehe 6d für ein Beispiel),
integrativen Plasmiden (wie z.B. pSAM2) oder ortspezifischen Transposonen
(wie z.B. IS117) involvieren.
-
Beispiel 10: Die Bereitstellung eines
sauberen Hintergrunds.
-
Das
bldA-Gen, das ohne Störung
des Wachstums deaktiviert werden kann, kodiert für die tRNA für das seltene
Codon UUA (TTA in der DNA). TTA-Codons sind in den meisten Antibiotika-Gen-Clustern
vorhanden, jedoch nicht in Wachstumsgenen. Aus diesem Grund stellen
bldA-Mutanten keine Antibiotika her. Die Expressionskassette enthält ein TTA-Codon,
eine TTA-Codon-freie Version wurde jedoch konstruiert, um die Expression
von mmfL in einer bldA-Mutante zu ermöglichen (siehe Beispiel 4).
-
Damit
sich die Wirkungen davon in vollem Ausmaße manifestieren können, wird
das TTA-Codon von mmyB auf ähnliche
Art und Weise unter Verwendung des Strategene-„Quick-Change"-Systems gentechnisch zu
einem alternativen Leucin-Codon verändert, und das veränderte Gen
wird mittels Standardverfahren in den bldA-Wirtsstamm eingeführt, zusammen mit der Expressionskassette,
die an die zu exprimierenden Gene gekoppelt ist. In einem bevorzugten
Fall wird das TTA-freie mmyB-Gen
in einen pG-UP-Vektor eingeführt,
wie in 13b gezeigt. Es kann jedoch
separat aus der Expressionskassette eingeführt werden, z.B. als Teil des Plasmids
SCP1.
-
Da
beinahe alle der TTA-Codons in Antibiotika-Clustern in Regulationsgenen
vorhanden sind, sind neu entdeckte Gen-Reihen für biosynthetische Enzyme normalerweise
TTA-frei.
-
Daher
ist die Expression solcher Gene aus der TTA-freien Expressionskassette
normalerweise in einem bldA-Wirt wirksam. Jeder beliebige neue Metabolit
wird in Abwesenheit anderer Antibiotika hergestellt, was die Untersuchung
einer Reihe biologischer und chemischer Aspekte des neuen Metaboliten
leichter macht, ohne die Notwendigkeit, ihn von anderen bioaktiven
Metaboliten zu trennen. Dementsprechend würden die in den Beispielen
5, 7 und 9 beschriebenen Vektoren auch mit der TTA-freien Version der
Kassette konstruiert werden, um ihre Verwendung in bldA-Mutanten-Wirten zu
erlauben, wie z.B. J1703, der eine integrierte Kopie von SCP1 enthält [für die Art
von Vektor, die in Beispiel 5 beschrieben ist], oder J1700, der
keine DNA aus dem Methylenomycin-Cluster enthält [für die Arten von Vektoren, die
in den Beispielen 7 und 9 beschrieben sind].
-
Beispiel 11: Evaluierung des Methylenomycin-Promotors.
-
Zusammenfassung
-
Der
Methylenomycin-Cluster wird auf dem großen linearen Plasmid, SCP1,
von Streptomyces coelicolor getragen. Vorhergehende Arbeiten haben
gezeigt, dass die Promotoren in diesem Cluster stark sind und im
Handel verwendet werden könnten.
-
Dieses
Beispiel beschreibt eine Reihe von Experimenten, um die Stärke des
Methylenomycin-Promotors PmmyTOG in S. coelicolor
und heterologen Wirten, wie z.B. S. lividans und S. erythraea, zu
evaluieren.
-
Um
den Promotor zu evaluieren, wurde eine Reihe von Testvektoren gentechnisch
verändert,
in denen ein Reportergen unter die Kontrolle des Methylenomycin-Promotors platziert
wird. Dieses Fragment wurde anschließend in einem geeigneten Vektor
zur Einführung
in einen passenden Wirt platziert. Das verwendete Reportergen war
das für
DEBS1-TE kodierende Gen. Die Stärke
des Promotors kann auf der Basis der Ausbeute des Triketid-Lactons
bewertet werden. Der Actinorhodin-Promotor Pactl wurde
als positive Kontrolle verwendet.
-
Eine
Gen-Kassette, enthaltend 5 Gene, mmyR, mmfP, mmfH, mmfL und mmfR,
und den Promotor für mmyT,
wurde konstruiert und als die Promotorkassette bezeichnet. Zusätzlich dazu
wurde ein separates Gen identifiziert, mmyB, das ein seltenes TTA-Codon enthält, von
dem ebenfalls wird angenommen, dass es in die Regulation dieses
Promotors involviert ist. Nur Spurenmengen von Triketid-Lacton sind
zu beobachten, wenn die Promotorkassette alleine in S. coelicolor
verwendet wird. Die Ausbeute verbessert sich 40- bis 100fach, wenn
das Plasmid SCP1 in den Zellen vorhanden ist. SCP1 nimmt den Methylenomycin-Cluster
auf, der mmyB enthält.
Die Erfinder schlagen daher vor, dass der beobachtete Anstieg auf
die Gegenwart des mmyB-Genprodukts zurückzuführen ist.
-
Die
in der Evaluierung des Methylenomycin-Promotors durchgeführten Experimente
werden unten stehend ausführlich
beschrieben.
-
(a) Isolation der Promotorkassette
-
Der
finale Expressionsvektor enthält
die Promotorkassette als ein SpeI/NdeI-Fragment, wobei die NdeI-Stelle so positioniert
ist, dass sich das ATG-Startcodon des Gens von Interesse in optimalem
Abstand von der ribosomalen Bindungsstelle des Promotors befindet.
Dies wurde durch Amplifikation eines jeden Endes der Kassette mittels
PCR unter Verwendung von Oligonucleotidprimern erreicht, die kreiert
wurden, um die Sequenz für
das geeignete Restriktionsenzym zu inkorporieren, sowie durch Klonieren
in der zentralen Region unter Verwendung existierender Stellen (1).
-
Die
Promotorkassette wurde aus cos73 (Redenbach et al. (1998)) folgendermaßen isoliert
(siehe 15):
Das 8366-bp-EcoRI-Fragment
von cos73 wurde in die einzigartige EcoRI-Stelle von pUC18 kloniert,
um das Plasmid pCJR332 zu ergeben.
-
Dasselbe
EcoRI-Fragment wurde als Matrize zur PCR-Amplifikation der Enden
der Promotorkassette verwendet. Der Oligonucleotidprimer CR343 wurde
kreiert, um die SpeI-Stelle an 2401-2406 bp einzuführen (Nummerierung
vom Anfang des EcoRI-Fragments),
das ist 200 bp nach dem Ende von mmyR. Der Oligonucleotidprimer
CR344 ist vollständig
komplementär
zu der Wildtyp-Sequenz und bindet an einer SanDI-Stelle (3429-3435
bp – Nummerierung
vom Anfang des Eco-RI-Fragments).
-
Das
1050-bp-PCR-Produkt wurde durch Behandlung mit T4-Polynucleotidkinase
phosphoryliert und in pUC18 kloniert, das zuvor mit SmaI verdaut
und dephosphoryliert wurde. Die Ausrichtung wurde mittels Restriktionsenzymverdau
bestimmt, und es wurden Inserts aus einer Reihe von Klonen der gewünschten
Ausrichtung sequenziert, um nach Fehlern zu suchen, die während der
In-vitro-Polymerisation inkorporiert wurden. Keiner der Klone war
fehlerfrei, alle Fehler sind Substitutionen und befinden sich innerhalb
der primerbindenden Region und nach dem Stopcodon von mmyR. Es wurde
berücksichtigt,
dass diese die Promotorkassette nicht beeinträchtigen würden, als Vorsichtsmaßnahme wurden
jedoch zwei davon ausgewählt,
um die Experimente weiterzuführen,
und diese wurden pCJR331A und pCJR331B genannt, die Fehler werden
unten stehend beschrieben:
pCJR331A enthält ein G an 2415 bp, wo die
Wildtyp-Sequenz ein C aufweist;
pCJR331B enthält ein G
an 2418 bp, wo die Wildtyp-Sequenz ein C aufweist, und ein
G
an 2425 bp, wo die Wildtyp-Sequenz ein C aufweist.
-
Das
4750-bp-SanDI-Fragment (3431-8180 bp, Nummerierung vom Anfang des
8366-bp-EcoRI-Fragments)
aus pCJR332 wurde in die einzige SanDI-Stelle in jedem von pCJR331A
und pCJR331B kloniert, um die Plasmide pCJR334A und pCJR334B zu
ergeben, die mittels Restriktionsanalyse bestätigt wurden.
-
Eine
zweite PCR wurde verwendet, um die NdeI-Stelle zum Klonieren von
Genen unter dem P
mmyTOG einzuführen. Der
Oligonucleotidprimer CR346 wurde kreiert, um die NdeI-Stelle an
7481-7486 bp einzuführen (Nummerierung
vom Anfang des EcoRI-Fragments).
Der Oligonucleotidprimer CR345 ist vollständig komplementär zu der
Wildtyp-Sequenz und bindet an einer XcmI-Stelle 6844-6855 bp (Nummerierung)
vorn Anfang des Eco-RI-Fragments).
-
Das
657-bp-PCR-Fragment wurde durch Behandlung mit T4-Polynucleotidkinase
phosphoryliert und in pUC18 kloniert, das zuvor mit SmaI verdaut
und dephosphoryliert worden war. Die Ausrichtung wurde mittels Restriktionsenzymverdau
bestimmt, und es wurden Inserts aus einer Reihe von Klonen der gewünschten
Ausrichtung sequenziert, um nach Fehlern zu suchen, die während der
In-vitro-Polymerisation inkorporiert wurden. Ein korrekter Klon
wurde ausgewählt
und pCJR328 genannt.
-
Die
Plasmide pCJR334A und pCJR334B wurden mit HindIII und XcmI verdaut,
und die 4491-bp-Inserts wurden isoliert. Sie wurden verwendet, um
in pCJR328 zu ligieren, das mit HindIII und XcmI verdaut worden
war. Korrekte Klone wurden unter Verwendung der Restriktionsanalyse
identifiziert und pCJR335A und pCJR335B genannt.
-
Diese
zwei Plasmide, pCJR335A und pCJR335B, enthalten die Promotorkassette,
wie zuvor auf einem SpeI/NdeI-Fragment definiert. Um die Zweckdienlichkeit
dieser Promotorkassette zu testen, wurde sie in verschiedene Hauptkettenvektoren
eingeführt,
die in einer Reihe verschiedener Wirte verwendet werden konnten,
siehe (b) und (c).
-
(b) Kontruktion der Plasmide pCMS100 und
pCMS101
-
Die
Hauptkette für
den ersten Expressionsvektor ist pCJR30 (Rowe et al. (1998)), der
zuvor bereits für die
Produktion des DEBS1-TE-Triketid-Lactons verwendet wurde, aus dem
Actinorhodin-Promotor Pactl in Streptomyces
coelicolor. Das Plasmid pCJR30 ist daher die positive Kontrolle
für diese
Experimente und stellt daher auch die Hauptkette für die Expressionsvektoren
mit dem Methylenomycin-Promotor bereit.
-
pCJR30
wurde mit NdeI und SpeI und den Promotorkassetten aus pCJR335A und
pCJR335B, als SpeI/NdeI-Fragmente isoliert, verdaut. Die Promotorkassetten
wurden an die Hauptketten ligiert, korrekte Klone wurden mittels
Restriktionsanalyse identifiziert, und ein einziger Klon aus jeder
Ligation wurde, je nach Eignung, pCMS100A und pCMS100B genannt.
-
pCMS100A
und pCMS100B sind finale Konstrukte zum Testen der Stärke des
Methylenomycin-Promotors PmmyTOG. Diese
Plasmide können
verwendet werden, um Mengen der DEBSI-TE-Triketid-Lacton-Produktion
in Actinomyceten-Wirten zu untersuchen, welche den SCP2*-Replikationsstartpunkt
beibehalten können.
-
Die
Hauptkette für
den zweiten Expressionsvektor ist pCJR65 (pCJR65 ist pCJR24 (Rowe
et al. (1998)), enthaltend DEBS1-TE als ein NdeI/XbaI-Fragment),
das zuvor bereits für
die Produktion des DEBS1-TE-Triketid-Lactons aus dem Actinorhodin-Promotor Pactl in Saccharopolyspora erythraea verwendet wurde.
Das Plasmid pCJR65 enthält
keinen Replikationsstartpunkt für
Actinomyceten und basiert auf der Gegenwart des für DEBS1-TE
kodierenden Gens als homologe DNA, um die Integration in das Chromosom
zu ermöglichen.
-
pCJR65
wurde mit NdeI und SpeI und den Promotorkassetten aus pCJR335A und
pCJR335B, als SpeI/NdeI-Fragmente isoliert, verdaut. Die Promotorkassetten
wurden an die Hauptketten ligiert, korrekte Klone wurden mittels
Restriktionsanalyse i dentifiziert, und ein einziger Klon aus jeder
Ligation wurde, je nach Eignung, pCMS101A und pCMS101B genannt.
-
pCMS101A
und pCMS101B sind finale Konstrukte zum Testen der Stärke des
Methylenomycin-Promotors PmmyTOG. Diese
Plasmide werden verwendet, um Mengen der DEBSI-TE-Triketid-Lacton-Produktion
in S. erythraea JC2 (Rowe et al. (1998)) oder die Menge der Erythromycin-Produktion
in S.-erythraea-Wildtyp zu untersuchen.
-
(c) Konstruktion der Plasmide pCMS104
und pCMS105
-
Die
Inkorporation des mmyB-Gens in pCMS100 und pCMS101 wurde folgendermaßen gentechnisch verändert;
Das
mmyB-Gen wurde aus cos73 mit den Primern CR349 und CR350 amplifiziert,
welche die folgenden Sequenzen aufweisen;
-
Jeder
der Oligonucleotidprimer besitzt eine HindIII-Stelle (AAGCTT), die
an den 5'-Enden inkorporiert ist.
-
In
der veröffentlichten
Datenbank-Sequenz AJ276673 befindet sich das mmyB-Gen auf dem komplementären Strang
zwischen 18032 bp und 18892 bp – die
Oligonucleotidprimer binden an den folgenden Positionen;
- 17854-17890
Bindungsregion von CR350
- 19095-19122 Bindungsregion von CR349
-
Das
vollständige
Fragment bedeckt anschließend
die Region 17854-19122 bp mit HindIII-Stellen, die diese direkt
flankieren. Die gesamte nicht kodierende DNA von beiden Enden des
Gens ist in diesem Fragment inkludiert. Es wird erwartet, dass sich
stromauf dieses Gens ein Promotor befindet, und diese Strategie
sollte sicherstellen, dass etwaige Promotorsequenzen inkorporiert
werden, und falls etwaige Terminatorsequenzen vorhanden sind, sollten
diese ebenfalls in das Fragment inkludiert werden. Das PCR-Fragment
wurde in pUC18 kloniert, das zuvor mit SmaI verdaut und dephosphoryliert
worden war, und Klone, die das Insert enthielten, wurde mittels
Restriktionsanalyse identifiziert. Das Insert wurde sequenziert,
um zu bestätigen,
dass keine Fehler während
der PCR-Amplifikation inkorporiert wurden, und das resultierende
Plasmid wurde pMMYBH genannt.
-
Das
mmyB-Gen wurde anschließend
auf einem HindIII-Fragment isoliert und in HindIII-verdautes, dephosphoryliertes
pCMS100A, pCMS100B, pCMS101A und pCMS101B kloniert, um pCMS104A,
pCMS104B, pCMS105A und pCMS105B zu ergeben.
-
(d) Produktion des DEBS1-TE-Triketid-Lactons
aus dem PmmyTOG-Promotor in Streptomyces
coelicolor.
-
Die
folgenden S.-coelicolor-Stämme
wurden mit pCMS100A und pCMS100B transformiert.
- S. coelicolor
J1501 (SCP1–,
SCP2–)
- S. coelicolor J1506 (SCP1+, SCP2–)
- S. coelicolor J1508 (SCP1NF, SCP2–)
-
Transformanten
wurden mittels Resistenz gegenüber
Thiostrepton ausgewählt,
und die Gegenwart des Plasmids wurde durch erneute Isolierung des
Plasmids und Analyse mittels Restriktionsverdau bestätigt.
-
Die
Produktions- und Analyseexperimente wurden folgendermaßen durchgeführt: 6 ml
von YEME + Additive (Glycin, MgCl
2, Uracil
und Histidin, wie empfohlen) + Thiostrepton in einer Endkonzentration
von 5 μg/Liter
wurden mit Zellen von einer Platte beimpft und 48 Stunden lang bei
30°C (in
Flaschen mit Federn, 250 U/min, 2 Zoll Ausschlag) wachsen gelassen.
300 μl wurden
als 5% Inokulum in 6 ml eines jeden von YEME- und modifiziertem
vollständigem
Medium verwendet (wie in Kieser et al. (2000) beschrieben, jedoch
ohne das Hefe-Nucleinsäure-Hydrolysat).
Die Kulturen wurden 88 Stunden lang bei 30°C inkubiert. 3 ml jeder Kultur
wurden mit Ameisensäure
auf pH 3 angesäuert
und zwei Mal mit einer gleichen Menge an Ethylacetat extrahiert, und
die organische Phase wurde unter Verwendung eines Büchi-Rotationsverdampfers
zur Trockene eingedampft. Dieses Rohmaterial wurde in 100 μl Methanol
resuspendiert, und 1 μl
wurde auf ein Gas-Chromatographieinstrument mit einem Massenspektrometriedetektor
aufgebracht. Die Ausbeutewerte werden durch Vergleich mit einem
synthetischen Standard berechnet, und die Zahlen ergeben die Menge
an Triketid-Lacton in den 3-ml-Proben, die von der Kultur entfernt
wurden. Resultate für die Produktion in vollständigem Medium:
Plasmid | Kolonie-Isolat | S.
coelicolor J1501 | S.
coelicolor J1506 |
pCMS100A | 2 | kein
Produkt | |
| 3 | Spurenmenge | |
pCMS100B | 4 | Spurenmenge | |
pCMS100A | 6 | | mg/Liter |
| 7 | | mg/Liter |
pCMS100B | 8 | | mg/Liter |
-
Diese
Resultate zeigen, dass es eine beträchtliche Variabilität von Kolonie
zu Kolonie gibt bezüglich der
Produktionsmenge, damit ist nach der Protoplastentransformation
zu rechnen. Bei Fehlen von SCP1 wurde sehr wenig Produkt festgestellt,
eine Spurenmenge zeigt weniger als 0,1 mg/l. Die Erfinder sind sich
sicher, dass die Ih nen vorliegenden Spurenmengen jene des Triketid-Lactons
sind, da das Verhalten des Triketid-Lactons auf GC-MS vorhersehbar
ist und die Massenspektroskopiefragmentierung charakteristisch ist.
Die Produktionsmengen bei der Zucht von Kulturen in vollständigem Medium
sind vergleichbar mit jenen, die vorhanden sind, wenn dieselben
Kolonien in YEME gezüchtet
werden (noch keine vollständigen
Daten vorhanden). Die S.-coelicolor-J1506-[pCMS100A-]Kolonien 6
und 7 ergaben z.B. 20 bzw. 4 mg/l bei Kultur in YEME.
-
Weitere
Experimente wurden folgendermaßen
durchgeführt.
Die Kulturen wurden in 6 ml eines geeigneten Mediums gezüchtet, und
dies wurde als ein 5% Inokulum für
Produktionskulturen verwendet. Auf diese Art und Weise sollten die
Produktionskulturen für
ein einzelnes Isolat vergleichbar sein, und der Vergleich der Produktionsmengen
zwischen Isolaten sollte relativ störungsumempfindlich sein. In
allen Fällen
basieren die Ausbeutewerte auf 3 oder 4 ml Kultur, die aus den Flaschen
abgezogen wurde, dabei wird in keinem der Fälle der Verdunstungsverlust
der Flüssigkeit
während
der Fermentierung in Betracht gezogen. Das bedeutet, dass die angegebenen
Ausbeutewerte Ausbeutewerte in den Endkulturen anstatt Produktionsmengen
sind. Die Ausbeutewerte werden unter Verwendung der Massenspektrometrie
berechnet, die einen assoziierten Fehler aufweist, solche Fehler
sollten jedoch für
alle Proben ähnlich
sein, wobei sich die größten Fehler
aufgrund schlecht definierter kleiner Peaks in der Berechnung der
niedrigsten Ausbeutewerte befinden.
-
Es
ist ebenso anzumerken, dass die Resultate immer für das Propionat-Starter-Triketid-Lacton [1]
angegeben werden. Es gibt ein zweites Produkt aus dem DEBS1-TE-System, und dies
ist das äquivalente
Acetat-Starter-Triketid-Lacton [2], das hauptsächlich bei starken Produzenten
zu beobachten ist oder wenn Propionat im System limitierend wirkt.
Allgemein stellt es in diesen Experimenten weniger als 5% des Gesamtprodukts
dar. Aus Platten und aus manchen der komplexen Medien kann es jedoch
einen signifikanten Prozentsatz dieses Produkts geben, und in diesen
Fällen
wurde eine Ausbeute basierend auf dem Propionat-Starter-Standard
berechnet.
(e) Produktion des DEBS1-TE-Triketid-Lactons
aus dem P
mmyTOG-Promotor in Streptomyces
coelicolor in verschiedenen Medien.
| Kultur | Yeme | vollständig | Hobbs | SSDM |
1 | J1501
[pCJR30]_12 | Nein | Spur
(0,7) | 0,7 | Nein |
2 | J1501[pCMS100A]_11 | 1 | Spur | 1,1 | Nein |
3 | J1501
[pCMS100A]_12 | Spur | Spur | 1,4 | Nein |
4 | J1501
[pCMS100B]_7 | Spur | Spur | Nein | Nein |
5 | J1506
[pCJR30]_10 | Nein | Spur
(0,07) | Spur | Nein |
6 | J1506
[pCMS100A]_3 | 20 | 17 | 0,02 | 0,5 |
7 | J1506
[pCMS100A]_9 | 4 | 2,3 | 0,03 | 0,6 |
8 | J1506
[pCMS100B]_7 | Spur | 0,5 | Spur | Nein |
- Yeme = Yeme + geeignete Addititive: Glycin,
MgCl2, Uracil und Histidin, wie empfohlen.
- vollständig
= wie in Kieser et al. (2000) beschrieben, jedoch ohne das Hefe-Nucleinsäure-Hydrolysat.
- Hobbs = wie in Hobbs et al. (1992) beschrieben
- SSDM = wie in Caffery et al. (1992) beschrieben
-
In
allen Fällen
werden Ausbeutewerte von Triketid-Lacton als mg/l auf der Basis
des Vergleichs mit einer bekannten Quantität eines Syntheseprodukts mittels
Massenspektrometrie angegeben. Die Quantifizierung mittels Massenspektrometrie
unterliegt einer gewissen Fehlermenge, bei der die Konzentration
eines Moleküls
in einem Gemisch und die Zusammensetzung des Gemisches die Ionisierung
der jeweiligen Verbindung bewirken. Nein zeigt, dass kein Produkt
mittels Massenspektrometrie beobachtet wurde, und Spur zeigt, dass ein
kleiner Peak beobachtet wird, der jedoch nicht gut genug definiert
ist, um genau integriert zu werden.
-
Die
Variabilität
der Produktionsmengen von einem Medium zum anderen ist signifikant;
und es wird vorgeschlagen, dass maximale Produktionsmengen unter
Umständen
nicht erreicht wurden. Dies kann durch statistische Analyse von
Produktionsmengen erreicht werden, da unterschiedliche Komponenten
der Medien und in unterschiedlichen Konzentrationen verwendet werden.
-
In
Hobbs-Medium, das für
die Methylenomycin-Produktion adaptiert wird (d.h. 10 g/l Glucose
wird anstelle von 2 hinzugefügt),
scheint es eine höhere
Produktion bei Abwesenheit von SCP1 zu geben.
-
Die
Zunahme der Produktion mit vorhandenem SCP1 scheint eine tatsächliche
Wirkung zu sein, trotz der kleinen Probengröße. Es wird vorgeschlagen,
dass durch die Bereitstellung des mmyB-Gens in Isolation die absolute
Ausbeute zunehmen könnte.
-
(f) Produktion des DEBS1-TE-Triketid-Lactons
aus dem PmmyTOG-Promotor in Saccharopolyspora
erythraea in verschiedenen Medien.
-
Saccharopolyspora
erythraea NRRL2338 JC2 (Rowe et al. (1998)) wurde mit pCMS100A, pCMS100B,
pCMS105A und pCMS105B transformiert. Transformanten wurden unter
Verwendung von Thiostrepton (Endkonzentration 50 μg/Liter)
selektiert, und eine zweite Selektionsrunde, umfassend das Isolieren von
Sporen und das Filtrieren auf frische Selektionsplatten, wurde durchgeführt, um
sicherzustellen, dass die Isolate die Resistenz aus dem Plasmid
enthielten.
-
Drei
Isolate eines jeden von S. erythraea JC2/pCMS100A und S. erythraea
JC2/pCMS100B wurden verwendet, um 6 ml TSB + tsr (Endkonzentration
5 μg/Liter)
zu beimpfen. Diese Vorkulturen wurden verwendet, um 6 ml eines jeden
von zwei verschiedenen Produktionsmedien zu beimpfen, von denen
zuvor bereits gezeigt wurde, dass sie gute Mengen an Erythromycin
ergeben, SSDM ist ein definiertes Minimalmedium, und SM3 (Ranganathan
et al. (1999)) ist komplexer. Produktionskulturen wurden 7 Tage
lang wachsen gelassen, und 4 ml einer jeden wurden entnommen und
extrahiert. Die Analyse mittels GC-MS ergab die folgenden Resultate.
Kultur | SSDM [1] | SM3 |
[1] | [2] |
S.
ery
JC2 [pCMS100A]_1 | 0,5 | 8,4 | 3,0 |
S.
ery
JC2 [pCMS100A]_2 | 0,3 | 8,2 | 0,2 |
S.
ery
JC2 [pCMS100A]_3 | 0,6 | 4,0 | 0,2 |
S.
ery
JC2 [pCMS100B]_1 | 0,8 | 7,3 | 0,2 |
S.
ery
JC2 [pCMS100B]_2 | 0,9 | 5,5 | 0,2 |
S.
ery
JC2 [pCMS100B]_3 | 0,5 | 5,0 | 0,2 |
-
[1]
und [2] beziehen sich auf die zwei Triketid-Starter-Lactone, wie
oben stehend beschrieben.
-
Dieses
Experiment zeigt, dass die Expressionskassette verwendet werden
kann, um die Expression einer Nucleinsäure von Interesse in anderen
Wirtszellen als S. coelicolor zu steuern. Ein gewisses Ausmaß an Expression
wurde auch in S. lividans gezeigt.
-
Es
wird erneut beobachtet, dass die Zusammensetzung der Medien eine
signifikante Wirkung auf das Produktionsausmaß besitzt, und es wird erwartet,
dass bei Optimierung und/oder in Gegenwart von mmyB höhere Ausbeutewerte
erreicht werden können.
-
(g) Ein schneller Blick auf vergleichbare
Ausbeutewerte von Triketid-Lacton von Flecken auf Platten
-
Um
zu versuchen, einen schnellen Hinweis darüber zu erhalten, ob das mmyB-Gen
die Produktionsmengen beeinträchtigen
würde oder
nicht, wurden Plugs aus Flecken auf R2YE-Platten entnommen und extrahiert,
um nach dem Triketid-Lacton-Produkt zu suchen.
-
Unter
Verwendung des Stamms J1501, dem das SCP1-Plasmid fehlt (und daher
ein natives mmyB-Gen), wurde ein dramatischer (bis zu Größenordnungen)
Anstieg der Ausbeute zwischen pCMS100A (dem mmyB feht) und pCMS104
(dem äquivalenten
Plasmid, das auch mmyB besitzt) gezeigt.
-
Unter
Verwendung von Stamm J1506 (der natives SCP1 und mmyB besitzt) wurde
eine größere Expression
mit pCMS100A gezeigt als sie unter Verwendung dieses Plasmids in
J1501 gezeigt wurde, eine geringere Expression als in J1501 wurde
jedoch mit pCMS104 in J1506 gezeigt. Die Expression in J1506 war
mit beiden Plasmiden ähnlich.
-
Dies
ist in Einklang mit der Tatsache, dass das mmyB-Genprodukt für die Expression
von Vorteil ist, jedoch auch mit der Tatsache, dass dieses Produkt
durch das (z.B. durch Promotoren von dem) native(n) SCP1-Plasmid
maskiert wird, wenn vorhanden, anstatt dass es eine Zunahme der
Expression aus der Expressionskassette bewirkt.
-
Die
Ausbeutewerte stellen das aus dem Voll-Agar-Plug erhaltene Gesamtprodukt
dar (μg).
R2YE | Kultur | Ausbeute
(μg) |
[1] | [2] |
26 | J1501
[pCMS100A]_6 | Spur | keine |
27 | J1506
[pCMS100A]_8 | 1,0 | 0,4 |
31 | J1501
[pCMS104]_2 | 12 | 20 |
32 | J1501
[pCMS104]_6 | 1,5 | 2,5 |
33 | J1506
[pCMS104]_1 | 2,3 | 2,6 |
34 | J1506
[pCMS104]_7 | 1 | 1,0 |
-
In
manchen Fällen
war das zweite Produkt das vorherrschende Produkt, was wahrscheinlich
die Verfügbarkeit
von Substrat widerspiegelt, das daher ein einschränkender
Faktor sein kann.
-
Verweise
-
- Aguilar, A. and D. A. Hopwood. 1982, Determination of methylenomycin
A synthesis by the pSV1 plasmid from Streptomyces violaceus-ruber
SANK95570. J. Gen. Microbiol. 128: 1893-1901.
- Altschul, S. F., W. Gish, W. Miller, E. W. Meyers and D. J.
Lipman. 1990. Basic local alignment search tool. J. Mol. Biol. 215:
403-410.
- Altschul et al. 1996. Methods in Enzymology, 266: 460-480.
- Alvarez, M. A., R. F. Chater and M. R. Rodicio. 1993. Complex
transcription of an operon encoding the SalI restriction-modification
system of Streptomyces albus G. Mol. Microbiol. 8: 243-252.
- Ausubel, F. et al. 1992. Short Protocols in Molecular Biology,
Second Edition. Eds, John Wiley & Sons.
- Benton, W. D. and R. W. Davis. 1977. Screening lambda gt recombinant
clones by hybridization to single plaques in situ. Science 196:
180-182.
- Bibb, M. J., P. R. Findlay and M. W. Johnson. 1984. The relationship
between base composition and codon usage in bacterial genes and
its use for the simple and reliable identification of protein-coding
sequences. Gene 30: 157-166.
- Bibb, M. J., J. L. Schottel and S. N. Cohen. 1980. A DNA cloning
system for interspecies gene transfer in antibiotic-producing Streptomyces.
Nature 284: 526-531. Bierman, M., R. Logan, K. O'Brien, E. T. Seno, R. N. Rao and B.
E. Schoner. 1992. Plasmid cloning vectors for the conjugal transfer
of DNA from Escherichia coli to Streptomyces spp. Gene 116: 43-49.
- Bruton, C. J., E. P. Guthrie and K. F. Chater. 1991. Phage vectors
that allow monitoring of secondary metabolism genes in Streptomyces.
Bio/Technology 9: 652-656.
- Bruton, C. J. and K. F. Chater. 1987. Nucleotide sequence of
IS110, an insertion sequence of Streptomyces coelicolor A3(2). Nucl.Acids
Res. 15: 7053-7065.
- Caffery, P., Bevitt, D. J., Staunton, J., Leadlay, P, F. 1992.
Identification of DEBS1, DEBS2 and DEBS3, the multienzyme polypeptides
of the erythromycin-producing polyketide synthase from Saccharopolyspora
erythraea.
- Chater, K. F. C. J. Bruton, A. A. King and J. E. Saurez. 1982.
The expression of Streptomyces and Escherichia coli drug resistance
determinants cloned into the Streptomyces phage C31. Gene 19: 21-23.
- Chater, K. F. and C. J. Bruton. 1983. Mutational cloning in
Streptomyces and the isolation of antibiotic production genes. Gene
26: 67-78.
- Chater, K. F. and C. J. Bruton. 1985. Resistance, regulatory
and production genes for the antibiotic methylenomycin are clustered.
EMBO J. 4: 1893-1897.
- Chater, K. F. 1990. The improving prospects for yield increase
by genetic engineering in antibiotic-producing streptomycetes. Bio/Technology
8: 115-121.
- Fernandez-Moreno, M. A. 1991. The act cluster contains regulatory
and antibiotic export genes, direct targets for control by the bldA
tRNA gene of Streptomyces. Cell 66: 769-780.
- Fisher, S. H., C. J. Bruton and K. F. Chater. 1987. The glucose
kinase gene of Streptomyces coelicolor and its use in selecting
deletions from defined end-points. Mol. Gen. Genet. 206: 35-44.
- Flett, F., Mersinias, V. and C. P. Smith (1997) High efficiency
intergeneric transfer of plasmid DNA from Escherichia coli to methyl
DNA-restricting Streptomyces. FEMS Microbiol. Lett. 155: 223-229.
- Guthrie, E. P. and K. F. Chater. 1990. The level of a transcript
required for production of a Streptomyces coelicolor antibiotic
is conditionally dependent on a tRNA gene. J. Bacteriol. 172: 6189-6193.
- Benikoff, S. 1984. Unidirectional digestion with exonuclease
III creates targeted breakpoints for DNA sequencing. Gene 28: 351-359.
- Hillen, W. and C. Berens. 1994. Mechanisms underlying expression
of Tn10 encoded tetracycline resistance. Annu. Rev. Microbiol. 48:
345-369.
- Hobbs, G. A. I. C. Obanye, J. Petty, J. C. Mason, E. Barratt,
D. C. J. Gardner, F. Flett, C. P. Smith, P. Broda and S. G. Oliver.
1992. An integrated approach to studying regulation of production
of the antibiotic methylenomycin by Streptomyces coelicolor A3(2).
J. Bacteriol. 174: 1487-1494.
- Hopwood, D. A. 1997. Genetic contributions to understanding
polyketide synthases. Chem. Rev. 97: 2465-2497.
- Hopwood, D. A., M. J. Bibb, K. F. Chater, T. Kieser, C. J. Bruton,
H. M. Kieser, D. J. Lydiate, C. P. Smith, J. M. Ward and H. Schrempf.
1985. Genetic manipulation of Streptomyces. A laboratory manual
(Norwich: John Innes Foundation).
- Horinouchi, S., H. Suzuki, M. Nishiyama and T. Beppu. 1989.
Nucleotide sequence and transcriptional analysis of the Streptomyces
griseus gene (afsA) responsible for A-factor biosynthesis. J. Bacteriol.
171: 1206-1210.
- Sorinouchi, S., Y. Kumada and T. Beppu. 1984. Unstable genetic
determinant of A-factor biosynthesis in streptomycin-producing organisms:
cloning and characterization. J. Bacteriol. 158: 481-487.
- Hornemann, U. and D. A. Hopwood. 1978. Isolation and characterization
of desepoxy-4-5-didehydro-methylenomycin A, a precursor of the antibiotic
methylenomycin A in SCP1+ strains of Streptomyces
coelicolor A3(2). Tetrahed. Lett. 33: 2977-2978.
- Ingram, C., M. Brawner, P. Youngman and J. Westpheling. 1989.
xylE functions as an efficient reporter gene in Streptomyces spp:
use for the study of galP1, a catabolite-controlled promoter. J.
Bacteriol. 171: 6617-6624.
- Janssen, G. R. and M. J. Bibb. 1993. Derivatives of pUC18 that
have BglII sites flanking a modified multiple cloning site and that
retain the ability to identify recombinant clones by visual screening
of Escherichia coli colonies. Gene 124: 133-134.
- Kieser, T. et al. 2000. Practical Streptomyces genetics. John
Innes Foundation. Norwich, UK.
- Kirby, R. and D. A. Hopwood. 1977. Genetic determination of
methylenomycin synthesis by the SCP1 plasmid of Streptomyces coelicolor
A3 (2). J. Gen. Microbiol. 98: 239-252.
- Kirby, R., L. F. Wright and D. A. Hopwood. 1975. Plasmid-determined
antibiotic synthesis and resistance in Streptomyces coelicolor.
Nature 254: 265-267.
- Lawlor, E. J. 1987. Molecular genetics of BldA, a developmental
gene of Streptomyces coelicolor. PhD thesis. University of East
Anglia.
- Leskiw, B. K., E. J. Lawlor, J. M. Fernandez-Abalos and K. F.
Chater. 1991. TTA codons in some genes prevent their expression
in a class of developmental, antibiotic-negative Streptomyces mutants. Proc.
Natl. Acad. Sci., USA 88: 2461-2465.
- MacNeil, D. J. K. M. Gewain, C. L. Ruby, G. Dezeny, P. H. Gibbons
and T. MacNeil. 1992. Analysis of Streptomyces avermitilis genes
required for avermectin biosynthesis utilizing a novel integration
vector. Gene 111: 61-68.
- McDaniel, R., S. Ebert-Khosla, D. A. Hopwood and C. Khosla.
1993. J. Am. Chem. Soc. 115: 11671-11675.
- Nakano, H., E. Takehara, T. Nihira and Y. Yamada. 1998. Gene
replacement analysis of the Streptomyces virginiae barA gene encoding
the butyrolactone autoregulator receptor reveals that BarA acts
as a repressor in virginiamycin biosynthesis. J. Bacteriol. 180:
3317-3322.
- Neal, R. J. and K. F. Chater. 1987. Nucleotide sequence analysis
reveals similarities between proteins determining methylenomycin
A resistance in Streptomyces and tetracycline resistance in eubacteria.
Gene 58: 229-241.
- Norrander, J., T. Kempe and J. Messing. 1983. Construction of
improved M13 vector using oligonucleotide-directed mutagenesis.
Gene 26: 101-106.
- Onaka, H. and S. Horinouchi. 1997. DNA-binding activity of the
A-factor receptor protein and its recognition DNA sequences. Mol.
Microbiol. 24: 991-1000.
- Onaka, H., M. Sugiyama and S. Horinouchi. 1997. A mutation at
proline-115 in the a-factor receptor protein of Streptomyces griseus
abolishes DNA-binding ability but not ligand-binding ability. J.
Bacteriol. 179: 2748-2752.
- Onaka, H., T. Nakagawa and S. Horinouchi. 1998. Involvement
of two A-factor receptor homologues in Streptomyces coelicolor A3(2)
in the regulation of secondary metabolism and morphogenesis. Mol.
Microbiol. 28: 743-753.
- Onaka, R., N. Ando, T. Nihira, Y. Yamada, T. Beppu and S. Horinouchi.
1995. Cloning and characterization of the A-factor receptor gene
from Streptomyces griseus. J. Bacteriol. 177: 6083-6092.
- Pearson, W. R. and D. J. Lipman. 1988. Improved tools for biological
sequence comparison. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85: 2444-2448.
- Ranganathan, A., Timoney, M., Bycroft, M., Cortés, J.,
Thomas, I. P., Wilkinson, B., Kellenberger, L., Hanefeld, U., Galloway,
I. S., Staunton, J. and Leadlay, P. F. 1999. Knowledge-based design
of bimodular and trimodular polyketide synthases based on domain
and module swaps: A route to simple statin analogues. Chem&Biol. 6, 731-741.
- Redenbach, M., K. Ikeda, M. Yamasaki and H. Kinashi. 1998. Cloning
and physical mapping of the EcoRI fragments of the giant linear
plasmid SCP1. J. Bacteriol. 180: 2796-2799.
- Rodicio, M. R., T. Quinton-Jager, L. S. Moran, B. E. Slatko
and G. G. Wilson. 1994. Organization and sequence of the SalI restriction-modification
system. Gene 151: 167-172.
- Rowe, C. J., Cortés,
J., Gaisser, S., Staunton, J., Leadlay, P. F. (1998) Construction
of new vectors for high-level expression in actinomycetes. Gene,
216, 215-223.
- Rodicio, M. R. and K. F. Chater. 1988. Cloning and expression
of the SalI restriction-modification genes of Streptomyces albus
G. Mol. Gen. Genet. 213: 346-353.
- Sanger, F., S. Nicklen and A. R. Coulson. 1977. DNA sequencing
with chain-terminating inhibitors. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 74:
5463-5467.
- Southern, E. M. 1975. Detection of specific sequences among
DNA fragments separated by gel electrophoresis. J. Mol. Biol. 98:
503-517.
- Sugiyama, M., H. Onaka, T. Nakagawa and S. Horinouchi. 1998.
Site-directed mutagenesis of the A-factor receptor protein: Val-41
important for DNA-binding and Trp-119 important for ligand-binding.
Gene 222: 133-144.
- Tan, H. and K. F. Chater. 1993. Two developmentally controlled
promoters of Streptomyces coelicolor A3(2) that resemble the major
class of motility-related promoters in other bacteria. J. Bacteriol.
175: 933-940.
- Wach, A. et al. 1984. New heterologous modules for classical
or PCR based gene disruptions in Saccharomyces cerevisiae. Yeast
10: 1793-1808.
- White, J. and Bibb, M. 1997. BldA dependence of undecylprodigiosin
production in Streptomyces coelicolor A3(2) involves a pathway-specific
regulatory cascade. J. Bacteriiol. 179: 627-633
- Zukowski, M. M., D. F. Gaffney, D. Speck, M. Kauffmann, A. Findeli,
A. Wisecup and J. P. Lecocq. 1983. Chromogenic identification of
genetic regulatory signals in Bacillus subtilis based on expression
of a cloned Pseudomonas gene. Proc. Natl. Acad. Sci USA 80: 1101-1105.
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-