DE60035987T2 - Metabolische intervention mit glp-1 oder seinen biologisch aktiven analogen zur verbesserung der funktion des ischämischen und wiederdurchbluteten gehirns - Google Patents

Metabolische intervention mit glp-1 oder seinen biologisch aktiven analogen zur verbesserung der funktion des ischämischen und wiederdurchbluteten gehirns Download PDF

Info

Publication number
DE60035987T2
DE60035987T2 DE60035987T DE60035987T DE60035987T2 DE 60035987 T2 DE60035987 T2 DE 60035987T2 DE 60035987 T DE60035987 T DE 60035987T DE 60035987 T DE60035987 T DE 60035987T DE 60035987 T2 DE60035987 T2 DE 60035987T2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
use according
seq
glucagon
peptide
biologically active
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE60035987T
Other languages
English (en)
Other versions
DE60035987D1 (de
Inventor
Thomas R. Lincoln COOLIDGE
Mario R. Lincoln EHLERS
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Amylin Pharmaceuticals LLC
Original Assignee
Amylin Pharmaceuticals LLC
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Amylin Pharmaceuticals LLC filed Critical Amylin Pharmaceuticals LLC
Publication of DE60035987D1 publication Critical patent/DE60035987D1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE60035987T2 publication Critical patent/DE60035987T2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K38/00Medicinal preparations containing peptides
    • A61K38/16Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
    • A61K38/17Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans
    • A61K38/22Hormones
    • A61K38/26Glucagons
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61PSPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
    • A61P25/00Drugs for disorders of the nervous system
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61PSPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
    • A61P7/00Drugs for disorders of the blood or the extracellular fluid
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61PSPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
    • A61P9/00Drugs for disorders of the cardiovascular system
    • A61P9/10Drugs for disorders of the cardiovascular system for treating ischaemic or atherosclerotic diseases, e.g. antianginal drugs, coronary vasodilators, drugs for myocardial infarction, retinopathy, cerebrovascula insufficiency, renal arteriosclerosis

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
  • Pharmacology & Pharmacy (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Nuclear Medicine, Radiotherapy & Molecular Imaging (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Endocrinology (AREA)
  • Epidemiology (AREA)
  • Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Gastroenterology & Hepatology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Urology & Nephrology (AREA)
  • Cardiology (AREA)
  • Neurosurgery (AREA)
  • Biomedical Technology (AREA)
  • Hematology (AREA)
  • Diabetes (AREA)
  • Vascular Medicine (AREA)
  • Neurology (AREA)
  • Heart & Thoracic Surgery (AREA)
  • Medicines That Contain Protein Lipid Enzymes And Other Medicines (AREA)
  • Acyclic And Carbocyclic Compounds In Medicinal Compositions (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
  • Medicinal Preparation (AREA)
  • Peptides Or Proteins (AREA)
  • Medicines Containing Material From Animals Or Micro-Organisms (AREA)

Description

  • GEBIET DER ERFINDUNG
  • Diese Erfindung betrifft eine wirksame Behandlung zu Verbesserung der Funktion des ischämischen und wieder durchbluteten Gehirns.
  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Schlaganfälle oder zerebrovaskuläre Zwischenfälle sind das Ergebnis einer akuten Verstopfung des zerebralen Blutflusses zu einem Bereich des Gehirns. Es gibt ungefähr 500.000 Vorfälle jährlich in den Vereinigten Staaten, von denen 30 % tödlich verlaufen. Damit ist der Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache in den Vereinigten Staaten. Ungefähr 80 % der Schlaganfälle sind "ischämisch" und resultieren aus einer akuten Verstopfung einer Zerebralarterie (normalerweise ein Gerinnsel oder ein Thrombus) und einer damit einher gehenden Verringerung des Blutflusses. Die verbleibenden Fälle sind "hämorrhagisch" und sind auf ein Zerreißen einer Zerebralarterie mit Blutung in das Hirngewebe und daraus resultierender Hemmung des Blutflusses aufgrund einer lokalen Gewebekompression zurückzuführen, was zu einer Ischämie führt.
  • Der Schlaganfall betrifft normalerweise Individuen, die älter als 65 Jahre sind, und der wichtigste Risikofaktor ist Bluthochdruck. Es gibt jedoch weitere bedeutende Risikofaktoren, von denen der wichtigste Diabetes mellitus ist, der zu einem zwei- bis dreifach erhöhten Risiko führt und mit einer steigenden Mortalität und Morbidität nach einem Schlaganfall assoziiert ist. Darüber hinaus liegen Hinweise darauf vor, dass eine Hyperglykämie als solche (ob mit Diabetes assoziiert oder nicht) mit einer steigenden durch Schlaganfall bedingten Mortalität und Morbidität korreliert ist, obwohl die kausale Beziehung und die zugrundeliegenden Mechanismen umstritten bleiben.
  • Bis vor kurzem gab es keine zugelassene Therapie für einen akuten Schlaganfall. Dieser wurde lediglich durch eine allgemeine medizinische Versorgung gefolgt von einer Rehabilitation des beobachteten Schadens behandelt. Im Jahre 1996 erteilte die FDA die Zulassung für die Verwendung von Gewebe-Plasminogenaktivator (tissue plasminogen activator, tPA) als Therapie bei einem akuten ischämischen Schlaganfall, wobei die Zulassung auf einer begrenzten Anzahl von kontrollierten Untersuchungen basierte. Einige (jedoch nicht alle) der Untersuchungen ergaben eine 30-55%ige Verbesserung im Hinblick auf das klinische Ergebnis, wobei insgesamt eine Verringerung der Mortalität und Morbidität erzielt wurde. Dieser Gesamtnutzen wurde erzielt, obwohl ein deutlich verstärktes Risiko für eine intrakraniale Blutung auftrat (6,4 % in tPA-behandelten vs. 0,64 % in Placebo-behandelten Gruppen), von denen die Hälfte tödlich verliefen. Aufgrund von Sicherheitsbedenken und aufgrund einer wechselhaften Wirksamkeit ist die thrombolytische Therapie mit tPA von Medizinern, die den akuten ischämischen Schlaganfall behandeln, nicht allgemein anerkannt worden. Gegenwärtig ist die thrombolytische Therapie auf große Zentren beschränkt, die eine spezialisierte Expertise in Bezug auf die Behandlung des akuten Schlaganfalls haben, und sie ist auf Patienten beschränkt, die auf bei einem CT-Scan keinerlei Hinweis auf einen großen Infarkt zeigen, weniger als 70 Jahre alt sind und keine wesentlichen Beschwerden (einschließlich Diabetes) aufweisen. Im Ergebnis erhalten lediglich ungefähr 1,5 % der Patienten, die Kandidaten für die tPA-Therapie sein könnten, diese tatsächlich. Es ist wahrscheinlich, dass sich diese Situation verbessern wird, da sich die klinische Erfahrung hinsichtlich ihrer Verwendung vermehrt, und die Untergruppe der Patienten, die am wahrscheinlichsten von dieser profitiert, klarer definiert ist. Darüber hinaus gibt es zunehmende Hinweise darauf, dass die spontane Reperfusion nach einem ischämischen Schlaganfall das Ergebnis verbessert, was wieder um die Logik einer Implementierung der Reperfusionstherapie unterstützt.
  • Aus diesen Erwägungen heraus ist es ersichtlich, dass es ein enormes ungestilltes Bedürfnis nach neuen wirksamen Therapien für den akuten Schlaganfall gibt. Dies hat eine intensive Suche zur Identifizierung von Strategien ausgelöst, die während des Zeitraums einer Ischämie (entweder aufgrund eines ischämischen oder eines hämorrhagischen Schlaganfalls) für eine Neuroprotektion sorgen können, sowie von Therapien, die eine Reperfusionsverletzung nach Revaskularisierung bei ischämischen Schlaganfällen vermeiden. Ziel ist es, Neuronen in der sogenannten ischämischen Penumbra, die das Zentrum des Infarkts umgibt, zu erhalten. Kandidatensubstanzen stammen aus drei Hauptgruppen: exzitotoxische Inhibitoren; Inhibitoren der Leukozytenadhäsion; und neurotrophische Faktoren. In der ersten Gruppe richten sich die wesentlichen Bemühungen auf die Blockierung der Wirkung des exzitotoxischen Neurotransmitters Glutamat, wobei hauptsächlich die NMDA-Klasse des Glutamatrezeptors blockiert wird. Andere Strategien umfassen die Blockierung von Na+-Kanälen und Ca2 +-Kanälen sowie die Beseitigung von Stickoxid.
  • Die zweite Strategie (die Blockierung der Leukozytenadhäsion) basiert auf der Annahme, dass Neutrophile und Monozyten signifikant zur Reperfusionsverletzung und zur Ausweitung des Infarkts beitragen, und dass diese durch Verabreichung von Inhibitoren relevanter Adhäsionsmoleküle und inflammatorischer Zytokine am Eintritt in die ischämische Zone gehindert werden können (Jean et al., 1998).
  • Die dritte Strategie betrifft die Verabreichung von neurotrophischen Faktoren, die Neuronen schützen, indem sie sowohl während des Zeitraums der Ischämie als auch während des Zeitraums der Reperfusion für eine allgemeine tropische Unterstüt zung sorgen. Von dieser Gruppe umfasst sind Substanzen sind der basische Fibroblastenwachstumsfaktor und Insulin. Zahlreiche Untersuchungen haben gezeigt, dass Insulin starke neuroprotektive Wirkungen in einer Vielzahl von Modellen für den Schlaganfall ausüben kann. Die Verwendung von Insulin wird jedoch durch die Ungewissheit in Bezug auf die neurotoxischen Wirkungen einer Hyperglykämie, den möglichen Nutzen einer schwachen bis moderaten Hyperglykämie, und die möglicherweise tödlichen Wirkungen einer schweren Hyperglykämie erschwert.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung läßt sich beobachten, dass es ein tatsächliches und andauerndes Bedürfnis nach einer wirksamen Behandlung zur Verbesserung der Funktion des ischämischen und des wieder durchbluteten Gehirns gibt. Das primäre Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, diesem Bedürfnis nachzukommen.
  • Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, das ischämische oder das wieder durchblutete Gehirn nach einem akuten Gehirnschlag oder nach einer Blutung mit GLP-1 oder mit biologisch aktiven Analoga davon zu behandeln, um die Sekretion von Insulin zu optimieren, die Wirksamkeit von Insulin bei der Unterdrückung des Glucagon-Antagonismus zu verstärken, und um eine Euglykämie oder eine milde Hypoglykämie ohne Risiko für eine schwere Hypoglykämie beizubehalten.
  • Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, die oben genannten Ziele mit einer Verbindung zu erreichen, die kein Risiko für eine schwere Hypoglykämie darstellt, und die eine Hyperglykämie korrigieren kann.
  • Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine Behandlung mit einer biologisch aktiven Verbindung bereitzustellen, die keinerlei Risiko für Nebenwirkungen beliebiger Art aufweist.
  • Die Mittel und Vorgehensweisen zur Erreichung der oben genannten Ziele werden aus der nachstehenden ausführlichen Beschreibung der Erfindung ersichtlich sein.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Glucagon-ähnlichem Peptid-1 (GLP-1) oder eines biologisch aktiven Analogs davon zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Linderung einer Verletzung des Hirngewebes, die durch Reperfusion des Blutflusses nach einem Zeitraum einer Ischämie verursacht wird.
  • Nach einem Aspekt der Erfindung ist das Glucagon-ähnliche Peptid-1 oder das biologisch aktive Analog davon ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NO:7, SEQ ID NO:9, SEQ ID NO:10, SEQ ID NO:11, SEQ ID NO:12 und SEQ ID NO:13. Vorzugsweise ist das Glucagon-ähnliche Peptid-1 oder das biologisch aktive Analog davon SEQ ID NO:7 oder SEQ ID NO:9.
  • Gemäß eines weiteren Aspekts der Erfindung ist das Glucagon-ähnliche Peptid-1 oder das biologisch aktive Analog davon ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NO:1 bis SEQ ID NO:6. Vorzugsweise ist das Glucagon-ähnliche Peptid-1 oder das biologisch aktive Analog davon SEQ ID NO:4.
  • Erfindungsgemäß kann der Zeitraum der Ischämie durch einen Schlaganfall oder durch einen chirurgischen Eingriff verursacht sein.
  • Vorzugsweise umfasst die pharmazeutische Zusammensetzung ferner einen pharmazeutischen Träger, der ausgewählt sein kann aus der Gruppe bestehend aus Salzlösung, gepufferte Salzlö sung, Dextrose, Wasser, Glycerol, Ethanol, Laktose, Phosphat, Mannitol, Arginin, Trehalose oder Kombinationen derselben.
  • Die pharmazeutische Zusammensetzung kann für eine Verabreichung sein, die innerhalb von 4 Stunden nach dem Ischämie-Vorfall beginnt. Vorzugsweise ist die pharmazeutische Zusammensetzung für eine Verabreichung, die innerhalb von 4 Stunden nach dem Ischämie-Vorfall beginnt und danach andauert.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann die pharmazeutische Zusammensetzung für eine kontinuierliche intravenöse Infusion bei einer Dosismenge von 0,1 pmol/kg/min bis 10 pmol/kg/min des Glucagon-ähnlichen Peptid-1 oder des biologisch aktiven Analogs davon sein. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die pharmazeutische Zusammensetzung für die kontinuierliche subkutane Infusion bei einer Dosis von 0,1 pmol/kg bis 75 pmol/kg des Glucagon-ähnlichen Peptid-1 oder des biologisch aktiven Analogs davon. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist pharmazeutische Zusammensetzung für eine einzelne intravenöse Injektion bei einer Dosismenge von 0,1 nmol/kg bis 2,0 nmol/kg des Glucagonähnlichen Peptid-1 oder des biologisch aktiven Analogs davon. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die pharmazeutische Zusammensetzung für eine einzelne subkutane Injektion bei einer Dosismenge von 0,1 nmol/kg bis 100 nmol/kg des Glucagon-ähnlichen Peptid-1 oder des biologisch aktiven Analogs davon.
  • Alternativ dazu kann die pharmazeutische Zusammensetzung für die Verabreichung durch subkutane Injektion, durch Mikrodruck-Injektion, durch Lungen-Insufflation, durch eine externe Pumpe, durch eine implantierte Pumpe, durch eine Depotinjektion, durch bukkale Verabreichung, durch eine über die Haut erfolgende Verabreichung oder durch eine über eine Membran erfolgende Verabreichung sein.
  • AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • Zahlreiche Untersuchungen am Tier und am Menschen haben eine starke Korrelation zwischen einer Hyperglykämie und der Ernsthaftigkeit einer Schlaganfall-bedingten Morbidität und Mortalität gezeigt. Es gibt jedoch erhebliche Meinungsverschiedenheiten, ob hohe Blutglucosespiegel tatsächlich zu einer neuronalen Verletzung während einer Ischämie beitragen, oder ob die Hyperglykämie lediglich eine sekundäre Stressantwort auf die neuronale Verletzung ist. Eine kürzlich durchgeführte retrospektive Verlaufsuntersuchung von 811 Patienten mit akutem Schlaganfall im Vereinigten Königreich kam zu dem Schluss, dass eine Hyperglykämie unabhängig von anderen nachteiligen prognostischen Faktoren auf eine höhere Mortalität und Morbidität verweist und folglich in einem kausalen Zusammenhang zum neuronalen Schaden stehen kann. Andere jedoch haben diese Schlußfolgerung aufgrund von statistischen Erwägungen angezweifelt, und es besteht vielerseits ein Konsens, dass eine Hyperglykämie in Schlaganfallpatienten reaktiv in Bezug auf eine zerebrale Schädigung ist und nicht kausal. Dennoch ist bemerkenswert, dass 20 % bis 43 % der Patienten mit akutem Schlaganfall bei ihrer Einlieferung hyperglykämisch sind. Dies kann teilweise durch einen vorbestehenden Diabetes bedingt sein (25 % bis 50 % der hyperglykämischen Patienten), wobei es sich jedoch größtenteils um die Widerspiegelung einer akuten Stressantwort mit einer erhöhten Produktion von Kortison, Glucagon und Catecholaminen handeln dürfte. Ob die resultierende Hyperglykämie tatsächlich kausal für die neuronale Verletzung in humanen Schlaganfallpatienten ist, kann gegenwärtig nicht abschließend beantwortet werden.
  • Die Versuche, die Rolle der Hyperglykämie bei der Erzeugung des neuronalen Schadens aufzuklären, konzentrieren sich auf geeignete Tiermodelle für den akuten Schlaganfall. Diese Untersuchungen haben gezeigt, dass in Rattenmodellen für eine transiente, fokale, zerebrale Ischämie gefolgt von einer Reperfusion (ein Modell, das für die klinische Situation eines ischämischen Schlaganfalls relevant ist, der durch tPA-Revaskularisierung behandelt wird) die Hyperglykämie im kausalen Zusammenhang mit der Verstärkung eines neuronalen Schadens zu stehen scheint. Im Vergleich zur fokalen Ischämie zeigten Modelle für die globale Ischämie (die entweder durch vorübergehenden Herzstillstand oder durch bilateralen Gefäßverschluss in Ratten induziert wurde) eine weniger signifikante neurotoxische Wirkung der Hyperglykämie. Experimente in diesen globalen Ischämie-Modellen haben gezeigt, dass die durch Insulin induzierte Normoglykämie oder Hypoglykämie neuroprotektiv ist, wobei diese Wirkungen jedoch direkt von Insulin vermittelt zu sein scheinen, unabhängig von seiner Blutglucose-verringernden Wirkung. Daher verweisen Experimente in Tieren darauf, dass die neuronalen Wirkungen von Blutglucose während und nach dem akuten Schlaganfall komplex sind, und sowohl vom Ausmaß der ischämischen Zone als auch vom dem Zeitpunkt der Blutglucose-Manipulationen abhängen.
  • Die Folgen von Ischämie-Reperfusion-Ereignissen (entweder fokal oder global) sind ein reversibler und irreversibler Hirnzellschaden, Zelltod und eine verringerte Organfunktionseffizienz.
  • Das Paradoxon des zellulären Schadens, der mit einem beschränkten Zeitraum einer ischämischen Anoxie gefolgt von einer Reperfusion assoziiert ist, besteht darin, dass die Zellschädigung und der Zelltod nicht nur das direkte Ergebnis eines Zeitraums von Sauerstoffentzug zu sein scheinen, sondern darüber hinaus eine Folge der Reoxygenierung von Geweben zu sein scheinen, die während des ischämischen Zeitraums in hohem Maße empfindlich gegenüber einer oxidativen Schädigung gemacht wurden. Die Schädigung durch die Reperfusion beginnt mit dem ersten oxidativen "Ausbruch" (burst) unmittelbar bei Rückfluss und verschlimmert sich über mehrere Stunden weiter, da sich in denselben post-ischämischen Geweben Entzündungsprozesse entwickeln. Es ist gezeigt worden, dass Maßnahmen zur Verringerung der Empfindlichkeit von post-anoxischen Zellen gegenüber einer oxidativen Schädigung und darüber hinaus Maßnahmen zur Verringerung der Entzündungsreaktionen in denselben Geweben die reversible und irreversible Schädigung bei post-anoxisch wieder durchbluteten Organen verringern. Eine Kombination von Verfahren zur Verringerung sowohl des Schadens durch den anfänglichen oxidativen Ausbruch als auch des Schadens, der mit der nachfolgenden Entzündung einher geht, könnte einen synergistischen Schutz gegen einen Schaden durch Reperfusion bereitstellen. GLP-1 und seine biologisch aktiven Analoga können dies durch Erzeugen einer starken anabolischen Wirkung auf Zellen des Gehirns erreichen.
  • Neben GLP-1 oder seinen biologischen Analoga kann die Therapie die Verwendung von freien Radikalfängern, wie beispielsweise Glutathion, Melatonin, Vitamin E und Superoxiddismutase (SOD) umfassen. Durch diese Kombination wird das Risiko einer Schädigung bei Reperfusion sogar noch weiter verringert.
  • Eine gegenwärtig übliche Therapie, die nunmehr zur Behandlung solcher Patienten verwendet wird, besteht in dem Einsatz von thrombolytischen Mitteln, wie beispielsweise Streptokinase und t-PA. US-Patent Nr. 4,976,959 offenbart die Verabreichung von t-PA und SOD zur Inhibierung der Gewebeschädigung während einer Reperfusion. Somit wird eine steigende Anzahl von Patienten der Wahrscheinlichkeit eines Schadens durch Reperfusion und seinen Wirkungen, die von den thrombolytischen Eingriffen herrühren, ausgesetzt.
  • Die Erfinder haben vorliegend entdeckt, dass die Verabreichung von humanem GLP-1 oder seinen biologisch aktiven Analoga die Insulin-Sekretionsantworten verstärkte oder wiederher stellte, wobei Insulin neuroprotektiv war, vermutlich aufgrund von direkten neurotrophischen Wirkungen, sowie auch durch Kontrolle der Schlaganfall-bedingten Hyperglykämie.
  • Der Begriff "GLP-1" oder Glucagon-ähnliches Peptid umfasst wie im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung verwendet GLP-1-Mimetika sowie seine biologisch aktiven Analoga, und er kann Glucagon-ähnliche Peptide und verwandte Peptide oder Analoga von Glucagon-ähnlichem Peptid-1 umfassen, die an ein Rezeptorprotein von Glucagon-ähnlichem Peptid-1 (GLP-1) binden, wie beispielsweise an das GLP-1 (7-36) Amid-Rezeptorprotein, und die eine entsprechende biologische Wirkung auf die Insulin-Sekretion ausüben wie GLP-1 (7-36) Amid, eine native, biologisch aktive Form von GLP-1. Siehe Göke, B. und Byrne, M. Diabetic Medicine. 1996, 13:854-860. Die GLP-1-Rezeptoren sind Zelloberflächenproteine, die beispielsweise auf insulinproduzierenden β-Zellen der Bauchspeicheldrüse gefunden werden. Glucagon-ähnliche Peptide und Analoga werden Spezies umfassen, die insulinotrope Aktivität aufweisen und Agonisten des GLP-1-Rezeptormoleküls und seiner Sekundärbotenstoffaktivität sind, d.h. dieses/diese aktivieren, u.a. auf insulinproduzierenden β-Zellen. Agonisten von Glucagon-ähnlichem Peptid, die eine Aktivität über diesen Rezeptor ausüben, sind beschrieben worden: EP 0708179A2 ; Hjorth, S.A. et al., J. Biol. Chem. 269 (48): 30121-30124 (1994); Siegel, E.G. et al. Amer. Diabetes Assoc. 57th Scientific Sessions, Boston (1997); Hareter, A. et al. Amer. Diabetes Assoc. 57th Scientific Sessions, Boston (1997); Adelhorst, K. et al. J. Biol. Chem. 269(9):6275-6278 (1994); Deacon C.F. et al. 16th International Diabetes Federation Congress Abstracts, Diabetologia Supplement (1997); Irwin, D.M. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA. 94: 7915-7920 (1997); Mosjov, S. Int. J. Peptide Protein Res. 40: 333-343 (1992). Glucagon-ähnliche Moleküle umfassen Polynukleotide, die Agonisten von GLP-1 exprimieren, d.h. Aktivatoren des GLP-1-Rezeptormoleküls und seiner Sekundärbotenstoffaktivität, die unter anderem auf insulinproduzierenden β-Zellen gefunden werden. GLP-1-Mimetika, die ebenfalls Agonisten der β-Zellen sind, umfassen beispielsweise chemische Verbindungen, die spezifisch dazu erstellt wurden, um den GLP-1-Rezeptor zu aktivieren. Kürzliche Publikationen offenbaren GLP-1 der Schwarzen Witwe und Ser2 GLP-1, siehe G.G. Holz, J.F. Hakner/Comparative Biochemistry and Physiology, Teil B 121 (1998) 177-184 und Ritzel, et al., A Synthetic glucagon-like peptide-1 analog with improved plasma stability, J. Endocrinol 1998 Oktober; 159(1):93-102. Antagonisten des Glucagon-ähnlichen Peptid-1 sind ebenfalls bekannt, siehe beispielsweise Watanabe, Y. et al., J. Endocrinol. 140(1):45-52 (1994), und umfassen Exendin (9-39) Amin, ein Exendin-Analog, das ein wirkungsvoller Antagonist von GLP-1-Rezeptoren ist (siehe beispielsweise WO 97/46584 ). Weitere Ausführungsformen umfassen chemisch synthetisierte Glucagon-ähnliche Polypeptide sowie beliebige Polypeptide oder Fragmente derselben, die im Wesentlichen homolog sind. "Im Wesentlichen homolog" bedeutet im Zusammenhang sowohl mit Nukleinsäure- als auch mit Aminosäuresequenzen, dass eine bestimmte Testsequenz, beispielsweise eine mutierte Sequenz, von einer Referenzsequenz durch eine oder mehrere Substitutionen, Deletionen oder Additionen abweicht, wobei die Nettowirkung davon nicht zu einer nachteiligen funktionellen Verschiedenheit zwischen der Referenzsequenz und der Testsequenz führt. Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung werden Sequenzen, die mehr als 50 % Homologie und vorzugsweise mehr als 90 % Homologie sowie eine äquivalente biologische Aktivität bei der Verstärkung von β-Zellantworten auf Plasmaglucosespiegel und äquivalente Expressionseigenschaften aufweisen, als im Wesentlichen homolog ansehen. Für die Zwecke der Bestimmung der Homologie sollten Trunkierungen der reifen Sequenz vernachlässigt werden. Sequenzen mit einem geringeren Grad an Homologie, vergleichbarer Bioaktivität und äquivalenten Expressionseigenschaften werden als Äquivalente angesehen.
  • GLP-Peptide und Glucagon des Säugetiers werden vom selben Gen kodiert. Im Ileum wird der Phänotyp in zwei Hauptklassen von GLP-Peptidhormonen prozessiert, nämlich in GLP-1 und GLP-2. Es sind vier GLP-1-verwandte Peptide bekannt, die ausgehend von den phänotypischen Peptiden prozessiert werden. GLP-1 (1-37) weist die Sequenz His Asp Glu Phe Glu Arg His Ala Glu Gly Thr Phe Thr Ser Asp Val Ser Ser Tyr Leu Glu Gly Gln Ala Ala Lys Glu Phe Ile Ala Trp Leu Val Lys Gly Arg Gly (SEQ ID NO:1) auf. GLP-1 (1-37) wird durch post-translationale Prozessierung amidiert, wobei GLP-1 (1-36) NH2 entsteht, das die Sequenz His Asp Glu Phe Glu Arg His Ala Glu Gly Thr Phe Thr Ser Asp Val Ser Ser Tyr Leu Glu Gly Gln Ala Ala Lys Glu Phe Ile Ala Trp Leu Val Lys Gly Arg (NH2) (SEQ ID NO:2) aufweist; oder es wird enzymatisch prozessiert, wobei GLP-1 (7-37) entsteht, das die Sequenz His Ala Glu Gly Thr Phe Thr Ser Asp Val Ser Ser Tyr Leu Glu Gly Gln Ala Ala Lys Glu Phe Ile Ala Trp Leu Val Lys Gly Arg Gly (SEQ ID NO:3) aufweist. GLP-1 (7-37) kann ebenfalls amidiert werden, wobei GLP-1 (7-36)-Amid entsteht, das die natürliche Form des GLP-1-Moleküls ist und die Sequenz His Ala Glu Gly Thr Phe Thr Ser Asp Val Ser Ser Tyr Leu Glu Gly Gln Ala Ala Lys Glu Phe Ile Ala Trp Leu Val Lys Gly Arg (NH2) (SEQ ID NO:4) aufweist.
  • Intestinale L-Zellen scheiden GLP-1 (7-37) (SEQ ID NO:3) und GLP-1 (7-36) NH2 (SEQ ID NO:4) in einem Verhältnis von 1:5 aus. Diese trunkierten Formen von GLP-1 weisen kürzere Halbwertszeiten in situ auf, d.h. weniger als 10 Minuten, und sie werden durch eine Aminodipeptidase IV inaktiviert, wobei Glu Gly Thr Phe Thr Ser Asp Val Ser Ser Tyr Leu Glu Gly Gln Ala Ala Lys Glu Phe Ile Ala Trp Leu Val Lys Gly Arg Gly (SEQ ID NO:5) bzw. Glu Gly Thr Phe Thr Ser Asp Val Ser Ser Tyr Leu Glu Gly Gln Ala Ala Lys Glu Phe Ile Ala Trp Leu Val Lys Gly Arg (NH2) (SEQ ID NO:6) entsteht. Es ist vermutet worden, dass die Peptide Glu Gly Thr Phe Thr Ser Asp Val Ser Ser Tyr Leu Glu Gly Gln Ala Ala Lys Glu Phe Ile Ala Trp Leu Val Lys Gly Arg Gly (SEQ ID NO:5) und Glu Gly Thr Phe Thr Ser Asp Val Ser Ser Tyr Leu Glu Gly Gln Ala Ala Lys Glu Phe Ile Ala Trp Leu Val Lys Gly Arg (NH2) (SEQ ID NO:6) die Glucoseproduktion in der Leber beeinflussen, jedoch die Produktion oder Freisetzung von Insulin aus der Bauchspeicheldrüse nicht stimulieren.
  • Es gibt sechs Peptide in den Giften der Gila-Krustenechse (Gila monster), die zu GLP-1 homolog sind. Ihre Sequenzen werden in Tabelle 1 mit den Sequenzen von GLP-1 verglichen. TABELLE 1
    a.HAEGTFSDVSSYLEGQAAKEFAWLVKGRNH2
    b.HSDGTFTSDLSKQMEEEAVRLFIEWLKNGGPSSGAPPPSNH2
    c.DLSKQMEEEAVRLFIEWLKNGGPSSGAPPPSNH2
    d.HGEGTFTSDLSKQMEEEAVRLFIEWLKNGGPSSGAPPPSNH2
    e.HSDATFTAEYSKLLAKLALKQYLESILGSSTSPRPPSS
    f.HSDATFTAEYSKLLAKLALQKYLESILGSSTSPRPPS
    g.HSDAIFTEEYSKLLAKLALQKYLASILGSRTSPPPNH2
    h.HSDAIFTQQYSKLLAKLALQKYLASILGSRTSPPPNH2
    • a = GLP-1(SEQ ID NO:4).
    • b = Exendin 3 (SEQ ID NO:7).
    • c = Exendin 4 (9-39) NH2 (SEQ ID NO:8).
    • d = Exendin 4 (SEQ ID NO:9).
    • e = Helospectin I (SEQ ID NO:10).
    • f = Helospectin II (SEQ ID NO:11).
    • g = Helodermin (SEQ ID NO:12).
    • h = Q8, Q9 Helodermin (SEQ ID NO:13).
  • Wie durch die umrandeten Bereiche in Tabelle 1 hervorgehoben, sind die wesentlichen Homologien die folgenden: die Peptide c und h sind von d bzw. von g abgeleitet. Alle sechs natürlich vorkommenden Peptide (a, b, d, e, f und g) sind homolog in den Positionen 1, 7, 11 und 18. GLP-1 und die Exendine 3 und 4 (a, b und d) sind darüber hinaus homolog in den Positionen 4, 5, 6, 8, 9, 15, 22, 23, 25, 26 und 29. In Position 2 sind A, S und G strukturell ähnlich. In Position 3 sind die Reste D und E (Asp und Glu) strukturell ähnlich. In den Positionen 22 und 23 sind F (Phe) und I (Ile) strukturell ähnlich zu Y (Tyr) bzw. L (Leu). In ähnlicher Weise sind L und I in Position 26 strukturell äquivalent.
  • Somit sind von den 30 Resten von GLP-1 die Exendine 3 und 4 in 15 Positionen identisch und in fünf weiteren Positionen äquivalent. Die einzigen Positionen, an denen einschneidende strukturelle Änderungen ersichtlich sind, sind die Reste 16, 17, 19, 21, 24, 27, 28 und 30. Exendine haben darüber hinaus 9 zusätzliche Reste am Carboxyterminus.
  • Die GLP-1-ähnlichen Peptide können durch chemische Festphasenpeptidsynthese hergestellt werden. GLP-1 kann darüber hinaus durch herkömmliche rekombinante Verfahren unter Verwendung der Standardvorgehensweise, die beispielsweise in Sambrook und Maniatis beschrieben worden ist, hergestellt werden. Wie vorliegend verwendet bedeutet "rekombinant", dass ein Protein von rekombinanten (z.B. mikrobiellen oder Säugetier-)Expressionssystemen erhalten wird, die genetisch modifiziert wurden, sodass sie ein Expressionsgen für GLP-1 oder für biologisch aktive Analoga davon enthalten.
  • Die GLP-1-ähnlichen Peptide können ausgehend von rekombinanten Zellkulturen erhalten und gereinigt werden, wobei Verfahren angewendet werden, die eine Ammoniumsulfat- oder Ethanolpräzipitation, eine Säureextraktion, eine Anionen- oder Ka tionen-Austauschchromatographie, eine Phosphocellulose-Chromatographie, eine hydrophobe Interaktionschromatographie, eine Affinitätschromatographie, eine Hydroxyapatit-Chromatographie und eine Lektin-Chromatographie umfassen (jedoch nicht auf diese beschränkt sind). Eine Hochleistungsflüssigchromatographie (HPLC) kann für die letzten Reinigungsschritte verwendet werden.
  • Die Polypeptide der vorliegenden Erfindung können ein natürlich gereinigtes Produkt sein oder ein Produkt von chemisch-synthetischen Verfahren, oder sie können unter Verwendung von rekombinanten Verfahren ausgehend von prokaryontischen oder eukaryontischen Wirten hergestellt sein (beispielsweise durch Bakterienzellen, Hefezellen, Zellen von höheren Pflanzen, Insektenzellen und Säugetierzellen, in Kultur oder in vivo). Abhängig vom Wirt, der in einem rekombinanten Herstellungsverfahren eingesetzt wird, sind die Polypeptide der vorliegenden Erfindung gewöhnlich nicht glykosyliert; sie können jedoch auch glykosyliert sein.
  • Die GLP-1-Aktivität kann unter Verwendung von Standardverfahren bestimmt werden, gewöhnlich durch Screening-Verfahren zur Rezeptorbindungsaktivität, bei denen man geeignete Zellen bereitstellt, die den GLP-1-Rezeptor auf ihrer Oberfläche exprimieren, beispielsweise Insulinom-Zelllinien, wie beispielsweise RINmSF-Zellen oder INS-1-Zellen. Siehe auch Mosjov, S. (1992) und EP 0 708 170 A2 . Neben der Messung der spezifischen Bindung von Tracern an die Membran unter Verwendung von Radioimmunassay-Verfahren kann auch die cAMP-Aktivität oder die Glucose-abhängige Insulinproduktion gemessen werden. In einem Verfahren wird ein Polynukleotid, das für einen erfindungsgemäßen Rezeptor kodiert, verwendet, um Zellen zu transfizieren, um dadurch das GLP-1-Rezeptorprotein zu exprimieren. Somit können diese Verfahren beispielsweise für das Screening nach einem Rezeptoragonisten verwendet werden, indem solche Zellen mit zu testenden Verbindungen in Kontakt gebracht werden und bestimmt wird, ob solche Verbindungen ein Signal erzeugen, d.h. den Rezeptor aktivieren.
  • Polyklonale und monoklonale Antikörper können verwendet werden, um GLP-1-ähnliche Peptide zur Verwendung in den oben beschriebenen Verfahren nachzuweisen, zu reinigen und zu identifizieren. Antikörper wie beispielsweise ABGA1178 weisen intaktes, ungespleißtes GLP-1 (1-37) oder N-terminal trunkiertes GLP-1 (7-37) oder (7-36)-Amid nach. Andere Antikörper weisen das Ende des C-Terminus des Vorläufermoleküls nach, ein Verfahren, das es anhand einer Subtraktion erlaubt, die Menge des biologisch aktiven, trunkierten Peptids zu berechnen, d.h. GLP-1 (7-37) oder (7-36)-Amid (Orskov et al., Diabetes, 1993, 42:658-661; Orskov et al. J. Clin. Invest. 1991, 87:415-423).
  • Andere Screening-Verfahren umfassen die Verwendung von Zellen, die den GLP-1-Rezeptor exprimieren, beispielsweise transfizierte CHO-Zellen, in einem System, das den extrazellulären pH-Wert oder ionische Veränderungen misst, die durch die Aktivierung des Rezeptors verursacht werden. Beispielsweise können potentielle Agonisten mit einer Zelle in Kontakt gebracht werden, die den GLP-1-Proteinrezeptor exprimieren, und es kann eine Antwort eines sekundären Botenstoffs gemessen werden (z.B. eine Signaltransduktion oder eine ionische Veränderung oder eine Veränderung des pH-Wert), um zu bestimmen, ob der potentielle Agonist wirksam ist.
  • Die erfindungsgemäßen Proteine, die den Rezeptor des Glucagon-ähnlichen Peptid-1 binden, können in Kombination mit einem geeigneten pharmazeutischen Träger verwendet werden. Solche Zusammensetzungen umfassen eine therapeutisch wirksame Menge des Polypeptids sowie einen pharmazeutisch akzeptablen Träger oder ein pharmazeutisch akzeptables Hilfsmittel. Solche Träger umfassen (sind jedoch nicht beschränkt auf) Salzlösung, gepufferte Salzlösung, Dextrose, Wasser, Glycerol, Ethanol, Laktose, Phosphat, Mannitol, Arginin, Trehalose und Kombinationen derselben. Die Formulierungen sollten zur jeweiligen Verabreichungsart passen und können problemlos vom Fachmann bestimmt werden. Das GLP-1-Peptid kann darüber hinaus in Kombination mit Mitteln verwendet werden, von denen im Stand der Technik bekannt ist, dass sie die Halbwertszeit des Peptids in vivo verlängern, um somit die biologische Aktivität des Peptids zu verstärken oder zu verlängern. Beispielsweise kann ein Molekül oder ein chemischer Rest kovalent an die erfindungsgemäße Zusammensetzung vor Verabreichung derselben gebunden werden. Alternativ dazu kann das verstärkende Mittel gleichzeitig mit der Zusammensetzung verabreicht werden. Des Weiteren kann das Mittel ein Molekül umfassen, von dem bekannt ist, dass es die enzymatische Degradation von GLP-1-ähnlichen Peptiden inhibiert, und dieses kann gleichzeitig mit oder nach der Verabreichung der GLP-1-Peptid-Zusammensetzung verabreicht werden. Ein solches Molekül kann beispielsweise oral oder durch Injektion verabreicht werden.
  • Der Dosisbereich der Konzentrationen, die wirksam sind, hängt in gewissem Maße von der Verabreichungsart ab, d.h. mit anhaltender Freisetzung oder kontinuierlich, wie beispielsweise durch intravenöse Infusion oder durch subkutane Infusion. Da GLP-1 jedoch keine Nebenwirkungen aufweist, kann ein gewisser Spielraum toleriert werden. Es kann als Bolus-Verabreichung gegeben werden, entweder i.v. oder auch subkutan.
  • Vorgeschlagene Dosisbereiche für verschiedene Anwendungen sind für die kontinuierliche Infusion durch intravenöse (i.v.) Gabe 0,1 pmol/kg/min bis 10 pmol/kg/min und durch subkutane (s.c.) Gabe 0,1 pmol/kg/min bis 75 pmol/kg/min und für eine einzelne Injektion (Bolus) durch i.v. Gabe 0,1 nmol/kg bis 2 nmol/kg und s.c. 0,1 nmol/kg bis 100 nmol/kg, wobei diese Be reiche nicht als Einschränkung zu verstehen sind und lediglich zur Veranschaulichung aufgeführt werden.
  • Das bevorzugte Verfahren zur Verabreichung des GLP-1-Peptids ist durch kontinuierliche Gabe bei einer Dosisrate im Bereich von etwa 1 bis etwa 10 pmol/kg/min des GLP-1, das durch anhaltende Freisetzung, subkutan, intramuskulär, intraperitoneal, durch ein injiziertes Depot mit anhaltender Freisetzung, durch Lungen-Insufflation sowie intravenös, bukkal, durch Pflaster oder anhand von anderen Verabreichungsverfahren mit anhaltender Freisetzung verabreicht wird.
  • Die möglichen Mechanismen der Glucose-Neurotoxizität bleiben spekulativ und der Anmelder möchte nicht auf eine Theorie festgelegt sein. Während einer zerebralen Ischämie wird jedoch wie auch in anderen Geweben eine anaerobe Glykolyse stimuliert, und diese erzeugt Milchsäure, was wahrscheinlich durch eine Hyperglykämie verstärkt wird. Laktat kann insbesondere für ischämische neuronale Zellen toxisch sein. Eine zweite Möglichkeit besteht darin, dass eine Hyperglykämie eine verstärkte Austragung von roten Blutzellen durch das ischämische kapillare Endothel verursacht, was zu mikrohämorrhagischen Infarkten führt. Ein dritter Mechanismus, der vorgeschlagen worden ist, besteht darin, dass eine neuronale Exzitotoxizität (z.B. durch Glutamat induziert) Glucose-sensitiv ist, und folglich verstärkt eine Hyperglykämie diese starke Ursache eines neuronalen Schadens. Obwohl der genaue Mechanismus nicht bekannt ist, steht fest, dass die Behandlung mit GLP-1 signifikante Vorteile bereitstellt.
  • Als Vorsichtsmaßnahme zur Vermeidung eines erhöhten Schadens oder Risikos ist anzumerken, dass GLP-1 verabreicht werden kann und verabreicht werden sollte, sobald festgestellt worden ist, dass ein Ereignis aufgetreten ist oder auftritt. Folglich kann es zu Hause oder in einem Rettungswagen verab reicht werden, da seine sofortige anabolische Wirkung den Metabolismus des Gehirns verbessert.
  • Im Hinblick auf diese Erwägungen ist es klar, dass eine potentiell wichtige Strategie bei der Behandlung des akuten Schlaganfalls und bei der Verringerung der Infarktgröße darin besteht, eine Hyperglykämie zu kontrollieren und die Blutglucosespiegel auf einen normalglykämischen oder einen moderat hypoglykämischen Bereich zu verringern. Darüber hinaus war Insulin bislang das einzig praktikable Mittel zur Behandlung einer Hyperglykämie.
  • Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurde keine randomisierte, kontrollierte humane Versuchsreihe abgeschlossen, um die Vorteile einer Insulinbehandlung bei akutem Schlaganfall zu untersuchen, obwohl solche Versuchsreihen empfohlen wurden. Die Risiken in Bezug auf die Nebenwirkung von Insulin ist jedoch zu schwerwiegend. Im Gegensatz zu diesem Mangel an Daten aus humanen Versuchsreihen haben zahlreiche Untersuchungen die Auswirkungen von Insulin in Tiermodellen des Schlaganfalls bewertet. Nahezu ausnahmslos haben diese Untersuchungen starke Vorteile gezeigt, die darauf verweisen, dass Insulin die funktionelle Leistung erhält, die Infarktgröße verringert, und die Mortalität sowohl nach globaler Ischämie als auch nach fokaler Ischämie mit Reperfusion verringert. In Modellen der globalen Ischämie, in denen beide Karotisarterien verschlossen waren (in einigen Fällen mit induziertem Blutunterdruck oder mit induziertem asphyktischem Herzstillstand), hatte Insulin eine bemerkenswerte protektive Wirkung, welche die Größe des Infarkts begrenzte, die neurologischen Defizite verringerte, und die metabolische Erholung verstärkte. Darüber hinaus war der Effekt von Insulin weitgehend unabhängig von seiner die Blutglucose verringernden Wirkung; tatsächlich war eine schwere Hypoglykämie durchgehend abträglich für die zerebrale Funktion und den Ausgang.
  • In Modellen für eine zeitweilige, fokale zerebrale Ischämie zeigte Insulin eine starke protektive Wirkung, die das Infarktvolumen und das Ausmaß der zerebralen Nekrose verringerte (Yip, PK, He, YY, Hsu, CY, Garg, N, Marangos, P, und Hogan, EL (1991) Effect of plasma glucose an infarct size in focal cerebral ischemia-reperfusion. Neurology 41, 899-905; Hamilton, MG, Tranmer, BI, und Auer, RN (1995) Insulin reduction of cerebral infarction due to transient focal ischemia. J. Neurosurg. 82, 262-268).
  • Die starke neuroprotektive Wirkung von Insulin ist mechanistisch von White und seinen Kollegen untersucht worden (White, BC, Grossman, LI, und Krause, GS (1993) Brain injury by global ischemia and reperfusion: A theoretical perspective an membrane damage and repair. Neurology 43, 1656-1665; White, BC, Grossman, LI, O'Neil, BJ, DeGracia, DJ, Neumar, RW, Rafols, JA, und Krause, GS (1996) Global brain ischemia and reperfusion. Ann. Emerg. Med. 27, 588-594). Diese Autoren haben argumentiert, das Insulin als starker neurotrophischer Faktor agiert, der allgemeine neuronale Reparaturwege aktivieren kann, die unabhängig von seinen Auswirkungen auf den Glucosemetabolismus sind. Während eines Schlaganfalls tritt ein Großteil der strukturellen Schäden während der Reperfusion auf. Man nimmt an, dass dies durch eine Ischämie-induzierte Membranlipolyse, eine lokale Akkumulation von Membranfettsäuren und eine anschließende Produktion von Superoxid während der Reperfusion-stimulierten Oxidation dieser Fettsäuren bedingt ist. Die während der Reperfusion erzeugten Sauerstoffradikale schädigen dann die neuronalen Membranen durch Lipidperoxidation. Dieser Schaden wird durch eine Reperfusioninduzierte Suppression der Proteinsynthese, welche die Membranreparatursysteme abschaltet, verschlimmert. Unter diesen Umständen haben Insulin und andere Mitglieder der Familie der Insulin-ähnlichen Wachstumsfaktoren (insulin-like growth factor; IGF) bedeutende Neuronen-erhaltene Wirkungen, indem die Proteinsynthese stimuliert und die Maschinerie für die Synthese neuer Membranlipide hochreguliert wird. Dies kann wiederum von einer Insulin-stimulierten Dephosphorylierung von eukaryontischem Initiationsfaktor 2 (elF-2α) herrühren, wodurch eine wirksame Translation von mRNA-Transkripten gefördert wird.
  • BEISPIELE
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von GLP-1 (Glucagon-ähnliches Peptid-1 [7-36]-Amid) bei der Behandlung eines akuten Schlaganfalls eine ideale Alternative zu Insulin. Dies liegt an der Glucose-abhängigen, insulinotropen Wirkung von GLP-1. Durch GLP-1 wird bei Vorliegen einer Normoglykämie bis zu einer Hyperglykämie eine endogene Insulinsekretion stimuliert, jedoch nicht während einer Hypoglykämie, wodurch vor der Entwicklung einer schweren Hypoglykämie geschützt wird. Dies bedeutet, dass GLP-1 in Typ 2-Diabetikern eine anhaltende Sekretion von Insulin stimulieren und die Blutglucosespiegel normalisieren wird. Beide Wirkungen können von enormem Vorteil bei einem akuten Schlaganfall sein. Ähnliche Ergebnisse können in nicht-diabetischen Schlaganfall-Patienten mit reaktiver Hyperglykämie erzielt werden. In Schlaganfall-Opfern mit Euglykämie wird GLP-1 zu einer moderaten Insulinsekretion führen, die in Abwesenheit von zusätzlicher Glucose auf die Basiswerte zurückgehen kann. In diesen Fällen kann es erwünscht sein, eine Co-Verabreichung von intravenöser Glucose (gering dosiert, z.B. 5 %) durchzuführen, um die Stimulation der Insulinsekretion beizubehalten. Anders als bei einer Glucose-Insulin-Infusion wird es jedoch keine Notwendigkeit für eine sorgfältige Dosistitration geben, da die Glucose-abhängige Wirkung von GLP-1 zu einer "Auto-Titration" führen wird, bei der eine Euglykämie in Verbindung mit erhöhten zirkulierenden Insulinwerten erhalten wird.
  • Es wird nunmehr angenommen, dass zirkulierende FFAs nicht in das Gehirn eintreten und keine Kraftquelle für das Gehirn darstellen. Im Zustand vollständiger Oxygenierung verstoffwechselt das Gehirn ausschließlich Glucose, und es schaltet nur bei lang anhaltenden Hungerphasen auf von der Leber stammende Ketonkörper um. Während einer Ischämie ist die aerobe Glucoseoxidation beeinträchtigt, und die Glykolyse ist verstärkt, wobei diese jedoch keine ausreichende Menge ATP erzeugt. Als Folge davon sind die Membranfunktionen beeinträchtigt, Ca2+ tritt in die Zelle ein, und die enzymatische Lipolyse von neuronalen Membranphospholipiden wird stimuliert, was zu intrazerebralen FFAs führt. Diese FFAs werden nicht durch die Wirkung von Glucagon erzeugt. Dennoch kann die Suppression von Glucagon im Allgemeinen das metabolische Milieu verstärken, indem der stressbedingte Zustand des Insulin-Antagonismus verringert wird. Bei einem verstärkten metabolischen Milieu sollte es zu einer vorteilhaften Suppression der Entzündung kommen.
  • Aus den obigen Beispielen, die lediglich einen Aspekt der vorliegenden Erfindung veranschaulichen sollen, ist ersichtlich, dass die vorliegende Erfindung alle gesetzten Ziele erreicht. Es ist wichtig anzumerken, dass diese Beispiele in keiner Weise als Begrenzung der Lehren oder der Offenbarung oder des Umfangs oder der Äquivalenz der vorliegenden Erfindung verstanden werden sollen, da diese lediglich beispielhafter Natur sind.

Claims (18)

  1. Verwendung von Glucagon-ähnlichem Peptid-1 (GLP-1) oder einem biologisch aktiven Analog davon zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Linderung einer Verletzung des Hirngewebes, die durch Reperfusion des Blutflusses nach einem Zeitraum einer Ischämie verursacht wird.
  2. Verwendung nach Anspruch 1, bei der das Glucagon-ähnliche Peptid-1 oder das biologisch aktive Analog davon ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NO:7, SEQ ID NO:9, SEQ ID NO:10, SEQ ID NO:11, SEQ ID NO:12 und SEQ ID NO:13.
  3. Verwendung nach Anspruch 1, bei der das Glucagon-ähnliche Peptid-1 oder das biologisch aktive Analog davon SEQ ID NO:7 oder SEQ ID NO:9 ist.
  4. Verwendung nach Anspruch 1, bei der das Glucagon-ähnliche Peptid-1 oder das biologisch aktive Analog davon ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NO:1 bis SEQ ID NO:6.
  5. Verwendung nach Anspruch 1, bei der das Glucagon-ähnliche Peptid-1 oder das biologisch aktive Analog davon SEQ ID NO:4 ist.
  6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der der Zeitraum der Ischämie durch einen Schlaganfall verursacht ist.
  7. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der der Zeitraum der Ischämie durch einen chirurgischen Eingriff verursacht ist.
  8. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die pharmazeutische Zusammensetzung ferner einen pharmazeutischen Träger umfaßt.
  9. Verwendung nach Anspruch 8, bei der der Träger ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Salzlösung, gepufferte Salzlösung, Dextrose, Wasser, Glycerol, Ethanol, Laktose, Phosphat, Mannitol, Arginin, Trehalose oder Kombinationen derselben.
  10. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die pharmazeutische Zusammensetzung für eine Verabreichung ist, die innerhalb von vier Stunden nach dem Ischemie-Vorfall beginnt.
  11. Verwendung nach Anspruch 10, bei der die pharmazeutische Zusammensetzung für eine Verabreichung ist, die innerhalb von vier Stunden nach dem Ischemie-Vorfall beginnt und danach andauert.
  12. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei der die pharmazeutische Zusammensetzung für die kontinuierliche intravenöse Infusion bei einer Dosismenge von 0,1 pmol/kg/min bis 10 pmol/kg/min des Glucagon-ähnlichen Peptid-1 oder des biologisch aktiven Analogs davon ist.
  13. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei der die pharmazeutische Zusammensetzung für die kontinuierliche subkutane Infusion bei einer Dosis von 0,1 pmol/kg bis 75 pmol/kg des Glucagon-ähnlichen Peptid-1 oder des biologisch aktiven Analogs davon ist.
  14. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei der die pharmazeutische Zusammensetzung für eine einzelne intravenöse Injektion bei einer Dosismenge von 0,1 nmol/kg bis 2,0 nmol/kg des Glucagon-ähnlichen Peptid-1 oder des biologisch aktiven Analogs davon ist.
  15. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei der die pharmazeutische Zusammensetzung für eine einzelne subkutane Injektion bei einer Dosismenge von 0,1 nmol/kg bis 100 nmol/kg des Glucagon-ähnlichen Peptid-1 oder des biologisch aktiven Analogs davon ist.
  16. Verwendung nach Anspruch 12, bei der eine gleichzeitige Verabreichung von Glucose stattfindet.
  17. Verwendung nach Anspruch 12, bei der eine gleichzeitige Verabreichung eines Sauerstoff-Radikalfängers stattfindet.
  18. Verwendung nach Anspruch 1, bei der die pharmazeutische Zusammensetzung für die Verabreichung durch subkutane Injektion, durch Mikrodruck-Injektion, durch Lungen-Insufflation, durch eine externe Pumpe, durch eine implantierte Pumpe, durch eine Depotinjektion, durch bukkale Verabreichung, durch eine über die Haut erfolgenden Verabreichung oder durch eine über eine Membran erfolgende Verabreichung ist.
DE60035987T 1999-04-30 2000-05-01 Metabolische intervention mit glp-1 oder seinen biologisch aktiven analogen zur verbesserung der funktion des ischämischen und wiederdurchbluteten gehirns Expired - Lifetime DE60035987T2 (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US09/303,016 US6429197B1 (en) 1998-10-08 1999-04-30 Metabolic intervention with GLP-1 or its biologically active analogues to improve the function of the ischemic and reperfused brain
US303016 1999-04-30
PCT/US2000/011652 WO2000066142A2 (en) 1999-04-30 2000-05-01 Metabolic intervention with glp-1 or its biologically active analogues to improve the function of the ischemic and reperfused brain

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE60035987D1 DE60035987D1 (de) 2007-09-27
DE60035987T2 true DE60035987T2 (de) 2008-05-08

Family

ID=23170209

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE60035987T Expired - Lifetime DE60035987T2 (de) 1999-04-30 2000-05-01 Metabolische intervention mit glp-1 oder seinen biologisch aktiven analogen zur verbesserung der funktion des ischämischen und wiederdurchbluteten gehirns

Country Status (14)

Country Link
US (2) US6429197B1 (de)
EP (1) EP1187628B1 (de)
JP (1) JP2002543145A (de)
CN (1) CN1376072A (de)
AT (1) ATE369873T1 (de)
AU (2) AU774084B2 (de)
CA (1) CA2368772C (de)
DE (1) DE60035987T2 (de)
ES (1) ES2290029T3 (de)
IL (1) IL145829A0 (de)
MX (1) MXPA01010937A (de)
NO (1) NO20015298L (de)
NZ (1) NZ514609A (de)
WO (1) WO2000066142A2 (de)

Families Citing this family (40)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6849708B1 (en) * 1986-05-05 2005-02-01 The General Hospital Corporation Insulinotropic hormone and uses thereof
US7138486B2 (en) * 1986-05-05 2006-11-21 The General Hospital Corporation Insulinotropic hormone derivatives and uses thereof
US6924264B1 (en) * 1999-04-30 2005-08-02 Amylin Pharmaceuticals, Inc. Modified exendins and exendin agonists
US20060160740A1 (en) * 1999-10-21 2006-07-20 Suad Efendic Use of GLP-1 or analogs in treatment of stroke
KR100518046B1 (ko) * 2000-05-19 2005-10-04 아밀린 파마슈티칼스, 인크. Glp-1을 사용한 급성 관상동맥 증후군의 치료
HU229208B1 (en) * 2000-06-16 2013-09-30 Lilly Co Eli Glucagon-like peptide-1 analogs
CA2430934C (en) 2000-12-01 2011-06-21 Takeda Chemical Industries, Ltd. A method of producing sustained-release preparations of a bioactive substance using high-pressure gas
JP2002293799A (ja) * 2001-03-29 2002-10-09 Itoham Foods Inc 新規ペプチド及びそれを含有する消化管運動抑制剤
EP1411968B1 (de) * 2001-07-31 2008-09-17 THE GOVERNMENT OF THE UNITED STATES OF AMERICA, as represented by THE SECRETARY, DEPARTMENT OF HEALTH AND HUMAN SERVICES Glp 1 exendin 4 peptidanaloga und deren verwendungen
CA2471363C (en) 2001-12-21 2014-02-11 Human Genome Sciences, Inc. Albumin fusion proteins
WO2004071393A2 (en) * 2003-02-13 2004-08-26 Bayer Healthcare Ag Diagnostics and therapeutics for diseases associated with glucagon-like peptide 1 receptor (glp1r)
CA2523267C (en) 2003-04-23 2013-09-03 Biovalve Technologies, Inc. Hydraulically actuated pump for long duration medicament administration
CA2550217A1 (en) * 2003-12-12 2005-07-07 Michael A. Brownlee Glp-1 (9-36) methods and compositions
US20080194483A1 (en) * 2003-12-12 2008-08-14 Brownlee Michael A GLP-1 (9-36) methods and compositions
US9089636B2 (en) 2004-07-02 2015-07-28 Valeritas, Inc. Methods and devices for delivering GLP-1 and uses thereof
KR101361376B1 (ko) 2006-03-30 2014-02-10 발레리타스 인코포레이티드 복합-카트리지 유체 전달 장치
US8986253B2 (en) 2008-01-25 2015-03-24 Tandem Diabetes Care, Inc. Two chamber pumps and related methods
WO2010013012A2 (en) * 2008-08-01 2010-02-04 Lund University Bioscience Ab Novel polypeptides and uses thereof
US8408421B2 (en) 2008-09-16 2013-04-02 Tandem Diabetes Care, Inc. Flow regulating stopcocks and related methods
US8650937B2 (en) 2008-09-19 2014-02-18 Tandem Diabetes Care, Inc. Solute concentration measurement device and related methods
AU2010278894B2 (en) 2009-07-30 2014-01-30 Tandem Diabetes Care, Inc. Infusion pump system with disposable cartridge having pressure venting and pressure feedback
CN101706297B (zh) * 2009-08-10 2012-10-17 浙江鼎立实业有限公司 数显式微压和微流量综合检测台
US9180242B2 (en) 2012-05-17 2015-11-10 Tandem Diabetes Care, Inc. Methods and devices for multiple fluid transfer
US9555186B2 (en) 2012-06-05 2017-01-31 Tandem Diabetes Care, Inc. Infusion pump system with disposable cartridge having pressure venting and pressure feedback
EP2873422A4 (de) 2012-07-10 2015-12-30 Takeda Pharmaceutical Pharmazeutische zubereitung zur injektion
CN103566354B (zh) * 2012-07-25 2017-12-05 江苏豪森药业集团有限公司 含有glp‑1类似物的衍生物或其可药用盐的药物组合物
UA116217C2 (uk) 2012-10-09 2018-02-26 Санофі Пептидна сполука як подвійний агоніст рецепторів glp1-1 та глюкагону
JP2016503771A (ja) 2012-12-21 2016-02-08 サノフイ エキセンジン−4誘導体
US9173998B2 (en) 2013-03-14 2015-11-03 Tandem Diabetes Care, Inc. System and method for detecting occlusions in an infusion pump
EP3080150B1 (de) 2013-12-13 2018-08-01 Sanofi Exendin-4-peptidanaloga als duale glp-1/gip-rezeptoragonisten
WO2015086730A1 (en) 2013-12-13 2015-06-18 Sanofi Non-acylated exendin-4 peptide analogues
EP3080154B1 (de) 2013-12-13 2018-02-07 Sanofi Duale glp-1/gip-rezeptoragonisten
EP3080149A1 (de) 2013-12-13 2016-10-19 Sanofi Duale glp-1-/glucagon-rezeptoragonisten
TW201625670A (zh) 2014-04-07 2016-07-16 賽諾菲公司 衍生自exendin-4之雙重glp-1/升糖素受體促效劑
TW201625669A (zh) 2014-04-07 2016-07-16 賽諾菲公司 衍生自艾塞那肽-4(Exendin-4)之肽類雙重GLP-1/升糖素受體促效劑
TW201625668A (zh) 2014-04-07 2016-07-16 賽諾菲公司 作為胜肽性雙重glp-1/昇糖素受體激動劑之艾塞那肽-4衍生物
US9932381B2 (en) 2014-06-18 2018-04-03 Sanofi Exendin-4 derivatives as selective glucagon receptor agonists
AR105319A1 (es) 2015-06-05 2017-09-27 Sanofi Sa Profármacos que comprenden un conjugado agonista dual de glp-1 / glucagón conector ácido hialurónico
AR105284A1 (es) 2015-07-10 2017-09-20 Sanofi Sa Derivados de exendina-4 como agonistas peptídicos duales específicos de los receptores de glp-1 / glucagón
EP3452021B1 (de) * 2016-05-06 2021-12-29 Phasebio Pharmaceuticals, Inc. Elp-fusionsproteine zur gesteuerten und verzögerten freisetzung

Family Cites Families (14)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4196196A (en) * 1978-06-19 1980-04-01 Tiholiz Ivan C Divalen/monovalent bipolar cation therapy for enhancement of tissue perfusion and reperfusion in disease states
US4976959A (en) * 1986-05-12 1990-12-11 Burroughs Wellcome Co. T-PA and SOD in limiting tissue damage
US6204259B1 (en) * 1993-01-14 2001-03-20 Monsanto Company Manganese complexes of nitrogen-containing macrocyclic ligands effective as catalysts for dismutating superoxide
US5424286A (en) * 1993-05-24 1995-06-13 Eng; John Exendin-3 and exendin-4 polypeptides, and pharmaceutical compositions comprising same
US5373016A (en) 1993-05-28 1994-12-13 Zeneca, Inc. Protection of isothiazolinone biocides from free radicals
US5574008A (en) 1994-08-30 1996-11-12 Eli Lilly And Company Biologically active fragments of glucagon-like insulinotropic peptide
US5512549A (en) 1994-10-18 1996-04-30 Eli Lilly And Company Glucagon-like insulinotropic peptide analogs, compositions, and methods of use
US6277819B1 (en) 1996-08-30 2001-08-21 Eli Lilly And Company Use of GLP-1 or analogs in treatment of myocardial infarction
WO1998030231A1 (en) 1997-01-07 1998-07-16 Amylin Pharmaceuticals, Inc. Use of exendins and agonists thereof for the reduction of food intake
US5846937A (en) 1997-03-03 1998-12-08 1149336 Ontario Inc. Method of using exendin and GLP-1 to affect the central nervous system
AU6586298A (en) * 1997-03-31 1998-10-22 Eli Lilly And Company Glucagon-like peptide-1 analogs
MY155270A (en) * 1998-09-24 2015-09-30 Lilly Co Eli Use of glp-1 or analogs in treatment of stroke
US6284725B1 (en) 1998-10-08 2001-09-04 Bionebraska, Inc. Metabolic intervention with GLP-1 to improve the function of ischemic and reperfused tissue
ATE470448T1 (de) 2000-10-20 2010-06-15 Amylin Pharmaceuticals Inc Behandlung von hypoaktivem myokard und diabetischer herzmyopathie mit einem glp-1 peptid

Also Published As

Publication number Publication date
WO2000066142A3 (en) 2002-01-24
US6429197B1 (en) 2002-08-06
ES2290029T3 (es) 2008-02-16
DE60035987D1 (de) 2007-09-27
USRE41288E1 (en) 2010-04-27
JP2002543145A (ja) 2002-12-17
WO2000066142A2 (en) 2000-11-09
CN1376072A (zh) 2002-10-23
EP1187628A2 (de) 2002-03-20
CA2368772A1 (en) 2000-11-09
AU774084B2 (en) 2004-06-17
AU2004212547B2 (en) 2008-03-20
NO20015298L (no) 2001-12-28
AU2004212547A1 (en) 2004-10-14
NO20015298D0 (no) 2001-10-29
MXPA01010937A (es) 2002-05-06
AU4682500A (en) 2000-11-17
NZ514609A (en) 2004-03-26
ATE369873T1 (de) 2007-09-15
EP1187628B1 (de) 2007-08-15
IL145829A0 (en) 2002-07-25
CA2368772C (en) 2011-11-15

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE60035987T2 (de) Metabolische intervention mit glp-1 oder seinen biologisch aktiven analogen zur verbesserung der funktion des ischämischen und wiederdurchbluteten gehirns
DE60016393T2 (de) Metabolische intervention mit glp-1 zur verbesserung der funktion von ischämischem und wiederdurchblutetem gewebe
DE69737479T4 (de) Glp-1 derivate
DE69918691T2 (de) Glucagonähnliches peptid 1 (glp-1) verbessert die beta zellen antwort auf glukose in patienten mit verminderter glukosetoleranz
DE69732572T2 (de) Verwendung von glp-1 peptiden
DE69928006T2 (de) Lagerstabile flüssige zusammensetzungen von glucagon-ähnlichem peptid-1
DE60003182T2 (de) Exendin-4 konjugate und ihre medizinische verwendung
DE69936446T2 (de) Inotropische und diuretische effekte von exendin und glp-1
DE69719798T2 (de) Periphäre verabreichung von glp-1 analogen und derivate zur reguleirung der fettleibigkeit
EP1517697B1 (de) Saure insulinzubereitungen mit verbesserter stabilität
DE60105547T3 (de) Verwendung von exendinen und deren agonisten zur behandlung von hypertriglyceridämie
EP2289539B1 (de) Zinkfreie und zinkarme Insulinzubereitungen mit verbesserter Stabilität
US7226990B2 (en) Extendin derivatives
DE69738615T2 (de) Verwendung von glp-1 oder analogen zur behandlung von myokardischem infarkt
DE60021166T2 (de) Neue exendin agonist formulierungen und deren verabreichung
EP2451471A1 (de) Langsamwirkende insulinzubereitungen
EP2451437A2 (de) Wässrige insulinzubereitungen enthaltend methionin
CH650678A5 (de) Pharmazeutisches mittel aus human-insulin und human-proinsulin.
DE102008062136B4 (de) Pharmazeutische Zusammensetzung auf Basis von Peptid aus Kamelmilch
DE60128399T2 (de) Verwendung von thrombomodulinanaloga zur regenerierung von rückenmarkverletzungen
EP0371195B1 (de) Verfahren zur Herstellung von zur rektalen und vaginalen Anwendung geeigneten Präparaten biologisch aktiver Peptide
DE3443257A1 (de) Mittel enthaltend vollsynthetisches alpha-humanes atriales natriuretisches peptid (alpha-hanap)
DE102008051834A1 (de) Kombination von einem Insulin und einem GLP-1-Agonisten

Legal Events

Date Code Title Description
8364 No opposition during term of opposition