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Fachgebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Induzieren eines dopaminergen
neuronalen Schicksals in neuralen Stammzellen oder neuralen Vorläuferzellen.
Sie betrifft das Induzieren eines spezifischen neuronalen Phänotyps und
insbesondere das Induzieren eines dopaminergen neuronalen Mittelhirnphänotyps.
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Hintergrund der Erfindung
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Neurale
Stammzellen haben die Fähigkeit, sich
in Neuronen, Astrozyten und Oligodendrozyten zu differenzieren.
Jüngste
Fortschritte in der Biologie neuraler Stammzellen haben gezeigt,
dass solche Stammzellen isoliert, vermehrt und als Quellenmaterial
für Hirntransplantate
verwendet werden können (E.
Y. Snyder et al., Cell 68, 33–51
(1992); A. Rosenthal, Neuron 20, 169–172 (1998), F. H. Gage et
al., Ann. Rev. Neurosci. 18, 159–192 (1995); S. Weiss et al.,
Trends Neurosci. 19, 387–393
(1996); E. Y. Snyder et al., Clin. Neurosci. 3, 310–316 (1996);
A. Martínez-Serrano
et al., Trends Neurosci. 20, 530–538 (1997); R. Mckay, Science
276, 66–71
(1997); L. Studer et al., Nature Neurosci. 1, 290–295 (1998)).
Obwohl mehrere Studien zeigen, dass implantierte neurale Stammzellen
erfolgreich legitime neurale Phänotypen
einfügen
und annehmen, scheinen diese Zellen jedoch, wenn sie in das intakte
erwachsene Gehirn transplantiert werden, in Richtung Astro- und
Oligodendrogliaschicksale beeinflusst zu sein (A. Martínez-Serrano
et al., Trends Neurosci. 20, 530–538 (1997); R. Mckay, Science
276, 66–71
(1997); E. Y. Snyder et al., Proc. Natl, Acad. Sci. USA 94, 11663–11668 (1997)).
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Die
meisten neurodegenerativen Erkrankungen beeinflussen neuronale Populationen.
Weiters tritt der meiste Schaden an einem spezifischen neurochemischen
Phänotyp
auf. Bei einer Parkinson-Erkrankung beim Menschen besteht z.B. der
Hauptzelltyp, der verloren geht, aus dopaminergen Mittelhirnneuronen.
Funktionelles Ersetzen spezifischer neuronaler Populationen durch
Transplantation von Nervengewebe ist eine attraktive therapeutische
Strategie zur Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen (A.
Rosenthal, Neuron 20, 169–172
(1998)).
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Zusammenfassung der Erfindung
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Ein
ideales Material zur Verwendung in Transplantationstherapie ist
eine vermehrbare Zelle, welche die Aufgabe bekommt, bei Differenzierung
einen neuronalen Phänotyp
anzunehmen, insbesondere einen spezifischen neuronalen Phänotyp. Diese Strategie
würde ethische
und praktische Themen, welche die Verwendung von menschlichem fötalem Gewebe
zur Transplantation betreffen, umgehen. Insbesondere weisen implantierte
Embryozellen eingeschränkte
Lebensfähigkeit
auf und werden oft abgestoßen.
Zusätzlich
dazu stellt jeder Fötus
eine kleine Zahl an Zellen bereit.
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Das
In-vitro-Induzieren eines einzelnen und spezifischen neuronalen
Phänotyps
in multipotenten neuralen Stamm- oder Vorläuferzellen hat sich als unzuverlässig erwiesen.
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Nurr1
[Law et al., Mol. Endocrinol. 6, 2129–2135 (1992); Xing et al.,
Mol. Brain Res. 47, 251–261
(1997); Castillo, Genomics 41, 250–257 (1997); GenBank Nr. S53744,
U72345, U86783) ist ein Transkriptionsfaktor der Schilddrüsenhormon/Retinsäure-Nuklearrezeptorüberfamilie.
Die vorliegende Offenbarung zeigt, dass die Expression von Nurr1 in
einem Ausmaß über dem
Grundniveau in neuralen Stammzellen oder neuralen Vorläuferzellen
den Anteil von Zellen erhöht,
die sich in Richtung eines neuronalen Schicksals differenzieren.
Das Induzieren aines neuronalen Schicksals kann in vitro oder in
vivo durchgeführt
werden. Die Fähigkeit,
Differenzierung von neuralen Stamm- oder Vorläuferzellen in Richtung des
neuronalen Schicksals zu induzieren, vor oder nach Transplantation,
lindert die Beeinflussung von transpiantierten Stammzellen zu Astro-
und Oligodendroglia-Schicksalen.
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Unter „neuraler
Stammzelle" versteht
man jeden beliebigen Zelltyp, der sich mehr als einmal teilen kann
und Zellen entstehen lassen kann, welche die primitivste Form von
Phänotypen
für Neuronen, Astrozyten
und Oligodendrozyten aufweisen. Die neurale Stammzelle kann einen
oder mehrere der folgenden Marker exprimieren: Nestin; den p75-Neurotrophinrezeptor;
Notch1. Unter „neuraler
Vorläuferzelle" versteht man eine
multipotente Tochter einer neuralen Stammzelle, wobei die Tochter
in ihren potenziellen Schicksalen eingeschränkt ist und/oder im Vergleich
zur neuralen Stammzelle ein reduziertes proliferatives Potenzial
aufweist. In bevorzugten Ausführungsformen
exprimiert die neurale Stamm- oder Vorläuferzelle Tyrosinhydroxylase
entweder spontan oder nach Entzug von Mitogenen (z.B. bFGF, EGF oder
Serum) nicht.
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Die
neurale Stammzelle oder neurale Varläuferzelle kann aus einer beliebigen
Region des Nervensystems, z.B. aus dem Cerebellum, der Ventrikelzone,
der Subventrikelzone oder dem Hippocampus, erhalten oder aus dieser
gewonnen werden. Sie kann aus einem Wirbeltierorganismus, z.B. einem Säugetier,
menschlich oder nicht-menschlich,
wie z.B. Kaninchen, Meerschweinchen, Ratte, Maus oder einem anderen
Nagetier, Katze, Hund, Schwein, Schaf, Ziege, Rind, Pferd oder Primat,
oder aus einem Vogel, wie z.B. Huhn, erhalten oder aus diesem gewonnen
werden.
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In
einem Verfahren zum Induzieren eines dopaminergen neuronalen Schicksals
gemäß der vorliegenden
Erfindung, worin eine Vielzahl von neuralen Stammzellen und/oder
Vorläuferzellen
Nurr1 in einem Ausmaß über dem
Grundniveau exprimieren, kann eine Mehrheit von Stamm- oder Vorläuferzellen induziert
werden, um ein neuronales Schicksal anzunehmen. In bevorzugten Ausführungsformen
können mehr
als 60%, mehr als 70%, mehr als 80%, mehr als 90% der Stamm- und/oder
Vorläuferzellen
auf ein neuronales Schicksal induziert werden.
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Unter „Expression
von Nurr1 in einem Ausmaß über dem
Grundniveau innerhalb der Zelle" versteht
man die Expression von Nurr1 in größeren Ausmaßen als jene, in welchen es
in der (nicht-modifizierten) Zelle in vivo unter nicht-pathologischen
Bedingungen exprimiert wird. Expression in einem Ausmaß über dem
Grundniveau umfasst pharmakologische und künstliche Hinaufregulierung
und Überexpression.
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Expression
von Nurr1 in einem Ausmaß über dem
Grundniveau kann durch ein beliebiges fachbekanntes Verfahren erreicht
werden. Beispielsweise kann die Expression in einem Ausmaß über dem Grundniveau
durch Modulation der Regulation von nativem genomischem Nurr1 induziert
werden. Dies kann durch die Erhöhung
der Transkription und/oder Translation von Nurr1 erreicht werden,
z.B. durch Kontaktieren der Zelle mit Fibroblastenwachstumsfaktor
8 (FGF8), der die Transkription von Nurr1 hinaufreguliert (A. Rosenthal,
Cell 93 (5), 755–766 (1998)),
und/oder durch Einführen
von heterologen regulierenden Sequenzen in oder angrenzend an die native
regulierende Region von Nurr1 und/oder durch Ersetzen der nativen
regulierenden Region von Nurr1 durch heterologe regulierende Sequenzen, z.B.
durch homologe Rekombination, und/oder durch Unterbrechung oder
Herabregulierung von Molekülen,
die Transkription, Translation oder Funktion von Nurr1 blockieren
oder herabregulieren, z.B. Nurr2 (Ohkura et al., Biochim. Biophys
Acta 14444, 69–79 (1999)).
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Transkription
kann durch Bereitstellung der neuralen Stamm- oder Vorläuferzelle
mit erhöhten Ausmaßen eines
Transkriptionsaktivators erhöht werden,
z.B. durch Kontaktieren der Zelle mit solch einem Aktivator oder
durch Transformation der Zelle mit Nucleinsäure, die für den Aktivator kodiert. Alternativ
dazu kann die Transkription durch Transformation der Zelle mit Antisense-Nucleinsäure zu einem Transkriptionsinhibitor
von Nurr1 erhöht
werden.
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Dementsprechend
kann ein Verfahren der vorliegenden Erfindung zum Induzieren des
dopaminergen neuronalen Schicksals in einer neuralen Stamm- oder
Vorläuferzelle
das Kontaktieren der Zelle mit FGF8 umfassen.
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Alternativ
oder zusätzlich
zum Anstieg der Transkription und/oder Translation von endogenem Nurr1
kann die Expression von Nurr1 in einem Ausmaß über dem Grundniveau durch Einführung einer oder
mehrerer zusätzlichen
Kopien von Nurr1 in die neurale Stamm- oder Vorläuferzelle verursacht sein.
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Dementsprechend
stellt die vorliegende Erfindung in einem weiteren Aspekt ein Verfahren
zum Induzieren eines dopaminergen neuronalen Schicksals in einer
neuralen Stammzelle oder neuralen Vorläuferzelle bereit, wobei das
Verfahren die Transformation der Zelle mit Nurr1 umfasst. Die Transformation
der neuralen Stamm- oder Vorläuferzelle
kann in vitro oder in vivo durchgeführt werden.
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Transformierter
Nurr1 kann auf einem extragenomischen Vektor enthalten sein oder
vorzugsweise stabil in das Genom aufgenommen sein. Er kann operabel
an einen Promotor gebunden sein, der seine Expression in einem Ausmaß über dem
Grundniveau in neuralen Stamm- oder Vorläuferzellen wie nachstehend
im Detail beschrieben steuert.
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„Operabel
gebunden" bedeutet
gebunden als Teil desselben Nucleinsäuremoleküls, geeignet positioniert und
orientiert, sodass Transkription vom Promotor begonnen wird.
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Verfahren
zur Einführung
von Genen in Zellen sind fachbekannt. Vektoren können verwendet werden, um Nurr1
in neurale Stamm- oder Vorläuferzellen
einzuführen,
ob Nurr1 auf dem Vektor bleibt oder nicht oder in das Genom aufgenommen
wird oder nicht. Es können
geeignete Vektoren ausgewählt
oder hergestellt werden, die geeignete regulierende Sequenzen umfassen,
einschließlich
Promotorsequenzen, Terminatorfragmente, Polyadenylierungssequenzen,
Enhancersequenzen. Vektoren können
Markergene und andere geeignete Sequenzen enthalten. Die regulierenden
Sequenzen können die
Expression von Nurr1 innerhalb der neuralen Stamm- oder Vorläuferzellen
steuern. Zum Beispiel kann der Vektor ein extragenomischer Expressionsvektor
sein, oder die regulierenden Sequenzen können mit Nurr1 in das Genom
aufgenommen werden. Vektoren können
Plasmide oder virale Vektoren sein.
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Nurr1
kann unter die Kontrolle eines extern induzierbaren Genpromotors
gestellt werden, um es unter die Kontrolle des Benutzers zu stellen.
Der Begriff „induzierbar", wie er für einen
Promotor verwendet wird, ist Fachleuten einfach verständlich.
Im Wesentlichen wird die Expression unter der Kontrolle eines induzierbaren
Promotors „angeschaltet" oder als Reaktion
auf einen angewendeten Reiz erhöht.
Das Wesen des Reizes variiert zwischen den Promotoren. Einige induzierbare
Promotoren verursachen geringe oder nicht-detektierbare Ausmaße von Expression
(oder keine Expression) bei Fehlen des geeigneten Reizes. Welches
Expressionsausmaß bei
Fehlen des Reizes auch vorliegt, die Expression ausgehend von einem
beliebigen induzierbaren Promotor wird in Gegenwart des korrekten
Stimulus erhöht.
Ein Beispiel für einen
induzierbaren Promotor ist das Tetracyclin-ON/OFF-System (Gossen
et al., Science 268, 1766–1769
(1995)), in welchem die Genexpression durch Tetracyclinanaloga reguliert
wird.
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Für weitere
Details siehe zum Beispiel Molecular Cloning: a Laborstory Manual:
2. Auflage, Sambrook et al., Cold Spring Harbor Laborstory Press (1989).
Viele bekannte Verfahren und Protokolle zur Manipulation von Nucleinsäure, zum
Beispiel in der Herstellung von Nucleinsäurekonstrukten, Mutagenese,
Sequenzierung, Einführung
von DNA in Zellen und Genexpression und Analyse von Proteinen, sind in
Current Protocols in Molecular Biology, Ausubel et al., Hrsg., John
Wiley & Sons
(1992), detailliert beschrieben.
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Markergene,
wie z.B. Antibiotikaresistenz- oder -emfindlichkeitsgene, können fachbekannt
zur Identifikation von Klonen verwendet werden, welche die Nucleinsäure von
Interesse enthalten. Klone können
auch identifiziert oder weiter durch Bindungsstudien erforscht werden,
z.B. durch Southern-Blot-Hybridisierung.
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Nucleinsäure, die
Nurr1 umfasst, kann in das Genom der neuralen Wirtsstammzelle oder
neuralen Vorläuferzelle
integriert werden. Integration kann durch Aufnahme in die transformierte
Nucleinsäuresequenz,
die eine Rekombination mit dem Genom fördern, gemäß Standardverfahren gefördert werden. Die
integrierte Nucleinsäure
kann regulierende Sequenzen umfassen, die in der Lage sind, die
Expression des Nurr1-Gens in neuralen Stamm- oder Vorläuferzellen
zu steuern. Die Nucleinsäure
kann Sequenzen umfassen, die ihre Integration in eine Stelle im
Genom steuern, wo die für
Nurr1 kodierende Sequenz unter die Kontrolle der regulierenden Elemente
fällt,
die in der Lage sind, ihre Expression innerhalb der neuralen Stamm-
oder Vorläuferzelle
zu lenken und/oder zu steuern. Die integrierte Nucleinsäure kann
von einem Vektor abstammen, der dazu verwendet wurde, Nurr1 wie
hierin diskutiert in neurale Stamm- oder Vorläuferzellen zu transformieren.
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Die
Einführung
von Nucleinsäure,
die Nurr1 umfasst, ob die Nucleinsäure unverzweigt, verzweigt oder
zirkulär
ist, kann im Allgemeinen ohne Einschränkung als „Transformation” bezeichnet
werden. Sie kann ein beliebiges geeignetes Verfahren anwenden, Geeignete
Verfahren können
Kalziumphosphattransfektion, DEAE-Dextran, Elektroporation, mechanische
Verfahren, wie z.B. Mikroinjektion, direkte DNA-Aufnahme, rezeptorvermittelten
DNA-Transfer, Transduktion unter Verwendung von Retrovirus oder einem
anderen Virus und liposomenvermittelter Transfektion umfassen. Wenn
ein ausgewähltes Genkonstrukt
in eine Zelle eingeführt
wird, müssen bestimmte
fachbekannte Überlegungen
berücksichtigt
werden. Es wird einem Fachmann offensichtlich sein, dass die spezielle
Auswahl des Transformationsverfahrens zur Einführung von Nurr1 in neurale Stamm-
oder Vorläuferzellen
nicht für
die Erfindung wesentlich ist oder eine Einschränkung der Erfindung ist.
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Geeignete
Vektoren und Verfahren zur In-vivo-Transformation von neuralen Stamm- oder Vorläuferzellen
mit Nurr1 sind fachbekannt. Geeignete Vektoren umfassen Adenovirus,
Papovavirus, Vakziniavirus, Herpesvirus und Retroviren. Unschädlich gemachte
Virusvektoren können
in Helferzelllinien produziert werden, in welchen Gene, die für die Produktion
von infektiösen
Viruspartikeln erforderlich sind, exprimiert werden. Es sind geeignete
Helferzelllinien fachbekannt. Für
Beispiele siehe F. J. Fallaux et al., Hum. Gene Ther. 7 (2), 215–222 (1996),
W. Willenbrink et al., J. Virol. 68 (12), 8413–8417 (1994), F. L. Cosset
et al., Virology 193 (1), 385–395
(1993), M. K. Highkin et al., Poult. Sci. 70 (4), 970–981 (1991),
J. P. Dougherty et al., J. Virol. 63 (7), 3209–3212 (1989), B. Salmons et
al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 159 (3), 1191–1198 (1989),
J. Sorge et al., Mol. Cell. Biol. 4(9), 1730–1737 (1984), S. Wang et al.,
Gene Ther. 4 (11), 1132–1141
(1997), K. W. Moore et al., Science 248 (4960), 1230–1234 (1990),
C. S. Reiss et al., J. Immunol. 139 (3), 711–714 (1987). Helferzelllinien
fehlt im Allgemeinen eine Sequenz, die vom Mechanismus erkannt wird, der
das Virusgenom verpackt. Sie produzieren Virione, die keine Nucleinsäure enthalten.
Ein Virusvektor, der ein intaktes Verpackungssignal gemeinsam mit dem
Gen oder einer anderen zu verabreichenden Sequenz enthält (Nurr1),
wird in den Helferzellen in infektiöse Virionteilchen verpackt,
die dann zur Genverabreichung an neurale Stamm- oder Vorläuferzellen
verwendet werden können.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum Induzieren eines
dopaminergen neuronalen Schicksals in einer neuralen Stamm- oder
Vorläuferzelle
bereit, worin die Stammzelle oder Vorläuferzelle Nurr1 in einem Ausmaß über dem
Grundniveau exprimiert, wobei das Verfahren das Kontaktieren der Zellen
mit einem oder mehreren Faktoren umfasst, die von einem Typ-1-Astrozyt
bereitgestellt werden oder von diesem abstammen. Der Faktor oder
die Faktoren können
durch gemeinsames Kultivieren der neuralen Stammzelle oder neuralen
Vorläuferzelle mit
einem Typ-1-Astrozyten
bereitgestellt werden. Das Verfahren kann in vitro oder in vivo
bereitgestellt werden. Die neuralen Stamm- oder Vorläuferzellen, die
Nurr1 in einem Ausmaß über dem
Grundniveau exprimieren, können
durch Transformation der Zellen mit Nurr1 produziert werden.
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Der
Faktor oder die Faktoren können
von einem sich unbegrenzt vermehrenden Astrozyten bereitgestellt
werden oder von ihm gewonnen werden. Der Faktor oder die Faktoren
können
von einer Astrozytenzelllinie bereitgestellt oder von dieser gewonnen
werden, z.B. einer Mittelhirnzelllinie. Zelllinien stellen eine
homogene Zellpopulation bereit.
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Die
vorliegende Offenbarung stellt den ersten Beweis bereit, dass Typ-1-Astrozyten
in die Bestimmung von spezifischen neuronalen Schicksalen involviert
sind. Die hierin präsentierten
Daten lassen vermuten, dass Astrozyten aus unterschiedlichen Gehirnregionen
als Signalquelle verwendet werden, die für das induzieren von regional
geeigneten neuronalen Phänotypen
in mehreren Gehirnstrukturen erforderlich sind.
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Wichtige
Aspekte der vorliegenden Erfindung basieren auf der Feststellung,
dass dopaminerge Neuronen aus multipotenten neuralen Stammzelien
oder Vorläuferzellen
in vitro durch ein Verfahren hergestellt werden, das die Expression
von Nurr1 in einem Ausmaß über dem
Grundniveau in den Zellen und den Kontakt von Zellen mit einem oder
mehreren Faktoren umfasst, die von Typ-1-Astrozyten des Ventralmesenzephalons
bereitgestellt werden oder daraus gewonnen werden.
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Dementsprechend
ist das spezifische neuronale Schicksal ein dopaminerges Schicksal,
und der Typ-1-Astrozyt ist ein Typ-1-Astrozyt des Ventralmesenzephalons.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
die Herstellung großer
Zahlen an dopaminergen Neuronen. Diese dopaminergen Neuronen können als Quellenmaterial
zum Ersetzen von Zellen verwendet werden, die bei Parkinson-Erkrankung
zerstört
werden oder verloren gehen.
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Vorzugsweise
ist die neurale Stammzelle oder Vorläuferzelle, die Nurr1 in einem
Ausmaß über dem
Grundniveau exprimiert, mitotisch, wenn sie mit einem oder mehreren
Faktoren kontaktiert wird, die vom Typ-1-Astrozyt bereitgestellt
werden oder aus diesem gewonnen werden.
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Im
Induzieren eines dopaminergen Schicksals in einer neuralen Stamm-
oder Vorläuferzelle kann
die Zelle zusätzlich
mit einem oder mehreren Mitteln kontaktiert werden, die aus der
Gruppe ausgewählt
sind, die Folgendes umfasst: basischen Fibroblastenwachstumsfaktor
(bFGF), epidermalen Wachstumsfaktor (EGF), einen Aktivator des Retinoid-X-Rezeptors
(RXR), z.B. des synthetischen Retinoidanalogons SR11237, [G. J.
Gendimenico et al., J. Invest. Dermatol. 102 (5), 676–80 (1994)]
oder 9-cis-Retinol. Die Behandlung einer gemeinsamen Kultur von
neuralen Stamm- und/oder
Vorläuferzellen,
die Nurr1 in einem Ausmaß über dem
Grundniveau exprimieren, und Typ-1-Astrozyten mit einem oder mehreren
dieser Mittel kann verwendet werden, um den Anteil der Stamm- und/oder
Vorläuferzellen zu
erhöhen,
die ein dopaminerges Schicksal annehmen, wie nachstehend demonstriert
wird. Das Verfahren zum Induzieren eines dopaminergen Schicksals
gemäß der vorliegenden
Erfindung kann das Kontaktieren der neuralen Stamm- oder Vorläuferzelle
mit einem Element der FGF-Familie von Wachstumsfaktoren, z.B. FGF4,
FGF8, umfassen.
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Günstigerweise
können
die Zellen mit zwei oder mehreren der obigen Mittel kontaktiert
werden. Die Erfinder haben unerwarteterweise festgestellt, dass
die vorteilhaften Wirkungen von bFGF oder EGF und SR11237 in sättigenden
Dosen additiv sind.
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Diese
Feststellung lässt
vermuten, dass diese Mittel durch verschiedene Mechanismen wirken können.
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Das
Verfahren zur Induktion eines dopaminergen Phänotyps kann die Vorbehandlung
der neuralen Stammzelle oder neuralen Vorläuferzelle mit bFGF und/oder
EGF vor dem Kontaktieren dieser mit dem einen oder mehreren Faktoren
umfassen, die von Typ-1-Astrozyten des Ventralmesenzephalons bereitgestellt
werden oder aus diesen gewonnen werden, z.B. vor gemeinsamem Kultivieren
mit einem Typ-1-Astrozyten
des Ventralmesenzephalons.
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Der
optionale Vorbehandlungsschritt entsteht aus den zwei weiteren unerwarteten
Feststellungen der Erfinder: (i) dass neurale Stammzelllinien, die
Nurr1 in einem Ausmaß über dem
Grundniveau exprimieren und hohe Proliferation zeigen, verstärktes Induzieren
von dopaminergem Schicksal zeigen, wenn sie mit Typ-1-Astrozyten
vom Ventralmesenzephalon gemeinsam kultiviert werden, und (ii) dass nach
Behandlung mit bFGF oder EGF in serumfreiem Medium (SFM) die Grundlinienproliferation
der meisten Stammzelllinien, die Nurr1 in einem Ausmaß über dem
Grundniveau exprimieren, nach Passagieren in SFM alleine erhöht bleiben.
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Das
Verfahren zum Induzieren eines dopaminergen Phänotyps kann die Vorbehandlung
einer neuralen Stammzelle oder Vorläuferzelle mit einem Element
der FGF-Familie
von Wachstumsfaktoren, z.B. FGF4, FGF8, umfassen.
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Ein
Verfahren, in welchem ein dopaminerges neuronales Schicksal in einer
multipotenten neuralen Stamm- oder Vorläuferzelle induziert wird, kann
die Detektion eines Markers für
das dopaminerge neuronale Schicksal umfassen. Für das dopaminerge Schicksal
kann die Expression von Tyrosinhydroxylase (TH) und/oder die Freisetzung
von Dopamin und/oder DOPAC z.B. durch Immunreaktivität detektiert
werden [J. R. Cooper et al., The Biochemical Basis of Neuropharmacology,
7. Auflage, Oxford University Press (1996)]. Das Fehlen von Dopamin-β-Hydroxylase
(in Gegenwart von TH/Dopamin/DOPAC) gibt auch dopaminerges Schicksal
an.
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Detektion
eines Markers kann gemäß eines beliebigen
fachbekannten Verfahrens durchgeführt werden. Das Detektionsverfahren
kann ein spezifisches Bindungselement verwenden, das in der Lage ist,
sich an eine Nucleinsäuresequenz
zu binden, die für
den Marker kodiert, wobei das spezifische Bindungselement eine Nucleinsäuresonde
umfasst, die mit der Sequenz hybridisierbar ist, oder eine Immunglobulin/Antikörperdomäne mit Spezifität für die Nucleinsäuresequenz
oder das Polypeptid, für
welches kodiert wird, wobei das spezifische Bindungselement markiert
ist, sodass die Bindung des spezifischen Bindungselements an die
Sequenz oder das Polypeptid detektierbar ist. Ein „spezifisches
Bindungselement" hat
eine besondere Spezifität
für den
Marker und bindet sich unter normalen Bedingungen lieber an den
Marker als an andere Spezies. Alternativ dazu kann der Marker, wenn
er eine spezifische mRNA ist, durch Bindung an spezifische Oligonucleotidprimer und
Amplifikation in z.B. der Polymerasekettenreaktion detektiert werden.
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Nucleinsäuresonden
und -Primer können
mit dem Marker unter stringenten Bedingungen hybridisieren. Geeignete
Bedingungen umfassen, z.B. zur Detektion von Markersequenzen, die
etwa 80–90% identisch
sind, Hybridisierung über
Nacht bei 42°C
in 0,25 M Na2HPO4,
pH 7,2, 6,5% SDS, 10% Dextransulfat und eine Endwaschung bei 55°C in 0,1 × SSC, 0,1%
SDS. Zur Detektion von Markersequenzen, die zu mehr als etwa 90%
ident sind, umfassen geeignete Bedingungen Hybridisierung über Nacht
bei 65°C in
0,25 M Na2HPO4,
pH 7,2, 6,5% SDS, 10% Dextransulfat und eine Endwaschung bei 60°C in 0,1 × SSC, 0,1%
SDS.
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Das
Neuron kann Nucleinsäure
umfassen, die für
ein Molekül
kodiert, das neuroschützende oder
neuroregenerative Eigenschaften aufweist, das operabel an einen
Promotor gebunden ist, der in der Lage ist, die Expression des Möleküls in dem
Neuron zu steuern. Der Promotor kann ein induzierbarer Promotor
sein, z.B. der chimäre
TetON-Promotor, sodass jegliche schädigende Überexpression vermieden werden
kann. Der Promotor kann mit einem spezifischen neuronalen Phänotyp assoziiert
sein, z.B. der TH-Promotor.
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Das
Molekül,
für welches
kodiert wird, kann so sein, dass seine Expression das Neuron unabhängig von
der Umgebung macht, d.h. so, dass sein Überleben nicht von der Gegenwart
von einem oder mehreren Faktoren oder Bedingungen in z.B. der neuralen
Umgebung abhängt,
in welche es implantiert werden soll. Beispielsweise kann das Neuron Nucleinsäure umfassen,
die für
eines oder mehrere der neuroschützenden
oder neuroregenerativen Moleküle
kodiert, die nachstehend beschrieben sind, die operabel an einen
Promotor gebunden sind, der in der Lage ist, die Expression des
Moleküls
im Neuron zu steuern.
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Zusätzlich oder
alternativ dazu kann die Expression des Moleküls, für das kodiert wird, im Neuroschutz
oder der Neuroregeneration der Zellumgebung, die das Neuron umgibt,
wirken. Auf diese Weise kann das Neuron in einem kombinierten Zell-
und Gentherapieansatz verwendet werden, um Moleküle mit neuroschützenden
oder neuroregenerativen Eigenschaften zu verabreichen.
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Beispiele
für Moleküle mit neuroschützenden und
neuroregenerativen Eigenschaften umfassen Folgende:
- (i) Neurotrope Faktoren, die in der Lage sind, für Neurodegeneration
zu kompensieren und diese zu vermeiden. Ein Beispiel ist von Glia
abstammender neurotroper Wachstumsfaktor (GDNF), der ein wirksamer
Faktor für
das Überleben
von Neuronen ist und das Sprouting aus dopaminergen Neuronen fördert und
Tyrosinhydroxylaseexpression verstärkt [Tomac et al., Nature 373, 335–339 (1995);
Arenas et al., Neuron 15, 1465–1473
(1995)]. Durch die Verstärkung
der axonalen Elongation von GDNF kann GDNF die Fähigkeit der Neuronen verstärken, ihre
lokale Umgebung zu innervieren. Andere neurotope Moleküle der GDNF-Familie
umfassen Neurturin, Persephin und Artemin. Neurotrope Moleküle der Neurotropin-Familie
umfassen Nervenwachstumsfaktor (NGF), von Gehirn abstammenden neurotropen
Faktor (GDNF) und Neurotropin –3, –4/5 und –6.
- (ii) antiapoptotische Moleküle
Bcl2, das eine zentrale Rolle im Zelltod spielt. Überexpression
von Bcl2 schützt
Neuronen vor natürlich
auftretendem Zelltod und Ischämie (Martinou
et al., Neuron, 1017–1030
(1994)]. Ein anderes antiapoptotisches Molekül ist BclX-L.
- (iii) Axon, das Moleküle,
die das Neuron in der Innervierung und Bildung von Verbindungen
mit der Umwelt unterstützen,
z.B. Ephrine, regeneriert und/oder elongiert und/oder steuert. Ephrine
definieren eine Klasse von membrangebundenen Liganden, die in der
Lage sind, Tyrosinkinaserezeptoren zu aktivieren. Ephrine sind in
der neuralen Entwicklung impliziert gewesen [Irving et al., Dev. Biol.
173, 26–38
(1996); Krull et al., Curr. Biol. 7, 571–580 (1997); Frisen et al.,
Neuron 20, 235–243
(1998); Gao et al., PNAS 93, 11161–11166 (1996), Torres et al.,
Neuron 21, 1453–1463
(1998); Winslow et al., Neuron 14, 973–981 (1995), Yue et al., J.
Neurosci. 19 (6), 2090–2102
(1999)].
- (iv) Differenzierungsmoleküle,
z.B. das Homöoboxdomänenprotein
Ptx3 [M. P. Smidt et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94 (24), 13305–13310 (1997)].
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Ein
Neuron gemäß der vorliegenden
Erfindung und zur Verwendung in dieser kann im Wesentlichen frei
von einem oder mehreren Zelltypen sein, z.B. von neuralen Stamm-
oder Vorläuferzellen.
Neuronen können
aus neuralen Stamm- oder Vorläuferzellen
unter Einsatz fachbekannter Verfahren separiert werden. Beispielsweise
können
Antikörper
gegen extrazelluläre
Regionen von Molekülen
verwendet werden, die auf neuralen Stamm- oder Vorläuferzellen
zu finden sind, aber nicht auf Neuronen. Solche Moleküle umfassen
Notch-1 und den von der Glia-Zelllinie abstammenden neurotrophischen
Faktorrezeptor GFR-α2.
Stammzellen, die an Antikörper gebunden
sind, können
durch Exposition gegenüber Komplement
lysiert werden oder z.B. durch magnetisches Sortieren getrennt werden
[Johansson et al., Cell 96, 25–34
(1999)]. Wenn Antikörper,
die gegenüber
dem beabsichtigten Empfänger
der Neuronen xenogen sind, verwendet werden, dann werden z.B. neurale
Stamm- oder Vorläuferzellen,
die ein solches Zellsortierverfahren umgehen, mit xenogenen Antikörpern markiert
und sind Hauptziele für
das Immunsystem des Empfängers.
-
Eine
pharmazeutische Zusammensetzung, ein Medikament, Arzneimittel oder
eine andere Zusammensetzung kann ein Neuron umfassen, das gemäß einem
beliebigen der hierin offenbarten Verfahren hergestellt worden ist,
ein solches Neuron oder eine solche Zusammensetzung kann in einem
Verfahren medizinischer Behandlung, einem Verfahren, das die Verabreichung
eines solchen Neurons oder einer Zusammensetzung an einen Patienten
umfasst, z.B. zur Behandlung (die Präventivbehandlung umfassen kann)
von Parkinson-Erkrankung oder anderen (z.B. neurodegenerativen)
Erkrankungen, verwendet werden, ein solches Neuron kann in der Herstellung
einer Zusammensetzung zur Verabreichung z.B. zur Behandlung von
Parkinson-Erkrankung
oder anderen (z.B. neurodegenerativen Erkrankungen) verwendet werden
und in einem Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung, welches
die Mischung eines solchen Neurons mit einem pharmazeutisch annehmbaren
Exzipienten, Vehikel oder Träger
und gegebenenfalls einem oder mehreren anderen Inhaltsstoffen, z.B.
einem neuroschützenden
Molekül,
einem neuroregenerativen Molekül,
einem Retinoid, einem Wachstumsfaktor, einem Astrozyten, einem antiapoptotischen
Faktor oder einem Faktor, der Genexpression in neuralen Stamm- oder
Vorläuferzellen
oder im Wirtsgehirn reguliert, umfasst. Solche optionalen Inhaltsstoffe
können
das Neuron von seiner Umgebung unabhängig machen, d.h. sodass sein Überleben
nicht von der Gegenwart eines oder mehrerer Faktoren oder Bedingungen
in ihrer Umwelt abhängt.
Beispielsweise kann das Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung die Mischung des Neurons mit einem oder mehreren
Faktoren umfassen, die in dem sich entwickelnden Ventralmesenzephalon
zu finden sind. Das Neuron kann mit GDNF und/oder Neurturin (NTN)
gemischt werden.
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Eine
Zusammensetung kann ein Neuron umfassen, das gemäß der Erfindung produziert
worden ist, und eine oder mehrere weitere Komponenten. Pharmazeutische
Zusammensetzungen zur Verwendung gemäß der vorliegenden Erfindung
können
zusätzlich
zum Neuron einen pharmazeutisch annehmbaren Exzipienten, Träger, Puffer,
Konservierungsstoff, Stabilisator, ein Antioxidans oder ein anderes fachbekanntes
Material umfassen. Solche Materialien sollen nicht-toxisch sein
und die Aktivität
des Neurons nicht beeinflussen. Das genaue Wesen des Trägers oder
eines ande ren Materials hängt
vom Verabreichungsweg ab. Die Zusammensetzung kann ein oder mehrere
neuroschützende
Moleküle,
ein neuroregeneratives Molekül,
ein Retinoid, einen Wachstumsfaktor, einen Astrozyten oder einen
Faktor umfassen, der Genexpression in neuralen Stamm- oder Vorläuferzellen
reguliert. Solche Substanzen können das
Neuron wie oben beschrieben unabhängig von seiner Umgebung machen.
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Flüssige pharmazeutische
Zusammensetzungen umfassen im Allgemeinen einen flüssigen Träger, wie
z.B. Wasser, Erdöl,
tierische der pflanzliche Öle,
Mineralöl
oder synthetisches Öl.
Physiologische Kochsalzlösung,
Dextrose oder eine andere Saccharidlösung oder Glykole, wie z.B.
Ethylenglykol, Propylenglykol oder Polyethylenglykol, können enthalten
sein.
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Die
Zusammensetzung kann in Form einer parenteral annehmbaren wässrigen
Lösung
vorliegen, die pyrogenfrei ist und geeignete(n) pH, Isotonizität und Stabilität aufweist.
Fachleute sind in der Lage, geeignete Lösungen herzustellen, unter
Verwendung von z.B. isotonische Vehikel, wie z.B. Natriumchlorid,
Ringer-Injektion oder Ringer-Laktat-Injektion. Eine Zusammensetzung
kann unter Verwendung von künstlicher
Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit
hergestellt werden.
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Ein
Neuron, das gemäß der Erfindung
hergestellt wird, kann in einem Verfahren zur medizinischen Behandlung
verwendet werden, insbesondere zur Behandlung eines medizinischen
Leidens, das mit Schaden an oder Verlust von oder einer Erkrankung
in neuronalen Zellen assoziiert ist. Insbesondere kann ein dopaminerges
Neuron, das gemäß der Erfindung
hergestellt wurde, in der Behandlung von menschlicher Parkinson-Erkrankung
verwendet werden. Während
die Neuronen, die gemäß der Erfindung
hergestellt wurden, insbesondere zur Behandlung von neurodegenerativen
Erkrankungen (z.B. Parkinson-Erkrankung) nützlich sind, sind sie jedoch nicht
darauf beschränkt,
Beispielsweise können
sie auch zur Behandlung von Schäden
am Rückenmark und/oder
Großhirnrinde
verwendet werden.
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In
Behandlungsverfahren, in welchen das verabreichte Neuron eine pluripotente
Zelle ist, die in der Lage ist, zwei oder mehrere unterschiedliche neuronale
Phänotypen
entstehen zu lassen, kann das Neuron oder die Zusammensetzung in
eine Region eingeführt
werden, die Astrozyten enthielt, welche die Differenzierung des
Neurons zu einem gewünschten
dopaminergen neuronalen Schicksal steuern. Das Neuron oder die Zusammensetzung können zum
Beispiel in das Ventralmesenzephalon injiziert werden, wo es mit
Typ-1-Astrozyten Wechselwirken kann, und kann dazu gebracht werden,
einen dopaminergen Phänotyp
anzunehmen. Alternativ oder zusätzlich
dazu kann eine implantierte Zusammensetzung ein pluripotentes Neuron
in Kombination mit einem oder mehreren Faktoren enthaften, die ihre
Entwicklung in Richtung eines dopaminergen neuronalen Schicksals
wie oben beschrieben steuern, z.B. mit einem Typ-1-Astrozyten.
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Neuronen
können
durch ein beliebiges fachbekanntes Verfahren in einen Patienten
implantiert werden [z.B. O. Lindvall, Mov. Disord. 13, Suppl. 1, 83–7 (1998),
C. R. Freed et al., Cell Transplant 6, 201–202 (1997); Kordower et al.,
New England Journal of Medicine 332, 1118–1124 (1995), C. R. Freed, New
England Journal of Medicine 327, 1549–1555 (1992)].
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Eine
Verabreichung einer Zusammensetzung, die Neuronen enthält, die
gemäß der vorliegenden
Erfindung produziert wurden, erfolgt vorzugsweise in einer „prophylaktisch
wirksamen Menge" oder einer „therapeutisch
wirksamen Menge" (wie
es der Fall sein kann, auch wenn Prophylaxe als Therapie angesehen
werden kann), wobei diese ausreichend ist, um Nutzen für das Individuum
zu bringen. Die tatsächliche
verabreichte Menge und die Geschwindigkeit und der Zeitverlauf der
Verabreichung hängen vom
Wesen und der Schwere, was behandelt wird, ab. Eine Verschreibung
der Behandlung, z.B. Entscheidungen über Dosierung etc., liegt im
Verantwortungsbereich von Allgemeinmedizinern und anderen Ärzten.
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Eine
Zusammensetzung kann alleine oder in Kombination mit anderen Behandlungen
entweder gleichzeitig oder nacheinander abhängig vom zu behandelnden Leiden
verabreicht werden.
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Die
hierin bereitgestellten Verfahren zum Induzieren eines neuronalen
Schicksals in neuralen Stamm- oder Vorläuferzellen können unter
Verwendung von neuralen Stammzelllinien oder neuralen Vorläuferzelllinien
als Quellenmaterial durchgeführt werden.
Auf diese Weise gibt es im Wesentlichen keine Einschränkung der
Zahl von Neuronen, die produziert werden können.
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Um
mögliche
Nachteile, die mit immunologischer Abstoßung von transplantierten Zellen
assoziiert sind, zu lindern, können
neurale Stamm- oder Vorläuferzellen
aus einem Patienten isoliert werden und der gewünschte Phänotyp induziert werden. Günstigerweise
können
isolierte neurale Stamm- oder Vorläuferzellen dazu verwendet werden, Stamm-
oder Vorläuferzelllinien
herzustellen, sodass große
Zahlen an immunkompatiblen neuronalen Zellen produziert werden können. Eine
weitere Option ist es, eine Zellbank herzustellen, die einen Bereich
von immunologischen Kompatibilitäten
abdeckt, von welchen eine geeignete Auswahl für einen bestimmten Patienten
getroffen werden kann. Neurale Stamm- oder Vorläuferzellen, die von einem Individuum
abstammen, können
verändert
werden, um Abstoßung zu
lindern, wenn sie oder ihre Nachkommen in ein zweites Individuum
eingeführt
werden. Beispielsweise können
eine oder mehrere MHC-Allele in einer Spenderzelle durch jene eines
Empfängers,
z.B. durch homologe Rekombination, ersetzt werden.
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Wenn
neurale Stamm- oder Vorläuferzellen, die
von einer Zelllinie abstammen, die ein sich unbegrenzt vermehrendes
Onkogen trägt,
für Implantation in
einen Patienten verwendet werden, können die Onkogene unter Verwendung
des CRE-loxP-Systems vor Implantation der Zellen in einen Patienten entfernt
werden [K. A. Westerman et al., Proc. Natl. Acad, Sci. USA 93, 8971
(1996)]. Ein sich unbegrenzt vermehrendes Onkogen, das bei Körpertemperatur des
Patienten inaktiv ist, kann verwendet werden.
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Ein
dopaminerges Neuron, das gemäß der Erfindung
produziert wird, kann in einem Screeningverfahren auf ein Mittel
zur Verwendung in der Behandlung von neurodegenerativer Erkrankung
verwendet werden. Die neurodegenerative Erkrankung kann Parkinson-Erkankung
sein. Das Mittel kann ein neuroschützendes und/oder neuroregeneratives
Molekül
sein. Das Verfahren kann in vitro ausgeführt werden.
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Das
Verfahren kann Folgendes umfassen:
- (i) Behandlung
eines Neurons der Erfindung mit einem Toxin für das Neuron;
- (ii) Trennen des Neurons von dem Toxin;
- (iii) Kontaktieren des behandelten Neurons mit einem Testmittel
oder Testmitteln;
- (iv) Bestimmung der Fähigkeit
des Neurons, sich von dem Toxin zu erholen;
- (v) Vergleich der Fähigkeit
des Neurons, sich von dem Toxin zu erholen, mit der Fähigkeit
des Neurons oder eines identischen Neurons, sich ohne Kontakt mit
dem Testmittel/den Testmitteln von dem Toxin zu erholen.
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Das
Verfahren kann Folgendes umfassen:
- (i) Behandlung
eines Neurons der Erfindung mit einem Toxin für das Neuron in Gegenwart eines Testmittels
oder von Testmitteln;
- (ii) Bestimmung der Fähigkeit
des Neurons, das Toxin zu tolerieren;
- (iii) Vergleich der Fähigkeit
des Neurons, das Toxin zu tolerieren, mit der Fähigkeit des Neurons oder eines
identischen Neurons, das Toxin ohne Kontakt mit dem Testmittel/den
Testmitteln zu tolerieren.
-
Das
Toxin kann 6-Hydroxydopamin, 5,7-Dihydroxytryptamin oder 1-Methyl-4-phenyl-1,2,3,6-tetrahydropyridin
(MPTP) sein. Die Fähigkeit
des Neurons, sich von dem Toxin zu erholen oder dieses zu tolerieren,
kann durch ein beliebiges fachbekanntes Verfahren bestimmt werden,
z.B. durch Überwachung
der Zelllebensfähigkeit
(z.B. durch Zellzählung,
z.B. mithilfe des TUNEL-Verfahrens), durch Überwachung der Morphologie
(z.B. Sprouting, axonale Elongation und/oder Verzweigung) und/oder Überwachung
von Biochemie (z.B. TH-Aktivität,
z.B. Neurotransmitteraufnahme/-freisetzung/-gehalt).
-
Neurale
Stamm- oder Vorläuferzellen,
die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, umfassen
C17.2 [E. Y. Snyder et al., Cell 68, 33–51 (1992)] und die menschliche
H6-Zelllinie [Flax et al., Nature Biotech. 16 (1998)]. Weitere Beispiele sind
in F. H. Gage et al., Ann. Rev. Neurosci. 18, 159–192 (1995),
aufgelistet.
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Während die
vorliegende Diskussion unter Verweis auf neurale Stammzellen oder
neurale Vorläuferzellen
durchgeführt
worden ist, können
die hierin bereitgestellten Verfahren auf das Induzieren von neuronalen
Schicksalen in anderen Stamm-/Vorläuferzellen angewendet werden.
Beispiele für
solche Zellen umfassen Stammzellen, die mit nicht-neuralen Systemen
assoziiert sind. Die Verfahren können
auf hämopoetische
Stammzellen und/oder proliferative Zellen aus der Epidermis angewendet
werden. Hämopoetische
Zellen können
aus Blut oder mittels Knochenbiopsie gewonnen werden. Epithelzellen
können
mittels Hautbiopsie oder durch Abkratzen, z.B. der Mundschleimhaut,
gewonnen werden. Da ein neuronaler Phänotyp kein physiologisches In-vivo-Schicksal
dieser Stamm-/Vorläuferzellen
ist, kann das induktive Verfahren als Transdifferenzierung oder
Desdifferenzierung und neurale Redifferenzierung bezeichnet werden.
Ein Verfahren zum Induzieren eines neuronalen Schicksals bei solchen Zellen
kann die Verwendung von Antisense-Regulatoren zu Genen umfassen,
die mit nicht-neuronalen Phänotypen
assoziiert sind, d.h. um die Differenzierung dieser Zellen zu nicht-neuronalen
Schicksalen zu unterdrücken
und/oder umzukehren.
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Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung können auf Stammzellen angewendet
werden, die sich vor neuralen Stammzellen im Entwicklungsweg befinden.
Sie können
auf Stammzellen angewendet werden, die in der Lage sind, zwei oder
mehrere Tochterstammzellen entstehen zu lassen, die mit verschiedenen
Entwicklungssystemen assoziiert sind. Beispiele für Tochterstammzellen
sind hämopoetische
Stammzellen, proliferative Zellen aus der Epidermis und neurale
Stammzellen.
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Wie
oben beschrieben zeigt die vorliegende Offenbarung, dass dopaminerge
Neuronen aus multipotenten neuralen Stamm- oder Vorläuferzellen durch
ein Verfahren, das die Expression von Nurr1 in einem Ausmaß über dem
Grundniveau erfordert, in Kombination mit einem oder mehreren Faktoren,
die von Typ-1-Astrozyten des Ventralmesenzephalons bereitgestellt
werden oder davon abstammen, hergestellt werden können. Der
eine oder mehrere Faktoren sind löslich und sekretiert, wie durch
eine Fähigkeit
bestimmt wird, durch ein mikroporöses Insert hindurchzutreten.
Der Faktor oder die Faktoren scheinen auch labil zu sein.
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In
verschiedenen weiteren Aspekten befasst sich die vorliegende Erfindung
mit der Bereitstellung von Tests und Verfahren zum Screening auf
einen Faktor oder Faktoren, die ein dopaminerges Schicksal in einer
neuralen Stamm- oder Vorläuferzelle
induzieren, die Nurr1 in einem Ausmaß über dem Grundniveau exprimiert,
und mit einem Faktor oder Faktoren, die dadurch identifiziert werden.
-
Die
Erfindung stellt ein Screeningverfahren auf einen Faktor oder Faktoren
bereit, die in der Lage sind, entweder alleine oder in Kombination
ein dopaminerges Schicksal in einer neuralen Stamm- oder Vorläuferzelle
zu induzieren, die Nurr1 über
dem Grundniveau exprimiert. Ein weiterer Aspekt der vorliegenden
Erfindung stellt die Verwendung einer neuralen Stamm- oder Vorläuferzelle,
die Nurr1 in einem Ausmaß über dem
Grundniveau exprimiert, beim Screening oder der Suche nach einem
Faktor oder Faktoren und/oder Gewinnen/Identifizieren eines Faktors
oder Faktoren bereit, der/die ein dopaminerges Schicksal in einer
solchen Stamm- oder Vorläuferzelle
induziert/induzieren.
-
Ein
Screeningverfahren kann Folgendes umfassen:
- (a)
Kontaktieren einer Testsubstanz mit einer neuralen Stammzelle oder
neuralen Vorläuferzelle, die
Nurr1 in einem Ausmaß über dem
Grundniveau exprimiert, wobei der Kontakt eine Wechselwirkung zwischen
der Testsubstanz und der neuralen Stamm- oder Vorläuferzelle
hervorrufen kann; und
- (b) Bestimmung der Wechselwirkung zwischen der Testsubstanz
und der neuralen Stamm- oder Vorläuferzelle.
-
Ein
Screeningverfahren kann das Kontaktieren einer Testsubstanz mit
einer Membranfraktion, die von einer neuralen Stamm- oder Vorläuferzelle abstammt,
die Nurr1 in einem Ausmaß über dem Grundniveau
exprimiert, und die Bestimmung der Wech selwirkung zwischen der Testsubstanz
und der Membranfraktion umfassen. Die Herstellung von Membranfraktionen
liegt innerhalb der Fähigkeiten von
Fachleuten.
-
Bindung
oder Wechselwirkung kann durch eine beliebige Zahl an fachbekannten
Verfahren bestimmt werden, qualitativ oder quantitativ. Wechselwirkung
zwischen der Testsubstanz und der Stamm- oder Vorläuferzelle
kann durch Markierung einer davon mit einer detektierbaren Markierung
und Kontaktieren mit der anderen, die möglicherweise auf einem festen
Träger
immobilisiert wurde, z.B. durch Verwendung eines Antikörpers, der
an einen festen Träger
gebunden ist, oder über
andere per se bekannte Technologien, studiert werden.
-
Ein
Screeningverfahren kann das Kultivieren einer neuralen Stamm- oder
Vorläuferzelle
in Gegenwart einer Testsubstanz oder von Testsubstanzen und Analyse
der Zelle auf Differenzierung zu einem dopaminergen Phänotyp umfassen,
z.B. durch Detektion eines Markers des dopaminergen Phänotyps wie
hierin beschrieben. Tyrosinhydroxylase (TH) ist ein Marker des dopaminergen
Phänotyps.
-
Jegliche
der gemäß der vorliegenden
Erfindung gescreenten Substanzen kann eine natürliche oder synthetische chemische
Verbindung sein.
-
Ein
Screeningverfahren kann den Vergleich von Typ-1-Astrozyten des Ventralmesenzephalons mit
neuralen Zellen (z.B. Astrozyten) umfassen, die nicht in der Lage
sind, ein dopaminerges Schicksal in neuralen Stamm- oder Vorläuferzellen
zu induzieren, die Nurr1 in einem Ausmaß über dem Grundniveau exprimieren.
Der Vergleich kann zum Beispiel zwischen den Typ-1-Astrozyten des
Ventralmesenzephalons und Typ-1-Astrozyten aus anderen neuralen Orten
erfolgen.
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Ein
Screeningverfahren, das Astrozyten umfasst, kann sich unbegrenzt
vermehrende Astrozyten verwenden. Es kann Astrozytenzelllinien umfassen, z.B.
Astrozytenmesenzephalonzelllinien. Solche Zelllinien stellen eine
homogene Zellpopulation bereit.
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Ein
Screeningverfahren kann ein beliebiges Verfahren zur Analyse eines
phänotypischen
Unterschieds zwischen Zellen verwenden und auf DNA-, mRNA-, cDNA-
oder Polypeptidebene vorliegen. Differentielles Screening und Genscreening
sind zwei solche Verfahren. Eine Substanz, die durch ein beliebiges
der hierin beschriebenen Screeningverfahren identifiziert wird,
kann als Testsubstanz in einem beliebigen der anderen hierin beschriebenen
Screeningverfahren verwendet werden.
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Ein
Screeningverfahren kann eine Nucleinexpressionsanordnung, z.B. eine
Maus-cDNA-Expressionsanordnung,
verwenden. In diesem Ansatz wird eine Anordnung verschiedener Nucleinsäuremoleküle auf einem
Filter arrangiert, z.B. durch Vernetzung der Nucleinsäure mit
dem Filter. Eine Testlösung
oder ein Extrakt wird erhalten und die Nucleinsäure innerhalb markiert, z.B.
durch Fluoreszenz. Die Lösung
oder der Extrakt wird dann auf den Filter aufgetragen. Hybridisierung
der Testnucleinsäure
an die Nucleinsäure
auf dem Filter wird bestimmt und mit der Hybridisierung verglichen,
die mit einer Kontrolllösung
erhalten wird. Ein Unterschied zwischen der Hybridisierung, die
mit den Testproben und mit den Kontrollproben erhalten wird, gibt
einen anderen Nucleinsäuregehalt
an. Für
weitere Informationen über Nucleinsäureanordnungen
siehe www.clontech.com.
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Ein
Screeningverfahren kann den Vergleich von C17.2-Elternzellen mit
C17.2-Zellen umfassen, die Nurr1 in einem Ausmaß über dem Grundniveau exprimieren,
z.B. um Targetgene von Nurr1 und/oder den/die Rezeptor(en) für den Faktor
oder die Faktoren zu identifizieren, die von Typ-1-Astrozyten des Ventralmesenzephalons
bereitgestellt oder daraus gewonnen werden und die ein dopaminerges
Schicksal in neuralen Stamm- oder Vorläuferzellen induzieren, die
Nurr1 in einem Ausmaß über dem
Grundniveau exprimieren. Sobald das/die Targetgen(e) und/oder Rezeptor(en)
identifiziert worden sind, können
sie isoliert und/oder gereinigt und/oder kloniert werden und in
Verfahren zum Screening auf den Faktor oder Faktoren selbst, z.B.
durch Affinitätschromatographie,
verwendet werden.
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Ein
Screeningverfahren kann die Reinigung und/oder das Isolieren einer
Substanz oder von Substanzen auf einem Gemisch umfassen. Das Verfahren
kann die Be stimmung der Fähigkeit
einer oder mehrerer Fraktionen des Gemisches umfassen, mit einer
neuralen Stammzelle oder neuralen Vorläuferzelle wechselzuwirken,
die Nurr1 in einem Ausmaß über dem
Grundniveau exprimiert, z.B. die Fähigkeit, sich an solche neurale
Stamm- oder Vorläuferzellen zu
binden und/oder ein dopaminerges Schicksal in diesen zu induzieren.
Die Reinigung und/oder das Isolieren kann ein beliebiges fachbekanntes
Verfahren umfassen.
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Ein
Screeningverfahren kann einen induzierbaren Promotor umfassen, der
operabel an eine Nucleinsäure
gebunden ist, die für
eine Testsubstanz kodiert. Ein solches Konstrukt wird in eine Wirtszelle inkorporiert,
und eine oder mehrere Eigenschaften der Zelle unter den permissiven
oder nicht-permissiven Bedingungen des Promotors werden bestimmt und
verglichen. Die bestimmte Eigenschaft kann die Fähigkeit der Wirtszelle sein,
einen dopaminergen Phänotyp
in einer gemeinsam kultivierten neuralen Stamm- oder Vorläuferzelle
zu induzieren, die Nurr1 in einem Ausmaß über dem Grundniveau exprimiert. Ein
Unterschied der Fähigkeit
der Wirtszelle zwischen den permissiven und nicht-permissiven Bedingungen
gibt an, dass die Testsubstanz in der Lage sein kann, entweder alleine
oder in Kombination ein dopaminerges Schicksal in einer neuralen
Stamm- oder Vorläuferzelle
zu induzieren, die Nurr1 in einem Ausmaß über dem Grundniveau exprimiert.
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Das
genaue Format eines beliebigen der Screeningverfahren der vorliegenden
Erfindung kann von Fachleuten unter Verwendung von routinemäßigen Fähigkeiten
und Wissen variiert werden.
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Ein
Faktor oder Faktoren, der/die durch ein beliebiges Verfahren identifiziert
worden ist/sind, das von der Erfindung bereitgestellt wird, kann/können isoliert
und/oder gereinigt und/oder weiter erforscht werden. Er kann hergestellt
werden.
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Ein
Faktor, der durch oh beliebiges der hierin offenbarten Verfahren
identifiziert wurde, kann zu einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
einem Medikament, Arzneimittel oder einer anderen Zusammensetzung
formuliert werden, die einen solchen Faktor umfasst (wobei die Zusammensetzung eine
neurale Stamm- oder Vorläufer zelle
umfasst, die Nurr1 in einem Ausmaß über dem Grundniveau umfasst),
oder dazu verwendet werden, neurale Stamm- oder Vorläuferzellen
zu induzieren, die Nurr1 in einem Ausmaß über dem Grundniveau exprimieren, um
einen dopaminergen Phänotyp
anzunehmen, oder ein solcher Faktor oder eine Zusammensetzung kann
in einem Verfahren zur medizinischen Behandlung oder in einem Verfahren
verwendet werden, das die Verabreichung eines solchen Faktors oder
einer Zusammensetzung an einen Patienten umfasst, z.B. zur Behandlung
(die Präventivbehandlung
umfassen kann) eines medizinischen Leidens, das mit Schäden an,
Verlust von oder einem Leiden in dopaminergen Neuronen assoziiert
ist, z.B. zur Behandlung von Parkinson-Erkrankung oder einer anderen neurodegenerativen
Erkrankung, oder ein solcher Faktor kann zur Herstellung einer Zusammensetzung,
eines Medikaments oder eines Arzneimittels zur Verabreichung, z.B.
zur Behandlung von Parkinson-Erkrankung oder einer anderen Erkrankung
(z.B. neurodegenerative Erkrankungen), verwendet werden, wobei ein
Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung
die Mischung eines solchen Faktors mit einem pharmazeutisch annehmbaren
Exzipienten, Vehikel oder Träger
und gegebenenfalls anderen Inhaltsstoffen umfasst.
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In
einem verwandten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Screening auf eine Substanz bereit, welche die Fähigkeit
von Typ-1-Astrozyten des Ventralmesenzephalons moduliert, um ein
dopaminerges Schicksal in neuralen Stamm- oder Vorläuferzellen
zu induzieren, die Nurr1 in einem Ausmaß über dem Grundniveau exprimieren.
-
Ein
solches Verfahren kann eines oder mehrere der Folgenden umfassen:
- (i) gemeinsames Kultivieren von Typ-1-Astrozyten mit
neuralen Stamm- oder Vorläuferzellen,
die Nurr1 in einem Ausmaß über dem
Grundniveau exprimieren, in Gegenwart einer oder mehrerer Testsubstanzen;
- (ii) Kontaktieren von neuralen Stamm- oder Vorläuferzellen,
die Nurr1 in einem Ausmaß über dem
Grundniveau exprimieren, mit einem oder mehreren Faktoren, die durch
ein von der Erfindung bereitgestelltes Screeningverfahren identifiziert
wurden, dass sie in der Lage sind, einen dopaminergen Phänotyp in
diesen Zellen zu induzieren, wobei der Kontakt in Gegenwart einer
oder mehrerer Testsubstanzen erfolgt;
- (iii) Analyse des Anteils der Stamm- oder Vorläuferzellen,
die ein dopaminerges Schicksal annehmen;
- (iv) Vergleich des Anteils der Stamm- oder Vorläuferzellen,
die ein dopaminerges Schicksal annehmen, mit der Anzahl der Stamm-
oder Vorläuferzellen,
die in einem vergleichbaren Reaktionsmedium und unter vergleichbaren
Bedingungen in Abwesenheit der Testsubstanz(en) ein dopaminerges
Schicksal annehmen. Ein Unterschied im Anteil von dopaminergen Neuronen zwischen
den behandelten und unbehandelten Co-Kulturen zeigt eine modulierende
Wirkung der relevanten Testsubstanz(en).
-
Ein
solches Screeningverfahren kann Folgendes umfassen:
- (i) gemeinsames Kultivieren von Typ-1-Astrozyten mit neuralen
Stamm- oder Vorläuferzellen,
die Nurr1 in einem Ausmaß über dem
Grundniveau exprimieren, in Gegenwart einer oder mehrerer Testsubstanzen;
oder
- (ii) Analyse des Anteils der Stamm- oder Vorläuferzellen,
die ein dopaminerges Schicksal annehmen;
- (iii) Vergleich des Anteils der Stamm- oder Vorläuferzellen,
die ein dopaminerges Schicksal annehmen, mit der Anzahl der Stamm-
oder Vorläuferzellen,
die in einem vergleichbaren Reaktionsmedium und unter vergleichbaren
Bedingungen in Abwesenheit der Testsubstanz(en) ein dopaminerges
Schicksal annehmen.
-
Ein
solches Screeningverfahren kann Folgendes umfassen:
- (i) Kontaktieren von neuralen Stamm- oder Vorläuferzellen,
die Nurr1 in einem Ausmaß über dem
Grundniveau exprimieren, mit einem oder mehreren Faktoren, die durch
ein von der Erfindung bereitgestelltes Screeningverfahren identifiziert
wurden, dass sie in der Lage sind, einen dopaminergen Phänotyp in
diesen Zellen zu induzieren, wobei der Kontakt in Gegenwart einer
oder mehrerer Testsubstanzen erfolgt;
- (ii) Analyse des Anteils der Stamm- oder Vorläuferzellen,
die ein dopaminerges Schicksal annehmen;
- (iii) Vergleich des Anteils der Stamm- oder Vorläuferzellen,
die ein dopaminerges Schicksal annehmen, mit der Anzahl der Stamm-
oder Vorläuferzellen,
die in einem vergleichbaren Reaktionsmedium und unter vergleichbaren
Bedingungen in Abwesenheit der Testsubstanz(en) ein dopaminerges
Schicksal annehmen.
-
Nach
Identifikation einer Substanz, die induktive Aktivität moduliert,
kann die Substanz weiter erforscht werden. Sie kann hergestellt
und/oder in der Zubereitung, d.h. Herstellung oder Formulierung, einer
Zusammensetzung, wie z.B. eines Medikaments, einer pharmazeutischen
Zusammensetzung oder eines Arzneimittels, verwendet werden. Eine beliebige
Substanz, die auf ihre Modulationsaktivität getestet wird, kann eine
natürliche
oder synthetische chemische Verbindung sein.
-
Nun
werden Aspekte und Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung durch Beispiele, unter Verweis auf die
Figuren im Anhang veranschaulicht. Weitere Aspekte und Ausführungsformen
sind für
Fachleute verständlich.
-
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
-
1 zeigt
die Charakterisierung von Nurr1-C17.2-Klonen.
-
1A zeigt die verbleibende Proliferationsgeschwindigkeit
der Eltern-, Nurr1- und Mock-C17.2-Kontrollklone. % BrdU+ gibt den
Prozentsatz der Zellen an, die BrdU nach sechs Stunden Puls in serumfreiem
Medium inkorporierten.
-
1B zeigt, dass Expression von Nurr1 neuronales
Schicksal in serumfreiem Medium signifikant verstärkt. % TuJ1+/%
BrdU– gibt
den Prozentsatz der Zellen an, die β-Tubulin-III exprimierten, aber BrdU
nicht inkorporierten.
-
1C zeigt, dass das gemeinsame Kultivieren
zweier Klone mit E16-Zellen des Ventralmesenzephalons das dopaminerge
Schicksal signifikant erhöht.
% TH+ gibt den Prozentsatz von tyrosinhydroxylasepositiven C17.2-Zellen
an.
-
2 zeigt
die Rolle von Retinoiden, bFGF und Proliferation beim Induzieren
von dopaminergen Neuronen aus Nurr1-überexprimierenden neuralen Stamm-
oder Vorläuferzelllinien
in gemeinsamen Kulturen des Ventralmesenzephalons.
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2A zeigt die Wirkungen von SR11237, bFGF
und EGF auf dopaminerge Induktion. % TH+ gibt den Prozentsatz von
C17.2-Zellen, die Tyrosinhydroxylase exprimieren, in gemeinsamer
Kultur an. (C) Gemeinsame Kulturen von E16-VM-Zellen mit Eltern-C17.2-Zellen
oder mit Nurr1-C17.2-Klon-42-Zellen; (SR) gemeinsame Kultur plus
SR11237; (F) gemeinsame Kultur plus bFGF; (αF) gemeinsame Kultur plus Blockade
des Antikörpers
gegen bFGF; (E) gemeinsame Kultur plus EGF.
-
2B zeigt die Verbindung zwischen Proliferation
und dopaminerger Induktion. % TH+ gibt den Prozentsatz von C17.2-Zellen,
die Tyrosinhydroxylase exprimieren, nach gemeinsamer Kultur für 9 DIV an.
% BrdU+ gibt den Prozentsatz jener Zellen an, die BrdU inkorporierten.
-
3 zeigt,
dass VM-Typ-1-Astrozyten einen dopaminergen Phänotyp auf einer Nurr1-überexprimierenden
neuralen Stammzelllinie (Nurr1-C17.2-Klon 42) induzieren. % TH+
gibt den Prozentsatz von Klon-42-Zellen an, die Tyrosinhydroxylase
exprimieren. (E16VM) gemeinsame Kultur von Klon 42 mit E16-Ventralmesenzephalonzellen; (Tot)
gemeinsame Kultur mit allen primären
Zellen; (Ad+) gemeinsame Kultur mit adhärenter Zellfraktion; (Ad–) gemeinsame
Kultur mit nicht-adhärenter
Zellfraktion; (T1A) gemeinsame Kultur mit Typ-1-Astrozyten; (p1
T1A) gemeinsame Kultur mit Typt-Astrozyten vom ersten Tag nach Geburt
aus dem Ventralmesenzephalon. (Insert) Insert trennt Klon-42-Zellen aus
P1-T1A-Zellen in gemeinsamer Kultur; (CTX) gemeinsame Kultur mit
Cortex, (HC) gemeinsame Kultur mit Hippocampus; (SC) gemeinsame
Kultur mit Rückenmark.
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4 veranschaulicht
die HPLC-Analyse von Überständen, die
aus gemeinsamen Kulturen von Typ-1-Astrozyten des Ventralmesenzephalons (T1A)
entweder mit KCl-depolarisierten Nurr1-C17.2-Klon42-(c42-)Zellen
oder KCl-depolarisierten Eltern- C17,2-(C17-2-)Zellen
gewonnen wurden. (+SR+bFGF) gemeinsame Kulturen plus bFGF und SR11237.
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5 zeigt,
dass frühe
Aktivität
von Nurr1 langanhaltende Veränderungen
in der Genexpression in C17.2-Zellen produziert. Relativ Lichteinheiten (RLU)
zeigen die Expression von Luciferase aus einem Nurr1-aktivierten
NBRE-Luciferasereporter.
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Detaillierte Beschreibung
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VERFAHREN
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Nurr1-überexprimierende
Zelllinien
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C17.2-Zellen
wurden mit einem CMX-Nurr1-Expressionsvektor (T. Perlmann et al., Genes
Dev. 9, 769–782
(1995)] und PGK-Puromycinresistenzplasmiden (Nurr1-Klone) oder einem PGK-Puromycin
alleine (Scheinklone) cotransfiziert. Für Reportertests wurden C17.2-Elternzellen
mit dem Nurr1-Expressionsvektor, dem Reporterplasmid (NGFIB-Bindungsreaktionselement-(NBRE-)Triplett stromauf
von minimalem TK-Promotor, an Glühwürmchenluciferase
fusioniert) und einem pRSV-alkalische-Phosphatase-Plasmid
in einem Verhältnis 2:1:2
transfiziert.
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Fünfzig Nurr1-transfizierte
Klone wurden aufgrund von Puromycinresistenz ausgewählt, isoliert
und amplifiziert, und Nurr1-mRNA-Expression wurde durch einen RNase-Schutztest
(RPA) analysiert. Tests wurden unter Verwendung des RPAII-Ribonuclease-Schutztestsets
(Ambion) nach den Empfehlungen des Herstellers durchgeführt. Eine 288-bp-Antisense-Nurr1-cRNA-Sonde,
die sich über die
Nucleotide 1798–2086
der Maus-Nurr1-cDNA-Sequnez erstreckt (S. W. Law et al., Mol. Endocrinol.
6, 2129–2135
(1992)), wurde mit T7 (aus einer Nurr1-cDNA, die in die Eco-RI/XhoI-Stelle des PBS-KS+-Vektors
kloniert wurde, linearisiert mit EcoRI) transkribiert und mit (α-32P)CTP
(Amersham) markiert. Geschützte
cRNA-Fragmente wurden auf 4% PAGE unter denaturierenden Bedingungen
getrennt. Die Intensität
des Signals wurde mit einem Phosphobildgeber MD Storm 840 analysiert,
und Nurr1-Signal
wurde auf den Gehalt von GAPDH in jeder Probe standardisiert.
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Zellkultur und Behandlungen
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Neurale
C17.2-Stammzellen [E. Y. Snyder et al., Cell 68, 33–51 (1992)]
wurden aufrechterhalten und wie zuvor beschrieben passagiert [E.
Y. Snyder et al., Cell 68, 33–51
(1992)]. Ventralmesenzephala von E16-Rattenembryos wurden seziert,
mechanisch dissoziiert und bei einer Enddichte von 1 × 105 Zellen/cm2 auf
Poly-Dlysinbeschichteten Kulturwells in einem definierten serumfreien
Medium (N2, das aus einem 1:1-Gemisch aus F12 und DMEM besteht,
das Insulin (10 ng/ml), Transferrin (100 μg/ml), Putrescin (100 μM), Progesteron
(20 nM), Selen (30 nM), Glucose (6 mg/ml) und Rinderserumalbumin
(1 mg/ml) enthält)
ausplattiert. Nach 24 Stunden in vitro wurden die gemeinsamen Kulturen
durch direktes Ausplattieren von 2,5–5 × 104 von
C17.2 abstammenden Zellen in Primärkulturen ausplattiert, wobei
alle Kulturalter diesen Punkt als 0 DIV verwenden. Diese Abfolge des
Ausplattierens und das Verhältnis
von primären zu
C17.2-Zellen resultiert in den gesündesten Kulturen, obwohl variierende
Anzahlen von C17.2-Zellen über
einen 10fachen Bereich den Anteil von beobachteten TH+-Zellen nicht
signifikant beeinflussten. Gereinigte Typ-1-Astrozyten wurden aus
gemischten Gliakulturen gewonnen, die gemäß einem Standardprotokoll aus
verschiedenen Regionen von P1-Ratten gewonnen wurden [K. D. McCarthy
et al., J. Cell Biol. 85, 890–902
(1980)]. Nach erneutem Ausplattieren in 6- oder 12-Wellplatten wurden
Astrozyten in serumenthaltendem Medium zu Konfluenz gezüchtet und
auf N2-Medium geändert.
Nach 3–5
DIV wurden gemeinsame Kulturen in frischem N2 wie oben beschrieben
initiiert. Alle Faktoren wurden auf einmal beim Initiieren der gemeinsamen
Kultur hinzugegeben (Konzentrationen sind im Kapitel Ergebnisse
und Diskussion angeführt),
mit der Ausnahme von 5-Bromdesoxyuridin (BrdU), das 4–6 Stunden
vor Fixierung hinzugegeben wurde. Die Kulturen wurden in einem befeuchteten
Inkubator mit 5% CO2, 95% Luft bei 37°C aufrechterhalten
und nach einer bestimmten Zeitperiode mit 4% Paraformaldehyd 45
Minuten lang für
immunzytochemische Analyse fixiert.
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Immunzytochemische Analyse und HPLC
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Fixierte
Kulturen wurden mit einem der folgenden Antikörper, in geeigneter Weise in
phosphatgepufferter Kochsalzlösung
(PBS) verdünnt,
die 1% Rinderserumalbumin und 0,3% Triton-X-100 enthält, inkubiert:
Maus-Anti-BrdU, 1:50 (DAKO, Dänemark), Maus-Ante-β-Tubulin,
Typ III (TuJ1), 1:250 (Sigma), Maus-Anti-TH, 1:1000 (Incstar, USA),
Kaninchen-Anti-β-Galactosidase,
1:250 (Cappel, USA), Kaninchen-Anti-GFAP, 1:500 (DAKO, Dänemark),
Kaninchen-Anti-AHD-2, 1:4000. Inkubationen wurden entweder bei 4°C über Nacht
oder bei Raumtemperatur eine Stunde lang durchgeführt. Beide
Verfahren erbrachten ähnliche
Ergebnisse. Nach Waschung wurden die Kulturen 1–3 Stunden lang mit geeigneten sekundären Antikörpern (biotinyliertem
Pferd-Anti-Maus-IgG oder Ziegen-Antikaninchen-IgG, Vector, USA),
1:100, im selben Verdünnungspuffer
inkubiert. Immunfärbung
wurde mit dem Vector-Laboratory-ABC-Immunperoxidase-Set unter Verwendung von
entweder AEC-(rot) oder SG-(grau) Substraten sichtbar gemacht. Fluoreszenz-Doppelmarkierung von β-Galactosidase
(β-gal)
wurde durch Substitution des biotinylierten, mit FITC-konjugierten
sekundären Antikörper (Vector,
USA), 1:100, durchgeführt.
Quantitative immunzytochemische Daten repräsentieren Mittelwerte und Standardfehler
von 100–500
Zellen, die in jedem von 3–6
separaten Wells aus 2–4
Versuchen gezählt
wurden. Für
eine Quantifizierung von TH-Expression in gemeinsamen Kulturen von
primären
und von C17.2-abstammenden
Zellen wurde TH mit dem Hellfeld-AEC-Substrat sichtbar gemacht, während β-gal unter
Verwendung von FITC beurteilt wurde, daher repräsentieren alle Daten, die als „% TH+" ausgedrückt wurden,
die Anzahl von TH+/β-gal+,
dividiert durch alle β-gal-positive
Zellen.
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Zur
Analyse von Dopaminfreisetzung wurden große (10 cm) gemeinsame Kulturen,
die etwa 1 Million Nurr1-C17.2-c42-Zellen oder C17.2-Elternzellen
mit P1-VM-T1A enthielten, mit 200 μl 50 mM KCl in PBS/0,1 M Natriumcitrat
5 Minuten lang während Verwirbeln
behandelt. Die Überstände wurden
unter Verwendung von Hochdruck-Flüssigkeitschromatographie
(HPLC) sofort auf Dopamingehalt getestet. Die Proben wurden mit
einer Umkehrphasen-C-18-Säule
getrennt, mit Acetonitril eluiert und elektrochemisch detektiert.
Die Ergebnisse wurden mit einem Standard, der Dopamin, DOPAC, 5-HT
und 5-HIAA enthielt, verifiziert.
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Langfristige Kulturen und Transplantation
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C17.2-Elternzellen
oder C17.2-Nurr1-c42-Zellen wurden in großen (10 cm) gemeinsamen Insert-Kulturen
mit VM-Typ-1-Astrozyten 8 Tage lang in Gegenwart von bFGF (10 ng/ml) und
SR11237 (1 μM)
gezüchtet.
Zellen wurden vom Insert abtrypsinisiert, pelletiert und in einer
Konzentration von 100.000 Zellen/μl
in ihrem eigenen konditionierten Medium resuspendiert; eine Aliquote
dieses Gemisches wurde dann in eine mit Poly-D-Lysin behandelte
6-Wellgewebskulturplatte ausplattiert, die N2-Medium enthielt, während der
Rest zur Transplantation verwendet wurde. Erwachsene (25–30 Gramm)
CD1-Mäuse,
die gemäß den Richtlinien
der Europäischen
Gemeinschaft (86/609/EEC) beherbergt und behandelt wurden, wurden
mit Pentobarbital (60 mg/kg i.p.) anästhetisiert. 25.000 Zellen
wurden stereotaktisch an jeder der zwei folgenden Koordinaten (in
mm) in das Striatum injiziert: AP (Bregma) = 0,56, L = 1,9, DV (Dura)
= –2,55
und –2,75,
mit dem Inzisivbalken bei –3.
Zwölf Tage
nach Transplantation wurden die Mäuse transkardial mit 4% Paraformaldehyd
perfundiert. Gehirne wurden 2 Stunden lang postfixiert, in 10% Saccharose
mehr als 1 Tag lang eingebettet und in trockeneisgekühltem Isopentan gefroren.
14 μm grolle
Kryostatsektionen wurden für TH-Immunhistochemie
unter Verwendung von Maus-Anti-TH-(Incstar, Minnesota, USA), 1:1000, und
EseI-Anti-Maus-Rhodamin-(Jackson, Pennsylvania, USA), 1:100, Antikörpern verarbeitet.
TH-positive Zellen wurden unter Verwendung einer Hamamatsu-Kamera,
die an Zeiss-Axioplan-2-Mikroskop angeschlossen ist, fotografiert.
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ERGEBNISSE UND DISKUSSION
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Expression von Nurr1 in einem Ausmaß über dem Grundniveau
in multipotenten neuralen Stammzellen
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Die
Erfinder verwendeten einen gut charakterisierten Klon von multipotenten
neuralen Stammzellen, die C17.2 genannt wurden (E. Y. Snyder et
al., Cell 68, 33–51
(1992)]. Anfänglich
von sich entwickelndem Mauscerebellum abstammend, sind C17.2-Zellen
mit v-myc immortalisiert worden, besitzen einen lacZ-Reporter, besitzen
die Fähigkeit,
sich in vitro und in vivo zu Neuronen, Astrozyten und Oligodendrozyten zu
differenzieren, und nehmen bei Transplantation in das sich entwickelnde
Gehirn geeignete neuronale Phänotypen
an [E. Y. Snyder et al., Cell 68, 33–51 (1992); E. Y. Snyder et
al., Nature 374, 367–370
(1995)]. Weiters steuern dieselben einzelnen Faktoren, von denen
bekannt ist, dass diese die Differenzierung von primären Stammzellen
aus dem fötalen
und erwachsenen zentralen Nervensystem steuern [K. K. Johe et al.,
Genes Dev. 10, 3129–3140 (1996)],
die In-vitro-Differenzierung von C17.2-Zellen.
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C17.2-Zellen
wurden wie nachstehend beschrieben stabil transfiziert, und fünfzig Nurr1-Klone wurden
mittels RNAse-Schutztest (RPA) auf Transgenexpression analysiert.
Mehrere Nurr1-Klone überexprimierten
das Transgen, wovon die fünf höchsten Expressoren
für Analyse
ausgewählt
wurden. Diese fünf
ausgewählten
Klone exprimierten viel höhere
Ausmaße
von Nurr1 als C17.2-Elternzellen oder Zellen des Ventralmesenzephalons,
Cerebellums oder Cortex. Acht zufällig ausgewählte Scheinkontrollklone wurden
ebenfalls ausgewählt.
Alle Nurr1-Klone verhielten sich ähnlich wie die Eltern- und
Scheinklone in serumenthaltendem Medium, mit keinen offensichtlichen
Unterschieden in Wachstumsrate oder Morphologie.
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Differenzierungsvermögen von Nurr1-überexprimierenden
Konen
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Zur
Definition des Differenzierungsvermögens und des phänotypischen
Schicksals von Nurr1-überexprimierenden
Klonen untersuchten die Erfinder das Verhalten der Klone nach Passagieren mit
geringer Dichte in serumfreies, definiertes Medium (Bedingungen
ermöglichen
Differenzierung): In diesem Zustand beginnt die Elternzelllinie
sich zu differenzieren, sodass nach 4–5 Tagen in vitro (DIV) 80–85% der
Population post-mitotisch sind (d.h. BrdU ist nach erweitertem Puls
negativ), während etwa
20–30%
der post-mitotischen Zellen ein neuronales Schicksal annehmen, beurteilt
durch die Expression von β-Tubulin-III
(TuJ1).
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Die
Wirkungen von Nurr1 auf Differenzierungsvermögen, wie durch die Inkorporation
von 10 μM
BrdU nach einem 6-Stundenpuls in serumfreien Medium gemessen wurde,
wurden variiert. Obwohl es einen Trend zu erhöhter Differenzierung innerhalb der Nurr1-Klone
gibt, war keine klare Wirkung des Transgens auf dieses Verfahren
zu beobachten (1A). Jedoch waren die
Wirkungen von Nurr1 auf das Schicksal von postmitotischen Zellen
klar und robust (1B). Expression des
Nurr1-Transgens verstärkt
das neuronale Schicksal in serumfreiem Medium, wie durch die Expression
von β-Tubulin-III
(TuJ1) beurteilt, auf einen Durchschnitt von 68% der postmitotischen
Zellen über
alle fünf
Klone signifikant (allgemeine Wirkung von Nurr1-Transgen gegen Schein, *P < 0,0001 durch 2-Weg-ANOVA).
In vier von fünf Nurr1-Klonen
nahm die große
Mehrheit von postmitotischen Zellen (größer als 60%) ein neuronales Schicksal
an, ein Phänomen,
das in keinem Scheinklon zu sehen war.
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Obwohl
Nurr1 die C17.2-Zelllinie auf neuronale Linien einzuschränken schien,
war das neurochemische Schicksal dieser Neuronen nicht dopaminerg,
da keine signifikante Tyrosinhydroxylase-(TH, ein Marker für dopaminerge
Neuronen) Immunreaktivität
in einem beliebigen der Nurr1-Klone unter diesen Bedingungen detektiert
wurde.
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Induzieren von dopaminergem Schicksal
in Nurr1-überexprimierenden
Klonen
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Die
Erfinder behandelten Nurr1-Klone mit einer Vielzahl von trophischen
Faktoren, Mitogenen, Cytokinen und anderen Mitteln, von denen bekannt ist,
dass sie bei der Proliferation (basischer Fibroblastenwachstumsfaktor
(bFGF), epidermaler Wachstumsfaktor (EGF), insulinähnlicher
Wachstumsfaktor, fötales
Kälberserum),
Differenzierung (Retinsäure,
Dopamin, Forskolin, Sonic Hedgehog) und Überleben (von Gliazelllinie
abstammender neurotrophischer Faktor, gehirnabstammender neurotrophischer
Faktor, Neurotrophin-3, Ziliar-Neurotroph-Faktor) der endogenen
dopaminergen Neuronen wichtig sind. Keiner dieser Faktoren induziert TH-Expression
in einem beliebigen der Klone, alleine oder kombiniert.
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Die
Nurr1-Klone wurden in vitro gemeinsam mit primären Kulturen kultiviert, die
aus E16-Ratten-Ventralmesenzephalon gewonnen wurden, wobei das Alter
und die Region jene sind, wo endogene dopaminerge Neuronen der Substantia
nigra gerade erst gebildet worden sind (J. Altman et al., Neurogenesis
und Neuronal Migration, in: The Rat Nervous System, 2. Auflage,
Hrsg. G. Paxinos, Academic Press, San Diego, 1054 (1995)). Unter
diesen Bedingungen zeigte ein signifikanter Prozentsatz von Zel len
aus zwei der Nurr1-Linien (die Klone mit der höchsten Proliferationskapazität, Klone
4 und 42) messbare Mengen von TH-Immunreaktivität (1C – *P < 0,0001, Wechselwirkung
von Transgenen gegen Klon durch 2-Weg-ANOVA). Wenig oder keine TH-Färbung war
in der C17.2-Elternlinie oder einer beliebigen der Scheinkontrolllinien
zu beobachten. Phasenkontrastmikroskopie der gemeinsamen Kulturen
zeigte große
proliferative Cluster von von Nurr1-Klon abstammenden TH+-Zellen.
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Gemeinsam
ließen
diese Beobachtungen vermuten, dass einer oder mehrere lokale Faktoren, die
von primären
Kulturen abstammten, direkt oder indirekt mit Nurr1 wechselwirkten,
um TH-exprimierende Neuronen zu induzieren. TH-Expression wurde
auf eine Minderheiten-Subpopulation innerhalb einer Fraktion der
Nurr1-Klone eingeschränkt.
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Behandlung von gemeinsamen Kulturen mit SR11237,
bFGF und EGF
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Behandlung
von gemeinsamen Kulturen mit am stärksten TH-exprimierenden Nurr1-Klon (Klon 42) und
primären
VM-Zellen mit Kombinationen der zuvor erwähnten Faktoren war im Allgemeinen
unwirksam in der Erhöhung
von TH-Expression, mit drei wichtigen Ausnahmen, das synthetische
Retinoidanalogon SR11237, bFGF und EGF (2A).
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Hinzufügung von
SR11237 (auf 1 μM)
und bFGF (auf 10 ng/ml) zu C17.2-Elternzellen in gemeinsamer Kultur
induzierte keine Expression von TH, wobei jedes dieser Moleküle TH-Expression
in 40–60%
der Nurr1-C17.2-Klon-42-Population erzeugte, wenn es zu gemeinsamen
Kulturen in serumfreiem Medium hinzugegeben wurde. Die Wirkungen von
bFGF konnten durch EGF substituiert werden. Weiters waren die Wirkungen
von SR11237 und bFGF oder EGF bei sättigenden Dosen additiv (bis
zu 90% LacZ+ waren TH+), was vermuten ließ, dass sie durch verschiedene
Mechanismen wirkten.
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SR11237
stimuliert spezifisch RXR-Retinoidrezeptoren [J. M. Lehmann et al.,
Science 258, 1944–1946
(1992)], von denen sich gezeigt hat, dass sie mit Nurr1 heterodimerisieren,
um Transkriptionsinitiationskomplexe zu bilden [T. Perlmann et al.,
Genes Dev. 9, 769–782
(1995)]. Diese Beobachtung, gemeinsam mit Beobachtungen, dass All-trans-Retinsäure ohne
Wikrung war, lassen vermuten, dass eine funktionale Wechselwirkung
zwischen Nurr1, RXR-Rezeptoren und primären VM-Zellen involviert sein
können.
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Es
hat sich zuvor erwiesen, dass Retinoide und FGF eine Rolle in normaler
dopaminerger neuronaler Entwicklung spielen [W. Ye et al., Cell
93, 755–766
(1998), G. Sichele, Trends Genet. 13, 343–345 (1997); W. Krezel, Science
279, 864–867 (1998)].
Obwohl diese Faktoren den Anteil von TH-exprimierenden Zellen wie
oben beschrieben erhöhen,
haben die Erfinder gezeigt, das die Wirkungen dieser Faktoren auf
Nurr1-C17-2-c42 (c42) modulativ zu sein scheinen. Antagonismus von
einem, mit blockierenden Antikörpern
oder spezifischen RAR- oder RXR-Antagonisten, vermieden keine basale
TH-Expression von c42 in gemeinsamer Kultur (d.h. etwa 10%, 1C). Antagonismus von Sonic Hedgehog unter
Verwendung von blockierenden Antikörpern war ebenfalls in der
Prävention
von basaler TH-Expression unwirksam. Daher scheint die einzige obligate
Anforderung an Induktion eines dopaminergen Phänotyps in c42 Exposition gegenüber Signalen
zu sein, die aus primären
Ventralmesenzephalonzellen gewonnen werden.
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Vorbehandlung von Klonen mit bFGF und
EGF
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bFGF
und EGF sind beide direkt mitogen zu den C17.2-Zellen [D. L. Kitchens
et al., J. Neurobiol. 25 (7), 797–807 (1994)], aber es wurde
festgestellt, dass nach verstärkter
Behandlung mit einem Faktor in serumfreiem Medium (SFM) die Grundniveauproliferation
der meisten Klonlinien nach Passagieren in SFM alleine unerwartet
hoch blieb. Weiters war es überraschend,
dass Nurr1-Klone mit dem höchsten Ausmaß an Restproliferation
in serumfreiem Medium (Klone 4 und 42) signifikante TH-Expression
in gemeinsamer Kultur zeigten.
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Die
Erfinder argumentierten, dass ein Anstieg der Proliferation von
anderen Nurr1-Klonen
die Anzahl von TH-exprimierenden Neuronen erhöhen sollte. Nurr1-Klone wurden
mit bFGF 5 DIV vor Aufteilen und erneutem Ausplattieren in primäre Ventralmesenzephalonkulturen
vorbehandelt. Schwesterkulturen wurden sowohl auf Prolife ration
nach Vorbehandlung und TH-Expression nach gemeinsamer Kultur für 9 DIV
getestet. Dieses Verfahren ermöglichte
eine selektive Untersuchung der Wirkungen von bFGF auf die Nurr1-Klone
und eliminierte die mitogenen Wirkungen von bFGF auf primäre Zellen
sowie ihre indirekte trophische Wirkung auf primäre dopaminerge Neuronen.
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BrdU-Markierung
von bFGF-vorbehandelten Nurr1-Klonen war 24 Stunden nach Passagieren
der Zellen in gemeinsame Kultur im Vergleich zu Zellen, die direkt
aus serumenthaltendem Medium gesplittet wurden, erhöht (Verschiebung
nach rechts von einzelnen Klonen auf der X-Achse, 2B).
Gleichzeitig mit diesem Anstieg der Proliferation wurden proportionale
Anstiege im Prozentsatz von TH-positiven Zellen in allen Nurr1-Klonen
beobachtet (Aufwärtsverschiebung
von Klonen auf der Y-Achse, 2B), wobei 45% TH+ (Klon 42) erreicht
wurden. Tatsächlich
zeigt eine Regressionsanalyse eine signifikant lineare Beziehung
(r2 = 0,890 durch Regression) zwischen dem
Proliferationsvermögen
von Nurr1-überexprimierenden
Klonen beim Beginn einer gemeinsamen Kultur und dem Hang zur Expression
von TH nach Differenzierung innerhalb sowie zwischen einzelnen Klonen
nach 9 DIV.
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Die
obigen Ergebnisse lassen daher vermuten, dass Nurr1-überexprimierende
Klone vorzugsweise mitotisch sind, wenn sie zuerst mit primären VM-Zellen
oder mit einem oder mehreren von primären VM-Zellen bereitgestellten
oder davon abgeleiteten Faktoren kontaktiert werden, d.h. dass ein
wichtiger Einfluss auf Differenzierung zu einem dopaminergen Schicksal
in Nurr1-Klonen ihr Proliferationsvermögen ist.
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Dies
wird weiters durch die Beobachtung gestützt, dass zum Zeitpunkt, wenn
die meisten TH-exprimierenden c42-Zellen in gemeinsamer Kultur zu erscheinen
beginnen (6 DIV), fast alle davon immer noch mitotisch sind (BrdU-positiv
nach akutem Pulsieren bei 6 DIV). Jedoch ist nach ähnlicher
Behandlung von gemeinsamen Kulturen bei 9 DIV die große Mehrheit
der TH+-Zellen BrdU-negativ, was eine Ausscheidung aus dem Zellzyklus
nach Induzieren von messbarer TH-Expression vermuten lässt.
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Frühere Studien,
welche die Annahme von phänotypischem
Schicksal während
Cerebrokortex-[S. K. McConnell et al., Science 254, 282–285 (1991)]
und Rückenmark-[J. Ericson et al.,
Cell 87, 661–673
(1996)] Entwicklung haben gezeigt, dass Exposition von nicht festgelegten
Neuroblasten gegenüber
räumlich
eingeschränkten
lokalen Faktoren spezifische Phänotypen
innerhalb dieser Populationen induziert, aber diese Induktion ist
von kontinuierlicher Exposition bis zur (und einschließlich der)
terminalen S-Phase des Neuroblasten abhängig. Ein ähnlicher Mechanismus kann den
vorliegenden Beobachtungen unterliegen.
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Analyse des Induktionssignals aus primären Ventralmesenzephalonzellen
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Primäre Ventralmesenzephalonkulturen
umfassen typischerweise ein Gemisch von dopaminergen und anderen
Neuronen, Astrozyten, Oligodendrozyten sowie verschiedenartigen
nicht-neuralen Elementen, wie z.B. Microglia, Endothelzellen und
Fibroblasten. Zur Identifikation der Quelle der TH-fördernden
Aktivität
führten
die Erfinder eine Grobtrennung von primären Zellen basierend auf Adhäsion durch, die
rasch adhärente
Population wurde mit Glia- und nicht-neuralen Elementen angereichert,
während
die nicht-adhärente
Population hauptsächlich
aus Neuronen, Oligodendrozytenvorläufern und einigen wenigen Astrozyten
bestand.
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Eine
gemeinsame Kultur dieser Fraktionen mit c42 zeigte, dass die Mehrheit
der TH-induzierenden
Aktivität
innerhalb einer rasch adhärenten
Population von E16-Ventralmesenzephalonzellen
enthalten war (3). Die Erfinder stellten dann
gereinigte Kulturen von Typ-1-Astrozyten aus E16-Ventralmesenzephalon
bereit und zeigten, dass T1A die Quelle von TH-induzierender Aktivität war: bei
Abwesenheit eines beliebigen hinzugefügten Faktors nahm die Anzahl
dopaminerger Zellen, die von der Nurr1-c42-Linie abgeleitet waren,
dramatisch zu. Weiters war die Aktivität nicht auf eine frühe Entwicklung
beschränkt,
da Astrozyten, die aus VM von neugeborenen Ratten isoliert wurden, äquivalente
Anzahlen von TH-positiven c42-Zellen (etwa 70%) induzierten (3).
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Nurr1-C17.2-c42-Zellen
wurden mit Typ-1-Astrozyten-konditioniertem Medium bzw. Membranfragmenten
behandelt, Jedoch induzierte keine dieser Behandlungen einen signifikanten
Anstieg der Anzahl von TH-exprimierenden Zellen, was vermuten lässt, dass
diese induzierende Aktivität höchst labil
war. Die Erfinder kultivierten gemeinsam Astrozyten und Nurr1-C17.2-c42-Zellen,
trennten aber die zwei Populationen räumlich (um etwa 1 mm) über ein
mikroporöses
Insert (0,4 μm
poröse
Membran). Das Insert ermöglichte
ein freies Passagieren von Makromolekülen, vermied aber Kontakt zwischen
den zwei Populationen. In dieser Umgebung wurde TH-Expression in
Nurr1-C17.2-c42-Zellen in einem Ausmaß induziert, das einer direkten
gemeinsamen Kultur entspricht (3). Diese
Ergebnisse stellen ein Anzeichen dafür bereit, dass Ventralmesenephalon-Typ1-Astrozyten
einen höchst
labilen diffundierbaren Faktor sekretieren, der mit Nurr1-überexprimierenden
Linien wechselwirkt, um TH-Expression
zu induzieren.
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Induktionsaktivität von T1A aus anderen Gehirnregionen
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Die
Erfinder untersuchten dann, ob die Induktionsaktivität auf Typ-1-Astrozyten
aus dem Ventralmesenzephalon beschränkt ist. T1A wurden aus mehreren
Gehirnregionen isoliert, die Populationen von Nurr1-exprimierenden
Zellen in der Entwicklung enthalten [R. H. Zetterström et al.,
Mol. Brain Res. 41, 111–120
(1996)]. In c42 war kein Anstieg der Anzahl von TH-immunreaktiven
Zellen im Vergleich zu C17.2-Elternzellen
zu beobachten, wenn sie gemeinsam mit T1A aus anderen Gehirnregionen,
einschließlich
Cerbrocortex, Hippocampus oder Rückenmark,
kultiviert wurden (3). Dies zeigte, dass ein vermeintlicher
TH-induzierender Faktor spezifisch und selektiv durch Ventralmesenzephalon-Typ-1-Astrozyten
produziert wurde.
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Jedoch
blieben c42-Zellen von Astrozyten aus diesen Regionen nicht unbeeinflusst.
Zellen dieser Linie entwickelten unterschiedliche neuronal-ähnliche
Morphologien, die für
diese Region einzigartig waren. Unter denselben Bedingungen tendierte
jedoch die C17.2-Elternlinie dazu, ein einheitliches Gemisch aus
polygonalen, bi- und tripolaren Morphologien zu zeigen. Gemeinsam
lassen diese Daten vermuten, dass Astrozyten aus unterschiedlichen
Gehirnregionen einzigartige, oder einzigartige Kombinationen von,
Faktoren sekretieren, die mit Nurr1-exprimierenden Zellen wechselwirken,
um spezifische und vielleicht regional geeignete, neuronale Phänotypen
zu produzieren. Ein Nachweis wird durch Identifikation der neuronalen
Phänotypen erhalten,
die in den gemeinsamen Kulturen produziert werden. Es werden spezifische
neuronale Marker verwendet, wie z.B. NPY, Substanz P, Ach und Insel 1.
Weitere Unterstützung
wird durch Transplantation der C17.2-Zellen, die Nurr1 in einem
Ausmaß über dem
Grundniveau exprimieren, intracerebro-ventrikulär in frühen Embryonalzuständen erhalten,
um ihre Integration zu ermöglichen.
Die neuronalen Phänotypen,
die aus diesen Zellen entstammen, werden durch lacZ-Expression und
Immunhistochemie gegen einen spezifischen neuronalen Marker bestimmt.
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Der Mechanismus dopaminerger Induktion
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Die
Erfinder verglichen Nurr1-Aktivität in C17.2-Zellen kurz nach
Transfektion mit Nurr1-Aktivität
in etablierten C17.2-Nurr1-Klonen. Sie stellten fest, dass signifikante
Nurr1-Transaktivierungsaktivität
36 Stunden nach gemeinsamer Transfektion des Nurr1-Expressionsvektors
und eines auf Nurr1 reagierenden NBRE-Luciferasereporters in C17.2-Zellen
detektiert wurde. Nach Transfektion des Reporters in stabile, proliferierende
C17.2-Nurr1-Klone (die in Serum gezüchtet wurden) (5)
oder nach Transfektion in differenzierte Klone, die nach Passagieren
in serumfreies Medium erhalten wurden, war kein signifikanter Anstieg
der Nurr1-Translationsaktivität
bei Grundniveau zu beobachten.
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Diese
Daten zeigen, dass Nurr1 während neuronaler
Differenzierung von stabilen C17.2-Nurr1-Klonen nicht aktiv ist,
und lassen vermuten, dass frühere
vorübergehende
hohe Ausmaße von
Nurr1-Aktivität
den Nurr1-Klonen langandauernde Kompetenz verliehen, dopaminerg
zu sein.
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Veränderungen
der Genexpression in Nurr1-Klonen
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Die
Erfinder untersuchten Veränderungen der
Genexpression in Nurr1-Klonen. GFR-α1-
und GFR-α2-mRNA-Ausmaße in Schein-
und Nurr1-Klonen wurden unter Verwendung von RNAse-Schutztests untersucht
(GDNF-Familienrezeptor-α1;
wobei GNDF sich auf von Glia-Zelllinien abstammenden neurotrophischen
Faktor bezieht). C17.2 und alle untersuchten Scheinklone exprimierten
hohe Ausmaße von
GFR-α1-mRNA und sehr geringe
Ausmaße
des verwendeten Rezeptors GFR-α2.
Hingegen zeigten alle Nurr1-Klone das umgekehrte Profil, d.h. sehr
geringe GFR-α1-
und sehr hohe GFR-α2-mRNA-Ausmaße, was
vermuten ließ,
dass Nurr1 den TH+-Phänotyp
in C17.2-Zellen nicht direkt induziert, aber eher indirekt wirkt,
indem stabile Hinauf- und
Herabregulierung der relevanten Proteine produziert wird. Auf diese
Weise verleiht Nurr1 multipotenten Zellen die Kompetenz, auf spezifische
Faktoren zu reagieren, einschließlich jene, die von Ventralmesenzephalonastrozyten
herrühren.
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Die
Wirkungen von Nurr1-Aktivität
auf das Muster der Genexpression werden durch Analyse der Expression
von Genen, die für
die Beschreibung von Mittelhirnneuronen und Ventralphänotypen
wichtig sind (z.B. Shh, Patch, Smo, Gli-Gene, Hes, FGF8, Ptx3, Pax-Gene,
Engrailed 1 und 2), und Genen, die für Neurogenese und Differenzierung
wichtig sind (z.B. Noggin, Chordin, Follistatin, Mash1, Math1, NeuroD,
Neurogenin 1–3,
Notch 1–3,
Delta, Serrat und Myt1), weiter untersucht.
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Der dopaminerge Phänotyp
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Der
Anstieg der TH-Expression repräsentierte
die Annahme eines legitimen dopaminergen Phänotyps innerhalb der Nurr1-C17.2-c42-Linie. Üblicherweise
ist die Fähigkeit,
Dopamin als Reaktion auf Membrandepolarisierung freizusetzen, das
Hauptkriterium für
die Bezeichnung eines neurochemischen Phänotyps als dopaminerg. Gemeinsame
Kulturen von Eltern- oder c42-Linien und VM-Astrozyten wurden daher
aktiv mit 50 mM KCl behandelt und die Überstände auf Monoamingehalt mit
HPLC getestet. Eine signifikante Freisetzung von Dopamin und seinem
Metaboliten DOPAC wurde in gemeinsamen Kulturen detektiert, die
c42 enthielten, mit einer erhöhten
Freisetzung, die in gemeinsamen Kulturen detektiert wurde, die mit
Faktoren behandelt wurden, die dopaminerge Differenzierung verstärkten, z.B. SR11237
und bFGF, wodurch eine Korrelation der Dopaminfreisetzung mit der
Anzahl von TH-exprimierenden Zellen erfolgte (4).
Es war keine Dopaminfreisetzung in der Elternlinie zu beobachten.
Daher können
TH-exprimierende Nurr1-C17.2-c42-Zellen als echt dopaminerg angesehen
werden.
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Die
TH-exprimierende Nurr1-C17.2-c42-Linie war von einer dopaminergen
Ventralmesenzephalon-Art. Nurr1-C17-c42-Zellen in gemeinsamer Kultur
erwarben Immunreaktivität
für Aldehyddehydrogenase-2
(AHD-2, 4), ein Enzym, das selektiv in
sich entwickelnden dopaminergen Vorläufern innerhalb des Ventralmesenzephalons
exprimiert wurde [P. McCaffery et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
91, 7772–7776
(1994)]. Diese exprimierten auch c-ret-mRNA, den Signalgebungsrezeptor
für GDNF [M.
Trupp et al., Nature 381, 785–789
(1996); S. Q. Jing et al., Cell 85, 1113–1124 (1996)], der in dopaminergen
Neuronen vorliegt [M. Trupp et al., Nature 381, 785–789 (1996)].
Weiters zeigten TH-positive c42-Zellen ähnliche Reaktionen auf Faktoren
mit bekannten neurotrophischen Wirkungen auf dopaminerge Vorläufer [L.
Studer et al., Nature Neurosci. 1, 290–295 (1998)] und primäre dopaminerge
Ventralmesenzephalon-Neuronen in vitro [C. Hyman et al., J. Neurosci,
14, 335–347
(1994); L. H. Lin et al., Science 260, 1130–1173 (1993)] (4).
Gemeinsame Kulturen wurden zuerst mit SR11237 und bFGF behandelt,
um einen dopaminergen Phänotyp
zu induzieren, nachdem das Medium mit oder ohne verschiedene Wachstumsfaktoren
auf N2 geändert
wurde. Bei 9 DIV erhöhten
bFGF und Neurotrophin-3 (NT-3 30 ng/ml) die Anzahl von TH+-Zellen
in der Kultur dramatisch, verglichen mit der N2-Kontrollbedingung;
der gehirnabstammende neurotrophische Faktor (GDNF, 30 ng/ml), der
Ziliar-Neurotroph-Faktor (CNTF, 10 ng/ml) und der von Gliazelllinie
abstammende neurotrophische Faktor (GDNF, 10 ng/ml) induzierte Neuritogenese
und/oder Hypertrophie auf Nurr1-c42-abstammenden dopaminergen Neuronen. Daher
verlief das Verhalten von TH-exprimierenden c42-Zellen parallel
zu jenen der endogenen Neuronen der Substantia nigra, sodass die
Zellen ventralmesenzephalonähnliche
dopaminerge Neuronen sind.
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Stabilität von induzierten dopaminergen
Neuronen
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Die
Erfinder beurteilen die langfristige Stabilität des induzierten dopaminergen
Phänotyps
in vitro und in vivo, insbesondere nach Entfernung von astrozytabstammenden
Induktionsfaktoren. c42-Zellen wurden gemeinsam mit VM-Typ-1-Astrozyten
8 Tage lang in Inserts kultiviert, aus den Inserts entfernt und 14
Tage lang erneut in definiertem N2-Medium ohne zusätzliche
Faktoren ausplattiert. Obwohl ein gewisser zellulärer Abrieb
in den zwei Wochen nach Entfernung aus der gemeinsamen Kultur zu
beobachten war, zeigte eine signifikante Anzahl an Zellen einen höchst reifen
dopaminergen Phänotyp,
einschließlich langer
ausführlicher
Verfahren, hypertrophischer Zellkörper und intensiver Ausmaße von TH-Immunreaktivität.
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c42-Zellen
aus parallelen gemeinsamen Kulturen wurden auch chirurgisch in ein
er wachsenes Mauscorpus-Striatum injiziert und 12 Tage lang reifen gelassen,
in Abwesenheit beliebiger zusätzlicher
tropischer Faktoren oder unterstützender
Zellen (d.h. Astrozyten, Oligodendrozyten oder anderer Neuronen).
Obwohl Zellen in diesem Zustand verloren gingen, zeigte eine kleine,
aber signifikante Zahl an c42-abstammenden
dopaminergen Zellen ein hohes Ausmaß an Differenzierung und offensichtliche
Integration in das Wirtsgewebe. Es wurden in keinem der langfristigen
In-vitro- oder In-vivo-Versuche TH+-Zellen aus der c17.2-Elternlinie
festgestellt.
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Daher
zeigt die Beobachtung, dass einige c42-Zellen TH-Expression nach
Entfernung aus Typ-1-abstammenden Faktoren aufrechterhielten oder
sogar verstärkten,
nach dopaminerger Induktion, dass ihr Phänotyp stabil ist. Da nur eine
begrenzte Anzahl an überlebenden
TH+-Zellen detektiert werden konnte, sind exogen angewendete tropische Faktoren
oder unterstützende
Zellen für
langfristiges Überleben
erforderlich.
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Behandlung von neurodegenerativer Erkrankung
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Ein
Nachweis der Fähigkeit
von c17.2-abstammenden Neuronen, eine neurodegenerative Erkrankung
zu behandeln, wird unter Verwendung eines In-vivo-Modells von Parkinson-Erkrankung
erhalten. Die falschen Neurotransmitter 6-Hydroxydopamin (6-OHDA) oder MPTP werden
spezifisch von Neuronen aufgenommen und führen zu oxidativem Stress und
Verlust von dopaminergen und noradrenergen Neuronen.
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Nurr1-c17.2-Zellen,
die in dopaminerge Neuronen in vitro differenziert worden sind,
werden chirurgisch entweder in die Substantia nigra oder das Striatum
von mit 6-OHDA behandelten
Mäusen
implantiert. Die Fähigkeit
dieser Zellen, sich zu integrieren und völlig zu differenzieren, wird
morphologisch durch β-gal-Färbung, TH- Immunhistochemie
und In-situ-Hybridisierung für
Dopaminreporter und Dopaminrezeptoren evaluiert.
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Die
Fähigkeit
von nicht-differenzierten Nurr1-c17.2-Zellen, sich spontan in vivo
gegen den dopaminergen Phänotyp
zu differenzieren, wird durch intrastriatale oder intranigrale Transplantation solcher
Zellen in 6-OHDA-behandelte Tiere beurteilt. Der dopaminerge Phänotyp wird
wie oben beschrieben detektiert.
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Die
Fähigkeit
von Nurr1-c17.2-Zellen, die in das Striatum oder die Substantia
nigra transplantiert wurden, motorische Asymmetrien zu retten, die durch
einseitige 6-OHDA-Behandlung
induziert wurden, wird durch eine Beurteilung des Kreisenverhaltens
in Apomorphin- und Amphetamintests nachgewiesen [R. K. Schwartin
et al., Progress in Neurobiology 50 (2–3), 275–331 (1996)].
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ZUSAMMENFASSUNG
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Zusammenfassend
zeigen die hierin präsentierten
Ergebnisse, dass die Expression von Nurr1 in einem Ausmaß über dem
Grundniveau in neuralen Stamm- oder Vorläuferzellen ein neuronales Schicksal
induziert. Weiters setzen Typ-1-Astrozyten aus dem Ventralmesenzephalon,
aber nicht aus anderen Gehirnregionen einen oder mehrere lösliche Faktoren
frei, die neurale Stamm- oder Vorläuferzellen induzieren, die
ursprünglich
aus einer nicht-dopaminergen Gehirnregion erhalten wurden, und Nurr1
in einem Ausmaß über dem
Grundniveau exprimieren, um sich in dopaminerge Neuronen es Ventralmesenzephalons
zu entwickeln. Daher können
dopaminerge Neuronen aus neuralen Stamm- oder Vorläuferzellen
durch ein Verfahren erzeugt werden, das die Expression von Nurr1
in einem Ausmaß über dem Grundniveau
in den Zellen und das Kontaktieren der Zellen mit einem oder mehreren
Faktoren umfasst, die von Typ-1-Astrozyten des Ventralmesenzephalons
bereitgestellt werden oder davon abstammen. Weiters lassen die Ergebnisse
vermuten, dass primäre
Astrozyten die Quelle der Signale sein können, die für die Induktion von regional
geeigneten neuronalen Phänotypen
in mehreren Gehirnstrukturen erforderlich sind.
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Die
hierin beschriebenen Verfahren, welche die mehreren möglichen
Leistungsfähigkeiten
von neuralen Stamm- oder Vorläuferzellen,
Selektorgenen, wie z.B. Nurr1, und primären Astrozyten nutzen, stellen
die Produktion von Neuronen eines gewünschten neurochemischen Phänotyps als
Quellenmaterial für
neuronale Transplantation in der Behandlung von neurodegenerativen
Erkrankungen bereit. Die Induktion von dopaminergen Mittelhirnneuronen
kann in einer Zellersatzsstrategie verwendet werden, um Parkinson-Erkrankung
zu behandeln.