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Anwendungsgebiet
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Diese
Anmeldung betrifft Verfahren für
die Züchtung
von Knochenmarkszellen, so daß sie
den neuronalen Phänotyp
exprimieren, für
die Verwendung bei der Transplantation.
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Hintergrundinformation
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Neurobiologen
gehen seit langem davon aus, daß Neuronen
im erwachsenen Gehirn wie ein wertvolles Nestei sind: ein Vermächtnis,
das mit der Zeit und bei Krankheiten schrumpft und bei dem der Wiederaufbau
schwierig, wenn nicht unmöglich
ist. Die Parkinson- und Alzheimer-Krankheit sind Beispiele von neurodegenerativen
Krankheiten, auf deren Heilung die Wissenschaftler durch Überwindung
der Schwierigkeit des Wiederaufbaus von Neuronen im erwachsenen
menschlichen Gehirn warten. Die Parkinson-Krankheit (PD) ist eine
Erkrankung in der mittleren oder späten Lebensphase mit sehr sanftem
Fortschreiten und hinausgezögertem
Verlauf. HARRISONS'PRINCIPLES
OF INTERNAL MEDICINE, Bd. 2, 23te Ausg., Hrsg. Isselbacher, Braunwald,
Wilson, Martin, Fauci und Kasper, McGraw-Hill Inc., New York City,
1994, S. 2275. Die am regelmäßigsten
beobachteten Veränderungen
waren bei den Aggregaten von Melanin enthaltenden Nervenzellen im
Hirnstamm (Substantia nigra, Locus coeruleus), wo es variierende
Ausmaße
von Nervenzellverlust mit reaktiver Gliosis (am ausgeprägtesten
in der Substantia nigra) gibt, zusammen mit kennzeichnenden eosinophilen
intracytoplasmatischen Einschlüssen.
(Id. bei 2276).
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In
ihrer voll entwickelten Form ist PD leicht zu erkennen. Die gebeugte
Haltung, die Steife und Langsamkeit der Bewegung, die Unbeweglichkeit
des Gesichtsausdrucks, das rhythmische Zittern der Glieder, welches
aktiv gewollte Bewegung oder vollständige Entspannung begleitet,
sind jedem Kliniker bekannt. Im Allgemeinen begleitet der trippelnde
Gang die anderen Charakteristika der voll entwickelten Krankheit,
wodurch der Patient, der durch die Abnormalität des Haltungstonus an der
Ausführung
der erforderlichen Reflexanpassungen gehindert wird, die für ein effektives
Gehen erforderlich sind, mit schnellen, schlürfenden Schritten mit erhöhter Geschwindigkeit
voranschreitet, als ob er mit dem Schwerkraftzentrum des Körpers mithalten
wolle (Id. bei 2276).
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Obwohl
die moderne Behandlung von PD erfolgreicher ist als jede andere,
die vor der Einführung
von Levodopa verfügbar
war, einschließlich
der stereotaktischen Chirurgie, gibt es noch immer viele Probleme
(Id. bei 2277). Der unbezweifelte Grund für diese Schwierigkeit liegt
viel in der Tatsache, daß keine
der therapeutischen Maßnahmen
eine Wirkung auf den zugrunde liegenden Krankheitsverlauf hat, der
aus neuronaler Degeneration besteht. Letztendlich scheint ein Punkt
erreicht zu werden, an dem die Pharmakologie nicht mehr den Verlust
an Dopamin der Basalganglien ausgleicht. (Id.)
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Die
Alzheimer-Krankheit (AD) hat ihren Grund in einem degenerativen
Verlauf, der durch den fortschreitenden Verlust von Zellen aus dem
basalen Vorhirn, dem cerebralen Cortex und anderen Bereichen des Gehirns
charakterisiert ist. Insbesondere betroffen sind Acetylcholin übertragende
Neuronen und ihre Zielnerven. Alzheimer-Plaques und neurofibrilläre Verflechtungen
sind anwesend. Die Pick's-Krankheit hat ein ähnliches
klinisches Erscheinungsbild wie die Alzheimer-Krankheit, aber einen
etwas langsameren klinischen Verlauf und begrenzte Atrophie und
betrifft vor allem die frontalen und temporalen Lappen. Ein Tiermodell
für die Alzheimer-Krankheit und andere
Demenzen zeigt eine vererbliche Tendenz in Richtung der Bildung
solcher Plaques. Man denkt, daß wenn
ein Wirkstoff eine Wirkung in dem Modell hat, es auch bei mindestens
einigen Formen der Alzheimer-Krankheit und der Pick's-Krankheit von Nutzen
sein könnte.
Gegenwärtig
gibt es palliative Behandlungen, aber keine Mittel zur Wiederherstellung
der Funktion.
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Eine
Gruppe von degenerativen Erkrankungen ist durch fortschreitende
Ataxie wegen der Degeneration des Cerebellum, des Hirnstamms, des
Rückenmarks,
der peripheren Nerven und gelegentlich der Basalganglien charakterisiert.
Viele dieser Syndrome sind erblich; andere treten sporadisch auf.
Die spinocerebellaren Degenerationen werden logischerweise in drei
Gruppen aufgeteilt: vorherrschend spinale Ataxien, cerebellare Ataxien
und Degenerationen in mehreren Systemen. Bis heute gibt es keine
Behandlungen. Die Friedrich's
Ataxie ist die prototypische spinale Ataxie, deren Vererbung autosomal
rezessiv ist. Das verantwortliche Gen wurde auf Chromosom 9 gefunden.
Die Symptome beginnen zwischen einem Alter von 5 bis 15 mit unstetem
Gang, gefolgt von Ataxien der oberen Extremitäten und Dysarthrie. Den Patienten
fehlen die Reflexe und sie verlieren die sensorischen Anwendungen
der großen
Faser (Schwingungs- und Lagesinn). Zwei andere Erkrankungen haben ähnliche
Symptome: Bassen-Kornzweig-Syndrom (A beta-lipoproteinämie und Vitamin E-Mangel) und
Refsom's Krankheit
(Phytansäure-Speicherkrankheit).
Cerebellare corticale Degenerationen treten im Allgemeinen im Alter
zwischen 30 und 50 auf. Es können
nur klinische Zeichen von cerebellarer Dysfunktion nachgewiesen
werden, wobei die pathologischen Veränderungen auf das Cerebellum
und gelegentlich auf die tiefer gelegenen Oliven beschränkt sind.
Es wurde über
vererbte und sporadische Fälle
berichtet. Eine ähnliche
Degeneration kann auch mit chronischem Alkoholismus einhergehen.
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Bei
Degenerationen in mehreren Systemen tritt die Ataxie in der Jugend
bis zum mittleren Erwachsenenleben in variierenden Kombinationen
mit spastischen Zuständen
und extrapyramidaler, sensorischer Dysfunktion der unteren Motorneuronen
und autonomer Dysfunktion auf. Bei einigen Familien können auch
eine optische Atrophie, Retinitis pigmentosa, Opthalmoplegia und
Demenz auftreten.
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Eine
andere Form der cerebellaren Degeneration ist die paraneoplastische
cerebellare Degeneration, die bei gewissen Krebsformen auftritt,
wie dem Haferzell-Lungenkrebs,
dem Brustkrebs und Eierstockkrebs. In einigen Fällen kann die Ataxie der Entdeckung
des Krebses um Wochen bis Jahre vorausgehen. Es werden ständig Purkinje-Zellen
verloren, was in Ataxie resultiert. Selbst wenn der Patient dauerhaft
von Krebs geheilt ist, kann ihre Funktionsfähigkeit durch den Verlust der
Purkinje-Zellen
weitgehend behindert sein. Es gibt keine spezifische Behandlung.
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Auch
Schlaganfälle
können
in einer neuronalen Degeneration und einem Verlust von funktionellen
Synapsen resultieren. Gegenwärtig
gibt es keine Wiederherstellung und es werden nur palliative und
Rehabilitationsmaßnahmen
unternommnen.
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Die
Neurotransplantation wurde verwendet, um die Entwicklung des zentralen
Nervensystems zu erforschen, und zur Reparatur von krankem Gewebe
bei Zuständen
wie der Parkinson-Krankheit und anderen neurodegenerativen Erkrankungen.
Der experimentelle Ersatz von Neuronen durch direkte Transplantation von
fötalem
Gewebe in das Gehirn wurde bei einer kleinen Anzahl von Patienten
in mehreren Forschungsuniversitäten
(einschließlich
der University of South Florida) vorgenommen; aber bisher war die
experimentelle Transplantation von menschlichen fötalen Neuronen
wegen des Mangels an geeigneten Gewebequellen, logistischen Problemen,
legalen und ethischen Bedenken und dem schlechten Überleben
der transplantierten Neuronen in dem menschlichen Empfängergehirn
beschränkt.
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Ein
Verfahren ersetzt Neuronen unter Verwendung von Markstromazellen
als Stammzellen für nicht-hämatopoietische
Gewebe. Markstromazellen können
von anderen Zellen im Mark durch ihre Tendenz zur Adhärenz an
Gewebekulturplastik isoliert werden. Die Zellen haben viele der
Charakteristika von Stammzellen für Gewebe, die grob als mesenchymal
definiert werden können,
weil sie in Kultur in Osteoblasten, Chondrocyten, Adipocyten und
sogar Myoblasten differenziert werden können. Deshalb stellen Markstromazellen
ein überzeugendes
Modell für
die Untersuchung der Differenzierung von Stammzellen dar. Sie haben auch
mehrere Charakteristika, die sie potentiell von Nutzen bei der Zell-
und Gentherapie machen. Prockop, D. J. Science: 26: 71–74 (1997).
Diese Population an Knochenmarkszellen (BMSC) wurde auch verwendet, um
dendritische Zellen herzustellen (K. Inaba, et al., J. Experimental
Med. 176: 1693–1702
(1992)), die, wie der Name nahelegt, eine Morphologie haben, die
mit der von Neuronen verwechselt werden könnte. Dendritische Zellen umfassen
ein System von Antigen präsentierenden
Zellen, die bei der Initiation der T-Zell-Antworten eine Rolle spielen.
Von dem spezifischen Wachstumfaktor, der die Produktion von dendritischen
Zellen stimuliert, wurde als Granulocyten/Macrophagen-Kolonie-stimulierender
Faktor (GM-CSF) berichtet. K. Inaba, et al., J. Experimental Med.
176: 1693–1702
(1992).
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Die
Anwesenheit von Stammzellen für
nicht-hämatopoietische
Zellen im Knochenmark wurde zuerst durch Beobachtungen des deutschen
Pathologen Cohnheim vor 130 Jahren nahe gelegt. J. Cohnheim, Arch. Path.
Anat. Physiol. Klin. Med. 40: 1 (1867). Cohnheim untersuchte die
Wundreparatur durch Injektion eines unlöslichen Anilinfarbstoffs in
die Venen eines Tieres und dann Beobachtung des Auftauchens von
Farbstoff enthaltenden Zellen in Wunden, die er an einer distalen
Stelle erzeugte. Er schloß,
daß die
meisten, wenn nicht alle, Zellen, die in den Wunden erschienen,
aus dem Blutstrom kamen und implizit aus dem Knochenmark. Die gefärbten Zellen
umfaßten
nicht nur Entzündungszellen,
sondern auch Zellen, die eine Fibroblasten-ähnliche Morphologie hatten
und mit dünnen
Fibrillen einhergingen. Daher ergab sich aus Cohnheim's Arbeiten die Möglichkeit,
daß das
Knochenmark die Quelle von Fibroblasten sein könnte, die als Teil des normalen
Prozesses der Wundreparatur Kollagenfasern ablagern. Die Quelle
von Fibroblasten bei der Wundreparatur wurde seit Cohnheim's Bericht von 1867
in mehr als 40 Publikationen untersucht. Vgl. zum Beispiel R. Ross,
N. B. Everett, R. Tyler, J. Cell. Biol. 44: 645 (1970); J. K. Moen.
J. Exp. Med. 61: 247 (1935); N. L. Petrakis, M. Davis, S. P. Lusia,
Blood 17: 109 (1961); S. R. S. Rangan, Exp. Cell Res. 46: 477 (1967);
J. M. Davidson, in INFLAMMATION: BASIC PRINCIPLES AND CLINICAL CORRELATES,
J. I. Gallin, I. M. Goldstein, R. Snyderman, Hrsg. (Rauen, New York
City, Ausg. 2, 1992, S. 809–19;
R. Bucala, L. A. Spiegel, J. Chesney, N. Hogan, A. Cerami, Mol.
Med. 1: 71 (1994). Die meisten dieser Ergebnisse legen nahe, daß die Fibroblasten
lokalen Ursprungs sind, die Frage ist aber noch nicht geklärt und wird
noch untersucht. Prockop, D. J. Science: 26: 71–74 (1997).
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Obwohl
Cohnheim's These
noch nicht belegt wurde gab es seit der Pionierarbeit von Friedenstein,
beginnend in der Mitte der 70er, definitive Beweise, daß Knochenmark
Zellen enthält,
die in Fibroblasten ebenso wie andere mesenchymale Zellen differenzieren
können.
A. J. Friedenstein, U. Gorskaja, N. N. Kulagina, Exp. Hematol. 4:
276 (1976). Friedenstein plazierte Proben von gesamtem Knochenmark
in Plastikkulturgefäßen und
goß die
Zellen ab, die nicht adhärent
waren. Die auffälligste
Eigenschaft der adhärenten
Zellen war, daß sie
die Fähigkeit
besaßen,
in Kolonien zu differenzieren, die kleinen Ablagerungen von Knochen
oder Knorpel ähnelten.
Friedenstein's ursprüngliche
Beobachtungen wurden während
der 80er durch eine Reihe von Forschern erweitert, insbesondere
von Piersma und Mitarbeitern (A. H. Piersma, R. E. Ploemacher, K.
G. M. Brockbank, Br. J. Haematol. 54: 285 (1983); A. H. Piersma
et al. Exp. Hematol. 13: 237 (1985)) und Owen und Mitarbeiter. C.
R. Howlett et al. Clin. Orthop. Relat. Res. 213: 251 (1986); H.
J. Mardon, J. Bee, K. von der Mark, M. E. Owen, Cell Tissue Res.
250: 157 (1987); J. N. Beresford, J. H. Benett, C. Devlin, P. S.
Leboy, M. E. Owen J. Cell Sci. 102: 341 (1992). Diese und andere
Untersuchungen (M. E. Owen und A. J. Friedenstein, in Cell and Molecular
Biology of Vertebrate Hard Tissues, Ciba Foundation Symp. 136, Wiley,
Chichester, UK, 1988, S. 42–60;
S. L. Cheng et al., Endocrinology 134: 277 (1994); A. I. Caplan,
J. Orthop. Res. 9: 641 (1991); D. J. Richard et al., Dev. Biol.
161: 218 (1994). S. Wakitani, T. Saito und A. J. Caplan (Muscle
Nerve 18: 1412 (1995)) zeigten, daß die MSCs nach der Behandlung
mit 5-Azacytidin und Amphotericin B (Fungasome, Gibco) in Myoblasten
und Myotuben differenzierten. D. Phinney (Prockop, D. J. Science
26: 71–74
(1997)) beobachtete kürzlich,
daß die
Zellen nach der Behandlung mit Amphotericin B (1 μg/ml) allein
in Myoblasten und Myotuben differenzierten; A. J. Friedenstein,
R. K. Chailakahyan, U. V. Gerasimov, Cell Tissue Kinet. 20: 263
(1987); A. Keating, W. Horsfall, R. G. Hawley, F. Toneguzzo, Exp.
Hematol. 18: 99 (1990); B. R. Clark und A. Keating, Ann. N. Y. Acad.
Sci 770: 70 (1995) stellten fest, daß die Markstromazellen (MSCs),
die mittels des relativ rohen Verfahrens von Friedenstein isoliert
worden waren, multipotent waren und leicht in Osteoblasten, Chondroblasten,
Adipocyten und sogar Myoblasten differenzierten.
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Obwohl
die multipotentialen Eigenschaften von MSCs seit mehreren Jahrzehnten
bekannt sind, gibt es überraschend
große
Lücken
bei unserer Information über
die Zellen selbst. Die Zellen, die durch ihre Adhärenz an
Plastik isoliert wurden, wie von Friedenstein beschrieben (A. J.
Friedenstein, U. Gorskaja, N. N. Kulagina, Exp. Hematol. 4: 276
(1976)), sind anfänglich
heterogen und schwierig zu clonieren. Der Anteil der hämatopoietischen
Zellen ist bei anfänglichen
Kulturen von Mäusemark
relativ hoch, ist aber bei menschlichem Mark weniger als 30% (M.
E. Owen und A. J. Friedenstein, in Cell and Molecular Biology of
Vertebrate Hard Tissues, Ciba Foundation Symp. 136, Wiley, Chichester,
UK, 1988, S. 42–60;
S. L. Cheng et al., Endocrinology 134: 277 (1994); A. I. Caplan,
J. Orthop. Res. 9: 641 (1991); D. J. Richard et al., Dev. Biol.
161: 218 (1994); A. Keating, W. Horsfall, R. G. Hawley, F. Toneguzzo,
Exp. Hematol. 18: 99 (1990); B. R. Clark und A. Keating, Ann. N.
Y. Acad. Sci 770: 70 (1995)). Die meisten der leicht identifizierbaren
hämatopoietischen
Zellen gehen verloren, wenn die Zellen für 2 oder 3 Wochen als Primärkulturen
gehalten werden. Die kultivierten MSCs synthetisieren eine extrazelluläre Matrix,
die interstitielles Typ I-Kollagen, Fibronectin und das Typ IV-Kollagen und Laminin
von Basalmembranen enthält
(M. E. Owen und A. J. Friedenstein, in Cell and Molecular Biology
of Vertebrate Hard Tissues, Ciba Foundation Symp. 136, Wiley, Chichester,
UK, 1988, S. 42–60;
S. L. Cheng et al., Endocrinology 134: 277 (1994); A. I. Caplan,
J. Orthop. Res. 9: 641 (1991); D. J. Richard et al., Dev. Biol. 161:
218 (1994); A. Keating, W. Horsfall, R. G. Hawley, F. Toneguzzo,
Exp. Hematol. 18: 99 (1990); B. R. Clark und A. Keating, Ann. N.
Y. Acad. Sci. 770: 70 (1995)). Ein kleiner Anteil der kultivierten
Zellen synthetisiert mit dem Faktor VII assoziiertes Antigen und
ist daher wahrscheinlich endothelial. Die Zellen sezernieren Cytokine, von
denen die wichtigsten Interleukin-7 (IL-7), IL-8, IL-11 und Stammzellfaktor
(c-kit-Ligand) zu sein scheinen. Die Bedingungen für die Differenzierung
der Zellen sind etwas von der Art abhängig und werden von unvollständig definierten
Variablen beeinflußt,
wie der Charge an verwendetem fötalem
Kälberserum.
MSCs von der Maus, der Ratte, dem Kaninchen und dem Menschen differenzieren
als Reaktion auf Dexamethason, 1,25-Dihydroxyvitamin D3 oder
Cytokine wie BMP-2 (A. J. Friedenstein, U. Gorskaja, N. N. Kulagina,
Exp. Hematol. 4: 276 (1976); 5–11)
bereitwillig in Kolonien von Osteoblasten (mit der Ablagerung von
Mineral in der Form von Hydroxyapatit), Chondrocyten (die Knorpelmatrix
synthetisieren) und Adipocyten. Als Reaktion auf 5-Azacytidin mit
Amphotericin B (Fungasome, Gibco) oder Amphotericin B allein zeigten
S. Wakitani, T. Saito und A. J. Caplan (Muscle Nerve 18: 1412 (1995)),
daß MSCs
durch Behandlung mit 5-Azacytidin und Amphotericin B in Myoblasten
und Myotuben differenzierten. D. Phinney (unveröffentlichte Ergebnisse) beobachtete
kürzlich, daß die Zellen
nach der Behandlung mit Amphotericin B allein (1 μg/ml) in
Myoblasten und Myotuben differenzierten, und sie differenzierten
in Myoblasten, die zu rhythmisch schlagenden Myotuben fusionierten.
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Die
meisten Experimente zur Differenzierung von MSCs wurden mit Kulturen
von MSCs durchgeführt, wie
sie von Friedenstein beschrieben wurden (A. J. Friedenstein, U.
Gorskaja, N. N. Kulagina, Exp. Hematol. 4: 276 (1976). Zum Beispiel
offenbart das US-Patent Nr. 4,714,680, erteilt am 22. Dezember 1987,
ein Verfahren zur Gewinnung von Mark von Spendern. Es werden monoclonale
Antikörper
bereitgestellt, die ein Stadium-spezifisches Antigen oder unreife
menschliche Markzellen erkennen. Diese Antikörper sind von Nutzen bei Verfahren
zur Isolierung einer Zellsuspension aus menschlichem Blut und von
Mark, das bei Knochenmarkstransplantation verwendet werden kann.
Es werden auch Zellsuspensionen bereitgestellt, die menschliche
pluripotente lympho-hämatopoietische
Stammzellen enthalten, ebenso wie therapeutische Verfahren, die
die Zellsuspensionen verwenden.
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Mehrere
Gruppen von Forschern haben seit 1990 versucht, homogenere Populationen
herzustellen. Zum Beispiel offenbart das US-Patent Nr. 5,087,570,
erteilt am 11. Februar 1992, wie man homogene Zusammensetzungen
an hämatopoietischen
Stammzellen des Säugers
isolieren kann. Konzentrierte Zusammensetzungen an hämatopoietischen
Stammzellen waren im Wesentlichen frei von differenzierten oder
festgelegten hämatopoietischen
Zellen. Die gewünschten
Zellen werden durch Abziehen von anderen Zellen gewonnen, die spezielle
Marker haben. Die resultierende Zusammensetzung kann verwendet werden,
um individuelle oder Gruppen an hämatopoietischen Linien bereitzustellen,
um die Stammzellen des Empfängers
wiederherzustellen und um einen Test für einen weiten Bereich von
hämatopoietischen
Wachstumsfaktoren zu identifizieren.
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Das
US-Patent Nr. 5,633,426, erteilt am 27. Mai 1997, ist ein anderes
Beispiel der Differenzierung und Produktion von hämatopoietischen
Zellen. Chimären
abwehrgeschwächten
Mäusen
wird vom Zeitpunkt der Implantation an mindestens 4 Wochen lang
menschliches Knochenmark gegeben. Das Knochenmark nahm mit Ausnahme
der Erythrocyten die normale Population von Knochenmark an. Diese
Mäuse mit
menschlichem Knochenmark können
zur Untersuchung der Wirkung verschiedener Mittel auf die Proliferation
und Differenzierung von menschlichen hämatopoietischen Zellen verwendet
werden.
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Das
US-Patent Nr. 5,665,557, erteilt am 9. September 1997, betrifft
ein Verfahren zur Gewinnung von konzentrierten hämatopoietischen Stammzellen
durch Abtrennung einer angereicherten Fraktion von Zellen, die den
Marker CDw109 exprimieren. Es werden auch Verfahren zur Gewinnung
von Zusammensetzungen bereitgestellt, die angereichert sind an hämatopoietischen
Megakaryocyten-Vorläuferzellen.
Durch die Erfindung werden auch Zusammensetzungen bereitgestellt,
die angereichert sind an Stammzellen und Populationen von Zellen,
die davon erhalten werden. Verfahren für die Verwendung der Zellen
sind auch eingeschlossen.
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Das
US-Patent Nr. 5,753,505, erteilt am 5. Juni 1995, ist noch ein anderes
Verfahren für
die Differenzierung. Primordiales Gewebe wird in immundefiziente
Wirte eingebracht, wo sich das primordiale Gewebe entwickelt und
differenziert. Der chimäre
Wirt erlaubt die Untersuchung der Prozesse und der Entwicklung von xenogenem
Gewebe, die Untersuchung der Wirkung verschiedener Mittel auf das
Wachstum und die Differenzierung des Gewebes, ebenso wie die Identifizierung
von Mitteln, die in das Wachstum und die Differenzierung involviert
sind.
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Das
US-Patent Nr. 5,753,505, erteilt am 19. Mai 1998, stellt eine isolierte
zelluläre
Zusammensetzung bereit, die mehr als etwa 90% nicht von einem Tumor
abgeleitete, neuronale Vorläuferzellen
des Säugers
umfaßt,
die einen Neuronenspezifischen Marken exprimieren und die Nachkommen
ergeben, die in neuronale Zellen differenzieren können. Es
werden auch Verfahren zur Behandlung von neuronalen Störungen bereitgestellt,
die diese zelluläre
Zusammensetzung verwenden.
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Das
US-Patent Nr. 5,759,793, erteilt am 6. August 1996, stellt ein Verfahren
für die
positive und negative Selektion von mindestens einer Säugerzellpopulation
aus Gemischen von Zellpopulation unter Verwendung eines magnetisch
stabilisierten fluidisierten Bettes bereit. Eine Anwendung dieses
Verfahrens ist die Abtrennung und Reinigung von hämatopoietischen
Zellen. Zielzellpopulationen umfassen menschliche Stammzellen.
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Das
US-Patent Nr. 5,789,148, erteilt am 4. August 1998, offenbart einen
Kit, eine Zusammensetzung und ein Verfahren zur Zelltrennung. Der
Kit umfaßt
ein zentrifugierbares Behältnis
und eine Zelltrennungssuspension auf der Basis von organosilanisierten
Silicapartikeln, die geeignet ist für Dichtegradiententrennung,
die ein Polylactam enthält
und durch Behandlung mit ionisierender Strahlung sterilisiert wird.
Die Zusammensetzung umfaßt
eine Suspension auf der Basis von silanisierten Silicapartikeln
für die
Zelltrennung, die mindestens 0,05% Polylactam enthält und bevorzugt
mit ionisierender Strahlung behandelt wurde. Es wird auch ein Verfahren
für die
Isolierung von seltenen Blutzellen aus einem Gemisch an Blutzellen
offenbart.
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Innerhalb
der letzten paar Jahre wurden die MSCs als Vehikel für die Zelltherapie
und Gentherapie untersucht. Die Zellen sind aus kleinen Absaugungen
von Knochenmark relativ leicht zu isolieren, das unter lokaler Betäubung gewonnen
werden kann; sie können
auch relativ leicht in Kultur vermehrt und mit exogenen Genen transfiziert
werden. Prockop, D. J. Science: 26: 71–74 (1997). Daher scheinen
MSCs für
die Verwendung bei der Gentherapie mehrere Vorteile gegenüber hämatopoietischen
Stammzellen (HMCs) zu haben. Die Isolierung angemessener Zahlen
an HSCs erfordert große
Volumina an Mark (1 Liter oder mehr) und die Zellen sind in Kultur
schwer zu vermehren. (Prockop, D. J. (ibid.)).
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Es
gibt mehrere Quellen für
Knochenmarksgewebe, einschließlich
des eigenen Knochenmarks des Patienten, das von Blutsverwandten
oder anderen mit passendem MHC, Knochenmarksbanken und Banken mit
umbilicalen Nabelschnurblut. Es gibt mehrere Patente, die diese
Quelle einschließen.
Das US-Patent Nr. 5,476,997,
erteilt am 17. Mai 1994, offenbart ein Verfahren für die Produktion
eines Äquivalents
zu menschlichem Knochenmark. In einem abwehrgeschwächten Säugerwirt
wird ein menschliches hämatopoietisches System
bereitgestellt, wobei das hämatopoietische
System für
längere
Zeiträume
funktional ist. Insbesondere werden menschliches fötales Lebergewebe
und menschlicher fötaler
Thymus in junge, abwehrgeschwächte Mäuse an einer
Stelle eingebracht, die mit einem Gefäßsystem versehen ist, wobei
das fötale
Gewebe in der Bildung von funktionalem menschlichem Knochenmarksgewebe
resultiert.
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Eine
Quelle für
implantierbare Neuronen, die ethisch höchst kontrovers ist, ist die
von menschlichem fötalem
Gewebe. Das US-Patent Nr. 5,690,927, erteilt am 25. November 1997,
verwendet auch menschliches fötales
Gewebe. Menschliche fötale,
von Neuronen abgeleitete Zelllinien werden in Wirtsgewebe implantiert. Dieses
Verfahren erlaubt die Behandlung einer Vielzahl von neurologischen
Störungen
und anderen Krankheiten. Eine bevorzugte Zelllinie ist SVG.
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Das
US-Patent Nr. 5,753,491, erteilt am 19. Mai 1998, offenbart ein
Verfahren für
die Behandlung eines Wirts durch Implantation von genetisch nicht
verwandten Zellen in den Wirt. Insbesondere stellt die vorliegende
Erfindung menschliche fötale,
von Neuronen abgeleitete Zelllinien bereit und Verfahren zur Behandlung eines
Wirts durch Implantation dieser immortalisierten menschlichen fötalen, von
Neuronen abgeleiteten Zelllinien in den Wirt. Eine Quelle ist die
Maus, was in dem US-Patent Nr. 5,580,777, erteilt am 3. Dezember
1996, eingeschlossen ist. Dieses Patent stellt ein Verfahren für die in
vitro-Produktion von Linien von immortalisierten neuralen Vorläuferzellen
bereit, einschließlich
von Zelllinien, die die Charakteristika von neuronalen und/oder Gliazellen
haben, und umfaßt
den Schritt der Infektion von Neuroepithel oder neuralen Kammzellen
mit einem retroviralen Vektor, der ein Mitglied der myc-Familie
von Oncogenen trägt.
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Das
US-Patent Nr. 5,753,506, erteilt am 19. Mai 1998, offenbart ein
in vitro-Verfahren,
mit dem eine homogene Population von multipotenten Vorläuferzellen
von embryonalem Säuger-Neuroepithel (ZNS-Stammzellen)
in Kultur bis zu 109-fach vermehrt wurde,
während
sie ihre multipotente Fähigkeit
der Differenzierung in Neuronen, Oligodendrocyten und Astrocyten
behielt. Es werden chemische Bedingungen für die Vermehrung einer großen Zahl
von Neuronen aus Stammzellen offenbart. Außerdem wurden vier Faktoren identifiziert
-PDGF, CNTF, LIF und T3-, die einzeln signifikant höhere Anteile
an Neuronen, Astrocyten oder Oligodendrocyten erzeugen. Diese Verfahren
haben das Ziel, in großem
Maßstab
die Gewinnung der ZNS-Stammzellen, Neuronen, Astrocyten und Oligodendrocyten
von Säugern
zu erlauben. Diese Zellen werden als ein wichtiges Werkzeug bei
vielen Therapien für
neurologische Störungen
auf der Basis von Zellen und Genen vorgeschlagen.
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Eine
andere Quelle für
Stammzellen ist die der embryonalen Stammzellen von Primaten. Das
US-Patent Nr. 5,843,780, erteilt am 1. Dezember 1998, verwendet
diese Stammzellen. Eine gereinigte Herstellung von Stammzellen wird
offenbart. Diese Herstellung wird durch die folgenden Zelloberflächenmarker
charakterisiert: SSEA-1 (–);
SSEA-3 (+); TRA-1-60 (+); TRA-1-81 (+); und alkalische Phosphatase
(+). Bei einer Ausführungsform
haben die Zellen der Herstellung normale Karyotypen und fahren mit
der Proliferation in einem undifferenzierten Zustand nach kontinuierlicher
Kultur elf Monate lang fort. Die embryonalen Stammzelllinien werden
auch so beschrieben, daß sie
Fähigkeit
zur Bildung von Trophoblasten und zur Differenzierung in Gewebe
beibehalten, das von allen drei embryonalen Keimschichten (Endoderm,
Mesoderm und Ectoderm) abgeleitet ist. Ein Verfahren für die Isolierung
einer Embryo-Stammzelllinie des Primaten wird ebenfalls in diesem Patent
offenbart.
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Zusammenfassend
bestehen bei Tiermodellen und menschlichen Patienten überzeugende
Hinweise, daß die
neurale Transplantation ein wissenschaftlich möglicher und klinisch vielversprechender
Weg für
die Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen und Schlaganfall
ist, ebenso wie für
die Reparatur von traumatischen Verletzungen des Gehirns und des
Rückenmarks.
Dennoch werden alternative Zellquellen und neue Strategien für die Differenzierung
benötigt, um
die zahlreichen ethischen und technischen Beschränkungen zu umgehen, die jetzt
die breitgestreute Verwendung der neuralen Transplantation beschränken.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER OFFENBARUNG
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Diese
Erfindung stellt eine Quelle an neuralem Gewebe bereit, das für die Transplantation
in das eigene Gehirn oder Rückenmark
des Patienten verwendet werden kann (Autotransplantation). Diese
Erfindung umgeht somit das schwierige Problem der Verwendung von
vereintem fötalem
Gewebe und umgeht ebenfalls die Notwendigkeit der Immunsuppression.
Diese Erfindung wird auch verwendet für die Allotransplantation (die Transplantation
von vom Knochenmark abgeleiteten neuronalen Zellen von einem Individuum
zu einem anderen) und die Xenotransplantation (die Transplantation
von vom Knochenmark abgeleiteten neuronalen Zellen von einer Art
zu einer anderen). Einfach ausgedrückt können Knochenmarkszellen in
vitro und in vivo zur Bildung von Neuronen induziert werden. Weder
das Konzept noch die Technik wurden vorher berichtet oder ausgeführt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren für
die Produktion von Zellen eines neuronalen Phänotyps aus Knochenmarkszellen
bereitgestellt, wobei das besagte Verfahren die folgenden Schritte
umfaßt
- a) Bereitstellung von Knochenmarkszellen;
- b) Auswahl einer Vielzahl von Knochenmarkstromazellen aus dem
Knochenmark;
- c) Inkubieren der Stromazellen in einem Wachstumsmedium mit
einem Mitogen, ausgewählt
aus EGF, PDGF oder einer Kombination daraus; und
- d) Inkubieren der Zellen von Schritt (c) in einem neuronalen
Wachstumsmedium, welches wenigstens eine Retinolsäure und
wenigstens einen differenzierenden Wirkstoff, ausgewählt aus
BDNF, GDNF oder NGF, einschließt,
wobei Zellen mit einem neuronalen Phänotyp erzeugt werden.
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Bei
einer Ausführungsform
werden nicht fötale,
nicht tumorerzeugende, von Knochenmark abgeleitete Zellen offenbart,
die für
die Transplantation in das Gehirn oder Rückenmark eines Säugers geeignet
sind.
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Somit
wird ein Verfahren zur Gewinnung von Neuronen-ähnlichen Zellen aus Knochenmark
offenbart, wobei das besagte Verfahren die folgenden Schritte umfaßt: a) Gewinnung
von Knochenmarkszellen; b) Selektion auf Knochenmarkstromazellen;
und c) Inkubation der Stromazellen mit einem Differenzierungsmittel
für einen Zeitraum,
der ausreicht, um den Zellphänotyp
zu einem neuronal Phänotyp
zu verändern.
Das Verfahren kann einen zusätzlichen
Schritt der Abtrennung von hämatopoietischen
Stammzellen umfassen. Das Verfahren der Selektion von Knochenmarkstromazellen
kann die Platzierung der Knochenmarkszellen und von geeignetem Kulturmedium
in einem Plastikkulturmediumbehälter,
die Anheftung der Knochenmarkstromazellen an das Plastik, und die
Entfernung der anderen Zellen durch den Ersatz des Mediums umfassen.
Das Verfahren stellt ebenfalls die Verwendung von Retinsäure, Wachstumsfaktoren,
fötalen
neuronalen Zellen oder einer Kombination davon als dem differenzierenden
Mittel bereit. Die Wachstumsfaktoren umfassen BDNF, GDNF und NGF.
Retinsäure
ist 9-cis-Retinsäure, all-trans-Retinsäure oder
eine Kombination davon.
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Ein
Verfahren zur Gewinnung von Neuronen für die Autotransplantation aus
dem eigenen Knochenmark eines Individuums umfaßt die Schritte von a) Gewinnung
des Knochenmarks; b) Selektion auf Knochenmarkstromazellen; c) Inkubation
der Knochenmarkstromazellen in einem Medium, das ein Mitogen enthält, bis es
genügend
Zellen für
die Transplantation gibt; d) Inkubation der Stromazellen von Schritt
c) mit einem Differenzierungsmittel für einen Zeitraum, der ausreicht,
um den Zellphänotyp
zu neuronal und/oder glial zu verändern. Das Mitogen ist EGF,
PDGF oder eine Kombination davon. Das Verfahren kann einen zusätzlichen Schritt
der Abtrennung von hämatopoietischen
Stammzellen umfassen. Das Verfahren der Selektion von Knochenmarkstromazellen
kann die Platzierung der Knochenmarkszellen und von geeignetem Kulturmedium
in einem Plastikkulturmediumbehälter,
die Anheftung der Knochenmarkstromazellen an das Plastik, und die
Entfernung der anderen Zellen durch den Ersatz des Mediums umfassen.
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Das
Differenzierungsmittel ist ausgewählt aus Retinsäure Wachstumsfaktoren,
fötalen
neuronalen Zellen oder eine Kombination davon. Die Wachstumsfaktoren
sind BDNF, GDNF und NGF, oder eine Kombination davon. Retinsäure ist
9-cis-Retinsäure, all-trans-Retinsäure oder
eine Kombination davon.
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Ebenfalls
offenbart wird eine Zelllinie von Knochenmarkstromazellen, die durch
eines der vorstehenden Verfahren entwickelt wurde, so daß die Zellen
die Fähigkeit
haben, zu wandern und an spezifischen neuroanatomischen Regionen
zu siedeln, wo sie den zu neuronalen Zellen differenzieren, die
typisch sind für
die Region, und in charakteristischen architektonischen Mustern
integrieren.
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Ebenfalls
offenbart wird ein Kit für
die neuronale Zelltransplantation mit einer Spritze, die geeignet
ist zur Gewinnung von Knochenmark, einem Plastikkolben mit dehydatisiertem
Kulturmedium; und Knochenmarkstammzellen.
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Ebenfalls
offenbart wird ein Verfahren zur Behandlung einer neurodegenerativen
Störung,
welches die Verabreichung einer ausreichenden Menge von Zellen,
die nach einem der vorstehenden Verfahren produziert wurden, an
ein Individuum mit der besagten neurodegenerativen Störung einschließt. Spezifische
neurodegenerative Störungen
umfassen die Parkinson-Krankheit, die Alzheimer-Krankheit, die Ischämie, Verletzungen des Rückenmarks,
Ataxia und Alkoholismus.
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Eine
andere Ausführungsform
ist ein Verfahren für
die Durchmusterung auf die Wirkungen von Substanzen auf menschliche
neuronale Zellen. Das Verfahren verlangt die Bereitstellung von
implantierten menschlichen neuronalen Zellen für einen Säuger, wobei die besagten Zellen
zu mindestens einer spezifischen Stelle in dem Gehirn des Säugers gewandert
sind; die Verabreichung der Substanz an den Säuger; und die Beobachtung des
Säugers
auf eine Wirkung der Substanz.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ABBILDUNGEN
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1 ist
ein Balkendiagramm. BMSC, die an einem Kulturgefäß adhärierten, wurden 7 Tage mit
EGF (10 ng/ml), RA (0,5 μM)
oder RA plus BDNF (10 ng/ml) behandelt. Jeder Balken stellt die
mittlere Zahl (± SEM) von
Fibronectinimmunreaktiven Zellen pro Beobachtungsfeld (20× Objektiv)
dar, die in 20 Feldern pro Gefäß in 4 Kulturgefäßen bestimmt
wurden. * = p < 0,05,
zweiseitiger t-Test.
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Die 2A bis 2F zeigen
BMSC von lacZ-Mäusen,
die 2 Wochen in N5-Medium,
das mit cis-9-Retinsäure
(0,5 μM)
und BDNF (10 ng/ml) ergänzt
war, mit Zellen des fötalen
Mittelhirns der Maus co-kultiviert worden waren.
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Die 3A bis 3F zeigen
die Wanderung und Integration von BMSC in das Mittelhirn der Ratte. 3A (Maßstab des
Balkens = 500 μm)
zeigt eine symmetrische Verteilung trotz unilateraler Transplantation in
das Striatum. 3B ist eine Region des paraventrikulären Nucleus
(Maßstab
des Balkens = 100 μm).
Keine der β-Gal+-Zellen
werden mit TH-ir markiert. Die 3A (Maßstab des
Balkens = 500 μm), 3B (Maßstab des
Balkens = 100 μm)
und 3C (Maßstab
des Balkens = 50 μm)
zeigen Zellen mit β-Gal
und TH-ir. Die 3D (Maßstab des Balkens = 50 μm) und 3E (Maßstab des
Balkens = 25 μm)
zeigen Schnitte vom roten Nucleus, die sich doppelt für β-Gal und
NeuN-ir färbten.
Die 3F (Maßstab
des Balkens = 25 μm)
zeigt β-Gal+-Zellen
von dem roten Nucleus, die ebenfalls doppelt für MAP2-ir färbten.
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Die 4A bis 4F zeigen
die Verteilung von β-Gal+-Zellen,
im cerebellaren Läppchen
der Ratte und laminar, in einer Anordnung von Purkinje-Zellen. In
den 4A, 4B und 4C wurden β-Gal-Zellen co-markiert
mit der Calbindin-Immunreaktivität. (Maßstab des
Balkens = 100 μm
bei 4A, 50 μm
bei 4B und 25 μm
bei 4C). Die 4D zeigt β-Gal+ Purkinje-Zellen,
co-markiert mit GAD-ir (Maßstab
des Balkens = 50 μm).
Die 4E zeigt dichte MAP2-ir-Fasern, die β-Gal+-Purkinje-Zellen umhüllen (Maßstab des Balkens
= 25 μm).
Die 4F zeigt β-Gal+-Zellen,
die im tiefen cerebellaren Nucleus mit NeuN-ir co-markiert sind
(Maßstab
des Balkens = 25 μm).
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Die 5A bis 5D zeigen
die Marken für
Fibronectin (5A) und differenzierte BMSC
mit Nervenzellmarkern (5B, 5C und 5D).
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Die 6 ist
ein Western-Blot von Lysaten von BMSC, konditioniert mit vier verschiedenen
Behandlungen und markiert mit GFAP-ir, Nestin und NeuN. BDNF + RA
+ N5 induzierten die stärkste
Expression von Nervenzellmarkern, während Gliazellmarker am stärksten nach
N5 allein exprimiert wurden.
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Die 7A bis 7F zeigen
menschliche BMSC, die mit fötalen
striatalen Zellen der Ratte in einer N5-Formulierung mit BDNF +
RA co-kultiviert wurden. Diese Figuren zeigen, daß menschliche
BMSC (weiß in 7C und 7D und
grau in 7E und 7F) zur
Expression der neuronalen Marker NeuN (7A und 7E)
und GFAP (7B und 7F) induziert
werden können.
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Die 8 zeigt
Rattenhirn, in dem Maus-BMSC, die mit grauem PKH26 markiert sind,
auch den neuronalen Marker NeuN-ir exprimieren (weiß). Außerdem ist
die Morphologie der doppelt markierten Zellen diejenige von Neuronen.
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Die 9 zeigt
Rattenhirn mit einer doppelt markierten Gliazelle. Die graue Markierung
identifiziert sie als von BMSC abgeleitet, und die weiße Schattierung
der Zelle ist auf GFAP-ir zurückzuführen. Man
beachte, daß die
Morphologie diejenige einer Gliazelle ist.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORM
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Die
Maxime der alten Chinesischen Medizin „das Gehirn ist ein Meer von
Mark" (W. R. Morse,
Chinese Medicine, Paul Hoeber, Inc., New York, 1938) ist in Übereinstimmung
mit kürzlichen
Forschungsergebnissen bezüglich
der Möglichkeit
einer Population von Knochenmarkszellen, unter experimentellen Bedingungen
in Neuronen zu differenzieren.
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In
der westlichen Medizin wurde die Existenz von nicht-hämatopoietischen
Stammzellen in Knochenmark vor über
100 Jahren vermutet, die Isolierung und Differenzierung von Markstromazellen
in Osteoblasten, Chondroblasten, Adipocyten und Myoblasten wurde
aber erst kürzlich
gezeigt. D. J. Prockop, Science 276: 71–74 (1997). In der medizinischen
Literatur wurden nicht-hämatopoietische
Vorläufer
von Knochenmarkstroma als Kolonie-bildende-Einheit-Fibroblasten,
mesenchymale Stammzellen oder Knochenmarkstromazellen (BMSC) bezeichnet.
Obwohl man von BMSC natürlicherweise
erwarten kann, daß sie
eine Quelle für
umgebendes Gewebe an Knochen, Knorpel und Fett sind, zeigten kürzlich mehrere
Berichte, daß diese
Zellen unter spezifischen experimentellen Bedingungen wandern und
in Muskel- oder Gliazellen differenzieren können. Die systemische Infusion
von BMSC in bestrahlte, drei Wochen alte Mäuse resultierte im Erscheinen
der Nachkommen der Spenderzellen in einer Vielzahl von nicht-hämatopoietischen
Geweben einschließlich
dem Gehirn. R. F. Pereira et al., Proc. Natl. Acad. Med. (U.S.A.)
95: 1142–1147
(1998). Es wurde berichtet, daß die Transplantation
von genetisch markierten Knochenmarkszellen in immundefiziente Mäuse in der
Migration von Markzellen in einen Bereich von chemisch induzierter
Muskeldegeneration resultierte. G. Ferrari, et al., Science 279:
1528–1530
(1998). Die von Mark abgeleiteten Zellen erlitten eine myogene Differenzierung
und beteiligten sich bei der Regenerierung von beschädigten Muskelfasern.
Darüber
hinaus resultierte die Infusion von menschlichen BMSC in das Striatum
der Ratte im Anwachsen, Migration und Überleben von Zellen. S. A. Azizi
et al., Proc. Nat. Acad. Sci. (U.S.A.) 95: 3908–3913 (1998). Nach dem Anwachsen
verloren diese Zellen typische BMSC-Marker wie die Immunreaktivität gegenüber Antikörpern gegen
Kollagen und Fibronectin. BMSC entwickelten viele der Charakteristika
von Astrocyten und ihr Anwachsen und ihre Migration standen in deutlichem
Gegensatz zu Fibroblasten, die weiterhin Kollagen produzieren und
nach der Implantation eine Gliose erleiden. Nach der Transplantation
von Knochenmark in letal bestrahlte Ratten wurden bei von Knochenmark
abgeleiteten Zellen gefunden, daß sie zwischen 60 und 80% der
Makrophagen des Wirts in sensorischen und autonomen Ganglien ebenso
wie in peripheren Nerven ersetzen. K. Vass, W. F. Hickey, R. E.
Schmidt, N. Lassmann, Laboratory Investigation 69: 275–282 (1993).
Bei dieser Untersuchung wurde kein Versuch gemacht, um zu bestimmen,
ob Markzellen in Gliazellen oder neuronale Zellen differenzierten.
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Unser
Labor hatte kürzlich
Erfolg bei der Differenzierung von BMSC in einen Neuronen-ähnlichen
Phänotyp,
unter Verwendung einer Kombination von Retinsäure, Wachstumsfaktoren und
einer fötalen
neuronalen Umgebung. Darüber
hinaus transplantierten wir BMSC in denerviertes Striatum der Ratte
und fanden, daß BMSC
in spezifische neuroanatomische Regionen wandern, wo sie in Zellen
differenzieren, die Marken von benachbarten Zellen exprimieren.
In diesen Regionen integrieren sich die Zellen in charakteristische
architektonische Muster.
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Definitionen:
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"Neuronale Zellen" sind diejenigen,
die mindestens eine Indikation des neuronalen Phänotyps haben, wie die Anfärbung für einen
oder mehrere neuronale Marker. Beispiele für neuronale Marker umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf, Neuronen-spezifisches nucleäres
Protein, Tyrosinhydroxylase, mit Mikrotubuli assoziiertes Protein
und Calbindin.
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"Nicht tumorerzeugend" betrifft die Tatsache,
daß die
Zelle nicht Ursache eines Neoplasma oder Tumors ist.
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Wie
hier verwendet betrifft "nicht
fötal" die Tatsache, daß die Quelle
geboren ist. Sie schließt
umbilicales Nabelschnurblut nicht aus.
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Die
Selektion auf Knochenmarkstromazellen kann mittels einer Reihe von
Wegen durchgeführt
werden. Klassisch werden die Stromazellen aus dem Verband gelöst und in
einem Plastikgefäß kultiviert.
Die Stromazellen werden durch ihr Überleben in spezifischen Medien
und ihre Adhärenz
an das Plastik abgetrennt.
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Knochenmarkzellen
können
dazu induziert werden, eine Anzahl von verschiedenen neuronalen
Phänotypen
anzunehmen, wie nachstehend durch in vitro- und in vivo-Beobachtungen bewiesen
wird. Zusätzliche in
vitro-Difterenzierungstechniken
können
durch die Verwendung von verschiedenen Zellwachstumsfaktoren und
gemeinsamen Kulturverfahren, die im Stand der Technik bekannt sind,
adaptiert werden. Neben der gemeinsamen Kultur mit fötalen mesencephalischen
oder striatalen Zellen (wie nachstehend erfolgreich gezeigt) kann
eine Vielzahl von anderen Zellen verwendet werden, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf, akzessorische Zellen, Sertoli-Zellen und Zellen von anderen
Teilen des fötalen
und reifen zentralen Nervensystems.
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Allgemeine Verfahren
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Es
wird allgemein molekularbiologischen Standardverfahren, die im Stand
der Technik bekannt sind und nicht spezifisch beschrieben werden,
gefolgt, wie bei Sambrook et al., MOLECULAR CLONING: A LABORATORY
MANUAL, Cold Spring Harbor Laboratory, New York (1989, 1992) und
Ausubel et al., CURRENT PROTOCOLS IN MOLECULAR BIOLOGY, John Wiley
and Sons, Baltimore, Maryland (1989). Die Polymerase-Kettenreaktion
(PCR) wird im Allgemeinen ausgeführt
wie in PCR PROTOCOLS: A GUIDE TO METHODS AND APPLICATIONS, Academic
Press, San Diego, California (1990). Die Reaktionen und Handhabungen,
die andere Nucleinsäuretechniken
betreffen, werden, außer
anders festgehalten, durchgeführt,
wie allgemein beschrieben in Sambrook et al., 1989, MOLECULAR CLONING:
A LABORATORY MANUAL, Cold Spring Harbor Laboratory Press, und Methoden,
wie dargestellt in den Patenten Nr. 4,666,828; 4,683,202; 4,801,531; 5,192,659;
und 5,272,057 der Vereinigten Staaten. Die in situ-PCR in Kombination
mit der Durchflußcytometrie kann
für den
Nachweis von Zellen verwendet werden, die spezifische DNA- und mRNA-Sequenzen
enthalten (Testoni et al. Blood 87: 3822 (1996)).
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Es
wird allgemein Standardverfahren der Immunologie, die im Stand der
Technik bekannt sind und nicht spezifisch beschrieben werden, gefolgt,
wie bei Stites et al. (Hrsg.), BASIC AND CLINICAL IMMUNOLOGY, 8te
Ausg., Appleton & Lange,
Norwalk, CT (1994); und Mishell und Shigi (Hrsg.), SELECTED METHODS IN
CELLULAR IMMUNOLOGY, W. H. Freeman und Co., New York (1980).
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Immuntests
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Im
Allgemeinen werden Immuntests angewendet, um eine Probe auf zum
Beispiel Zelloberflächenmarker
oder dergleichen zu beurteilen. Immuncytochemische Tests sind dem
Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet wohl bekannt. Bei diesen Tests
können
sowohl polyclonale als auch monoclonale Antikörper verwendet werden, Wenn
angebracht, können
andere Immuntests wie enzymverbundene Immunadsorptionstests (ELISAs)
und Radioimmuntests (RIA) verwendet werden, wie sie dem Durchschnittsfachmann
auf dem Fachgebiet bekannt sind. Verfügbare Immuntests sind ausführlich beschrieben
in der Patentliteratur und wissenschaftlichen Literatur. Vgl. zum
Beispiel die Patente 3,791,932; 3,839,153; 3,850,752; 3,850,578;
3,853,987; 3,867,517; 3,879,262; 3,901,654; 3,935,074; 3,984,533;
3,996,345; 4,034,074; 4,098,876; 4,879,219; 5,011,771 und 5,281,521
der Vereinigten Staaten ebenso wie Sambrook et al., MOLECULAR CLONING:
A LABORATORY MANUAL, Cold Springs Harbor, New York (1989).
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Antikörperproduktion
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Antikörper können monoclonal,
polyclonal oder rekombinant sein. Zweckmäßigerweise können die Antikörper gegen
das Immunogen oder einen Teil davon, zum Beispiel ein synthetisches
Peptid auf der Basis der Sequenz hergestellt werden, oder rekombinant
durch Clonierungstechniken hergestellt werden, oder das natürliche Genprodukt
und/oder Teile davon können
isoliert und als das Immunogen verwendet werden.
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Immunogene
können
verwendet werden, um mittels Standardantikörperproduktionstechnik, die
dem Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet wohl bekannt ist, Antikörper zu
produzieren, wie allgemein beschrieben bei Harlow und Lane, ANTIBODIES:
A LABORATORY MANUAL, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring
Harbor, NY (1988) und Borrebaeck, ANTIBODY ENGINEERING – A PRACTICAL
GUIDE, W. H. Freeman and Co. (1992). Antikörperfragmente können ebenfalls
mittels Verfahren, die dem Durchschnittsfachmann auf dem Fachgebiet
bekannt sind, von den Antikörpern
hergestellt werden und umfassen Fab und F(ab')2.
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Für die Produktion
von polyclonalen Antikörpern
wird ein Wirt wie ein Kaninchen oder eine Ziege mit dem Immunogen
oder dem Immunogenfragment immunisiert, im Allgemeinen mit einem
Adjuvans und, falls erforderlich, gekoppelt an einen Träger; die
Antikörper
gegen das Immunogen werden aus dem Serum gewonnen. Weiterhin kann
der polyclonale Antikörper
absorbiert werden, so daß er
monospezifisch ist. Das heißt, daß das Serum ähnlichen
Immunogenen ausgesetzt werden kann, so daß kreuz-reaktive Antikörper aus
dem Serum entfernt werden und das Serum monospezifisch wird.
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Für die Produktion
von monoclonalen Antikörpern
wird ein geeigneter Spender mit dem Immunogen hyperimmunisiert,
im Allgemeinen eine Maus, und es werden die Antikörper produzierenden
Zellen der Milz isoliert. Diese Zellen werden mit immortalen Zellen
fusioniert, wie Myelomzellen, um ein fusioniertes Zellhybrid zu
ergeben, das immortal ist und den erforderlichen Antikörper sezerniert.
Die Zellen werden dann gezüchtet und
der monoclonale Antikörper
wird aus dem Kulturmedium gewonnen.
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Zur
Produktion von rekombinanten Antikörpern wird die Boten-RNA von
Antikörper
produzierenden B-Lymphocyten von Tieren oder Hybridomen revers transkribiert,
um komplementäre
DNAs (cDNAs) zu erhalten. Antikörper-cDNA,
die vollständiger
oder partieller Länge
sein kann, wird amplifiziert und in einen Phagen oder ein Plasmid
cloniert. Die cDNA kann eine cDNA der schweren und leichten Kette
partieller Länge
sein, getrennt oder durch einen Linker verbunden. Der Antikörper oder
das Antikörperfragment
wird unter Verwendung eines geeigneten Expressionssystems exprimiert.
Antikörper-cDNA
kann auch durch Durchmusterung einschlägiger Expressionsbibliotheken
erhalten werden.
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Der
Antikörper
kann an ein festes Trägersubstrat
gebunden sein oder mit einer nachweisbaren Gruppe konjugiert sein
oder sowohl gebunden als auch konjugiert sein, wie im Stand der
Technik wohl bekannt ist. (Für eine
allgemeine Diskussion der Konjugation von fluoreszierenden oder
enzymatischen Gruppen vgl. Johnstone & Thorpe, IMMUNCYTOCHEMISTRY IN PRACTICE,
Blackwell Scientific Publications, Oxford, 1982). Die Bindung von
Antikörpern
an ein festes Trägersubstrat
ist im Stand der Technik ebenfalls wohl bekannt. (Für eine allgemeine
Diskussion vgl. Harlow und Lane, ANTIBODIES: A LABORATORY MANUAL,
Cold Spring Harbor Laboratory Publications, New York 1988 und Borrebaeck,
ANTIBODY ENGINEERING – A
PRACTICAL GUIDE, W. H. Freeman and Co., 1992). Die nachweisbaren
Gruppen, die bei der vorliegenden Erfindung in Betracht kommen,
können
fluoreszierende, metallische, enzymatische und radioaktive Marker
umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt. Beispiele umfassen Biotin,
Gold, Ferritin, alkalische Phosphatasen, ⎕-Galactosidase, Peroxidase,
Unease, Fluorescein, Rhodamin, Tritium, 14C,
Iodierung und grün
fluoreszierendes Protein.
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Gentherapie
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Gentherapie,
wie sie hier verwendet werden, betrifft die Übertragung von genetischem
Material (z.B. DNA oder RNA) von Interesse in einen Wirt, um eine
genetische oder erworbene Krankheit oder einen solchen Zustand zu
behandeln oder zu verhindern. Das genetische Material von Interesse
codiert ein Produkt (z.B. Protein, Polypeptid und Peptid, funktionelle
RNA, Antisense), dessen in vivo-Produktion
gewünscht
ist. Zum Beispiel codiert das genetische Material von Interesse
ein Hormon, einen Rezeptor, ein Enzym, Polypeptid oder Peptid von
therapeutischem Wert. Alternativ codiert das genetische Material
von Interesse ein Selbstmordgen. Für einen Überblick vgl. "Gene Therapy" in ADVANCES IN PHARMACOLOGY
40, Academic Press, San Diego, Kalifornien, 1997.
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Verabreichung von Zellen
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Die
Zellen der vorliegenden Erfindung werden gemäß guter medizinischer Praxis
verabreicht und dosiert, wobei der klinische Zustand des einzelnen
Patienten, die Stelle und Art der Verabreichung, die Zeitfolge der
Verabreichung, das Alter, Geschlecht, Körpergewicht des Patienten und
andere Faktoren berücksichtigt werden,
die dem medizinischen Praktiker bekannt sind. Die pharmazeutisch "wirksame Menge" für die Zwecke hier
wird somit durch solche Überlegungen
bestimmt, wie sie im Stand der Technik bekannt sind. Die Menge muß insofern
wirksam sein, als sie eine Verbesserung erreicht, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf, verbesserter Überlebensrate
oder schnellere Genesung oder Verbesserung oder Eliminierung von
Symptomen und anderen Indikatoren, wie sie vom Durchschnittsfachmann
auf dem Fachgebiet als geeignete Mittel ausgewählt werden.
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Beim
Verfahren der vorliegenden Erfindung können die Zellen der vorliegenden
Erfindung auf verschiedenen Wegen verabreicht werden, wie es geeignet
wäre, um
sie in das zentrale Nervensystem zu implantieren, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf, der parenteralen Verabreichung, der intrathecalen Verabreichung,
der intraventrikulären
Verabreichung und der intranigralen Verabreichung.
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BEISPIELE
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Beispiel 1. In Vitro-Differenzierung
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Knochenmark
wurde entweder von Oberschenkelknochen der Maus oder menschlichen
Knochenmarksabsaugungen gewonnen. Menschliches Knochenmark wurde
mit Dulbecco's minimalem
essentiellem Medium (DMEM) (GIBCO/BRL) und 10%-igem fötalem Rinderserum
(FBS) 1:1 verdünnt
und 30 Minuten bei 1.000 g durch einen Dichtegradienten (Ficoll-Paque
Plus, 1,077 g/ml, Pharmacia) zentrifugiert. Der Überstand und die Zwischenschicht
wurden vereinigt, auf etwa 20 ml mit MEM mit 10%-igem fötalem Kälberserum
(FCS) verdünnt
und in mit Polyethylenimin beschichteten Plastikkolben ausplattiert.
Das Mäuseknochenmark
wurde in 10 ml PBS und 5% Rinderalbumin gegeben. Die Zellen wurden
in diesem Medium gewaschen und 5 Minbei 2000 U/Minzentrifugiert.
Die Zellen wurden in Wachstumsmedium resuspendiert, das aus DMEM
bestand, das mit 2 mM Glutamin, 0,001% β-Mercaptoethanol, nicht-essentiellen
Aminosäuren
und 10% Pferdeserum ergänzt
war. Die Zellen wurden in den Kolben zwei Tage inkubiert, wonach
die nicht adhärenten
Zellen durch Ersatz des Mediums entfernt wurden. Nachdem die Kulturen
Konfluenz erreichten, wurden die Zellen durch Anwendung von Trypsin
(0,25%) und 1 mM EDTA und 3–4
min Inkubation bei 37°C
abgelöst.
Einige der Zellen wurden für
eine spätere
Verwendung eingefroren. Um die Zellpopulation zu vermehren, wurden
andere Zellen nach 1:2 oder 1:3 Verdünnung unter Zugabe eines Mitogen
wie epidermalem Wachstumsfaktor (EGF) mit einer Konzentration von
10 ng/ml oder von Blutplättchen
abgeleitetem Wachstumfaktor (PDGF) mit einer Konzentration von 5
ng/ml erneut ausplattiert. Diese Prozedur wurde über 3–5 Passagen wiederholt.
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Die
Differenzierung von BMSC-Zellen in Neuronen-ähnliche Zellen war der nächste Schritt.
Zellen, die, wie vorstehend beschrieben, vom Boden der Plastikkolben
entfernt worden waren, wurden in Kulturgefäßen von 35 mm in der Anwesenheit
von neuronalem Wachstumsmedium (N5) (Kaufmann & Barrett, Science 220: 1394, 1983)
erneut ausplattiert, das mit 5% BSA, 1% FBS, Transferrin (100 g/ml),
Putrescin (60 μM),
Insulin (25 g/ml), Progesteron (0,02 μM), Selen (0,03 μM), 9-cis-Retinsäure oder
all-trans-Retinsäure
(0,05 μM)
und irgendeinen von mehreren neuronalen Wachstumsfaktoren mit einer
Konzentration von 1–10
ng/ml ergänzt war.
Die getesteten Wachstumsfaktoren waren vom Gehirn abgeleiteter Wachstumsfaktor
(BDNF), von Gliazellen abgeleiteter neurotropher Faktor (GDNF) und Nervenwachstumsfaktor
(NGF). Nach 7–14
Tagen wechselte ein kleiner Teil der BMSC die Morphologie und exprimierte
Proteine wie Nestin (ein Marker für Zellen, die dafür bestimmt
sind, neurale Zellen zu werden), Neuronen-spezifisches nukleäres Antigen
(NeuN), Tyrosinhydroxylase (TH) und fibrilläres saures Protein von Gliazellen
(GFAP). 4% der Zellen entwickelten eine Neuronen-ähnliche
oder Gliazellenmorphologie, wenn sie immunhistochemisch sichtbar
gemacht wurden. Diese Zellen hatten sich nicht in "dendritische Zellen" differenziert, bewiesen
durch die fehlende Färbung
auf CD40.
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Färbungscharakteristika
von BMSC-abgeleiteten Zellen
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Beispiel 2
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Knochenmarkszellen
wurden unter Verwendung von Methoden ähnlich denen, die verwendet
werden, um die Differenzierung von embryonalen Stammzellen (ES)
zu fördern,
in vitro induziert, um Neuronen-ähnliche
Zellen zu werden. J. Dinsmore, et al., Cell Transplantation 5: 131–143 (1996).
Knochenmark wurde von ausgewachsenen Mäusen gewonnen und unter Verwendung
von magnetischer Zellsortierung in zwei Fraktionen aufgeteilt. Zunächst wurden
die Knochenmarkszellen unter Verwendung einer Spritze mit einer
Nadel #26 G durch Spülen
des Schafts mit Puffer (PBS, ergänzt
mit 0,5% BSA, pN-Wert 7,2) aus den Oberschenkelknochen und Schienbeinen
von Mäusen
gesammelt. Die Zellen wurden durch mehrfaches vorsichtiges Pipettieren aus
dem Verband gelöst.
Die Zellen wurden durch ein Nylon-Sieb von 30 μM gegeben, um verbliebene Gewebeklumpen
zu entfernen. Die Zellen wurden durch Zugabe von Puffer gewaschen,
indem sie 10 Min bei 200 × g
zentrifugiert wurden und der Überstand
entnommen wurde. Das Zellpellet wurde in 800 μl Puffer je 108 Zellen resuspendiert.
Mit einem magnetischen Zellsortierungskit (Milteny Biotec, Inc,
Auburn, TX) wurden die hämatopoietischen Knochenmarkszellen
mit Sca1+-Mikrokügelchen
markiert. Die markierten Knochenmarkszellen wurden für die positive
Abtrennung von Sca1+-Zellen auf eine MS+-Säule gegeben.
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Spezifisch
wurden 200 μl
Sca1-Multi-sort-Mikrokügelchen
pro insgesamt 108 Zellen zugegeben, gemischt
und 15 Minbei 6–12°C inkubiert.
Eine Fraktion war angereichert an Zellen, die Marken für das Antigen für hämatopoietische
Stammzellen der Maus (Sca1) enthielten, und die zweite Fraktion
enthielt alle anderen Markzellen (einschließlich der BMSC-Fraktion). Die
Zellen wurden durch Zugabe des 5–10-fachen Markierungsvolumens Puffer gewaschen
und 10 Minbei 200 × g
zentrifugiert und der Überstand
wurde entfernt. Das Zellpellet wurde in 500 μl Puffer resuspendiert. Die
MS+/RS+-Säule
wurde mit 500 μl
Puffer gewaschen. Die Zellsuspension wurde auf die Säule aufgetragen
und die negativen Zellen liefen durch. Die Säule wurde dann dreimal mit
500 μl Puffer
gespült.
Die Säule
wurde von dem Separator (der den Magnet enthält) entfernt und auf ein geeignetes
Sammelröhrchen
gesetzt. Auf die Säule
wurde 1 ml Puffer pipettiert und die positive Fraktion wurde mit
dem Kolben herausgespült,
der mit der Säule
bereitgestellt wird. Die mit Scal markierten Zellen wurden in 10
ml PBS und 5% BSA gegeben. Die Zellen wurden mit diesem Medium gewaschen
und zentrifugiert (5 Min., 2000 U/Min.). Die Zellen wurden in Wachstumsmedium
resuspendiert, das aus DMEM bestand, ergänzt mit 2 mM Glutamin, 0,001% β-Mercaptoethanol,
nicht-essentiellen Aminosäuren
und 10% Pferdeserum. Die Zellen wurden in Polyethylenkolben 2 Tage
inkubiert, und die nicht adhärenten
Zellen durch Ersatz des Mediums entfernt. Nachdem die Kulturen Konfluenz
erreichten, wurden die Zellen durch 3–4 Minuten Inkubation mit Trypsin
(0,25%) und 1 mM EDTA bei 37°C
gelöst.
Sie wurden für
eine spätere
Verwendung eingefroren oder nach 1:2- oder 1:3-Verdünnung unter
Zugabe von Epidermalem Wachstumsfaktor (EGF), 10 ng/ml, wieder ausplattiert.
Die Population an Zellen, die fest am Boden der Kulturkolbens heftete,
erschien primär
fibroblastisch. Die Mehrheit dieser Zellen färbte sich mit Antikörpern gegen
Fibronectin. Diese Zellen wurden wegen ihres mesenchymalen oder
fibroblastischen Aussehens entweder als mesenchymale Stammzellen bezeichnet
oder als Knochenmarkstromazellen (BMSC), weil sie sich aus der komplexen
Anordnung von unterstützenden
Strukturen zu erheben scheinen, die in Mark gefunden werden. D.
J. Prockop, Science 276: 71–74
(1997).
-
Vorläufige Ergebnisse
aus unserem Labor ergaben keine Hinweise für dendritische Zellen in BMSC, die
mit Retinsäure
(RA) und Wachstumsfaktor (BDNF, GDNF oder NGF) gezüchtet wurden
(Beispiel 1). Darüber
hinaus verminderte sich die Zahl von gegenüber Fibronectin immunreaktiven
Zellen als Funktion der Behandlung mit RA und Wachstumsfaktor, was
zeigt, daß Retinsäure und
Wachstumsfaktor die Differenzierung von BMSC weg vom fibroblastischen
Phänotyp
induzierten (vgl. 1).
-
Um
zu bestimmen, ob die zelluläre
Umgebung die Differenzierung dieser Zellen beeinflußt, wurden BMSC
mit fötalen
mesencephalischen Zellen co-kultiviert. Die BMSC wurden von transgenen
lacZ-Mäusen (Jackson
Labs.) gewonnen, die β-Galactosidase (β-Gal) in
Knochenmarkszellen exprimieren. Die lacZ-BMSC wurden mit gleichen
Anteilen mit fötalen
mesencephalischen Zellen ausplattiert, die, wie kürzlich beschrieben (J.
R. Sanchez-Ramos, P. Michel, W. J. Weiner, F. Hefti, Journal of
Neurochemistry 50: 1934–1944
(1988)), von Mäusen
eines anderen Stamms (C57 bl6; Jackson Labs) in Kulturmedium gewonnen
wurden, das 9-cis-Retinsäure
(0,5 μM)
und BDNF (10 ng/ml) enthielt. Nach zwei Wochen wurden die Kulturen
fixiert und für die β-Gal-Histochemie
und Immuncytochemie für
neuronale Marker vorbereitet. β-Gal+ von lacZ-BMSC
wurden durch ein blaues Reaktionsprodukt klar identifiziert, das
mit Hellfeld-Mikrokopie (dunkel markierte Zellen bei den 2A, 2C und 2E)
sichtbar gemacht wurde, und Neuronen wurden unter Verwendung eines mit
Fluorescein gekoppelten sekundären
Antikörpers
durch Immunreaktivität
mit Neuronen-spezifischem nukleärem
Protein (NeuN-ir) identifiziert. Die 2B, 2D und 2F sind
die entsprechenden NeuN-ir-Bilder von 2A, 2C bzw. 2E (weiß markierte
Zellen). Bei der 2A sind die Zellen mit den Nummern 1,
2 und 3 β-Gal+-Zellen
und werden co-markiert von NeuN-ir, wie in 2B gezeigt.
Viele spindelförmige
Zellen mit Neuronen-ähnlichen
Prozessen zeigten β-Gal-Färbung und
NeuN-ir, aber die Neuronen von den fötalen mesencephalischen Zellen
waren unterscheidbar, weil sie größer waren und nicht β-Gal+. Zum
Beispiel zeigt in 2E die Zelle oberhalb der Zahl
1 keine β-Gal-Färbung, zeigt
aber Neur-N-ir in der 2F und ist somit ein fötales mesencephalisches
Neuron. Im Gegensatz dazu waren in der 2E die
Zellen mit den Zahlen 2 bis 6 von β-GaI+-BMSC abgeleitete Zellen,
die NeuN-ir zeigen (2F) und somit Neuronen-ähnliche
Zellen geworden waren. Diese Ergebnisse zeigen an, daß eine neuronale
Umgebung ebenso wie die geeigneten Differenzierungs-/Wachstumsfaktoren
die Transformation der Mehrheit der BMSC in einen neuronalen Phänotyp induzierten.
-
Beispiel 3. In Vivo-Differenzierung
-
Um
zu bestimmen, ob die Differenzierung von BMSC-Zellen in Neuronen
in vivo eintreten würde,
wurden BMSC von lacZ-Mäusen
in denerviertes oder normales Striatum der Ratte transplantiert.
Vor der Transplantation wurden die BMSC 2 Tage mit cis-9-Retinsäure (0,5 μM) und BDNF
(10 ng/ml) behandelt. Drei Wochen vor der Transplantation wurde
die Transplantationsstelle der Schwanzstelle des Putamens von Ratten mit
unilateralen Injektionen in die Substantia nigra von 6-Hydroxydopamin
(6-OH DA) behandelt. Eine einzelne Injektionen von 6-OH DA (Sigma;
2,5 μl,
3,6 μg/μl für eine Gesamtdosis
von 9 μg
in 0,2%-iger Ascorbinsäure) wurde
in das rechte aufsteigende mesostriatale dopaminergische Sytem gemacht
(4,4 mm hinter dem Scheitel, –1,2
mm seitlich und –7,8
mm ventral zur harten Hirnhaut mit auf –2,4 mm eingestelltem Zahnbalken).
Das 6-OH DA wurde mit einer Rate von 1 μl/Minverabreicht. Die Spritzen
wurden vor dem langsamen Herausziehen zusätzliche 5 Minan der Stelle
gehalten.
-
Teilmengen
einer BMSG-Suspension wurden bei 6 Tieren entlang eines einzelnen
Nadelkanals auf derselben Seite wie die nigralen Schädigungen
von 6-OH DA im Striatum abgelagert. Die Ratten wurden mit Natriumpentobarbital
betäubt
und in einen stereotaxischen Rahmen gebracht. Teilmengen der Zellsuspension wurden
in zwei separaten Stellen im Striatum entlang eines einzelnen Nadelkanals
abgelagert. Die Koordinaten für
die Injektionen waren 1,2 mm vor dem Scheitel, +2,7 mm lateral und –5,2 mm
und –4,7
ventral zur harten Hirnhaut mit auf Null eingestelltem Zahnbalken.
Jede Injektion von 2 μl
wurde mit einer Rate von 1 μl/Minverabreicht.
Die Zahl an Stammzellen, die in das Striatum injiziert wurde, war
20.000 Zellen/μl
für insgesamt 80.000
Zellen. Bei zwei Ratten wurde eine zweite Injektion von Zellen in
das Striatum an der Stelle ohne Schädigung vorgenommen, was in
insgesamt 160.000 Zellen pro Ratte resultierte.
-
Ein,
zwei und drei Monate nach der Transplantation wurden Paare von Tieren
getötet
und mit heparinisierter Salzlösung
und phosphatgepuffertem Paraformaldehyd perfundiert. Es wurden serielle
kryostatische Schnitte von 30 μm
Dicke durch die gesamte Länge
des Gehirns geschnitten. Die Schnitte wurden zunächst auf β-Gal- Aktivität angefärbt, gefolgt von immunhistochemischer
Verarbeitung mit Antikörpern
gegen Neuronen-spezifisches nukleäres Protein (NeuN), mehreren
Blockierungsmitteln, um die nicht-spezifische Immunmarkierung zu
verringern, und einem zweiten Antikörper, der mit Peroxidase und
einem rot-braunen Chromagen (Histomouse Kit, Zymed) gekoppelt war.
Andere neuronale Marken, die immunhistochemisch bewertet wurden,
umfaßten
Tyrosinhydroxylase (TH), Glutamatdecarboxylase (GAD), Calbindin
und Mikrotubuli-assoziiertes Protein (MAP2).
-
Die
Tiere verhielten und bewegten sich bis zur Tötung normal. Da dieses Experiment
speziell geplant war, um zu bestimmen, ob Transplantate überlebten
und sich differenzierten, wurden die Tiere nicht Apomorphin oder
Amphetamin ausgesetzt, um zu bestimmen, ob die Schädigung mit
6-OH DA und die anschließende Transplantation
das Rotationsverhalten veränderte.
Die Überprüfung der
Gehirngewebeschnitte offenbarte von BMSC abgeleitete β-Gal+-Zellen
in vielen Gehirnregionen, die entfernt lagen von der Stelle der
Implantation im Corpus striatum. Eine erwartungsgemäße Anhäufung von β-Gal+-Zellen
wurde in den folgenden spezifischen Gehirnregionen gefunden: mitrale
Zellzone des Riechkolbens, paraventrikuläre und supraoptische Nuclei
von Hypothalamus, Hippocampus, Habenula, oculomotorischem Nucleus,
rotem Nucleus, S. nigra, Abducens, faciale und hyoglossale Schädelnerv-Nuclei,
der unteren Olive der Medulla, dem ventralen Horn des Rückenmarks
und der cerebellaren Purkinje-Zellschicht. Die Verteilung von β-Gal+-Zellen
war bilateral und nahezu symmetrisch in allen Regionen außer der
S. nigra, wo die unbeschädigte
Stelle eine größere Zahl
an β-Gal+-Zellen
zeigte (3A, die schwarzen Zellen, und
Tabelle 1). Die β-GaI+-BMSC-Zellen
waren im Cerebellum in einem laminaren Muster verteilt, identisch
dem der Purkinje-Zellen (4A, 4B, 4C).
Eine ähnliche,
aber doch weniger dichte laminare Verteilung von BMSC wurde in der
mitralen Zellschicht des Riechkolbens gesehen. Der cerebrale Cortex
und der Corpus striatum akkumulierten selbst an der Transplantationsstelle
keine signifikanten Zahlen an β-Gal+-Zellen,
obwohl diese Zellen üblicherweise
in den kapillaren Kanälen
dieser Regionen gesehen wurden.
-
Die
BMSC-β-Gal+-Zellen
nahmen mehrere Phänotypen
an, einschließlich
Epithel-ähnliche
cuboidale Zellen im Plexus choroideus, kleine Oligodendrogliaähnliche
Zellen im optischen Chiasma und der sub-corticalen Substantia alba,
große Neuronen-ähnliche
Zellen im roten Nucleus, der S. nigraund Motornuclei des Hirnstamms. Tabelle
1 Zellzahlen
in Mittelhirnregionen 1
Monat nach der Transplantation von BMSC (mittlere Zahl von 2 Ratten)
3
Monate nach der Transplantation (mittlere Zahl von 2 Ratten)
- ** der neuronale Marker in diesen Regionen
war Tyrosinhydroxylase (TH). Nur die linke (nicht geschädigte) Seite
enthielt BMSC-abgeleitete Zellen
-
Die
stereologischen Zahlen an β-Gal+-Zellen
(insgesamt und co-markiert mit neuronalen Markern) in Mittelhirnregionen
wurden bei 4 Ratten bestimmt, von denen jede zuvor mit einer Injektion
von 6-ON-DA in die rechte S. nigrageschädigt worden war, gefolgt von
der Transplantation von BMSC 3 Wochen später in den rechten Corpus striatum.
Zwei Ratten wurden 1 Monat und 2 Ratten wurden 3 Monate nach der
Transplantation getötet.
Die Zahlen von TH-ir-Zellen in der S. nigra und dem ventral-tegmentalen
Bereich (VTA) wurden nur bei einem Tier bestimmt.
-
Cerebellare β-Gal+-Zellen,
wie echte Purkinje-Zellen exprimierten Calbindin (echt schwarz in
den 4A, 4B und 4C), exprimierten
aber nicht den neuronalen Marker NeuN. Interessanterweise exprimierten
auch normale (nicht-β-Gal+)
Purkinje-Zellen
nicht NeuN. Viele β-Gal+-Purkinje-Zellen
wurden auch co-markiert mit GAD-ir (echt schwarz 4D).
GAD ist ein Marker für
y-Aminobuttersäure
(GABA), die üblicherweise
in Purkinje-Zellen synthetisiert wird und in den tiefen cerebellaren
Nuclei freigesetzt wird. GABA ist auch ein Neurotransmitter, der
von lokalen Leitungsneuronen im cerebellaren Cortex verwendet wird.
Die tiefen cerebellaren Nuclei enthalten auch β-Gal+-Zellen, von denen viele
mit NeuN-ir co-markiert wurden (schwarz in 4F). Im
Hippocampus wurde eine schwache β-Gal+-Färbung von
Zellen bemerkt, aber diese Zellen schienen nicht NeuN-ir zu exprimieren.
-
Die β-Gal+-Zellen
mit neuronalem Phänotyp
im roten Nucleus wurden in mit MAP2 immunreaktiven Fasern vernetzt
(3F). Es war mit dem Lichtmikroskop nicht möglich zu
bestimmen, ob diese Fasern von β-Gal+-Zellen
ausgingen oder zu ihnen hinführten.
In ähnlicher
Weise schienen die β-Gal+-Zellen
in der Purkinje-Zellschicht
des Cerebellum mit den MAP2-ir-Fasern vernetzt zu sein (4E),
was den Eindruck erweckt, daß diese
Zellen sich in den Neuronenkreis des Cerebellum integriert hatten.
Das Fehlen der immuncytochemischen Färbung auf Fibronectin, einem
Marker von Knochenmarkstromazellen innerhalb des Marks, zeigte den
Verlust des nativen BMSC-Phänotyps
in den Regionen der Stellen-spezifischen Differenzierung einen und
drei Monate nach der Transplantation.
-
Die
Gesamtzahl an β-Gal+-Zellen
und der Anteil der β-Gal+-Zellen,
der den neuronalen Marker NeuN exprimiert, wurde unter Verwendung
von stereologischen Techniken bei drei getrennten Nuclei des Mittelhirns (roter
Nucleus, oculomotorische Nuclei und die S. nigra) in 4 Tieren geschätzt. (vgl.
Tabelle 1). Schätzungen von
BMSC-abgeleiteten Neuronen wurden unter Verwendung des Optischen
Dissektor-Verfahrens
bei kryokonservierten Schnitten von 30 um vorgenommen. BMSC-abgeleitete (β-Gal+) Zellen
wurden bei einer kleinen Zahl von Schnitten mit vorbestimmten einheitlichen
Intervallen für
den gesamten Satz an Schnitten, die den roten Nucleus, die S. nigra
und den oculomotorischen Nucleus umfaßten, direkt gezählt. Innerhalb
jedes zu zählenden
Schnittes wurde das Sehfeld unter Verwendung eines 40× Objektivs
oben auf den Schnitt fokussiert. Der Fokus wurde dann durch den
Schnitt bewegt und die Zahl an BMSC-abgeleiteten neuronalen Profilen im
Fokus oben (Höhe
des Dissektors = 9,25 μm)
wurde gezählt.
Die Gesamtzahl an lacZ-Zellen und die insgesamt doppelt markierten
Zellen (NeuN + lacZ) in jeder Region wurde unter Verwendung der
Berechnung: N = Nv × V (ref) = ΣQ/(ΣP × v(dis) × V (ref)
bestimmt; wobei ΣQ
die Gesamtzahl an Neuronen ist, die in allen Dissektoren im Referenzvolumen
gezählt
wurde, und v(dis) das Volumen des Dissektors ist, das gleich ist
dem Bereich des Testrahmens, multipliziert mit der Höhe des Dissektors
(9,25 μm),
was der Abstand zwischen den fokalen Ebenen ist.
-
Mit
der Ausnahme der S. nigra und der ventral-tegmentalen Fläche (VTA)
waren die Zahlen an β-Gal+-Zellen
in allen Regionen symmetrisch verteilt, trotz eines unilateralen
rechten nigralen Schadens und der gleichseitigen Transplantation
in das Striatum. Die Gesamtzahl an β-Gal+-Zellen in der S. nigra
und der VTA auf der rechten Seite war niedriger als auf der unbeschädigten linken
Seite einen und drei Monate nach der Transplantation. Der Prozentsatz
an β-Gal+-Zellen,
die NeuN-ir co-exprimierten,
reichte von 58,6% im oculomotorischen Nucleus bis 89% im roten Nucleus.
Abschätzungen
für β-Gal+-Zellen,
die mit TH-ir in der S. nigra und der VTA co-markiert waren, wurden
in nur einem Tier 3 Monate nach der Transplantation gemacht. Der Prozentsatz
an β-Gal+-Zellen,
die TH in der S. nigra co-exprimierten, war 12,9% auf der Seite
der 6-OH DA-Schädigung
und 69,7% auf der unbeschädigten
Seite. Ein ähnliches
Muster wurde in der VTA gesehen, wo der Prozentsatz an β-Gal+-Zellen,
die mit TH co-markiert waren, auf der Seite der Schädigung 19,8%
war und 50% auf der unbeschädigten
Seite. Abschätzungen
der Gesamtzahl an Zellen im Mittelhirn erhöhten sich leicht nach drei
Monaten im Vergleich mit den Zellzahlen einen Monat nach der Transplantation.
Die Summe aller β-Gal+-Zellen
in den Mittelhirnregionen belief sich nach einem Monat auf durchschnittlich
15.067, was 18% der ursprünglich
80.000 in das Striatum transplantierten Zellen darstellt. Nach 3
Monaten belief sich die Summe aller β-Gal+-Zellen in den Mittelhirnregionen auf
durchschnittlich 18.635 (23% der insgesamt transplantierten). Die
leichte Erhöhung
in der Zahl der β-Gal+-Zellen
stellt wahrscheinlich nicht eine kontinuierliche Zellteilung dar,
weil eine Immunreaktivität
gegen das nukleäre
Antigen einer proliferierenden Zelle (PCNA-ir) in denjenigen Bereichen
nicht nachgewiesen wurde, wo die BMSC eine neuronale Morphologie
angenommen hatten. Eine Analyse der beiden Tiere, die bilaterale
Transplantationen erhalten hatten, zeigte ähnliche bilaterale Verteilungen
und Differenzierungsmuster von BMSC zwei Monate nach der Transplantation.
Bei diesen Tieren wurden jedoch keine stereologischen Abschätzungen
vorgenommen.
-
Diese
Ergebnisse zeigen, daß unsere
behandelten BMSC pluripotente Zellen enthalten, die in Neuronen
differenzieren, wie angezeigt durch mehrere neuronale Marker, morphologische
Charakteristika und Integration in spezifische architektonische
Schichten oder Regionen. Wir stellten einen Stimulus bereit (Schädigung des
nigro-stratialen Systems), mit dem wir versuchten die BMSC-Differenzierung zu
induzieren. Die nigralen Schädigungen
hatten jedoch einen negativen Einfluß auf das lokale Einwachsen
an der Stelle der Implantation. Statt dessen wanderten die β-Gal+-BMSC
intensiv und differenzierten in einer stellenabhängigen bilateralen symmetrischen
Verteilung in allen Teilen des Gehirns, mit der Ausnahme der S.
nigra und der VTA. An der Stelle der nigralen Schädigung von
6-OH DA waren weniger β-GaI+-BMSC
und ein kleinerer Anteil von ihnen co-exprimierte TH im Vergleich mit der
unbeschädigten
Seite. Dies kann vom Alter der Schädigung beeinflußt sein
(drei Wochen). Üblicherweise
gibt es eine optimale Zeit für
die Transplantation von Zellen in Modelle der Neurodegeneration
und Hypoxia-Ischämie. Von
anderen neuralen "Stamm-ähnlichen" Zellen, die in das
Gehirn transplantiert wurden, wurde gezeigt, daß sie vorzugsweise an die Stelle
der Ischämie
in der geschädigten
Hemisphäre
eines hypoxischen-ischämischen
Rattenmodells wandern, optimale Migration und optimales Einwachsen
wurden aber erreicht, wenn die Zellen 3–7 Tage nach der Schädigung transplantiert
wurden. E. Y. Snyder et al., ADVANCES IN NEUROLOGY BD. 72: NEURONAL
REGENERATION, REORGANIZATION, AND REPAIR. (Hrsg. F. J. Seil) Lippincott
Raven, Philadelphia, 1997.
-
Da
es unwahrscheinlich ist, daß die
Schädigung
die stellenabhängige
Differenzierung in Regionen beeinflußt, die entfernt liegen vom
nigro-stratialen System, war die wahrscheinlichste Erklärung für den Neurotropismus
oder die Affinität
von BMSC für
spezifische neuronale Populationen die Vorbehandlung von BMSC mit
Retinsäure
und BDNF vor der Transplantation. Im Gegensatz dazu wurde gezeigt,
daß unbehandelte menschliche
BMSC, die in normales Striatum der Ratte transplantiert wurden,
sich nicht unterschiedlich verteilten oder durch die Stelle differenzierten,
ungeachtet ihrer weit verteilten Migration. S. A. Azizi, et al.,
Proc. Nat. Acad. Sci. (U.S.A.) 95: 3908–3913 (1998).
-
Wir
wollen nicht durch eine Theorie gebunden sein, schlagen aber dennoch
vor, daß die
Vorbehandlung von BMSC mit Retinsäure und BDNF die Expression
von Zelloberflächenproteinen
oder Rezeptoren mit einer Affinität für die entsprechenden trophischen
Faktoren, Cytokine oder Zelladhäsionsmoleküle induziert, die
normalerweise von spezifischen neuronalen Populationen produziert
werden. Dies scheint ein nützliches Modell
für die
Untersuchung des Mechanismus für
die Affinität
von BMSC für
spezifische Hirnregionen zu sein. Diese Affinität von vorbehandelten BMSC für spezifische
Hirnregionen wird die zielgerichtete Lenkung von neuronalen Populationen
für zelluläre Therapien
erlauben, die von Gentherapeutika bis zu neuraler Wiederherstellung
bei neurodegenerativen Erkrankungen, Schlaganfall und Trauma reichen.
-
Um
sicherzugehen, daß die β-Gal+-Zellen
tatsächlich
von BMSC abgeleitet sind, wurden unter Verwendung von BMSC, die
mit anderen Markern markiert waren, zwei andere Experimente durchgeführt (Beispiele
7 und 8 nachstehend). Dies war notwendig, weil einige Populationen
von normalen, nicht transplantierten Rattenneuronen eine endogene β-Galactosidase-Aktivität exprimieren.
Mit der Anwesenheit von mehreren anderen Markern von Maus-BMSC bestimmten
wir, daß die β-Gal+-Zellen
in der Tat von Mäusen
abgeleitet waren und keine endogenen Rattenneuronen waren.
-
Beispiel 4. Ataxia-Behandlung
-
"Wobbler"-Mäuse (JAX
labs) exprimieren eine Mutation, bei der die Purkinje-Zellen des Cerebellum
im Alter von 3 bis 4 Wochen rasch degenerieren. Der Verlust an Purkinje-Zellen
scheint die vorherrschende Auswirkung der Mutation zu sein, und
es degenerieren keine anderen Neuronen als die mitralen Zellen des
Riechkolbens und wenige Thalamus-Neuronen. Der Verlust der Purkinje-Zellen
korreliert mit dem Beginn eines ataxischen wackeligen Schritts,
der das Leben über
anhält,
der aber die Gesundheit der Tiere nicht auf andere Weise beeinflußt.
-
Vorkonditionierte
BMSC (wie vorstehend beschrieben) werden in das Gehirn dieser Tiere
im Alter von 6 Wochen transplantiert. Für jedes Experiment werden insgesamt
12 mutierte Tiere und 12 normale Tiere untersucht. Die Hälfte der
Tiere empfängt
vorkonditionierte BMSC von lacZ-Mäusen und die Hälfte erhält eine Scheinoperation.
Obwohl das Ziel der Ersatz der cerebellaren Purkinje-Zellen ist,
wird das Transplantat im Striatum planiert, da wir zeigten (Beispiel
3), daß das
Cerebellum eine bevorzugte Region für die Migration und stellenspezifische
Differenzierung in Purkinje-ähnliche
Neuronen zu sein scheint. Alternative Transplantationstellen sind
die Injektion in den lateralen Ventrikel und direkt in das Cerebellum,
sorgfältig,
um traumatische Ataxia zu vermeiden.
-
Um
zu bestimmen, ob die Transplantationen in einer funktionellen Verbesserung
des neurologischen Defizits resultierten, wird die Grundlinie von
spontanen Schritten vor der Operation durch Aufzeichnung der Abdrücke einer
mit Tinte versehenen Pfote quantifiziert, die auf einem schmalen,
36 Inch langen Papierstreifen auf dem Boden eines geschlossenen
Laufwegs (36'' lang, 3'' breit und 6'' hoch)
zurückblieben.
Außerdem
wurde die Leistung auf einem Balancebalken gemessen (die Fähigkeit
und die erforderliche Zeit zur Überquerung eines
Stabs, der zwischen zwei Plattformen verläuft). Die Messungen der Fortbewegung
und Koordination werden sowohl bei den mutierten Mäusen als
auch bei der Kontrollgruppe von normalen Mäusen mit demselben genetischen
Hintergrund zu den folgenden Zeitpunkten vorgenommen: 1 Woche vor
der Operation und 1 Woche, 1 Monat, 2 Monate und 3 Monate nach der
Operation.
-
Zu
einem Zeitpunkt, bei dem es eine signifikante Verbesserung bei Fortbewegung
und Koordination gibt, werden die Tiere getötet und die Gehirne werden
auf die Verteilung und das Maß an
Differenzierung der transplantierten BMSC untersucht. Der BMSC-Ursprung
der Zellen wird durch β-Gal+-Färbung bestimmt.
Der Marker für
die Purkinje-Zellen ist die Calbindin-Immunreaktivität. Der Anteil
der β-Gal+-Zellen, die
mit Calbindin co-markiert sind, wird unter Verwendung der stereologischen
Technik bestimmt.
-
Beispiel 5. Differenzierung
von Menschlichen Knochenmarkzellen (BMSC) In Vitro.
-
Kurz
zusammengefaßt
wurden BMSC aus Gesamtknochenmark der Maus, des Kalbs und des Menschen
gewonnen. BMSC-Kulturen wurden mit a) epidermalem Wachstumsfaktor
(EGF), b) Retinsäure
(RA), c) neuronalem N5-Medium und d) vom Gehirn abgeleitetem neurotrophem
Faktor (BDNF) plus RA inkubiert.
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BMSC
wurden von verbliebenem Knochenmarkmaterial isoliert (Knochenstücke mit
anhängendem stromalen
Zellen, Fettgewebe und Splittern), das auf dem Nylonmaschenfilter
zurückblieb,
das routinemäßig bei
der Filtration von frisch gewonnenem menschlichem Mark verwendet
wird, das für
die Knochenmarktransplantation verwendet werden soll. Das Filtrat
enthält
den größten Teil
der hämatopoietischen
Elemente des Knochenmarks, der dann für den Ersatz von menschlichem
Knochenmark verarbeitet wird. Wir verwenden die Filter, die üblicherweise
verworfen werden. Die Filter wurden fünfmal mit PBS gewaschen. Die
PBS-Lösung wurde
zentrifugiert, um die schwereren Knochenstücke abzulagern. Der Überstand
wurde in Zellkulturmedium resuspendiert und in Gewebekulturkolben
ausplattiert (wie in Beispiel 1). Die BMSC wurden durch ihre Adhärenz an
die Plastikkulturkolben abgetrennt, während die kleineren hämatopoietischen
Stammzellen in dem Medium suspendiert blieben und entfernt wurden,
wenn das Kulturmedium durch frisches Medium ersetzt wurde. Die menschliche
Knochenmarksfraktion zum Ausplattieren wurde mit Dulbeccos minimal
essentiellem Medium (DMEM, GIBCO/BRL) und 10% FBS 1:1 verdünnt und
30 Minbei 1.000 × g über einen
Dichtegradienten (Ficoll-Paque Plus, 1,077 g/ml, Pharmacia) zentrifugiert.
Der Überstand
und die Zwischenschicht wurden vereint, mit MEM mit 10% fötalem Kälberserum
(FCS) auf etwa 20 ml verdünnt
und in mit Polyethylenimin beschichteten Plastikkolben ausplattiert.
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Knochenmark
der Maus wurde in 10 ml PBS und 5% BSA gebracht. Die Zellen wurden
in diesem Medium gewaschen, und zentrifugiert (5 Minbei 2000 U/Min.)
Die Zellen wurden in Wachstumsmedium resuspendiert, das aus DMEM
bestand, ergänzt
mit 2 mM Glutamin, 0,001% β-Mercaptoethanol,
nicht essentiellen Aminosäuren
und 10% Pferdeserum. Die Zellen wurden in den Kolben 2 Tage inkubiert
und die nicht adhärenten Zellen
wurden durch Ersatz des Mediums entfernt. Nachdem die Kulturen Konfluenz
erreichten wurden die Zellen durch 3–4 Minuten Inkubation mit Trypsin
(0,25%) und 1 mM EDTA bei 37°C
abgelöst.
Sie wurden für
eine spätere
Verwendung eingefroren oder nach 1:2- oder 1:3-Verdünnung unter
Zugabe von Epidermalem Wachstumsfaktor (EGF), 10 ng/ml, oder von
Blutplättchen
abgeleitetem Wachstumsfaktor (PDGF), 5 ng/ml, wieder ausplattiert.
Diese Prozedur wurde für
3–5 Passagen
wiederholt.
-
Menschlichen
Gesamtknochenmarkzellen wurde erlaubt, 2 Tage an den Kulturkolbenboden
zu adhärieren,
und nach der Entfernung von den Kolben wurden sie in einem Medium
ausplattiert, das das Mitogen epidermaler Wachstumsfaktor (EGF)
enthielt. Dies resultierte in einer Proliferation der Zellen, ohne
die Differenzierung signifikant zu induzieren, Die Zellen wurden
dann von dem Kolbenboden entfernt und in Kulturgefäßen von
35 mm in der Gegenwart von neuronalem Wachstumsmedium (N5) ausplattiert,
das ergänzt
war mit fötalem
Kälberserum
(FCS), 10% Retinsäure
(RA) und einem von mehreren Wachstumsfaktoren (BDNF, GDNF oder NGF)
(oder eingefroren für
eine spätere
Verwendung). Die üblichen
Markstromazellen waren reich an Fibronectin (weiß in 5A). Nach
7 bis 14 Tagen entwickelte ein kleiner Anteil (< 2%) der menschlichen BMSC einen deutlich
Neuronen-ähnlichen
Phänotyp
und deutlich Neuronen-ähnliche
Marker. Die immuncytochemische Analyse der Kulturen offenbarte die
Anwesenheit von Nestin-ir-Zellen (5B), NeuN-ir-Zellen (5C)
und GFAP-ir-Zellen (5D). BMSC, die mit RA und BDNF
inkubiert wurden, resultierten in der Expression des neuronalen
Markers NeuN, während
die Menge an exprimiertem Fibronectin im Vergleich mit den Kulturen,
die mit EGF allein konditioniert waren, abnahm.
-
Nach
7 Tagen wurde die Expression der neuronalen Marker (Nestin, Neuronen-Spezifisches
Nukleäres
Protein oder neuN und GFAP) und ein Marker für Knochenmarkstromazellen (Fibronectin)
mittels Western Blot-Analyse und immuncytochemie analysiert (6).
Für die
Western Blot-Analyse wurden die Kulturen dreimal in kaltem PBS gewaschen,
in eiskaltes PBS geschabt und in einem eiskalten Lysierungspuffer
lysiert, der 20 nM Tris/HCI (pH-Wert = 8,0), 0,2 mM EDTA, 3% Nonidet
P-40, 2 mM Orthovanadat, 50 mM NaF, 10 mM Natriumpyrophosphat, 100
mM NaCl und jeweils 10 μg
Aprotinin und Leupeptin pro ml enthielt. Nach 10 Minlnkubation auf
Eis wurden die Proben 15 Minbei 14.000 × g zentrifugiert und die Überstände gewonnen.
Ein Teilvolumen wurde für
die Gesamtproteinbestimmung (Bio-Rad-Test) entnommen. Ein Teilvolumen,
das 30 μg Gesamtprotein
von jeder Probe entsprach, wurde mittels SDA/PAGE unter reduzierenden
Bedingungen aufgetrennt und mittels Elektrophorese auf Nitrocellulosefilter übertragen.
Die unspezifischen Bindung von Antikörper wurde durch 2 Std. Inkubation
mit 3%-igem BSA blockiert. Das Immunblot-Verfahren wurde mit anti-trk A-Rezeptor
des Kaninchens (oder dem entsprechenden Antikörper für den Wachstumsfaktorrezeptor
von Interesse) durchgeführt,
gefolgt von mit Peroxidase konjugierten sekundären anti-Immunglobulin-Antikörpern, und die Blots wurden
mit dem Verfahren der verstärkten
Chemielumineszenz (ECL, Amersham) entwickelt. Die Western-Blots
der Zellkulturlysate (6) ergaben vorläufige Hinweise,
daß BDNF
+ RA + N5 (Säule
4) bei menschlichen BMSC in der höchsten Expression an Nestin-ir
und NeuN-ir resultierten.
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Darüber hinaus
wurden Zellen, die wie oben von dem Kolbenboden entfernt wurden
(BMSC) oder mittels magnetischer Zellsortierung abgetrennt wurden,
in der Gegenwart von neuronalem Wachstumsmedium (N5) in Kulturschalen
von 35mm erneut ausplattiert, das mit 5% Pferdeserum, 1% FBS, Transferrin
(100 μg/ml), Putrescin
(60 μM),
Insulin (25 μg/ml),
Progesteron (0,02 μM),
Selen (0,03 μM),
9-cis-Retinsäure oder all-trans-Retinsäure (RA)
(0,5 μM)
und irgendeinem von mehreren neuronalen Wachstumsfaktoren mit einer Konzentration
von 1–10
ng/ml (vom Gehirn abgeleiteter Wachstumsfaktor-BDNF, von Gliazellen
abgeleiteter neurotropher Faktor-GDNF und Nervenwachstumsfaktor
(NGF) ergänzt
war. Nach 7 bis 14 Tagen hatten einige der BMSC die Morphologie
geändert
und sich zu den Phänotypen
von Neuronen, Gliazellen und Fibroblasten entwickelt.
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Beispiel 6. Effekte der
gemeinsamen Kultur von menschlichen BMSC mit fötalen striatalen Kulturen der
Ratte
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BMSC
der Maus, konditioniert mit RA und BDNF, wurden mit primären neuronalen
mesencephalischen Zellen co-kultiviert, die von fötalen E15-Ratten
gewonnen wurden. Menschliche BMSC wurden unter Verwendung der vorstehend
beschriebenen Verfahren etabliert. Die Zellen wurden mit einer Konzentration
von 10 μM
fluoreszenzgrünem "Cell Tracker" (5-Chlormethylfluoresceindiacetat,
Molecular Probes, Inc.) markiert und auf einem Zellbett von fötalen striatalen
Zellen der Ratte ausplattiert, das drei Tage zuvor hergestellt worden
war. Die Kulturen wurden mit RA (0,5 μM) + BDNF (10 ng/ml) in N5-Medium
gefüttert.
Nach 10 Tagen Kultur wurden die Zellen unter Verwendung von primären Antikörpern gegen
NeuN, GFAP, Nestin und Fibronectin für die Immuncytofluoreszenz
verarbeitet, gefolgt von einem sekundären Antikörper, der mit Texas-Rot fluoreszenzmarkiert
war. Dies erlaubte eine zweifache Markierung von Zellen, um zu bestimmen,
ob eine Zelle, die spezifische Marker für Neuronen, Gliazellen oder
Neuroectoderm zeigte, auch einen Knochenmarkursprung hatte. Vgl.
die 7A–7F.
Die 7A zeigt Zellen, die für den neuronalen Marker (NeuN)
immunreaktiv sind. Die 7B zeigt den Gliazellmarker
(GFAP). Die 7C und 7D zeigen
die entsprechende Fläche mit weiß markierten
Zellen (mit Cell Tracker markierte BMSC). Die 7E und 7F zeigt
Zellen, die doppelt markiert waren. Interessanterweise waren zwei
dieser NeuN-ir-Zellen
von BMSC-Ursprung und eine der GFAP-ir-Zellen war von BMSC-Ursprung.
Diese Ergebnisse stellten einen zusätzlichen Beweis bereit, daß BMSC,
die von Mensch oder Maus abstammten, in der Lage waren, in Zellen
des neuralen Phänotyps
zu differenzieren.
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LacZ-markierte
BMSC, die mit primären
mesencephalischen Kulturen der Ratte co-kultiviert wurden, differenzierten
in Neuronen-ähnliche
Zellen, die mit NeuN-ir
und β-Gal
co-markiert waren.
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Beispiel 7. In Vivo
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lacZ-BMSC
von Mäusen
wurden in denervierten Corpus striatum von Ratten, die zuvor mit
6-OH-Dopamin geschädigt
worden waren, und in nicht geschädigte
Ratten transplantiert. Einen und drei Monate später wurden die Ratten getötet und
die Gehirne wurden für
die Histochemie und Immuncytochemie verarbeitet. BMSC-abgeleitete Zellen
wurden durch die β-Gal+-Anfärbung oder
durch anti-Maus-Antikörper, die
gegen das wichtige Histokompatibilitäts-Antigen Typ 1 der Maus gerichtet
waren, sichtbar gemacht. Die Expression von neuronalen Markern in
BMSC-abgeleiteten
Zellen wurde durch ihre Immunreaktivität mit Antikörpern gegen das Neuronen-spezifische
nukleäre
Antigen (NeuN-ir), Tyrosinhydroxylase (TH), das Mikrotubuli-assoziierte Protein
(MAP2), Neurofilament (NF) und Calbindin (CB) bestimmt.
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BMSC-abgeleitete
Zellen, die in das Striatum transplantiert wurden, blieben nicht
im Striatum lokalisiert, wohin sie transplantiert worden waren,
sondern wurden im Mittelhirn, Thalamus und selten im Cerebellum gefunden,
wenn sie mit dem anti-Maus-Antikörper identifiziert
wurden. Einige dieser Maus-BMSC co-exprimierten NeuN-ir oder TH-ir.
Transplantierte und Kontrollratten (nicht transplantiert) zeigten β-Gal+-Zellen in ähnlichen
und unterschiedlichen Verteilungen. β-Gal+-Zellen wurden im Riechkolben,
dem supraoptischen und paraventrikulären Hypothalamus, dem roten
Nucleus, dem dritten Nerv-Nucleus, der S. nigra gefunden und waren
im Cerebellum in einem Muster ähnlich
dem von Purkinje-Zellen in nicht transplantierten Ratten verteilt.
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BMSC,
konditioniert mit RA und BDNF, exprimierten neuronale Marken und
verminderten die Expression von stromalen und fibroblastischen Markern.
Wenn konditionierte lacZ-BMSC mit primären mesencephalischen Neuronen
co-kultiviert wurden, co-exprimierten viele BMSC-abgeleitete Zellen
NeuN-ir und β-Gal. Wenn
sie in denerviertes Striatum transplantiert wurden, exprimierten
konditionierte BMSC mehrere neuronale Marker und wanderten von der
Stelle der Transplantation zu beiden Seiten des Thalamus und in
kleinerem Maß zum
Hippocampus und zu der nicht beschädigten S. nigra. Die positive
Anfärbung
für die β-Gal-Aktivität in Ratten
ohne Transplantation ergab einen Artefakt, den man leicht fälschlicherweise
für β-Gal-BMSC halten könnte. Ein
zweiter Marker für
BMSC bestätigte
jedoch, daß diese
Zellen wanderten und zu Neuronen-ähnlichen Zellen differenzierten.
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Beispiel 8. In vivo-Ergebnisse,
die unter Verwendung eines dritten Markers für BMSC zeigen, daß BMSC in neurale
Zellen differenzieren (Neuronen oder Gliazellen)
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Die
vorstehenden Beispiele verwendeten β-GaI+-BMSC von Mäusen und
für Mäuse spezifische
Antikörper.
Bei diesem Experiment wurden BMSC der Maus mit dem roten Fluoreszenzfarbstoff
PKH26 (Sigma, Inc.) oder Cell Tracker Orange (Molecular Probes,
Inc.) vor der Transplantation in denerviertes Striatum, wie vorstehend
beschrieben, vormarkiert. Zwei Wochen nach der Transplantation waren
die fluoreszierenden BMSC von der Stelle der Transplantation weggewandert
(einige zum cerebralen Cortex auf der contralateralen Seite). Nach
nur zwei Wochen hatte ein kleiner Anteil der transplantierten Zellen
angefangen, neurale Marker wie NeuN-ir und GFAP-ir zu exprimieren
(8 und 9). BMSC der Maus, die mit rotem
PKH26 markiert waren, exprimieren auch den neuronalen Marker NeuN
(weiß in 8).
Zusätzlich
ist die Morphologie der doppelt markierten Zellen diejenige von
Neuronen. Mit einem confocalen Rastermikroskop Zeiss LSM510 wurde ein
Bild produziert. In 9 ist eine doppelt markierte
Gliazelle mit der roten Fluoreszenzmarkierung (grau), was sie als
eine BMSC-abgeleitete Zelle identifiziert, und die grüne Fluoreszenz
(weiß)
ist auf GFAP-ir zurückzuführen. Man
beachte, daß die
Morphologie die einer Gliazelle ist.
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Industrielle Anwendbarkeit
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Die Überprüfung von
Gehirngewebeschnitten bei den vorstehenden Experimenten offenbarte
regenerierende BMSC-abgeleitete β-Gal+-Zellen
in mehreren Hirnregionen, die entfernt sind von der Implantationsstelle
im Corpus striatum. Die Migration der behandelten BMSCs umfaßt, ist
aber nicht beschränkt
auf, die folgenden Hirnregionen: mitrale Zellzone des Riechkolbens,
paraventrikuläre
und supraoptische Nuclei von Hypothalamus, Hippocampus, Habenula,
oculomotorischer Nucleus, roter Nucleus, S. nigra, Abducens, faciale und
hyoglossale Schädelnerv-Nuclei, die untere
Olive der Medulla, das ventrale Horn des Rückenmarks und die cerebellare
Purkinje Zellschicht. Die BMSC-β-Gal+-Zellen
nahmen vielerlei Phänotypen
an, einschließlich Epithel-ähnliche
cuboidale Zellen im choroiden Plexus; kleine Oligodendroglia-ähnliche
Zellen im optischen Chiasma und der sub-corticalen Substantia alba;
große
Neuronen-ähnliche
Zellen im roten Nucleus, der S. nigra und den Motor-Nuclei des Hirnstamms.
Dieses neue Verfahren für
die neurale Transplantation ist ein wissenschaftlich durchführbarer
und klinisch vielversprechender Weg für die Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen
und Schlaganfall ebenso wie für
die Reparatur von traumatischen Verletzungen des Gehirns und Rückenmarks.
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Es
gibt zahlreiche Verwendungen von BMSC in universitären und
pharmazeutischen Forschungslabors. Menschliche BMSC, die im Rattenmodell
zum Cerebellum wandern und die Charakteristika von Purkinje-Zellen
annehmen, können
verwendet werden, um die Wirkungen (sowohl therapeutische als auch
toxische) von Wirkstoffen auf menschliche cerebellare Zellen zu
testen. In ähnlicher
Weise können
menschliche BMSC, implantiert in andere Bereiche des Gehirns, die
die Charakteristika dieser Zellen annehmen, für die Testung der Toxizität von Wirkstoffen
und der therapeutischen Wirksamkeit bei einer Vielzahl von Störungen verwendet werden.
Vor der Implantation können
die Zellen gentechnisch verändert
werden, damit sie Gene tragen, die bei verschiedenen Störungen des
Gehirns und Nervensystems eine Rolle spielen.
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Eine
mögliche
Anwendung der migratorischen und regenerativen Natur der BMSCs ist
die Behandlung der Parkinson-Krankheit. Die vorbehandelten BMSCs
können
fötale
Neuronen ersetzen, die bei dieser Krankheit für die Transplantation verwendet
wurden. Von den BMSCs, die mit Retinsäure und BCNF behandelt wurden,
wurde gezeigt, daß sie
zur Substantia nigra wandern, wo ein Defizit an dopaminergen Neuronen
PD verursacht. Die Verabreichung von BMSCs in die Substantia nigra
könnte
nigrale Neuronen regenerieren und den Fluß an Dopamin zu dieser Region
wiederherstellen.
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Die
Regeneration der cerebellaren Purkinje-Zellschicht kann helfen,
um die koordinierte Bewegung des Patienten zu verbessern. Die Wiederherstellung
des Cerebellum wäre
bei cerebellaren Tumoren von Nutzen, typischerweise einem Medulloblastom,
das in der Kindheit auftritt. Bei Erwachsenen kann ein ähnliches Syndrom
bei chronischem Alkoholismus beobachtet werden, der eine Degeneration
des Kleinhirnwurms verursacht. Der Patient hat einen unsteten, schwankenden
ataxischen Gang; er oder sie geht auf einer breiten Basis und schwankt
hin und her. Barr, M. L. und Kiernan, J. A. THE HUMAN NERVOUS SYSTEM,
AN ANATOMICAL VIEWPOINT, 6te Ausg., J. B. Lippincott Company, Philadelphia
(1993).
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Eine
andere Verwendung für
die Migration und Regeneration von BMSCs ist in der mitralen Zone
des Riechkolbens. Impulse vom Riechkolben werden übermittelt
zu den olfaktorischen Bereichen für die subjektive Wahrnehmung
von Gerüchen
und Aromen. Barr, M. L. und Kiernan (ibid.). Die Migration und Regeneration
von BMSCs zu diesen Hirnregionen könnte den Verlust an Geschmack
durch toxische Chemikalien, Alter und Verletzung behandeln.
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Die
Verabreichung von BMSCs kann bei der Regeneration der Nuclei des
facialen und hyoglossalen Schädelnervs
und der Wiederherstellung der Beweglichkeit von Gesichtsmuskeln
nach einem Schlaganfall oder einer anderen Verletzung verwendet
werden.
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Die
Verabreichung von BMSCs könnte
bei der Regeneration des ventralen Horns des Rückenmarks und bei der Wiederherstellung
von motorischen Fertigkeiten helfen, die bei einem Trauma des Rückgrats
verloren ging.
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Die
Verabreichung von BMSCs könnte
bei der Regeneration einer verletzten hippocampalen Region helfen.