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Technisches Fachgebiet
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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Stahlstab, oder -grobdraht zur
Verwendung beim Kaltschmieden, der zur Herstellung von Baugruppen
für Maschinen,
wie zum Beispiel von Autos und Baumaschinen verwendet wird, und
ein Verfahren zu dessen Herstellung. Genauer ausgedrückt, bezieht
sich die Erfindung auf einen Stahlstab oder -grobdraht zur Verwendung
beim Kaltschmieden mit verbesserter Duktilität und guter Eignung für das Kaltschmieden
bei schwerer Bearbeitung und ein Verfahren zu dessen Herstellung.
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Stand der Technik
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Kohlenstoffstähle zur
Verwendung in Baugruppen für
Maschinen und niedrig legierte Stähle zur Verwendung in Baugruppen
für Maschinen
wurden konventionell als Baustahlwerkstoffe zur Verwendung in Baugruppen
für Maschinen,
wie zum Beispiel von Autos und Baumaschinen verwendet. Baugruppen
für Maschinen,
so wie zum Beispiel Bolzen, Stäbe,
Maschinenteile und Komponenten für
Automobil-Antriebssysteme wurden bisher aus diesen Stahlwerkstoffen
hauptsächlich
durch Warmschmieden und spanende Bearbeitungsprozesse hergestellt.
Ein neuer Trend ist jedoch, zur Erhöhung der Produktivität und anderer
Vorteile die oben genannten Prozesse durch einen Kaltschmiedeprozess
zu ersetzen. Im Kaltschmiedeprozess, wird das Kaltschmieden üblicherweise
bei warmgewalzten Stahlwerkstoffen nach dem Weichglühen (SA)
angewendet, um die Kaltbearbeitbarkeit zu gewährleisten. Ein Problem beim
Kaltschmieden ist je doch, dass die Stahlwerkstoffe sich durch die
Bearbeitung verhärten
und ihre Duktilität
herabgesetzt wird, wodurch Risse auftreten können und sich die Betriebsdauer
von Metallformwerkzeugen bzw. Metallgesenken verringert. Speziell
bei schwerem Kaltschmieden ist Rissbildung während des Kaltschmiedens, respektive
die unzureichende Duktilität
der Stahlwerkstoffe, oft das Haupthindernis für eine Prozessumstellung vom
Warmschmieden zum Kaltschmieden.
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Mittlerweile
ist, da das Weichglühen
(SA) eine Erwärmung
bei hohen Temperaturen und lange Stehzeiten der Stahlwerkstoffe
erfordert, nicht nur eine Einrichtung zur Wärmebehandlung, so wie zum Beispiel
ein Durchlaufofen erforderlich, sondern es wird auch Energie für die Erwärmung verbraucht,
und daher trägt
dieser Prozess zu einem großen
Ausmaß zu
den Gesamtherstellungskosten bei. Um dies bewältigen zu können, wurden vielfältige Technologien
im Hinblick auf Produktivitätssteigerung,
Energieeinsparung etc. vorgeschlagen.
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Einige
Beispiele sind wie folgt: Die ungeprüfte
japanische Patentveröffentlichung
Nr. S57-63638 stellt ein Verfahren zur Verkürzung der
Weichglühzeit
vor und erzielt einen Stahl-Grobdraht mit verbesserten Kaltschmiedeeigenschaften
durch Abkühlen
des Stahlwerkstoffs auf 600°C
mit einer Abkühlgeschwindigkeit
von 4°C/s
oder höher
nach dem Warmwalzen, um ein Abschreckgefüge zu erhalten und dann Durchführen einer Weichglühung in
Inertgasatmosphäre
am mit Zunder bedeckten Stahlwerkstoff. Die ungeprüfte
japanische Patentveröffentlichung
Nr. S60-152627 schlägt
ein Verfahren für
ein schnelles Weichglühen
durch die Kontrolle der Fertigwalzbedingungen vor, indem der Stahlwerkstoff
nach dem Walzen rasch abgekühlt
wird und eine Feinstruktur bildet, in der feiner Perlit, Bainit
oder Martensit mit fein verteiltem voreutektoidischen Ferrit vermischt
wird. Die ungeprüfte
japanische Patentveröffentlichung
Nr. S61-264158 schlägt
ein Verfahren zur Verringerung der Stahlhärte nach dem Weichglühen vor,
indem die chemische Zusammensetzung des Stahls verbessert wird,
und zwar wird ein niedriglegierter Stahl mit einem verringerten
P-Anteil von 0,005 oder weniger erzeugt, und das Verhältnis Mn/S ≥ 1,7 und Al/N ≥ 4,0 wird
erfüllt,
und die
japanische
ungeSprüfte
Patentveröffentlichung
Nr. S60-114517 schlägt
ein Verfahren zur Vermeidung eines Weichglühprozesses vor der Kaltumformung
durch den Einsatz eines gesteuerten Walzschrittes vor.
EP 1 045 044 liefert einen Stahl für das Kaltschmieden,
der eine verbesserte Oberflächenschichthärte und
verbesserte Enthärtungseigenschaften durch
Glühung
aufweist, wobei er C = 0,1–1,0
Gewichtsprozent, Si = 0,1–2,0
Gewichtsprozent, Mn = 0,01–1,50 Gewichtsprozent,
P ≤ 0,10
Gewichtsprozent, S ≤ 0,50
Gewichtsprozent, N ≤ 0,005
Gewichtsprozent und den Restanteil Fe enthält und Perlit in der Oberfläche aufweist.
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All
diese herkömmlichen
Verfahren sind darauf ausgerichtet, das Weichglühen vor dem Kaltschmieden zu
verbessern oder zu vermeiden und zielen nicht darauf ab, die mangelhafte
Duktilität
der Stahlwerkstoffe zu verbessern, wobei dies das Haupthindernis
ist, den Prozess für
die Herstellung von Maschinenkomponenten, die eine schwere Bearbeitung
erfordern, von Warmschmieden auf Kaltschmieden umzustellen.
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Offenbarung der Erfindung
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In
Anbetracht der oben genannten Situation ist das Ziel dieser Erfindung,
einen Stahlstab oder -grobdraht für das Kaltschmieden mit verbesserter
Duktilität
nach dem Weichglühen
zu erzeugen, und die Rissbildung im Stahlwerkstoff während des
Kaltschmiedens zu verhindern, wobei dies bisher bei der Herstellung
von Baugruppen für
Maschinen durch Kaltschmieden nach dem Durchführen des Weichglühens an
einem warmgewalzten Stahlstab oder -grobdraht problematisch war,
und ein Verfahren zu dessen Herstellung.
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Die
Erfinder dieser Erfindung entdeckten, dass es resultierend aus der
Untersuchung der Kaltbearbeitbarkeit eines Stahlstabs oder -grobdrahts
für das
Kaltschmieden möglich
war, einen Stahlstab oder -grobdraht für das Kaltschmieden zu erzeugen,
der eine ausgerechnete Duktilität
nach dem Weichglühen
aufweist, indem nur die Oberflächenschicht
des Stahlstabs oder -grobdrahts einer bestimmten chemischen Zusammensetzung
gehärtet
wurde und die Struktur seines Innenbereichs enthärtet wurde.
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Das
Wesentliche dieser Erfindung, die auf der Basis der oben genannten
Ergebnisse erstellt bzw. aufgebaut wurde, ist wie folgt:
- (1) Stahlstab oder -grobdraht für das Kaltschmieden
mit verbesserter Duktilität
nach dem Weichglühen,
der eine chemische Zusammensetzung in Massenproduzent wie folgt
aufweist:
0,1 bis 0,65 % C,
0,01 bis 0,1 % Si,
0,2
bis 1,7 % Mn,
0,001 bis 0,15 % S,
0,015 bis 0,1 % Al,
0,0005
bis 0,007 % B, und
den eingeschränkten Elementen:
0,035
oder weniger P,
0,01 % oder weniger N und
0,003 % oder
weniger 0,
wobei der Rest aus Fe und nicht vermeidbaren Verunreinigungen
besteht, wobei dieser folgendermaßen gekennzeichnet ist: der
Flächenprozentanteil
der Ferritfeinstruktur beträgt
10 % oder weniger in dem Bereich von der Oberfläche bis zu einer Tiefe von
0,15 mal dem Radius des Stahlstabs oder -grobdrahts; der andere
Bereich besteht im Wesentlichen aus Martensit, Bainit und/oder Perlit;
darüber
hinaus ist die mittlere Härte
des Bereichs von 0,5 mal dem Radius bis zu seiner Mitte um mindestens
HV 20 geringer als die Härte seiner
Oberflächenschicht
(der Bereich ab der Oberfläche
bis zu einer Tiefe von 0,15 mal dem Radius).
Der beanspruchte
Stahlstab oder -grobdraht für
das Kaltschmieden mit verbesserter Duktilität nach dem Welchglühen entsprechend
Punkt 1 enthält
wahlweise einen oder mehrere der folgenden Elemente:
0,2 Massenprozent
oder weniger Ti,
3,5 % oder weniger Ni,
2 % oder weniger
Cr,
1 % oder weniger Mo,
0,005 % bis 0,1 % Nb,
0,03
% bis 0,3 % V,
0,02 % oder weniger Te,
0,02 % oder weniger
Ca,
0,01 % oder weniger Zr,
0,035 % oder weniger Mg,
0,1
% oder weniger Y und
0,15 % oder weniger Seltenerdelemente
(SEM).
- (2) Stahlstab oder -grobdraht für das Kaltschmieden mit verbesserter
Duktilität
nach dem Weichglühen
entsprechend Punkt (1), wobei dieser so gekennzeichnet ist, dass
die Austenit-Korngrößenzahl
entsprechend der Japanischen Industrienorm (JIS) 8 oder größer im Bereich
ab der Oberfläche
bis zu einer Tiefe von 0,15 mal dem Radius des Stahlstabs oder grobdrahts
ist.
- (3) Ein Verfahren zur Herstellung eines Stahlstabs oder -grobdrahts
für das
Kaltschmieden mit verbesserter Duktilität nach dem Weichglühen, wobei
dieses so gekennzeichnet ist, dass an einem Stahl mit der oben definierten
chemischen Zu sammensetzung ein Warm-Fertigwalzschritt so durchgeführt wird,
dass seine Oberflächentemperatur
am Ende des letzten Fertigwalzgerüsts auf 700°C bis 1.000°C eingestellt wird und dieser
dann mindestens einen oder mehrere Prozesszyklen durchläuft, bestehend
aus Raschabkühlung
auf eine Oberflächentemperatur
von 600°C
oder darunter und Erholung durch seine Eigenwärme auf eine Oberflächentemperatur
um 200 auf 700°C,
so dass der Flächenprozentanteil
der Ferritstruktur im Bereich von der Oberfläche bis zu einer Tiefe von
0,15 mal dem Radius des Stahlstabs oder -grobdrahts 10 oder weniger
beträgt,
und der andere Bereich im wesentlichen aus Martensit, Bainit und/oder
Perlit besteht, und weiterhin die mittlere Härte des Bereichs in einer Tiefe
von 0,5 mal dem Radius bis zur Mitte um HV 20 oder mehr niedriger
ist als die Härte
der Oberflächenschicht
(dem Bereich von der Oberfläche
bis zu einer Tiefe von 0,15 mal dem Radius).
- (4) Stahlstab oder -grobdraht für das Kaltschmieden mit verbesserter
Duktilität,
der so gekennzeichnet ist, dass der Stahlstab oder -grobdraht wie
bei jedem der Punkte (1) oder (2) einer Weichglühung unterzogen wird, wobei
der Grad der weichgeglühten
Struktur definiert durch JIS 3539 innerhalb von Nr. 2 im Bereich von
der Oberfläche
bis zu einer Tiefe von 0,15 mal dem Radius des Stahlstabs oder -grobdrahts
liegt und zusätzlich
der Grad der weichgeglühten
Struktur im Bereich in der Tiefe von 0,5 mal dem Radius bis zur Mitte
innerhalb von Nr. 3 liegt.
- (5) Stahlstab oder -grobdraht für das Kaltschmieden mit verbesserter
Duktilität
entsprechend Punkt (4), wobei dieser so gekennzeichnet ist, dass
die Korngrößenzahl
der Ferrite im Bereich von der Oberfläche bis zu einer Tiefe von
0,5 mal dem Radius des Stahlstabs oder -grobdrahts 8 oder mehr entsprechend
JIS beträgt.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen:
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1 ist
eine Abbildung, die das Verhältnis
zwischen dem Abstand (mm) von der Oberfläche und der Härte (HV)
eines Stahlstabs für
das Kaltschmieden (C: 0,48 %) mit einem Durchmesser von 36 mm, entsprechend
dieser Erfindung, darstellt.
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2(a) ist eine lichtmikroskopische Abbildung (X
400) der Oberfläche
eines Stahlstabs und 2(b) ist
eine weitere der Mitte.
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3(a) ist eine lichtmikroskopische Abbildung (X
400) der Oberfläche
des in 1 dargestellten Stahlstabs nach dem Weichglühen und 2(b) ist eine weitere seiner Mitte.
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4 ist
eine schematische Zeichnung, die ein Beispiel für eine in dieser Erfindung
verwendete Walzstrecke zeigt.
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5(a) ist ein Diagramm, das CCT-Kurven darstellt,
um die Struktur der Oberflächenschicht
und des Innenbereichs eines Stahlstabs oder -grobdrahts zu erläutern, und 5(b) ist eine Schnittansicht, die die Struktur
eines Stahlstabs oder -grobdrahts nach der Abkühlung und Erholung zeigt.
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Beste Ausführung der Erfindung
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Die
Erfindung wird nachfolgend im Detail beschrieben. Als erstes werden
die Gründe
für die
oben definierte chemische Zusammensetzung zur Realisierung der Struktur
bzw. Feinstruktur und der mechanischen Eigenschaften, so wie zum
Beispiel Härte
und Duktilität,
eines für
diese Erfindung vorgesehenen Stahlstabs oder -grobdrahts für das Kaltschmieden
erklärt.
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C
ist unentbehrlich für
die Erhöhung
der Festigkeit des Stahls, so dass er für Baugruppen für Maschinen
geeignet ist, und mit einem C-Anteil von weniger als 0,1 ist die
Festigkeit der Endprodukte unzureichend, jedoch mit einem C-Anteil von
mehr als 0,65 % verschlechtert sich die Duktilität der Endprodukte. Daher ist
der C-Anteil auf 0,1 bis 0,65 % begrenzt. Es ist insbesondere bei
Bolzen und anderen mechanischen Komponenten, die eine Raschabkühlung nach
der Einsatzhärtung
brauchen, wünschenswert,
den C-Anteil im Bereich von 0,2–0,4
% einzuregeln, von 0,1 bis 0,35% bei solchen, die Karburierungabschrecken
bzw. -härten
erfordern, oder von 0,3 bis 0,65 % bei jenen, die eine Raschabkühlung nach
der Induktionshärtung
brauchen.
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Si
wird als Desoxidationsmittel, sowie für die Erhöhung der Festigkeit der Endprodukte
durch Mischkristallhärtung
zugegeben. Ein Si-Anteil unter 0,01 % ist nicht ausreichend, um
die oben aufgeführten
Effekte zu erzielen, aber wenn mehr als 0,5 % zugegeben werden,
dann verstärken
sich diese Effekte nicht mehr und, im Gegenteil, wird die Duktilität herabgesetzt.
Aus diesem Grund wird der Si-Anteil bei 0,01 bis 0,1 % festgelegt.
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Mn
wirkt sich auf die Festigkeitserhöhung der Endprodukte durch
die Verbesserung der Härtbarkeit aus,
aber mit einem Mn-Anteil von weniger als 0,2 % wird kein ausreichender
Effekt erzielt und mit einer Zugabe von mehr als 1,7 % ist der Einfluss
gesättigt,
und, im Gegenteil, wird die Duktilität herabgesetzt. Der Mn-Anteil
ist daher auf 0,2 bis 1,7 % begrenzt.
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S
ist unvermeidbar im Stahl enthalten und tritt dort in Form von MnS
auf. Sein Anteil wird in dieser Erfindung zwischen 0,001 und 0,15
% festgelegt, da S zur Verbesserung der Bearbeitbarkeit und zur
Bildung einer verfeinerten Kristallstruktur beiträgt. Da jedoch
S die Duktilität
herabsetzt und sich somit nachteilig auf die Kaltumformarbeit auswirkt,
ist eine Anteilsbegrenzung auf 0,015 % oder weniger wünschenswert,
oder, noch wünschenswerter,
auf 0,01 % oder weniger, wenn keine Bearbeitbarkeit erforderlich
ist.
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Al
wirkt als Desoxidationsmittel. Es wirkt auch zur Bindung von gelöstem N in
Stahl in Form von AlN und zur Festsetzung von gelöstem B.
Mit einem übermäßigen Al-Anteil
wird jedoch eine übermäßige Menge an
Al2O3 gebildet,
wobei dies zu einer Zunahme von inneren Defekten und einer Abnahme
der Bearbeitbarkeit führt.
Der Al-Anteil wird in dieser Erfindung auf den Bereich von 0,015
bis 0,1 % aus dem oben angegebenen Grund begrenzt. Es sollte beachtet
werden, dass das Einregeln des Al-Anteils von 0,04 bis 0,1 % wünschenswert
ist, wenn kein Ti, das zur Bindung des gelösten B dient, zugegeben wird.
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B
wird in Form von Fe23(CB)6 ausgeschieden,
eine chemische Verbindung mit B, die am α/γ-Übergang während des Abkühlprozesses
nach dem Weichglühen
zur Enthärtung
des Stahls beiträgt
und die Kaltbearbeitbarkeit durch Beschleunigung des Ferritwachstums
und Verbreiterung der Abstände
zwischen den kugeligen Karbiden erhöht. Zudem bedingt die Ausscheidung
des gelösten
B an den Korngrenzen eine Erhöhung der
Härtbarkeit.
Aus diesen Gründen
wird der B-Anteil auf 0,0005 bis 0,007 % festgelegt.
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P
ist unvermeidbar im Stahl enthalten, jedoch führt es zu Entmischungen an
den Korngrenzen und Entmischungen im Inneren, wobei die Duktilität herabgesetzt
wird. Es ist daher wünschenswert,
den P-Anteil auf 0,035 % oder weniger, oder vorzugsweise auf 0,02
% oder weniger (0 % mit eingeschlossen) zu begrenzen.
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N
ist ebenfalls unvermeidbar in Stahl enthalten. Da es ein schädliches
Element ist, das mit B reagiert, um BN zu bilden und den Einfluss
von B herabsetzt, muss sein Anteil 0,01 % oder weniger, oder vorzugsweise 0,007
% oder weniger betragen.
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O
ist ebenfalls unvermeidbar in Stahl enthalten und verschlechtert
die Kaltbearbeitbarkeit, indem es mit Al unter Bildung von Al2O3 reagiert. Es
ist daher wünschenswert,
seinen Anteil auf 0,003 % oder weniger zu begrenzen, oder, vorzugsweise
auf 0,002 % oder weniger (0 % mit eingeschlossen).
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Die
chemische Grundzusammensetzung des Stahls, der für diese Erfindung verwendet
werden soll, ist wie oben beschrieben. Darüber hinaus wird in dieser Erfindung
Ti zugegeben, um N in Form von TiN zu binden und N unschädlich zu
machen. Da Ti auch als Desoxidationsmittel wirkt, wird je nach Notwendigkeit
bis zu 0,2 % oder weniger zugegeben. Ferner werden eines oder mehrere
der Elemente Ni, Cr und Mo zugegeben mit dem Ziel, die Festigkeit
der Endprodukte durch die Verbesserung der Härtbarkeit und anderer Effekte
zu erhöhen.
Eine Zugabe dieser Elemente in großen Mengen erhöht jedoch
die Härte
des Stahls durch die Bildung von Bainit und Martensit im Innenbereich
eines gewalzten Stahlstabs oder -grobdrahts und ist unökonomisch.
Die Anteile dieser Elemente werden daher wie folgt begrenzt: 3,5
% oder weniger für
Ni, 2 % oder weniger, oder vorzugsweise 0,2 % oder weniger für Cr, und
1 % oder weniger für
Mo.
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Zusätzlich kann
mit dem Ziel, die Korngröße der Kristallite
einzuschränken,
Nb und/oder V zum Stahl entsprechend dieser Erfindung zugegeben
werden. Wenn der Nb-Anteil
unter 0,005 % oder der von V unter 0,03 % liegt, wird jedoch kein
ausreichender Effekt erzielt, aber andererseits, wenn ihre Anteile
0,1 und 0,3 % übersteigen,
dann wird der Effekt gesättigt,
und im Gegensatz dazu die Duktilität herabgesetzt. Daher werden ihre
Anteile mit 0,0005 bis 0,1 % für
Nb und 0,03 bis 0,3 % für
V festgelegt.
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Darüber hinaus
kann der Stahl entsprechend dieser Erfindung eines oder mehrere
der Elemente Te mit 0,02 % oder weniger, Ca mit 0,02 % oder weniger,
Zr mit 0,01 % oder weniger, Mg mit 0,035 % oder weniger, Seltene-Erd-Elemente
mit 0,15 % oder weniger, und Y mit 0,1 % oder weniger enthalten,
um die MnS-Form zu kontrollieren, wobei Risse verhindert werden
und die Duktilität
verbessert wird. Jedes dieser Elemente bildet Oxide und diese Oxide
agieren nicht nur als Keime für
die MnS-Bildung, sondern bauen MnS in (Mn, Ca) S, (Mn, Mg) S, etc.
um. Da dies die Sulfide beim Warmwalzen leicht ausdehnbar macht,
und dafür sorgt,
dass sich das körnige
MnS in feine Körner
aufteilt, wird die Duktilität
verbessert und die kritische Kompressibilität während des Kaltschmiedens wird
ebenfalls verbessert. Andererseits werden, wenn mehr als 0,02 %
Te, mehr als 0,02 % Ca, mehr als 0,01 % Zr, mehr als 0,035 % Mg,
mehr als 0,1 % Y und/oder mehr als 0,15 % Seltene-Erd-Elemente zugegeben
werden, die oben genannten Effekte gesättigt, und im Gegenteil wird
die Duktilität
als eine Folge der Bildung grobkörniger
Oxide, so wie CaO, MgO, etc., Clustern dieser Oxide und der Ausscheidung
harter Komponenten, so wie ZrN und ähnlichem, verschlechtert. Aus
diesem Grund werden die Anteile dieser Elemente auf 0,02 % oder
weniger für
Te, 0,02 % oder weniger für
Ca, 0,01 % oder weniger für Zr,
0,035 % oder weniger für
Mg, 0,1 % oder weniger für
Y und 0,15 % oder weniger für
Seltene-Erd-Elemente festgelegt. Es ist zu beachten, dass die Seltenen-Erd-Elemente
die Elemente mit den Ordnungszahlen von 57 bis 71 darstellen.
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Hier
wird der Zr-Anteil im Stahl durch induktiv gekoppelte Plasma-Emissionsspektrometrie
(ICP) in einer Art ähnlich
der Bestimmung des Nb-Anteils in Stahl nach einer ähnlichen
Probenbearbeitungsweise, wie in Anhang 3 von JIS G 1237-1997 definiert, bestimmt.
Die für
die Probenmessung verwendeten Proben dieser Erfindung betragen 2
g pro Stahlsorte und die Kalibrierkurven für das ICP sind so eingestellt,
dass sie auch für die
Messung einer sehr kleinen Menge von Zr geeignet sind. Die Lösungen mit
unterschiedlichen Zr-Konzentrationen werden nämlich durch Verdünnen der
Zr-Standardlösung
vorbereitet, so dass die Zr-Konzentrationen von l bis 200 ppm rei chen,
und die Kalibrierkurven werden durch Messung der Zr-Menge in den Lösungen bestimmt.
Die gängigen
Verfahren in Bezug auf das ICP sind in Übereinstimmung mit JIS K 0116-1995
(Allgemeine Regeln in der Emissionsspektrometrie) bzw. (General
Rules for Emission Spectrometry) und JIS Z 8002-1991 (Allgemeine
Regeln für
Abweichungen bei Testverfahren und Analysen) bzw. (General Rules
for Tolerances of Tests and Analyses).
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Im
folgenden wird die Struktur bzw. Feinstruktur eines Stahlstabs oder
-grobdrahts entsprechend dieser Erfindung erklärt.
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Die
Erfinder dieser Erfindung untersuchten Verfahren zur Verbesserung
der Duktilität
eines Stahlstabs oder -grobdrahts für das Kaltschmieden und stellten
klar, dass der Schlüssel
zur Duktilitätsverbesserung
bei weichgeglühten
Stahlwerkstoffen in der Erzeugung einer weichgeglühten, einheitlichen
und feinkörnigen Struktur
liegt, und zu diesem Zweck war es notwendig, den Ferritprozentanteil
in der Feinstruktur nach dem Warmwalzen auf einen festgelegten Prozentsatz
oder weniger zu drücken
und eine Mischstruktur, die aus einer oder mehreren der Phasen feinkörniger Martensit,
Bainit und Perlit besteht, abzustimmen. Aus diesem Grund verbessert
sich die Duktilität
eines Stahlstabs oder grobdrahts, wenn nach dem Warm-Fertigwalzen eine
Raschabkühlung
und dann eine Weichglühung
durchgeführt
wird. Wenn jedoch ein Stahlstab oder -grobdraht rasch abgekühlt und überall über den
Querschnitt seiner Struktur gehärtet
wird, dann ist es wahrscheinlich, dass Risse durch Raschabkühlung bzw.
Abschreckung entstehen können,
die Stahlhärte
nimmt auch nach dem Weichglühen
nicht ab, die Festigkeit gegen Kaltumformung nimmt zu, und so wird
die Lebensdauer der Formwerkzeuge bzw. Gesenke für das Kaltschmieden verkürzt. Die
Erfinder dieser Erfindung haben entdeckt, dass zur Lösung dieses
Problems eine rasche Abkühlung
der Oberflächenschicht
eines Stahlstabs oder -grobdrahts nach dem Warm-Fertigwalzschritt
und anschließende
Erholung durch seine Eigenwärme
zur Enthärtung
des Martensits, der sich durch das Anlassen vor dem Weichglühen in der
Oberflächenschicht
gebildet hat, wirksam ist, wobei die Feinstruktur des Innenbereichs
als ein Ergebnis der langsameren Abkühlgeschwindigkeit weicher wird
als die der Oberflächenschicht,
und dadurch ein Stahlstab oder -grobdraht für das Kaltschmieden mit verbesserter
Duktilität
nach dem Weichglühen
mit einem niedrigen Kaltumformwiderstand hergestellt werden kann.
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1 ist
eine Darstellung, die das Verhältnis
zwischen dem Abstand (mm) von der Oberfläche und der Härte (HV)
eines Stahlstabs für
das Kaltschmieden (C:48 %) mit einem Durchmesser von 36 mm entsprechend dieser
Erfindung zeigt.
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Wie
in 1 dargestellt, beträgt die mittlere Härte der
Oberflächenschicht
HV 285 und die des Inneren HV 190. Die Härte des Innenbereichs ist sehr
viel niedriger als die der Oberfläche, wobei der Unterschied
in etwa HV 100 beträgt.
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In
Bezug auf die in den Gefügebildern
(X 400) in 2(a) dargestellte Feinstruktur
der Oberflächenschicht
und des Innenbereichs in 2(b) besteht
die Oberflächenschicht
im Wesentlichen aus angelassenem Martensit und der Innenbereich
im Wesentlichen aus Ferrit und Perlit.
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In
Bezug auf die Feinstrukturen nach der Haltezeit des Stahlstabs aus 1 von
3 Stunden bei 745°C und
Anwendung einer Weichglühung,
wobei langsam mit einer Abkühlgeschwindigkeit
von 10°C
pro Stunde abgekühlt
wird, wie in den Gefügebildern
(X 400) der Oberfläche
in 3(a) und des Innenbereichs in 3(b) dargestellt, ist die Feinstruktur der Oberfläche gut
weichgeglüht
und homogen. Die Härte
nach dem Weichglühen
liegt in etwa bei HV 130 und der Härteunterschied zwischen Oberfläche und
Innerem entspricht nur etwa HV 10.
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Der
Stahlstab wurde nach dem Weichglühen
einem Stauchungstest unter starker Bearbeitung bei einer wahren
Dehnung bzw. Stauchung größer 1 unterzogen.
Es entstanden jedoch keine Schmiederisse, und die Kaltumformfestigkeit
blieb auf einem niedrigen Stand, und dies hatte keine Probleme bei
der Kaltschmiedearbeit zur Folge.
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Dann
führten
die Erfinder weitere Tests und Untersuchungen zum Verhältnis zwischen
Oberflächenschichtstruktur
und Härte
der Oberflächenschicht
und des Innenbereichs durch, um die Bedingungen, unter denen es
sogar während
des Kaltschmiedens nur zur Rissbildung kommt, abzuklären.
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Demzufolge
entdeckten die Erfinder das folgende: Kaltschmiederisse konnten
nur verhindert werden, wenn der Flächenprozentanteil der Ferritstruktur
bei 10 oder darunter lag, vorzugsweise bei 5 oder weniger, wenn
beim Kaltschmieden starke Umformarbeit erforderlich ist, im Bereich
von der Oberfläche
bis zu einer Tiefe von 0,15 mal dem Radius eines Stahlstabs oder
-grobdrahts, sogar wenn die Oberflächenschicht aus einer angelassenen
martensitischen Struktur besteht (eine Struktur, in der Ferrit in
einer Phase auftritt, die im Wesentlichen aus Martensit, Bainit
und/oder Perlit besteht). Zur Gewährleistung der Duktilität, um Rissbildung während des
Kaltschmiedens und ansteigende Umformfestigkeit zu vermeiden, war
es notwendig, eine verfeinerte und homogene Struktur mit einem hohen
Prozentanteil an angelassenem Martensit in der Oberflächenschicht
im Walzzustand des Stahlstabs oder -grobdrahts zu erzeugen, und
um dies zu tun, war es notwendig, einen Härteunterschied zwischen der
Oberflächenschicht
und dem Innenbereich im Stadium des gewalzten Stahlstabs oder -grobdrahts
zu erzeugen, und es war unvermeidlich, im Bereich von der Tiefe
von 0,5 mal dem Radius des Stahlstabs oder -grobdrahts bis zu seiner
Mitte im Vergleich zur mittleren Härte (HV) im Bereich von der
Oberfläche
bis zu einer Tiefe von 0,15 mal dem Radius des Stahlstabs oder -grobdrahts
eine um HV 20 oder mehr erniedrigte mittlere Härte (HV) zu erzeugen, vorzugsweise
um HV 50 oder mehr in dem Fall, dass beim Kaltschmieden eine starke
Bearbeitung erforderlich ist.
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Wenn
daraufhin der oben genannte Stahlstab oder -grobdraht einer Weichglühung (SA)
unterzogen wird, wird ein Stahlstab oder -grobdraht für das Kaltschmieden
erzeugt, der eine verbesserte Duktilität aufweist, wobei der Grad
bzw. Zustand der weichgeglühten
Feinstruktur, der durch JIS G 3539 definiert ist, innerhalb Nr.
2 im Bereich zwischen der Oberfläche
bis zu einer Tiefe von 0,15 mal dem Radius des Stahlstabs oder -grobdrahts,
und zusätzlich
der Grad bzw. Zustand der weichgeglühten Feinstruktur innerhalb
Nr. 3 im Bereich von einer Tiefe von 0,5 mal dem Radius des Stahlstabs
oder -grobdrahts bis zu seiner Mitte liegt. Es bestätigte sich,
dass der so hergestellte, weichgeglühte Stahlstab oder -grobdraht
keine Schmiederissbildung zeigt, nicht mal im Stauchtest bei starker
Umformarbeit mit einer wahren Dehnung bzw. Stauchung größer 1.
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Es
muss beachtet werden, dass die bekannten herkömmlichen Verfahren zum Weichglühen für das Weichglühen in dieser
Erfindung verwendet werden können.
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Um
eine Korngröße in der
Oberflächenschicht
zu erzeugen, die zur Duktilitätsverbesserung
beiträgt, genügt es, die
Korngrößenzahl
der Austenitkristallite (JIS G 0551) vor dem Weichglühen im Bereich
von der Oberfläche
bis zu einer Tiefe von 0,15 mal dem Radius des Stahlstabs oder -grobdrahts
gleich 8 oder größer zu setzen
und vorzugsweise diese Zahl gleich 9 oder größer zu setzen, wenn bessere
Eigenschaften erforderlich sind, und weiterhin gleich 10 oder höher zu setzen,
wenn noch bessere Eigenschaften erforderlich sind. Zusätzlich zum
oben genannten genügt
nach dem Weichglühen
eine Korngrößenzahl
der Ferritkristallite (JIS G 3545) gleich oder größer 8 im
Bereich von der Oberfläche
bis zu einer Tiefe von 0,15 mal dem Radius des Stahlstabs oder -grobdrahts,
und vorzugsweise kann diese Zahl gleich oder größer 9 sein, wenn bessere Eigenschaften
erforderlich sind, und darüber
hinaus gleich oder größer 10 sein,
wenn noch bessere Eigenschaften erforderlich sind.
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Wenn
die Korngrößenzahlen
der Kristallite unterhalb der oben genannten Spezifikationen liegen,
dann wird keine ausreichende Duktilität erzielt.
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Das
Verfahren zur Herstellung eines Stahlstabs oder grobdrahts für das Kaltschmieden
entsprechend dieser Erfindung wird im folgenden erläutert.
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4 ist
eine schematische Abbildung, die ein Beispiel der in dieser Erfindung
verwendeten Walzlinie zeigt.
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Wie
in der Abbildung gezeigt, wird Stahl mit einer chemischen Zusammensetzung
entsprechend jeder der Ansprüche
1 bis 5 in einem Durchlaufofen 1 erwärmt und so durch eine Walzstraße 2 fertiggewalzt,
dass die Oberflächentemperatur
des Stahlstabs oder -grobdrahts auf 700 bis 1,000°C am Ende
der Walzanlage eingeregelt wird. Die Temperatur am Ende der Walzanlage
wird mit einem Pyrometer 3 gemessen. Dann wird der fertiggewalzte
Stahlstab oder -grobdraht 4 (vorzugsweise mit einer Abkühlgeschwindigkeit
von beispielsweise 30°C/s
oder mehr) auf eine Oberflächentemperatur
von 600°C
oder niedriger, vorzugsweise auf 500°C oder niedriger, oder noch
besser 400°C
oder niedriger mit Wasser, das durch Kühlwannen 5 direkt
auf die Oberfläche
aufgebracht wird, rasch abgekühlt,
so dass die Oberflächenstruktur
hauptsächlich
aus Martensit bestehen dürfte.
Nach dem Durchlaufen durch die Kühlwannen
erholt sich die Oberflächentemperatur
des Stahlstabs oder -grobdrahts um 200 auf 700°C (gemessen mit Pyrometer 6)
durch die Eigenwärme des
Innenbereichs so, dass die Oberflächenstruktur im Wesentlichen
aus angelassenem Martensit bestehen dürfte.
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In
dieser Erfindung ist vorgesehen, dass der oben genannte Prozesszyklus
des Raschabkühlens
und der Erholung mindestens einmal oder mehrmals durchgeführt wird.
Dies erhöht
die Duktilität
des Stahls deutlich.
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Der
Grund für
die Einregelung der Oberflächentemperatur
des Stahlwerkstoffs um 700 auf 1.000°C ist, dass das Walzen bei niedrigen
Temperaturen die Kristallite und die Struktur nach der Raschabkühlung verfeinern
kann. Wenn die Temperatur bei 1.000°C oder darunter liegt, ist die
Korngrößenzahl
der Austenite in der Oberflächenschicht 8,
wenn sie bei 950°C
oder darunter liegt, ist die Korngrößenzahl 9 und wenn
sie bei 860°C oder
darunter liegt, ist die Korngrößenzahl 10.
Wenn die Oberflächentemperatur
jedoch unterhalb 700°C
liegt, wird es schwierig, die Ferritmenge in der Oberflächenschicht
zu verringern, und aus diesem Grund muss die Oberflächentemperatur
bei 700°C
oder darüber
liegen.
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Zu
beachten ist, dass das direkte Oberflächenabschreckverfahren (DSQ)
und die in dieser Erfindung verwendete Anordnung öffentlich
bekannt sind, und in den ungeprüften
japanischen Patentveröffentlichungen Nr.
S62-13523 und Nr.
H1-25918 offenbart
sind, wobei die Herstellungsziele in diesen Veröffentlichungen sich von denen
dieser Erfindung unterscheiden.
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5 ist eine Darstellung, die CCT-Diagramme
zur Erläuterung
der Feinstruktur von Oberflächenschicht
und Innenbereich eines Stahlstabs oder -grobdrahts zeigt.
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Wie
in der Darstellung gezeigt, besthet die Struktur der Oberflächenschicht 7 im
Wesentlichen aus angelassenem Martensit, wenn ein bei einer niedrigen
Temperatur fertiggewalzter Stahlstab oder -grobdraht rasch abgekühlt wird
und sich dann erholt, da die Oberflächenschicht rascher abgekühlt wird,
wogegen die Struktur des Innenbereichs 8 aus Ferrit und
Perlit besteht, da der Innenbereich langsamer als die Oberflächenschicht
abgekühlt
wird.
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Ziel
der Oberflächentemperaturverringerung
auf 600°C
oder darunter durch Raschabkühlung
und dann Erholen der Oberflächentemperatur
um 200 auf 700°C
durch die Eigenwärme
ist es, eine Struktur der Oberflächenschicht,
die im Wesentlichen aus angelassenem Martensit mit erniedrigter
Härte besteht,
herzustellen.
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Beispiel
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Im
folgenden werden Beispiele dieser Erfindung erläutert. Die in den Tabellen
Tab. 1 und 2 aufgelisteten Stähle
werden zu Stahlstäben
oder -grobdraht unter den in Tab. 3 aufgelisteten Bedingungen gewalzt.
Die Durchmesser der gewalzten Produkte lagen im Bereich von 36 bis
55 mm. Die gewalzten Produkte wurden dann einer Weichglühung und
einer Behandlung zum Aushärten
durch Abschrecken und Anlassen unterzogen. Die Gefügestruktur
und die Materialeigenschaften der Produkte wurden im gewalzten,
weichgeglühten, abgeschreckten
und angelassenen Zustand untersucht. Die Ergebnisse sind in Tab.
3 dargestellt.
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Der
in den Ansprüchen
dieser Erfindung gekennzeichnete "Bereich von der Oberfläche bis
zu einer Tiefe von 0,15 mal dem Radius eines Stahlstabs oder -grobdrahts" wird in den Tabellen
Tab. 4 bis 6 vereinfacht als „Oberflächenschicht" (z.B. Härte der
Oberflächenschicht)
dargestellt. Dementsprechend wird der in den Ansprüchen dieser
Erfindung bezeichnete „Anteil
von einer Tiefe von 0,5 mal dem Radius bis zur Mitte" vereinfacht als „Innenbereich" (z.B. Härte des
Innenbereichs) in den Tabellen dargestellt. Die Formbeständigkeit
wurde durch Stauchversuche an säulenförmigen Teststücken mit
dem gleichen Durchmesser der gewalzten Produkte und einer Höhe von 1,5
mal dem Durchmesser bestimmt. Die kritische Stauchung wurde durch
Stauchversuche an säulenförmigen Teststücken gleicher
Abmessungen mit einer 0,8 mm tiefen Kerbe und dem Kerbenscheitelradius
von 0,15 mm auf der Oberfläche
gemessen. Teststücke
für Zugspannungsprüfungen wurden an
Stellen entsprechend der Oberflächenschicht
der gewalzten Produkte herausgeschnitten, und die Zugfestigkeit
und die Querschnittsminderung der Oberflächenschicht, die Kenngrößen für die Duktilität darstellen, wurden
durch Zugversuche bestimmt. Die gewalzten Produkte jeder Stahlgruppe
durchliefen jeweils das allgemein gebräuchliche Raschabschrecken und
Anlassen (gebräuchliches
QT), Induktionshärten
und Anlassen (IQT) und Aushärten
durch Einsatzhärtung
und Anlassen (CQT). Das Aushärten
durch Induktionshärten
wurde unter den Bedingungen eines Kohlenstoffpotentials von 0,8%
und 8 h bei 950°C
durchgeführt.
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Wie
aus den Tabellen Tab. 4 bis 6 ersichtlich wird, zeigen die Proben
entsprechend dieser Erfindung deutlich bessere Werte der kritischen
Kompressibilität
und Querschnittsminderung, wobei diese Kenngrößen der Duktilität darstellen,
im Vergleich zu den Vergleichsproben, die den gleichen Kohlenstoffanteil
enthielten, und ihre Umformfestigkeit und Härte nach dem Raschabkühlen und
Anlassen fiel zufriedenstellend aus.
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Im
folgenden werden die in Tab. 7 aufgelisteten Stähle zu Stahlstäben und
-grobdraht mit einem Durchmesser von 36 bis 50 mm unter den in Tab.
3 aufgelisteten Walzbedingungen so wie bei den oben genannten Proben
gewalzt, weichgeglüht
und dann durch Raschabschrecken und Anlassen gehärtet. Tab. 8 zeigt die Untersuchungsergebnisse
ihrer Feinstruktur und Werkstoffeigenschaften. Werden die Proben
von Tab. 8 und die Vergleichsproben von Tab. 6 verglichen, dann
zeigen die Proben entsprechend dieser Erfindung deutlich bessere
Werte der kritischen Kompressibilität und Querschnittsminderung,
die Kenngrößen der
Stahlduktilität
darstellen, im Vergleich zu den Vergleichsproben, die den gleichen
Kohlenstoffanteil aufweisen, und ihre Umformfestigkeit und die Härte nach
dem Raschabschrecken und Anlassen fiel zufriedenstellend aus.
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Industrielle Anwendbarkeit
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Stahlstab
oder -grobdraht für
das Kaltschmieden entsprechend dieser Erfindung ist ein Stahlstab
oder -grobdraht für
das Kaltschmieden mit verbesserter Duktilität nach dem Weichglühen und
geeignet für
die Vermeidung von Rissbildung im Stahlwerkstoff während des
Kaltschmiedens, wobei Rissbildung bis jetzt ein Problem beim Kaltschmieden
nach dem Weichglühen
darstellte. Da diese Erfindung die Herstellung geschmiedeter Maschinenkomponenten
ermöglicht,
die eine starke Bearbeitung beim Kaltschmieden erfordern, entstehen beachtliche
Vorteile durch eine große
Verbesserung der Produktivität
und Energieeinsparung.