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TECHNISCHER HINTERGRUND DER
ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Saccharose
aus Zuckerrüben.
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Das
herkömmliche
Rübenzuckerherstellungsverfahren
erfordert das Reinigen der Rüben,
Zerschneiden der Rüben
zu Schnitzeln, Herauslösen
des Safts aus den Schnitzeln durch Diffusion, Reinigen des Safts durch
Kalken und Saturation, Eindicken des Safts durch Mehrstufenverdampfung,
mehrstufiges Verkochen des konzentrierten Safts in Pfannen, Waschen
und Trocknen des Zuckers.
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Die
Saftgewinnung bei dem herkömmlichen
Verfahren erfolgt, indem man den Zucker durch die natürlichen
Zellwände
von Rüben
diffundieren läßt. Die
Zellwände
lassen Zucker und andere niedermolekulare Verbindungen durch, verhindern
aber den Durchgang von hochmolekularen Verbindungen. Dieser selektive
Diffusionsprozeß hat
zwei Vorteile. Das Zurückhalten
der hochmolekularen Verbindungen trägt zur Erzeugung von hochreinem
Saft bei. Es vermindert außerdem
Schwierigkeiten beim Filtern, die durch Polysaccharide und Proteine
verursacht werden, welche die hochmolekularen Verbindungen bilden.
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Die
Reinigung von Rübensaft
in dem herkömmlichen
Verfahren basiert auf einer Kalkbehandlung. Kalk dient zu vielen
Zwecken im Saftreinigungsprozeß.
Er neutralisiert den Säuregrad
des Safts und fällt
Calciumsalze verschiedener organischer und anorganischer Säuren aus.
Der Niederschlag absorbiert weitere Verunreinigungen. Der Kalkniederschlag
erzeugt eine poröse
Masse, welche die anschließende
Saftfilterung erleichtert.
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Der
herkömmliche
Diffusionsprozeß zur
Saftgewinnung hat Nachteile. Er hat eine lange Retentionszeit, die
Mikrobenwachstum fördert
und zu Zuckerverlust und zur Bildung unerwünschter Verbindungen führt. Es
ist schwierig, die Temperatur zerkleinerter Schnitzel schnell genug
zu erhöhen,
um das Wachstum von Mikroorganismen zu verhindern. Typischerweise
wird die nach der Diffusion zurückbleibende
Pulpe gepreßt,
und der Preßsaft
wird in den Diffuseur zurückgeleitet.
Ein erheblicher Anteil der hochmolekularen Verbindungen, die in
dem Diffusionsprozeß durch
die Zellwände
zurückgehalten
werden, wird beim Pressen freigesetzt und vermischt sich mit dem
Diffusionssaft. Dadurch werden die Vorteile des selektiven Diffusionsprozesses
teilweise zunichte gemacht.
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Das
herkömmliche
Kalkungsverfahren verwendet große
Mengen Kalk, die sich auf etwa 2,5% des Gesamtgewichts der verarbeiteten
Rüben belaufen.
Rübenzuckerbetriebe
betreiben Kalkbrennöfen
und transportieren Kalkstein zu diesem Zweck über weite Entfernungen. Der
Abfluß aus
dem Kalkungs-Saturationsprozeß, der aus
verbrauchtem Kalk und abgetrennten Verunreinigungen besteht, wird
als Abfall entsorgt. Die Produktion von Kalk und die Entsorgung
von Kalkungsabwässern
sind kostenaufwendige Prozesse. Die Entsorgung von Kalkungsabwässern wird
in vielen Gemeinden zunehmend schwieriger und teurer.
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Durch
herkömmliche
Dead-end-Filtration kann Saccharose nicht von makromolekularen Verunreinigungen
im Rübensaft
abgetrennt werden. Es ist über
verschiedene Methoden zur Anwendung der Mikrofiltration und Nanofiltration
zur Saftreinigung mit vermindertem Kalkeinsatz berichtet worden,
aber diese Methoden erfordern im allgemeinen das Einsetzen von Mikrofiltrations-
und Nanofiltrationsmembranen an einer oder mehreren Stellen in den
herkömmlichen
Rübenverarbeitungsprozeß.
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EP 0126512 offenbart ein
Verfahren zur Gewinnung von Disacchariden aus disaccharidhaltigen
Knollenpflanzen durch mechanisches Zerkleinern der Knollenpflanzen
zu einem Brei, Extrahieren der zerkleinerten Materials mit Wasser
von weniger als 60°C,
Ultrafiltration und anschließende
Demineralisation des Extrakts und abschließendes Eindicken der erhaltenen
Lösung.
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Es
gibt einen seit langem bestehenden Bedarf für verbesserte Verfahren zur
Gewinnung von Zucker aus Rüben,
die eines oder mehrere der in den bisher angewandten Verfahren bestehenden
Probleme vermeiden oder zumindest minimieren.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Zucker aus
Zuckerrüben.
In einer Ausführungsform
weist das Verfahren die folgenden Schritte auf: (a) Aufschluß von Rüben oder
Rübenstücken; (b)
mechanisches Abtrennen von Saft von den aufgeschlossenen Rüben durch
Vakuumextraktion bei einer Temperatur von mindestens 80°C; und (c)
Membranfiltration des abgetrennten Safts, wodurch ein Filterrückstand
bzw. Retentat und ein Permeat erzeugt werden. Diese Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung macht Gebrauch von mechanischen Mitteln
zum Abtrennen von Saft von aufgeschlossenen Rüben, im Gegensatz zum einfachen
Diffusionsverfahren, das in der früheren Rübenverarbeitungstechnologie
zur Gewinnung von Saft aus Schnitzeln angewandt wird.
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In
bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
erfolgt der Aufschluß in
einer Reibmühle.
Außerdem wird
die Durchführung
der Vakuumextraktion auf einem sich bewegenden porösen Filterband
im Gegenstrom von aufgeschlossenen Rüben und Wasser bevorzugt. Der
pH-Wert des vakuumextrahierten Safts wird vorzugsweise durch Zusatz
von Natriumhydroxid auf mindestens etwa 7 eingestellt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens wird der extrahierte Saft in Kontakt mit einem Mittel
gebracht, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Schwefeldioxid,
Sulfatsalzen Sulfitsalzen, Bisulfitsalzen und Gemischen daraus besteht,
in einem Anteil, der ausreicht, um den pH-Wert des extrahierten
Safts auf einen Wert von nicht mehr als etwa 8 einzustellen.
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Die
Membranfiltration kann geeigneterweise mit einer Ultrafiltrationsmembran,
einer Nanofiltrationsmembran oder anderen hierin beschriebenen Membrantypen
ausgeführt
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Membranfiltration
eine Querstromultrafiltration und wird bei mindestens etwa 80°C ausgeführt, und
der pH-Wert des Permeats beträgt
mindestens etwa 7.
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Eine
bevorzugte Option in dem Verfahren besteht darin, das Retentat von
der Membranfiltration einer Diafiltration auszusetzen, um in dem
Retentat enthaltenen Restzucker zu gewinnen, wodurch ein Diafiltrationsfiltrat
(auch als Diafiltrat bezeichnet) erzeugt wird. Dieses Diafiltrat
wird vorzugsweise zur Weiterverarbeitung mit dem Membranfiltrationspermeat
vereinigt.
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Eine
weitere bevorzugte Option in dem Verfahren ist das Eindicken des
Permeats aus der Membranfiltration durch Umkehrosmose, wodurch eine
konzentrierte Lösung
erzeugt wird. Diese konzentrierte Lösung wird eingedampft und Saccharose
daraus kristallisiert.
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Vorzugsweise
werden in dem erfindungsgemäßen Verfahren
kein Kalk und kein Kohlendioxid mit dem Saft oder dem Permeat in
Kontakt gebracht.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein aus Zuckerrüben gewonnener saccharosehaltiger
Zulaufsaft durch eine erste Ultrafiltrationsmembran gefiltert, die
eine erste Molekulargewichtstrenngrenze aufweist. Der Ultrafiltrationsschritt
erzeugt ein erstes Ultrafiltrationspermeat und ein erstes Ultrafiltrationsretentat.
Das erste Ultrafiltrationspermeat wird durch eine zweite Ultrafiltrationsmembran
filtriert, die eine zweite Molekulargewichtstrenngrenze aufweist,
die niedriger ist als die erste Molekulargewichtstrenngrenze. Dieser
zweite Ultrafiltrationsschritt erzeugt ein zweites Ultrafiltrationspermeat
und ein zweites Ultrafiltrationsretentat. Das zweite Ultrafiltrationspermeat
wird durch eine Nanofiltrationsmembran nanofiltriert, wodurch ein
Nanofiltrationspermeat und ein Nanofiltrationsretentat erzeugt werden.
Das Nanofiltrationsretentat hat eine höhere Saccharosekonzentration
auf Trockenmassebasis als der in den ersten Ultrafiltrationsschritt eingebrachte
Zulaufsaft und kann in Eindampf- und Kristallisationsvorgängen zur
Erzeugung von Weißzuckerkristallen
verwendet werden.
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Vor
der ersten Ultrafiltration kann das Verfahren wahlweise einen oder
mehrere zusätzliche
Schritte zum Entfernen von restlichen Rübenfasern und Schlamm aus der
abgetrennten Flüssigkeit
(dem Saft) aufweisen. Dies kann durch Sieben und/oder Filtration
erfolgen. Vorzugsweise werden durch das Sieben oder die Filtration
mindestens 90 Gew.-% aller Fasern und alles Schlamms mit einer größten Abmessung
von etwa 150 μm
oder mehr, stärker
bevorzugt mindestens 90 Gew.-% aller Fasern und des gesamten Schlamms
mit einer größten Abmessung
von etwa 50 μm
oder mehr entfernt.
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Es
ist auch möglich,
vor der ersten Ultrafiltration Luft in den Zulaufsaft einzuleiten,
um farbbildende Materialien zu oxidieren. Diese Oxidation verstärkt zwar
die Farbe des Safts, führt
aber zur Polymerisation der farbbildenden Materialien, wodurch ihre
Entfernung in der anschließenden
Ultrafiltration erleichtert wird. (Wenn sich die vorliegende Patentschrift
auf die Polymerisation von farbbildenden Materialien bezieht, soll
dies die physikalische Agglomeration sowie die chemische Polymerisation
einschließen.)
Eine weitere Option ist die Einleitung von Wasserstoffperoxid, Ozon
oder beiden in den Zulaufsaft vor der ersten Ultrafiltration. Diese
Materialien erleichtern gleichfalls die Oxidation.
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Vorzugsweise
wird der pH-Wert des Zulaufsafts auf etwa 6–8 eingestellt, z. B. durch
Zugabe einer Base vor der Ultrafiltration. Dies kann dazu beitragen,
die Bildung von Invertzucker zu minimieren.
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Die
erste Ultrafiltrationsmembran hat vorzugsweise eine Molekulargewichtstrenngrenze
von mindestens etwa 2000 Dalton und eine Porengröße von nicht mehr als etwa
0,1 μm Stärker bevorzugt
hat sie eine Molekulargewichtstrenngrenze von etwa 4000–200000
Dalton. Das erste Ultrafiltrationspermeat hat vorzugsweise eine
Farbe von etwa 3000–10000
icu. (Alle hierin angegebenen Farbwerte werden auf einer ICUMSA-Skala
bestimmt.)
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Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung kann bei einer Anzahl unterschiedlicher Verfahrensbedingungen
durchgeführt
werden. Als repräsentative
Beispiele derartiger Bedingungen kann der Zulaufsaft während der
ersten Ultrafiltration eine Temperatur von etwa 60–93°C (140–200°F), stärker bevorzugt
von etwa 71–85°C (160–185°F) aufweisen.
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Die
zweite Ultrafiltrationsmembran hat vorzugsweise eine Molekulargewichtstrenngrenze
von etwa 500–5000
Dalton, stärker
bevorzugt von etwa 1000–4000
Dalton. In einer besonderen Ausführungsform
des Verfahrens wird die zweite Ultrafiltration in zwei Stufen durchgeführt, wobei
die erste Stufe eine Ultrafiltrarionsmembran mit einer Molekulargewichtstrenngrenze
von etwa 3500–4000
Dalton und die zweite Stufe eine Ultrafiltrationsmembran mit einer
Molekulargewichtstrenngrenze von weniger als etwa 3500 Dalton verwendet. Das
zweite Ultrafiltrationspermeat hat vorzugsweise eine Farbe von nicht
mehr als etwa 4000 icu, stärker
bevorzugt nicht mehr als etwa 2500 icu.
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Um
den Saccharoseverlust in dem Retentat von den ersten und zweiten
Ultrafiltrationsschritten zu minimieren, werden vorzugsweise Diafiltrationsschritte
in das Verfahren einbezogen. "Diafiltration" wird hier in der
Bedeutung einer Ultrafiltration benutzt, die im Zulauf zugesetztes
Wasser verwendet, um das Durchspülen von
Saccharose durch die Membran zu unterstützen.
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In
einer derartigen Ausführungsform
des Verfahrens wird das erste Ultrafiltrationsretentat durch mindestens
eine erste Diafiltrations-/Ultrafiltrationsmembran diafiltriert.
Dadurch werden ein erstes Diafiltrationspermeat und ein erstes Diafiltrationsretentat
erzeugt. Das erste Diafiltrationspermeat wird dann mit dem ersten
Ultrafiltrationspermeat vereinigt und durch die zweite Ultrafiltrationsmembran
filtriert.
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Entsprechend
kann das Retentat von der zweiten Ultrafiltration durch mindestens
eine zweite Diafiltrations-/Ultrafiltrationsmembran diafiltriert
werden. Dieser zweite Diafiltrationsschritt erzeugt ein zweites
Diafiltrationspermeat und ein zweites Diafiltrationsretentat. Das
zweite Diafiltrationspermeat wird dann mit dem zweiten Ultrafiltrationspermeat
vereinigt und anschließend
durch die Nanofiltrationsmembran filtriert.
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Die
Retentate von den ersten und zweiten Ultrafiltrationen (oder Diafiltrationen)
und das Nanofiltrationspermeat können
vereinigt werden, um Melasse bzw. Sirup zu erzeugen. Dieser kombinierte
Strom muß unter
Umständen
durch Verdampfen von Wasser eingedickt werden.
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Zusätzlich zur
Reinigung des Safts durch Nanofiltration können Ionenaustausch- und/oder
Elektrodialyse-Reinigungsschritte in den Prozeß einbezogen werden. Diese
drei Reinigungsverfahren können
in beliebiger Reihenfolge angewandt werden. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
des Verfahrens wird das Nanofiltrationsretentat durch Elektrodialyse
gereinigt, wodurch ein elektrodialysierter Saft und ein Elektrodialyse-Rückstand
erzeugt werden, und dann wird der elektrodialysierte Saft durch
Ionenaustausch gereinigt, wodurch ein gereinigter Saft erzeugt wird.
Vorzugsweise werden kein Kalk und kein Kohlendioxid mit einem der
Permeate in Kontakt gebracht.
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Die
Nanofiltration entfernt Asche (einschließlich ein- und zweiwertiger
Kationen), Invertzucker, organische Säuren, stickstoffhaltiges Material
und andere niedermolekulare organische oder geladene Verbindungen.
Die Nanofiltration und die wahlfreie Elektrodialyse und/oder der
Ionenaustausch entfernen vorzugsweise mindestens etwa 65 Gew.-%
des Ca, Mg, K, Na und ihrer dazugehörigen anorganischen und organischen
Anionen, die in dem zweiten Ultrafiltrationspermeat enthalten sind.
Der Ionenaustausch ersetzt verbleibende zweiwertige Kationen, wie
z. B. Calcium und Magnesium, durch einwertige Kationen, wie z. B.
Kalium und Natrium. Vorzugsweise weist das Nanofiltrationsretentat
eine niedrigere Konzentration zweiwertiger Kationen auf Trockenmassebasis
auf als das zweite Ultrafiltrationspermeat.
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Das
Nanofiltrationspermeat enthält
einen großen
Prozentsatz der Verunreinigungen, die im Zulaufsaft enthalten waren.
Zum Beispiel wird in vielen Fällen
das Nanofiltrationspermeat mindestens etwa 30 Gew.-% auf Trockenmassebasis
der Asche, mindestens etwa 30% des Invertzuckers und mindestens
etwa 25% des Betains enthalten, die in dem Zulaufsaft enthalten
sind.
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Der
gereinigte Saft (d. h. nach der Nanofiltration und einer etwaigen
Elektrodialyse und/oder einem Ionenaustausch) weist vorzugsweise
eine Aschekonzentration von nicht mehr als etwa 2,5 Gew.-% auf Trockenmassebasis
auf, stärker
bevorzugt nicht mehr als etwa 2 Gew.-%, am stärksten bevorzugt nicht mehr
als etwa 1,0%.
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Nach
den Membranfiltrationsschritten (und einer etwaigen Elektrodialyse
und/oder einem Ionenaustausch) kann Wasser aus dem gereinigten Saft
verdampft werden, um einen konzentrierten bzw. eingedickten Sirup
(z. B. 75% auf Trockenmassebasis) zu erzeugen. Aus dem eingedickten
Sirup kann dann Weißzucker auskristallisiert
werden. Wegen des hohen Entfernungsgrades von Verunreinigungen kann
die vorliegende Erfindung zwei Kristallisationen von Weißzucker
aus dem eingedickten Sirup erzielen, im Gegensatz zu einer Kristallisation
in typischen Zuckerrübenprozessen
nach dem Stand der Technik.
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Nach
einer oder mehreren Kristallisationen von Weißzucker aus dem eingedickten
Sirup bleibt eine Mutterlauge zurück. Diese Mutterlauge kann
zu einer der Ultrafiltrationen zurückgeführt werden. Wahlweise kann
dieser Kreislaufstrom weiter gereinigt werden, um seinen Raffinosegehalt
zu vermindern.
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Das
Verfahren kann wahlweise eine Schwefelsaturation eines oder mehrerer
Prozeßströme aufweisen.
Insbesondere kann mindestens ein wäßriger Strom, der aus der Gruppe
ausgewählt
ist, die aus dem Zulaufsaft, dem ersten Ultrafiltrationspermeat,
dem zweiten Ultrafiltrationspermeat, dem Nanofiltrationsretentat und
dem Verdampferzulauf besteht, mit einem Mittel, das aus der Gruppe
ausgewählt
ist, die aus Schwefeldioxid, Sulfitsalzen, Bisulfitsalzen, Metabisulfitsalzen,
Dithioniten und Gemischen daraus besteht, in einem ausreichenden
Anteil in Kontakt gebracht werden, um eine Äquivalentkonzentration von
Schwefeldioxid in dem Strom von mindestens etwa 100 ppm zu liefern.
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Die
verschiedenen Aspekte der vorliegenden Erfindung haben eine Reihe
von Vorteilen gegenüber Zuckerrübenprozessen
gemäß dem Stand
der Technik. Zum Beispiel beseitigt das erfindungsgemäße Verfahren
die Notwendigkeit eines Kalkbrennofens, von Kalksteinbrüchen und
allen dazugehörigen
Anlagen, Prozessen, Produkten, Nebenprodukten und Abfallprodukten.
Außerdem
führt die
vorliegende Erfindung zu einer drastischen Verringerung von Abfallprodukten,
die eine Umweltverschmutzung verursachen. Das herkömmliche
Verfahren erzeugt einen Filterkuchen, der Produkte des Kalkungsprozesses
und aus dem Saft entfernte Verunreinigungen aufweist. Dieser Kuchen
wird in Teiche und Mülldeponien
entsorgt. Das vorgeschlagene Verfahren eliminiert die Notwendigkeit
zur Entsorgung derartiger Materialien vollständig. Die vorliegende Erfindung
ermöglicht
den Wegfall des Saturationsprozesses, der eine Hauptquelle von Luftverschmutzung
in Rübenzuckeranlagen
ist.
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Die
vorliegende Erfindung bietet eine kostengünstige Möglichkeit zur Verminderung
des Aschegehalts des Zuckerrübensafts
oder Sirups, vorzugsweise auf etwa 2% oder weniger (auf Trockenmassebasis),
stärker bevorzugt
auf etwa 1,5% oder weniger, am stärksten bevorzugt auf etwa 1%
oder weniger. Diese Senkung des Aschegehalts ist wichtig, da sie
eine zweite Ausfällung
von Saccharosekristallen aus dem Sirup ermöglicht. In Zuckerrübenprozessen
nach dem Stand der Technik machte der Aschegehalt im Bereich von
3,5% mehr als eine Ausfällung
von Saccharosekristallen praktisch unmöglich.
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Außerdem kann
die vorliegende Erfindung die Notwendigkeit zum Entzuckern von Melasseströmen beseitigen.
Die effizienten Membranfiltrationsschritte verhindern an erster
Stelle das Eintreten von zu großen Saccharoseanteilen
in die Melasseströme.
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Ferner
bietet die vorliegende Erfindung ein wirtschaftliches und zuverlässiges Verfahren
zum Entfernen von färbenden
Materialien aus Rübensaft.
Sie kann außerdem
die Bildung unerwünschter
kristalliner Formen durch Anwesenheit zu hoher Raffinoseanteile
vermindern.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
ein Prozeßablaufdiagramm,
das einen Prozeß gemäß der vorliegenden
Erfindung zur Gewinnung von Saccharose aus Zuckerrüben darstellt,
wobei der Prozeß den
Aufschluß von
Zuckerrüben
aufweist.
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2 zeigt
ein Prozeßablaufdiagramm
mit einer Massebilanz für
eine weitere Ausführungsform
der Erfindung.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG KONKRETER
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
vorliegende Erfindung bietet ein verbessertes Verfahren zur Gewinnung
von Saccharose aus Zuckerrüben.
Eine Ausführungsform
der Erfindung ist in 1 dargestellt.
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Vom
Acker angelieferte Zuckerrüben
werden in einem Lagerbereich 10 aufbewahrt. Typischerweise werden
in dem Verfahren frische Zuckerrüben
verwendet, aber es können
auch gefrorene Zuckerrüben
eingesetzt werden. Rüben
aus dem Lagerbereich 10 werden in einer Rinne zu einer
herkömmlichen
Rübenwaschvorrichtung 12 geschwemmt,
in der Schmutz vom Äußeren der
Rüben entfernt
wird. Aus der Waschvorrichtung austretende gewaschene Rüben passieren
einen Förderer 14,
wo Wasser entfernt wird. Von dieser Vorrichtung aufgefangene Ströme von Waschwasser 18 und
Schwemmwasser 16 werden zu Abwasseraufbereitungsteichen 20 geleitet.
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Die
gewaschenen Rüben 21 werden
durch die Fördervorrichtung 22 zur
Schneidvorrichtung 24 transportiert, wie z. B. einer Hammermühle oder
Schnitzelmaschine, in der die Rüben
in Stücke
zerschnitten werden, z. B. in Stücke
mit einer mittleren Größe von etwa
einem Zoll Dicke. Der Strom von Rübenstücken 26 aus der Schnitzelmaschine
(oder alternativ die ganzen Rüben 21)
wird in eine Aufschlußvorrichtung 28 eingespeist.
Die Aufschlußvorrichtung
kann z. B. eine oder mehrere Hammermühlen (wobei Typen mit feststehenden
Messern bevorzugt werden) aufweisen, die einen Satz von rotierenden
Messern verwenden, die an einer Horizontalwelle montiert sind, die
das Rübenmaterial
durch ein Austragssieb drückt.
Eine andere Aufschlußvorrichtung
kann eine oder mehrere Reibmühlen
aufweisen, die Scheiben als primäre
Reibvorrichtung verwenden. Die Scheiben weisen vorzugsweise Rillen
auf, um den Aufschluß zu
erleichtern, und die Scheiben können horizontal
oder vertikal angeordnet sein. Reibmühlen vom Scheibentyp werden
gegenwärtig
gegenüber
Hammermühlen
bevorzugt, obwohl beide hintereinander verwendet werden können (z.
B. kann sich an eine Hammermühle
eine Scheibenreibmühle
anschließen).
Vorzugsweise wird extrahierter Saft 38 oder Wasser 34 in die
Aufschlußvorrichtung 28 eingespeist,
um den Austrag von aufgeschlossenen Rüben zu erleichtern und/oder
die Temperatur der Anlage zu steuern.
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Der
Strom von zerkleinerten Rüben 30 wird
einer Vakuum-Saftgewinnungsvorrichtung 32 zugeführt. Diese
Vorrichtung kann ein horizontales, poröses, bewegliches Band aufweisen,
das von unten einem Vakuum ausgesetzt wird. Aufgeschlossene Rüben werden
als gleichmäßige Schicht
an einem Ende (dem Zulaufende) 33 des Bands eingebracht.
Am entgegengesetzten oder Austrittsende 35 des Bands wird
ein Reinwasserstrom 34 eingeleitet. Auf diese Weise laufen
der zerkleinerte Rübenzufluß und der Wasserzufluß zu dieser
Vorrichtung 32 im Gegenstrom zueinander. Ein Saftstrom 36 wird über das
Band wieder eingeleitet, vorzugsweise an mehreren Stellen. Durch
dieses Gegenstromfiltrationsverfahren werden ein Pulpestrom 68 mit
niedrigem Zuckergehalt und ein extrahierter Saftstrom 38 mit
hohem Zuckergehalt erzeugt. Das Gegenstromvakuumfiltrationsverfahren
wird bei einer erhöhten
Temperatur von etwa 80°C
ausgeführt,
um das Mikrobenwachstum zu bekämpfen
und die Extraktion von Saft zu verbessern.
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Die
Pulpe 68, die den Saftextraktor 32 verläßt, hat
einen sehr niedrigen Saccharosegehalt, aber einen hohen Wassergehalt.
Sie wird in einer Spindelpresse 70 gepreßt, um einen
verdünnten
Preßsaft 72 zu
extrahieren, der etwa 1% gelöste
Feststoffe und etwa 99% Wasser enthält. Die gelösten Feststoffe bestehen aus etwa
50% Saccharose und 50% Nichtzuckerstoffen. Dieser verdünnte Preßsaft 72 wird
in einem Heizer 74 auf eine Temperatur von etwa 80°C erhitzt
und dann als Strom 36 zum Saftextraktor 32 zurückgeführt. Gepreßte Pulpe 76 wird
mit oder ohne weiteres Trocknen als Tierfutter verwendet.
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Der
extrahierte Saft 38 wird zu einem Behälter 41 geleitet,
und kann wahlweise durch Zusatz von Schwefeldioxid oder Sulfat-
oder Bilsulfitsalzen in einem Strom 40 geschwefelt werden,
z. B. mit Schwefeldioxidgas oder wäßrigem Ammoniumbisulfit bei
einer Konzentration von etwa 65%. Vorzugsweise beträgt der Restgehalt
an Schwefeldioxid in dem Saft nach der Schwefelung mindestens 100
ppm. Die Schwefelung kann zum Zeitpunkt der Zerkleinerung, des Aufschlusses,
der Saftextraktion oder zu anderen Zeitpunkten in dem Verfahren
als Alternative oder zusätzlich
zu dem besonderen Schwefelungsschritt in der vorliegenden Ausführungsform
stattfinden. Diese Schwefelung verhindert die Farbverstärkung, die
andernfalls während
der anschließenden
Membranfiltrations- und Verdampfungsvorgänge stattfinden kann. Es können auch
andere Antioxidationsmittel verwendet werden.
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Der
Saft wird dann in einem Neutralisierungsbehälter 43 durch Zugabe
von wäßrigem Natriumhydroxid 42 neutralisiert,
vorzugsweise auf einen pH-Wert von mindestens 7. Diese pH-Einstellung
trägt dazu
bei, die Inversion von Zuckern zu verhindern, die bei erhöhten Temperaturen
stattfindet. Für
die pH-Einstellung können auch
andere Chemikalien verwendet werden, z. B. flüssiges Kaliumhydroxid oder
körniges
Natriumcarbonat.
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Der
aus den aufgeschlossenen Rüben
durch den Gegenstromfiltrationsprozeß extrahierte Saft weist etwa
0,2% suspendierte Feststoffe, etwa 14% gelöste Feststoffe und etwa 84%
Wasser auf. Die gelösten
Feststoffe setzen sich aus etwa 85% Saccharose und 15% Nichtzuckerstoffen
zusammen. Vorzugsweise beträgt die
Temperatur des Extrakts etwa 80°C,
und sein pH-Wert ist mindestens gleich 7.
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Der
behandelte Saft kann dann durch einen Erhitzer 44 geschickt
werden, um seine Temperatur auf etwa 80°C zu erhöhen.
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Der
erhitzte Saft wird dann durch Membranfiltration 46 verarbeitet,
vorzugsweise durch Querstrom-Ultrafiltration, um hochmolekulare
Verbindungen von der Saccharoselösung
abzutrennen. Die Ultrafiltration erzeugt ein Ultrafiltrat 48 (auch
als Permeat oder geklärter
Saft bezeichnet), das etwa 12% gelöste Feststoffe und etwa 88%
Wasser enthält.
Die gelösten
Feststoffe weisen etwa 90% Saccharose und etwa 10% Nichtzuckerstoffe
auf. Das Ultrafiltrat 48 hat vorzugsweise eine Temperatur
von etwa 80°C,
und sein pH-Wert ist mindestens gleich 7.
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Das
Permeat von der Ultrafiltration weist eine Saccharose-Reinheit auf,
die dem Dünnsaft
gleichwertig ist, der durch das herkömmliche Zuckerrübenverfahren
erzeugt wird, und etwa 90% beträgt.
Es bestehen jedoch wichtige Unterschiede zwischen den Nichtzuckerstoffen
in den beiden Produkten.
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Ultrafiltrierter
Saft kann einen höheren
Anteil an Invertzucker und/oder einen niedrigeren Anteil an makromolekularen
Verbindungen enthalten als der herkömmliche Dünnsaft.
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Invertzucker
in dem ultrafiltrierten Saft enden hauptsächlich in der Melasse, ohne
die Gewinnung von Saccharose drastisch zu vermindern. Dies ist ein
Vorteil im Vergleich zum herkömmlichen
Kalkungsverfahren, das Reaktionsprodukte von Kalk und Invertzuckern
zum Abfallentsorgungssystem sendet. Niedrigere Gehalte an makromolekularen
Verbindungen ergeben einen Saft mit niedrigerer Viskosität, der günstigere
Zuckersiedeeigenschaften aufweist.
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Die
Ultrafiltration erzeugt einen Saft mit reduzierter Farbe. Der extrahierte
Saft 38 hat typischerweise einen Farbwert von mehr als
100000 auf einer ICUMSA-Skala. Das Ultrafiltrat 48 hat
typischerweise einen Farbwert unter 2000 auf der gleichen Skala.
Dieser ist gleichwertig oder besser als der Farbwert von Dünnsaft, der
nach dem herkömmlichen
Verfahren hergestellt wird. Ein niedrigerer Farbwert in Kombination
mit einer niedrigeren Viskosität
führt zu
einem leichteren Zuckersiedeverfahren. Die Ergebnisse sind eine
höhere
Zuckerextraktion, effizienteres Zuckersieden und ein niedrigerer
Zuckerverlust an die Melasse.
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Bei
der vorliegenden Erfindung können
verschiedene Membrankonfigurationen verwendet werden, zu denen beispielsweise
Spiral-, Hohlfaser- und Röhrenmembranen
gehören.
Membranen, die sich für
diesen Abtrennungsprozeß eignen,
sollten zwei außergewöhnliche
Eigenschaften aufweisen. Sie sollten eine hohe Durchlässigkeit
für Wasser
und Saccharose, aber einen niedrigen Durchgang von Farbstoffen und
anderen makromolekularen Verbindungen aufweisen. Dichte Ultrafiltrationsmembranen
mit einer Molekulargewichtstrenngrenze zwischen etwa 1000 und 10000
und lockere Nanofiltrationsmembranen mit einer NaCl-Zurückweisung
von etwa 10% sind für
diese Anwendung gut geeignet. Membranen, die eine negative Oberflächenladung
aufweisen, werden bevorzugt, da die meisten zurückzuweisenden Verbindungen
negativ geladen sind.
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Das
Retentat 50 von dem Ultrafiltrationsprozeß enthält zum größten Teil
suspendierte und gelöste
Verunreinigungen. Es enthält
außerdem
einen erheblichen Anteil an Saccharose. Um zumindest einen Teil
dieser Saccharose zu gewinnen, wird das Retentat durch ein Membransystem 52 unter
Zugabe von Wasser 54 diafiltriert. Durch diese Diafiltration
wird der größte Teil
des im Ultrafiltrationsretentat zurückgelassenen Zuckers extrahiert.
Das Diafiltrat 56 enthält
etwa 3% gelöste
Feststoffe und etwa 97% Wasser. Die gelösten Feststoffe in dem Diafiltrat
weisen etwa 88% Saccharose und 12% Nichtzuckerstoffe auf. Vorzugsweise
beträgt
die Temperatur des Diafiltrats etwa 80°C und sein pH-Wert liegt über 7. Das
Retentat 58 des Diafiltrationsprozesses enthält etwa
5% suspendierte Feststoffe, 3% gelöste Feststoffe und etwa 87%
Wasser. Dieses Retentat wird durch Eindampfen konzentriert und mit
oder ohne Vermischen mit gepreßter
Pulpe als Tierfutter verwendet.
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Das
Ultrafiltrat 48 und das Diafiltrat 56 werden vereinigt,
um einen zusammengesetzten Produktstrom 60 zu bilden. Der
zusammengesetzte Produktstrom (auch als gereinigter Saft bezeichnet)
enthält
etwa 11% gelöste
Feststoffe und etwa 89% Wasser. Die gelösten Feststoffe bestehen aus
etwa 90% Saccharose und 10% Nichtzuckerstoffen.
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Zum
Vorkonzentrieren des gereinigten Saftstroms kann ein Umkehrosmose-Membransystem 62 verwendet
werden. Dies ist ein weiterer Querstrom-Membranprozeß, der weniger
energieintensiv und wirtschaftlicher für das Vorkonzentrieren von
verdünnten
Saccharoselösungen
ist als die herkömmlichen Prozeßschritte. Das
Produkt 64 des Umkehrosmosesystems enthält etwa 20% gelöster Feststoffe
und etwa 80% Wasser. Die gelösten
Feststoffe weisen etwa 90% Saccharose und 10% Nichtzuckerstoffe
auf.
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Das
Permeat 66 der Umkehrosmose ist hochwertiges Wasser. Ein
Teil 34 dieses Wassers wird in dem Gegenstrom-Vakuumfiltrationsprozeß 32 verwendet,
und der Rest wird bei Anwendungen in anderen Anlagen eingesetzt,
wie z. B. als Wasserzulauf 54 zum Diafiltrationsprozeß 52.
-
Die
Temperatur der vorkonzentrierten Saccharoselösung 64 wird dann
in einem Erhitzer 80 erhöht, und anschließend wird
das verbleibende Wasser in Verdampfern 82 entfernt. Saccharose
wird ebenso wie in herkömmlichen
Verfahren auskristallisiert.
-
Ein
Teil der in dem Prozeß von 1 verwendeten
Anlage ist herkömmlich
und dem Durchschnittsfachmann auf diesem Gebiet bekannt, wie z.
B. die Rübenwaschanlage,
die Schnitzelpressen und Verdampfer. Die Rübenschnitzelmaschine 24 und
die Aufschlußvorrichtung 28 sind
im Handel von Lieferanten wie z. B. H. Putsch GmbH & Co. (Hagen, Deutschland),
Maguin Company (Charmes, Frankreich), Dakota Machine Inc. (West
Fargo, North Dacota) und The Fitzpatrick Company (Elmhurst, Illinois)
erhältlich.
Eine geeignete Vakuumband-Saftextraktionsanlage ist erhältlich von
EIMCO Company (Salt Lake City, Utah) und Dorr-Oliver (Milford, Connecticut).
Zentrifugalextraktoren sind erhältlich
von Western States Machine Company (Hamilton, Ohio) und Silver-Weibull
(Hasslehorn, Schweden). Geeignete Membranfiltrationssysteme sind
von Lieferanten wie z. B. CeraMern Corp. (Waltham, Massachusetts),
Koch Membrane Systems, Inc. (Wilmington, Massachusetts) und Osmonics,
Inc. (Minnetonka, Minnesota) beziehbar.
-
Die
folgende Tabelle zeigt geeignete Eigenschaften für einige der Prozeßströme in 1,
nämlich RDS
(Gewichtsprozent lichtbrechende Trockensubstanz), Reinheit (Saccharose
als Gesamtfeststoffgehalt), pH-Wert und Temperatur.
-
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Viele
Varianten des Prozesses sind möglich.
Geeignete Varianten sind unter anderem Umkehrosmose vor der Ultrafiltration,
Schwefelung nach der Ultrafiltration und Sterilisiation der aufgeschlossenen
Rüben durch chemische
oder physikalische Mittel. Getrennte Behandlung des Preßsafts 72 anstelle
seiner Rückführung zu dem
Gegenstrom-Vakuumfiltrationsprozeß ist eine weitere Alternative.
Es wäre
auch möglich,
eine Behandlung mit einer bestimmten Menge Kalk und/oder eine Saturation
einzubeziehen. Gegenwärtig
wird jedoch die Durchführung
des Prozesses ohne Kalk oder Saturation bevorzugt.
-
Die
chromatographische Trennung könnte
in diesem Verfahren zur weiteren Reinigung angewandt werden. Die
chromatographische Trennung erfordert eine Vorbehandlung und Enthärtung des
Safts. Da der Saft aus dem vorliegenden Verfahren durch die Membranfiltration
geschickt und kein Kalk zugesetzt worden ist, wäre er ein hervorragendes Einsatzgut
für die
chromatographische Trennung.
-
Ferner
könnte
die Anwendung der Membrantrennung in dem vorgeschlagenen Verfahren
eine Abtrennung von Saccharose von anderen Rübensaftbestandteilen wie z.
B. Invertzuckern und Oligosacchariden ermöglichen.
-
Unter
Umständen
ist die Verminderung oder Beseitigung von Chemikalien möglich, die
zur pH-Einstellung
und Schwefelung verwendet werden, wenn Rüben von hervorragender Qualität gepreßt werden.
Verschiedene Einheiten können
auch mit Prozeßparametern
betrieben werden, die sich ein wenig von denen unterscheiden, die
in der oben beschriebenen Ausführungsform
oder in den folgenden Beispielen spezifiziert werden.
-
Es
ist gezeigt worden, daß durch
Auslaugen von aufgeschlossenen Rüben
eine 99.8%-ige Zuckergewinnung in sechs Stufen erreicht werden kann,
die jeweils Frischwasser verwenden. Außerdem ist demonstriert worden,
daß durch
Ultrafiltration eine 99,8%-ige Zuckergewinnung in sechs Diafiltrationsstufen
erreicht werden kann. Dieser Extraktionsgrad kann jedoch zu anspruchsvoll
für ein
großtechnisches
Verfahren sein, da er einen zu hohen Verbrauch an Verdünnungswasser
erfordert, das schließlich
zur Gewinnung von Zucker entfernt werden muß.
-
Eine
Massenbilanz eines Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung
wurde auf der Basis einer Einsatzmenge von 1000 Einheiten Rüben mit
einem Wassergehalt von 78%, 17% RDS und einer Saccharosereinheit
von 89% sowie einer angenommenen Zuckergewinnung von etwa 99,5%
sowohl im Extraktions- als auch im Diafiltrationsvorgang erstellt. 2 zeigt
ein Ablaufdiagramm dieser Ausführungsform
des Verfahrens mit der Massenbilanz. Die fett gedruckten Zahlen
werden auf der Basis von Versuchsergebnissen und anderer verfügbarer Informationen
angenommen. Alle anderen Zahlen werden unter Anwendung von konstitutiven
und Erhaltungsbeziehungen bestimmt. "EJ" bezeichnet
extrahierten Saft, "UFP" bezeichnet Ultrafiltrationspermeat, "UFR" bezeichnet Ultrafiltrationsretentat, "DFP" bezeichnet Diafiltrationspermeat, "DFR" bezeichnet Diafiltrationsretentat, "MP" bezeichnet Mischpermeat
und "NSDS" bezeichnet Nichtzucker-Feststoffe.
-
In 2 werden
Rüben mit
Saft aus der zweiten Extraktorstufe aufgeschlossen. Zerkleinerte
bzw. aufgeschlossene Rüben
werden in die erste Stufe des Extraktors eingebracht, und Saft aus
dieser Stufe wird dem Ultrafiltrationssystem zugeführt. Pulpe
aus der ersten Stufe durchläuft
mehrere Stufen des Extraktors, bis nahezu der gesamte Zucker (99,5%)
extrahiert ist. Frischwasser wird in die letzte Stufe des Extraktors
eingeleitet. Extrahierter Saft wird durch Ultrafiltration verarbeitet,
um 90% des Safts als Ultrafiltrat zu gewinnen. Das Retentat wird
mit dem Fünffachen
seines Volumens an Frischwasser diafiltriert. Durch kombinierte
Ultrafiltration und Diafiltration werden etwa 99,5% des Zuckers
im Einsatzmaterial gewonnen.
-
Es
könnten
verschiedene Verbesserungen an dem Verfahren von 2 vorgenommen
werden. Die Naßschnitzel
können
gepreßt
werden, um den Feuchtigkeitsgehalt auf etwa 80% zu senken, und das
Preßwasser
kann verwendet werden, um einen Teil des bei der Extraktion verwendeten
Frischwassers zu ersetzen. Diafiltrat von den letzteren Stufen könnte auch
verwendet werden, um einen Teil des Frischwassers im Extraktionsprozeß zu ersetzen.
Diese Modifikationen würden
die Belastung bei Arbeitsgängen
an nachfolgenden Einheiten verringern, wie Trocknen oder Transport
von Pulpe und Umkehrosmose oder Eindampfen von Saft. Diese Maßnahmen
würden
jedoch die Ausbeute des Extraktionsprozesses verringern und mehr
Stufen erfordern.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann zwar im diskontinuierlichen Betrieb ausgeführt werden, eignet sich aber
besonders gut für
kontinuierlichen Betrieb.
-
BEISPIEL 1
-
KLÄREN
VON AUSGEPREßTEM
SAFT
-
Zerkleinerte
Rübenschnitzel
wurden mit Wasser vermischt und in Gewebebeuteln gepreßt, um eine Preßsaftprobe
herzustellen. Diese Probe wurde mit Natriumhydroxid behandelt, erhitzt
und in einer Gruppe von Ultrafiltrationsversuchen verwendet. In
dem Versuch wurden zwei unterschiedliche Ultrafiltrations-Spiralmembranen benutzt,
ein Membranmodell NTR 7410 von Hydranautics und ein Membranmodell
HFK131 von Koch. Die Versuche lieferten befriedigende Durchflußgeschwindigkeiten,
die höher
waren als in vergleichbaren Versuchen mit herkömmlichem Rübendiffusionssaft.
-
TABELLE
2 Ultrafiltration
von ausgepreßtem
Saft-Versuchsparameter und Durchflußmengen
-
Es
gab eine signifikante Verminderung des RDS-Werts und einen sehr
signifikanten Anstieg der Saccharosereinheit quer über die
Membran. Beide Membranen ließen über 99%
des Farbwerts nicht durch. Der Anstieg der Saccharosereinheit und
die Farbtrennung während
dieser Versuche waren viel höher
als in vergleichbaren Versuchen mit herkömmlichem Rübendiffusionssaft.
-
TABELLE
3 Ultrafiltration
von ausgepreßtem
Saft-Trennungseigenschaften
-
- ("Retn." bedeutet Retentat
und "Perm." bedeutet Permeat.)
-
BEISPIEL 2
-
Ein
Rübenzerkleinerungsversuch
wurde unter Verwendung eines atmosphärischen Bauer-Scheibenzerfaserers
durchgeführt.
Diese Maschine weist zwei Scheiben von 30 cm (12 Zoll) mit verstellbarem
Zwischenraum auf, wobei eine Scheibe stationär ist und die andere durch
einen Motor von 60 PS (45 kW angetrieben wird. Etwa 20 kg Rüben wurden
in dem Versuch verwendet. Die Rüben
wurden zu 1,9 cm (3/4 Zoll) großen
Stücken
zerkleinert, um in den Schneckenspeiser zu passen.
-
Alle
Rübenschnitzel
wurden in einem Durchlauf durch die Maschine geschickt. Um das Material
durch die Maschine zu drücken,
wurde Wasser verwendet, wodurch der Saft verdünnt wurde. Ein Teil des zerkleinerten
Produkts wurde in einer Druckluftpresse bei 138 kPa (20 psi) etwa
15 Minuten gepreßt.
Einen anderen Teil des Produkts ließ man auf einem Drahtsiebkasten
abtropfen.
-
-
Die
Pulpe aus dem ersten Durchlauf wurde in einem zweiten Durchlauf
nochmals durch die Maschine verarbeitet. Der Zwischenraum zwischen
den Scheiben wurde für
diesen Durchlauf auf etwa 0,25 mm (10 Mil) eingestellt. Die aufgeschlossene
Pulpe wurde in der Druckluftpresse bei 138 kPa (20 psi) etwa 15
Minuten gepreßt.
-
-
(Der
niedrigere Feststoffgehalt in dem Preßkuchen aus dem zweiten Durchlauf
durch die Druckluftpresse war auf seine größere Dicke zurückzuführen.)
-
Die
unter Vakuum entwässerte
Pulpe aus dem zweiten Durchlauf hatte einen Trockenmassegehalt von 22%.
Wenn sie in einem Wasserüberschuß gewaschen
und unter Vakuum entwässert
wurde, betrug der Feststoffgehalt nur 15%. Dies ließ darauf
schließen,
daß 2/3
der Feststoffe in der Pulpe gelöst
und leicht auswaschbar waren. Die gewaschene Pulpe hatte einen Restzuckergehalt
von 0,5%.
-
Pulpe
aus dem zweiten Durchlauf wies schlechte Filtrationseigenschaften
auf wenn sie auf einem Filterpapier einem Vakuum ausgesetzt wurde.
Auf einem 0,5 mm-Sieb wies jedoch eine 25 mm dicke Pulpeschicht
Filtrationsgeschwindigkeiten von etwa 8500 Liter/m2·h (5000
Gallonen/Fuß2·Tag
(gfd)) auf.
-
Diese
Untersuchungen lieferten die folgenden Ergebnisse:
- 1. Der Scheibenzerfaserer zerdrückte die Rüben mit einem niedrigeren Energieverbrauch
(~ 3 kWh/Tonne).
- 2. Die Pulpe wies gute Vakuumfiltrationseigenschaften auf (~
8500 Liter/m2·h (5000 Gallonen/Fuß2·Tag)
bei einem Filterkuchen von 25 mm).
- 3. Der Vakuumfilterkuchen (nach dem Waschen) hatte einen niedrigen
Restzuckergehalt (~ 0,5%).
- 4. Der Filterkuchen kann gepreßt werden, um ein trockeneres
Pulpe-Nebenprodukt (~ 30%) zu erzeugen.
- 5. Der ausgepreßte
Saft wies befriedigende Ultrafiltrationseigenschaften auf (43 Liter/m2·h
(25 Gallonen/Fuß2·Tag).
- 6. Bei der Ultrafiltration wurden Farbkörper in dem ausgepreßten Saft
gut abgewiesen (99%).
- 7. Das Ultrafiltrat wies gute Zuckersiedeeigenschaften auf.
-
BEISPIEL 3
-
Etwa
1361 kg (3000 lb) Rüben
wurden in Schlagkreuzmühlen
etwa 30 Minuten zerkleinert und lieferten etwa 1514 Liter (400 Gallonen)
Saft. Die Zerkleinerung erforderte zwei Durchläufe. Der erste Durchlauf erfolgte durch
zwei Mühlen
und zwei Extraktoren, und der zweite Durchlauf erfolgte durch eine
Mühle und
zwei Extraktoren Das Wasser, das in die Schlagkreuzmühlen gegeben
wurde, um den Austrag der zerkleinerten Rüben zu erleichtern, verdünnte den
Saft auf etwa 4% RDS. Der Saft wurde durch ein #200 mesh-Schwingsieb
gefiltert. Auf dem Sieb blieb kein sichtbarer Rückstand zurück.
-
Der
Saft wurde auf etwa 77°C
(170°F)
erhitzt und durch ein Koch HFK 131 Ultrafiltrations-Spiralmembranmodul
mit einer Zwischenlage von 2,03 mm (80 Mil) ultrafiltriert. Die
Einlaß-
und Auslaßdrücke wurden
auf 414 und 276 kPa (60 und 40 psig) gehalten. In Tabelle 6 sind
die Ergebnisse zusammengefaßt.
-
-
BEISPIEL 5
-
Ein
Kurzversuch wurde mit Ultrafiltrat/Diafiltrat von ausgepreßtem Saft
durchgeführt,
um Möglichkeiten der
Vorkonzentration unter Anwendung der Umkehrosmose zu beurteilen.
Bei dem Versuch wurde einen Hydranautics-Umkehrosmose-Spiralmembran,
Modell ESPA, benutzt, und der Versuch wurde bei 5516 kPa (800 psi)
und bei etwa 38°C
(100°F)
durchgeführt.
Die Fluß-
und Trennungseigenschaften in diesem Versuch sind in Tabelle 8 aufgeführt.
-
TABELLE
8 Umkehrosmose
von extrahiertem Saft Fluß- und Zurückweisungseigenschaften
-
BEISPIEL 6a
-
Zerschnittene
Rüben (Schnitzel)
wurden mit 420 kg/h einer Rietz Disintegrator-Hammermühle und
von dort einer Andriz Sprout-Bauer-Mühle zugeführt, um eine gut aufgeschlossene
Pulpe bereitzustellen. Dieser Faserstoff und Saft wurde zur ersten
Zentrifuge befördert,
einer Mercone-Zentrifuge, hergestellt von Dorr-Oliver, die mit einer
150 μm-Konussiebtrommel
ausgestattet war. Das System wurde auf einer Temperatur von 65–70°C gehalten,
und der Saft aus der ersten Zentrifuge hatte einen RDS-Wert von
13–14.
-
Der
aufgeschlossene Rübenfaserstrom
aus der ersten Zentrifuge wurde einem System von 50 μm-Sieben, die im Gegenstrom
arbeiteten, und schließlich
einer zweiten Mercone-Zentrifuge zugeführt, die mit einem 250 μm-Sieb ausgestattet
war. Diese zweite Zentrifuge entsüßte den Faserstoff und lieferte
einen Rübenfaserrückstand,
der 5,7% Zucker und 88% Wasser enthielt. Der Saft wurde mit 11–19 Liter/min
(3–5 Gallonen/min)
von der zweiten Zentrifuge im Gegenstrom durch das Siebsystem zur
ersten Zentrifuge zurückgeführt. Etwa
250 ppm, bezogen auf die Rübenmasse,
Schaumdämpfungsöl (KABO
580) wurde dem Saft zugesetzt, während
der zweiten Zentrifuge 4 Liter/min (1 Gallone/min) Heißwasser
zugeführt
wurde. Der Saß wurde auf
70°C eingestellt,
die pH-Einstellung wurde durch Zugabe von Natriumhydroxidlösung zur
Aufschlußstufe ausgeführt, und
der pH-Wert des fertigen Safts wurde nötigenfalls abgeglichen. Der
fertige Saft aus den aufgeschlossenen Rüben hatte einen RDS-Wert von
13,2 (refraktometrische Trockensubstanzbestimmung) und einen pH-Wert
von 6,4 (gemessen bei Umgebungstemperatur). Die scheinbare Reinheit
(Pol/Brix; Pol = scheinbarer Saccharosegehalt, gemessen mit Polarisationsverfahren)
war 82,6; der konduktometrisch bestimmtee Aschegehalt betrug 3,9%,
und der Farbwert betrug 29900 icu. Der Saft enthielt 0,6% Faserstoff.
-
BEISPIEL 6b
-
Der
Saft von Beispiel 6a, mit einer Temperatur von etwa 70°C, wurde
der ersten Ultrafiltration zugeführt.
Dies war ein PCI-Membranmodul von 3,7 m (12 Fuß) mit röhrenförmigen Elementen, einer Molekulargewichtstrenngrenze
von 200 Kilodalton (kD) und einem Oberflächeninhalt von 2,7 m2. Der Einlaßdruck betrug im Mittel 689
kPa (100 psi), der Auslaßdruck
434 kPa (63 psi), und die Querströmungsgeschwindigkeit betrug 537
Liter/min. Die Permeatdurchflußmenge
betrug 2,6 Liter/min (entsprechend 60 Liter/m2·h). Das
Permeat hatte einen RDS-Wert von 11,0; einen pH-Wert von 6,5; eine
scheinbare Reinheit von 83,8; einen Farbwert von 4705 icu und einen
Aschegehalt von 4,9%. Das Retentat hatte einen RDS-Wert von 11,1,
eine scheinbare Reinheit von 74,4; einen Aschegehalt von 5,1% und
einen Farbwert von 60800 icu. Eine ähnliche, in Reihe geschaltete
Membran diafiltrierte das Retentat mit 1,0 Liter/min Wasser und
lieferte weitere 1,9 Liter/min Permeat mit einem RDS-Wert von 8.
-
BEISPIEL 6c
-
Das
Permeat aus dem ersten Ultrafiltrationssystem wurde mit etwa 70°C einem zweiten
Ultrafiltrationssystem zugeführt,
das zwei Osmonics GM-Spiralmembranen von 10 cm (4 Zoll) mit einer
Molekulargewichtstrenngrenze von 3500 Dalton bei einem Oberflächeninhalt
von 12 Quadratmetern aufwies. Der Einlaßdruck betrug im Mittel 448
kPa (65 psi), der Auslaßdruck
345 kPa (50 psi). Die Gesamtdurchflußmenge des Permeats betrug
im Mittel 1,4 Liter/min und ergab 7 Liter/m2·h. Das
Permeat hatte einen RDS-Wert von 8,6; einen pH-Wert von 7,0; einen
scheinbare Reinheit von 83,6; einen Farbwert von 1666 icu und einen
Aschegehalt von 4,9% (5,4% sulfatierte Asche). Das Retentat hatte
einen RDS-Wert von
14,2; eine scheinbare Reinheit von 83,3; einen konduktometrisch
bestimmten Aschegehalt von 4,9% und einen Farbwert von 13800 icu.
-
BEISPIEL 6d
-
Das
Permeat von der zweiten Ultrafiltrationsmembran wurde über ein
Kationenaustauscherharz (Purolite C155S) in der Natrium-Form geleitet.
Die Durchflußgeschwindigkeit
betrug 2,4 Liter/min, und dieser Fluß wurde mit 1,6 Bettvolumen/Stunde
und bei 70°C über 90 Liter
Harz geleitet. Das Produkt hatte einen RDS-Wert von 7,1, einen pH-Wert
von 6,4, die scheinbare Reinheit betrug 83,5; der Farbwert 1505
icu, und der konduktometrisch bestimmte Aschegehalt betrug 5,6%
(5,2% sulfatierte Asche). Die Ionenzusammensetzung der Harzzufluß- und -abflußströme war: TABELLE
9
-
BEISPIEL 6e
-
Der
Harzproduktstrom wurde durch Nanofiltration in 3 Stufen von Desal
5DL-Membranen behandelt. Die Gesamtfläche der Membranen betrug 18
Quadratmeter, der Einlaßdruck
betrug 3013 kPa (450 psi), und die Temperatur betrug 65°C. Die Zuflußgeschwindigkeit
betrug 2,6 Liter/min, und der Retentatfluß betrug 1,0 Liter/min. Zwischen
den Stufen wurde Diafiltrationswasser mit 0,3 Liter/min eingeleitet.
-
Der
Retentatstrom (Produktstrom) hatte einen RDS-Wert von 25,4, eine
scheinbare Reinheit von 88,3; einen Farbwert von 1154 icu und einen
Aschegehalt von 2,9%. Das Permeat hatte einen RDS-Wert von 1,8, eine
scheinbare Reinheit von 12,0, einen Farbwert von 3038 icu und einen
Aschegehalt von etwa 20%.
-
Die
durch Hochdruckflüssigkeitschromatographie
(HPLC) ermittelte Zusammensetzung der Ströme (% in Trockenmasse) war: TABELLE
10
-
BEISPIEL 6f
-
Der
Produktstrom von der Nanofiltration wurde eingedampft und ergab
ein Sirup mit 70,5 Brix. Dem Zulaufsaft zum Verdampfer wurde etwa
1 ml/min Ammoniumbisulfit-(ABS-)Lösung zugesetzt. Die ABS war eine
65%-ige, im Verhältnis
1:1 verdünnte
Vorratslösung.
Der Verdampfer war eine einstufige APV-Rahmeneinheit und wurde mit
55 kPa abs. (8 psia) betrieben, und die Sirup-Temperatur betrug
etwa 85°C.
Die Zuflußgeschwindigkeit
betrug 1 Liter/min bei 25,4 Brix.
-
Die
durch den Verdampfer erzeugte Lauge wurde unter Vakuum kristallisiert
und ergab Weißzucker mit
einem Farbwert von 10,2 icu und einem konduktometrisch bestimmten
Aschegehalt von 0,009%. Die Kristallisation wurde im diskontinuierlichen
Betrieb in einem Kristallisator ausgeführt, der 50 Liter Füllmasse
enthielt. Der Kristallisator war eine von Pignat, Genas, Frankreich,
hergestellte Pilotanlage. Kristallisationsdruck und -temperatur
waren 68 kPa abs. (20 Zoll Hg abs.) bzw. 70–75°C, und die Kristallisation dauerte
2 Stunden. Die durch Kristallisation gebildete Füllmasse wurde in einer 2 Fuß-Trommelzentrifuge
mit einer perforierten Trommel zentrifugiert. Der (durch Zentrifugieren
abgetrennte) Muttersirup hatte eine scheinbare Reinheit von 81,8%
und einen Farbwert von 2988 icu.
-
BEISPIEL 7 (ALTERNATIVE IONENAUSTAUSCHBEHANDLUNG)
-
Eine
zweite Ultrafiltrationsstufe UF2 ähnlich der im obigen Beispiel
6c beschriebenen, die aber zwei Osmonics GN Spiralmembranmodule
von 10 cm (4 Zoll) (Molekulargewichtstrenngrenze 3500 Dalton) und zwei
Osmonics GM Spiralmembranmodule von 10 cm (4 Zoll) (Molekulargewichtstrenngrenze
3000 Dalton) aufwies, wurde zur Behandlung von Saft aus einer ersten
Ultrafiltrationsstufe verwendet. Dieser Saft wurde ursprünglich aus
zerkleinerten Rüben
gewonnen, wie oben beschrieben. Die Module liefen mit mittleren
Einlaßdrücken von
1103 bzw. 1724 kPa (160 bzw. 250 psi) und lieferten insgesamt 2,5
Liter/min Permeat (pH-Wert 6,5, RDS 9 und Farbwert 1890 icu). Das
Permeat wurde mit einem Kationenaustauscherharz (Purolite PCR) in
Kalium-Form bei 70°C
und 0,9 Bettvolumen/Stunde behandelt. Das Produkt hatte einen pH-Wert
von 7,0, einen RDS-Wert von 8,9, eine Reinheit von 85,1 und einen
Farbwert von 1959 icu. Die Eingangs- und Ausgangszusammensetzungen
(% in Trockenmasse) waren: TABELLE
11
-
BEISPIEL 8 (ELEKTRODIALYSE)
-
Das
Produkt von dem Ionenaustauscherharz in Kalium-Form in Beispiel
7 wurde durch Nanofiltration (ausgeführt wie im obigen Beispiel
6e) behandelt. Das Produkt (Retentat) hatte einen RDS- Wert von 23, eine Reinheit
von 89,5% (ermittelt durch HPLC), einen Aschegehalt von 4,5% als
sulfatierte Asche und einen Farbwert von 1800 icu. Es wurde durch
Elektrodialyse in einen Stapel behandelt, der 40 kationen-/anionenpermeable
Membranpaare aufwies; jedes Paar hatte eine Membranfläche von
0,1 m2. Die verwendeten Membranen wurden
von Tokuyama Corp., Japan, hergestellt, die anionenpermeable Membran
war AE506sb, und die kationenpermeable Membran war CMXsb. Der Stapel
wurde bei 45–55°C mit 18–30 Volt
und einer Stromstärke von
2–3 A
betrieben. Die Anolyt- und Katolyt-Systeme enthielten verdünnte Sulfamidsäure (Leitfähigkeit
20 mS/cm), die mit 11 Liter/min (3 Gallonen/min) durch den Stapel
zirkulierte. Der behandelte Strom zirkulierte mit 30–38 Liter/min
(8–10
Gallonen/min) und floß durch
das gesamte System mit etwa 1 Liter/min. Der Konzentratstrom war
eine 0,5%-ige Natriumchloridlösung.
Der elektrodialysierte Produktstrom hatte eine Reinheit von 94,4%
(ermittelt durch HPLC) und einen Aschegehalt von 2,2% sulfatierter
Asche (berechnet aus der unten dargestellten Kationenzusammensetzung,
wobei die Ionenzusammensetzung der Zulauf- und Produktströme als %
Ionen in Trockenmasse ausgedrückt
wird.
-
-
Das
Produkt aus diesem Versuch wurde eingedampft und ebenso wie in Beispiel
6f zu Weißzucker kristallisiert.
Nach dem Eindampfen (in Gegenwart von ausreichend Ammoniumbisulfit,
um 280 ppm Rest-SO2 zu ergeben) hatte das Produkt einen RDS-Wert
von 70 und einen Farbwert von 1700 icu. Kristallisation unter Vakuum
lieferte einen Weißzucker
mit einem Farbwert von 17 icu und einem konduktometrisch bestimmten Aschegehalt
von 0,007%. Der (durch Zentrifugieren abgetrennte) Muttersirup hatte
eine scheinbare Reinheit von 84% und einen Farbwert von 4560 icu.
-
BEISPIEL 9
-
Saft
aus dem Rübenzerkleinerungssystem,
wie in Beispiel 6a beschrieben, wurde in einer Ultrafiltrations-Spiralmembran
filtriert. Er wurde zunächst
durch ein 200 μm-Beutelfilter
vorfiltriert, um etwaige Fasern zu entfernen, die das Zentrifugensieb
passiert hatten. Die verwendete Membran war eine Osmonics JY-Spiralmembran
von 10 cm (4 Zoll) mit einer Membranfläche von 4,8 Quadratmeter und
einer Molekulargewichtstrenngrenze von 100000 Dalton. Die Temperatur
des Safts betrug 60°C
(140°F),
und die Einlaß-
und Auslaßdrücke betrugen
345 bzw. 207 kPa (50 psi bzw. 30 psi). Die Zuflußgeschwindigkeit betrug 3,6
Liter/min, und die Permeat- und Retentatflüsse betrugen beide 1,8 Liter/min
bei 13 bzw. 14,2 RDS, was eine Durchflußgeschwindigkeit von 22,5 Liter/m2·h
bei einem Konzentrationsfaktor von ×2 ergab. Der Zulauf-Farbwert
betrug 1232 iu, und der Permeat-Farbwert war 6475 iu. Dieser Saft
kann unter Anwendung der Schritte 6c, 6d, 6e und 6f zu Weißzucker
weiterverarbeitet werden.
-
BEISPIEL 10
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Der
Saft, der ein Gemisch der Mutterlauge aus Weißzuckerkristallisationen und
dem Retentat aus der zweiten Ultrafiltration aufweist, kann auf
60 RDS eingedampft und mit einer Geschwindigkeit von 0,9 Liter/h über ein
simuliertes Bewegtbett-Trennsystem geleitet werden, das 5,8 Liter über 10 Zellen
verteiltes Harz enthält.
Wasser kann mit 4 Liter pro Stunde injiziert werden, und das System
kann bei einer Temperatur von 70°C betrieben
werden. Aus dem System können
drei Fraktionen aufgefangen werden, die den größten Teil der organischen Verbindungen;
den größten Teil
der Saccharose bzw. den größten Teil
der Raffinose zuzüglich
anderer organischer Materialien enthalten. Typische Eigenschaften
jeder dieser Fraktionen sind in den untenstehenden Tabellen angegeben.
("Organische Stoffe" stellen Materialien
dar, die durch Differenzbildung aus den Analyseergebnissen berechnet
werden.) TABELLE
13
-
Die
gewonnene Saccharose-Fraktion kann eine Reinheit von 96% aufweisen
und eine Gewinnung von 92,5% des Saccharose-Eintrags darstellen.
-
BEISPIEL 11
-
450
g Muttersirup aus der ersten Kristallisation von Weißzucker
(mit einem RDS-Wert von etwa 75 und einem Raffinosegehalt von 2,3%
in Trockenmasse) wurde mit Wasser auf 30 RDS verdünnt. Der
pH-Wert wurde durch Zugabe von verdünnter Schwefelsäure auf
5,0 eingestellt, und die Lösungstemperatur
wurde auf 50°C
gebracht. 2,5 × 107 Einheiten pelletiertes α-Galactosidase-Enzym wurden
zugesetzt (12,2 g), und die Lösung
wurde 2 Stunden bei 50°C
gerührt.
Der entstehende Saft enthielt 0,7% Raffinose in Trockenmasse.
-
BEISPIEL 12
-
Der
Muttersirup aus der Kristallisation eines ersten Weißzuckersuds
(Farbwert 3147 icu bei 83,1% scheinbarer Reinheit) wurde unter Vakuum
kristallisiert und ergab einen zweiten Weißzuckerertrag mit einem Farbwert
von 20 icu und einem konduktometrisch bestimmten Aschegehalt von
0,01%. Die Kristallisation wurde im diskontinuierlichen Betrieb
in einem Kristallisator ausgeführt,
der 50 Liter Füllmasse
enthielt. Der Kristallisator war eine von Pignat, Genas, Frankreich,
hergestellte Pilotanlage. Kristallisationsdruck und -temperatur betrugen
67,7 kPa abs. (20 Zoll Hg abs.) und 70–75°C, und die Kristallisation dauerte
etwa 2 Stunden. Die durch Kristallisation gebildete Füllmasse
wurde in einer 0,6 m (2 Fuß)-Trommelzentrifuge
unter Verwendung einer perforierten Trommel zentrifugiert. Der (durch
Zentrifugieren abgetrennte) Muttersirup hatte eine scheinbare Reinheit
von 81,1% und einen Farbwert von 4155 icu.
-
BEISPIEL 13a
-
Rübensaft
aus einem Fabrikdiffuseur (Farbwert etwa 4200 icu) wurde der ersten
Zentrifuge (mit einem 150 μm-Sieb)
zugeführt,
um Restfasern zu entfernen, und auf 70°C erhitzt. Er wurde kräftig belüftet, gesiebt (50 μm) und mit
Natriumhydroxid auf einen pH-Wert von 8,0 eingestellt. Der entstehende
Saft hatte einen RDS-Wert von 17,5, eine scheinbare Reinheit von
85,1, einen Farbwert von 16400 icu und einen konduktometrisch bestimmten
Aschegehalt von 5,3%. Er enthielt 0,09% Faserstoff.
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Dieser
Saft wurde bei 73°C
der ersten Ultrafiltration zugeführt:
einem Osmonics PW Membranmodul von 10 cm (4 Zoll) Durchmesser mit
Spiralelementen, einer Molekulargewichtstrenngrenze von 10–15000 Dalton
und einem Oberflächeninhalt
von 4,3 m2. Der mittlere Einlaßdruck betrug
455 kPa (66 psi), der Auslaßdruck 310
kPa (45 psi), und die Querströmungsgeschwindigkeit
betrug 193 Liter/min. Die Permeatdurchflußgeschwindigkeit betrug 1,9
Liter/min (entsprechend 26 Liter/m2·h). Das
Permeat hatte einen RDS-Wert von 15,5, eine scheinbare Reinheit
von 85,6%; einen Farbwert von 6697 icu und einen Aschegehalt von
5,3%. Das Retentat hatte einen RDS-Wert von 12,5 und eine scheinbare
Reinheit von 83,4%. Durch Diafiltration des Retentats unter Verwendung
einer PCI-Röhrenmembran
mit einer Molekulargewichtstrenngrenze von 20000 Dalton wurden weitere
1,6 Liter/min Permeat mit einem RDS-Wert von 7 erzeugt. Die Permeate wurden
vermischt.
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BEISPIEL 13b
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Die
vereinigten Permeate aus dem ersten Ultrafiltrationssystem wurden
bei 65°C
einem zweiten Ultrafiltrationssystem mit zwei Osmonics GK- und zwei
Osmonics GE-Spiralmembranmodulen von 10 cm (4 Zoll) Durchmesser
zugeführt.
Diese Membranen haben Molekulargewichtstrenngrenzen von 2000 Dalton
bzw. 1000 Dalton. Sie wurden mit mittleren Einlaßdrücken von 1724 kPa (250 psi)
betrieben und lieferten insgesamt 2,2 Liter/min Permeat (RDS-Wert
13,5, scheinbare Reinheit 85,0%, konduktometrisch bestimmter Aschegehalt 6,5%
und Farbwert 3297 icu). Das Retentat hatte einen RDS-Wert von 21,4
und eine scheinbare Reinheit von 83,8%. Die gesamte Membranfläche betrug
24 Quadratmeter, und die mittlere Durchflußgeschwindigkeit betrug 5,5
Liter/m2·h.
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BEISPIEL 13c
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Das
Permeat aus dem zweiten Ultrafiltrationsmembransystem wurde durch
Nanofiltration mit zwei Desal DS5-Membranstufen von 10 cm (4 Zoll)
Durchmesser behandelt. Die gesamte Membranfläche betrug 12 Quadratmeter,
der Einlaßdruck
betrug 3103 kPa (450 psi), und die Temperatur betrug 66°C (150°F). Die Zuflußmenge betrug
2,5 Liter/min (0,75 Gallonen/min), und der Retentatflußmenge betrug
1 Liter/min (0,3 Gallonen/min). In die zweite Stufe wurden 10,4
Liter/h (2,75 Gallonen/h) Diafiltrationswasser eingeleitet. Der
Retentat-(Produkt-)Strom hatte einen RDS-Wert von 24,9; eine scheinbare
Reinheit von 90,6% (90,8% durch HPLC ermittelt); einen Farbwert
von 2802 icu und einen konduktometrisch bestimmten Aschegehalt von
4,2%. Das Permeat hatte einen RDS-Wert von 5,2 und eine scheinbare
Reinheit von 38,3%.
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BEISPIEL 13d
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Das
Nanofiltrationsretentat von Beispiel 13c wurde durch Elektrodialyse
in einem Stapel von 40 kationen-/anionenpermeablen Membranpaaren
behandelt, wobei jedes Paar eine Membranfläche von 0,1 m
2 aufwies.
Der Stapel arbeitete bei 45–55°C mit 18–30 Volt
und einer Stromstärke
von 2–3
A. Die Anolyt- und Katolyt-Systeme enthielten verdünnte Sulfamidsäure (Leitfähigkeit
20 mS/cm), die mit 11 Liter/min (3 Gallonen/min) durch den Stapel
zirkulierte. Der behandelte Strom zirkulierte mit 30 Liter/min (8
Gallonen/min), und die Anlage wurde diskontinuierlich betrieben.
Der Stapel wurde bei 40–50°C mit 12–23 Volt
und einer Stromstärke
von 3 A betrieben. Die Ionenzusammensetzungen des Zuflusses und
des Produkts waren: TABELLE
14
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Das
Produkt hatte eine (durch HPLC ermittelte) Reinheit von 92,5%.
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BEISPIEL 13e
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Das
Produkt aus der Elektrodialyse (nach Zugabe von etwa 900 ppm SO2 als Ammoniumbisulfitlösung) wurde zu einem Sirup
mit 69 Brix (Farbwert 3060 icu) eingedampft. Der Verdampfer war
eine einstufige APV-Rahmeneinheit und wurde mit 55 kPa abs. (8 psia)
betrieben, und die Sirup-Temperatur betrug etwa 85°C. Die Zuflußgeschwindigkeit
zum Verdampfer betrug 1 Liter/min bei 24 Brix.
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Der
eingedampfte Sirup wurde unter Vakuum kristallisiert und ergab einen
Weißzucker
mit einem Farbwert von 17,3 icu und einem konduktometrisch bestimmten
Aschegehalt von 0,007%. Die Kristallisation wurde im diskontinuierlichen
Betrieb in einem Kristallisator ausgeführt, der 50 Liter Füllmasse
enthielt. Der Kristallisator war eine von Pignat, Genas, Frankreich,
hergestellte Pilotanlage. Kristallisationsdruck und -temperatur
waren 68 kPa abs. (20 Zoll Hg abs.) bzw. 70–75°C, und die Kristallisation dauerte
2 Stunden. Die durch Kristallisation gebildete Füllmasse wurde in einer 0,6
m (2 Fuß)-Trommelzentrifuge
mit einer perforierten Trommel zentrifugiert.
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Der
(durch Zentrifugieren abgetrennte) Muttersirup hatte eine scheinbare
Reinheit von 80,3% und einen Farbwert von 5380 icu.
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BEISPIEL 13f
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Der
durch die Methoden von Beispiel 13e erzeugte Muttersirup wurde in
dem Pignat-Kristallisator bei 68 kPa (20 Zoll Hg abs.) und 70–75°C über 3 Stunden
weiter kristallisiert. Die Füllmasse
wurde in einer 0,6 m (2 Fuß)-Trommelzentrifuge
zentrifugiert und ergab einen zweiten Zuckerertrag mit einem Farbwert
von 40 iu und einem Aschegehalt von 0,019%.
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BEISPIEL 14a
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208
Liter (55 Gallonen) frischer Diffuseur-Rübensaft mit 16,5 Brix und einem
Farbwert von 3850 icu wurden mit Natriumhydroxidlösung auf
einen pH-Wert von 8 eingestellt. 2,2 Liter Wasserstoffperoxid von
3 Vol.-% wurden zugesetzt (0,03% im Saft oder 0,19% in Trockenmasse).
Der Saft wurde 60 Minuten auf 80°C erhitzt;
während
dieser Zeit stieg der Farbwert auf 14000 icu an. Ultrafiltration
durch eine bei 2068 kPa (300 psi) betriebene PCI-Röhrenmembran
mit einer Molekulargewichtstrenngrenze von 4000 Dalton ergab ein
Permeat mit einem Farbwert von 2100 icu und ein Retentat mit 50000
icu.
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Das
Permeat wurde in einer ähnlichen
Anlage und unter ähnlichen
Bedingungen wie in Beispiel 13c unter Vakuum eingedampft und kristallisiert.
Während
dieses Eindampfens zu einer Kristallisations-Füllmasse wurde
ein Farbwert von 4450 icu erzeugt. Durch Zentrifugieren und Waschen
erhielt man Kristalle mit 46 icu. In einem weiteren Versuch wurden
200 ppm SO2 der Kristallisation zugesetzt
und ergaben Kristalle mit einem Farbwert von 34 icu aus einer Füllmasse
mit einem Farbwert von 3950 icu.
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BEISPIEL 14b
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Der
Arbeitsvorgang von Beispiel 14a wurde wiederholt, wobei aber der
Oxidation ein Diffuseur-Rübensaft
zugeführt
wurde, der erhitzt und belüftet
worden war, wie in Beispiel 13a beschrieben. Der Farbwert des Zuflusses
betrug 12123 icu. Peroxidbehandlung erhöhte diesen Farbwert auf 14473
icu, und Ultrafiltration ergab ein Permeat mit 2707 icu.
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BEISPIEL 15
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Der
Saft, der ein Gemisch aus der Mutterlauge von Weißzuckerkristallisationen
und dem Retentat von einer zweiten Ultrafiltration aufweist, kann
auf einen RDS-Wert von 60 eingedampft und mit einer Geschwindigkeit
von 1,0 Liter/h über
ein simuliertes Bewegtbett-Trennsystem geleitet werden, das 5,8
Liter über
10 Zellen verteiltes Harz enthält.
Wasser kann mit 4 Liter/h eingeleitet werden, und das System kann
bei einer Temperatur von 70°C
betrieben werden. Aus dem System wurden drei Fraktionen aufgefangen,
die den größten Teil
der organischen Verbindungen, den größten Teil der Saccharose bzw.
den größten Teil
der Raffinose zuzüglich
weiterer organischer Stoffe enthielten. Typische Eigenschaften jeder
dieser Fraktionen sind in der nachstehenden Tabelle angegeben. ("Organische Stoffe" stellen Materialien
dar, die durch Differenzbildung aus den Analyseergebnissen berechnet
werden.) TABELLE
15
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Die
Saccharose-Fraktion hat typischerweise eine Reinheit von 96,5% und
stellt eine Gewinnung von 90,5% des Saccharose-Eintrags dar.
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BEISPIEL 16
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500
g Mutterlauge aus der ersten Kristallisation von Weißzucker
(mit einem RDS-Wert von etwa 75 und 2,6% Raffinosegehalt in Trockenmasse)
wurde mit Wasser auf 30 RDS verdünnt.
Der pH-Wert wurde durch Zugabe von verdünnter Schwefelsäure auf
5,0 eingestellt, und die Lösungstemperatur
wurde auf 50°C gebracht.
2,5 × 107 Einheiten pelletiertes α-Galactosidase-Enzym wurden
zugesetzt (12,2 g), und die Lösung wurde
2 Stunden bei 50°C
gerührt.
Der entstehende Saft wurde analysiert, und es wurde festgestellt,
daß er 0,9%
Raffinose in Trockenmasse enthielt.
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BEISPIEL 17
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Der
Muttersirup aus der Kristallisation eines ersten Weißzuckersuds
(Farbwert 4094 icu bei 80,8% scheinbarer Reinheit) wurde unter Vakuum
kristallisiert und ergab einen zweiten Weißzuckerertrag mit einem Farbwert
von 28 icu und einem konduktometrisch bestimmten Aschegehalt von
0,024%. Die Kristallisation wurde im diskontinuierlichen Betrieb
in einem Kristallisator ausgeführt,
der 50 Liter Füllmasse
enthielt. Der Kristallisator war eine von Pignat, Genas, Frankreich
hergestellte Pilotanlage.
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Kristallisationsdruck
und -temperatur betrugen 68 kPa abs. (20 Zoll Hg abs.) und 70–75°C, und die Kristallisation
dauerte etwa 2 Stunden. Die durch Kristallsation gebildete Füllmasse
wurde in einer 0,6 m (2 Fuß)-Trommelzentrifuge
unter Verwendung einer perforierten Trommel zentrifugiert. Der (durch
Zentrifugieren abgetrennte) Muttersirup hatte eine scheinbare Reinheit
von 77,4% und einen Farbwert von 5807 icu.