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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung für die Erzeugung von Nanopartikeln
durch Verdampfung von Feststoffen laut Definition im Oberbegriff
des Anspruches 1. Die Verdampfung erfolgt durch Materialabtragung,
erhalten durch die Anwendung eines elektrischen Felds und die daraus
folgende Erzeugung einer elektrischen Entladung zwischen zwei Elektroden,
von denen mindestens eine von dem zu verdampfenden Material umschlossen
ist.
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Bekanntlich
besteht die Abtragung in der Entfernung von Oberflächenatomen
von einem Feststoff, als Folge einer örtlich festgelegten Übertragung eines
Energieimpulses zu einem Bereich davon und führt zu örtlich bestimmter Verdampfung
dieses Bereichs.
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Gewöhnlich erfolgt
die Energieübertragung auf
ausreichend schnelle Weise, so dass die Transformation des betroffenen
Materialteils als unter adiabatischen Bedingungen eintretend betrachtet
werden kann, d.h. ohne Restmaterial, das durch Hitze beeinträchtigt wird
und auf solche Art, dass das Restmaterial bei einer bedeutend niedrigeren
Temperatur als seine Siedetemperatur erhalten wird.
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Hinsichtlich
der Anwendung gestattet die Lokalisierung des Abtragungsprozesses überaus sorgfältige Oberflächenbehandlungen
(Lithographie, Schneiden, Bohren, Gravieren von Mustern oder anderem).
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Da
ferner die Oberflächenatome
zur Abtragung neigen, erfolgt die Materialentnahme von den Feststoffen
ohne Gefahr, dass das abtragungsunterworfene Material möglicherweise
einschmilzt.
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Ausserdem
können
durch die adiabatischen Eigenschaften des Prozesses extrem feuerbeständige Materialien
wie Graphit, Molybdän,
Wolfram verdampft werden.
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Dieser
Aspekt ist von besonderer Bedeutung für die Gasphasensynthese einer
breiten Palette von Materialien: Metalle, Oxide, Kohlenstoffe, Karbide und
Nitride.
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Es
ist ebenso bekannt, dass für
die Erzeugung von Nanopartikeln nicht nur Verdampfung von Feststoffen
durchgeführt
werden muss, sondern auch Kondensation zu den Nanopartikeln des
verdampften Feststoffes. Diese Abkühlung findet in einem thermischen
Bad oder Kühlkörper statt,
die gewöhnlich
aus einem Inertgas bestehen.
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Der
zur Abtragung führende
Energieimpuls wird auf den zu verdampfenden Feststoff über zwei alternative
Vorgangweisen übertragen: über die
Erzeugung einer elektrischen Entladung oder über Laserstrahlung.
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Im
Zusammenhang mit der zweiten Vorgangsweise bestehen Quellen oder
Verdampfer für die
Nanopartikelerzeugung durch Laserstrahlung bekanntlich aus einem
Excimer-Laser, der einen Laserimpuls erzeugt. Dieser Impuls ist
so gerichtet, dass er ein Ziel trifft, um einen kleinen Teil von
diesem zu verdampfen.
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Ein
Nachteil dieser Quellen oder Verdampfer liegt darin, dass Laser
nicht in der Lage sind, eine Energieintensität auf ein Ziel zu übertragen,
die für
jede Anwendung ausreichend ist, d.h. ausreichend für jede Art
von zu verdampfendem Material.
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Ausserdem
ist für
die Kontrolle der Laserstrahlstrecke und des Ausrichtungsgrads des
Laserstrahls auf das Ziel der Einsatz von sehr empfindlichen optischen
Systemen aus besonderen Qualitätsmaterialien
nötig.
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Dazu
kommt, dass genannte Laser für
die Verdampfung an und für
sich sehr kostspielige Systeme komplizierter Handhabung und niedriger
Effizienz sind. Sie sind überdies
schwer zum Einstellen, d.h. sie können unterschiedlichen Produktions-
oder Arbeitsstufen nur schwer angepasst werden.
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In
Zusammenhang mit der zweiten Vorgangsweise, d.h. der Energieübertragung
durch Anwendung eines elektrischen Felds werden im Gegenteil Lichtbogenverdampfungsquellen
verwendet, in denen die Abtragung des Feststoffes im Anschluss an
eine zwischen die Elektroden gezündete
elektrische Entladung erfolgt.
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Tatsächlich wird über einen
geeigneten Zuführschaltkreis
eine Potentialdifferenz an den zwei Elektroden angelegt, so dass
zwischen ihnen ein voltaischer Lichtbogen brennt: die elektrische
Entladung verursacht eine geringe Materialabtragung von einer der
beiden Elektroden.
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Die
beiden Elektroden sind in einen Block nicht leitenden Materials
eingesetzt, so dass die Zündung
der Entladung immer auf den Abstand zwischen den zwei Elektroden
begrenzt ist. Ein Gasimpuls verläuft
ferner gezwungenermaßen
innerhalb des von den zwei Elektroden abgegrenzten Kanals. Das während der
Entladung durchströmende
Hochdruckgas dient zur Entfernung des abgetragenen Materials, das
daher für
die Erzeugung von Nanopartikeln und die mögliche Bildung von Molekularstrahlen
verwendet werden kann.
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Nachteile
dieser Art von Quellen sind deren geringe Stabilität und die
Notwendigkeit häufiger Wartungseingriffe,
weil der Abtragungsmechanismus zur Bil dung von Ablagerungen an der
Elektrode führt, die
der Elektrode zugewandt ist, von der das Material entnommen wird
und/oder an der Wand des Kanals, in den die Elektroden eingesetzt
sind. Dies führt
zu einer kontinuierlichen und sukzessiven Änderung des Abstandes zwischen
den Elektroden (und als Folge zu Instabilität und kurzer Dauer des Arbeitsvorgangs),
bis ein Kurzschluss eintritt.
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In
einer aus dem Journal of Applied Physics, 1. Nov. 1998, AIP, USA,
Bd. 84, Nr. 9, Seiten 5270–5276,
XP-002139847, ISSN: 0021.8979 bekannten Vorrichtung, in einem Artikel
von T. Hihara und K. Sumiyama, wird für die Bildung und die Grössenkontrolle
eines Ni-Clusters durch Plasmagaskondensation der Gasfluss vor die
Kathode injiziert und der Cluster-Zunahmebereich- liegt an der gleichen Seite
der Kathode, während
die Plasmaverdampfung an der gegenüberliegenden Seite der Kathode
erfolgt. Diese Vorrichtung erfordert allerdings ein aufwendiges
Differentialpumpensystem zum Entnehmen der Strahlen aus verdampftem
Material.
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US-A-5
591 312 beschreibt eine Vorrichtung für örtlich begrenzte Ionenzerstäubung und
Beschichten einer Oberfläche
durch von einer Kathode abgelöste
Partikel, in der das Gas beim im wesentlichen senkrechten Aufprallen
gegen die Kathode ionisiert wird und einen Beschuss der Oberfläche der
Kathode verursacht, um davon die Atome abzulösen. Die abgelösten Atome
bewegen sich weg von der Kathode in zufällige Richtungen, so dass nur
ein Teil der Atome die zu beschichtenden Oberfläche erreicht und die Wirksamkeit
im wesentlichen niedrig ist. Das gleiche Dokument schlägt auch
vor, das Gas schräg zur
Oberfläche
der Kathode zu richten.
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Die
vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, eine Vorrichtung
für die
Erzeugung von Nanopartikeln durch Verdampfung von Feststoffen zu
schaffen, welche die erwähnten
in den bekannten Systemen vorhandenen Nachteile beseitigt.
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Im
Rahmen dieser technischen Aufgabe ist es ein wichtiges Ziel der
Erfindung, eine Vorrichtung mit Stabilitäts- und Intensitätseigenschaften
zu entwerten, die vom Standpunkt der Anwendung ausschlaggebend sind.
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Ein
weiteres wichtiges Ziel ist es, eine Vorrichtung einfacher und preiswerter
Konstruktion zu entwerfen.
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Die
erwähnte
technische Aufgabe und die genannten Ziele werden durch eine Vorrichtung
und ein Verfahren zur Erzeugung von Nanopartikeln durch Verdampfung
von Feststoffen laut Anspruch 1 bzw. Anspruch 8 erreicht.
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Bevorzugte
Ausführungsarten
der Erfindung sind in den dazugehörigen Ansprüchen angegeben. Eigenschaften
und Vorteile der Vorrichtung und des Verfahrens der Erfindung werden
in der nachfolgenden Beschreibung einiger bevorzugter Ausführungsarten
herausgestellt und durch nicht erschöpfende Beispiele in den beigelegten
Zeichnungen veranschaulicht, in denen:
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1 die
Vorrichtung der Erfindung als Ganzes zeigt;
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2 den
Arbeitsvorgang der Vorrichtung in 1 an deren
Verdampfungsbereich zeigt;
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3 eine
teilweise im Schnitt dargestellte Ansicht eines Teils der Vorrichtung
der 1 ist und
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4 eine
teilweise im Schnitt dargestellte Ansicht eines Teils der Vorrichtung
der 3 ist.
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Insbesondere
mit Bezug auf 1 besteht die Vorrichtung der
Erfindung zentral aus einem Verdampfer 1, begrenzt durch
einen Körper 2,
vorzugsweise aus keramischem Material, in dem ein zylinderförmiger Hohlraum 3 mit
seiner Hauptachse 3a ausgebildet ist. Andeutungsweise ist
in der im Beispiel beschriebenen Anwendung der Hohlraum 3 ein
Zylinder mit einem Volumen von etwa zwei Kubikzentimeter oder breiter.
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Mindestens
zwei Elektroden bestehend aus mindestens einer Anode 4 und
mindestens einer Kathode 5 enden im Hohlraum. Kathode 5 hat
vorzugsweise die Form einer zylindrischen Schiene mit einem Durchmesser
von beispielsweise einigen Millimetern und einer Länge von
einigen Zentimetern, und hat eine Verlängerungsachse 5a,
die sich der Länge
nach erstreckt. Parallel zur Verlängerungsachse 5a ist
sie mit einer Seitenfläche 5b versehen,
an der die Abtragung erfolgt wie im folgenden detailliert.
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Kathode 5 ist
aus dem durch Abtragung zu verdampfenden Material. Die Kathode 5 ist
zum Beispiel in vielen Fällen
aus Kohlenstoff, ein Material, das etwa zum Beschichten von Elektroden
in elektrochemischen Anwendungen oder zum Beschichten von Feldeffekt-Elektronenemitter-Kathoden
in Flachbildschirmen von Computern verwendet wird.
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Anode 4 kann
unterschiedlich positioniert werden und ihre Achse 4a kann
in einer Linie mit oder schräg
zur Verlängerungsachse 5a der
Kathode sein. Im Beispiel in 1 sind die
Achsen 4a und 5a in einer Linie.
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Anode 4 und
Kathode 5 enden in einem Hohlraum 3 durch jeweilige Öffnungen 24 und 25 zum
Beispiel, gebildet im Körper 2 und
verbunden über
geeignete elektrische Leitungen 401 und 501 zu einem
Hochspannungs- und Hochstromspeisegerät 6.
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Zur
Erzeugung einer elektrischen Entladung ist das Speisegerät 6 geeignet,
um eine Potentialdifferenz zwischen 500 und 2000 V an den Elektroden anzulegen,
um Strom im Bereich von 500 bis 2000 A für eine Dauer von einigen zehn
Mikrosekunden zu erzeugen.
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Wie
in 1 ersichtlich, ist ein plattenförmiges Element 7 auf
der linken Seite des Körpers 2 und des
Hohlraums 3 vorhanden, das eine Injektionsöffnung 7a für den Gasfluss 8 hat.
Der Gasfluss 8 wird durch ein Ventil 9 abgegeben
und über
einen Durchgang 801 von einer Gasflasche 10 geleitet.
Ein Druckreduzierer 10a ist unmittelbar nach der Gasflasche 10 vorgesehen.
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Die
Injektionsöffnung 7a hat
vorzugsweise einen Durchmesser von weniger als ein Millimeter. Auf
der rechten Seite des Hohlraums 3 befindet sich eine Ausflussdüse 11 für einen
Strahl 12 aus durch Verdampfung erzeugten Nanopartikeln
und aus Gas. Düse 11 hat
zum Beispiel einen Durchmesser von zwei Millimetern und eine Länge von
einem Zentimeter.
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Die
Injektionsöffnung 7a von
Element 7 und Düse 11 sind
vorzugsweise entlang der Hauptachse 3a des Hohlraums 3 an
dessen gegenüberliegenden Seiten
angeordnet und der Gasfluss 8 verläuft zumindest vorwiegend koaxial
zum Hohlraum 3.
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Ventil 9,
das das Gas unter stationären
Bedingungen aufwärts
saugt, ist mit einem Regler 13 zur Einstellung der Zuführung des
Gasflusses 8 über Impulse
vorbestimmter Dauer verbunden.
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Das
von der Flasche 10 zugeführte Gas ist vorzugsweise Inertgas,
Helium zum Beispiel. In der Flasche 10 hat das Gas einen
Druck von etwa zweihundert Atmosphären und der Druckreduzierer 10a bringt
den Gasdruck auf zirka acht Atmosphären innerhalb des Durchgangs 801.
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Ventil 9 ist
vorzugsweise ein Magnetimpulsventil (Serien 9 von General Valve
Corporation) und die vorgesehene Impulsdauer beträgt weniger
als eine Zehntausendstelsekunde und vorzugsweise in der Höhe von Fünfzehntel
einer Eintausendstelsekunde. Der Regler 13, der dem Magnet
des Ventils 9 den nötigen
Stromimpuls gibt, damit sich das Ventil selbst öffnet, ist zum Beispiel das
Modell Jota One von General Valve Corporation.
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Unter
oben angegebenen Bedingungen führt jeder
Impuls eine Heliumgasmenge zu, die richtungsweise etwa einem Mikromolekül oder Mikrogrammmolekül entspricht.
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Körper 2 ist
eingeschlossen innerhalb einer ersten Kammer 14, in der
das Vakuum durch den Einsatz einer Pumpe 15, etwa der Art
der Öldiffusionspumpe,
erzeugt wird. Richtungsweise wird in der ersten Kammer 14,
die mit dem Hohlraum 3 über
die Düse 11 verbunden
ist, ein Druck eingestellt, der niedriger als zehn Millibar (entspricht
eintausend Pa) ist und vorzugsweise etwa einem Hundertstelmillibar entspricht.
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Durch
Einwirkung der durch das Ventil 9 zugeführten Gasimpulse wird im Hohlraum 3 ein
Druck eingestellt, dessen Werte sehr stark je nach den betrachteten
Bereichen variieren.
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Anode 4 und
Kathode 5 haben eine sehr geringe gegenseitige Entfernung
oder Abstand von nur einem Millimeter oder weniger zum Beispiel
und dieser Abstand ist bezüglich
der Hauptachse 3a und der Richtung des aus dem Element 7 kommenden
Gasflusses 8 verschoben, so dass er durch den Gasfluss selbst
nicht beaufschlagt wird.
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Die
das durch Abtragung zu verdampfende Material einschliessende Kathode 5 erscheint
ausserdem quer verlaufend und dem Gasfluss seitlich gegenüberstehend,
so dass ihre Seitenfläche 5b direkt
durch genannten Gasfluss beaufschlagt ist.
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Nahe
des Teils der Seitenfläche 5b der
Kathode 5, direkt beaufschlagt durch den Gasfluss 8,
ist der Druck daher entschieden höher als jener in den anderen
Bereichen des Hohlraums 3.
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An
die erste Kammer 14 angrenzend befindet sich eine zweite
Kammer 16, in der das Vakuum ebenfalls durch eine Pumpe 15 erzeugt
wird, wobei genannte Kammer 16 von der ersten Kammer 14 durch
eine Wand 17 getrennt ist, in der eine Öffnung 171 für den Durchgang
des Strahls 12 von der ersten zur zweiten Kammer ausgebildet
ist. Die im Hohlraum gebildeten Nanopartikeln gemeinsam mit dem darin
eingeführten
Inertgas bilden einen Ultraschallmolekülstrahl, der sich im wesentlichen
im Vakuum durch die Düse 11 ausbreitet.
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Eine
Schwenkvorrichtung 18 kann in die Kammer 16 eingesetzt
werden und kann von ausserhalb der Kammer 16 ergriffen
und bewegt werden und ist mit einem Träger 181 für ein Substrat 182 versehen,
auf das die Beschichtung des Strahls 12 des verdampften
Materials für
die Anwendung erfolgen soll, zum Beispiel für die Beschichtung von Nanostrukturfolien.
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Die
Position der Kathode 5 bezüglich des Gasflusses 8,
der auf die Seitenfläche 5b fällt, ist
in 2 besser verständlich.
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Der
vorgesehene Abstand zwischen Anode 4 und Kathode 5 beträgt zirka
ein Millimeter oder weniger, welche Entfernung nahe zu, aber geringer
als die mittlere freie Weglänge
der Ionen in dem in den Hohlraum 3 injizierten Gas an den
Elektroden ist.
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Bekanntlich
ist die mittlere freie Weglänge
eines Gasteilchens die durchschnittlich zurückgelegte Strecke zwischen
einer Kollision und der nachfolgenden des genannten Teilchens mit
anderen des gleichen Gases.
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Dieser
Umstand (Nähe
zwischen Anode und Kathode) ermöglicht
es, die elektrische Entladung ausserhalb des genannten Abstandes
zu erzeugen und in der Zone zu verbreiten, in der der Druck höher ist.
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Im
umliegenden Bereich an der Stelle, an der der Gasfluss 8 die
Kathode 5 trifft, ist der Gasdruck höher als der der angrenzenden
Bereiche und anstatt direkt zwischen den Elektroden zu enden, endet
daher die elektrische Entladung zwischen der Anode 4 und
dem vom Gasfluss auf der Kathode 5 betroffenen Bereich.
Der die Kathode 5 treffende Gasfluss wird daher durch die
elektrische Entladung ionisiert und das Material wird nahezu zur
Gänze vom
Bereich der durch den ionisierten Gasfluss getroffenen Kathode 5 abgetragen.
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Mit
anderen Worten: die elektrische Entladung und der ionisierte Gasfluss
agieren gemeinsam im gleichen Bereich der Kathode 5. In
dieser Situation kann das hoch ionisierte Gas einen starken Ionenbeschuss
auf die Kathode ausüben.
Die Ionisierung des Gasflusses 8 kann auf intensive Weise
wegen der so genannten „Stossentladung" stattfinden. Die Stossentladung
ist eine an sich bekannte Kettenreaktion, die im Gas erzeugt wird,
das zum Beispiel einem elektrischen Feld zugeführt und zwischen zwei Elektroden
placiert wird. Bei Vorhandensein eines geeigneten elektrischen Felds
kollidieren die zwischen den Elektroden schnell strömenden Elektronen
mit neutralen Gasteilchen und bewirken daher Ionisierung: bei jedem
Aufprall werden ein positives Ion und zwei langsame Elektronen erzeugt.
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Ist
das elektrische Feld ausreichend stark, können die langsamen Elektronen
allerdings genug Energie erlangen, um neue Ionisierungsprozesse durch
Aufprall oder andere neutrale Gasteilchen zu bewirken. Daher entsteht
in der Verbindung die so genannte Stossentladung.
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In 2 sind
die elektrische Entladung und das ionisierte Gas diagrammatisch
an der äussersten Kante
durch 6a dargestellt, wobei der innere Bereich der Entladung
und das Plasma diagrammatisch durch die Nummer 6b gekennzeichnet
ist. In der Tat hat der Ionenstrahl einen dichteren Innenbereich 6b und
die Entladung findet im Verhältnis
zu Dichte des Ionenstrahls statt.
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Die
beschriebene technische Lösung
hat eine sehr starke Abtragung zur Folge, die wie erwähnt durch
den starken Ionenbeschuss des ionisierten Gases bedingt ist. Zudem
kann das von der Kathode 5 abgetragene Material nicht auf
die Anode 4 abgeschieden werden und keine unerwünschten Änderungen
an der Elektrodengeometrie und Verstopfung des Abstands zwischen
Anode 4 und Kathode 5 mit daraus folgendem Kurzschluss
zwischen diesen verursachen. Der Hochdruckbereich an der Stelle,
an der der Gasfluss 8 auf die Kathode 5 aufprallt,
stellt auch ein ausgezeichnetes thermisches Bad dar, das zum Cluster-Kondensieren
des abgeschiedenen Materials unerlässlich ist.
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Bei
längerem
Betrieb hat die Materialabtragung möglicherweise die Bildung eines
Kraters zur Folge wegen der Verdampfung des Materials an der Stelle,
an der der Gasfluss 8 die Kathode abfängt.
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Um
diese Situation zu vermeiden, ist ein mechanisches System vorgesehen,
durch das die Kathode 5 um ihre Verlängerungsachse 5a gedreht
werden kann. Das mechanische System ist in 3 veranschaulicht
und besteht aus einer Trägerstange 19 für die Kathode 5,
die laut Pfeil A in eine vorbestimmte Richtung durch einen elektrischen
Motor 20 rotiert, dessen Schaft 201 mit geeigneten
Kopplungen 21 an die Trägerstange 19 angekoppelt
ist.
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Aufgrund
dieses Systems kann daher der Betrieb des Verdampfers 1 länger dauern
und die Menge an ausgeschiedenem Material kann erhöht werden.
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In 4 ist
eine alternative Ausführungsart von 3 veranschaulicht,
in der die Anode 4 nicht auf der gleichen Linie der Kathode 5,
sondern seitlich angeordnet ist und quer zu letzterer verläuft, so
dass sie in einer Position endet, in der sie der Seitenfläche 5b zugewandt
ist. Ferner geht Kathode 5 durch den Hohlraum des Körpers 2 mit
Möglichkeit
durch diesen in Richtung der Achse 5a zu gleiten.
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Bei
dieser Ausführungsart
kann die Kathode 5 ständig
durch ein mechanisches System versorgt werden, das dessen Drehung
in Richtung des Pfeils A und die Translation in Richtung des Pfeils
B auf die zwei vorbestimmten Arten ermöglicht.
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Dieses
System besteht aus einer die Kathode 5 stützende Gewindeschraube 22,
betrieben durch ihre Kopplung mit einer Schraubenmutter 23, die
durch die Stange 19 über
einen Antriebsriemen 24 in Rotation gebracht wird. Die
Bewegung der Stange 19 wird durch den Motor 20 und
die entsprechenden zuvor beschriebenen Übertragungsmitteln übertragen.
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Zweckmässigerweise
ist bei einer solchen Beschaffenheit eine präzise Einstellung der Entfernung
zwischen der Anode und der Kathode nicht mehr nötig. Zudem findet die Materialabtragung
von einer Portion der Kathode 5 statt, die ständig auch
in axiale Richtung erneuert wird: daher entstehen keine Krater oder
tiefe Furchen und eine grössere
Stabilität und
Lebensdauer ist für
den Verdampfer sichergestellt.
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Die
Arbeitsweise der Vorrichtung ist folgende.
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Durch
das Ventil 9 wird der Gasfluss 8 in den Hohlraum 3 impulsgespritzt.
Die Impulsdauer liegt in der Höhe
von Fünfzehntel
einer Tausendstel Sekunde zum Beispiel, wie schon festgehalten.
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Bevor
das expandierende Gas ein Gleichgewicht im Hohlraum 3 erreicht,
wird eine Spannung an den zwei Elektroden, Anode 4 und
Elektrode 5, angelegt, zwischen denen die typische Potentialdifferenz, wie
schon festgehalten, zwischen 500 und 2000 V liegt und ein Strom
zwischen 500 und 2000 A erzeugt wird.
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Die
elektrische Entladung zwischen der Anode 4 und der Elektrode 5 folgt
spontan dem Gasstrahl, wo der Druck höher ist und ionisiert ihn.
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Das
durch die elektrische Entladung erzeugte Plasma verdampft die Kathode 5,
erodiert sie an einem begrenzten Anteil und genau dort, wo der ionisierte
Gasfluss 8 die Seitenfläche 5b der
Kathode 5 trifft.
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Die
Verdampfung wird ohne das Material, aus dem die Kathode besteht,
erhalten, indem ihre Siedetemperatur erreicht wird.
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Das
auf diese Weise verdampfte Material der Kathode 5 kühlt in Berührung mit
dem gleichen Gas ab und kondensiert zu Nanopartikeln und erzeugt
einen Strahl 12 aus Aggregaten aus Nanopartikeln und Gas,
die die Düse 11 durchströmen.
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Das
Volumen ausserhalb des Verdampfers 1, dargestellt durch
die Kammer 14, wird durch die Pumpe 15 vakuumdicht
erhalten, daher bildet der Strahl 12 aus den aus der Düse 11 kommenden
Nanopartikeln einen Molekularstrahl und kann in der Gasphase verwendet
werden oder genannte Nanopartikeln können in Schichten direkt auf
das in Kammer 16 befindliche Substrat 182 durch
den Durchgang des Strahls 12 über die Öffnung 171 abgeschieden
werden.
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Zusammenfassend
wird ein Ionenbeschuss durchgeführt,
durch den die Entnahme des Materials von dem festen Ziel nach einer
Wechselwirkung zwischen einem örtlich
festgelegten dichten Plasma und der festen Oberfläche erfolgt.
Besonders vorteilhafte technische Lösungen sind vor allem der Umstand, dass
der Gasfluss 8 auf die Seitenfläche 5b der Kathode 5 aufprallt
und der Umstand, das der Gasstrahl beim Einströmen in den Hohlraum 3 einen
Dichtegradient in unmittelbarer Nähe zur Kathode 5 erzeugt. Der
Abstand zwischen den Elektroden bewahrt eine kleinere Breite als
die mittlere freie Weglänge
der Ionen im Gas unter den zwischen den Elektroden vorhandenen Bedingungen.
Dadurch wird vermieden, dass die Entladung zwischen den Elektroden
erzeugt werden muss, was der kürzeste
Weg ist.
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Wenn
unter diesen Bedingungen eine Spannung an die Elektroden angelegt
wird, begünstigt
genannter Dichtegradient die Ausbreitung der elektrischen Entladung,
die dem ionisierenden Gasstrahl folgt und dabei eine sehr starke
Ionisierung durchführt
mit einer Stossentladungs-Wirkung und einer entsprechend starken
Abtragung.
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Unter
einem Gesichtspunkt vorliegender Erfindung besteht das Gasflusszuführmittel
aus einem durch einen Regler eingestellten Ventil, durch das der Gasfluss
in den Hohlraum zu vorbestimmten Zeitimpulsen geführt werden
kann. Mit einer Impulsinjektion wird eine starke Nicht-Homogenität des Gases
auf der Spannungsentladung an den Elektroden erhalten und diese
Nicht-Homogenität
führt ferner
dazu, dass die elektrische Entladung und die daraus folgende Erosion
auf die direkt dem Gasfluss ausgesetzte Kathodenportion begrenzt
ist.
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Mit
anderen Worten, die Nicht-Homogenität des Gases wird auf besonders
wirksame Weise durch die Gasimpulsinjektion erzeugt und die Nicht-Homogenität selbst
erzeugt eine völlige
Eingrenzung des durch die elektrische Entladung erzeugten Plasmas
auf die Gasportion, die am nahesten zu Element 7 ist.
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Aus
der obigen Beschreibung zeigt sich, das die Vorrichtung der Erfindung
die gestellten Ziele erreicht.
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Die
Erzeugung von Nanopartikeln als Folge der Impuls-Mikroplasma Abtragung
ist äusserst
wirksam und gewährleistet
Flüsse
von einer Intensität, die
um einige Grössenordnungen
höher als
die bekannten Laserquellen ist.
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Tatsächlich ist
festgestellt worden, dass es mit einer Vorrichtung nach vorliegender
Erfindung, laut vorausgehender Beschreibung hergestellt und mit
einer Kathode auf der Grundlage von Kohlenstoff möglich ist,
mindestens 20 Millionen Billionen (2 × 1016)
von Kohlenstoffatomen bei jedem Impuls des Ventils 9 zu
entnehmen. Dieser Wert ist um etwa hundertmal höher als der durch die bekannten
Laserquellen erreichte.
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Darüber hinaus
ist die Stabilität
hinsichtlich des zeitlichen Abstands, in dem die Arbeitsparameter zugesichert
sind, vergleichbar mit den beständigsten Laser quellen
und ist daher entschieden höher
als die Stabilität
der bekannten Lichtbogenquellen.
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Insgesamt
zeichnet sich die Vorrichtung durch hohe Intensität, gute
Stabilität
von Gasimpuls zu Gasimpuls aus und eignet sich für Bauformen, in denen die negative
Elektrode, die verdampft wird, ständig versorgt wird.
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Die
Vorrichtung eignet sich gut für
alle Anwendungen, in denen der Bereich, aus dem das Material abgetragen
wird, mit Präzision
bestimmt werden soll.
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Zudem
werden mit der Vorrichtung typische Nachteile der bekannten Lichtbogensysteme überwunden,
wie etwa die Bildung von Ablagerungen im Abstand, der die beiden
Elektroden trennt. Diese Ablagerung wäre in der Tat gefährlich,
da sie ständig grösser wird,
bis sie einen Kurzschluss verursacht, wodurch der Verdampfer arbeitsunfähig wird.