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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Konzentrieren von
wässrigen
Epigallocatechingallat-(hierin
nachstehend als EGCG abgekürzt)-lösungen.
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Die
Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zum Konzentrieren
von wässrigen
EGCG-Lösungen unter
Verwendung von selektiven Nanofiltrations- oder Umkehrosmosemembranen
(hierin auf Membran verkürzt).
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US-Patentschrift
5,879,733 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Grünteeextrakt
mit verbesserter Klarheit und Farbe. Diese Extrakte werden durch
Behandeln von wässrigem
Grünteeextrakt
mit einer Menge eines Kationenaustauschharzes von Lebensmittelqualität, die wirksam
ist, Metallkationen zu entfernen, die in dem Extrakt vorliegen,
erhalten. Das mit einem Kationenaustauschharz behandelte Extrakt
wird dann mit einer Nanofiltrationsmembran kontaktiert, um die Materialien
mit höherem
Molekulargewicht, wie z.B. Pektine, Proteine, Chlorophyll und Oxidationsprodukte,
zu entfernen. Die Nanofiltrationsmembranen, die in
US 5,879,733 beschrieben sind, werden
aus Polymeren mit einer Molekulargewichtstrenngrenze von etwa 700
bis etwa 5.000 Dalton (einer Porengröße- im Bereich von etwa 17
bis etwa 40 Angström
entsprechend) hergestellt. Polymere wie Celluloseacetate, Polysulfone,
Polyvinylidenfluoride werden zur Herstellung dieser Nanofiltrationsmembranen
verwendet. Insbesondere ist die Verwendung einer OSMO SP-12 Nanofiltrationsmembran (hergestellt
von Osmonics, Inc. aus Minnetonka, Minn.) offenbart. Das Celluloseacetatpolymer,
aus dem die Membran hergestellt wird, weist eine Molekulargewichtstrenngrenze
von 1.000 Dalton (einer Porengröße von etwa
20 Angström
entsprechend) auf. Bei Verwendung der Membran gehen die Teecatechine,
die eine Molekulargröße aufweisen,
die kleiner ist als der Porendurchmesser der Membran, zusammen mit
Wasser durch die Membran hindurch, während die Materialien mit höherem Molekular gewicht
von der Membran nicht durchgelassen werden.
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US 5,879,733 offenbart keine
Membran, die zum Konzentrieren von wässrigen EGCG-Lösungen geeignet
ist. Es besteht daher immer noch ein Bedarf an einer Membran mit
einer hohen Retentionsrate für
EGCG, die in der Lage ist, eine akzeptable Fließgeschwindigkeit des Permeatstroms
aufrechtzuerhalten.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Mehrschrittverfahren zum Konzentrieren
von wässrigen
Epigallocatechingallat-(EGCG)-lösungen,
wobei das Verfahren mindestens teilweise chargenweise oder kontinuierlich
durchgeführt
werden kann, und umfasst:
- a) Einspeisen einer
wässrigen
EGCG-Lösung
mit einem Gehalt an gelösten
Feststoffen von etwa 0,03 Gew.-% bis etwa 10 Gew.-% in mindestens
ein Membranmodul unter einem Druck von etwa 5 bar bis etwa 100 bar,
um ein abgeführtes
Permeat und ein zurückgeführtes Retentat
bereitzustellen, wobei die Konzentration von EGCG in dem zurückgeführten Retentat
im Verhältnis
zu der Konzentration in der Einspeiselösung erhöht ist, und wobei die Membran
eine DESAL-5-Membran ist;
- b) Sammeln des abgeführten
Permeats;
- c) Sammeln des zurückgeführten Retentats;
- d) gegebenenfalls Rezirkulieren des zurückgeführten Retentats zurück zu der
Membran;
- e) gegebenenfalls Konzentrieren des zurückgeführten Retentats der Schritte
c) und/oder d);
- f) gegebenenfalls Konzentrieren des abgeführten Permeats von Schritt
b).
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Die
Anforderungen an die verwendete Membran sind: ein Retentionskoeffizient
für EGCG über 90%, eine
Permeatfließgeschwindigkeit über 5 l/m2 h, ein Retentionskoeffizient für das gegebenenfalls
zugegebene organische Lösemittel
und für
jegliche Verunreinigungen, die vorliegen, von weniger als 50%.
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Membrane
werden im Allgemeinen in einem definierten Lösemittel-Membran-System durch
den Retentionskoeffizienten R und die Permeatfließgeschwindigkeit
Jv charakterisiert.
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In
Bezug auf die Konzentration einer wässrigen EGCG-Lösung wird der Retentionskoeffizient
R als R = 100 × (1 – Cp/Ck) definiert,
wobei Cp die Konzentration von EGCG in dem
Permeat und Ck die Konzentration von EGCG
in dem Retentat ist.
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Der
Permeatfluss ist eine Funktion des osmotischen Drucks, der von allen
gelösten
Molekülen
(z.B. EGCG und organisches Lösemittel)
in dem Konzentrat verursacht wird.
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Der
Permeatfluss Jv wird als Jv =
A × (ΔP – ΔΠ) definiert,
wobei A eine Membrankonstante in l/m2 h bar, ΔP die Transmembrandifferenz
des Drucks, ΔΠ die Transmembrandifferenz
des osmotischen Drucks ist.
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Die
notwendigen Anforderungen an die Membran werden durch die Membran
DESAL-5 erfüllt,
die im Handel von OSMONICS/DESAL, Vista, Kalifornien, erhältlich ist.
Die DESAL-5-Membran ermöglicht
die Konzentration von EGCG in einem Bereich bis zu 200-fach.
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Ein
bevorzugter Druckbereich für
die Membran ist von etwa 10 bar bis etwa 100 bar, insbesondere von etwa
20 bar bis etwa 35 bar.
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Das
Verfahren der Erfindung kann bei einer beliebigen geeigneten und
gewünschten
Temperatur, die aus etwa 10°C
bis etwa 60°C
gewählt
ist, durchgeführt
werden.
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Der
Begriff "wässrige EGCG-Lösung" bezieht sich in
diesem Zusammenhang auf eine Lösung
von EGCG in einer Mischung von Wasser und gegebenenfalls einem organischen
Lösemittel.
Das Lösemittel
oder die Lösemittelmischung
umfasst vorzugsweise etwa 70 Vol.-% bis etwa 100 Vol.-%, vorzugsweise
etwa 90 Vol.-% an Wasser und etwa 0 Vol.-% bis etwa 35 Vol.-%, vorzugsweise
etwa 10 Vol.-% an einem organischen Lösemittel. Das organische Lösemittel
ist vorzugsweise Methanol, Ethanol, Isopropanol oder Aceton. Die
Anfangskonzentration von EGCG in der Lösung beträgt etwa 0,05 Gew.-% bis etwa
10 Gew.-%, vorzugsweise etwa 0,05 Gew.-% bis etwa 2 Gew.-%.
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Das
Ausgangsmaterial ist ein Grünteeextrakt,
der durch im Fachgebiet bekannte Verfahren hergestellt werden kann,
z.B. durch Extrahieren von Grünteeblättern. Teeextraktpulver
sind auch im Handel erhältlich,
z.B. von Highyin Biological Products Co., Guiyang, China.
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EGCG
wird von Teepolyphenolen, die in dem Extrakt vorliegen, durch Chromatographie
getrennt, z.B. wie in der europäischen
Patentanmeldung 99116032.6 beschrieben, die sich auf ein Verfahren
zum Herstellen von EGCG bezieht, das die Schritte umfasst:
- a) Bereitstellen eines Grünteeextrakts;
- b) Unterwerfen des Grünteeextrakts
einer Chromatographie an einem makroporösen polaren Harz bei einer Temperatur
im Bereich von etwa 30°C
bis etwa 80°C;
- c) Eluieren des EGCG von dem makroporösen polaren Harz mit einem
polaren Elutionslösemittel
bei einer Temperatur im Bereich von etwa 30°C bis etwa 80°C und bei
einem Druck im Bereich von etwa 0,1 bar bis etwa 50 bar;
- d) Gegebenenfalls Konzentrieren des Eluats von Schritt c);
- e) gegebenenfalls Regenerieren des makroporösen polaren Harzes durch Desorbieren
der verbleibenden Catechine und
- f) gegebenenfalls Konzentrieren der desorbierten Catechine von
Schritt e).
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Eine
mögliche
Ausführungsform
des vorstehenden Chromatographieverfahrens ist in Beispiel 1 beschrieben.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung wird jetzt ausführlicher
mit Bezug auf 1, die schematisch eine Einstufenmembran-Nanofiltrationsvorrichtung
zeigt, dargelegt.
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Die
Vorrichtung weist einen Einspeiselösungsbehälter (1) auf, der mit einem
Membranmodul (3) über eine
Einspeiserohrleitung durch eine Hochdruckpumpe (2) verbunden ist.
Modul (3) weist ein spiralförmiges oder
flachfolienartiges Modul auf, das die Filtrationsmembran enthält. Die
Rohrleitung für
das abgeführte
Permeat Vp ist mit dem Permeatbehälter (4) verbunden. Die Rückführungsrohrleitung
Vr wird verwendet, um das zurückgeführte Retentat
wieder dem Behälter
(1) zuzuführen.
Ein spiralförmiges
Modul wird bevorzugt.
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Im
Betrieb wird die wässrige
Einspeiselösung,
die EGCG enthält,
unter einem Druck von etwa 5 bis etwa 100 bar durch Pumpe (2) zu
dem Modul (3) geleitet. Durch Vp tritt das
abgeführte
Permeat aus, das Wasser und gegebenenfalls ein organisches Lösemittel
enthält.
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Durch
die Rohrleitung Vr tritt das zurückgeführte Retentat
aus, das EGCG enthält,
welches nicht durch die Membran hindurchgeht.
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Für das in 1 dargestellte
Verfahren kann das zurückgeführte Retentat
wieder in das Membranverfahren geschickt werden, in einem oder mehreren
Zyklen, entweder in einem Chargen- oder in einem Mehrschrittverfahren
(zusätzliche
Konzentration des abgeführten
Permeats) oder als ein kontinuierliches Verfahren.
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Die
folgenden Beispiele erklären
die Erfindung ausführlicher.
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Beispiel 1 Herstellung
des Ausgangsmaterials.
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Eine
Chromatographiesäule
wurde mit 2,2 kg des Harzes Amberlite® XAD-7
gefüllt.
50 g Grünteeextrakt
von Highyin Biological Products Co., Guiyang, China wurden in 50
ml entionisiertem Wasser gelöst
und die erhaltene Lösung
wurde auf das obere Ende der Säule
bei 60°C
adsorbiert und anschließend
bei 60°C
unter einer Argonatmosphäre
durch einen Elutionsmittelstrom von 0,1 l/min eluiert. Das Elutionsmittel
war eine Mischung von Wasser/Isopropanol (Volumenverhältnis von
9:1). Das Elutionsmittel wurde vor der Verwendung entgast und unter
einer Argonatmosphäre
gehalten. Es wurden drei Hauptfraktionen erhalten, die enthielten:
- a) 10,0 g EGCG in 10,3 l Lösung (0,97 g EGCG/l)
- b) 5,2 g EGCG in 10,4 l Lösung
(0,50 g EGCG/l)
- c) 1,3 g EGCG in 5,6 l Lösung
(0,23 g EGCG/l).
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Die
Menge an EGCG wurde durch HPLC-Analyse bestimmt. Lösemittel,
die spezifische Mengen an EGCG enthielten, wurden als externe Standards
verwendet, um die Menge an EGCG in den vorstehenden Fraktionen durch
HPLC quantitativ zu bestimmen. Die Fraktionen wurden vereinigt,
was in einer Einspeiselösung,
die 0,63 g EGCG/l Wasser/Isopropanol 9/1 enthielt, resultierte.
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Beispiel 2a: Konzentrieren
der EGCG-Lösung
in einem spiralförmigen
Membranmodul
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Speicherbehälter (1)
wurde mit der Einspeiselösung
von Beispiel 1 gefüllt.
Das Ausgangsvolumen der Einspeiselösung betrug 6 l. Der Rest der
Einspeiselösung
wurde zu dem Membranmodul in 2 l-Anteilen zugegeben, wenn 2 l Permeat
erhalten wurden. Die Lösung
wurde bei Umgebungstemperatur durch das Membranmodul (Totvolumen
von etwa 2 l) mit einem spiralförmigen
Membranelement DESAL DL 2540 F, das eine DESAL-5-DL-Membran enthielt,
hindurchgeleitet. Die Permeatfließgeschwindigkeit betrug anfangs
12,2 l/m2 h und am Ende 6,8 l/m2 h.
Der Druck über
der Membran wurde konstant bei 31 bar gehalten. Die Membranoberfläche betrug
2,5 m2. Das zurückgeführte Retentat wurde in den
Behälter
(1) zurückgeführt. 26,3
l Einspeiselösung,
die 0,63 g EGCG/l enthielt, wurden zu 2,06 l konzentriert. Es wurde
gefunden, dass das Konzentrat mindestens 15,6 g EGCG aufwies; Mindestausbeute
95%. Durch HPLC konnte kein EGCG in dem abgeführten Permeat nachgewiesen
werden (die Nachweisgrenze betrug etwa 0,001 mg/ml). Der Retentionskoeffizient
betrug daher etwa 99,99. Der Konzentrationsfaktor betrug etwa 13.
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Beispiel 2b: Konzentrieren
der EGCG-Lösung
in einem Flachfolien-Membranmodul (wahlweise)
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Aus
praktischen Gründen
wurde ein Flachfolien-Membranmodul mit einem Totvolumen von etwa
0,1 l für
die weitere Konzentration des in Beispiel 2a erhaltenen Konzentrats
verwendet.
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Speicherbehälter (1)
wurde mit der Einspeiselösung
von Beispiel 2a gefüllt.
Das Ausgangsvolumen der Einspeiselösung betrug 0,6 l. Der Rest
der Einspeiselösung
wurde kontinuierlich unter Stickstoffspülung zugegeben, bis 14,7 g
gelöstes
EGCG zugegeben wurden. Die Lösung
wurde bei Umgebungstemperatur durch das Membranmodul mit einem Flachfolien-Membranelement
DESAL DL 5 hindurchgeleitet. Die Permeatfließgeschwindigkeit betrug anfangs
16 l/m2 h und am Ende 3,8 l/m2 h.
Der Druck über
der Membran wurde konstant bei 43 bar gehalten. Die Membranoberfläche betrug
0,0028 m2. Das zurückgeführte Retentat wurde in den
Behälter
(1) zurückgeführt und
auf ein Endvolumen von 126 ml konzentriert. Es wurde gefunden, dass das
Konzentrat mindestens 14,2 g EGCG aufwies; Mindestausbeute 97%.
Spuren von EGCG wurden durch HPLC in dem abgeführten Permeat nachgewiesen
(die Quantitätsbestimmungsgrenze
betrug etwa 0,01 mg/ml). Der Retentionskoeffizient betrug daher
etwa 99,99. Der Konzentrationsfaktor betrug etwa 16.
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Beispiel 3
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Eine
Einspeiselösung,
die 0,98 g EGCG/l Wasser/Isopropanol 9/1 enthielt, wurde in einem
Flachfolien-Membranmodul
bei 35 bar und Umgebungstemperatur wie in Beispiel 2b beschrieben
konzentriert. Der Retentionskoeffizient betrug 99,8.
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Beispiel 4:
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Eine
Einspeiselösung,
die 0,98 g EGCG/l Wasser/Isopropanol 9/1 (v/v) enthielt, wurde in
einem Flachfolien-Membranmodul bei 35 bar und Umgebungstemperatur
unter Verwendung der folgenden im Handel erhältlichen Membranen konzentriert.
Die NITTO-Membranen
sind von Nitto Denko, Japan, erhältlich.
Die Membranoberfläche
betrug 0,0028 m2. Die folgende Tabelle zeigt
die Ergebnisse, die auch das Ergebnis von Beispiel 3 umfassen.
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Die
vorstehende Tabelle zeigt deutlich, dass die Nanofiltrationsmembran
DESAL 5 DL NF eine unerwartet hohe Retention von EGCG erzielt, während sie
eine akzeptable Fließgeschwindigkeit
der zu filternden Einspeiselösung
aufrechterhält.