DE60030960T2 - Lösungen für die organtransplantation enthaltend konjugate von löslichen peptidischen verbindungen mit membranbindenden wirkstoffen - Google Patents

Lösungen für die organtransplantation enthaltend konjugate von löslichen peptidischen verbindungen mit membranbindenden wirkstoffen Download PDF

Info

Publication number
DE60030960T2
DE60030960T2 DE60030960T DE60030960T DE60030960T2 DE 60030960 T2 DE60030960 T2 DE 60030960T2 DE 60030960 T DE60030960 T DE 60030960T DE 60030960 T DE60030960 T DE 60030960T DE 60030960 T2 DE60030960 T2 DE 60030960T2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
organ
polypeptide
transplantation
derivative
preparation
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE60030960T
Other languages
English (en)
Other versions
DE60030960D1 (de
Inventor
Richard Anthony Godwin Horseheath SMITH
Roy Julian PRATT
Steven Howard Chislehurst SACKS
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Adprotech PLC
Original Assignee
Adprotech PLC
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Adprotech PLC filed Critical Adprotech PLC
Publication of DE60030960D1 publication Critical patent/DE60030960D1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE60030960T2 publication Critical patent/DE60030960T2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N1/00Preservation of bodies of humans or animals, or parts thereof
    • A01N1/02Preservation of living parts
    • A01N1/0205Chemical aspects
    • A01N1/021Preservation or perfusion media, liquids, solids or gases used in the preservation of cells, tissue, organs or bodily fluids
    • A01N1/0226Physiologically active agents, i.e. substances affecting physiological processes of cells and tissue to be preserved, e.g. anti-oxidants or nutrients
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N1/00Preservation of bodies of humans or animals, or parts thereof
    • A01N1/02Preservation of living parts
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K14/00Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
    • C07K14/435Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans
    • C07K14/705Receptors; Cell surface antigens; Cell surface determinants
    • C07K14/70596Molecules with a "CD"-designation not provided for elsewhere
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K38/00Medicinal preparations containing peptides

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Biophysics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Dentistry (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Gastroenterology & Hepatology (AREA)
  • Cell Biology (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
  • Physiology (AREA)
  • Peptides Or Proteins (AREA)
  • Medicines That Contain Protein Lipid Enzymes And Other Medicines (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Diese Erfindung betrifft Formulierungen von Polypeptiden und ihren Derivaten, die als Inhibitoren oder Regulatoren des Immun- oder Gerinnungssystems fungieren und die in der Organtransplantation verwendet werden. Die Erfindung stellt Lösungen bereit, die zum Beispiel komplementäre Inhibitoren oder Regulatoren der T- oder B-Lymphozytenfunktion in modifizierten molekularen Formen einschließen, die zum Perfundieren und Modifizieren von Organen vor der Transplantation verwendet werden oder zum Lagern von Organen vor der Transplantation, und um Agentien auf Organen zu lokalisieren. Die Erfindung betrifft ebenso Verfahren zum Herstellen von erfindungsgemäßen Formulierungen und zum Verwenden der hergestellten Formulierungen. Wo es rechtlich zulässig ist, betrifft die Erfindung ebenso Verfahren zum Vorbeugen, Behandeln oder Lindern einer Krankheit oder Störung, die mit Entzündung oder unangemessener Komplementaktivierung oder unangemessener Aktivierung von Gerinnungs- oder thrombotischen Prozessen vor, während oder nach der Transplantation eines Organs verbunden ist. Zum Beispiel stellt die Erfindung Verfahren zum Vorbeugen, Behandeln oder Lindern von hyperakuten und akuten Allotransplantat-Abstoßungen von transplantierten Organen wie Niere, Herz, Leber oder Lungen (insbesondere in Individuen, die durch vorhergehende transplantierte Organe sensibilisiert wurden), ischämischen Reperfusionsverletzungen in transplantierten Organen, Xenotransplantat- und Hornhauttransplantat-Abstoßungen.
  • Der Ausdruck Transplantation bezeichnet hier das Verpflanzen eines Organs, zum Beispiel eines Herzens, einer Niere oder einer Lunge in einen Menschen oder einen nicht-menschlichen tierischen Patienten. Es schließt ebenso Hauttransplantate ein, die zum Beispiel nach schweren Verbrennungen erforderlich sein können. Zweck des Verpflanzens ist es, ein erkranktes Organ oder Gewebe des Wirts zu entnehmen und es durch ein gesundes Organ oder Gewebe des Spenders zu ersetzen. Der letztere kann ein kürzlich Verstorbener, gesunder Freiwilliger oder eine andere Tierspezies sein. Wenn Spender und Empfänger aus derselben Spezies stammen, ist das Transplantat als Allotransplantat bekannt, wenn Spender und Empfänger aus verschiedenen Spezies stammen, ist das Transplantat als Xenotransplantat bekannt. Die Verfahren, die für die Transplantation erforderlich sind, variieren und hängen in einem großen Ausmaß von der Art des Organs ab, das transplantiert wird; sie wurden in ausreichendem Detail über die kürzlich zurückliegenden Dekaden entwickelt, so dass Transplantation in Menschen im Rahmen eines Krankenhausbetriebes heute ein alltäglicher Vorgang sind. Während die chirurgischen Eingriffe jetzt als Routine umschrieben werden können, hängt der Erfolg des Transplantats als eine therapeutische Vorgehensweise von einer Anzahl möglicher physiologischer Folgen ab. Zum Beispiel kann der Wirt das neue Organ über antikörperabhängige, hyperakute Abstoßungsmechanismen, Zell-vermittelte akute Abstoßung oder chronische degenerative Prozesse abstoßen. All diese schädlichen Prozesse können in einem gewissen Ausmaß die Aktivierung eines Komplements einschließen. Ferner ist es nicht möglich, ein neues Organ unter Beibehalten der vollen Lebensfähigket des Gefäßes zu transplantieren, wenn dieses Organ zum Beispiel durch Lagerung, die der Entnahme aus dem Spender folgt, beschädigt wurde.
  • Die Verwendung von künstlichen Blasen als Transplantate wurde ebenso berichtet (Oberpenning et al., 1999, Nature Biotechnology, 17, 149). In diesem Beispiel wurde die künstliche Blase aus einzelnen Blasenzellen gezüchtet, die im Labor gewachsen waren, und dann wurde es den Zellen ermöglicht, auf einem künstlichen Träger zu wachsen. Als die „neue" Blase ausgewachsen schien, wurde sie in Hunde transplantiert.
  • Das Komplementsystem besteht aus über 30 verschiedenen Proteinen, die wichtig in der Antwort des Immunsystems auf fremde Antigene sind. Das Komplementsystem wird aktiviert, wenn seine primären Komponenten gespalten werden und die Produkte, allein oder mit anderen Proteinen, zusätzliche Komplementproteine aktivieren, was in einer proteolytischen Kaskade resultiert. Die Aktivierung des Komplementsystems führt zu einer Vielzahl von Antworten, einschließlich gesteigerter vaskulärer Permeabilität, Chemotaxos von phagocytotischen Zellen, Aktivierung von Entzündungszellen, Phagocytose von fremden Partikeln, direktes Abtöten von Zellen und Gewebeschaden. Die Aktivierung des Komplementsystems kann durch Antigen-Antikörper-Komplexe ausgelöst werden (der klassische Weg) oder zum Beispiel durch Lipopolysaccharide, die in Zellwänden von pathogenen Bakterien (der alternative Weg) anwesend sind.
  • Es ist bekannt, dass Komplementaktivierung in einer großen Vielzahl von akuten inflammatorischen Prozessen auftritt einschließlichen solchen, die mit Ischämie und Reperfusionsverletzungen verbunden sind (Rossen et al., 1985, Circ. Res., 57, 119; Morgan B. P., 1990, The Biological Effects of Complement Activation. In „Complement, Clinical Aspects and Relevance to Disease". (Academic Press, London)).
  • Die Verbindung einer ungünstigen Komplementaktivierung mit dem Versagen von Transplantaten wurde von verschiedenen Autoren beschrieben. Aus Untersuchungen von Maus-zu-Ratte Herz-Xenotransplantaten wurde geschlossen, dass eine vorübergehende Unterdrückung der Komplementaktivierung ein längerfristiges Überleben induzierte (Koyamada et al., 1998, Transplantation, 65 1210–5). Die Lungenfunktion in Schwein-zu-Primaten Xenotransplantaten wurde auch verbessert, wenn ein Komplement-Regulator in dem experiementellen Modell verwendet wurde (Yeatman et al., 1998, Transplantation, 65, 1084–93). In einem Review erklärten Sheerman and Sacks (Curr. Opn. Nephrol. Hypertens., 1998, 7, 305–10) die jetzt durchgeführten Untersuchungen über die Rolle des Komplements in der Pathogenese von Nierenverletzungen, aufgrund, u.a. der Transplantationsverfahren; sie schlossen mit der Ansicht, dass eine lokale Komplement-Synthese ein mögliches Ziel für eine komplementbasierte Therapie sei. Diese Strategie wurde von Johnson (Transplantation, 1997, 6, 120–7) geteilt, der die Aufmerksamkeit ebenso auf das Auftreten von Komplementaktivierung während Hämodialyse genauso wie bei der Xenotransplantation, lenkte und auf die Tatsache, dass Komplementinhibitoren zum Steuern der Entzündung, die mit der Komplementaktivierung verbunden ist, verwendet werden könnten. Nachteilige Komplementaktivierung ist nicht auf das xenogene Transplantatgebiet beschränkt, sondern wird auch bei der Allotransplantation beobachtet, einschließlich in HLA-identisch übereinstimmenden Individuen, wo bei 10% der transplantierten Nieren berichtet wurde, dass sie durch immunologische, hauptsächlich komplementvermittelte Mechanismen, abgestoßen werden (Brasile et al., 1987, Transplant Proc. 19 894–5). Die Aktivierung eines Komplements während einer Transplantation kann auch mit thrombotischen Prozessen, die durch die Aktivierung von Endothelialzellen ausgelöst werden, verbunden sein (Bach et al., 1994, Immunol Rev. 141, 5–30).
  • Es wurde gezeigt, dass der Komplementrezeptortyp 1 (CR1) auf den Membranen von Erythrozyten, Monozyten/Makrophagen, Granulozyten, B-Zellen, einigen T-Zellen, den follikulären dendritischen Zellen der Milz und auf glomerulären Podozyten vorhanden ist. CR1 bindet an die Komplementkomponenten C3b und C4b und wurde ebenso als der C3b/C4b-Rezeptor bezeichnet. Die strukturelle Organisation und Primärsequenz eines Allotyps von CR1 ist bekannt (Klickstein et al., 1987, J. Exp. Med. 165: 1095–1112, Klickstein et al., 1988, J. Exp. Med. 168: 1699–1717; Hourcade et al., 1988, J. Exp. Med. 168: 1255–1270, WO 89/09220, WO 91/05047). Er besteht aus 30 Short Consensus Repeats (SCRs), von denen jedes ungefähr 60 bis 70 Aminosäuren enthält. In jedem SCR sind ungefähr 29 der durchschnittlich 65 Aminosäuren konserviert. Es wurde angenommen, dass jedes SCR eine dreidimensionale dreifache Loopstruktur durch Disulfidbrücken aufweist, wobei die dritten und ersten und die vierten und zweiten Halb-Cystine die Disulfidbrücken darstellen. CR1 ist ferner in vier Long Homologens Repeats (LHRs) von jeweils sieben SCRs angeordnet. Einer Leitsequenz folgend besteht das CR1-Molekül aus dem N-teminalen LHR-A, den nächsten zwei Wiederholungseinheiten, LHR-B und LHR-C, den am weitesten C-Terminal liegenden LHR-D, gefolgt von zwei zusätzlichen SCRs, einer mutmaßlichen Transmembranregion von 25 Resten und einem cytoplasmatischen Schwanz von 43 Resten.
  • Basierend auf dem reifen CR1 Molekül, das einen vorhergesagten N-terminalen Glutaminrest aufweist, der nachfolgend als Rest 1 bezeichnet wird, bestehen die ersten drei SCR-Domänen von LHR-A, hierin als SCR1, SCR2 und SCR3 bezeichnet, aus den Resten 2–58, 63–120 und 125–191 des reifen CR1.
  • Hourcade et al., 1988, J. Exp. Med. 168: 1255–1270, beobachteten eine alternative Polyadenylierungsstelle in der humanen CR1-Transkriptionseinheit, von der vorhergesagt wurde, dass sie eine sezernierte Form von CR1 herstellt. Die mRNA, die diese trunkierte Sequenz codiert, umfasst die ersten 8,5 SCRs von CR1 und codiert für ein Protein von ungefähr 80 kDa, von dem vorgeschlagen wurde, dass es die C4b Bindungsdomäne einschließt. Wenn eine cDNA, die dieser trunkierten Sequenz entspricht, in COS-Zellen transvetiert und dort exprimiert wurde, zeigte sie die erwartete C4b-Bindungsaktivität, band aber nicht an C3b (Krych et al., 1989, FASEB J. 3: A368; Krych et al., Proc. Nat. Acad. Sci. 1991, 88, 4353–7). Krych et al. beobachtete ebenso eine der vorhergesagten ähnliche mRNA in einigen humanen Zellinien und postulierte, dass eine solche trunkierte lösliche Form von CR1 mit C4b-Bindungsaktivität im Menschen synthetisiert werden kann.
  • Zusätzlich haben Makrides et al. (1992, J. Biol. Chem. 267 34 24754–61) SCR1 + 2 und 1 + 2 + 3 + 4 von LHR-A als membrangebundene Proteine in CHO-Zellen exprimiert. Darüber hinaus wurden Short Consensus Repeats 8 bis 11 von CR1 und der Phosphatidyl-Anker des Decay Accelerating Factors als ein membrangebundenes stabiles Expressionskonstrukt in einer Schweine-Endothelial-Zelllinie synthetisiert (Mikata S. et al., Transplant Immunol 1988 2 107–10). Das US-Patent 5,847,082 beschreibt chimäre Komplementinhibitoren, die Teile des Komplementinhibitors CD59 und eine transmembrane Domäne umfassen, die dazu dient das chimären Protein an der Zellmembran zu verankern, während die komplementinhibitorischen Eigenschaften des Ausgangs-CD59 Moleküls beibehalten werden. Das US-Patent 5,843,778 beschreibt chimäre Proteine, die Teile des Vaccine-Komplement-Kontrollproteins und eine transmembrane Domäne ebenso wie andere verbundene Fusionsproteine enthalten. In all diesen Fällen ist jedoch das Ausbringen eines Komplementinhibitors auf eine Zelloberfläche abhängig von der Expression der relevanten transvetierten Gene in dieser Zelle und tritt gewöhnlich im Zusammenhang mit transgenen Tieren auf.
  • Einige lösliche Fragmente von CR1 wurden ebenso mittels rekombinanten DNA-Verfahren hergestellt, indem die Transmembran-Regionen der exprimierten DNA beseitigt wurden (WO 89/09220, WO 91/05047). Die löslichen CR1-Fragmente waren funktionell aktiv, banden C3b und/oder C4b, und zeigten Faktor 1-Cofaktor-Aktivität, abhängig von den Regionen, die sie enthielten. Solche Konstrukte inhibierten in vitro komplementvermittelte Funktionen, wie das neutrophile oxidative Zerreißen, die komplementvermittelte Hämolyse, und die C3a und C5a-Produktion. Ein besonderes lösliches Kontrakt sCR1/pBSCR1c zeigte ebenso in vivo Aktivität in einer umgekehrten passiven Arthus-Reaktion (WO 89/09220, WO 91/05047; Yeh et al., 1991, J. Immunol. 146: 250), es unterdrückte eine post-ischämische Myocard-Entzündung und Nekrose (WO 89/09220, WO 91/05047; Weisman et al., Science, 1990, 249: 146–1511; Dupe, R. et al., Thrombosis & Haemostasis (1991) 65 (6) 695) und blockierte ebenso ZNS-Entzündung, Demyelinisierung und die Ablagerung von Komplement-Komponenten in einem Modell von antikörper-vermittelter, demyelinisierender, experimenteller, allergischer Enzephalomyelitis (ADEAE) (Piddlesden et al., 1994, J. Immunol. 152, 5477).
  • Es wurde gezeigt, dass das lösliche CR1 komplementvermittelte Abstoßungsprozesse in verschiedenen Transplantationsmodellen inhibiert (Pruitt & Bollinger, 1991, J. Surg. Res 50: 350; Pruitt et al., 1991, Transplantation 52; 868, Pruitt et al., 1994, Transplantation 57, 363–370). Es wurde ebenso gezeigt, dass dieses Agens Gefäßverletzungen und microvaskuläre Thrombosen in renaler Allotransplantat-Abstoßung in der Ratte vermindert (Pratt et al., 1996, Am. J. Pathol. 149, 2055–2066; Pratt et al., 1997, Eur. J. Immunol, 27, 2848–2853).
  • Die Rolle von aktivierten T-Lymphozyten in der Transplantat-Abstoßung ist gut bekannt und ist die Basis für verschiedene immunsuppressive therapeutische Ansätze, von denen bekannt ist, dass zum Verzögern der Transplantat-Abstoßung geeignet sind. Diese schließen Mittel wie Cyclosporin, FK506 und Rapamycin ein, die Liganden für Rezeptoren sind, die Cyclophiline oder Immunophiline genannt werden und die in die Signalwege der Zelle durch Inhibieren der Phosphatase-Aktivität von Calcineurin eingreifen (siehe zum Beispiel Ho et al., 1996, Clin. Immunol. Immunopathol., 80, S40–5).
  • Die Verwendung des Anti-CD3 monoklonalen Antikörpers OKT3, der CD3-positive T-Zellen ausschalten und inhibieren kann, ist ebenso wichtig. Der Prozess selbst kann mit der Komplement-Aktivierung verbunden werden, da Patienten mit einem renalen Allotransplantat, die mit dem monoklonalen Antikörper OKT3 behandelt werden, weniger Nebenwirkungen und geringere Komplementaktivierung zeigten, wenn der Antikörper als 2-Stunden-Infusion anstelle einer Bolus-Infusion gegeben wurde; die Autoren schlossen daraus, dass die Komplementaktivierung eine Rolle in der Entwicklung von Nebenwirkungen nach der ersten OKT3-Dosis zu spielen schien (Buysmann et al., 1997, Transplantation, 64, 1620–3).
  • Die WO 98/02454 beschreibt wasserlösliche Derivate von Polypeptiden, die zwei oder mehr heterologe membranbindende Elemente enthalten, von denen jedes eine relativ geringe Affinität zu den Komponenten der äußeren Zellmembran aufweist, die aber in Kombination eine hohe Affinität und relative Selektivität zum Binden an äußere Membranen von verschiedenen Zelltypen haben.
  • Die bevorzugten Derivate dieser Erfindung haben die folgende Struktur: [P]-{L-[W]}n-X in welcher:
    P das lösliche Polypeptid ist,
    jedes L unabhängig eine flexible Linker-Gruppe ist,
    jedes W unabhängig ein pepitidisches Membran-bindendes Element ist,
    n eine ganze Zahl von 1 oder mehr ist, und
    X eine peptidische oder nicht peptidische Membranbindungseinheit ist, die kovalent mit jedem W verbunden sein kann.
  • Peptidische membranbindende Elemente sind bevorzugt aufeinander folgend entweder auf dem N- oder C-Terminus des löslichen Polypeptids lokalisiert und sind bevorzugt 8 bis 20 Aminosäuren lang. Die Aminosäuresequenzen sind miteinander und mit dem löslichen Peptid über Linker-Gruppen verbunden, die bevorzugt ausgewählt sind aus hydrophilen und/oder flexiblen Aminosäuresequenzen von 4 bis 20 Aminosäuren; linearen hydrophilen synthetischen Polymeren; und chemischen Brückengruppen.
  • Es wurde jetzt herausgefunden, dass Organe, die mit einer neuen Formulierung eines Mittels, das ein lösliches Derivat eines löslichen Polypeptids ist, das zum Beispiel als Inhibitor oder Regulator des Immun- oder Gerinnungssystems wirkt, wobei das Polypeptid oder Derivat gemäß WO 98/02454 verändert wurde (solche Veränderungen schließen bestimmte neue membranbindende Elemente ein), perfundiert werden, dieses Mittel adsorbieren und das Organ dieses Mittel für eine verlängerte Zeitdauer speichern wird. Das perfundierte Mittel ist daher geeignet, ein Organ wie die Niere oder ein aufgebautes Gewebe vor einem Komplement-Angriff zu schützen, ohne die Notwendigkeit, das schützende Molekül in einem transgenen Tier oder durch Gentherapie zu exprimieren.
  • Erfindungsgemäß wird ein Präparat für die Perfusion eines Organs vor der Transplantation oder zum Lagern des Organs bereitgestellt, das folgendes umfasst: ein lösliches Derivat eines löslichen Polypeptids, wobei das genannte Derivat zwei oder mehrere heterologe membranbindende Elemente mit geringer Membranaffinität umfast, die covalent an das Polypeptid gebunden sind, wobei die Elemente mit Komponenten von Membranen des Organs, die extrazellulären Perfusionsflüssigkeiten ausgesetzt sind, unabhängig und mit thermodynamischer Additivität interagieren können; und eine physiologisch verträgliche Spül-Lagerungslösung.
  • „Heterolog" bedeutet, dass die Elemente in dem nativen Protein mit voller Länge, von dem ein lösliches Protein abgeleitet werden kann, nicht gefunden werden.
  • „Lösliches Polypeptid" bedeutet ein trunkiertes Derivat eines Proteins voller Länge, dem seine natürliche Membranbindungsfähigkeit fehlt und/oder ein Polypeptid, das einen Löslichkeitsgrad in einem wässrigen Medium von > 100 μg/ml aufweist.
  • „Membranbindendes Element mit geringer Membranaffinität" bedeutet, dass das Element nur mäßige Affinität zu Membranen aufweist, das heißt eine Dissoziationskonstante größer als 0,1 μM, bevorzugt 1 μM bis 1 mM. Das Element weist bevorzugt eine Größe von < 5 kDa auf.
  • Das Derivat sollte ausreichend Elemente mit niedriger Affinität für Membrankomponenten einschließen, um in einem Derivat mit einer hohen (bevorzugt 0,01 bis 10 nM Dissoziationskonstante) Affinität für spezifische Membranen zu resultieren. Die Elemente sind so vereinigt, dass eine insgesamt hohe Affinität für eine besondere Zielmembran gebildet wird, aber der Kombination fehlt eine solche hohe Affinität für andere Proteine, für die einzelne Elemente (niedrig affine) Liganden sein können.
  • Die Elemente sollten derart ausgewählt sein, dass sie eine geeignete Löslichkeit in pharmazeutischen Formulierungsmedien bewahren, bevorzugt > 100 μg/ml. Bevorzugt ist wenigstens ein Element hydrophil.
  • Bevorzugt weist das Polypeptid antikoagulierende, antithrombotische oder immunregulatorische Aktivität auf. Beispiele für Polypeptide, die immunregulatorische Aktivität aufweisen, sind Polypeptide mit Komplement-inhibierender Aktivität. Bevorzugt ist das Polypeptid ein CR1-Polypeptidfragment. Beispiele bevorzugter Polypeptide, die antithrombotische oder antikoagulierende Aktivität aufweisen, sind aktiviertes Protein C und Hirudin und Analoge desselben.
  • Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Präparat zum Vorbeugen einer ischämischen Perfusionsverletzung für die Perfusion eines Organs vor der Transplantation oder Aufbewahrung des Organs, das folgendes umfasst:
    ein lösliches Derivat eines löslichen Polypeptids, wobei das genannte Derivat zwei oder mehr heterologe membranbindende Elemente mit geringer Membranaffinität umfasst, die kovalent an das Polypeptid gebunden sind, wobei die Elemente mit Komponenten von Membranen des Organs, die extrazellulären Perfusionsflüssigkeiten ausgesetzt sind, unabhängig und mit thermodynamischer Additivität interagieren können; und
    eine physiologisch verträgliche Spül-Lagerungslösung, wobei das genannte Derivat aus einem Fragment von CRI (die ersten drei Short Consensus Repeats, SCRI-3) konjugiert mit Myristol und einer basischen Aminosäuresequenz gemäß SEQ ID Nr. 1, besteht, und die genannte physiologisch verträgliche Spül-Lagerungslösung Soltran ist, die die folgenden Bestandteile je einen Liter Lösung aufweist: Kaliumcitrat (8,6 g), Natriumcitrat (8,2 g), Mannitol (33,8 g), Magnesiumsulfat (10,0 g), und einen pH-Wert von 7,1 und eine Osmolarität von 486 mOsm/l aufweist.
  • Ebenso wird erfindungsgemäß ein Verfahren zum Herstellen eines Präparats entsprechend der Erfindung bereitgestellt, das folgendes umfasst: Exprimieren von DNA, die den Polypeptidabschnitt des Derivats codiert, in einer rekombinanten Wirtszelle; post-translationales Modifizieren des Polypeptids, zum chemischen Einbringen der membranbindenden Elemente, um das Derivat zu bilden; Gewinnen des Derivats; und Vermischen des Derivats mit der Spül-Lagerungslösung.
  • Erfindungsgemäße Verfahren können ferner umfassen: Präparieren eines replizierbaren Expressionsvektors, der in der rekombinanten Wirtszelle, die das Polypeptid codierende DNA exprimieren kann; Transformieren der rekombinanten Wirtszelle mit dem Vektor; und Kultivieren der transformierten Wirtszelle unter Bedingungen, die eine Expression des DNA-Polymers zulassen, zum Erzeugen des Polypeptids.
  • Ebenso wird erfindungsgemäß ein Verfahren zum Präparieren eines Organs in vitro vor der Transplantation oder Lagerung des Organs bereitgestellt, das folgendes umfasst: Herstellen eines Präparats entsprechend der Erfindung; und Perfundieren des Organs mit der hergestellten Lösung.
  • Ebenso wird erfindungsgemäß die Verwendung eines Präparats zur Herstellung eines Mittels zum Vorbeugen, Behandeln oder Lindern einer ischämischen Reperfusionsverletzung in Verbindung mit einer Entzündung oder unangemessener Komplementaktivierung eines Organs vor oder während oder nach Lagerung oder vor oder während der Transplantation bereitgestellt.
  • Die Erfindung bietet die Lokalisierung von therapeutischen Mitteln an zellulären Membranen von spezifischen Organen, die durch Perfusion zugänglich sind, wobei eine oder mehrere biologisch signifikante Wirkungen mit möglichen therapeutischen Vorteilen bereitgestellt wird, die die Inhibierung von Komplementaktivierung und die Inhibierung von cytotoxischer T Lymphozyten-Funktion einschließen, aber nicht darauf beschränkt sind.
  • Spül-Lagerungslösungen werden zum Spülen von Organen vor der Transplantation, zum Präparieren des Transplantats für die Transplantation verwendet. Sie wurden entwickelt, um die wahrnehmbaren Probleme, die mit verlängerter Lagerung von Organen verbunden sind, zu überwinden. Spül-Lagerungslösungen umfassen sterile wässrige Lösungen mit einem pH, einer Osmolarität und einer ionischen Zusammensetzung, die mit dem Organ kompatibel ist, und berücksichtigen die metabolische Aktivität und den Adenin-Nukleotidgehalt des Organs während der Lagerung.
  • Es gibt eine Anzahl von kommerziell erhältlichen Spül-Lagerungslösungen, die verschiedene chemische Zusammensetzungen aufweisen. Die hauptsächlich im Krankenhausbereich verwendeten sind „Euro-Collins", hergestellt von Fresenius AG in Deutschland, „VI-ASPAN.RTM", hergestellt von DuPont Chemical Company und „Soltran" Nieren-Perfusionslösung, hergestellt von Baxter Healthcare Ltd., UK. Zusätzlich gibt es eine Anzahl von Spül-Lagerungslösungen, die beschrieben wurden und die möglicherweise zukünftig im Krankenhausbereich eingesetzt werden. Diese schließen diejenigen ein, die in US-Patent 5,702,881 beschrieben sind und auf einem basalen Säugetierzell-Kulturmedium mit bestimmten zusätzlichen Hilfsstoffen basieren, und solche, die in US-Patent 5,693,462 beschrieben sind, die alternative Hilfsstoffe, besonders Amilorid enthaltende Verbindungen enthalten.
  • Soltran von Baxter Healthcare Ltd. enthält die folgenden Bestandteile (pro Liter der Lösung):
    Kaliumcitrat 8,6 g
    Natriumcitrat 8,2 g
    Mannitol 33,8 g
    Magnesiumsulfat 10,0 g
  • Die Lösung weist einen pH von 7,1 und eine Osmolarität von 486 mOsm/l auf.
  • Kochsalzlösung, nahe an der Isotonie (0,145 M) kann als einfache Spül-Lagerungslösung verwendet werden.
  • Es wurde berichtet, dass verschiedene Zusätze zu Spül-Lagerungslösungen das Überleben des Organs verbessern und Reperfusionsverletzungen vermindern. Diese schließen Pentoxifyllin (Okabayashi et al., 1994, Ann. Thorac. Surg. 58, 416–420), Trimetazidin (Hauet et al., 1997, Transplantation, 64, 1082–1086) und Nitroprussid (Fujino et al., 1997, J. Heart Lung Transplant. 16, 1073–1080) ein. In all diesen Fällen wurden die Zusätze zu den Spül-Lagerungslösungen gegeben und das Transplantationsverfahren schloss die Gaben einiger zugesetzter Mittel an den Empfänger ein.
  • Wenn das Derivat in der Spül-Lagerungslösung nicht stabil ist, kann es von ihr getrennt in stabiler Form aufbewahrt werden und kurz bevor das Organ mit dem Präparat perfundiert wird mit der Spül-Lagerungslösung, gemischt werden.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden lösliche Derivate der löslichen Polypeptide, die in US 5,833,989 und WO 98/39433 beschrieben sind, in Soltran Nieren-Perfusionslösung gelöst. Ebenso werden in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die löslichen Derivate, die in WO 98/02454 beschrieben sind, in Soltran Nieren-Perfusionslösung gelöst.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden lösliche Derivate von löslichen Polypeptiden, die in WO 98/02454 und WO 98/39433 beschrieben sind, und die „Myristoyl-Elektrostatische Schalter"-Sequenz(en), wie in WO 98/02454 und unten definiert, enthalten, in Soltran Nieren-Perfusionslösung gelöst. Es wurde herausgefunden, dass die Bindung an Membranen mit beschränkten (singlesite) Modifikationen mit Fettsäureacylgruppen verbunden ist, wenn sie mit einer Gruppe von basischen Aminosäuren in der Proteinsequenz kombiniert wird, die mit sauren Phospholipid-Kopfgruppen interagieren und zusätzliche Energie für die Bindung der Zielmembran bereitstellt. Diese Kombination von Wirkungen wurde der „Myristoyl-Elektrostatische Schalter" genannt (S. McLaughlin und A. Aderem, TIBS, 20, 272–276, 1994; J. F. Hancock et al., Cell, 63, 133–139, 1990). Daher sind ein weiteres Beispiel von geeigneten membranbindenden Elementen basische Aminosäuresequenzen wie die, die in Proteinen wie Rad und MARCKS (myristoylated alanine-rich C-kinase substrate, P. J. Blackshear, J. Biol Chem., 268, 1501–1504, 1993) gefunden werden, die den elektrostatischen „Schalter" durch reversible Phosphorylierung von Serinresten innerhalb der Sequenz vermitteln und eine gleichzeitige Neutralisierung der positiven Ladung. Solche Sequenzen schließen aufeinander folgende Sequenzen von Lysin oder Arginin, wie (Lys)n ein, worin n von 3 bis 10 ist, bevorzugt 4 bis 7, sind aber nicht darauf beschränkt.
  • Geeignete Beispiele von Aminosäure-Sequenzen, die basische Aminosäuren umfassen, schließen
    • (i) DGPKKKKKKSPSKSSG
    • (ii) GSSKSPSKKKKKKPGD
    • (iii) SPSNETPKKKKKRFSEKKSG
    • (iv) DGPKKKKKXSPSKSSK
    • (v) SKDGKKKKKKSKTK
    ein, (N-Terminus auf der linken Seite).
  • Die Sequenzen (i) bis (v) sind Beispiele für elektrostatische Schalter-Sequenzen.
  • In einer stärker bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das lösliche Derivat, das der SEQ ID Nr. 8 in WO 98/02454 entspricht (und das hier als Referenz als SEQ ID Nr. 1 bereitgestellt wird) in Soltran Nieren-Perfusionslösung gelöst.
  • In weiteren Ausführungsformen der Erfindung übertragen Polypeptid-Derivate, in die neue peptidische membranbindende Elemente eingebettet sind, eine hohe Affinität für Zelltypen, die in dem Zielorgan gefunden werden. Beispiele solcher Zelltypen schließen glomeruläre Epithelial- und Endothelial-Zellen der menschlichen Niere ein. Diese peptidischen membranbindenden Elemente W sind Liganden für Zelloberflächenproteine, die als Marker für ein bestimmtes Organ oder Gewebe dienen.
  • Es ist für den Fachmann offensichtlich, dass verschiedene Proteine mit anderen Spül-Lagerungslösungen als den oben erläuterten formuliert werden können. Zum Beispiel beschreiben WO 98/02454 und WO 98/39433 einige neue Komplementinhibitoren, die zum Bilden eines löslichen Derivats modifiziert werden können und in Soltran-Verdünnung formuliert wurden.
  • Die Formulierungen der Erfindung sind zum Vorbeugen, Behandeln oder Lindern von vielen komplementvermittelten und komplementbezogenen Erkrankungen geeignet, einschließlich, aber nicht darauf beschränkt, hyperakute und akute Transplantat-Abstoßung von transplantierten Organen, wie der Niere, des Herzens, der Leber oder den Lungen (insbesondere in Individuen, die durch vorhergehende transplantierte Organe sensibilisiert wurden), Ischämie-Reperfusionsverletzungen in transplantierten Organen, Transplantat- und Hornhaut-Transplantat-Abstoßung.
  • Beschreibung der Figur
  • 1 zeigt Blut-Harnstoff-Stickstoff(BUN)-Daten in DA-DA Nieren-Isotransplantat-Empfängern (n = 6) zwei Wochen nach der Transplantation. Die Kontrollgruppe ist signifikant verschieden (p < 0,0001) von der von der Norm, wohingegen die behandelte Gruppe nicht signifikant von der Norm abweicht (p = 0,0530). Die Daten zeigen, dass in den Organen, die mit einer Verbindung der Erfindung perfundiert wurden, die Nierenfunktion nach der Transplantation während der ersten Woche nach der Transplantation verbessert wurde.
  • Die Erfindung wird ferner mittels Beispielen beschrieben.
  • IN DEN BEISPIELEN VERWENDETE ALLGEMEINE VERFAHREN
  • (i) Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Gelektrophorese (SDS-PAGE)
  • SGS PAGE wurde allgemein unter Verwendung des Novex-Systems (Novex, Deutschland) entsprechend der Anleitung des Herstellers durchgeführt. Vorgepackte Acrylamidgele mit 4–20% Konzentration wurden am häufigsten verwendet. Die Proben für Elektrophorese, einschließlich den Proteinmolekulargewichts-Standards (zum Beispiel LMW Kit, Pharmacia oder Novex Mark 12) wurden gewöhnlich in 1% (Gew/Vol) SDS-enthaltendem Puffer (mit oder ohne 5%igen (Vo/Vol) 2-Mercaptoethanol) verdünnt und bei Raumtemperatur für ungefähr eine halbe Stunde stehengelassen, bevor sie auf das Gel aufgetragen wurden.
  • (ii) Reduktion von Disulfiden und Modifikationen von Thiolen in Proteinen
  • Es gibt eine Reihe von eingesetzten Verfahren, um die Hauptziele zu erreichen. Der Grund, warum es nötig sein kann, selektive Reduktion von Disulfiden durchzuführen, ist, dass während der Rückfaltung, dem Konzentrieren und dem weiteren Reinigen von multi-Thiol-Proteinen ungeeignete Disulfid-Paarungen auftreten können. Zusätzlich ist es, selbst wenn die richtige Disulfid-Paarung auftritt, möglich, dass ein freies Cystein in dem Protein mit dem Reduzierungsagens, zum Beispiel Glutathion, blockiert wird. Diese Derivate sind im allgemeinen ziemlich stabil. Um sie zum Beispiel für die nachfolgende Konjugation mit einer anderen funktionellen Gruppe reaktiver zu machen, müssen sie selektiv, zum Beispiel mit Dithiothreitol (DTT) oder mit Tris(2-Carboxyethyl)Phosphin·HCl (TCEP), reduziert werden und dann optional mit einer Funktion, die mäßig instabil ist, modifiziert werden. Ein Beispiel für das letztere ist Ellmans Reagens (DTNB), das gemischte Disulfide ergibt. Indem Fall, in dem die Behandlung mit DTNB weggelassen wird, ist die genaue Beachtung des experimentellen Designs notwendig, um sicherzustellen, dass die Dimerisierung der freien Thiol-haltigen Proteine minimiert wird. Mit Bezug auf den oben genannten Ausdruck „selektiv reduziert" bedeutet dies, dass die Reaktionsbedingungen, zum Beispiel die Dauer, Temperatur, molaren Verhältnisse der Reaktanten vorsichtig gesteuert werden müssen, so dass die Disulfidbrücken innerhalb der natürlichen Architektur des Proteins nicht reduziert werden. Alle Reagenzien sind zum Beispiel von Sigma oder Pierce kommerziell erhältlich.
  • Die folgenden allgemeinen Beispiele stellen den Typ von Bedingungen dar, die verwendet werden können und die für die Bildung von freien Thiolen und deren möglichen Modifikationen geeignet sind. Die besonderen Reaktionsbedingungen zum Erreichen einer optimalen Thiolreduktion und/oder -modifikation, werden idealerweise für jede Proteincharge bestimmt.
  • TCEP kann als eine 20 mM Lösung in 50 mM Hepes (pH ungefähr 4,5) hergestellt werden und kann bei –40°C gelagert werden. DTT kann 10 mM in Natriumphosphat, pH 7,0, hergestellt werden und kann bei –40°C gelagert werden. DTNB kann 10 mM in Natriumphosphat, pH 7,0, hergestellt werden und kann bei –40°C gelagert werden. Alle der oben genannten Reagenzien werden normalerweise in ihrem molaren Gleichgewicht oder molaren Überschuss verwendet, die genauen Konzentrationen werden idealerweise experimentell bestimmt. Die Dauer und die Temperatur der Reaktion werden ebenso experimentell bestimmt. Im Allgemeinen würde die Dauer in einem Bereich von einer bis 24 Stunden und die Temperatur in einem Bereich von 2 bis 30 Grad C liegen. Ein Überschuss an Reagens kann auf einfache Weise durch Pufferaustausch entfernt werden, zum Beispiel unter Verwendung von Sephadex G25. Ein geeigneter Puffer ist 0,1 M Natriumphosphat, pH 7,0.
  • (iii) Antikomplement-Aktivität gemessen durch die auf klassischem Weg vermittelte Hämolyse von Schaf-Erythrocyten
  • Die funktionelle Aktivität der Komplementinhibitoren wurde durch Messen der Inhibierung der komplementvermittelten Lyse von Schaf-Erythrocyten, die mit Hasen-Antikörpern (Diamedix Corporation, Miami, USA) sensibilisiert wurden, bestimmt. Der Assay ist so gestaltet, dass er für den klassischen Weg der Komplement-Aktivierung spezifisch ist. 1:100 verdünntes Humanserum (Endkonzentration in der Assay-Mischung) in 0,1 M Hepes/0,15 M NaCl/0,1% Gelatine, pH 7,4, wurde als Quelle für das Komplement verwendet. Das Serum wurde aus einem Pool von Freiwilligen, wie es im Wesentlichen in Dacie & Lewis, 1975, beschrieben ist, hergestellt. In Kürze: das Blut wurde für fünf Minuten auf 37°C erwärmt, die Gerinnsel entfernt und das verbleibende Serum durch Zentrifugieren geklärt. Die Serumfraktion wurde in kleine Aliquots aufgeteilt und bei 196°C oder –80°C gelagert. Die Aliquots wurden wie benötigt aufgetaut und unmittelbar vor der Verwendung in Hepes-Puffer verdünnt. Die Inhibierung der komplementvermittelten Lyse von sensibilisierten Schaf-Erythrocyten wurde unter Verwendung eines Standard-Hämolyse-Assays, unter Verwenden von Microtiterplatten mit einem V-Boden-Format wie folgt gemessen:
    50 μl einer Konzentrationsreihe des Inhibitors, der in Hepes-Puffer gelöst war, wurden mit 50 μl des verdünnten Serums und 100 μl sensibilisierten Schaf-Erythrocyten vermischt und dann für eine Stunde bei 37°C inkubiert. Die Proben wurden bei 1600 Upm für drei Minuten bei Raumtemperatur geschüttelt, bevor 150 μl Überstand in eine Microtiterplatte mit flachem Boden überführt wurden und die Absorption bei 405 oder 410 nm bestimmt wurde. Die maximale Lyse (Amax) wurde durch Inkubieren des Serums mit Erythrozyten in Abwesenheit jeglichen Inhibitors bestimmt. Die Hintergrund-Lyse (Ao) wurde durch Inkubieren der Erythrozyten in Abwesenheit jeglichen Serums oder Inhibitors bestimmt. Die Inhibierung wurde als eine Fraktion der gesamten Zell-Lyse ausgedrückt, so dass der IH50 die Konzentration des Inhibitors ausdrückt, der benötigt wird, um eine 50%ige Inhibierung der Lyse zu erreichen. % Inhibierung = [1 – [(A – Ao/(Amax – Ao)]] × 100
  • (iv) Anti-Komplement-Aktivität gemessen durch die auf dem alternative Weg vermittelte Hämolyse von Meerschweinchen-Erythrocyten
  • Die funktionelle Aktivität der Komplementinhibitoren wurde durch Messen der Inhibierung von komplementvermittelter Lyse von Meerschweinchen-Erythrocyten, wie sie im Wesentlichen von Scesney, S. M. et al. (1996) J. Immunol. 26 1729–1735 beschrieben wurde, bestimmt. Der Assay ist so gestaltet, dass er für den alternativen Weg der Komplement-Aktivierung spezifisch ist. Humanserum, das aus einem Pool von Freiwilligen, wie es im Wesentlichen in Dacie & Lewis, 1975, beschrieben ist, wurde als Komplementquelle verwendet. In Kürze: das Blut wurde für 5 Minuten auf 37°C erwärmt, die Gerinnsel entfernt und das verbleibende Serum durch Zentrifugieren geklärt. Die Serumfraktion wurde in kleine Aliquots geteilt und bei –196°C gelagert. Die Aliquots wurden wie benötigt unmittelbar vor der Verwendung aufgetaut und in 0,1 M Hepes/0,15 M NaCl/0,1% Gelatine/8 mM EGTA 5 mM MgCl2 pH 7,4 (Puffer A) verdünnt.
  • Meerschweinchen-Erythrozyten, genauso wie Alsevers, wurden bei TCS Microbiology gekauft und bei +4°C gelagert. Sie wurden innerhalb von zwei Wochen verwendet. 50 μl einer Konzentrationsreihe des Inhibitors, die in Puffer A in einer Microtiterplatte mit V-Boden verdünnt wurden, wurden zunächst mit 100 μl Serum, das 1:3 (in Puffer A) verdünnt wurde, gemischt und zweitens mit 50 μl Meerschweinchen-Erythrozyten (1:49 in Puffer A verdünnt) und für eine Stunde bei 37°C inkubiert. Die Platte wurde bei 1600 Upm für drei Minuten geschüttelt, bevor 150 μl jedes Überstands in eine Microtiterplatte mit flachem Boden überführt wurden und die Absorption bei 405 nm bestimmt wurde, was die Menge an Lyse in jeder Testlösung wiedergibt. Die maximale Lyse (Amax) wurde durch Inkubieren des Serums mit Erythrozyten in Abwesenheit jeglichen Inhibitors bestimmt. Die Hintergrund-Lyse (Ao) wurde durch Inkubieren der Erythrozyten in Abwesenheit jeglichen Serums oder Inhibitors bestimmt. Um zu prüfen, ob der Inhibitor selbst irgendeine Wirkung auf die Lyse hat, wurden Erythrozyten nur mit Inhibitor inkubiert; wobei keine der Verbindungen direkte Wirkungen auf die Lyse der roten Blutzellen hatte. Die Endverdünnung des Serums, das in diesem Assay verwendet wurde, absorbierte bei 405 nm, aber der Grad an Absorption (ungefähr 10% von Amax) wurde für vernachlässigbar in der Wirkung auf die gesamten Assay-Ergebnisse gehalten und wurde in den Berechnungen vernachlässigt. Die Inhibierung wurde als Fraktion der gesamten Zell-Lyse ausgedrückt, so dass der IH50 die Konzentration des Inhibitors ausdrückt, der benötigt wird, um eine 50%ige Inhibierung der Lyse zu erreichen. % Inhibierung = [1 – [(A – Ao/(Amax – Ao)]] × 100
  • Beispiel 1. Synthese und Isolation der membrangerichteten Komplementinhibitor-SEQ ID Nr. 1 (Referenz: WO 98/02454, Beispiel 8).
  • a) Alternatives Verfahren für die weitere Reinigung.
  • Gereinigtes SCR1-3/cys Protein, wie es in WO 98/02454, Beispiel 6 (ungefähr 90 Micromolar in phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS); 87 ml) definiert wird wurde mit Triscarboxyethylphosphin (0,315 ml 50 mM Stammlösung in 50 mM Hepes, pH 4,5) für 18 Stunden bei 25°C behandelt. Ethanolamin wurde zur Lösung gegeben, um eine Endkonzentration von 0,05 M unter Zugabe von 0,26 ml unverdünntem Stammreagens (vermutlich 16,6 M) zu erhalten. MSWP-1 (Beispiel 2 in WO 98/02454) (2,35 ml 10 mM Stammlösung in 0,1 M Natriumphosphat, pH 7,0) wurde zur Lösung gegeben und für weitere drei Stunden bei 25°C inkubiert und dann für 15 Minuten auf Eis gelegt. 40 g gewaschenes und durch Absaugen getrocknetes Toyopearl Butyl wurde zugegeben und die Mischung wurde geschüttelt und für fünf Minuten auf Eis stehen gelassen. Die Mischung wurde erneut geschüttelt und in eine Glashülse mit einem Innendurchmesser von 41 mm gegeben, und die Matrix wurde als normale Chromatographie entwickelt, alles bei ungefähr 4°C. Die Säule wurde zuerst mit 0,1 M Natriumphosphatpuffer und dann mit 0,3 M Ethanolamin entwickelt. Ein Hauptpeak A280 wurde aus der Matrix unter Verwendung des Ethanolaminpuffers eluiert. Sie wurde als Einzelfraktion (40 ml) gesammelt und auf eine Sephadex G25 Säule (Vt 160 ml) gegeben, die mit PBS equilibriert wurde. Die Fraktion wurde mit dem Gleichgewichtspuffer durchgeführt. Die Vo-Fraktion (70 ml) wurde als Produkt betrachtet und bei –40°C gelagert. Nach SDS-PAGE gefolgt von Färben mit Coomassie Brilliant Blue enthielt die Vo-Fraktion ein einzelnes Haupt-Polypeptid einer geschätzten Reinheit > 90% mit einem offensichtlichen Molekulargewicht von 24000.
  • b) Alternatives Reinigungsverfahren II
  • Das Verfahren war im Wesentlichen das in a) Beschriebene, aber der Puffer für den Sephadex G25-Schritt war PBS/50 mg ml–1 Mannitol USP/0,1 M L-Arginin BP, pH 7,4. Das Einstellen des pH erfolgte durch Zugabe von HCl zu der Lösung bis der pH 7,4 erreichte.
  • Beispiel 2. Synthese eines Myristoyl-Elektrostatischen Schalter-Peptidreagens, das zwei peptidische Membran bindende Elemente (SEQ ID Nr. 3) einschließt.
    • N-Myristoyl) -Gly-Ser-Pro-Ser-Lys-Lys-Lys-Lys-Lys-Lys-Pro-Gly-Leu-Ser-Ser-Arg-Leu-Asp-Ala-(S-2-Thiopyridyl)Cys-NH2
  • Das Peptid:
    Gly-Ser-Pro-Ser-Lys-Lys-Lys-Lys-Lys-Lys-Pro-Gly-Leu-Ser-Ser-Arg-Leu-Asp-Ala-Cys-NH2 (SEQ ID No. 4)
    wurde unter Verwendung der Festphasensynthese über die allgemeine Fmoc/tBu Strategie, die von Sheppard und Atherton (E. Atherton und R. C. Sheppard, Solid Phase Synthesis, IRL Press, Oxford, 1989) entwickelt wurde, hergestellt. Kieselgur-unterstütztes Polydimethyl-Acrylamidharz (Macrosorb 100) wurde als Feststoffträger verwendet und mit Ethylendiamin derivatisiert.
  • Kupplungsreaktionen wurden unter Verwendung von N-α-Fmoc geschützten Reagenzien, die mit N,N'-Diisopropyl-Carbodiimid/N-Hydroxybenzotriazol (in vierfachem molaren Überschuss) voraktiviert waren, unter Bromphenol-Blau Beobachtung, durchgeführt. Für Fmoc-Spaltungen wurden 20% Piperidin in DMF verwendet. Die Reaktionen zum Zusammenbau der Peptidkette wurden durch wiederholte Zyklen von Kupplung und Entfernen des Schutzes, einschließlich des Anhängens des modifizierten Rink-Linker-Reagens (p-[(R,S)-α-[1-(9H-fluoreny-9-yl-methoxyformamido]2,4-dimethoxybenzyl]-phenoxyessigsäure) das so gestaltet ist, dass ein C-terminales Amid in der endgültigen Spaltung erhalten wird, durchgeführt. Die Seitenketten-Funktionalitäten der einzelnen Aminosäuren wurden wie folgt geschützt:
    Ser(t-butyl), Lys(boc), Asp(o-t-butyl), Cys(trityl).
  • Nach Beendigung des Peptid-Zusammenbaus und während das Peptid immer noch an dem Harz anhaftete, wurde die Myristoyl-Gruppe an die Aminogruppe des N-terminalen Glycins durch direkte Kupplung von Myristinsäure durch dasselbe Aktivierungsverfahren angeheftet. Dieses modifizierte Peptid wurde dann vom Harz abgespalten und die Seitenketten-Schutzgruppen gleichzeitig durch Behandeln mit Trifluoressigsäure, die 2,5% Wasser und 2,5% Triisopropylsilan enthielt, entfernt.
  • Das Rohprodukt wurde mit 2,2'-Dithiopyridin in 0,01 M Ammoniumacetatlösung bei pH 8–9 für ungefähr 2 Stunden behandelt, dann mit Essigsäure angesäuert und durch präparative Hochleistungs-Flüssigkeits-Chromatographie (HPLC) in 0,1% Trifluoressigsäure (TFA)/Wasser und 0,1% TFA/Acetonitril als Gradienten-Komponente gereinigt. Nach der Lyophilisierung war das Peptid ein weißes amorphes Pulver, das in wenigstens 10 mg/ml Dimethylsulfoxid löslich war. Massenspektrometrie mit schnellem Atombeschuss ergab Hauptpeaks bei m/e 2433,6 Dalton und 2455,6 Dalton, was den mono-protonierten und mono-Natrium-Molekularionen des Peptids entspricht. Der 2-Thiopyridylgehalt des Peptids wurde durch Lösen des Peptids auf 0,02 mM in 0,1 M Natriumphosphat, pH 7,0 und Reduzieren von 0,003 ml durch Zugabe von 1 mM Dithiothreitol (1,0 ml) gemessen. Die Änderung in der optischen Dichte bei 343 nm wurde zum Berechnen der Menge an Pyridin-2-thion verwendet, das unter Verwendung eines Extinktionskoeffizienten bei dieser Wellenlänge von 8080 cm–1M–1 freigesetzt wurde. Dies zeigte an, dass der Peptidgehalt bei ungefähr 47% des Trockengewichts lag. Die zwei peptidischen Membran-Bindungselemente in diesem Molekül entsprachen der kationischen Sequenz Pro-Ser-Lys-Lys-Lys-Lys-Lys-Lys-Pro [SEQ ID No. 5] und der Zellbindungs-Sequenz Leu-Ser-Ser-Arg-Leu-Asp-Ala [SEQ ID Nr. 6].
  • Beispiel 3. Synthese und Isolation eines Komplementinhibitor-Proteins, wobei zwei peptidische Membran-Bindungselemente SEQ ID Nr. 2 eingeschlossen werden.
    • a) Die Synthese und Isolierung von SCR1-3/cys wurde ausführlich vorher, in WO 98/02454, Beispiel 6, beschrieben. Alternative Verfahren für das Isolieren von gereinigtem Protein wurden durchgeführt. Die Veränderungen lagen hauptsächlich im Rückfaltungsprozess und werden in b) dieses Beispiels (unten) offenbart.
    • b) Das Isolieren von SCR1-3/cys aus E. coli Einschlusskörpern schließt das Solubilisieren des Zellniederschlags, gefolgt von Chromatographie auf einer Kationen-Austauschmatrix, zum Beispiel Macroprep High S, ein. Der alternative Prozess zum Rückfalten, der in a) erwähnt wurde, war: Mit dem Produkt der Ionen-Austauschsäule (ungefähr 3 mg Gesamtprotein pro ml; 400 ml) wurde ein Pufferaustausch bei Raumtemperatur unter Verwendung von Sephadex G25-Medium in 0,3 M Ethanolamin/1 mM EDTA/1 mM L-Cystein/1 mM L-Cystin·2HCl (pH-Einstellung nicht erforderlich) durchgeführt und ein 600 ml Vo-Volumen gesammelt. Das Vo-Eluat wurden dann weiter in kaltem Rückfaltungspuffer verdünnt, um eine 10fache Endverdünnung des Originalvolumens zu ergeben, die auf die G25-Säule gegeben wurde. 1 mM zusätzliches L-Cystin·2HCl wurde nach drei Stunden zugegeben und die Lösung wurde für drei Tage bei ungefähr 2–3°C statisch gehalten. (In späteren Wiederholungsuntersuchungen wurde direkt eine 2 mM L-Cystin·2HCl-Konzentration, bevorzugt gegenüber zwei einzelnen 1 mM Zugaben, verwendet.) Die Lösung wurde dann unter Verwendung einer YM10-Membran zu einem Endvolumen des Retentats von ungefähr 200 ml ultrafiltriert, das mit 9 Vol. 0,1 M NaH2PO4/1 M (NH4)2SO4, pH 7,0 (Puffer A) bei Raumtemperatur gemischt wurde und sofort bei 3000 Upm für 20 Minuten zentrifugiert wurde. Der Überstand der Zentrifugation wurden dann bei Raumtemperatur auf Toyopearl Butyl 650 M chromatographiert, und das Zielprotein wurde unter Verwendung eines Gradienten (entwickelt über einem Bettvolumen) von Puffer A in 0,1 M Natriumphosphat, pH 7,0, eluiert. Ein einzelner Hauptpeak A280 trat während der Gradientenelution auf, und dieser wurde separat gesammelt und als das Produkt angesehen.
    • c) Konjugation von SCR1-3/cys und MSWP-Reagens. Die Synthese des Konjugats folgte derselben Methodik wie sie vorher für ähnliche Konjugate unter Verwendung alternativer MSWP-Reagenzien beschrieben wurde, zum Beispiel wie es im obigen Beispiel 1 beschrieben wurde, außer dass das in Beispiel 2 beschriebene MSWP-Reagens verwendet wurde. Die Synthese wurde auf Basis der Analyse der Proben nach der Reaktion durch SDS-PAGE, gefolgt von Proteinfärbung mit Coomassie Brilliant Blue, die eine Verlagerung in der Mobilität des SCR1-3/cys (offensichtliches Molekulargewicht 22000) zu einem geringfügig höheren Molekulargewicht (24000), die mit der Zugabe des MSWP-Reagens in einem 1:1 molaren Verhältnis übereinstimmt, als erfolgreich beurteilt. Das Produkt der Reaktion wurde durch Pufferaustausch in PBS (50 mg pro ml Mannitol/0,1 M L-Arginin·HCl formuliert, dessen pH mit Salzsäure auf 7 eingestellt wurde. Das Produkt wies eine Proteinkonzentration von 2,3 mg/ml auf, basierend auf A280 und einem molaren Extinktionskoeffizienten von 30000. Das Produkt zeigte anti-hämolytische Aktivität in in vitro hämolytischen Assays des klassischen Wegs (IH50 = 0,3 nM) und des alternativen Wegs (IC50 = 100 nM). Einzelheiten der zwei hämolytischen Assays wurden vorher beschrieben und in den allgemeinen Verfahren gegeben.
    • d) Weitere Reinigung und anfängliche Formulierung in PBS/Mannitol/Arginin-Puffer Das Zielprotein (63 mg), das auf einem ähnlichen Weg wie dem oben in c) Beschriebenen, jedoch ohne Pufferaustausch synthetisiert wurde, wurde 20fach (Gesamtvolumen 700 ml) in 0,1 M Natriumphosphat/1 M Ammoniumsulfat, pH 7,0, verdünnt. Die Lösung wurde dann Chargen-weise bei 4°C mit 35 g durch Absaugen getrocknetem Macroprep Methyl vermischt und dann direkt in eine Glashülse gefüllt, und die Matrix wurde als normale Chromatographie entwickelt. Die Matrix wurde mit 0,1 M Natriumphosphat/1 M Ammoniumsulfat, pH 7,0, gewaschen bis die Grundlinie stabilisiert war und dann wurde das Zielprotein unter Verwenden von 0,3 M Ethanolamin eluiert. Ein A280 Peak, der das Protein enthielt, wurde gesammelt und sofort einem Säure-Pufferaustausch unter Verwenden von Sephadex G25 in PBS/50 mg pro ml Mannitol (USP)/0,1 M L-Arginin (USP) unterzogen und auf pH 7 mit Salzsäure eingestellt. Das Produkt wies basierend auf A280 eine Proteinkonzentration von 0,3 mg/ml und einem molaren Extinktionskoeffizienten von 30000 auf. Die Vo-Fraktion der G25-Säule wurde mit einem ähnlichen Produkt zusammengefasst und wurde zu einem ungefähr 15fachen Konzentrat ultrafiltriert (YM10 Membran; Amicon). Das Retentat wurde dann durch eine 0,2 μm Filter (Sartorius, NMWL) geführt, und das Filtrat wurde aliquotiert und eingefroren. Dieses Material wurde als das Produkt betrachtet. Das Produkt wies basierend auf A280 eine Proteinkonzentration von 4,0 mg/ml und einem molaren Extinktionskoeffizienten von 30000 auf. Die Reinheit, die durch nicht-reduzierende SDS-PAGE bestimmt wurde, gefolgt von einer Proteinfärbung unter Verwendung von Coomassie Brilliant Blue, zeigte, dass ungefähr 95% des färbbaren Proteins ein offensichtliches Molekulargewicht von ungefähr 23000 aufwiesen – dies war das veränderte Zielprotein. Sichtbare Verunreinigungen schlossen Proteindimer ein, mit einem offensichtlichen Molekulargewicht von ungefähr 37000, und unverändertes Protein, mit einem offensichtlichen Molekulargewicht von ungefähr 21000. Das Produkt zeigte anti-hämolytische Aktivität in in vitro hämolytischen Assays des klassischen Wegs (IH50 = 0,1 nM) und des alternativen Wegs (IC50 = 100 nM). Einzelheiten der zwei hämolytischen Assays wurden vorher beschrieben und werden in den allgemeinen Verfahren gegeben.
  • Beispiel 4. Formulierung des Komplementinhibitors aus Beispiel 1 in Soltran Nieren-Perfusionslösung
  • Das Material, das wie im obigen Beispiel 1b) beschrieben hergestellt wurde, wurde aus PBS/Mannitol/Argininpuffer, wie im oben beschriebenen Beispiel 3d, lyophilisiert. Es wurde in Wasser auf das Anfangsvolumen wieder gelöst und dann in Soltran-Perfusat verdünnt, was in einer Lösung mit einer Konzentration von ungefähr 200 μg/ml (~8 μM) resultierte. Die Lösung wurde sofort verwendet.
  • Beispiel 5. Formulierung des Komplementinhibitors aus Beispiel 3 in Soltran Nieren-Perfusionslösung
  • Das Material, das wie im obigen Beispiel 3c beschrieben hergestellt wurde (0,01 ml), wurde in Soltran-Perfusat (0,99 ml) gelöst. Dies resultierte in einer Lösung mit einer Konzentration von ungefähr 0,02 mg/ml (0,87 μM). Die Lösung wurde dann eingefroren bei –40°C gelagert. Sie wurde fünf Tage später aufgetaut und im hämolytischen Assay des klassischen Wegs verwendet (Allgemeines Verfahren Nr. 3); sie zeigte einen IH50 von 0,2 nM, was anzeigte, dass sie ihre gesamte Aktivität behalten hatte.
  • Beispiel 6. Verfahren für die Perfusion einer Niere mit den Komplementinhibitoren der Erfindung
  • Eine Spender-Rattenniere wurde aus dem Tier unter Verwendung von Standard-Anästhesie- und Operationsverfahren isoliert und extrahiert. Das Organ wurde mit der gesamten renalen Arterie und einem Teil der Aorta, der intakt, aber am anterioren Ende ligiert war, entnommen. Die renale Vene wurde für das nachfolgende Transplantationsverfahren an einem geeigneten Punkt abgeschnitten. Komplementinhibitoren, die, wie oben beschrieben (ungefähr 2 ml), in Trägerlösungen verdünnt wurden, wurden dann durch das isolierte Organ durch langsame Injektion in das Lumen der Aorta verabreicht. Es wurde dafür gesorgt, dass die Zuführung von Luftblasen in die Gefäße des Organs während dieses Verfahrens vermieden wurde. Die Lösungen, die auf diese Weise verabreicht werden, perfundieren die Niere und traten durch die renale Vene aus.
  • Beispiel 7. Verfahren für die Transplantation von Nieren und experimentelle Bestimmung der Verzögerung der Komplementinhibitoren durch Immunfluoreszenz
  • Die Niere einer Empfängerratte wurde entnommen und eine wie in Beispiel 6 präparierte Spenderniere wurde an ihrer Stelle positioniert. Das Segment der Aorta, das verwendet wurde, um die Perfusion des Organs zu ermöglichen, wurde entfernt und die renale Arterie wurde auf eine geeignete Länge geschnitten. Die Spender- und Empfänger-Arterie, die Vene und der Harnleiter wurden dann durch Standard-Microgefäß-Chirurgische Techniken, die den Blutfluss zum Spenderorgan zurückführen und eine Urindrainage erlauben, Ende-zu-Ende verbunden. Zum Bestimmen der Retention der Komplementinhibitoren innerhalb des Organs wurden die perfundierten transplantierten Organe zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Transplantation entnommen und sofort bei –196°C eingefroren. Gefrorene, 4 μm dicke Schnitte wurden dann aus diesen Geweben hergestellt und für eine Stunde bei 4°C mit dem geeigneten Volumen eines fluoreszenz-markierten monoklonalen Maus-Antikörpers (C-3 konjugiertes 3E10 bei 0,47 mg/ml in phosphatgepufferter Kochsalzlösung), der gegen die ersten drei bakteriell exprimierten Short Consensus Repeats des menschlichen CR1 erzeugt wurde, inkubiert. Photomicrographie von Schnitten unter ultraviolettem Licht zeigten, dass wenn die Rattenniere solchen Verbindungen wie denen des obigen Beispiels 3 und des Beispiels 8 der WO 98/02454 ausgesetzt wird, dies in einer genauen immunfluoreszenten Darstellung der vaskulären und parenchymalen Strukturen des Organs resultierte und dass diese Markierung weiterhin bestand, wenn die Nieren in Empfängertiere transplantiert wurden.
  • Beispiel 8. Verfahren für die Transplantation von Nieren und experimentelle Bestimmung der Wirkung von Komplementinhibitoren in der ersten Woche nach Transplantation
  • Die Niere einer Empfängerratte wurde entfernt und eine wie in Beispiel 6 präparierte Spenderniere wurde an ihrer Stelle positioniert. Das Segment der Aorta, das verwendet wurde, um die Perfusion des Organs zu ermöglichen, wurde entfernt und die renale Arterie auf eine geeignete Länge geschnitten. Die Spender- und Empfänger-Arterie, die Vene und der Harnleiter wurden dann durch Standard-Mikrogefäß-Chirurgischen Techniken, die den Blutfluss zum Spenderorgan zurückführen und eine Urindrainage erlauben, Ende-zu-Ende verbunden. Wie im obigen Beispiel 1 wurden, zum Bestimmen der Wirkung der Verbindungen innerhalb des Organs, die perfundierten transplantierten Organe zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Transplantation entnommen, von denen Teile entweder bei –196°C eingefroren wurden oder die in einer 4% Formaldehydlösung in Kochsalzlösung fixiert wurden. 4 μm dicke Schnitte gefrorenen Gewebes wurden mit einem Maus-Anti-Ratte C5b-9 Neoantigen-Antikörper gefärbt (ein Geschenk von Dr. W. Couser, University of Washington, Seattle, USA; publiziert in: Nangaku M. Pippin J. Couser WG. Journal of the American Society of Nephrology, 10 (11): 2323–31, 1999 Nov.) und wurden mit einem Anti-Maus-Ig Antikörper, der mit FITC (Dako) konjugiert war, visualisiert.
  • Formaldehydlösung/Kochsalzlösung fixierte Gewebe wurden verarbeitet und unter Verwendung von Standardverfahren in Paraffinwachs-Blöcke eingebettet. 2 μm dicke Schnitte dieser Gewebe wurden mit Hämotoxylin und Eosin und mit PAS-(Periodic-Acid-Schiff)Färbung unter Verwendung von Standardverfahren gefärbt (Theory and Practice of Histological Techniques, Ed. John D. Bancroft and Alan Sevens, 3rd Edition, Churchill Livingstone, London, 1990). Diese Färbung erbrachte den histopathologischen Beweis, dass Organe, die mit der Verbindung des Beispiels 1 in einer Konzentration von 40 Mikrogramm/ml und unter Verwendung des obigen Perfusionsverfahrens aus Beispiel 6 und des Transplantationsverfahrens aus Beispiel 7 perfundiert wurden, eine verminderte Komplementaktivierung und eine verminderte Gewebeverletzung im Vergleich zu Organen aufwiesen, die nicht mit den membrangerichteten Inhibitoren der Komplementaktivierung perfundiert wurden. Die Blutproben, die von der Schwanzspitze der Empfänger der perfundierten und transplantierten Spender-Nieren jeden Tag nach der Transplantation entnommen wurden, wurden auf den Harnstoff-Stickstoff-Gehalt als Marker für die Nierenfunktion, unter Verwendung eines kommerziell erhältlichen Kits (Sigma UK), analysiert. Die Analysedaten solcher Proben ergaben den Beweis, dass die Organe, die mit der Verbindung aus Beispiel 1 perfundiert wurden eine verbesserte Nierenfunktion nach der Transplantation während der ersten Woche nach der Transplantation aufwiesen.
  • Beispiel 9. Verfahren für die Transplantation von Nieren und experimentelle Bestimmung der Wirkung der Komplementinhibitoren über 20 Wochen nach der Transplantation.
  • Die erste Niere einer Empfängerratte wurde entfernt und eine wie in Beispiel 6 präparierte Spenderniere wurde an ihrer Stelle positioniert. Das Segment der Aorta, dass verwendet wurde, um die Perfusion des Organs zu ermöglichen, wurde entfernt und die renale Arterie auf die geeignete Länge geschnitten. Die Spender- und Empfänger-Arterie, die Vene und der Harnleiter wurden durch Standard-Mikrogefäß-Chirurgische Techniken, die den Blutfluss zum Spenderorgan zurückführen und eine Urindrainage erlauben, Ende-zu-Ende verbunden. Sieben Tage nach der ersten Transplantation wurde die erste Niere der Empfängerratte entfernt, wodurch der Empfänger von der Nierenfunktion des transplantierten Testorgans abhängig gemacht wurde. Um die Wirkung der Verbindung aus Beispiel 1 in dem Organ zu bestimmen wurden die perfundierten transplantieren Organe 20 Wochen nach der Transplantation entnommen, von denen Teile in einer 4% Paraformaldehyd-Lösung in Kochsalzlösung fixiert wurden. Formaldehydlösung/Kochsalzlösung fixierte Gewebe wurden verarbeitet und unter Verwendung von Standardverfahren in Paraffinwachs-Blöcke eingebettet. 2 μm dicke Schnitte dieser Gewebe wurden mit Hämotoxylin und Eosin und mit PAS-(Periodic-Acid-Schiff)Färbung unter Verwendung von Standardverfahren, die in Beispiel 8 genannt sind, gefärbt. Diese Färbung erbrachte den histopathologischen Beweis, dass Organe, die mit der Verbindung aus Beispiel 1 perfundiert und wie in den obigen Beispielen 6 und 7 transplantiert wurden eine verminderte Gewebeverletzung im Vergleich zu Organen aufwiesen, die mit einer Lösung perfundiert wurden, die die membrangerichteten Inhibitoren nicht enthielt. Die Blutproben, die den Empfängern der perfundierten und transplantierten Spender-Nieren zu regelmäßigen Zeitintervallen über 20 Wochen nach der Transplantation entnommen wurden, wurden auf den Harnstoff-Stickstoff-Gehalt als Marker für die Nierenfunktion, unter Verwendung eines kommerziell erhältlichen Kits (Sigma UK), analysiert. Die Analysedaten solcher Proben ergaben den Beweis, dass die Organe, die mit der Verbindung aus Beispiel 1 perfundiert wurden eine verbesserte Nierenfunktion nach der Transplantation über 20 Wochen nach der Transplantation aufwiesen.
  • SEQUENZINFORMATION
  • AMERKUNG:
  • Die unten gezeigt Nummerierung der Aminosäuren der SCR-Konstrukt (SEQ ID Nrn. 1 bis 2) geht davon aus, dass das N-terminale Methionin (verwendet für die E. coli Expression) M1 ist. Dies steht im Gegensatz zu der Nummerierung in den Beispielen, in denen MO verwendet wird. Deshalb muss von der unten gezeigten Sequenznummerierung „1" von den Zahlen abgezogen werden, um mit den Beispielen überein zu stimmen.
  • Figure 00300001
  • Figure 00310001
  • Figure 00320001
  • Figure 00330001

Claims (11)

  1. Präparat zur Vorbeugung gegen eine ischämische Reperfusionsverletzung für die Perfusion eines Organs vor der Transplantation oder Aufbewahrung des Organs, das Folgendes umfasst: ein lösliches Derivat eines löslichen Polypeptids, wobei das genannte Derivat zwei oder mehrere heterologe membranbindende Elemente mit geringer Membranaffiniät umfasst, die kovalent an das Polypeptid gebunden sind, wobei die Elemente mit Komponenten von Membranen des Organs, die extrazellulären Perfusionsflüssigkeiten ausgesetzt sind, unabhängig und mit thermodynamischer Additivität interagieren können; und eine physiologisch verträgliche Spül-Lagerungslösung, wobei das genannte Derivat aus einem Fragment von CRI (die ersten drei Short Consensus Repeats, SCRI-3), konjugiert mit Myristoyl und einer basischen Aminosäuresequenz gemäß SEQ ID Nr. 1, besteht und die genannte physiologisch verträgliche Spül-Lagerungslösung Soltran ist, die die folgenden Bestandteile je 1 Liter Lösung aufweist: Kaliumcitrat (8,6 g), Natriumcitrat (8,2 g), Mannitol (33,8 g) Magnesiumsulfat (10,0 g), und einen pH-Wert von 7,1 und eine Osmolarität von 486 mOsm/l aufweist.
  2. Präparat nach Anspruch 1, wobei das Polypeptid Immunregulationsaktivität aufweist.
  3. Präparat nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Polypeptid Komplementinhibitor-Aktivität aufweist.
  4. Präparat nach Anspruch 1, wobei das Polypeptid antikoagulierende oder antithrombotische Aktivität aufweist.
  5. Präparat nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Derivat in der Lagerungslösung aufgelöst ist.
  6. Verfahren zum Herstellen eines Präparates nach einem der Ansprüche 1 bis 5, das die folgenden Schritte umfasst: Exprimieren von DNA, die den Polypeptidabschnitt des Derivats codiert, in einer rekombinanten Wirtszelle; post-translationales Modifizieren des Polypeptids zum chemischen Einbringen der membranbindenden Elemente, um das Derivat zu bilden; Gewinnen der Derivate; und Vermischen der Derivate mit der Spül-Lagerungslösung.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, das ferner die folgenden Schritte umfasst: Präparieren eines replizierbaren Expressionsvektors, der in der rekombinanten Wirtszelle die das Polypeptid codierende DNA exprimieren kann; Transformieren der rekombinanten Wirtszelle mit dem Vektor; und Kultivieren der transformierten Wirtszelle unter Bedingungen, die eine Expression des DNA-Polymers zulassen, zum Erzeugen des Polypeptids.
  8. Verfahren zur Herstellung eines Präparates nach einem der Ansprüche 1 bis 5, das das Vermischen des Derivats mit der Spül-Lagerungslösung umfasst.
  9. Verfahren zum Präparieren eines Organs in vitro vor der Transplantation oder Lagerung des Organs, umfassend die folgenden Schritte: Herstellen eines Präparates nach einem der Ansprüche 1 bis 5; und Perfundieren des Organs mit dem Präparat.
  10. Verwendung eines Präparates nach einem der Ansprüche 1 bis 5 zur Herstellung eines Mittels zum Präparieren eines Organs vor der Transplantation oder Lagerung.
  11. Verwendung eines Präparates nach einem der Ansprüche 1 bis 5 zur Herstellung eines Mittels zur Vorbeugung, Behandlung oder Linderung einer ischämischen Reperfusionsverletzung in Verbindung mit einer Entzündung oder unangemessener Komplementaktivierung eines Organs vor, während oder nach der Lagerung oder vor oder während der Transplantation.
DE60030960T 1999-03-10 2000-03-08 Lösungen für die organtransplantation enthaltend konjugate von löslichen peptidischen verbindungen mit membranbindenden wirkstoffen Expired - Lifetime DE60030960T2 (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB9905503 1999-03-10
GBGB9905503.0A GB9905503D0 (en) 1999-03-10 1999-03-10 Novel compound formulations and methods of delivery
PCT/GB2000/000834 WO2000053007A1 (en) 1999-03-10 2000-03-08 Organ transplant solutions containing conjugates of soluble peptidic compounds with membrane-binding

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE60030960D1 DE60030960D1 (de) 2006-11-09
DE60030960T2 true DE60030960T2 (de) 2007-06-14

Family

ID=10849347

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE60030960T Expired - Lifetime DE60030960T2 (de) 1999-03-10 2000-03-08 Lösungen für die organtransplantation enthaltend konjugate von löslichen peptidischen verbindungen mit membranbindenden wirkstoffen

Country Status (10)

Country Link
US (1) US7888318B1 (de)
EP (1) EP1158854B1 (de)
JP (1) JP4873784B2 (de)
AT (1) ATE340504T1 (de)
AU (1) AU773516B2 (de)
CA (1) CA2367073A1 (de)
DE (1) DE60030960T2 (de)
ES (1) ES2273668T3 (de)
GB (1) GB9905503D0 (de)
WO (1) WO2000053007A1 (de)

Families Citing this family (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP2865385B1 (de) * 2003-02-04 2016-11-16 Cornell Research Foundation, Inc. Verwendung von aromatisch kationischem Peptid
US20060160062A1 (en) * 2005-01-14 2006-07-20 Young Lindon H Perfusion and/or preservation solution for organs
ES2330404B1 (es) * 2008-05-19 2010-09-22 Universidad De Barcelona Solucion acuosa para la preservacion de tejidos y organos.
US20120148542A1 (en) * 2010-12-10 2012-06-14 Lifeline Scientific, Inc. Machine perfusion with complement inhibitors
US11127306B2 (en) 2017-08-21 2021-09-21 Precisionos Technology Inc. Medical virtual reality surgical system

Family Cites Families (14)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5256642A (en) 1988-04-01 1993-10-26 The Johns Hopkins University Compositions of soluble complement receptor 1 (CR1) and a thrombolytic agent, and the methods of use thereof
IL89790A (en) 1988-04-01 2002-05-23 Johns Hopking University Sequences of nucleic acids encoding and cells producing CR1 protein and methods for its production and purification
CA2050346A1 (en) 1989-03-15 1990-09-16 Mark L. Tykocinski Cd8-based pharmaceuticals
CN1122719C (zh) 1989-10-12 2003-10-01 艾姆特兰有限公司 经修饰的生物材料
DE69328098T2 (de) * 1992-06-24 2000-08-24 Adprotech Plc Lösliche derivate des complement type-rezeptors (cr1)
WO1994021116A1 (en) * 1993-03-16 1994-09-29 Alliance Pharmaceutical Corp. Preservation solution and method for warm organ preservation
PT730608E (pt) * 1993-05-17 2002-09-30 Avant Immunotherapeutics Inc Composicoes compreendendo hidratos de carbono e proeinas relacionadas pelo complemento e metodos para produzir e utilizar as referidas composicoes
WO1995023512A1 (en) 1994-03-03 1995-09-08 Alexion Pharmaceuticals, Inc. Terminal complement inhibitor fusion genes and proteins
US5554497A (en) * 1994-12-12 1996-09-10 Charlotte-Mecklenburg Hospital Authority Cardioplegic solution for arresting an organ
WO1997011601A1 (en) * 1995-09-28 1997-04-03 The Johns Hopkins University School Of Medicine Method for prevention of xenograft rejection by transplant recipients
GB9523469D0 (en) 1995-11-16 1996-01-17 Sandoz Ltd Organic compounds
AU3487697A (en) 1996-06-14 1998-01-07 Johns Hopkins University School Of Medicine, The Use of chimeric vaccinia virus complement control proteins to inhibit complement
GB9614871D0 (en) * 1996-07-15 1996-09-04 Smithkline Beecham Plc Compounds
GB9704519D0 (en) * 1997-03-05 1997-04-23 Smithkline Beecham Plc Compounds

Also Published As

Publication number Publication date
ATE340504T1 (de) 2006-10-15
EP1158854A1 (de) 2001-12-05
US7888318B1 (en) 2011-02-15
ES2273668T3 (es) 2007-05-16
AU773516B2 (en) 2004-05-27
CA2367073A1 (en) 2000-09-14
JP2002538184A (ja) 2002-11-12
WO2000053007A1 (en) 2000-09-14
AU2930600A (en) 2000-09-28
GB9905503D0 (en) 1999-05-05
EP1158854B1 (de) 2006-09-27
DE60030960D1 (de) 2006-11-09
JP4873784B2 (ja) 2012-02-08

Similar Documents

Publication Publication Date Title
AU659795B2 (en) Composition to improve survival of biological materials
Johnson et al. Platelets mediate neutrophil-dependent immune complex nephritis in the rat.
US7645739B2 (en) Modified annexin compositions and methods of using same
US10687525B2 (en) Enhancement of cell cryopreservation with glycolipids
DE69231062T3 (de) Morphogen-induzierte Modulation von entzündlichen Antworten
Harvey Cytolytic toxins
DE69233010T2 (de) Universale spenderzellen
US5948609A (en) Oxygen-transporting albumin-based blood replacement composition and blood volume expander
JP7465567B2 (ja) Peg-リン脂質分子を用いたエクスビボ臓器処置
JP2009514553A (ja) 修飾アネキシンタンパク質および臓器移植における該タンパク質の使用法
JP2002512006A (ja) TNF受容体スーパーファミリーの一員である成熟FLINT(mFLINT)ポリペプチド、または、OPG3の治療上の適用
RU2582247C2 (ru) Ингибиторы апоптоза и их применение
DE60004015T2 (de) Inhibitoren für homöostase und immunfunktion
DE60030960T2 (de) Lösungen für die organtransplantation enthaltend konjugate von löslichen peptidischen verbindungen mit membranbindenden wirkstoffen
DE60022499T2 (de) Neue therapeutische verwendung eines eine virale ansteckung modulierendes protein zur verhinderung von abstossung von fremdtransplantaten
WO1992001002A1 (fr) Inhibiteur de l&#39;activite du facteur de la necrose tumorale et son procede de preparation
DE60206037T2 (de) Lektin-ähnliche domäne von thrombomodulin und therapeutische verwendung davon
Elger et al. Glomerular intermittency in a freshwater teleost, Carassius auratus gibelio, after transfer to salt water
Inoue et al. Targeting SOD by gene and protein engineering and inhibition of free radical injury
DE69532557T2 (de) Zubereitung enthaltend Glykane übereinstimmend mit Transferrin Glykaner als aktives Prinzip für die Induktion der Immuntoleranz gegen Antigene
DE69821025T2 (de) Wachstumsfördernde peptide für nierenepithelzellen
DE69814148T2 (de) Zielspezifische abgabe zum nukleus mittels protein h von streptococcus
JP2002060301A (ja) 臓器保存液
EP0219716A2 (de) Immununterdrückungsmittel
DE102021211272A1 (de) Zusammensetzung enthaltend künstliche Sauerstoffträger zur Verhinderung von Organschäden in Transplantationsorganen

Legal Events

Date Code Title Description
8364 No opposition during term of opposition