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Diese
Anmeldung nimmt die Priorität
der US Provisional Application Nr. 60/138,930, eingereicht am 11.
Juni 1999, und 60/174,010, eingereicht am 30. Dezember 1999, mit
dem Titel „Low
Expansion, High Porosity, High Strength Cordierite Body and Method" von Beall et al.
in Anspruch.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Kordierit-Keramikkörper zur
Verwendung als Katalysatorträger,
insbesondere Kordieritkörper,
die eine hohe Wärmeschockbeständigkeit
kraft eines niedrigen Wärmeausdehnungskoeffizienten
(coefficient of thermal expansion = CTE), gute Beschichtbarkeit
durch eine Aufschlämmung aus
aktiviertem Aluminiumoxid mit großer Oberfläche kraft eines hohen Grades
an feiner Porosität
und eine enge Porengrößenverteilung
von sehr feinen, im Allgemeinen länglichen Poren aufweisen.
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2. Diskussion
des Standes der Technik
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Abgase,
die durch Verbrennungsmotorsysteme emittiert werden, die Kohlenwasserstoffbrennstoffe verwenden,
wie z.B. Kohlenwasserstoffgase, Benzin oder Dieseltreibstoff, können eine
ernsthafte Verunreinigung der Atmosphäre verursachen. Zu den vielen
verunreinigenden Mitteln in diesen Abgasen zählen Kohlenwasserstoffe und
Sauerstoff-enthaltende Verbindungen, wobei die letzteren Stickoxide
(NOx) und Kohlenmonoxid (CO) einschließen. Die Automobilindustrie
hatte viele Jahre versucht, die Mengen der Schadstoffen aus Automobilmotorsystemen
zu reduzieren, und die ersten Automobile, die mit Katalysatoren
ausgestattet waren, wurden Mitte der 70er Jahre eingeführt.
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Kordieritsubstrate,
typischerweise in Form eines Wabenkörpers, wurden lange Zeit zur
Verwendung als Substrate zum Tragen bzw. Lagern katalytisch aktiver
Bestandteile für
Katalysatoren in Automobilen verwendet, teilweise aufgrund der hohen
Wärmeschockbeständigkeit
der Kordierit-Keramiken.
Wabenkeramiken mit einer Kombination aus einem niedrigen Wärmeausdehnungs koeffizienten,
einem hohen Grad an Porosität und
einer hohen Festigkeit sind besonders für katalytische Automobilkatalysatorsysteme
mit hoher Leistung geeignet, die dünne Netzwerke aufweisen. Der
Bedarf an Kordieritmonolithen mit sehr dünnen Netzwerken ist in Reaktion
auf die Rechtslage gestiegen, die höhere Konversions- bzw. Katalyseeffizienzen
in Katalysatoren für
den Automobilmarkt erfordern. Dünnere
Netze reduzieren die Masse des Substrats, was raschere Light-off-Zeiten
zur Folge hat. Zusätzlich
kann eine höhere
geometrische Oberfläche
ohne Zunahme der Masse des Substrats erreicht werden. Ein weiterer
Vorteil von dünnwandigen
Substraten besteht darin, dass ein niedrigerer Rückdruck bzw. Gegendruck erreicht
werden kann.
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Trotz
der Vorteile dünnwandiger
Kordierit-Waben reduziert die Reduktion der Dicke der Zellwände die Festigkeit
des Körpers.
Dies hat Probleme beim Eindosen des Katalysators zur Folge. Wenn
die Festigkeit ausreichend reduziert wird, kann das Eindosverfahren
eine Fraktur des Substratmaterials induzieren. Deswegen ist ein
hoher Grad an Materialfestigkeit erforderlich, um die Reduktion
der geometrischen Festigkeit auszugleichen, die auftritt, wenn die
Netzdicke sehr dünn
ist. Eine hohe Porosität
ist wünschenswert,
um einen hohen Grad an Beschichtbarkeit der Waschbeschichtung aus
Aluminiumoxid mit großer
Oberfläche
zu erhalten, die auf das gebrannte Substrat aufgebracht wird. Zusätzlich senkt
eine hohe Porosität
die thermische Masse des Substrats und ermöglicht kürzere Light-off-Zeiten für den Katalysator.
Ein niedriger Wärmeausdehnungskoeffizient
ist wichtig, um Fehler des Substratmaterials aufgrund eines Wärmeschocks
zu verhindern. Leider ist bekannt, dass hohe Porositätsgrade
und eine niedrige Wärmeausdehnung
die Festigkeit einer Kordierit-Wabe reduzieren. Eine niedrige Wärmeausdehnung
wird typischerweise durch Vorhandensein von Mikrorissen innerhalb
der Kordieritmatrix erreicht, die sich während der Abkühlung aufgrund
der Wärmeexpansionsanisotropie
entwickeln. Das Vorhandensein von Mikrorissen innerhalb der Kordieritmatrix
dient dazu, die Festigkeit des Körpers
zu begrenzen. Ein hoher Grad an Porosität in der Matrix begrenzt ebenfalls
die Festigkeit des Materials, weil die Poren dazu dienen, die Querschnittsfläche, auf
der eine Belastung aufgebracht wird, zu senken.
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US-Patent
Nr. 4,849,275 (Hamaguchi et al.) offenbart einen Kordierit-Wabenstrukturkörper mit
einer Porosität
von zwischen 30 bis 42%, wobei das Gesamtvolumen aller Poren im
Körper
auf nicht weniger als 70%, vorzugsweise nicht weniger als 80% der
Poren besteht, die einen Durchmesser zwischen 0,5 bis 5 μm aufweisen.
US-Patent Nr. 4,869,944 (Harada et al.) offenbart einen Kordieritkörper, der
einen CTE von nicht mehr als 3 × 10–7/°C in der
axialen Richtung zeigt und eine Porosität von zwischen 30 bis 42% aufweist
und eine Porosität
aufweist, bei der ≥40%
der Gesamtporen zwischen 0,5 bis 5,0 μm und ≤30% der Geamtporen ≥10 μm sind. Obwohl
diese Referenzen eine enge Verteilung von feinen Poren und einen
ausreichend niedrigen CTE offenbaren, überschreiten die offenbarten
Gesamtporositäten
30% und sie offenbaren nicht und die Beispiele zeigen auch nicht
eine enge Porengrößenverteilung,
die fein genug, länglich
und ausgerichtet ist, wie sie notwendig ist, um einen Kordieritkörper mit
einem niedrigen CTE von weniger als 5 × 10–7/°C und eine
ausreichend großen
Festigkeit zu erzeugen.
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US-Patent
Nr. 4,877,670 (Hamanaka) offenbart Kordieritkörper mit einem niedrigen CTE
von weniger als 10 × 10–7/°C und einem
niedrigen Gesamtvolumen von Poren größer als 5 μm, vorzugsweise größer als
2 μm. Obwohl
die Referenz einen engen Bereich von feinen Poren offenbart, offenbart
sie die Kombination einer engen Verteilung von feinen Porengrößen nicht
und es existiert keine Offenbarung bezüglich des Erfordernisses länglicher,
ausgerichteter bzw. orientierter Poren, die notwendig sind, um die
Bildung von Kordieritkörpern sicherzustellen,
die die Eigenschaftenkombination einer hohen Festigkeit und eines
niedrigen CTE von weniger als 5 × 10–7/°C aufweisen.
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US-Patentanmeldung
Nr. 09/348,307 (Merkel et al.) offenbart Kordieritkörper, die
einen CTE von ≤4 × 10–7/°C zeigen,
wobei zumindest 85% der Gesamtporosität einen mittleren Porendurchmesser
von zwischen 0,5 bis 5,0 μm
aufweist. Eine zweite Ausführungsform
ist offenbart und umfasst einen Kordieritkörper, der einen CTE von zwischen
4 bis 6 × 10–7/°C zeigt und
eine Gesamtporosität
von zumindest 30 Vol.-% mit zumindest 85% der Gesamtporosität aufweist,
die einen Porendurchmesser von zwischen 0,5 bis 5,0 μm aufweisen.
Noch einmal offenbart diese Referenz eine enge Verteilung von feinen
Poren, es besteht jedoch keine Offenbarung der länglichen, orientierten Porenstruktur
und der engen Verteilung sehr feiner Porengrößen, die zur Erzeugung von
Kordierit erforderlich ist, das eine Kombination aus hoher Festigkeit
und niedrigem CTE besitzt.
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Es
ist deswegen eine Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung, verbesserte
Kordierit-Keramiken
bereitzustellen und Verfahren diese herzustellen, die eine niedrige
Wärmeausdehnung,
eine hohe Gesamtporosität,
hohe Festigkeit und enge Porengrößenverteilung
von kleinen länglichen
orientierten Poren zeigt.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein gesintertes Keramiksubstrat und
ein Verfahren zur Herstellung des Keramiksubstrates bereit, das
eine primäre
Kristallphase aufweist, die Kordierit umfasst und das eine geringe Wärmeausdehnung
und eine hohe Gesamtporosität
zeigt. Die Porosität
umfasst in einzigartiger Weise kleine Poren mit einer engen Größenverteilung
und eine im allgemeinen längliche
Form, von der angenommen wird, dass sie beträchtlich zur unerwartet hohen
Festigkeit dieser Substrate mit niedrigem CTE beitragen.
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Insbesondere
zeigt der gesinterte Keramikartikel der Erfindung einen durchschnittlichen
linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
(25–800°C) von weniger
als ungefähr
5,0 × 10–7/°C, eine Gesamtporosität zwischen
dem Bereich von 20% bis ungefähr
30%. Darüber
hinaus zeigt der gesinterte Keramikartikel eine derartige Porengrößenverteilung,
dass zumindest ungefähr
86% der Poren eine Porengröße von weniger
als ungefähr
2 μm aufweisen.
Zuletzt zeigt der Keramikartikel eine verbundene Porenstruktur,
wobei die Poren eine im allgemeinen längliche Form aufweisen und
wobei die Poren vorherrschend mit ihrer Längsachse in der Ebene der Netze
ausgerichtet sind.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung eines
gesinterten Kordierit-Keramikartikels,
das ein Zusammenmischen und Plastifizieren eines Kordierit-bildenden
anorganischen Pulveransatzes einschließt, der Talkum mit einer medianen
Teilchengröße von weniger
als ungefähr
2 μm, vorzugsweise
ein flaches Talkum mit einem Morphologieindex von mehr als ungefähr 0,75,
umfasst. Der Ansatz umfasst weiterhin zumindest 4 Gew.-% anorganisches
Pulveransatzgemisch einer dispergierbaren Al2O3-bildenden Quelle mit einer spezifischen
Oberfläche
von mehr als 50 m2/g und ein oder mehrere
Bestandteile von Kaolin, kalziniertem Kaolin, Siliziumdioxid und
Korund, die jeweils mediane Teilchengrößen von weniger als 5 μm aufweisen.
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Der
plastifizierte Pulveransatz, der somit bereitgestellt wird, wird
als nächstes
zu einer grünen
bzw. ungebrannten Wabe bzw. Rohwabe durch Extrusion durch eine Wabenextrusionsdüse ausgebildet
und die Rohwabe wird bei einer Temperatur und für eine Zeit gebrannt, die ausreichend
ist, um die Rohwabe zu einem kristallisierten Koridiert-Kermikartikel
umzuwandeln, der die vorher erwähnten
Eigenschaften aufweist.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1 ist
eine Rasterelektronenmikrophotographie, die in einer 500fachen Vergrößerung des
erfindungsgemäßen Kordieritkörpers vorgenommen
wurde.
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2 ist
eine Rasterelektronenmikrophotographie, die in 500facher Vergrößerung von
den Vergleichskordieritkörpern
nach Zusammensetzung 2 vorgenommen wurde.
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3 ist
eine graphische Darstellung, die das Verhältnis der kumulativen Intrusion
gegen den Porendurchmesser des erfindungsgemäßen Beispiels 1 und von zwei
Vergleichsbeispielen 2 und 3 veranschaulicht.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Der
Kordieritkörper
gemäß der vorliegenden
Erfindung kombiniert die attraktiven Eigenschaften eines dünnwandigen
Kordierit-Wabenkörpers
mit guter Wärmeschockbeständigkeit
aufgrund eines geringen Wärmeausdehnungskoeffizienten
(CTE) von weniger als ungefähr
5,0 × 10–7/°C mit einer
guten Beschichtbarkeit der Aluminiumoxidwaschbeschichtung bzw. -Grundierung
mit dem Vorteil eines hohen Grades an Gesamtporosität (>20%, jedoch weniger
als 30%) und einer Verbundenheit der Porenstruktur und einer hohen
Festigkeit kraft einer sehr feinen Porengrößenverteilung, insbesondere
einer Verteilung, wobei zumindest ungefähr 86% der Poren eine durchschnittliche
Größe von weniger
als ungefähr
2 μm zeigen,
zusammen mit einem Orientierungsgrad der Poren, wobei die Poren
in erster Linie entlang ihrer Längsachse
entlang der Ebene der Netze liegend ausgerichtet werden. Gemäß der Erfindung
sind CTEs die durchschnittlichen Expansionen bzw. Ausdehnungen von
25–800°C, gemessen
durch Dilatometrie; bezüglich
der Waben ist sie die durchschnittliche Ausdehnung entlang der Richtung,
die parallel zur Länge
der offenen Kanäle
vorliegt.
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Die
Form und Ausrichtung der Poren weisen einen Einfluss auf die Festigkeit
der Kordierit-Wabe
auf. Kordieritkörper
mit länglichen
Poren, die senkrecht zur aufgebrachten Belastung ausgerichtet sind,
zeigen aufgrund einer Reduktion der Belastungskonzentration eine
erhöhte
Fes tigkeit gegenüber
solchen Kordieritkörpern,
die kugelförmige,
zufallsbedingt ausgerichtete Poren zeigen.
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Um
einen Kordieritkörper
zu erzielen, der eine einzigartige Kombination der oben beschriebenen
Eigenschaften besitzt ist es notwendig, eine spezielle Kombination
einer sehr feinen durchschnittlichen Teilchengröße, einer hohen Oberfläche bei
den Ausgangsmaterialien im Ansatzgemisch zu verwenden. Die Teilchengröße, wie
hierin verwendet, ist als durchschnittlicher Teilchendurchmesser,
wie durch Sedimentationstechniken gemessen, ausgedrückt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein plastifizierbares Gemisch zur Verwendung bei
der Herstellung des obigen Keramikartikels mit dem Gemisch bereitgestellt,
das (a) ein sehr feines Talkum mit einer medianen Teilchengröße von weniger
als ungefähr
2 μm; (b)
eine dispergierbare Al2O3-bildende
Quelle, ausgewählt
aus der Gruppe von Übergangsaluminiumoxiden,
Aluminiumhydroxid oder Aluminiumhydroxid, wobei Al2O3 eine spezifische Oberfläche von mehr als 50 m2/g aufweist und zumindest 4 Gew.-% des plastifizierbaren anorganischen
Gemisches ausmacht; (c) zumindest eines von Kaolin, kalziniertem
Kaolin, Siliziumdioxid und Korund, wovon jedes vorzugsweise mediane
Teilchengrößen von
weniger als 5 μm
zeigt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Talkum flaches Talkum, was ein Talkum bedeutet, das eine
Plättchen-Teilchen-Morphologie
zeigt, das heißt
Teilchen mit zwei langen Dimensionen bzw. Abmessungen und einer
kurzen Dimension oder einer Länge
und Breite des Plättchens,
die viel größer als
ihre Dicke ist. Es wird bevorzugt, dass das Talkum einen Morphologieindex
von mehr als ungefähr
0,75 besitzt. Der Morphologieindex (es sei verwiesen auf US-Patent Nr. 5,141,686)
ist ein Maß des
Grades der Flachheit des Talkums. Ein typisches Verfahren zur Messung
des Morphologieindex besteht darin, die Probe in einer Haltevorrichtung anzuordnen,
so dass die Ausrichtung des flachen Talkums innerhalb der Ebene
des Probenhaltegerätes
maximiert wird. Das Röntgendiffraktionsmuster
wird dann für
diesen orientierten Talkum bestimmt. Der Morphologieindex setzt
semi-quantitativ den flachen Charakter des Talkums zu seinen XRD-Peak-Intensitäten unter Verwendung
der folgenden Gleichung in Beziehung:
wobei I
x die
Intensität
des (004) Peaks ist und I
y diejenige der
(020) Reflexion ist.
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Al2O3-bildende Quelle
bedeutet Al2O3 selbst
oder anderes Material mit einer niedrigen Wasserlöslichkeit,
das, wenn es gebrannt wird, zu Al2O3 umgewandelt wird. Einige typische Al2O3-bildende Komponenten schließen Aluminiumoxid,
Al(OH)3 (ebenfalls bekannt als Aluminiumtrihydrat
oder Mineral Gibbsit) oder Aluminiumoxidhydroxid (ebenfalls bekannt
als Aluminiummonohydrat oder das Mineral Boehmit oder Pseudo-Boehmit)
ein.
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Dispergierbare
Bestandteile mit großer
Oberfläche,
die Al2O3 oder eine
Quelle hierfür
bilden, können als
das Pulver oder als ein Sol bzw. eine kolloidale Lösung bereitgestellt
werden. Der Begriff dispergierbar bedeutet, dass die Agglomerate
der sehr feinen Teilchen aufgebrochen und zu den Bestandteilchen
mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von weniger als
ungefähr
0,3 μm dispergiert
werden können.
Der Begriff große
Oberfläche
bzw. hohe Oberfläche
bedeutet eine Oberfläche,
die größer als
50 m2/g ist, bevorzugter größer als
100 m2/g. Solche Pulver können Boehmit,
Pseudo-Boehmit, gamma-Phasenaluminiumoxid, delta-Phasenaluminiumoxid
oder andere sogenannte Übergangsaluminiumoxide
einschließen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst der dispergierbare Al2O3-bildende
Bestandteil mit großer
Oberfläche
oder die Quelle hierfür
Boehmit mit einer Oberfläche
von mehr als 150 m2/g.
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Die
dispergierbare Al2O3-bildende
Quelle ist für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung eine Verbindung, die, wenn
sie erhitzt wird, Al2O3 bildet.
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Der
durchschnittliche Teilchendurchmesser des Kaolins, falls vorhanden,
sollte sich zwischen ungefähr
0,2 bis 2,0 μm
bewegen und sollte weniger als ungefähr 35 Gew.-% des gesamten Ausgangsmaterialansatzes
umfassen. Der Rest des Al2O3,
der zur Bildung von Kordierit erforderlich ist, wird durch kalziniertes
Kaolin oder die Al2O3-bildende
Quelle zugeführt
und der Rest des SiO2 wird durch kalziniertes
Kaolin oder Siliziumdioxidpulver bereitgestellt. Vorzugsweise liegt
das Siliziumdioxid in Form von Siliziumdioxidteilchen mit sehr hoher
Oberfläche
vor (>50 m2/g). Wenn kalzinierter Ton verwendet wird,
sollte dieser sehr fein sein, vorzugsweise mit einer durchschnittlichen
Teilchengröße von weniger
als 2 μm
und besonders bevorzugt weniger als 1 μm mit einer Oberfläche >10 m2/g.
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Die
vorher erwähnten
Ausgangsmaterialien, aus denen das plastifizierte Gemisch zusammengesetzt ist,
werden in einem Mischschritt vereinigt, der ausreicht, um ein inniges
Mischen der Roh- bzw.
Ausgangsmaterialphasen zu erzeugen, um eine vollständige Reaktion
bzw. Umsetzung in der thermischen Bearbeitung bzw. Prozessierung
zu ermöglichen.
Ein Bindemittelsystem wird zu diesem Zeitpunkt zugegeben, um die
Erzeugung eines extrudierbaren Gemisches zu unterstützen, das
formbar und gießbar
bzw. modellierbar ist. Ein bevorzugtes Bindemittelsystem zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung umfasst einen Celluloseetherbindemittelbestandteil,
ausgewählt
aus der Gruppe, die aus Methylcellulose, Methylcellulosederivaten
und Kombinationen hiervon, einem Tensidbestandteil, vorzugsweise
Stearinsäure
oder Natriumstearat und einem Lösungsmittel
besteht, das Wasser umfasst. Ausgezeichnete Ergebnisse wurden unter
Verwendung eines Bindemittelsystems gewonnen, das die folgenden
Mengen umfasst, unter Annahme von 100 Gewichtsteilen der anorganischen,
Aluminiumoxid- und Siliziumdioxid-bildenden Quellen und Talkum als
Ausgangsmaterialgemisch: ungefähr
0,2 bis 2 Gewichtsteile von Natriumstearat, ungefähr 2,5 bis
6,0 Gewichtsteile eines Methylcellulose- oder Hydroxypropylmethylcellulosebindemittels
und ungefähr
20 bis 50 Gewichtsteile des Wassers.
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In
einer getrennten Ausführungsform
umfasst ein bevorzugtes Bindemittelsystem zur Verwendung in der
vorliegenden Erfindung einen Celluloseetherbindemittelbestandteil,
wie ausgewählt
aus der Gruppe, die aus Methylcellulose, Methylcellulosederivaten
und Kombinationen hiervon besteht, einen Nicht-Lösungsmittelbestandteil, der
Poly-alpha-1-olefin umfasst, einen Tensidbestandteil, ausgewählt aus
der Gruppe, die aus Stearinsäure,
Ammoniumlaurylsulfat, Laurinsäure, Ölsäure, Palmitinsäure und
Kombinationen hiervon besteht, und ein Lösungsmittel, das Wasser umfasst.
Ausgezeichnete Ergebnisse wurden unter Verwendung eines Bindemittelsystems
gewonnen, das die folgenden Mengen umfasst unter Annahme von 100
Gewichtsteilen des anorganischen Ausgangsmaterialgemisches: ungefähr 2 bis
10 Gewichtsteile des Poly-alpha-1-olefins, ungefähr 0,2 bis 2 Gewichtsteile
des Tensidbestandteils, ungefähr
2,5 bis 5 Gewichtsteile eines Hydroxypropylmethylcellulosebindemittels
und ungefähr
8 bis 25 Gewichtsteile Wasser.
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Die
einzelnen Bestandteile des Bindemittelsystems werden mit einer Masse
des anorganischen Pulvermaterials in einer geeigneten bekannten
Weise vermischt, um ein inniges Gemisch aus dem Keramikmaterial
aus dem Bindemittelsystem herzustellen, das zu einem Keramikkörper, beispielsweise
durch Extrusion, geformt werden kann. Das sich ergebende steife,
gleichförmige
und extrudierbare Ansatzgemisch wird dann zu einem ungebrannten
Körper
durch irgendein be kanntes herkömmliches
Keramikformungsverfahren geformt, wie beispielsweise Extrusion,
Spritzgießen,
Gießen,
Schleudergießen,
Druckgießen,
Trockengießen
etc. Zur Herstellung eines dünnwandigen
Wabensubstrats, das zur Verwendung als Katalysatorträger geeignet
ist, wird eine Extrusion durch eine Düse bevorzugt. Der hergestellte
rohe bzw. ungebrannte Kermikkörper
wird dann getrocknet und bei einer ausreichenden Temperatur für eine ausreichende
Zeitspanne gebrannt, sodass ein gebrannter Keramikkörper gebildet
werden kann, der Kordierit als primäre Phase enthält. Die
Trocknungs- und Brennbedingungen können abhängig von den Prozessbedingungen,
wie beispielsweise spezifische Zusammensetzung, Größe des Rohkörpers und
der Art der Ausstattung variieren.
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Der
Körper
kann durch irgendein konventionelles Verfahren, wie beispielsweise
Heißlufttrocknen
oder dielektrisches Trocknen getrocknet werden, wobei das dielektrische
Trocknen das bevorzugte Verfahren ist.
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Der
Brennbereich für
den gebildeten Kordieritkörper
sollte 1340–1440°C mit einer
Eintauch- bzw. Imprägnierzeit
sein, die ausreichend ist, um eine im Wesentlichen vollständige Reaktion
der Kordieritphase zu ergeben; die Eintauchzeiten von 6–12 h können verwendet
werden. Der sich ergebende gebrannte Körper umfasst zumindest vorzugsweise
ungefähr
95 Gew.-% Kordierit.
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Um
die Prinzipien der vorliegenden Erfindung weiter zu veranschaulichen,
ist ein Beispiel der Kordieritkörper
gemäß der Erfindung
zusammen mit zwei Vergleichsbeispielen eingeschlossen. Es sollte
jedoch klar sein, dass die Beispiele lediglich für illustrative Zwecke angegeben
sind und die Erfindung nicht hierauf beschränkt ist, sondern dass verschiedene
Modifikationen und Veränderungen
in der Erfindung durchgeführt werden
können,
ohne vom Geist der Erfindung abzuweichen.
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BEISPIELE
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Anorganische
Pulveransatzgemische, wie in Gew.-% aufgelistet, geeignet zur Bildung
eines Keramikkörpers
mit Kordierit als primärer
Kristallphase, sind in Tabelle 1 aufgelistet. Ansatzgemische, erfindungsgemäße Zusammensetzung
1 und Vergleichszusammensetzung 2 wurden durch Vereinigen und Trockenmischen
der Bestandteile des wie in Tabelle 1 aufgelisteten angegebenen anorganischen
Gemisches hergestellt. Es sei angemerkt, dass Zusammensetzung 1
ein Boehmit mit einer Oberfläche
von 180 m2/g aufweist und ein flaches Talkum
mit einem Morphologieindex von 0,91, wohingegen Vergleichszusammensetzung
2 ein hoch dispergierbares Al2O3 fehlt,
und das eingeschlossene Talkum einen Morphologieindex von zwischen
0,7 und 0,75 zeigte. Zu diesen Gemischen wurde die Menge des organischen
Bindemittelsystems, aufgelistet in Tabelle 1, zugesetzt, und diese
Zwischengemische wurden danach weiterhin mit entionisiertem Wasser
vermischt, um plastifizierte Keramik-Ansatzgemische zu bilden. Die
Bindemittelsystembestandteile, wie ausführlich in Tabelle I angegeben,
sind in Gewichtsteilen aufgelistet auf Grundlage von 100 Teilen
anorganischer Materialien insgesamt. Tabelle I führt ebenfalls die durchschnittliche
Teilchengröße (μm) der kommerziell
erhältlichen
Ausgangsmaterialien auf, die in den Ansatzmaterialien verwendet
wurden. Es sei erwähnt,
dass alle Teilchengrößen der
Zusammensetzung 1 eine durchschnittliche Teilchengröße im Submikronbereich
aufweisen, wohingegen die Vergleichszusammensetzung 2 Talkum einschließt, das
eine durchschnittliche Teilchengröße von 6 μm aufweist.
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Das
plastifizierte Gemisch wurde durch einen Extruder unter Bedingungen
extrudiert, die zur Ausbildung eines ungefähr 12,7 cm (5 Inch = Zoll)
langen, 126 Zellen/cm2 (816 Zellen/Inch2) Wabensubstrates mit einem Durchmesser
von ungefähr
7,6 cm (3 Inch) und 0,07 mm (2,72 mil) dicken Zellwänden geeignet
sind. Die aus den Zusammensetzungen geformte ungebrannte Wabe wurde
ausreichend getrocknet, um jegliches Wasser oder flüssige Phasen
zu entfernen, die vorhanden sein könnte, und wurde danach einem
Heiz- und Brennzyklus unterworfen, der ausreichend ist, um das organische
Bindemittelsystem aus den extrudierten Stäben und Waben zu entfernen
und diese zu sintern. Insbesondere wurden die rohen Körper bei
zwischen ungefähr
1380–1420°C gebrannt
und bei dieser Temperatur für
eine Zeitspanne von ungefähr
8 h gehalten; das heißt
die Brennbedingungen waren zur Ausbildung von Keramikkörpern mit
Kordierit als ihrer primären
Phase geeignet.
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TABELLE
I ANSATZZUSAMMENSETZUNG
IN GEWICHTSPROZENT (durchschnittliche
Teilchengröße gemessen
durch Sedimentationstechnik in μm,
angegeben in Klammern)
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Tabelle
II berichtet von ausgewählten
Eigenschaften für
die aus den Ansätzen
von Zusammensetzung 1 und Vergleichszusammensetzung 2 erzeugten
Keramiken, aufgeführt
in Tabelle I. Vergleichsbeispiel 3 listet repräsentative Eigenschaften einer
Reihe von Vergleichskorideritkörpern
auf, die Porositätseigenschaften
zeigen, die ausführlich
in der vorher erwähnten
Hamaguchi-Bezugnahme dargestellt sind; insbesondere eine Porosität von zwischen
30 bis 42%, wobei das Gesamtvolumen aller Poren im Körper aus
nicht weniger als 70% der Poren besteht, die einen Durchmesser zwischen
0,5 bis 5,0 μm
aufweisen, insbesondere 71–73%.
Eigenschaften, die für
die Keramikkörper
aufgenommen wurden, sind das Bruchfestigkeitsmodul (modulus of rupture strength
= MOR) der Stäbe
in psi, der durchschnittliche Wärmeausdehnungskoeffizient
(CTE) der Stäbe
in einem Temperaturbereich von ungefähr 25°C bis 800°C (×10–7°C), die Ge samtporosität der Keramik,
ausgedrückt
in Vol.-%, und der Prozentsatz von Poren mit einer durchschnittlichen
Größe von weniger
als 2 μm,
wobei beide Porositäten
durch Hg-Porosimetrie gemessen wurden. Weiterhin schließt Tabelle
II die hydrostatische isostatische Festigkeit und die A-, B- und
C-Achsenstauch- bzw. -quetschfestigkeiten, jeweils in psi gemessen,
ein.
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Eine Überprüfung der
Tabelle zeigt, dass die erfindungsgemäße Probe die beanspruchte Porosität besitzt,
die eine Gesamtporosität
zwischen dem Bereich von 20% bis ungefähr 30%, insbesonde re 26,8%,
und eine Porengrößenverteilung
derart umfasst, dass zumindest ungefähr 86% der Poren eine Porengröße von weniger
als ungefähr
2 μm, insbesondere
92%, zeigen. Darüber
hinaus zeigt das erfindungsgemäße Beispiel einen
niedrigen CTE von 3,7 × 10/°C zusammen
mit einer ausreichend hohen Festigkeit von 2489 kPa (361 psi). Die
Vergleichsbeispiele andererseits besitzen <2 μm
Prozentsatzverteilungen weit unterhalb derjenigen der erfindungsgemäßen Beispiele,
jeweils 91% und 19%, zusammen mit niedrigeren Festigkeiten von 1862 und
1986 kPa (270 und 288 psi).
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1 ist
eine REM (rasterelektronenmikroskopische Aufnahme) bei 500 X aufgenommen,
einer polierten Netzsektion eines Keramikkörpers, der aus der obigen Zusammensetzung
1 gebildet wurde; eine 139 Zellen/cm2 (900
cpsi) Kordierit-Wabenstruktur mit einer Netzdicke von 0,069 mm (0,0027
in). Eine Überprüfung von 1 zeigt
eine Porenstruktur von engen, fein verteilten und im Allgemeinen
länglichen
Poren, die entlang der Ebene des Keramikkörper-Netzes orientiert sind.
Insbesondere zeigt 1, dass der durchschnittliche
Porendurchmesser gerade unterhalb 1 μm liegt, wie durch Hg-Porosimetrie
gemessen, und dass sehr wenige größere Poren in diesem Körper zu
finden sind.
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2 ist
eine REM aufgenommen bei 500 X, einer polierten Netzsektion eines
Kermikköpers
aus Vergleichsbeispiel 3; erneut wurden 139 Zellen/cm2 (900
cpsi) Kordierit-Wabenstruktur mit einer Netzdicke von 0,069 mm (0,0027
in) gebildet, um die vorher erwähnte
Porosität
zu erreichen, wie sie ausführlich
in der Hamaguchi-Referenz dargestellt wurde. Eine Überprüfung von 2 zeigt
eine Porenstruktur mit grob kugelförmigen Poren mit keiner speziellen
Verlängerung
oder Orientierung. Insbesondere zeigt 2, dass
der durchschnittliche Porendurchmesser größer als 3 μm ist, wie durch Hg-Porosimetrie
gemessen und es sind mehrere Poren mit Durchmessern von bis zu 30 μm Durchmesser
ersichtlich; es ist das Vorliegen dieser Poren, das wahrscheinlich
für die
reduzierte Festigkeit dieses speziellen Körpers verantwortlich ist.
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3 ist
eine graphische Darstellung, die das Verhältnis von kumulativer Intrusion
gegen Porendurchmesser (Porenverteilungen) des Kordieritkörpers darstellt,
der aus dem erfindungsgemäßen Zusammensetzungsbeispiel
1 hergestellt wurde, der Plot bezeichnet als A, und zwei Vergleichskordieritkörper; Plotbezeichnungen
B und C entsprechen Vergleichsbeispielen 2 und 3. Die in dieser
graphischen Darstellung aufgelisteten Messungen wurden mit einem
Hg-Porosimeter vorgenommen.
Die Punkte auf den Kurven entsprechen einem kumulativen Intrusi onsvolumen
zu 40, 20, 10, 5, 2 und 0,5 μm.
Es ist aus den Kurven ersichtlich, dass der erfindungsgemäße Körper, siehe
Plot A, eine viel engere Porengrößenverteilung
als jeder der Vergleichskörper aufweist.
Tatsächlich
ist beinahe die gesamte Porosität
unterhalb von 2 μm
zu finden, während
die Vergleichskörper
eine breite Verteilung mit einem signifikanten Porositätsvolumen
von über
2 μm zeigen.