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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft im Allgemeinen Antikörper, die die Aktivität von Molekülen modulieren,
die mit Tumornekrosefaktor (TNF) und TNF-Rezeptor (TNFR) verwandt
sind, und im Speziellen das APRIL genannte Element der TNF- und
TNFR-Familien. Die Erfindung betrifft außerdem Verfahren für die In-vitro-,
In-situ- und/oder In-vivo-Diagnose
und/oder -Behandlung von Säugetierzellen
oder mit TALL-1, APRIL, TACI oder BCMA assoziierten Krankheitszuständen unter
Verwendung von einem oder mehreren Agonisten- oder Antagonistenmolekülen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Verschiedene
Moleküle,
wie z.B. Tumornekrosefaktor-α („TNF-α"), Tumornekrosefaktor-β („TNF-β" oder „Lymphotoxin-α"), Lymphotoxin-β („LT-β"), CD30-Ligand, CD27-Ligand,
CD40-Ligand, OX-40-Ligand, 4-1BB-Ligand, Apo-1-Ligand (auch als
Fas-Ligand oder CD95-Ligand bezeichnet), Apo-2-Ligand (auch als TRAIL
bezeichnet), Apo-3-Ligand (auch als TWEAK bezeichnet), Osteoprotegerin
(OPG), APRIL, RANK-Ligand (auch als TRANCE bezeichnet) und TALL-1
(auch als BlyS, BAFF oder THANK bezeichnet), sind als Elemente der
Tumornekrosefaktor-(„TNF"-)Familie von Cytokinen
identifizierf worden (siehe z.B. Gruss und Dower, Blood 85, 3378–3404 (1995);
Pitti et al., J. Biol. Chem. 271, 12687–12690 (1996); Wiley et al.,
Immunity 3, 673–682
(1995); Browning et al., Cell 72, 847–856 (1993); Armitage et al.,
Nature 357, 80–82
(1992), WO 97/01633, veröffentlicht
am 16. Jänner
1997; WO 97/25428, veröffentlicht
am 17. Juli 1997; Marsters et al., Curr. Biol. 8, 525–528 (1998);
Simonet et al., Cell 89, 309–319
(1997); Chicheportiche et al., Biol. Chem. 272, 32401–32410 (1997);
Hahne et al., J. Exp. Med. 188, 1185–1190 (1998); WO 98/28426,
veröffentlicht
am 2. Juli 1998; WO 98/4675, veröffentlicht
am 22. Oktober 1998; WO 98/18921, veröffentlicht am 7. Mai 1998;
Moore et al., Science 285, 260–263
(1999); Shu et al., J. Leukocyte Biol. 65, 680 (1999); Schneider
et al., J. Exp. Med. 189, 1747–1756
(1999); Mukhopadhyay et al., J. Biol. Chem. 274, 15978–15981 (1991)).
Unter diesen Molekülen
ist von TNF-α,
TNF-β, CD30-Ligand,
4-1BB- Ligand, Apo-1-Ligand,
Apo-2-Ligand (Apo2L/TRAIL) und Apo-3-Ligand (TWEAK) berichtet worden,
dass sie am apoptotischen Zelltod beteiligt sind. Von TNF-α sowie TNF-β ist berichtet
worden, dass sie den apoptotischen Tod in empfindlichen Tumorzellen
auslösen (Schmid
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 83, 1881 (1986); Dealtry et al.,
Eur. J. Immunol. 17, 689 (1987)).
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Verschiedene
Moleküle
in der TNF-Familie weisen außerdem
(eine) angebliche Rolle(n) bei der Funktion und Entwicklung des
Immunsystems auf (Gruss et al., Blood 85, 3378 (1995)). Zheng et
al. haben berichtet, dass TNF-α an
der Poststimulus-Apoptose
CD8-positiver T-Zellen beteiligt ist (Zheng et al., Nature 377, 348–351 (1995)).
Andere Forscher haben berichtet, dass der CD30-Ligand an der Deletion
selbst-reaktiver T-Zellen im Thymus beteiligt ist (Amakawa et al.,
Cold Spring Harbor Laboratory Symposium on Programmed Cell Death,
Abstr. Nr. 10 (1995)). Der CD40-Ligand
aktiviert zahlreiche Funktionen von B-Zellen, einschließlich Proliferation,
Immunglobulinsekretion und Überleben
(Renshaw et al., J. Exp. Med. 180, 1889 (1994)). Von einem weiteren
kürzlich
identifizierten Cytokin der TNF-Familie, TALL-1 (BlyS), ist berichtet
worden, dass es unter bestimmten Bedingungen die B-Zellen-Proliferation und
Immunglobulinsekretion induziert (Moore et al., siehe oben; Schneider
et al., siehe oben; Mackay et al., J. Exp. Med. 190, 1697 (1999)).
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Mutationen
in den Maus-Fas/Apo-1-Rezeptor- oder -Liganden-Genen (die lpr bzw.
gld genannt werden) sind mit einigen Autoimmunstörungen in Zusammenhang gebracht
worden, was darauf hinweist, dass der Apo-1-Ligand eine Rolle bei
der Regulierung der klonalen Deletion selbst-reaktiver Lymphozyten
in der Peripherie spielen könnte
(Krammer et al., Curr. Op. Immunol. 6, 279-289 (1994); Nagata et
al., Science 267, 1449–1456
(1995)). Vom Apo-1-Ligand ist außerdem berichtet worden, dass
er die Poststimulus-Apoptose in CD4-positiven T-Lymphozyten und
in B-Lymphozyten induziert und an der Eliminierung aktivierter Lymphozyten
beteiligt sein könnte,
wenn ihre Funktion nicht länger
benötigt
wird (Krammer et al., siehe oben; Nagata et al., siehe oben). Von
monoklonalen Agonisten-Maus-Antikörpern, die spezifisch an den
Apo-1-Rezeptor binden, ist berichtet worden, dass sie eine Zelltötungsaktivität aufweisen,
die ähnlich
der von TNF-α oder
mit der von TNF-α vergleichbar
ist (Yonehara et al., J. Exp. Med. 169, 1747–1756 (1989)).
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Es
wird angenommen, dass die Induktion verschiedener Zellreaktionen,
die durch derartige Cytokine der TNF-Familie vermittelt werden,
durch ihre Bindung an spezifische Zellrezeptoren ausgelöst wird.
Bisher wurden zwei unterschiedliche TNF-Rezeptoren von ungefähr 55 kDa
(TNFR1) und 75 kDa (TNFR2) identifiziert (Hohman et al., J. Biol.
Chem. 264, 14927–14934
(1989); Brockhaus et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, 3127–3131 (1990);
EP 417.563 , veröffentlicht
am 20. März
1991; Loetscher et al., Cell 61, 351 (1990); Schall et al., Cell
61, 361 (1990); Smith et al., Science 248, 1019–1023 (1990); Lewis et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88, 2830–2834 (1991); Goodwin et al.,
Mol. Cell. Biol. 11, 3020–3026
(1991)). Es wurde gefunden, dass diese TNFRs die typische Struktur
von Zelloberflächenrezeptoren,
einschließlich
extrazellulärer,
Transmembran- und intrazellulärer
Regionen, gemeinsam haben. Die extrazellulären Abschnitte beider Rezeptoren
wurden in der Natur auch als lösliche
TNF-bindende Proteine gefunden (Y. Nophar et al., EMBO J. 9, 3269
(1990); und T. Kohno et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, 8331
(1990); Hale et al., J. Cell. Biochem. Supplement 15F; S. 113 (P424)
(1991)).
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Der
extrazelluläre
Abschnitt der TNFRs vom Typ 1 und Typ 2 (TNFR1 und TNFR2) enthält ein repetitives
Aminosäuresequenzmuster
von vier Cystein-reichen Domänen
(CRDs), die beginnend vom NH2-Terminus mit
1 bis 4 bezeichnet sind (Schall et al., siehe oben; Loetscher et
al., siehe oben; Smith et al., siehe oben; Nophar et al., siehe
oben; Kohno et al., siehe oben; Banner et al., Cell 73, 431–435 (1993)).
Ein ähnliches
repetitives Muster von CDRs existiert in mehreren anderen Zelloberflächenproteinen,
einschließlich
dem p75-Nervenwachstumsfaktorrezeptor (NGFR) (Johnson et al., Cell
47, 545 (1986); Radeke et al., Nature 325, 593 (1987)), dem B-Zellen-Antigen
CD40 (Stamenkovic et al., EMBO J. 8, 1403 (1989)), dem T-Zellen-Antigen OX40
(Mallet et al., EMBO J. 9, 1063 (1990)) und dem Fas-Antigen (Yonehara
et al., siehe oben, und Itoh et al., Cell 66, 233–243 (1991)).
CDRs finden sich außerdem
in den löslichen
TNFR-(sTNFR-)ähnlichen
T2-Proteinen der Shope- und Myxom-Po ckenviren (Upton et al., Virology
160, 20–29
(1987); Smith et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 176, 335 (1991);
Upton et al., Virology 184, 370 (1991)). Die optimale Angleichung dieser
Sequenzen weist darauf hin, dass die Positionen der Cysteinreste
sehr konserviert sind. Diese Rezeptoren werden manchmal zusammen
als Elemente der TNF/NGF-Rezeptorüberfamilie bezeichnet.
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Die
bisher identifizierten Liganden der TNF-Familie sind mit Ausnahme
von Lymphotoxin-α Transmembranproteine
vom Typ II, deren C-Terminus extrazellulär ist. Im Gegensatz dazu sind
die meisten bislang identifizierten Rezeptoren in der TNF-Rezeptor-(TNFR-)Familie
Transmembranproteine des Typs I. Bei der TNF-Liganden- sowie -Rezeptor-Familie
ist jedoch die unter den Familienelementen identifizierte Homologie hauptsächlich in
der extrazellulären
Domäne
(„ECD") gefunden worden.
Mehrere der Cytokine der TNF-Familie, einschließlich TNF-α, Apo-1-Ligand und CD40-Ligand,
werden an der Zelloberfläche
proteolytisch gespalten; das resultierende Protein bildet in allen
Fällen
typischerweise ein homotrimeres Molekül, dass als lösliches Cytokin
fungiert. Proteine der TNF-Rezeptorfamilie werden außerdem üblicherweise
proteolytisch gespalten, um lösliche
Rezeptor-ECDs freizusetzen, die als Inhibitoren der zugehörigen Cytokine
fungieren können.
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Vor
kurzem sind andere Elemente der TNFR-Familie identifiziert worden.
In von Bulow et al., Science 278, 138–141 (1997), beschreiben Wissenschafter
einen Plasmamembranrezeptor, der als „Transmembrane Activator und
CAML-Interactor" oder „TACI" bezeichnet wird.
Vom TACI-Rezeptor wird berichtet, dass er ein Cystein-reiehes Motiv
enthält,
das für
die TNFR-Familie charakteristisch ist und auf B-Zellen sowie aktivierten T-Zellen
vorhanden ist. In einem In-vitro-Test führte die Vernetzung von TACI
auf der Oberfläche
transfizierter Jurkat-Zellen mit TACI-spezifischen Antikörpern zur
Aktivierung von NF-KB (siehe auch WO 98/39361, veröffentlicht
am 18. September 1998).
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Laabi
et al., EMBO J. 11, 3897–3904
(1992), beschrieben die Identifizierung eines neuen, „BCM" genannten Gens,
dessen Expression mit der terminalen B-Zellen-Rei fung zusammenfiel.
Das offene Leseraster der normalen BCM-cDNA sagte ein 184 Aminosäuren langes
Polypeptid mit einer einzigen Transmembrandomäne vorher. Diese Forscher nannten
dieses Gen später „BCMA" (Laabi et al., Nucleic
Acids Res. 22, 1147–1154
(1994)). Es wurde berichtet, dass BCMA-mRNA in menschlichen bösartigen
B-Zelllinien, die das Pro-B-Lymphozyten-Stadium darstellen, nicht
exprimiert wird und dass daher angenommen wird, dass sie mit dem
Stadium der Differenzierung von Lymphozyten verbunden ist (Gras
et al., Int. Immunology 7, 1093–1106 (1995)).
In Madry et al., Int. Immunology 10, 1693–1702 (1998), wurde die Klonierung
muriner BCMA-cDNA beschrieben. Es wurde berichtet, dass murine BCMA-cDNA
für ein
185 Aminosäuren
langes Polypeptid kodiert, das 62% Identität mit dem menschlichen BCMA-Polypeptid
aufweist. Die Angleichung der murinen und menschlichen BCMA-Proteinsequenzen
offenbarte ein konserviertes Motiv von sechs Cysteinen in der N-terminalen
Region, was nahe legt, dass das BCMA-Protein der TNFR-Überfamilie
angehört
(Madry et al., siehe oben).
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In
Marsters et al., Curr. Biol. 6, 750 (1996), beschreiben Forscher
ein menschliches Polypeptid voller Länge und nativer Sequenz, das
Apo-3 genannt wurde, das in seinen extrazellulären Cystein-reichen Wiederholungen
eine Ähnlichkeit
zur TNFR-Familie aufweist und TNFR1 und CD95 insofern gleicht, als
dass es eine cytoplasmatische Todesdomänen-Sequenz enthält (siehe
auch Marsters et al., Curr. Biol. 6, 1669 (1996)). Apo-3 ist von
anderen Forschern auch als DR3, ws1-1, TRAMP und LARD bezeichnet
worden (Chinnaiyan et al., Science 274, 990 (1996); Kitson et al.,
Nature 384, 372 (1996); Bodmer et al., Immunity 6, 79 (1997); Screaton
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94, 4615–4619 (1997)).
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Pan
et al. haben ein weiteres Element der TNF-Rezeptorfamilie offenbart,
das als „DR4" bezeichnet wurde
(Pan et al., Science 276, 111–113
(1997); siehe auch WO 98/32856, veröffentlicht am 30. Juli 1998). Vom
DR4 wurde berichtet, dass es eine cytoplasmatische Todesdomäne aufweist,
die zum Einschalten des Zellsuizidapparats fähig ist. Pan et al. offenbaren,
dass von DR4 angenommen wird, dass es ein Rezeptor für den als
Apo2L/TRAIL bekannten Liganden ist.
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In
Sheridan et al., Science 277, 818–821 (1997), und Pan et al.,
Science 277, 815–818
(1997), wird ein anderes Molekül
beschrieben, von dem angenommen wird, dass es ein Rezeptor für Apo2L/TRAIL
ist (siehe auch WO 98/51793, veröffentlicht
am 19. November 1998; WO 98/41629, veröffentlicht am 24. September 1998).
Dieses Molekül
wird als DR5 bezeichnet (es ist wahlweise auch als Apo-2, TRAIL-R,
TR6, Tango-63, hAPO8, TRICK2 oder KILLER bezeichnet worden (Screaton
et al., Curr. Biol. 7, 693–696
(1997); Walczak et al., EMBO J. 16, 5386–5387 (1997); Wu et al., Nature
Genetics 17, 141–143
(1997); WO 98/35986, veröffentlicht
am 20. August 1998;
EP 870.827 ,
veröffentlicht
am 14. Oktober 1998; WO 98/46643, veröffentlicht am 22. Oktober 1998;
WO 99/02653, veröffentlicht
am 21. Jänner
1999; WO 99/09165, veröffentlicht
am 25. Februar 1999; WO 99/11791, veröffentlicht am 11. März 1999).
Wie von DR4 wird von DR5 berichtet, dass es eine cytoplasmatische
Todesdomäne
enthält
und fähig
ist, Apoptose zu signalisieren. Die Kristallstruktur des zwischen
Apo2L/TRAIL und DR5 gebildeten Komplexes wird in Hymowitz et al.,
Molecular Cell 4, 563–571
(1999), beschrieben.
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Noch
ein weiterer Todesdomänen-enthaltender
Rezeptor, DR6, wurde unlängst
identifiziert (Pan et al., FEBS Letters 431, 351–356 (1998)). Abgesehen von
den enthaltenen vier mutmaßlichen
extrazellulären
Cystein-reichen Domänen
und einer cytoplasmatischen Todesdomäne wird von DR6 angenommen,
dass es eine mutmaßliche
Leucin-Zipper-Sequenz enthält,
die mit einem an Prolin reichen Motiv in der cytoplasmatischen Region überlappt.
Das an Prolin reiche Motiv ähnelt
Sequenzen, die an src-Homologie-3-Domänen binden, die sich in zahlreichen
intrazellulären
signalübertragenden
Molekülen
finden.
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Eine
weitere Gruppe von unlängst
identifizierten Rezeptoren wird als „Decoy-Rezeptoren" bezeichnet, von
denen angenommen wird, dass sie als Inhibitoren und nicht als Überträger der
Signalisierung fungieren. Diese Gruppe umfasst DCR1 (auch als TRID,
LIT oder TRAIL-R3 bezeichnet) (Pan et al., Science 276, 111–113 (1997);
Sheridan et al., Science 277, 818–821 (1997); McFarlane et al.,
J. Biol. Chem. 272, 25417–25420
(1997); Schneider et al., FEBS Letters 416, 329–334 (1997); Degli-Esposti et al., J.
Exp. Med. 186, 1165–1170
(1997); und Mongkolsapaya et al., J. Im munol. 160, 3–6 (1998))
und DCR2 (auch als TRUNDD oder TRAIL-R4 bezeichnet) (Marsters et
al., Curr. Biol. 7, 1003–1006
(1997); Pan et al., FEBS Letters 424, 41–45 (1998); Degli-Esposti et
al., Immunity 7, 813–820
(1997)), beide Zelloberflächenmoleküle, sowie
OPG (Simonet et al., siehe oben; Emery et al., siehe unten) und
DCR3 (Pitti et al., Nature 396, 699–703 (1998)), wobei beide sekretierte
lösliche
Proteine sind.
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Weitere
neu identifizierte Elemente der TNFR-Familie umfassen CAR1, HVEM,
GITR, ZTNFR-5, NTR-1 und TNFL1 (Brojatsch et al., Cell 87, 845–855 (1996);
Montgomery et al., Cell 87, 427–436
(1986); Marsters et al., J. Biol. Chem. 272, 14029–14032 (1997);
Nocentini et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94, 6216–6221 (1997);
Emery et al., J. Biol. Chem. 273, 14363–14367 (1998); WO 99/04001,
veröffentlicht
am 28. Jänner
1999; WO 99/07738, veröffentlicht
am 18. Februar 1999; WO 99/33980, veröffentlicht am 8. Juli 1999).
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Wie
von Tewari et al. im Überblick
beschrieben, modulieren TNFR1, TNFR2 und CD40 die Expression von
entzündungsfördernden
und costimulatorischen Cytokinen, Cytokinrezeptoren und Zelladhäsionsmolekülen über die
Aktivierung des Transkriptionsfaktors NF-κB (Tewari et al., Curr. Op.
Genet. Develop. 6, 39–44 (1996)).
NF-κB ist
ein Prototyp einer Familie dimerer Transkriptionsfaktoren, deren
Untereinheiten konservierte Rel-Regionen enthalten (Verma et al.,
Genes Develop. 9, 2723–2735
(1996); Baldwin, Ann. Rev. Immunol. 14, 649–681 (1996)). In seiner latenten
Form ist NF-κB
mit Elementen der lκB-Inhibitorfamilie
komplexiert; nach Inaktivierung des lkB als Reaktion auf gewisse
Stimuli verlagert sich freigesetztes NF-κB in den Kern, wo es an spezifische
DNA-Sequenzen bindet und Gentranskription aktiviert. Wie oben beschrieben,
ist bei den bislang identifizierten TNFR-Elementen eine intrazelluläre Todesdomänenregion
entweder enthalten oder fehlend. Manche TNFR-Moleküle, denen
eine Todesdomäne
fehlt, wie z.B. TNFR2, CD40, HVEM und GITR, sind zur Modulation
der NF-κB-Aktivität fähig (siehe
z.B. Lotz et al., J. Leukocyte Biol. 60, 1–7 (1996)).
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Für einen Überblick über die
TNF-Familie von Cytokinen und ihre Rezeptoren siehe Ashkenazi und Dixit,
Science 281, 1305–1308
(1998); Golstein, Curr. Biol. 7, 750–753 (1997); Gruss und Dower,
siehe oben, und Nagata, Cell 88, 355–365 (1997).
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Anmelder haben überraschenderweise
gefunden, dass der als TALL-1 bezeichnete Ligand der TNF-Familie
an den TACI-Rezeptor und an den BCMA-Rezeptor bindet. Die Anmelder
haben außerdem überraschenderweise
gefunden, dass der als APRIL bezeichnete Ligand der TNF-Familie
an die TACI- sowie BCMA-Rezeptoren bindet. Obgleich gewisse TALL-1-
und APRIL-Liganden und gewisse TACI- und BCMA-Rezeptoren früher beschrieben
worden sind, war auf dem Gebiet der Erfindung nicht bekannt, dass
TALL-1 und APRIL an die TACI- und BCMA-Rezeptoren binden und diese
aktivieren. Die vorliegende Erfindung stellt daher neue Antikörper-Antagonisten dieser
TNF-verwandten APRIL-Liganden gemäß den Ansprüchen bereit. Die hierin beschriebenen
Antagonisten sind unter anderem für die In-vitro-, In-situ- oder In-vivo-Diagnose
oder Behandlung von Säugetierzellen
oder Krankheitszuständen
von Nutzen, die mit der Gegenwart (oder Abwesenheit) von TALL-1,
APRIL, TACI oder BCMA in Zusammenhang stehen.
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Verwendungen
davon umfassen die Behandlung von Leiden oder Krankheiten in Säugetieren,
die mit erhöhter
TALL-1- oder APRIL-Expression und/oder -Aktivität assoziiert sind oder daraus
resultieren. Für
die Behandlung können
TALL-1-Antagonisten oder APRIL-Antagonisten dem Säugetier
verabreicht werden, das an einem/r derartigen Leiden oder Krankheit
leidet. Die hierin beschriebenen TALL-1-Antagonisten und APRIL-Antagonisten
umfassen TACI-Rezeptor-Immunadhäsine
oder BCMA-Rezeptor-Immunadhäsine sowie Antikörper gegen
den TACI-Rezeptor oder BCMA-Rezeptor,
die vorzugsweise die entsprechende Rezeptorbindung oder -Aktivierung
durch den TALL-1-Liganden oder APRIL-Liganden blockieren oder schwächen. Beispielsweise
können
TACI-Rezeptor-Immunadhäsine
eingesetzt werden, um rheumatische Arthritis oder multiple Sklerose
zu behandeln. Die hierin beschriebenen TALL-1-Antagonisten und APRIL-Antagonisten
umfassen weiters Anti-TALL-1-Antikörper oder Anti-APRIL-Antikörper, die
fähig sind,
die Bindung der entsprechenden Liganden an die TACI- oder BCMA-Rezeptoren
zu blockieren oder zu schwächen.
Noch weitere Antagonistenmoleküle
umfassen kovalent modifizierte Formen oder Fusionsproteine, die
TACI oder BCMA umfassen. Beispielhaft können derartige Antagonisten
pegyliertes TACI oder BCMA und an heterologe Sequenzen, wie z.B.
Epitop-Marker oder
Leucin-Zipper, fusioniertes TACI oder BCMA umfassen. Gegebenenfalls
ist/sind das/die eingesetzte/n Antagonistenmolekül/e fähig, die Aktivität von TALL-1
sowie APRIL zu blockieren oder zu neutralisieren, z.B. ein Doppel-Antagonist,
der die Aktivität
von beiden, TALL-1 und APRIL, blockiert oder neutralisiert. Es kann
eine einzige Art von Antagonistenmolekül oder eine Kombination von
zwei oder mehreren Arten von Antagonisten verwendet werden.
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Die
Erfindung ist gemäß den Ansprüchen definiert
und stellt außerdem
spezielle Antagonistenmoleküle
bereit, die Anti-APRIL-Antikörper
umfassen. Derartige Antikörper
umfassen monoklonale Antikörper,
Hybridantikörper,
humanisierte Antikörper
oder menschliche Antikörper.
In einer der Ausführungsformen
umfassen die Anti-APRIL-Antikörper die
in den unten stehenden Beispielen offenbarten monoklonalen Anti-APRIL-Antikörper. Außerdem werden
hierin Hybridome bereitgestellt, die verschiedene monoklonale Anti-APRIL-Antikörper sekretieren.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1A–1B zeigen
eine Polynucleotidsequenz, die für
ein menschliches TACI nativer Sequenz (Seq.-ID Nr. 1) kodiert (die
reverse komplementäre
Sequenz wird in Seq.-ID
Nr. 11 bereitgestellt), und seine mutmaßliche Aminosäuresequenz
(Seq.-ID Nr. 2).
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2 zeigt
eine Polynucleotidsequenz, die für
ein menschliches BCMA natürlicher
Sequenz (Seq.-ID Nr. 3) kodiert (die reverse komplementäre wird
in Seq.-ID Nr. 12 bereitgestellt), und seine mutmaßliche Aminosäuresequenz
(Seq.-ID Nr. 4).
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3 zeigt
eine Polynucleotidsequenz, die für
ein menschliches TALL-1 natürlicher
Sequenz (Seq.-ID Nr. 5) kodiert (die reverse komplementäre wird
in Seq.-ID Nr. 13 bereitgestellt), und seine mutmaßliche Aminosäuresequenz
(Seq.-ID Nr. 6).
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4A–4B zeigen
eine Polynucleotidsequenz, die für
ein menschliches APRIL natürlicher
Sequenz (Seq.-ID Nr. 7) kodiert (die reverse komplementäre wird
in Seq.-ID Nr. 14
bereitgestellt), und seine mutmaßliche Aminosäuresequenz
(Seq.-ID Nr. 8).
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5A–5B zeigen
beispielhafte Verfahren zur Berechnung der % Aminosäureidentität der als „Comparison
Protein" (Vergleichsprotein)
bezeichneten Aminosäuresequenz
mit der als „PRO" bezeichneten Aminosäuresequenz.
Für die
Zwecke hierin kann die „PRO"-Sequenz die in 1, 2, 3 oder 4 hierin genannte TACI-, BCMA-, TALL-1-
bzw. APRIL-Sequenz sein.
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6 zeigt
eine Angleichung von zwei Aminosäuresequenzen
für den „hTACI
(265)" (Seq.-ID
Nr. 9), von dem angenommen wird, dass er eine Spleißvariante
ist, und „hTACI" genannten TACI-Rezeptor,
die auch in1A–1B genannt
sind (Seq.-ID Nr. 2).
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7A–7D zeigen die Ergebnisse eines In-situ-Tests,
Färbung
auf AP-Aktivität.
COS-7-Zellen wurden mit TACI (7A–7C) oder Vektorplasmid (7D)
transfiziert und mit AP-TALL-1 (7A, 7D); AP-TNF-α (7B);
oder AP-EDA (7C) inkubiert.
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8A–8H zeigen
die Ergebnisse (mittels Western-Blot-Analyse) verschiedener Co-Immunopräzipitationstests
von TALL-1 oder APRIL mit TACI- oder BCMA-Immunadhäsinen, wie
in Beispiel 2 ausführlich beschrieben
wird. In 8A–8H wird
TALL-1 als „Blys/TALL-1" bezeichnet.
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9A–9B zeigen
die Ergebnisse weiterer Bindungstests, um nachzuweisen, dass TALL-1
und APRIL Liganden für
TACI und BCMA sind. In 9A wurden
COS-7- Zellen mit
TALL-1 (9a–9c);
APRIL (9d–9f); oder
TNF-α (9g–9i) transfiziert
und mit BCMA-Fc (9a, 9d und 9g); TACI-Fc (9b, 9e und 9h); oder TNFR1-Fc (9c,
9f und 9i) inkubiert. Die Zellen wurden dann gewaschen, fixiert
und die Bindung von Fc-Protein durch biotinylierten Ziegen-Anti-Human-Antikörper, gefolgt
von Cy3-Streptavidin nachgewiesen. In 9B wurden COS-7-Zellen
mit TACI (1, 2 und 3); BCMA (4, 5 und 6); oder Vektor (7, 8 und
9) transfiziert und mit konditioniertem Medium inkubiert, das AP-TALL-1
(1, 4 und 7), AP-April (2, 5 und 8) oder AP-TNF-α (3, 6 und 9) enthielt. Die
Zellen wurden gewaschen, fixiert und auf AP-Aktivität in situ
gefärbt.
In 9A–9B wird
TALL-1 als „BlyS/TALL-1" bezeichnet.
-
10 zeigt ein Balkendiagramm, das die Ergebnisse
eines IgM-ELISA illustriert, wobei die Wirkungen der bezeichneten
Cytokine, Liganden und Rezeptoren auf die IgM-Produktion in Target-PBLs
getestet wurden.
-
11A–11D zeigen die Ergebnisse von Tests, die nachweisen,
dass die Wechselwirkung zwischen TALL-1 oder APRIL und TACI oder
BCMA in der Aktivierung von NF-KB resultiert. In 11A die Stimulation von TACI/BCMA-vermittelter
NF-KB-Aktivierung
durch TALL-1 oder APRIL. In 11B und 11C die Stimulation von TACI-/BCMA-vermittelter
NF-KB-Aktivierung durch Cotransfektion von TALL-1 oder APRIL voller
Länge.
In 11D resultierte die Behandlung
von nicht transfizierten IM-9-Zellen mit Flag-TALL-1 ebenfalls in
der Aktivierung von NF-KB, gemessen mittels Gel-Retentionsanalyse.
-
12 zeigt ein Balkendiagramm, das die Ergebnisse
eines ELISA illustriert, der die Wirkungen der Blockierung von TALL-1/TACI-
und TALL-1/BCMA-Wechselwirkungen auf die Produktion von NP-spezifischem IgM,
niedrigaffinem IgG1 und hochaffinem IgG1 testete.
-
13-1 (Tafeln A, B und C) und 13-2 (Tafeln A, B und C) zeigen die immunohistochemische Analyse
von Milzschnitten aus immunisierten, mit TACI-Fc oder BCMA-Fc behandelten Mäusen und
werden in Beispiel 5 ausführlicher
beschrieben.
-
14A zeigt die Ergebnisse eines ELISA, der die
Bindung verschiedener Anti-APRIL-Antikörper an Flag-APRIL
testete.
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14B zeigt eine Tabelle, die die verschiedenen
Ergebnisse von Tests der monoklonalen Antikörper 3C6.4.2; 5E8.7.4; 5E11.1.2;
und 5G8.2.2 einschließlich
Isotypanalyse zeigt.
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15A–15D zeigen Balkendiagramme, die die Ergebnisse
von kompetitiven Bindungs-ELISAs der Anti-APRIL-Antikörper 3C6.4.2
(„3C6") (15A); 5E8.7.4 („5E8") (15B);
5E11.1.2 („5E11") (15C); und 5G8.2.2 („5G8") (15D)
illustrieren, die in Beispiel 9 ausführlicher beschrieben sind.
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16A und 16B zeigen
die Ergebnisse von Tests, die die Hemmung von Kollegeninduzierter
Arthritis durch TACI-Fc-Behandlung in einem murinen In-vivo-Modell
nachweisen. Die Beobachtungen der arthritischen Bewertung werden
in Beispiel 10 beschrieben.
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17A–17F zeigen histochemische und radiologische Profile
von Gelenken von mit TACI-Fc behandelten CIA-Mäusen oder Kontrollen.
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18A–18E zeigen die Ergebnisse von Tests, die durch
TACI-Fc gehemmte Anti-Kollagen-Immunantworten
im murinen CIA-Modell nachweisen. 18A und 18B zeigen Serumspiegel von Anti-BCII-IgG1- und
-IgG2a-Isotyp-Antikörpern; 18C illustriert die Wirkungen von TACI-Fc auf
proliferative T-Zellen-Reaktionen; 18D illustriert
die Wirkungen von TACI-Fc auf die IL-2-Produktion durch T-Zellen; 18E illustriert die Wirkungen von TACI-Fc auf
die Interferon-γ-Produktion
durch T-Zellen.
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19A–19B zeigen die hemmenden Wirkungen von TACI-Fc
auf die Anti-CD3-induzierte Proliferation naiver T-Zellen (19A) und auf die Anti-CD3-induzierte IL-2-Produktion durch
naive T-Zellen, wie sie durch In-vitro-Tests gemessen wurden.
-
20 zeigt die Ergebnisse eines Tests, der die Hemmung
experimenteller allergischer Enzephalomyelitis (EAE) durch TACI-Fc-Behandlung
in einem murinen In-vivo-Modell
zeigt. Die klinischen EAE-Bewertungs-Beobachtungen sind in Beispiel
11 beschrieben.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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1. Definitionen
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Die
Ausdrücke „TACI" oder „TACI-Polypeptid" oder „TACI-Rezeptor" umfassen bei Verwendung
hierin „TACI-Polypeptide
nativer Sequenz" und „TACI-Varianten" (die hierin weitergehend
definiert werden). „TACI" ist eine Bezeichnung,
die jenen Polypeptiden verliehen wird, die kodiert werden von Nucleinsäuremolekülen, die
die in 1 gezeigten Polynucleotidsequenzen
umfassen, und Varianten oder Fragmenten davon, Nucleinsäuremolekülen, die
die in 1 gezeigte Sequenz umfassen,
und Varianten davon sowie Fragmenten der obigen. Die TACI-Polypeptide
können
aus einer Vielzahl von Quellen, wie z.B. aus menschlichen Gewebetypen
oder aus einer anderen Quelle, isoliert oder durch rekombinante
und/oder synthetische Verfahren hergestellt werden.
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Ein
TACI-Polypeptid „nativer
Sequenz" umfasst
ein Polypeptid, das dieselbe Aminosäuresequenz wie das entsprechende
aus der Natur stammende TACI-Polypeptid aufweist. Derartige TACI-Polypeptide
nativer Sequenz können
aus der Natur isoliert oder durch rekombinante und/oder synthetische
Mittel hergestellt werden. Der Ausdruck „TACI-Polypeptid nativer Sequenz" umfasst im Speziellen
natürlich
vorkommende trunkierte oder sekretierte Formen (z.B. eine Sequenz
einer extrazellulären
Domäne),
natürlich
vorkommende Variantenformen (z.B. alternativ gespleißte Formen)
und natürlich
vorkommende allelische Varianten des Polypeptids. Die TACI-Polypeptide umfassen,
sind jedoch nicht eingeschränkt
auf, die von Bulow et al., siehe oben, und in der am 11. September
1998 veröffentlichten
WO 98/39361 beschriebenen Polypeptide, die Spleißvariante (oben als „hTACI
(265)" bezeichnet
und in 6 (Seq.-ID Nr. 9) gezeigt)
und das TACI-Polypeptid, das die zusammenhängende Sequenz der Aminosäurereste
1–293
aus 1A–1B (Seq.-ID
Nr. 2) umfasst.
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Eine „extrazelluläre Domäne" oder „ECD" von TACI bezieht
sich auf eine Form des TACI-Polypeptids, die im Wesentlichen frei
von Transmembran- und cytoplasmatischen Domänen ist. Für gewöhnlich wird eine TACI-Polypeptid-ECD
weniger als ungefähr
1% derartiger Transmembran- und/oder cytoplasmatischer Domänen aufweisen
und wird vorzugsweise weniger als ungefähr 0,5% derartiger Domänen aufweisen.
Es versteht sich, dass jegliche für die TACI-Polypeptide identifizierte(n)
Transmembrandomäne(n)
gemäß Kriterien
identifiziert werden, die auf dem Gebiet der Erfindung routinemäßig zur
Identifizierung dieses Typs hydrophober Domänen eingesetzt werden. Die
genauen Grenzen einer Transmembrandomäne können variieren, jedoch höchstwahrscheinlich
um nicht mehr als etwa 5 Aminosäuren
an einem der beiden Enden der ursprünglich identifizierten Domäne. ECD-Formen
von TACI umfassen jene, die in von Bulow et al., siehe oben, und
WO 98/39361 beschrieben sind.
-
Unter „TACI-Variante" wird ein TACI-Polypeptid
verstanden, das zumindest ungefähr
80% Aminosäuresequenzidentität mit der
Aminosäuresequenz
eines TACI oder einer TACI-ECD nativer Sequenz und voller Länge aufweist.
Vorzugesweise agiert eine derartige TACI-Variante als unten definierter
TALL-1-Antagonist oder APRIL-Antagonist.
Derartige TACI-Variantenpolypeptide umfassen beispielsweise TACI-Polypeptide, worin
ein oder mehrere Aminosäurereste
addiert oder deletiert sind, und zwar am N- und/oder C-Terminus
sowie innerhalb einer oder mehrerer interner Domänen der Aminosäuresequenz
voller Länge.
Fragmente der TACI-ECD sind ebenfalls vorgesehen. Für gewöhnlich wird
eine TACI-Polypeptid-Variante zumindest ungefähr 80% Aminosäuresequenzidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
81% Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
82% Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
83% Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
84% Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
85% Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
86% Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
87% Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr 88%
Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr 89%
Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
90% Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
91% Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
92% Aminosäureidentität, bevorzugter zumindest
ungefähr
93% Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
94% Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
95% Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
96% Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
97% Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
98% Aminosäureidentität und noch
bevorzugter zumindest ungefähr
99% Aminosäureidentität, mit einem
TACI-Polypeptid aufweisen, das von einem in 1 gezeigten
Nucleinsäuremolekül oder einem
spezifizierten Fragment davon kodiert wird. TACI-Variantenpolypeptide
umfassen nicht die native TACI-Polypeptidsequenz. Für gewöhnlich weisen
TACI-Variantenpolypeptide eine Länge
von zumindest ungefähr
10 Aminosäuren,
häufig eine
Länge von
zumindest ungefähr
20 Aminosäuren,
häufiger
eine Länge
von zumindest ungefähr
30 Aminosäuren,
häufiger
eine Länge
von zumindest ungefähr
40 Aminosäuren,
häufiger
eine Länge
von zumindest ungefähr
50 Aminosäuren,
häufiger
eine Länge
von zumindest ungefähr
60 Aminosäuren,
häufiger
eine Länge von
zumindest ungefähr
70 Aminosäuren,
häufiger
eine Länge
von zumindest ungefähr
80 Aminosäuren,
häufiger
eine Länge
von zumindest ungefähr
90 Aminosäuren,
häufiger
eine Länge
von zumindest ungefähr
100 Aminosäuren,
häufiger
eine Länge
von zumindest ungefähr
150 Aminosäuren,
häufiger
eine Länge
von zumindest ungefähr
200 Aminosäuren,
häufiger
eine Länge
von zumindest ungefähr
250 Aminosäuren,
häufiger
eine Länge
von zumindest ungefähr
300 Aminosäuren
oder mehr auf.
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Die
Ausdrücke „BCMA" oder „BCMA-Polypeptid" oder „BCMA-Rezeptor" umfassen bei Verwendung hierin „BCMA-Polypeptide
nativer Sequenz" und „BCMA-Varianten" (die hierin weitergehend
definiert werden). „BCMA" ist eine Bezeichnung,
die jenen Polypeptiden verliehen wird, die kodiert werden von den
Nucleinsäuremolekülen, die
die in 2 gezeigten Polynucleotidsequenzen
umfassen, sowie Varianten davon, Nucleinsäuremolekülen, die die in 2 gezeigte
Sequenz umfassen, und Varianten davon sowie Fragmenten der obigen.
Die BCMA-Polypeptide können
aus einer Vielzahl von Quellen, wie z.B. aus menschlichen Gewebetypen
oder aus einer anderen Quelle isoliert oder durch Rekombinations-
und/oder Syntheseverfahren, hergestellt werden.
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Ein
BCMA-Polypeptid „nativer
Sequenz" umfasst
ein Polypeptid, das dieselbe Aminosäuresequenz wie das entsprechende
aus der Natur stammende BCMA-Polypeptid aufweist. Derartige BCMA-Polypeptide nativer
Sequenz können
aus der Natur isoliert oder durch rekombinante und/oder synthetische
Mittel hergestellt werden. Der Ausdruck „BCMA-Polypeptid nativer Sequenz" umfasst im Speziellen
natürlich
vorkommende trunkierte oder sekretierte Formen (z.B. eine Sequenz
einer extrazellulären
Domäne),
natürlich
vorkommende Variantenformen (z.B. alternativ gespleißte Formen)
und natürlich
vorkommende allelische Varianten des Polypeptids. Die BCMA-Polypeptide
umfassen die in Laabi et al., EMBO J. 11, 3897–3904 (1992); Laabi et al.,
Nucleic Acids Res. 22, 1147–1154
(1994); Gras et al., Int. Immunology 7, 1093–1106 (1995); Madry et al.,
Int. Immunology 10, 1693–1702
(1998), beschriebenen Polypeptide und das BCMA-Polypeptid, das die
zusammenhängende
Sequenz der Aminosäurereste
1–184
aus 2 (Seq.-ID Nr. 4) umfasst.
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Eine „extrazelluläre Domäne" oder „ECD" von BCMA bezieht
sich auf eine Form des BCMA-Polypeptids, die im Wesentlichen frei
von Transmembran- und cytoplasmatischen Domänen ist. Für gewöhnlich wird eine BCMA-Polypeptid-ECD
weniger als ungefähr
1% derartiger Transmembran- und/oder cytoplasmatischer Domänen aufweisen
und wird vorzugsweise weniger als ungefähr 0,5% derartiger Domänen aufweisen.
Es versteht sich, dass jegliche für die BCMA-Polypeptide identifizierte(n)
Transmembrandomäne(n)
gemäß Kriterien
identifiziert werden, die auf dem Gebiet der Erfindung routinemäßig zur
Identifizierung dieses Typs hydrophober Domänen eingesetzt werden. Die
genauen Grenzen einer Transmembrandomäne können variieren, jedoch höchstwahrscheinlich
um nicht mehr als etwa 5 Aminosäuren
an einem der beiden Enden der ursprünglich identifizierten Domäne. ECD-Formen
von BCMA umfassen jene, die in Laabi et al., EMBO J. 11, 3897–3904 (1992);
Laabi et al., Nucleic Acids Res. 22, 1147–1154 (1994); Gras et al.,
Int. Immunology 7, 1093–1106
(1995); Madry et al., Int. immunology 10, 1693–1702 (1998), beschrieben sind.
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Unter „BCMA-Variante" wird ein BCMA-Polypeptid
verstanden, das zumindest ungefähr
80% Aminosäuresequenzidentität mit der
Aminosäuresequenz
eines/r Nativsequenz-BCMA oder BCMA-ECD aufweist. Vorzugsweise agiert
eine derartige BCMA-Variante
als unten definierter TALL-1-Antagonist oder APRIL-Antagonist. Derartige
BCMA-Variantenpolypeptide umfassen beispielsweise BCMA-Polypeptide,
worin ein oder mehrere Aminosäurereste
addiert oder deletiert sind, und zwar am N- und/oder C-Terminus
sowie innerhalb einer oder mehrerer interner Domänen der Aminosäuresequenz
voller Länge.
Fragmente der BCMA-ECD sind ebenfalls vorgesehen. Für gewöhnlich wird
eine BCMA-Variante zumindest ungefähr 80% Aminosäuresequenzidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
81% Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
82% Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
83% Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
84% Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
85% Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
86% Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
87% Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
88% Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
89% Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
90% Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
91% Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
92% Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
93% Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
94% Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
95% Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
96% Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
97% Aminosäureidentität, bevorzugter
zumindest ungefähr
98% Aminosäureidentität und noch bevorzugter
zumindest ungefähr
99% Aminosäureidentität, mit einem
BCMA-Polypeptid aufweisen, das von einem in 2 gezeigten
Nucleinsäuremolekül oder einem
spezifizierten Fragment davon kodiert wird. BCMA-Variantenpolypeptide
umfassen nicht die native BCMA-Polypeptidsequenz. Für gewöhnlich weisen
BCMA-Variantenpolypeptide eine Länge
von zumindest ungefähr
10 Aminosäuren,
häufig
eine Länge
von zumindest ungefähr
20 Aminosäuren,
häufiger
eine Länge
von zumindest ungefähr
30 Aminosäuren,
häufiger
eine Länge
von zumindest ungefähr
40 Aminosäuren,
häufiger
eine Länge
von zumindest ungefähr
50 Aminosäuren,
häufiger
eine Länge
von zumindest ungefähr
60 Aminosäuren,
häufiger
eine Länge
von zumindest ungefähr
70 Aminosäuren,
häufiger
eine Länge von
zumindest ungefähr
80 Aminosäuren,
häufiger
eine Länge
von zumindest ungefähr
90 Aminosäuren,
häufiger
eine Länge
von zumindest ungefähr
100 Aminosäuren,
häufiger eine
Länge von
zumindest ungefähr
150 Aminosäuren,
häufiger
eine Länge
von zumindest ungefähr
200 Aminosäuren,
häufiger
eine Länge
von zumindest ungefähr
250 Aminosäuren,
häufiger
eine Länge
von zumindest ungefähr
300 Aminosäuren
oder mehr auf.
-
Die
Ausdrücke „TALL-1" oder „TALL-1-Polypeptid" umfassen bei Verwendung
hierin „TALL-1-Polypeptide
nativer Sequenz" und „TALL-1-Varianten". „TALL-1" ist eine Bezeichnung,
die jenen Polypeptiden verliehen wird, die kodiert werden von den
Nucleinsäuremolekülen, die
die in
3 gezeigten Polynucleotidsequenzen
umfassen, sowie Varianten davon, Nucleinsäuremolekülen, die die in
3 gezeigte
Sequenz umfassen, und Varianten davon sowie Fragmenten der obigen,
die die biologische Aktivität
von TALL-1 nativer Sequenz aufweisen. Varianten von TALL-1 werden
vorzugsweise zumindest 80%, bevorzugter zumindest 90% und noch bevorzugter
zumindest 95%, Aminosäuresequenzidentität mit dem
in
3 gezeigten TALL-1-Polypeptid nativer Sequenz
aufweisen. Ein TALL-1-Polypeptid „nativer Sequenz" umfasst ein Polypeptid
mit derselben Aminosäuresequenz
wie das entsprechende aus der Natur stammende TALL-1-Polypeptid.
Derartige TALL-1-Polypeptide nativer Sequenz können aus der Natur isoliert
oder durch rekombinante und/oder synthetische Mittel hergestellt
werden. Der Ausdruck „TALL-1-Polypeptid
nativer Sequenz" umfasst
im Speziellen natürlich
vorkommende trunkierte oder sekretierte Formen (z.B. eine Sequenz
einer extrazellulären
Domäne),
natürlich vorkommende
Variantenformen (z.B. alternativ gespleißte Formen) und natürlich vorkommende
allelische Varianten des Polypeptids. Der Ausdruck „TALL-1" umfasst jene Polypeptide,
die in Shu et al., GenBank-Zugriffsnummer AF136293; WO 98/18921,
veröffentlicht
am 7. Mai 1998;
EP 869.180 ,
veröffentlicht
am 7. Oktober 1998; WO 98/27114, veröffentlicht am 25. Juni 1998;
WO 99/12964, veröffentlicht
am 18. März
1999; WO 99/33980, veröffentlicht
am 8. Juli 1999; Moore et al., siehe oben; Schneider et al., siehe
oben; und Mukhopadhyay et al., siehe oben, beschrieben sind.
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Die
Ausdrücke „APRIL" oder „APRIL-Polypeptid" umfassen bei Verwendung
hierin „APRIL-Polypeptide
nativer Sequenz" und „APRIL-Varianten". „APRIL" ist eine Bezeichnung,
die jenen Polypeptiden verliehen wird, die kodiert werden von den
Nucleinsäuremolekülen, die
die in
4 gezeigten Polynucleotidsequenzen umfassen,
sowie Varianten davon, Nucleinsäuremolekülen, die
die in
4 gezeigte Sequenz umfassen,
und Varianten davon sowie Fragmenten der obigen, die die biologische
Aktivität
von APRIL nativer Sequenz aufweisen. Varianten von APRIL werden
vorzugsweise zumindest 80%, bevorzugter zumindest 90% und noch bevorzugter
zumindest 95%, Aminosäuresequenzidentität mit dem
in
4 gezeigten APRIL-Polypeptid nativer Sequenz
aufweisen. Ein APRIL-Polypeptid „nativer Sequenz" umfasst ein Polypeptid
mit derselben Aminosäuresequenz
wie das entsprechende aus der Natur stammende APRIL-Polypeptid.
Derartige APRIL-Polypeptide nativer Sequenz können aus der Natur isoliert
oder durch rekombinante und/oder synthetische Mittel hergestellt
werden. Der Ausdruck „APRIL-Polypeptid
nativer Sequenz" umfasst
im Speziellen natürlich
vorkommende trunkierte oder sekretierte Formen (z.B. eine Sequenz
einer extrazellulären
Domäne),
natürlich
vorkommende Variantenformen (z.B. alternativ gespleißte Formen)
und natürlich
vorkommende allelische Varianten des Polypeptids. Der Ausdruck „APRIL" umfasst jene Polypeptide,
die in Hahne et al., J. Exp. Med. 188, 1185–1190 (1998); GenBank-Zugriffsnummer
AF046888; WO 99/00518, veröffentlicht
am 7. Jänner
1999; WO 99/12965, veröffentlicht
am 18. März
1999; WO 99/33980, veröffentlicht
am 8. Juli 1999; WO 97/33902, veröffentlicht am 18. September
1997; WO 99/11791, veröffentlicht
am 11. März
1999;
EP 911.633 , veröffentlicht am
28. März
1999; und WO 99/50416, veröffentlicht
am 7. Oktober 1999, beschrieben sind.
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„Prozentuelle
(%) Aminosäuresequenzidentität" bezüglich der
hierin identifizierten Liganden- oder Rezeptorpolypeptidsequenzen
ist als jener prozentueller Anteil von Aminosäureresten in einer Kandidatsequenz definiert,
die mit den Aminosäureresten
in einer derartigen, hierin identifizierten Liganden- oder Rezeptorsequenz
identisch sind, und zwar nach Angleichung der Sequenzen und, falls
notwendig, Einführung
von Lücken, um
die maximale prozentuelle Sequenzidentität zu erzielen, wobei jegliche
konservative Substitutionen als Teil der Sequenzidentität unberücksichtigt
blei ben. Die Angleichung zum Zwecke der Ermittlung der prozentuellen Aminosäuresequenzidentität kann auf
zahlreiche Weisen, die dem Fachmann bekannt sind, erzielt werden, beispielsweise
unter Verwendung öffentlich
verfügbarer
Computersoftware, wie z.B. BLAST-, BLAST-2-, ALIGN-, ALIGN-2- oder
Megalign-(DNASTAR-)Software. Der Fachmann auf dem Gebiet der Erfindung
kann die geeigneten Parameter zur Messung der Angleichung ermitteln,
einschließlich
jeglichen Algorithmus, der zur Erzielung der maximalen Angleichung über die
volle Länge
der verglichenen Sequenzen notwendig ist. Zum Zwecke hierin werden
jedoch %-Aminosäuresequenzidentitätswerte
wie unten beschrieben unter Verwendung des Sequenzvergleichscomputerprogramms
ALIGN-2 erlangt, wobei der vollständige Quellcode für das ALIGN-2-Programm
in der unten stehenden Tabelle bereitgestellt wird. Das ALIGN-2-Sequenzvergleichscomputerprogramm
wurde von Genentech, Inc., geschrieben, und der in der unten stehenden
Tabelle dargestellte Quellcode ist mit einer Benutzerdokumentation
beim U.S. Copyright Office, Washington D.C., 20559, eingereicht
worden, wo es unter der U.S. Copyright Registration Nr. TXU510087
registriert ist. Das ALIGN-2-Programm ist über Genentech, Inc., South
San Francisco, Kalifornien, öffentlich
erhältlich
oder kann vom in der untenstehenden Tabelle bereitgestellten Quellcode
kompiliert werden. Das ALIGN-2-Programm sollte zur Verwendung an
einem UNIX-Betriebssystem, vorzugsweise „digital UNIX V4.0D", kompiliert werden. Alle
Sequenzvergleichsparameter sind vom ALIGN-2-Programm eingestellt
und variieren nicht.
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Zum
Zwecke hierin wird die %-Aminosäuresequenzidentität einer
gegebenen Aminosäuresequenz
A zu, mit oder gegen eine(r) gegebene(n) Aminosäuresequenz B (was alternativ
dazu auch als eine gegebene Aminosäuresequenz A ausgedrückt werden
kann, die eine gewisse %-Aminosäuresequenzidentität zu, mit oder
gegen eine(r) gegebene(n) Aminosäuresequenz
B aufweist oder umfasst) wie folgt berechnet:
100 mal der Bruch
X/Y
wobei X die Anzahl an Aminosäureresten ist, die durch das
Sequenzangleichungsprogramm ALIGN-2 bei der Angleichung von A und
B in diesem Programm als identische Übereinstimmungen gewertet werden,
und wobei Y die Gesamtanzahl an Aminosäureresten in B ist. Es versteht
sich, dass in dem Fall, wo die Länge
der Aminosäuresequenz
A nicht gleich der Länge
der Aminosäuresequenz
B ist, die %-Aminosäuresequenzidentität von A
zu B nicht gleich der %-Aminosäuresequenzidentität von B
zu A ist. Als Beispiele von %-Aminosäuresequenzidentitätsberechnungen
zeigen 5A–5B,
wie die %-Aminosäuresequenzidentität der als „Comparison
Protein" bezeichneten
Aminosäuresequenz
zur als „PRO" bezeichneten Aminosäuresequenz
berechnet wird.
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Wenn
nicht anders angegeben, werden alle hierin verwendeten Werte für %-Aminosäuresequenzidentität wie oben
beschrieben unter Verwendung des Sequenzvergleichscomputerprogramms
ALIGN-2 erlangt. Jedoch kann die %-Aminosäuresequenzidentität auch unter
Verwendung des Sequenzvergleichsprogramms NCBI-BLAST2 ermittelt werden (Altschul et
al., Nucleic Acids Res. 25, 3389–3402 (1997)). Das Sequenzvergleichsprogramm
NCBI-BLAST2 kann von der NCBI-Internetwebsite herunter geladen werden.
NCBI-BLAST2 verwendet mehrere Suchparameter, worin alle diese Suchparameter
auf Standardwerte eingestellt sind, einschließlich beispielsweise unmask
= yes, strand = all, expected occurrences = 10, minimum low complexity length
= 15/5, multi-pass e-value = 0,01, constant for multi-pass = 25,
dropoff for final gapped alignment = 25 und scoring matrix = BLOSUM62.
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In
Situationen, wo NCBI-BLAST2 für
Aminosäuresequenzvergleiche
eingesetzt wird, wird die %-Aminosäuresequenzidentität einer
gegebenen Aminosäuresequenz
A zu, mit oder gegen eine(r) gegebene(n) Aminosäuresequenz B (was alternativ
dazu auch als eine gegebene Aminosäuresequenz A ausgedrückt werden
kann, die eine gewisse %-Aminosäuresequenzidentität zu, mit
oder gegen eine(r) gegebene(n) Aminosäuresequenz B aufweist oder
umfasst) wie folgt berechnet:
100 mal der Bruch X/Y
wobei
X die Anzahl an Aminosäureresten
ist, die durch das Sequenzangleichungsprogramm NCBI-BLAST2 bei der
Angleichung von A und B in diesem Programm als identische Übereinstimmungen
gewertet werden, und wobei Y die Gesamtanzahl an Aminosäureresten
in B ist. Es versteht sich, dass in dem Fall, wo die Länge der
Aminosäuresequenz
A nicht gleich der Länge
der Aminosäuresequenz
B ist, die %-Aminosäuresequenzidentität von A
zu B nicht gleich der %-Aminosäuresequenzidentität von B
zu A ist.
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Der
Ausdruck „Epitop-tagged" (Epitop-markiert)
bezieht sich bei Verwendung hierin auf ein Hybridpolypeptid, das
ein an ein „Marker-Polypeptid" fusioniertes Polypeptid
umfasst. Das Marker-Polpeptid weist eine ausreichende Anzahl an
Resten auf, um ein Epitop bereitzustellen, gegen das ein Antikörper hergestellt
werden kann. Das Marker-Polypeptid ist außerdem vorzugsweise ziemlich
einzigartig, sodass der Antikörper
im Wesentlichen nicht mit anderen Epitopen kreuzreagiert. Geeignete
Marker-Polypeptide
weisen im Allgemeinen zumindest sechs Aminosäurereste und üblicherweise
zwischen etwa 8 und 50 Aminosäurereste
(vorzugsweise zwischen etwa 10 und 20 Aminosäurereste) auf.
-
Wie
hierin verwendet, bezeichnet der Ausdruck „Immunadhäsin" antikörperähnliche Moleküle, die
die Bindungsspezifität
eines heterologen Proteins (eines „Adhäsins") mit den Effektorfunktionen von konstanten Immunglobulindomänen vereinen.
Strukturell umfassen die Immunadhäsine eine Fusion einer Aminosäuresequenz
mit der gewünschten
Bindungsspezifität,
die nicht die Antigenerkennungs- und Bindungsstel le eines Antikörpers ist
(d.h. „heterolog" ist), und einer
konstanten Immunglobulindomänensequenz.
Der Adhäsin-Abschnitt
eines Immunadhäsinmoleküls ist typischerweise
eine zusammenhängende
Aminosäuresequenz,
die zumindest die Bindungsstelle eines Rezeptors oder eines Liganden
umfasst. Die konstante Immunglobulindomänensequenz im Immunadhäsin kann
aus jeglichem Immunglobulin, wie z.B. IgG-1-, IgG-2-, IgG-3- oder IgG-4-Subtypen,
IgA (einschließlich
IgA-1 und IgG-2),
IgE, IgD oder IgM, erlangt werden.
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Der
Ausdruck „Antagonist" wird im weitesten
Sinne verwendet und umfasst jegliches Molekül, das eine oder mehrere biologische
Aktivitäten
von TALL-1-Polypeptid, APRIL-Polypeptid oder beiden, TALL-1 sowie APRIL,
in vitro, in situ oder in vivo teilweise oder vollständig blockiert,
hemmt oder neutralisiert. Beispiele derartiger biologischer Aktivitäten von
TALL-1- und APRIL-Polypeptiden umfassen die Bindung von TALL-1 oder APRIL
an TACI oder BCMA, Aktivierung von NF-KB und Aktivierung der Proliferation
und Ig-Sekretion durch B-Zellen, immunbedingte Leiden, wie z.B.
rheumatische Arthritis, sowie jene, die darüber hinaus in der Literatur
beschrieben sind. Ein Antagonist kann auf direkte oder indirekte
Weise arbeiten. Beispielsweise kann der Antagonist so arbeiten,
dass er eine oder mehrere biologische Aktivitäten von TALL-1-Polypeptid,
APRIL-Polypeptid oder von beiden, TALL-1 sowie APRIL, in vitro,
in situ oder in vivo als Resultat seiner direkten Bindung an TALL-1,
APRIL, TACI oder BCMA teilweise oder vollständig blockiert, hemmt oder
neutralisiert. Der Antagonist kann auch indirekt wirken, um eine
oder mehrere biologische Aktivitäten
von TALL-1-Polypeptid, APRIL-Polypeptid oder von beiden, TALL-1
sowie APRIL, in vitro, in situ oder in vivo als Resultat von z.B.
Blockierung oder Hemmung eines weiteren Effektormoleküls teilweise
oder vollständig
zu blockieren, zu hemmen oder zu neutralisieren. Das Antagonistenmolekül kann eine „Doppel"-Antagonistenaktivität umfassen,
worin das Molekül
zur teilweisen oder vollständigen
Blockierung, Hemmung oder Neutralisierung einer biologischen Aktivität von TALL-1
sowie APRIL fähig
ist.
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Der
Ausdruck „Agonist" wird im weitesten
Sinne verwendet und umfasst jegliches Molekül, das eine oder mehrere biologische
Aktivitäten
von TACI-Polypeptid, BCMA- Polypeptid
oder von beiden, TACI sowie BCMA, in vitro, in situ oder in vivo
teilweise oder vollständig
steigert, stimuliert oder aktiviert. Beispiele derartiger biologischer
Aktivitäten
von TACI und BCMA umfassen Aktivierung von NF-KB, Induktion von
Immunglobulinproduktion und -Sekretion und Zellproliferation sowie
jene, die darüber
hinaus in der Literatur beschrieben sind. Ein Agonist kann auf direkte
oder indirekte Weise arbeiten. Beispielsweise kann der Agonist so
arbeiten, dass er eine oder mehrere biologische Aktivitäten von
TACI-Polypeptid, BCMA-Polypeptid oder von beiden, TACI sowie BCMA,
in vitro, in situ oder in vivo als Resultat seiner direkten Bindung
an TACI oder BCMA teilweise oder vollständig verstärkt, stimuliert oder aktiviert,
was die Rezeptoraktivierung oder Signalübertragung bewirkt. Der Agonist
kann auch indirekt arbeiten, um eine oder mehrere biologische Aktivitäten von
TACI-Polypeptid, BCMA-Polypeptid oder von beiden, TACI sowie BCMA,
in vitro, in situ oder in vivo als Resultat von z.B. Stimulation
eines weiteren Effektormoleküls
teilweise oder vollständig
zu verstärken,
zu stimulieren oder zu aktivieren, was dann die TACI- oder BCMA-Rezeptoraktivierung
oder Signalübertragung
bewirkt. Es ist vorgesehen, dass ein Agonist als Verstärkermolekül agieren
kann, das indirekt arbeitet, um die TACI- oder BCMA-Aktivierung oder -Aktivität zu verstärken oder
zu erhöhen.
Zum Beispiel kann der Agonist die Aktivität von endogenem TALL-1 oder
APRIL in einem Säugetier
verstärken.
Dies könnte
beispielsweise erzielt werden, indem TACI oder BCMA vorkomplexiert
werden oder indem Komplexe des entsprechenden Liganden mit dem TACI-
oder BCMA-Rezeptor stabilisiert werden (wie z.B. das Stabilisieren
des zwischen TALL-1 und TACI oder APRIL und TACI gebildeten nativen
Komplexes).
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Der
Ausdruck „TALL-1-Antagonist" oder „APRIL-Antagonist" bezieht sich auf
jegliches Molekül,
das eine biologische Aktivität
von TALL-1 bzw. APRIL oder von beiden TALL-1 und APRIL teilweise
oder vollständig blockiert,
hemmt oder neutralisiert, und umfasst, ist jedoch nicht eingeschränkt auf,
lösliche
Formen von TACI-Rezeptor oder BCMA-Rezeptor, wie z.B. eine Sequenz
einer extrazellulären
Domäne
von TACI oder BCMA, TACI-Rezeptor-Immunadhäsine, BCMA-Rezeptor-Immunadhäsine, TACI-Rezeptor-Fusionsproteine,
BCMA-Rezeptor-Fusionsproteine, kovalent modifizierte Formen von
TACI-Rezeptor, kovalent modifizierte Formen von BCMA-Rezeptor, TACI-Varianten,
BCMA-Varianten, TACI-Rezeptor-Antikörper, BCMA-Rezeptor- Antikörper, TALL-1-Antikörper und
APRIL-Antikörper.
Um zu ermitteln, ob ein TALL-1-Antagonistenmolekül eine biologische
Aktivität
von TALL-1 oder APRIL teilweise oder vollständig blockiert, hemmt oder
neutralisiert, können
Tests durchgeführt
werden, um die Wirkung(en) des Antagonistenmoleküls auf z.B. die Bindung von TALL-1
oder APRIL an TACI oder an BCMA oder die NF-KB-Aktivierung durch
den entsprechenden Liganden festzustellen. Derartige Tests können in
bekannten In-vitro- oder In-vivo-Testformaten, z.B. in BCMA und/oder TACI
exprimierenden Zellen, durchgeführt
werden. Vorzugsweise wird der in den hierin beschriebenen Verfahren
eingesetzte TALL-1-Antagonist fähig
sein, zumindest eine Art von TALL-1-Aktivität zu blockieren oder zu neutralisieren,
die gegebenenfalls in Tests, wie sie hierin beschrieben sind, bestimmt
werden kann. Um zu ermitteln, ob ein APRIL-Antagonistenmolekül eine biologische
Aktivität
von TALL-1 oder APRIL teilweise oder vollständig blockiert, hemmt oder
neutralisiert, können
Tests durchgeführt
werden, um die Wirkung(en) des Antagonistenmoleküls auf z.B. die Bindung von
TALL-1 oder APRIL an TACI oder an BCMA oder die NF-KB-Aktivierung
durch den Liganden festzustellen. Derartige Tests können in
bekannten In-vitro- oder In-vivo-Formaten, z.B. unter Verwendung
von Zellen, die mit TACI oder BCMA (oder mit TACI sowie BCMA) transfiziert
wurden (vorzugsweise in relativ niedrigen Ausmaßen transfiziert), durchgeführt werden.
Vorzugsweise wird der in den hierin beschriebenen Verfahren eingesetzte
APRIL-Antagonist fähig
sein, zumindest eine Art von APRIL-Aktivität zu blockieren oder zu neutralisieren,
die gegebenenfalls in einem Bindungstest oder einem IgM-Produktionstest bestimmt
werden kann. Gegebenenfalls wird ein TALL-1-Antagonist oder APRIL-Antagonist
fähig sein,
die Bindung von entweder TALL-1 oder APRIL (oder TALL-1 sowie APRIL)
an TACI oder BCMA um zumindest 50%, vorzugsweise um zumindest 90%,
bevorzugter um zumindest 99% und insbesondere bevorzugt um 100%,
im Vergleich zu einem Negativkontrollmolekül in einem Bindungstest zu
vermindern oder zu hemmen. Der TALL-1-Antagonist oder APRIL-Antagonist
kann Antikörper
umfassen, die die Bindung eines weiteren Liganden oder Antikörpers an
TACI oder BCMA kompetitiv hemmen. Verfahren zur Ermittlung der Spezifität und Affinität von Antikörpern durch
kompetitive Hemmung sind auf dem Gebiet der Erfindung bekannt (siehe
z.B. Harlow et al., Antibodies: A Laboratory Manual, Cold Spring
Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY (1998); Colligan
et al., Cur rent Protocols in Immunology, Green Publishing Assoc.,
NY (1992; 1993); Muller, Meth. Enzym. 92, 589–601 (1983)).
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Der
Ausdruck „TACI-Agonist" oder „BCMA-Agonist" bezieht sich auf
jegliches Molekül,
das eine biologische Aktivität
von TACI bzw. BCMA oder TACI sowie BCMA teilweise oder vollständig verstärkt, stimuliert oder
aktiviert, und umfasst, ist jedoch nicht eingeschränkt auf,
Anti-TACI-Rezeptor-Antikörper
und Anti-BCMA-Rezeptor-Antikörper.
Um zu ermitteln, ob ein TACI-Agonistenmolekül eine biologische Aktivität von TACI oder
BCMA teilweise oder vollständig
verstärkt,
stimuliert oder aktiviert, können
Tests durchgeführt
werden, um die Wirkung(en) des Agonistenmoleküls beispielsweise auf PBLs
oder TACI- oder BCMA-transfizierte Zellen festzustellen. Derartige
Tests können
in bekannten In-vitro- oder In-vivo-Testformaten durchgeführt werden.
Vorzugsweise wird der in den hierin beschriebenen Verfahren eingesetzte
TACI-Agonist fähig sein,
zumindest eine Art von TACI-Aktivität zu verstärken oder zu aktivieren, die
gegebenenfalls in Tests, wie sie hierin beschrieben sind, bestimmt
werden kann. Um zu ermitteln, ob ein BCMA-Agonistenmolekül eine biologische Aktivität von TACI
oder BCMA teilweise oder vollständig
verstärkt,
stimuliert oder aktiviert, können
Tests durchgeführt
werden, um die Wirkung(en) des Antagonistenmoleküls, z.B. auf eine Aktivität von APRIL
oder TACI, zu beurteilen. Derartige Tests können in In-vitro- oder In-vivo-Formaten,
z.B. unter Verwendung von PBLs oder TACI- oder BCMA-transfizierten
Zellen, durchgeführt
werden. Vorzugsweise wird der TACI-Agonist oder BCMA-Agonist fähig sein,
TACI bzw. BCMA in einem Ausmaß zu
stimulieren oder zu aktivieren, wie es vom nativen Liganden für die TACI-
oder BCMA-Rezeptoren erzielt wird.
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Der
Ausdruck „Antikörper" wird im weitesten
Sinne verwendet und umfasst im Speziellen beispielsweise einzelne
monoklonale Antikörper
gegen TALL-1, APRIL, TACI oder BCMA, Antikörperzusammensetzungen mit polyepitopischer
Spezifität,
Einzelkettenantikörper
und Fragmente von Antikörpern.
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Der
Ausdruck „monoklonaler
Antikörper" bezieht sich bei
Verwendung hierin auf einen Antikörper, der aus einer Population
von im Wesentlichen homogenen Antikör pern erlangt wurde, d.h. dass
die die Population umfassenden einzelnen Antikörper mit Ausnahme möglicher
natürlich
vorkommender Mutationen, die in geringfügigen Mengen vorhanden sein
können,
identisch sind. Monoklonale Antikörper sind höchst spezifisch und richten
sich gegen eine einzige Antigenstelle. Darüber hinaus ist jeder monoklonale
Antikörper
im Gegensatz zu herkömmlichen
(polyklonalen) Antikörperpräparaten,
die typischerweise verschiedene, gegen unterschiedliche Determinanten
(Epitope) gerichtete Antikörper
umfassen, gegen eine einzige Determinante auf dem Antigen gerichtet.
Zusätzlich
zu ihrer Spezifität
sind die monoklonalen Antikörper
dahingehend vorteilhaft, als dass sie von der Hybridomkultur frei
von Verunreinigung durch andere Immunglobuline synthetisiert werden.
Der Modifikator „monoklonal" weist auf die Eigenschaft
des Antikörpers
hin, dass er aus einer im Wesentlichen homogenen Population von
Antikörpern
gewonnen wird, und ist nicht dahingehend auszulegen, als dass die
Produktion des Antikörpers
durch irgendein bestimmtes Verfahren erforderlich ist. Beispielsweise
können die
gemäß der vorliegenden
Erfindung zu verwendenden monoklonalen Antikörper mit dem erstmals von Kohler
et al., Nature 256, 495 (1975), beschriebenen Verfahren hergestellt
werden oder können
durch DNA-Rekombinationsverfahren hergestellt werden (siehe z.B.
US-Patent Nr. 4.816.567). Die „monoklonalen
Antikörper" können außerdem aus
Phagenantikörperbibliotheken
unter Anwendung der beispielsweise in Clackson et al., Nature 352,
624–628
(1991), und Marks et al., J. Mol. Biol. 222, 581–597 (1991), beschriebenen
Techniken isoliert werden.
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Die
monoklonalen Antikörper
hierin umfassen im Speziellen „Hybrid"-Antikörper (Immunglobuline),
bei denen ein Abschnitt der Schwer- und/oder Leichtkette mit/zu
entsprechenden Sequenzen in Antikörpern identisch oder homolog
ist, die aus einer bestimmten Spezies stammen oder einer bestimmten
Antiköperklasse oder
-unterklasse angehören,
während
der Rest der Kette(n) mit/zu entsprechenden Sequenzen in Antikörpern identisch
oder homolog ist, die aus einer anderen Spezies stammen oder einer
anderen Antikörperklasse
oder -unterklasse angehören,
sowie Fragmente derartiger Antikörper,
solange sie die gewünschte
biologische Aktivität
aufweisen (US-Patent Nr. 4.816.567; Morrison et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 81, 6851–6855 (1984)). Verfahren
zur Herstellung von Hybridantikörpern
sind auf dem Gebiet der Erfindung bekannt.
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„Humanisierte" Formen nicht-menschlicher
(z.B. muriner) Antikörper
sind Hybridimmunglobuline, Immunglobulinketten oder Fragmente davon
(wie z.B. Fv, Fab, Fab',
F(ab')2 oder
andere antigenbindende Untersequenzen von Antikörpern), die eine vom nicht-menschlichen
Immunglobulin abstammende Minimalsequenz enthalten. Humanisierte
Antikörper
sind meistens menschliche Immunglobuline (Empfängerantikörper), bei denen Reste aus
einer komplementaritätsbestimmenden
Region (CDR) des Empfängers
durch Reste aus einer CDR einer nicht-menschlichen Spezies (Spenderantikörper), wie
z.B. Maus, Ratte oder Kaninchen mit der gewünschten Spezifität, Affinität und Kapazität, ersetzt
sind. In manchen Fällen
werden Fv-Gerüstregion-(FR-)Reste
des menschlichen Immunglobulins durch entsprechende nicht-menschliche Reste
ersetzt. Darüber
hinaus können
humanisierte Antikörper
Reste umfassen, die sich weder im Empfängerantikörper noch in den importieren
CDR- oder Gerüstsequenzen
finden. Diese Modifizierungen werden vorgenommen, um die Leistungsfähigkeit
des Antikörpers
weiter zu verfeinern und zu maximieren. Im Allgemeinen wird der
humanisierte Antikörper
im Wesentlichen alle von zumindest einer und typischerweise zwei
variablen Domänen
umfassen, in denen alle oder im Wesentlichen alle der CDR-Regionen
jenen eines nicht-menschlichen Immunglobulins entsprechen und alle
oder im Wesentlichen alle der FR-Regionen jene einer menschlichen
Immunglobulinsequenz sind. Der humanisierte Antikörper wird
im Optimalfall außerdem
zumindest einen Abschnitt einer konstanten Immunglobulinregion (Fc),
typischerweise jenen eines menschlichen Immunglobulins, umfassen.
Für weitere
Einzelheiten siehe Jones et al., Nature 321, 522–525 (1986); Reichmann et al.,
Nature 332, 323–329
(1988); und Presta, Curr. Op. Struct. Biol. 2, 593–596 (1992).
Der humanisierte Antikörper
umfasst einen PRIMATIZEDTM-Antikörper, worin
die antigenbindende Region des Antikörpers von einem Antikörper stammt,
der durch Immunisierung von Makaken mit dem Antigen von Interesse
hergestellt wird. Verfahren zur Herstellung humanisierter Antikörper sind
auf dem Gebiet der Erfindung bekannt.
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Menschliche
Antikörper
können
außerdem
unter Anwendung von verschiedenen, auf dem Gebiet der Erfindung
bekannten Techniken, wie z.B. Phagen-Display-Bibliotheken, hergestellt
werden. Hoogenboom und Winter, J. Mol. Biol. 227, 381 (1991); Marks
et al., J. Mol. Biol. 222, 581 (1991). Die Techniken von Cole et
al. und Boerner et al. sind zur Herstellung menschlicher monoklonaler
Antikörper
ebenfalls verfügbar.
Cole et al., Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy, Alan R. Liss,
S. 77 (1985); Boerner et al., J. Immunol. 147(1), 86–95 (1991).
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Unter „isoliert" wird bei Verwendung
zur Beschreibung der verschiedenen hierin offenbarten Proteine Protein
verstanden, das identifiziert und von/aus einer Komponente seiner
natürlichen
Umgebung abgetrennt und/oder gewonnen worden ist. Verunreinigende
Komponenten seiner natürlichen
Umgebung sind Materialien, die typischerweise die diagnostischen
und therapeutischen Verwendungen für das Protein stören und
umfassen Enzyme, Hormone und andere proteinartige oder nicht proteinartige
Gelöststoffe.
In bevorzugten Ausführungsformen
wird das Protein gereinigt, und zwar (1) auf ein Ausmaß, das zur
Erlangung von zumindest 15 Resten N-terminaler oder interner Aminosäuresequenz
durch Verwendung eines Spinning-Cup-Sequenators ausreicht, oder
(2) bis zur Homogenität
mittels SDS-PAGE unter nicht-reduzierenden
oder reduzierenden Bedingungen unter Verwendung von Coomassie-Blau oder vorzugsweise
Silberfärbung.
Isoliertes Protein umfasst Protein in situ innerhalb rekombinanter
Zellen, da zumindest eine Komponente der natürlichen Umgebung des Proteins
nicht vorhanden ist. Für
gewöhnlich
wird jedoch ein isoliertes Protein durch zumindest einen Reinigungsschritt
hergestellt.
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„Behandlung" oder „Therapie" bezieht sich auf
therapeutische Behandlung sowie prophylaktische oder präventive
Maßnahmen.
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„Säugetier" bezieht sich zum
Zwecke der Behandlung oder Therapie auf jegliches als Säugetier
klassifiziertes Tier, einschließlich
Mensch, Haus- und Nutztiere, und Zoo-, Sport- oder Haustiere, wie
z.B. Hunde, Pferde, Katzen, Rinder usw. Vorzugsweise ist das Säugetier
der Mensch.
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„TALL-1-bedingter
Krankheitszustand" und „APRIL-bedingter
Krankheitszustand" beziehen
sich auf Pathologien oder Zustände,
die mit abnormalen Ausmaßen
der Expression oder Aktivität
von TALL-1 bzw. APRIL in Verbindung stehen, die die Ausmaße der Expression
oder Aktivität
in normalen gesunden Säugetieren überschreiten
oder unterschreiten, wobei derartige erhöhte oder verminderte Ausmaße systemisch,
lokalisiert oder in einem bestimmten Gewebe- oder Zelltyp oder Ort
im Körper
auftreten. TALL-1-bedingte Krankheitszustände und APRIL-bedingte Krankheitszustände umfassen
akute und chronische immunbedingte Krankheiten und Krebsformen.
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Die
Ausdrücke „Krebs", „kanzerös", „bösartig" und „maligne" beziehen sich auf
oder beschreiben den physiologischen Zustand in Säugetieren,
der typischerweise durch unreguliertes Zellwachstum gekennzeichnet
ist. Beispiele von Krebs umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
Karzinome, einschließlich
Adenokarzinom, Lymphom, Blastom, Melanom, Sarkom und Leukämie. Speziellere
Beispiele derartiger Krebsformen umfassen Plattenepithelkrebs, kleinzelligen
Lungenkrebs, nicht-kleinzelligen Lungenkrebs, Magen-Darm-Krebs,
Hodgkin- und Nicht-Hodgkin-Lymphom, Pankreaskrebs, Glioblastom,
Zervixkrebs, Eierstockkrebs, Leberkrebs, wie z.B. Leberkarzinom
und Hepatom, Blasenkrebs, Brustkrebs, Dickdarmkrebs, Kolon-Rektum-Krebs,
Endometriumkrebs, Speicheldrüsenkrebs,
Nierenkrebs, wie z.B. Grawitz-Tumor
und Wilms-Tumoren, Basalzellenkarzinom, Melanom, Prostatakrebs,
Vulvakrebs, Schilddrüsenkrebs,
Hodenkrebs, Speiseröhrenkrebs
und verschiedene Arten von Kopf- und Nackenkrebs. Gegebenenfalls
wird der Krebs mit der Krebszelle assoziiertes TALL-1, APRIL, TACI
oder BCMA aufweisen oder diese exprimieren. Beispielsweise wurde
von Dickdarm-, Lungen- und Melanom-Krebsformen in der Literatur
berichtet, dass sie APRIL exprimieren. Die bevorzugten Krebsformen
zur Behandlung hierin umfassen Lymphom, Leukämie und Myelom sowie Unterarten
davon, wie z.B. Burkitt-Lymphom, multiples Myelom, akute lymphoblastische
oder lymphozytische Leukämie,
Nicht-Hodgkin- und Hodgkin-Lymphom und akute myeloische Leukämie.
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Unter
dem Ausdruck „immunbedingte
Krankheit" wird
eine Krankheit verstanden, bei der eine Komponente des Immunsystems
eines Säugetiers
eine Morbidität
im Säugetier
bewirkt, vermittelt oder anderweitig dazu beiträgt. Ebenso umfasst sind Krankheiten,
bei denen die Stimulation oder Intervention der Immunreaktion eine
bessernde Wirkung auf den Fortschritt der Krankheit hat. In diesem
Ausdruck umfasst sind Autoimmunerkrankungen, immunvermittelte entzündliche
Krankheiten, nicht-immunvermittelte entzündliche Krankheiten, infektiöse Krankheiten
und Immunschwächeerkrankungen.
Beispiele von immunbedingten und entzündlichen Krankheiten, wovon
einige immun- oder T-Zellen-vermittelt sind, die gemäß der Erfindung
behandelt werden können,
umfassen systemische Lupus erythematosus, rheumatische Arthritis,
juvenile chronische Arthritis, Spondyloarthropathien, systemische
Sklerose (Skleroderma), idiopathische entzündliche Myopathien (Dermatomyositis,
Polymyositis), Sjögren-Syndrom,
systemische Vaskulitis, Sarkoidose, Autoagglutinationsanämie (Immunpancytopenie,
paroxysmale nächtliche
Hämoglobinurie),
Autoimmun-Thrombocytopenie (idiopathische thrombocytopenische Purpura,
immunvermittelte Thrombocytopenie), Thyreoiditis (Graves-Krankheit,
Hashimoto-Thyreoiditis, juvenile lymphozytische Thyreoiditis, atrophische
Thyreoiditis), Diabetes mellitus, immunvermittelte Nierenkrankheit
(Glomerulonephritis, tubulointerstitielle Nephritis), Demyelinationskrankheiten
des zentralen und peripheren Nervensystems wie z.B. multiple Sklerose,
idiopathische Demyelinationspolyneuropathie oder Landry-Guillain-Barré-Syndrom und chronische
entzündliche
Demyelinationspolyneuropathie, Leber-Gallen-Krankheiten wie z.B.
infektiöse
Hepatitis (Hepatitis-A-, -B-, -C-, -D-, -E- und andere nicht-hepatotrope
Viren), chronisch aktive Autoimmun-Hepatitis, primäre biliäre Zirrhose,
granulomatöse
Hepatitis und sklerosierende Cholangitis, entzündliche und fibrotische Lungenkrankheiten,
wie z.B. entzündliche
Darmerkrankung (ulzeröse
Kolitis: Crohn-Krankheit), Heubner-Herter'sche Krankheit und Whipple-Krankheit,
Autoimmun- oder immunvermittelte Hautkrankheiten, einschließlich Hautblasenkrankheiten,
Erythema multiforma und Kontaktdermatitis, Psoriasis, allergische
Krankheiten, wie z.B. Asthma, allergische Rhinitis, atopische Dermatitis,
Nahrungsmittelallergie und Urtikaria, immunologische Krankheiten
der Lunge, wie z.B. eosinophile Pneumonie, idiopathische Lungenfibrose
und exogene allergische Alveolitis, mit Transplantationen in Verbindung
stehende Krankheiten, wie z.B. Transplantatabstoßung und Transplantat-gegen-Empfänger-Krankheit. Infektiöse Krankheiten
umfassen AIDS (HIV-Infektion), Hepatitis A, B, C, D und E, bakterielle
Infektionen, Pilzinfektionen, Protozoeninfektionen und Parasiteninfektionen.
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„Autoimmunerkrankung" wird hierin in einem
breiten, allgemeinen Sinn verwendet, um sich auf Störungen und
Zustände
in Säugetieren
zu beziehen, bei denen eine Zerstörung von normalem oder gesundem
Gewebe von humoralen oder zellulären
Immunreaktionen des jeweiligen Säugetiers
gegen seine oder ihre eigenen Gewebekomponenten herrührt. Beispiele
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, Lupus erythematodes,
Thyreoiditis, rheumatische Arthritis, Psoriasis, multiple Sklerose,
Autoimmundiabetes und entzündliche
Darmerkrankung (IBD).
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Der
Ausdruck „cytotoxisches
Mittel" bezieht
sich bei Verwendung hierin auf eine Substanz, die die Funktion von
Zellen hemmt oder verhindert und/oder die Zerstörung von Zellen bewirkt. Der
Ausdruck umfasst radioaktive Isotope (z.B. I131,
I125, Y90 und Re186), chemotherapeutische Mittel und Toxine
wie z.B. enzymatisch aktive Toxine bakteriellen, pilzlichen, pflanzlichen
oder tierischen Ursprungs oder Fragmente davon.
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Ein „chemotherapeutisches
Mittel" ist eine
chemische Verbindung, die bei der Krankheitsbehandlung zweckdienlich
ist. Beispiele chemotherapeutischer Mittel umfassen Adriamycin,
Doxorubicin, Epirubicin, 5-Fluoruracil, Cytosinarabinosid („Ara-C"), Cyclophosphamid,
Thiotepa, Busulfan, Cytoxin, Taxoide, z.B. Paclitaxel (Taxol, Bristol-Myers Squibb Oncology,
Princeton, NJ) und Doxetaxel (Taxotere, Rhone-Poulenc Rorer, Antony, Rnace),
Toxotere, Methotrexat, Cisplatin, Melphalan, CPT-11, Vinblastin,
Bleomycin, Etoposide, Ifosfamid, Mitomycin C, Mitoxantron, Vincristin,
Vinorelbin, Carboplatin, Teniposid, Daunomycin, Carminomycin, Aminopterin,
Dactinomycin, Mitomycine, Esperamicine (siehe US-Patent Nr. 4.675.187),
Melphalan und andere verwandte Stickstofflosts. In dieser Definition
ebenfalls umfasst sind hormonelle Mittel, die die Hormonwirkung
regulieren oder hemmen, wie z.B. Tamoxifen und Onapriston.
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Ein „wachstumshemmendes
Mittel" bezieht
sich bei Verwendung hierin auf eine Verbindung oder Zusammensetzung,
die das Wachstum einer Zelle entweder in vitro oder in vivo hemmt.
Folglich ist ein wachstumshemmendes Mittel eines, das den prozentuellen
Anteil an Zellen, die derartige Gene in der S-Phase überexprimieren,
signifikant vermindert. Beispiele von wachstumshemmenden Mitteln
umfassen Mittel, die das Forschreiten des Zellzyklus blockieren
(an einer Stelle, die nicht die S-Phase ist), wie z.B. Mittel, die
G1-Arretierung und M-Phasen-Arretierung induzieren. Klassische M-Phasenblocker
umfassen die Vincas-(Vincristin und Vinblastin), Taxol- und Topo-II-Inhibitoren,
wie z.B. Doxorubicin, Epirubicin, Daunorubicin, Etoposid und Bleomycin.
Jene Mittel, die G1 arretieren, spiele auch bei der S-Phasen-Arretierung
eine Rolle, beispielsweise DNA-alkylierende Mittel, wie z.B. Tamoxifen,
Prednison, Dacarbazin, Mechlorethamin, Cisplatin, Methotrexat, 5-Fluoruracil
und Ara-C. Weitere Informationen finden sich in The Molecular Basis
of Cancer, Mendelsohn und Israel (Hrsg.), Kapitel 1, mit dem Titel „Cell cycle
regulation, oncogens, and antineoplastic drugs" von Murakami et al., WB Saunders, Philadelphia
(1995), insbesondere S. 13.
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Der
Ausdruck „Cytokin" ist ein allgemeiner
Begriff für
Proteine, die durch eine Zellpopulation freigesetzt werden, die
auf eine andere Zelle als intrazelluläre Vermittler wirken. Beispiele
derartiger Cytokine sind Lymphokine, Monokine und herkömmliche
Polypeptidhormone. Von den Cytokinen umfasst sind Wachstumshormon,
wie z.B. menschliches Wachstumshormon, menschliches N-Methionyl-Wachstumshormon
und Rinderwachstumshormon; Parathormon; Thyroxin; Insulin; Proinsulin;
Relaxin; Prorelaxin; Glykoproteinhormone, wie z.B. follikelstimulierendes
Hormon (FSH), thyroidstimulierendes Hormon (TSH) und luteinisierendes
Hormon (LH); Leberwachstumsfaktor; Fibroblastenwachstumsfaktor;
Prolactin; Plazentalaktogen; Tumornekrosefaktor-α und -β; Muller-hemmende Substanz;
Maus-Gonadotropin-assoziiertes Peptid; Inhibin; Activin; Gefäßendothelwachstumsfaktor;
Integrin; Thrombopoietin (TPO); Nervenwachstumsfaktoren; Blutplättchenwachstumsfaktor;
transformierende Wachstumsfaktoren (TGFs), wie z.B. TGF-α und TGF-β; Insulin-ähnlicher Wachstumsfaktor-I
und -II; Erythropoietin (EPO); osteoinduktive Faktoren; Interferone,
wie z.B. Interferon-α,
-β und -gamma;
koloniestimulierende Faktoren (CSFs), wie z.B. Makrophagen-CSF (M-CSF);
Granulozyten-Makrophagen-CSF (GM-CSF); und Granulozyten-CSF (G-CSF);
Interleukine (ILs), wie z.B. IL-1, IL-2, IL-3, IL-4, IL-5, IL-6,
IL-7, IL-8, IL-8, IL-11, IL-12; und andere Polypeptidfaktoren, einschließlich LIF
und kit-Ligand (KL). Wie hierin verwendet, umfasst der Ausdruck
Cytokin Proteine aus natürlichen
Quellen oder aus rekombinanter Zellkultur und biologisch aktive Äquivalente
der Cytokine nativer Sequenz.
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II. Verfahren und Materialien
-
Im
Allgemeinen umfassen Verfahren zur Modulierung der TALL-1, APRIL-,
TACI- und/oder BCMA-Aktivität in Säugetierzellen
das Exponieren der Zellen mit einer gewünschten Menge Antagonist oder
Agonist, der die TALL-1- oder APRIL-Wechselwirkung mit TACI oder
BCMA beeinflusst. Vorzugsweise wird die eingesetzte Menge an Antagonist
oder Agonist eine Menge sein, die wirksam ist, um die Bindung und/oder
Aktivität
des entsprechenden Liganden oder entsprechenden Rezeptors zu beeinflussen,
um eine therapeutische Wirkung zu erzielen. Dies kann in vivo oder
ex vivo, beispielsweise gemäß den unten
und in den Beispielen beschriebenen Verfahren, erzielt werden. Beispielhafte
Leiden oder Störungen,
die mit derartigen TALL-1-Antagoisten oder
APRIL-Antagonisten zu behandeln sind, umfassen Leiden in Säugetieren,
die klinisch als Autoimmunerkrankungen bezeichnet werden, einschließlich, jedoch
nicht eingeschränkt
auf, rheumatische Arthritis, multiple Sklerose, Psoriasis und Lupus
oder andere Krankheitszustände,
bei denen (die) B-Zellen-Reaktion(en) in Säugetieren abnormal upreguliert
ist, wie z.B. bei Krebs. Wie in den unten stehenden Beispielen gezeigt
wird, bewirkten TACI-Immunadhäsinmoleküle eine
wesentliche Hemmung von durch Immunisierung mit Kollagen Typ II
induzierter arthritischer Erkrankung, Verminderung der Gelenksentzündung und
Bildung von Anti-Kollagen-Antikörpern, Verhinderung
von Knochen- und Knorpelzerstörung
und Blockierung der Stimulation autoreaktiver T-Zellen. Diese Ergebnisse
bedeuten, dass TACI mit T-Zellen-vermittelter
Autoimmunität
in Verbindung steht, und legen nahe, dass die Blockierung oder Hemmung
von TACI-Wechelwirkungen mit TALL-1 und/oder APRIL einen therapeutischen
Nutzen für
Autoimmunerkrankungen, wie z.B. RA, haben könnte. Beispielhafte Leiden
oder Störungen,
die mit TACI-Agonisten oder BCMA-Agonisten
zu behandeln sind, umfassen Immundefizienz und Krebs.
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Diagnostische
Verfahren werden ebenfalls beschrieben. Beispielsweise können die
Antagonisten oder Agonisten eingesetzt werden, um die jeweiligen
Liganden (TALL-1
oder APRIL) oder Rezeptoren (TACI oder BCMA) in Säugetieren
nachzuweisen, die bekanntermaßen
einen TALL-1-bedingten Krankheitszustand oder APRIL-bedingten Krankheitszustand
aufweisen oder bei denen dies vermutet wird. Das Antagonisten- oder Agonistenmolekül kann z.B.
in Immuntests verwendet werden, um TALL-1 oder APRIL in einer Probe
nachzuweisen oder zu quantifizieren. Eine Probe, wie z.B. aus einem
Tier erlangte Zellen, kann in Gegenwart eines markierten Antagonisten-
oder Agonistenmoleküls
inkubiert und der Nachweis des in der Probe gebundenen, markierten
Antagonisten oder Agonisten durchgeführt werden. Derartige Tests,
einschließlich
verschiedene klinische Testverfahren, sind auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt und werden beispielsweise in Voller et al., Immunoassays,
University Park (1981), beschrieben.
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A. Materialien
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Die
Antagonisten und Agonisten, die im Verfahren eingesetzt werden können, umfassen,
sind jedoch nicht eingeschränkt
auf, lösliche
Formen von TACI- und BCMA-Rezeptoren,
TACI-Rezeptor-Immunadhäsine und
BCMA-Rezeptor-Immunadhäsine,
TACI oder BCMA umfassende Fusionsproteine, kovalent modifizierte Formen
von TACI oder BCMA, TACI-Rezeptorvarianten und BCMA-Rezeptorvarianten,
TACI- oder BCMA-Rezeptorantikörper und
TALL-1 oder APRIL-Antikörper.
Verschiedene Techniken, die zur Herstellung der Antagonisten und
Agonisten eingesetzt werden können,
werden unten beschrieben.
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Im
Allgemeinen können
die Zusammensetzungen unter Anwendung rekombinanter Techniken hergestellt
werden, die auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind. Die unten
stehende Beschreibung bezieht sich auf Verfahren der Herstellung
derartiger Polypeptide durch Kultivieren von Wirtszellen, die mit
einem Vektor transformiert oder transfiziert sind, der die kodierende
Nucleinsäure
enthält,
und das Gewinnen des Polypeptids aus der Zellkultur. (Siehe z.B.
Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring
Harbor Laboratory Press, New York (1989); Dieffenbach et al., PCR
Primer: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press
(1995).)
-
Die
für das
gewünschte
Polypeptid kodierende Nucleinsäure
(z.B. cDNA oder genomische DNA) kann in einen replizierbaren Vektor
zur weiteren Klonierung (Amplifikation von DNA) oder zur Expression
insertiert werden. Es sind verschiedene Vektoren öffentlich
erhältlich.
Die Vektorkomponenten umfassen im Allgemeinen, sind jedoch nicht
eingeschränkt
auf, eine oder mehrere der folgenden: eine Signalsequenz, einen
Replikationsstartpunkt, ein oder mehrere Markergene, ein Enhancer-Element,
einen Promotor und eine Transkriptionsterminationssequenz, wobei
alle davon unten beschrieben werden. Optionale Signalsequenzen,
Replikationsstartpunkte, Markergene, Enhancer-Elemente und Transkriptionsterminationssequenzen,
die eingesetzt werden können,
sind auf dem Gebiet der Erfindung bekannt und in WO 97/25428 ausführlicher
beschrieben.
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Expressions-
und Klonierungsvektoren enthalten üblicherweise einen Promotor,
der vom Wirtsorganismus erkannt wird und operabel an die kodierende
Nucleinsäuresequenz
gebunden ist. Promotoren sind untranslatierte Sequenzen, die sich
stromauf (5') des
Startcodons eines Strukturgens befinden (im Allgemeinen innerhalb
von 100 bis 1.000 bp), die die Transkription und Translation einer
bestimmten Nucleinsäuresequenz kontrollieren,
an die sie operabel gebunden sind. Derartige Promotoren fallen typischerweise
in zwei Klassen, induzierbare und konstitutive. Induzierbare Promotoren
sind Promotoren, die erhöhte
Transkriptionsausmaße aus
DNA unter ihrer Kontrolle als Reaktion auf eine gewisse Änderung
der Kultivierungsbedingungen, z.B. die Gegenwart oder Abwesenheit
eines Nährstoffs
oder eine Temperaturänderung,
auslösen.
Derzeit ist eine große
Anzahl an Promotoren wohlbekannt, die von einer Reihe möglicher
Wirtszellen erkannt werden. Diese Promotoren werden operabel an
die kodierende DNA gebunden, indem der Promotor durch Restriktions enzymverdau
aus der Quell-DNA entfernt und die isolierte Promotorsequenz in
den Vektor insertiert wird.
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Zur
Verwendung mit prokaryotischen und eukaryotischen Wirten geeignete
Promotoren sind auf dem Gebiet der Erfindung bekannt und werden
in WO 97/25428 ausführlicher
beschrieben.
-
Die
Konstruktion geeigneter Vektoren, die eine oder mehrere der oben
aufgezählten
Komponenten enthalten, setzt standardmäßige Ligationstechniken ein.
Isolierte Plasmide oder DNA-Fragmente werden gespalten, maßgeschneidert
und in der gewünschten
Form neu ligiert, um die erforderlichen Plasmide zu erzeugen. Zur
Analyse zur Bestätigung
korrekter Sequenzen in konstruierten Plasmiden können die Ligationsgemische
verwendet werden, um E. coli K12, Stamm 294 (ATCC 31.446), zu transformieren,
und erfolgreiche Transformanten können durch Ampicillin- oder
Tetracyclin-Resistenz ausgewählt
werden, wo geeignet. Plasmide aus den Transformanten werden hergestellt,
mittels Restriktionsendonucleaseverdau analysiert und/oder unter
Anwendung von Standardtechniken sequenziert, die auf dem Gebiet
der Erfindung bekannt sind (siehe z.B. Messing et al., Nucleic Acids
Res. 9, 309 (1981); Maxam et al., Methods in Enzymology 65, 499
(1980)).
-
Es
können
Expressionsvektoren eingesetzt werden, die für die vorübergehende Expression der kodierenden
DNA in Säugetierzellen
sorgen. Im Allgemeinen umfasst die vorübergehende Expression die Verwendung
eines Expressionsvektors, der fähig
ist, sich in einer Wirtszelle effizient zu replizieren, sodass die
Wirtszelle zahlreiche Kopien des Expressionsvektors akkumuliert
und dann hohe Ausmaße
eines gewünschten
Polypeptids synthetisiert, das vom Expressionsvektor kodiert wird
(Sambrook et al., siehe oben). Vorübergehende Expressionssysteme,
die einen geeigneten Expressionsvektor und eine Wirtszelle umfassen,
ermöglichen die
bequeme positive Identifizierung von durch klonierte DNAs exprimierten
Polypeptiden sowie das schnelle Screenen derartiger Polypeptide
auf gewünschte
biologische oder physiologische Eigenschaften.
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Andere
Verfahren, Vektoren und Wirtszellen, die zur Anpassung an die Synthese
des gewünschten Polypeptids
in rekombinanter Vertebratenzellkultur geeignet sind, werden in
Gething et al., Nature 293, 620–625
(1981); Mantei et al., Nature 281, 40–46 (1979);
EP 117.060 ; und
EP 117.058 beschrieben.
-
Geeignete
Wirtszellen zur Klonierung und Expression der DNA in Vektoren hierin
umfassen Prokaryoten-, Hefe- oder höhere eukaryotische Zellen.
Geeignete Prokaryoten zu diesem Zweck umfassen, sind jedoch nicht
eingeschränkt
auf, Eubakterien, wie z.B. Gram-negative oder Gram-positive Organismen,
beispielsweise Enterobacteriaceae, wie z.B. Escherichia, z.B. E.
coli, Enterobacter, Erwinia, Klebsiella, Proteus, Salmonella, z.B.
Salmonella typhimurium, Serratia, z.B. Serratia marcescans, und
Shigella sowie Bacilli, wie z.B. B. subtilis und B. licheniformis
(z.B. B. licheniformis 41P, offenbart in
DD 266.710 , veröffentlicht am 12. April 1989),
Pseudomonas, wie z.B. P. aeruginosa, und Streptomyces. Vorzugsweise
sollte die Wirtszelle minimale Mengen proteolytischer Enzyme sekretieren.
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Zusätzlich zu
Prokaryoten sind eukaryotische Mikroorganismen, wie z.B. Fadenpilze
oder Hefe, geeignete Klonierungs- oder Expressionswirte für Vektoren.
Geeignete Wirtszellen zur Expression glykosylierter Polypeptide
stammen aus mehrzelligen Organismen. Beispiele aller derartiger
Wirtszellen sind in WO 97/25428 näher beschrieben.
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Wirtszellen
werden mit den oben beschriebenen Expressions- und Klonierungsvektoren
transfiziert und vorzugsweise transformiert und in Nährmedien
kultiviert, die zum Induzieren von Promotoren, Selektieren von Transformanten
oder Amplifizieren der für
die gewünschten
Sequenzen kodierenden Gene in geeigneter Weise modifiziert sind.
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Transfektion
bezieht sich auf die Aufnahme eines Expressionsvektors durch eine
Wirtszelle unabhängig
davon, ob jegliche kodierenden Sequenzen tatsächlich exprimiert werden oder
nicht. Dem gewöhnlichen Fachmann
sind zahlreiche Transfektionsverfahren bekannt, beispielsweise CaPO4 und Elektroporation. Eine erfolgreiche Transfektion
wird im Allgemeinen erkannt, wenn irgendein Anzeichen der Funktion
dieses Vektors in der Wirtszelle auftritt.
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Unter
Transformation wird die Einführung
von DNA in einen Organismus verstanden, sodass die DNA replizierbar
ist, entweder als extrachromosomales Element oder durch chromosomale
Integration. In Abhängigkeit
von den verwendeten Wirtszellen wird die Transformation unter Verwendung
von Standardtechniken durchgeführt,
die für
derartige Zellen geeignet sind. Die Calciumchlorid einsetzende Calciumbehandlung,
wie sie von Sambrook et al., siehe oben, beschrieben wird, oder
Elektroporation wird im Allgemeinen für Prokaryoten oder andere Zellen
verwendet, die wesentliche Zellwandbarrieren enthalten. Die Infektion
mit Agrobacterium tumefaciens wird zur Transformation gewisser Pflanzenzellen
verwendet, wie von Shaw et al., Gene 23, 315 (1983), und in der
am 29. Juni 1989 veröffentlichten
WO 89/05859 beschrieben wird. Zusätzlich können Pflanzen unter Anwendung
von Ultraschallbehandlung transfiziert werden, wie in der am 10.
Jänner
1991 veröffentlichten
WO 91/00358 beschrieben wird.
-
Für Säugetierzellen
ohne derartige Zellwände
kann das Calciumphosphat-Präzipitationsverfahren
von Graham und van der Eb, Virology 52, 456–457 (1978), eingesetzt werden.
Allgemeine Aspekte von Säugetierzellen-Wirtssystem-Transformationen
sind im US-Patent Nr. 4.399.216 beschrieben worden. Transformationen
in Hefe werden typischerweise nach dem Verfahren von Van Solingen
et al., J. Bact. 130, 946 (1977), und Hsiao et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 76, 3829 (1979), durchgeführt. Jedoch können andere
Verfahren zur Einführung
von DNA in Zellen, wie z.B. durch Kernmikroinjektion, Elektroporation,
Bakterienprotoplastenfusion mit intakten Zellen, oder Polykationen,
z.B. Polybren, Polyornithin, ebenfalls verwendet werden. Zu verschiedenen
Techniken der Transformation von Säugetierzellen siehe Keown et
al., Methods in Enzymology 185, 527–537 (1990), und Mansour et
al., Nature 336, 348–352
(1988).
-
Prokaryotische
Zellen können
in geeigneten Kulturmedien wie allgemein von Sambrook et al., siehe oben,
beschrieben kultiviert werden. Beispiele von im Handel erhältlichen
Kulturmedien umfassen Ham's
F10 (Sigma), Minimal Essential Medium („MEM", Sigma), RPMI-1640 (Sigma) und Dulbecco's Modified Eagle's Medium („DMEM", Sigma). Jedes derartige
Medium kann wie erforderlich mit Hormonen und/oder anderen Wachstumsfaktoren
(wie z.B. Insulin, Transferrin oder Epidermiswachstumsfaktor), Salzen
(wie z.B. Natriumchlorid, Calcium, Magnesium und Phosphat), Puffern
(wie z.B. HEPES), Nucleosiden (wie z.B. Adenosin und Thymidin),
Antibiotika (wie z.B. GentamycinTM-Medikament),
Spurenelementen (als anorganische Verbindungen definiert, die üblicherweise
in Endkonzentrationen im mikromolaren Bereich vorhanden sind) und
Glucose oder einer äquivalenten
Energiequelle ergänzt
werden. Beliebige andere notwendige Ergänzungen können ebenfalls in geeigneten
Konzentrationen enthalten sein, die dem Fachmann auf dem Gebiet
der Erfindung üblicherweise
bekannt sind. Die Kulturbedingungen, wie z.B. Temperatur, pH und
dergleichen, sind jene, die mit der zur Expression gewählten Wirtszelle
früher
verwendet worden sind, und sind dem Durchschnittsfachmann offensichtlich.
-
Im
Allgemeinen finden sich Prinzipien, Arbeitsvorschriften und praktische
Techniken zur Maximierung der Produktivität von Säugetierzellkulturen in Mammalian
Cell Biotechnology: A Practical Approach, M. Butler (Hrsg.), IRL
Press (1991).
-
Die
exprimierten Polypeptide können
aus dem Kulturmedium als sekretiertes Polypeptid gewonnen werden,
obgleich sie auch aus Wirtszelllysaten gewonnen werden können, wenn
sie direkt ohne ein Sekretionssignal produziert werden. Falls das
Polypeptid membrangebunden ist, kann es unter Verwendung einer geeigneten
Tensidlösung
(z.B. Triton-X 100) aus der Membran freigesetzt werden, oder es
kann seine extrazelluläre
Region durch enzymatische Spaltung freigesetzt werden.
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Wenn
das Polypeptid in einer rekombinanten Zelle produziert wird, die
nicht menschlichen Ursprungs ist, ist es frei von Proteinen oder
Polypeptiden menschlichen Ursprungs. Jedoch ist es üblicherweise
notwendig, das Polypeptid aus rekombinanten Zellproteinen oder -polypeptiden
zu gewinnen oder zu reinigen, um Präparate zu erhalten, die im
Wesentlichen homogen sind. Als erster Schritt kann das Kulturmedium
oder Lysat zentrifugiert werden, um partikuläre Zelltrümmer zu entfernen.
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Die
folgenden Verfahren sind beispielgebend für geeignete Reinigungsverfahren:
mittels Fraktionierung an einer Ionentauschersäule; Ethanolpräzipitation;
Umkehrphasen-HPLC; Chromatographie an Silika oder an einem Kationentauscherharz,
wie z.B. DEAE; Chromatofokussierung; SDS-PAGE; Ammoniumsulfatpräzipitation;
Gelfiltration, unter Verwendung von z.B. Sephadex G-75; und Protein-A-Sepharose-Säulen, um Verunreinigungen,
wie z.B. IgG, zu entfernen.
-
TACI-Rezeptorvarianten
und BCMA-Rezeptorvarianten können
unter Verwendung einer beliebigen Technik auf dem Gebiet der Erfindung
hergestellt werden. Die Rezeptorvarianten können durch Einführen geeigneter
Nucleotidänderungen
in die Rezeptor-DNA und/oder durch Synthese des gewünschten
Rezeptorpolypeptids hergestellt werden. Fachleute auf dem Gebiet
der Erfindung werden anerkennen, dass Aminosäureänderungen posttranslationelle
Prozesse des Rezeptors verändern
können,
wie z.B. die Änderung
der Anzahl oder Position von Glykosylierungsstellen oder Änderung
der Membranverankerungseigenschaften.
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Variationen
im Rezeptor nativer Sequenz oder in verschiedenen Domänen der
hierin beschriebenen Rezeptoren können beispielsweise unter Anwendung
beliebiger Techniken und Anleitungen für konservative und nicht-konservative
Mutationen vorgenommen werden, die beispielsweise im US-Patent Nr.
5.364.934 dargelegt sind. Variationen können eine Substitution, Deletion
oder Insertion von einem oder mehreren Codons sein, die für den Rezeptor
kodieren, die in einer Änderung
der Aminosäuresequenz
des Rezeptors im Vergleich zum Rezeptor nativer Sequenz resultiert.
Gegebenenfalls erfolgt die Variation durch Substitution von zumindest
einer Aminosäure
durch jegliche andere Aminosäure
in einer oder mehreren Domänen
des Rezeptors. Eine Entscheidungshilfe bei der Ermittlung der Aminosäurereste,
die insertiert, substituiert oder deletiert werden können, ohne
die gewünschte
Aktivität
zu beeinträchtigen,
liefert der Vergleich der Sequenz des Rezeptors mit jener homologer
bekannter Proteinmoleküle
und Minimierung der Anzahl an Aminosäuresequenzänderungen, die in Regionen
hoher Homologie vorgenommen werden. Aminosäuresubstitutionen können das Resultat
des Ersetzens einer Aminosäure
durch eine andere Aminosäure
mit ähnlichen
strukturellen und/oder chemischen Eigenschaften sein, wie z.B. der
Ersatz eines Leucins durch ein Serin, d.h. konservative Aminosäureersetzungen.
Insertionen oder Deletionen können
gegebenenfalls im Bereich von etwa 1 bis 5 Aminosäuren liegen.
Die erlaubte Variation kann ermittelt werden, indem systematisch
Insertionen, Deletionen oder Substitutionen von Aminosäuren in
der Sequenz vorgenommen und die resultierenden Varianten auf Aktivität getestet
werden, die von der Volllängen-
oder reifen Nativsequenz gezeigt wird.
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TACI-
oder BCMA-Polypeptidfragmente werden hierin bereitgestellt. Derartige
Fragmente können
am N-Terminus oder C-Terminus trunkiert sein oder es können interne
Reste fehlen, beispielsweise im Vergleich zu einem nativen Protein
voller Länge.
Gewissen Fragmenten fehlen Aminosäurereste, die für eine gewünschte biologische
Aktivität
des Rezeptorpolypeptids nicht essenziell sind. Gegebenenfalls umfassen
die TACI- oder BCMA-Polypeptidfragmente ECD-Deletionsvarianten,
bei denen ein oder mehrere Aminosäurereste vom N-Terminus oder
C-Terminus der Rezeptor-ECD-Sequenz
deletiert worden sind. Vorzugsweise weisen derartige ECD-Deletionsvarianten
zumindest eine biologische Aktivität im Vergleich zur nativen
Rezeptorsequenz auf.
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TACI-
oder BCMA-Fragmente können
auf jegliche von zahlreichen herkömmlichen Techniken hergestellt
werden. Gewünschte
Peptidfragmente können
chemisch synthetisiert werden. Ein alternativer Ansatz umfasst das
Erzeugen von Rezeptorfragmenten durch enzymatischen Verdau, z.B.
durch Behandeln des Proteins mit einem Enzym, das bekanntermaßen Proteine
an Stellen spaltet, die durch bestimmte Aminosäurereste definiert sind, oder
durch Verdauen der DNA mit geeigneten Restriktionsenzymen und Isolieren
des gewünschten
Fragments. Noch eine weitere geeignete Technik umfasst das Isolieren
und Amplifizieren eines für ein
gewünschtes
Polypeptidfragment kodierenden DNA-Fragments durch Polymerasekettenreaktion
(PCR). Oligonucleotide, die die gewünschten Termini des DNA-Fragments
definieren, werden als die 5'-
und 3'-Primer in
der PCR eingesetzt.
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Konservative
Substitutionen von Interesse sind in Tabelle 1 unter der Überschrift „Bevorzugte
Substitutionen" dargestellt.
Falls derartige Substitutionen in einer Verän derung der biologischen Aktivität resultieren, dann
werden substantiellere Änderungen,
die in Tabelle 1 beispielhafte Substitutionen genannt sind oder
wie sie unten in Bezug auf Aminosäureklassen ausführlicher
beschrieben sind, eingeführt
und die Produkte gescreent.
-
-
Wesentliche
Modifizierungen der Funktion oder immunologischen Identität des Rezeptorpolypeptids werden
erzielt, indem Substitutionen gewählt werden, die sich hinsichtlich
ihrer Wirkung auf die Erhaltung (a) der Struktur des Polypeptidgerüsts im Bereich
der Substitution, beispielsweise als Faltblatt- oder Helix-Konformation,
(b) der Ladung oder Hydrophobie des Moleküle an der Zielstelle oder (c)
der Sperrigkeit der Seitenkette signifikant unterscheiden. Natürlich vorkommende
Reste werden auf Basis gemeinsamer Seitenketteneigenschaften in
Gruppen unterteilt:
- (1) hydrophob: Norleucin,
Met, Ala, Val, Leu, Ile;
- (2) neutral hydrophil: Cys, Ser, Thr;
- (3) sauer: Asp, Glu;
- (4) basisch: Asn, Gln, His, Lys, Arg;
- (5) Reste, die die Kettenausrichtung beeinflussen: Gly, Pro;
und
- (6) aromatisch: Trp, Tyr, Phe.
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Nicht-konservative
Substitutionen bedingen üblicherweise
das Austauschen eines Elements einer dieser Klassen durch eine andere
Klasse. Derartige substituierte Reste können außerdem in konservative Substitutionsstellen
oder bevorzugter in die verbleibenden (nicht-konservierten) Stellen
eingeführt
werden.
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Die
Variationen können
unter Anwendung von Verfahren vorgenommen werden, die auf dem Gebiet der
Erfindung bekannt sind, wie z.B. Oligonucleotid-vermittelte (ortsgerichtete)
Mutagenese, Alanin-Scanning und PCR-Mutagenese. Ortsgerichtete Mutagenese
(Carter et al., Nucl. Acids Res. 13, 4331 (1986); Zoller et al.,
Nucl. Acids Res. 10, 6487 (1987)), Kassettenmutagenese (Wells et
al., Gene 34, 315 (1985)), Restriktionsselektionsmutagenese (Wells
et al., Philos. Trans. R. Soc. London SerA 317, 415 (1986)) und
andere bekannte Techniken können
an der klonierten DNA durchgeführt
werden, um die Rezeptor-Varianten-DNA herzustellen.
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Scanning-Aminosäureanalyse
kann ebenfalls eingesetzt werden, um eine oder mehrere Aminosäuren entlang
einer zusammenhängenden
Sequenz zu identifizieren. Unter den bevorzugten Scanning-Aminosäuren sind
relativ kleine, neutrale Aminosäuren.
Derartige Aminosäuren
umfassen Alanin, Glycin, Serin und Cystein. Alanin ist typischerweise
eine bevorzugte Scanning-Aminosäure
in dieser Gruppe, da sie die Seitenkette über den β-Kohlenstoff hinaus eliminiert
und mit geringerer Wahrscheinlichkeit die Hauptkettenkonformation
der Variante beeinflusst (Cunningham und Wells, Science 244, 1081–1085 (1989)).
Alanin ist außerdem
typischerweise bevorzugt, da es die häufigste Aminosäure ist.
Darüber
findet es sich häufig
in verborgenen und exponierten Positionen (Creighton, The Proteins,
W. H. Freeman & Co, N.Y.);
Chothia, J. Mol. Biol. 150, 1 (1976)). Falls Alanin-Substitution
keine ausreichende Mengen an Variante liefert, kann eine isostere
Aminosäure
verwendet werden.
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Lösliche Formen
von TACI-Rezeptoren und BCMA-Rezeptoren können auch als Antagonisten
eingesetzt werden. Derartige lösliche
Formen von TACI oder BCMA können
aus extrazellulären
Domänen
des jeweiligen Rezeptors bestehen oder diese umfassen (und die Transmembrandomänen und
intrazellulären
Domänen
des jeweiligen Rezeptors können
fehlen). Die extrazellulären
Domänensequenzen
von TACI oder BCMA können
selbst als Antagonisten verwendet werden oder können wie unten beschrieben
weiter modifiziert werden (wie z.B. durch Fusionieren an Immunglobulin,
Epitop-Marker oder Leucin-Zipper). Gewisse Regionen extrazellulärer Domänen von
TACI und BCMA sind in der Literatur beschrieben worden und könnten unter
Anwendung von Techniken eingehender beschrieben werden, die dem
geübten
Fachmann bekannt sind. Die Fachkundigen auf dem Gebiet der Erfindung
sind üblicherweise
in der Lage, ohne übermäßiges Experimentieren
eine gewünschte
extrazelluläre
Domänensequenz
von entweder TACI oder BCMA auszuwählen, um sie als Antagonist
einzusetzen.
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Immunadhäsinmoleküle können in
den Verfahren hierin verwendet werden. TACI-Rezeptor-Immunadhäsine können verschiedene Formen von
TACI umfassen, wie z.B. das Polypeptid voller Länge sowie lösliche Formen des Rezeptors,
die eine extrazelluläre
Domänen-(ECD-)Sequenz
oder eine Fragment der ECD-Sequenz umfassen. Das Molekül kann eine
Fusion eines TACI-Rezeptors mit einem Immunglobulin oder einer bestimmten
Region eines Immunglobulins umfassen. Für eine bivalente Form von Immunadhäsin könnte eine derartige
Fusion die an die Fc-Region eines IgG-Moleküls sein. Die Ig-Fusionen umfassen
vorzugsweise die Substitution einer löslichen (Transmembrandomänen-deletierten
oder inaktivierten) Form des Rezeptorpolypeptids anstelle von zumindest
einer variablen Region in einem Ig-Molekül. Die Immunglobulinfusion
kann die Gelenk-, CH2- und CH3- oder die Gelenk-, CH1-, CH2- und
CH3-Regionen eines IgG1-Moleküls
umfassen. Zur Produktion von Immunglobulinfusionen siehe auch US-Patent
Nr. 5.428.130, ausgegeben am 27. Juni 1995, und Chamow et al., TIBTECH
14, 52–60
(1996).
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Die
einfachste und unkomplizierteste Immunadhäsinkonstruktion kombiniert
die Bindungsdomäne(n) des
Adhäsins
(z.B. die extrazelluläre
Domäne
(ECD) eines Rezeptors) mit der Fc-Region einer Immunglobulin-Schwerkette.
Für gewöhnlich wird
bei der Herstellung der Immunadhäsine
der vorliegenden Erfindung für die
Bindungsdomäne
des Adhäsins
kodierende Nucleinsäure
C-terminal an Nucleinsäure
fusioniert, die für
den N-Terminus einer konstanten Immunglobulindomänensequenz kodiert, jedoch
sind N-terminale Fusionen ebenfalls möglich.
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Typischerweise
wird in derartigen Fusionen das kodierte Hybridpolypeptid zumindest
funktionell aktive Gelenk-, CH2- und CH3-Domänen
der konstanten Region einer Immunglobulin-Schwerkette beibehalten.
Fusionen werden außerdem
am C-Terminus des Fc-Abschnitts einer konstanten Domäne oder
unmittelbar N-terminal zum CH1 der Schwerkette
oder der entsprechenden Region der Leichtkette vorgenommen. Die
exakte Stelle, an der die Fusion vorgenommen wird, ist nicht entscheidend;
spezielle Stellen sind wohlbekannt und können ausgewählt werden, um biologische
Aktivität,
Sekretion oder Bindungseigenschaften des Immunadhäsins zu
optimieren.
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Die
Adhäsinsequenz
kann an den N-Terminus der Fc-Region von Immunglobulin G1 (IgG1) fusioniert werden.
Es ist möglich,
die gesamte konstante Schwerkettenregion an die Adhäsinsequenz
zu fusionieren. Jedoch werden bevorzugter eine Sequenz, die in der
Gelenkregion unmittelbar stromauf der Papain-Spaltstelle beginnt,
die IgG-Fc chemisch
definiert (d.h. Rest 216, wobei der erste Rest der konstanten Schwerkettenregion mit
114 angenommen wird), oder analoge Stellen aus anderen Immunglobulinen
bei der Fusion verwendet. Die Adhäsin-Aminosäuresequenz kann (a) an die
Gelenkregion und CH2- und CH3-Domänen oder
(b) an die CH1-, Gelenk-, CH2- und CH3-Domänen einer
IgG-Schwerkette fusioniert werden.
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Für bispezifische
Immunadhäsine
werden die Immunadhäsine
als Multimere und insbesondere als Heterodimere oder Heterotetramere
assembliert. Im Allgemeinen werden diese assemblierten Immunglobuline bekannte
Einheitsstrukturen aufweisen. Eine grundlegende Vierketten-Struktureinheit
ist jene Form, in der IgG, IgD und IgE existieren. Eine Vierketten-Einheit
wird in den höhermolekularen
Immunglobulinen wiederholt; IgM besteht im Allgemeinen als Pentamer
von vier Grundeinheiten, die durch Disulfidbrücken zusammengehalten werden.
IgA-Globulin und gelegentlich IgG-Globulin können außerdem in multimerer Form im
Serum existieren. Im Falle eines Multimers kann jede der vier Einheiten
gleich oder verschieden sein.
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Verschiedene
beispielhafte assemblierte Immunadhäsine sind unten schematisch
dargestellt:
- (a) ACL-ACL;
- (b) ACH-(ACH,
ACL-ACH, ACL-VHCH,
oder VLCL-ACH);
- (c) ACL-ACH-(ACL-ACH, ACL-VHCH,
VLCL-ACH,
oder VLCL-VHCH)
- (d) ACL-VHCH-(ACH, oder ACL-VHCH,
oder VLCL-ACH);
- (e) VLCL-ACH-(ACL-VHCH, oder VLCL-ACH); und
- (g) (A-Y)n-(VLCL-VHCH)2,
worin A jeweils identische oder
unterschiedliche Adhäsin-Aminosäuresequenzen
darstellt; VL eine variable Immunglobulin-Leichtkettendomäne ist;
VH eine variable Immunglobulin-Schwerkettendomäne ist;
CL eine konstante Immunglobulin-Leichtkettendomäne ist;
CH eine konstante Immunglobulin-Schwerkettendomäne ist;
n eine ganze Zahl größer 1 ist;
Y den Rest eines kovalenten Vernetzungsmittels bezeichnet.
-
Der
Kürze halber
zeigen die vorangehenden Strukturen nur Schlüsseleigenschaften; sie bezeichnen weder
Verbindungs-(J-) oder andere Domänen
der Immunglobuline, noch sind Disulfidbindungen dargestellt. Wo
jedoch derartige Domänen
für die
Bindungsaktivität
notwendig sind, sollen sie so konstruiert sein, dass sie an den üblichen
Orten vorliegen, die sie in den Immunglobulinmolekülen einnehmen.
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Alternativ
dazu können
die Adhäsinsequenzen
zwischen Immunglobulin-Schwerketten- und -Leichtketten-Sequenzen
insertiert werden, sodass ein Immunglobulin erlangt wird, das eine
Hybridschwerkette umfasst. In dieser Ausführungsform sind die Adhäsinsequenzen
an das 3'-Ende einer
Immunglobulin-Schwerkette in jedem Arm eines Immunglobulins, entweder
zwischen dem Gelenk und der CH2-Domäne oder
zwischen den CH2- und CH3-Domänen, fusioniert. Ähnliche
Konstrukte sind von Hoogenboom et al., Mol. Immunol. 28, 1027–1037 (1991),
beschrieben worden.
-
Obgleich
die Gegenwart einer Immunglobulin-Leichtkette in den Immunadhäsinen der
vorliegenden Erfindung nicht erforderlich ist, kann eine Immunglobulin-Leichtkette
vorhanden sein, die entweder kovalent an ein Adhäsin-Immunglobulin-Schwerkettenfusionspolypeptid
gebunden oder direkt an das Adhäsin
fusioniert ist. Im ersteren Fall wird für eine Immunglobulin-Leichtkette
kodierende DNA typischerweise mit der für das Adhäsin-Immunglobulin-Schwerkettenfusionsprotein
kodierenden DNA coexprimiert. Nach der Sekretion sind die Hybrid-Schwerkette
und die Leichtkette kovalent verbunden, um eine Immunglobulin-ähnliche
Struktur bereitzustellen, die zwei disulfidverbundene Immunglobulin-Schwerketten-Leichtketten-Paare
umfasst. Zur Herstellung derartiger Strukturen geeignete Verfahren
sind beispielsweise im am 28. März
1989 ausgegebenen US-Patent Nr. 4.816.567 offenbart.
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Immunadhäsine werden
am zweckdienlichsten durch In-frame-Fusionieren der für den Adhäsin-Abschnitt
kodierenden cDNA an eine Immunglobulin-cDNA-Sequenz konstruiert.
Jedoch kann die Fusion an genomische Immunglobulinfragmente ebenfalls
verwendet werden (siehe z.B. Aruffo et al., Cell 61, 1303–1313 (1990);
und Stamenkovic et al., Cell 66, 1133–1144 (1991)). Der letztere
Fusionstyp erfordert die Gegenwart von Ig-Regulationssequenzen zur
Expression. Für
die konstanten IgG-Schwerkettenregionen
kodierende cDNAs können
auf Basis veröffentlichter
Sequenzen aus cDNA-Bibliotheken isoliert werden, die von Milz- oder Peripherblut-Lymphozyten
herrühren,
und zwar mittels Hybridisierungs- oder mittels Polymerasekettenreaktions-(PCR-)Techniken.
Die für
die „Adhäsin"- und die Immunglobulin-Abschnitte
des Immunadhäsins
kodierenden cDNAs werden hintereinander in einen Plasmidvektor insertiert,
der die effiziente Expression in den ausgewählten Wirtszellen steuert.
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Beispiele
derartiger löslicher
ECD-Sequenzen umfassen Polypeptide, die die Aminosäuren 2–166 der in 1 gezeigten TACI-Sequenz umfassen und
in den unten stehenden Beispielen ausführlicher beschrieben sind.
Das TACI-Rezeptor-Immunadhäsin
kann nach einem beliebigen der auf dem Gebiet der Erfindung beschriebenen
Verfahren hergestellt werden.
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BCMA-Rezeptor-Immunadhäsine können auf ähnliche
Weise konstruiert werden. Beispiele löslicher ECD-Sequenzen zur Verwendung
bei der Konstruktion von BCMA-Immunadhäsinen können Polypeptide umfassen,
die die Aminosäuren
5–51 der
in 2 gezeigten BCMA-Sequenz umfassen und in den unten
stehenden Beispielen ausführlicher
beschrieben sind.
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Der
TACI- oder BCMA-Rezeptor kann kovalent modifiziert werden, indem
das Rezeptorpolypeptid an eines einer Vielzahl nicht-proteinartiger
Polymere gebunden wird, z.B. an Polyethylenglykol (PEG), Polypropylenglykol
oder Polyoxyalkylene, und zwar auf eine Weise, wie sie in den US-Patenten
Nr. 4.640.835; 4.496.689; 4.301.144; 4.670.417; 4.791.192 oder 4.179.337
dargelegt ist. Derartige pegylierte Formen des TACI- oder BCMA-Rezeptors
können
mittels Techniken hergestellt werden, die auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt sind.
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Leucin-Zipper-Formen
dieser Moleküle
werden ebenfalls beschrieben. "Leucin-Zipper" ist ein Begriff auf
dem Gebiet der Erfindung, der verwendet wird, um sich auf eine Leucin-reiche
Sequenz zu beziehen, die die Dimerisierung oder Trimerisierung des
Fusionspartners (z.B. der Sequenz oder des Moleküls, an die/das der Leucin-Zipper fusioniert
oder gebunden ist) verstärkt,
fördert
oder antreibt. Es sind verschiedene Leucin-Zipper-Polypeptide auf
dem Gebiet der Erfindung beschrieben worden. Siehe z.B. Landschulz
et al., Science 240, 1759 (1988); US-Patent Nr. 5.716.805; WO 94/10308;
Hoppe et al., FEBS Letters 344, 1991 (1994); Maniatis et al., Nature
341, 24 (1989). Der Fachkundige auf dem Gebiet der Erfindung wird
anerkennen, dass eine Leucin-Zipper-Sequenz entweder am 5'- oder am 3'-Ende des TACI- oder
BCMA-Rezeptormoleküls
fusioniert werden kann.
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Die
TACI- oder BCMA-Polypeptide können
außerdem
auf eine Weise modifiziert werden, um Hybridmoleküle zu bilden,
indem das Rezeptormolekül
an ein(e) andere(s), heterologe(s) Polypeptid oder Aminosäuresequenz
fusioniert wird. Vorzugsweise ist ein(e) derartige(s) heterologe(s)
Polypeptid oder Aminosäuresequenz
eine(s), das/die so agiert, dass das Hybridmolekül oligomerisiert wird. Ein
derartiges Hybridmolekül kann
eine Fusion des TACI- oder BCMA-Rezeptor-Polypeptids mit einem Marker-Polypeptid
umfassen, das ein Epitop bereitstellt, an das ein Anti-Marker-Antikörper selektiv
binden kann. Der Epitop-Marker wird im Allgemeinen an den Amino-
oder Carboxylterminus des Rezeptorpolypeptids gesetzt. Die Gegenwart
derartiger Epitop-Marker-Formen des Rezeptors kann unter Verwendung
eines Antikörpers
gegen das Marker-Polypeptid nachgewiesen werden. Außerdem ermöglicht die
Bereitstellung des Epitop-Markers die einfache Reinigung des Rezeptors
mittels Affinitätsreinigung
unter Verwendung eines Anti-Marker-Antikörpers oder einer anderen Art
von Affinitätsmatrix,
die an den Epitop-Marker bindet. Verschiedene Marker-Polypeptide
und ihre jeweiligen Antikörper
sind auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannt. Beispiele umfassen
Poly-Histidin-(Poly-His-)oder Poly-Histidin-Glycin-(Poly-His-Gly-)Marker;
das flu-HA-Marker-Polypeptid und seinen Antikörper 12CA5 (Field et al., Mol.
Cell. Biol. 8, 2159–2165
(1988)); den c-myc-Marker und die Antikörper 8F9, 3C7, 6E10, G4, B7
und 9E10 dagegen (Evan et al., Molecular and Cellular Biology 5,
3610–3616
(1985)); und den Herpes-simplex-Virus-Glykoprotein-D-(gD-)Marker
und seinen Antikörper
(Paborsky et al., Protein Engineering 3(6), 547–553 (1990)). Andere Marker-Polypeptide
umfassen das Flag-Peptid (Hopp et al., Bio-Technology 6, 1204–1210 (1988)); das KT3-Epitop-Peptid
(Martin et al., Science 255, 192–194 (1992)); ein α-Tubulin-Epitop-Peptid (Skinner
et al., J. Biol. Chem. 266, 15163–15166 (1991)); und den T7-Gen-10-Protein-Peptid-Marker (Lutz-Freyermuth
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, 6393–6397 (1990)).
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Anti-TACI-Rezeptor-Antikörper, Anti-BCMA-Rezeptor-Antikörper, Anti-TALL-1-Antikörper oder
Anti-APRIL-Antikörper
können
in den Verfahren ebenfalls eingesetzt werden. Beispiele derartiger
Moleküle
umfassen neutralisierende oder blockierende Antikörper, die
vorzugsweise die Bindung von TALL-1 oder APRIL an die TACI- oder
an die BCMA-Rezeptoren hemmen können.
Die Anti-TACI-Antikörper,
Anti-BCMA-, Anti-TALL-1- oder Anti-APRIL-Antikörper können monoklonale Antikörper sein.
Monoklonale Antikörper
können unter
Anwendung von Hybridomverfahren hergestellt werden, wie z.B. mit
jenen, die von Kohler und Milstein, Nature 256, 495 (1975), beschrieben
wurden. Bei einem Hybridomverfahren wird eine Maus, ein Hamster
oder ein anderes geeignetes Wirtstier typischerweise mit einem immunisierenden
Mittel immunisiert, um Lymphozyten anzuregen, die Antikörper produzieren
oder zur Produktion von Antikörpern
fähig sind,
die spezifisch an das immunisierende Mittel binden werden. Alternativ
dazu können
Lymphozyten in vitro immunisiert werden.
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Das
immunisierende Mittel wird typischerweise das TACI- oder BCMA-Polypeptid
oder TALL1- oder APRIL-Polypeptid oder ein Fusionsprotein davon
umfassen. Im Allgemeinen werden entweder Peripherblutlymphozyten
(„PBLs") verwendet, wenn
Zellen menschlichen Ursprungs gewünscht sind, oder es werden
Milzzellen oder Lymphknotenzellen verwendet, wenn nicht-menschliche
Säugetierquellen
gewünscht
sind. Die Lymphozyten werden dann mit einer immortalisierten Zelllinie
unter Verwendung eines geeigneten Fusionierungsmittels, wie z.B.
Polyethylenglykol, fusioniert, um eine Hybridomzelle zu bilden (Goding,
Monoclonal Antibodies: Principles and Practice, Academic Press,
S. 59–103
(1986)). Immortalisierte Zelllinien sind üblicherweise transformierte
Säugetierzellen,
insbesondere Myelomzellen, die aus Nagern, Rind oder Mensch stammen. Üblicherweise
werden Ratten- oder Maus-Myelomzelllinien eingesetzt. Die Hybridomzellen
können
in einem geeigneten Kulturmedium kultiviert werden, das vorzugsweise
eine oder mehrere Substanzen enthält, die das Wachstum oder Überleben
der unfusionierten, immortalisierten Zellen hemmen. Wenn den elterlichen
Zellen beispielsweise das Enzym Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase
(HGPRT oder HPRT) fehlt, wird das Kulturmedium typischer weise Hypoxanthin,
Aminopterin und Thymidin („HAT-Medium") enthalten, wobei
diese Substanzen das Wachstum HGPRT-defekter Zellen verhindern.
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Bevorzugte
immortalisierte Zelllinien sind jene, die effizient fusionieren,
eine stabile Antikörperexpression
in hohem Ausmaß durch
die gewählten
Antikörperproduzierenden
Zellen fördern
und gegen ein Medium, wie z.B. HAT-Medium empfindlich sind. Bevorzugtere
immortalisierte Zelllinien sind murine Myelomlinien, die beispielsweise
vom Salk Institute Cell Distribution Center, San Diego, Kalifornien,
und der American Type Culture Collection, Manassas, Virginia, erhalten
werden können.
Menschliche Myelomzelllinien und Maus-Mensch-Heteromyelomzelllinien
sind zur Produktion menschlicher monoklonaler Antikörper ebenfalls beschrieben
worden (Kozbor, J. Immunol. 133, 3001 (1984); Brodeur et al., Monoclonal
Antibody Production Techniques and Applications, Marcel Dekker,
Inc., New York, S. 51–63
(1987)).
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Das
Kulturmedium, in dem die Hybridomzellen kultiviert werden, kann
dann auf die Gegenwart von gegen TACI, BCMA, TALL-1 oder APRIL gerichteten
monoklonalen Antikörpern
getestet werden. Vorzugsweise wird die Bindungsspezifität der von
den Hybridomzellen produzierten Antikörper mittels Immunpräzipitation oder
durch einen In-vitro-Bindungstest, wie z.B. Radioimmuntest (RIA)
oder Enzyme-linked-immunoabsorbent-assay (ELISA), ermittelt. Derartige
Techniken und Tests sind auf dem Gebiet der Erfindung bekannt. Die Bindungsaffinität des monoklonalen
Antikörpers
kann beispielsweise mit der Scatchard-Analyse von Munson und Pollard,
Anal. Biochem. 107, 220 (1980), ermittelt werden. Gegebenenfalls
werden die Anti-TACI-, Anti-BCMA-, Anti-TALL-1- oder Anti-APRIL-Antikörper eine
in einem Bindungstest ermittelte Bindungsaffinität von zumindest 10 nM, vorzugsweise
zumindest 5 nM und bevorzugter zumindest 1 nM, für den jeweiligen Rezeptor oder
Liganden aufweisen.
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Nachdem
die gewünschten
Hybridomzellen identifiziert worden sind, können die Klone durch Grenzverdünnungsverfahren
subkloniert und mittels Standardverfahren gezüchtet werden (Goding, siehe
oben). Geeignete Kulturmedien zu diesem Zweck umfassen beispielsweise
Dulbecco's Modified
Eagle's Medium und RPMI-1640- Medium. Alternativ
dazu können
die Hybridomzellen in vivo als Aszites in einem Säugetier
gezüchtet
werden.
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Die
von den Subklonen sekretierten monoklonalen Antikörper können aus
dem Kulturmedium oder aus der Aszitesflüssigkeit durch herkömmliche
Immunglobulinreinigungsverfahren, wie z.B. Protein-A-Sepharose-,
Hydroxylapatitchromatographie, Elektrophorese, Dialyse oder Affinitätschromatographie,
isoliert oder gereinigt werden.
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Die
monoklonalen Antikörper
können
außerdem
durch DNA-Rekombinationsverfahren, wie z.B. jene, die im US-Patent
Nr. 4.816.567 beschrieben sind, hergestellt werden. Für die monoklonalen
Antikörper
der Erfindung kodierende DNA kann unter Verwendung herkömmlicher
Verfahren leicht isoliert und sequenziert werden (z.B. durch Verwendung
von Oligonucleotidsonden, die fähig
sind, spezifisch an Gene zu binden, die für die Schwer- und Leichtketten
muriner Antikörper
kodieren). Die Hybridomzellen der Erfindung dienen als eine bevorzugte
Quelle derartiger DNA. Wenn sie einmal isoliert ist, kann die DNA
in Expressionsvektoren gesetzt werden, die dann in Wirtszellen,
wie z.B. Simian-COS-Zellen, Chinahamster-Eierstock-(CHO-)Zellen
oder Myelomzellen, transfiziert werden, die ansonsten kein Immunglobulinprotein
produzieren, um die Synthese monoklonaler Antikörper in den rekombinanten Wirtszellen
zu erlangen. Die DNA kann außerdem
modifiziert werden, beispielsweise durch Substituieren der kodierenden
Sequenz für
menschliche konstante Schwer- und Leichtkettendomänen anstelle
der homologen murinen Sequenzen (US-Patent Nr. 4.816.567; Morrison
et al., siehe oben) oder durch kovalentes Binden der gesamten oder
eines Teils der kodierenden Sequenz für ein Nicht-Immunglobulinpolypeptid
an die für
Immunglobulin kodierende Sequenz. Die konstanten Domänen eines Antikörpers der
Erfindung können
durch ein derartiges Nicht-Immunglobulinpolypeptid substituiert
werden oder es können
die variablen Domänen
von einer der Antigenkombinierenden Stellen des Antikörpers der
Erfindung dadurch substituiert werden, um einen bivalenten Hybridantikörper zu
erzeugen.
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Die
Antikörper
können
monovalente Antikörper
sein. Verfahren zur Herstellung monovalenter Antikörper sind
auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannt. Beispielsweise umfasst
eines der Verfahren die rekombinante Expression von Immunglobulin-Leichtkette und modifizierter
Schwerkette. Die Schwerkette ist im Allgemeinen an einem beliebigen
Punkt der Fc-Region trunkiert, sodass die Schwerkettenvernetzung
verhindert wird. Alternativ dazu werden maßgebliche Cysteinreste durch
einen anderen Aminosäurerest
substituiert oder werden deletiert, sodass die Vernetzung verhindert
wird.
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In-vitro-Verfahren
sind ebenfalls zur Herstellung monovalenter Antikörper geeignet.
Der Verdau von Antikörpern,
um Fragmente davon, insbesondere Fab-Fragmente, herzustellen, kann
unter Anwendung von Routinetechniken erzielt werden, die auf dem
Gebiet der Erfindung bekannt sind.
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Antikörper oder
Antikörperfragmente
können
aus Antikörper-Phagenbibliotheken
unter Anwendung der in McCafferty et al., Nature 348, 552–554 (1990),
beschriebenen Techniken isoliert werden. Clackson et al., Nature
352, 624–628
(1991), und Marks et al., J. Mol. Biol. 222, 581–597 (1991), beschreiben die
Isolierung muriner bzw. menschlicher Antikörper unter Verwendung von Phagenbibliotheken.
Anschließende
Veröffentlichungen
beschreiben die Herstellung hochaffiner (nM-Bereich) menschlicher
Antikörper
durch „Chain-Shuffling" (Marks et al., Bio/Technology
10, 779–783
(1992)) sowie kombinatorische Infektion und In-vivo-Rekombination
als Strategie zur Konstruktion sehr großer Phagenbibliotheken (Waterhouse
et al., Nuc. Acids Res. 21, 2265–2266 (1993)). Daher sind diese
Techniken brauchbare Alternativen zu herkömmlichen monoklonalen Antikörper-Hybridom-Verfahren
zur Isolierung monoklonaler Antikörper.
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Die
DNA kann außerdem
modifiziert werden, beispielsweise durch Substituieren der kodierenden
Sequenz für
menschliche konstante Schwer- und Leichtkettendomänen anstelle
der homologen murinen Sequenzen (US-Patent Nr. 4.816.567; Morrison
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81, 6851 (1984)) oder durch kovalentes
Binden der gesamten oder eines Abschnitts der kodierenden Sequenz
für ein
Nicht-Immunglobulin-Polypeptid an eine Immunglobulin-Kodiersequenz.
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Typischerweise
werden die konstanten Domänen
eines Antikörpers
durch derartige Nicht-Immunglobulin-Polypeptide substituiert oder
es werden die variablen Domänen
einer der Antigen-kombinierenden Stellen eines Antikörpers damit
substituiert, um einen bivalenten Hybridantikörper zu erzeugen, der eine
Antigen-kombinierende Stelle mit Spezifität für ein Antigen und eine weitere
Antigen-kombinierende Stelle mit Spezifität für ein anderes Antigen umfasst.
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Ein
humanisierter Antikörper
weist einen oder mehrere in ihn eingeführte Aminosäurereste aus einer Quelle auf,
die nicht-menschlich ist. Diese nicht-menschlichen Aminosäurereste
werden häufig
als „Import"-Reste bezeichnet,
die typischerweise einer variablen „Import"-Domäne
entnommen sind. Die Humanisierung kann im Wesentlichen nach dem
Verfahren von Winter und Mitarbeitern durchgeführt werden (Jones et al., Nature
321, 522–525
(1986); Riechmann et al., Nature 332, 323–327 (1988); Verhoeyen et al.,
Science 239, 1534–1536
(1988)), indem Sequenzen eines menschlichen Antikörpers durch
die entsprechenden Sequenzen aus Nager-CDRs oder -CDR-Sequenzen
substituiert werden. Demgemäß sind derartige „humanisierte" Antikörper Hybridantikörper (US-Patent
Nr. 4.816.567), worin im Wesentlichen weniger als eine intakte variable
menschliche Domäne
durch die entsprechende Sequenz aus einer nicht-menschlichen Spezies
ersetzt worden ist. In der Praxis sind humanisierte Antikörper typischerweise
menschliche Antikörper,
bei denen manche CDR-Reste
und möglicherweise
manche FR-Reste durch Reste aus analogen Stellen in Nagerantikörpern ersetzt
sind.
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Die
Auswahl menschlicher variabler Domänen, sowohl schwerer als auch
leichter Domänen,
die bei der Herstellung der humanisierten Antikörper zu verwenden sind, ist
zur Verminderung der Antigenität
sehr wichtig. Nach dem so genannten „Best-fit"-Verfahren
wird die Sequenz der variablen Domäne eines Nagerantikörpers gegen
die gesamte Bibliothek bekannter menschlicher Sequenzen variabler
Domänen
gescreent. Jene menschliche Sequenz, die jener des Nagers am nächsten kommt,
wird dann als das menschliche Gerüst (FR) für den humanisierten Antikörper akzeptiert
(Sims et al., J. Immunol. 151, 2296 (1993); Chothia et al., J. Mol.
Biol. 196, 901 (1987)). Ein weiteres Verfahren verwendet ein bestimmtes
Gerüst,
das sich von der Konsensussequenz aller menschlichen Antikörper einer
bestimmten Untergruppe von Leicht- oder Schwerketten herleitet.
Dasselbe Gerüst
kann für
mehrere verschiedene humanisierte Antikörper verwendet werden (Carter et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89, 4285 (1992); Presta et al.,
J. Immunol. 151, 2623 (1993)).
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Es
ist ferner wichtig, dass Antikörper
mit Erhaltung hoher Affinität
für das
Antigen und anderer vorteilhafter biologischer Eigenschaften humanisiert
werden. Um dieses Ziel zu erreichen, werden humanisierte Antikörper nach
einem bevorzugten Verfahren durch einen Prozess der Analyse der
elterlichen Sequenzen und der verschiedenen konzeptionellen humanisierten
Produkte unter Verwendung dreidimensionaler Modelle der elterlichen
und humanisierten Sequenzen hergestellt. Dreidimensionale Immunglobulinmodelle
sind allgemein verfügbar
und dem Fachmann auf dem Gebiet der Erfindung geläufig. Es
sind Computerprogramme verfügbar, die
mögliche
dreidimensionale Konformationsstrukturen gewählter Kandidat-Immunglobulinsequenzen
illustrieren und darstellen. Die Prüfung dieser Darstellungen ermöglicht die
Analyse der wahrscheinlichen Rolle des Rests bei der Funktion der
Kandidat-Immunglobulinsequenz, d.h. die Analyse von Resten, die
die Fähigkeit des
Kandidat-Immunglobulins beeinflussen, sein Antigen zu binden. Auf
diese Weise können
FR-Reste aus den Empfänger-
und Importsequenzen gewählt
und kombiniert werden, sodass die gewünschte Antikörpereigenschaft,
wie z.B. erhöhte
Affinität
für das/die
Zielantigen(e), erzielt wird. Im Allgemeinen sind die CDR-Reste direkt
und sehr wesentlich an der Beeinflussung der Antigenbindung beteiligt.
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Alternativ
dazu ist es nunmehr möglich,
transgene Tiere (z.B. Mäuse)
herzustellen, die fähig
sind, nach Immunisierung ein vollständiges Repertoire menschlicher
Antikörper
in Abwesenheit endogener Immunglobulinproduktion zu produzieren.
Beispielsweise ist beschrieben worden, dass die homozygote Deletion
des Antikörper-Schwerketten-Verbindungsregion-(JH-)Gens in chimären und keimbahnmutierten Mäusen in
der vollständigen
Hemmung endogener Antikörperproduktion
resultiert.
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Die Übertragung
der menschlichen Keimbahn-Immunglobulin-Genanordnung in derartige
keimbahnmutierte Mäuse
wird in der Produktion menschlicher Antikörper nach Antigenexposition
resultieren. Siehe z.B. Jakobovits et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 90, 2551 (1993); Jakobovits et al., Nature 362, 255–258 (1993); Bruggermann
et al., Year in Immuno. 7, 33 (1993); und Duchosal et al., Nature
355, 258 (1992). Menschliche Antikörper können auch aus Phagen-Display-Bibliotheken
hergeleitet werden (Hoogenboom et al., J. Mol. Biol. 227, 381 (1991);
Marks et al., J. Mol. Biol. 222, 581–597 (1991); Vaughan et al.,
Nature Biotech. 14, 309 (1996)).
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Wie
in den Beispielen unten beschrieben wird, sind bestimmte Anti-APRIL-Antikörper hergestellt
worden. Vier dieser Antikörper,
3C6.4.2, 5G8.2.2, 5E8.7.4 und 5E11.1.2, sind bei ATCC hinterlegt
worden und erhielten die Zugriffsnummern PTA-1347, PTA-1345, PTA-1344 und PTA-1346.
Anti-APRIL-Antikörper
können dieselben
biologischen Eigenschaften wie jene monoklonalen Antikörper der
Erfindung aufweisen, die von den unter den Zugriffsnummern PTA-1347,
PTA-1345, PTA-1344 oder PTA-1346 hinterlegten Hybridomzelllinien sekretiert
werden. Der Ausdruck „biologische
Eigenschaften" wird
verwendet, um sich auf die In-vitro- und/oder In-vivo-Aktivitäten oder
-Eigenschaften des monoklonalen Antikörpers zu beziehen, wie z.B.
auf die Fähigkeit, an
APRIL zu binden oder die TACI- oder BCMA-Bindung oder Aktivierung
durch APRIL wesentlich zu blockieren oder zu vermindern. Der monoklonale
Anti-APRIL-Antikörper
kann dieselbe Blockierungsaktivität wie der 3C6.4.2-Antikörper aufweisen,
wie durch seine Fähigkeit
zur Blockierung der Bindung von APRIL an TACI oder BCMA ermittelt
wird. Ein monoklonaler Anti-APRIL-Antikörper kann an dasselbe Epitop
binden wie die in den unten stehenden Beispielen offenbarten 5G8.2.2-Antikörper, 5E8.7.4-Antikörper, 3C6.4.2-Antikörper oder 5E11.1.2-Antikörper. Eine
derartige Epitop-Bindungseigenschaft kann beispielsweise in einem
kompetitiven Inhibitionsbindungstest ermittelt werden, wobei diese
Techniken auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind. Ein derartiger
Anti-APRIL-Antikörper
wird vorzugsweise die Bindung von entweder 5G8.2.2-Antikörper, 5E8.7.4-Antikörper, 3C6.4.2-Antikörper oder
5E11.1.2-Antikörper
an APRIL kompetitiv hemmen. Es ist vorgesehen, dass chimäre oder
humanisierte Anti-APRIL-Antikörper
konstruiert werden können
(wie z.B. durch Anwendung der oben beschriebenen Techniken), indem ausgewählte Fragmente
oder Domänensequenzen
aus irgendeinem der vorhin erwähnten
hinterlegten Anti-APRIL-Antikörper
verwendet oder inkorporiert werden.
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B. Testverfahren
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Ligand/Rezeptor-Bindungsuntersuchungen
können
in jedem bekannten Testverfahren durchgeführt werden, beispielsweise
in kompetitiven Bindungstests, direkten und indirekten Sandwichtests
und Immunpräzipitationstests.
Auf Zellen basierende Tests und Tiermodelle können verwendet werden, um die
Wechselwirkung zwischen den hierin identifizierten Liganden und
Rezeptoren und die Entwicklung und Pathogenese der hierin benannten
Leiden und Krankheiten besser zu verstehen.
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Bei
einem der Ansätze
können
Säugetierzellen
mit den hierin beschriebenen Liganden und Rezeptoren transfiziert
und die Fähigkeit
der Agonisten oder Antagonisten analysiert werden, die Bindung oder
Aktivität zu
stimulieren oder zu hemmen. Geeignete Zellen können mit dem gewünschten
Gen transfiziert und auf Aktivität überprüft werden.
Derartige transfizierte Zelllinien können dann verwendet werden,
um die Fähigkeit
von Antagonist(en) oder Agonist(en) zu testen, zu hemmen oder zu
stimulieren, beispielsweise um die B-Zellen-Proliferation oder Ig-Sekretion
zu modulieren. Mit der kodierenden Sequenz der hierin identifizierten
Gene transfizierte Zellen können
weiters verwendet werden, um Medikament-Kandidaten für die Behandlung
von immunbedingten Krankheiten oder Krebs zu identifizieren.
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Zusätzlich können von
transgenen Tieren hergeleitete Primärkulturen in auf Zellen basierenden
Tests verwendet werden. Techniken zur Herleitung kontinuierlicher
Zelllinien aus transgenen Tieren sind auf dem Gebiet der Erfindung
wohlbekannt (siehe z.B. Small et al., Mol. Cell. Biol. 5, 642–648 (1985)).
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Einer
der geeigneten, auf Zellen basierenden Tests ist die Zugabe von
Epitop-markierten Liganden (z.B. AP oder Flag) zu Zellen, die den
entsprechenden Rezeptor aufweisen oder exprimieren, und die Analyse der
Bindung (in Gegenwart oder Abwesenheit von potenziellen Antagonisten)
mittels FACS-Färbung
mit Anti-Marker-Anti körpern.
In einem weiteren Test wird die Fähigkeit eines Antagonisten
getestet, die TALL-1- oder APRIL-induzierte Proliferation von B-Zellen
zu hemmen. B-Zellen oder B-Zelllinien werden mit TALL-1 oder APRIL
in Gegenwart oder Abwesenheit von potenziellen Antagonisten kultiviert,
und die Proliferation von B-Zellen kann mittels 3H-Thymidin-Inkorporation
oder Zellzahl gemessen werden.
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Die
Ergebnisse der auf Zellen basierenden In-vitro-Tests können unter
Verwendung von In-vivo-Tiermodellen weiter verifiziert werden. Es
kann eine Vielfalt an wohlbekannten Tiermodellen verwendet werden, um
die Rolle der hierin identifizierten Agonisten und Antagonisten
bei der Entwicklung und Pathogenese von z.B. immunbedingten Krankheiten
oder Krebs besser zu verstehen und um die Wirksamkeit der therapeutischen
Kandidat-Mittel zu testen. Die In-vivo-Beschaffenheit derartiger
Modelle macht sie insbesondere prognostisch bei menschlichen Patienten.
Tiermodelle von immunbedingten Krankheiten umfassen sowohl nicht-rekombinante,
als auch rekombinante (transgene) Tiere. Nicht-rekombinante Tiermodelle
umfassen beispielsweise Nager, z.B. murine Modelle. Derartige Modelle
können
erzeugt werden, indem Zellen in syngenetische Mäuse unter Anwendung von Standardtechniken,
z.B. subkutane Injektion, Schwanzveneninjektion, Milzimplantation,
intraperitoneale Implantation und Implantation unter die Nierenkapsel
eingeführt
werden.
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Tiermodelle
für beispielsweise
Transplantat-gegen-Empfänger-Krankheit
sind bekannt. Transplantat-gegen-Empfänger-Krankheiten treten auf,
wenn immunkompetente Zellen in immunsupprimierte oder tolerante
Patienten transplantiert werden. Die Spenderzellen erkennen und
reagieren auf die Wirtsantigene. Die Reaktion kann von lebensbedrohender
schwerer Entzündung
bis zu leichten Fällen
von Diarrhöe
und Gewichtsverlust variieren. Modelle der Transplantat-gegen-Empfänger-Krankheit
stellen ein Mittel bereit, T-Zellen-Reaktivität gegen MHC-Antigene und untergeordnete
Transplantatantigene zu beurteilen. Ein geeignetes Verfahren wird
in Current Protocols in Immunology, Abschnitt 4.3 ausführlich beschrieben.
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Ein
Tiermodell für
Hautallotransplantatabstoßung
ist ein Mittel zum Testen der Fähigkeit
von T-Zellen zur Vermittlung von Gewebezerstörung in vivo, die ein Nachweis
für deren
Rolle bei Anti-Virus- und Tumorimmunität und ein Maß dafür ist. Die
gebräuchlichsten
und akzeptierten Modelle verwenden murine Schwanzhaut-Transplantate.
Wiederholte Experimente haben gezeigt, dass Hautallotransplantatabstoßung von
T-Zellen, Helfer-T-Zellen
und Killer-Effektor-T-Zellen und nicht von Antikörpern vermittelt wird. (H.
Auchincloss Jr. und D. H. Sachs, Fundamental Immunology, 2. Aufl.,
W. E. Paul (Hrsg.), Raven Press, NY, 889–992 (1989)). Ein geeignetes
Verfahren wird ausführlich
in Current Protocols in Immunology, Abschnitt 4.4 beschrieben. Andere
Transplantatabstoßungsmodelle,
die verwendet werden können,
um die Zusammensetzungen der Erfindung zu testen, sind die allogenen
Herztransplantatmodelle, die von M. Tanabe et al., Transplantation
58, 23 (1994) und S. A. Tinubu et al., J. Immunol., 4330–4338 (1994)
beschrieben werden.
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Tiermodelle
für den
verzögerten
Typ von Hypersensitivität
stellen ebenfalls einen Test der zellvermittelten Immunfunktion
bereit. Hypersensitivitätsreaktionen
vom verzögerten
Typ sind eine T-Zellen-vermittelte In-vivo-Immunreaktion, die durch
Entzündung
gekennzeichnet ist, die bis zum Verstreichen eines Zeitraums nach
Exposition mit Antigen nicht ihren Höchststand erreicht. Diese Reaktionen
treten auch bei gewebespezifischen Autoimmunerkrankungen, wie z.B.
multipler Sklerose (MS) und experimenteller Autoimmun-Enzephalomyelitis
(EAE, einem Modell für
MS) auf. Ein geeignetes Verfahren wird ausführlich in Current Protocols
in Immunology, Abschnitt 4.5 beschrieben.
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Ein
Tiermodell für
Arthritis ist Kollagen-induzierte Arthritis. Dieses Modell teilt
klinische, histologische und immunologische Eigenschaften mit menschlicher
Autoimmunarthritis. Maus- und Rattenmodelle sind durch Gelenkentzündung, Erosion
von Knorpel und subchondralen Knochen gekennzeichnet. Die Verbindungen
der Erfindung können
auf Aktivität
gegen Autoimmunarthritis getestet werden, und zwar unter Verwendung der
in Current Protocols in Immunology, siehe oben, Abschnitte 15.5
beschriebenen Protokolle. Siehe auch das in A. C. Issekutz et al.,
Immunology 88, 569 (1996) beschriebene Modell unter Verwendung eines
monoklonalen Antikörpers
gegen CD18 und VLA-4-Integrine. Beispiel 10 beschreibt unten ausführlicher
ein murines CIA-Modell.
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Ein
Modell von Asthma ist beschrieben worden, bei dem Antigen-induzierte
Luftwegshyperreaktivität, Lungen-Eosinophilie
und Entzündung
durch Sensibilisierung eines Tiers mit Ovalbumin und anschließende Exposition
des Tiers mit demselben, mittels Aerosol zugeführten Protein induziert werden.
Mehrere Tiermodelle (Meerschweinchen, Ratte, nicht-menschlicher
Primat) zeigen bei Exposition mit Aerosol-Antigenen Symptome, die atopischem Asthma
im Menschen ähnlich
sind. Murine Modelle weisen viele der Eigenschaften menschlichen
Asthmas auf. Geeignete Verfahren zum Testen der Zusammensetzungen
der Erfindung auf Aktivität
und Wirksamkeit bei der Behandlung von Asthma werden von W. W. Wolyniec
et al., Am. J. Respir. Cell Mol. Biol. 18, 777 (1998) und in den
darin zitierten Literaturstellen beschrieben.
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Zusätzlich können die
Verbindungen der Erfindung an Tiermodellen für Psoriasisähnliche Krankheiten getestet
werden. Die Verbindungen der Erfindung können im von M. P. Schon et
al., Nat. Med. 3, 183 (1997) beschriebenen SCID/SCID-Mausmodell
getestet werden, bei dem die Mäuse
histopathologische Hautläsionen zeigen,
die Psoriasis gleichen. Ein weiteres geeignetes Modell ist das wie
von B. J. Nickoloff et al., Am. J. Path. 146, 580 (1995) beschrieben
hergestellte menschliche Haut/SCID-Maus-Hybrid.
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Es
sind verschiedene Tiermodelle zum Testen von Antikrebsaktivität einer
therapeutischen Kandidat-Zusammensetzung wohlbekannt. Diese umfassen
heterogenes Transplantieren von menschlichem Tumor in athymische
Nacktmäuse
oder SCID/SCID-Mäuse,
oder genetische murine Tumormodelle, wie z.B. p53-Knockout-Mäuse.
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Rekombinante
(transgene) Tiermodelle können
konstruiert werden, indem der kodierende Abschnitt der hierin identifizierten
Moleküle
in das Genom von Tieren von Interesse eingeführt wird, wobei Standardtechniken
zur Herstellung transgener Tiere angewendet werden. Tiere, die als
Ziel für
die transgene Manipulation dienen können, umfassen ohne Einschränkung Mäuse, Ratten,
Kaninchen, Meerschweinchen, Schafe, Ziegen, Schweine und nicht-menschliche
Primaten, z.B. Paviane, Schimpansen und Affen. Auf dem Gebiet der Erfindung
bekannte Techniken zur Einführung eines
Transgens in derartige Tiere umfassen Pronukleus-Mikroinjektion
(Hoppe und Wanger, US-Patent Nr. 4.873.191); Retrovirus-vermittelten
Gentransfer in Keimbahnen (z.B. Van der Putten et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 82, 6148–615
(1985)); Gen-Targeting in embryonale Stammzellen (Thompson et al.,
Cell 56, 313–321
(1989)); Elektroporation von Embryros (Lo, Mol. Cel. Biol. 3, 1803–1814 (1983));
Spermien-vermittelten Gentransfer (Lavitrano et al., Cell 57, 717–73 (1989)).
Für einen Überblick
siehe beispielsweise US-Patent Nr. 4.736.866.
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Transgene
Tiere umfassen jene, die das Transgen nur in einem Teil ihrer Zellen
tragen („Mosaik-Tiere"). Das Transgen kann
entweder als einzelnes Transgen oder in Konkatemeren, z.B. Kopf-an-Kopf-
oder Kopf-an-Schwanz-Tandems integriert sein. Die selektive Einführung eines
Transgens in einen bestimmten Zelltyp ist ebenfalls möglich, indem
beispielsweise die Technik von Lasko et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 89, 6232–636
(1992) befolgt wird.
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Die
Expression des Transgens in transgene Tiere kann durch Standardtechniken überprüft werden. Beispielsweise
kann Southern-Blot-Analyse oder PCR-Amplifikation verwendet werden,
um die Integration des Transgens zu verifizieren. Das Ausmaß der mRNA-Expression
kann dann unter Verwendung von Techniken, wie z.B. In-situ-Hybridisierung,
Northern-Blot-Analyse, CR oder Immuncytochemie analysiert werden.
Die Tiere können
auf Anzeichen von Immunerkrankungspathologie weiter untersucht werden,
beispielsweise durch histologische Untersuchung, um die Infiltration
von Immunzellen in spezielle Gewebe zu ermitteln, oder auf die Gegenwart
von kanzerösem
oder malignem Gewebe.
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Alternativ
dazu können „Knockout"-Tiere konstruiert
werden, die ein defektes oder verändertes Gen aufweisen, das
für ein
hierin identifiziertes Polypeptid kodiert, und zwar als Resultat
der homologen Rekombination zwischen dem für das Polypeptid kodierenden
endogenen Gen und veränderter
genomischer DNA, die für
dasselbe Polypeptid kodiert, eingeführt in eine Embryonalzelle
des Tiers. Beispielsweise kann eine für ein bestimmtes Polypeptide
kodierende cDNA verwendet werden, um für dieses Polypeptid kodierende
genomische DNA nach etablierten Techniken zu klo nieren. Ein Abschnitt
der für
das bestimmte Polypeptid kodierenden genomischen DNA kann deletiert
oder durch ein anderes Gen ersetzt werden, wie z.B. durch ein Gen,
das für
einen Selektionsmarker kodiert, der verwendet werden kann, um die
Integration zu überprüfen. Typischerweise
werden mehrere Kilobasen unveränderter
flankierender DNA (sowohl an den 5'-Enden, als auch an den 3'-Enden) in den Vektor
aufgenommen (siehe z.B. Thomas und Capecchi, Cell 51, 503 (1987)
für eine
Beschreibung von Vektoren zur homologem Rekombination). Der Vektor
wird in eine embryonale Stammzelllinie (z.B. durch Elektroporation)
eingeführt,
und es werden Zellen selektiert, in denen die eingeführte DNA
homolog mit der endogenen DNA rekombiniert hat (siehe z.B. Li et
al., Cell 69, 915 (1992)). Die selektierten Zellen werden dann in
eine Blastozyste eines Tiers (z.B. einer Maus oder Ratte) injiziert,
um Aggregationshybride auszubilden (siehe z.B. Bradley, in: Teratocarcinomas
and Embryonic Stem Cells: A Practical Approach, E. J. Robertson
(Hrsg.), IRL, Oxford, S. 113–152
(1987)). Ein Hybridembryo kann dann in ein geeignetes, pseudoträchtiges
weibliches Ziehtier implantiert und der Embryo geboren werden, um
ein „Knockout"-Tier zu erzeugen. Nachkommen, die die
homolog rekombinierte DNA in ihren Keimzellen tragen, können mittels
Standardtechniken identifiziert und verwendet werden, um Tiere zu
züchten,
bei denen alle Zellen des Tiers die homolog rekombinierte DNA enthalten.
Knockout-Tiere können
beispielsweise entsprechend ihrer Fähigkeit, sich gegen gewisse
Krankheitszustände
zu wehren, sowie ihrer Entwicklung von Krankheitszuständen aufgrund
der Abwesenheit des Polypeptids charakterisiert werden.
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C. Formulierungen
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Die
hierin beschriebenen Antagonisten oder Agonisten werden vorzugsweise
in einem Träger
eingesetzt. Geeignete Träger
und ihre Formulierungen sind in Remington's Pharmaceutical Sciences, Oslo et al. (Hrsg.),
16. Aufl., Mack Publishing Co. (1980) beschrieben. Typischerweise
wird eine geeignete Menge eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes
im Träger
verwendet, um die Formulierung isotonisch zu machen. Beispiele des
Trägers
umfassen Salzlösung,
Ringer-Lösung
und Dextroselösung.
Der pH der Lösung
ist vorzugsweise von etwa 5 bis etwa 8 und bevorzugter von etwa
7,4 bis etwa 7,8. Es ist dem Fachmann auf dem Gebiet der Erfindung
für gewöhnlich offensichtlich,
dass gewisse Träger
bevorzugter sein können,
und zwar in Abhängigkeit
von z.B. Verabreichungsweg und Konzentration des verabreichten Mittels.
Der Träger
kann die Form einer lyophilisierten Formulierung oder wässrigen
Lösung
einnehmen.
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Annehmbare
Träger,
Exzipienten oder Stabilisatoren sind in den eingesetzten Dosierungen
und Konzentrationen für
Zellen und/oder Empfänger
vorzugsweise nicht toxisch und umfassen Puffer, wie z.B. Phosphat,
Citrat und andere organische Säuren;
Antioxidantien, einschließlich
Ascorbinsäure
und Methionin; Konservierungsmittel (wie z.B. Octadecyldimethylbenzylammoniumchlorid;
Hexamethoniumchlorid; Benzalkoniumchlorid, Benzethoniumchlorid;
Phenol, Butyl- oder Benzylalkohol; Alkylparabene, wie z.B. Methyl-
oder Propylparaben; Catechin; Resorcin; Cyclohexanol; 3-Pentanol;
und m-Kresol); niedermolekulare (weniger als etwa 10 Reste) Polypeptide;
Proteine, wie z.B. Serumalbumin, Gelatine oder Immunglobuline; hydrophile
Polymere, wie z.B. Polyvinylpyrrolidon; Aminosäuren, wie z.B. Glycin, Glutamin,
Asparagin, Histidin, Arginin oder Lysin; Monosaccharide, Disaccharide
und andere Kohlenhydrate, einschließlich Glucose, Mannose oder
Dextrine; Komplexbildner, wie z.B. EDTA; Zucker, wie z.B. Sucrose,
Mannit, Trehalose oder Sorbit; salzbildende Gegenionen, wie z.B.
Natrium; und/oder nichtionische Tenside, wie z.B. TWEENTM,
PLURONICSTM oder Polyethylenglykol (PEG).
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Die
Formulierung kann außerdem,
falls für
die jeweilige zu behandelnde Indikation erforderlich, mehr als eine
aktive Verbindung enthalten, vorzugsweise solche mit komplementären Aktivitäten, die
sich gegenseitig nicht nachteilig beeinflussen.
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Der
Antagonist oder Agonist kann außerdem
eingeschlossen sein, und zwar in Mikrokapseln, die beispielsweise
durch Koazervationstechniken oder durch Grenzflächenpolymerisation hergestellt
werden, beispielsweise Hydroxymethylcellulose- oder Gelatine-Mikrokapseln
bzw. Poly(methylmethacrylat)-Mikrokapseln, in kolloidalen Medikamentenabgabesystemen
(beispielsweise Liposomen, Albumin-Mikrokügelchen, Mikroemulsionen, Nanoteilchen
und Nanokapseln) oder in Makroemulsionen.
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Derartige
Techniken sind in Remington's
Pharmaceutical Sciences, 16. Aufl., A. Oslo (Hrsg.) (1980) offenbart.
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Die
zur In-vivo-Verabreichung verwendeten Formulierungen sollten steril
sein. Dies wird leicht mittels Filtration durch sterile Filtrationsmembranen
erzielt.
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Es
können
Depotpräparate
hergestellt werden. Geeignete Beispiele für Depotpräparate umfassen semipermeable
Matrices fester hydrophober Polymere, die den Antikörper enthalten,
wobei die Matrices in Form von Formteilchen, z.B. Filmen oder Mikrokapseln
vorliegen. Beispiele für
Depotmatrices umfassen Polyester, Hydrogele (beispielsweise Poly(2-hydroxyethylmethacrylat)
oder Poly(vinylalkohol)), Polylactide (US-Patent Nr. 3.773.919),
Copolymere von L-Glutaminsäure
und γ-Ethyl-L-glutamat,
nicht abbaubare Ethylen-Vinylacetat- und abbaubare Milchsäure-Glykolsäure-Copolymere,
wie z.B. das LUPRON DEPOTTM (injizierbare
Mikrokügelchen,
die aus Milchsäure-Glykolsäure-Copolymer
und Leuprolidacetat zusammengesetzt sind) und Poly-D-(–)-3-hydroxybuttersäure. Während Polymere,
wie z.B. Ethylen-Vinylacetat und Milchsäure-Glykolsäure eine Freisetzung für über 100
Tage ermöglichen,
setzen gewisse Hydrogele Proteine in kürzeren Zeiträume frei.
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D. Therapiearten
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Die
hierin beschriebenen Antagonisten- und Agonistenmoleküle sind
bei der Behandlung verschiedener Krankheitszustände, wie z.B. immunbedingten
Krankheiten oder Krebs, zweckdienlich. Diese Leiden können durch
Stimulieren oder Hemmen einer gewählten, mit TALL-1, APRIL, TACI
oder BCMA in Zusammenhang stehenden Aktivität in einem Säugetier
durch Verabreichung von einem oder mehreren Antagonisten oder Agonisten
behandelt werden.
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Die
Diagnose der verschiedenen hierin beschriebenen Krankheitszustände in Säugetieren
kann vom geübten
praktischen Arzt vorgenommen werden. Es sind auf dem Gebiet der
Erfindung Diagnosetechniken verfügbar,
die z.B. die Diagnose oder De tektion von Krebs oder immunbedingten
Krankheiten in einem Säugetier
ermöglichen.
Beispielsweise können
Krebsformen durch Techniken identifiziert werden, die Abtasten, Blutanalyse,
Röntgenstrahlen,
NMR und dergleichen umfassen, jedoch nicht darauf eingeschränkt sind.
Immunbedingte Krankheiten können
ebenfalls leicht identifiziert werden. Bei systemischer Lupus erythematodes ist
der zentrale Krankheitsvermittler die Produktion autoreaktiver Antikörper gegen
Selbst-Proteine/Gewebe und die anschließende Ausbildung immunbedingter
Entzündung.
Mehrere Organe und Systeme werden klinisch beeinträchtigt,
einschließlich
Niere, Lunge, Muskel-Skelett-System,
Schleimhaut, Auge, Zentralnervensystem, Herz-Kreislauf-System, Magen-Darm-Trakt,
Knochenmark und Blut.
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Rheumatische
Arthritis (RA) ist eine chronische, systemische, entzündliche
Autoimmunerkrankung, die hauptsächlich
die Synovialmembran mehrerer Gelenke mit resultierender Läsion der
Gelenkknorpel umfasst. Die Pathogenese ist T-Lymphozyten-abhängig und
ist mit der Produktion von Rheumafaktoren, gegen Selbst-IgG gerichteten
Auto-Antikörpern
mit resultierender Bildung von Immunkomplexen verbunden, die in Gelenkflüssigkeit
und Blut hohe Ausmaße
erlangen. Diese Komplexe im Gelenk können die ausgeprägte Infiltration
von Lymphozyten und Monozyten in die Synovialmembran und anschließende ausgeprägte Veränderungen
der Synovialmembran auslösen;
die Gelenkhöhle/Gelenkflüssigkeit
wird durch ähnliche
Zellen und zusätzlich
durch Neutrophile infiltriert. Beeinträchtigte Gewebe sind in erster
Linie die Gelenke, häufig
in symmetrischem Muster. Jedoch tritt die extraartikuläre Erkrankung
ebenfalls in zwei Hauptformen auf. Eine Form ist die Entwicklung
extraartikulärer
Läsionen
mit anhaltender fortschreitender Gelenkserkrankung und typische Läsionen von
Lungenfibrose, Vaskulitis und Hautgeschwüren. Die zweite Form extraartikulärer Erkrankung
ist das so genannte Felty-Syndrom, das spät im Verlauf der RA-Krankheit
auftritt, manchmal nachdem die Gelenkserkrankung ruhend geworden
ist, wobei es die Gegenwart von Neutropenie, Thrombocytopenie und
Splenomegalie umfasst. Dies kann von Vaskulitis in mehreren Organen
mit Bildung von Infarkten, Hautgeschwüren und Brand begleitet sein.
Patienten entwickeln außerdem
häufig
rheumatische Knötchen
im Subkutis-Gewebe, die über
den betroffenen Gelenken liegen; die Knötchen weisen im Spätstadium
nekrotische Zentren auf, die von einem gemischten entzündlichen
Zellinfiltrat umgeben sind. Andere Erscheinungsformen, die bei RA
auftreten können,
umfassen: Perikarditis, Pleuritis, Koronaritis, interstitielle Pneumonie
mit Lungenfibrose, Keratoconjunktivitis sicca und rheumatische Knötchen.
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Juvenile
chronische Arthritis ist eine chronische, idiopathische Entzündungserkrankung,
die häufig
mit einem Alter von weniger als 16 Jahren beginnt. Ihr Phänotyp hat
einige Ähnlichkeiten
mit RA; manche Patienten, die Rheumafaktor-positiv sind, werden
als juvenile rheumatische Arthritis klassifiziert. Die Krankheit
kann in drei Hauptkategorien unterteilt werden: wenige Gelenke betreffend,
mehrere Gelenke betreffend und systemisch. Die Arthritis kann schwerwiegend
sein und ist typischerweise destruktiv und führt zu Ankylose und verzögertem Wachstum.
Andere Ausprägungen
können
chronische Uveitis anterior und systemische Amyloidose umfassen.
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Spondyloarthropathien
sind eine Gruppe von Störungen
mit einigen gemeinsamen klinischen Eigenschaften und der gemeinsamen
Verbindung mit der Expression des Genprodukts HLA-B27. Die Störungen umfassen:
Spondylarthritis, Reiter-Syndrom (reaktive Arthritis), mit entzündlicher
Darmerkrankung assoziierte Arthritis, mit Psoriasis assoziierte
Spondylitis, juvenile Spondyloarthropathie und undifferenzierte
Spondyloarthropathie. Unterscheidende Merkmale umfassen Sakrokoxitis
mit oder ohne Spondylitis, entzündliche
asymmetrische Arthritis; Assoziation mit HLA-B27 (ein serologisch
definiertes Allel des HLA-B-Locus von MHC der Klasse I); Augenentzündung und
Fehlen von mit anderer Rheumaerkrankung assoziierten Autoantikörpern. Die
Zelle, die am ehesten der Schlüssel
zur Krankheitsauslösung
ist, ist der CD8+-Lymphozyt, eine Zelle, die auf Antigen
abzielt, das von MHC-Molekülen
der Klasse I präsentiert
wird. CD8+-T-Zellen können gegen das Klasse-I-MHC-Allel
HLA-B27 reagieren, als ob es ein fremdes Peptid wäre, das
von MHC-Molekülen
der Klasse I exprimiert wird. Es ist die Hypothese aufgestellt worden,
dass ein Epitop von HLA-B27 ein bakterielles oder anderes mikrobielles
antigenes Epitop nachahmen und daher eine CD8+-T-Zellen-Reaktion
auslösen
könnte.
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Systemische
Sklerose (Skleroderma) hat eine unbekannte Ätiologie. Ein Kennzeichen der
Krankheit ist die Verhärtung
der Haut; wahrscheinlich wird dies durch einen aktiven Entzündungsprozess
ausgelöst. Skleroderma
kann lokal oder systemisch auftreten; Gefäßverletzungen sind häufig und
Endothelzellenverletzung in den Mikrogefäßen ist ein frühes und
bedeutsames Ereignis bei der Entwicklung von systemischer Sklerose;
die Gefäßverletzung
kann immunvermittelt sein. Eine immunologische Basis ist durch die
Gegenwart einkerniger Zellinfiltrate in den Hautläsionen und
die Gegenwart von Anti-Kern-Antikörpern in vielen Patienten impliziert.
ICAM-1 ist an der Zelloberfläche
von Fibroblasten bei Hautläsionen
häufig
upreguliert, was nahe legt, dass eine Wechselwirkung von T-Zellen
mit diesen Zellen eine Rolle bei der Pathogenese der Krankheit spielen
könnte.
Andere beteiligte Organe umfassen: den Magen-Darm-Trakt: Glattmuskelatrophie
und Fibrose, resultierend in abnormaler Peristaltik/Motilität; Niere:
konzentrische subendotheliale Intimaproliferation, die die kleinen
Bogenarterien und Interlobulararterien mit resultierendem verminderten
Nierenrindenblutfluss beeinträchtigen,
resultiert in Proteinurie, Azothermie und Bluthochdruck; Skelettmuskel:
Atrophie, interstitielle Fibrose; Entzündung; Lunge: interstitielle
Pneumonie und interstitielle Fibrose; und Herz: Kontraktionsringnekrose, Vernarbung/Fibrose.
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Idiopathische
entzündliche
Myopathien einschließlich
Dermatomyositis, Polymyositis und andere sind Störungen chronischer Muskelentzündung unbekannter Ätiologie,
die in Muskelschwäche
resultiert. Muskelverletzung/Entzündung ist häufig symmetrisch und progressiv.
Autoantikörper
sind mit den meisten Formen assoziiert. Diese Myositis-spezifischen
Autoantikörper
richten sich gegen und hemmen die Funktion von an der Proteinsynthese
beteiligten Komponenten, Proteinen und RNAs.
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Das
Sjögren-Syndrom
tritt infolge immunvermittelter Entzündung und anschließender funktioneller Zerstörung der
Tränendrüsen und
Speicheldrüsen
auf. Die Krankheit kann mit entzündlichen
Bindegewebserkrankungen assoziiert oder davon begleitet sein. Die
Krankheit ist mit der Produktion von Autoantikörpern gegen Ro- und La-Antigene verbunden,
wobei beide kleine RNA-Proteinkomplexe sind. Läsionen resultieren in Keratoconjunktivitis
sicca, Xerostomie mit anderen Ausprägungen oder Be gleiterscheinungen,
einschließlich biliärer Leberzirrhose,
peripherer oder sensorischer Neuropathie und tastbarer Purpurn.
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Systemische
Gefäßentzündungen
sind Krankheiten, bei denen die primäre Läsion Entzündung und anschließender Schaden
an Blutgefäßen ist,
der in Ischämie/Nekrose/Degeneration
von durch die beeinträchtigten
Gefäße versorgten
Geweben und in manchen Fällen
letztlich in Endorganfunktionsstörung
resultiert. Gefäßentzündungen
können
auch als sekundäre
Läsion
oder Folgeerscheinung anderer Immun-Entzündungs-vermittelter Krankheiten
auftreten, wie z.B. rheumatischer Arthritis, systemischer Sklerose
usw., insbesondere bei Krankheiten, die auch mit der Bildung von
Immunkomplexen verbunden sind. Krankheiten in der Gruppe der primären systemischen
Gefäßentzündungen
umfassen: systemische nekrotisierende Vaskulitis: Polyarteritis
nodosa, allergische Angiitis und Granulomatose, Polyangiitis; Wegener-Granulomatose;
lymphomatoide Granulomatose; und Riesenzellenarteritis. Sonstige
Gefäßentzündungen
umfassen: mukokutanes Lymphknotensyndrom (MLNS oder Kawasaki-Krankheit),
isolierte CNS-Vaskulitis, Behet-Krankheit, Thromboangiitis obliterans
(Buerger'sche Krankheit)
und kutane nekrotisierende Venulitis. Es wird angenommen, dass der
pathogene Mechanismus der meisten aufgezählten Gefäßentzündungstypen in erster Linie
die Ablagerung von Immunglobulinkomplexen in der Gefäßwand und
anschließende
Auslösung
einer entzündlichen Reaktion
entweder über
ADCC, Komplementaktivierung oder beide ist.
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Sarkoidose
ist ein Leiden unbekannter Ätiologie,
das durch Anwesenheit von epithelartigen Granulomen in nahezu allen
Geweben im Körper
gekennzeichnet ist; Beteiligung der Lunge ist am häufigsten.
Die Pathogenese umfasst die Beständigkeit
von aktivierten Makrophagen und Lymphzellen an Krankheitsstellen
mit anschließender
chronischer Folgekrankheit, die aus der Freisetzung von lokal und
systemisch aktiven Produkten resultiert, die von diesen Zelltypen
freigesetzt werden.
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Hämolytische
Autoimmun-Anämie
einschließlich
hämolytische
Autoimmun-Anämie,
Immunpancytopenie und paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie ist ein Resultat
der Produktion von Antikörpern,
die mit Antigenen reagieren, die an der Oberfläche roter Blutzellen (und in
manchen Fällen
an anderen Blutzellen, auch einschließlich Blutplättchen)
exprimiert werden und spiegelt die Entfernung dieser Antikörperbeschichteten Zellen über Komplement-vermittelte
Lyse und/oder ADCC/Fc-Rezeptor-vermittelte Mechanismen wider.
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Bei
Autoimmun-Thrombocytopenie, einschließlich thrombocytopenischer
Purpura und immunvermittelter Thrombocytopenie unter anderen klinischen
Umständen
tritt Blutplättchen-Zerstörung/Entfernung
als Resultat von entweder Antikörper-
oder Komplement-Anhaftung an Blutplättchen und anschließender Entfernung
durch Komplement-Lyse, ADCC- oder FC-Rezeptor-vermittelte Mechanismen
auf.
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Thyreoiditis,
einschließlich
Graves-Krankheit, Hashimoto-Thyreoiditis, juvenile lymphozytäre Thyreoiditis
und atrophische Thyreoiditis sind das Resultat einer Autoimmunreaktion
gegen Schilddrüsen-Antigene
mit Produktion von Antikörpern,
die mit in der Schilddrüse
vorhandenen Proteinen reagieren und häufig für diese spezifisch sind. Es
existieren experimentelle Modelle einschließlich spontane Modelle: Ratten
(BUF- und BB-Ratten) und Hühner
(Obese-Hühnerstamm);
induzierbare Modelle: Immunisierung von Tieren mit entweder Thyroglobulin,
mikrosomalem Schilddrüsenantigen
(Schilddrüsen-Peroxidase).
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Diabetes
mellitus vom Typ I oder Insulin-abhängiger Diabetes ist die autoimmune
Zerstörung
von Insel-β-Zellen
des Pankreas; diese Zerstörung
wird von Autoantikörpern
und autoreaktiven T-Zellen vermittelt. Antikörper gegen Insulin oder den
Insulinrezeptor können
ebenfalls den Phänotyp
der Insulin-Nichtreaktivität hervorrufen.
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Immunvermittelte
Nierenkrankheiten, einschließlich
Glomerulonephritis und tubulointerstitielle Nephritis sind das Resultat
von Antikörper-
oder T-Lymphozyten-vermittelter Verletzung von Nierengewebe entweder direkt
als Resultat der Produktion von autoreaktiven Antikörpern oder
T-Zellen gegen Nierenantigene oder indirekt als Resultat der Ablagerung
von Antikörpern
und/oder Immunkomplexen in der Niere, die gegen andere, Nicht-Nieren-Antigene
reaktiv sind. Folglich können
andere immun vermittelte Krankheiten, die in der Bildung von Immunkomplexen
resultieren, ebenfalls die immunvermittelte Nierenkrankheit als
indirekte Folgekrankheit auslösen.
Sowohl direkte, als auch indirekte Immunmechanismen resultieren
in einer entzündlichen
Reaktion, die die Entwicklung einer Läsion in Nierengeweben mit resultierender
Beeinträchtigung
der Organfunktion hervorruft/auslöst, die in manchen Fällen zum
Nierenversagen fortschreitet. Humorale sowie zelluläre Mechanismen
können
an der Pathogenese von Läsionen
beteiligt sein.
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Es
wird angenommen, das Demyelinisationskrankheiten des zentralen und
peripheren Nervensystems, einschließlich multiple Sklerose; idiopathische
demyelinisierende Polyneuropathie oder Guillain-Barré-Syndrom;
und chronische entzündliche
demyelinisierende Polyneuropathie eine autoimmune Basis aufweisen
und als Resultat einer Schädigung
von Oligodendrozyten oder Myelin direkt zu Nervendemyelinisation
führen.
Bei MS gibt es Belege, die nahe legen, dass die Auslösung und
das Fortschreiten der Krankheit von T-Lymphozyten abhängen. Multiple
Sklerose ist eine Demyelinisationskrankheit, die von T-Lymphozyten
abhängt
und entweder einen rezidiven-nachlassenden Verlauf oder einen chronischen
progressiven Verlauf aufweist. Die Ätiologie ist unbekannt; jedoch
tragen Virusinfektionen, genetische Veranlagung, Umwelt und Autoimmunität alle dazu
bei. Läsionen
enthalten Infiltrate von vorwiegend T-Lymphozyten-vermittelten Mikrogliazellen
und infiltrierenden Makrophagen; Cd4+-T-Lymphozynten
sind der vorwiegende Zelltyp bei Läsionen. Der Mechanismus des
Absterbens von Oligodendrozyten-Zellen und der anschließenden Demyelinisation
ist nicht bekannt, wird jedoch wahrscheinlich von T-Lymphozyten
gesteuert.
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Entzündliche
und fibrotische Lungenkrankheit, einschließlich eosinophile Pneumonien;
idiopathische Lungenfibrose und exogene allergische Alveolitis könnten eine
fehlregulierte immunentzündliche
Reaktion umfassen. Die Hemmung dieser Reaktion wäre von therapeutischem Nutzen.
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Autoimmun-
oder immunvermittelte Hautkrankheit, einschließlich Hautblasenerkrankungen,
Erythema multiforme und Kontaktdermatitis werden durch Autoantikörper vermittelt,
deren Entstehung von T-Lymphozyten abhängig ist.
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Psoriasis
ist eine T-Lymphozyten-vermittelte Krankheit. Läsionen enthalten Infiltrate
von T-Lymphozyten, Makrophagen und Antigen-verarbeitenden Zellen
und einigen Neutrophilen.
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Allergische
Krankheiten, einschließlich
Asthma; allergische Rhinitis; atopische Dermatitis; Nahrungsmittelallergie;
und Urtikaria sind von T-Lymphozyten abhängig. Diese Krankheiten werden
vorwiegend durch T-Lymphozyten-induzierte Entzündung, IgE-vermittelte Entzündung oder
einer Kombination aus beiden vermittelt.
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Mit
Transplantationen in Verbindung stehende Krankheiten, einschließlich Transplantatabstoßung, Transplantat-gegen-Empfänger-Krankheit
(GVDH) sind von T-Lymphozyten
abhängig;
Hemmung der T-Lymphozytenfunktion wirkt meliorativ.
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Andere
Krankheiten, bei denen eine Intervention der Immun- und/oder Entzündungsreaktion
von Nutzen ist, sind infektiöse
Krankheiten, einschließlich,
jedoch nicht eingeschränkt
auf Virusinfektion (einschließlich,
jedoch nicht eingeschränkt
auf AIDS, Hepatitis A, B, C, D, E), bakterielle Infektion, Pilzinfektionen
und Protozoen- und Parasiteninfektionen (Moleküle (oder Derivate/Agonisten),
die MLR stimulieren, können
therapeutisch eingesetzt werden, um die Immunreaktion auf infektiöse Reagenzien
zu verstärken),
Immundefizienzkrankheiten (Moleküle/Derivate,
Agonisten, die MLR stimulieren, können therapeutisch eingesetzt
werden, um die Immunreaktion für
Leiden vererbter, erworbener, infektiös induzierter (wie bei HIV-Infektion)
oder iatrogener (d.h. durch Chemotherapie) Immundefizienz zu verstärken) und
Neoplasie.
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Der/die
Antagonist(en) oder Agonist(en) kann/können nach bekannten Verfahren
verabreicht werden, wie z.B. durch intravenöse Verabreichung als Bolus
oder durch kontinuierliche Infusion über einen Zeitraum, durch intramuskuläre, intraperitoneale,
intrazerebrospinale, subkutane, intraartikuläre, infrasynoviale, intrathekale,
orale, topische oder inhalatorische Wege.
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Gegebenenfalls
kann die Verabreichung durch Minipumpeninfusion unter Verwendung
verschiedener erhältlicher
Vorrichtungen durchgeführt
werden. Die Antagonis ten oder Agonisten können auch unter Anwendung von
Gentherapietechniken eingesetzt werden, die auf dem Gebiet der Erfindung
beschrieben worden sind.
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Wirksame
Dosierungen und Regime für
die Verabreichung von Antagonisten oder Agonisten können empirisch
ermittelt werden und derartige Ermittlungen können vom Fachmann auf dem Gebiet
der Erfindung vorgenommen werden. Es können einzelne oder mehrere
Dosierungen eingesetzt werden. Es wird gegenwärtig angenommen, dass eine
wirksame Dosis oder Menge von alleine verwendetem Antagonist oder
Agonist im Bereich von etwa 1 μg/kg
bis etwa 100 mg/kg Körpergewicht
oder mehr pro Tag liegen kann. Eine zwischenartliche Skalierung
von Dosierungen kann auf eine Weise durchgeführt werden, wie sie auf dem
Gebiet der Erfindung bekannt ist, z.B. wie sie in Mordenti et al.,
Pharmaceut. Res. 8, 1351 (1991) offenbart ist.
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Wenn
die In-vivo-Verabreichung eines Agonisten oder Antagonisten davon
eingesetzt wird, können normale
Dosismengen von etwa 10 ng/kg bis zu 100 mg/kg Säugetierkörpergewicht oder mehr pro Tag,
vorzugsweise etwa 1 μg/kg/Tag
bis 10 mg/kg/Tag in Abhängigkeit
vom Verabreichungsweg variieren.
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Anleitungen
bezüglich
bestimmter Dosierungen und Verfahren der Abgabe werden in der Literatur
bereitgestellt; siehe beispielsweise die US-Patente Nr. 4.657.760;
5.206.344; oder 5.225.212. Es wird erwartet, dass unterschiedliche
Formulierungen für
unterschiedliche Behandlungsverbindungen und unterschiedliche Störungen wirksam
sein werden, dass die Verabreichung, die beispielsweise auf ein
Organ oder Gewebe abzielt, die Abgabe auf eine Weise erfordern könnte, die
sich von der an ein anderes Organ oder Gewebe unterscheidet. Dem
Fachmann auf dem Gebiet der Erfindung ist verständlich, dass die Dosierung
von Antagonist oder Agonist, die verabreicht werden muss, beispielsweise
abhängt
vom Säugetier,
das den Antagonisten oder Agonisten erhält, dem Weg der Verabreichung
und anderen Medikamenten oder Therapien, die dem Säugetier verabreicht
werden.
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In
Abhängigkeit
vom Zelltyp und/oder von der Schwere der Krankheit ist 1 μg/kg bis
15 mg/kg (z.B. 0,1–20
mg/kg) Antagonist-Antikörper
oder Agonist-Antikörper
eine anfängliche
Kandidatdosis zur Verabreichung, ob sie beispielsweise durch eine
oder mehrere gesonderte Verabreichungen oder durch kontinuierliche Infusion
verabreicht wird. Eine typische Tagesdosierung kann von etwa 1 μg/kg bis
100 mg/kg oder mehr in Abhängigkeit
von den oben erwähnten
Faktoren reichen. Für
wiederholte Verabreichungen über
mehrere Tage oder länger
wird die Behandlung in Abhängigkeit
vom Leiden aufrechterhalten, bis eine gewünschte Unterdrückung von
Krankheitssymptomen auftritt. Jedoch können andere Dosisregime zweckdienlich
sein.
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Gegebenenfalls
kann vor der Verabreichung eines jeglichen Antagonisten oder Agonisten
das Säugetier
oder der Patient getestet werden, um Ausmaße oder Aktivitäten von
TALL-1 oder APRIL, oder TACI oder BCMA zu ermitteln. Derartige Tests
können
mittels ELISA oder FACS von Serumproben oder Peripherblutleukozyten
durchgeführt
werden.
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Es
kann ein einziger Typ von Antagonist oder Agonist in den Verfahren
eingesetzt werden. Beispielsweise kann ein TALL-1-Antagonist, wie
z.B. ein TACI-Rezeptor-Immunadhäsinmolekül verabreicht
werden. Alternativ dazu kann der geübte Praktiker sich dafür entscheiden,
eine Kombination von Antagonisten oder Agonisten in den Verfahren
einzusetzen, z.B. eine Kombination eines TACI-Rezeptor-Immunadhäsins und
eines Anti-APRIL-Antikörpers.
Es kann außerdem
wünschenswert
sein, einen Doppelantagonisten einzusetzen, d.h. einen Antagonisten,
der sowohl TALL-1, als auch APRIL hemmt oder blockiert. Ein derartiges
Antagonistenmolekül
kann beispielsweise an Epitope binden, die unter TALL-1 und APRIL,
oder TACI und BCMA konserviert sind.
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Es
ist auch vorgesehen, dass noch weitere Therapien in den Verfahren
eingesetzt werden können.
Die eine Therapie oder mehreren anderen Therapien können die
Verabreichung von Strahlentherapie, Cytokin(en), wachstumshemmenden/-m
Mittel(n), chemotherapeutischen/-m Mittel(n), cytotoxischen/-m Mittel(n), Tyrosinkinase-Inhibitoren, ras-Farnesyltransferaseinhibitoren,
Angiogeneseinhibitoren und Cyclin abhängigen Kinaseinhibitoren umfassen,
die auf dem Gebiet der Erfindung bekannt und im obigen Abschnitt
I genau beschrieben sind, sind jedoch nicht darauf beschränkt. Zusätzlich können Therapien
auf Basis therapeutischer Antikörper
eingesetzt werden, die auf Tumorantigene abzielen, wie z.B. RituxanTM oder HerceptinTM sowie
antiangiogene Antikörper,
wie z.B. Anti-VEGF.
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Herstellungs-
und Dosierungsschemata für
chemotherapeutische Mittel können
nach den Anleitungen des Herstellers oder wie vom geübten Praktiker
ermittelt verwendet werden. Herstellungs- und Dosierungsschemata
für eine
derartige Chemotherapie werden auch in Chemotherapy Service, M.
C. Perry (Hrsg.), Williams & Wilkins,
Baltimore, MD, USA (1992) beschrieben. Das chemotherapeutische Mittel
kann der Verabreichung von z.B. einem Antagonisten vorangehen oder
folgen oder kann gleichzeitig damit verabreicht werden. Der Antagonist
kann außerdem
mit einer Anti-Östrogen-Verbindung,
wie z.B. Tamoxifen oder einem Anti-Progesteron, wie z.B. Onapriston
(siehe EP-A-616.812) in Dosierungen kombiniert werden, die für derartige
Moleküle
bekannt sind.
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Es
kann wünschenswert
sein, außerdem
Antikörper
gegen andere Antigene zu verabreichen, wie z.B. Antikörper, die
an CD20, CD11a, CD18, CD40, ErbB2, EGFR, ErbB3, ErbB4 oder Gefäßendothelfaktor
(VEGF) binden. Alternativ dazu oder zusätzlich können dem Patienten zwei oder
mehr Antikörper
mit verabreicht werden, die dasselbe oder zwei verschiedene hierin
offenbarte Antigene binden. Manchmal kann es vorteilhaft sein, dem
Patienten außerdem
ein oder mehrere Cytokine zu verabreichen. Die Antagonisten hierin
können zusammen
mit einem wachstumshemmenden Mittel verabreicht werden. Beispielsweise
kann das wachstumshemmende Mittel zuerst verabreicht werden, gefolgt
von einem Antagonisten der vorliegenden Erfindung.
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Der
Antagonist oder Agonist (und eine oder mehrere andere Therapien)
können
gleichzeitig oder hintereinander verabreicht werden. Nach der Verabreichung
von Antagonist oder Agonist können
behandelte Zellen in vitro analysiert werden. Wenn eine In-vivo-Behandlung
erfolgt ist, kann ein behandeltes Tier auf verschiedene Arten beobachtet
werden, die dem geübten
Praktiker wohlbekannt sind. Beispielsweise können Marker der B-Zellenaktivität, wie z.B.
Ig-Produktion (nichtspezifisch oder antigenspezifisch) getestet
werden.
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III. Screeningverfahren
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Es
können
Verfahren zum Screenen von Molekülen
durchgeführt
werden, um jene zu identifizieren, die als Agonisten oder Antagonisten
der APRIL/TACI/BCMA-Wechselwirkung oder TALL-1/TACI/BCMA-Wechselwirkung
agieren können.
Derartige Moleküle
können
kleine Moleküle
oder Polypeptide, einschließlich
Antikörper
umfassen. Beispiele von kleinen Molekülen umfassen, sind jedoch nicht
eingeschränkt
auf kleine Peptide oder peptidähnliche
Moleküle,
vorzugsweise lösliche
Peptide und synthetische organische oder anorganische Nicht-Peptidyl-Verbindungen.
Die Screeningtests für
Medikamentkandidaten sind konstruiert, um Verbindungen oder Moleküle zu identifizieren,
die die hierin identifizierten Liganden- oder Rezeptorpolypeptide
binden oder komplexieren oder die Wechselwirkung dieser Polypeptide
mit anderen Zellproteinen anderweitig stören. Derartige Screeningtests
werden Tests umfassen, die dem Hochdurchsatz-Screening chemischer
Bibliotheken zugänglich
sind, was sie insbesondere zur Identifizierung von kleinen Medikamentkandidatmolekülen geeignet
macht.
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Die
Tests können
in einer Vielzahl von Formaten durchgeführt werden, einschließlich Protein-Protein-Bindungstests,
biochemische Screeningtests, Immuntests und auf Zellen basierende
Tests, die alle auf dem Gebiet der Erfindung gut beschrieben sind.
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Tests
auf beispielsweise Antagonisten haben gemein, dass sie das Kontaktieren
des Medikamentkandidaten mit einem hierin identifizierten Liganden-
oder Rezeptorpolypeptid unter Bedingungen und für einen Zeit erfordern, die
ausreichen, um die Wechselwirkung dieser beiden Komponenten zu ermöglichen.
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Bei
Bindungstests ist die Wechselwirkung die Bindung und der gebildete
Komplex kann im Reaktionsgemisch nachgewiesen oder isoliert werden.
In einer speziellen Ausführungsform
wird das hierin identifizierte Liganden- oder Rezeptorpolypeptid
oder der Medikamentkandidat an einer Festphase, z.B. auf einer Mikrotiterplatte
durch kovalente oder nicht-kovalente Anhaftung immobilisiert. Eine
nicht-kovalente Anhaftung wird im Allgemeinen erzielt, indem die
Festphasenoberfläche
mit einer Lösung
des Liganden- oder Rezeptßrpolypeptids
beschichtet und getrocknet wird. Alternativ dazu kann ein immobilisierter
Antikörper,
z.B. ein für
das zu immobilisierende Liganden- oder Rezeptorpolypeptid spezifischer
monoklonaler Antikörper
verwendet werden, um es an einer festen Oberfläche zu verankern. Der Test
wird durchgeführt,
indem die nicht-immobilisierte Komponente, die durch einen nachweisbaren
Marker markiert sein kann, der immobilisierten Komponente, z.B.
der die verankerte Komponente enthaltenden, beschichteten Oberfläche zugegeben
wird. Wenn die Reaktion beendet ist, werden die nicht umgesetzten
Komponenten z.B. durch Waschen entfernt und die an der festen Oberfläche verankerten
Komplexe nachgewiesen. Wenn die ursprünglich nicht immobilisierte
Komponente einen nachweisbaren Marker trägt, zeigt der Nachweis von
an der Oberfläche
immobilisiertem Marker an, dass eine Komplexierung aufgetreten ist.
Wenn die ursprünglich
nicht-immobilisierte Komponente keinen Marker trägt, kann die Komplexierung
beispielsweise durch Verwendung eines markierten, den immobilisierten Komplex
spezifisch bindenden Antikörpers
nachgewiesen werden.
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Falls
die Kandidatverbindung mit einem bestimmten hierin identifizierten
Liganden- oder Rezeptorpolypeptid
wechselwirkt, jedoch nicht daran bindet, kann seine Wechselwirkung
mit diesem Polypeptid durch Verfahren getestet werden, die zum Nachweis
von Protein-Protein-Wechselwirkungen wohlbekannt sind. Derartige
Tests umfassen herkömmliche
Ansätze,
wie z.B. Vernetzung, Co-Immunpräzipitation
und Co-Reinigung über Gradienten
oder chromatographische Säulen.
Zusätzlich
können
Protein-Protein-Wechselwirkungen durch Verwenden eines auf Hefe
basierenden genetischen Systems beobachtet werden, das von Fields
und Mitarbeitern beschrieben (Fields und Song, Nature (London) 340,
245–246
(1989); Chien et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88, 9578–9582 (1991))
und von Chevray und Nathans, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89, 5789–5793 (1991)
offenbart wurde. Viele Transkriptionsaktivatoren, wie z.B. GAL4
bestehen aus zwei physisch unterschiedlichen modularen Domä nen, wovon
eine als die DNA-bindende Domäne
agiert und die andere als Transkriptionsaktivierungsdomäne wirkt.
Das in den vorhergehenden Veröffentlichungen
beschriebene Hefeexpressionssystem (in Allgemeinen als „Zweihybridsystem" bezeichnet) macht
sich diese Eigenschaft zunutze und setzt zwei Hybridproteine ein,
wobei in einem davon das Zielprotein an die DNA-Bindungsdomäne von GAL4
fusioniert ist und im anderen die aktivierenden Kandidatproteine
an die Aktivierungsdomäne
fusioniert sind. Die Expression eines GAL1-lacZ-Reportergens unter
der Kontrolle eines GAL4-aktivierten Promotors hängt von der Wiederherstellung
von GAL4-Aktivität über Protein-Protein-Wechselwirkung
ab. Wechselwirkende Polypeptide enthaltende Kolonien werden mit
einem chromogenen Substrat für β-Galactosidase nachgewiesen.
Ein vollständiges
Set (MATCHMAKERTM) zur Identifizierung von
Protein-Protein-Wechselwirkungen zwischen zwei bestimmten Proteinen
unter Verwendung der Zweihybridtechnik ist im Handel von Clontech
erhältlich.
Dieses System kann auch erweitert werden, um Proteindomänen zu kartieren,
die an spezifischen Proteinwechselwirkungen beteiligt sind sowie
um Aminosäurereste
genau zu bestimmen, die für
diese Wechselwirkungen entscheidend sind.
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Verbindungen
und Moleküle,
die die Wechselwirkung eines hierin identifizierten Liganden- oder
Rezeptorpolypeptids und anderer intra- und extrazellulärer Komponenten
stören,
können
wie folgt getestet werden: üblicherweise
wird ein Reaktionsgemisch hergestellt, das das Produkt des Gens
und die intra- oder extrazelluläre
Komponente unter Bedingungen und für eine Zeit enthält, die
die Wechselwirkung und Bindung der beiden Produkte ermöglichen.
Um die Fähigkeit
einer Kandidatverbindung zu testen, die Bindung zu hemmen, wird
die Reaktion in Abwesenheit und Anwesenheit der Testverbindung durchgeführt. Zusätzlich kann
ein Placebo einem dritten Reaktionsgemisch zugesetzt werden, um
als positive Kontrolle zu dienen. Die Bindung (Komplexbildung) zwischen
der Testverbindung und der im Gemisch vorhandenen intra- oder extrazellulären Komponente
wird wie hierin oben beschrieben überprüft. Die Bildung eines Komplexes
in der/den Kontrollreaktion(en), nicht jedoch im die Testverbindung
enthaltenden Reaktionsgemisch weist darauf hin, dass die Testverbindung
die Wechselwirkung der Testverbindung und seines Reaktionspartners
stört.
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Um
auf Antagonisten zu testen, kann das Liganden- oder Rezeptorpolypeptid
einer Zelle zusammen mit der auf eine bestimmte Aktivität zu screenenden
Verbindung zugegeben werden, wobei die Fähigkeit der Verbindung, die
Aktivität
von Interesse in Gegenwart des Liganden- oder Rezeptorpolypeptids
zu hemmen, anzeigt, dass die Verbindung ein Antagonist gegen das
Liganden- oder Rezeptorpolypeptid ist. Alternativ dazu können Antagonisten
detektiert werden, indem das Liganden- oder Rezeptorpolypeptid und
ein möglicher
Antagonist mit membrangebundenen Polypeptidrezeptoren oder rekombinanten
Rezeptoren unter geeigneten Bedingungen für einen kompetitiven Hemmtest
kombiniert wird. Das Liganden- oder Rezeptorpolypeptid kann markiert
sein, wie z.B. durch Radioaktivität, sodass die Anzahl von an
den Rezeptor gebundenen Polypeptidmolekülen verwendet werden kann,
um die Wirksamkeit des möglichen
Antagonisten zu ermitteln. Das für
den Rezeptor kodierende Gen kann durch zahlreiche Verfahren identifiziert
werden, die dem Fachmann auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind,
beispielsweise mittels Liganden-Panning und FACS-Sortierung. Coligan
et al., Current Protocols in Immun. 1(2), Kap. 5 (1991). Vorzugsweise
wird Expressionsklonierung eingesetzt, worin polyadenylierte RNA
aus einer Zelle präpariert
wird, die auf das Liganden- oder Rezeptorpolypeptid reaktiv ist,
und eine aus dieser RNA erzeugte cDNA-Bibliothek wird in Pools unterteilt
und verwendet, um COS-Zellen oder andere Zellen zu transfizieren,
die nicht auf das Liganden- oder Rezeptorpolypeptid reagieren. Transfizierte
Zellen, die auf Glasobjektträgern
gezüchtet
werden, werden dem markierten Liganden- oder Rezeptorpolypeptid
ausgesetzt. Das Liganden- oder Rezeptorpolypeptid kann auf zahlreiche
Arten, einschließlich
Iodierung oder Aufnahme einer Erkennungsstelle für eine ortsspezifische Proteinkinase
markiert werden. Nach Fixierung und Inkubation werden die Objektträger der
autoradiographischen Analyse unterzogen. Positive Pools werden identifiziert
und es werden Sub-Pools hergestellt und unter Verwendung eines interaktiven
Sub-Pooling- und
wiederholten Screening-Prozesses wiederholt transfiziert, was letztendlich
in einem einzigen Klon resultiert, der für den mutmaßlichen Rezeptor kodiert.
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Als
alternativer Ansatz kann ein markiertes Liganden-Polypeptid über Photoaffinität mit einer
Zellmembran oder Extraktpräparaten
verbunden werden, die das Rezeptormolekül exprimieren. Vernetztes Material wird
mittels PAGE aufgelöst
und Röntgenfilm
damit belichtet. Der den Rezeptor enthaltende markierte Komplex
kann herausgeschnitten, in Peptidfragmente aufgelöst und Protein-Mikrosequenzierung
unterzogen werden. Die aus der Mikrosequenzierung erlangte Aminosäuresequenz
kann üblicherweise
verwendet werden, um einen Satz degenerierter Oligonucleotidsonden
zu konstruieren, μm
eine cDNA-Bibliothek zu screenen, um das für den mutmaßlichen Rezeptor kodierende
Gen zu identifizieren.
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IV. Fertigartikel
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Es
wird ein Fertigartikel beschrieben, der für die Behandlung der oben beschriebenen
Störungen zweckdienliche
Materialien enthält.
Der Fertigartikel umfasst einen Behälter und ein Etikett. Geeignete
Behälter
umfassen beispielsweise Flaschen, Fläschchen, Spritzen und Teströhrchen.
Die Behälter
können
aus einer Reihe von Materialien bestehen, wie z.B. Glas oder Kunststoff.
Der Behälter
enthält
eine Zusammensetzung, die zur Behandlung des Leidens wirksam ist,
und kann eine sterile Einfüllöffnung aufweisen
(beispielsweise kann der Behälter
ein Beutel für
intravenöse
Lösungen
oder ein Fläschchen
sein, das einen von einer Injektionsnadel durchstechbaren Stopfen
aufweist). Die aktiven Mittel in der Zusammensetzung können TALL-1-Antagonist(en)
oder APRIL-Antagonist(en), oder TACI-Agonist(en) oder BCMA-Agonist(en)
umfassen. Das Etikett, das am Behälter angebracht oder mit ihm
verbunden ist, weist darauf hin, dass die Zusammensetzung zur Behandlung
des Leidens der Wahl verwendet wird. Der Fertigartikel kann außerdem einen
zweiten Behälter
umfassen, der einen pharmazeutisch annehmbaren Puffer, wie z.B.
phosphatgepufferte Salzlösung,
Ringer-Lösung
und Dextroselösung
umfasst. Er kann außerdem
andere Materialien umfassen, die vom wirtschaftlichen und Nutzerstandpunkt
wünschenswert
sind, einschließlich
andere Puffer, Verdünner,
Filter, Nadeln, Spritzen und Packungsbeilagen mit Gebrauchsanweisungen.
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Die
folgenden Beispiele werden zur Illustration und nicht als Einschränkung bereitgestellt.
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Beispiel 1
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Identifizierung und Expressionsklonierung
von TACI einem Rezeptor für
den TALL-1-Liganden
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Ein
Hybridprotein, das als „AP-TALL-1" bezeichnet wird,
wurde unter Verwendung von alkalischer Phosphatase (AP) aus menschlicher
Plazenta hergestellt, die an den N-Terminus eines aus den Aminosäuren 136–285 bestehenden,
in 3 gezeigten TALL-1-Polypeptids fusioniert war.
Die AP wurde durch PCR-Amplifikation unter Verwendung von pAPtag-5
(Genehunter Corporation) als Templat erhalten und in den Expressionsvektor
pCMV-1-Flag (Sigma) mit AP am N-Terminus von TALL-1 fusioniert und
kloniert. AP-TALL-1 wurde vorübergehend
transfiziert (unter Verwendung von Lipofectamin-Reagens; Gibco-BRL)
und in menschlichen embryonalen Nieren-293-Zellen (ATCC) exprimiert. AP-TNF-α (Pennica
et al., siehe unten) wurde auf ähnliche Weise
hergestellt. AP-EDA (umfassend die Aminosäuren 241–391 von EDA; Srivastava et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94, 13069–13074 (1997)) wurde ebenfalls
auf ähnliche
Weise hergestellt. Das konditionierte Medium aus den transfizierten
293-Zellen wurde filtriert (0,45 μm),
bei 4°C
in einem 20 mM Hepes (pH 7,0) und 1 mM Natriumazid enthaltenden
Puffer gelagert und für
anschließende
Zellfärbeverfahren
verwendet.
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Außerdem wurde
eine N-terminate Flag-markierte Form von TALL-1 in einem pCMV-1-Flag-Vektor konstruiert.
Um die Trimerisierung dieses Flag-markierten TALL-1-Konstrukts zu fördern, wurde
eine trimere Form der Leucin-Zipper-Sequenz (Science 262, 1401–1407 (1993))
zwischen dem Flag-Marker und dem TALL-1 (bestehend aus den Aminosäuren 136–285 aus 3)
insertiert und dieses Konstrukt als „Flag-LZP-TALL-1" bezeichnet. Flag-LZP-TALL-1 wurde unter
Verwendung von M2-Agarosegel (Sigma) aus serumfreiem Medium von
293-Zellen gereinigt, die mit dem Flag-LZP-TALL-1 exprimierenden
Plasmid transfiziert waren.
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AP-Reaktivität konnte
leicht nachgewiesen werden, wenn AP-TALL-1-konditioniertes Medium,
nicht jedoch Kontroll-AP-konditioniertes Medium auf IM-9-Zellen
(ATCC) angewendet wurde, von denen gezeigt worden ist, dass sie
hohe Ausmaße
an TALL-1-Bindungsaktivität zeigen
(Daten nicht dargestellt). Das gereinigte Flag-LZP-TALL-1 band auch
an die IM-9-Zellen, wie mittels FACS-Analyse ermittelt wurde (Daten
nicht dargestellt). Es ist von Bedeutung, dass die Bindung von AP-TALL-1
an IM-9-Zellen durch Vorinkubation mit gereinigtem Flag-LZP-TALL-1,
nicht jedoch mit gereinigtem TNF-α (hergestellt
im Wesentlichen wie in Pennica et al., Nature 312, 724–729 (1984)
beschrieben) wirksam blockiert wurde, was nahe legt, dass beide
Formen von TALL-1 funktionstüchtig
waren und die entsprechende Bindung von AP-TALL-1 und Flag-LZP-TALL-1
an IM-9-Zellen spezifisch war.
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Um
einen Rezeptor für
TALL-1 zu identifizieren, wurde eine cDNA-Expressionsbibliothek
im pRK5-Vektor konstruiert (
EP
307.247 , veröffentlicht
am 15. März
1989), und zwar unter Verwendung von aus den IM-9-Zellen stammender
PolyA
+-mRNA (Flanagan et al., Cell 63, 185
(1990)). Pools von 1.000 DNA-Klonen (Miniprep DNA (Qiagen)) aus
der Bibliothek wurden in COS-7-Zellen (ATCC) in 6-Napf-Platten transfiziert (unter
Verwendung von Lipofectamin), die dann nach 36–48 Stunden mit AP-TALL-1-konditioniertem
Medium inkubiert, gewaschen und auf AP-Aktivität in situ gefärbt wurden.
Ein positiver Pool wurde in immer kleinere Pools unterteilt. Nach
drei Screening-Umläufen
wurde eine einzelne cDNA identifiziert, die für eine AP-TALL-1-Bindungsaktivität kodiert.
Die Sequenzierung des cDNA-Inserts offenbarte ein einzelnes offenes Leseraster,
von dem vorhergesagt wird, dass es für ein Protein aus 265 Aminosäuren kodiert.
Dieses Polypeptid aus 265 Aminosäuren
(in
6 als „hTACI
(265)" bezeichnet)
offenbarte bei Angleichung an die in
1 gezeigte
TACI-Sequenz (in
6 als „hTACI" bezeichnet) eine hohe prozentuelle
Sequenzidentität
insbesondere in der ECD. Die Angleichung dieser beiden TACI-Sequenzen
wird in
6 gezeigt. Es wird angenommen, dass
die TACI-Form mit 265 Aminosäuren
eine Spleißvariante
der in
1 gezeigten TACI-Sequenz sein könnte.
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In
einem In-vitro-Test wurden COS-7-Zellen (ATCC) in 12-Napf-Platten
24 Stunden vor der Transfektion eingeimpft. Die Zellen wurden dann
mit 1 Mikrogramm TACI (die oben beschriebene, in pRK5B-Vektor klonierte
menschliche TACI-Form von 265 Aminosäuren, siehe unten) oder Vektorplasmid
(pRK5B) alleine transfiziert. 18–24 Stunden nach der Transfektion
wurden die Zellen mit AP-TALL-1; AP-TNF-α; oder AP-EDA enthaltendem konditionierten
Medium für
1 Stunde bei Raumtemperatur inkubiert und auf AP-Aktivität in situ
wie in Tartaglia et al., Cell 83, 1263–1271 (1995) beschrieben gefärbt.
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Wie
in 7 gezeigt ist, wurde gefunden, dass AP-TALL-1
(7A), nicht jedoch AP-TNF-α (7B) oder AP-EDA (7C)
an mit TACI transfizierte COS-7-Zellen bindet. Das AP-TALL-1 färbte nicht
mit Vektorplasmid alleine transfizierte Zellen (7D).
AP-TALL-1-Bindung an die TACI-transfizierten COS-7-Zellen wurde
durch eine Flag-markierte Form von TALL-1 wirksam blockiert, nicht
jedoch durch eine Flag-markierte Form
von LIGHT (Mauri et al., siehe oben), einem weiteren TNF-Homolog
(Daten nicht dargestellt).
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Beispiel 2
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Bindung von TALL-1 oder
ARPIL an TACI-IgG und BCMA-IgG
-
Flag-markierte
Liganden wurden wie folgt hergestellt. Die Aminosäuren 82–240 von
LIGHT (Mauri et al., Immunity 8, 21–30 (1998)) wurden in pCMV-1-Flag
(Sigma) unter Verwendung einer NotI-Stelle subkloniert, um die Aminosäuren 1–27 des
Flag-Signals und
die Markersequenz stromauf der LIGHT-Sequenz zu fusionieren. Die
Aminosäuren
105–250
von APRIL (siehe 4) wurden auf ähnliche
Weise in pCMV-1-Flag (Sigma) mit der Ausnahme kloniert, dass eine
HindIII-Stelle verwendet wurde, was in der Fusion an den Aminosäuren 1–24 des
Flag-Signals und der Marker-Sequenz resultierte. Die Aminosäuren 124–285 von
TALL-1 (siehe 3) wurden an die Aminosäuren 1–27 des
Flag-Signals und der Marker-Sequenz wie oben für Flag-LIGHT beschrieben fusioniert.
AP-APRIL wurde durch Klonieren der Aminosäuren 105–250 von APRIL (siehe 4) in einen pCMV-1-Flag-Vektor kloniert,
der für alkalische
Phosphatase menschlicher Plazenta kodiert, sodass die für APRIL
kodierende Sequenz C-terminal an AP fusioniert wurde, während AP
C-terminal an Flag fusioniert wurde. AP-TALL-1 wurde durch Klonieren
der Aminosäuren
135–285
von TALL-1 (siehe 3) in den pCMV-1-Flag, AP-Vektor
wie oben für
AP-APRIL beschrieben hergestellt. Die jeweiligen markierten Proteine wurden
dann in 293-Zellen oder CHO-Zellen exprimiert und unter Verwendung
von M2-Anti-Flag-Harz (Sigma) gereinigt.
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Ein μg von gereinigtem
menschlichen Flag-LIGHT (Kontrolle), Flag-APRIL oder Flag-TALL-1 oder Flag-AP-APRIL
oder Flag-AP-TALL-1 wurde mit 1 μg
gereinigtem menschlichen Immunadhäsin, das die IgG1-Fc-FUsion
der ECD von DcR3 (Kontrolle; Pitti et al., Nature 396, 699–703 (1998))
oder TACI oder BCMA enthielt, über
Nacht bei 4°C
in doppelter Ausführung
inkubiert. Die TACI-ECD.hFc-Immunadhäsine wurden mittels Verfahren
hergestellt, die in Ashkenazi et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
88, 10535–10539
(1991) beschrieben sind. Die Immunadhäsinkonstrukte bestanden aus
den Aminosäuren
2–166
des menschlichen TACI-Polypeptids (siehe 1).
Die TACI-ECD-Konstrukte wurden in CHO-Zellen unter Verwendung einer
heterologen Signalsequenz (Pre-Pro-Trypsin-Aminosäuren 1–17 von
pCMV-1-Flag (Sigma)), die für
die menschliche IgG1-Fc-Region stromab der TACI-Sequenz kodiert,
exprimiert und dann mittels Protein-A-Affinitätschromatographie gereinigt.
Die BCMA-ECD-Immunadhäsine
wurden mittels Verfahren hergestellt, die von Ashkenazi et al. (oben
zitiert) beschrieben sind. Die Immunadhäsinkonstrukte bestanden aus
den Aminosäuren 5–51 des
menschlichen BCMA-Polypeptids (siehe 2). Die
BCMA-ECD-Konstrukte wurden in CHO-Zellen unter Verwendung einer
heterologen Signalsequenz (Prä-Pro-Trypsin-Aminosäuren 1–17 von
pCMV-1-Flag (Sigma)), die für
die menschliche IgG1-Fc-Region stromab der BCMA-Sequenz kodiert,
exprimiert und dann mittels Protein-A-Affinitätschromatographie gereinigt.
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Ein
Satz von Reaktionen (8; Tafeln A–C) wurde
einer Immunpräzipitation
durch das Rezeptor-Immunadhäsin
mit Protein-A-Agarose (Repligen) unterzogen. Der zweite Satz von
Reaktionen (8; Tafeln D–F) wurde
einer Immunpräzipitation
durch den Flag-markierten Liganden mit Anti-Flag-mAb-M2-Agarose (Sigma)
unter zogen. Die Immunpräzipitate
wurden dann mittels Western-Blot mit Meerrettichperoxidase-konjugiertem
Anti-Flag-M2-mAb (Sigma) analysiert, um die Flag-markierten Liganden
nachzuweisen (8A–C), oder mit Meerrettichperoxidase-konjugiertem
Ziegen-Anti-Human-IgG-pAb (Amersham), um die Rezeptor-Immunadhäsine nachzuweisen
(8D–F).
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Die
Daten zeigen, dass Flag-LIGHT an DcR3-IgG band, nicht jedoch an
TACI-IgG oder BCMA-IgG. Flag-APRIL und Flag-AP-APRIL banden an TACI-IgG
und BCMA-IgG, nicht
jedoch an DcR3-IgG. Gleichermaßen
banden Flag-TALL-1 und Flag-AP-TALL-1
an TACI-IgG und BCMA-IgG, nicht jedoch an DcR3-IgG. Diese Testergebnisse
zeigten, dass APRIL und TALL-1 beide auf spezifische und stabile
Weise an TACI und an BCMA binden können.
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In
einem auf ähnliche
Weise durchgeführten
Co-Immunpräzipitationstest
wurden TACI-Fc (beschrieben in Beispiel 2), HVEM-Fc (Montgomery
et al., siehe oben); DR3-Fc (Chinnaiyan et al., Science 274, 990 (1996);
Marsters et al., Curr. Biol. 6, 1669 (1996)); oder DR6-Fc (Pan et
al., FEBS Letters 431, 351–356
(1998)) (1 μg/ml)
mit Flag-TALL-1 (1 μg/ml;
hergestellt wie beschrieben in Beispiel 2) inkubiert. Ein Satz von
Reaktionen wurde der Immunpräzipitation
durch die Rezeptor-Fc-Fusion mit Protein-A-Agarose unterzogen; der
zweite Satz von Reaktionen wurde der Immunpräzipitation durch den Liganden
mit Anti-Flag-Antikörper
unterzogen. Die Proben wurden mittels Western-Blot wie oben analysiert.
Flag-TALL-1 wurde in der Anti-Fc-Co-Immunpräzipitation
mit den Fc-Fusionskonstrukten von HVEM, DR3 oder DR6 nicht detektiert
(8G). Im Gegensatz dazu wurde TACI-Fc in Anti-Flag-Co-Immunpräzipitationen
mit HVEM-Fc, DR3-Fc oder DR6-Fc nicht detektiert (siehe 8H).
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Zusätzliche
Tests wurden durchgeführt,
um zu ermitteln, ob TACI als Rezeptor für andere Elemente der TNF-Familie
von Liganden dienen könnte.
COS-7-Zellen (ATCC) wurden vorübergehend
mit Membranformen verschiedener Liganden der TNF-Familie transfiziert
(unter Verwendung von Lipofectamin-Reagens). Unter den getesteten
Liganden waren APRIL, TALL-1, 4-1BBL, CD27L, CD30L, CD40L, EDA,
Fast, GITRL, LT-α, OX-40L,
RANKL, TNF-α,
TNF-β und
Apo2L/TRAIL.
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Menschliches
TNF-α wurde
in den Vektor pRK5B kloniert (pRK5B ist ein Vorläufer von pRK5D, der die SfiI-Stelle
nicht enthält;
siehe Holmes et al., Science 253, 1278–1280 (1991)). Zum Nachweis
der TNF-α-Expression
an der Zelloberfläche
wurde ein Flag-Marker zwischen Aminosäure 70 und Aminosäure 71 insertiert (unter
Verwendung der Nummerierung gemäß der Sequenz
in Pennica et al. siehe oben). Eine extrazelluläre Region von TALL-1 (AS 75-285;
siehe 3), 4-1BBL (AS 59-254; Goodwin
et al., Eur. J. Immunol. 23, 2631–2641 (1993)), CD27-Ligand
(AS 40-193; Goodwin et al., Cell 1349–1360 (1993)), RANKL (AS 71-317; siehe
WO 98/28426), Apo-2-Ligand (AS 40-281; siehe WO 97/25428) oder Apo-3L
(AS 46-249; siehe WO 99/19490) wurden einzeln an der BamHI-Stelle
kloniert. Dies resultierte in einem Hybridliganden mit den intrazellulären und
Transmembranregionen aus TNF-α und
der extrazellulären
Region aus den verschiedenen Liganden. Für APRIL (siehe 4)
und EDA (Srivastava et al., siehe oben) wurden cDNA-Klone voller
Länge ohne
Flag-Marker verwendet.
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Transfizierte
COS-7-Zellen wurden anschließend
mit (wie oben beschrieben hergestelltem) TACI.ECD.hFC-Immunadhäsin inkubiert.
Die Zellen wurden mit dem TACI-ECD-IgG
(oder einem TNFR1-IgG-Konstrukt, das wie in Ashkenazi et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 88, 10535–10539
(1991) beschrieben hergestellt wurde) bei 1 μg/ml für 1 Stunde in PBS inkubiert.
Die Zellen wurden anschließend
drei Mal mit PBS gewaschen und mit 4% Paraformaldehyd in PBS fixiert.
Zellfärbung
wurde durch Inkubation mit biotinyliertem Ziegen-Anti-Human-Antikörper (Jackson
Labs, in einer Verdünnung
von 1:200), gefolgt von Cy3-Streptavidin (Jackson Labs, in einer
Verdünnung
von 1:200) sichtbar gemacht.
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Um
(einen) mögliche(n)
Liganden von BCMA zu identifizieren, wurden ähnliche Bindungsexperimente wie
oben für
TACI beschrieben durchgeführt.
Es wurde ein BCMA-ECD.hFc-Immunadhäsin wie oben beschrieben hergestellt.
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Ähnlich wie
TACI wechselwirkte BCMA nur mit APRIL und TALL-1. Wie in 9A gezeigt, banden TACI-hFc und BCMA-hFc an mit
TALL-1 oder April, nicht jedoch an mit TNF-α transfizierte Zellen. Im Gegensatz dazu
banden AP-TALL-1 oder AP-APRIL
spezifisch an mit TACI oder BCMA transfizierte Zellen (9B).
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Beispiel 3
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Induktion von IgM-Produktion
durch TALL-1 und APRIL und Hemmung der Induktion durch TACI-IqG
und BCMA-IqG
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Menschliche
einkernige Peripherblutzellen (PBMC) wurden an einem Ficol-Gradienten
nach den Anleitungen des Herstellers (LSM-Medium, ICN/Cappel, OH)
isoliert. Peripherblutleukozyten (PBL) wurden dann aus den PBMC
unter Anwendung standardmäßiger Entfernung
von an Kunststoff anhaftenden Zellen erlangt. PBLs wurden in 48-Napf-Schalen
ausplattiert (3 × 104 Zellen/Napf auf 0,3 ml 10% FBS enthaltendem RPM11640-Medium)
und für
72 Stunden bei 37°C,
5% CO2 mit PBS (Kontrolle) oder IL-4 (100
ng/ml, Kontrolle, R & D
Systems, Minneapolis, MN) oder Flag-TALL-1 (wie im obigen Beispiel
2 beschrieben) (1 μg/ml)
inkubiert. Für
die Hemmanalyse wurden die Zellen mit jedem der obigen in Kombination
mit 20 μg/ml
TACI-IgG oder BCMA-IgG (wie im obigen Beispiel 2 beschrieben hergestellt)
oder einer Isotyp-übereinstimmenden
Immunadhäsin-Kontrolle
inkubiert. Zellüberstände wurden
gesammelt und auf IgM-Spiegel unter Verwendung eines IgM-ELISA-Sets
nach den Anleitungen des Herstellers (Bethyl Laboratories, TX) analysiert.
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Die
Ergebnisse sind in 10 dargestellt. IL-4, das als
positive Kontrolle verwendet wurde, induzierte IgM-Produktion im
Vergleich zur PBS-Kontrolle. TALL-1 oder APRIL induzierten zumindest
soviel IgM-Produktion wie IL-4. Die Kombination von TALL-1 und APRIL
zeigte keine weitere Induktion von IgM im Vergleich zu jedem Liganden
alleine. TACI-IgG blockierte nicht die Wirkung von IL-4, es blockierte
jedoch die Wirkung von TALL-1 und/oder APRIL vollständig.
-
BCMA-IgG
blockierte nicht die Wirkung von IL-4, blockierte jedoch die Wirkung
von TALL-1 und/oder APRIL wesentlich, wenn auch nicht vollständig. Das
Kontroll-Immunadhäsin
blockierte keinen der Liganden. Diese Ergebnisse zeigen, dass TALL-1
und APRIL die IgM-Produktion in PBL induzieren können. Darüber hinaus zeigen die Daten,
dass TACI-IgG und BCMÄ-IgG
die Wirkungen von TALL-1 oder APRIL auf die IgM-Produktion blockieren
können,
was ihre jeweilige Fähigkeit
bestätigt,
an jeden Liganden zu binden und ihre jeweilige Fähigkeit beweist, die Aktivität des Liganden
auf Zielzellen zu blockieren.
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Beispiel 4
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Wechselwirkung zwischen
TALL-1 oder APRIL mit TACI und/oder BCMA führt zur Aktivierung von NF-kB
-
293-Zellen
(ATCC) wurden 24 Stunden vor Transfektion mit 1 × 105 Zellen/Napf
in 12-Napf-Platten eingeimpft und mit 0,25 μg ELAM-Luciferase-Reportergenplasmid,
25 ng pRL-TK (Promega) und den angegebenen Mengen jedes Expressionskonstrukts
(siehe 11) transfiziert. Die Gesamtmenge
an transfizierter DNA wurde durch Ergänzung mit leerem pRK5B-Vektor
(siehe Beispiel 2) auf 1 mg konstant gehalten. In manche Testnäpfe wurden
Flag-markierte Liganden (wie in Beispiel 2 beschrieben hergestellt)
in den angegebenen Konzentrationen 4 Stunden nach der Transfektion
zugegeben. In anderen Testnäpfen
wurden die Zellen mit TALL-1 (3) oder
RANKL (WO 98/28426) cotransfiziert. Die Zellen wurden 20–24 Stunden
nach Transfektion geerntet und die Reportergenaktivität mit dem
Doppel-Luciferase-Reporter-Assay-System
(Promega) ermittelt.
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Es
wurde eine nur minimale Aktivierung von NF-kB beobachtet, wenn TACI
oder BCMA in niedrigem Ausmaß (wie
z.B. 0,1 ng) alleine exprimiert wurden. Die Aktivierung von NF-kB
wurde jedoch durch Zugabe von Flag-TALL-1 oder Flag-APRIL (11A) oder durch Cotransfektion mit TALL-1 oder
APRIL voller Länge (11B; 11C)
stark gesteigert.
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Die
Behandlung nicht transfizierter IM-9-Zellen mit Flag-TALL-1 resultierte
außerdem
in der Aktivierung von NF-kB (siehe 11D).
Die IM-9-Zellen (ATCC) wurden mit Flag-TALL-1 (0,3 μg/ml) oder
PBS alleine oder in Kombination mit 20 μg/ml TACI-IgG oder TNFR1-IgG (wie in Beispiel
2 beschrieben hergestellt) inkubiert. Die NF-kB-Aktivität wurde durch Gel-Retentionsanalyse
wie in Montgomery et al., Cell 87, 427–436 (1996); Marsters et al.,
J. Biol. Chem. 272, 14029 (1997); Chinnaiyan et al., Science 274,
990 (1996); Marsters et al., Curr. Biol. 6, 1669 (1996); Pan et
al., FEBS Letters 431, 351 (1998) beschrieben gemessen.
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Die
Daten legen nahe, dass eine der physiologischen Auswirkungen der
TALL-1/APRIL-TACI/BCMA-Wechselwirkung
die Aktivierung des NF-kB-Stoffwechselwegs ist.
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Beispiel 5
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Hemmung der Keimzentrumsbildung
und Antikörperproduktion
in TACI-IgG- oder BCMA-IgG-behandelten, immunisierten Mäusen
-
Es
wurden In-vivo-Tests durchgeführt,
um zu ermitteln, ob die Blockierung der TALL-1/TACI- oder TALL-1/BCMA-Wechselwirkung
die humoralen Immunreaktionen beeinträchtigt. Drei Gruppen weiblicher C57BL/6-Mäuse im Alter
von 6–8
Wochen wurden intraperitoneal (i.p.) mit 100 μg Acetyl-konjugiertem, in Alaun
(4-Hydroxy-3-nitrophenyl) präzipitiertem
Hühner-γ-Globulin
(NP23-CgG) (Biosource Technologies) immunisiert.
Die Tiergruppen wurden täglich
für 14
Tage mit 50 μg
TACI-Fc oder BCMA-Fc (hergestellt wie in Beispiel 2 beschrieben)
in 100 μl
Salzlösung
mittels i.p.-Injektion
behandelt (und Kontrolltiere wurden mit 100 ml Salzlösung behandelt).
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Nach
14 Tagen wurden Mausseren auf NP-spezifisches IgM, IgG1 niedriger
Affinität
und IgG1 hoher Affinität
mittels ELISA-Standardverfahren analysiert. NP-spezifisches IgG1,
beide Antikörper
hoher Affinität und
Gesamt-(hohe plus niedrige Affinität)Antikörper wurden mittels ELISA in
Näpfen
quantifiziert, die mit NP25- bzw. NP23-konjugiertem
Rinderserumalbumin beschichtet waren. Gebundene Antikörper wur den
mit AP-konjugiertem Ziegen-Anti-Maus-IgM oder IgG1 (Pharmingen)
nachgewiesen.
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Die
Ergebnisse sind in 12 dargestellt.
TACI-Fc und BCMA-Fc hemmten die Produktion von NP-spezifischen Antikörpern im
Vergleich zur Kontrolle wesentlich (12A),
was anzeigt, dass TALL-1/TACI- und TALL-1/BCMA-Wechselwirkungen
(und APRIL/TACI- und APRIL-/BCMA-Wechselwirkungen) während der
frühen
Phase der B-Zellen-Aktivierung wichtig sind, die zur IgM-Sekretion
führt.
TACI-Fc und BCMA-Fc hemmten auch NP-spezifische IgG1-Reaktionen
niedriger und hoher Affinität
(12B, C), was nahe legt, dass TALL-1/TACI- sowie
TALL-1/BCMA-Wechselwirkungen (und APRIL/TACI- sowie APRIL/BCMA-Wechselwirkungen)
auch für
Ig-Klassenwechsel und Affinitätsreifung
wichtig sind.
-
Während des
frühen
Abschnitts einer antigenspezifischen Antikörperreaktion, differenzieren
sich B-Zellen zu Antikörper
bildenden Zellen (AFC). Dies findet in extrafollikulären Bereichen
der Milz statt, die aus periarteriolären Lymphscheiden (PALS) zusammengesetzt
sind (Gray et al., Immunology 65, 73 (1988); NacLennan, Ann. Rev.
Immunol. 12, 117 (1988)), wo anschließend der Ig-Klassenwechsel
auftritt. Die PALS-assoziierten Regionen aus Milzen NP23-CgG-immunisierter
Mäuse wurden
verglichen, die für
10 Tage mit Kontroll-Ig, TACI-Fc oder BCMA-Fc ähnlich wie oben beschrieben
behandelt worden waren. Eine immunohistochemische Analyse der verschiedenen
Milzschnitte wurde dann durchgeführt.
Milzschnitte, die 10 Tage nach Immunisierung hergestellt und mit
FITC-konjugiertem Anti-IgG1 gefärbt
wurden, sind in 13-1 (Tafel A) und 13-2 (Tafel A) gezeigt. Wie erwartet zeigten Kontrollmäuse eine
große
Anzahl gehäufter
AFC-Herde, die mit Anti-IgG1 intensiv angefärbt wurden und zahlreiche Immunoblasten-ähnliche
Zellen enthielten (13-1, Tafel
A, links). Im Gegensatz dazu zeigten TACI-Fc-behandelte Mäuse nur
wenige vereinzelte IgG1-positive Zellen ohne Bildung von AFC-Herden
(13-1, Tafel A, rechts). BCMA-Fc-behandelte
Mäuse zeigten
gleichermaßen
nur wenige vereinzelte IgG1-positive
Zellen ohne Bildung von AFC-Herden (13-2,
Tafel A). Folglich sind TALL-1/TACI- und TALL-1/BCMA-(und APRIL/TACI-
und APRIL/BCMA-)Wechsel wirkungen für die extrafollikuläre Differenzierung
von B-Zellen wichtig, die dem Ig-Klassenwechsel
in PALS-assoziierten Bereichen der Milz vorangeht.
-
Um
die mögliche
Rolle von TALL-1/TACI- und TALL-1/BCMA-Wechselwirkungen bei der
Antikörperaffinitätsreifung
zu untersuchen, wurde die Bildung von Keimzentren (GC) in den Milzen
NP23-CgG-immunisierter Mäuse am Tag 14 untersucht. Milzschnitte
wurden 14 Tage nach Immunisierung hergestellt und mit FITC-konjugiertem
Anti-PNA (grüne
Fluoreszenz) und Texasrot-konjugiertem Anti-IgM (rote Fluoreszenz)
gefärbt.
-
Wie
erwartet zeigten Milz-Follikel aus Kontrollen eine kräftige Färbung mit
Erdnuss-Agglutinin
(PNA), einem Lectin, das spezifisch an GC-B-Zellen bindet (13-1, Tafel B, links). Im krassen Gegensatz waren Milz-Follikel
aus TACI-Fc-behandelten Mäusen
frei von GCs und zeigten nur wenige vereinzelte PNA-färbende Zellen
(13-1, Tafel B, rechts). Milz-Follikel
aus den BCMA-Fc-behandelten Mäusen
waren ebenfalls frei von GCs und zeigten nur wenige vereinzelte
PNA-färbende
Zellen (13-2, Tafel B).
-
Trotz
des Fehlens von GCs bestanden keine Abnormalitäten der Bauweise von Milz-Follikeln bei TACI-Fc-
oder BCMA-Fc-behandelten Mäusen,
wie durch Hämatoxilin- und Eosinfärbung von
Milzschnitten am Tag 14 beurteilt wurde (13-1 – Tafel
C, links (Kontrollen) und Tafel C, rechts (TACI-Fc-behandelt); und 13-1 – Tafel
C (BCMA-Fc-behandelt)). Dies legt nahe, dass sich in TACI-Fc- oder
BCMA-Fc-behandelten Mäusen
manche Follikel-B-Zellen möglicherweise
zu AFCs differenzieren, jedoch nicht fortschreiten konnten, um GCs
zu bilden. Daher scheinen TALL-1/TACI- und TALL-1/BCMA-Wechselwirkungen (sowie
APRI/TACI- und APRIL/BCMA-Wechselwirkungen für die richtige GC-Bildung entscheidend
zu sein.
-
Die
Blockierung von TALL-1/TACI- und TALL-1/BCMA-Wechselwirkungen (oder
APRIL/TACI- und APRIL/BCMA-Wechselwirkungen) in Mäusen während der
Primärimmunisierung
hemmte mehrere Aspekte der B-Zellen-Reaktion: (a) die frühe Phase
der extrafollikulären
B-Zellen-Aktivierung, die zur antigenspezifischen IgM-Produktion führt; (b)
die Differenzierung von B-Zellen, die zum Ig-Klassenwechsel führt; (c)
die Bildung von Milz-GCs, wo die Affinitätsreifung auftritt und Gedächtnis-B-Zellen
erzeugt werden. Während
die GC-Bildung von TACI-Fc oder BCMA-Fc vollständig blockiert wurde, trat
eine gewisse Restproduktion von IgM und IgG1 und Affinitätsreifung
auf. Dass abgeschwächte
Antikörperreaktionen
trotz der Abwesenheit von GCs stattfinden können, ist in anderen Systemen
beobachtet worden (siehe z.B. Matsumoto et al., Nature 382, 462 (1996);
Kato et al., J. Immunol. 160, 4788 (1998); Futtere et al., Immunity
9, 59 (1998)). Es ist möglich,
dass andere Faktoren neben TALL-1 oder APRIL und TACI oder BCMA
die verbleibende Antikörperproduktion
vermitteln. Alternativ dazu könnte
die gewählte
TACI-Fc- oder BCMA-Fc-Behandlung in vivo nicht ausreichend gewesen
sein, um alle TALL-1/TACI-, TALL-1/BCMA, APRIL/TACI- oder APRIL/BCMA-Bindungsereignisse
zu verhindern.
-
Frühere Untersuchungen
weisen darauf hin, dass CD40L-CD40- (Foy et al., Ann. Rev. Immunol.
14, 591 (1996)) und CD86-CD28/CTLA-4- (Han et al., J. Immunol. 155,
556 (1995); Lenschow et al., Ann. Rev. Immunol. 14, 233 (1996))
Wechselwirkungen für
den Eintritt extrafollikulärer
B-Zellen in GC-Bereiche und für die
GC-Etablierung wichtig sind. Die Hemmung dieser Wechselwirkungen über Gen-Knockouts
oder durch Behandlung mit blockierenden Antikörpern oder Rezeptor-Fc-Fusionen
vermindert die Antikörperproduktion
und blockiert die GC-Bildung (Lane et al., J. Exp. Med. 179, 819
(1994); Durie et al., Immunol. Today 15, 406 (1994); Hathcock et
al., Science 262, 905 (1993); Linsey et al., Science 257, 7992 (1992);
Renshaw et al., J. Exp. Med. 180, 1889 (1994); Xu et al., Immunity
1, 423 (1994); Kawabe et al., Immunity 1, 167 (1994); Foy et al.,
J. Exp. Med. 180, 157 (1994)). Es bestehen einige auffallende Ähnlichkeiten
zwischen den TALL-1/TACI-, TALL-1/BCMA und CD40L-CD40-Systemen:
beide Liganden sind mit TNF verwandt und werden auf aktivierten
T-Zellen exprimiert und beide Rezeptoren sind TNFR-Homologe, die
NF-KB stimulieren
und auf B-Zellen exprimiert werden. Daher könnte die Wechselwirkung von
TALL-1 oder APRIL mit TACI oder BCMA die Hilfe von T-Zellen an B-Zellen ähnlich wie
CD40L und CD40 vermitteln. TALL-1 könnte außerdem zur Aktivierung von
B-Zellen durch dendritische Zellen beitragen, die in der Tat den
TALL-1-Liganden
exprimieren. Im Unterschied zu CD40L- und CD40-Knockout-Mäusen, die beeinträchtigte
IgG-, nicht jedoch IgM-Reaktionen zeigen, und im Unterschied zu
CD40L-defekten Patienten mit Hyper-IgM-Syndrom (Callard et al.,
Immunol. Today 14, 559 (1993); Allen et al., Science 259, 990 (1993);
Aruffo et al., Cell 72, 291 (1993)) zeigten TACI-Fc-behandelte oder
BCMA-Fc-behandelte Mäuse
einen ausgeprägten
Mangel am IgM- sowie IgG-Produktion. Daher ist es möglich, dass
TALL-1 oder APRIL und TACI oder BCMA früh bei der B-Zellen-Aktivierung
tätig sind,
sodass ihre Blockade alle Phasen der Humoralantwort beeinträchtigt.
Im Gegensatz dazu sind CD40L und CD40 bei der B-Zellen-Aktivierung
möglicherweise
später
tätig,
sodass ihre Blockade nur späte
Phasen der Antikörperreaktion
beeinträchtigt.
-
Beispiel 6
-
Herstellung
von monoklonalen Anti-APRIL-Antikörpern
-
Balb/c-Mäuse (erhalten
von Charles River Laboratories) wurden durch Injizieren von 1 μg Flag-APRIL (verdünnt in MPL-TDM-Adjuvans,
bezogen von Ribi Immunochemical Research Inc., Hamilton, MT) 10-mal
in beide Hinterfußballen
immunisiert. Die Immunisierung bestand aus einer Reihe von 6 Injektionen
(eine Injektion/Woche für
6 Wochen). Die Tiere wurden dann für zwei Monate ruhen gelassen
und anschließende
Immunisierungsinjektionen wurden einmal pro Woche für 4 Wochen
verabreicht. Das Flag-markierte APRIL-Fusionsprotein wurde wie im
obigen Beispiel 2 hergestellt und mittels Anti-Flag-M2-Agarose-Affinitätschromatographie
(Sigma) gereinigt.
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Drei
Tage nach dem letzten Boost wurden die Kniekehlen-Lymphknoten aus
den Mäusen
entfernt und eine Einzelzellensuspension in DMEM-Medium (erhalten
von Biowhitakker Corp.) hergestellt, das mit 1% Penicillin-Streptomycin
ergänzt
war. Die Lymphknotenzellen wurden dann mit den murinen Myelomzellen P3X63AgU.1
(ATCC CRL 1597) unter Verwendung von 35% Polyethylenglykol fusioniert
und in 96-Napf-Kulturplatten kultiviert. Aus der Fusion resultierende
Hybridome wurden in HAT-Medium selektiert. Zehn Tage nach der Fusion
wurden Hybridomkulturüberstände in einem
ELISA gescreent, um auf die Gegenwart monoklonaler Antikörper zu
testen, die an das Flag-APRIL-Protein binden. Als Negativkontrolle
zum Verwer fen von monoklonalen Antikörpern, die an den Flag-Abschnitt
des Moleküls
binden, wurden die monoklonalen Antikörper auch auf jegliche Bindung
an Flag-markiertes Apo-3 gescreent.
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Im
ELISA wurden 96-Napf-Mikrotiterplatten (Maxisorb; Nunc, Kamstrup,
Dänemark)
durch Zugeben von 50 μl
0,25 μg/ml
Flag-APRIL oder Flag-Apo-3 in 50 mM Carbonatpuffer, pH 9,6, zu jedem
Napf und Inkubieren bei 4°C über Nacht
beschichtet. Die Platten wurden dann drei Mal mit Waschpuffer (0,05%
Tween 20 enthaltendes PBS) gewaschen. Die Näpfe in den Mikrotiterplatten
wurden dann mit 200 μl
2,0% Rinderserumalbumin in PBS geblockt und bei Raumtemperatur für 1 Stunde
inkubiert. Die Platten wurden dann wiederum drei Mal mit Waschpuffer
gewaschen.
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Im
Anschluss an die Waschschritte wurden 100 μl Hybridomüberstände oder verschiedene Konzentrationen
polyklonaler Seren den vorgesehenen Näpfen zugegeben, 100 μl P3X63AgU.1-Myelomzellen-konditioniertes
Medium wurden anderen vorgesehenen Näpfen als Kontrollen zugegeben.
Die Platten wurden bei Raumtemperatur für 1 Stunde auf einem Schüttelgerät inkubiert
und dann drei Mal mit Waschpuffer gewaschen.
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Als
nächstes
wurden 50 μl
HRP-konjugiertes Ziegen-Anti-Maus-IgG-Fc (erworben von Cappel Laboratories),
1:1.000 in Testpuffer (0,5% Rinderserumalbumin, 0,05% Tween-20,
0,01% Thimersol in PBS) verdünnt,
jedem Napf zugegeben und die Platten für 1 Stunde bei Raumtemperatur
auf einem Schüttelgerät inkubiert.
Die Platten wurden drei Mal mit Waschpuffer gewaschen, gefolgt von
der Zugabe von 50 μl
Substrat (TMB Mikrowell Peroxidase Substrate, Kirkegaard & Perry, Gaithersburg,
MD) zu jedem Napf und Inkubation bei Raumtemperatur für 10 Minuten.
Die Reaktion wurde durch Zugabe von 50 μl TMB-Einkomponentenstoplösung (Diethylglykol,
Kirkegaard & Perry)
zu jedem Napf gestoppt und die Absorption bei 490 nm in einem automatischen
Plattenlesegerät
gemessen.
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Die
im ELISA positiv testenden Überstände wurden
dann zweimal mittels Grenzverdünnung
kloniert.
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Wie
in 14A gezeigt ist, banden die
Antikörper
3C6.4.2, 5E8.7.4, 5E11.1.2 und 5G8.2.2 an Flag-APRIL.
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Beispiel 7
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Isotypisierung von Anti-APRIL-Antikörpern
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Die
Isotypen der monoklonalen Anti-APRIL-Antikörper (siehe Beispiel 6) wurden
ermittelt, indem Platten mit Isotyp-spezifischem Ziegen-Anti-Maus-Ig
(Fisher Biotech, Pittsburgh, PA) bei 4°C über Nacht beschichtet wurden.
Nachdem unspezifische Bindungsstellen mit 2% BSA blockiert worden
waren, wurden 100 μl
Hybridomkulturüberstände oder
0,5 μg/ml
gereinigte mAbs zugegeben. Nach Inkubation für 30 Minuten bei Raumtemperatur
wurden die Platten mit HRP-konjugiertem Ziegen-Anti-Maus-Ig für 30 Minuten
bei Raumtemperatur inkubiert. Das Ausmaß von an die Platten gebundenem
HRP wurde unter Verwendung von HRP-Substrat wie oben beschrieben
detektiert.
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Wie
in der Tabelle in 14B gezeigt ist, erwiesen sich
die Anti-APRIL-Antikörper
5E8.7.4, 5G8.2.2 und 3C6.4.2 als Antikörper vom Isotyp IgG2a. Anti-APRIL-Antikörper 5E11.1.2
erwies sich als Antikörper
vom Isotyp IgG1.
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Beispiel 8
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Bindungstest, der die
Blockierungsaktivität
von Anti-APRIL-mAbs zeigt
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Mikrotiterplatten
(Nunc, Dänemark)
wurden mit 50 μl/Napf
Ziegen-Anti-Human-Fc-Antikörper (Böhringer
Mannheim) mit 5 μg/ml
in Carbonatpuffer über
Nacht bei 4°C
inkubiert. Die Platten wurden dann mit 150 μl/Napf 2% BSA in PBS-Puffer
für 1 Stunde
bei Raumtemperatur blockiert. Die jeweiligen Immunadhäsine BCMA-IgG
oder TACI-IgG (hergestellt wie im obigen Beispiel 2 beschrieben)
wurden in einem Volumen von 50 μl/Napf
mit 5 μg/ml
in Blockpuffer zugegeben und bei Raumtemperatur für 1 Stunde
inkubiert. Alle Antikörper (die
bei der in Beispiel 6 beschriebenen Fusion identifiziert wurden)
wurden 1:100 verdünnt
und es wurden 25 μl/Napf
zur Platte zusammen mit 25 μl/Napf
2 μg/ml
Flag-APRIL (siehe Beispiel 2) zugegeben und für 1 Stunde bei Raumtemperatur
inkubiert. Das Signal wurde mit aufeinander folgenden Inkubationen
mit biotinyliertem Anti-Flag-Antikörper (Sigma Aldrich, Missouri)
und Streptavidin-Meerrettichperoxidase (Amersham Life Science, New
Jersey) entwickelt. Allen Schritten außer dem ersten Schritt ging
ein Waschschritt mit PBS/0,01% Tween 20 voraus.
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-
Wie
in obiger Tabelle gezeigt ist, blockierte der Anti-APRIL-Antikörper 3C6.4.2
wirksam die Bindung von APRIL an BCMA und an TACI. Im Test zeigte
der Antikörper
5E11.1.2 auch eine partielle Blockierung der Bindung von APRIL an
BCMA und an TACI.
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Beispiel 9
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Kompetitiver Bindungs-ELISA
-
Um
zu ermitteln, ob die Anti-APRIL-Antikörper 3C6.4.2, 5E8.7.4, 5E11.1.2
und 5G8.2.2 (in den obigen Beispielen beschrieben) dasselbe oder
unterschiedliche Epitope erkannten, wurde ein kompetitiver Bindungs-ELISA
wie in J. Immunol. Methods 156, 9–17 (1992) beschrieben unter
Verwendung biotinylierter Anti-APRIL-Antikörper durchgeführt. Die
monoklonalen Anti-APRIL-Antikörper
wurden unter Verwendung von N-Hydroxylsuccinimid wie in J. Immunol.
Methods 156, 9–17
(1992) beschrieben biotinyliert. Mikrotiternäpfe wurden mit 50 μl 0,5 μg/ml Flag-APRIL
(Beispiel 2) in 50 mM Carbonatpuffer, pH 9,6, über Nacht bei 4°C beschichtet.
Nach dem Waschen wurden die unspezifischen Bindungsstellen mit 200 μl 2% BSA
für 1 Stunde blockiert.
Nach dem Waschen wurde ein Gemisch aus einer vorherbestimmten optima len
Konzentration biotinylierter Anti-APRIL-Antikörper und einem 100fachen Überschuss
unmarkierter monoklonaler Antikörper
jedem Napf zugegeben. Im Anschluss an eine Inkubation bei Raumtemperatur
für 1 Stunde
wurden die Platten gewaschen und die Menge an biotinyliertem Anti-APRIL-Antikörper durch
Zugabe von HRP-Streptavidin
detektiert. Nach dem Waschen der Mikrotiternäpfe wurde das gebundene Enzym
durch Zugabe von Substrat detektiert und die Platten wurden bei
450 nm mit einem ELISA-Plattenlesegerät gemessen.
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Die
Ergebnisse sind in 15 dargestellt.
Die Daten zeigen, dass Antikörper
3C6.4.2 und Antikörper 5E11.1.2
möglicherweise
gemeinsame Epitope erkennen, das die unmarkierten Antikörper 3C6.4.2
oder 5E11.1.2 fähig
waren, die Bindung beider biotinylierter Formen der Antikörper (Bio-3C6.4.2,
Bio-5E11.1.2) zu hemmen. Beide Antikörper 3C6.4.2 und 5E11.1.2 erkennen
Epitope, die sich von denen unterscheiden, die von 5E8.7.4 und 5G8.2.2
erkannt werden, da keiner der Antikörper die Bindung von Bio-5E8.7.4
und Bio-5G8.2.2 blockierte. Darüber
hinaus waren die Antikörper
5E8.7.4 und 5G8.2.2 fähig,
nur ihre eigenen biotinylierten monoklonalen Antikörper, nicht
jedoch die anderen zu blockieren. Demgemäß scheint es so zu sein, dass
unter den vier getesteten monoklonalen Antikörpern drei Haupt-Epitope auf
APRIL detektiert wurden.
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Beispiel 10
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Wirkungen
von TACI-Immunadhäsin
im murinen Arthritismodell
-
Ein
In-vivo-Test in einem murinen, Kollagen-induzierten Arthritis-(CIA-)Modell
wurde durchgeführt,
um zu ermitteln, ob die Hemmung der TACI-Wechselwirkung mit seinem/n
Liganden das Fortschreiten der CIA verhindern könnte.
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Rheumatische
Arthritis (RA) ist eine Autoimmunerkrankung, bei der sich die Synovialmembran
mehrerer Gelenke entzünden
kann, was zur Zerstörung
von Geweben der Gelenke, einschließlich Knochen und Knorpel führen kann.
Die Synovialmembran der RA kann höchst entzündlich sein und ist typischerweise
durch Infiltration von Lymphozyten und einkernigen Zellen, Aktivierung
von T-Zellen und Antigen prä sentierenden Zellen,
B-Zellen-Immunglobulin-(Ig-)Sekretion und entzündungsfördernde Cytokinproduktion gekennzeichnet (Potocnik
et al., Scand. J. Immunol. 31, 213 (1990); Wernick et al., Arthritis
Rheum. 28, 742 (1985); Ridley et al., Br. J. Rheumatology 29, 84
(1990); Thomas et al., J. Immunol. 152, 2613 (1994); Thomas et al.,
J. Immunol. 156, 3074 (19960. Die chronisch entzündete Synovialmembran ist üblicherweise
von einer massiven CD4-T-Zellen-Infiltration begleitet (Pitzalis
et al., Eur. J. Immunol. 18, 1397 (1988); Morimoto et al., Am. J.
Med. 84, 817 (1988)).
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Kollagen-induzierte
Arthritis (CIA) ist ein Tiermodell für menschliche RA, das der menschlichen
Krankheit ähnelt
und kann bei empfänglichen
Stämmen
von Mäusen
durch Immunisierung mit heterologem Kollagen des Typs II (CII) induziert
werden (Courtenay et al., Nature 283, 665 (1980); Cathcart et al.,
Lab. Invest. 54, 26 (1986)). CD4-T-Zellen sowie Antikörper gegen
CII sind erforderlich, um CIA zu entwickeln. Die Übertragung von
Anti-CII auf naive Tiere führt
zu einer nur partiellen Histopathologie, die sich von CIA ziemlich
unterscheidet, und es entwickelt sich keine vollständige CIA-Symptomatik
(Holmdahl et al., Agents Action 19, 295 (1986)). Im Gegensatz dazu
stellt die adoptive Übertragung
von CD4-T-Zellen sowie Anti-CII-Antikörpern von CII-immunisierten
Mäusen
auf naive Empfänger
die Symptome der klassischen CIA vollständig wieder her (Seki et al.,
J. Immunol. 148, 3093 (1992)). Die Beteiligung von T-Zellen und
Antikörpern
an der CIA steht auch im Einklang mit histopathologischen Befunden
entzündeter
Gelenke bei der CIA. Daher könnten
Mittel, die die B-Zellen- oder T-Zellen-Funktionen blockieren oder
von T-Zellen induzierte, entzündungsfördernde
Cytokine hemmen, wirksam sein, um Arthritis zu verhindern oder zu
behandeln. In der Tat kann die Verarmung an CD4-T-Zellen, die Blockade
von CD40-CD40L-Wechselwirkungen, Neutralisierung von TNF-α oder Blockierung
von IL-1-Rezeptoren alle zur Verhinderung von CIA bei Mäusen führen (Maini
et al., Immunol. Rev. 144, 195 (1995); Joosten et al., Arthritis
Rheum. 39, 797 (1996); Durie et al., Science 261, 1328 (1993)).
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Bei
der Studie der Anmelder wurden zwei Gruppen von Mäusen (7
bis 8 Wochen alte männliche DBA/1-Mäuse (Jackson
Laboratory)) intradermal mit 100 μg
Rinder- Kollagen
vom Typ II (BCII) (Sigma Chemical Co.) immunisiert, das in Freund'schem kompletten
Adjuvans (CFA) (Difco) emulgiert war. Die Mäuse wurden dann nochmals mit
BCII in inkomplettem Freund'schem
Adjuvans 21 Tage später
exponiert. Bei den Tieren entwickelte sich eine drastische Krankheit
mit klinischen Anzeichen von Arthritis, die sich mit der Zeit zu
schwereren Formen entwickelte. Beginnend mit Tag 24 wurde einer
Gruppe von Mäusen
100 μg TACI-Fc
drei Mal pro Woche intraperitoneal für sechs Wochen (N = 9) injiziert
und eine zweite Gruppe erhielt 100 μg murines IgG als Kontrolle
(n = 10). Das TACI-Fc-Konstrukt wurde unter Verwendung von Primern
hergestellt, die auf der menschlichen TACI-Sequenz (hierin beschrieben)
basierten, um die Maus-TACI-cDNA aus einer Mausmilzbibliothek zu
amplifizieren. Ein PCR-Produkt
von etwa 0,45 kb wurde kloniert. Ein cDNA-Klon, der das vollständige offene
Leseraster von Maus-TACI enthielt, wurde anschließend aus
derselben Bibliothek isoliert (GenBank-Zugriffsnummer AF257673).
Das murine TACI-Fc wurde durch Klonieren der extrazellulären Domäne von Maus-TACI
(Aminosäuren
2–129)
zwischen einer Pro-Trypsinsignalsequenz und Maus-IgG1-Fc-Sequenz
konstruiert und das Immunadhäsin
wie in den obigen Beispielen beschrieben hergestellt. Die Tiere
wurden dann auf klinische Anzeichen von Arthritis beobachtet und
an Ende der Studie wurde wie unten beschrieben eine radiologische
und histopathologische Untersuchung durchgeführt.
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Die
Mäuse wurden
täglich
auf Anzeichen von Gelenksentzündung
untersucht und wie folgt bewertet: 0, normal; 1, Erythem und leichte,
auf das Sprunggelenk begrenzte Schwellung; 2, Erythem und leichte Schwellung,
sich vom Knöchel
zu den Mittelfuß/Mittelhandgelenken
erstreckend; 3, Erythem und mäßige Schwellung,
sich vom Knöchel
zu den Metatarsophalangeal/Metakarpophalangealgelenken erstreckend;
4, Erythem und schwere Schwellung, sich vom Knöchel zu den Zehen erstreckend.
Die maximale Arthritis-Punktezahl pro Fuß ist 4 und die maximale Krankheits-Punktezahl
pro Maus ist 16; die mittlere Arthritis-Punktezahl wurde aus allen
Tieren in dieser Gruppe berechnet.
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Für die radiologische
Analyse am Ende der Studie wurden von Vorder- sowie Hinterpfoten
mittels „X-ray
Faxitron Imaging System" (Faxitron
X-ray Corp., Wheeling, IL) Röntgenaufnahmen
angefertigt. Die Daten wurden digitalisiert und es wurden Bilder
der Radiogramme angefertigt. Die Radiogramme wurden dann auf Knochenerosion
und Weichgewebeschwellung untersucht. Für die histopathologische Analyse
wurden Pfoten von Mäusen
herausgeschnitten, in 10% Formalin fixiert, Entkalkt und in Paraffin
eingebettet. Gelenksschnitte (6–8 μm) wurden
hergestellt und mit Hämatoxilin
und Eosin unter Anwendung von histochemischen Standardverfahren
gefärbt.
Die mikroskopische Beurteilung anhritischer Pfoten wurde mit Blindvergleich durchgeführt. Arthritische
Veränderungen
im Knöchel,
Metatarsophalangeal-/Metakarpophalangeal-, proximalen Interphalangealgelenken
wurden auf Gelenkknorpelerosion und subchondrale Knochenerosion
untersucht.
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16A illustriert die Krankheitsverläufe bei
TACI-Fc-behandelten Mäusen
(Kreise) oder Kontroll-IgG-Mäusen
(Quadrate) und mit Salzlösung
behandelten Mäusen
(Dreiecke). Jeder Datenpunkt stellt einen Mittelwert +/– SD von
insgesamt 9 (für
die TACI-Fc-behandelte Gruppe) oder 10 (für Kontrollgruppen) Mäusen dar.
Der Unterschied zwischen der TACI-Fc-behandelten Gruppe und jeder
der beiden anderen Gruppen ist statistisch signifikant. Mäuse in der
Kontrollgruppe entwickelten typische klinische Symptome von Arthritis,
die etwa am Tag 30 begannen und schnell zu sehr hohen Arthritis-Punktezahlen
fortschritten (16A). Im Gegensatz dazu war
bei den mit TACI-Fc behandelten Mäusen das Forschreiten der Arthritis
deutlich gehemmt. 16B zeigt die Krankheits-Punktezahlen
für einzelne
Füße 3 Wochen
nach der zweiten Immunisierung. Jeder Datenpunkt stellt einen einzelnen
Fuß dar.
Die Unterschiede zwischen den Kontroll- und TACI-Fc-behandelten
Gruppen sind statistisch signifikant. Die Arthritis-Punktezahlen
bei den TACI-Fc-behandelten Mäusen
erreichten nur bis zu 1,0 und dies geschah erst gegen Ende der Studie,
wogegen bei der Kontrollgruppe die Arthritis-Punktezahlen bis zu > 7,0 erreichten. Diese
Daten beweisen eindeutig, dass die TACI-Wechselwirkung mit seinem/n
Liganden für
die Entwicklung von CIA wichtig ist.
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Um
zu ermitteln, ob die TACI-Fc-Behandlung von Mäusen irgendwelche Wirkungen
auf die Histopathologie von Gelenken hatte, wurde am Ende der Studie
eine histopathologische Untersuchung der Mäusepfoten durchgeführt. Bei
Beendigung der Studie (48 Tage nach der zweiten Immunisierung) wurden
die Mäuse getötet und
ihre Sprunggelenke histologisch analysiert (HE-Färbung).
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Bei
der Kontrollgruppe war eine schwere Arthritiserkrankung durch Synovialmembranproliferation, massive
Leukozyteninfiltration, Pannus-Bildung gekennzeichnet, die in Gelenkknorpel-
und Knochenerosion resultierte, die sich im proximalen Interphalangealgelenk
zeigte (17A). 17A zeigt
ein Zehenglied einer Kontrollmaus, die auf schwere Synovitis, Hyperplasie
und Knorpel- und Knochenzerstörung
hinweist. Verdickung der Synovialmembran, Leukozyteninfiltration,
Gelenksknorpel-Degeneration
und periartikuläre
Erosion wurden außerdem
im Mittelhandgelenk beobachtet (17B). 17B zeigt ein Zehengelenk einer TACI-Fc-behandelten
Maus ohne Anzeichen von Synovitis oder krankhafter Pathologie. Bei
den TACI-Fc-behandelten
Mäusen
bestanden keine Anzeichen histopathologischer Symptome, was anzeigt,
dass TACI-Fc nicht nur klinische CIA-Symptome blockiert, sondern
auch histopathologische Symptome hemmt (17C,
D). 17C zeigt eine Mittelhand einer
Kontrollmaus, die eine krankhafte Pathologie mit massiven Anzeichen
von Synovitis aufweist, und 17D zeigt
ein Mittelhandgelenk einer TACI-Fc-behandelten Maus ohne krankhafte Pathologie.
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Bei
Beendigung der Studie wurden von Vorder- sowie Hinterpfoten der
Tiere außerdem
Röntgenaufnahmen
angefertigt und wie oben auf Knochenstrukturen untersucht. Bei der
Kontrollgruppe waren Anzeichen massiver Knochenzerstörung und
Entstellung offensichtlich, wogegen bei den TACI-Fc-behandelten
Mäusen keine
signifikanten Anzeichen von Knochenverlust oder Entstellung beobachtet
wurden (17E, F). 17E zeigt ein Radiogramm einer Kontrollmaus, das
Anzeichen massiver Knochenzerstörung
und Entstellung zeigt. 17F zeigt
ein Radiogramm einer TACI-Fc-behandelten Maus, das keine signifikanten
Anzeichen von Knochenverlust oder Entstellung zeigt. Wenn Radiogramme
der TACI-Fc-behandelten Mäuse
mit jenen naiver Mäuse
verglichen wurden, offenbarten sich keine offensichtlichen Unterschiede,
was anzeigt, dass die TACI-Fc-Behandlung die Mäuse vollständig vor Knochen- und Knorpelschädigung schützte (Daten
nicht dargestellt).
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Da
von Anti-Kollagen-Antikörpern
angenommen wird, dass sie eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von
Arthritis spielen, wurden Serumproben der Mäuse ebenfalls analysiert, um
zu ermitteln, ob die TACI-Fc-Behandlung der Mäuse in der Hemmung einer humoralen
Anti-Kollagen-Immunantwort resultierte. Um humorale Immunantworten
zu testen, wurde den Mäusen
14 Tage (18A) und 47 Tage (18B) nach der zweiten Immunisierung retroorbital
Blut entnommen und auf die Gegenwart von Anti-Kollagen-Antikörpern analysiert.
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Serumspiegel
von Anti-BCII-IgG1- und IgG2a-Isotypen wurden mit einem ELISA unter
Verwendung von BCII-Kollagen als Antigen gemessen. Zusammenfassend
wurden Mikrotiterplatten mit 10 μg/ml
nativem Rinder-CII beschichtet, blockiert und mit reihenverdünnten Testseren
inkubiert. Gebundenes IgG wurde durch Inkubation mit Alkalische-Phosphatase-konjugiertem
Ziegen-Anti-Maus-IgG (Pharmingen), gefolgt von Substrat (Dinitrophenylphosphat)
nachgewiesen. Optische Dichten wurden bei 450 nm in einem ELISA-Plattenlesegerät (Molecular
Devices) gemessen.
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Die
Ergebnisse sind in 18 gezeigt. Jeder
Datenpunkt stellt einen Mittelwert +/– SD von fünf Mäusen in jeder Gruppe dar. Serum
aus Mäusen
in der Kontrollgruppe zeigte die Gegenwart hoher Spiegel an Anti-Kollagen-IgG1
und IgG2a, wogegen bei der TACI-Fc-behandelten Gruppe eine beträchtliche
Hemmung von Anti-Kollagen-IgG1
sowie IgG2a an den Tagen 14 und 47 nach der zweiten Immunisierung
beobachtet wurde (18A, B). 18A zeigt Antikollagen-IgG1- und IgG2a-Spiegel
14 Tage nach der zweiten Immunisierung und 18B zeigt
Antikollagen-IgG1- und IgG2a-Spiegel 47 Tage nach der zweiten, Immunisierung
(weiße Balken,
mit BSA behandelte Mäuse;
schwarze Balken, mit TACI-Fc behandelte Mäuse). Diese Ergebnisse legen
nahe, dass die TACI-Fc-Behandlung die Entwicklung von CIA zumindest
teilweise durch Blockieren von Anti-Kollagen-Antikörpern abschwächt.
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Da
sowohl Kollagen-spezifische B-, als auch T-Zellen CIA auslösen können, wurde
außerdem
ein Test durchgeführt,
um zu untersuchen, ob die Prävention
von TACI-Fc-vermittelter
CIA auch mit der Hemmung von T-Zellen-Effektorfunktionen verbunden
ist. Lymphknoten aus Milzen von Kontroll- sowie TACI-Fc-behandelten Mäusen wurden
am Ende der Studie gesammelt, und es wurden In-vitro-Wiederaufruf-Reaktionen
von T-Zellen gegen Kollagen und Produktion von Effektor-Cytokinen
untersucht. BCII-immunisierte Mäuse
wurden 47 Tage nach der zweiten Immunisierung getötet und
ihre Inguinallymphknoten und Milz entnommen. Es wurden Einzelzellsuspensionen
hergestellt und die Zellen in 96-Napf-Platten bei der Dichte von
1 × 106 Zellen/ml (200 μl/Napf) in DMEM kultiviert,
das 5% hitzeinaktiviertes FCS, 2 mM Glutamin, 100 U/ml Penicillin,
100 μg/ml Streptomycin
und 2 × 10–5 M
2-ME enthielt. Die Zellen wurden in Medium alleine oder in Gegenwart
verschiedener Konzentrationen BCII kultiviert. Um die Lymphozytenproliferation
zu testen (18C) wurden Lymphknotenzellen
(1 × 106 Zellen pro Napf) zuerst für 72 Stunden
kultiviert, gefolgt von Zugabe von 1 μCi [3H]Thymidin
(International Chemical and Nuclear, Irvine, CA) für die letzten
18 Stunden einer 5-Tage-Kultur, und die Inkorporation von Radioaktivität wurde
mittels Flüssigszintillationszählung (als
cpm dargestellt) unter Verwendung eines Wallac-β-Plattenzählers gemessen.
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Proliferative
T-Zellen-Reaktionen gegen Kollagen aus TACI-Fc-behandelten Mäusen waren
nahezu vernachlässigbar
im Vergleich zu jenen von Kontrollmäusen (18C;
Kontrollmäuse – Quadrate;
TACI-Fc-behandelte Mäuse – Kreise).
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Für Cytokin-Tests
wurden die Lymphknoten- und Milzzellen in 0,2 ml Medium mit oder
ohne BCII kultiviert; 1 × 106 Zellen/ml (200 μl/Napf) wurden im oben erwähnten Medium
alleine oder in Gegenwart von BCII kultiviert. Überstände wurden nach 24 Stunden
gesammelt, um auf IL-2-Sekretion zu testen, sowie 72 Stunden später, um
auf IFN-γ-Produktion
zu testen, was sich als optimale Inkubationszeit zur Cytokin-Bestimmung
erwies. Die Überstände wurden
bei –20°C bis zur
Analyse gelagert. Die Menge an IL-2 und IFN-γ wurden mittels ELISA unter
Verwendung eines Sets von Pharmingen (San Diego, California) detektiert.
Standardkurven wurden unter Verwendung von rekombinantem IL-2 und
IFN-γ aus
der Maus erzeugt. Wenn die IL-2- und IFN-γ-Produktion
durch T-Zellen aus diesen Mäusen
gemessen wurde, zeigte die TACI-Fc-behandelte Gruppe (in 18D und 18E durch
Kreise dargestellt) eine sehr geringe Produktion dieser Cytokine,
wogegen T-Zellen aus der Kontrollgruppe (in 18D und 18D als Quadrate dargestellt) signifikante Ausmaße von IL-2
sowie IFN-γ sekretierten
(18D (IL-2-Produktion), 18E (IFN-γ-Produktion)).
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Diese
Daten legen nahe, dass TACI-Fc-Behandlung von Mäusen nicht nur die Anti-Kollagen-Antikörperproduktion
hemmte, sondern auch Funktionen von Effektor-T-Zellen regulierte. Daher wird angenommen, dass
TACI-Wechselwirkungen mit seinem/-n Liganden auch bei T-Zellen-vermittelten
Immunreaktionen von Bedeutung sind.
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Da
vom TACI-Rezeptor außerdem
gezeigt wurde, dass er auf T-Zellen exprimiert wird und an der Aktivierung
von NF-AT beteiligt ist, die mit der Aktivierung von T-Zellen verbunden
ist (von Bulow et al., Science 278, 138 (1997)), wird angenommen,
dass die Blockierung von TACI-Wechselwirkungen mit seinem/n Liganden
direkt die Aktivierung von T-Zellen und ihren Effektorfunktionen
beeinträchtigen
könnte,
die beispielsweise für
das Fortschreiten von CIA in Mäusen
erforderlich sind.
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Um
die direkte Rolle von TACI bei der T-Zellen-Aktivierung zu ermitteln,
wurde ein In-vitro-Test der antigenspezifischen Aktivierung von
T-Zellen durchgeführt.
Die Aktivierung von T-Zellen durch Anti-CD3-Antikörper in
vitro durch die Gegenwart von TACI-Fc wurde durch Messen der Proliferation
und IL-2-Produktion durch diese T-Zellen untersucht. Milzzellen aus adulten
C57BL/6-Mäusen
(Jackson Laboratory) wurden in verschiedenen Konzentrationen des
monoklonalen Anti-CD3-Antikörpers
(10 μg/ml)
(Pharmingen) mit oder ohne verschiedenen Konzentrationen an TACI-Fc
in Medium wie oben beschrieben kultiviert (1 × 106 Zellen/Napf).
Proliferation wurde durch Aufnahme von 3H-Thymidin
wie oben angegeben gemessen. Paralleltests wurden ebenfalls angesetzt,
um die Wirkungen von TACI-Fc auf die Produktion von Anti-CD3-Antikörper-induzierter IL-2-Produktion
in einem 24-Stunden-Kultursystem wie oben erwähnt zu messen. Ein ELISA wurde
verwendet, um IL-2-Ausmaße
in Überständen zu
bestimmen, und zwar unter Verwendung von Antikörpern von Pharmingen und Verwendung
ihrer empfohlenen Protokolle. Um die Wirkungen von TACI-Fc auf die
In-vitro-Stimulierung von transgenen TCR-Zellen zu untersuchen, wurden
1 × 106 Zellen aus adulten transgenen MBP-TCR-Mäusen (gezüchtet aus
einem Tierbrutpaar, das von Dr. Richard Flavell, Howard Hughes Medical Institute,
Yale University erhalten wurde) in Gegenwart von 10 μg/ml MBP-Ac1-11
(einem synthetischen NH2-terminalen Peptid aus „Myelic Basic Protein" mit der Aminosäuresequenz
ASQKRPSQRSK (Seq.-ID Nr. 10), bei dem die erste Aminosäure acetyliert
war) mit oder ohne verschiedene(n) Konzentrationen von TACI-Fc in
96-Napf-Platten in DMEM-Medium kultiviert, das mit 5% FCS, 2 mM
Glutamin, 100 U/ml Penicillin, 100 μg/ml Streptomycin ergänzt war.
Proliferation wurde durch Zugabe von 1 μCi [3H]Thymidin
(International Chemical and Nuclear, Irvine, CA) für die letzten
18 Stunden einer 5-Tage-Kultur gemessen und die Inkorporation von Radioaktivität wurde
mittels Flüssigszintillationszählung getestet.
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19A zeigt die Hemmung von Anti-CD3-Antikörper-induzierter
Proliferation naiver T-Zellen durch TACI-Fc in einer dosisabhängigen Weise,
während 19B die Hemmung von Anti-CD3-Antikörper-induzierter
IL-2-Produktion durch native T-Zellen zeigt, wie sie durch TACI-Fc
auf dosisabhängige
Weise beeinflusst wird. (In 19A und 19B ist die TACI-Fc-Behandlung durch Kreise dargestellt;
Kontrollen sind durch Quadrate dargestellt).
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Die
Aktivierung von transgenen Myelin-Basic-Protein-(MBP)-TCR-T-Zellen
durch Antigen in vitro in Gegenwart von TACI-Fc wurde ebenfalls
untersucht, indem die Proliferation und IL-2-Produktion durch diese T-Zellen
(wie oben beschrieben) gemessen wurde. Wiederum hemmte TACI-Fc die
Proliferation sowie IL-2-Produktion durch transgene MBP-TCR-T-Zellen
auf dosisabhängige
Weise (Daten nicht dargestellt). Diese Ergebnisse beweisen, dass
der TACI-Rezeptor an der T-Zellen-Aktivierung beteiligt ist und
dass diese Funktion mit TACI-Fc blockiert werden kann.
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Beispiel 11
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Wirkungen
von TACI-Immunadhäsin
im murinen EAE-Modell
-
Das
murine EAE-Modell ist in der Literatur als Modell für menschliche
multiple Sklerose beschrieben worden (Grewal et al., Science 273,
1864–1867
(1996)).
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In
der Studie der Anmelder wurden zwei Gruppen von jeweils 10 Mäusen (10
bis 15 Wochen alte männliche
und weibliche transgene MBP-TCR-Mäuse (beschrieben in Beispiel
10) mit 10 μg
MBP Ac1-11 (beschrieben im obigen Beispiel 10) in 100 μl Freund'schem Adjuvans (CFA)
(Difco) subkutan immunisiert. Nach der anfänglichen Immunisierung mit
Ac1-11 wurden 200 ng Pertussis-Toxin (List Biologicals, Campbell,
CA) in 100 μl
Salzlösung
in jede Maus zu den Zeitpunkten 24 Stunden und 48 Stunden intraperitoneal
injiziert. Beginnend am Tag 2 bis zum Tag 24 wurde einer Gruppe
von Mäusen
100 μg TACI-Fc
(beschrieben in Beispiel 10) in 100 μl steriler Salzlösung täglich intraperitoneal
injiziert, und eine zweite Gruppe erhielt an jedem Tag intraperitoneal
100 μg murines
IgG in 100 μl
steriler Salzlösung.
Die Tiere wurden dann täglich
auf den Krankheitsbeginn hin überwacht.
Klinische Anzeichen experimenteller allergischer Enzephalomyelitis
(EAE) wurden täglich
bewertet, und es wurde jeder Maus eine Punktezahl von 1 bis 5 auf
Basis des etablierten EAE-Indexsystems vergeben: 0 = normale Erscheinung;
1 = Schwanzerschlaffung; 2 = abnormale Gangart; 3 = Schwäche der
Extremitäten;
4 = eine Extremität
umfassende Paralyse (partielle Hinterextremitätenparalyse); 5 = zwei Extremitäten umfassende
Paralyse (völlige
Hinterextremitätenparalyse).
Dies ist ein gegenüber
dem früher
in Grewal et al., 273, 1864–1867
(1996) beschriebenen modifiziertes Bewertungssystem.
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Die
Ergebnisse sind in 20 gezeigt. Die in 20 dargestellten Daten zeigen an, dass Tiere,
die das Kontroll-IgG erhielten, erwartete klinische Symptome von
EAE entwickelten; der Ausbruch der Krankheit bei der kontrollbehandelten
Gruppe begann am Tag 5 und erreichte Höchstausmaße innerhalb von 10 Tagen. Im
Gegensatz dazu entwickelten TACI-Ig-behandelte Mäuse keine schweren Formen der
EAE-Symptome. Die Krankheitspunktezahl
war viel niedriger als die der Kontrollgruppe und erreichte klinische
Werte von lediglich 2 (die während
der Studie nicht zu höheren
Werte fortschritten). Die Ergebnisse legen daher nahe, dass die TACI-Fc-Behandlung
die Mäuse
vor der Entwicklung offenkundiger EAE schützte.
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Materialhinterlegung
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Die
folgenden Materialien sind bei der American Type Culture Collection,
10801 University Blvd., Manassas, VA 20110–2209, USA (ATCC) hinterlegt
worden:
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Diese
Hinterlegung wurde unter den Bestimmungen des „Budapest Treaty on the International
Recognition of the Deposit of Microorganisms for the Purpose of
Patent Procedure and the Regulations thereunder" (Budapester Vertrag) vorgenommen. Dies
garantiert die Erhaltung einer lebensfähigen Kultur der Hinterlegung für 30 Jahre
vom Datum der Hinterlegung an. Die Hinterlegung wird von ATCC unter
den Bedingungen des Budapester Vertrags zur Verfügung gestellt und unterliegt
einer Vereinbarung zwischen Genentech Inc. und ATCC, was die ständige und
uneingeschränkte
Verfügbarkeit
der Nachkommenschaft der Kultur der Hinterlegung für die Öffentlichkeit
bei Erteilung des entsprechenden US-Patents oder bei Offenlegung
jeglicher US- oder ausländischen
Patentanmeldung gewährleistet,
was auch immer als erstes eintrifft, und die Verfügbarkeit der
Nachkommenschaft für
jemanden vom US-Commissioner für
Patente und Warenzeichen bestimmten gewährleistet, der dazu gemäß 35 USC § 122 und
den einschlägigen
Regelungen des Commissioners (einschließlich 37 CFR § 1,14 mit
besonderer Bezugnahme auf 886 OG 638) ermächtigt ist.
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Der
Zessionar der vorliegenden Anmeldung hat zugestimmt, dass die Materialien,
falls eine Kultur der hinterlegten Materialien bei Kultivierung
unter geeigneten Bedingungen absterben, verloren gehen oder zerstört werden
sollte, bei Benachrichtigung unverzüglich durch andere derselben
ersetzt werden. Die Verfügbarkeit
der hinterlegten Materialien ist nicht als Erlaubnis auszulegen,
die Erfindung entgegen der un ter der Amtsgewalt jeglicher Regierungen
gemäß ihrer
Patentgesetze gewährten
Rechte in die Praxis umzusetzen.
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Die
vorangehende niedergeschriebene Beschreibung wird als ausreichend
erachtet, dem Fachmann zu ermöglichen,
die Erfindung in die Praxis umzusetzen. Die vorliegende Erfindung
wird durch die hierin präsentierten
Beispiele in ihren Ansprüchen
nicht eingeschränkt.
Tatsächlich
ergeben sich für
den Fachmann verschiedene Modifizierungen der Erfindung – zusätzlich zu
jenen, die hierin dargestellt und beschrieben werden, – aus der
vorhergehenden Beschreibung, und diese liegen im Schutzumfang der
beigefügten
Ansprüche.
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