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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft Verfahren zum Analysieren der DNA-Replikation
und insbesondere die Verwendung von molekularem Kämmen („molecular
combing"), um die
Detektion und die Identifizierung (d.h. Kartierung) von Replikationsstartpunkten
und die Messung der dynamischen und strukturellen Beziehungen, welche die
DNA-Replikation regulieren, zu vereinfachen.
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Die
Kontrolle der DNA-Synthese ist für
die Aufrechterhaltung der Genomstabilität essentiell (1, 2, 3). In
höheren
Eukaryoten ist genomische Instabilität, welche mit einem Verlust
von Replikationskontrolle und einer fehlerhaften DNA-Synthese verbunden
ist, ein Schlüsselmerkmal
von verschiedenen Neoplasmen und genetisch bedingten Erkrankungen
(4, 5, 28). In Hefe führt
ein verändertes
DNA-Synthese-Muster zu genomischen Abnormalitäten, einschließlich Aneuploidien
und Translokationen (8, 7). Die effiziente und akkurate Replikation
des Genoms in Eukaryoten wird durch die Aktivierung einer Mehrzahl
von bidirektionalen Replikationsstartpunkten bewerkstelligt. Das
zeitliche und räumliche
Aktivierungsmuster oder Replikationsprogramm variiert je nach Entwicklungsstadium
(8). Beispielsweise hängt
in X. laevis die Dauer der DNA-Replikationsperiode
während
des Zellzyklus von der Replikongröße oder der Verteilung von
Replikationsstartpunkten ab (9). Die Organisation und die Verteilung
von Replikationsstartpunkten innerhalb des eukaryotischen Genoms
sind jedoch nicht gut bekannt und folglich wird die Regulation des
Replikationsprogramms in diesen Zellen nur schlecht verstanden (10).
Dies ist primär
auf verschiedene technische und grundlegende Hindernisse, die es schwierig
machen, die DNA-Replikation auf der genomischen Ebene zu untersuchen,
zurückzuführen (11). Obwohl
für das
Untersuchen der DNA-Replikation sowohl in höheren als auch niederen Eukaryoten
verschiedene Techniken existieren, werden schnellere Verfahren für die quantitative
Analyse der Dynamik der Genomverdopplung benötigt (11).
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Um
die Frage der räumlichen
und zeitlichen Organisation der DNA-Replikation in einem Genom anzusprechen,
haben wir die Methode des molekularen Kämmens („molecular combing") eingesetzt (12,
13, 14). Die Methode des molekularen Kämmens („molecular combing") wird in dem U.S.-Patent
Nr. 5,840,862 (Bensimon et al.) beschrieben. Das molekulare Kämmen erlaubt
die physische Kartierung von speziellen genetischen Loci mit hoher
Auflösung.
Die Technik besteht aus dem gleichförmigen Ausrichten („Alignment") und Ausbreiten
von genomischer DNA auf einem Substrat, wie einem Glas-Deckglas.
Der Vorteil dieser Methode besteht darin, dass alle Moleküle in einer
Richtung ausgerichtet und identisch langgestreckt ausgebreitet sind. Das
Ergebnis ist eine exakte Korrelierung zwischen der gemessenen Länge des
langgestreckt ausgebreiteten Moleküls und dessen Größe in Kilobasen.
Folglich liefert diese hochgradig re produzierbare und genaue Methode
eine einzigartige Möglichkeit,
zu untersuchen, wie DNA-Replikation
mit anderen Zellzyklus-Ereignissen koordiniert ist.
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Diese
Erfindung stellt Verfahren zum Lokalisieren oder Identifizieren
eines Replikationsstartpunkts in einem DNA-Molekül bereit. In diesem Verfahren
werden Zwischenstufen der Replikation, welche DNA-Sequenzen in jeglichen
und allen Regionen des Genoms (oder auf episomalen/extrachromosomalen
replizierenden Einheiten, z.B. Plasmiden, Viren, Double-Minute-Chromosomen
u.s.w.), welche eine DNA-Synthese durchlaufen, entsprechen, mit
markierten Nukleotiden in vivo oder in vitro markiert. In vivo wird
die DNA durch Einbau des markierten Nukleotids während der DNA-Synthese in allen
Stadien des Zellzyklus markiert. In vitro werden die Replikations-Zwischenstufen
unter Verwendung von zellfreien Extrakten eines jeglichen Organismus,
einschließlich
Extrakten aus HeLa-Zellen, embryonalen Xenopus laevis-Zellen (Eizell-Extrakt),
Saccharomyces cerevisiae, S. pombe, Escherichia coli u.s.w., markiert,
um die markierten Nukleotide in die sich replizierende DNA einzubauen.
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Das
Genom kann unterschiedlich markiert werden, um sich früher und
später
replizierende Regionen zu identifizieren, indem das gesamte Genom
kontinuierlich mit einem markierten Nukleotid markiert wird, gefolgt
von einer „Chase" unter Verwendung
eines zweiten markierten Nukleotids in späteren Stadien der Replikation.
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Geeignet
markierte DNA wird dann auf einer Oberfläche für eine in situ-Analyse gekämmt. Spezieller wird,
nachdem die DNA-Replikation zum Ende gekommen ist (eine effektive
Runde von Genom- oder DNA-Verdopplung), die DNA gemäß etablierten
Methoden extrahiert. Die gereinigte DNA wird dann in einen Puffer,
wie MES-Puffer, bei dem gewünschten
pH für
das Kämmen,
welcher im Allgemeinen zwischen einem pH von 5 und 8, spezieller
zwischen einem pH von 5 und 6 und am meisten bevorzugt bei einem
pH von ungefähr
5,5 liegt, gegeben. Die Proben-DNA wird dann durch molekulares Kämmen auf
einer Oberfläche,
wie Glas, langgestreckt ausgebreitet und ausgerichtet („Alignment"). Cosmid- oder PCR-Sonden
werden dann mit der gekämmten
und markierten DNA hybridisiert unter Verwendung von Protokollen,
die im Labor entwickelt worden sind, um eine spezielle Region des
Genoms zu identifizieren. Dies ist erforderlich, um die Replikations-Zwischenstufen
zu bzw. bei einer jeglichen gegebenen Region des Genoms zu kartieren
oder zu lokalisieren. Die hybridisierte DNA wird dann gewaschen
und für
eine Detektion vorbereitet.
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Markierte
DNA und hybridisierte Sonden können
detektiert werden unter Verwendung von geeigneten (für die unterschiedlich
markierten Nukleotide spezifischen) Antikörpern, welche mit einer Markierung,
wie einem Fluorophor, konjugiert sind, um eine direkte Sichtbarmachung
der markierten und hybridisierten DNA in einem Auflicht-Fluoreszenzmikroskop
zu ermöglichen.
Die Oberfläche,
welche die Signale enthält,
wird gewaschen, um Hintergrund und nicht-spezifische Detektion durch
die Antikörper
zu entfernen. Die Oberfläche
wird dann in einem geeigneten Puffer eingedeckt und untersucht.
Die detektierten Signale (Replikations-Zwischenstufen und hybridisierte
Sonden) erscheinen als lineare fluoreszierende Signale. Bilder der
Signale werden erfasst und unter Verwendung von Software, die im
Labor entwickelt worden ist (CartographiX©,
Institut Pasteur 1995; 1997 und CI tool©,
Institut Pasteur 1999), analysiert, um eine hochauflösende Kartierung
zu ermöglichen.
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Die
Lage von Replikationsstartpunkten kann kartiert werden, indem die
Lage der markierten Replikations-Zwischenstufen bezogen auf die
hybridisierten Sonden verglichen wird. Spezieller werden Messungen bezüglich der
Größen der
fluoreszierenden Replikations-Zwischenstufen-Signale und deren Abständen von den
hybridisierten Sonden in der Region vorgenommen. Startpunkte werden
identifiziert, indem die bidirektionale Entwicklung der markierten
Replikations-Zwischenstufen ausgehend von einem Kinetik-Experiment,
welches eine „Chase" in mehreren unterschiedlichen
aufeinanderfolgenden Replikationsstadien umfasst, überwacht
wird. Startpunkte werden im Zentrum der fluoreszierenden Signale
lokalisiert (die Auflösung
der Kartierung beträgt
ungefähr
1 bis 4 kb), gefolgt von einer Klonierung der entsprechenden Sequenz
unter Verwendung einer etablierten physischen Karte der Region.
Die klonierten Sequenzen werden auf ihre Fähigkeit, episomalen Elementen
(z.B. Plasmiden) eine autonome Replikation zu verleihen, getestet.
Die entsprechenden Nukleotidsequenzen werden dann durch Standard-Sequenzanalyseprogramme
der Bioinformatik analysiert, um Sequenzmotive zu identifizieren.
Zusätzlich
kann ein „CI
tool" verwendet
werden, um die räumlich-zeitliche Organisation
der Replikationsstartpunkts-Aktivitäten während des Zellzyklus zu ermitteln
(CI tool©,
Institut Pasteur, 1999).
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Insbesondere
umfassen die Verfahren der Erfindung zum Kartieren eines Replikationsstartpunkts
in einem DNA-Molekül
die Schritte:
- a) Inkubieren von DNA, welche
eine Replikation durchläuft,
in Gegenwart von markierten Nukleotiden, die in die sich replizierende
DNA eingebaut werden;
- b) Alignment der DNA aus Schritt a) auf einem Substrat;
- c) Hybridisieren der dem Alignment unterzogenen DNA mit einer
Nukleotidsonde; und
- d) Messen der Abstände
zwischen den markierten Nukleotiden, die in die DNA während der
Replikation eingebaut wurden, und der Nukleotidsonde, um die Lage
des Replikationsstartpunkts bezogen auf die Nukleotidsonde zu bestimmen.
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Die
Erfindung betrifft auch Verfahren zum Detektieren eines Replikationsstartpunkts
in einem DNA-Molekül,
welche die Schritte umfassen:
- a) Inkubieren
von DNA, welche eine Replikation durchläuft, in Gegenwart von markierten
Nukleotiden, die in die sich replizierende DNA eingebaut werden;
- b) Alignment der DNA aus Schritt a) auf einem Substrat; und
- c) Detektieren der markierten Nukleotide, die in die DNA während der
Replikation eingebaut wurden, wobei die markierten Nukleotide in
einer Region, die dem Replikationsstartpunkt entspricht, lokalisiert
sind.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung betrifft das Messen der dynamischen
und strukturellen Beziehungen, die die DNA-Replikation regulieren.
Insbesondere umfasst dieser Aspekt der Erfindung ein Verfahren zum Messen
der DNA-Replikationsrate, welches die Schritte umfasst:
- a) Zugeben eines ersten markierten Nukleotids zu einer Reaktionsmischung
mit sich replizierender DNA, wobei das erste markierte Nukleotid
in die sich replizierende DNA eingebaut wird;
- b) Zugeben eines zweiten markierten Nukleotids zu der Reaktionsmischung
in unterschiedlichen Zeitabständen
nach der Zugabe des ersten markierten Nukleotids, wobei das zweite
markierte Nukleotid in die sich replizierende DNA eingebaut wird;
- c) Alignment der DNA aus der Reaktionsmischung auf einem Substrat;
- d) Detektieren der ersten und der zweiten markierten Nukleotide,
die in die DNA während
der Replikation eingebaut wurden; und
- e) Messen der Verteilung der ersten und der zweiten markierten
Nukleotide in der dem Alignment unterzogenen DNA, um die DNA-Replikationsrate
zu bestimmen.
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Um
die Verfahren dieser Erfindung in der Praxis auszuführen, können die
markierten Nukleotide detektiert werden mit einer markierten Sonde,
wie einem mit einer Markierung konjugiertem Antikörper, wobei
die Sonde die Markierung in dem markierten Nukleotid erkennt und
bindet. Beispiele von markierten Nukleotiden, die bei der praktischen
Ausführung
dieser Erfindung nützlich
sind, umfassen Biotin-dUTP und Digoxigenin-dUTP („dig-dUTP"). Der Begriff „markierte
Nukleotide" umfasst
auch modifizierte Nukleotide, wie Bromdesoxyuridin, Chlordesoxyuridin,
Ioddesoxyuridin u.s.w. Die DNA kann mit den markierten Sonden inkubiert
werden, bevor oder nachdem die DNA auf dem Substrat durch das Verfahren
des molekularen Kämmens
(„molecular
combing") dem Alignment
unterzogen wird bzw. worden ist. Die DNA kann auch gewaschen werden,
bevor sie auf dem Substrat dem Alignment unterzogen wird, oder nach
der Inkubation mit der markierten Sonde, um nicht-spezifische Reagenzien,
wie nicht-gebundene markierte Sonde oder nicht eingebaute markierte
Nukleotide, zu beseitigen.
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Es
versteht sich, dass sowohl die vorangegangene allgemeine Beschreibung
als auch die folgende detaillierte Beschreibung nur beispielhaft
sind und der Erläuterung
dienen und die Erfindung, wie sie beansprucht wird, nicht einschränken.
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Die
begleitenden Zeichnungen, die in diese Unterlagen aufgenommen werden
und einen Teil von dieser bilden, veranschaulichen mehrere Ausführungsformen
der Erfindung und dienen zusammen mit der Beschreibung dazu, die
Grundzüge
der Erfindung zu erläutern.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1A stellt
das experimentelle Schema der Erfindung dar. Zellkerne von Xenopus-Sperma
wurden in Gegenwart von Biotin-dUTP bei t = 2' inkubiert, um das gesamte Genom zu
markieren. Zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach dem Beginn der
S-Phase wird zusätzlich
zu dem Biotin-dUTP dig-dUTP zugegeben, um die sich später replizierenden
DNA-Sequenzen unterschiedlich zu markieren. Sich früher replizierende
Sequenzen (jene, die sich vor der Zugabe von dig-dUTP repliziert
haben) werden als rote lineare Signale erscheinen, während sich
später
replizierende Sequenzen (jene, die sich nach der Zugabe von dig-dUTP
replizieren) gleichzeitig dig-dUTP und Biotin-dUTP einbauen werden
und folglich als gelbe lineare Fluoreszenzsignale (Mischen von grün + rot)
erscheinen werden. Man lässt
die DNA dann die Replikation vollständig abschließen (120
min nach der Zugabe des Extrakts) und die Zellkerne werden geerntet.
Dann wird genomische DNA extrahiert und auf Glas-Deckglas gekämmt. Die
gekämmte
DNA wird unter Verwendung von entweder mit roten (z.B. Texas Red)
oder grünen
(z.B. FITC) Fluorphoren konjugierten Antikörpern detektiert. Die markierte
DNA wird in einem Auflicht-Fluoreszenzmikroskop
(Axioskop, Zeiss, Plan Neofluar 100X-Objektiv) mit einer angefügten kalten
CCD-Kamera beobachtet. Messungen werden dann an einem jeglichen
individuellen Molekül,
das in einer Reihe von zufällig
ausgewählten
Betrachtungsfeldern vorhanden ist, ausgeführt. Individuelle Messungen
wurden sowohl an sich früher
als auch später
replizierenden Sequenzen (rot für
sich früher
replizierende Sequenzen und gelb für sich später replizierende Sequenzen)
vorgenommen. Messungen wurden in gleicher Weise an den Sequenzen
zwischen den Mittelpunkten der angrenzenden rot markierten Abschnitte
vorgenommen. Zusammen liefern diese Messungen eine Bestimmung der
Replikationseinheitsgrößen und
replizierten Größen ausgehend
von zufällig
ausgewählten
Regionen des Genoms. Jede Probe enthielt ungefähr 20000 haploide Genome und über 10 Mb
DNA wurden für
jeden Zeitpunkt analysiert.
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1B ist
eine Photographie von gekämmter
DNA, die unter Verwendung von FITC- und Texas Red-konjugierten Antikörpern sichtbar
gemacht worden sind. Rot angefärbte
Sequenzen entsprechen entweder Replikationsblasen oder Molekülen, die
die Replikation vor der Zugabe von dig-dUTP beendet haben.
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2A ist ein Graph, welcher den Auge-zu-Auge-Abstand
gegenüber
dem replizierten Prozentsatz darstellt. Messungen wurden an einer
Population von individuellen Molekülen von jedem Zeitpunkt vorgenommen.
Die Replikationsaugengrößen wurden
als lineare rote Signale gemessen. Das Ausmaß, bis zu welchem jedes Molekül die Replikation
durchlaufen hatte (Prozent repliziert), wurde bestimmt, indem die
Augengrößen für jedes
Molekül
aufsummiert und dann durch die Gesamtlänge des Moleküls dividiert
wurden (siehe Schema). Moleküle
wurden dann als Histogramme gemäß der Augengröße gegenüber der
prozentualen Replikation analysiert. Dies erfolgte individuell für jeden
Zeitpunkt (Daten nicht gezeigt) und für die gesamte Probe (alle Zeitpunkte).
Die Geschwindigkeit der Replikationsgabel wurde geschätzt, indem
die Rate, mit welcher die linearen roten Signale (Replikationsaugen)
in der Größe während der
S-Phase zunahmen, gemessen wurde. Dies erfolgt, indem die Zunahme
in der Steigung der Kurve für
Moleküle,
die zu zwischen 0 und 80% repliziert sind, bestimmt wird. Auf diese
Weise wurde festgestellt, dass die Geschwindigkeit der Replikationsgabel
300 bp/min betrug. Dies ist ein niedrigerer Schätzwert der Gabelgeschwindigkeit,
da dies ein Durchschnittswert über
die gesamte Population von Molekülen
ist. Es ist aufgrund der Tatsache, dass die DNA-Synthese bezogen
auf die Population von Zellkernen asynchron beginnt, nicht möglich, die
Zunahme der Augengröße direkt
zu messen.
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2B ist
ein Graph, welcher die Replikationsgabeldichte gegenüber dem
replizierten Prozentsatz darstellt. Moleküle wurden gemäß ihrem
Replikationsstadium (% repliziert) in Behälter („bin") gruppiert und die Gabeldichte wurde
ausgehend von der Anzahl von Augen pro Behälter („bin"), geteilt durch die gesamte Länge aller
Moleküle
in jedem Behälter
(„bin") berechnet. Dies
wiederum ergibt die Anzahl von Replikationsgabeln, die (bei einer
bidirektionalen Replikation) einfach das Doppelte der Anzahl von
Replikationsaugen ist. Die mittlere Replikationsgabeldichte nimmt
um mehr als das 3-fache zu, wenn die DNA zu zwischen 6% und 60%
repliziert ist, und nimmt schnell ab, nachdem mehr als 87% der Moleküle repliziert
worden sind.
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3A ist
eine computer-erzeugte Rekonstruktion von allen Molekülen, die
während
des Experiments gemessen wurden. Moleküle wurden direkt ausgehend
von den an der gekämmten
DNA vorgenommenen Messungen rekonstruiert. Die rekonstruierten Moleküle wurden
dann zufallsgesteuert ausgewählt
und einem Ende-an-Ende-Alignment je nach ihrem jeweiligen Replikationsstadium
unterzogen. Replikationsaugen oder sich früher replizierende Sequenzen
werden in rot sichtbar gemacht, während sich später replizierende
Sequenzen in grün
sichtbar gemacht werden. Insgesamt wurden 77 Mb DNA während des
Experiments gemessen und in 200 kb-Säulen gemäß deren prozentualer Replikation
ausgerichtet (Alignment). Auf diese Wei se ist es möglich, die
unterschiedlichen Replikationsstadien, die die DNA durchlaufen hat,
direkt sichtbar zu machen, wobei jedes Stadium einem gegebenen Prozentsatz
Replikation entspricht.
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3B stellt
den Bruchteil der gesamten gemessenen Länge (77 Mb) gegenüber dem
replizierten Prozentsatz dar. Moleküle wurden gemäß ihren
Prozent Replikation, die sie durchlaufen hatten, gruppiert und ihre
Längen
aufsummiert, um den jeweiligen Prozentsatz der Gesamtlänge, den
sie repräsentieren,
zu bestimmen. Dies ergibt die Verteilung der Gesamtlänge, gemessen
während
des Experiments, als Prozent Replikation, die in 2A visuell
dargestellt ist. Es ist anzumerken, dass der kleinste Bruchteil
der Probe auftritt, wenn die Moleküle zu zwischen 40 und 50% repliziert
sind. Dies zeigt an, dass die maximale Rate der DNA-Synthese auftritt,
wenn 40% bis 50% der DNA synthetisiert worden sind.
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4 ist
ein Graph, welcher den mittleren Auge-zu-Auge-Abstand gegenüber dem
replizierten Prozentsatz darstellt. Es wurden die Abstände zwischen
den Mittelpunkten von benachbarten Replikationsaugen gemessen. Messungen
wurden an individuellen Molekülen
in jeder Probe vorgenommen und in Hinblick auf das Ausmaß, bis zu
welchem sie eine Replikation durchlaufen hatten, analysiert. Auge-zu-Auge-Abstände gegenüber dem
Prozentsatz von replizierter DNA pro Molekül lieferten eine Einschätzung, wie
Replikationsstartpunkte verteilt sind und während der S-Phase aktiviert
werden. Gemäß dem Histogramm
tritt zwischen 37% und 87% Replikation ein Plateau auf. Dieses Plateau
entspricht einer durchschnittlichen Auge-zu-Auge-Größe von 14
bis 16 kbp innerhalb des gesamten Genoms während der S-Phase. Dementsprechend
kann die durchschnittliche Replikongröße in dem X. laevis-Genom in
diesem Entwicklungsstadium auf ungefähr 15 kb geschätzt werden.
Die rote Kurve zeigt die Entwicklung von Auge-zu-Auge-Abständen unter der Annahme, dass Augengrößen zwischen
3 und 8 kb Gabeln, die aus einem einzelnen Initiationsereignis hervorgehen,
entsprechen. Auge-zu-Auge-Abstände
zwischen Augen in diesem Größenbereich
zeigen an, dass Initiationen mit einem minimalen durchschnittlichen
Abstand von ungefähr
6 kb auftreten.
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5A ist
ein Graph, welcher die Anzahl von Verkernungs- oder Nukleationsereignissen
(/100 kb) gegen die Zeit darstellt. Verkernungs- oder Nukleationsereignisse
wurden als benachbarte Replikationsgabeln, die weniger als 8 kb
voneinander entfernt sind, definiert. Dieser obere Wert entspricht
einer Hälfte
des mittleren Auge-zu-Auge-Abstands (14 bis 16 kb) und dient als
ein Schätzwert
für jene
Gabeln, die höchstwahrscheinlich aus
einem einzelnen Initiationsereignis hervorgegangen sind. Eine Untergrenze
von 3 kb wurde durch Quantifizierung des in einer doppelt substituierten
Probe von gekämmter
genomischer DNA beobachteten Hintergrunds ermittelt (Daten nicht
gezeigt). Diese Messungen stimmen überein mit früheren Beobachtungen
hinsichtlich der Auflösung
von molekularem Kämmen,
welche bekanntermaßen
1 bis 4 kb be trägt.
Aus der Augengröße (rote
Segmente des aktuell gemessenen Moleküls) und der Replikationsgabel-Geschwindigkeit kann
der Zeitpunkt, zu welchem ein gegebenes Auge mit der Replikation
begann, bestimmt werden (Pfeil). Der Bruchteil des Moleküls, der
zu dem Zeitpunkt von jenem Verkernungsereignis noch repliziert werden
muss, wird für
jedes rekonstituierte Molekül
als nächstes
bestimmt. Dies ergibt den relativen Bruchteil von nicht-replizierter
DNA pro Verkernung pro Molekül;
und der Kehrwert von diesem Wert ergibt wiederum die Verkernungsdichte
(Ereignis pro Kilobase). Dies erfolgte für jedes Molekül in einer
gegebenen Probe und die entsprechende Verkernungsdichte wurde in
Bezug auf die Zeit graphisch aufgetragen. Die rote Linie zeigt die
mittlere Dichte über
aufeinanderfolgende Intervalle von 3 min.
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5B ist
ein Graph, welcher die Anzahl von Verkernungsereignissen gegenüber dem
replizierten Prozentsatz darstellt. Verkernungsereignisse wurden
bestimmt, wie für 5A beschrieben.
Die Anzahl von Ereignissen pro Molekül wurde dann gegen den Prozentsatz,
zu welchem jedes Molekül
repliziert worden war, aufgetragen. Die rote Linie entspricht der
mittleren Dichte in Bezug auf die prozentuale Replikation.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Das
in vitro-DNA-Replikationssystem von Xenopus laevis wurde als Modell
ausgewählt,
um das gesamte Potential des molekularen Kämmens zum Untersuchen der DNA-Replikation
zu untersuchen. Dieses System verwendet Eiextrakte, um exogene DNA
zu replizieren, und unterstützt
eine vollständige
Replikationsrunde (15, 16). In diesem Versuchssystem wurde Xenopus
laevis-Sperma-Chromatin
mit Biotin-dUTP und dig-dUTP markiert. Biotin-dUTP wurde unmittelbar
nach dem Extrakt (t = 2')
zugegeben, um das gesamte Genom zu markieren. Zu unterschiedlichen
Zeitpunkten (d.h. t = 25, 29, 32, 39 und 45 min) nach der Zugabe
des Extrakts wurde dig-dUTP
zugegeben, um die sich später
replizierende DNA unterschiedlich zu markieren (16). Dann wurde
genomische DNA extrahiert und auf der Glasoberfläche gekämmt.
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Spezieller
wurden in dem hier verwendeten Versuchssystem ungefähr 20000
Zellkerne unter Verwendung von 20 μl Eiextrakt in Gegenwart von
20 μM Biotin-dUTP
kontinuierlich markiert. Die DNA-Synthese begann innerhalb von 15
min, nachdem der Extrakt zu dem Sperma-Chromatin zugesetzt worden war, und
90% der Zellkerne beendeten die DNA-Synthese 45 min später (Daten
nicht gezeigt). Zu aufeinanderfolgenden Zeitpunkten nach der Zugabe
des Extrakts wurden 50 μM
dig-dUTP zugegeben, was eine Reihe von fünf Proben mit unterschiedlich
markierter DNA ergab. Jede Probe wurde dann gemäß Standardprotokollen vorbereitet,
mit YOYO-1 (einem dimeren Cyanin-Farbstoff, der nach Bindung an
Nukleinsäuren
fluoresziert) angefärbt und
auf einem Substrat, wie Glas, gekämmt (13).
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Die
gekämmte
DNA wurde in einem Auflicht-Fluoreszenzmikroskop untersucht, um
die durchschnittliche Anzahl und Größe der gekämmten Moleküle pro Betrachtungsfeld (FOV; „field
of view") zu bestimmen.
In diesem Falle betrug die durchschnittliche Anzahl von Molekülen pro
FOV 20 und die durchschnittliche Größe der Moleküle betrug
200 kb. Dies entspricht ungefähr
30 haploiden Genomen, die pro 22 mm × 22 mm-Deckglas gekämmt wurden.
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Sich
früher
und später
replizierende Regionen des Genoms wurden dann unter Verwendung von
Antikörpern,
mit welchen unterschiedliche Fluorochrome konjugiert waren, detektiert.
Es wurden beispielsweise mit Texas Red konjugierte Antikörper verwendet,
um die sich früher
replizierenden Sequenzen, die mit Biotin-dUTP markiert worden waren,
zu detektieren, während
mit FITC konjugierte Antikörper
verwendet wurden, um die sich später
replizierenden, mit dig-dUTP
markierten Sequenzen zu detektieren. Es sollte angemerkt werden,
dass die sich später
replizierenden Sequenzen sowohl mit Biotin-dUTP als auch mit dig-dUTP
markiert sind.
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Alle
fünf Proben
wurden dann in einem Auflicht-Fluoreszenzmikroskop analysiert. Bilder
der gekämmten
Moleküle
wurden unter Verwendung einer CCD-Kamera erhalten. Dann wurden Messungen
an individuellen Molekülen
unter Verwendung von Software, die im Labor entwickelt worden war,
vorgenommen. Ungefähr 10
Mb von jeder Probe wurden auf diese Weise gemessen und die jeweiligen
Längen
der alternierenden roten und grünen
Segmente wurden genau bestimmt und ihre Verteilungen als Histogramme
analysiert.
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Es
wurde kein signifikanter systematischer Fehler in Bezug auf den
Einbau von markiertem Nukleotid beobachtet. Der Einbau betrug 84,41%
für Biotin-dUTP
und der dig-dUTP-Einbau betrug 84,93%. Es wurde festgestellt, dass
die Geschwindigkeit der Replikationsgabel sowohl in Anwesenheit
als auch in Abwesenheit von Biotin-dUTP die gleiche war. Als Kontrolle
wurde eine Probe kontinuierlich sowohl mit Biotin-dUTP als auch dig-dUTP
markiert, so dass das gesamte Genom unter Verwendung entweder des
roten oder des grünen
Fluoreszenzfilters sichtbar gemacht werden konnte. An dieser Probe
vorgenommene Messungen wurden verwendet, um die Effizienz des Nukleotideinbaus
und der Detektion zu bestimmen.
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Auf
diese Weise wurden Replikationseinheiten unter Verwendung von rot
fluoreszierenden Antikörpern
(z.B. Texas Red) sichtbar gemacht, während jene Regionen, die sich
nach den verschiedenen Zeitpunkten repliziert hatten (d.h. nach
der Zugabe von dig-dUTP), doppelt markiert sind und so unter Verwendung
von sowohl grün
(z.B. FITC) als auch rot fluoreszierenden Antikörpern sichtbar gemacht wurden
(1B). Dieser Ansatz erlaubt eine direkte Kartierung
und quantiative Analyse der alternierenden roten und grünen Replikationseinheiten
entlang von jedem individuellen DNA-Molekül.
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Eine
der Hauptschwierigkeiten bei der Untersuchung der DNA-Replikation
in Metazoen-Genomen
ist das offensichtliche Fehlen von gut definierten Replikationsstartpunkten
(17, 18). In diesen Zellsystemen kann offensichtlich eine jegliche
DNA-Sequenz repliziert werden vorausgesetzt, dass sie lang genug
ist (17, 18). Dies legt nahe, dass die Initiation der DNA-Replikation in Bezug
auf die Sequenz zufällig
erfolgt. Diese sequenzunabhängige
Aktivierung der DNA-Synthese wirft die Frage auf, ob DNA gemäß einem
stochastischen Prozess (19, 20) oder gemäß einem Mechanismus, der eine
regelmäßige zeitliche
und räumliche
Organisation auf dem in Replikation befindlichen Chromatin erfordert
(21), repliziert wird oder nicht. Da Startpunkte eng benachbart
angeordnet sein müssen,
um die DNA-Replikation synchron mit dem Zellzyklus abschließen zu können, war
ein Mechanismus vorgeschlagen worden, gemäß welchem eine periodische
Chromatinfaltung den regelmäßigen Abstand
und die regelmäßige Aktivierung
von Replikationsstartpunkten innerhalb des gesamten Genoms sicherstellt,
eine Organisation, die dementsprechend die vollständige Verdoppelung
des Genoms vor dem Eintritt in die Mitose garantiert (21).
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Um
die räumliche
Verteilung der rot und grün
gefärbten
Replikationseinheiten zu untersuchen, wurden Bilder der durch Alignment
ausgerichteten markierten Moleküle
erfasst und es wurden systematisch Messungen an der markierten DNA
für jeden
Zeitpunkt ausgeführt
(1B). Die Messungen wurden an allen Molekülen in jedem
zufällig
ausgewählten
Betrachtungsfeld für
jeden Zeitpunkt ausgeführt
und es wurde eine Probengesamtlänge
von über
77 Mb analysiert. Dementsprechend liefern diese Messungen eine statistische
Bewertung der Verteilungen von Replikationseinheitsgrößen wie
auch die Abstände
zwischen diesen. Augengröße ist der
Begriff, der hier verwendet wird, um auf die früheren rot gefärbten Replikationseinheiten
zu verweisen, während
Inter-Augen-Größe der Begriff
ist, welcher verwendet wird, um auf die späteren grün und rot gefärbten Replikationseinheiten
zu verweisen.
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Der
Auge-zu-Auge-Abstand ist in ähnlicher
Weise als der Abstand (in kb) zwischen den Mittelpunkten von zwei
aneinander angrenzenden Augen definiert (1A). Das
Ausmaß,
bis zu welchem jedes Molekül
vor der Zugabe des zweiten markierten Nukleotids die Replikation
durchlaufen hatte, wurde als die Summe der Längen der Replikationsaugen
(rot), geteilt durch die Gesamtlänge
des gemessenen linearen Moleküls,
bestimmt. Auf diese Weise können
Auge-zu-Auge-Abstände und
Augengrößen in Hinblick
auf das Ausmaß,
bis zu welchem die Moleküle
die Replikation durchlaufen haben, analysiert werden. Dies ist erforderlich,
da die Genome der Zellkerne mit der Replikation bezogen auf die
Population asynchron beginnen.
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Die
Messungen enthüllten,
dass Augengröße linear
zunehmen, bis 87% der Probe repliziert worden sind, an welchem Punkt
die Augen aufgrund der Verschmelzung von benachbarten Replikationsgabeln
schnell an Größe zunehmen
(2A). Gemäß den in 2 aufgeführten Daten
wurde die Geschwindigkeit der Replikationsgabeln ausgehend von der
mittleren Zunahme der Augengröße abgeschätzt und
es wurde festgestellt, dass sie ungefähr 300 bp/min betrug. Dieser
Wert ist konsistent mit früher
berichteten Werten (9, 22). Es ist jedoch ein niedrigerer Schätzwert der
Gabelgeschwindigkeit, da der asynchrone Verlauf der Replikation
der Population von Zellkernen zu einer Zunahme bei den beobachteten
Augengrößen, die
langsamer als erwartet erfolgt, führen wird. Es ist darüber berichtet
worden, dass dieser asynchrone Verlauf zu einer Überschätzung von 10 bis 20 min bei
der Länge
der S-Phase führt
(9, 23). Wenn der Zeitraum, während
welchem DNA-Synthese innerhalb der gesamten Population auftritt,
20–30
min entspricht, dann wird für
ein individuelles Genom die durchschnittliche S-Phase ungefähr 10 bis
15 min dauern. Dementsprechend entspricht die aktuelle Replikationsgabelgeschwindigkeit
ungefähr
600 bp/min (22).
-
Wir
betrachteten als nächstes
die Replikationsgabeldichte, die einfach das Doppelte der Anzahl
von Augen/kb ist, und wir beobachteten, dass die Gabeldichte während der
ersten Hälfte
des Zeitraums der DNA-Synthese (d.h. von 25 min bis 32 min) um mehr
als das Dreifache zunimmt. Die Replikationsgabeldichte nimmt dann
schnell ab, wenn die Augen zu verschmelzen beginnen (2B).
Obwohl dies nahe legt, dass die Replikation primär während der ersten Hälfte der
S-Phase initiiert wird, enthüllten
an den sich später
replizierenden Proben vorgenommene Messungen auch, dass eine gewisse
restliche Initiation sogar dann noch auftritt, nachdem 96% der DNA
in der Probe repliziert worden sind. Tatsächlich sind bei Molekülen, die
zu über 90%
repliziert sind, bis zu 28% der Replikationsaugen zwischen 3 und
8 kb. Unter der Annahme, dass diese Gabeln aus einem einzelnen Initiationsereignis
hervorgehen, zeigt diese Beobachtung an, dass eine signifikante
Anzahl von Initiationsereignissen zu späten Zeitpunkten in der S-Phase
auftritt (Tabelle 2).
-
3 ist eine Computerrekonstruktion von
allen während
des Experiments gemessenen Molekülen. Sie
zeigt die Entwicklung des Replikationsprogramms, wenn die DNA-Synthese
fortschreitet. Dies kann quantifiziert werden als ein Histogramm,
welches den Bruchteil (bezogen auf die Länge) der gesamten Probe in
einem gegebenen Replikationsstadium zeigt (3B).
-
Gemäß den 2B und 3B hängt die
Rate der DNA-Replikation von der Replikationsgabeldichte in einem
jeglichen gegebenen Stadium der Replikation ab. Die Gabeln korrelieren
mit Startpunkten, und wie Startpunkte beabstandet sind, ist ein
wichtiger Parameter bei der Bestimmung der Dauer der S-Phase. Dementsprechend
ist es nützlich,
die Abstände
zwischen den Mittelpunkten von benachbarten sich früher replizierenden
Segmenten zu bestimmen, da diese Messungen Informationen über die
räumliche
Verteilung von Replikationsstartpunkten liefern (24).
-
Auge-zu-Auge-Abstände wurden
gemessen und separat gegen das Ausmaß, bis zu welchem die jeweiligen
Moleküle
bereits die Replikation durchlaufen hatten, graphisch aufgetragen
(siehe oben). Die Korrelation zwischen dem mittleren Auge-zu-Auge-Abstand
und dem Ausmaß der
DNA-Replikation enthüllt
ein Plateau bei einem Durchschnittswert von 14 bis 16 kbp (4).
Das Plateau tritt auf, wenn die DNA die Replikation zu zwischen
37% und 87% durchlaufen hat. Dies entspricht dem Intervall zwischen
32 und 39 min und zeigt an, dass die meiste DNA innerhalb eines
engen Fensters von ungefähr
10 min repliziert wird. Dies steht im Gegensatz zu dem beobachteten
20- bis 30-minütigen
Zeitraum, während
welchem die DNA synthetisiert wird, und ist konsistent mit früheren Abschätzungen
der Länge
der S-Phase in diesem Entwicklungsstadium (siehe oben; 4).
Es sollte festgehalten werden, dass die schnelle Zunahme der Auge-zu-Auge-Abstände, welche
bei 87% Replikation auftritt, konsistent ist mit dem gleichen Wert,
der für
die schnelle Zunahme der Augengrößen, die
oben erwähnt
worden ist, beobachtet wird. Dies zeigt die Genauigkeit des molekularen
Kämmens,
da Augengrößen und
Auge-zu-Auge-Abstände zwei
unabhängige
Messungen des gleichen biologischen Phänomens darstellen.
-
Wir
untersuchten als nächstes
Veränderungen
bei den mittleren Auge-zu-Auge-Abständen für jede Probe und beobachteten,
dass der durchschnittliche Abstand von 25 bis 32 min schnell abnimmt
und dann zunimmt, wenn sich die Replikationsaugen ausdehnen und
benachbarte Gabeln zu verschmelzen beginnen. Diese Ergebnisse sind
in Tabelle 1 zusammengefasst.
-
-
In
Tabelle 1 entspricht jede Probe einem gegebenen Zeitpunkt (d.h.
t = 25', 29', 32', 39' und 45'), zu welchem dig-dUTP
zu der sich replizierenden DNA hinzugegeben worden ist. Man ließ die unterschiedlich
markierte DNA (Biotin-dUTP und Biotin-dUTP/dig-dUTP) dann die Replikati on
vollständig
abschließen
(t = 120'). Proben
wurden individuell hergestellt und auf einem Deckglas gekämmt. Dann
wurden Messungen an jeder individuellen Probe vorgenommen. Es wurden
durchschnittlich 10 Mb pro Probe analysiert und die Mittelwerte für jeden
Probenparameter sind in Tabelle 1 aufgeführt.
-
Die
zweite Spalte repräsentiert
die Menge an DNA-Replikation, die vor der Zugabe des zweiten Nukleotids
aufgetreten war und durch Messen der rot markierten Segmente in
jedem Molekül
und dann Teilen von diesem durch die gesamte Länge des Moleküle bestimmt
worden war. Dies erfolgte für
jedes Molekül
in der Probe, um die mittlere prozentuale Replikation bezogen auf
die Probe sicherzustellen.
-
In
Spalte 3 wurde die mittlere Augengröße für jede Probe aus direkten Messungen
der Augengröße für jedes
analysierte Molekül
erhalten. Da die DNA während
ihrer Präparation
geschert werden kann, wurden markierte Segmente an den Enden des
Moleküls
in die Bestimmung der mittleren Augengröße, der Inter-Augen-Größe oder
des Auge-zu-Auge-Abstands nicht mit aufgenommen.
-
In
Spalte vier wurden Inter-Auge-Segmente gemessen, wie oben für die mittlere
Augengröße diskutiert.
Diese Segmente entsprechen Sequenzen, die sich nach der Zugabe des
zweiten Nukleotids repliziert haben und dementsprechend Sequenzen
repräsentieren,
die zu dem Zeitpunkt, zu welchem das zweite Nukleotid zugegeben
wurde, unrepliziert waren. In der fünften Spalte wurden Auge-zu-Auge-Größen als
der Abstand zwischen den Mittelpunkten von zwei benachbarten Augen,
welche ein dazwischenliegendes Inter-Auge-Segment flankieren, berechnet.
-
Wie
in der letzten Spalte aufgeführt,
wurde die mittlere Gabeldichte als das Doppelte der Anzahl von Augen
pro Einheitsmoleküllänge bestimmt.
Wenn die Anzahl von neuen Gabeln pro Einheitslänge zunimmt, nehmen die Auge-zu-Auge-Abstände ab und
die Initiationsfrequenz übersteigt
die Terminationsfrequenz (Gabel-Verschmelzungen). Die relative Gabeldichte
nimmt von Zeitpunkt zu Zeitpunkt um das ungefähr 1,5-fache zu, bis t = 39', zu welchem Zeitpunkt
die Termination zu dominieren beginnt.
-
Wie
in Tabelle 1 angegeben, nahm der mittlere Auge-zu-Auge-Abstand für jede Probe
bis um das Dreifache ab, bis das Plateau erreicht war. Diese Abnahme
ist konsistent mit der dreifachen durchschnittlichen Zunahme bei
der Replikationsgabeldichte, die bei jeder aufeinanderfolgenden
Probe beobachtet wurde. In ähnlicher
Weise ist die durchschnittliche Rate, mit welcher sich Gabeln pro
kb bilden, konsistent mit der durchschnittlichen Rate, mit welcher
Auge-zu-Auge- Abstände abnehmen.
Tatsächlich
entspricht die mittlere Gabeldichte im Bereich des Plateaus (zwischen
40% und 80% repliziert) 15 Gabeln pro 100 kb (2B).
Ein Durchschnittswert von 7 Replikationsaugen (15 Gabeln) alle 100
kb würde
dementsprechend einen durchschnittlichen Auge-zu-Auge-Abstand von
ungefähr
15 kb ergeben, wie beobachtet wurde (4).
-
Unsere
Analysen von Auge-zu-Auge-Abständen
enthüllen
kein regelmäßiges Replikationsmuster während der
DNA-Synthese, was nahe legt, dass das Genom tatsächlich gemäß einem zufallsgesteuerten
Replikationsprozess verdoppelt wird (Daten nicht gezeigt). In einem
zufallsgesteuerten Prozess werden einige Replikationen zu groß sein,
um in einem 10- bis 15-minütigen
Zeitintervall vollständig
repliziert werden zu können,
wenn die Replikationsgabelgeschwindigkeit konstant ist (19, 20).
Wir untersuchten dementsprechend die Größen von sich später replizierenden
Sequenzen (Inter-Auge-Größen) für jede Probe
als Funktion des Ausmaßes,
bis zu welchem das Molekül
die Replikation durchlaufen hatte.
-
Unter
der Annahme, dass keine neuen Replikationsgabeln gebildet werden,
wird ein Molekül,
das zu 70% repliziert ist, normalerweise 3 min (S-Phase = 10 min)
benötigen,
um seine Verdoppelung bei einer Gabelgeschwindigkeit von 600 bp/min
vollständig
abzuschließen.
Wir haben jedoch festgestellt, dass 72% der Moleküle, die
zu zwischen 70% und 99% repliziert sind, Inter-Auge-Abstände enthielten,
deren Größen mehr Zeit
zur Replikation benötigen
würden,
als tatsächlich
beobachtet wird (Daten nicht gezeigt). Der Bruchteil des Genoms
am Ende der S-Phase,
der bei Fehlen von neuen Initiationsereignissen unrepliziert bleiben
würde,
ist in Tabelle 2 gezeigt.
-
-
In
Tabelle 2 werden neue Gabeln als jene Gabeln, welche Replikationsaugen,
die zwischen 3 und 8 kb groß sind,
entsprechen, definiert. Der Bruchteil von neuen Gabeln in jeder
Probe wurde als Prozentsatz von neuen Gabeln in Bezug auf die gesamte
Anzahl von Gabeln in der Probe berechnet.
-
Die
Spalten drei und vier listen den Bruchteil (F) der gesamten Sequenzlänge in jeder
Probe auf, welcher Inter-Auge-Segmente (zu dem Zeitpunkt, zu welchem
das zweite Nukleotid zugegeben wurde, nicht-replizierte Sequenzen)
enthält,
deren Replikationszeit die verbleibende Zeit, um das jeweilige Molekül zu replizieren, übersteigen
würde (gezeigt
als % der gesamten Länge
der Probe).
-
Die
letzte Spalte listet die größte beobachtete
unreplizierte Sequenz für
jeden Zeitpunkt bezogen auf die Menge an Zeit, um welche deren Replikation
jene des entsprechenden Moleküls übersteigen
würde,
auf. Obwohl die meisten Moleküle,
die zu zwischen 70% und 99% repliziert sind, Sequenzen enthalten,
die zu groß sind,
um sich in dem 10- bis 15-minütigen
Intervall der S-Phase zu replizieren, wird nur eine bestimmte Anzahl von
diesen als signifikant angesehen. In den meisten Fällen benötigen diese
Sequenzen eine zusätzliche
Replikationszeit von 30 bis 40% der Länge der S-Phase.
-
Wie
oben diskutiert, entsprechen die Bruchteile (F), die in Tabelle
2 aufgelistst sind, Inter-Auge-Segmenten,
die eine Replikationszeit zusätzlich
zu der Zeit, die normalerweise benötigt wird, um das jeweilige
Molekül
zu replizieren, benötigen.
Nach einer verstrichenen Zeit von beispielsweise 10 min würden ungefähr 12% der
gesamten Länge
der Probe, welche die Replikation zu 96% durchlaufen hat (t = 45'), bei Fehlen von
neuen Initiationen unrepliziert bleiben. Tatsächlich würde, wenn nur zwei Gabeln eingesetzt
würden,
das größte, sich später replizierende
Segment (für
ein Molekül,
das bereits zu 82% repliziert war) eine Replikationszeit benötigt haben,
die 17 min länger
ist als die beobachtete Verdopplungszeit des Genoms. Diese Beobachtung
zusammen mit den großen
Standardabweichungen, die bei den Augengrößen und Auge-zu-Auge-Abständen beobachtet
wurden, legt nahe, dass Startpunkte innerhalb des gesamten Genoms
zufällig
gemäß einem
stochastischen Prozess verteilt sind. Es sollte jedoch festgehalten
werden, dass diese Beobachtungen nicht die Möglichkeit einer auf höherer Ebene
nicht-zufälligen
Organisation der DNA-Replikation ausschließen und sich auf Segmente des
Genoms, die im Allgemeinen zwischen ungefähr 10 und 300 kb Größe variieren
(25), beziehen.
-
Die
zufällige
Größenverteilung
von Replikationsaugen und Auge-zu-Auge-Größen für jeden Zeitpunkt (Daten nicht
gezeigt) zeigt an, dass Startpunkte während der S-Phase ohne eine
jegliche offensichtliche zeitliche oder räumliche Organisation aktiviert
werden. Da ein jegliches Segment des Genoms einmal und nur einmal
repliziert wird, legt die Beobachtung, dass neue Gabeln während der
gesamten S-Phase gebildet werden, nahe, dass die Anzahl von neu
gebildeten Gabeln pro Kilobase potentiell zunimmt, wenn die S-Phase
fortschreitet (2B; Tabelle 2). Der kritische
Faktor ist in diesem Falle der Bruchteil von DNA, der zu dem Zeitpunkt,
zu wel chem Gabeln gebildet werden, noch repliziert werden muss.
Dieser Bruchteil entspricht den grün gefärbten oder Inter-Auge-Segmenten
des Moleküls.
Dementsprechend ist es unter der Annahme, dass zwei neue Gabeln
einem einzelnen Initiationsereignis entsprechen, erforderlich, die
Anzahl von Initiationsereignissen, die pro nicht-repliziertem Bruchteil
von jedem Molekül
auftreten, zu berechnen.
-
Dies
erfolgt, indem in der Zeit zurückgerechnet
wird ausgehend von den Größen der
Replikationsaugen und dann der Bruchteil von DNA bestimmt wird,
der zu jenem Zeitpunkt noch zu replizieren ist. Spezieller wird
die Initiationsfrequenz berechnet, indem Replikationsaugen gemäß ihrer
Größe sortiert
werden und dann die Dichte von Replikationsaugen, die zwischen einer
Größe von 3
und 8 kb liegen, bestimmt wird. Dieses Intervall ist ein Schätzwert der
Anzahl von Augen, die aus einem einzelnen Initiationsereignis hervorgegangen sind,
unter der Annahme, dass die mittlere Replikongröße 14 bis 16 kb ist. Initiationsereignisse
für jedes
Molekül
werden dann zeitlich kartiert, indem aus der Replikationsaugengröße zurückgerechnet
wird: t1 = LAuge/(2 × Gabelgeschwindigkeit).
Die Anzahl von Initiationsereignissen pro Molekül wird dann in Bezug auf den
Bruchteil des Moleküls,
der zu dem Zeitpunkt, zu welchem die Ereignisse aufgetreten sind,
noch zu replizieren ist, bestimmt. Die Anzahl von Ereignissen pro
nicht-repliziertem Segment, hier als die Nukleationsdichte bezeichnet,
wird dann mit der Menge von DNA, die zu jenem Zeitpunkt für jenes
bestimmte Molekül
bereits repliziert worden ist, verglichen.
-
Auf
diese Weise haben wir herausgefunden, dass die Anzahl von Nukleationsereignissen
pro nicht-repliziertem Bruchteil der DNA sowohl bezüglich der
Zeit als auch in Bezug auf den Prozentsatz von bereits replizierter
DNA in jeder Probe zunahm (5A und 5B).
Es wurde festgestellt, dass die mittlere Zunahme von dem Beginn
der Replikation bis zur Beendigung der DNA-Synthese wenigstens 3,5-fach war. In
einigen Fällen
war die Zunahme sogar bis zu 9-fach.
-
Die
Initiationsfrequenz, die unter Verwendung dieses Ansatzes berechnet
wird, ergibt eine untere Grenze bezüglich der Anzahl von Ereignissen
pro Kilobase pro Minute. Gemäß diesem
Verfahren wird angenommen, dass alle Replikationsaugen, die kleiner
als 8 kb sind, individuellen Initiationsereignissen entsprechen,
wohingegen dies nicht der Fall ist, wenn Initiationen gemäß einem
stochastischen Prozess auftreten. Dieser systematische Fehler beeinflusst
jedoch die Messung der durchschnittlichen Zunahme der Initiationsfrequenz
während
der S-Phase nicht signifikant.
-
Interessanterweise
wurde beobachtet, dass die späteren
Zeitpunkte (d.h. t = 39' und
t = 45') eine insgesamt
höhere
Nukleationsdichte in allen Stadien der Replikation aufwiesen (Tabelle
2). Diese Beobachtung zeigt an, dass durchschnittlich Replikongrößen von
sich später
replizieren den DNA-Regionen kleiner sind als jene von sich früher replizierenden
Regionen. Die Zunahme der Dichte von neuen Gabeln führt zu einer
entsprechenden Verringerung von Auge-zu-Auge-Abständen.
Ein durchschnittlicher Auge-zu-Auge-Abstand von 6 kb wurde für Moleküle, die
zu zwischen 80 und 95% repliziert waren, beobachtet (4).
Unter der Annahme einer S-Phase von 10 min und einer Gabelgeschwindigkeit
von 600 bp/min werden diese Sequenzen in ungefähr 5 min repliziert. Diese
beobachtete Beschleunigung bei der DNA-Syntheserate kann in adäquater Weise die
Verdoppelung des Genoms erklären
ohne die Notwendigkeit, einen Mechanismus zu postulieren, der die DNA
in regelmäßig beabstandete
Replikationseinheiten organisiert.
-
Die
längste über die
S-Phase hinaus andauernde Replikationszeit betrug 17 min für ein Molekül, das zu
ungefähr
82% repliziert war. Unter der Annahme von keinen neuen Initiationen
werden nur zwei Gabeln dieses Segment, welches zu Beginn der S-Phase
38,4 kb groß ist,
replizieren. Für
ein Molekül,
das zu 82% repliziert ist, werden wenigstens 2,7 min benötigt, um
dessen Replikation zu vervollständigen,
wieder unter der Annahme, dass nur zwei Gabeln an dem Molekül vorhanden
sind. Die Größe des unreplizierten
Segments beträgt
in jenem Stadium 23,6 kb. Wenn die Initiationsfrequenz jedoch bis
zum 4-fachen zunimmt, werden sich dann 8 Gabeln bilden, um das Segment
zur replizieren (mittlere Auge-zu-Auge-Größe = 6 kb). Wenn zwei Gabeln
19,7 min benötigen,
dann wird das Segment mit 8 Gabeln in ungefähr 4,9 min repliziert werden
(23,6 kb/(8 × 600
bp pro min). Dies stimmt in vernünftiger
Weise überein
mit der Zeit, welche benötigt
wird, um das Molekül selbst
zu replizieren (d.h. 2,7 min) während
einer S-Phase, die
15 min dauert. Tatsächlich
würde eine
7-fache Zunahme der Frequenz zu der Replikation des Segments in
lediglich 2,8 min führen.
-
Die
vorliegenden Ergebnisse erweitern unser Verständnis der Mechanismen der DNA-Replikation, insbesondere
in Eukaryoten und spezieller in frühen Embryos von Xenopus laevis.
Diese Daten bestätigen
Ergebnisse, über
die bereits früher
berichtet worden war, welche die Dynamik der S-Phase und die räumliche Organisation
von Replikons in dem frühen
X. laevis-Embryo
betreffen. Für
die rDNA-Region ist in diesem Entwicklungsstadium über eine
zufällige
räumliche
Organisation von Replikationen berichtet worden (27). Unsere Ergebnisse
erweitern diese Beobachtung auf das Genom selbst und zeigen an,
dass Replikationsstartpunkte innerhalb des gesamten Genoms in unregelmäßigen Abständen, aber
mit einem durchschnittlichen Abstand von 15 kb verstreut sind. Unter
der Annahme, dass die Replikationsgabelgeschwindigkeit 600 bp/min
beträgt, wird
die durchschnittliche Länge
der S-Phase ungefähr
12,5 min betragen. Diese kurze S-Phase würde nahe legen, dass das Replikationsprogramm
durch einen nicht-zufallsgesteuerten Mechanismus, der einen regelmäßigen Abstand
zwischen Replikationsstartpunkten erfordert, kontrolliert wird (21).
-
Jedoch
enthält
ein signifikanter Bruchteil der hier analysierten Moleküle unreplizierte
Sequenzen zusätzlich
zu jenen, die für
eine S-Phase von 10 bis 15 min erwartet werden würden. Dies zeigt an, dass sogar in
späteren
Stadien der Replikation eine signifikante Anzahl von Startpunkten
zu weit verstreut sind, als dass die dazwischenliegenden Sequenzen
in dem zugewiesenen Zeitraum repliziert werden könnten. Jedoch legt unsere Beobachtung,
dass die Nukleationsdichte zunimmt, wenn die S-Phase fortschreitet,
nahe, dass die relative Rate der DNA-Synthese gegen Ende der S-Phase
schneller wird. Diese Beobachtung kann erklären, wie ein offensichtlich
zufallsgesteuertes Replikationsprogramm erfolgreich das gesamte
Genom vor dem Beginn der Mitose verdoppeln kann.
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Dementsprechend
stellen diese Ergebnisse die erste sich auf das gesamte Genom erstreckende
Analyse der DNA-Replikation in X. laevis dar und zeigen, dass ein
Vorteil einer Verwendung von molekularem Kämmen, um die DNA-Replikation
zu analysieren, die Fähigkeit
ist, eine statistisch signifikante Anzahl von Messungen unter Verwendung
einer relativ kleinen DNA-Probe zu erhalten. Dies erlaubt eine statistisch
signifikante quantitative Analyse der DNA-Replikation. Wir haben
die Verlässlichkeit
des Ansatzes unter Verwendung des zellfreien Xenopus laevis-Systems als Modell
gezeigt. Es versteht sich jedoch, dass dieser Ansatz verwendet werden
kann, um eine jegliche Art von genomischer DNA, einschließlich menschlicher
DNA, zu analysieren. Dementsprechend ist dieser Ansatz nützlich für ein breites
Spektrum von Untersuchungen, die die Kontrolle der DNA-Replikation,
die Genomstabilität
und die dynamischen und strukturellen Beziehungen, welche die DNA-Replikation
und Gentranskription während
der Entwicklung regulieren, umfassen.
-
Die
hier zitierten Referenzen werden auf den folgenden Seiten aufgelistet.
-
Andere
Ausführungsformen
der Erfindung werden den Fachleuten auf diesem Gebiet unter Berücksichtigung
der Unterlagen und aus der praktischen Ausführung der hier offenbarten
Erfindung ersichtlich sein. Es ist beabsichtigt, dass die Unterlagen
und Beispiele nur als exemplarisch angesehen werden.
-
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