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Die
Erfindung bezieht sich allgemein auf Druckvorrichtungen und -verfahren
und insbesondere auf ein bilderzeugendes System mit einem eine Vielzahl
von Tintenkanalkolben aufweisenden Druckkopf sowie ein Verfahren
zum Zusammensetzen des Systems und des Druckkopfs.
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Heute
ist der Tintenstrahldruck wegen seiner berührungsfreien Arbeitsweise,
geringen Geräuschentwicklung,
der Verwendung von Normalpapier und auch weil keine Tonerübertragung
und keine Fixierung stattfinden, als herausragende Option im Bereich
des digital gesteuerten elektronischen Drucks anerkannt. Aus diesen
Gründen
haben sich DOD-Tintenstrahldrucker (Drucker, bei denen die Tropfen
auf Anforderung abgegeben werden) als Heim- und Bürodrucker
im Handel durchgesetzt.
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US-A-3
946 398, erteilt 1970 an Kyser et al., beschreibt einen DOD-Tintenstrahldrucker,
der eine hohe Spannung an einen piezoelektrischen Kristall anlegt
und dadurch den Kristall veranlasst, sich zu biegen. Durch das Biegen
des Kristalls wird Druck auf einen Tintenvorrat ausgeübt, so dass
dieser Tintentropfen nach Bedarf ausstößt. Andere Arten piezoelektrischer
DOD-Drucker arbeiten
mit piezoelektrischen Kristallen im Schiebe-, Scher- und Quetschmodus.
Das Strukturieren des piezoelektrischen Kristalls und die für die Aktivierung
der einzelnen Druckerdüsen
erforderlichen komplexen Hochspannungs-Treiberschaltungen sind jedoch
einer kostengünstigen
Herstellung und Funktion abträglich.
Auch die relativ großen
Abmessungen des Piezowandlers verhindern eine enge Düsenanordnung
und erschweren daher den Einsatz dieser Technologie in hoch auflösenden seitenbreiten
Druckköpfen.
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GB 2 007 162 , erteilt 1979
an Endo et al., beschreibt einen elektrothermischen DOD-Tintenstrahldrucker,
der einen Stromimpuls an ein elektrothermisches Heizelement anlegt,
das mit Tinte auf Wasserbasis in einer Düse in thermischem Kontakt steht. Dabei
verdampft eine kleine Tintenmenge rasch, wodurch sich eine Blase
ausbildet, die dazu führt,
dass Tintentropfen durch kleine, entlang des Trägers des Heizelements angeordnete Öffnungen
ausgestoßen werden.
Diese Technologie ist als Thermo-Tintenstrahldruck bekannt.
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Insbesondere
wird beim Thermotintenstrahldruck normalerweise eine Heizenergie
von etwa 20 μJ
während
eines Zeitraums von etwa 2 μs
benötigt, um
die Tinte auf eine Temperatur von 280 bis 400°C aufzuheizen und so eine rasche,
homogene Blasenbildung zu erreichen. Durch die rasche Blasenbildung
entsteht der Impuls für
den Tropfenausstoß. Der
Zusammenbruch der Blase verursacht aufgrund der Implosion der Blase
einen Druckimpuls. Die erforderlichen hohen Temperaturen erfordern
die Verwendung von Spezialtinten, komplizieren die Treiberelektronik
und beschleunigen die Verschlechterung der Heizelemente durch Kogation,
d.h. das Ansammeln von Nebenprodukten der Tintenverbrennung, die
das Heizelement mit Abfall verkrusten. Dieser verkrustete Abfall
stört die
Wärmeleistung
des Heizelements. Darüber
hinaus kann dieser verkrustete Abfall in den Tintenmeniskus wandern
und die Viskositätseigenschaften
und die chemischen Eigenschaften des Tintenmeniskus in unerwünschter
Weise verändern.
Auch die aktive Stromaufnahme von 10 Watt je Heizelement macht die
Herstellung kostengünstiger,
seitenbreiter Hochleistungs-Druckköpfe unmöglich.
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Ein
Tintenstrahldrucksystem besteht aus einem Flüssigtintensystem mit Düsen, wobei
sich aus der Düsenspitze
jeweils ein Meniskus unter positivem Druck vorwölbt. Ein die Düsenspitze
umgebendes Heizelement legt Wärme
an den Rand des Meniskus an. Diese Technik führt zu einem DOD-Druckmechanismus,
bei dem die Auswahlmittel für
die zu druckenden Tropfen eine Differenz in der Position zwischen
ausgewählten
Tropfen und nicht ausgewählten
Tropfen erzeugen. Allerdings reicht die Differenz in der Position
nicht aus, um die Tintentropfen zu veranlassen, die Oberflächenspannung
zu überwinden
und sich vom Tintenvolumen abzulösen.
Hierzu sind Trennmittel vorgesehen, die das Ablösen der ausgewählten Tropfen
vom Tintenvolumen bewirken. Allerdings verlangt dieses mit Reduzierung
der Oberflächenspannung
arbeitende Auswahlverfahren spezielle Tinten, und aufgrund der Notwendigkeit,
den Meniskus unter einem positiven Druck bereitzustellen, können einzelne
Düsen in
unerwünschter
Weise tropfen, falls sie verunreinigt werden sollten. Danach bewirkt
man das Ablösen
der ausgewählten
Tropfen vom Tintenvolumen durch Anlegen eines elektrischen Feldes
oder Anpassen des Abstandes des Empfangsmediums. Die zum Ablösen des
ausgewählten
Tropfens erforderliche elektrische Feldstärke liegt jedoch über der
elektrischen Durchschlagspannung in Luft, so dass ein enger Abstand
zwischen Düse
und Empfangsmedium nötig
ist, dabei aber immer noch die Möglichkeit
eines Überschlags
besteht. Außerdem
ist das Ablösen
des Tropfens durch Annäherung
des Empfangsmediums, wobei das Empfangspapier sich dicht an der
Düsenöffnung befinden muss,
um den Tropfen von der Düsenöffnung abzulösen, unzuverlässig, weil
sich in der unkontrollierten Umgebung normalerweise relativ große Staubpartikel
finden.
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EP 0 856 403 A2 beschreibt
ein DOD-Bilderzeugungssystem mit einer Tintentropfen-Trenneinrichtung,
die einen Meniskus zur Ausbildung eines Tintentropfens von der übrigen Tinte
trennt.
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Ein
weiteres Tintenstrahldrucksystem umfasst eine Bilderzeugungsvorrichtung
mit einem Tintenstrahldruckkopf bei dem nur ein Wandler das Tintenvolumen
periodisch in Schwingungen versetzt, um Tintentropfen in Stellung
zu bringen und einen Meniskus auszubilden. Dieses Gerät weist
ferner eine dem Wandler zugeordnete Tintentropfen-Trenneinrichtung
auf, die die Oberflächenspannung
des Meniskus senkt und dadurch den Meniskus vom Tintenvolumen abtrennt
und einen Tintentropfen ausbildet. Zwar arbeitet dieses Gerät für den beabsichtigten
Verwendungszweck durchaus zufriedenstellend, dennoch können sich
bei Einsatz der Vorrichtung nach Lebens et al. unerwünschte Druckwellen
in einer zum Druckkopf gehörenden
Tintenverteilerleitung ausbreiten. Diese unerwünschten Druckwellen in der Tintenverteilerleitung
wiederum können
den unkontrollierten Ausstoß von
Tropfen bewirken. Daher sollten die Wirkungen des Drucks auf die
Tintenkammern und ihre jeweiligen Düsen örtlich beschränkt werden.
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Es
besteht daher weiterhin ein schon lange bestehender Bedarf an einem
Tintenstrahldrucker, der Vorteile wie geringere Kosten, höhere Geschwindigkeit,
höhere
Druckqualität,
größere Zuverlässigkeit,
geringere Stromaufnahme und einfache Bauweise sowie einfachen Betrieb
bietet.
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Eine
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein bilderzeugendes System
und ein Verfahren zum Erzeugen eines Bildes auf einem Empfangsmedium anzugeben,
wobei das System einen thermomechanisch aktivierten DOD-Druckkopf
umfasst und der DOD-Druckkopf eine Vielzahl von Tintenkanalkolben aufweist,
und ein Verfahren zum Zusammensetzen des Systems und des Druckkopfs
bereitzustellen.
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Vor
dem Hintergrund dieser Aufgabe besteht die Erfindung in einem bilderzeugenden
System mit einem Kolben, der vorübergehend
ein Tintenvolumen zusammenzudrücken
vermag derart, dass aus dem Tintenvolumen ein Meniskus vorragt,
der eine vorgegebene Oberflächenspannung
aufweist, und einer Tintentropfen-Trenneinrichtung, die dem Kolben
zugeordnet ist, um die Oberflächenspannung
des Meniskus zu reduzieren, während
dieser aus dem Tintenvolumen vorragt, wodurch die Tropfen-Trenneinrichtung
den Meniskus vom Tintenvolumen trennt, um einen Tintentropfen zu
bilden, während
die Oberflächenspannung
abnimmt.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung weist das System einen Druckkopf auf, in dem eine
Vielzahl von Tintenkanälen
ausgebildet sind. Die Kanäle
enthalten jeweils ein Tintenvolumen und enden in einer Düsenöffnung.
In den Kanälen
ist jeweils ein in Mikroprozessen hergestellter Kolben vorgesehen,
der das Tintenvolumen abwechselnd unter Druck setzt und entspannt.
Während
des Zusammendrückens
des Tintenvolumens ragt ein Meniskus von dem Tintenvolumen aus durch
die Düsenöffnung vor.
Während
des Entspannens des Tintenvolumens zieht sich der Meniskus in die
Düsenöffnung zurück. Ferner
ist eine Tropfen-Trenneinrichtung vorgesehen, die die Oberflächenspannung
des aus der Düsenöffnung herausragenden
Meniskus verringert. Wird die Oberflächenspannung durch die Tropfen-Trenneinrichtung
auf einen vorgegebenen Wert reduziert, wird der vorragende Meniskus
vom Tintenvolumen abgetrennt, und es bildet sich ein Tintentropfen.
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Gemäß einem
Merkmal der Erfindung ist nur eine in Mikroprozessen hergestellte
Anordnung von Kolben vorgesehen, die mit einer Vielzahl von jeweils an
mehreren Düsen
anstehenden Tintenmenisken in Flüssigkeitsverbindung
stehen, um die Menisken unter Druck zu setzen, so dass diese bei
Anlegen von Druck aus den Düsen
vorragen und sich beim Entspannen der Menisken wieder in die Düsen zurückziehen.
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Ein
weiteres Merkmal der Erfindung besteht in der Bereitstellung einer
Vielzahl von Heizelementen, die mit jeweils einem der Tintenmenisken
in Wärmeübertragungsbeziehung
stehen, wobei die Heizelemente nur dann selektiv betätigt werden,
wenn die Menisken um einen vorge gebenen Betrag aus den Düsen herausragen,
um dann ausgewählte
Menisken von ihren jeweiligen Düsen
abzutrennen.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht in der verbesserten Zuverlässigkeit
des Druckkopfs.
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Ferner
bietet die Erfindung den Vorteil der Einsparung von Strom.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht in der Langlebigkeit der
zugehörigen
Heizelemente.
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Ferner
bietet die Erfindung den Vorteil, dass zur Erhöhung der Bildauflösung erfindungsgemäß mehr Düsen je Volumeneinheit
des Druckkopfs eingesetzt werden können.
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Ein
zusätzlicher
Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Erfindung schnelleres
Drucken ermöglicht.
Des weiteren bietet die Erfindung den Vorteil, dass am Heizelement
keine Dampfblase ausgebildet wird, die sonst zu Kogation führen könnte.
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Ein
weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, dass erfindungsgemäß die Ausbreitung
unerwünschter
Druckwellen in der Tintenverteilerleitung des Druckkopf reduziert
wird, wodurch wiederum die Gefahr des ungewollten Ausstoßens von
Tropfen verringert wird.
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Diese
und andere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden
für den
Fachmann aus der folgenden detaillierten Beschreibung in Verbindung
mit den Zeichnungen, in denen beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung
dargestellt und beschrieben sind, besser verständlich.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 ein
Funktionsdiagramm eines erfindungsgemäßen bilderzeugenden Systems
mit einer ersten Ausführungsform
des Druckkopfs;
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2 eine
vertikale Schnittansicht des Druckkopfs mit einer Vielzahl von darin
ausgebildeten Tintenkanälen,
wobei jedem Kanal ein in Mikroprozessen hergestellter Tintenkanalkolben
zum Zusammendrücken
und Entspannen des Tintenkanals vorgesehen ist;
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3 einen
vertikalen Schnitt eines jedem Kanal zugeordneten Druckkopfs, wobei
die Düse
ein darin enthaltenes Tintenvolumen und einen mit dem Tintenvolumen
verbundenen Tintenmeniskus aufweist;
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4 einen
vertikalen Schnitt der Druckkopfdüse mit dem sich aus der Düse heraus
vorwölbenden
Tintenmeniskus, wobei in dieser Ansicht auch ein Heizelement zu
sehen ist, das die Düse
umgibt und mit dem ausgedehnten Tintenmeniskus in Wärmeübertragungsbeziehung
steht, um die Oberflächenspannung
des ausgedehnten Tintenmeniskus zu senken und den ausgedehnten Tintenmeniskus dadurch
von der Düse
zu trennen;
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5 einen
vertikalen Schnitt der Düse,
wobei der Meniskus bei abnehmender Oberflächenspannung sich weiter aus
der Düse
vorwölbt;
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6 einen
vertikalen Schnitt der Düse,
wobei der Meniskus sich gerade von der Düse trennt und eine allgemein
längliche
elliptische Form annimmt;
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7 einen
vertikalen Schnitt der Düse,
wobei der Meniskus sich von der Düse getrennt hat und einen allgemein
kugelförmigen
Tintentropfen ausbildet, der sich in Richtung auf das Empfangsmedium bewegt;
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8a – 8i Vertikalschnitte
des Druckkopfs während
des Zusammensetzens des Druckkopfs;
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9 einen
Vertikalschnitt einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Druckkopfs;
und
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10 einen
Vertikalschnitt einer dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Druckkopfs.
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Die
vorliegende Beschreibung richtet sich insbesondere auf jene Elemente,
die Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind oder unmittelbarer mit ihr zusammenwirken. Es versteht sich,
dass hier nicht besonders dargestellte oder beschriebene Elemente
in unterschiedlicher, dem Fachmann bekannter Weise ausgebildet sein
können.
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In 1 ist
ein Funktionsdiagramm eines allgemein mit 10 bezeichneten
bilderzeugenden Systems zum Ausbilden eines Bildes 20 auf
einem Empfangsmedium 30 dargestellt. Das Empfangsmedium 30 kann
zum Beispiel aus Einzelblättern
aus Papier oder Transparentfilm bestehen. Das System 10 weist eine
Eingabe-Bildquelle 40 auf, die zum Beispiel von einem (nicht
dargestellten) Scanner oder einem (ebenfalls nicht dargestellten)
Computer gelieferte Rasterbilddaten, Umrissbilddaten in Form einer
Seitenbeschreibungssprache oder digitale Bilddaten in anderer Form
liefert. Die Bildquelle 40 ist mit einem Bildprozessor 50 verbunden,
der die Bilddaten in eine aus Halbtondaten bestehende Pixelmap-Seite
umwandelt. Der Bildprozessor 50 seinerseits ist mit einer
digitalen Rastereinheit 60 verbunden, die die vom Bildprozessor 50 erzeugten
Halbtondaten rastert. Diese Raster-Bitmapdaten werden vorübergehend
in einem mit der Rastereinheit 60 verbundenen Bildspeicher 70 gespeichert.
Je nach der gewählten
Ausbildung des Systems 10 kann der Bildspeicher 70 aus einem
Seitenspeicher oder einem so genannten Bandspeicher bestehen. Aus
den weiter unten noch im einzelnen beschriebenen Gründen werden
die Ausgabedaten des Bildspeichers 70 von einer Hauptsteuerschaltung 80 gelesen,
die sowohl eine Treiberschaltung 90 der Kolbenanordnung
als auch eine Heizelement-Steuerschaltung 100 steuert.
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Betrachtet
man noch einmal 1, so weist das System 10 ferner
eine mit der Hauptsteuerschaltung 80 verbundene Mikrosteuerung 110 zur
Steuerung der Hauptsteuerschaltung 80 auf. Wie bereits erwähnt, steuert
die Steuerschaltung 80 ihrerseits die Treiberschaltung 90 der
Kolbenanordnung und die Heizelement-Steuerschaltung 100.
Außerdem
ist die Steuerung 110 mit einem Tintendruckregler 120 verbunden
und steuert den Regler 120. Dabei besteht eine Aufgabe
des Reglers 120 darin, den Druck in einem mit dem Regler 120 verbundenen
Tintenbehälter 130 zu
regeln, wobei der Behälter 130 Tinte
zum Drucken auf das Aufzeichnungsmediums 30 ent hält. Der
Tintenbehälter 130 ist
zum Beispiel mittels einer Leitung 140 mit einem Druckkopf 150 verbunden,
bei dem es sich um einen DOD-Tintenstrahldruckkopf handeln kann.
Außerdem
ist mit der Steuerung 110 eine Transportsteuerung 160 verbunden,
die einen Transportmechanismus 170 für ein Empfangsmedium elektronisch
steuert. Der Transportmechanismus 170 kann eine Vielzahl
motorgetriebener Rollen 180 aufweisen, die mit dem Druckkopf 150 ausgerichtet sind
und sich eng an das Empfangsmedium 30 anlegen können. Dabei
greifen die Rollen 180 rotierend an dem Empfangsmedium 30 an,
um das Empfangsmedium 30 am Druckkopf 150 vorbei zu bewegen.
Es versteht sich, dass beim so genannten "seitenbreiten" Drucken der Druckkopf 150 stationär ist und
das Empfangsmedium 30 am stationären
Druckkopf 150 vorbei bewegt wird. Andererseits wird beim
so genannten "abtastenden" Drucken der Druckkopf 150 in einer
relativen Rasterbewegung entlang einer Achse (der Nebenabtastrichtung)
und das Empfangsmedium 30 entlang einer dazu orthogonalen
Achse (der Hauptabtastrichtung) bewegt.
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In 2 weist
der Druckkopf 150 eine oberhalb der Düsen 190 vorgesehene
Anordnung in Mikroprozessen hergestellter Tintenkanalkolben 250 auf,
wobei die Düsen 190 jeweils
Tintentropfen 200 ausstoßen können. Die Düsen 190 sind jeweils
in eine Düsenplatte
oder ein Substrat 195, zum Beispiel aus Silizium, geätzt, wobei
in jeder Düse 190 eine
kanalförmige
Kammer 210 ausgebildet ist. Die Kammer 210 steht
zwar über
die zuvor erwähnte
Leitung 140 mit dem Behälter 130 in
Flüssigkeitsverbindung
und nimmt Tinte aus dem Behälter 130 auf.
Auf diese Weise fließt
die Tinte durch die Leitung 140 und in die Kammer 210,
so dass in der Kammer 210 ein Tintenvolumen 220 ausgebildet
wird. Außerdem
weist die Düse 190 ein
Düsenloch 230 auf,
das mit der Kammer 210 in Flüssigkeitsverbindung steht.
Das Düsenloch 230 kann
einen Radius von etwa 8 μm
aufweisen, wobei diese Angabe nur als Beispiel und nicht einschränkend zu
verstehen ist. Die Kolben 250 werden durch die vertikale
Bewegung einer Antriebsquelle 251 mittels der Bewegung
einer Platte 252 und einer die Oberseite des Druckkopfs
abdeckenden Membran 253 betätigt. Dabei ist ersichtlich,
dass die Tinte einen Kolbenschaftabschnitt des Kolbens 250 bedeckt,
den inneren Bereich der Platte 252 und die Membran 253 aber
nicht berührt.
Durch eine elastische Dichtung 254, die die Platte 252 und
den Druckkopfkörper 150 verbindet,
ist eine Abwärtsbewegung möglich.
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In 3 ist
zu erkennen, dass die Kolben 250 jeweils oberhalb der entsprechenden
Düse 190 angeordnet
ist. Natürlich
kann jede Düse 190 Tintentropfen 200 (siehe 7)
in Richtung auf ein Aufzeichnungsmedium 30 ausstoßen. Außerdem weist die
Düse 190 eine
mit der Kammer 210 in Flüssigkeitsverbindung stehende
Düsenöffnung 230 auf. Wenn
sich ein Tintenvolumen 220 in der Kammer 210 befindet,
steht an der Öffnung 230 ein
Tintenmeniskus 240 an.
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In 3 ist
ferner zu erkennen, dass wenn kein Wärmeimpuls anliegt, der Meniskus 240 zwischen
einer ersten Stellung 245a (zum Beispiel als gestrichelte
gekrümmte
Linie dargestellt) und einer zweiten Stellung 245b des
ausgedehnten Meniskus schwingt. Damit der Meniskus 240 schwingen
kann, muss natürlich
auch das Tintenvolumen 220 selbst schwingen, da der Meniskus 240 ja
Teil des Tintenvolumens 220 ist und es sich bei dem Tintenvolumen 220 um
eine im Wesentlichen nicht komprimierbare Flüssigkeit handelt. Um die Tintenvolumen 220 in Schwingung
zu versetzen, wird der mit dem Tintenvolumen 220 in den
Kammern 210 jeweils in Flüssigkeitsverbindung stehende
Kolben 250 jeweils mittels einer Antriebsquelle 251 in
vertikaler Richtung bewegt. Die Antriebsquelle 251 kann
dabei aus einem piezoelektrischen Material bestehen, das zum Beispiel
einen elektrischen Impuls von 25 Volt, 50 μs, in Form einer Rechteckwelle
aufnehmen kann, wobei jedoch bei Bedarf auch andere Impulsformen,
etwa Dreiecks- oder
Sinuswellen, möglich
sind. In jedem Fall kann die Antriebsquelle 251 sich vertikal
bewegen, um dem Kolben 250 eine schwingende Bewegung zwischen
einer unbelasteten Stellung 255a und einer unteren Position 255b zu
vermitteln. Im einzelnen verringert sich bei Abwärtsbewegung des Kolbens 250 in
seine untere Stellung 255b das Volumen der Kammer 210,
und der Meniskus 240 dehnt sich aus der Öffnung 230 heraus
in seine mit 245b bezeichnete Stellung aus. Wenn der Kolben 250 in
seine unbelastete Stellung 255a zurückkehrt, nimmt dagegen das
Volumen der Kammer 210 wieder seinen ursprünglichen
Zustand an, und die Tinte wird in die Düse zurückgezogen, wobei der Meniskus 240 seine erste
konkave Stellung 245a annimmt. Wie vorstehend bereits beschrieben
wurde, umfasst die Bewegung der Anordnung in Mikroprozessen hergestellter Kolben 250 alle
Kammern 210, so dass alle Kammern 210 unter der
Wirkung der durch die Bewegung der Antriebsquelle 251 erzeugten
Druckimpulse jeweils gleichzeitig unter Druck gesetzt bzw. entlastet werden.
Die Druckwirkungen sind jeweils auf die einzelnen Kammern 210 und
den zugehörigen
Kolben 250 beschränkt.
Anders ausgedrückt,
erzeugt die Bewegung der Antriebsquelle 251 einen Druckimpuls
in der betreffenden Kammer 210 im Wesentlichen nur durch
die Bewegung des dieser Kammer zugeordneten Kolbens 250 und
zum Beispiel nicht durch die Bewegung der den anderen Kammern 210 zugeordneten
Kolben 250 oder die Bewegung der Platte 252. Denn
die Tinte bedeckt nur einen Teil des Kolbenschafts 250,
berührt
aber nicht den inneren Bereich der Platte 252.
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In 3 ist
ferner zu erkennen, dass bei der Abwärtsbewegung des Kolbens 250 in
seine Stellung 255b das Volumen der Kammer 210 sich
verringert, so dass sich der Meniskus 240, wie durch die
Stellung 255b dargestellt, aus der Öffnung 230 vorwölbt. Bei
zunehmender Bewegungsamplitude des Kolbens 250 um zum Beispiel
20 % tritt eine Verengung des Meniskus ein, und die Tropfen lösen sich
bei Bewegung des Kolbens 250 in seine Stellung 255b von den
Düsen 190 ab.
Bei ordnungsgemäßer Einstellung
der Amplitude der Schwingungsbewegung des Kolbens 250 ist
ein wiederholtes Ausdehnen und Zurückziehen des Meniskus 240 möglich, ohne
dass sich ohne Zuführung
eines Wärmeimpulses
die Tropfen ablösen.
Damit die Verengung des Meniskus 240 bei Anlegen eines
Wärmeimpulses
instabil wird, ist die Tinte so formuliert, dass ihre Oberflächenspannung
mit steigender Temperatur abnimmt. Infolgedessen wird, wie dies
im Folgenden noch im einzelnen beschrieben wird, ein Wärmeimpuls
an den Meniskus 240 angelegt, damit sich ein Tintentropfen
von der Düse 190 löst.
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Wie
am besten in 4, 5 und 6 zu erkennen
ist, ist daher eine Tropfen-Trenneinrichtung, etwa ein ringförmiges Heizelement 270 vorgesehen,
das den Meniskus von der Öffnung 230 ablöst, so dass
der Tropfen 200 die Öffnung 230 verlässt und
sich in Richtung auf das Empfangsmedium 30 bewegt. Im einzelnen
befindet sich auf dem Substrat 195 eine zum Beispiel aus
Siliciumdioxid bestehende Zwischenschicht 260. Das Heizelement 270 liegt
auf dem Substrat 195 auf und steht vorzugsweise mit dem
Meniskus 240 in Flüssigkeitsverbindung, um
durch Absenkung der Oberflächenspannung
des Meniskus 240 den Meniskus 240 von der Düse 190 zu
trennen. Hierzu umgibt das ringförmige
Heizelement 270 die Öffnung 230 und
ist mit einer geeigneten Elektrodenschicht 280 verbunden,
die dem Heizelement 270 elektrische Energie zuführt, so
dass die Temperatur des Heizelements 270 steigt. Außerdem bildet
das ringförmige
Heizelement 270 eine im Allgemeinen kreisförmige Lippe
bzw. einen Öffnungsrand 285 um
die Öffnung 230 herum
aus. Das Heizelement 270 ist vorzugsweise ringförmig, kann
aber auch aus einem oder mehreren neben der Öffnung 230 angeordneten
bogenförmigen
Segmenten bestehen, falls dies gewünscht ist. Die bogenförmigen Segmente
des Heizelements 270 sind für die Richtungssteuerung des
abgetrennten Tintentropfens von Vorteil. Das Heizelement 270 kann
aus dotiertem Polysilicium bestehen, wobei diese Angabe nur als
Beispiel und nicht einschränkend zu
verstehen ist. Ferner kann das Heizelement 270 für eine Dauer
von etwa 20 μs
aktiviert werden, wobei auch diese Angabe nur als Beispiel und nicht
einschränkend
zu verstehen ist. Die Zwischenschicht 260 sorgt dabei für die thermische
und elektrische Isolierung zwischen dem Heizelement 270 und
der Elektrodenschicht 280 einerseits und für die elektrische
Isolierung zwischen dem Heizelement 270 und dem Substrat 195 andererseits.
Ferner ist zum Schutz des Substrats 195, des Heizelements 270,
der Zwischenschicht 260 und der Elektrodenschicht 280 gegen
Beschädigung durch
Korrosion und Verschmutzung eine äußere Schutzschicht 290 vorgesehen.
Die Schutzschicht 290 kann zum Beispiel wegen ihrer korrosionsschützenden
und schmutzabweisenden Eigenschaften aus Polytetrafluorethylen bestehen,
wobei auch diese Angabe nur als Beispiel und nicht einschränkend zu
verstehen ist. Bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform
ist der Druckkopf 150 relativ einfach und kostengünstig herzustellen
und auch leicht in einen CMOS-Prozess zu integrieren.
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Zurückkommend
auf 1 werden die Kolbenanordnung 250 und
das Heizelement 270 durch die zuvor erwähnte Treiberschaltung 90 der
Kolbenanordnung bzw. die Heizelement-Steuerschaltung 100 gesteuert.
Die Steuerschaltung 90 der Kolbenanordnung und die Heizelement-Steuerschaltung 100 ihrerseits
werden durch die Hauptsteuerschaltung 80 gesteuert. Die
Hauptsteuerschaltung 80 steuert die Treiberschaltung 90 der
Kolbenanordnung so, dass die Kolben 250 mit einer vorgegebenen
Frequenz schwingen. Darüber
hinaus liest die Hauptsteuerschaltung 80 Daten aus dem
Bildspeicher 70 aus und legt zeitlich variierende elektrische
Impulse an vorgegebene Heizelemente 270 an, um selektiv
Tropfen 200 auszulösen,
die dann Tintenpunkte an vorgegebenen Positionen des Empfangsmediums 30 drucken.
Auf diese Weise erzeugt der Druckkopf 150 ein Bild 20 entsprechend
den vorübergehend
im Bildspeicher 70 gespeicherten Daten.
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Gemäß 3, 4, 5 und 7 ragt der
Meniskus 240 maximal um einen Betrag "L" aus der Öffnung 230 heraus,
bevor die Umkehr der Bewegung des Wandlers 250 den Meniskus 240 veranlasst
sich zurückzuziehen,
sofern kein Wärmeimpuls angelegt
wird. In 4 und 5 ist besonders
der Fall dargestellt, in dem ein Wärmeimpuls über das Heizelement 270 an
den sich nach außen
ausdehnenden Meniskus 240 angelegt wird. Der Zeitpunkt des
Anlegens des Wärmeimpulses
wird durch die Heizelement-Steuerschaltung 100 gesteuert.
Das Anlegen der Wärme
durch das Heizelement 270 bewirkt einen Temperaturanstieg
im Einschnürungsbereich 320 der
Tinte.
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Dabei
liegt die Temperatur des Einschnürungsbereichs 230 vorzugsweise über 100° C, jedoch
unterhalb einer Temperatur, bei der die Tinte eine Dampfblase ausbilden
würde.
Durch die verringerte Oberflächenspannung
wird die Einschnürung des
sich ausdehnenden Meniskus 240 zunehmend instabiler, wie
dies in 5 dargestellt ist. Die zunehmende
Instabilität
der Einschnürung
bewirkt zusammen mit der Umkehrbewegung der Kolbenanordnung 250 die
Abtrennung (d.h. das Ablösen)
des Meniskus im Einschnürungsbereich 320.
Nach dem Ablösen des
Tropfens bildet sich dann ein neuer Meniskus 240, der sich
in die Öffnung 230 zurückzieht.
Der erzielte lineare Impuls des Tropfens 200 reicht bei Tropfengeschwindigkeiten
von 7 m/sek. aus, den Tropfen zum Drucken auf das Empfangsmedium 30 zu
tragen. Der zurückbleibende
neu gebildete Tintenmeniskus 240 wird mit der Rückzugsbewegung
des Kolbens 250 in dessen Ausgangposition 255a in
die Düse 190 zurückgezogen.
Der neu gebildete Meniskus 240 kann sich dann während des
nächsten
Zyklus der Antriebsquelle 251 und der vertikalen Abwärtsbewegung
der Kolbenanordnung 250 ausdehnen. Die gesamte Dauer des
Ausstoßzyklus
kann etwa 144 μs
betragen, wobei diese Angabe nur als Beispiel und nicht einschränkend zu
verstehen ist. So werden die Bewegung der Kolbenanordnung und das zeitliche
Anlegen der Wärmeimpulse
elektrisch durch die Treiberschaltung 90 der Kolbenanordnung
bzw. die Heizelement-Steuerschaltung 100 gesteuert.
Aus der vorstehenden Beschreibung ist somit ersichtlich, dass das
System 10 einen thermomechanisch betätigten Druckkopf 150 aufweist,
weil zur Ausbildung des Tropfens 200 die Heizelemente 270 eine
Wärmeenergie
an den Meniskus 240 anlegen, während die Kolbenanordnung 250 eine
mechanische Energie an den Meniskus 240 anlegt. Das Verfahren
zum Zusammensetzen des erfindungsgemäßen Systems und Druckkopfs
wird im Folgenden im einzelnen unter Bezugnahme auf 8a-8i beschrieben.
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In 8a weist
ein vorzugsweise aus einem Siliciumwafer bestehendes Substrat eine
Opferschicht 325, vorzugsweise aus Siliciumoxid, und eine Düsenplattenschicht 330 auf,
die vorzugsweise aus Nickel besteht und auf eine Unterseite des
Substrats aufgebracht wird. Ferner sind eine obere Maske 335 auf
einer Oberfläche
des Substrats 195 und eine untere Maske 340 auf
der Unterseite der Düsenplattenschicht 330 mittels
eines herkömmlichen
Lithografieverfahrens und auf dem Gebiet der Herstellung integrierter
Schaltungen bekannter rückseitiger
Justiertechniken ausgebildet. Die obere Maske 335 ist eine auf
dem Gebiet der Halbleiterprozesstechnik gekannte kombinierte Maske,
die erfindungsgemäß aus einer
Maske 336 aus einem ersten Material, vorzugsweise Siliciumoxid,
mit Öffnungen 336a,
einer zweiten Maskenschicht 337 aus einem zweiten Material, vorzugsweise
Siliciumnitrid, mit Öffnungen 337a und einer über den
Masken 337 und 336 liegenden optisch strukturierten
Photolackmaske 338 mit Öffnungen 338a besteht.
Die Masken 336 und 337 werden vorzugsweise derart
hergestellt, dass zunächst
eine Schicht aus Siliciumnitrid aufgebracht wird, dann diese Schicht
mittels herkömmlicher
Photolithographieverfahren mittels eines Photolacks strukturiert
wird, durch Ätzen Öffnungen 337a erzeugt
werden, wobei der Photolack entfernt wird, anschließend eine
Siliciumoxidschicht aufgebracht und durch Ätzen mit Öffnungen 338a versehen
wird, wobei die Strukturierung in jedem Fall mittels herkömmlicher
Lithographie- und selektiver Plasmaätzverfahren, vorzugsweise durch
reagierende Ionenradierung, hergestellt werden, wie dies auf dem
Gebiet der Halbleiterprozesstechnik bekannt ist. Die untere Maske 340 mit Öffnungen 340a besteht
aus einem optisch strukturierten Photolack.
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Gemäß 8a werden
Trennrillen 345 mittels eines hochdichten reagierenden
Ionenradierverfahrens anisotrop in das vorzugsweise aus Silicium bestehende
Substrat 195 geätzt.
Danach wird die Maske 338 zum Beispiel mittels Sauerstoffplasma (8c)
entfernt.
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In 8c-8i wird
das anisotrope Siliciumätzen
fortgeführt,
und zwar vorzugsweise wiederum mittels des zuvor für die Ausbildung
der Trennrillen 345 angewandten Ätzverfahrens, bis die Kolbenanschlussbereiche 350 ausgebildet
sind. Dabei werden gleichzeitig die Kolbenabstandsbereiche 250a ausgebildet,
die gleichzeitig als Erweiterungen der Trennrillen 345 geätzt werden.
Die die Kolben ausbildenden Rillen 355 können sich
bis zur Oberfläche
der Opferschicht 325 erstrecken, obwohl dies in diesem Fertigungsstadium
nicht erforderlich ist. Auf diese Weise werden die Kolben 250 mit
den Kolbenschäften 360 und
den Pfosten 365 ausgebildet, wobei die die Kolben definierenden
Rillen 355 sich bis zur Oberfläche der Opferschicht 325 erstrecken.
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Im
nächsten
Schritt wird die Maske 336 entfernt, wenn das Material
der Maske 336 aus Siliciumoxid besteht, vorzugsweise durch
Nassätzen.
Das anisotrope Ätzen
wird vorzugsweise mittels des für die
Herstellung der Trennrillen 345 verwendeten Verfahrens
fortgesetzt. Durch das weitere anisotrope Ätzen werden Bereiche 370 (8e)
ausgebildet, die, wie bereits erwähnt, mit den Tintekolben-Verbindungsbereichen 350 in
Kontakt stehen, die durch diesen Ätzvorgang tiefer werden, jedoch
nicht so tief, dass sie mit der Opferschicht 325 und den
Kolbenoberflächen 375 in
Kontakt gelangen. Die Pfosten 365 werden dadurch kürzer und
zu Stützpfosten 365a mit Oberflächen 365b ausgebildet.
Dann wird die Platte 252 mit Eckbereichen 252a und
Membranbereichen 253 – siehe 8f – an ausgewählte Oberflächen 365b der
Bereiche 370 mittels einer flexiblen elastischen Dichtung 254 – siehe 8f – in Form
eines Wulstes aus flexiblem Material, etwa Siliciumlatexgummi, angefügt, so dass
die Platte 252 sich vertikal bewegen kann, ohne sich zu
verformen. Wie in 8g zu erkennen ist, wird die
Membran 253 vorzugsweise in der Weise mit den Kolbenoberflächen 375 verbunden,
dass man die Unterseite der Membran unmittelbar vor Anfügen der
Platte 252 mit einem Klebermaterial, etwa einem Epoxid,
beschichtet. Jetzt werden durch anisotropes Ätzen der unteren Düsenplatte 330 Düsenöffnungen 380 in
die Düsenplatte 330 eingebracht,
was zum Beispiel von der Unterseite des Aufbaus her durch reagierende
Ionenradierung erfolgen kann.
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Abschließend wird
gemäß 8h die
Opferschicht 325 durch isotropes Nassätzen in den Hohlraumbereichen 356 unter
den Kolben 250 entfernt, wodurch eine Kolbenunterseite 38c entsteht.
Wie in 8h zu erkennen ist, wird bei
diesem Ätzvorgang die
Opferschicht 325 unter den Pfosten 365 im Wesentlichen
nicht entfernt, da die Pfosten 365 einen Abstand zu den Öffnungen 380 aufweisen.
Schließlich
werden gemäß 8i die
Heizelement-Ringe 270 um die Lochbereiche herum auf der
Düsenplattenoberfläche hergestellt.
Die Herstellung der Heizelement-Ringe ist auf dem Gebiet der mikroelektromechanischen
Strukturen (MEMS) bekannt. Die Heizelement-Ringe 270 werden
vorzugsweise in der Weise hergestellt, dass man zunächst eine
Widerstandsschicht, vorzugsweise aus Polysilicium, aufbringt und
aus dieser Schicht dann durch Strukturieren einen die Öffnungen 380 umgebenden
Ring ausbildet. Alternativ können
die Heizelement-Ringe auch vor dem Ätzen der Öffnungen 380 hergestellt
werden.
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Bei
Betrieb der Kolbenanordnung als DOD-Tintenstrahldrucker werden der
Kolbenschaftbereich 350, der Kolbenabstandsbereich 350a,
der Hohlraumbereich 356, die Düsenöffnungen 80 und ein
Teil des Tintenbereichs 370 mit Tinte 80, zum
Beispiel einer einen Farbstoff enthaltenden Tinte auf Wasserbasis,
gefüllt.
Der Füllgrad
wird so gewählt, dass
die Tinte einen Teil der Kolbenschäfte 360 bedeckt, jedoch
nicht mit der Unterseite der Membran 253 in Berührung kommt.
Dadurch wird unterhalb der Membran 253 (2)
ein Tintenmeniskus 256 ausgebildet. Durch Anwendung von
Druck auf die Luft oberhalb des Meniskus 256 kann auf die
Tinte Druck ausgeübt
werden, so dass sich Tintentropfen auch ohne Bewegung der Kolben 250 aus
den Düsenöffnungen 380 vorwölben, allerdings
ist dies für
die Arbeitsweise des Geräts
nicht erforderlich.
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Erfindungsgemäß wird die
Kolbenanordnung vorzugsweise verwendet, um die Auswirkungen der durch
die Bewegung der Membran 253 erzeugten Druckimpulse in
den Hohlraumbereichen 365 nur auf die entsprechenden Kolben 250 zu
begrenzen. Anders ausgedrückt,
erzeugt die Bewegung der Membran 253 einen Druckimpuls
in einem bestimmten Hohlraumbereich 356 im Wesentlichen
nur aufgrund der Bewegung des jenem Hohlraum zugeordneten Kolbens 250 und
nicht etwa auf Grund der Bewegung anderer, anderen Hohlräumen zugeordneter
Kolben 250 bzw. der Bewegung der Membran 253 selbst. Dabei
erzeugt bei der bevorzugten Arbeitsweise der Vorrichtung die Bewegung
der Membran 253 nur örtliche
Druckimpulse in einer Vielzahl von Hohlraumbereichen 356 und
zum Beispiel keine Druckwellen, die sich mit erheblicher Energie
durch die Tinte oder durch Bereiche des Substrats 195 ausbreiten.
Dieses bevorzugte Verfahren stellt sicher, dass die Druckimpulse
in der Nähe
eines Hohlraumbereichs, die aus einer anderen Quelle als der Kolbenbewegung
in jenem Hohlraumbereich stammen, den Ausstoß von Tropfen nicht wesentlichen
verändern.
Die Druckimpulse sind in allen Hohlräumen im Wesentlichen gleich,
solange die Bewegung der einzelnen Kolben gleich ist. Dies ist erfindungsgemäß deshalb
möglich, weil
die Kolbenschäfte
sich in vertikaler Richtung bewegen und dadurch ihre Bewegung nur
schwach an die Tinte weitergeben. Bei der bevorzugten Arbeitsweise
der Vorrichtung erzeugt die Bewegung der Membran 253 keine
Druckimpulse in der Tinte durch direkte Berührung der Tinte, weil sich
solche Impulse auf alle Hohlraumbereiche ausbreiten würden, wie dies
auf dem Gebiet der akustischen Kopplung bekannt ist.
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In 9 ist
eine zweite Ausführungsform
des Druckkopfs 150 dargestellt. Diese zweite Ausführungsform
des Druckkopfs ist der ersten Ausführungsform im Wesentlichen
gleich, außer
dass die Antriebsquelle 251 aus einem metallischen Material besteht,
das auf ein elektromagnetisches Feld 400 anspricht. Das
elektromagnetische Feld 400 wird (wie dargestellt) jeweils
durch einen ersten Elektromagneten 410a und einen zweiten,
in einem Abstand zum ersten Elektromagneten 410a angeordneten Elektromagneten 410b erzeugt.
Die Elektromagnete 410a/b werden aus den im Folgenden beschriebenen Gründen phasenverschoben
aktiviert. Wird der zweite Elektromagnet 410b aktiviert,
wird der erste Elektromagnet 410a nicht aktiviert. Auf
diese Weise veranlasst das vom zweiten Elektromagneten 410b ausgehende
elektromagnetische Feld 400 den Kolben 250, sich
in der Kammer 210 abwärts
zu bewegen, so dass sich der Meniskus 240 aus der Öffnung 230 heraus
ausdehnt. Desgleichen wird bei Aktivierung des ersten Elektromagneten 410a der
zweite Elektromagnet 410b nicht aktiviert. Auf diese Weise
veranlasst das vom ersten Elekt romagneten 410a ausgehende elektromagnetische
Feld 400 den Kolben 250, sich in der Kammer 210 aufwärts zu bewegen
und den Meniskus 240 in die Öffnung 230 hinein
zurückzuziehen.
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10 zeigt
eine dritte Ausführungsform des
Druckkopfs 150, die der ersten Ausführungsform des Druckkopfs im
Wesentlichen gleich ist, außer dass
die Antriebsquelle 251 aus einem auf ein elektrisches Feld
ansprechenden piezoelektrischen Material besteht, so dass sich die
Antriebsquelle 251 bei Anlegen des elektrischen Feldes
biegt. Wird die Antriebsquelle 251 dem elektrischen Feld
ausgesetzt, biegt sich der Kolben 250 in der Kammer abwärts. Bei
Abschaltung des elektrischen Feldes bewegt sich umgekehrt der Kolben 250 in
der Kammer aufwärts, wobei
er wie vorstehend erwähnt
durch die Dichtung 254 unterstützt wird.
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Aus
den vorstehenden Darlegungen ist ersichtlich, dass ein wichtiger
Aspekt der Erfindung darin besteht, eine neuartige und nicht nahe
liegende Technik anzugeben, durch die die Energie für die Auswahl
der auszustoßenden
Tintentropfen wesentlich verringert wird. Dies wird erreicht durch
die Trennung der Mittel zur Tropfenauswahl von den Mitteln zum Abtrennen
der ausgewählten
Tropfen vom Tintenvolumen. Nur der Tropfen-Trennmechanismus muss
durch einzelne, den jeweiligen Düsen
zugeführte
Signale betätigt
werden. Außerdem
kann der Tropfenauswahlmechanismus gleichzeitig auf alle Düsen wirken.
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Aus
den Lehren dieser Beschreibung ergibt sich, dass ein Vorteil der
Erfindung darin besteht, dass auf die Kammer 210 und das
Tintenvolumen 220 kein wesentlicher statischer Staudruck
wirkt. Der statische Staudruck könnte
sonst ein unbeabsichtigtes Austreten von Tinte aus der Düse 230 bewirken. Das
bilderzeugende System 10 weist somit eine verbesserte Zuverlässigkeit
auf, indem es unbeabsichtigtes Austreten von Tinte vermeidet.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Erfindung
weniger Wärmeenergie
benötigt
als bekannte Thermo-Bubblejet-Druckköpfe. Denn das Heizelement 270 dient
nur der Reduzierung der Oberflächenspannung
eines kleinen Bereichs (d.h. des Einschnürungsbereichs 320)
des Meniskus 240 und benötigt keine latente Verdampfungswärme zur
Ausbildung einer Dampfblase. Dies ist bei sehr dicht gepackten Düsen wichtig,
damit sich das Substrat nicht aufheizt. Das bilderzeugende System 10 benötigt daher
weniger Energie je Düse
als bekannte Vorrichtungen.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Heizelemente 270 eine
längere
Lebensdauer aufweisen, weil durch die geringeren Ströme Kavitationsschäden aufgrund
des Zusammenbruchs von Dampfblasen und Kogationsschäden durch
verbrannte Tinte, die sich auf den Heizelementeoberflächen ablagert,
vermieden werden.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Bildauflösung im
Vergleich zu bekannten Geräten
erhöht
wird. Dies ist deshalb möglich,
weil der Wandler 250 die Tropfen 200 nicht selbst
ausstößt, sondern
der Kolben 250 nur den Meniskus 240 in Schwingungen
versetzt, so dass der Meniskus 240 unter Druck gesetzt
wird und sich in die zum Ausstoßen
bereite Position 245a bewegt. Erst durch die Absenkung
der Oberflächenspannung
mittels des Heizelements 270 wird schließlich der
Tropfen 200 ausgestoßen.
Dadurch, dass der Kolben 250 den Tropfen 200 nicht
ausstößt, sondern
nur den Meniskus 240 in Schwingungen versetzt, wird das
so genannte "Übersprechen" zwischen den Kammern 210 während des
Tropfenausstoßes
verhindert, weil die Wärme,
die an den Meniskus an einer zur Betätigung ausgewählten Düse angelegt
wird, den Meniskus an der daneben liegenden Düse nicht beeinflusst. Anders
ausgedrückt,
findet zwischen benachbarten Düsen
keine wesentliche Wärmeübertragung
statt. Dadurch, dass das "Übersprechen" zwischen den Kammern 210 ausgeschlossen
wird, können
mehr Kammern 210 je Volumeneinheit des Druckkopfs 150 vorgesehen
werden. Mehr Kammern 210 je Volumeneinheit des Druckkopfs 150 führen zu
dichter gepackten Kammern 210 im Druckkopf 150,
und dies wiederum ermöglicht
eine höhere
Bildauflösung.
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Ein
zusätzlicher
Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Geschwindigkeit des
Tropfens 200 von etwa 7 m/sek. so hoch ist, dass anders
als bei bekannten Drucksystemen mit geringem Energieverbrauch keine
zusätzlichen
Mittel benötigt
werden, um die Tropfen auf das Empfangsmedium 30 zu bewegen.
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Die
Erfindung wurde vorstehend unter besonderer Bezugnahme auf bestimmte
Ausführungsformen
der Erfindung im einzelnen beschrieben, es versteht sich jedoch,
dass Änderungen
und Abwandlungen möglich
sind. Zum Beispiel braucht sich das Tintenvolumen 220 bei
Raumtemperatur nicht im flüssigen
Zustand zu befinden, d.h. es können
bei Bedarf auch "heißschmelzende" Tinten verwendet werden,
in welchem Fall der Druckkopf 150 und der Behälter 130 über den
Schmelzpunkt dieser festen "heißschmelzenden" Tinte erwärmt werden.
Als weiteres Bei spiel kann das System 10 mit einem Wandler
und einem Heizelement in Kombination mit einem auf Wunsch im selben
Gerät untergebrachten
Einspritzmechanismus für
ein chemisches Mittel zur Reduzierung der Oberflächenspannung arbeiten. Dieses
chemische Mittel unterstützt
dann die Reduzierung der Oberflächenspannung
zum Zweck der Tropfenablösung.
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Die
Erfindung stellt somit ein bilderzeugendes System und ein Verfahren
zum Ausbilden eines Bildes auf einem Empfangsmedium bereit, wobei
das System einen Druckkopf mit einer Vielzahl in Mikroprozessen
hergestellter Tintenkanalkolben aufweist, und gibt ein Verfahren
zum Zusammensetzen des Systems und des Druckkopfs an.