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Die
Erfindung bezieht sich allgemein auf DOD-Emitter zum Ausstoßen von
Flüssigkeiten
und insbesondere auf mit thermomechanischen Betätigungsvorrichtungen arbeitende
Tintenstrahlgeräte.
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Drop-on-demand-Emitter
(DOD-Emitter) zum Ausstoßen
von Flüssigkeitstropfen
sind seit vielen Jahren als Tintendruckvorrichtungen in Tintenstrahlsystemen
bekannt. Frühere
Geräte
basierten auf piezoelektrischen Betätigungselementen, wie sie zum
Beispiel von Kyser et al. in US-A-3 946 398 und von Stemme in US-A-3
747 120 beschrieben werden. Bei einer derzeit populären Form
des Tintenstrahldrucks, dem Thermo-Tintenstrahldruck (oder "Bubble jet"-Druck), werden – wie von Hara et al. in US-A-4 296
421 beschrieben – zum
Ausstoßen
der Tintentropfen Dampfblasen erzeugende elektroresistive Heizelemente
eingesetzt.
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Mit
elektroresistiven Heizelementen arbeitende Betätigungsvorrichtungen haben
gegenüber piezoelektrischen
Betätigungsvorrichtungen
Vorteile hinsichtlich der Herstellungskosten, weil sie mittels hoch
entwickelter mikroelektronischer Prozesse hergestellt werden können. Andererseits
erfordern thermische Tintenstrahl-Tropfenausstoßmechanismen, dass die Tinte
eine verdampfbare Komponente enthält, und die Tintentemperaturen
steigen örtlich
weit über
den Siedepunkt dieser Komponente hinaus an. Diese Temperaturrisiken
setzen der Formulierung der Tinten und der sonstigen Flüssigkeiten,
die von thermischen Tintenstrahlausstoßvorrichtungen zuverlässig ausgestoßen werden
können,
enge Grenzen. Da bei piezoelektrisch betätigten Vorrichtungen mechanisch
Druck auf die Flüssigkeit
ausgeübt
wird, setzen diese Vorrichtungen den zu emittierenden Flüssigkeiten
keine derart engen Grenzen.
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Die
von den Anbietern von Tintenstrahlgeräten erzielten Verbesserungen
hinsichtlich Verfügbarkeit,
Kosten und technischer Leistung haben auch zu einem Interesse an
den genannten Vor richtungen für andere
Anwendungen geführt,
die eine Mikrodosierung von Flüssigkeiten
erfordern. Neue Anwendungen dieser Art sind zum Beispiel die Dosierung
spezieller Chemikalien für
die mikroanalytische Chemie, wie sie von Pease et al. in US-A-5
599 695 beschrieben werden, die Dosierung von Beschichtungsmaterialien
bei der Herstellung elektronischer Geräte, wie sie von Naka et al.
in US-A-5 902 648 beschrieben wird, und die Dosierung von Mikrotropfen
für die
medizinische Inhalationstherapie, wie sie von Psaros et al. in US-A-5
772 882 beschrieben wird. Vorrichtungen und Verfahren, die in der
Lage sind, nach Bedarf Tropfen der unterschiedlichsten Flüssigkeiten
im Mikronbereich auszustoßen,
werden zum einen beim Drucken von Bildern höchster Qualität, aber
auch für neue
Anwendungen benötigt,
bei denen Flüssigkeiten
zu einzelnen ultrafeinen Tropfen dispergiert, präzise platziert und zeitlich
gesteuert und minutiös
abgestuft werden müssen.
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Es
wird eine kostengünstige
Lösung
für das Ausstoßen von
Mikrotropfen benötigt,
die bei einer Vielzahl unterschiedlich formulierter Flüssigkeiten einsetzbar
ist. Dabei werden Vorrichtungen und Verfahren benötigt, die
den Vorteil der mikroelektronischen Fertigung bei thermischen Tintenstrahl-Betätigungsvorrichtungen
mit den für
piezo-elektromechanische Vorrichtungen bestehenden breiten Möglichkeiten
unterschiedlicher Flüssigkeitszusammensetzungen
verbindet.
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Eine
DOD-Tintenstrahlvorrichtung, die mit einer thermomechanischen Betätigungsvorrichtung
arbeitet, wurde bereits von T. Kitahara in JP 20-30543, eingereicht
am 21. Juli 1988, beschrieben. Die Betätigungsvorrichtung ist als
in einer Tintenstrahlkammer bewegbarer doppellagiger Ausleger ausgebildet. Der
Ausleger wird durch einen Widerstand erwärmt und biegt sich aufgrund
der ungleichen Wärmeausdehnung
der Schichten. Durch die Bewegung des freien Endes des Auslegers
wird auf die Tinte an der Düse
Druck ausgeübt
und ein Tropfen ausgestoßen. In
jüngster
Zeit wurde eine ähnliche
thermomechanische DOD-Tintenstrahlvorrichtung von K. Silverbrook in
US-A-6 067 797, 6 234 609 und 6 239 821 beschrieben. Verfahren für die Herstellung
thermomechanischer Tintenstrahlvorrichtungen mittels mikroelektronischer
Prozesse werden von K. Silverbrook in US-A-6 254 793 und 6 274 056
beschrieben.
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DOD-Tintenstrahlvorrichtungen,
die mit sich verformenden thermomechanischen Betätigungsvorrichtungen arbeiten,
wurden von Matoba et al. in US-A-5 684 519 und von Abe et al. in
US-A-5 825 383 beschrieben.
Bei den dort beschriebenen Vorrichtungen wölbt sich eine thermo mechanische
Platte, die einen Teil der Wandung der Tintenkammer bildet, bei Erwärmung nach
innen vor, wodurch Tropfen ausgestoßen werden.
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Tropfenemitter
mit thermomechanischen Betätigungsvorrichtungen
versprechen großen
Nutzen als kostengünstige
Vorrichtungen, die mittels mikroelektronischer Materialien und Geräte in Massenfertigung
hergestellt und auch mit solchen Flüssigkeiten betrieben werden
können,
mit denen bei thermischen Tintenstrahlvorrichtungen keine zuverlässigen Ergebnisse
erzielt werden könnten.
Allerdings erfordert der Betrieb von Tropfen-Ausstoßvorrichtungen
mit thermischen Betätigungselementen
bei hohen Tropfen-Wiederholfrequenzen eine sorgfältige Beachtung des Problems
des übermäßigen Wärmeaufbaus.
Die Ausbildung des Tropfens beruht auf der Erzeugung eines Druckimpulses
in der Flüssigkeit
an der Düse. Stärkere Abweichungen
der Grundtemperatur des Emitters und insbesondere der thermomechanischen Betätigungsvorrichtung
selbst führen
zu unberechenbarer Emission, unter anderem auch zu stark schwankendem
Volumen und stark schwankender Geschwindigkeit der Tropfen.
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Bei
thermischen Tintenstrahlsystemen sind Temperatursteuertechniken
bekannt, bei denen elektrische Impulse, die nicht zu einem Ausstoß von Tropfen
führen,
dafür bestimmt
sind, in einem Element der thermischen Tintenstrahlvorrichtung eine
Solltemperatur aufrecht zu erhalten. Bohorquez et al. beschreiben
in US-A-5 736 995 ein Verfahren zur Betätigung einer thermischen Tintenstrahlvorrichtung,
bei dem auf demselben Substrat, auf dem auch die Heizwiderstände für die Erzeugung
der Blasen angeordnet sind, ein Temperatursensor vorgesehen ist.
Die nicht druckenden elektrischen Impulse werden während der
Heizperioden, in denen keine Tropfen benötigt werden, nach Bedarf an
die Heizwiderstände
angelegt, um die Substrattemperatur auf einem Sollwert zu halten.
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K.
Yeung beschreibt in US-A-5 168 284 ein prozessgekoppeltes Verfahren
zum Aufrechterhalten einer konstanten Druckkopftemperatur bei einem thermischen
Tintenstrahldruckkopf. Dabei werden in allen Zeitperioden, in denen
keine Drucktropfen benötigt
werden, nicht druckende Impulse, die gegenüber den druckenden Impulsen
eine geringere Energie aufweisen, an die Heizwiderstände angelegt.
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Die
bekannten Lösungen
für Temperatursteuerungen,
die für
Tintenstrahldruckvorrichtungen entwickelt und beschrieben wurden,
sind jedoch für die
Betätigung
einer Ausstoßvorrichtung
mit thermomechanischer Betätigungsvorrichtung
mit hohen Frequenzen nicht ausreichend. Bei den bekannten Lösungen werden
die hoch komplexen thermischen Effekte nicht berücksichtigt, die bei Impulssteuerung auf
der Grundlage eines typischen DOD-Datenstroms innerhalb der thermomechanischen
Betätigungsvorrichtung
und in Richtung von dieser weg auftreten. Wenn die thermischen Gesetzmäßigkeiten der
thermomechanischen Betätigungsvorrichtung nicht
stabilisiert sind, müssen
die Tropfenwiederholraten eng begrenzt werden.
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Es
besteht ein Bedarf an thermomechanischen DOD-Ausstoßvorrichtungen,
bei denen die thermischen Bedingungen und Profile der Geräteelemente
in Hinblick auf die Maximierung der Produktivität dieser Geräte gesteuert
werden. Die Erfinder haben erkannt, dass eine gleichmäßige DOD-Emission mit
stark verbesserten Frequenzen dadurch erreicht werden kann, dass
man die thermische Betätigungsvorrichtung
unter besonderer Beachtung des statischen Wärmeenergieflusses in die Betätigungsvorrichtung,
den Tropfen-Emitter und die gesamte Vorrichtung für den Ausstoß von Tropfen
betätigt.
Diese Lösung
ist nicht vergleichbar mit bekannten Tintenstrahlsystemen, die über eine
Steuerung der Substrattemperatur der Vorrichtung gesteuert werden.
Es ist schwierig, anhand einer Temperaturmessung an einem anderen
Punkt der Tropfenausstoßvorrichtung die
zurückbleibende
Position der thermischen Betätigungsvorrichtung
vorherzusagen, und dies insbesondere bei großen Anordnungen thermischer
Betätigungsvorrichtungen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, einen auf thermomechanischem Wege betätigten Emitter
für Flüssigkeitstropfen
bereitzustellen.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen thermomechanischen
Emitter für
Tropfen bereitzustellen, der Serien und Gruppen von Tropfen mit
im Wesentlichen gleichem Volumen und gleicher Geschwindigkeit erzeugt.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, dass ein thermomechanischer
Emitter für
Tropfen bereitgestellt wird, bei dem eine konstante Eingangsenergie
aufrecht erhalten und dadurch ein stabiler thermischer Zustand in
der thermomechanischen Betätigungsvorrichtung, dem
Tropfen-Emitter und der Vorrichtung insgesamt geschaffen wird und der
Betrieb des Emitters nach DOD-Art mit hoher Frequenz möglich wird.
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Die
vorstehend beschriebenen und zahlreiche weitere Merkmale, Aufgaben
und Vorteile der Erfindung werden aus der hierin enthaltenen detaillierten
Beschreibung, den Ansprüchen
und Zeichnungen besser verständlich.
Diese Merkmale, Aufgaben und Vorteile werden erreicht durch die
Bereitstellung eines Tropfen-Emitters zum Ausstoßen einer Reihe von Flüssigkeitstropfen
mit im Wesentlichen gleichem Volumen und gleicher Geschwindigkeit,
wobei der Emitter eine mit Flüssigkeit
gefüllte
Kammer mit einer Düse
und eine thermische Betätigungsvorrichtung
aufweist, die an der Düse
Druck auf die Flüssigkeit
ausübt.
Die thermische Betätigungsvorrichtung weist
ferner elektroresistive Heizelemente auf, die die thermische Betätigungsvorrichtung
als Reaktion auf elektrische Impulse schlagartig erwärmen. Durch das
plötzliche
Erwärmen
biegt sich die thermische Betätigungsvorrichtung
und übt
auf die an der Düse vorhandene
Flüssigkeit
einen Druck aus, der ausreicht, einen Tropfen auszustoßen. Mit
der Tropfen-Ausstoßvorrichtung
ist eine Quelle elektrischer Impulse verbunden, und eine Steuerung
empfängt Befehle
für das
Ausstoßen
von Tropfen und bestimmt das Timing und die Parameter der an die
Tropfen-Ausstoßvorrichtung
angelegten elektrischen Impulse. Das Verfahren zum Betreiben der
Ausstoßvorrichtung
umfasst das Bestimmen eines nominalen elektrischen Impulses mit
einer nominalen Energie E0 und einer nominalen
Impulsdauer TP0, wobei der nominale elektrische
Impuls, wenn er mit einer Periodendauer TC an
die Heizvorrichtung angelegt wird, das Ausstoßen eines Tropfens mit vorgegebenem Volumen
und vorgegebener Geschwindigkeit bewirkt. Außerdem umfasst das Verfahren
des Bestimmen eines nominalen elektrischen Impulses mit einer Energie
E0 und einer statischen Impulsdauer TPss, wobei der statische elektrische Impuls
bei Anlegen an die Heizvorrichtung keinen Ausstoß oder kein Verwischen der
Flüssigkeit
aus der Düse
bewirkt. Das Verfahren umfasst ferner das Anlegen eines nominalen
elektrischen Impulses für
den Ausstoß eines Tropfens
oder eines statischen elektrischen Impulses an die Heizvorrichtung
während
jeder Impulsdauer TC, so dass im Durchschnitt
eine Leistung PAVE – wobei PAVE =
E0/TC ist – an den
Tropfen-Emitter angelegt wird, um einen statischen thermischen Zustand
aufrecht zu erhalten. Das Anlegen statischer elektrischer Impulse
kann zum Zweck der Energieeinsparung auch auf der Grundlage der
Bestimmung der für das
Erreichen eines statischen thermischen Zustands benötigten Zeit
und einer Grundfolge von Tropfenausstoßbefehlen ausgesetzt oder beim
Einschalten des Systems ausgelöst
werden.
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Die
Erfindung eignet sich insbesondere für Emitter zum Ausstoßen von
Tintentropfen für
den DOD-Tintenstrahldruck. Bei dieser Ausführungsform liegen Bilddaten
in stark variierenden Clustern und Serien von Tropfendruckbefehlen
vor. Die Erfindung ermöglicht
es einer thermomechanisch betätigten Tintenstrahlvorrichtung,
solche Muster mit hoher Tropfenausstoßfrequenz zu drucken.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Tintenstrahlsystems;
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2 eine
Draufsicht einer Anordnung von erfindungsgemäßen Tintenstrahleinheiten oder
Tropfen-Emittereinheiten;
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3 eine vergrößerte Draufsicht einer der in 2 dargestellten
Tintenstrahleinheiten;
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4 eine Seitenansicht einer der in 2 und 3 dargestellten Tintenstrahleinheiten,
in der die Bewegung der thermischen Betätigungsvorrichtung zum Ausstoßen von
Tropfen zu erkennen ist;
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5 eine Seitenansicht einer einzelnen Tintenstrahleinheit
mit einer sich wölbenden
thermischen Betätigungsvorrichtung,
aus der die Bewegung der thermischen Betätigungsvorrichtung zum Ausstoßen von
Tropfen zu erkennen ist;
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6 eine
vergrößerte Seitenansicht
einer thermischen Ausleger-Betätigungsvorrichtung,
in der die vom Heizelement ausgehenden Wärmeströme zu erkennen sind;
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7 die
Entspannung der thermischen Betätigungsvorrichtung
während
deren Abkühlung
aufgrund der in andere Materialien und Strukturen der Tropfenausstoßvorrichtung
fließenden
Wärme;
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8 die
Entspannung der thermischen Betätigungsvorrichtung
bei Erreichen des inneren thermischen Gleichgewichts;
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9 die
Entspannung einer thermischen Betätigungsvorrichtung bei deren
Abkühlung
durch die kombinierten inneren und äußeren Wärmeströme;
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10 die
Entspannung einer thermischen Betätigungsvorrichtung bei deren
Abkühlung
durch die kombinierten inneren und äußeren Wärmeströme;
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11 die
erfindungsgemäß einsetzbaren elektrischen
Impulse und Signale;
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12 die
gemäß einer
Ausführungsform der
Erfindung einsetzbaren elektrischen Impulse und Signale; und
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13 eine
Zeitfolge einer erfindungsgemäßen Tropfenausstoßvorrichtung.
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Die
Erfindung wurde unter Bezugnahme auf bestimmte bevorzugte Ausführungsformen
beschrieben, es versteht sich jedoch, dass Abweichungen und Modifikationen
im Rahmen der Erfindung möglich
sind.
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Wie
im Folgenden im Detail beschrieben wird, stellt die Erfindung eine
Vorrichtung für
den DOD-Flüssigkeitsausstoß und Verfahren
zu deren Betätigung
bereit. Die bekanntesten dieser Vorrichtungen sind als Druckköpfe in Tintenstrahldrucksystemen
im Einsatz. Derzeit entwickeln sich jedoch zahlreiche Anwendungen,
die mit Tintenstrahldruckköpfen ähnlichen
Vorrichtungen arbeiten, jedoch keine Tinten, sondern andere Flüssigkeiten
verwenden, die fein dosiert und mit großer räumlicher Präzision platziert werden müssen. In
dieser Beschreibung werden die Begriffe "Tintenstrahl-" und "Tropfenausstoß"-vorrichtung austauschbar verwendet.
Die nachstehend beschriebenen Erfindungen stellen Vorrichtungen
und Verfahren zum Betreiben von Tropfenausstoßvorrichtungen auf der Basis
thermomechanischer Betätigungselemente
bereit, die die Energieeffizienz verbessern und die Tropfenausstoß-Produktivität insgesamt
steigern sollen.
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1 zeigt
zunächst
eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäß betreibbaren Tintenstrahldrucksystems.
Das System umfasst eine Bilddatenquelle 400, deren Signale
von einer Steuerung 300 als Befehle für das Drucken von Tropfen empfangen
werden. Die Steuerung 300 ihrerseits führt die in den folgenden Absätzen noch
zu beschreibenden Feststellungen und Berechnungen durch. Die Steuerung 300 führt einer
Quelle elektrischer Impulse 200 Signale zu, und die Impulsquelle 200 ihrerseits
erzeugt ein elektrisches Spannungssignal, bestehend aus elektrischen
Energieimpulsen, die mit den einzelnen thermomechanischen Betätigungselementen 20 im
Tintenstrahldruckkopf 100 verbundenen elektroresistiven
Heizelementen zugeführt
werden. Die elektrischen Energieimpulse führen dazu, dass sich ein thermomechanisches
Betätigungselement
(im Folgenden auch "thermische
Betätigungsvorrichtung
genannt") rasch
biegt, dadurch Druck auf an der Düse 30 befindliche
Tinte 60 ausübt und
einen Tintentropfen 50 ausstößt. Die Erfindung bewirkt den
Ausstoß von
Tropfen im Wesentlichen gleichen Volumens und gleicher Geschwindigkeit,
d. h. mit einem Volumen und einer Geschwindigkeit innerhalb einer
Toleranz von +/–20%
gegenüber
einem Nominalwert. Manche Tropfenausstoßvorrichtungen stoßen einen
Haupttropfen und sehr kleine nachlaufende Tropfen, so genannte Satellitentropfen,
aus. Die Erfindung geht davon aus, dass diese Satellitentropfen
als Teil des Haupttropfens anzusehen sind, der im Sinne der Erfindung
insgesamt, d. h. zum Drucken eines Bildpixels oder für die Mikrodosierung
einer Flüssigkeitsmenge,
ausgestoßen
wird.
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2 zeigt
eine Draufsicht eines Teils eines Tintenstrahldruckkopfs 100.
Dargestellt ist eine Anordnung thermisch betätigter Tintenstrahleinheiten 110 mit
zentral ausgerichteten Düsen 30 und
in zwei Reihen versetzt angeordneten Tintenkammern 12. Die
Tintenstrahleinheiten 110 sind mittels mikroelektronischer
Fertigungsverfahren auf und in einem Substrat 10 ausgebildet.
Eine beispielhafte Fertigungsfolge der Ausbildung von Tropfenausstoßvorrichtungen 110 ist
in der Parallelanmeldung 09/726 945, eingereicht am 30. November
2000, mit dem Titel "Thermische
Betätigungsvorrichtung", abgetreten an den
Abtretungsempfänger
dieser Erfindung, beschrieben.
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Jeder
Tropfenausstoßeinheit 110 sind
elektrisch leitende Kontakte 42, 44 zugeordnet,
die mit einem in 2 gestrichelt angedeuteten U-förmigen elektroresistiven
Heizelement 22 ausgebildet oder elektrisch verbunden sind.
Bei der dargestellten Ausführungsform
besteht der Widerstand 22 aus einer Schicht des thermischen
Betätigungselements 20 und
trägt zu
den im Folgen den noch zu beschreibenden thermomechanischen Effekten
bei. Das Element 80 des Druckkopfs 100 besteht
aus einer eine Befestigungsfläche
für das
mikroelektronische Substrat 10 bildenden Struktur und anderen
Verbindungsmitteln für
die Flüssigkeitszufuhr,
die elektrischen Signale sowie die mechanischen Verbindungen.
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3a zeigt eine Draufsicht einer einzelnen Tropfenausstoßeinheit 110,
während 3b eine zweite Draufsicht zeigt, in der
die Abdeckung 28 der Flüssigkeitskammer
mit der Düse 30 abgenommen ist.
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Das
in 3a gestrichelt dargestellte thermische
Betätigungselement 20 ist
in 3b in voll ausgezogenen Linien
wiedergegeben. Der Auslegerabschnitt 20a des thermischen
Betätigungselements 20 ragt
vom Rand 14 der im Substrat 10 ausgebildeten Flüssigkeitskammer 12 vor.
Der Abschnitt 20b des Betätigungselements ist fest mit
dem Substrat 10 verbunden und bildet die Verankerung für den Ausleger.
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Der
Auslegerabschnitt 20a hat die Form eines Paddels, dessen
lang gestreckter flacher Schaft in einer Scheibe 20c endet,
deren Durchmesser größer ist
als die Breite des Schafts. Diese Form ist nur ein Beispiel für mögliche Ausleger-Betätigungselemente;
viele anderen Formen sind ebenfalls möglich. Durch die Paddel-Form
wird die Düse 30 mit
dem Mittelpunkt des freien Endes 20c des Betätigungselements
ausgerichtet. Die Flüssigkeitskammer 12 weist bei 16 einen
gewölbten
Wandungsteil auf, der sich der Krümmung des freien Endes 20c des
Betätigungselements
anpasst, zu dieser aber einen Abstand aufweist, der Freiraum für die Bewegung
des Betätigungselements
schafft.
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In 3b ist die Verbindung der Quelle 200 der
elektrischen Impulse mit dem Heizelement 22 an den Anschlusspunkten 42 und 44 dargestellt.
Zur Erwärmung über den
U-förmigen
Widerstand werden den Anschlusspunkten 42 und 44 Differenzspannungen
zugeführt.
Dies ist allgemein durch den einen Strom I repräsentierenden Pfeil angedeutet.
In den Draufsichten der 3 bewegt sich
das freie Ende 20c des Betätigungselements bei Impulsgabe
auf den Betrachter zu, und von der Düse 30 in der Abdeckung 28 werden
Tropfen in Richtung des Betrachters ausgestoßen. Diese Geometrie der Betätigung und
des Tropfenausstoßes
wird in zahlreichen Veröffentlichungen über Tintenstrahlsysteme
als "roof shooter"-Vorrichtung bezeichnet.
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4 zeigt eine Seitenansicht entlang der Schnittlinie
A-A der Tintenstrahleinheit 110 in 3. In 4a ist das thermische Betätigungselement 20 im
entspannten Ruhezustand dargestellt. In 4b ist
das Betätigungselement
als Reaktion auf eine thermische Erwärmung durch den Widerstand 22 gebogen.
In 4e ist das Betätigungselement in der über die
entspannte Position hinausgehenden Rückstellposition nach Beendigung
des Aufheizvorgangs und nach dem schnellen Abkühlen dargestellt.
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Bei
einer praktisch eingesetzten Ausleger-Betätigungsvorrichtung gemäß der Darstellung kann
der Ausleger in der statischen entspannten Position statt der in 4a dargestellten horizontalen Stellung
auch eine gebogene Stellung einnehmen. Dabei kann die Betätigungsvorrichtung
bei Raumtemperatur wegen der inneren Spannungen, die nach einer
oder mehreren mikroelektronischen Bewegungs- oder Rückstellvorgängen zurückbleiben, aufwärts oder
abwärts
gebogen sein. Die Vorrichtung wird gegebenenfalls aus vielerlei
Gründen,
unter anderem wegen der thermischen Auslegung und der besonderen
Tinteneigenschaften, auch bei höheren Temperaturen
betrieben. In diesem Fall ist die Vorrichtung in ihrem statischen
Zustand unter Umständen
so stark gebogen, wie dies in 4b dargestellt ist.
Und es kann sein, dass das Betätigungselement bei
wiederholter Betätigung
nicht völlig
auskühlt
und dadurch im entspannten Zustand aufwärts gebogen bleibt.
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Im
Sinne der folgenden Beschreibung wird davon ausgegangen, dass das
Betätigungselement "entspannt" ist, wenn sich seine
Stellung nicht mehr wesentlich ändert,
d. h. wenn es einen statischen Zustand erreicht hat. Zum besseren
Verständnis
ist die statische Position in 4 und 5 horizontal dargestellt. Es sind aber
auch thermische Betätigungsvorrichtungen
bekannt und von den Erfindern ins Auge gefasst, die um einen gebogenen
statischen Zustand herum bewegt werden, und diese liegen ebenfalls voll
im Rahmen der Erfindung.
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Das
abgebildete Betätigungselement 20 besteht
aus den Elementen 22, 24 und 26. Der
Widerstand 22 besteht aus einem elektroresistiven Material mit
einem relativ großen
Wärmeausdehnungskoeffizienten.
Die Deckschicht ist elektrisch isolierend, gegenüber der Arbeitsflüssigkeit
chemisch inert und weist einen geringeren Wärmeausdehnungskoeffizienten
auf als das elektroresistive Material des Widerstands 22.
Die Passivierungsschicht 26 besteht aus einer dünnen, gegenüber der
Arbeitsflüssigkeit 60 inerten
Materialschicht und dient dazu, den Heizwiderstand 22 gegen
chemischen und elektrischen Kontakt mit der Arbeitsflüssigkeit 60 zu
schützen.
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Wird
ein elektrischer Impuls an den Heizwiderstand 22 angelegt,
steigt dessen Temperatur, und er dehnt sich in der Länge aus.
Die Deckschicht 24 dehnt sich aber nicht im selben Maße aus,
wodurch sich das mehrschichtige Betätigungselement 20 aufwärts biegt.
Bei dieser Konstruktion wirken beim Biegeeffekt sowohl der Unterschied
zwischen den Wärmeausdehnungskoeffizienten
der Elemente 22 und 24 als auch eine momentane
Temperaturdifferenz zusammen. Der elektrische Impuls und der Biegeeffekt müssen schnell
genug erfolgen, um Druck auf die in 4a allgemein
mit 12c bezeichnete Flüssigkeit
an der Düse 30 auszuüben. Normalerweise
verwendet man hierzu eine elektrische Impulsdauer von unter 10 μsek., vorzugsweise
eine Dauer unter 4 μsek.
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Aufgrund
des Temperaturausgleichs zwischen den Elementen 22 und 24 durch
die Übertragung
von Wärme
an die Arbeitsflüssigkeit
und das Substrat 10 und wegen der in den Elementen 22 und 24 aufgebauten
mechanischen Rückstellkräfte entspannt
sich das thermische Betätigungselement 20 dann
wieder aus der in 4b dargestellten
Position. Dabei kann das sich entspannende thermische Betätigungselement 20 über die
statische Position hinausschießen
und sich, wie in 4c dargestellt, abwärts biegen.
Das Betätigungselement 20 kann
auch in einer oszillierenden Bewegung weiter "schwingen", bis Dämpfungsmechanismen, etwa die
innere Reibung und der Widerstand der Arbeitsflüssigkeit, die gesamte mechanische
Energie aufgebraucht und in Wärme
umgewandelt haben.
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Eine
alternative Ausbildung des thermomechanischen Betätigungselements
ist in 5 dargestellt. Dabei ist eine
Seitenansicht einer Tropfenausstoßvorrichtung mit thermischem
Betätigungselement 90 mit
sich vorwölbender
Druckplatte in 5a im entspannten statischen
Zustand und in 5b während des
Ausstoßens
eines Tropfens 50 dargestellt. Das dargestellte, sich vorwölbende Betätigungselement 90 besteht
aus einer Schichtkonstruktion ähnlich
dem in 1–4 dargestellten Ausleger-Betätigungselement 20.
Die elektroresistive Schicht 95 wird durch elektrische
Impulse aufgeheizt und dehnt sich dadurch stärker aus als die Grundschicht 92,
die einen kleineren Wärmeausdehnungskoeffizienten
aufweist als die elektroresistive Schicht 95. Die unterschiedliche
Ausdehnung zwischen den Schichten 95 und 92 veranlasst
das Betäti gungselement,
sich einwärts
zu biegen oder zu wölben
und dadurch Druck auf die Flüssigkeit 60 in
der Kammer 12 auszuüben,
so dass ein Tropfen 50 aus der Düse 94 ausgestoßen wird.
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Die
in 5 dargestellte Ausbildung des Betätigungselements
mit sich wölbender
Platte unterscheidet sich von dem Ausleger-Betätigungselement insofern, als
sie mit allen Kanten befestigt ist und einen Teil der Wandung der
Flüssigkeitskammer 12 der Tropfenausstoßvorrichtung
bildet. Dabei kann das Betätigungselement
mit sich wölbender
Platte nach elektrothermischen Energieimpulsen auch gedämpfte Resonanzschwingungen
der Schwingungstypen einer Platte aufweisen.
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Thermomechanische
Betätigungselemente wandeln
Wärmeenergie
durch Ausnutzung der unterschiedlichen Wärmeausdehnungswerte innerhalb der
Struktur des Betätigungselements
in eine mechanische Betätigung
um. Die Unterschiede in der Wärmeausdehnung
entstehen dadurch, dass in Teilen der Struktur unterschiedliche
Temperaturen herrschen, dass Materialien mit stark unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten
verwendet werden und durch Kombination dieser beiden Elemente. Außerdem werden
bei der Konstruktion des Betätigungselements
auch weitere Faktoren, wie Geometrie und Materialeigenschaften,
etwa spezifische Wärme,
Elastizitätsmodul
und dergleichen, berücksichtigt.
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Wenn
bei einer DOD-Tropfenausstoßvorrichtung
thermomechanische Betätigungselemente
als elektromechanische Wandler eingesetzt werden, werden sie intermittierend
betätigt,
d. h. das thermische Betätigungselement
wird in einem dem zeitlichen Muster des Tropfenbedarfs entsprechenden zeitlichen
Muster gepulst. Bei einer Tintenstrahl-Tropfenausstoßvorrichtung
zum Beispiel wird das Betätigungselement
so gepulst, dass das Bildpixelmuster der von dem betätigten Strahl
adressierten Abtastzeile entsteht. Dabei werden die Wärmeimpulse
bei Textabbildungen in Stößen, bei
mit Tinte stark bedeckten Bereichen in langen Ketten und bei Grauskalenbildern
einzeln und zeitlich getrennt zugeführt. Der Wärmeverlauf und die jeweiligen
Temperaturdifferenzen in Bereichen des thermischen Betätigungselements
und der gesamten Tropfenausstoßvorrichtung
können
daher in der angestrebten Tropfenausstoßdauer TC vergleichbaren
Zeitperioden beträchtlich
variieren.
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Um
DOD-Ausstoßvorrichtungen
mit der höchstmöglichen
Tropfenausstoßfrequenz
betreiben zu können,
bedarf es der Optimierung der sich aus dem hoch komplexen Wärmeimpulsmuster
ergebenden thermischen Effekte. Insbesondere ist es für das Ausstoßen von
Tropfen gleichmäßigen Volumens und
gleichmäßiger Geschwindigkeit
wichtig, das thermische Betätigungselement
so zu betätigen, dass
es angesichts der entstehenden komplexen Wärmeverläufe für jeden Tropfenausstoß einen äquivalenten
Druckimpuls erzeugt.
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Die
Erfinder haben erkannt, dass durch Betrieb des thermischen Betätigungselements
unter besonderer Beachtung des statischen Wärmeenergieflusses in das Betätigungselement,
den Tropfen-Emitter und die gesamte Tropfenausstoßvorrichtung
hinein ein gleichmäßiger DOD-Ausstoß mit stark verbesserten
Frequenzen erreicht werden kann. Anders als bei bekannten thermischen
Tintenstrahlsystemen, die über
die Steuerung der Substrattemperatur der Vorrichtung gesteuert werden,
ist eine Tropfenausstoßvorrichtung
mit thermomechanischem Betätigungselement
für Temperaturunterschiede
innerhalb des Betätigungselements
und der umgebenden Strukturen und Materialien empfindlich. Diese
Temperaturunterschiede verändern
sich im Laufe der Zeit aufgrund komplexer Wärmeflussmuster durch Materialien
mit unterschiedlicher spezifischer Wärme, Wärmeleitfähigkeit, Dicke, Schnittstelleneigenschaften
und dergleichen. Die verbleibende Position des thermischen Betätigungselements
lässt sich
aus Temperaturmessungen an einer anderen Stelle der Tropfenausstoßvorrichtung
als dem Betätigungselement
selbst nur schwer vorhersagen, insbesondere bei großen Anordnungen
thermischer Betätigungselemente.
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Es
hat sich gezeigt, dass die Steuerung des Energieflusses, d. h. der
Leistung, zu den thermomechanischen Betätigungselementen eine nützliche Wärmemanagementtechnik
darstellt, die es ermöglicht,
Tropfenausstoßvorrichtungen
mit wesentlich höheren
Frequenzen zu betreiben. Im Wesentlichen schafft diese Lösung in
der Vorrichtung eine Temperatur- und Wärmeflussgrundlage, von der
aus die einzelnen Tropfenausstoßvorgänge durchgeführt werden
können.
Die erfindungsgemäße Energieflusssteuerung
kann auch zusammen mit anderen Wärmemanagementtechniken
eingesetzt werden, die die Temperatur einer oder mehrerer Komponenten
auf entsprechende Sollwerte einstellen.
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6 zeigt
eine vergrößerte Ansicht
eines thermischen Ausleger-Betätigungselements 20 der
in 1–4 dargestellten Art. Das Maß, in dem
sich das abgebildete Betätigungselement
biegt, ist zum Teil abhängig
von den Unterschieden zwischen den Wärmeausdehnungskoeffizienten
der drei Materialien, aus denen der Ausleger besteht, dem Widerstand 22, der
Deckschicht 24 und der dünnen Passivierungsschicht 26.
Außerdem
hängt der
Grad der Biegung ab von den sowohl in als auch zwischen den Schichten herrschenden
Temperaturen.
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Wenn
der gesamte Auslegerabschnitt 20a des Betätigungselements,
d. h. der Abschnitt, der sich vom Rand 14 der Kammerwandung
aus in die mit Flüssigkeit
gefüllte
Kammer 12 hinein erstreckt, durchgehend dieselbe Temperatur
aufweist, wird der Grad der Biegung bestimmt durch die unterschiedlichen
Wärmeausdehnungskoeffizienten
und Geometriefaktoren. Bei der Abkühlung entspannt sich das thermische
Betätigungselement,
indem es Wärme
in Form von Wärmeströmen QS an die umgebenden Strukturen und Materialien
abgibt. In 6 sind verschiedene dieser Wärmeströme durch
den mit QS bezeichneten Doppelpfeil angedeutet.
Die Wärme
fließt in
die Flüssigkeit 60, über den
Verankerungsbereich 20b des Betätigungselements in das Substrat 10,
die elektrische Verbindungsstelle 46 und den Leiter 48 und
in die Abdeckplatte 28 der Kammer und von diesen Strukturen
weiter in andere Bereiche der Tropfenausstoßvorrichtung, der Druckkopfstruktur
und in das Gerät.
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In 7 ist
die Entspannung eines thermischen Betätigungselements bei dessen
Abkühlung durch
den Wärmefluss
dargestellt. Der Abbildung der Abkühlung des Betätigungselements
wurde das bekannte Newtonsche Gesetz der exponentialen Abkühlung zugrunde
gelegt. Es wurde davon ausgegangen, dass die Bewegung X(t) des Betätigungselements
proportional zur Temperaturdifferenz über Umgebungstemperatur verläuft. Die
Zeitachse ist in 7 in Einheiten der Tropfenausstoß-Wiederholperiode
TC aufgetragen, so dass TC =
1/FMAX ist, worin FMAX die
maximale Frequenz ist, bei der die Ausstoßvorrichtung im DOD-Betrieb
betrieben werden soll. Die auftretenden zahlreichen Wärmeflussprozesse sind
zu einer Netto-Zeitkonstante TS zusammengefasst,
die die Abkühlung
des thermischen Betätigungselements
gegenüber
dem System beschreibt. Für
das Verständnis
der vorliegenden Erfindung ist diese Darstellung auf der Grundlage
eines zusammengefassten Parameters ausreichend. Als Kurve dargestellt
sind drei TS-Werte, ausgedrückt in TC-Einheiten,
nämlich
TS = 5 TC, 10 TC und 20 TC.
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Aus 7 geht
hervor, dass die Entspannungsprozesse des Betätigungselements in einer Zeitdauer
von 5 TS bis 6 TS abgeschlossen
sind bzw. dann ein praktischer Gleichgewichtszustand erreicht ist.
Dabei wird hier davon ausgegangen, dass das thermomechanische Betätigungselement 20 einen statischen
thermischen Zustand erreicht hat. Wenn zum Beispiel eine Flüssigkeits-Ausstoßvorrichtung mit
einer maximalen Tropfen-Wiederholfrequenz von 20 KHz betrieben wird,
ist TC = 50 μsek. Wenn die Abkühlungs-Zeitkonstante
des Systems 250 μsek.
beträgt,
gilt die Kurve für
TS = 5 TC (Kurve 214).
In diesem Beispiel würde
das Betätigungselement
den statischen thermischen Zustand nach einer Zeitdauer von ~30
TC oder 1,5 msek. erreichen.
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Da
thermische Energie in die Struktur eines thermischen Betätigungselements
lokal eingeleitet wird, ist ein gewisser Grad der anfänglich entstehenden
Biegung auf eine wesentliche Temperaturdifferenz im Betätigungselement
selbst zurückzuführen. Bei
den in 1-6 dargestellten Ausführungsformen
von Betätigungselementen
ist zu erkennen, dass hier der Temperaturanstieg des Betätigungselements
durch die elektroresistive Schicht 22 erfolgt. Dies ist
auch die Schicht, die den höchsten
Wärmeausdehnungskoeffizienten
aufweist. Die unmittelbare Reaktion des mehrschichtigen Betätigungselements gemäß 6 beim
Anlegen von Impulsen bewirkt, dass die elektroresistive Schicht 22 die
höchste
Temperatur aller Teile der Struktur erreicht, sich zu ihrer maximalen
Länge ausdehnt
und die maximale Biegung erreicht. Die Wärme fließt in die Deckschicht 24,
wodurch sich die Temperatur der ausgedehnten Schicht 22 und
auch die Temperaturdifferenz zwischen den Schichten verringert,
was eine rasche Entspannung der Biegung bewirkt.
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Der
innere Wärmefluss
QI des thermischen Betätigungselements ist in 6 durch
entsprechend bezeichnete Pfeile dargestellt. Das innere thermische
Gleichgewicht wird sehr viel schneller erreicht als der zuvor erwähnte statische
thermische Zustand. In 8 ist ein schneller innerer
Abkühlungsprozess
dargestellt, wobei die innere Abkühl-Zeitkonstante TI =
0,2 TC, 0,5 TC oder
1,0 TC (Kurven 216, 218 bzw. 220)
ist. Für
die Abbildung der Temperatur wird das Newtonsche Gesetz der exponentialen
Abkühlung
zugrunde gelegt, und es wird davon ausgegangen, dass die Bewegung
des Betätigungselements
proportional zur Temperatur über Umgebungstemperatur
verläuft.
Um einen besseren Vergleich zu erhalten, wurde auch die Kurve für die Systemabkühlung bei
TS = 10 TC (Kurve 212 in 7) aufgetragen.
Es ist wichtig, dass dieser innere thermische Gleichgewichtsprozess
schnell abläuft,
da sonst die Deckschicht 24 den Wärmeabfluss aus der ausgedehnten
Schicht 22 blockieren und die schnelle Entspannung verhindern
würde,
die aber nötig
ist, um TC zu verkürzen, d. h. die Tropfenwiederholfrequenz FMAX zu erhöhen.
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In 9 ist
die Entspannung einer thermomechanischen Betätigungselement dargestellt,
wobei sowohl ein von einer Abkühl-Zeitkonstante
TI abhängiges
inneres thermisches Gleichgewicht als auch ein Abkühlprozess
auf den statischen Zustand mit der Zeitkonstante TS wirksam
sind. Es sind drei Fälle,
alle mit TS = 10 TC und
mit TI = 2 TC, 0,5
TC und 1,5 TC (Kurven 226, 224 bzw. 222)
abgebildet. 10 zeigt drei Fälle mit
derselben Konstante für die
innere Abkühlung,
nämlich
TI = 0,2 TC, und
mit System-Abkühlzeitkonstanten
TS = 5 TC, 10 TC und 20 TC (Kurven 232, 230 bzw. 228).
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Die
Bewegung X(t) des Betätigungselements tendiert
in der Darstellung zu einem Wert im statischen Zustand von X(tSS) = 0,15 statt 0. Auf der frei gewählten Skala
der 9 und 10 beträgt die maximale Bewegung X(t
= 0) = 1,0. Zur Illustration der Funktion der Erfindung ist in den
Kurven eine statische Abweichung oder Biegung von 15% der maximalen
Biegung dargestellt. Erfindungsgemäß wird, wie nachstehend beschrieben,
eine mittlere Leistung PAVE an das thermische
Betätigungselement
angelegt, die einen Temperaturanstieg des Betätigungselements im statischen
Zustand über
Umgebungstemperatur und eine statische Auslenkung bewirkt. Bei den
Beispielen gemäß 9 und 10 werden durch
dieses Anlegen einer mittleren Leistung 15 des Gesamtablenkpotentials
des Betätigungselements verbraucht.
Wie im Folgenden noch erläutert
wird, wird ein Teil des Ablenkpotentials geopfert, um die komplexen
Effekte des thermischen Verlaufs der DOD-Betätigung zu glätten.
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Die
Erfinder haben erkannt, dass eine thermomechanische Tropfenausstoßvorrichtung
bei kontinuierlichem oder stetem Betrieb Tropfen gleichmäßiger Geschwindigkeit
und gleichmäßigen Volumens mit
sehr viel höheren
Wiederholfrequenzen erzeugen kann als bei intermittierendem Betrieb.
Bei einem Experiment mit gemäß den Darstellungen
der 2-4 ausgebildeten
thermisch betätigten
Tropfenausstoßvorrichtungen
wurde der intermittierende DOD-Betrieb bei Grund-Tropfenwiederholfrequenzen
von 500 Hz unregelmäßig. Bei
Ausstoß eines
langen stetigen Tropfenstroms konnten dieselben Tropfenausstoßvorrichtungen
jedoch mit 2 KHz erfolgreich betrieben werden. Ferner wurde entdeckt,
dass für
den erfolgreichen Betrieb mit hoher Frequenz die Aufrechterhaltung
einer stetigen Zufuhr elektrischer Energieimpulse ausschlaggebend
war, unabhängig
davon, ob jeder Impuls die für
den Tropfenausstoß erforderlichen
Eigenschaften aufwies.
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Die
Erfindung beruht darauf, dass dem thermomechanischen Betätigungselement
auf zweierlei unterschiedliche Art jeweils dieselbe Energiemenge je
Tropfenausstoß-Periodendauer
zugeführt
wird: (1) Nominale Impulse, die einen Tropfenausstoß bewirken
und (2) statische elektrische Impulse, die die richtige Leistung
aufweisen, um einen statischen thermischen Zustand aufrecht zu erhalten.
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Die
Erfindung bestimmt eine erforderliche nominale Impulsenergie und
nominale Impulsbreite, die zum Ausstoß von Tropfen mit im Wesentlichen gleichem
und vorgegebenem Volumen und gleicher und vorgegebener Geschwindigkeit
mit der gewünschten
Wiederholperiode TC = 1/FMAX während einer
langen Zeitdauer führt.
Unter langer Zeitdauer ist zu verstehen, dass die Zeit für den beabsichtigten Anwendungszweck
der Tropfenausstoßvorrichtung lang
genug ist. Dies könnte
zum Beispiel bei einem Tintenstrahldrucker mit Wagen die Zeit sein,
die zum Drucken einer Bildseiten oder von zwanzig Bildseiten benötigt wird,
oder bei einer Mikrodosiereinrichtung eine Zeit von wenigen Sekunden
oder auch eine unbegrenzte Zeit.
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Die
nominale Impulsenergie E0 und Impulsbreite
TP0 kann etwas von den Impulsparametern
abweichen, die bei sehr geringen Wiederholfrequenzen dasselbe Tropfenvolumen
und dieselben Tropfengeschwindigkeiten erzeugen. Denn durch den
andauernden Betrieb entsteht in der Vorrichtung ein einzigartiges
Wärmeprofil,
das bei niedrigen Frequenzen nicht entsteht. Auch kann die untere
Grenze für
die Wiederholperiode T0 durch Einschränkungen
bei der thermischen Abkühlung
oder gar durch Flüssigkeitsnachfüllprobleme
gegeben sein. Aus 7–10 ist
zu erkennen, dass der Versuch eines Betriebes mit geringeren TC-Werten bedeutet, dass ein noch höherer Prozentsatz
der Gesamtablenkung als statische Ablenkung akzeptiert werden muss.
Die maximale Ablenkung wird letztlich begrenzt durch die maximale
Temperatur, der das Gerät
und die Flüssigkeit standhalten
können.
Ab einem bestimmten Punkt kann TC nicht
mehr ohne Schaden für
die Tropfenausstoßvorrichtung
oder die Arbeitsflüssigkeit
verringert und die Verringerung durch Erhöhung der nominalen Impulsenergie
und der statischen Ablenkung ausgeglichen werden.
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Sobald
ein zuverlässiger
Betrieb hergestellt ist (E0, TP0),
bei dem Tropfen des gewünschten
Volumens und der gewünschten
Geschwindigkeit zuverlässig
mit der Wiederholperiode TC ausgestoßen werden,
ist auch die mittlere Leistung PAVE im statischen Zustand – PAVE = E0/TC – festgestellt.
Gemäß der Erfindung
wird nun diese mittlere Leistung PAVE im
statischen Zustand in jeder Zeitperiode TC zugeführt. Während Zeiten,
in denen die Tropfenausstoßvorrichtung
nicht im Einsatz ist, braucht keine Leistung zugeführt zu werden.
Grundsätzlich
wird aber erfindungsgemäß die statische
Leistung zugeführt,
damit immer dann, wenn für
die betreffende Anwendung der Ausstoß von Tropfen erforderlich
ist, der statische thermische Zustand gegeben ist. Wenn bei einer
Anwendung Zugeständnisse
hinsichtlich der Gleichmäßigkeit
des Tropfenvolumens und der Tropfengeschwindigkeit gemacht werden
können,
kann auch ein Tropfenausstoß während eines
Teils der Zykluszeit zugelassen werden, in dem der statische Zustand
erst aufgebaut wird (Einschaltphase) oder abfällt (Abschaltung).
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In 11 sind
verschiedene elektrische Impulse dargestellt, die für das Verständnis der
Erfindung von Bedeutung sind. Als Kurve 234 ist ein Tropfenausstoß-Signal
mit einer der maximalen Tropfenwiederholfrequenz entsprechenden
Periode TC dargestellt. Unmittelbar über dem
Taktsignal ist ein nominales Impulssignal 236 mit einer
Spannungs-Impulsdauer TP0 = 0,3 TC und einer nominalen Maximalspannung V0 dargestellt. Das Anlegen eines solchen elektrischen
Signals an das elektroresistive Element der thermomechanischen Betätigungsvorrichtung bewirkt
den stetigen Ausstoß von
Tropfen eines nominalen Volumens und einer nominalen Geschwindigkeit
je Periode TC.
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Die
Signale 238, 240 und 242 in 11 sind Beispiele
statischer Impulse, die dem thermischen Betätigungselement jeweils dieselbe
Leistung PAVE = E0/T0 zuführen,
aber nicht zum Ausstoß von
Tropfen oder zum Verwischen von Flüssigkeit aus der Düse führen. Die
statischen elektrischen Impulse bewirken keinen Tropfenausstoß und kein
Verwischen von Flüssigkeit,
weil die von ihnen bewirkte Bewegung des Betätigungselements nicht plötzlich genug
erfolgt, um in der Flüssigkeitskammer
Drücke
zu erzeugen, die hoch genug sind, die Meniskusdrücke an der Düse zu überwinden.
Es kann auch sein, dass der durch TI (siehe 8)
gekennzeichnete kurze innere Abkühlprozess
effektiv die Spitzenablenkung reduziert, die durch dieselbe, aber
in der kürzeren
Zeitdauer des nominalen Impulses TP0 angelegte
Energie erreicht wird.
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Bei
thermischen Betätigungselementen
der in 1–6 dargestellten
Ausführungsform
sollte zur Maximierung der thermomechanischen Wirksamkeit die nominale
Impulsdauer TP0 im Vergleich zur inneren
Abkühlzeitkonstante
TI vorzugsweise kurz sein. Wenn das elektroresistive Element
und die Quelle der elektrischen Signale die Energie schnell genug
zuführen
können,
kann der Tropfenausstoß auch
dadurch bewirkt werden, dass nur die für den Anstieg der Temperatur
der elektroresistiven Schicht 22 erforderliche Wärme zugeführt und
keine Energie für
die Anhebung der Temperatur der Deckschicht 24 verschwendet
wird. In diesem Fall wird die Zuführung derselben Energie durch
einen längeren
Impuls nicht annähernd
dieselbe Ablenkung erzeugen, weil ein Teil der Wärme durch die spezifische Wärme der Deckschicht 24 verloren
geht, wodurch die von der Schicht 22, d. h. dem sich effektiv
ausdehnenden Teil des Betätigungselements,
erreichte Spitzentemperatur sich verringert.
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Um
die thermischen Wirkungen eines nominalen Impulses so gut wie möglich abzubilden,
kann man den statischen Impulsen gerade die Länge geben, die erforderlich
ist um zu bewirken, dass die Ablenkung kein Verwischen von Flüssigkeit
bewirkt. Dies kann zum Beispiel experimentell durch Beobachtung
von mit einer gleich bleibenden Geschwindigkeit von FMAX =
1/Tc und einer Energie E0 je
Impuls gepulsten Tropfenausstoßvorrichtungen
und gleichzeitige Reduzierung der Impulsbreite bis zum Einsetzen
des Verwischens bestimmt werden. Bei der Kurve 238 in 11,
die ein Beispiel eines statischen elektrischen Impulses zeigt, beträgt die Impulsbreite TPss = 0,6 TC und
die Spannung VPss = 0,707 V0.
Die dadurch bewirkten thermischen Verlaufseffekte im thermischen
Betätigungselement
und in der Tropfenausstoßvorrichtung
kommen einer Dauer-Impulsgabe mit nominalen Impulsen sehr nahe.
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Wenn
die Tropfenausstoßperiode
TC in derselben Größenordnung wie die innere Abkühlrate TI liegt, d. h. wenn TC < 5 TI,
ist es äußerst wichtig,
dass der kleinste Wert der statischen Impulsdauer gewählt wird.
Denn es können
im Betätigungselement
selbst zurück
bleibende thermische Verlaufseffekte vorliegen, die vorzugsweise
so weit wie möglich
durch eine statische Impulsgabe aufrecht erhalten werden sollten.
Eine Möglichkeit,
den kleinsten Wert der statischen Impulsdauer TPss zu
bestimmen, besteht darin, zunächst
elektrische Impulse mit einer Energie E0 und
einer Periode von etwa TC an das elektroresistive Element
anzulegen und dann nach und nach die Impulsdauer zu verringern,
bis ein Verwischen von Flüssigkeit
an der Düse
beobachtet wird. Dann wird der kleinste Wert TPss ein
wenig größer gewählt, um
auch unter Berücksichtigung
anderer Variablen des Systems, die ebenfalls Einfluss auf das Verwischen
haben könnten,
einen zuverlässigen
Betrieb aufrecht zu erhalten.
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Die
Bestimmung des kleinsten Wertes der statischen Impulsdauer sollte
vorzugsweise über
einen ausreichend langen Zeitraum erfolgen, um eine etwaige Unzuverlässigkeit
aufgrund eines intermittierenden Verwischens von Flüssigkeit
beobachten zu können.
Bei der Wahl des kleinsten Wertes der statischen Impulsdauer müssen auch
andere Systemvariablen, etwa Flüssigkeitseigenschaften,
Temperatur, Feuchtigkeit, Verunreinigung der Düsenoberfläche, Druckschwankungen in der
Flüssigkeitszufuhr,
Drift und Abweichungen elektrischer Komponenten, mechanische Beschleunigungen,
einschließlich
Erschütterungen
und dergleichen, berücksichtigt
werden. Grundsätzlich
ist der kleinste Wert der statischen Impulsdauer jener Wert, bei
dem dem thermischen Betätigungselement
eine Energie E0 zugeführt wird, ohne dass Flüssigkeit
aus der Düse
austritt, während
die Tropfenausstoßvorrichtung
allen möglichen
Abweichungen der relevanten Parameter des Systems ausgesetzt ist.
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Die
statische Impuls-Wellenform 240 in 11 besteht
aus kurzen Teilimpulsen, die zusammen dieselbe Energie haben wie
ein nominaler Impuls. Bei diesem Beispiel weisen die Teilimpulse
eine maximale Spannung V0 auf, die dem Maximum
der nominalen Impulsspannung entspricht. Unter Gesichtspunkten der
Systemauslegung kann es kostengünstiger
sein, die statische Leistung nicht in Form einer Maximalspannung,
sondern in Form einer Reihe kurzer Impulse zuzuführen, die von derselben Spannungsquelle
stammen wie die nominalen Impulse. Die Reihe kleiner Impulse bewirkt
keinen Tropfenausstoß,
weil aufgrund der gestreckten Zeit für die Zufuhr der Gesamtenergie
die zuvor besprochenen inneren Wärmeübemagungseffekte
des Betätigungselements
die Spitzenbeschleunigung und Ablenkung des Betätigungselements verringern
können.
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Bei
einigen thermischen Betätigungssystemen
ist die annähernd
gleichstromartige Impuls-Wellenform der Kurve 242 akzeptabel,
insbesondere wenn die gewählte
Tropfenwiederholperiode Tc sehr viel länger ist
als die etwaigen inneren thermischen Verlaufseffekte des Betätigungselements,
d. h. wenn TC > 5 TI.
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Thermische
Ausleger-Betätigungselemente weisen
bei Impulsgabe eine gedämpfte
Resonanzschwingung mit einer Schwingungsdauer TR auf. Wenn
die gewählte
Tropfenausstoßperiode
TC dieser Resonanzschwingungsperiode vergleichbar
ist, sollte durch die Verwendung statischer Impulse für das Wärmemanagement
die Resonanzschwingung nicht zu stark erregt werden. Diese Situation
ist in 12 dargestellt. In 12 ist
eine gedämpfte
Resonanzschwingung 246 eines thermischen Ausleger-Betätigungselements
mit einer Grundschwingungsdauer TR dargestellt.
Der gewählte
Tropfenausstoßtakt 244 ist
gleich dem doppelten Wert der Resonanzfrequenz TC =
2 TR. Um die mechanische Reaktion des Auslegers
zu nutzen, wird für
den wirksamen nominalen Impuls 248 eine Impulsdauer TP0 < 1/4
TR gewählt.
In diesem Fall werden für
die statischen Impulse 250 Impulsbreiten TPss > 1/2 TR gewählt, um
die Resonanzschwingung nicht übermäßig zu verstärken. Vorzugsweise
sollte der statische Impuls länger
sein als TR.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird eine thermisch betätigte Tropfenausstoßvorrichtung
dadurch betätigt,
dass dem elektroresistiven Element während jeder Periode TC eines Tropfenausstoßtaktes ein elektrischer Impuls
zugeführt
wird. Wenn nach den Daten der Anwendung ein Tropfen ausgestoßen werden
soll, befiehlt eine Steuerung das Anlegen des nominalen elektrischen
Impulses. Wird kein Tropfen benötigt,
befiehlt die Steuerung das Anlegen eines statischen elektrischen
Impulses.
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Bei
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden die statischen elektrischen Impulse angelegt,
wenn dies für
die Herstellung oder Aufrechterhaltung des statischen Wärmezustands
erforderlich ist. Im Betrieb dieser Ausführungsform wird eine für das Erreichen
des statischen thermischen Zustandes erforderliche Zeit in Einheiten
der Anzahl von Tropfenausstoßperioden
NSS bestimmt. Das heißt, die Zeit bis zum Erreichen
des thermisch stabilen Zustandes ist gleich NSS TC. Hierzu können das Volumen und die Geschwindigkeit
der ausgestoßenen
Tropfen überwacht
werden, indem eine wachsende Zahl statischer Impulse zugeführt wird.
Alternativ kann eine wachsende Anzahl von Tropfen in Folge ausgestoßen und
beobachtet werden, bis festgestellt ist, wie lang eine Folge NSS sein muss, damit das nominale Tropfenvolumen
zuverlässig
erreicht wird. Oder man kann die tatsächliche Ablenkposition eines
Betätigungselements
beobachten, um festzustellen, wie viele Tropfen oder statische Impulse
NSS bis zum Erreichen des statischen thermischen
Zustands nötig
sind.
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Für die Aufrechterhaltung
des statischen thermischen Zustands sind keine statischen Impulse nötig, wenn
während
mindestens NSS Taktperioden kein Tropfenausstoß erforderlich
ist. Man kann daher einige Energie einsparen, indem man keine statischen
Impulse anlegt, wenn eine längere
Zeitspanne ohne Tropfenausstoß zu
erwarten ist, zum Beispiel am Ende der Wagenbewegung eines Tintenstrahldruckers
oder bei Vorliegen großer
weißer
Bildflächen.
Umgekehrt kann, wenn die Ausstoßvorrichtung längere Zeit
inaktiv war, eine Reihe statischer Impulse nötig sein, um vor Beginn der
DOD-Tropfenausstoßfolge
den statischen thermischen Zustand herzustellen.
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In 13 sind
einige der bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung dargestellt. In dieser Darstellung sind 120 Taktperioden
TC eines Tropfenausstoßtaktes durch das Signal 225 auf
der Zeitachse dargestellt. Dabei liegen in der Darstellung 30 Taktperioden
vor Null und 90 nach Null. Bei diesem Beispiel wird angenommen,
dass NSS, d. h. die für die Herstellung des statischen
Zustands erforderliche Anzahl von Perioden, gleich 30 ist. Die von
einer Anwendung, zum Beispiel von Bilddaten für einen Tintenstrahldrucker,
kommenden Tropfenausstoßbefehle
werden von einer Steuerung zu einer Hauptbefehlsfolge 254 geordnet,
deren Befehle besagen, dass während
jeder Taktperiode TC ein Tropfen ausgestoßen bzw.
nicht ausgestoßen
werden soll. Die Hauptbefehlsfolge 254 ist in 13 durch
die über den
einzelnen Taktperioden dargestellten gefüllten oder nicht gefüllten Punkte
symbolisiert.
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Bei
Erreichen der einzelnen Taktperioden veranlasst die Steuerung eine
elektrische Impulsquelle, für
jede Periode, die als Tropfenausstoßperiode gekennzeichnet ist,
einen nominalen Impuls 256a anzulegen. Diese nominalen
Impulse sind in 13 in dem elektrischen Signal 256 zu
erkennen, das an das elektroresistive Element der Tropfenausstoßvorrichtung
angelegt sind.
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Wenn
die Hauptbefehlsfolge 254 eine tropfenfreie Periode vorsieht,
wird ein statischer Impuls 256b angelegt, es sei denn,
dass ein solcher für
die Aufrechterhaltung oder Herstellung des statischen thermischen
Zustandes nicht nötig
ist. Die Steuerung prüft
hierzu NSS Perioden der Hauptbefehlsfolge
im voraus daraufhin, ob Tropfenausstoßperioden vorliegen. In diesem
Fall wird ein statischer Impuls angelegt. Andernfalls ist es möglich, zur
Einsparung von Energie keinen Impuls anzulegen. In 13 liegt
dieser Zustand in den Taktperioden 29 bis 35 und dann in den Taktperioden
oberhalb der Periode 71 vor. Die Hauptbefehlsfolge endet
bei 90, so dass die Steuerung nach dem Ausstoß eines Tropfens in der Periode 71 feststellt,
dass die Ausstoßvorrichtung
nicht nochmals aktiv zu werden braucht.
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Das
Anlegen von Impulsen während
der Taktperioden, in denen diese für das Aufrechterhalten des
statischen thermischen Zustandes nicht erforderlich sind, ist für die Zwecke
der Erfindung freigestellt. Es kann aber durchaus andere im System liegende
Gründe
für das
Anlegen von Impulsen während
dieser Zeiten geben, zum Beispiel um die Tintentemperatur oder die
Temperatur der gesamten Ausstoßvorrichtung
aufrecht zu erhalten.
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Die
vor Null liegenden 30 Taktperioden ohne Tropfenausstoß dienen
in 13 der Durchführung einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung. Zu Beginn einer neuen Hauptbefehlsfolge fügt die Steuerung
NSS Taktperioden ohne Tropfenausstoß ein, wenn
ihr durch einen Befehl mitgeteilt wird, dass ein Einschaltzustand
vorliegt. Diese zusätzlichen
Perioden ohne Tropfenausstoß dienen
dazu, die Tropfenausstoßvorrichtung
vor dem ersten Tropfenausstoßbefehl
im Datenstrom der Anwendung in den statischen thermischen Zustand
zu bringen. Im Beispiel gemäß 13,
bei dem NSS = 30 ist, stellt die Steuerung
bei Nummer 9 eine Tropfenausstoßperiode
fest und beginnt daher während
der Einschaltperiode bei Nummer –20 mit dem Anlegen statischer
Impulse.
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Die
Einschaltphase der elektrischen Impulsgabe könnte bei Bedarf auch kombiniert
sein mit der Abgabe von Tropfen in eine Wartungsstation, wobei dann
anstelle einzelner oder aller statischen Impulse nominale Impulse
zugeführt
werden. Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass vor der Abgabe nominaler Tropfen nach Bedarf zunächst der
statische thermische Zustand hergestellt werden soll. Dies kann durch
Anlegen entweder nominaler Impulse oder statischer Impulse erreicht
werden, solange die während
des Betriebes ausgestoßenen
Tropfen einen akzeptablen Bestimmungsort entweder auf einem Empfangsmedium
der Anwendung oder in einem entsprechenden Abfallbehälter haben.
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Die
Erfindung ist auch in anderen als den hierin dargestellten und beschriebenen
Ausführungsformen
von Tropfenausstoßvorrichtungen
einsetzbar. Zum Beispiel ist es möglich, die Flüssigkeitsausstoßvorrichtung
in Verbindung mit anderen mikroelektronischen Vorrichtungen und
Strukturen herzustellen. Insbesondere die erfindungsgemäß eingesetzte Steuerung
und die elektronische Impulsquelle können mikroelektronisch mit
Tropfenausstoßeinheiten und
Anordnungen von Ausstoßeinheiten
integriert werden.
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Während ein
großer
Teil der vorstehenden Beschreibung sich auf einzelne Tropfenausstoßvorrichtungen
richtet, versteht es sich, dass die Erfindung auch auf Anordnungen
und Gruppen mehrerer Tropfenausstoßeinheiten anwendbar ist.