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Musterbildung
ist die Aktivität,
durch die Embryonalzellen geordnete räumliche Anordnungen differenzierter
Geweben bilden. Die physische Komplexität höherer Organismen entsteht während der
Embryogenese durch die Wechselwirkung der zellintrinsischen Abstammung
und der zellextrinsischen Signalgebung. Induktive Wechselwirkungen
sind für
die embryonale Musterbildung bei der Entwicklung von Wirbeltieren
aus der frühesten
Anlage des Körperplans,
für die
Musterbildung der Organsysteme und für die Erzeugung verschiedener Zelltypen
während
der Gewebedifferenzierung wesentlich (Davidson, E. (1990) Development
108: 365-389; Gurdon,
J. B. (1992) Cell 68: 185-199; Jessell, T. M. et al. (1992) Cell
68: 257-270). Die Wirkungen entwicklungsbedingter Zellwechselwirkungen
sind unterschiedlich. Typischerweise werden antwortende Zellen von
einem Weg der Zelldifferenzierung zu einem anderen umgeleitet, indem
Zellen induziert werden, die sich sowohl von den nicht-induzierten
als auch den induzierten Zuständen
der antwortenden Zellen (Induktionen) unterscheiden. Manchmal veranlassen
Zellen ihre Nachbarzellen, sich so zu differenzieren, wie sie selbst
(homöogenetische
Induktion); in anderen Fällen
hemmt eine Zelle ihre Nachbarn, sich so zu differenzieren wie sie selbst.
Zellwechselwirkungen in der frühen
Entwicklung können
sequenziell sein, so dass eine anfängliche Induktion zwischen
zwei Zelltypen zu einer zunehmenden Verstärkung der Verschiedenheit führt. Ferner
finden induktive Wechselwirkungen nicht nur in Embryos, sondern
auch in erwachsenen Zellen statt und können morphogenetische Muster
anlegen und aufrechterhalten sowie eine Differenzierung induzieren
(J. B. Gurdon (1992) Cell 68: 185-199).
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Mitglieder
der Hedgehog-Familie von signalgebenden Molekülen vermitteln viele wichtige
Musterbildungsprozesse kurzer und langer Reichweite während der
Entwicklung von wirbellosen Tieren und Wirbeltieren. In der Fliege
reguliert ein einziges Hedgehog-Gen die Musterbildung von Segment-
und Imaginalscheiben. Im Gegensatz dazu ist in Wirbeltieren eine
Hedgehog-Genfamilie an der Steuerung der Links-rechts-Asymmetrie,
Polarität
im ZNS, Ursegmente und Extremitäten,
Organogenese, Chondrogenese und Spermatogenese beteiligt.
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Das
erste Hedgehog-Gen wurde durch eine genetische Durchmusterung in
der Fruchtfliege Drosophila melanogaster identifiziert (Nüsslein-Volhard,
C. und Wieschaus, E. (1980) Nature 287, 795-801). Diese Durchmusterung
identifizierte mehrere Mutationen, die die Embryonal- und Larvenentwicklung
beeinflussen. 1992 und 1993 wurde die molekulare Natur des Drosophila-Hedgehog-(Hh)-Gens
berichtet (C. F. Lee et al. (1992) Cell 71, 33-50), und seitdem
wurden mehrere Hedgehog-Homologe aus verschiedenen Wirbeltierspezies
isoliert. Während
in Drosophila und anderen wirbellosen Tieren nur ein Hedgehog-Gen
gefunden wurde, sind in Wirbeltieren mehrere Hedgehog-Gene vorhanden.
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Die
Familie der Hedgehog-Gene von Wirbeltieren schließt mindestens
vier Mitglieder, z.B. Paraloge des einzigen Hedgehog-Gens von Drosophila,
ein. Beispielhafte Hedgehog-Gene und Proteine sind in den PCT-Veröffentlichungen
WO 95/18856 und WO 96/17924 beschrieben. Drei dieser Mitglieder,
die hier als Desert-Hedgehog (Dhh), Sonic-Hedgehog (Shh) und Indian-Hedgehog (Ihh) bezeichnet
werden, kommen offensichtlich in allen Wirbeltieren, einschließlich Fischen,
Vögeln
und Säugern,
vor. Ein viertes Mitglied, das hier als Tiggie-winkle-Hedgehog (Thh)
bezeichnet wird, kommt speziell in Fischen vor. Desert-Hedgehog
(Dhh) wird sowohl bei der Embryonalentwicklung in Mäusen als
auch im erwachsenen Nager und Menschen hauptsächlich in den Hoden exprimiert;
Indian-Hedgehog (Ihh) ist an der Knochenentwicklung während der
Embryogenese und an der Knochenbildung in Erwachsenen beteiligt;
und Shh, das vorstehend beschrieben ist, ist in erster Linie an
morphogenetischen und neuroinduktiven Aktivitäten beteiligt. In Anbetracht
der kritischen induktiven Rollen von Hedgehog-Polypeptiden bei der
Entwicklung und Aufrechterhaltung von Wirbeltierorganen ist die
Identifizierung von in Wechselwirkung tretenden Hedgehog-Proteinen
sowohl in klinischen Kontexten als auch Forschungskontexten von
größter Bedeutung.
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Die
verschiedenen Hedgehog-Proteine bestehen aus einem Signalpeptid,
einer hochkonservierten N-terminalen Region, und einer stärker divergierenden
C-terminalen Domäne.
Zusätzlich
zu der Signalsequenzspaltung in dem sekretorischen Weg (Lee, J.
J. et al. (1992) Cell 71: 33-50; Tabata, T. et al. (1992) Genes Dev.
2635-2645; Chang, D. E. et al. (1994) Development 120: 3339-3353)
durchlaufen die Hedgehog-Vorläuferproteine
eine innere autoproteolytische Spaltung, die von konservierten Sequenzen
in dem C-terminalen Teil abhängt
(Lee et al. (1994) Science 266: 1528-1537; Porter et al. (1995)
Nature 374: 363-366). Diese Selbstspaltung führt zu einem N-terminalen Peptid
mit 19 kD und einem C-terminalen Peptid mit 26 bis 28 kD (Lee et
al. (1992) supra; Tabata et al. (1992) supra; Chang et al. (1994)
supra; Lee et al. (1994) supra; Bumcrot, D. A. et al. (1995) Mol.
Cell. Biol. 15: 2294-2303; Porter et al. (1995) supra; Ekker, S.
C. et al. (1995) Curr. Biol. 5: 944-955; Lai, C. J. et al. (1995)
Development 121: 2349-2360). Das N-terminale Peptid bleibt mit der
Oberfläche
von Zellen, in denen es gebildet wurde, fest verbunden, während das
C-terminale Peptid sowohl in vitro als auch in vivo frei diffusionsfähig ist
(Porter et al. (1995) Nature 374: 363; Lee et al. (1994) supra;
Bumcrot et al. (1995) supra; Mart', E. et al. (1995) Development 121:
2537-2547; Roelink, H. et al. (1995) Cell 81: 445-455). Interessanterweise
hängt die
Retention des N-terminalen Peptids an der Zelloberfläche von
der Selbstspaltung ab, da eine verkürzte Form von Hh, die durch
eine RNA kodiert wird, die genau an der normalen Position der inneren
Spaltung endet, in vitro (Porter et al. (1995) supra und in vivo
(Porter, J. A. et al. (1996) Cell 86, 21-34) diffusionsfähig ist.
Biochemische Untersuchungen zeigten, dass die autoproteolytische
Spaltung des Hh-Vorläuferproteins über eine
innere Thioesterzwischenverbindung abläuft, die anschließend in
einer nukleophilen Substitution gespalten wird. Es ist wahrscheinlich,
dass das Nukleophil ein kleines, lipophiles Molekül ist, das
kovalent an das C-terminale Ende des N-Peptids gebunden wird (Porter
et al. (1996) supra), indem es an die Zelloberfläche geheftet wird. Die biologischen
Auswirkungen sind tiefgreifend. Als Folge des Anheftens wird eine
hohe lokale Konzentration des N-terminalen Hedgehog-Peptids auf
der Oberfläche
der Hedgehog produzierenden Zellen erzeugt. Es ist dieses N-terminale
Peptid, das für
signalgebende Aktivitäten von
Hedgehog kurzer und langer Reichweite in Drosophila und Wirbeltieren
sowohl notwendig als auch ausreichend ist (Porter et al. (1995 supra;
Ekker et al. (1995) supra; Lai et al. (1995) supra; Roelink, H.
et al. (1995) Cell 81: 445-455; Porter et al. (1996) supra; Fietz,
M. J. et al. (1995) Curr. Biol. 5: 643-651; Fan, C.-M. et al. (1995)
Cell 81: 457-465; Mart',
E. et al. (1995) Nature 375: 322-325; Lopez-Martinez et al. (1995)
Curr. Biol. 5: 791-795; Ekker, S. C. et al. (1995) Development 121:
2337-2347; Forbes, A. J. et al. (1996) Development 122: 1125-1135).
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Hh
war an Musterbildungsprozessen kurzer und langer Reichweite an verschiedenen
Stellen während der
Drosophila-Entwicklung beteiligt. Bei der Anlage der Segmentpolarität in frühen Embryos
weist es Wirkungen kurzer Reichweite auf, die offensichtlich direkt
vermittelt werden, während
es bei der Musterbildung der Imaginalscheiben durch die Induktion
von Sekundärsignalen
Wirkungen langer Reichweite induziert.
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In
Wirbeltieren wurden in den letzten Jahren mehrere Hedgehog-Gene
kloniert. Von diesen Genen erlangte Shh die größte experimentelle Aufmerksamkeit,
da es in verschiedenen Organisationszentren, die die Quellen von
Signalen sind, die benachbarte Gewebe gestalten, exprimiert wird.
Neuere Beweise zeigen, dass Shh an diesen Wechselwirkungen beteiligt
ist.
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Die
Expression von Shh beginnt kurz nach dem Beginn der Gastrulation
in dem vermutlichen Mittellinienmesoderm, dem Knoten in der Maus
(Chang et al. (1994) supra; Echelard, Y. et al. (1993) Cell 75: 1417-1430),
der Ratte (Roelink, H. et al. (1994) Cell 76: 761-775) und dem Küken (Riddle,
R. D. et al. (1993) Cell 75: 1401-1416) und dem Schild im Zebrafisch
(Ekker et al. (1995) supra; Krauss, S. et al. (1993) Cell 75: 1431-1444).
In Kükenembryos
entwickelt das Shh-Expressionsmuster im Knoten eine Links-rechts-Asymmetrie,
die offensichtlich für
die Links-rechts-Lage des Herzens verantwortlich ist (Levin, M.
et al. (1995) Cell 82: 803-814).
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Im
ZNS löst
Shh aus der Urwirbelsäule
und der Bodenplatte offensichtlich den Tod ventraler Zellen aus.
Wenn Shh ektopisch exprimiert wird, führt es zu einer Ventralisation
großer
Regionen des Mittel- und Rautenhirns in der Maus (Echelard et al.
(1993) supra; Goodrich, L. V. et al. (1996) Genes Dev. 10: 301-312),
im Xenopus (Roelink, H. et al. (1994) supra; Ruiz i Altaba, A. et
al. (1995) Mol. Cell. Neurosci. 6: 106-121) und im Zebrafisch (Ekker
et al. (1995) supra; Krauss et al. (1993) supra; Hammerschmidt,
M. et al. (1996) Genes Dev. 10: 647-658). In Explantaten des intermediären Neuroektoderms
in Bereichen des Rückenmarks
induziert das Shh-Protein die Entwicklung der Bodenplatte und motorischer
Neuronen mit verschiedenen Konzentrationsgrenzwerten, die Bodenplatte
bei hohen Konzentrationen und die motorischen Neuronen bei niedrigeren
Konzentrationen (Roelink et al. (1995) supra; Mart' et al. (1995) supra;
Tanabe, Y. et al. (1995) Curr. Biol. 5: 651-658). Ferner weist eine
Blockierung durch Antikörper
darauf hin, dass durch die Urwirbelsäule erzeugtes Shh für die durch
die Urwirbelsäule
vermittelte Induktion des Tods motorischer Neuronen erforderlich
ist (Mart' et al.
(1995) supra). Somit ist eine hohe Konzentration von Shh auf der
Oberfläche
von Shh-erzeugenden
Mittellinienzellen offensichtlich der Grund für die in vitro beobachtete
Kontaktvermittelte Induktion der Bodenplatte (Placzek, M. et al.
(1993) Development 117: 205-218) und die Mittellinienpositionierung
der Bodenplatte direkt über
der Urwirbelsäule
in vivo. Aus der Urwirbelsäule
und der Bodenplatte freigesetzte niedrigere Konzentrationen von
Shh induzieren vermutlich motorische Neuronen in weiter entfernten
ventrolateralen Regionen in einem Prozess, von dem gezeigt wurde,
dass er in vitro kontaktunabhängig
ist (Yamada, T. et al. (1993) Cell 73: 673-686). In Explantaten,
die aus Bereichen des Mittelhirns und Vorderhirns entnommen wurden,
induziert Shh auch die geeigneten Typen ventrolateraler, neuronaler
Zellen, dopaminerger (Heynes, M. et al. (1995) Neuron 15: 35-44;
Wang, M. Z. et al. (1995) Nature Med. 1: 1184-1188) beziehungsweise
cholinerger (Ericson, J. et al. (1995) Cell 81: 747-756) Vorläufer, was
zeigt, dass Shh ein allgemeiner Induktor der ventralen Spezifizierung über die
gesamte Länge
des ZNS ist. Diese Beobachtungen werfen die Frage auf, wie die differenzielle
Antwort auf Shh an besonderen anteroposterioren Positionen reguliert
wird.
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Shh
aus der Mittellinie gestaltet auch die paraxialen Regionen des Wirbeltierembryos,
die Ursegmente im Rumpf (Fan et al. (1995) supra) und das Kopfmesenchym
rostral von den Ursegmenten (Hammerschmidt et al. (1996) supra).
In Explantaten des paraxialen Mesoderms von Küken und Mäusen fördert Shh die Expression Sklerotom-spezifischer
Marker, wie Pax1 und Twist, auf Kosten des dermamyotomalen Markers
Pax3. Ferner weisen Experimente mit Filterbarrieren darauf hin,
dass Shh die Induktion des Sklerotoms eher direkt als durch die
Aktivierung eines sekundären
signalgebenden Mechanismus vermittelt (Fan, C.-M. und Tessier-Lavigne, M. (1994)
Cell 79, 1175-1186).
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Shh
induziert auch die Expression myotomaler Gene (Hammerschmidt et
al. (1996) supra; Johnson, R. L. et al. (1994) Cell 79: 1165-1173;
Münsterberg,
A. E. et al. (1995) Genes Dev. 9: 2911-2922; Weinberg, E. S. et
al. (1996) Development 122: 271-280), obwohl neuere Experimente
zeigen, dass Mitglieder der WNT-Familie, Wirbeltierhomologe von
Drosophila wingless, gemeinsam erforderlich sind (Münsterberg
et al. (1995) supra). Rätselhafterweise
erfordert eine myotomale Induktion in Küken höhere Shh-Konzentrationen als
die Induktion sklerotomaler Marker (Münsterberg et al. (1995) supra),
obwohl das Sklerotom von viel näher
an der Urwirbelsäule
liegenden Ursegmentzellen abstammt. Ähnliche Ergebnisse wurden beim
Zebrafisch erhalten, wo hohe Konzentrationen von Hedgehog die Expression
myotomaler Markergene induzieren und die Expression sklerotomaler
Markergene unterdrücken
(Hammerschmidt et al. (1996) supra). Im Gegensatz zu Amnioten stimmen
diese Beobachtungen jedoch mit der Architektur des Fischembryos überein,
da hier das Myotom die vorherrschende und mehr axiale Komponente
der Ursegmente ist. Somit modifizierten die Modulation der Signalgebung
von Shh und der Erwerb neuer signalgebender Faktoren möglicherweise
die Ursegmentstruktur während
der Wirbeltierevolution.
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In
den Extremitätenknospen
von Wirbeltieren reguliert eine Untergruppe von posterioren Mesenchymzellen,
die „Zone
polarisierender Aktivität" (ZPA), die anteroposteriore
Identität
der Finger (ein Überblick
wurde in Honig, L. S. (1981) Nature 291: 72-73, gegeben). Die ektopische Expression
von Shh oder die Anwendung von in Shh-Peptid eingeweichten Kügelchen
ahmt die Wirkung von anterioren ZPA-Transplantaten nach, wobei eine
Spiegelbildverdopplung der Finger erzeugt wird (Chang et al. (1994)
supra; Lopez-Martinez et al. (1995) supra; Riddle et al. (1993)
supra (2g). Somit hängt die
Identität
der Finger offensichtlich in erster Linie von der Shh-Konzentration
ab, obwohl es möglich
ist, dass andere Signale diese Information über die beträchtlichen
Entfernungen, die für
die AP-Musterbildung (100 bis 150 μm) offensichtlich erforderlich
sind, weiterleiten können. Ähnlich wie
die Wechselwirkung von Hh und Dpp in den Imaginalscheiben von Drosophila
aktiviert Shh in den Extremitätenknospen
von Wirbeltieren die Expression von Bmp2 (Francis, P. H. et al.
(1994) Development 120: 209-218), einem Dpp-Homologen. Im Gegensatz zu Dpp in Drosophila
kann Bmp2 jedoch die polarisierende Wirkung von Shh nach der ektopischen
Anwendung in der Extremitätenknospe
von Küken
nicht nachahmen (Francis et al. (1994) supra). Zusätzlich zu
der anteroposterioren Musterbildung ist Shh offensichtlich auch
an der Regulierung des proximodistalen Herauswachsens der Extremitäten beteiligt,
indem es die Synthese des Fibroblastenwachstumsfaktors FGF4 in der
posterioren, apikalen Ektodermleiste induziert (Laufer, E. et al.
(1994) Cell 79: 993-1003; Niswander, L. et al. (1994) Nature 371:
609-612).
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Die
enge Verwandtschaft zwischen Hedgehog-Proteinen und BMPs bleibt
wahrscheinlich an vielen, jedoch vermutlich nicht allen Stellen
der Hedgehog-Expression von Wirbeltieren erhalten. Von Shh wurde
zum Beispiel gezeigt, dass es im Enddarm von Küken die Expression von Bmp4,
einem anderen Dpp-Homologen von Wirbeltieren, induziert (Roberts,
D. J. et al. (1995) Development 121: 3163-3174). Ferner zeigen Shh
und Bmp2, 4 oder 6 eine auffallende Korrelation ihrer Expression
in Epithel- und Mesenchymzellen des Magens, des Urogenitalsystems,
der Lunge, der Zahnknospen und der Haarfollikel (Bitgood, M. J.
und McMahon, A. P. (1995) Dev. Biol. 172: 126-138). Ferner wird
Ihh, eines der zwei anderen Hedgehog-Gene von Mäusen, benachbart zu Bmp exprimiert,
wobei Zellen im Darmkanal exprimiert werden und Knorpel entwickelt
wird (Bitgood und McMahon (1995) supra).
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Neuere
Beweise schlagen ein Modell vor, in dem Ihh bei der Regulierung
der chondrogenen Entwicklung eine entscheidende Rolle spielt (Roberts
et al. (1995) supra). Während
der Knorpelbildung gehen Chondrozyten von einem proliferierenden
Zustand über
einen intermediären
prähypertrophen
Zustand zu differenzierten hypertrophen Chondrozyten. Ihh wird in
den prähypertrophen
Chondrozyten exprimiert und löst
eine signalgebende Kaskade aus, die zur Blockierung der Chondrozytendifferenzierung
führt.
Sein direktes Ziel ist das Perichondrium in der Nähe der Ihh-Expressionsdomäne, das
durch die Expression von Gli und Patched (Ptc), konservierten Transkriptionszielen
von Hedgehog-Signalen, antwortet (siehe nachstehend). Dies führt höchstwahrscheinlich
zu einer sekundären
Signalgebung, was zur Synthese von Parathormon-verwandtem Protein
(PTHrP) im periartikulären
Perichondrium führt.
PTHrP selbst schickt Signale zu den prähypertrophen Chondrozyten zurück, was
ihre weitere Differenzierung blockiert. Gleichzeitig unterdrückt PTHrP
die Expression von Ihh, wodurch eine negative Rückkopplungsschleife gebildet
wird, die die Geschwindigkeit der Chondrozytendifferenzierung moduliert.
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Patched
wurde ursprünglich
in Drosophila als ein Segmentpolaritätsgen identifiziert, eines
einer Gruppe von Entwicklungsgenen, die die Zelldifferenzierung
innerhalb der einzelnen Segmente, die in einer homologen Reihe entlang
der anteriorposterioren Achse des Embryos vorkommen, beeinflussen.
Siehe Hooper, J. E. et al. (1989) Cell 59: 751; und Nakano, Y. et
al. (1989) Nature 341: 508. Expressionsmuster des Wirbeltierhomologen
von Patched weisen auf seine Beteiligung an der Entwicklung des
Neuralrohrs, des Skeletts, der Extremitäten, der kraniofazialen Struktur
und der Haut hin.
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Genetische
und funktionelle Untersuchungen zeigen, dass Patched ein Teil der
signalgebenden Kaskade von Hedgehog, eines evolutionär konservierten
Wegs, der die Expression mehrerer stromabwärts gelegener Genen reguliert,
ist. Siehe Perrimon, N. (1995) Cell 80: 517; und Perrimon, N. (1996)
Cell 86: 513. Patched beteiligt sich an der konstitutiven Transkriptionsrepression
der Zielgene; seine Wirkung wird durch ein sezerniertes Glykoprotein,
das durch Hedgehog oder ein Wirbeltierhomologes kodiert wird, das
eine Transkriptionsaktivierung induziert, gehemmt. Durch diesen
Weg kontrollierte Gene schließen
Mitglieder der Wnt-Familie und TGF-β-Familie ein.
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Patched-Proteine
besitzen zwei große
extrazelluläre
Domänen,
zwölf Transmembransegmente
und mehrere zytoplasmatische Segmente. Siehe Hooper, supra; Nakano,
supra; Johnson, R. L. et al. (1996) Science 272: 1668; und Hahn,
H. et al. (1996) Cell 85: 841. Die biochemische Rolle von Patched
in dem signalgebenden Weg von Hedgehog ist unklar. Eine direkte
Wechselwirkung mit dem Hedgehog-Protein wurde jedoch berichtet (Chen,
Y. et al. (1996) Cell 87: 553), und Patched kann zusammen mit einem
anderen Transmembranprotein, das durch das Smoothened-Gen kodiert
wird, an einem Hedgehog-Rezeptorkomplex beteiligt sein. Siehe Perrimon,
supra; und Chen, supra.
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Das
menschliche Homologe von Patched wurde kürzlich kloniert und auf dem
Chromosom 9q22.3 kartiert. Siehe Johnson, supra; und Hahn, supra.
Diese Region ist an dem Basalzellnävussyndrom (BCNS) beteiligt,
das durch Entwicklungsanomalien, einschließlich Alterationen der Rippen
und kraniofazialer Alterationen, Anomalien der Hände und Füße und Spina bifida, gekennzeichnet
ist.
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BCNS
führt auch
zu einer Prädisposition
für mehrere
Tumortypen, von denen die häufigsten
Basalzellenkarzinome (BCC) sind, die an vielen Stellen des Körpers vorkommen
und innerhalb der ersten zwei Jahrzehnte des Lebens auftreten. Die
meisten Fälle
von BCC sind jedoch nicht mit dem Syndrom verbunden und entstehen
sporadisch in kleiner Anzahl auf der Sonne ausgesetzten Stellen
von Personen mittleren Alters oder älteren Personen nordeuropäischer Abstammung.
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Neuere
Untersuchungen an mit BCNS verbundenem und sporadischem BCC weisen
darauf hin, dass ein Funktionsverlust beider Allele von Patched
zur Entwicklung von BCC führt.
Siehe Johnson, supra; Hahn, supra; und Gailani, M. R. et al. (1996)
Nature Genetics 14: 78. Deletionen einzelner Allele des Chromosoms 9q22.3
kommen sowohl bei sporadischem als auch hereditärem BCC häufig vor. Eine Kopplungsanalyse
offenbarte, dass das defekte, vererbte Allel beibehalten wurde,
und das normale Allel in Tumoren aus BCNS-Patienten verschwunden
war.
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Sporadische
Tumoren zeigten auch einen Verlust beider funktioneller Allele von
Patched. Von zwölf Tumoren,
in denen Patched-Mutationen mit einem Durchmusterungstest für Einzelstrang-Konformationspolymorphismus
identifiziert wurden, wiesen neun eine Chromosomendeletion des zweiten
Allels auf, und die anderen drei wiesen in beiden Allelen inaktivierende
Mutationen auf (Gailani, supra). Die Alterationen kamen nicht in
der entsprechenden Keimbahn-DNA vor.
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Die
meisten der identifizierten Mutationen führten zu vorzeitigen Stoppcodons
oder Rasterverschiebungen. Lench, N. J. et al., Hum. Genet., Okt.
1997, 100(5-6): 497-502. Mehrere waren jedoch Punktmutationen, die
entweder in extrazellulären
oder in zytoplasmatischen Domänen
zu Aminosäuresubstitutionen
führten.
Diese Mutationsstellen können
eine funktionelle Bedeutung für
die Wechselwirkung mit extrazellulären Proteinen oder mit zytoplasmatischen
Mitgliedern des stromabwärts
gelegenen signalgebenden Wegs aufweisen.
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Die
Beteiligung von Patched an der Hemmung der Genexpression und das
Vorkommen häufiger Alleldeletionen
von Patched im BCC unterstützen
eine Tumorunterdrückungsfunktion
für dieses
Gen. Seine Rolle bei der Regulierung von Genfamilien, von denen
bekannt ist, dass sie an der Zellsignalgebung und interzellulären Kommunikation
beteiligt sind, stellt einen möglichen
Mechanismus der Tumorunterdrückung
bereit.
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WO-A-98/57933
offenbart eine spezielle Verbindung oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz davon sowie Verfahren zur Herstellung und Zwischenverbindungen
bei der Herstellung davon und ein Verfahren, um Endothelin antagonistisch
zu beeinflussen.
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Ferner
beschreibt WO-A-98/30576 zwei Polypeptide, die nach der spezifischen
Spaltung an einer G∃CF-Stelle,
die durch die autoproteolytische Domäne in dem nativen Protein erkannt
wird, gewonnen werden.
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Ferner
betrifft WO-A-98/33797 definierte Verbindungen, ihre pharmazeutisch
verträglichen
Salze oder Hydrate davon und medizinische Zusammensetzungen, die
dieselben als Wirkstoff enthalten.
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Die
vorliegende Erfindung stellt die Verwendung spezieller Verbindungen
für die
Herstellung eines Arzneimittels zur Hemmung der Aktivierung eines
Hedgehog-Wegs in einer Zelle sowie ein Verfahren zur Hemmung der
Aktivierung eines Hedgehog-Wegs in vitro in einer Zelle zur Verfügung. Ferner
betrifft die vorliegende Erfindung Arzneimittelzubereitungen, die
die vorstehend erwähnten
speziellen Verbindungen umfassen. Zusätzlich offenbart die vorliegende
Erfindung die Verwendung der vorstehend erwähnten speziellen Verbindungen
für die
Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Krebs. Ferner
stellt die vorliegende Erfindung bestimmte definierte Verbindungen
bereit.
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Im
Allgemeinen stellt die vorliegende Erfindung Verwendungen, Verfahren
und Arzneimittelzubereitungen zur Hemmung der Aktivierung des signalgebenden
Wegs von Hedgehog bereit, z.B. um abweichende Wachstumszustände, die
sich aus Phänotypen,
wie Ptc-Funktionsverlust,
Hedgehog-Funktionszunahme oder Smoothened-Funktionszunahme, ergeben,
zu hemmen, wobei die Zelle mit einem Mittel, wie einem kleinen Molekül, in einer
ausreichenden Menge in Kontakt zu bringen ist, um eine normale Ptc-Aktivität agonistisch
zu beeinflussen, eine normale Hedgehog-Aktivität antagonistisch zu beeinflussen
oder eine Smoothened-Aktivität antagonistisch
zu beeinflussen, z.B. um den abweichenden Wachstumszustand umzukehren
oder zu regulieren.
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Die 1 bis 31 stellen
zur Herstellung von Verbindungen, die in der vorliegenden Erfindung
beschrieben wurden, verwendbare Reaktionen dar.
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Die 32a-32c veranschaulicht
repräsentative
Verbindungen, die in der vorliegenden Erfindung beschrieben wurden.
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Die 33A zeigt die Expression von Gli-1-mRNA in Zellen,
die mit Träger
(Bahn 1); 5 μM
Jervin, der positiven Kontrollverbindung (Bahn 2); und 1 μM D (Bahn
3) behandelt wurden. Verglichen mit dem Träger verringerten D und Jervin
die Expression von Gli-1-mRNA wesentlich.
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Die 33B zeigt, dass D und Jervin die Konzentrationen
von Gli-1-mRNA hemmten, was durch quantitative Echtzeit-PCR gemessen
wurde.
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Die 34A zeigt, dass die Zugabe von Shh-Protein zu
gezüchteten
Hautexplantaten zu einer Ptc-Aktivierung führte, was durch die Blaufärbung (X-gal)
dieser Kulturen angezeigt wurde. Histologieproben zeigen intensiv
gefärbte
Zellen mit basophilen Zellkernen und einem hohen Verhältnis von
Zellkern zu Zytoplasma (H&E
[10x] und H&E
[40x]). Diese Strukturen ähneln
BCCs insofern, als sie in der ganzen Hautschicht in Clustern angeordnet
und durch Palisaden normal aussehender Hautzellen getrennt sind.
Eine Blaufärbung
(Eosin + X-gal) zeigt an, dass der Patched-Weg in Zellen innerhalb
der BCC-ähnlichen
Strukturen aktiv war.
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Die 34B veranschaulicht, dass BCC-ähnliche Cluster, von denen
einer durch den Pfeil gezeigt wird, in Hautausstanzungen von Mäusen Keratin-14
(braunes Reaktionsprodukt), einen Marker undifferenzierter Keratinozyten,
exprimierten. Undifferenzierte Basalzellen in der Epidermis waren
ebenfalls Keratin-14-positiv. Von menschlichen BCCs wurde berichtet,
dass sie Keratin-14 exprimieren.
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Die 35A zeigt, dass zunehmende Konzentrationen von
D mit einer dosisabhängigen
Abnahme des Grads an lacZ-Reporter-Enzymaktivität in Zusammenhang stehen. Niedrigere
Werte der lacZ-Aktivität
weisen auf eine verringerte Aktivität des Patched-Wegs in Gegenwart
von Shh-Protein hin.
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Die 35B zeigt eine Färbung von mit D behandelten
Explantaten und zeigt, dass, verglichen mit der intensiven X-gal-Färbung von
Hautausstanzungen, die mit Shh-Protein allein behandelt wurden,
0,2 μM D die
X-gal-Färbung
verringerte, was eine Herunterregulierung der Expression des Ptc-Gens
anzeigt.
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35C stellt Histologieproben von mit D behandelten
Hautausstanzungen dar (untere Reihe), was darauf hinweist, dass
die Behandlung das Auftreten von durch Shh induzierten BCC-ähnlichen Strukturen hemmte.
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Die 36 stellt dar, dass Hautausstanzungen, die 6 Tage
mit exogenem Shh-Protein allein behandelt wurden, verglichen mit
denen, die mit Träger
allein behandelt wurden, eine intensive X-gal-Färbung zeigten (obere Reihe).
Hautausstanzungen, die mit 10, 20 und 50 μM D 5 Stunden vorbehandelt wurden,
bevor sie mit exogenem Shh-Protein behandelt wurden, zeigten eine
vollständige
Hemmung der durch das Shh-Protein induzierten Hochregulierung des
Patched-Wegs (untere Reihe – 3
Objektträger
auf der rechten Seite). Keine Hemmung wurde beobachtet, wenn die
mit Träger
vorbehandelten Hautausstanzungen mit exogenem Shh-Protein behandelt
wurden, was durch eine intensive X-gal-Färbung gezeigt wurde (untere
Reihe, auf der linken Seite). Die kurze Dauer der Vorbehandlung
entsprach im Wesentlichen einer 6-tägigen Behandlung mit D, bezogen
auf den Grad der Hemmung durch Ptc (Vergleich der oberen und unteren
Reihe).
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Die 37A zeigt, dass D mit entweder 1 oder 5 μM, verglichen
mit Träger-behandelten
Explantaten, die Größe und Zahl
von durch Shh induzierten BCC-ähnlichen
Strukturen in behandelten Hautausstanzungen wesentlich verringerte.
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Die 37B veranschaulicht, dass nach 2-tägiger Behandlung
mit 5 μM
D (rechts) oder Träger
(links) apoptotische Kerne innerhalb der BCC-ähnlichen Strukturen auftraten,
was durch die braune Farbe auf den Objektträgern auf der rechten Seite
angezeigt wurde.
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Die 38A zeigt, dass eine Kurzzeitbehandlung mit D
die Menge an X-gal-Färbung
verringerte, was auf eine Herunterregulierung der Wegaktivität, verglichen
mit dem Träger,
hinweist.
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Die 38B zeigt, dass D sogar in einer Konzentration
von 1 μM
die Regression von X-gal- positiven BCC-ähnlichen
Strukturen, verglichen mit dem Träger, induzierte.
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Die 38C stellt dar, dass die Kurzzeitbehandlung mit
D die Gli-1-Transkription vollständig
herunterregulierte (links). Diese Wirkung war für den Patched-Weg offensichtlich
spezifisch und war nicht einfach auf eine allgemeine Zytotoxizität zurückzuführen, was
durch die ziemlich konstanten mRNA-Konzentrationen eines Haushaltsenzyms,
GAPDH, gezeigt wurde (rechts).
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39A: Eine X-gal-Färbung der behandelten Explantate
zeigte, dass in Gegenwart von Träger
allein gezüchtete
Hautausstanzungen intensiv blau gefärbte Herde entwickelten, die
auf eine Hochregulierung des Patched-Wegs und der BCC-Strukturen
hinwiesen. Verglichen mit dem Träger,
verringerte 5 μM
D, wie die positive Kontrolle Jervin, die Zahl und Größe von BCC-Strukturen
(blaue Flecken) stark.
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39B: Histologieproben zeigten, dass 5 μM D die Zahl
von ultraviolett induzierten BCC-Strukturen, verglichen
mit der Trägerkontrolle,
verringerte.
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39C: In Hautausstanzungen aus transgenen Mäusen hemmte
D mit Konzentrationen von 1 und 5 μM die Konzentration von Gli-1-mRNA,
verglichen mit Hautausstanzungen aus Mäusen, die mit Träger allein behandelt
wurden (links). Diese Hemmung wurde offensichtlich nicht durch eine
nicht-spezifische Toxizität
verursacht, da ein statistischer Vergleich (unter Verwendung von
ANOVA) der mRNA-Konzentrationen des Gens, das unter anderem das
Haushaltsenzym GAPDH kodiert, keinen wesentlichen Unterschied in
der allgemeinen Zellstoffwechselaktivität zeigte (rechts).
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40A: Die für
BCCs charakteristischen morphologischen Merkmale, wie Inseln undifferenzierter Basalzellen,
und in einigen Fällen
Palisadenbildung peripherer Zellen und Stromaspaltung wurden beibehalten,
wenn Kulturen mit H&E
gefärbt
wurden.
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40B: Das Gli-1-Gen, ein Hauptindikator der Signalgebung
von Patched, blieb in hohem Grad aktiv, was rot angezeigt wurde.
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41: Eine quantitative Hybridisierung in situ zeigt,
dass der Grad an Gli-Expression in den mit D behandelten Proben,
verglichen mit Träger-behandelten
Kontrollen, verringert ist.
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I. Überblick
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Erkenntnis, dass durch Hedgehog,
Patched (Ptc), Gli und/oder Smoothened regulierte Signaltransduktionswege
durch kleine Moleküle,
wenigstens teilweise, gehemmt werden können. Ohne an einer besonderen
Theorie festhalten zu wollen, die Aktivierung eines Rezeptors kann der
Mechanismus sein, durch den diese Mittel wirken. Die Fähigkeit
dieser Mittel, die Proliferation von Zellen mit Patched-Funktionsverlust
(Ptclof)zu hemmen, kann zum Beispiel auf
die Fähigkeit
solcher Moleküle,
mit Hedgehog, Patched oder Smoothened in Wechselwirkung zu treten
oder wenigstens die Fähigkeit
dieser Proteine zur Aktivierung eines durch Hedgehog, Ptc und/oder
Smoothened vermittelten Signaltransduktionswegs zu stören, zurückgeführt werden.
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Es
ist daher besonders beabsichtigt, dass diese kleinen Moleküle, die
Aspekte der Signaltransduktionsaktivität von Hedgehog, Ptc oder Smoothened
stören,
auch die Proliferation (oder andere biologische Konsequenzen) in
normalen Zellen und/oder Zellen, die den Phänotyp Patched-Funktionsverlust,
den Phänotyp Hedgehog-Funktionszunahme
oder den Phänotyp
Smoothened-Funktionszunahme aufweisen, hemmen können. Somit ist es beabsichtigt,
dass in bestimmten Ausführungsformen
diese Verbindungen zur Hemmung der Hedgehog-Aktivität in normalen
Zellen, die z.B. keine genetische Mutation, die den Hedgehog-Weg
aktiviert, aufweisen, verwendbar sind. In bevorzugten Ausführungsformen
sind die vorliegenden Inhibitoren organische Moleküle mit einem
Molekulargewicht von weniger als 2500 amu, stärker bevorzugt weniger als
1500 amu und noch stärker
bevorzugt weniger als 750 amu und können wenigstens einige der
biologischen Aktivitäten
von Hedgehog-Proteinen, bevorzugt besonders in Zielzellen, hemmen.
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Somit
schließen
die Verwendungen und Verfahren der vorliegenden Erfindung die Verwendung
kleiner Moleküle,
die die Hemmung der Signalgebung von Hedgehog durch Ptc, wie durch
die Hemmung der Aktivierung von Smoothened oder stromabwärts gelegenen
Komponenten des Signalwegs, agonistisch beeinflussen, bei der Regulierung
der Wiederherstellung und/oder funktionellen Leistung eines breiten
Bereiches von Zellen, Geweben und Organen, einschließlich normaler
Zellen, Gewebe und Organe, sowie der, die den Phänotyp Ptc-Funktionsverlust,
den Phänotyp
Hedgehog-Funktionszunahme oder den Phänotyp Smoothened-Funktionszunahme
aufweisen, ein. Das vorliegende Verfahren weist beispielsweise therapeutische
und kosmetische Anwendungen auf, die sich über die Regulierung von neuralem
Gewebe, Knochen- und Knorpelbildung und -wiederherstellung, Regulierung
der Spermatogenese, Regulierung von glatter Muskulatur, Regulierung
von Lunge, Leber und anderen Organen, die aus dem primitiven Darmkanal
entstehen, Regulierung der hämatopoetischen
Funktion, Regulierung von Haut- und Haarwachstum etc. erstrecken.
Ferner werden die vorliegenden Verfahren an Zellen, die in Kultur
(in vitro bereitgestellt werden, durchgeführt. Die vorliegenden Verwendungen
können
an Zellen in einem ganzen Tier in vivo durchgeführt werden. Siehe zum Beispiel
die PCT-Veröffentlichungen
WO 95/18856 und WO 96/17924 (deren Beschreibungen hier ausdrücklich durch
Bezugnahme aufgenommen sind).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann die vorliegende Verwendung oder das vorliegende Verfahren in
der Behandlung von Epithelzellen, die den Phänotyp Ptc-Funktionsverlust,
den Phänotyp
Hedgehog-Funktionszunahme oder den Phänotyp Smoothened-Funktionszunahme
aufweisen, bestehen. Das vorliegende Verfahren kann beispielsweise
bei der Behandlung oder Vorbeugung von Basalzellenkarzinom oder
mit dem Hedgehog-Weg verbundenen anderen Erkrankungen verwendet
werden.
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In
bestimmten Ausführungsformen
kann ein vorliegender Antagonist, der gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet wurde, durch Bindung an Smoothened die Aktivierung eines
Hedgehog-Wegs hemmen. In bestimmten Ausführungsformen kann ein vorliegender
Antagonist durch Bindung an Patched die Aktivierung eines Hedgehog-Wegs
hemmen.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
kann das vorliegende Verfahren als Teil eines Behandlungsschemas
gegen ein malignes Medulloblastom und andere maligne neuroektodermale
Primärtumoren
des ZNS verwendet werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung Arzneimittelzubereitungen, umfassend
einen Hedgehog-Antagonisten, Ptc-Agonisten oder Smoothened-Antagonisten,
wie hier beschrieben, als Wirkstoff bereit, der in einer Menge formuliert
wurde, die zur Hemmung der Proliferation oder anderer biologischer
Konsequenzen von Ptc-Funktionsverlust, Hedgehog-Funktionszunahme oder Smoothened-Funktionszunahme
in vivo ausreicht.
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Die
vorliegenden Behandlungen unter Verwendung von Hedgehog-Antagonisten,
Patched-Agonisten oder
Smoothened-Antagonisten können
sowohl bei menschlichen als auch tierischen Patienten wirksam sein. Tierische
Patienten, auf die die Erfindung anwendbar ist, erstrecken sich sowohl über Haustiere
als auch Nutztiere, die entweder als Heimtiere oder für kommerzielle
Zwecke gezüchtet
werden. Beispiele sind Hunde, Katzen, Rinder, Pferde, Schafe, Schweine
und Ziegen.
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II. Definitionen
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Geeigneterweise
werden hier bestimmte Begriffe, die in der Beschreibung, den Beispielen
und den angefügten
Ansprüchen
verwendet wurden, zusammengetragen.
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Der
Ausdruck „abweichende
Modifikation oder Mutation" eines
Gens bezieht sich auf solche genetischen Läsionen, wie zum Beispiel Deletionen,
Substitution oder Addition von Nukleotiden an ein Gen sowie umfassende
chromosomale Umordnungen des Gens und/oder eine anomale Methylierung
des Gens. Desgleichen bezieht sich Fehlexpression eines Gens auf
abweichende Transkriptiongrade des Gens, bezogen auf diese Grade
in einer normalen Zelle unter ähnlichen
Bedingungen, sowie Nicht-Wildtyp-Splicing von aus dem Gen transkribierter
mRNA.
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„Basalzellenkarzinome" kommen in einer
Vielzahl von klinischen und histologischen Formen, wie nodulären/ulzerativen,
superfiziellen, pigmentierten, Morphea-ähnlichen, Fibroepitheliom und
Nävussyndrom, vor.
Basalzellenkarzinome sind die häufigsten
Hautneoplasmen, die bei Menschen gefunden werden. Die Mehrheit neuer
Fälle von
nicht-melanombedingten Hautkrebserkrankungen fällt in diese Kategorie.
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„Brandwunden" beziehen sich auf
Fälle,
in denen von einem Individuum auf Grund von Hitze und/oder chemischen
Mitteln große
Hautoberflächen
entfernt oder verloren wurden.
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Der
Begriff „Karzinom" bezieht sich auf
eine maligne Neubildung, die aus Epithelzellen besteht, und die
zur Infiltration in umgebende Gewebe neigt und Metastasen verursacht.
Beispielhafte Karzinome umfassen: „Basalzellenkarzinom", das ein epithelialer
Tumor der Haut ist, der, obwohl er selten metastasiert, die Fähigkeit
zur lokalen Invasion und Zerstörung
aufweist; „Plattenepithelkarzinom", das sich auf Karzinome
bezieht, die aus dem Plattenepithel entstehen und kubische Zellen
aufweisen; „Karzinosarkom", das maligne Tumoren,
die aus karzinomatösem
und sarkomatösem
Gewebe bestehen, einschließt; „adenoid-zystisches
Karzinom", ein Karzinom,
das durch Zylinder oder Bänder
aus Hyalin oder muzinösem
Stroms, die durch Nester oder Stränge kleiner Epithelzellen getrennt
oder davon umgeben sind, gekennzeichnet ist, und das in den Brust-
und Speicheldrüsen
und Schleimdrüsen
der Atemwege vorkommt; „Epidermoidkarzinom", das sich auf kanzeröse Zellen
bezieht, die dazu neigen, sich auf dieselbe Art und Weise wie die
der Epidermis zu differenzieren, d.h. sie neigen zur Bildung von
Stachelzellen und unterliegen einer Verhornung; „nasopharyngeales Karzinom", das sich auf einen
malignen Tumor bezieht, der in der Epithelauskleidung des Raumes
hinter der Nase entsteht; und „Nierenzellkarzinom", das ein Karzinom
des Nierenparenchyms betrifft, das aus Tubuluszellen in verschiedenen
Anordnungen besteht. Andere karzinomatöse epitheliale Tumoren sind „Papillome", die sich sich auf
benigne Tumoren beziehen, die sich vom Epithel ableiten und das
Papillomavirus als Erreger aufweisen; und „Epidermoidome", die sich auf einen
Hirn- oder Hirnhauttumor beziehen, der durch den Einschluss ektodermaler
Elemente zum Zeitpunkt des Schließens der Neuralrinne gebildet
wurde.
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Das „Corium" oder die „Dermis" bezieht sich auf
die Schicht der Haut tief unter der Epidermis, die aus einem dichten
Bett von Gefäßbindegewebe
besteht und die Nerven und die endständigen Sinnesorgane enthält. Die
Haarwurzeln und Talg- und Schweißdrüsen sind Strukturen der Epidermis,
die tief in die Dermis eingebettet sind.
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„Zahngewebe" bezieht sich auf
Gewebe im Mund, das Epithelgewebe ähnlich ist, zum Beispiel Zahnfleischgewebe.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung ist zur Behandlung von
Paradontose verwendbar.
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„Hautgeschwüre" beziehen sich auf
Läsionen
auf der Haut, die durch einen oberflächlichen Verlust von Gewebe,
in der Regel bei einer Entzündung,
hervorgerufen werden. Hautgeschwüre,
die durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung behandelt werden
können,
schließen
Dekubitusgeschwüre,
diabetische Geschwüre,
venöse
Stauungsgeschwüre
und arterielle Geschwüre
ein. Dekubituswunden beziehen sich auf chronische Geschwüre, die
sich durch Druck, der eine längere
Zeitdauer auf Hautbereiche ausgeübt
wurde, ergeben. Wunden dieses Typs werden häufig als Bettgeschwüre oder
Druckgeschwüre
bezeichnet. Venöse
Stauungsgeschwüre
ergeben sich aus der Stagnation von Blut oder anderen Flüssigkeiten
aus defekten Venen. Arterielle Geschwüre beziehen sich auf nekrotische
Haut im Bereich der Arterien mit einem schlechten Blutfluss.
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Der
Begriff „ED50" bedeutet
die Dosis eines Arzneistoffs, die 50 % seiner maximalen Antwort
oder Wirkung erzeugt.
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Eine „wirksame
Menge", z.B. eines
Hedgehog-Antagonisten, hinsichtlich des vorliegenden Verfahrens oder
der vorliegenden Verwendung bezieht sich auf eine Menge des Antagonisten
in einer Zubereitung, die, wenn sie als Teil eines gewünschten
Dosierungsschemas angewendet wird, z.B. eine Änderung der Zellproliferationsgeschwindigkeit
und/oder des Differenzierungszustandes einer Zelle und/oder der Überlebensrate
einer Zelle gemäß klinisch
akzeptablen Standards für
die zu behandelnde Erkrankung oder den kosmetischen Zweck bewirkt.
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Die
Begriffe „Epithelien", „epithelial" und „Epithel" beziehen sich auf
die zelluläre
Bedeckung innerer und äußerer Körperoberflächen (kutan,
mukös und
serös),
einschließlich
der Drüsen
und davon abgeleiteter anderer Strukturen, z.B. Epithelzellen der
Hornhaut, Speiseröhre,
Epidermis und Haarfollikel. Ein anderes beispielhaftes Epithelgewebe
umfasst: das Riechepithel, das das Pseudoschichtenepithel ist, das
die Riechregion der Nasenhöhle
auskleidet und die Rezeptoren für
den Geruchssinn enthält;
das Drüsenepithel,
das sich auf ein Epithel bezieht, das aus sezernierenden Zellen
besteht; und das Plattenepithel, das sich auf ein Epithel bezieht,
das aus abgeflachten, plattenartigen Zellen besteht. Der Begriff
Epithel kann sich auch auf Übergangsepithel
beziehen, wie das, das charakteristischerweise in der Auskleidung
von Hohlorganen gefunden wird, die auf Grund von Kontraktion und
Dehnung einer großen
mechanischen Änderung
ausgesetzt sind, z.B. Gewebe, das einen Übergang zwischen mehrschichtigem
Pattenepithel und Zylinderepithel darstellt.
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Der
Begriff „Epithelisierung" bezieht sich auf
die Heilung durch das Wachstum von Epithelgewebe über einer
freigelegten Oberfläche.
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Der
Begriff „epidermale
Drüse" bezieht sich auf
eine Aggregation von Zellen, die mit der Epidermis verbunden sind
und auf die Sezernierung oder Ausscheidung von Materialien spezialisiert
sind, die nicht mit ihren gewöhnlichen
metabolischen Notwendigkeiten zusammenhängen. „Talgdrüsen" sind zum Beispiel holokrine Drüsen im Corium,
die eine ölige
Substanz und Talg sezernieren. Der Begriff „Schweißdrüsen" bezieht sich auf im Corium oder subkutanen
Gewebe befindliche Drüsen,
die Schweiß sezernieren,
indem ein Gang an die Körperoberfläche geöffnet wird.
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Der
Begriff „Epidermis" bezieht sich auf
die äußerste und
nichtvaskuläre
Schicht der Haut, die aus dem embryonalen Ektoderm abgeleitet ist,
wobei die Dicke von 0,07 bis 1,4 mm variiert. An den Hand- und Fußsohlenflächen umfasst
sie von innen nach außen
fünf Schichten:
die Basalzellenschicht, die aus senkrecht angeordneten Zylinderzellen
besteht; die Stachelzellen- oder
Stratum-spinosum-Schicht, die aus abgeflachten, polyedrischen Zellen
mit kurzen Fortsätzen
oder Stacheln besteht; die Körnerzellenschicht,
die aus abgeflachten Körnerzellen
besteht; die Glanzschicht, die aus mehreren Schichten heller, durchsichtiger
Zellen, in denen die Kerne undeutlich sind oder fehlen, besteht;
und die Hornzellenschicht, die aus abgeflachten, verhornten, kernlosen
Zellen besteht. In der Epidermis der allgemeinen Körperoberfläche fehlt
in der Regel die Glanzschicht.
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„Exzisionswunden" schließen Risse,
Abschürfungen,
Schnitte, Stiche oder Lazerationen in der Epithelschicht der Haut
ein und können
sich in die Hautschicht und sogar in das subkutane Fett und darüber hinaus
ausdehnen. Exzisionswunden können
sich aus chirurgischen Verfahren oder aus einer versehentlichen Durchdringung
der Haut ergeben.
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Der „Wachstumszustand" einer Zelle bezieht
sich auf die Proliferationsgeschwindigkeit der Zelle und/oder den
Differenzierungszustand der Zelle. Ein „veränderter Wachstumszustand" ist ein Wachstumszustand,
der durch eine anomale Proliferationsgeschwindigkeit gekennzeichnet
ist, indem z.B. eine Zelle eine erhöhte oder erniedrigte Proliferationsgeschwindigkeit,
bezogen auf eine normale Zelle, zeigt.
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Der
Begriff „Haar" bezieht sich auf
eine fadenförmige
Struktur, besonders die spezialisierte epidermale Struktur, die
aus Keratin besteht und sich aus einer im Corium eingebetteten Papille
entwickelt und nur von Säugern
erzeugt wird und für
diese Gruppe von Tieren charakteristisch ist. „Haar" kann sich auch auf die Ansammlung solcher
Haare beziehen. Ein „Haarfollikel" bezieht sich auf
eine der röhrenförmigen Einstülpungen der
Epidermis, die die Haare einschließen und aus denen die Haare
wachsen. „Epithelzellen
der Haarfollikel" beziehen
sich auf Epithelzellen, die die Hautpapille in dem Haarfollikel
umgeben, z.B. Sternzellen, Zellen der äußeren Wurzelscheide, Matrixzellen
und Zellen der inneren Wurzelscheide. Solche Zellen können normale, nicht-maligne
Zellen oder transformierte/immortalisierte Zellen sein.
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Der
Begriff „Hedgehog-Antagonist" bezieht sich auf
ein Mittel, das die biologische Aktivität von Patched verstärkt oder
rekapituliert, wie durch eine Unterdrückung der Transkription von
Zielgenen. Bevorzugte Hedgehog-Antagonisten können verwendet werden, um einen
Ptc-Funktionsverlust
und/oder eine Smoothened-Funktionszunahme zu überwinden, wobei die letzteren
auch als Smoothened-Antagonisten bezeichnet werden. Der Begriff „Hedgehog-Antagonist", wie hier verwendet,
bezieht sich nicht nur auf ein beliebiges Mittel, das durch eine
direkte Hemmung der normalen Funktion des Hedgehog-Proteins wirken
kann, sondern auch auf ein beliebiges Mittel, das den signalgebenden
Weg von Hedgehog hemmt und somit die Funktion von Ptc rekapituliert.
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Der
Begriff „Hedgehog-Funktionszunahme" bezieht sich auf
eine abweichende Modifikation oder Mutation eines Ptc-Gens, Hedgehog-Gens
oder Smoothened-Gens, z.B. eine abweichende Aktivierung eines Hedgehog-Wegs,
oder eine Abnahme (oder einen Verlust) des Expressionsgrads eines
solchen Gens, was zu einem Phänotyp
führt,
der dem Inkontaktbringen einer Zelle mit einem Hedgehog-Protein ähnelt. Die
Funktionszunahme kann einen Verlust der Fähigkeit des Ptc-Genprodukts,
den Expressionsgrad von Ci-Genen, z.B. Gli-1, Gli-2 und Gli-3, zu
regulieren, einschließen.
Der Begriff „Hedgehog-Funktionszunahme" wird hier auch verwendet,
um auf einen beliebigen ähnlichen
zellulären
Phänotyp
Bezug zu nehmen (der z.B. eine übermäßige Proliferation
zeigt), der auf Grund einer Alteration irgendwo in dem Hedgehog-Signaltransduktionsweg vorkommt,
die eine Modifikation oder Mutation von Hedgehog selbst einschließt, jedoch
nicht darauf beschränkt
ist. Eine Tumorzelle mit einer anomal hohen Proliferationsgeschwindigkeit
auf Grund einer Aktivierung des signalgebenden Wegs von Hedgehog
weist zum Beispiel den Phänotyp „Hedgehog-Funktionszunahme" auf, sogar wenn
Hedgehog in dieser Zelle nicht mutiert ist.
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Wie
hier verwendet, beziehen sich „immortalisierte
Zellen" auf Zellen,
die durch chemische und/oder rekombinante Mittel so verändert wurden,
dass die Zellen die Fähigkeit
aufweisen, durch eine unbestimmte Anzahl von Teilungen in Kultur
zu wachsen.
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„Inneres
Epithelgewebe" bezieht
sich auf Gewebe im Inneren des Körpers,
das ähnliche
Eigenschaften wie die epidermale Schicht in der Haut aufweist. Beispiele
schließen
die Auskleidung des Darms ein. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung
ist zur Förderung
der Heilung bestimmter innerer Wunden, zum Beispiel Wunden, die
sich aus einem chirurgischen Eingriff ergeben, verwendbar.
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Der
Begriff „Keratose" bezieht sich auf
eine proliferative Hautkrankheit, die durch Hyperplasie der Hornschicht
der Epidermis gekennzeichnet ist. Beispielhafte keratotische Erkrankungen
schließen
Keratosis follicularis, Keratosis palmaris et plantaris, Keratosis
pharyngea, Keratosis pilaris und Keratosis actinica ein.
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Der
Begriff „LD50" bedeutet
die Dosis eines Arzneistoffs, die bei 50 % der Versuchstiere letal
ist.
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Der
Begriff „Nagel" bezieht sich auf
die hornige, kutane Platte auf der dorsalen Oberfläche des
distalen Endes eines Fingers oder Zehs.
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Der
Begriff „Patched-Funktionsverlust" bezieht sich auf
eine abweichende Modifikation oder Mutation eines Ptc-Gens, z.B.
eine abweichende Aktivierung eines Hedgehog-Wegs, oder einen verringerten
Expressionsgrad des Gens, was zu einem Phänotyp führt, der dem Inkontaktbringen
einer Zelle mit einem Hedgehog-Protein ähnelt. Der Funktionsverlust
kann einen Verlust der Fähigkeit
des Ptc-Genprodukts, den Expressionsgrad von Ci-Genen, z.B. Gli-1,
Gli-2 und Gli-3, zu regulieren, einschließen. Der Begriff „Ptc-Funktionsverlust" wird hier auch verwendet,
um auf einen beliebigen ähnlichen
zellulären
Phänotyp
Bezug zu nehmen (der z.B. eine übermäßige Proliferation
zeigt), der auf Grund einer Alteration irgendwo in dem Hedgehog-Signaltransduktionsweg
vorkommt, die eine Modifikation oder Mutation von Ptc selbst einschließt, jedoch
nicht darauf beschränkt
ist. Eine Tumorzelle mit einer anomal hohen Proliferationsgeschwindigkeit
auf Grund einer Aktivierung des signalgebenden Wegs von Hedgehog
weist zum Beispiel den Phänotyp „Ptc-Funktionsverlust" auf, sogar wenn
Ptc in dieser Zelle nicht mutiert ist.
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Ein „Patient" oder „Versuchstier", der/das durch das
vorliegende Verfahren behandelt werden soll, kann entweder einen
Menschen oder ein nicht-menschliches Tier bedeuten.
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Der
Begriff „Prodrug" soll Verbindungen
umfassen, die unter physiologischen Bedingungen in die Arzneistoffe
der vorliegenden Erfindung umgewandelt werden. Ein allgemeines Verfahren
zur Herstellung einer Prodrug soll ausgewählte Einheiten einschließen, die
unter physiologischen Bedingungen hydrolysiert werden, um das gewünschte Molekül freizusetzen.
In anderen Ausführungsformen
wird die Prodrug durch eine enzymatische Aktivität des Wirtstiers umgewandelt.
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Wie
hier verwendet, beziehen sich „Proliferieren" und „Proliferation" auf Zellen, die
eine Mitose erfahren.
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In
dieser ganzen Anmeldung bezieht sich der Begriff „proliferative
Hautkrankheit" auf
eine beliebige Krankheit/Erkrankung der Haut, die durch eine unerwünschte oder
abweichende Proliferation von kutanem Gewebe gekennzeichnet ist.
Diese Krankheiten sind typischerweise durch eine Proliferation epidermaler
Zellen oder eine unvollständige
Zelldifferenzierung gekennzeichnet und schließen zum Beispiel X-chromosomal rezessive
Ichthyose, Psoriasis, atopische Dermatitis, allergische Kontaktdermatitis,
epidermolytische Hyperkeratose und seborrhoische Dermatitis ein.
Epidermodysplasie ist zum Beispiel eine Form einer Fehlentwicklung der
Epidermis. Ein anderes Beispiel ist „Epidermolyse", die sich auf einen
aufgelockerten Zustand der Epidermis mit Bildung von Bläschen und
Blasen entweder spontan oder an der Stelle eines Traumas bezieht.
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Wie
hier verwendet, bezieht sich der Begriff „Psoriasis" auf eine hyperproliferative Hautkrankheit,
die die Regulationsmechanismen der Haut ändert. Im besonderen werden
Läsionen
gebildet, die mit primären
und sekundären
Alterationen der epidermalen Proliferation, entzündlichen Reaktionen der Haut
und der Expression von Regulationsmolekülen, wie Lymphokinen und entzündlichen
Faktoren, verbunden sind. Psoriatische Haut ist morphologisch durch
einen erhöhten
Umsatz von epidermalen Zellen, eine verdickte Epidermis, anomale
Keratinisierung, entzündliche
Zellinfiltrate in die Dermisschicht und Infiltration polymorphkerniger
Leukozyten in die Epidermisschicht, die zu einer Zunahme des Basalzellenzyklus
führen,
gekennzeichnet. Ferner sind hyperkeratotische und parakeratotische
Zellen vorhanden.
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Der
Begriff „Haut" bezieht sich auf
die äußere Schutzbedeckung
des Körpers,
die aus dem Corium und der Epidermis besteht und selbstverständlich die
Schweiß-
und Talgdrüsen
sowie die Haarfollikelstrukturen enthält. In der ganzen vorliegenden
Anmeldung kann das Adjektiv „kutan" verwendet werden,
und sollte sich selbstverständlich
allgemein auf Merkmale der Haut beziehen, wie es für den Kontext,
in dem sie verwendet werden, geeignet ist.
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Der
Begriff „Smoothened-Funktionszunahme" bezieht sich auf
eine abweichende Modifikation oder Mutation eines Smo-Gens, z.B.
eine abweichende Aktivierung eines Hedgehog-Wegs, oder einen erhöhten Expressionsgrad
des Gens, was zu einem Phänotyp
führt,
der dem Inkontaktbringen einer Zelle mit einem Hedgehog-Protein ähnelt. Ohne
an einer besonderen Theorie festhalten zu wollen, wird angemerkt,
dass Ptc nicht direkt in die Zelle Signale übertragen kann, sondern vielmehr
mit Smoothened, einem anderen membrangebundenen Protein, das sich
stromabwärts
von Ptc in der Signalgebung von Hedgehog befindet, in Wechselwirkung
tritt (Marigo et al. (1996) Nature 384: 177-179). Das Gen Smo ist
ein Segmentpolaritätsgen,
das für die
korrekte Musterbildung jedes Segments in Drosophila erforderlich
ist (Alcedo et al. (1996) Cell 86: 221-232). Menschliche Homologe
von Smo wurden identifiziert. Siehe zum Beispiel Stone et al. (1996)
Nature 384: 129-134, und GenBank-Eintragung
U84401. Das Smoothened-Gen kodiert ein integrales Membranprotein
mit Eigenschaften heterotrimerer, G-Protein-gekoppelter Rezeptoren,
d.h. 7 Transmembranregionen. Dieses Protein zeigt eine Homologie
zu dem Frizzled-(Fz)-Protein von Drosophila, einem Mitglied des
Wingless-Wegs. Ursprünglich
wurde angenommen, dass Smo einen Rezeptor des Hh-Signals kodiert.
Dieser Vorschlag wurde jedoch später
widerlegt, da bewiesen wurde, dass Ptc der Hh-Rezeptor ist. Zellen,
die Smo exprimieren, können
Hh nicht binden, was zeigt, dass Smo nicht direkt mit Hh in Wechselwirkung
tritt (Nusse (1996) Nature 384: 119-120). Es wird vielmehr angenommen,
dass die Bindung von Sonic-Hedgehog (Shh) an seinen Rezeptor, PTCH,
eine normale Hemmung von Smoothened (Smo) durch PTCH, ein 7-fach
die Membran durchspannendes Protein, verhindert.
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Kürzlich wurde
berichtet, dass eine Aktivierung von Smoothened-Mutationen in sporadischem
Basalzellenkarzinom, Xie et al. (1998) Nature 391: 90-2, und primitiven
neuroektodermalen Tumoren des Zentralnervensystems, Reifenberger
et al. (1998) Cancer Res. 58: 1798-803, vorkommt.
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Der
Begriff „therapeutischer
Index" bezieht sich
auf den als LD50/ED50 definierten
therapeutischen Index eines Arzneistoffs.
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Wie
hier verwendet, bezieht sich „transformierte
Zellen" auf Zellen,
die sich spontan in einen Zustand uneingeschränkten Wachstums umwandelten,
d.h. sie erwarben die Fähigkeit,
durch eine unbestimmte Anzahl von Teilungen in Kultur zu wachsen.
Transformierte Zellen können
hinsichtlich ihres Verlusts an Wachstumskontrolle durch solche Begriffe,
wie neoplastisch, anaplastisch und/oder hyperplastisch, charakterisiert
werden.
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Der
Begriff „Acylamino" ist in dem Fachgebiet
bekannt und bezieht sich auf eine Einheit, die durch die allgemeine
Formel dargestellt werden kann:
wobei R
9 wie
vorstehend definiert ist, und R'
11 Wasserstoff, ein Alkyl, ein Alkenyl oder
-(CH
2)
m-R
8 bedeutet, wobei m und R
8 wie
vorstehend definiert sind.
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Der
Begriff „aliphatischer
Rest" bezieht sich
hier auf einen unverzweigten, verzweigten oder cyclischen, aliphatischer
Kohlenwasserstoffrest und schließt gesättigte und ungesättigte,
aliphatische Reste, wie einen Alkylrest, einen Alkenylrest und einen
Alkinylrest, ein.
-
Die
Begriffe „Alkenyl" und „Alkinyl" beziehen sich auf
ungesättigte,
aliphatische Reste, die in der Länge und
möglichen
Substitution zu den vorstehend beschriebenen Alkylresten analog
sind, die jedoch mindestens eine Doppel- beziehungsweise Dreifachbindung
enthalten.
-
Die
Begriffe „Alkoxyl" oder „Alkoxy", wie hier verwendet,
beziehen sich auf einen Alkylrest, wie vorstehend definiert, mit
einem daran gebundenen Sauerstoffatom. Repräsentative Alkoxylreste schließen Methoxy, Ethoxy,
Propyloxy, tert-Butoxy und dergleichen ein. Ein „Ether" besteht aus zwei Kohlenwasserstoffen,
die durch einen Sauerstoff kovalent verbunden sind. Folglich ist
der Substituent eines Alkylrestes, der den Alkylrest zu einem Ether
macht, ein Alkoxyl oder ähnelt
diesem, wie durch einen der Reste -O-Alkyl-, -O-Alkenyl, -O-Alkinyl,
-O-(CH2)m-R8 dargestellt werden kann, wobei m und R8 wie vorstehend beschrieben sind.
-
Der
Begriff „Alkyl" bezieht sich auf
einen Rest aus gesättigten,
aliphatischer Resten, einschließlich
unverzweigter Alkylreste, verzweigter Alkylreste, Cycloalkylreste
(alicyclischer Reste), alkylsubstituierter Cycloalkylreste und cycloalkylsubstituierter
Alkylreste. In bevorzugten Ausführungsformen
weist ein unverzweigter oder verzweigter Alkylrest 30 oder weniger
Kohlenstoffatome (z.B. C1-C30 für unverzweigte
Ketten, C3-C30 für verzweigte
Ketten) und stärker
bevorzugt 20 oder weniger in seinem Gerüst auf. Desgleichen weisen
bevorzugte Cycloalkylreste 3 bis 10 Kohlenstoffatome in ihrer Ringstruktur
und stärker
bevorzugt 5, 6 oder 7 Kohlenstoffe in der Ringstruktur auf.
-
Ferner
soll der Begriff „Alkyl" (oder „Niederalkyl"), wie in der ganzen
Beschreibung, den Beispielen und Ansprüchen verwendet, sowohl „unsubstituierte
Alkylreste" als
auch „substituierte
Alkylreste" einschließen, wobei
sich die letzteren auf Alkyleinheiten mit Substituenten, die einen
Wasserstoff an einem oder mehreren Kohlenstoffen des Kohlenwasserstoffgerüsts ersetzen,
beziehen. Solche Substituenten können
zum Beispiel ein Halogen, ein Hydroxyl, ein Carbonyl (wie ein Carboxyl,
ein Alkoxycarbonyl, ein Formyl oder ein Acyl), ein Thiocarbonyl
(wie einen Thioester, ein Thioacetat oder ein Thioformiat), ein
Alkoxyl, ein Phosphoryl, ein Phosphat, ein Phosphonat, ein Phosphinat,
ein Amino, ein Amido, ein Amidin, ein Imin, ein Cyano, ein Nitro,
ein Azido, ein Sulfhydryl, ein Alkylthio, ein Sulfat, ein Sulfonat,
ein Sulfamoyl, ein Sulfonamido, ein Sulfonyl, ein Heterocyclyl,
ein Aralkyl oder eine aromatische oder heteroaromatische Einheit
einschließen.
Für Fachleute
ist es selbstverständlich,
dass die an der Kohlenstoffkette substituierten Einheiten, falls
geeignet, selbst substituiert sein können. Die Substituenten eines
substituierten Alkylrestes können
beispielsweise substituierte und unsubstituierte Formen von Amino-,
Azido-, Imino-, Amido-, Phosphoryl- (einschließlich Phosphonat und Phosphinat),
Sulfonyl- (einschließlich
Sulfat, Sulfonamido, Sulfamoyl und Sulfonat) und Silylgruppen sowie
Ether, Alkylthioreste, Carbonylgruppen (einschließlich Ketonen,
Aldehyden, Carboxylaten und Estern), -CF3,
-CN und dergleichen einschließen.
Beispielhafte substituierte Alkylreste sind nachstehend beschrieben.
Cycloalkylreste können
mit Alkylresten, Alkenylresten, Alkoxyresten, Alkylthioresten, Aminoalkylresten,
carbonylsubstituierten Alkylresten, -CF3,
-CN und dergleichen weiter substituiert sein.
-
Wenn
die Anzahl von Kohlenstoffatomen nicht anders angegeben ist, bedeutet „Niederalkyl", wie hier verwendet,
einen Alkylrest, wie vorstehend definiert, der jedoch ein bis zehn
Kohlenstoffatome und stärker
bevorzugt ein bis sechs Kohlenstoffatome in seiner Gerüststruktur
aufweist. Desgleichen weisen „Niederalkenyl" und „Niederalkinyl" ähnliche Kettenlängen auf.
In der ganzen Beschreibung bevorzugte Alkylreste sind Niederalkylreste.
In bevorzugten Ausführungsformen
ist ein hier als Alkyl bezeichneter Substituent ein Niederalkyl.
-
Der
Begriff „Alkylthio" bezieht sich auf
einen Alkylrest, wie vorstehend definiert, mit einem daran gebundenem
Schwefelatom. In bevorzugten Ausführungsformen wird die „Alkylthio" einheit durch einen
der Reste -S-Alkyl, -S-Alkenyl, -S-Alkinyl und -S-(CH2)m-R8 dargestellt,
wobei m und R8 wie vorstehend definiert
sind. Repräsentative
Alkylthioreste schließen
Methylthio, Ethylthio und dergleichen ein.
-
Die
Begriffe „Amin" und „Amino" sind in dem Fachgebiet
bekannt und beziehen sich sowohl auf unsubstituierte als auch substituierte
Amine, z.B. auf eine Einheit, die durch die allgemeine Formel dargestellt
werden kann:
wobei
R
9, R
10 und R'
10 jeweils
unabhängig
Wasserstoff, ein Alkyl, ein Alkenyl oder -(CH
2)
m-R
8 bedeuten, oder R
9 und R
10 zusammengenommen
mit dem N-Atom, an das sie gebunden sind, einen Heterocyclus mit
4 bis 8 Atomen in der Ringstruktur vervollständigen; R
8 ein
Aryl, ein Cycloalkyl, ein Cycloalkenyl, einen Heterocyclus oder
einen Polycyclus bedeutet; und m null oder eine ganze Zahl im Bereich
von 1 bis 8 ist. In bevorzugten Ausführungsformen kann nur einer
der Reste R
9 oder R
10 ein
Carbonyl sein, z.B. bilden R
9, R
10 und der Stickstoff zusammen kein Imid.
In noch stärker
bevorzugten Ausführungsformen
bedeuten R
9 und R
10 (und
gegebenenfalls R'
10) jeweils unabhängig Wasserstoff, ein Alkyl,
ein Alkenyl oder -(CH
2)
m-R
8. Somit bedeutet der Begriff „Alkylamin", wie hier verwendet,
eine Amingruppe, wie vorstehend definiert, mit einem daran gebundenen substituierten
oder unsubstituierten Alkyl, d.h. mindestens einer der Reste R
9 und R
10 ist ein
Alkylrest.
-
Der
Begriff „Amido" ist als ein aminosubstituiertes
Carbonyl in dem Fachgebiet bekannt und schließt eine Einheit ein, die durch
die allgemeine Formel dargestellt werden kann:
wobei R
9 und
R
10 wie vorstehend definiert sind. Bevorzugte
Ausführungsformen
des Amids schließen
keine Imide, die instabil sein können,
ein.
-
Der
Begriff „Aralkyl", wie hier verwendet,
bezieht sich auf einen Alkylrest, der mit einem Arylrest (z.B. einem
aromatischen oder heteroaromatischen Rest) substituiert ist.
-
Der
Begriff „Aryl", wie hier verwendet,
schließt
aromatische Reste mit einem 5-, 6- und 7-gliedrigen einzelnen Ring, der null
bis vier Heteroatome einschließen
kann, zum Beispiel Benzol, Pyrrol, Furan, Thiophen, Imidazol, Oxazol,
Thiazol, Triazol, Pyrazol, Pyridin, Pyrazin, Pyridazin, Pyrimidin
und dergleichen, ein. Diese Arylreste mit Heteroatomen in der Ringstruktur
können
auch als „Arylheterocyclen" oder „heteroaromatische Verbindungen" bezeichnet werden.
Der aromatische Ring kann an einer oder mehreren Ringpositionen
mit solchen Substituenten, wie vorstehend beschrieben, zum Beispiel
Halogen, Azid, Alkyl, Aralkyl, Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl, Hydroxyl,
Alkoxyl, Amino, Nitro, Sulfhydryl, Imino, Amido, Phosphat, Phosphonat,
Phosphinat, Carbonyl, Carboxyl, Silyl, Ether, Alkylthio, Sulfonyl,
Sulfonamido, Keton, Aldehyd, Ester, Heterocyclyl, aromatischen oder
heteroaromatischen Einheiten, -CF3, -CN
oder dergleichen, substituiert sein. Der Begriff „Aryl" schließt auch
polycyclische Ringsysteme mit zwei oder mehr cyclischen Ringen ein,
in denen zwei oder mehr Kohlenstoffe zwei benachbarten Ringen (die
Ringe sind „kondensierte
Ringe") gemeinsam
gehören,
wobei mindestens einer der Ringe aromatisch ist, und z.B. die anderen
cyclischen Ringe Cycloalkyl-, Cycloalkenyl-, Cycloalkinyl-, Aryl-
und/oder heterocyclische Ringe sein können.
-
Der
Begriff „Carbocyclus", wie hier verwendet,
bezieht sich auf einen aromatischen oder nichtaromatischen Ring,
in dem jedes Atom des Rings Kohlenstoff ist.
-
Der
Begriff „Carbonyl" ist in dem Fachgebiet
bekannt und schließt
solche Einheiten ein, wie durch die allgemeine Formel dargestellt
werden können:
wobei
X eine Bindung ist oder Sauerstoff oder Schwefel bedeutet, und R
11 Wasserstoff, ein Alkyl, ein Alkenyl, -(CH
2)
m-R
8 oder
ein pharmazeutisch verträgliches
Salz bedeutet, R'
11 Wasserstoff, ein Alkyl, ein Alkenyl oder -(CH
2)
m-R
8 bedeutet,
wobei m und R
8 wie vorstehend definiert
sind. Wenn X Sauerstoff ist, und R
11 oder
R'
11 kein
Wasserstoff ist, stellt die Formel einen „Ester" dar. Wenn X Sauerstoff ist, und R
11 wie vorstehend definiert ist, wird die
Einheit hier als Carboxylgruppe bezeichnet, und besonders, wenn
R
11 Wasserstoff ist, stellt die Formel eine „Carbonsäure" dar. Wenn X Sauerstoff
ist, und R'
11 Wasserstoff ist, stellt die Formel ein „Formiat" dar. Wenn das Sauerstoffatom
der vorstehenden Formel durch Schwefel ersetzt ist, stellt die Formel
im Allgemeinen eine „Thiocarbonyl"gruppe dar. Wenn
X Schwefel ist, und R
11 oder R'
11 kein
Wasserstoff ist, stellt die Formel einen „Thioester" dar. Wenn X Schwefel ist, und R
11 Wasserstoff ist, stellt die Formel eine „Thiocarbonsäure" dar. Wenn X Schwefel
ist, und R'
11 Wasserstoff ist, stellt die Formel ein „Thioformiat" dar. Andererseits, wenn
X eine Bindung ist, und R
11 kein Wasserstoff
ist, stellt die vorstehende Formel eine „Keton"gruppe dar. Wenn X eine Bindung ist,
und R
11 Wasserstoff ist, stellt die vorstehende
Formel eine „Aldehyd"gruppe dar.
-
Der
Begriff „Heteroatom", wie hier verwendet,
bedeutet ein Atom eines beliebigen anderen Elements als Kohlenstoff
oder Wasserstoff. Bevorzugte Heteroatome sind Bor, Stickstoff, Sauerstoff,
Phosphor, Schwefel und Selen.
-
Die
Begriffe „Heterocyclyl" oder „heterocyclischer
Rest" beziehen sich
auf 3- bis 10-gliedrige Ringstrukturen und stärker bevorzugt 3- bis 7-gliedrige
Ringe, deren Ringstrukturen ein bis vier Heteroatome einschließen. Heterocyclen
können
auch Polycyclen sein. Heterocyclylreste schließen zum Beispiel Thiophen, Thianthren,
Furan, Pyran, Isobenzofuran, Chromen, Xanthen, Phenoxathiin, Pyrrol,
Imidazol, Pyrazol, Isothiazol, Isoxazol, Pyridin, Pyrazin, Pyrimidin,
Pyridazin, Indolizin, Isoindol, Indol, Indazol, Purin, Chinolizin,
Isochinolin, Chinolin, Phthalazin, Naphthyridin, Chinoxalin, Chinazolin,
Cinnolin, Pteridin, Carbazol, Carbolin, Phenanthridin, Acridin,
Pyrimidin, Phenanthrolin, Phenazin, Phenarsazin, Phenothiazin, Furazan,
Phenoxazin, Pyrrolidin, Oxolan, Thiolan, Oxazol, Piperidin, Piperazin,
Morpholin, Lactone, Lactame, wie Azetidinone und Pyrrolidinone,
Sultame, Sultone und dergleichen ein. Der heterocyclische Ring kann
an einer oder mehreren Positionen mit solchen Substituenten, wie
vorstehend beschrieben, wie zum Beispiel Halogen, Alkyl, Aralkyl,
Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl, Hydroxyl, Amino, Nitro, Sulfhydryl,
Imino, Amido, Phosphat, Phosphonat, Phosphinat, Carbonyl, Carboxyl,
Silyl, Ether, Alkylthio, Sulfonyl, Keton, Aldehyd, Ester, einem
Heterocyclyl, einer aromatischen oder heteroaromatischen Einheit,
-CF3, -CN oder dergleichen, substituiert
sein.
-
Wie
hier verwendet, bedeutet der Begriff „Nitro" -NO2; bezeichnet
der Begriff „Halogen" -F, -Cl, -Br oder -I;
bedeutet der Begriff „Sulfhydryl" -SH; bedeutet der
Begriff „Hydroxyl" -OH; und bedeutet
der Begriff „Sulfonyl" -SO2-.
-
Ein „Phosphonamidit" kann in der allgemeinen
Formel dargestellt werden:
wobei
R
9 und R
10 wie vorstehend
definiert sind, Q
2 O, S oder N bedeutet,
und R
48 ein Niederalkyl oder ein Aryl bedeutet,
und Q
2 O, S oder N bedeutet.
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Ein „Phosphoramidit" kann in der allgemeinen
Formel dargestellt werden:
wobei
R
9 und R
10 wie vorstehend
definiert sind, und Q
2 O, S oder N bedeutet.
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Ein „Phosphoryl" kann allgemein durch
die Formel dargestellt werden:
wobei Q
1 S
oder O bedeutet, und R
46 Wasserstoff, ein
Niederalkyl oder ein Aryl bedeutet. Wenn der Phosphorylrest als
Substituent, zum Beispiel eines Alkyls, verwendet wird, kann der
Phosphorylrest des Phosphorylalkyls durch die allgemeine Formel
dargestellt werden:
wobei
Q
1 S oder O bedeutet, und jedes R
46 unabhängig
Wasserstoff, ein Niederalkyl oder ein Aryl bedeutet, und Q
2 O, S oder N bedeutet. Wenn Q
1 S
bedeutet, ist die Phosphoryleinheit ein „Phosphorothioat".
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Die
Begriffe „Polycyclyl" oder „polycyclischer
Rest" beziehen sich
auf zwei oder mehr Ringe (z.B. Cycloalkyl-, Cycloalkenyl-, Cycloalkinyl-,
Aryl- und/oder heterocyclische Ringe), in denen zwei oder mehr Kohlenstoffe
zwei benachbarten Ringen gemeinsam gehören, wobei die Ringe z.B. „kondensierte
Ringe" sind. Ringe, die
durch nicht-benachbarte Atome verbunden sind, werden als „verbrückte" Ringe bezeichnet.
Jeder der Ringe des Polycyclus kann mit solchen Substituenten, wie
vorstehend beschrieben, wie zum Beispiel Halogen, Alkyl, Aralkyl,
Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl, Hydroxyl, Amino, Nitro, Sulfhydryl,
Imino, Amido, Phosphat, Phosphonat, Phosphinat, Carbonyl, Carboxyl,
Silyl, Ether, Alkylthio, Sulfonyl, Keton, Aldehyd, Ester, einem
Heterocyclyl, einer aromatischen oder heteroaromatischen Einheit,
-CF3, -CN oder dergleichen, substituiert
sein.
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Der
Ausdruck „Schutzgruppe", wie hier verwendet,
bedeutet temporäre
Substituenten, die eine möglicherweise
reaktive funktionelle Gruppe vor unerwünschten chemischen Umwandlungen
schützen.
Beispiele solcher Schutzgruppen schließen Ester von Carbonsäuren, Silylether
von Alkoholen und Acetale und Ketale von Aldehyden beziehungweise
Ketonen ein. Über
das Gebiet der Schutzgruppenchemie wurde ein Überblick gegeben (Greene, T.
W.; Wuts, P. G. M., Protective Groups in Organic Synthesis, 2. Aufl.;
Wiley: New York, 1991).
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Ein „Selenoalkyl" bezieht sich auf
einen Alkylrest mit einer daran als Substituent gebundenen Selengruppe.
Beispielhafte „Selenoether", die an dem Alkyl
substituiert sein können,
sind ausgewählt
aus -Se-Alkyl, -Se-Alkenyl, -Se-Alkinyl und -Se-(CH2)m-R8, wobei m und
R8 wie vorstehend definiert sind.
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Wie
hier verwendet, soll der Begriff „substituiert" alle zulässigen Substituenten
organischer Verbindungen einschließen. Unter einem breiten Aspekt
schließen
die zulässigen
Substituenten acyclische und cyclische, verzweigte und unverzweigte,
carbocyclische und heterocyclische, aromatische und nicht-aromatische Substituenten
organischer Verbindungen ein. Beispielhafte Substituenten schließen zum
Beispiel die hier vorstehend beschriebenen ein. Die zulässigen Substituenten
können
einer oder mehrere und dieselben oder verschiedene für geeignete
organische Verbindungen sein. Für
die Zwecke dieser Erfindung können
die Heteroatome, wie Stickstoff, Wasserstoffsubstituenten und/oder
beliebige zulässige
Substituenten organischer Verbindungen, die hier beschrieben wurden,
und die die Valenzen der Heteroatome absättigen, aufweisen. Diese Erfindung
soll durch die zulässigen
Substituenten organischer Verbindungen in keiner Weise eingeschränkt werden.
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Es
ist selbstverständlich,
dass „Substitution" oder „substituiert
mit" die implizierte
Maßgabe
einschließt,
dass eine solche Substitution gemäß der zulässigen Wertigkeit des substituierten
Atoms und des Substituenten erfolgt, und dass die Substitution zu
einer stabilen Verbindung führt,
die z.B. nicht spontan eine Umwandlung, wie durch eine Umlagerung,
Cyclisierung, Elimierung etc., erfährt.
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Der
Begriff „Sulfamoyl" ist in dem Fachgebiet
bekannt und schließt
eine Einheit ein, die durch die allgemeine Formel dargestellt werden
kann:
wobei R
9 und
R
10 wie vorstehend definiert sind.
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Der
Begriff „Sulfat" ist in dem Fachgebiet
bekannt und schließt
eine Einheit ein, die durch die allgemeine Formel dargestellt werden
kann:
wobei R
41 wie
vorstehend definiert ist.
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Der
Begriff „Sulfonamido" ist in dem Fachgebiet
bekannt und schließt
eine Einheit ein, die durch die allgemeine Formel dargestellt werden
kann:
wobei R
9 und
R'
11 wie
vorstehend definiert sind.
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Der
Begriff „Sulfonat" ist in dem Fachgebiet
bekannt und schließt
eine Einheit ein, die durch die allgemeine Formel dargestellt werden
kann:
wobei R
41 ein
Elektronenpaar, Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl oder Aryl ist.
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Die
Begriffe „Sulfoxido" oder „Sulfinyl", wie hier verwendet,
beziehen sich auf eine Einheit, die durch die allgemeine Formel
dargestellt werden kann:
wobei R
44 ausgewählt ist
aus Wasserstoff, Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl, Heterocyclyl,
Aralkyl oder Aryl.
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Analoge
Substitutionen können
an Alkenylresten oder Alkinylresten durchgeführt werden, um zum Beispiel
Aminoalkenylreste, Aminoalkinylreste, Amidoalkenylreste, Amidoalkinylreste,
Iminoalkenylreste, Iminoalkinylreste, Thioalkenylreste, Thioalkinylreste,
carbonylsubstituierte Alkenylreste oder Alkinylreste herzustellen.
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Wie
hier verwendet, soll die Definition jedes Ausdrucks, z.B. Alkyl,
m, n etc., wenn er in einer beliebigen Struktur mehr als einmal
vorkommt, unabhängig
von seiner Definition anderswo in derselben Struktur sein.
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Die
Begriffe Triflyl, Tosyl, Mesyl und Nonaflyl sind in dem Fachgebiet
bekannt, und beziehen sich auf eine Trifluormethansulfonyl-, p-Toluolsulfonyl-,
Methansulfonyl- beziehungsweise Nonafluorbutansulfonylgruppe. Die
Begriffe Triflat, Tosylat, Mesylat und Nonaflat sind in dem Fachgebiet
bekannt und beziehen sich auf eine funktionelle Trifluormethansulfonsäureester-,
p-Toluolsulfonsäureester-,
Methansulfonsäureester-
und Nonafluorbutansulfonsäureestergruppe
beziehungsweise Moleküle,
die diese Gruppen enthalten.
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Die
Abkürzugen
Me, Et, Ph, Tf, Nf, Ts und Ms bedeuten Methyl, Ethyl, Phenyl, Trifluormethansulfonyl, Nonafluorbutansulfonyl,
p-Toluolsulfonyl beziehungsweise Methansulfonyl. Eine umfassendere
Liste der Abkürzungen,
die von Durchschnittsfachleuten der organischen Chemie verwendet
werden, erscheint in der ersten Ausgabe jedes Bands des Journal
of Organic Chemistry; diese Liste wird typischerweise in einer Tabelle mit
dem Titel Standard List of Abbrevations vorgelegt. Die in dieser
Liste enthaltenen Abkürzungen
und alle Abkürzungen,
die von Durchschnittsfachleuten der organischen Chemie verwendet
werden, sind hiermit durch Bezugnahme aufgenommen.
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Bestimmte
Verbindungen, die in der vorliegenden Erfindung verwendet wurden,
können
in besonderen geometrischen oder stereoisomeren Formen vorkommen.
Die vorliegende Erfindung beabsichtigt, dass alle diese Verbindungen,
einschließlich
der cis- und trans-Isomere, R- und S-Enantiomere, Diastereomere, (D)-Isomere,
(L)-Isomere, der racemischen Gemische davon und anderer Gemische
davon, in den Umfang der Erfindung fallen. In einem Substituenten,
wie einem Alkylrest, können
zusätzliche
asymmetrische Kohlenstoffatome vorhanden sein. Alle diese Isomere
sowie Gemische davon sollen in dieser Erfindung eingeschlossen sein.
-
Wenn
beispielsweise ein besonderes Enantiomer einer Verbindung der vorliegenden
Erfindung gewünscht
ist, kann es durch asymmetrische Synthese oder durch Derivatisierung
mit einem chiralen Hilfsmittel hergestellt werden, wobei das so
erhaltene diastereomere Gemisch getrennt und die Hilfsgruppe abgespalten wird,
um die gewünschten
reinen Enantiomere bereitzustellen. In einer anderen Ausführungsform
können, wenn
das Molekül
eine basische funktionelle Gruppe, wie eine Aminogruppe, oder eine
saure funktionelle Gruppe, wie eine Carboxylgruppe, enthält, mit
einer geeigneten optisch aktiven Säure oder Base diastereomere
Salze gebildet werden, gefolgt von der Spaltung der so geformten
Diastereomere durch fraktionierte Kristallisation oder Chromatographievorrichtungen,
die in dem Fachgebiet allgemein bekannt sind, und nachfolgende Gewinnung
der reinen Enantiomere.
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Beabsichtigte Äquivalente
der vorstehend beschriebenen Verbindungen schließen Verbindungen ein, die ihnen
im Übrigen
entsprechen und dieselben allgemeinen Eigenschaften wie sie aufweisen
(z.B. die Fähigkeit,
die Signalgebung von Hedgehog zu hemmen), wobei eine oder mehrere
einfache Änderungen
von Substituenten, die die Wirksamkeit der Verbindung nicht nachteilig
beeinflussen, durchgeführt
werden. Im Allgemeinen können
die Verbindungen der vorliegenden Erfindung durch die Verfahren,
die in den allgemeinen Reaktionsschemata, wie zum Beispiel nachstehend
beschrieben, veranschaulicht sind, oder durch Modifikationen davon
unter Verwendung von leicht erhältlichen
Ausgangsmaterialien, Reagenzien und herkömmlichen Syntheseverfahren
hergestellt werden. In diesen Reaktionen ist es auch möglich, von
Varianten Gebrauch zu machen, die an sich bekannt sind, jedoch hier
nicht erwähnt
werden.
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Für die Zwecke
dieser Erfindung werden die chemischen Elemente gemäß dem Periodensystem
der Elemente, CAS-Version, Handbook of Chemistry und Physics, 67.
Aufl., 1986-87, Innenseite des Schutzumschlags, identifiziert. Ebenfalls
für die
Zwecke dieser Erfindung ist es beabsichtigt, dass der Begriff „Kohlenwasserstoff" alle zulässigen Verbindungen
mit mindestens einem Wasserstoff- und einem Kohlenstoffatom einschließt. Unter
einem breiten Aspekt schließen
die zulässigen
Kohlenwasserstoffe acyclische und cyclische, verzweigte und unverzweigte,
carbocyclische und heterocyclische, aromatische und nicht-aromatische,
organische Verbindungen, die substituiert oder unsubstituiert sein
können,
ein.
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III. In der Erfindung
verwendete beispielhafte Verbindungen
-
Verbindungen,
die in den vorliegenden Verfahren und Verwendungen verwendbar sind,
schließen
Verbindungen, dargestellt durch die allgemeine Formel (I), ein:
Formel
I wobei, wenn Wertigkeit und Stabilität es erlauben,
R
1 und R
4 unabhängig bei
jedem Vorkommen H, C
1-10-Alkyl, -(CH
2)
nAryl (z.B. substituiert
oder unsubstituiert) oder -(CH
2)
nHeteroaryl (z.B. substituiert oder unsubstituiert)
darstellen;
L unabhängig
bei jedem Vorkommen nicht vorhanden ist oder -(CH
2)
n-, -Alkenyl-, -Alkinyl-, -(CH
2)
nAlkenyl-, -(CH
2)
nAlkinyl-, -(CH
2)
nO(CH
2)
p-,
-(CH
2)
nNR
8(CH
2)
p-,
-(CH
2)
nS(CH
2)
p-, -(CH
2)
nAlkenyl(CH
2)
p-, -(CH
2)
nAlkinyl(CH
2)
p, -O(CH
2)
n-, NR
8(CH
2)
n- oder -S(CH
2)
n- darstellt;
X
und D unabhängig
ausgewählt
sein können
aus N(R
8)-, -O-, -S-, -(R
8)N-N(R
8)-, -ON(R
8)- oder
einer direkten Bindung;
Y und Z unabhängig ausgewählt sein können aus 0 und S;
E gleich
O, S oder NR
5 ist, wobei R
5 LR
8 oder -(C=O)LR
8 darstellt;
R
8 unabhängig
bei jedem Vorkommen H, C
1-10-Alkyl, -(CH
2)
nAryl (z.B. substituiert
oder unsubstituiert) oder -(CH
2)
nHeteroaryl (z.B. substituiert oder unsubstituiert)
darstellt, oder zwei Reste R
8 zusammengenommen
einen 4- bis 8-gliedrigen Ring bilden können;
p unabhängig bei
jedem Vorkommen eine ganze Zahl von 0 bis 10, bevorzugt 0 bis 3
darstellt;
n einzeln bei jedem Vorkommen eine ganze Zahl von
0 bis 10, bevorzugt 0 bis 5 darstellt; und
q und r 1 darstellen,
oder
ein pharmazeutisch verträgliches
Salz davon.
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In
bestimmten Ausführungsformen
stellt D nicht NC1-10-Alkyl dar. In bestimmten
Ausführungsformen
ist D ein Aralkyl- oder Heteroaralkyl-substituiertes Amin.
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In
bestimmten Ausführungsformen
stellt R1 einen C1-10-Alkylrest,
wie einen verzweigten Alkylrest, einen Cycloalkylrest oder einen
Cycloalkylalkylrest, zum Beispiel Cyclopropyl, Cyclopropylmethyl,
Neopentyl, Cyclobutyl, Isobutyl, Isopropyl, sek-Butyl, Cyclobutylmetyl
etc., dar.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
sind Y und Z gleich O.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
schließt
XLR4 zusammengenommen ein cyclisches Amin,
wie ein Piperazin, ein Morpholin, ein Piperidin, ein Pyrrolidin
etc., ein.
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In
bestimmten Ausführungsformen
schließt
R1 einen Arylrest oder einen Heteroarylrest
ein. In bestimmten Ausführungsformen
ist R1 Niederalkyl.
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In
bestimmten Ausführungsformen
stellt L, das an R1 gebunden ist, O, S oder
NR8, wie NH, dar.
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In
bestimmten Ausführungsformen
ist E gleich NR8. In bestimmten Ausführungsformen
stellt E ein Aralkyl- oder Heteroaralkyl-substituiertes Amin, das
z.B. polycyclisches R8 einschließt, dar.
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In
bestimmten Ausführungsformen
ist X nicht NH. In bestimmten Ausführungsformen ist X in einem Ring
eingeschlossen oder stellt zusammengenommen mit -(C=Y)- ein tertiäres Amid
dar.
-
In
anderen Ausführungsformen
werden Verbindungen, die in der vorliegenden Erfindung verwendbar sind,
durch die allgemeine Formel (III) dargestellt:
Formel
III wobei, wenn Wertigkeit und Stabilität es erlauben,
R
1, R
4, R
8,
L, X, Y, Z, n, p, q und r wie vorstehend definiert sind;
R
2 und R
3 wie R
1 und R
4 vorstehend
definiert sind; und
M nicht vorhanden ist oder L, -SO
2L- oder -(C=O)L- darstellt.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
sind Y und Z gleich O.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
stellt R1 einen C1-10-Alkylrest,
bevorzugt einen verzweigten. Alkylrest, einen Cycloalkylrest oder
einen Cycloalkylalkylrest, zum Beispiel Cyclopropyl, Cyclopropylmethyl,
Neopentyl, Cyclobutyl, Isobutyl, Isopropyl, sek-Butyl, Cyclobutylmetyl
etc., dar.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
schließt
XLR4 zusammengenommen ein cyclisches Amin,
wie ein Piperazin, ein Morpholin, ein Piperidin, ein Pyrrolidin
etc., ein.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
schließt
mindestens einer der Reste R1, R2 und R3 einen Arylrest oder
einen Heteroarylrest ein. In bestimmten verwandten Ausführungsformen
schließen
mindestens zwei der Reste R1, R2 und
R3 einen Arylrest oder einen Heteroarylrest
ein. In bestimmten Ausführungsformen
ist R1 Niederalkyl.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
stellt L, das an R1 gebunden ist, O, S oder
NR8, wie NH, dar.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
ist M nicht vorhanden.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
ist X nicht NH. In bestimmten Ausführungsformen ist X in einem Ring
eingeschlossen oder stellt zusammengenommen mit -(C=Y)- ein tertiäres Amid
dar.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
werden Verbindungen, die in der vorliegenden Erfindung verwendbar
sind, durch die allgemeine Formel (IV) dargestellt:
Formel
IV wobei, wenn Wertigkeit und Stabilität es erlauben,
R
1, R
2, R
3,
R
4, R
8, L, M, X,
n und p wie vorstehend definiert sind;
In bestimmten Ausführungsformen
schließt
XLR
4 zusammengenommen ein cyclisches Amin,
wie ein Piperazin, ein Morpholin, ein Piperidin, ein Pyrrolidin
etc., ein.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
stellt R1 einen Niederalkylrest, bevorzugt
einen verzweigten Alkylrest, einen Cycloalkylrest oder einen Cycloalkylalkylrest,
zum Beispiel Cyclopropyl, Cyclopropylmethyl, Neopentyl, Cyclobutyl,
Isobutyl, Isopropyl, sek-Butyl, Cyclobutylmetyl etc., dar.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
schließt
mindestens einer der Reste R1, R2 und R3 einen Arylrest oder
einen Heteroarylrest ein. In bestimmten verwandten Ausführungsformen
schließen
mindestens zwei der Reste R1, R2 und
R3 einen Arylrest oder einen Heteroarylrest
ein. In bestimmten Ausführungsformen
ist R1 C1-10-Alkyl.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
stellt L, das an R1 gebunden ist, O, S oder
NR8, wie NH, dar.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
ist M nicht vorhanden.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
ist X nicht NH. In bestimmten Ausführungsformen ist X in einem Ring
eingeschlossen oder stellt zusammengenommen mit -(C=Y)- ein tertiäres Amid
dar.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
stellt L bei jedem Vorkommen eine direkte Bindung dar.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
können
Verbindungen, die in der vorliegenden Erfindung verwendbar sind,
durch die allgemeine Formel (VI) dargestellt werden:
Formel
VI wobei, wenn Wertigkeit und Stabilität es erlauben,
R
8, Y, n und p wie vorstehend definiert sind;
Z' -C(=O)-, -C(=S)-,
-C(=NH)-, SO
2 oder SO, bevorzugt -C(=O)-
oder -C(=S)-, darstellt;
V nicht vorhanden ist oder O, S oder
NR
8 darstellt;
G nicht vorhanden ist
oder -C(=O)- oder -SO
2- darstellt;
J
unabhängig
bei jedem Vorkommen H oder einen substituierten oder unsubstituierten
C
1-10-Alkylrest
oder C
1-10-Alkylenrest, wie Methyl, Ethyl,
Methylen, Ethylen etc., der an NC(=Y) gebunden ist, darstellt, in
solchem Maße,
daß beide
Vorkommen von N, die an J benachbart sind, durch mindestens ein
Vorkommen von J gebunden sind, und
R
9 unabhängig bei
jedem Vorkommen nicht vorhanden ist oder H oder C
1-10-Alkyl
darstellt, oder zwei Vorkommen von J oder ein Vorkommen von J zusammen
mit einem Vorkommen von R
9 einen Ring mit
5 bis 7 Gliedern bilden, wobei der Ring ein oder beide Vorkommen
von N einschließt;
R
5 einen substituierten oder unsubstituierten
Alkylrest (z.B. verzweigt oder unverzweigt), Alkenylrest (z.B. verzweigt
oder unverzweigt), Alkinylrest (z.B. verzweigt oder unverzweigt),
Cycloalkylrest oder Cycloalkylalkylrest darstellt;
R
6 einen substituierten oder unsubstituierten
Arylrest, Aralkylrest, Heteroarylrest, Heteroaralkylrest, Heterocyclylrest,
Heterocyclylalkylrest, Cycloalkylrest oder Cycloalkylalkylrest,
einschließlich
polycyclischer Reste, darstellt; und
R
7 einen
substituierten oder unsubstituierten Arylrest, Aralkylrest, Heteroarylrest
oder Heteroaralkylrest darstellt.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
ist Y gleich O. In bestimmten Ausführungsformen stellt Z' SO2, -C(=O)-
oder -C(=S)- dar.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
stellt NJ2N zusammengenommen einen heterocyclischen
Ring, wie ein Piperazin etc., dar, der z.B. mit einem oder mehreren
Substituenten, wie Oxo, Niederalkyl, einem Niederalkylether etc.,
substituiert oder unsubstituiert sein kann. In bestimmten anderen
Ausführungsformen
stellt NJ2 oder NJR9 zusammengenommen
einen substituierten oder unsubstituierten heterocyclischen Ring
dar, an den das andere Vorkommen von N gebunden ist. In bestimmten
Ausführungsformen
sind ein oder beide Vorkommen von J mit einem oder mehreren Niederalkylresten,
Niederalkyletherresten, Niederalkylthioetherresten, Amidogruppen,
Oxogruppen etc. substituiert. In bestimmten Ausführungsformen weist ein heterocyclischer Ring,
der ein Vorkommen von J umfasst, 5 bis 8 Glieder auf.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
stellt R5 einen verzweigten Alkylrest, einen
Cycloalkylrest oder einen Cycloalkylalkylrest dar.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
schließt
R6 mindestens einen heterocyclischen Ring,
wie ein Thiophen, Furan, Oxazol, Benzodioxan, Benzodioxol, Pyrrol,
Indol etc., ein.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
bedeutet R7 einen Phenylalkylrest, wie eine
Benzylgruppe, der gegebenenfalls mit Halogen, Hydroxyl, Niederalkyl,
Nitro, Cyano, einem Niederalkylether (z.B. gegebenenfalls substituiert,
wie CHF2CF2O) oder
einem Niederalkylthioether (z.B. gegebenenfalls substituiert, wie
CF3S) substituiert ist.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
stellt R8, wenn er in V vorkommt, H oder
Niederalkyl, bevorzugt H dar.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
ist die vorliegende Verbindung aus den in 32 dargestellten
Verbindungen ausgewählt.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
können
die vorliegenden Antagonisten auf der Basis ihrer Selektivität für den Hedgehog-Weg
ausgewählt
werden. Diese Selektivität
kann für
den Hedgehog-Weg gegenüber anderen
Wegen bestehen oder eine Selektivität zwischen besonderen Hedgehog-Wegen,
z.B. Ptc-1, Ptc-2 etc., sein.
-
In
bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
hemmen die vorliegenden Inhibitoren die durch Ptc-Funktionsverlust,
Hedgehog-Funktionszunahme oder Smoothened-Funktionszunahme vermittelte
Signaltransduktion mit einer ED50 von 1
mM oder weniger, stärker
bevorzugt von 1 μM
oder weniger und sogar noch stärker
bevorzugt von 1 nM oder weniger. Entsprechend hemmen in bestimmten
bevorzugten Ausführungsformen
die vorliegenden Inhibitoren die Aktivität des Hedgehog-Wegs mit einer
Ki von weniger als 10 nM, bevorzugt weniger
als 1 nM und sogar noch stärker
bevorzugt weniger als 0,1 nM.
-
In
besonderen Ausführungsformen
wird das kleine Molekül
für die
Verwendung ausgewählt,
da es für eine
Patched-Isoform selektiver ist als für eine andere, z.B. 10-fach,
und stärker
bevorzugt mindestens 100- oder sogar 1000-fach selektiver für einen
Patched-Weg (Ptc-1, Ptc-2) als für
einen anderen.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
wird eine Verbindung, die ein Antagonist des Hedgehog-Wegs ist, ausgewählt, um
die Hedgehog-Aktivität
gegenüber
anderen Proteinkinasen als PKA, wie PKC, selektiv antagonistisch
zu beeinflussen, wobei z.B. die Verbindung die Aktivität des Hedgehog-Wegs
um mindestens eine Größenordnung
stärker,
bevorzugt mindestens zwei Größenordnungen
stärker
und sogar noch stärker
bevorzugt mindestens drei Größenordnungen
stärker
moduliert als sie die Aktivität
einer anderen Proteinkinase moduliert. Somit kann zum Beispiel ein
bevorzugter Inhibitor des Hedgehog-Wegs die Hedgehog-Aktivität mit einer
Ki, die mindestens eine Größenordnung
niedriger, bevorzugt mindestens zwei Größenordnungen niedriger und
sogar noch stärker
bevorzugt mindestens drei Größenordnungen
niedriger als seine Ki für die Hemmung von PKC ist,
hemmen. In bestimmten Ausführungsformen
ist die Ki für die PKA-Hemmung kleiner als
10 nM, bevorzugt kleiner als 1 nM und sogar noch stärker bevorzugt
kleiner als 0,1 nM.
-
Die
vorliegende Erfindung wird durch Verfahren zur Herstellung der Verbindungen,
wie vorstehend aufgezeigt, unterstützt. In einer Ausführungsform
kann zum Beispiel eine Verbindung der Formel XIV gemäß dem folgenden
Schema umgewandelt werden:
wobei q und r jeweils 1 darstellen;
LG
eine Abgangsgruppe, wie ein Halogen (z.B. Cl, Br oder I) oder einen
Sulfonsäureester
(z.B. Tosylat, Mesylat, Triflat etc.), darstellt;
A Sauerstoff
oder Schwefel, der an eine Säureschutzgruppe
oder einen Rest der Formel NJ
2N(R
9)
2 gebunden ist,
darstellt;
B eine Stickstoffschutzgruppe oder einen Rest der
Formel GR
6 darstellt;
G nicht vorhanden
ist oder -C(=O)-, -C(=S)- oder -SO
2- darstellt;
J
unabhängig
bei jedem Vorkommen H oder einen substituierten oder unsubstituierten
Niederalkylrest oder Alkylenrest, wie Methyl, Ethyl etc., der an
NC(=Y) gebunden ist, darstellt, in solchem Maße, daß beide Vorkommen von N, die
an J benachbart sind, durch mindestens ein Vorkommen von J gebunden
sind;
R
9 unabhängig bei jedem Vorkommen nicht
vorhanden ist oder H oder Niederalkyl darstellt, oder zwei Vorkommen
von J oder ein Vorkommen von J zusammengenommen mit einem Vorkommen
von R
9 einen Ring mit 5 bis 7 Gliedern bilden,
wobei der Ring ein oder beide Vorkommen von N einschließt;
R
6 einen substituierten oder unsubstituierten
Arylrest, Aralkylrest, Heteroarylrest, Heteroaralkylrest, Heterocyclylrest,
Heterocyclylalkylrest, Cycloalkylrest oder Cycloalkylalkylrest,
einschließlich
polycyclischer Reste, darstellt; und
Y aus O und S ausgewählt sein
kann; und
wobei Schritt A die Umwandlung der Hydroxylgruppe
in eine Abgangsgruppe einschließt,
Schritt
B den Ersatz der Abgangsgruppe durch ein Azid einschließt, und
Schritt
C die Reduktion des Azids zu einem Amin einschließt.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
kann die Umwandlung der Hydroxylgruppe in eine Abgangsgruppe durch
Umsetzung der Hydroxylgruppe mit einem Sulfonylhalogenid, um einen
Sulfonsäureester
zu erzeugen, z.B. unter Verwendung von Tosylchlorid oder Tosylanhydrid,
um ein Tosylat zu erzeugen, Mesylchlorid oder Mesylanhydrid, um
ein Mesylat zu erzeugen, oder Triflylchlorid oder Triflylanhydrid,
um ein Triflat zu erzeugen, etc. durchgeführt werden. In bestimmten anderen
Ausführungsformen
kann die Umwandlung der Hydroxylgruppe in eine Abgangsgruppe durch
Umsetzung der Hydroxylgruppe mit einem Halogenierungsreagenz, wie einem
Thionylhalogenid, einem Phosphortrihalogenid, einem Phosphorpentahalogenid,
einem Phosphoroxyhalogenid etc., durchgeführt werden. Andere Verfahren
zur Umwandlung einer Hydroxylgruppe in eine Abgangsgruppe sind in
dem Fachgebiet allgemein bekannt und können im Schritt A verwendet
werden.
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In
bestimmten Ausführungsformen
schließt
der Schritt A ferner den Ersatz einer ersten Abgangsgruppe durch
eine zweite Abgangsgruppe und die Inversion der Stereochemie des
die Abgangsgruppe tragenden Kohlenstoffs ein. Wenn die Hydroxylgruppe
der Verbindung der Formel XIV eine stereochemische cis-Beziehung
zu dem Y und A tragenden Rest aufweist, erzeugt somit zum Beispiel
die Reaktion dieser Verbindung mit Mesylchlorid ein Mesylat in einer
stereochemischen cis-Beziehung zu dem Y und A tragenden Rest. Die
Reaktion dieses Mesylats mit einem nukleophilen Reagenz, wie NaI,
führt zum
Ersatz des Mesylats durch Iodid, wobei eine Verbindung der Formel
XV erzeugt wird, wobei die Iod-Abgangsgruppe und der Y und A tragende Rest
eine stereochemische trans-Beziehung aufweisen. Die Verwendung dieses
Verfahrens ermöglicht
aus einem diastereomerenreinen Ausgangsmaterial, z.B. einer reinen
Verbindung mit einer stereochemischen cis-Beziehung zwischen der
Hydroxylgruppe und dem Y und A tragenden Rest, Verbindungen, die
selektiv entweder eine cis- oder eine trans-Stereochemie aufweisen.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
kann der Ersatz der Abgangsgruppe durch ein Azid unter Verwendung
eines Alkali- oder Erdalkalimetallsalzes eines Azidanions, wie Natriumazid,
unter Verwendung eines Silylazidreagenzes, wie Trimethylsilylazid,
oder unter Verwendung eines beliebigen anderen Azidreagenzes, z.B.
einer nukleophilen Azidquelle, wie in dem Fachgebiet allgemein bekannt
ist, durchgeführt
werden.
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In
bestimmten Ausführungsformen
kann die Reduktion des Azids zu einem Amin unter Verwendung eines
Hydridreagenzes, wie Lithiumaluminiumhydrid, Lithiumtrialkylborhydrid
etc., unter Verwendung eines reduzierenden Metalls und einer Säurequelle,
wie Zinkmetall oder Samariumdiiodid mit Essigsäure, unter Verwendung einer
katalytischen Hydrierung, wie mit Wasserstoff und einem Übergangsmetallkatalysator,
wie Platin oder Palladium, oder durch beliebige andere geeignete
Mittel durchgeführt
werden.
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In
bestimmten Ausführungsformen
stellt A ein Sauerstoffatom, das an eine Säureschutzgruppe gebunden ist,
dar. Die Säureschutzgruppe
kann zum Beispiel ein substituierter oder unsubstituierter Alkylrest,
Alkenylrest, Alkinylrest, Arylrest oder Aralkylrest sein. Beispiele
solcher Gruppen schließen
Methyl, Ethyl, Trimethylsilylethyl, Methylthiomethyl, Allyl, Benzyl,
p-Nitrobenzyl, Tetrahydropyranyl (THP), t-Butyl oder eine beliebige
andere geeignete Gruppe ein. Eine große Vielzahl von Säureschutzgruppen
ist in dem Fachgebiet bekannt und kann in diesem Verfahren verwendet
werden, ohne den Umfang und das Wesen der Erfindung zu verändern. In
anderen Ausführungsformen
stellt A einen Alkylthiorest dar.
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In
bestimmten Ausführungsformen
bedeutet B eine Stickstoffschutzgruppe, wie einen substituierten oder
unsubstituierten Acylrest, Alkylrest, Alkenylrest, Alkinylrest,
Arylrest oder Aralkylrest, oder einen Rest, der, wenn er mit N zusammengenommen
wird, ein Carbamat bildet. Allgemeine Stickstoffschutzgruppen schließen Benzyl,
Allyl, p-Methoxybenzyl, Acetyl, Trifluoracetyl, t-Butoxycarbonyl,
Benzyloxycarbonyl etc. ein. Eine große Vielzahl von Stickstoffschutzgruppen
ist in dem Fachgebiet bekannt und kann in diesem Verfahren verwendet
werden, ohne den Umfang und das Wesen der Erfindung zu verändern.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
ist Y gleich O.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
ist B gleich GR6, wobei R6 mindestens
einen heterocyclischen Ring, wie Thiophen, Furan, Oxazol, Benzodioxan,
Benzodioxol, Pyrrol, Indol etc., einschließt.
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In
bestimmten Ausführungsformen
bedeutet A NJ2N, das zusammengenommen ein
cyclisches Diamin, wie ein Piperazin etc., darstellen kann, das
z.B. mit einem oder mehreren Substituenten, wie Oxo, Niederalkyl,
einem Niederalkylether etc., substituiert oder unsubstituiert sein
kann. In bestimmten anderen Ausführungsformen
stellt NJ2 oder NJR9 zusammengenommen
einen substituierten oder unsubstituierten heterocyclischen Ring
dar, an den das andere Vorkommen von N gebunden ist. In bestimmten
Ausführungsformen sind
ein oder beide Vorkommen von J mit einem oder mehreren Niederalkylresten,
Niederalkyletherresten, Niederalkylthioetherresten, Amidogruppen,
Oxogruppen etc. substituiert. In bestimmten Ausführungsformen weist ein heterocyclischer
Ring, der ein Vorkommen von J umfasst, 5 bis 8 Glieder auf.
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In
bestimmten Ausführungsformen
ist die Verbindung der Formel XVII mit dem Isomer angereichert,
in dem das Amin und der Substituent, die Y und A einschließen, eine
cis-Beziehung aufweisen,
z.B. >75 %, >85 % oder sogar >95 % des cis-Isomers.
In anderen Ausführungsformen
ist die Verbindung der Formel XVII mit dem Isomer angereichert,
in dem die zwei Substituenten eine trans-Beziehung aufweisen, z.B. >75 %, >85 % oder sogar >95 % des trans-Isomers.
Eine solche Anreicherung ergibt sich bevorzugt aus der Verwendung
eines isomer angereicherten Ausgangsmaterials, z.B. die Verbindung
der Formel XIV ist vor dem Beginn von Schritt A mit >75 %, >85 % oder sogar >95 % des cis- oder
trans-Isomers angereichert.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
kann ein Amin, das eine Struktur der Formel XIII oder XVII aufweist, z.B.
durch die Durchführung
zusätzlicher
Schritte in Richtung der Erzeugung einer Verbindung von mindestens einer
der Formeln I bis VI, weiter umgewandelt werden. Somit kann zum
Beispiel ein Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung einen oder mehrere der folgenden Schritte einschließen:
- D) Kupplung eines Restes -C(=Z)LR1 oder
-Z'VR5 an
das exocyclische Amin;
- E) Kupplung eines Restes -R7 oder -LR2 an das exocyclische Amin;
- F) Kupplung eines Restes -NJ2N(R9)2 oder -XLR4 an den Y tragenden Rest;
- G) Kupplung eines Restes -MR3 oder -GR6 an den Stickstoff in dem Ring;
- H) Entfernung einer Schutzgruppe von dem Stickstoff in dem Ring;
- I) Entfernung einer Schutzgruppe von dem Y tragenden Rest;
- J) Anbringen einer Stickstoffschutzgruppe an dem exocyclischen
Amin;
- K) Entfernung einer Schutzgruppe von dem exocyclischen Amin,
wobei
L, J, R9, M, R3 und
R6 wie vorstehend definiert sind,
R1, R2, R3 und
R4 unabhängig
bei jedem Vorkommen H, Niederalkyl, -(CH2)nAryl (z.B. substituiert oder unsubstituiert)
oder -(CH2)nHeteroaryl
(z.B. substituiert oder unsubstituiert) darstellen;
Z gleich
O oder S ist;
Z' nicht
vorhanden ist oder -SO2-, -(C=S)- oder -(C=O)-
darstellt;
V nicht vorhanden ist oder O, S oder NR8 darstellt;
R5 einen substituierten oder unsubstituierten
Alkykest (z.B. verzweigt oder unverzweigt), Alkenylrest (z.B. verzweigt
oder unverzweigt), Alkinylrest (z.B. verzweigt oder unverzweigt),
Cycloalkylrest oder Cycloalkylalkylrest darstellt; und
R7 einen substituierten oder unsubstituierten
Arylrest, Aralkylrest, Heteroarykest oder Heteroaralkylrest darstellt.
-
Beliebige
der wählbaren
Schritte D bis K können,
abhängig
von den verschiedenen Reaktionen und verwendeten Schutzgruppen,
in einer beliebigen Reihenfolge durchgeführt werden, wie es in dem Fachgebiet allgemein
selbstverständlich
ist. Verschiedene Schutzgruppen, die zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung geeignet sind, wurden vorstehend dargestellt und sind,
wie auch zahlreiche Verfahren zur Bindung und Entfernung solcher
Schutzgruppen, in dem Fachgebiet allgemein bekannt, und beliebige
dieser Schutzgruppen können
in dem vorliegenden Verfahren verwendet werden, ohne den Umfang
und das Wesen der vorliegenden Erfindung zu ändern.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
kann Schritt D durch Umsetzung des exocyclischen Amins mit einem
Acylierungsmittel, wie einem Säurehalogenid,
einem Isocyanat, einem Isothiocyanat, einem Halogenformiat, einem
Halogenthioformiat, einem Anhydrid, einem Dicarbonat, einem Sulfonylhalogenid,
einem Sulfinylhalogenid, einem Carbamylchlorid, einem Thiocarbamylchlorid
oder einer aktivierten Acylierungseinheit, die in situ hergestellt
wurden, durchgeführt
werden. Ein Acylierungsmittel kann zum Beispiel durch Umsetzung
einer Carbonsäure
mit einem Aktivierungsmittel, wie einem Carbodiimid (z.B. Diisopropylcarbodiimid,
Dicyclohexylcarbodiimid, 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimid
etc.), Reagenzien auf Phosphorbasis (wie BOP-Cl, PyBROP etc.), Oxalylchlorid,
Phosgen, Triphosgen oder einem beliebigen anderen Reagenz, das mit
einer Carbonsäuregruppe
reagiert, was zu einer reaktiven Zwischenverbindung mit einer hinsichtlich
der Carbonsäure
erhöhten
Empfindlichkeit für
die Kupplung mit einem Amin führt,
in situ hergestellt werden. Eine große Vielzahl solcher Reagenzien
ist in dem Fachgebiet der organischen Synthese, besonders der Peptidkupplung, bekannt.
Entsprechend kann ein primäres
Amin oder ein primärer
Alkohol mit einem Phosgenäquivalent,
wie Carbonyldiimidazol, Phosgen, Triphosgen, Diphosgen etc., oder
einem Thiophosgenäquivalent,
wie Thiophosgen, Thiocarbonyldiimidazol etc., behandelt werden,
um ein Acylierungsmittel (z.B. ein Isocyanat, Isothiocyanat, Chlorformamid
oder Chlorthioformamid) zu erzeugen, das mit einem Amin reagieren
kann, um einen Harnstoff oder Thioharnstoff zu bilden, ohne dass
eine Isolierung oder Reinigung des Acylierungsmittels erforderlich ist.
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In
Ausführungsformen,
in denen M oder G SO2, C=O oder C=S darstellt,
kann Schritt G unter Verwendung von Reagenzien und Verfahren, wie
den für
Schritt D vorstehend beschriebenen, durchgeführt werden. In Ausführungsformen,
in denen M oder G nicht vorhanden ist, kann Schritt G durch Umsetzung
des endocyclischen Amins mit einem Elektrophil, wie einem Alkylhalogenid
oder einem Alkylsulfonat, einem Aralkylhalogenid oder einem Aralkylsulfonat,
einem Heteroaralkylhalogenid oder einem Heteroaralkylsulfonat, einem
Cycloalkylhalogenid oder einem Cycloalkylsulfonat, einem Cycloalkylalkylhalogenid
oder einem Cycloalkylalkylsulfonat, einem Heterocyclylhalogenid
oder einem Heterocyclylsulfonat oder einem Heterocyclylalkylhalogenid oder
einem Heterocyclylalkylsulfonat, durchgeführt werden. In einer anderen
Ausführungsform
kann Schritt G durch reduktive Alkylierung, z.B. durch Umsetzung
des endocyclischen Amins mit einem geeignet substituierten Aldehyd
in Gegenwart eines Reduktionsmittels, wie Natriumborhydrid, durchgeführt werden.
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In
bestimmten Ausführungsformen
kann Schritt E unter Verwendung einer reduktiven Alkylierung oder durch
Umsetzung des exocyclischen Amins mit einem Elektrophil, wie einem
Halogenid oder Sulfonat, durchgeführt werden.
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In
bestimmten Ausführungsformen
kann Schritt F durch Umsetzung eines Esters, Thioesters oder Xanthats
mit einer Verbindung, die zum Beispiel die Formel HNJ2N(R9)2 oder HXLR4 aufweist, z.B. in Gegenwart einer Lewis-Säure bei
einer erhöhten
Temperatur etc. durchgeführt
werden. In anderen Ausführungsformen
kann Schritt F durch Umsetzung einer Carbonsäure mit einem Aktivierungsmittel,
wie einem Carbodiimid (z.B. Diisopropylcarbodiimid, Dicyclohexylcarbodiimid,
1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimid etc.), Reagenzien auf
Phosphorbasis (wie BOP-Cl, PyBROP etc.), Oxalylchlorid, Phosgen,
Triphosgen oder einem beliebigen anderen Reagenz, das mit einer
Carbonsäuregruppe
reagiert, was zu einer reaktiven Zwischenverbindung mit einer hinsichtlich
der Carbonsäure
erhöhten
Empfindlichkeit für
die Kupplung mit einem Nukleophil führt, durchgeführt werden.
Andere Verfahren zur Kupplung eines Nukleophils mit einer Carbonsäure oder
einem Derivat davon (wie einem Ester, Thioester etc.) sind in dem
Fachgebiet allgemein bekannt und können anstelle der hier speziell
aufgezählten
eingesetzt werden.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
sind Y und Z gleich O.
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In
bestimmten Ausführungsformen
stellt R1 einen Niederalkylrest, wie einen
verzweigten Alkylrest, einen Cycloalkylrest oder einen Cycloalkylalkylrest,
zum Beispiel Cyclopropyl, Cyclopropylmethyl, Neopentyl, Cyclobutyl,
Isobutyl, Isopropyl, sek-Butyl, Cyclobutylmetyl etc., dar.
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In
bestimmten Ausführungsformen
schließt
XLR4 zusammengenommen ein cyclisches Amin,
wie ein Piperazin, ein Morpholin, ein Piperidin, ein Pyrrolidin
etc., ein.
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In
bestimmten Ausführungsformen
stellt L, das an R1 gebunden ist, O, S oder
NR8, wie NH, dar.
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In
bestimmten Ausführungsformen
schließt
mindestens einer der Reste R1, R2 und R3 einen Arylrest oder
einen Heteroarykest ein. In bestimmten verwandten Ausführungsformen
schließen
mindestens zwei der Reste R1, R2 und
R3 einen Arylrest oder einen Heteroarylrest
ein.
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In
bestimmten Ausführungsformen
ist M nicht vorhanden.
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In
bestimmten Ausführungsformen
ist X nicht NH. In bestimmten Ausführungsformen ist X in einem Ring
eingeschlossen oder stellt zusammengenommen mit -C(=Y)- ein tertiäres Amid
dar.
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In
bestimmten Ausführungsformen
stellt NJ2N zusammengenommen ein cyclisches
Diamin, wie wie ein Piperazin etc., dar, das z.B. mit einem oder
mehreren Substituenten, wie Oxo, Niederalkyl, einem Niederalkylether
etc., substituiert oder unsubstituiert sein kann. In bestimmten
anderen Ausführungsformen
stellt NJ2 oder NJR9 zusammengenommen
einen substituierten oder unsubstituierten heterocyclischen Ring
dar, an den das andere Vorkommen von N gebunden ist. In bestimmten
Ausführungsformen
sind ein oder beide Vorkommen von J mit einem oder mehreren Niederalkylresten,
Niederalkyletherresten, Niederalkylthioetherresten, Amidogruppen,
Oxogruppen etc. substituiert. In bestimmten Ausführungsformen weist ein heterocyclischer Ring,
der ein Vorkommen von J umfasst, 5 bis 8 Glieder auf.
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In
bestimmten Ausführungsformen
stellt R5 einen verzweigten Alkylrest, einen
Cycloalkylrest oder einen Cycloalkylalkylrest dar.
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In
bestimmten Ausführungsformen
schließt
R6 mindestens einen heterocyclischen Ring,
wie ein Thiophen, Furan, Oxazol, Benzodioxan, Benzodioxol, Pyrrol,
Indol etc., ein.
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In
bestimmten Ausführungsformen
bedeutet R7 einen Phenylalkylrest, wie eine
Benzylgruppe, der gegebenenfalls mit Halogen, Hydroxyl, Niederalkyl,
Nitro, Cyano, einem Niederalkylether (z.B. gegebenenfalls substituiert,
wie CHF2CF2O) oder
einem Niederalkylthioether (z.B. gegebenenfalls substituiert, wie
CF3S) substituiert ist.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
stellt R8, wenn er in V vorkommt, H oder
Niederalkyl, bevorzugt H dar.
-
IV. Beispielhafte Anwendungen
des Verfahrens und der Zusammensetzungen
-
Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren der Modulierung
eines differenzierten Zustandes, des Überlebens und/oder der Proliferation
einer Zelle, die einen Ptc-Funktionsverlust, eine Hedgehog-Funktionszunahme
oder eine Smoothened-Funktionszunahme
aufweist, durch Inkontaktbringen der Zelle mit einem Hedgehog-Antagonisten gemäß dem vorliegenden
Verfahren und wie es die Umstände
rechtfertigen können.
-
Von
der Erfindung ist es beispielsweise beabsichtigt, dass, angesichts
der Erkenntnisse einer offensichtlich starken Beteiligung von Hedgehog,
Ptc und Smoothened an der Bildung von geordneten räumlichen Anordnungen
differenzierter Gewebe in Wirbeltieren, das vorliegende Verfahren
als Teil eines Verfahrens zur Erzeugung und/oder Aufrechterhaltung
einer Reihe von verschiedenen Wirbeltiergeweben sowohl in vitro
als auch in vivo verwendet werden kann. Der Hedgehog-Antagonist,
ob hinsichtlich der Proliferation oder Differenzierung eines bestimmten
Gewebes induktiv oder anti-induktiv, kann, wie geeignet, eine beliebige
der vorstehend beschriebenen Zubereitungen sein.
-
Das
vorliegende Verfahren ist zum Beispiel auf Zellkulturverfahren anwendbar,
wobei, ob aus genetischen oder biochemischen Gründen, die Zellen den Phänotyp Ptc-Funktionsverlust,
den Phänotyp
Hedgehog-Funktionszunahme oder den Phänotyp Smoothened-Funktionszunahme
aufweisen. Neuronale Kultursysteme in vitro erwiesen sich als fundamentale
und unentbehrliche Hilfsmittel für
die Untersuchung der neuralen Entwicklung sowie die Identifizierung
neurotropher Faktoren, wie des Nervenwachstumsfaktors (NGF), der
ziliaren trophischen Faktoren (CNTF) und des aus dem Gehirn stammenden
neurotrophen Faktors (BDNF). Eine Verwendung des vorliegenden Verfahrens
kann aus Kulturen neuronaler Sternzellen bestehen, wie bei der Verwendung
solcher Kulturen zur Erzeugung neuer Neuronen und Glia. In solchen
Ausführungsformen
des vorliegenden Verfahrens können
die gezüchteten
Zellen mit einem Hedgehog-Antagonisten der vorliegenden Erfindung
in Kontakt gebracht werden, um die Proliferationsgeschwindigkeit
neuronaler Sternzellen in der Kultur zu ändern und/oder die Differenzierungsgeschwindigkeit
zu ändern
oder um die Integrität
einer Kultur bestimmter terminal differenzierter neuronaler Zellen
aufrechtzuerhalten. In einer beispielhaften Ausführungsform kann das vorliegende
Verfahren verwendet werden, um zum Beispiel sensorische Neuronen
oder alternativ motorische Neuronen zu züchten. Solche neuronalen Kulturen
können
als geeignete Testsysteme sowie Quellen implantierbarer Zellen für therapeutische
Behandlungen verwendet werden.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung können
sehr viele nicht-tumorerzeugende neurale Vorläuferzellen in vitro aufrechterhalten
werden, und ihre Proliferationsgeschwindigkeit und/oder Differenzierungsgeschwindigkeit
können
durch den Kontakt mit Hedgehog-Antagonisten
der vorliegenden Erfindung beeinflusst werden. Allgemein wird ein
Verfahren, umfassend die Schritte des Isolierens neuraler Vorläuferzellen
aus einem Tier, des Aufrechterhaltens dieser Zellen in vitro oder
in vivo, bevorzugt in Gegenwart von Wachstumsfaktoren, und des Regulierens
der Differenzierung dieser Zellen zu besonderen neuralen Phänotypen,
z.B. Neuronen und Glia, indem die Zellen mit einem Hedgehog-Antagonisten in Kontakt
gebracht werden, bereitgestellt.
-
Von
Vorläuferzellen
wird angenommen, dass sie unter einem tonischen hemmenden Einfluss
stehen, der die Vorläufer
in einem unterdrückten
Zustand hält,
bis ihre Differenzierung erforderlich ist. Neuere Verfahren wurden
jedoch bereitgestellt, die eine Proliferation dieser Zellen ermöglichen,
und anders als Neuronen, die terminal differenziert und daher nicht-teilend
sind, können
sie in unbegrenzter Anzahl erzeugt werden und sind zur Transplantation
in heterologe und autologe Wirte mit neurodegenerativen Erkrankungen äußerst geeignet.
-
„Vorläufer" bedeutet eine oligopotente
oder multipotente Sternzelle, die sich ohne Einschränkung teilen
kann und unter speziellen Bedingungen Tochterzellen erzeugen kann,
die sich zum Beispiel in Neuronen und Glia terminal differenzieren.
Diese Zellen können
zur Transplantation in einen heterologen oder autologen Wirt verwendet
werden. Heterolog bedeutet einen anderen Wirt als das Tier, aus
dem die Vorläuferzellen
ursprünglich
gewonnen wurden. Analog bedeutet den identischen Wirt, aus dem die
Vorläuferzellen
ursprünglich gewonnen wurden.
-
Zellen
können
aus embryonalem, postnatalem, juvenilem oder adultem, neuralem Gewebe
aus einem beliebigen Tier erhalten werden. Beliebiges Tier bedeutet
ein beliebiges vielzelliges Tier, das Nervengewebe enthält. Insbesondere
bedeutet es einen beliebigen Fisch, ein beliebiges Reptil, einen
beliebigen Vogel, eine beliebige Amphibie oder einen beliebigen
Säuger
und dergleichen. Die am meisten bevorzugten Spender sind Säuger, besonders
Mäuse und
Menschen.
-
Im
Fall eines heterologen Spendertiers kann das Tier getötet und
das Gehirn und ein spezieller Bereich von Interesse unter Verwendung
eines sterilen Verfahrens entfernt werden. Hirnbereiche von besonderem
Interesse schließen
einen beliebigen Bereich ein, aus dem Vorläuferzellen erhalten werden
können,
die zur Wiederherstellung der Funktion eines degenerierten Bereiches
des Wirthirns dienen. Diese Regionen schließen Bereiche des Zentralnervensystems
(ZNS), einschließlich
der Großhirnrinde,
des Kleinhirns, des Mittelhirns, des Hirnstamms, des Rückenmarks
und des Ventrikelgewebes, und Bereiche des peripheren Nervensystems (PNS),
einschließlich
des Karotiskörpers
und des Nebennierenmarks, ein. Insbesondere schließen diese
Bereiche Regionen in den Basalganglien, bevorzugt das Striatum,
das aus dem Kaudatum und Putamen besteht, oder verschiedene Zellgruppen,
wie den Globus pallidus, den Nucleus subthalamicus, den Nucleus
basalis, von dem festgestellt wurde, dass er bei Patienten mit Alzheimer-Krankheit
degeneriert ist, oder die Substantia nigra pars compacta, von der
festgestellt wurde, dass sie bei Patienten mit Parkinson-Krankheit
degeneriert ist, ein.
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Menschliche,
heterologe, neurale Vorläuferzellen
können
aus fetalem Gewebe, das von einem elektiven Schwangerschaftsabbruch
oder von einem postnatalen, jugendlichen oder erwachsenen Spender
erhalten wurde, gewonnen werden. Autologes neurales Gewebe kann
durch eine Biopsie oder von Patienten, die sich einem neurochirurgischen
Eingriff unterziehen, bei dem neurales Gewebe entfernt wird, im
besonderen während
einer Epilepsieoperation und insbesondere während temporalen Lobektomien
und Hippokampusektomien erhalten werden.
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Zellen
können
aus Donorgewebe durch Spaltung einzelner Zellen aus der extrazellulären Bindegewebsmatrix
des Gewebes erhalten werden. Die Spaltung kann unter Verwendung
eines beliebigen bekannten Verfahrens, einschließlich einer Behandlung mit
Enzymen, wie Trypsin, Kollagenase und dergleichen, oder unter Verwendung
physikalischer Spaltungsverfahren, wie mit einem stumpfen Instrument
oder durch Zerschneiden mit einem Skalpell, um ein Herauswachsen
spezifischer Zelltypen aus einem Gewebe zu ermöglichen, erzielt werden. Die
Spaltung fetaler Zellen kann in einem Gewebekulturmedium durchgeführt werden,
obwohl ein bevorzugtes Medium zur Spaltung juveniler und adulter
Zellen künstliche
Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit (aCSF)
ist. Reguläre
aCSF enthält
124 mM NaCl, 5 mM KCl, 1,3 mM MgCl2, 2mM
CaCl2, 26 mM NaHCO3 und 10
mM D-Glucose. aCSF mit niedrigem Ca2+-Gehalt
enthält
dieselben Bestandteile, mit Ausnahme von MgCl2 in
einer Konzentration von 3,2 mM und CaCl2 in
einer Konzentration von 0,1 mM.
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Gespaltene
Zellen können
in ein beliebiges bekanntes Kulturmedium, das das Zeltwachstum unterstützen kann,
einschließlich
MEM, DMEM, RPMI, F-12 und dergleichen, das Zusätze, die für den Zellstoffwechsel erforderlich
sind, wie Glutamin und andere Aminosäuren, Vitamine, Mineralien
und nützliche
Proteine, wie Transferrin und dergleichen, enthält, gegeben werden. Das Medium
kann auch Antibiotika, wie Penicillin, Streptomycin, Gentamicin
und dergleichen, enthalten, um eine Kontamination mit Hefe, Bakterien
und Pilzen zu verhindern. In einigen Fällen kann das Medium aus Rindern,
Pferden, Hühnern
und dergleichen gewonnenes Serum enthalten. Ein für Zellen
besonders bevorzugtes Medium ist ein Gemisch aus DMEM und F-12.
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Die
Bedingungen für
eine Züchtung
sollten physiologischen Bedingungen entsprechen. Der pH-Wert der Kulturmedien
sollte in der Nähe
von physiologischem pH-Wert, bevorzugt zwischen einem pH-Wert von
6 und 8, stärker
bevorzugt in der Nähe
eines pH-Werts von 7 und sogar insbesondere bei einem pH-Wert von etwa
7,4 liegen. Die Zellen sollten bei einer Temperatur, die der physiologischen
Temperatur entspricht, bevorzugt zwischen 30°C und 40°C, stärker bevorzugt zwischen 32°C und 38°C und am
meisten bevorzugt zwischen 35°C
und 37°C,
gezüchtet
werden.
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Man
kann die Zellen in Suspension oder auf einem festen Substrat wachsen
lassen, jedoch wird die Proliferation der Vorläufer bevorzugt in Suspension
durchgeführt,
um durch die Bildung von „Neurosphären" sehr viele Zellen
zu erzeugen (siehe zum Beispiel Reynolds et al. (1992) Science 255:
1070-1709; und die PCT-Veröffentlichungen
WO 93/01275, WO 94/09119, WO 94/10292 und WO 94/16718). Im Fall
des Züchtens (oder
Spaltens) von Zellen in Suspension werden die Kolben gut geschüttelt, und
man lässt
die Neurosphären sich
auf den Bodenkanten des Kolbens absetzen. Die Sphären werden
dann in ein 50 ml Zentrifugenröhrchen überführt und
mit niedriger Geschwindigkeit zentrifugiert. Das Medium wird abgesaugt,
die Zellen werden in einer kleinen Menge an Medium mit Wachstumsfaktor
resuspendiert, und die Zellen werden mechanisch gespalten und in
getrennten aliquoten Teilen von Medium resuspendiert.
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Zellsuspensionen
in Kulturmedium werden mit einem beliebigen Wachstumsfaktor, der
die Proliferation von Vorläuferzellen
ermöglicht,
ergänzt,
und ein beliebiger Behälter,
in dem Zellen gezüchtet
werden können,
wie vorstehend aufgezeigt, bevorzugt Kulturkolben oder Rollflaschen,
wird damit angeimpft. Die Zellen proliferieren typischerweise innerhalb
von 3 bis 4 Tagen in einem Inkubator mit 37°C, und die Proliferation kann danach
jederzeit durch Spaltung der Zellen und Resuspension in frischem
Medium, das Wachstumsfaktoren enthält, erneut ausgelöst werden.
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In
Abwesenheit von Substrat steigen die Zellen vom Boden des Kolbens
auf und proliferieren in Suspension weiter, wobei eine hohle Kugel
aus undifferenzierten Zellen gebildet wird. Nach ungefähr 3 bis
10 Tagen in vitro werden die proliferierenden Cluster (Neurosphären) alle
2 bis 7 Tage und insbesondere alle 2 bis 4 Tage durch schwache Zentrifugation
und Resuspension in Medium, das Wachstumsfaktor enthält, ernährt.
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Nach
6 bis 7 Tagen in vitro können
einzelne Zellen in den Neurosphären
durch physikalische Spaltung der Neurosphären mit einem stumpfen Instrument,
insbesondere durch Zerreiben der Neurosphären mit einer Pipette, abgetrennt
werden. Einzelne Zellen aus den gespaltenen Neurosphären werden
in Kulturmedium, das Wachstumsfaktoren enthält, suspendiert, und die Differenzierung
der Zellen kann in Kultur gesteuert werden, indem die Zellen in
Gegenwart eines Hedgehog-Antagonisten plattiert (oder resuspendiert)
werden.
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Um
andere Verwendungen der vorliegenden Hedgehog-Antagonisten weiter
zu veranschaulichen, wird angemerkt, dass sich eine intrazerebrale
Transplantation als zusätzliches
Verfahren für
Therapien des Zentralnervensystems herausstellte. Ein Verfahren,
um geschädigte
Hirngewebe wiederherzustellen, umfasst zum Beispiel die Transplantation
von Zellen aus fetalen oder neugeborenen Tieren in das adulte Gehirn
(Dunnett et al. (1987) J Exp Biol 123: 265-289; und Freund et al.
(1985) J Neurosci 5: 603-616). Fetale Neuronen aus einer Vielzahl
von Hirnregionen können
erfolgreich in das adulte Gehirn eingebracht werden, und solche Transplantate
können
Verhaltensdefekte lindern. Bewegungsstörungen, die durch Läsionen dopaminerger Projektionen
auf die Basalganglien ausgelöst
werden, können
zum Beispiel durch Transplantate von embryonalen, dopaminergen Neuronen
verhindert werden. Komplexe kognitive Funktionen, die nach Läsionen des Neokortex
beeinträchtigt
sind, können
durch Transplantate von embryonalen, kortikalen Zellen ebenfalls
teilweise wiederhergestellt werden. Das vorliegende Verfahren kann
zur Regulierung des Wachstumszustands in der Kultur verwendet werden
oder, wenn fetales Gewebe, besonders neuronale Sternzellen, verwendet
wird, kann es zur Regulierung der Differenzierungsgeschwindigkeit
der Sternzellen verwendet werden.
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In
der vorliegenden Erfindung verwendbare Sternzellen sind allgemein
bekannt. Mehrere neurale Kammellen wurden zum Beispiel identifiziert,
von denen einige multipotent sind und wahrscheinlich nicht-determinierte,
neurale Kammzellen darstellen, und andere davon nur einen Zelltyp,
wie sensorische Neuronen, erzeugen können und wahrscheinlich determinierte
Vorläuferzellen
darstellen. Die Rolle von in dem vorliegenden Verfahren verwendeten
Hedgehog-Antagonisten bei der Züchtung
solcher Sternzellen kann in der Regulierung der Differenzierung
des nicht-determinierten Vorläufers
oder in der Regulierung einer weiteren Einschränkung des Entwicklungsschicksals
einer determinierten Vorläuferzelle,
eine terminal differenzierte neuronale Zelle zu werden, bestehen.
Das vorliegende Verfahren kann zum Beispiel in vitro verwendet werden, um
die Differenzierung neuraler Kammzellen in Gliazellen, Schwann'sche Zellen, chromaffine
Zellen, cholinerge, sympathische oder parasympathische Neuronen
sowie peptiderge und serotoninerge Neuronen zu regulieren. Die Hedgehog-Antagonisten können allein
verwendet werden oder können
in Kombination mit anderen neurotrophen Faktoren, die insbesondere
ein spezielles Differenzierungsschicksal der neuronalen Vorläuferzelle
verstärken,
verwendet werden.
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Zusätzlich zu
der Implantation von Zellen, die in Gegenwart der vorliegenden Hedgehog-Antagonisten gezüchtet wurden,
betrifft noch eine andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung die therapeutische Anwendung eines Hedgehog-Antagonisten
zur Regulierung des Wachstumszustandes von Neuronen und an anderen
neuronalen Zellen sowohl im Zentralnervensystem als auch im peripheren
Nervensystem. Die Fähigkeit
von Ptc, Hedgehog und Smoothened, die neuronale Differenzierung
während
der Entwicklung des Nervensystems und auch vermutlich im adulten
Zustand zu regulieren, zeigt, dass in bestimmten Fällen von
den vorliegenden Hedgehog-Antagonisten erwartet werden kann, dass
sie die Steuerung adulter Neuronen im Hinblick auf die Aufrechterhaltung,
die funktionelle Leistung und das Altern normaler Zellen, Wiederherstellungs- und
Regenerationsprozesse in chemisch oder mechanisch lädierten
Zellen und die Behandlung einer Degeneration bei bestimmten pathologischen
Zuständen
erleichtern. Angesichts dieser Voraussetzung beabsichtigt die vorliegende
Erfindung speziell Anwendungen des vorliegenden Verfahrens auf die
Behandlungsvorschrift von (Vorbeugung und/oder Verringerung der
Schwere von) neurologischen Krankheiten, die sich ableiten von: (i)
einer akuten, subakuten oder chronischen Verletzung des Nervensystems,
einschließlich
einer traumatischen Verletzung, chemischen Verletzung, Gefäßverletzung
und Ausfällen
(wie der Ischämie
nach einem Schlaganfall) zusammen mit einer infektiösen/entzündlichen
und durch einen Tumor ausgelösten
Verletzung; (ii) dem Altern des Nervensystems, einschließlich Alzheimer-Krankheit;
(iii) chronischen neurodegenerativen Erkrankungen des Nervensystems,
einschließlich
Parkinson-Krankheit, Chorea Huntington, amyotropher Lateralsklerose
und dergleichen, sowie spinozerebellären Degenerationen; und (iv)
chronischen immunologischen Krankheiten des Nervensystems oder die
das Nervensystem beeinflussen, einschließlich multipler Sklerose.
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Wie
geeignet, kann das vorliegende Verfahren auch zur Erzeugung von
Nervenprothesen für
die Reparatur einer Schädigung
zentraler und peripherer Nerven verwendet werden. Im besonderen
können,
wenn ein gequetschtes oder durchtrenntes Axon unter Verwendung einer
Prothesenvorrichtung intubiert wird, Hedgehog-Antagonisten zu der
Prothesenvorrichtung gegeben werden, um die Wachstumsgeschwindigkeit und
Regeneration der dendritischen Fortsätze zu regulieren. Beispielhafte
Nervenführungskanäle sind
in den U.S.-Patenten 5,092,871 und 4,955,892 beschrieben.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann das vorliegende Verfahren bei der Behandlung von neoplastischen
oder hyperplastischen Transformationen, wie sie im Zentralnervensystem
vorkommen können,
verwendet werden. Die Hedgehog-Antagonisten können beispielsweise verwendet
werden, um solche transformierten Zellen entweder in postmitotische
oder apoptotische Zellen umzuwandeln. Das vorliegende Verfahren kann
daher als Teil einer Behandlung von z.B. malignen Gliomen, Meningiomen,
Medulloblastomen, neuroektodermalen Tumoren und Ependymomen verwendet
werden.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
kann das vorliegende Verfahren als Teil eines Behandlungsschemas
gegen ein malignes Medulloblastom und andere maligne neuroektodermale
Primärtumoren
des ZNS verwendet werden.
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In
bestimmten Ausführungsformen
wird das vorliegende Verfahren als Teil eines Behandlungsprogramms
gegen ein Medulloblastom verwendet. Ein Medulloblastom, ein primärer Hirntumor,
ist der häufigste Hirntumor
bei Kindern. Ein Medulloblastom ist ein primitiver, neuroektodermaler
Tumor, der in der hinteren Schädelgrube
entsteht. Sie sind für
ungefähr
25 % aller pädiatrischen
Hirntumoren verantwortlich (Miller). Histologisch sind sie kleine
Rundzellentumoren, die häufig
in richtigen Rosetten angeordnet sind, jedoch eine gewisse Differenzierung
zu Astrozyten, Ependymzellen oder Neuronen zeigen können (Rorke;
Kleihues). PNET's können in
anderen Bereichen des Hirns, einschließlich der Zirbeldrüse (Pineoblastom)
und des Großhirns,
entstehen. Die in der supratentorialen Region entstehenden sind
im Allgemeinen weitaus schlimmer als ihre PF-Gegenstücke.
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Von
einem Medulloblastom/PNET's
ist bekannt, dass sie nach einer Resektion irgendwo im ZNS wieder
auftreten und sogar in Knochen Metastasen bilden können. Eine
Festsetzung der Vorbehandlung sollte daher eine Untersuchung des
Rückenmarks
einschließen,
um die Möglichkeit
von „gestreuten
Metastasen" auszuschließen. Mit
Gadolinium verstärktes
MRI hat die Myelographie für
diesen Zweck weitgehend ersetzt, und eine CSF-Zytologie wird als
Routineverfahren postoperativ durchgeführt.
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In
anderen Ausführungsformen
wird das vorliegende Verfahren als Teil eines Behandlungsprogramms gegen
Ependymome verwendet. Ependymome sind für ungefähr 10 % der pädiatrischen
Hirntumoren bei Kindern verantwortlich. Allgemein gesagt, sind sie
Tumoren, die aus der Ependymauskleidung der Ventrikel entstehen
und mikroskopisch Rosetten, Kanäle
und perivaskuläre
Rosetten bilden. In der CHOP-Reihe von 51 Kindern, von denen Ependymome
berichtet wurden, waren 3/4 histologisch gutartig. Ungefähr 2/3 entstanden aus
der Region des 4. Ventrikels. Ein Drittel lag in der supratentorialen
Region vor. Das Alter beim Auftreten. zeigt einen Höchstwert
zwischen der Geburt und 4 Jahren, was durch SEER-Daten sowie Daten
aus CHOP gezeigt wurde. Das mittlere Alter beträgt etwa 5 Jahre. Da so viele
Kinder mit dieser Krankheit Babys sind, erfordern sie häufig eine
multimodale Therapie.
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Noch
eine andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft die Beobachtung in dem Fachgebiet,
dass Ptc, Hedgehog und/oder Smoothened zusätzlich zur neuronalen Differenzierung,
wie vorstehend beschrieben, an morphogenetischen Signalen beteiligt
sind, die an anderen organogenen Wegen von Wirbeltieren beteiligt
sind, wobei sie offensichtliche Rollen bei einer anderen entodermalen
Musterbildung sowie sowohl bei mesodermalen als auch entodermalen
Differenzierungsprozessen spielen. Somit ist durch Erfindung beabsichtigt,
dass Zusammensetzungen, umfassend Hedgehog-Antagonisten, ebenfalls
sowohl für Zellkulturverfahren
als auch therapeutische Verfahren, die die Erzeugung und Aufrechterhaltung
von nicht-neuronalem Gewebe einschließen, verwendet werden können.
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In
einer Ausführungsform
macht die vorliegende Erfindung von der Erkenntnis Gebrauch, dass
Ptc, Hedgehog und Smoothened offensichtlich an der Steuerung der
Entwicklung von Sternzellen beteiligt sind, die für die Bildung
des Verdauungstrakts, der Leber, der Lunge und anderer Organe, die
sich vom primitiven Darmkanal ableiten, verantwortlich sind. Shh
dient als induktives Signal aus dem Entoderm zum Mesoderm, das für die Morphogenese
des Darmkanals kritisch ist. Daher können Hedgehog-Antagonisten
des vorliegenden Verfahrens zum Beispiel zur Regulierung der Entwicklung
und Aufrechterhaltung einer künstlichen
Leber, die die vielfachen Stoffwechselfunktionen einer normalen
Leber aufweisen kann, verwendet werden. In einer beispielhaften
Ausführungsform
kann das vorliegende Verfahren verwendet werden, um die Proliferation
und Differenzierung von Sternzellen des Verdauungskanals zu regulieren,
wobei Hepatozytenkulturen gebildet werden, die zur Population extrazellulärer Matrizen
verwendet werden können
oder die in biokompatiblen Polymeren eingekapselt werden können, um
sowohl implantierbare als auch extrakorporale künstliche Lebern zu bilden.
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In
einer anderen Ausführungsform
können
therapeutische Zusammensetzungen von Hedgehog-Antagonisten in Verbindung mit einer
Transplantation von künstlichen
Lebern sowie embryonalen Leberstrukturen verwendet werden, um die
Aufnahme des intraperitonealen Implantats, Gefäßbildung und Differenzierung
in vivo und Aufrechterhaltung des transplantierten Lebergewebes
zu regulieren.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
kann das vorliegende Verfahren therapeutisch verwendet werden, um
solche Organe nach einer physikalischen, chemischen oder pathologischen
Verletzung zu regulieren. Therapeutische Zusammensetzungen, umfassend
Hedgehog-Antagonisten, können
beispielsweise zur Wiederherstellung der Leber nach einer partiellen
Hepatektomie verwendet werden.
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Die
Erzeugung der Bauchspeicheldrüse
und aus Dünndarms
aus dem embryonalen Darmkanal hängt von
der interzellulären
Signalgebung zwischen den entodermalen und mesodermalen Zellen des
Darmkanals ab. Im besonderen wurde darauf hingewiesen, dass die
Differenzierung des Darmmesoderms in glatte Muskeln von Signalen
aus benachbarten entodermalen Zellen abhängt. Ein in Frage kommender
Mediator von entodermal abgeleiteten Signalen im embryonalen Enddarm
ist Sonic-Hedgehog. Siehe zum Beispiel Apelqvist et al. (1997) Curr
Biol 7: 801-4. Das Shh-Gen wird im ganzen Entoderm des embryonalen
Darmkanals exprimiert, mit Ausnahme des Entoderms der Bauchspeicheldrüsenknospen,
das stattdessen hohe Konzentrationen des Homöodomänen-Proteins Ipf1/Pdx1 (Insulinpromotorfaktor
1/Bauchspeicheldrüsen-
und Zwölffingerdarm-Homöobox 1),
eines wichtigen Regulators der frühen Bauchspeicheldrüsenentwicklung,
exprimiert. Apelqvist et al., supra, untersuchten, ob die unterschiedliche
Expression von Shh im embryonalen Darmkanal die Differenzierung
des umgebenden Mesoderms in spezialisierte Mesodermabkömmlinge
des Dünndarms und
der Bauchspeicheldrüse
steuert. Um dies zu untersuchen, verwendeten sie den Promotor des Ipf1/Pdx1-Gens,
um Shh selektiv in dem sich entwickelnden Bauchspeicheldrüsenepithel
zu exprimieren. In Ipf1/Pdx1-Shh-transgenen Mäusen entwickelte sich das Bauchspeicheldrüsenmesoderm
eher zu glatter Muskulatur und interstitiellen Cajal-Zellen, die
für den
Darm charakteristisch sind, als zu Bauchspeicheldrüsenmesenchym
und Milz. Shh ausgesetzte Bauchspeicheldrüsenexplantate unterlagen auch
einem ähnlichen
Programm der Darmdifferenzierung. Diese Ergebnisse liefern den Beweis,
dass die unterschiedliche Expression von entodermal abgeleitetem
Shh das Schicksal des benachbarten Mesoderms in verschiedenen Regionen des
Darmkanals steuert.
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In
dem Kontext der vorliegenden Erfindung ist es daher beabsichtigt,
dass die vorliegenden Hedgehog-Antagonisten verwendet werden können, um
die Proliferation und/oder Differenzierung von Bauchspeicheldrüsengewebe
sowohl in vivo als auch in vitro zu steuern oder regulieren.
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Es
gibt eine große
Vielzahl von pathologischen zellproliferativen und -differenzierenden
Zuständen,
für die
die Inhibitoren der vorliegenden Erfindung einen therapeutischen
Nutzen bereitstellen können,
wobei die allgemeine Strategie zum Beispiel in der Korrekur einer
abweichenden Insulinexpression oder Modulation der Differenzierung
besteht. Ganz allgemein betrifft die vorliegende Erfindung jedoch
ein Verfahren der Induktion und/oder Aufrechterhaltung eines differenzierten
Zustandes, die Verbesserung des Überlebens
und/oder die Beeinflussung der Proliferation von Bauchspeicheldrüsenzellen,
indem die Zellen mit den vorliegenden Inhibitoren in Kontakt gebracht
werden. Durch die Erfindung ist beispielsweise beabsichtigt, dass
angesichts der offensichtlichen Beteiligung von Ptc, Hedgehog und
Smoothened an der Bildung geordneter räumlicher Anordnungen von Bauchspeicheldrüsengeweben,
das vorliegende Verfahren als Teil eines Verfahrens, um solche Gewebe
sowohl in vitro als auch in vivo zu erzeugen und/oder aufrechtzuerhalten,
verwendet werden kann. Die Modulation der Funktion von Hedgehog
kann beispielsweise sowohl in Zellkulturverfahren als auch in therapeutischen
Verfahren, die die Erzeugung und Aufrechterhaltung von β-Zellen umfassen,
und möglicherweise auch
für Nichtschilddrüsengewebe,
wie bei der Steuerung der Entwicklung und Aufrechterhaltung von
Gewebe aus dem Verdauungstrakt, der Milz, der Lunge, den Urogenitalorganen
(z.B. der Blase) und anderen Organen, die sich vom primitiven Darmkanal
ableiten, verwendet werden.
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In
einer beispielhaften Ausführungsform
kann das vorliegende Verfahren bei der Behandlung von hyperplastischen
und neoplastischen Erkrankungen, die das Bauchspeicheldrüsengewebe
beeinflussen, besonders denen, die durch eine abweichende Proliferation
von Bauchspeicheldrüsenzellen
gekennzeichnet sind, verwendet werden. Krebserkrankungen der Bauchspeicheldrüse sind
beispielsweise durch eine anomale Proliferation von Bauchspeicheldrüsenzellen
gekennzeichnet, die zu Änderungen
der Insulinsekretionsleistung der Bauchspeicheldrüse führen kann.
Bestimmte Bauchspeicheldrüsenhyperplasien,
wie Bauchspeicheldrüsenkarzinome,
können
beispielsweise auf Grund der Dysfunktion von β-Zellen oder einer verringerten
Inselzellmasse zu Hypoinsulinämie
führen.
Bis zu dem Grad, bei dem eine abweichende Signalgebung von Ptc, Hedgehog
und Smoothened für
das Fortschreiten der Krankheit angezeigt sein kann, können die
vorliegenden Inhibitoren verwendet werden, um die Regeneration des
Gewebes nach einer Antitumortherapie zu verbessern.
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Ferner
kann eine Manipulation der signalgebenden Eigenschaften von Hedgehog
an verschiedenen Punkten als Teil einer Strategie zur Neubildung/Wiederherstellung
von Bauchspeicheldrüsengewebe
sowohl in vivo als auch in vitro verwendet werden. In einer Ausführungsform
macht die vorliegende Erfindung von der offensichtlichen Beteiligung
von Ptc, Hedgehog und Smoothened an der Regulierung der Entwicklung
von Bauchspeicheldrüsengewebe
Gebrauch. Im Allgemeinen kann das vorliegende Verfahren therapeutisch
verwendet werden, um die Bauchspeicheldrüse nach einer physikalischen,
chemischen oder pathologischen Verletzung zu regulieren. In noch
einer anderen Ausführungsform
kann das vorliegende Verfahren auf Zellkulturverfahren angewendet
werden, und im besonderen kann es verwendet werden, um die anfängliche
Erzeugung prothetischer Vorrichtungen aus Bauchspeicheldrüsengewebe
zu steigern. Eine Manipulation der Proliferation und Differenzierung
von Bauchspeicheldrüsengewebe,
indem zum Beispiel die Hedgehog-Aktivität geändert wird,
kann Mittel zur sorgfältigeren
Steuerung der Eigenschaften eines gezüchteten Gewebes bereitstellen.
In einer beispielhaften Ausführungsform
kann das vorliegende Verfahren verwendet werden, um die Herstellung prothetischer
Vorrichtungen, die β-Inselzellen
erfordern, wie sie in den Einkapselungsvorrichtungen verwendet werden
können,
die zum Beispiel in dem U.S.-Patent Nr. 4,892,538 von Aebischer
et al., dem U.S.-Patent Nr. 5,106,627 von Aebischer et al., dem
U.S.-Patent Nr. 4,391,909 von Lim und dem U.S.-Patent Nr. 4,353,888 von
Sefton beschrieben wurden, zu verbessern. Frühe Vorläuferzellen der Langerhans'schen Inseln sind
mehrfach wirksam und coaktivieren von dem Zeitpunkt ihres erstens
Auftretens an offensichtlich alle inselspezifischen Gene. Wenn die
Entwicklung fortschreitet, wird die Expression inselspezifischer
Hormone, wie Insulin, auf das Expressionsmuster, das für reife
Inselzellen charakteristisch ist, eingeschränkt. Der Phänotyp reifer Inselzellen ist
jedoch in Kultur nicht stabil, da ein Wiedererscheinen embryonaler
Merkmale in reifen β-Zellen
beobachtet werden kann. Unter Verwendung der vorliegenden Hedgehog-Antagonisten
kann der Differenzierungsweg oder Proliferationsindex der Zellen
reguliert werden.
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Ferner
kann eine Manipulation des Differenzierungszustandes von Bauchspeicheldrüsengewebe
in Verbindung mit einer Transplantation von künstlicher Bauchspeicheldrüse verwendet
werden, um die Implantation, Gefäßbildung
und Differenzierung in vivo und Aufrechterhaltung des transplantierten
Gewebes zu fördern.
Eine Manipulation der Hedgehog-Funktion, um die Gewebedifferenzierung
zu beeinflussen, kann beispielsweise als Mittel zur Aufrechterhaltung
der Lebensfähigkeit
des Transplantats verwendet werden.
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Bellusci
et al. (1997) Development 124: 53, berichten, dass Sonic-Hedgehog
die Proliferation von Lungenmesenchymzellen in vivo reguliert. Folglich
kann das vorliegende Verfahren zur Regulation der Regeneration von
Lungengewebe, z.B. bei der Behandlung eines Emphysems, verwendet
werden.
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Fujita
et al. (1997) Biochem Biophys Res Commun 238: 658 berichteten, dass
Sonic-Hedgehog in Plattenepithelkarzinom- und Adenokarzinomzellen
der menschlichen Lunge exprimiert wird. Die Expression von Sonic-Hedgehog
wurde auch in Plattenepithelkarzinomgeweben der menschlichen Lunge,
jedoch nicht im normalen Lungengewebe desselben Patienten nachgewiesen.
Sie beobachteten auch, dass Sonic-Hedgehog den Einbau von BrdU in
die Karzinomzellen und ihr Zeltwachstum stimuliert, während anti-Shh-N
ihr Zellwachstum hemmte. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass
Ptc, Hedgehog und/oder Smoothened am Zellwachstum eines solchen
transformierten Lungengewebes beteiligt sind, und zeigten daher,
dass das vorliegende Verfahren als Teil einer Behandlung von Lungenkarzinom
und Adenokarzinomen und anderen proliferativen Erkrankungen, die
das Lungenepithel betreffen, verwendet werden kann.
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Viele
andere Tumoren können,
basierend auf Beweisen, wie der Beteiligung des Hedgehog-Wegs an diesen Tumoren
oder der nachgewiesenen Expression von Hedgehog oder seines Rezeptors
in diesen Geweben während
der Entwicklung, durch eine Behandlung mit den vorliegenden Verbindungen
beeinflusst werden. Solche Tumoren schließen Tumoren, die durch das
Gorlin-Syndrom bedingt sind (z.B. Basalzellenkarzinom, Medulloblastom,
Meningiom etc.), Tumoren, die in Pct-Knock-out-Mäusen nachgewiesen wurden (z.B.
Hämangiom,
Rhabdomyosarkom etc.), Tumoren, die sich aus einer Gli-1-Amplifikation
ergeben (z.B. Glioblastom, Sarkoma etc.), Tumoren, die mit TRC8,
einem Ptc-Homologen, verbunden sind (z.B. Nierenkarzinom, Schilddrüsenkarzinom
etc.), durch Ext-1 bedingte Tumoren (z.B. Knochenkrebs etc.), durch
Shh ausgelöste
Tumoren (z.B. Lungenkrebs, Chondrosarkome etc.) und andere Tumoren
(z.B. Brustkrebs, Urogenitalkrebs (z.B. Niere, Blase, Harnleiter,
Prostata etc.), Nebennierenkrebs, Gastrointestinalkrebs (z.B. Magen,
Darm etc.) etc.) ein, sind jedoch keineswegs darauf beschränkt.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
Zusammensetzungen, umfassend Hedgehog-Antagonisten, bei der Erzeugung
von Skelettgewebe in vitro, wie aus skelettbildenden Sternzellen,
sowie für
die Behandlung von Skelettgewebeverlusten in vivo verwendet werden.
Die vorliegende Erfindung beabsichtigt besonders die Verwendung
von Hedgehog-Antagonisten, um die Geschwindigkeit der Chondrogenese
und/oder Osteogenese zu regulieren. „Skelettgewebeverlust" bedeutet einen Verlust
von Knochen oder einem anderen Skelettbindegewebe an einer beliebigen
Stelle, an der es erwünscht
ist, den Knochen oder das Bindegewebe wiederherzustellen, wie auch
immer der Verlust entstand, z.B. ob als Ergebnis eines chirurgischen
Eingriffs, der Entfernung eines Tumors, einer Geschwürbildung,
eines Implantats, einer Fraktur oder anderer traumatischer oder
degenerativer Zustände.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung kann beispielsweise als Teil
eines Schemas zur Wiederherstellung der Knorpelfunktion von Bindegewebe
verwendet werden. Solche Verfahren sind zum Beispiel für die Reparatur
von Defekten oder Läsionen
im Knorpelgewebe, die die Folge einer degenerativen Abnutzung, wie der,
die zu Arthritis führt,
sowie anderer mechanischer Störungen
sind, die durch ein Trauma für
das Gewebe, wie einen Ersatz von zerrissenem Meniskusgewebe, eine
Meniskusentfernung, eine Verrenkung eines Gelenks durch ein gerissenes
Band, eine Fehlstellung von Gelenken, eine Knochenfraktur oder durch
eine hereditäre
Krankheit, hervorgerufen werden können, verwendbar. Das vorliegende
Wiederherstellungsverfahren ist auch zur Remodellierung von Knorpelmatrix,
wie bei der plastischen oder rekonstruktiven Chirurgie sowie Parodontalchirurgie,
verwendbar. Das vorliegende Verfahren kann auch zur Verbesserung
eines vorangegangenen Wiederherstellungsverfahrens, zum Beispiel
nach einer chirurgischen Wiederherstellung eines Meniskus, eines
Bands oder eines Knorpels, angewendet werden. Ferner kann es den
Beginn oder die Verschlimmerung einer degenerativen Erkrankung verhindern,
wenn es früh
genug nach einem Trauma angewendet wird.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst das vorliegende Verfahren die
Behandlung des betroffenen Bindegewebes mit einer therapeutisch
ausreichenden Menge eines Hedgehog-Antagonisten, besonders eines
für die
Indian-Hedgehog-Signaltransduktion selektiven Antagonisten, um eine
Knorpelwiederherstellungsantwort in dem Bindegewebe zu regulieren,
indem die Differenzierungs- und/oder Proliferationsgeschwindigkeit
von in dem Gewebe eingebetteten Chondrozyten gelenkt wird. Solche
Bindegewebe, wie Gelenkknorpel, Gelenkzwischenscheibe (Menisken),
Rippenknorpel (der die echten Rippen und das Brustbein verbindet),
Bänder
und Sehnen, sind für
die Behandlung in Rekonstruktions- und/oder Regenerationstherapien
unter Verwendung des vorliegenden Verfahrens besonders geeignet.
Wie hier verwendet, schließen Regenerationstherapien
die Behandlung von Degenerationszuständen ein, die bis zu dem Punkt
fortgeschritten sind, an dem eine Beeinträchtigung des Gewebes deutlich
erkennbar ist, sowie vorbeugende Behandlungen von Gewebe, bei dem
sich die Degeneration in einem Frühstadium befindet oder unmittelbar
bevorsteht.
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In
einer veranschaulichenden Ausführungsform
kann das vorliegende Verfahren als Teil einer therapeutischen Maßnahme bei
der Behandlung des Knorpels eines Synovialgelenks, wie des Knies,
des Fußknöchels, des
Ellenbogens, der Hüfte,
des Handgelenks, des Knöchels
entweder eines Fingers oder eines Zehs oder des Kiefergelenks, verwendet
werden. Die Behandlung kann auf den Meniskus des Gelenks, auf den
Gelenkknorpel des Gelenks oder beide gerichtet sein. Zur weiteren
Veranschaulichung, das vorliegende Verfahren kann zur Behandlung
einer Degenerationskrankheit des Knies, wie sie die Folge einer
traumatischen Verletzung (z.B. einer Sportverletzung oder einer übermäßigen Abnutzung)
oder von Osteoarthritis sein kann, verwendet werden. Die vorliegenden
Antagonisten können
als Injektion in das Gelenk mit beispielsweise einer arthroskopischen
Nadel verabreicht werden. In einigen Fällen kann das injizierte Mittel
in Form eines Hydrogels oder eines anderen vorstehend beschriebenen
Trägers
zur langsamen Freisetzung vorliegen, um einen längeren und gleichmäßigeren
Kontakt des Mittels mit dem behandelten Gewebe zu ermöglichen.
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Die
vorliegende Erfindung beabsichtigt ferner die Verwendung des vorliegenden
Verfahrens auf dem Gebiet der Knorpeltransplantation und von Therapien
mit prothetischen Vorrichtungen. Probleme entstehen jedoch beispielsweise,
weil die Eigenschaften von Knorpel und Faserknorpel zwischen verschiedenen
Geweben variieren: wie zwischen Gelenkknorpel, Meniskusknorpel,
Bändern
und Sehnen, zwischen den zwei Enden desselben Bands oder derselben
Sehne und zwischen den oberflächlichen
und tiefliegenden Teilen des Gewebes. Die zonenförmige Anordnung dieser Gewebe
kann eine allmähliche Änderung
der mechanischen Eigenschaften widerspiegeln, und ein Versagen tritt
ein, wenn implantiertes Gewebe, das sich unter diesen Bedingungen
nicht differenzierte, nicht die Fähigkeit zu einer geeigneten
Antwort aufweist. Wenn beispielsweise Meniskusknorpel verwendet
wird, um vordere Kreuzbänder
wiederherzustellen, unterliegt das Gewebe einer Metaplasie zu reinem
fibrösem
Gewebe. Durch die Regulierung der Chondrogenesegeschwindigkeit kann
das vorliegende Verfahren verwendet werden, um sich besonders diesem
Problem zu widmen, indem es die adaptive Steuerung der implantierten
Zellen in der neuen Umgebung und die wirksame Angleichung hypertropher Chondrozyten
einer früheren
Entwicklungsstufe des Gewebes unterstützt.
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Das
vorliegende Verfahren kann auf ähnliche
Art und Weise verwendet werden, um sowohl die Erzeugung prothetischer
Knorpelvorrichtungen als auch ihre Implantation zu verbessern. Der
Bedarf an einer verbesserten Behandlung motivierte die Forschung
mit dem Ziel, neuen Knorpel zu erzeugen, der auf Kollagen-Glykosaminoglykan-Templaten
(Stone et al. (1990) Clin Orthop Relat Red 252: 129), isolierten
Chondrozyten (Grande et al. (1989) J Orthop Res 7: 208; und Takigawa
et al. (1987) Bone Miner 2: 449) und Chondrozyten, die an natürliche oder
synthetische Polymere gebunden sind (Walitani et al. (1989) J Bone
Jt Surg 71B: 74; Vacanti et al. (1991) Plast Reconstr Surg 88: 753;
von Schroeder et al. (1991) J Biomed Mater Res 25: 329; Freed et
al. (1993) J Biomed Mater Res 27: 11; und U.S.-Patent Nr. 5,041,138
von Vacanti et al.) basiert. Chondrozyten kann man zum Beispiel
in Kultur auf biologisch abbaubaren, biokompatiblen, hochporösen Gerüsten wachsen
lassen, die aus Polymeren, wie Polyglykolsäure, Polymilchsäure, Agarosegel
oder anderen Polymeren, die sich mit der Zeit als Funktion der Hydrolyse
des Polymergerüsts
in unschädliche
Monomere zersetzen, gebildet wurden. Die Matrizen sind so konstruiert,
dass ein ausreichender Nährstoff-
und Gasaustausch für
die Zellen ermöglicht
wird, bis die Transplantation stattfindet. Die Zellen können in
vitro gezüchtet
werden, bis die zu implantierenden Zellen ein ausreichendes Zellvolumen
und eine ausreichende Zelldichte entwickelt haben. Ein Vorteil der
Matrizen besteht darin, dass sie zu einer gewünschten Form auf einer individuellen
Basis gegossen oder geformt werden können, so dass das Endprodukt
dem eigenen Ohr oder der eigenen Nase des Patienten (um ein Beispiel
zu geben) stark ähnelt,
oder flexible Matrizen können
verwendet werden, die eine Manipulation zum Zeitpunkt der Implantation,
wie in ein Gelenk, ermöglichen.
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In
einer Ausführungsform
des vorliegenden Verfahrens werden die Implantate während bestimmter Stufen
des Züchtungsverfahrens
mit einem Hedgehog-Antagonisten in Kontakt gebracht, um die Differenzierungsgeschwindigkeit
von Chondrozyten und die Bildung hypertropher Chondrozyten in der
Kultur zu lenken.
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In
einer anderen Ausführungsform
wird die implantierte Vorrichtung mit einem Hedgehog-Antagonisten behandelt,
um die implantierte Matrix aktiv zu remodellieren und sie für ihre beabsichtigte
Funktion besser geeignet zu machen. Wie vorstehend im Hinblick auf
Gewebetransplantate aufgezeigt, leiden die künstlichen Transplantate an
derselben Unzulänglichkeit,
dass sie nicht in einem Umfeld gewonnen wurden, das mit der tatsächlichen
mechanischen Umgebung, in die die Matrix implantiert wird, vergleichbar
ist. Die Fähigkeit,
die Chondrozyten in der Matrix durch das vorliegende Verfahren zu
regulieren, kann es dem Implantat ermöglichen, Eigenschaften zu erwerben,
die dem Gewebe, das es ersetzen soll, ähneln.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
wird das vorliegende Verfahren verwendet, um die Haftung prothetischer
Vorrichtungen zu verbessern. Zur Veranschaulichung, das vorliegende
Verfahren kann bei der Implantation einer Parodontalprothese verwendet
werden, wobei die Behandlung des umgebenden Bindegewebes die Bildung
von Periodontium über
der Prothese stimuliert.
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In
noch weiteren Ausführungsformen
kann das vorliegende Verfahren als Teil eines Schemas für die Erzeugung
von Knochen (Osteogenese) an einer Stelle im Tier, an der solches
Skelettgewebe fehlt, verwendet werden. Indian-Hedgehog steht besonders
mit den hypertrophen Chondrozyten, die schließlich durch Osteoblasten ersetzt
werden, in Zusammenhang. Die Verabreichung eines Hedgehog-Antagonisten
der vorliegenden Erfindung kann beispielsweise als Teil eines Verfahrens
zur Regulierung der Geschwindigkeit von Knochenverlust in einem
Versuchstier verwendet werden. Zubereitungen, umfassend Hedgehog-Antagonisten, können zum
Beispiel verwendet werden, um bei der Entwicklung eines „Modells" für die Knochenbildung
die enchondrale Knochenbildung zu steuern.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann ein Hedgehog-Antagonist verwendet werden, um die
Spermatogenese zu regulieren. Von den Hedgehog-Proteinen, besonders Dhh, wurde gezeigt,
dass sie an der Differenzierung und/oder Proliferation und Aufrechterhaltung
von Hodenkeimzellen beteiligt sind. Die Dhh-Expression wird kurz
nach der Aktivierung von Sry (Hoden-bestimmendes Gen) in Vorläufern von
Sertoli-Zellen ausgelöst
und bleibt bis ins Erwachsenenalter in den Hoden bestehen. Die Männchen sind
lebensfähig,
jedoch infolge einer völligen
Abwesenheit von reifen Samenzellen unfruchtbar. Eine Untersuchung
der sich entwickelnden Hoden mit verschiedenen genetischen Hintergründen weist
darauf hin, dass Dhh sowohl frühe
als auch späte
Stufen der Spermatogense reguliert. Bitgood et al. (1996) Curr Biol 6:
298. In einer bevorzugten Ausführungsform
kann der Hedgehog-Antagonist
als Empfängnisverhütungsmittel
verwendet werden. Auf ähnliche
Art und Weise sind Hedgehog-Antagonisten des vorliegenden Verfahrens möglicherweise
zum Modulieren einer normalen Eierstockfunktion verwendbar.
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Das
vorliegende Verfahren weist auch eine breite Anwendbarkeit auf die
Behandlung oder Prophylaxe von Erkrankungen, die das Epithelgewebe
befallen, sowie auf kosmetische Verwendungen auf. Im Allgemeinen
kann das Verfahren so charakterisiert werden, dass es einen Schritt
des Verabreichens einer Menge eines Hedgehog-Antagonisten, die eine Änderung
des Wachstumszustands eines behandelten Epithelgewebes bewirkt,
an ein Tier einschließt.
Die Verabreichungsart und die Dosierungsschemata variieren abhängig von dem/den
Epithelgewebe/n, das/die zu behandeln ist/sind. Topische Formulierungen
sind zum Beispiel bevorzugt, wenn das behandelte Gewebe epidermales
Gewebe, wie Haut- oder Schleimhautgewebe, ist.
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Ein
Verfahren, das „die
Heilung einer Wunde fördert" führt als
Ergebnis der Behandlung zu einer viel schnelleren Wundheilung als
eine ähnliche
Wunde ohne die Behandlung heilt.
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„Förderung
von Wundheilung" kann
auch bedeuten, dass das Verfahren die Proliferation und/oder das Wachstum
von, inter alia, Keratinozyten reguliert, oder dass die Wunde mit
geringerer Narbenbildung, geringerer Wundkontraktion, geringerer
Kollagenablagerung und einer größeren äußeren Oberfläche heilt.
In bestimmten Fällen
kann „Förderung
von Wundheilung" auch
bedeuten, dass bestimmte Verfahren der Wundheilung bessere Erfolgsquoten
(z.B. die Anwachsgeschwindigkeiten von Hauttransplantaten) aufweisen,
wenn sie zusammen mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet
werden.
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Trotz
des wesentlichen Fortschritts bei rekonstruktiven chirurgischen
Verfahren kann die Narbenbildung ein wichtiges Hindernis bei der
Wiedererlangung einer normalen Funktion und eines normalen Aussehens
von geheilter Haut darstellen. Dies trifft besonders zu, wenn eine
pathologische Narbenbildung, wie Keloide oder hypertrophe Narben
der Hände
oder des Gesichts, eine funktionelle Behinderung oder eine körperliche
Entstellung hervorrufen. Unter den schwersten Umständen kann
eine solche Narbenbildung psychosoziales Leid und ein Leben mit
wirtschaftlichem Verlust auslösen.
Eine Wundheilung schließt
die Stufen der Hämostase,
Entzündung,
Proliferation und Remodellierung ein. Die Proliferationsphase umfasst
die Vermehrung von Fibroblasten und Endothel- und Epithelzellen.
Durch die Verwendung des vorliegenden Verfahrens kann die Proliferationsgeschwindigkeit
von Epithelzellen in der Wunde und proximal zur Wunde gesteuert
werden, um den Wundverschluss zu beschleunigen und/oder die Bildung
von Narbengewebe möglichst
gering zu halten.
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Die
vorliegende Behandlung kann auch als Teil eines therapeutischen
Schemas zur Behandlung von oralen und paraoralen Geschwüren, die
sich z.B. aus einer Bestrahlung und/oder einer Chemotherapie ergeben,
wirken. Solche Geschwüre
entwickeln sich gewöhnlich
innerhalb von Tagen nach einer Chemotherapie oder einer Bestrahlungstherapie.
Diese Geschwüre
beginnen in der Regel als kleine, schmerzhafte, unregelmäßig geformte
Läsionen,
die in der Regel mit einer feinen, grauen, nekrotischen Membran
bedeckt und von entzündlichem
Gewebe umgeben sind. In vielen Fällen
führt eine
mangelnde Behandlung zu einer Proliferation von Gewebe auf entzündlicher
Basis um den Randbereich der Läsion
herum. Das Epithel, das das Geschwür begrenzt, zeigt beispielsweise
in der Regel eine proliferative Aktivität, was zu einem Kontinuitätsverlust
des Oberflächenepithels
führt.
Diese Läsionen
machen wegen ihrer Größe und des
Verlusts von Epithelintegrität den
Körper
für eine
mögliche
Sekundärinfektion
anfällig.
Eine routinemäßige Aufnahme
von Nahrung und Wasser wird zu einem sehr schmerzhaften Ereignis
und, wenn die Geschwüre
im ganzen Verdauungskanal proliferieren, ist in der Regel eine Diarrhöe mit allen
ihren Komplikationsfaktoren offensichtlich. Gemäß der vorliegenden Erfindung
kann eine Behandlung für
solche Geschwüre,
die die Anwendung eines Hedgehog-Antagonisten
einschließt,
die anomale Proliferation und Differenzierung des betroffenen Epithels
verringern, indem sie dazu beiträgt,
die Schwere der nachfolgenden entzündlichen Ereignisse zu verringern.
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Das
vorliegende Verfahren und die vorliegenden Zusammensetzungen können auch
zur Behandlung von Wunden, die sich aus dermatologischen Krankheiten
ergeben, wie Läsionen,
die aus Autoimmunkrankheiten, wie Psoriasis, resultieren, verwendet
werden. Atopische Dermatitis betrifft ein Hautverletzung, die sich
aus Allergien ergibt, die mit einer Immunantwort in Zusammenhang
stehen, die durch Allergene, wie Pollen, Nahrungsmittel, Tierhautschuppen,
Insektengifte und Pflanzentoxine, verursacht wird.
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In
anderen Ausführungsformen
können
antiproliferative Zubereitungen von Hedgehog-Antagonisten zur Hemmung der Proliferation
von Epithelzellen der Augenlinse verwendet werden, um postoperative
Komplikationen einer extrakapsulären
Kataraktextraktion zu verhindern. Katarakt ist eine hartnäckige Augenkrankheit,
und verschiedene Untersuchungen bezüglich einer Kataraktbehandlung
wurden durchgeführt.
Gegenwärtig
jedoch wird die Kataraktbehandlung durch chirurgische Operationen
erzielt. Die Kataraktchirurgie wurde lange Zeit angewendet, und
verschiedene operative Verfahren wurden untersucht. Eine extrakapsuläre Linsenextraktion
wurde das Verfahren der Wahl zur Entfernung von Katarakten. Die
medizinischen Hauptvorteile dieses Verfahrens gegenüber einer
intrakapsulären
Extraktion sind das geringere Vorkommen von aphakischen, zystoiden
Makulaödemen
und Netzhautablösung.
Eine extrakapsuläre
Extraktion ist auch zur Implantation von intraokularen Linsen der
hinteren Augenkammer erforderlich, die gegenwärtig in den meisten Fällen als
Linsen der Wahl angesehen werden.
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Ein
Nachteil der extrakapsulären
Kataraktextraktion ist jedoch das häufige Vorkommen einer Trübung der
hinteren Linsenkapsel, die oft als Nachkatarakt bezeichnet wird,
und die in bis zu 50 % der Fälle
innerhalb von drei Jahren nach der Operation auftreten kann. Ein
Nachkatarakt wird durch die Proliferation von Epithelzellen der äquatorialen
und vorderen Linsenkapsel, die nach der extrakapsulären Linsenextraktion
zurückbleiben,
hervorgerufen. Diese Zellen proliferieren, wobei Sommerling-Ringe
hervorgerufen werden, und zusammen mit Fibroblasten, die sich ebenfalls
ablagern und auf der hinteren Kapsel vorkommen, verursachen sie eine Trübung der
hinteren Kapsel, die das Sehen stört. Die Vorbeugung eines Nachkatarakts
ist einer Behandlung vorzuziehen. Um die Bildung eines Sekundärkatarakts
zu verhindern, stellt das vorliegende Verfahren Mittel zur Hemmung
der Proliferation der verbliebenen Epithelzellen der Augenlinse
bereit. Diese Zellen können zum
Beispiel ruhig gestellt werden, indem nach der Linsenentfernung
eine Lösung,
die eine Zubereitung eines Hedgehog-Antagonisten enthält, in die
vordere Augenkammer instilliert wird. Ferner kann die Lösung osmotisch
ausgeglichen sein, um eine minimale wirksame Dosierung bereitzustellen,
wenn sie in die vordere Augenkammer instilliert wird, wodurch ein
subkapsuläres
Epithelwachstum mit einer gewissen Spezifität gehemmt wird.
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Das
vorliegende Verfahren kann auch bei der Behandlung von Hornhauterkrankungen,
die durch eine Proliferation von Hornhautepithelzellen gekennzeichnet
sind, wie zum Beispiel bei Epithelerkrankungen des Auges, wie einem
nach unten gerichteten Epithelwachstum oder Plattenepithelkarzinomen
der Augenoberfläche,
verwendet werden.
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Levine
et al. (1997) J Neurosci 17: 6277 zeigen, dass Hedgehog-Proteine
die Mitogenese und Photorezeptordifferenzierung in der Wirbeltiernetzhaut
regulieren können,
und Ihh ein in Frage kommender Faktor aus dem pigmentierten Epithel
ist, um die Proliferation von Netzhautvorläufern und die Photorezeptordifferenzierung
zu fördern.
Desgleichen zeigten Jensen et al. (1997) Development 124: 363, dass
die Behandlung von Kulturen von Netzhautzellen perinataler Mäuse mit
dem aminoterminalen Fragment des Sonic-Hedgehog-Proteins zu einer
Zunahme des Anteils von Zellen, die Bromdeoxuridin einbauen, der
Gesamtzahl von Zellen und von Stäbchenphotorezeptoren,
amakrinen Zellen und Müller-Gliazellen
führt,
was darauf hinweist, dass Sonic-Hedgehog die Proliferation von Vorläuferzellen
der Netzhaut fördert.
Somit kann das vorliegende Verfahren bei der Behandlung proliferativer
Krankheiten von Netzhautzellen und zur Regulierung der Photorezeptordifferenzierung
verwendet werden.
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Noch
eine andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung des vorliegenden
Verfahrens zur Regulierung von Haarwachstum. Haar besteht im Wesentlichen
aus Keratin, einem zähen und
unlöslichen
Protein; seine Hauptfestigkeit liegt an seiner Cystindisulfidbindung.
Jedes einzelne Haar umfasst einen zylindrischen Schaft und eine
Wurzel und befindet sich in einem Follikel, einer flaschenartigen
Vertiefung in der Haut. Der Boden des Follikels enthält einen
fingerartigen Fortsatz, der als die Papille bezeichnet wird, die
aus Bindegewebe besteht, aus dem das Haar wächst, und durch das Blutgefäße die Zellen
mit Nahrung versorgen. Der Schaft ist der Teil, der sich außerhalb
der Hautoberfläche
erstreckt, während
die Wurzel als intrakutaner Teil des Haares beschrieben wurde. Die
Basis der Wurzel dehnt sich in die Haarzwiebel aus, die auf der
Papille ruht. Zellen, aus denen das Haar erzeugt wird, wachsen in
der Zwiebel des Follikels; sie werden in Form von Fasern extrudiert,
wenn die Zellen in dem Follikel proliferieren. Haar"wachstum" bezieht sich auf
die Bildung und Verlängerung
der Haarfaser durch die sich teilenden Zellen.
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Wie
in dem Fachgebiet allgemein bekannt ist, wird der gewöhnliche
Haarzyklus in drei Stadien eingeteilt: Anagen, Katagen und Telogen.
Während
der aktiven Phase (Anagen) teilen sich die epidermalen Sternzellen
der Hautpapille schnell. Die Tochterzellen bewegen sich aufwärts und
differenzieren sich, um die konzentrischen Schichten des Haares
selbst zu bilden. Das Übergangsstadium,
Katagen, ist durch das Ende der Mitose der Sternzellen in dem Follikel
gekennzeichnet. Das Ruhestadium ist als Telogen bekannt, in dem
das Haar mehrere Wochen innerhalb der Kopfhaut zurückgehalten
wird, bevor ein auftauchendes neues Haar, das sich unter ihm entwickelt,
den Schaft der Telogenphase aus seinem Follikel verdrängt. Aus
diesem Modell wurde deutlich, dass je größer das Reservoir an sich teilenden
Sternzellen ist, die sich in Haarzellen differenzieren, umso mehr
Haarwachstum stattfindet. Folglich können Verfahren zur Steigerung
oder Verringerung von Haarwachstum durchgeführt werden, indem die Proliferation
dieser Sternzellen verstärkt
beziehungsweise gehemmt wird.
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In
bestimmten Ausführungsformen
kann die vorliegende Erfindung als ein Weg zur Verringerung des Wachstums
von menschlichem Haar im Gegensatz zu seiner herkömmlichen
Entfernung durch Schneiden, Rasieren oder Depilation verwendet werden.
Das vorliegende Verfahren kann beispielsweise bei der Behandlung
von Trichosis, die durch ein anomal schnelles oder dichtes Haarwachstum
gekennzeichnet ist, z.B. Hypertrichosis, verwendet werden. In einer
beispielhaften Ausführungsform
können
Hedgehog-Antagonisten zur Behandlung von Hirsutismus, einer Erkrankung,
die durch eine anomale Haarigkeit gekennzeichnet ist, verwendet
werden. Das vorliegende Verfahren kann auch ein Verfahren zur Verlängerung
des Zeitintervalls einer Depilation bereitstellen.
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Da
ein Hedgehog-Antagonist für
Epithelzellen häufig
eher zytostatisch als zytotoxisch ist, können solche Mittel ferner zum
Schutz von Haarfollikelzellen vor zytotoxischen Mitteln, die für eine Wirksamkeit
das Fortschreiten des Zellzyklus in die S-Phase erfordern, z.B.
einem durch Bestrahlung ausgelösten
Tod, verwendet werden. Eine Behandlung durch das vorliegende Verfahren
kann einen Schutz bereitstellen, indem sie die Haarfollikelzellen
ruhig stellt, z.B. indem sie die Zellen daran hindert, in die S-Phase
einzutreten und dadurch verhindert, dass die Follikelzellen eine
mitotische Katastrophe oder einen programmierten Zelltod erfahren. Hedgehog-Antagonisten
können
beispielsweise für
Patienten, die sich einer Chemotherapie oder Bestrahlungstherapie
unterziehen, die normalerweise zu einem Haarverlust führt, verwendet
werden. Indem das Fortschreiten des Zellzyklus während solcher Therapien gehemmt
wird, kann die vorliegende Behandlung Haarfollikelzellen vor dem
Tod schützen,
der sich sonst aus einer Aktivierung von Zelltodprogrammen ergeben kann.
Nach dem Ende der Therapie kann das vorliegende Verfahren auch mit
einer gleichzeitigen Abschwächung
der Hemmung der Proliferation von Follikelzellen beendet werden.
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Das
vorliegende Verfahren kann auch bei der Behandlung von Follikulitis,
wie Follikulitis decalvans, Follikulitis ulerythematosa reticulata
oder Keloidfollikulitis, verwendet werden. Eine kosmetische Zubereitung eines
Hedgehog-Antagonisten kann zum Beispiel bei der Behandlung von Pseudofollikulitis,
einer chronischen Erkrankung, die am häufigsten in der Unterkieferregion
des Halses vorkommt und mit dem Rasieren in Zusammenhang steht,
deren charakteristische Läsionen
erythematöse
Papeln und Pusteln sind, die intrakutane Haare enthalten, topisch
aufgetragen werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung kann das vorliegende Verfahren verwendet werden, um
eine Differenzierung zu induzieren und/oder eine Proliferation von
epithelial abgeleitetem Gewebe zu hemmen. Solche Formen dieser Moleküle können eine
Basis für
eine Differenzierungtherapie für
die Behandlung von hyperplastischen und/oder neoplastischen Erkrankungen,
umfassend Epithelgewebe, bereitstellen. Solche Zubereitungen können zum
Beispiel für
die Behandlung von Hautkrankheiten, bei denen eine anomale Proliferation
oder ein anomales Wachstum von Hautzellen besteht, verwendet werden.
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Die
Arzneimittelzubereitungen der Erfindung sind beispielsweise für die Behandlung
von hyperplastischen epidermalen Krankheiten, wie Keratose, sowie
für die
Behandlung von neoplastischen epidermalen Krankheiten, wie denen,
die durch eine hohe Proliferationsgeschwindigkeit für verschiedene
Hautkrebserkrankungen gekennzeichnet sind, wie zum Beispiel Basalzellenkarzinom
oder Plattenepithelkarzinom, beabsichtigt. Das vorliegende Verfahren
kann auch bei der Behandlung von Autoimmunkrankheiten, die die Haut
betreffen, im besonderen von dermatologischen Krankheiten, die eine
krankhafte Proliferation und/oder Keratinisierung der Epidermis
zur Folge haben, wie sie zum Beispiel durch Psoriasis oder atopische
Dermatose hervorgerufen werden, verwendet werden.
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Viele
allgemeine Erkrankungen der Haut, wie Psoriasis, Plattenepithelkarzinom,
Keratoakanthom und aktinische Keratose, sind durch lokalisierte
anomale Proliferation und lokalisiertes anomales Wachstum gekennzeichnet.
Von Psoriasis, die durch schuppige, rote, erhöhte Plaques auf der Haut gekennzeichnet
ist, ist zum Beispiel bekannt, dass die Keratinozyten viel schneller
als normal proliferieren und sich weniger vollständig differenzieren.
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In
einer Ausführungsform
sind die Zubereitungen der vorliegenden Erfindung für die Behandlung
von dermatologischen Krankheiten geeignet, die mit Keratinisierungsstörungen verbunden
sind, die eine anomale Proliferation von Hautzellen hervorrufen,
wobei die Störungen
entweder durch entzündliche
oder durch nicht-entzündliche
Komponenten gekennzeichnet sein können. Um es zu veranschaulichen,
therapeutische Zubereitungen eines Hedgehog-Antagonisten, der z.B. den Ruhezustand
oder die Differenzierung fördert,
können
verwendet werden, um verschiedene Formen von Psoriasis, ob kutan,
mukosal oder ungual, zu behandeln. Psoriasis ist, wie vorstehend
beschrieben, typischerweise durch epidermale Keratinozyten gekennzeichnet,
die eine deutliche proliferative Aktivierung und Differenzierung
entlang eines „regenerativen" Wegs zeigen. Die
Behandlung mit einer antiproliferativen Ausführungsform des vorliegenden
Verfahrens kann verwendet werden, um die pathologische epidermale
Aktivierung umzukehren, und kann eine Grundlage für eine anhaltende
Remission der Krankheit bereitstellen.
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Eine
Vielzahl von anderen keratotischen Läsionen sind ebenfalls Kandidaten
für eine
Behandlung durch das vorliegende Verfahren. Aktinsche Keratosen
sind zum Beispiel oberflächliche,
entzündliche,
prämaligne
Tumoren, die auf der Sonne ausgesetzter Haut und bestrahlter Haut
entstehen. Die Läsionen
sind erythematös
bis braun mit unterschiedlicher Schuppung. Gegenwärtige Therapien
schließen
Exzisions- und Kryochirurgie ein. Diese Behandlungen sind jedoch
schmerzhaft und erzeugen häufig
eine kosmetisch unzumutbare Narbenbildung. Folglich kann die Behandlung
von Keratose, wie aktinischer Keratose, die bevorzugt topische Anwendung
einer Zusammensetzung eines Hedgehog-Antagonisten in einer Menge,
die zur Hemmung der Hyperproliferation von epidermalen Zellen/Epidermoidzellen
der Läsion
ausreicht, einschließen.
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Akne
stellt noch eine andere dermatologische Krankheit dar, die durch
das vorliegende Verfahren behandelt werden kann. Akne vulgaris ist
beispielsweise eine multifaktorielle Krankheit, die am häufigsten
bei Teenagern und jungen Erwachsenen vorkommt, und ist durch das
Auftreten von entzündlichen
und nicht-entzündlichen
Läsionen
auf dem Gesicht und Oberkörper
gekennzeichnet. Der Grunddefekt, der Akne vulgaris hervorruft, ist
eine übermäßige Verhornung
des Gangs einer hyperaktiven Talgdrüse. Die übermäßige Verhornung blockiert die
normale Beweglichkeit von Haut und Follikelmikroorganismen und stimuliert
so die Freisetzung von Lipasen durch Propinobacterium acnes und
Staphylococcus epidermidis bacteria und Pitrosporum ovale, einer
Hefe. Die Behandlung mit einem antiproliferativen Hedgehog-Antagonisten, besonders
topischen Zubereitungen, kann verwendet werden, um die vorübergehend
auftretenden Merkmale der Gänge,
z.B. eine übermäßige Verhornung,
die zu Läsionsbildung
führen,
zu verhindern. Die vorliegende Behandlung kann ferner zum Beispiel
Antibiotika, Retinoide und Antiandrogene einschließen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Behandlung verschiedener
Formen von Dermatitis bereit. Dermatitis ist ein beschreibender
Begriff, der sich auf schwach abgegrenzte Läsionen bezieht, die entweder
pruritisch, erythematös,
schuppig, blasig, nässend,
rissig oder verkrustet sind. Diese Läsionen entstehen aus einem
beliebigen von vielen verschiedenen Gründen. Die häufigsten Typen von Dermatitis
sind atopische Dermatitis, Kontaktdermatitis und Windeldermatitis.
Seborrhoische Dermatitis ist eine chronische, in der Regel pruritische
Dermatitis mit einem Erythem, trockener, feuchter oder fettiger
Schuppung und gelben, verkrusteten Flecken in verschiedenen Bereichen,
besonders der Kopfhaut, mit der Abstoßung einer übermäßigen Menge an trockenen Schuppen.
Das vorliegende Verfahren kann auch bei der Behandlung von Stauungsdermatitis,
einer häufig
chronischen, in der Regel ekzematösen Dermatitis, verwendet werden.
Aktinische Dermatitis ist eine Dermatitis, die auf aktinische Strahlung,
wie die der Sonne, ultravioletter Wellen oder Röntgen- oder Gammastrahlung,
zurückführbar ist.
Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann das vorliegende Verfahren bei der Behandlung und/oder
Vorbeugung von bestimmten Symptomen von Dermatitis, die durch eine unerwünschte Proliferation
von Epithelzellen hervorgerufen werden, verwendet werden. Solche
Therapien für diese
verschiedenen Formen von Dermatitis können auch topische und systemische
Corticosteroide, Antipruritika und Antibiotika einschließen.
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Es
ist zum Beispiel beabsichtigt, dass das vorliegende Verfahren zur
Hemmung von Angiogenese verwendet werden kann. Von Hedgehog ist
bekannt, dass es die Angiogenese stimuliert. Matrigel-Pfropfen,
die mit Hedgehog-Protein imprägniert
und Mäusen
eingesetzt wurden, zeigen eine wesentliche Gefäßneubildung, während Matrigel-Pfropfen,
die kein Hedgehog enthalten, eine vergleichsweise geringe Gefäßbildung
zeigen. Hedgehog-Protein kann auch die Gefäßbildung der normalerweise
gefäßlosen Hornhaut
von Mäusen
erhöhen. Das
Ptc-1-Gen wird in
normalen Gefäßgeweben,
einschließlich
der Endothelzellen der Aorta, Gefäßzellen der glatten Muskulatur,
Adventitialfibroblasten der Aorta, des Herzkranzgefäßsystems
und der Herzmuskelzellen des Vorhofs und der Ventrikel, exprimiert.
Diese Gewebe sind auch auf Hedgehog-Protein empfindlich. Eine Behandlung
mit exogenem Hedgehog verursacht eine Hochregulierung der Ptc-1-Expression.
Zusätzlich
stimulieren Hedgehog-Proteine die Proliferation von Gefäßzellen
der glatten Muskulatur in vivo. Hedgehog-Proteine veranlassen Fibroblasten
auch zu einer Erhöhung
der Expression angiogener Wachstumsfaktoren, wie VEGF, bFGF, Ang-1
und Ang-2. Schließlich
ist von Hedgehog-Proteinen bekannt, dass sie die Genesung von einer
ischämie-bedingten
Schädigung
und die Bildung von Kollateralgefäßen stimulieren.
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In
Anbetracht der Tatsache, dass Hedgehog die Angiogenese fördert, wird
von Hedgehog-Antagonisten
erwartet, dass sie besonders in Situationen, in denen ein gewisser
Grad der Signalgebung von Hedgehog für eine Angiogenese notwendig
ist, als Angiogeneseinhibitoren wirken.
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Angiogenese
ist für
viele Erkrankungen wesentlich. Eine anhaltende ungeregelte Angiogenese
kommt in einem Bereich von Krankheitszuständen, Tumormetastasen und anomalem
Wachstum von Endothelzellen vor. Das als Ergebnis angiogener Prozesse
erzeugte Gefäßsystem
unterstützt
die bei diesen Krankheiten beobachtete pathologische Schädigung.
Die auf Grund ungeregelter Angiogenese erzeugten verschiedenen pathologischen
Zustände
wurden als angiogen abhängige
Krankheiten oder angiogene Begleitkrankheiten zu einer Gruppe zusammengefasst.
Therapien, die auf eine Regulierung der angiogenen Prozesse gerichtet
sind, können
zu einer Beseitigung oder Linderung dieser Krankheiten führen.
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Durch
Angiogenese hervorgerufene, geförderte
oder damit in Zusammenhang stehende Krankheiten schließen neovaskuläre Augenkrankheit,
altersbedingte Makuladegeneration, diabetische Retinopathie, Frühgeborenenretinopathie,
Hornhauttransplantatabstoßung,
neovaskuläres
Glaukom, retrolentale Fibroplasie, epidemische Keratokonjunktivitis,
Mangel an Vitamin A, übermäßigen Gebrauch
von Kontaktlinsen, atopische Keratitis, durch das obere limbische
System bedingte Keratitis, durch Pterygium bedingte Keratitis sicca,
Sjögren-Syndrom, Akne rosacea,
Phlyktänulose,
Syphilis, Infektionen mit Mykobakterien, Fettdegeneration, chemische
Verbrennungen, bakterielle Geschwüre, Pilzgeschwüre, Herpessimplex-Infektionen,
Herpes-zoster-Infektionen, Protozoeninfektionen, Kaposi-Sarkom,
Mooren-Ulkus, Tenien'sche
marginale Degeneration, marginale Keratolyse, rheumatoide Arthritis,
systemischen Lupus, Polyarteriitis, Trauma, Wegener-Sarkoidose, Skleritis,
Stevens-Johnson-Krankheit,
Pemphigoid, radiale Keratotomie, Hornhauttransplantatabstoßung, rheumatoide
Arthritis, Osteoarthritis, chronische Entzündung (z.B. ulzerative Colitis
oder Crohn-Krankheit), Hämangiom,
Osler-Weber-Rendu-Krankheit und hereditäre hämonhagische Teleangiektasie
ein.
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Zusätzlich spielt
Angiogenese eine kritische Rolle bei Krebs. Ein Tumor kann sich
ohne Blutzufuhr, wobei Nährstoffe
bereitgestellt und Zellabfallprodukte entfernt werden, nicht ausbreiten.
Tumoren, bei denen eine Angiogenese wichtig ist, schließen solide
Tumoren, wie Rhabdomyosarkome, Retinoblastom, Ewing-Sarkom, Neuroblastom
und Osteosarkom, und gutartige Tumoren, wie Akustikusneurinom, Neurofibrom,
Trachom und pyogene Granulome, ein. Es wurde festgestellt, dass
angiogene Faktoren mit mehreren soliden Tumoren in Zusammenhang
stehen. Eine Verhinderung von Angiogenese kann das Wachstum dieser
Tumoren und die daraus entstandene Schädigung für das Tier auf Grund der Gegenwart
des Tumors stoppen. Angiogenese steht auch mit hämatogenen Tumoren, wie Leukämien und
beliebigen verschiedenen akuten oder chronischen neoplastischen
Krankheiten des Knochenmarks in Zusammenhang, bei denen eine uneingeschränkte Proliferation
weißer
Blutzellen auftritt, die in der Regel von Anämie, gestörter Blutgerinnung und einer
Vergrößerung der
Lymphknoten, Leber und Milz begleitet ist. Es wird angenommen, dass
Angiogenese bei den Anomalien im Knochenmark, die leukämieartige
Tumoren hervorrufen, eine Rolle spielt.
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Zusätzlich zum
Tumorwachstum ist Angiogenese bei der Metastasenbildung von Bedeutung.
Am Anfang ist die Angiogenese bei der Gefäßbildung des Tumors wichtig,
die es kanzerösen
Zellen ermöglicht,
in den Blutstrom einzutreten und im ganzen Körper zu zirkulieren. Nachdem
die Tumorzellen die primäre
Stelle verlassen und sich an der sekundären Metastasenstelle angesiedelt
haben, muss eine Angiogenese eintreten, bevor der neue Tumor wachsen
und sich ausbreiten kann. Daher kann eine Verhinderung von Angiogenese zu
einer Vorbeugung der Metastasenbildung von Tumoren führen und
möglicherweise
das neoplastische Wachstum an der primären Stelle halten.
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Angiogenese
ist auch an normalen physiologischen Prozessen, wie der Fortpflanzung
und Wundheilung, beteiligt. Angiogenese ist ein wichtiger Schritt
beim Eisprung und auch bei der Einnistung der Blastula nach der
Befruchtung. Eine Verhinderung von Angiogenese kann verwendet werden,
um Amenorrhöe
auszulösen,
den Eisprung zu blockieren oder eine Einnistung der Blastula zu
verhindern.
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Es
wird erwartet, dass die Erfindung für die Behandlung und/oder Vorbeugung
des Atemnotsyndroms oder anderer Erkrankungen, die sich aus einer
ungeeigneten Lungenoberflächenspannung
ergeben, verwendbar ist. Das Atemnotsyndrom resultiert aus nicht
ausreichendem Surfactant in den Alveolen der Lungen. Die Lungen
von Wirbeltieren enthalten Surfactant, ein komplexes Gemisch aus
Lipiden und Protein, das eine Zunahme der Oberflächenspannung während der
Lungenfüllung
und eine Abnahme der Oberflächenspannung während der
Lungenentleerung verursacht. Während
der Lungenentleerung nimmt das Surfactant ab, so dass keine Oberflächenkräfte bestehen,
die den Alveolarkollaps anderweitig fördern. Mit Luft gefüllte Alveolen,
die während
der Ausatmung nicht kollabierten, ermöglichen einen kontinuierlichen
Sauerstoff- und Kohlendioxidtransport zwischen dem Blut und Alveolargas
und erforden eine viel geringere Kraft, um sich während der nachfolgenden
Einatmung zu füllen.
Während
der Füllung
erhöht
das Lungensurfactant die Oberflächenspannung,
da die Alveolaroberfläche
zunimmt. Eine zunehmende Oberflächenspannung
in sich ausdehnenden Alveolen wirkt einer Überfüllung dieser Lufträume entgegen
und lenkt die eingeatmete Luft offensichtlich in weniger gut mit
Luft gefüllte
Alveolen, wodurch eine gleichmäßige Lungenbelüftung erleichtert
wird.
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Das
Atemnotsyndrom ist unter Frühgeborenen
besonders häufig.
Das Lungensurfactant wird bis auf die letzten sechs Wochen des fetalen
Lebens normalerweise mit einer sehr langsamen Geschwindigkeit gebildet.
Menschliche Säuglinge,
die mehr als sechs Wochen vor der normalen Schwangerschaftszeit
geboren werden, weisen ein hohes Risiko auf, mit ungenügenden Mengen
an Lungensurfactant und ungenügenden
Geschwindigkeiten der Surfactantsynthese geboren zu werden. Je frühreifer
ein Säugling
geboren wird, umso schwerwiegender ist wahrscheinlich der Surfactantmangel.
Ein schwerwiegender Surfactantmangel kann innerhalb weniger Minuten
oder Stunden nach der Geburt zu einem Atemversagen führen. Der
Surfactantmangel erzeugt wegen der abnehmenden Fähigkeit der Lunge, sich trotz
einer maximalen Einatmungsanstrengung auszudehnen, einen fortschreitenden
Kollaps der Alveolen (Atelektase). Folglich erreichen ungenügende Sauerstoffmengen
das Blut des Säuglings.
RDS kann typischerweise als Folge eines Versagens der Surfactantbiosynthese
auch bei Erwachsenen vorkommen.
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Das
Lungengewebe von Frühgeborenen
zeigt eine hohe Aktivität
des signalgebenden Wegs von Hedgehog. Eine Hemmung dieses Wegs unter
Verwendung von Hedgehog-Antagonisten erhöht die Bildung lamellarer Körper und
erhöht
die Expression von Genen, die an der Surfactantbiosynthese beteiligt
sind. Lamellare Körper
sind subzelluläre
Strukturen, die mit der Surfactantbiosynthese in Zusammenhang stehen.
Aus diesen Gründen
sollte eine Behandlung von Frühgeborenen
mit einem Hedgehog-Antagonisten die Surfactantbiosynthese stimulieren
und RDS bessern. In Fällen,
in denen RDS bei Erwachsenen mit einer Aktivierung des Hedgehog-Wegs
in Zusammenhang steht, sollte eine Behandlung mit Hedgehog-Antagonisten
ebenfalls wirksam sein.
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Es
ist ferner beabsichtigt, dass die Verwendung von Hedgehog-Antagonisten
spezifisch auf Erkrankungen gerichtet sein kann, bei denen das betroffene
Gewebe und/oder die betroffenen Zellen eine starke Aktivierung des
Hedgehog-Wegs zeigen. Die Expression von Gli-Genen, einschließlich Gli-1,
Gli-2 und Gli-3, wird durch den signalgebenden Weg von Hedgehog
aktiviert. Die Gli-1-Expression ist am beständigsten mit einer signalgebenden
Aktivität
von Hedgehog über
einen breiten Bereich von Geweben und Erkrankungen korreliert, während Gli-3
es etwas weniger ist. Die Gli-Gene kodieren Transkriptionsfaktoren,
die die Expression vieler Gene aktivieren, die benötigt werden,
um die vollständigen
Wirkungen der Signalgebung von Hedgehog hervorzurufen. Der Gli-3-Transkriptionsfaktor
kann jedoch auch als Repressor der Hedgehog-Effektorgene wirken,
und daher kann die Expression von Gli-3 eine verringerte Wirkung
des signalgebenden Wegs von Hedgehog verursachen. Ob Gli-3 als Transkriptionsaktivator
oder -repressor wirkt, hängt
von posttranslationalen Ereignissen ab, und es wird daher erwartet,
dass Verfahren zum Nachweis der aktivierenden Form (gegenüber der
reprimierenden Form) des Gli-3-Proteins ebenfalls ein zuverlässiges Maß für die Aktivierung
des Hedgehog-Wegs darstellen. Von der Expression des Gli-2-Gens
wird erwartet, dass sie einen zuverlässigen Marker für die Aktivierung
des Hedgehog-Wegs bereitstellt. Das Gli-1-Gen wird bei einer umfassenden
Reihe von Krebserkrankungen, Hyperplasien und unreifen Lungen stark
exprimiert und dient als Marker für die relative Aktivierung
des Hedgehog-Wegs. Zusätzlich
werden Gewebe, wie eine unreife Lunge, die eine starke Expression
des Gli-Gens aufweisen, durch Hedgehog-Inhibitoren stark beeinflusst.
Folglich ist es beabsichtigt, dass der Nachweis der Expression des
Gli-Gens als wirkungsvolles prognostisches Hilfsmittel zur Identifizierung von
Geweben und Erkrankungen, die aus der Behandlung mit einem Hedgehog-Antagonisten
einen besonderen Nutzen ziehen, verwendet werden kann.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
werden entweder durch den direkten Nachweis des Transkripts oder
durch den Nachweis von Proteinkonzentrationen oder -aktivität Gli-1-Expressionsgrade
nachgewiesen. Transkripte können
unter Verwendung eines beliebigen aus einem breiten Bereich von
Verfahren, die in erster Linie von der Hybridisierung von DNA-Sonden zu den Gli-1-Transkripten
oder zu daraus synthetisierten cDNAs abhängen, nachgewiesen werden.
Allgemein bekannte Verfahren schließen Northern-Blotting, PCR
mit reverser Transkriptase und Mikroarrayanalyse von Transkriptkonzentrationen
ein. Verfahren zum Nachweis von Gli-Proteinkonzentrationen schließen Western-Blotting,
Immunpräzipitation,
zweidimensionale Polyacrylamidgelelektrophorese (2D SDS-PAGE) (bevorzugt
verglichen mit einem Standard, in dem die Position der Gli-Proteine
bestimmt wurde) und Massenspektroskopie ein. Massenspektroskopie
kann mit einer Reihe von Reinigungsschritten gekoppelt werden, um
eine Identifizierung vieler verschiedener Proteinkonzentrationen
in einer besonderen Probe mit einem hohen Durchsatz zu ermöglichen.
Massenspektroskopie und 2D SDS-PAGE können auch verwendet werden,
um posttranskriptionale Modifikationen an Proteinen, einschließlich proteolytischer
Ereignisse, Ubiquitinierung, Phosphorylierung, Lipidmodifikation
etc., zu identifizieren. Die Gli-Aktivität kann auch beurteilt werden,
indem die Bindung an Träger-DNA
oder die Transkriptionsaktivierung von Zielpromotoren in vitro analysiert
wird. Gel-Shift-Tests, DNA-Footprinting-Tests und DNA-Protein-Vernetzungstests sind
alles Verfahren, die verwendet werden können, um die Gegenwart eines
Proteins, das an Gli-Bindungsstellen auf DNA binden kann, zu beurteilen.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
werden Gli-Transkriptkonzentrationen gemessen und erkrankte oder
gestörte
Gewebe, die anomal hohe Gli-Konzentrationen zeigen, werden mit einem
Hedgehog-Antagonisten behandelt. Lungengewebe von Frühgeborenen,
Lungenkarzinome (z.B. Adenokarzinome, bronchoalveolare Adenokarzinome,
kleinzellige Karzinome), Brustkarzinome (z.B. untere duktale Karzinome,
untere lobuläre
Karzinome, tubuläre
Karzinome), Prostatakarzinome (z.B. Adenokarzinome) und gutartige
Prostatahyperplasien zeigen in bestimmten Fällen alle stark erhöhte Gli-1-Expressionsgrade.
Folglich sind Gli-1-Expressionsgrade
ein wirkungsvolles diagnostisches Mittel, um zu bestimmen, welches
dieser Gewebe mit einem Hedgehog-Antagonisten behandelt werden sollte.
Zusätzlich
gibt es einen wesentlichen korrelativen Beweis, dass Karzinome von
Urothelzellen (z.B. Blasenkrebs, andere Urogenitalkarzinome) in
bestimmten Fällen ebenfalls
erhöhte
Gli-1-Konzentrationen aufweisen. Es ist zum Beispiel bekannt, dass
der Verlust von Heterozygotie auf dem Chromosom 9q22 bei Blasenkarzinomen
häufig
ist. Das Ptc-1-Gen befindet sich an dieser Position, und Ptc-1-Funktionsverlust
ist wahrscheinlich ein partieller Grund der Hyperproliferation,
wie bei vielen anderen Krebsarten. Folglich zeigen diese Karzinome
auch eine starke Gli-Expression und sind für eine Behandlung mit einem
Hedgehog-Antagonisten besonders geeignet.
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Die
Expression von Ptc-1 und Ptc-2 wird auch durch den signalgebenden
Weg von Hedgehog aktiviert, jedoch sind diese Gene als Marker der
Aktivierung des Hedgehog-Wegs den Gli-Genen unterlegen. In bestimmten
Geweben wird nur eines der Gene Ptc-1 oder Ptc-2 exprimiert, obwohl
der Hedgehog-Weg hochaktiv ist. Bei der Hodenentwicklung spielt
zum Beispiel Indian-Hedgehog
eine wichtige Rolle, und der Hedgehog-Weg wird aktiviert, aber nur
Ptc-2 wird exprimiert. Folglich sind diese Gene als Marker für die Aktivierung des
Hedgehog-Wegs einzeln unzuverlässig,
obwohl eine gleichzeitige Messung beider Gene als nützlicher
Indikator für
mit einem Hedgehog-Antagonisten zu behandelndes Gewebe angesehen
wird.
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Krankheiten,
die durch das vorliegende Verfahren behandelt werden können, sind
Erkrankungen, die für
nicht-menschliche Spezies spezifisch sind, wie Krätze.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
kann das vorliegende Verfahren bei der Behandlung von Krebserkrankungen
bei Menschen, besonders Basalzellenkarzinomen und anderen Tumoren
von Epithelgeweben, wie der Haut, verwendet werden. Hedgehog-Antagonisten
können
zum Beispiel in dem vorliegenden Verfahren als Teil einer Behandlung
für das
Basalzellnävussyndrom
(BCNS) und andere menschliche Karzinome, Adenokarzinome, Sarkome
und dergleichen verwendet werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das vorliegende Verfahren als Teil eines Behandlungs- oder
Prophylaxeschemas zur Behandlung (oder Vorbeugung) von Basalzellenkarzinom
verwendet. Die Aufhebung der Kontrolle des signalgebenden Wegs von
Hedgehog kann ein allgemeines Merkmal von durch Ptc-Mutationen hervorgerufenen
Basalzellenkarzinomen sein. Eine beständige Überexpression von menschlicher
Ptc-mRNA wurde in Tumoren familiärer
und sporadischer BCCs beschrieben, die durch Hybridisierung in situ
bestimmt wurde. Von Mutationen, die Ptc inaktivieren, kann erwartet
werden, dass sie zu einer Überexpression
von mutantem Ptc führen,
da Ptc eine negative Selbstregulation zeigt. Frühere Forschungen zeigen, dass
eine Überexpression
von Hedgehog-Proteinen auch zu Tumorbildung führen kann. Durch Forschungen wurde
darauf hingewiesen, dass Sonic-Hedgehog
(Shh) eine Rolle bei der Tumorbildung in Mäusen spielt, wobei transgene
Mäuse,
die Shh in der Haut überexprimieren,
nach nur wenigen Tagen der Hautentwicklung Merkmale von BCNS, einschließlich multipler
BCC-ähnlicher,
epidermaler Proliferationen über
die gesamte Hautoberfläche,
entwickelten. Eine Mutation in dem menschlichen Shh-Gen aus einem
BCC wurde ebenfalls beschrieben; es wurde darauf hingewiesen, dass
Shh oder andere Hh-Gene in Menschen als dominante Onkogene in Menschen
wirken können.
Sporadische Ptc-Mutationen wurden ebenfalls in BCCs aus ansonsten normalen
Individuen beobachtet, von denen einige UV-charakteristische Mutationen sind. In
einer neueren Untersuchung von sporadischen BCCs wurden fünf UV-charakteristische
Mutationstypen, entweder CT- oder CCTT-Änderungen, in fünfzehn Tumoren
entdeckt, von denen festgestellt wurde, dass sie Ptc-Mutationen
enthalten. Eine andere neuere Analyse von sporadischen Ptc-Mutationen
in BCCs und neuroektodermalen Tumoren offenbarte eine CT-Änderung
in einer von drei Ptc-Mutationen, die in BCCs gefunden wurden. Siehe zum
Beispiel Goodrich et al. (1997) Science 277: 1109-13; Xie et al.
(1997) Cancer Res. 57: 2369-72; Oro et al. (1997) Science 276: 817-21;
Xie et al. (1997) Genes Chromosomes Cancer 18: 305-9; Stone et al.
(1996) Nature 384: 129-34; und Johnson et al. (1996) Science 272:
1668-71.
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Das
vorliegende Verfahren kann auch zur Behandlung von Patienten mit
BCNS verwendet werden, um z.B. BCC oder anderen Auswirkungen der
Krankheit, die sich aus einem Ptc-Funktionsverlust, einer Hedgehog-Funktionszunahme
oder einer Smoothened-Funktionszunahme ergeben, vorzubeugen. Das
Basalzellnävussyndrom
ist eine seltene autosomal-dominante Erkrankung, die durch multiple
BCCs, die im jungen Alter auftreten, gekennzeichnet ist. BCNS-Patienten sind für die Entwicklung
dieser Tumoren sehr anfällig;
im zweiten Lebensjahrzehnt tritt hauptsächlich auf der Sonne ausgesetzten
Bereichen der Haut eine große
Anzahl auf. Diese Krankheit verursacht auch mehrere Entwicklungsanomalien,
einschließlich
Rippen-, Kopf- und Gesichtsalterationen, und manchmal Polydaktylie,
Syndaktylie und Spina bifida. Sie entwickeln zusätzlich zu BCCs auch mehrere
Tumortypen: Fibrome der Eierstöcke
und des Herzens, Zysten der Haut und des Kiefers und im Zentralnervensystem
Medulloblastome und Meningiome. Das vorliegende Verfahren kann zur
Vorbeugung oder Behandlung solcher Tumortypen bei BCNS- und Nicht-BCNS-Patienten
verwendet werden. Untersuchungen von BCNS-Patienten zeigen, dass
sie sowohl genomische als auch sporadische Mutationen im Ptc-Gen
aufweisen, was darauf hinweist, dass diese Mutationen der letztendliche
Grund dieser Krankheit sind.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung Arzneimittelzubereitungen, umfassend
Hedgehog-Antagonisten, bereit. Die in dem vorliegenden Verfahren
verwendeten Hedgehog-Antagonisten können geeigneterweise zur Verabreichung
mit einem biologisch verträglichen
Medium, wie Wasser, gepufferter Kochsalzlösung, einem Polyol (zum Beispiel
Glycerin, Propylenglykol, flüssigem
Polyethylenglykol und dergleichen) oder geeigneten Gemischen davon,
formuliert werden. Die optimale Konzentration des Wirkstoffs/der
Wirkstoffe in dem gewählten
Medium kann gemäß Verfahren,
die Pharmakochemikern allgemein bekannt sind, empirisch bestimmt
werden. Wie hier verwendet, schließt „biologisch verträgliches
Medium" ein beliebiges
und alle Lösungsmittel,
Dispersionsmedien und dergleichen, die für den gewünschten Verabreichungsweg der
Arzneimittelzubereitung geeignet sind, ein. Die Verwendung solcher
Medien für
pharmazeutisch wirksame Substanzen ist in dem Fachgebiet bekannt.
Außer
wenn beliebige herkömmliche
Medien oder Mittel mit der Aktivität des Hedgehog-Antagonisten
inkompatibel sind, ist ihre Verwendung in der Arzneimittelzubereitung
der Erfindung beabsichtigt. Geeignete Träger und ihre Formulierung,
einschließlich
anderer Proteine, sind zum Beispiel in dem Buch Remington's Pharmaceutical
Sciences (Remington's
Pharmaceutical Sciences. Mack Publishing Company, Easton, Pa., USA
1985) beschrieben. Diese Träger
schließen
injizierbare „Depotformulierungen" ein.
-
Arzneimittelformulierungen
der vorliegenden Erfindung können
auch tiermedizinische Zusammensetzungen, z.B. Arzneimittelzubereitungen
der Hedgehog-Antagonisten, die für
tiermedizinische Verwendungen, z.B. für die Behandlung von Vieh oder
Haustieren, z.B. Hunden, geeignet sind, einschließen.
-
Verfahren
zur Einführung
können
auch durch wiederbeladbare oder biologisch abbaubare Vorrichtungen
bereitgestellt werden. Verschiedene polymere Vorrichtungen zur langsamen
Freisetzung wurden in den letzten Jahren entwickelt und auf die
gesteuerte Abgabe von Arzneistoffen, einschließlich proteinartiger Biopharmazeutika,
in vivo untersucht. Eine Vielzahl von biokompatiblen Polymeren (einschließlich Hydrogelen), einschließlich sowohl
biologisch abbaubarer als auch nicht-abbaubarer Polymere, kann verwendet
werden, um ein Implantat für
die verlängerte
Freisetzung eines Hedgehog-Antagonisten an einem besonderen Zielort
zu bilden.
-
Die
Zubereitungen der vorliegenden Erfindung können oral, parenteral, topisch
oder rektal verabreicht werden. Sie werden natürlich in Formen verabreicht,
die für
jeden Verabreichungsweg geeignet sind. Sie werden zum Beispiel in
Tabletten oder Kapselform, durch Injektion, Inhalation, eine Augenlotion,
eine Salbe, ein Suppositorium, ein Pflaster zur gesteuerten Freisetzung
etc., Verabreichung durch Injektion, Infusion oder Inhalation, topisch
durch eine Lotion oder Salbe und rektal durch Suppositorien verabreicht.
Orale und topische Verabreichungen sind bevorzugt.
-
Die
Ausdrücke „parenterale
Verabreichung" und „parenteral
verabreicht", wie
hier verwendet, bedeuten andere Verabreichungsarten als die enterale
und topische Verabreichung, in der Regel durch Injektion, und schließen ohne
Einschränkung
eine intravenöse,
intramuskuläre,
intraarterielle, intrathekale, intrakapsuläre, intraorbitale, intrakardiale,
intradermale, intraperitoneale, transtracheale, subkutane, subkutikuläre, intraartikuläre, subkapsuläre, subarachnoidale,
intraspinale und intrasternale Injektion und Infusion ein.
-
Die
Ausdrücke „systemische
Verabreichung", „systemisch
verabreicht", „periphere
Verabreichung" und „peripher
verabreicht", wie
hier verwendet, bedeuten eine andere Verabreichung einer Verbindung,
eines Arzneistoffs oder eines anderen Materials als direkt in das
Zentralnervensystem, damit sie/er/es in das System des Patienten
gelangt und somit dem Stoffwechsel und anderen ähnlichen Prozessen ausgesetzt
ist, zum Beispiel eine subkutane Verabreichung.
-
Diese
Verbindungen können
Menschen oder anderen Tieren durch einen beliebigen geeigneten Verabreichungsweg,
einschließlich
oral, nasal, wie zum Beispiel durch ein Spray, rektal, intravaginal,
parenteral, intrazisternal und topisch, wie durch Pulver, Salben
oder Tropfen, einschließlich
bukkal und sublingual, zur Therapie verabreicht werden.
-
Ungeachtet
des gewählten
Verabreichungswegs werden die Verbindungen der vorliegenden Erfindung,
die in einer geeigneten hydratisierten Form verwendet werden können, und/oder
die Arzneimittel der vorliegenden Erfindung in pharmazeutisch verträglichen
Dosierungsformen, wie nachstehend beschrieben, oder durch andere
herkömmliche
Verfahren, die Fachleuten bekannt sind, formuliert.
-
Die
tatsächlichen
Dosierungshöhen
der Wirkstoffe in den Arzneimitteln dieser Erfindung können so
variiert werden, dass eine Menge des Wirkstoffs erhalten wird, die
die gewünschte
therapeutische Antwort für einen
besonderen Patienten, eine besondere Zusammensetzung und eine besondere
Verabreichungsart bewirkt, ohne für den Patienten toxisch zu
sein.
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Die
gewählte
Dosierungshöhe
hängt von
einer Vielzahl von Faktoren ab, einschließlich der Wirksamkeit der verwendeten
besonderen Verbindung der vorliegenden Erfindung oder des Esters,
Salzes oder Amids davon, des Verabreichungswegs, der Verabreichungszeit,
der Ausscheidungsgeschwindigkeit der verwendeten besonderen Verbindung,
der Dauer der Behandlung, anderer Arzneistoffe, Verbindungen und/oder
Materialien, die in Kombination mit dem verwendeten besonderen Hedgehog-Antagonisten
verwendet werden, des Alters, des Geschlechts, des Gewichts, der
Krankheit, der allgemeinen Gesundheit und der vorangegangenen medizinischen
Geschichte des zu behandelnden Patienten und ähnlicher Faktoren, die in den
medizinischen Fachgebieten allgemein bekannt sind.
-
Ein
Arzt oder Tierarzt mit einer normalen Fachkenntnis kann die wirksame
Menge des erforderlichen Arzneimittels leicht bestimmen und verschreiben.
Der Arzt oder Tierarzt kann zum Beispiel mit Dosen der in den Arzneimitteln
verwendeten Verbindungen der Erfindung in Konzentrationen, die niedriger
als die zur Erzielung der gewünschten
therapeutischen Wirkung sind, beginnen und die Dosierung allmählich steigern,
bis die gewünschte
Wirkung erreicht ist.
-
Im
Allgemeinen ist eine geeignete tägliche
Dosis einer Verbindung der Erfindung die Menge der Verbindung, die
die niedrigste Dosis ist, um eine therapeutische Wirkung zu erzeugen.
Eine solche wirksame Dosis hängt
im Allgemeinen von den vorstehend beschriebenen Faktoren ab. Im
Allgemeinen liegen intravenöse, intrazerebroventrikuläre und subkutane
Dosen der Verbindungen dieser Erfindung für einen Patienten im Bereich
von etwa 0,0001 bis etwa 100 mg pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag.
-
Falls
gewünscht,
kann die wirksame tägliche
Dosis des Wirkstoffs als zwei, drei, vier, fünf, sechs oder mehr Subdosen
verabreicht werden, die in geeigneten Zeitabständen den ganzen Tag, gegebenenfalls
in Einheitsdosierungsformen, getrennt verabreicht werden.
-
Der
Begriff „Behandlung" soll auch die Prophylaxe,
Therapie und Heilung umfassen.
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Der
Patient, der die Behandlung erhält,
ist ein beliebiges Tier, das sie benötigt, einschließlich Primaten, im
besonderen Menschen, und andere Tiere, wie Pferde, Rinder, Schweine
und Schafe, und Gefügel
und Haustiere im Allgemeinen.
-
Die
Verbindung der Erfindung kann als solche oder in Gemischen mit pharmazeutisch
verträglichen und/oder
sterilen Trägern
verabreicht werden und kann auch in Verbindung mit anderen antimikrobiellen
Mitteln, wie Penicillinen, Cephalosporinen, Aminoglykosiden und
Glykopeptiden, verabreicht werden. Eine gemeinsame Therapie schließt somit
die aufeinanderfolgende, gleichzeitige und getrennte Verabreichung
des Wirkstoff auf eine Art und Weise ein, dass die therapeutischen
Wirkungen des zuerst verabreichten Wirkstoffs nicht ganz verschwunden
sind, wenn der nachfolgende Wirkstoff verabreicht wird.
-
V. Arzneimittel
-
Obwohl
es möglich
ist, eine in der vorliegenden Erfindung beschriebene Verbindung
allein zu verabreichen, wird die Verbindung bevorzugt als Arzneimittelformulierung
(Zusammensetzung) verabreicht. Die in der Erfindung beschriebenen
Hedgehog-Antagonisten können
für die
Verabreichung auf einem beliebigen geeigneten Weg zur Verwendung
in der Human- oder Tiermedizin formuliert werden. In bestimmten
Ausführungsformen
kann die in der Arzneimittelzubereitung enthaltene Verbindung selbst
wirksam sein oder kann eine Prodrug sein, die z.B. in einem physiologischen
Umfeld in einen Wirkstoff umgewandelt werden kann.
-
Somit
stellt eine andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung pharmazeutisch verträgliche Zusammensetzungen, umfassend
eine therapeutisch wirksame Menge einer oder mehrerer der vorstehend
beschriebenen Verbindungen, die zusammen mit einem oder mehreren
pharmazeutisch verträglichen
Trägern (Zusätzen) und/oder
Verdünnungsmitteln
formuliert wurden, bereit. Wie nachstehend ausführlich beschrieben, können die
Arzneimittel der vorliegenden Erfindung für die Verabreichung in fester
oder flüssiger
Form speziell formuliert werden, einschließlich der, die den Folgenden
angepasst wurden: (1) orale Verabreichung, zum Beispiel Arzneitränke (wässrige oder
nicht-wässrige
Lösungen
oder Suspensionen), Tabletten, Boli, Pulver, Granulatkörner und
Pasten zum Auftragen auf die Zunge; (2) parenterale Verabreichung,
zum Beispiel durch subkutane, intramuskuläre oder intravenöse Injektion
als zum Beispiel eine sterile Lösung
oder Suspension; (3) topische Anwendung, zum Beispiel als Creme,
Salbe oder Spray, die/das auf die Haut aufgetragen wird; oder (4)
intravaginal oder intrarektal, zum Beispiel als ein Pessar, eine
Creme oder ein Schaum. In bestimmten Ausführungsformen können jedoch
die vorliegenden Verbindungen einfach in sterilem Wasser gelöst oder
suspendiert werden. In bestimmten Ausführungsformen ist die Arzneimittelzubereitung
nicht-pyrogen, d.h. sie erhöht die
Körpertemperatur
eines Patienten nicht.
-
Der
Ausdruck „therapeutisch
wirksame Menge",
wie hier verwendet, bedeutet die Menge einer Verbindung, eines Materials
oder einer Zusammensetzung, umfassend eine Verbindung der vorliegenden
Erfindung, die durch die Überwindung
von Ptc-Funktionsverlust, Hedgehog-Funktionszunahme oder Smoothened-Funktionszunahme
eine gewisse gewünschte
therapeutische Wirkung in mindestens einer Subpopulation von Zellen
in einem Tier erzeugt und dadurch mit einem vernünftigen Nutzen/Risiko-Verhältnis, das
auf eine beliebige medizinische Behandlung anwendbar ist, die biologischen
Folgen dieses Wegs in den behandelten Zellen blockiert.
-
Der
Ausdruck „pharmazeutisch
verträglich" wird hier verwendet,
um die Verbindungen, Materialien, Zusammensetzungen und/oder Dosierungsformen
zu bezeichnen, die innerhalb des Umfangs einer vernünftigen
medizinischen Beurteilung zur Verwendung im Kontakt mit den Geweben
von Menschen und Tieren ohne eine übermäßige Toxizität, Reizung,
allergische Reaktion oder ein anderes Problem oder eine andere Komplikation
entsprechend einem vernünftigen
Nutzen/Risiko-Verhältnis
geeignet sind.
-
Der
Ausdruck „pharmazeutisch
verträglicher
Träger", wie hier verwendet,
bedeutet ein pharmazeutisch verträgliches Material, eine pharmazeutisch
verträgliche
Zusammensetzung oder einen pharmazeutisch verträglichen Träger, wie einen flüssigen oder
festen Füllstoff,
ein Verdünnungsmittel,
einen Exzipienten, ein Lösungsmittel
oder ein Einkapselungsmaterial, der/das an der Übertragung oder dem Transport
der vorliegenden Antagonisten von einem Organ oder einem Teil des
Körpers
zu einem anderen Organ oder Teil des Körpers beteiligt ist. Jeder
Träger
muss in der Hinsicht „verträglich" sein, als er mit
den anderen Bestandteilen der Formulierung kompatibel und für den Patienten
nicht schädlich
ist. Einige Beispiele von Materialien, die als pharmazeutisch verträgliche Träger dienen
können,
schließen
ein: (1) Zucker, wie Lactose, Glucose und Saccharose; (2) Stärken, wie
Maisstärke
und Kartoffelstärke;
(3) Cellulose und ihre Derivate, wie Natriumcarboxymethylcellulose,
Ethylcellulose und Celluloseacetat; (4) pulverisierten Tragant;
(5) Malz; (6) Gelatine; (7) Talk; (8) Exzipienten, wie Kakaobutter
und Suppositoriumswachse; (9) Öle,
wie Erdnussöl,
Baumwollsamenöl,
Safloröl, Sesamöl, Olivenöl, Maiskeimöl und Sojabohnenöl; (10)
Glykole, wie Propylenglykol; (11) Polyole, wie Glycerin, Sorbit,
Mannit und Polyethylenglykol; (12) Ester, wie Ethyloleat und Ethyllaurat;
(13) Agar; (14) Puffersubstanzen, wie Magnesiumhydroxid und Aluminiumhydroxid;
(15) Alginsäure;
(16) pyrogenfreies Wasser; (17) isotone Kochsalzlösung; (18)
Ringerlösung;
(19) Ethylalkohol; (20) Phosphatpufferlösungen und (21) andere nichttoxische,
kompatible Substanzen, die in Arzneimittelformulierungen verwendet
werden.
-
Wie
vorstehend aufgezeigt, können
bestimmte Ausführungsformen
der vorliegenden Hedgehog-Antagonisten
eine basische funktionelle Gruppe, wie Amino oder Alkylamino, enthalten,
und können
somit mit pharmazeutisch verträglichen
Säuren
pharmazeutisch verträgliche
Salze bilden. Der Begriff „pharmazeutisch verträgliche Salze" bezieht sich in
dieser Hinsicht auf die verhältnismäßig nicht-toxischen,
anorganischen und organischen Säureadditionssalze
von Verbindungen der vorliegenden Erfindung. Diese Salze können während der
Endisolierung und Reinigung der Verbindungen der Erfindung in situ
hergestellt werden oder durch getrennte Umsetzung einer gereinigten
Verbindung der Erfindung in Form ihrer freien Base mit einer geeigneten
organischen oder anorganischen Säure
und Isolierung des so gebildeten Salzes hergestellt werden. Repräsentative
Salze schließen
die Hydrobromid-, Hydrochlorid-, Sulfat-, Hydrogensulfat-, Phosphat-,
Nitrat-, Acetat-, Valerat-, Oleat-, Palmitat-, Stearat-, Laurat-,
Benzoat-, Lactat-, Phosphat-, Tosylat-, Citrat-, Maleat-, Fumarat-,
Succinat-, Tartrat-, Naphthylat-, Mesylat-, Glucoheptanoat-, Lactobionat-
und Laurylsulfonatsalze und dergleichen ein. (Siehe zum Beispiel
Berge et al. (1977) „Pharmaceutical
Salts", J. Pharm.
Sci. 66: 1-19).
-
Die
pharmazeutisch verträglichen
Salze der vorliegenden Verbindungen schließen die herkömmlichen nicht-toxischen
Salze oder quartären
Ammoniumsalze der Verbindungen, z.B. aus nicht-toxischen, organischen
oder anorganischen Säuren,
ein. Diese herkömmlichen
nichttoxischen Salze schließen
zum Beispiel die von anorganischen Säuren, wie Salz-, Bromwasserstoff-,
Schwefel-, Sulfamin-, Phosphor-, Salpetersäure und dergleichen, abgeleiteten
und die aus organischen Säuren,
wie Essig-, Propion-, Bernstein-, Glykol-, Stearin-, Milch-, Äpfel-, Wein-,
Citronen-, Ascorbin-, Palmitin-, Malein-, Hydroxymalein-, Phenylessig-,
Glutamin-, Benzoe-, Salicyl-, Sulfanil-, 2-Acetoxybenzoe-, Fumar-,
Toluolsulfon-, Methansulfon-, Ethandisulfon-, Oxal-, Isothionsäure und
dergleichen, hergestellten Salze ein.
-
In
anderen Fällen
können
die Verbindungen der vorliegenden Erfindung eine oder mehrere saure
funktionelle Gruppen enthalten und können somit mit pharmazeutisch
verträglichen
Basen pharmazeutisch verträgliche
Salze bilden. Der Begriff „pharmazeutisch
verträgliche
Salze" bezieht sich
in diesen Fällen
auf die verhältnismäßig nicht-toxischen,
anorganischen und organischen Basenadditionssalze von Verbindungen
der vorliegenden Erfindung. Diese Salze können während der Endisolierung und
Reinigung der Verbindungen desgleichen in situ hergestellt werden
oder durch getrennte Umsetzung der gereinigten Verbindung in Form
ihrer freien Säure
mit einer geeigneten Base, wie dem Hydroxid, Carbonat oder Hydrogencarbonat
eines pharmazeutisch verträglichen
Metallkations, mit Ammoniak oder mit einem pharmazeutisch verträglichen
organischen, primären,
sekundären
oder tertiären
Amin hergestellt werden. Repräsentative
Alkali- oder Erdalkalimetallsalze schließen die Lithium-, Natrium-,
Kalium-, Calcium-, Magnesium- und Aluminiumsalze und dergleichen
ein. Repräsentative
organische Amine, die zur Bildung von Basenadditionssalzen verwendbar
sind, schließen
Ethylamin, Diethylamin, Ethylendiamin, Ethanolamin, Diethanolamin,
Piperazin und dergleichen ein. (Siehe zum Beispiel Berge et al.,
supra).
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Die
Netzmittel, Emulgatoren und Gleitmittel, wie Natriumlaurylsulfat
und Magnesiumstearat, sowie Farbmittel, Trennmittel, Überzugsmittel,
Süßungsmittel,
Geschmacksstoffe und Parfümierungsmittel,
Konservierungsmittel und Antioxidationsmittel können ebenfalls in den Zusammensetzungen
vorhanden sein.
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Beispiele
von pharmazeutisch verträglichen
Antioxidationsmitteln schließen
ein: (1) wasserlösliche Antioxidationsmittel,
wie Ascorbinsäure,
Cysteinhydrochlorid, Natriumhydrogensulfat, Natriummetabisulfit,
Natriumsulfat und dergleichen; (2) öllösliche Antioxidationsmittel,
wie Ascorbylpalmitat, butyliertes Hydroxyanisol (BHA), butyliertes
Hydroxytoluol (BHT), Lecithin, Propylgallat, α-Tocopherol und dergleichen;
und (3) Metallchelatbildner, wie Citronensäure, Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA),
Sorbit, Weinsäure,
Phosphorsäure und
dergleichen.
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Formulierungen
der vorliegenden Erfindung schließen die zur oralen, nasalen,
topischen (einschließlich
bukkaler und sublingualer), rektalen, vaginalen und/oder parenteralen
Verabreichung geeigneten ein. Die Formulierungen können geeigneterweise
in einer Einheitsdosierungsform dargereicht werden und können durch
beliebige Verfahren, die in dem Fachgebiet der Pharmazie allgemein
bekannt sind, hergestellt werden. Die Menge des Wirkstoffs, die
mit einem Trägermaterial
kombiniert werden kann, um eine einzeldosierte Arzneiform herzustellen,
variiert abhängig
von dem behandelten Wirt und der besonderen Verabreichungsart. Die Menge
des Wirkstoffs, die mit einem Trägermaterial
kombiniert werden kann, um eine einzeldosierte Arzneiform herzustellen,
ist im Allgemeinen die Menge der Verbindung, die eine therapeutische
Wirkung erzeugt. Im Allgemeinen liegt diese Menge, bezogen auf 100
%, im Bereich von etwa 1 % bis etwa 99 % des Wirkstoffs, bevorzugt
von etwa 5 % bis etwa 70 % und am meisten bevorzugt von etwa 10
% bis etwa 30 %.
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Herstellungsverfahren
dieser Formulierungen oder Zusammensetzungen schließen den
Schritt der Vereinigung einer Verbindung der vorliegenden Erfindung
mit dem Träger
und gegebenenfalls einem oder mehreren Hilfsbestandteilen ein. Im
Allgemeinen werden die Formulierungen hergestellt, indem eine Verbindung
der vorliegenden Erfindung mit flüssigen Trägern oder fein verteilten festen
Trägern
oder beiden gleichmäßig und
gründlich
vereinigt wird und dann, wenn nötig,
das Produkt geformt wird.
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Formulierungen
der Erfindung, die zur oralen Verabreichung geeignet sind, können in
Form von Kapseln, Cachets, Pillen, Tabletten, Pastillen (unter Verwendung
einer schmackhaften Basis, in der Regel Saccharose und Gummi arabicum
oder Tragant), Pulvern, Granulatkörnern oder als eine Lösung oder
eine Suspension in einer wässrigen
oder nicht-wässrigen
Flüssigkeit
oder als eine flüssige Öl-in-Wasser-
oder Wasser-in-Öl-Emulsion
oder als ein Elixier oder Sirup oder als Pastillen (unter Verwendung
einer inerten Basis, wie Gelatine und Glycerin oder Saccharose und
Gummi arabicum) und/oder als Mundwasser und dergleichen vorliegen,
die jeweils eine vorher festgelegte Menge einer Verbindung der vorliegenden
Erfindung als Wirkstoff enthalten. Eine Verbindung der vorliegenden
Erfindung kann auch als Bolus, Electuarium oder Paste verabreicht
werden.
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In
festen Dosierungsformen der Erfindung zur oralen Verabreichung (Kapseln,
Tabletten, Pillen, Dragees, Pulver, Granulatkörner und dergleichen) wird
der Wirkstoff mit einem oder mehreren pharmazeutisch verträglichen
Trägern,
wie Natriumcitrat oder Dicalciumphosphat, und/oder einem beliebigen
der Folgenden gemischt: (1) Füllstoffe
oder Streckmittel, wie Stärken,
Lactose, Saccharose, Glucose, Mannit und/oder Kieselsäure; (2)
Bindemittel, wie zum Beispiel Carboxymethylcellulose, Alginate,
Gelatine, Polyvinylpyrrolidon, Saccharose und/oder Gummi arabicum;
(3) Feuchthaltemittel, wie Glycerin; (4) Sprengmittel, wie Agar-Agar, Calciumcarbonat,
Kartoffel- oder Tapiokastärke,
Alginsäure,
bestimmte Silikate und Natriumcarbonat; (5) Lösungsverzögerer, wie Paraffin; (6) Absorptionsbeschleuniger,
wie quartäre
Ammoniumverbindungen; (7) Netzmittel, wie zum Beispiel Cetylalkohol
und Glycerinmonostearat; (8) Absorptionsmittel, wie Kaolin und Bentonitton;
(9) Gleitmittel, wie Talk, Calciumstearat, Magnesiumstearat, feste
Polyethylenglykole, Natriumlaurylsulfat und Gemische davon; und
(10) Farbmittel. Im Fall von Kapseln, Tabletten und Pillen können die
Arzneimittel auch Puffersubstanzen umfassen. Feste Zusammensetzungen
eines ähnlichen
Typs können
ebenfalls als Füllstoffe
in gefüllten
Weich- und Hartgelatinekapseln unter Verwendung von solchen Exzipienten,
wie Lactose oder Milchzucker, sowie Polyethylenglykolen mit hohem
Molekulargewicht und dergleichen verwendet werden.
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Eine
Tablette kann durch Pressen oder Formpressen, gegebenenfalls mit
einem oder mehreren Hilfsbestandteilen, hergestellt werden. Gepresste
Tabletten können
unter Verwendung eines Bindemittels (zum Beispiel Gelatine oder
Hydroxypropylmethylcellulose), Gleitmittels, inerten Verdünnungsmittels,
Konservierungsmittels, Sprengmittels (zum Beispiel Natriumstärkeglykolat
oder vernetzte Natriumcarboxymethylcellulose), oberflächenaktiven
Mittels oder Dispergiermittels hergestellt werden. Formgepresste
Tabletten können durch
Formpressen eines Gemisches der pulverisierten Verbindung, die mit
einem inerten, flüssigen
Verdünnungsmittel
angefeuchtet wurde, in einer geeigneten Maschine hergestellt werden.
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Die
Tabletten und anderen festen Dosierungsformen der Arzneimittel der
vorliegenden Erfindung, wie Dragees, Kapseln, Pillen und Granulatkörner, können gegebenenfalls
eingekerbt oder mit Überzügen und
Hüllen,
wie magensaftresistenten Überzügen und
anderen Überzügen, die
in dem Fachgebiet pharmazeutischer Formulierungen allgemein bekannt
sind, hergestellt werden. Sie können
auch so formuliert werden, dass eine langsame oder gesteuerte Freisetzung
des Wirkstoffs darin bereitgestellt wird, indem zum Beispiel Hydroxypropylmethylcellulose
in unterschiedlichen Anteilen, um das gewünschte Freisetzungsprofil bereitzustellen, andere
Polymermatrizen, Liposomen und/oder Mikrokügelchen verwendet werden. Sie
können
zum Beispiel durch Filtration durch ein Bakterienrückhaltefilter
oder durch Einbringen von Sterilisierungsmitteln in Form von sterilen,
festen Zusammensetzungen, die kurz vor der Verwendung in sterilem
Wasser oder irgendeinem anderen sterilen, injizierbaren Medium gelöst werden
können,
sterilisiert werden. Diese Zusammensetzungen können auch gegebenenfalls Trübungsmittel
enthalten und können
eine Zusammensetzung derart aufweisen, dass sie den/die Wirkstoff/e
nur oder vorzugsweise in einem bestimmten Teil des Gastrointestinaltrakts,
gegebenenfalls auf eine verzögerte
Art und Weise, freisetzen. Beispiele von Einbettungszusammensetzungen,
die verwendet werden können,
schließen
polymere Substanzen und Wachse ein. Der Wirkstoff kann auch, falls geeignet,
in mikroverkapselter Form mit einem oder mehreren der vorstehend
beschriebenen Exzipienten vorliegen.
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Flüssige Dosierungsformen
zur oralen Verabreichung der Verbindungen der Erfindung schließen pharmazeutisch
verträgliche
Emulsionen, Mikroemulsionen, Lösungen,
Suspensionen, Sirupe und Elixiere ein. Zusätzlich zum Wirkstoff können die
flüssigen
Dosierungsformen inerte Verdünnungsmittel,
die gewöhnlich
in dem Fachgebiet verwendet werden, wie zum Beispiel Wasser oder
andere Lösungsmittel,
Lösungsvermittler und
Emulgatoren, wie Ethylallcohol, Isopropylalkohol, Ethylcarbonat,
Ethylacetat, Benzylalkohol, Benzylbenzoat, Propylenglykol, 1,3-Butylenglykol, Öle (im besonderen
Baumwollsamen-, Erdnuss-, Maiskeim-, Keim-, Oliven-, Rizinus- und
Sesamöl),
Glycerin, Tetrahydrofurylalkohol, Polyethylenglykole und Sorbitanfettsäureester
und Gemische davon, enthalten.
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Neben
inerten Verdünnungsmitteln
können
die oralen Zusammensetzungen auch Hilfsstoffe, wie Netzmittel, Emulgier-
und Suspendiermittel, Süßungsmittel,
Geschmacksstoffe, Farbmittel, Parfümierungsmittel und Konservierungsmittel,
einschließen.
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Suspensionen
können
zusätzlich
zu den Wirkstoffen Suspendiermittel, wie zum Beispiel ethoxylierte Isostearylalkohole,
Polyoxyethylensorbit und Sorbitanester, mikrokristalline Cellulose,
Aluminiummetahydroxid, Bentonit, Agar-Agar und Tragant, und Gemische
davon enthalten.
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Es
ist bekannt, dass Sterole, wie Cholesterin, mit Cyclodextrinen Komplexe
bilden. Somit kann in bevorzugten Ausführugsformen, der Inhibitor,
wenn er ein steroidales Alkaloid ist, mit Cyclodextrinen, wie α-, β- und γ-Cyclodextrin,
Dimethyl-β-cyclodextrin
und 2-Hydroxypropyl-β-cyclodextrin,
formuliert werden.
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Formulierungen
der Arzneimittel der Erfindung zur rektalen oder vaginalen Verabreichung
können
als Suppositorium dargereicht werden, das durch Mischen einer oder
mehrerer Verbindungen der Erfindung mit einem oder mehreren geeigneten
nicht-reizenden Exzipienten oder Trägern, umfassend zum Beispiel
Kakaobutter, Polyethylenglykol, ein Suppositoriumswachs oder ein
Salicylat, hergestellt werden kann und das bei Raumtemperatur fest
ist, jedoch bei Körpertemperatur
flüssig
ist und daher im Rektum oder in der Vaginalhöhle schmilzt und den aktiven
Hedgehog-Antagonisten freisetzt.
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Formulierungen
der vorliegenden Erfindung, die zur vaginalen Verabreichung geeignet
sind, schließen auch
Pessare, Tampons, Cremes, Gele, Pasten, Schäume oder Sprayformulierungen
ein, die solche Träger enthalten,
von denen in dem Fachgebiet bekannt ist, dass sie geeignet sind.
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Dosierungsformen
zur topischen oder transdermalen Verabreichung einer Verbindung
dieser Erfindung schließen
Pulver, Sprays, Salben, Pasten, Cremes, Lotionen, Gele, Lösungen,
Pflaster und Inhalationsmittel ein. Der Wirkstoff kann unter sterilen
Bedingungen mit einem pharmazeutisch verträglichen Träger und mit beliebigen Konservierungsmitteln,
Puffern oder Treibmitteln, die erforderlich sein können, gemischt
werden.
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Die
Salben, Pasten, Cremes und Gele können zusätzlich zu einem Wirkstoff dieser
Erfindung Exzipienten, wie tierische und pflanzliche Fette, Öle, Wachse,
Paraffine, Stärke,
Tragant, Cellulosederivate, Polyethylenglykole, Silikone, Bentonite,
Kieselsäure,
Talk und Zinkoxid oder Gemische davon, enthalten.
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Pulver
und Sprays können
zusätzlich
zu einer Verbindung dieser Erfindung Exzipienten, wie Lactose, Talk,
Kieselsäure,
Aluminiumhydroxid, Calciumsilikate und Polyamidpulver oder Gemische
dieser Substanzen, enthalten. Sprays können zusätzlich gebräuchliche Treibmittel, wie Chlorfluorkohlenwasserstoffe
und flüchtige,
unsubstituierte Kohlenwasserstoffe, wie Butan und Propan, enthalten.
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Transdermale
Pflaster weisen den zusätzlichen
Vorteil der Bereitstellung einer gesteuerten Abgabe einer Verbindung
der vorliegenden Erfindung an den Körper auf. Solche Dosierungsformen
können
durch Lösen oder
Dispergieren der Hedgehog-Antagonisten in dem geeigneten Medium
hergestellt werden. Absorptionsverstärker können ebenfalls verwendet werden,
um den Fluss der Hedgehog-Antagonisten über die Haut zu erhöhen. Die
Geschwindigkeit eines solchen Flusses kann gesteuert werden, indem
entweder eine geschwindigkeitssteuernde Membran bereitgestellt wird
oder die Verbindung in einer Polymermatrix oder einem Gel dispergiert
wird.
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Es
ist ebenfalls beabsichtigt, dass ophthalmische Formulierungen, Augensalben,
Pulver, Lösungen und
dergleichen innerhalb des Umfangs dieser Erfindung liegen.
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Arzneimittel
dieser Erfindung, die zur parenteralen Verabreichung geeignet sind,
umfassen eine oder mehrere Verbindungen der Erfindung in Kombination
mit einer oder mehreren pharmazeutisch verträglichen, sterilen, isotonen,
wässrigen
oder nicht-wässrigen
Lösungen,
Dispersionen, Suspensionen oder Emulsionen oder sterilen Pulvern,
die kurz vor der Verwendung in sterilen, injizierbaren Lösungen oder
Dispersionen, die Antioxidationsmittel, Puffer, Bakteriostatika,
gelöste
Stoffe, die die Formulierung mit dem Blut des beabsichtigten Empfängers isoton
machen, oder Suspendier- oder Verdickungsmittel enthalten können, rekonstituiert
werden können.
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Beispiele
geeigneter wässriger
und nicht-wässriger
Träger,
die in den Arzneimitteln der Erfindung verwendet werden können, schließen Wasser,
Ethanol, Polyole (wie Glycerin, Propylenglykol, Polyethylenglykol und
dergleichen) und geeignete Gemische davon, pflanzliche Öle, wie
Olivenöl,
und injizierbare organische Ester, wie Ethyloleat, ein. Eine geeignete
Fließfähigkeit
kann zum Beispiel durch die Verwendung von Überzugsmaterialien, wie Lecithin,
durch die Aufrechterhaltung der erforderlichen Teilchengröße im Fall
von Dispersionen und durch die Verwendung von oberflächenaktiven
Mitteln aufrechterhalten werden.
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Diese
Zusammensetzungen können
auch Hilfsstoffe, wie Konservierungsmittel, Netzmittel, Emulgiermittel
und Dispergiermittel, enthalten. Eine Vorbeugung gegen die Wirkung
von Mikroorganismen kann durch den Einschluss verschiedener antibakterieller
und antifungaler Mittel, zum Beispiel Paraben, Chlorbutanol, Phenolsorbinsäure und
dergleichen, sichergestellt werden. Es kann auch wünschenswert
sein, isotone Mittel, wie Zucker, Natriumchlorid und dergleichen,
in den Zusammensetzungen einzuschließen. Zusätzlich kann durch den Einschluss
von Mitteln, die die Absorption verzögern, wie Aluminiummonostearat
und Gelatine, eine verlängern
Absorption der injizierbaren pharmazeutischen Form bewirkt werden.
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In
einigen Fällen
ist es wünschenswert,
die Absorption des Arzneistoffs aus einer subkutanen oder intramuskulären Injektion
zu verlangsamen, um die Wirkung eines Arzneistoffs zu verlängern. Dies
kann durch die Verwendung einer flüssigen Suspension eines kristallinen
oder amorphen Materials, das eine geringe Wasserlöslichkeit
aufweist, erreicht werden. Die Absorptionsgeschwindigkeit des Arzneistoffs
hängt dann
von seiner Auflösungsgeschwindigkeit
ab, die wiederum von der Kristallgröße und kristallinen Form abhängen kann. In
einer anderen Ausführungsform
wird die verzögern
Absorption einer parenteral verabreichten Arzneistoffform durch
Lösen oder
Suspendieren des Arzneistoffs in einem Ölträger erreicht.
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Injizierbare
Depotformen werden durch die Bildung von Mikroverkapselungsmatrizen
der vorliegenden Verbindungen in biologisch abbaubaren Polymeren,
wie Polylactid-Polyglykolid, hergestellt. Abhängig von dem Verhältnis von
Arzneistoff zu Polymer und der Art des verwendeten besonderen Polymers
kann die Geschwindigkeit der Arzneistofffreisetzung gesteuert werden.
Beispiele anderer biologisch abbaubarer Polymere schließen Poly(orthoester)
und Poly(anhydride) ein. Injizierbare Depotformulierungen werden
auch durch den Einschluss des Arzneistoffs in Liposomen oder Mikroemulsionen,
die mit dem Körpergewebe
kompatibel sind, hergestellt.
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Wenn
die Verbindungen der vorliegenden Erfindung als Arzneistoffe an
Menschen und Tiere verabreicht werden, können sie als solche oder als
ein Arzneimittel, das zum Beispiel 0,1 bis 99,5 % (stärker bevorzugt
0,5 bis 90 %) des Wirkstoffs in Kombination mit einem pharmazeutisch
veträglichen
Träger
enthält,
verabreicht werden.
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Die
Zugabe des Wirkstoffs der Erfindung zu Tierfutter erfolgt bevorzugt
durch die Herstellung einer geeigneten Futtervormischung, die den
Wirkstoff in einer wirksamen Menge enthält, und das Einbringen der
Vormischung in die vollständige
Ration.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann ein Zwischenkonzentrat oder eine Futterergänzung, das/die den Wirkstoff
enthält,
in das Futter gemischt werden. Die Art und Weise, wie solche Futtervormischungen
und vollständigen
Rationen hergestellt und verabreicht werden können, ist in Nachschlagewerken
(wie „Applied Animal
Nutrition", W. H.
Freedman and CO., San Francisco, U.S.A., 1969 oder „Livestock
Feeds and Feeding", O-
und B-Bücher,
Corvallis, Ore., U.S.A., 1977) beschrieben.
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VI. Syntheseschemata
und Identifizierung aktiver Antagonisten
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Die
vorliegenden steroidalen Alkaloide und Vertreter davon können unter
Verwendung der Kreuzkupplungsverfahren von Suzuki, Stille und dergleichen
leicht hergestellt werden. Diese Kupplungsreaktionen werden unter
relativ milden Bedingungen durchgeführt und tolerieren einen breiten
Bereich an „Spektator"funktionalität.
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a. Kombinatorische Bibliotheken
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung, besonders Bibliotheken
von Varianten, die verschiedene repräsentative Klassen von Substituenten
aufweisen, sind durch kombinatorische Chemie und andere parallele
Syntheseschemata zugänglich
(siehe zum Beispiel PCT WO 94/08051). Das Ergebnis ist, dass große Bibliotheken
verwandter Verbindungen, z.B. eine vielseitige Bibliothek der vorstehend
dargestellten Verbindungen, in Tests mit einem hohen Durchsatz schnell
durchmustert werden können,
um mögliche
Leitverbindungen von Hedgehog-Antagonisten
zu identifizieren sowie die Spezifität, Toxizität und/oder das zytotoxischkinetische
Profil einer Leitverbindung zu verbessern. Tests der biologischen
Aktivität
von Ptc, Hedgehog oder Smoothened, wie sie unter Verwendung von
Zellen mit entweder Ptc-Funktionsverlust,
Hedgehog-Funktionszunahme oder Smoothened-Funktionszunahme entwickelt
werden können,
können
beispielsweise verwendet werden, um eine Bibliothek der vorliegenden
Verbindungen auf die mit einer Agonistenwirksamkeit gegenüber Ptc
oder einer Antagonistenwirksamkeit gegenüber Hedgehog oder Smoothened
zu durchmustern.
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Nur
zur Veranschaulichung, eine kombinatorische Bibliothek für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung ist ein Gemisch aus chemisch verwandten
Verbindungen, die zusammen auf eine gewünschte Eigenschaft durchmustert
werden können.
Die Herstellung vieler verwandter Verbindungen in einer einzigen
Reaktion verringert und vereinfacht die Zahl von Durchmusterungsverfahren,
die durchgeführt
werden müssen,
beträchtlich.
Eine Durchmusterung auf die geeigneten physikalischen Eigenschaften
kann durch herkömmliche Verfahren
durchgeführt
werden.
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Die
Mannigfaltigkeit in der Bibliothek kann in einer Vielzahl von verschiedenen
Graden erzeugt werden. Die in den kombinatorischen Reaktionen verwendeten
Arylsubstratreste können
sich beispielsweise bezüglich
der Arylkerneinheit unterscheiden, z.B. eine Vielseitigkeit bezüglich der
Ringstruktur aufweisen, und/oder können hinsichtlich der anderen
Substituenten variiert werden.
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Eine
Vielzahl von Verfahren ist in dem Fachgebiet zur Erzeugung kombinatorischer
Bibliotheken von kleinen, organischen Molekülen, wie den vorliegenden Hedgehog-Antagonisten, verfügbar. Siehe
zum Beispiel Blondelle et al. (1995) Trends Anal. Chem. 14: 83;
die U.S.-Patente 5,359,115 und 5,362,899 von Affymax; das U.S.-Patent
5,288,514 von Ellman; die PCT-Veröffentlichung WO 94/08051 von
Still et al.; die U.S.-Patente 5,736,412 und 5,712,171 von ArQule;
Chen et al. (1994) JACS 116: 2661; Kerr et al. (1993) JACS 115:
252; die PCT-Veröffentlichungen
WO 92/10092, WO 93/09668 und WO 91/07087; und die PCT-Veröffentlichung WO
93/20242 von Lemer et al. Folglich kann eine Vielzahl von Bibliotheken
in der Größenordnung
von etwa 100 bis 1000000 oder mehr Diversomeren der vorliegenden
Hedgehog-Antagonisten hergestellt und auf eine besondere Aktivität oder Eigenschaft
durchmustert werden.
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In
einer beispielhaften Ausführungsform
kann eine Bibliothek in Frage kommender Diversomere von Hedgehog-Antagonisten
unter Verwendung eines Schemas, das den in der PCT-Veröffentlichung
WO 94/08051 von Still et al. beschriebenen Verfahren angepasst wurde,
hergestellt werden, indem sie z.B. durch eine hydrolysierbare oder
photolysierbare Gruppe, die sich gegebenenfalls an einer der Positionen
der in Frage kommenden Antagonisten oder eines Substituenten einer
Synthesezwischenverbindung befindet, an ein Polymerkügelchen
gebunden werden. Gemäß dem Verfahren
von Still et al. wird die Bibliothek auf einem Satz von Kügelchen
hergestellt, wobei jedes Kügelchen
einen Satz von Markierungen einschließt, die das besondere Diversomer
auf diesem Kügelchen
identifizieren. Die Bibliothek auf den Kügelchen kann dann mit Zellen mit
Ptc-Funktionsverlust, Hedgehog-Funktionszunahme oder Smoothened-Funktionszunahme,
für die
ein Hedgehog-Antagonist gesucht wird, „plattiert" werden. Die Diversomere können z.B.
durch Hydrolyse von dem Kügelchen
freigesetzt werden.
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Die
Strukturen der Verbindungen, die in der vorliegenden Erfindung verwendbar
sind, eignen sich selbst ohne weiteres für eine wirksame Synthese. Die
Art der Strukturen, wie sie durch die Formeln I bis IV allgemein
beschrieben wurden, ermöglicht
den Aufbau solcher Verbindungen unter Verwendung einer gewissen
Kombination der R1-, R2-,
R3- und R4-Einheit,
wie vorstehend aufgezeigt. Diese Untereinheiten können zum Beispiel
durch allgemein bekannte Acylierungs- oder Alkylierungsreaktionen an den
Ringkern gebunden werden. Die große Mehrheit solcher Reaktionen,
einschließlich
der in den 11, 12, 15 und 16 dargestellten,
ist sowohl äußerst mild
als auch äußerst zuverlässig und
ist somit für
eine kombinatorische Chemie perfekt geeignet. Die einfache Art eines
solchen kombinatorischen Verfahrens für die Erzeugung einer Bibliothek
von Testverbindungen wird in dem nachstehenden beispielhaften Schema
offensichtlich (P = Schutzgruppe), wobei die verschiedenen Gruppen
einer Verbindung gemäß den vorstehenden
Formeln kombinatorisch verbunden werden (z.B. unter Verwendung eines
der vorstehend beschriebenen Verfahren). Eine noch größere Mannigfaltigkeit
kann zum Beispiel unter Verwendung einer Reihe von reaktiven Funktionalitäten, wenn
eine Untereinheit angefügt
wird, z.B. unter Verwendung einer Reihe von R-L-C(O)Cl, PO-Ar-L-NCO, PO-Ar-L-SO2Cl etc., wenn eine R1-Untereinheit
angefügt
wird, erreicht werden.
-
-
Viele
Variationen des vorstehenden Wegs und verwandter Wege ermöglichen
die Synthese sehr mannigfaltiger Verbindungsbibliotheken, die als
Inhibitoren der Hedgehog-Funktion untersucht werden können.
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Eine
Reihe von Verbindungen, die mit den hier offenbarten allgemeinen
Strukturen übereinstimmen, wurde
hergestellt und auf die biologische Wirksamkeit untersucht (siehe
unten). Eine geeignete Kernstruktur kann, wie in dem nachstehenden
Schema zusammengefasst, leicht aus im Handel erhältlichem trans-4-Hydroxy-L-prolin
hergestellt werden:
-
trans-4-Hydroxy-L-prolinmethylesterhydrochlorid:
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Acetylchlorid
(249 ml, 3,47 mol) wurde unter Rühren
und Kühlen,
um die Temperatur unter 30°C
zu halten, tropfenweise zu Methanol (2090 ml) gegeben. Nach der
vollständigen
Zugabe wurde vor der Zugabe von trans-4-Hydroxy-L-prolin (325 g,
2,48 mol) als Feststoff zusätzliche 60
min weiter gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde 24 h unter Rückfluss erhitzt, auf 0°C abgekühlt, und
tert-Butylmethylether (TBME, 5220 ml) wurde während 30 min langsam zugegeben.
Der gefällte
Feststoff wurde auf einem Filter aufgenommen und mit eiskaltem TBME
(2 × 1
l) gewaschen. Das Produkt wurde bei 40°C über Nacht im Vakuum getrocknet,
wobei sich 424 g des gewünschten
Esters ergaben.
-
trans-1-(tert-Butoxycarbonyl)-4-hydroxy-L-prolinmethylester:
-
Das
Esterprodukt der vorhergehenden Reaktion (423 g, 2,32 mol) wurde
in Dichlormethan (6,5 1) suspendiert. Unter Rühren und Kühlen wurde Triethylamin (1019
ml, 7,32 mol) während
30 min zugegeben, gefolgt von Di-tert-butyldicarbonat (588 g, 2,70
mol) während
30 min, um die innere Temperatur unter 15°C zu halten. Nach der vollständigen Zugabe
wurde das Gemisch bei Raumtemperatur 3 Stunden gerührt, gefolgt von
der Zugabe von 1 M wässriger
Citronensäurelösung (650
ml). Das Gemisch wurde 1 Stunde gerührt, und die organische Schicht
wurde abgetrennt, mit 1 M wässrigem
KHCO3 (920 ml) und Wasser (2 × 1 ) gewaschen und über MgSO4 in Gegenwart von Aktivkohle (15 g) getrocknet.
Das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt, und der Rückstand wurde durch Flashchromatographie
(2 × 1800
g Silicagel, Elutionsmittel Hexan:EtOAc, 3:1 bis 2:1) gereinigt,
wobei sich das gewünschte
Carbamat (489 g) ergab.
-
(4R)-1-(tert-Butoxycarbonyl)-4-[(methylsulfonyl)oxy]-L-prolinmethylester:
-
Das
vorstehende Carbamat (478 g, 1,95 mol), N-Diisopropylethylamin (DIPEA,
373 ml, 2,15 mol) und 4-Dimethylaminopyridin (DMAP, 23,8 g, 0,195
mol) wurden in Dichlormethan (7650 ml) gelöst. Methansulfonylchlorid (167
ml, 2,15 mol) in Dichlormethan (950 ml) wurde während 50 min unter Kühlen, um
die Temperatur unter 10°C
zu halten, tropfenweise zugegeben. Das Gemisch wurde bei –6°C 2 h gerührt, Wasser
(750 ml) wurde zugegeben, das Gemisch wurde weitere 15 min gerührt, und
die Schichten wurden getrennt. Die organische Schicht wurde mit
1 M wässrigem
KHCO3 (950 ml), 1 M wässr. Citronensäure (2 × 950 ml)
und Wasser (750 ml) gewaschen und über MgSO4 getrocknet.
Das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt, und der Rückstand kristallisierte mit
Hexan (1,9 1). Das kristalline Mesylat wurde auf einem Filter aufgenommen,
mit Hexan (2 × 500
ml) gewaschen und bei 40°C
im Vakuum getrocknet, wobei sich 624 g des Produkts ergaben.
-
(4S)-1-(tert-Butoxycarbonyl)-4-azido-L-prolinmethylester:
-
Eine
Lösung
von dem vorstehenden Mesylat (624 g, 1,93 mol) und Natriumazid (716
g, 11,01 mol) in Dimethylformamid (DMF, 3120 ml) wurde 22 h bei
60°C gerührt, die
Lösung
wurde auf 0°C
abgekühlt,
Wasser (3 l) wurde während
40 min zugegeben, um die Temperatur unter 20°C zu halten, und EtOAC (3 l)
wurde zugegeben. Das Gemisch wurde 20 min kräftig gerührt, die Schichten wurden getrennt,
und die wässrige
Phase wurde mit EtOAc (3 l) extrahiert. Die vereinigten organischen
Schichten wurden mit Wasser (750 ml), 0,1 M wässr. HCl (400 ml) und Wasser
(750 ml) gewaschen und dann über
MgSO4 getrocknet. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum
entfernt, und der Rückstand
wurde durch Flashchromatographie (2 × 1800 g Silicagel, Hexan:EtOAc,
2:1) gereinigt, wobei sich das gewünschte Azid (516 g) ergab.
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(4S)-4-Azido-L-prolinmethylesterhydrochlorid:
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Eine
gesättigte
Lösung
von HCl in Dioxan (1940 ml) wurde bei 10-16°C hergestellt, und eine Lösung des
Azids (523 g, 1,94 mmol) in Dioxan (480 ml) wurde unter Rühren und
Kühlen
während
30 min, um die Temperatur unter 25°C zu halten, tropfenweise zugegeben.
Nach der vollständigen
Zugabe wurde das Reaktionsgemisch bei Raumtemperatur 2 Stunden gerührt, TBME
(2 l) wurde zugegeben, und das so erhaltene Gemisch wurde bei 0°C 1 Stunde
gerührt.
Der gefällte
Feststoff wurde auf Filterpapier aufgenommen, mit TBME (4 × 500 ml)
gewaschen und bei 40°C
im Vakuum getrocknet, wobei sich das gewünschte Hydrochloridsalz (348
g) ergab.
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Die
vorliegenden Verbindungen können
aus dem vorstehenden Kern oder aus verwandten Verbindungen oder
Derivaten unter Verwendung von Lösungsphasen-
oder Festphasenverfahren, wie in den nachstehenden Schemata gezeigt,
hergestellt werden: Schema
1: Lösungsphasenweg
1
Schema
2: Lösungsphasenweg
2
Schema
3: Festphasenweg
-
Diese
Wege zusammen mit dem beispielhaften Festphasenweg stellen einen
Zugang zu vielen verschiedenen Verbindungen mit unterschiedlichen
Substituenten und stereochemischen Beziehungen bereit. Für einen
Fachmann ist es selbstverständlich,
dass die Verwendung von Piperazin in den vorstehenden Schemata nur
beispielhaft ist, und andere Amine verwendet werden können, um
eine noch mannigfaltigere Reihe der vorliegenden Verbindungen zu
erhalten. Entsprechend ist die Verwendung von BOC, FMOC und anderen Schutzgruppen
nur beispielhaft, und ein Fachmann kann andere Schutzgruppen, die
für die
funktionelle Gruppe und die nachfolgenden Reaktionsbedingungen geeignet
sind, auswählen,
ohne den Umfang und das Wesen der vorliegenden Erfindung zu ändern. Obwohl
die vorstehenden Schemata typischerweise mit der trans-Hydroxy-L-prolinverbindung
beginnen, sind außerdem
alle Isomere dieser Verbindung, einschließlich der cis/trans- und D/L-Verbindungen,
im Handel erhältlich,
wobei ein Zugang zu vielen verschiedenen diastereomerenreinen Zwischenverbindungen
und den vorliegenden Verbindungen bereitgestellt wird. Ein trans-Aminoprolinkern
kann aus einem trans-Hydroxyprolinausgangsmaterial erhalten werden,
indem ein intermediäres cis-Bromprolin
gebildet wird (indem zum Beispiel ein Triflat oder Mesylat des Hydroxyls
gebildet wird, und das Sulfonat durch ein Bromidion ersetzt wird),
gefolgt von einem zweiten Ersatz durch Azid, wobei eine nettomäßige Beibehaltung
der stereochemischen trans-Beziehung, wie in dem Fachgebiet allgemein
bekannt ist, bereitgestellt wird. In einer anderen Ausführungsform
können,
wie in dem vorstehenden Schema 3, Diastereomerengemische hergestellt
werden, gefolgt von einer möglichen
Trennung der Isomeren.
-
b. Durchmusterungstests
-
Es
gibt eine Vielzahl von Tests, die zur Bestimmung der Fähigkeit
einer Verbindung, die Ptc-Funktion agonistisch
zu beeinflussen oder die Smoothened- oder Hedgehog-Funktion antagonistisch
zu beeinflussen, verfügbar
sind, von denen viele in Formaten mit einem hohen Durchsatz erstellt
werden können.
In vielen Arzneistoffdurchmusterungsprogrammen, die Bibliotheken
von Verbindungen und natürlichen
Extrakten untersuchen, sind Tests mit einem hohen Durchsatz wünschenswert,
um die Zahl von Verbindungen, die in einer bestimmten Zeitdauer
untersucht werden, zu maximieren. So können Bibliotheken synthetischer
und natürlicher
Produkte hinsichtlich anderer Verbindungen, die Hedgehog-Antagonisten
sind, geprüft
werden.
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Zusätzlich zu
zellfreien Tests können
Testverbindungen auch in Tests auf Zellbasis untersucht werden. In
einer Ausführungsform
können
Zellen, die den Phänotyp
Ptc-Funktionsverlust, den Phänotyp
Hedgehog-Funktionszunahme oder den Phänotyp Smoothened-Funktionszunahme aufweisen,
mit einem Testmittel von Interesse in Kontakt gebracht werden, wobei
der Test z.B. die Hemmung der Proliferation der Zelle in Gegenwart
des Testmittels bewertet.
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Mehrere
Genprodukte, einschließlich
Patched, Transkriptionsfaktoren der Familie Cubitus interruptus (Ci),
der Serin/Threonin-Kinase Fused (Fu) und der Genprodukte von Costal-2,
Smoothened und Suppressor von Fused, wurden mit Patched-vermittelter
Signaltransduktion in Verbindung gebracht.
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Die
Induktion von Zellen durch Hedgehog-Proteine bringt eine Kaskade
in Gang, umfassend die Aktivierung und Hemmung von Effektoren stromabwärts, deren
letzte Konsequenz in einigen Fällen
eine nachweisbare Änderung
der Transkription oder Translation eines Gens ist. Mögliche Transkriptionsziele
des Hedgehog-vermittelten Signals sind das Patched-Gen (Hidalgo
und Ingham, 1990 Development 110, 291-301; Marigo et al., 1996)
und die Wirbeltierhomologen des Gens Cubitus interruptus von Drosophila
und die Gli-Gene (Hui et al. (1994) Dev Biol 162: 402-413). Von
der Patched-Genexpression wurde gezeigt, dass sie in Zellen der
Extremitätenknospe
und der Neuralplatte, die auf Shh antworten, induziert wird (Marigo
et al. (1996) PNAS 93: 9346-51; Marigo et al. (1996) Development
122: 1225-1233). Die Gli-Gene kodieren vermeintliche Transkriptionsfaktoren,
die DNA-bindende Zinkfinger-Domänen
aufweisen (Orenic et al. (1990) Genes & Dev 4: 1053-1067; Kinzler et al.
(1990) Mol Cell Biol 10: 634-642). Von der Transkription des Gli-Gens
wurde berichtet, dass sie als Antwort auf Hedgehog in Extremitätenknospen
hochreguliert wird, während
die Transkription des Gli-3-Gens
als Antwort auf eine Hedgehog-Induktion herunterreguliert wird (Marigo
et al. (1996) Development 122: 1225-1233). Durch die Auswahl von
transkriptionsregulierenden Sequenzen aus solchen Zielgenen, z.B. aus
Patched- oder Gli-Genen, die für
die Hoch- oder Herunterregulierung dieser Gene als Antwort auf die
Signalgebung von Hedgehog verantwortlich sind, und die wirksame
Verknüpfung
solcher Promotoren mit einem Reportergen kann ein Test auf Transkriptionsbasis
abgeleitet werden, der auf die Fähigkeit
einer speziellen Testverbindung, Hedgehog-vermittelte Signalwege
zu modifizieren, empfindlich ist. Die Expression des Reportergens
stellt somit ein wertvolles Durchmusterungshilfsmittel für die Entwicklung
von Verbindungen, die als Antagonisten von Hedgehog wirken, bereit.
-
Die
Tests dieser Erfindung auf Reportergenbasis messen die Endstufe
der vorstehend beschriebenen Kaskade von Ereignissen, z.B. die Transkriptionsmodulation.
Folglich wird bei der Durchführung
einer Ausführungsform
des Tests ein Reportergenkonstrukt in die Reagenzzelle eingeführt, um
ein von Ptc-Funktionsverlust, Hedgehog-Funktionszunahme, Smoothened-Funktionszunahme
oder Stimulierung durch Shh selbst abhängiges Nachweissignal zu erzeugen.
Die Menge an Transkription von dem Reportergen kann unter Verwendung
eines beliebigen Verfahrens, das Fachleuten als geeignet bekannt
ist, gemessen werden. Die mRNA-Expression
von dem Reportergen kann zum Beispiel unter Verwendung von RNAse-Schutz
oder PCR auf RNA-Basis nachgewiesen werden oder das Proteinprodukt
des Reportergens kann durch eine charakteristische Färbung oder
eine intrinsische biologische Aktivität identifiziert werden. Die
Menge an Expression von dem Reportergen wird dann mit der Menge
an Expression entweder in derselben Zelle in Abwesenheit der Testverbindung
verglichen oder sie kann mit der Menge an Transkription in einer
im Wesentlichen identischen Zelle, der das Zielrezeptorprotein fehlt,
verglichen werden. Eine beliebige statistisch oder anderweitig signifikante
Abnahme der Transkriptionsmenge zeigt, dass die Testverbindung auf
irgendeine Art und Weise das normale Ptc-Signal agonistisch beeinflusste
(oder die Funktionszunahme des Hedgehog- oder Smoothened-Signals
antagonistisch beeinflusste), z.B. die Testverbindung ist ein möglicher
Hedgehog-Antagonist.
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Veranschaulichung
-
Die
nun allgemein beschriebene Erfindung wird durch die Bezugnahme auf
die folgenden Beispiele, die nur für die Zwecke der Veranschaulichung
bestimmter Aspekte und Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung eingeschlossen sind und die Erfindung
nicht einschränken
sollen, leichter verständlich.
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Synthese beispielhafter
Inhibitoren
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N-1-[(3R,5S)-1-(1,3-Benzodiogol-5-ylmethyl)-5-(piperazinocarbonyl)tetrahydro-1H-3-pyrrolyl]-N-1-(4-methozybenzyl)-3,3-dimethylbutanamid. "trans-Aminoprolin"
-
1-(tert-Butyl)-2-methyl-(2S,4S)-4-bromtetrahydro-1H-1,2-pyrroldicarbogylat
(4)
-
1-(tert-Butyl)-2-methyl-(2S,4R)-4-hydroxytetrahydro-1H-1,2-pyrroldicarboxylat
(3) (2,0 g, 8,15 mmol) wurde in einen ofengetrockneten Kolben eingewogen
und unter Verwendung von Toluol azeotrop getrocknet. Dichlormethan
(16 ml) und Tetrabromkohlenstoff (10,81 g, 8,15 mmol) wurden zugegeben,
und die Lösung wurde
gerührt,
auf 0 °C
abgekühlt
und mit Triphenylphosphin (8,5 g, 32,41 mmol) behandelt. Das Gemisch wurde
5 h bei 0°C
gerührt,
dann wurde Methanol (1,8 ml) zugegeben, und es wurde über Nacht
bei Raumtemperatur weiter gerührt.
Das Gemisch wurde mit Diethylether (80 ml) verdünnt, und die so erhaltene Suspension wurde
filtriert und mit Diethylether (30 ml) gewaschen. Die Lösungsmittel
wurden vereinigt und unter reduziertem Druck abgedampft, und das
Rohprodukt wurde durch Silicagelsäulenchromatographie unter Eluieren
mit Hexan/Ethylacetat (19:1 bis 4:1, Vol./Vol.) gereinigt, wobei
sich das Titelbromid (4) (1,0 g, 40 %) als farbloses Öl ergab:
δH (360
MHz; CDCl3) 1,41 und 1,46 (2 × s, 9H,
Rotamere), 2,38-2,46 (m, 1H), 2,75-2,87 (m, 1H), 3,67-3,74 (m, 1H),
3,76 (s, 3H), 3,96-4,07 (m, 1H) und 4,24-4,42 (m, 2H); LRMS (aus
LC-MS) (ES+) m/z
210 (100).
-
1-(tert-Butyl)-2-methyl-(2S,4R)-4-azidotetrahydro-1H-1,2-pyrroldicarbozylat
(5)
-
Eine
Dispersion von Natriumazid (0,90 g, 13,84 mmol) und 1-(tert-Butyl)-2-methyl-(2S,4S)-4-bromtetrahydro-1H-1,2-pyrroldicarboxylat
(4) (1,0 g, 3,24 mmol) in wasserfreiem Dimethylformamid (32 ml)
wurde 64 h unter Stickstoffatmosphäre erwärmt. Das Gemisch wurde auf
Raumtemperatur abgekühlt,
in eiskaltes Wasser gegossen und mit Ethylacetat extrahiert. Die
organischen Extrakte wurden vereinigt, mit Wasser und Salzlösung gewaschen,
getrocknet (MgSO4) und unter reduziertem
Druck eingedampft. Das Rohprodukt wurde durch Silicagelsäulenchromatographie
unter Eluieren mit Hexan-Ethylacetat (3:1 bis 1:1, Vol./Vol.) gereinigt, wobei
sich das Titelazid (5) (0,88 g, 93 %) als blassgelbes Öl ergab:
δH (360
MHz; CDCl3) 1,41 und 1,46 (2 × s, 9H,
Rotamere), 2,13-2,20 (m, 1H), 2,27-2,38 (m, 1H), 3,45-3,49 und 3,57-3,60
(2 × m,
1H, Rotamere), 3,68-3,73 (m, 1H), 3,74-3,75 (2 × s, 3H, Rotamere), 4,15-4,23
(m, 1H) und 4,30-4,35 und 4,39-4,43 (2 × m, 1H, Rotamere); LRMS (aus
LC-MS) (ES+) m/z 171 [(M+H)+ – C5H9O2]
(100).
-
1-(tert-Butyl)-2-methyl-(2S,4R)-4-ammoniotetrahydro-1H-1,2-pyrroldicarbozylatchlorid
(6)
-
Palladium
auf Kohle (10 %, 0,5 g) wurde zu einer Lösung von 1-(tert-Butyl)-2-methyl-(2S,4R)-4-azidotetrahydro-1H-1,2-pyrroldicarboxylat
(5) (0,81 g, 3,0 mmol) in 2 Vol.-%iger Salzsäure in Ethanol (8 ml) gegeben.
Das Reaktionsgemisch wurde evakuiert und mit Stickstoff (dreimal)
gespült,
dann unter Wasserstoffatmosphäre
gesetzt und bei Raumtemperatur über
Nacht kräftig
gerührt.
Das Gemisch wurde durch ein Celite-Kissen filtriert und unter reduziertem
Druck eingedampft, wobei sich das Rohprodukt ergab. Dieses wurde
mit Diethylether bei 0°C
verrieben, und die so erhaltene Aufschlämmung wurde filtriert, mit
eiskaltem Diethylether gewaschen und unter Vakuum getrocknet. Das
Titelsalz (6) wurde in quantitativer Ausbeute erhalten:
δH (360
MHz; CD3OD) 1,46 und 1,51 (2 × s, 9H,
Rotamere), 2,35-2,47 (m, 2H), 3,50-3,55 (m, 1H), 3,74-3,86 [m, 4H
{bei 3,79 und 3,80 (2 × s,
3H, Rotamere) enthalten}], 3,89-3,95 (m, 1H) und 4,46-4,50 (m, 1H);
LRMS (aus LC-MS) (ES+) m/z 210 (100).
-
1-(tert-Butyl)-2-methyl-(2S,4R)-4-[3-methozybenzyl)amino]tetrahydro-1H-1,2-pyrroldicarbozylat
(7)
-
Eine
Lösung
von 1-(tert-Butyl)-2-methyl-(2S,4R)-4-ammoniotetrahydro-1H-1,2-pyrroldicarboxylatchlorid
(6) (0,83 g, 2,96 mmol) und 3-Methoxybenzaldehyd (0,38 g, 2,8 mmol)
in Trimethylorthoformiat (8 ml) wurde 45 min bei Raumtemperatur
gerührt.
Die Lösung
wurde langsam mit Natriumcyanoborhydrid (0,28 g, 4,46 mmol) behandelt,
und der Verlauf der Reaktion wurde durch DC-Analyse überwacht.
Sobald die Reaktion beendet war (~1,5 h), wurde sie mit gesättigter,
wässriger
Kaliumhydrogensulfatlösung
gestoppt, und es wurde mit Dichlormethan extrahiert. Der pH-Wert
der wässrigen
Phase wurde auf 9 eingestellt, und es wurde mit Dichlormethan zurückextrahiert.
Die vereinigten organischen Extrakte wurden getrocknet (MgSO4) und unter reduziertem Druck eingedampft,
wobei sich das Titelamin (7) in quantitativer Ausbeute ergab:
δH (360
MHz; CDCl3) 1,40 und 1,45 (2 × s, 9H,
Rotamere), 2,07-2,19 (m, 2H), 3,18-3,23 und 3,32-3,36 (2 × m, 1H),
3,43-3,53 (m, 1H), 3,70-3,74 [m, 4H {bei 3,72 und 3,73 (2 × s, 3H,
Rotamere) enthalten}], 3,81 (s, 3H), 4,32-4,36 und 4,40-4,44 (2 × m, 1H),
6,79-6,81 (m, 1H), 6,87-6,89 (m, 2H) und 7,24 (t, 1H); LRMS (aus
LC-MS) (ES+) m/z 265 [(M+H)+ – C5H9O2]
(100).
-
1-(tert-Butyl)-2-methyl-(2S,4R)-4-[(3,3-dimethylbutanoyl)-(3-methogybenzyl)amino]tetrahydro-1H-2-pyrrolcarbogylat
(8)
-
Eine
Lösung
von 1-(tert-Butyl)-2-methyl-(2S,4R)-4-[3-methoxybenzyl)amino]tetrahydro-1H-1,2-pyrroldicarboxylat
(7) (0,3 g, 0,82 mmol) und N,N-Diisopropylethylamin (0,106 g, 0,82
mmol) in wasserfreiem Dichlormethan (0,8 ml) wurde bei Raumtemperatur
unter Stickstoffatmosphäre
gerührt.
Die Lösung
wurde tropfenweise mit tert-Butylacetylchlorid (0,133 g, 0,99 mmol)
behandelt und über
Nacht gerührt.
Das Lösungsmittel wurde
unter reduziertem Druck abgedampft, und der Rückstand wurde durch Silicagelsäulenchromatographie (Hexan-Ethylacetat, 2:1,
Vol./Vol.) gereinigt, wobei sich das Titelamid (8) (1,0 g, 40 %)
als farbloses Öl
ergab:
δH (360 MHz; CDCl3)
1,01 und 1,05 (2 × s,
9H, Rotamere), 1,37 und 1,41 (2 × s, 9H, Rotamere), 1,87-2,56
[m, 4H (bei 2,16 (s, 2H) enthalten)], 3,17-3,35 (m, 1H), 3,62-3,85
[m, 7H {bei 3,70 und 3,79 (2 × s,
6H) enthalten}], 4,21-4,24 und 4,28-4,35 (2 × m, 1H, Rotamere), 4,40-4,58
(m, 2H), 4,73-4,95 und 5,03-5,21 (2 × m, 1H, Rotamere), 6,54-6,88
(m, 3H) und 7,19-7,31 (m, 1H); LRMS (aus LC-MS) (ES+) m/z 363 (100).
-
(2S,4R)-4-[(3,3-Dimethylbutanoyl)-(3-methoxyanilino)]-2-(methoxycarbonyl)tetrahydro-1H-2-pyrrolium-2,2,2-trifluoracetat
(9a)
-
1-(tert-Butyl)-2-methyl-(2S,4R)-4-[(3,3-dimethylbutanoyl)-(3-methoxybenzyl)amino]-tetrahydro-1H-2-pyrrolcarboxylat
(8) (0,01 g, 21,6 μmol)
wurde bei Raumtemperatur zu einer 30 %igen Lösung von Trifluoressigsäure in Dichlormethan
(0,5 ml) gegeben und 30 min gerührt.
Die Lösung
wurde unter reduziertem Druck bis zur Trockene eingedampft, wobei
sich das Titelpyrroliumsalz (9a) in quantitativer Ausbeute ergab:
δH (360
MHz; CDCl3) 1,05 (s, 9H), 2,38-2,57 (m,
4H), 3,59-3,68 (m, 2H), 3,75 (s, 3H), 3,79 (s, 3H), 4,09-4,15 (m,
1H), 4,52-4,63 (m, 2H), 4,78-4,94 (m, 1H), 6,66 (s, 1H), 6,70 (d,
1H), 6,86-6,88 (dd,
1H) und 7,31 (t, 1H).
-
Methyl-(2S,4R)-1-(1,3-benzodioxol-5-ylmethyl)-4-[(3,3-dimethylbutanoyl)-(3-methoxybenzyl)amino]tetrahydro-1H-2-pyrrolcarboxylat
(10)
-
1-(tert-Butyl)-2-methyl-(2S,4R)-4-[(3,3-dimethylbutanoyl)-(3-methoxybenzyl)amino]tetrahydro-1H-2-pyrrolcarboxylat
(8) (0,15 g, 0,32 mmol) wurde bei Raumtemperatur zu einer Lösung von
30 Vol.-%iger Trifluoressigsäure
in Dichlormethan (3 ml) gegeben. Das Gemisch wurde 30 min gerührt und
unter Vakuum bis zur Trockene eingedampft. Der Rückstand wurde zwischen Dichlormethan
und gesättigtem,
wässrigem
Kaliumcarbonat verteilt und 5 nun kräftig geschüttelt. Die organische Schicht
wurde abgetrennt, getrocknet (MgSO4) und
unter reduziertem Druck eingedampft, wobei sich 140 mg rohes Methyl-(2S,4R)-4-[(3,3-dimethylbutanoyl)-3-methoxyanilino]tetrahydro-1H-2-pyrrolcarboxylat
(9b) ergab, das in der folgenden Reaktion ohne weitere Reinigung
verwendet wurde.
-
Eine
Lösung
von dem vorstehend hergestellten rohen Amin (9b) (140 mg), Piperonal
(74 mg, 0,49 mmol) und Eisessig (2 Tropfen) in 1,2-Dichlorethan
(0,5 ml) wurde bei Raumtemperatur 30 min gerührt. 95 %iges Natriumcyanoborhydrid
(32 mg, 0,48 mmol) wurde in kleinen Portionen zugegeben, und es
wurde 1 h weiter gerührt.
Die Reaktion wurde mit gesättigter,
wässriger Natriumhydrogencarbonatlösung (2
ml) gestoppt, es wurde mit Dichlormethan extrahiert, getrocknet
(MgSO4) und unter reduziertem Druck eingedampft.
Der Rückstand
wurde durch Silicagelsäulenchromatographie
unter Eluieren mit Dichlormethan-Ethylacetat (90:10-75:25) gereinigt,
wobei sich das Titelpyrrol (10) (115 mg, 71,4 %) als blassgelbes Öl ergab:
δH (360
MHz; CDCl3) 0,98-1,08 (m, 9H), 2,09-2,59
[m, 4H {bei 2,13 (s, 2H) enthalten}], 2,96-3,07 (m, 1H), 3,47-3,85 (m, 11H), 4,46-4,63
(m, 1H), 4,83-4,94 (m, 1H), 5,92-5,95 (m, 2H), 6,63-6,89 (m, 6H)
und 7,15-7,34 (m, 1H); LRMS (aus LC-MS) (ES+) m/z 497 [(M+H)+] (100).
-
(2S,4R)-1-(1,3-Benzodioxol-5-ylmethyl)-4-[(3,3-dimethylbutanoyl)-(3-methoxybenzyl)amino]tetrahydro-1H-2-pyrrolcarbonsäure (11)
-
Lithiumhydroxidmonohydrat
(17 mg, 0,405 mmol) wurde zu einer Lösung von Methyl-(2S,4R)-1-(1,3-benzodioxol-5-ylmethyl)-4-[(3,3-dimethylbutanoyl)-(3-methoxybenzyl)amino]tetrahydro-1H-2-pyrrolcarboxylat
(10) (100 mg, 0,20 mmol) in 66 Vol.-%igem Methanol in Wasser (1,0
ml) gegeben. Das Gemisch wurde über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt,
dann wurde das Lösungsmittel
unter reduziertem Druck entfernt, und der Rückstand wurde zwischen Dichlormethan
(1,0 ml) und Wasser (1,0 ml) verteilt. Die wässrige Phase wurde mit 1,0
M wässriger
Citronensäure
angesäuert,
und die zwei Schichten wurden 10 min bei Raumtemperatur kräftig gerührt. Die
Schichten wurden getrennt, und die wässrige Schicht wurde mit Dichlormethan
zurückextrahiert.
Die vereinigten Dichlormethanextrakte wurden getrocknet (MgSO4) und unter reduziertem Druck eingedampft,
wobei sich die Titelsäure
(11) (70 mg, 72 %) als grauweißer
Feststoff ergab:
δH (360 MHz; CDCl3)
1,00 und 1,03 (2 × s,
9H, Rotamere), 2,17-2,39 (m, 3H), 2,62-2,71 (m, 1H), 3,28-3,34 (m, 1H),
3,47-3,56 (m, 1H), 3,76 (m, 3H), 3,96-4,13 (m, 1H), 4,21-4,26 (m,
2H), 4,36-4,58 (m, 3H), 5,93 (d, 2H), 6,62-6,90 (m, 6H) und 7,21-7,25
(m, 1H); LRMS (aus LC-MS) (ES+) m/z 483 [(M+H)+]
(100).
-
tert-Butyl-4-({(2S,4R)-1-(1,3-benzodioxol-5-ylmethyl)-4-[(3,3-dimethylbutanoyl)-3-methoxyanilino]tetrahydro-1H-2-pyrrolyl}carbonyl)-1-piperazincarboxylat
(12)
-
Ein
Gemisch aus (2S,4R)-1-(1,3-Benzodioxol-5-ylmethyl)-4-[(3,3-dimethylbutanoyl)-(3-methoxybenzyl)amino]tetrahydro-1H-2-pyrrolcarbonsäure (11)
(60 mg, 0,12 mmol), O- Benzotriazol-1-yl-N,N,N',N'-tetramethyluroniumtetrafluorborat
(48 mg, 0,15 mmol) und N,N-Diisopropylethylamin
(54 μl,
0,31 mmol) in Dimethylformamid (1 ml) wurde bei Raumtemperatur 1,5
h gerührt.
Das Gemisch wurde mit Wasser verdünnt und mit Ethylacetat extrahiert.
Die wässrige
Phase wurde mit Ethylacetat zurückextrahiert,
und die vereinigten Extrakte wurden getrocknet (MgSO4)
und unter reduziertem Druck bis zur Trockene eingedampft. Der Rückstand
wurde durch Silicagelsäulenchromatographie
unter Eluieren mit 100 %igem Dichlormethan, Dichlormethan/Ethylacetat
(4:1, Vol./Vol.) und 100 %igem Ethylacetat teilweise gereinigt,
wobei sich das mit N,N-Dimethylformamid verunreinigte Rohprodukt
ergab. Dichlormethan wurde zugegeben, und die so erhaltene Lösung wurde
mit Wasser gewaschen. Die wässrige
Schicht wurde mit Dichlormethan zurückextrahiert, und die vereinigten
organischen Extrakte wurden getrocknet (MgSO4)
und unter reduziertem Druck eingedampft, wobei sich das Titelpiperazin
(12) (33,1 mg, 41 %) ergab:
LRMS (aus LC-MS) (ES+) m/z 651
[(M+H)+] (100).
-
N1-[(3R,5S)-1-(1,3-Benzodiozol-5-ylmethyl)-5-(piperannocarbonyl)tetrahydro-1H-3-pyrroliumyl]-N1-(3-methoxybenzyl)-3,3-dimethylbutanamid-2,2,2-trifluoracetat
(13a)
-
Eine
Lösung
von tert-Butyl-4-({(2S,4R)-1-(1,3-benzodioxol-5-ylmethyl)-4-[(3,3-dimethylbutanoyl)-3-methoxyanilino]tetrahydro-1H-2-pyrrolyl}carbonyl)-1-piperazincarboxylat
(12) (24 mg, 36,9 μmol)
in Dichlormethan (0,8 ml) wurde mit Trifluoressigsäure (0,1
ml, 1,3 mmol) behandelt. Das Gemisch wurde bei Raumtemperatur gerührt, und
der Verlauf der Reaktion wurde durch DC-Analyse überwacht. Sobald sie beendet
war, wurde das Lösungsmittel
unter reduziertem Druck eingedampft, wobei sich das Titeltrifluoracetatsalz
(13a) in quantitativer Ausbeute ergab. Dieses Salz wurde in dem
folgenden Experiment ohne weitere Reinigung verwendet:
LRMS
(aus LC-MS) (ES+) m/z 551 [(M+H)+] (100).
-
N1-((3R,5S)-1-(1,3-Benzodiozol-5-ylmethyl)-5-(piperazinocarbonyl)tetrahydro-1H-3-pyrrolyl]-N1-(4-methoxybenryl)-3,3-dimethylbutanamid
(13b)
-
Ein
zweiphasiges Gemisch aus Dichlormethan (0,8 ml) und Wasser (0,8
ml), das 26 mg rohes N1-[(3R,5S)-1-(1,3-Benzodioxol-5-ylmethyl)-5-(piperazinocarbonyl)tetrahydro-1H-3- pyrroliumyl]-N1-(3-methoxybenzyl)-3,3-dimethylbutanamid-2,2,2-trifluoracetat
(13a) enthielt, wurde kräftig
gerührt
und tropfenweise mit 2,0 M wässriger
Natriumhydroxidlösung
behandelt, bis der pH-Wert der wässrigen
Phase auf 12 eingestellt war. Die Schichten wurden getrennt, und
die wässrige
Schicht wurde mit Dichlormethan (2 × 1 ml) extrahiert. Die organischen
Extrakte wurden vereinigt, getrocknet (MgSO4)
und unter reduziertem Druck eingedampft, wobei sich das Titelpiperazin
(13b) (12,7 mg, 59 %) ergab:
LRMS (aus LC-MS) (ES+) m/z 551
[(M+H)+] (100).
-
N1-[(3S,5S)-1-(1,3-Benzodiozol-5-ylmethyl)-5-(piperazinocarbonyl)tetrahydro-1H-3-pyrrolyl]-N1-(4-methogybenzyl)-3,3-dimethylbutanamid. "cis-Aminoprolin"
-
1-(tert-Butyl)-2-methyl-(2S,4S)-4-ammoniotetrahydro-1H-1,2-pyrroldicarbozylatchlorid
(16)
-
Eine
Suspension von Palladium auf Kohle (10 %, 0,25 g) und 1-(tert-Butyl)-2-methyl-(2S,4S)-4-azidotetrahydro-1H-1,2-pyrroldicarboxylat
(15) (1,00 g, 3,7 mmol) in einer entgasten Lösung von 2 Vol.%iger Salzsäure in Ethanol
(10 ml) wurde bei Raumtemperatur unter Wasserstoffatmosphäre (1 atm)
kräftig
gerührt.
Nach Rühren über Nacht
wurde das Gemisch durch ein Celite-Kissen filtriert und sorgfältig mit
Ethanol gewaschen. Das Filtrat wurde unter reduziertem Druck eingedampft,
und der Rückstand
wurde bei 0°C
mit tert-Butylmethylether verrieben. Die so erhaltene Aufschlämmung wurde
filtriert, mit eiskaltem tert-Butylmethylether gewaschen und unter
Vakuum getrocknet, wobei sich das Titelhydrochloridsalz (16) (0,74
g, 71 %) als weißer
Feststoff ergab:
δH (360 MHz; D2O)
1,21 und 1,26 (2 × s,
9H, Rotamere), 1,85-2,03 (m, 1H), 2,52-2,65 (m, 1H), 3,29-3,48 (m, 1H),
3,58-3,83 g(m, 5H) und 4,14-4,34 (m, 1H); LRMS (aus LC-MS) (ES+)
m/z 189 (100).
-
1-(tert-Butyl)-2-methyl-(2S,4S)-4-(3-methoxybenzyl)amino]tetrahydro-1H-1,2-pyrroldicarboxylat
(17)
-
Eine
Lösung
von 1-(tert-Butyl)-2-methyl-(2S,4S)-4-ammoniotetrahydro-1H-1,2-pyrroldicarboxylatchlorid
(16) (3,00 g, 10,70 mmol) und 3-Methoxybenzaldehyd (1,30 ml, 10,7
mmol) in Trimethylorthoformiat (8 ml) wurde 45 min bei Raumtemperatur
gerührt.
Natriumtriacetoxyborhydrid (2,26 g, 10,70 mmol) wurde in kleinen Portionen
während
30 min zu der Lösung
gegeben, und der Verlauf der Reaktion wurde durch DC-Analyse überwacht.
Sobald die Reaktion beendet war (etwa 30 min), wurde sie mit gesättigter,
wässriger
Natriumhydrogencarbonatlösung
(15 ml) gestoppt, und es wurde mit Ethylacetat (15 ml) extrahiert.
Der organische Extrakt wurde mit gesättigter, wässriger Natriumhydrogencarbonatlösung (2 × 15 ml)
gewaschen, getrocknet (MgSO4) und unter
reduziertem Druck eingedampft. Der Rückstand wurde durch Flashsäulenchromatographie
auf Silicagel unter Verwendung von 100 %igem Dichlormethan und dann
100 %igem Ethylacetat als Elutionsmittel gereinigt, wobei sich das
Titelamin (17) (2,48 g, 64 %) als gelbes Öl ergab:
-
1-(tert-Butyl)-2-methyl-(2S,4S)-4-[(3,3-dimethylbutanoyl)-(3-methoxybenzyl)amino]tetrahydro-1H-2-pyrrolcarboxylat
(18)
-
Eine
Lösung
von 1-(tert-Butyl)-2-methyl-(2S,4S)-4-[3-methoxybenzyl)amino]tetrahydro-1H-1,2-pyrroldicarboxylat
(17) (1,37 g, 3,76 mmol) und Triethylamin (0,63 ml, 4,52 mmol) in
wasserfreiem Dichlormethan (14 ml) wurde unter Rühren tropfenweise mit tert-Butylacetylchlorid
(0,53 ml, 3,82 mmol) behandelt. Nach Rühren über Nacht bei Raumtemperatur
wurde das Gemisch mit Dichlormethan (50 ml) verdünnt und mit 1,0 M wässriger
Citronensäurelösung (2 × 50 ml)
gewaschen. Die Schichten wurden getrennt, und die wässrigen Schichten
wurden mit Dichlormethan (25 ml) zurückextrahiert. Die vereinigten
organischen Schichten wurden mit gesättigter, wässriger Natriumhydrogencarbonatlösung gewaschen,
getrocknet (MgSO4) und unter reduziertem
Druck eingedampft. Der Rückstand
wurde durch Silicagelsäulenchromatographie
(Hexan/Ethylacetat, 2:1, Vol./Vol.) gereinigt, wobei sich das Titelamid
(18) (1,5 g, 86 %) als blassgelbes Öl ergab:
δH (360
MHz; CDCl3) 1,00 und 1,06 (2 × s, 9H,
Rotamere), 1,38 und 1,42 (2 × s,
9H, Rotamere), 1,81-1,93 (m, 1H), 2,15 (s, 2H) 2,30-2,51 (m, 1H),
3,18-3,25 (m, 1H), 3,62-3,85 [m, 4H {bei 3,69 (s, 3H) enthalten}],
3,78 (m, 3H), 4,15-4,25 (m, 1H), 4,45-4,61 (m, 2H), 5,10-5,23 (m,
1H), 6,64-6,82 (m, 3H) und 7,13-7,31 (m, 1H); LRMS (aus LC-MS) (ES+)
m/z 363 (100).
-
(2S,4S)-4-[(3,3-Dimethylbutanoyl)-(3-methoxyanilino)]-2-(methoxycarbonyl)tetrahydro-1H-2-pyrrolium-2,2,2-trifluoracetat
(19a)
-
1-(tert-Butyl)-2-methyl-(2S,4S)-4-[(3,3-dimethylbutanoyl)-(3-methoxybenzyl)amino]tetrahydro-1H-2-pyrrolcarboxylat
(18) (524 mg, 1,13 mmol) wurde bei Raumtemperatur zu einer 21 Vol.-%igen Lösung von
Trifluoressigsäure
in Dichlormethan (6,6 ml) gegeben. Das Gemisch wurde 50 min gerührt und
dann unter reduziertem Druck bis zur Trockene eingedampft, wobei
sich 0,98 g eines Gemisches aus dem Titelpyrroliumsalz (19a) und
Trifluoressigsäure
ergaben:
δH (360 MHz; CDCl3)
1,08 (s, 9H), 2,34-2,42 (m, 1H), 2,47 (s, 3H), 2,63-2,72 (m, 1H),
3,61-3,71 (m, 2H),
3,82 (s, 3H), 3,83 (s, 3H), 4,07-4,14 (m, 1H), 4,43-4,54 (m, 1H),
4,57-4,67 (m, 2H), 6,68-6,74 (m, 2H), 6,90-6,93 (dd, 1H) und 7,34
(t, 1H).
-
Methyl-(2S,4S)-1-(1,3-benzodioxol-5-ylmethyl)-4-[(3,3-dimethylbutanoyl)-(3-methoxybenzyl)amino]tetrahydro-1H-2-pyrrolcarboxylat
(20)
-
1-(tert-Butyl)-2-methyl-(2S,4S)-4-[(3,3-dimethylbutanoyl)-(3-methoxybenzyl)amino]tetrahydro-1H-2-pyrrolcarboxylat
(18) (138 mg, 0,38 mmol) wurde bei Raumtemperatur zu einer 30 Vol.-%igen Lösung von
Trifluoressigsäure
in Dichlormethan (3 ml) gegeben. Das Gemisch wurde 30 min gerührt und
unter reduziertem Druck bis zur Trockene eingedampft. Der Rückstand
wurde zwischen Dichlormethan und gesättigtem, wässrigem Kaliumcarbonat verteilt
und 5 min kräftig
geschüttelt.
Die organische Schicht wurde abgetrennt, getrocknet (MgSO4) und unter reduziertem Druck eingedampft,
wobei sich 140 mg rohes Methyl-(2S,4R)-4-[(3,3- dimethylbutanoyl)-3-methoxyanilino]tetrahydro-1H-2-pyrrolcarboxylat
(19b) ergaben, das in der folgenden Reaktion ohne weitere Reinigung
verwendet wurde.
-
Eine
Lösung
von Methyl-(2S,4S)-4-[(3,3-dimethylbutanoyl)-(3-methoxybenzyl)amino]tetrahydro-1H-2-pyrrolcarboxylat
(19b) (138 mg, 0,38 mmol), Piperonal (58 mg, 0,39 mmol) und Eisessig
(225 μl,
3,93 mmol) in Tetrahydrofuran (2,8 ml) wurde 30 min bei Raumtemperatur
gerührt.
95 %iges Natriumcyanoborhydrid (125 mg, 1,88 mmol) wurde in kleinen
Portionen zugegeben, und es wurde 45 min bei derselben Temperatur weiter
gerührt.
Nach der Verdünnung
mit Ethylacetat (5 ml) wurde das Reaktionsgemisch mit gesättigter,
wässriger
Natriumhydrogencarbonatlösung
(2 × 5
ml) und Salzlösung
(5 ml) gewaschen, getrocknet (MgSO4) und unter
reduziertem Druck eingedampft. Der Rückstand wurde durch Silicagelsäulenchromatographie
unter Eluieren mit 100 %igem Dichlormethan und Dichlormethan-Ethylacetat
(4:1, Vol./Vol.) gereinigt, wobei sich das Titelpyrrol (20) ergab:
δH (360
MHz; CDCl3) 0,89 und 0,99 (2 × s, 9H,
Rotamere), 1,65-1,79 (m, 1H,), 1,87-2,11 [m, 3H {bei 1,94 (s, 2H)
enthalten}], 2,21-2,66 (m, 2H), 3,04-3,15 (m, 2H), 3,56 (s, 3H),
3,67-3,74 [m, 4H {bei 3,67 (s, 3H) enthalten} ], 4,43-4,64 (m, 2H),
4,74-4,92 (m, 1H), 5,10-5,14 (m, 1H), 5,74-5,88 (m, 2H), 6,49-6,78 (m, 6H) und
7,02-7,10 (m, 1H); LRMS (aus LC-MS) (ES+) m/z 497 [(M+H)+] (100).
-
(2S,4S)-1-(1,3-Benzodiogol-5-ylmethyl)-4-[(3,3-dimethylbutanoyl)-(3-methogybenzyl)amino]tetrahydro-1H-2-pyrrolcarbonsäure (21)
-
Lithiumhydroxidmonohydrat
(17 mg, 0,405 mmol) wurde zu einer Lösung von Methyl-(2S,4S)-1-(1,3-benzodioxol-5-ylmethyl)-4-[(3,3-dimethylbutanoyl)-(3-methoxybenzyl)amino]tetrahydro-1H-2-pyrrolcarboxylat
(20) (100 mg, 0,20 mmol) in 66 Vol.-%igem Methanol in Wasser (1,0
ml) gegeben. Das Gemisch wurde über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt,
dann wurde das Lösungsmittel
unter reduziertem Druck entfernt, und der Rückstand wurde zwischen Dichlormethan
(1,0 ml) und Wasser (1,0 ml) verteilt. Die wässrige Phase wurde mit 1,0
M wässriger
Citronensäurelösung angesäuert, und
die zwei Schichten wurden 10 min bei Raumtemperatur kräftig gerührt. Die
Schichten wurden getrennt, und die wässrige Schicht wurde mit Dichlormethan
zurückextrahiert.
Die vereinigten Dichlormethanextrakte wurden getrocknet (MgSO4) und unter reduziertem Druck eingedampft.
Der Rückstand
wurde durch Flashsäulenchromatographie
auf Silicagel unter Verwendung von Dichlormethan/Ethylacetat (1:1,
Vol./Vol.) und dann Dichlormethan/Methanol (9:1, Vol.Nol.) als Elutionsmittel
gereinigt, wobei sich die Titelsäure
(21) (88 mg, 91 %) als grauweißer
Feststoff ergab:
δH (360 MHz; CDCl3)
0,95 (s, 9H), 2,18 [m, 3H {bei 2,18 (s, 2H) enthalten}], 2,62-2,87
(m, 1H), 3,17-3,28 (m, 1H), 3,42-3,47 (m, 1H), 3,73 (m, 3H), 3,82-3,93
(m, 1H), 3,94-4,60 (m, 1H), 4,41-4,65
(m, 4H), 5,90-5,94 (m, 2H), 6,63-6,93 (m, 6H) und 7,21-7,25 (m,
1H); LRMS (aus LC-MS) (ES+) m/z 483 [(M+H)+]
(100).
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tert-Butyl-4-({(2S,4S)-1-(1,3-benzodiogol-5-ylmethyl)-4-[(3,3-dimethylbutanoyl)-3-methogyanilino]tetrahydro-1H-2-pyrrolyl}carbonyl)-1-piperazincarboxylat
(22)
-
Ein
Gemisch aus (2S,4S)-1-(1,3-Benzodioxol-5-ylmethyl)-4-[(3,3-dimethylbutanoyl)-(3-methoxybenzyl)amino]tetrahydro-1H-2-pyrrolcarbonsäure (21)
(96,5 mg, 0,20 mmol), O-Benzotriazol-1-yl-N,N,N',N'-tetramethyluroniumtetrafluorborat
(77 mg, 0,24 mmol) und N,N-Diisopropylethylamin
(87 μl,
0,50 mmol) in Dimethylformamid (1 ml) wurde 1,5 h bei Raumtemperatur
gerührt.
Das Gemisch wurde mit Wasser verdünnt und mit Ethylacetat extrahiert.
Die wässrige
Phase wurde mit Ethylacetat zurückextrahiert,
und die vereinigten organischen Extrakte wurden getrocknet (MgSO4) und unter reduziertem Druck bis zur Trockene
eingedampft. Der Rückstand
wurde durch Silicagelsäulenchromatographie
unter Verwendung von Hexan-Ethylacetat (1:1, Vol./Vol.) und dann
100 %igem Ethylacetat als Elutionsmittel gereinigt, wobei sich das
Titelpiperazin (22) (89 mg, 68 %) ergab:
δH (360
MHz; CDCl3) 0,95 und 0,97 (2 × s, 9H,
Rotamere), 1,46 (s, 9H), 1,74 (s, 2H), 2,01-2,24 und 2,38-2,44 (2 × m, 2H,
Rotamere), 2,55-2,59 und 2,70-2,81 (2 × m, 2H, Rotamere), 3,09-3,58
(m, 9H), 3,74-3,85 [m, 4H {bei 3,76 und 3,79 (2 × s, 3H, Rotamere) enthalten}],
3,94-4,05 und 4,06-4,19 (2 × m,
1H, Rotamere), 4,24-4,41 und 4,61-4,69 (2 × m, 2H, Rotamere), 4,86-4,96
und 5,11-5,21 (2 × m,
1H, Rotamere), 5,89-6,01 (m, 2H, Rotamere), 6,58-6,98 (m, 6H) und
7,13-7,18 und 7,25-7,27 (2 × m,
1H, Rotamere); LRMS (aus LC-MS) (ES+) m/z 651 [(M+H)+]
(100).
-
N1-[(3S,5S)-1-(1,3-Benzodioxol-5-ylmethyl)-5-(piperazinocarbonyl)tetrahydro-1H-3-pyrroliumyl]-N1-(3-methoxybenzyl)-3,3-dimethylbutanamid-2,2,2-trifluoracetat
(23a)
-
Eine
Lösung
von tert-Butyl-4-({(2S,4S)-1-(1,3-benzodioxol-5-ylmethyl)-4-[(3,3-dimethylbutanoyl)-3-methoxyanilino]tetrahydro-1H-2-pyrrolyl}carbonyl)-1-piperazincarboxylat (22)
(21,7 mg, 33,3 μmol)
in Dichlormethan (0,5 ml) wurde mit einer 95 Vol.-%igen Lösung von
Trifluoressigsäure
in Dichlormethan (0,1 ml, 1,2 mmol) behandelt. Das Gemisch wurde
bei Raumtemperatur gerührt,
und der Verlauf der Reaktion wurde durch DC-Analyse überwacht.
Sobald sie beendet war (1 h), wurde das Lösungsmittel unter reduziertem
Druck abgedampft, wobei sich 22,8 mg eines Gemisches aus dem Titeltrifluoracetatsalz
(23a), Ethylacetat und Trifluoressigsäure ergaben. Dieses Salz wurde
in dem folgenden Experiment ohne weitere Reinigung verwendet:
δH (360
MHz; CDCl3) 0,98 (s, 9H), 2,08-2,18 (m,
1H), 2,32 (d, 1H), 2,43 (d, 1H), 2,73-2,82 (m, 1H), 3,30-3,73 (m,
8H), 3,77 (s, 3H), 3,90-3,96 (m, 1H), 4,06-4,19 (m, 1H), 4,36-4,46
(m, 2H), 4,57 (d, 1H), 4,65-4,73 (m, 1H), 5,57-6,01 (m, 2H), 6,61-6,66
(m, 2H), 6,76-6,91 (m, 4H) und 7,29 (t, 1H); LRMS (aus LC-MS) (ES+)
m/z 551 [(M+H)+] (100).
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N-1-[(3S,5S)-1-(1,3-Benzodioxol-5-ylmethyl)-5-(piperazinocarbonyl)tetrahydro-1H-3-pyrrolyl]-N1-(4-methoxybenzyl)-3,3-dimethylbutanamid
(23b)
-
Ein
zweiphasiges Gemisch aus Dichlormethan (0,5 ml) und Wasser (0,5
ml), das 22,8 mg rohes N-1-[(3S,SS)-1-(1,3-Benzodioxol-5-ylmethyl)-5-(piperazinocarbonyl)tetrahydro-1H-3-pyrroliumyl]-N-1-(3-methoxybenzyl)-3,3-dimethylbutanamid-2,2,2-trifluoracetat
(23a) enthielt, wurde mit 2,0 M wässriger Natriumhydroxidlösung behandelt,
bis der pH-Wert der wässrigen
Schicht auf 12 eingestellt war. Das Gemisch wurde 5 min bei Raumtemperatur
kräftig
gerührt,
und die Schichten wurden getrennt. Die wässrige Schicht wurde mit Dichlormethan
(2 × 0,5
ml) extrahiert, und die vereinigten organischen Extrakte wurden
getrocknet (MgSO4) und unter reduziertem
Druck eingedampft, wobei sich das Titelpiperazin (23b) (14,5 mg,
79 %) ergab:
δH (360 MHz; CDCl3)
0,97 und 1,09 (2 × s,
9H, Rotamere), 1,66-1,79 [m, 3H {bei 1,79 (s, 2H) enthalten}], 2,03 (d,
1H), 2,13 (d, 1H), 2,32-2,47 (m, 1H), 2,54-2,88 (m, 5H), 3,05-3,12
(m, 1H), 3,29-3,67 (m, 5H), 3,76 (s, 3H), 3,86 (d, 1H), 4,66 (d,
1H), 4,97 (d, 1H), 5,08-5,22 (m, 1H), 5,89-5,92 (m, 2H), 6,59-6,6,81
(m, 6H) und 7,09-7,18 (m, 1H); LRMS (aus LC-MS) (ES+) m/z 551 [(M+H)+] (100).
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Variationen
des Schutzgruppenschemas können
die Effizienz und Geschwindigkeit, mit der Verbindungen der vorliegenden
Erfindung hergestellt werden können,
erhöhen.
Die nachstehenden Schemata, die, bezogen auf die vorstehende Offenbarung
zusammen mit bekannten Verfahren in dem Fachgebiet, von einem Fachmann
leicht durchgeführt
werden können,
stellen schnelle, effiziente Wege zu Verbindungen, die die Hedgehog-Aktivität hemmen
können,
bereit. Es ist selbstverständlich,
dass die besonderen Einheiten, Gruppen und Reaktionen (z.B. die
elektrophile oder reduktive Alkylierung des Amins) variiert werden
können,
um viele verschiedene Verbindungen, die zum Beispiel eine Struktur
gemäß einer
beliebigen der Formeln I bis VI aufweisen, herzustellen. Siehe auch
J. W. Mickelson, K. L. Belonga und E. J. Jacobsen, J. Org. Chem.,
1995, 60, 4177-4183.
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Festphasenweg
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Der
Syntheseweg, der zur Durchführung
der Herstellung auf diesem Templat verwendet wurde, ist in Schema
5 beschrieben.
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Waschvorschriften
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- Verfahren 1: Wasser (3 ×),
Aceton (2 ×),
N,N-Dimethylformamid (3 ×),
Wasser (2 ×),
Aceton (1 ×),
N,N-Dimethylformamid (3 ×),
Wasser (2 ×),
Aceton (3 ×),
Methanol (3 ×),
Aceton (3 ×)
und Methanol (3 ×);
- Verfahren 2: Dichlormethan, Hexan, N,N-Dimethylformamid, Dichlormethan,
Hexan, Dichlormethan und Hexan;
- Verfahren 3: Wasser, N,N-Dimethylformamid, Wasser, 1,0 M wässrige Natriumhydroxidlösung, Wasser, N,N-Dimethylformamid,
Wasser, 1,0 M wässrige
Natriumhydroxidlösung,
Wasser, N,N-Dimethylformamid,
Dichlormethan, Methanol, Dichlormethan und Methanol;
- Verfahren 4: N,N-Dimethylformamid, Dichlormethan, N,N-Dimethylformamid,
Dichlormethan, Methanol, Dichlormethan, Methanol (2 ×) und Ether
(2 ×);
- Verfahren 5: N,N-Dimethylformamid, Dichlormethan, N,N-Dimethylformamid,
Dichlormethan, Methanol, Dichlormethan und Methanol (2 ×).
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Das
Quellen der Harze in Lösungsmitteln
basierte auf einem Standard von 10 ml Lösungsmittel pro Gramm Harz.
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Schritt A: Die Herstellung
von (Nitrophen-4'-yloxycarboxy)benz-4-yloxymethylpolystyrol-(Wang-PNP-carbonatpolystyrol)
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Hydroxybenz-4-yloxymethylpolystyrol
(Wang-Harz)
-
Natriummethoxid
(233 g, 4,31 mol) wurde unter Rühren
und Stickstoff langsam zu einem Gemisch aus Chlormethylpolystyrol
(2,4 kg, 3,6 mol funktionalisierte Beladung) und 4-Hydroxybenzylalkohol
(581 g, 4,68 mol) in N,N-Dimethylacetamid (10 l) gegeben. Nach der
Verdünnung
mit N,N-Dimethylacetamid (13 l) wurde das Gemisch 5 h auf 50°C erwärmt und
dann über
eine Kanüle
durch ein P-ETFE-Sieb (70 μm)
filtriert. Das Rohprodukt wurde unter Verwendung der in Verfahren
1 aufgeführten
Reihenfolge ausgiebig gewaschen und dann unter Vakuum bei 60°C getrocknet,
wobei sich 2630 g des Titelharzes ergaben.
-
(Nitrophen-4'-ylogycarbogy)benz-4-ylozymethylpolystyrol-(Wang-PNP-carbonatpolystyrol)
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4-Methylmorpholin
(660 ml, 6,0 mol) wurde unter Rühren
und Stickstoff bei 0°C
während
2 h tropfenweise zu einem Gemisch aus Hydroxybenz-4-yloxymethylpolystyrol
(2000 g, 2,5 mol funktionalisierte Beladung) und 4-Nitrophenolchlorformiat
(1209 g, 6,0 mol) in Dichlormethan (22 1) gegeben. Das Gemisch wurde allmählich auf
Raumtemperatur erwärmt, über Nacht
gerührt
und über
eine Kanüle
durch ein P-ETFE-Sieb (70 μm)
filtriert. Das rohe Harz wurde unter Verwendung der in Verfahren
2 aufgeführten
Reihenfolge ausgiebig gewaschen und dann unter Vakuum bei Raumtemperatur
getrocknet, wobei sich 2728 g eines Gemisches aus dem Titelharz
und 4-Methylmorpholinhydrochlorid ergaben.
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Schritt B: Die Herstellung
von Wang-Harz gebundenen Diaminen
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• Allgemeines Verfahren (für Piperazin,
Homopiperazin und trans-1,4-Diaminocyclohexan):
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Man
ließ rohes
(Nitrophen-4'-yloxycarboxy)benz-4-yloxymethylpolystyrol
(1002,5 g, ~0,9 mol funktionalisierte Beladung) während 15
min in einem Gemisch aus wasserfreiem Dichlormethan und N,N-Dimethylformamid
(1:1, Vol./Vol., 9 l) unter Stickstoff quellen. N,N-Diisopropylamin
(626 ml, 5 Moläquivalente)
und das geeignete Diamin (5 Moläquivalente)
wurden zugegeben, und das Gemisch wurde über Nacht bei Raumtemperatur
kräftig
gerührt.
Das Gemisch wurde durch ein P-ETFE-Sieb (70 μm) filtriert, unter Verwendung
der in Verfahren 3 aufgeführten
Reihenfolge ausgiebig gewaschen und unter Vakuum bei 60°C getrocknet,
wobei sich das Harzgebundene Diamin ergab.
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• An Wang-Harz gebundenes Ethylendiamin
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Man
ließ rohes
(Nitrophen-4'-yloxycarboxy)benz-4-yloxymethylpolystyrol
(1002,5 g, ~0,9 mol funktionalisierte Beladung) während 15
min in Dichlormethan (7 l) unter Stickstoff quellen und behandelte
es mit Ethylendiamin (181 ml, 2,7 mol). Die so erhaltene dicke,
gelbe Suspension wurde mit Dichlormethan (2 l) verdünnt und über Nacht
bei Raumtemperatur kräftig
gerührt.
Das Gemisch wurde durch ein P-ETFE-Sieb (70 μm) filtriert, unter Verwendung
der in Verfahren 3 aufgeführten
Reihenfolge ausgiebig gewaschen und unter Vakuum bei 60°C getrocknet,
wobei sich das Titelharz-gebundene Diamin ergab.
-
• An Wang-Harz gebundenes m-Xylylendiamin
-
Man
ließ rohes
(Nitrophen-4'-yloxycarboxy)benz-4-yloxymethylpolystyrol
(1002,5 g,~0,9 mol funktionalisierte Beladung) in Tetrahydrofuran
(7 l) während
15 min unter Stickstoff quellen und behandelte es mit einer Lösung von
m-Xylylendiamin (828 ml, 6,27 mol) in Tetrahydrofuran (1 l). Die
so erhaltene dicke, gelbe Suspension wurde mit Dichlormethan (2
l) verdünnt
und über
Nacht bei Raumtemperatur kräftig
gerührt.
Das Gemisch wurde durch ein P-ETFE-Sieb (70 μm) filtriert, unter Verwendung
der in Verfahren 3 aufgeführten
Reihenfolge ausgiebig gewaschen und unter Vakuum bei 60°C getrocknet,
wobei sich das Titelharz-gebundene Diamin ergab.
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Schritt C: Beladen des
Wang-Diamins mit einem Grundbaustein
-
Man
ließ das
geeignete Harz in N,N-Dimethylformamid während 15 min quellen, schüttelte es
dann schwach und behandelte es mit 1-[9H-9-Fluorenylmethoxycarbonyl]-4-oxo-2(S)-pyrrolidincarbonsäure (2 Äquivalente).
Nach 30 min wurden 1-Hydroxybenzotriazolhydrat (2 Äquivalente)
und N,N'-Diisopropylcarbodiimid (2 Äquivalente)
zugegeben, und die Harzsuspension wurde über Nacht bei Raumtemperatur
schwach geschüttelt.
Nach der Filtration wurde das Harz unter Verwendung der in Verfahren
4 aufgeführten
Reihenfolge ausgiebig gewaschen und unter Vakuum bei 40°C getrocknet.
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Schritt D: Reduktive Aminierung
am C-4
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Man
ließ das
geeignete Harz in einem 50 Vol.%igen Gemisch aus wasserfreiem Tetrahydrofuran
und Methanol während
15 min quellen, schüttelte
es schwach und behandelte es mit Eisessig (10 Äquivalente). Das geeignete
Amin (5 Äquivalente)
und Natriumcyanoborhydrid (5 Äquivalente)
wurden zugegeben, und die Harzsuspension wurde über Nacht bei Raumtemperatur
schwach geschüttelt.
Nach der Filtration wurde das Harz unter Verwendung der in Verfahren
4 aufgeführten
Reihenfolge ausgiebig gewaschen und unter Vakuum bei 40°C getrocknet.
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Schritt E: Reduktive Alkylierung
oder Capping
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Reduktive Alkylierung
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Man
ließ das
geeignete Harz in wasserfreiem N,N-Dimethylformamid quellen, schüttelte es
dann schwach und behandelte es mit Eisessig (10 Äquivalente). Der geeignete
Aldehyd (5 Äquivalente)
und Natriumtriacetoxyborhydrid (5 Äquivalente) wurden zugegeben,
und die Harzsuspension wurde 1 h bei Raumtemperatur vorsichtig geschüttelt. Der
Druck, der sich während
dieser Zeitdauer in dem Reaktionsgefäß entwickelte, wurde dann aufgehoben,
und die Suspension wurde über
Nacht bei Raumtemperatur weiter schwach geschüttelt. Das Harz wurde dann
abfiltriert, unter Verwendung der in Verfahren 4 aufgeführten Reihenfolge
ausgiebig gewaschen und unter Vakuum bei 40°C getrocknet.
-
• Capping mit Säurechloriden
-
Das
geeignete Säurechlorid
(5 Äquivalente)
und N,N-Diisopropylethylamin (10 Äquivalente) wurden unter schwachem
Schütteln
zu einer Suspension des geeigneten Harzes in einem 50 Vol.-%igen
Gemisch aus wasserfreiem Tetrahydrofuran und Chloroform gegeben.
Nach schwachem Schütteln
bei Raumtemperatur über
Nacht wurde das Harz abfiltriert, unter Verwendung der in Verfahren
4 aufgeführten
Reihenfolge ausgiebig gewaschen und unter Vakuum bei 40°C getrocknet.
-
Schritt F: Abspaltung
der N-Fmoc-Schutzgruppe
-
Harzanaloga
wurden in einer 20 Vol.-%igen Lösung
von Piperidin in N,N-Dimethylformamid suspendiert und 30 min bei
Raumtemperatur schwach geschüttelt.
Die Harzsuspension wurde anschließend filtriert und mit N,N-Dimethylformamid
gewaschen. Diese Behandlung des Harzes mit Piperidin in N,N-Dimethylformamid
wurde noch einmal wiederholt, um eine vollständige Abspaltung der N-Fmoc-Schutzgruppe
sicherzustellen. Nach 30-minütigem
Stehenlassen wurde das Harz abfiltriert, unter Verwendung der in
Verfahren 4 aufgeführten
Reihenfolge gewaschen und unter Vakuum bei 40°C getrocknet.
-
Schritt G: Reduktive Alkylierung
oder Capping am N1
-
• Reduktive Alkylierung
-
Man
ließ das
geeignete Harz (~60 mg pro Vertiefung in einem 2 ml Filterblock)
in wasserfreiem N,N-Dimethylformamid (1 ml) quellen, schüttelte es
dann schwach und behandelte es mit Eisessig (~50 μl, 10 Äquivalente).
Der geeignete Aldehyd (5 Äquivalente)
und Natriumtriacetoxyborhydrid (~85 mg, 5 Äquivalente) wurden zugegeben,
und die Filterblöcke
wurden dann bei Raumtemperatur über
Nacht schwach geschüttelt.
Jedes Harz wurde anschließend
filtriert und unter Verwendung der in Verfahren 5 aufgeführten Reihenfolge
gewaschen.
-
• Capping mit Säurechloriden
-
Man
ließ das
geeignete Harz (~60 mg pro Vertiefung in einem 2 ml Filterblock)
in einem 50 Vol.-%igen Gemisch aus wasserfreiem Tetrahydrofuran
und Chloroform (1 ml) quellen, schüttelte es dann schwach und behandelte
es mit dem geeigneten Säurechlorid
(5 Äquivalente)
und N,N-Diisopropylethylamin (150 μl, 10 Äquivalente). Nach schwachem
Schütteln
der Filterblöcke über Nacht
bei Raumtemperatur wurden die Harze abfiltriert und unter Verwendung
der in Verfahren 5 aufgeführten
Reihenfolge gewaschen.
-
Schritt H: Abspaltung
des Endprodukts vom Wang-Harz unter Verwendung von TFA
-
Man
ließ das
geeignete Harz in DCM quellen, und das Endprodukt wurde durch die
Zugabe von 95 Vol.-%iger TFA in Dichlormethan abgespalten. Vier
getrennte aliquote Teile von TFA (2 × 300 μl, 75 μl und 500 μl) wurden zugegeben, und die
aus diesen erhaltenen Filtrate wurden in Platten, die 96 Vertiefungen
enthielten, aufgenommen. Die aus der Zugabe der aliquoten Teile
1, 2 und 4 erhaltenen Filtrate wurden unter Verwendung derselben
Platte mit 96 Vertiefungen aufgenommen. Das nach der Zugabe des
aliquoten Teils 3 (75 μl)
erhaltene Filtrat wurde unter Verwendung einer Analysenplatte mit
96 Vertiefungen getrennt aufgenommen. Alle Fraktionen wurden anschließend unter
Verwendung eines Genevac-Geräts
unter reduziertem Druck eingedampft, wobei sich das Endprodukt ergab.
-
Biologische
Tests
-
Entdeckung der Leitverbindung/Durchmusterungstest
mit einem hohen Durchsatz
-
Die
zu untersuchenden Verbindungen werden in DMSO bis zu einer Konzentration
von 10 mM gelöst und
bei –20°C gelagert.
Zur Aktivierung des Hedgehog-Wegs in den Testzellen wird eine octylierte
(lipidmodifizierte) Form des N-terminalen Fragments des Sonic-Hedgehog-Proteins
(OCT-SHH) verwendet. Dieses N-terminale Shh-Fragment wird bakteriell
hergestellt.
-
Die
Verbindungen können
in dem nachstehenden "Gli-Luc"-Test unter Verwendung
der Zelllinie 10T(s12) untersucht werden, wobei die Zellen ein auf
Hedgehog antwortendes Reporterkonstrukt, das Luciferase als das
Reportergen verwendet, enthalten. Auf diese Art und Weise kann die
signalgebende Aktivität
des Hedgehog-Wegs über
die Gli-Luc-Antwort gemessen werden.
-
10t1/2(s12)-Zellen
werden in eine Mikrotiterplatte (MTP) mit 96 Vertiefungen mit 20000
Zellen/Vertiefung in Vollmedium [DMEM mit 10 % FBS] plattiert. Dann
werden die Platten zur Inkubation über Nacht (O/N) bei 37°C und 5 %
CO2 in den Inkubator gestellt. Nach 24 h
wird das Medium durch Luciferase-Testmedium (DMEM mit 0,5 % FBS)
ersetzt. Die Verbindungen werden aufgetaut und in Testmedium 3:1000
(etwa 300-fach) verdünnt,
wobei sich eine Anfangskonzentration von etwa 30 μM ergibt.
-
Anschließend werden
150 μl jeder
30 μM Probe
in die ersten Vertiefungen (in dreifacher Ausfertigung) gegeben.
Die MTP-Proben werden dann mit 3-fachen Verdünnungen in insgesamt sieben
Vertiefungen verdünnt,
wodurch sich schließlich
eine Anzahl von sieben Verdünnungen
in dreifacher Ausfertigung für
jede Verbindung ergibt. Als nächstes
wird der Proteinligand OCT-SHH
in Luciferase-Testmedium verdünnt
und mit einer Endkonzentration von 0,3 μg/ml in jede Vertiefung gegeben.
Die Platten werden dann zur weiteren Inkubation O/N bei 37°C und 5 %
CO2 in den Inkubator zurückgestellt. Nach etwa 24 h
werden die Platten aus dem Inkubator entfernt, und das Medium wird
abgesaugt/verworfen. Die Vertiefungen werden einmal mit Testpuffer [PBS
+ 1 mM Mg2+ und 1 mM Ca2+]
gewaschen. Dann werden 50 μl
Testpuffer in jede Vertiefung gegeben. Das Luciferase-Testreagenz
wird, wie durch den Anbieter (LucLite-Kit von Packard) beschrieben,
hergestellt, und 50 μl
werden in jede Vertiefung gegeben. Die Platten werden bei Raumtemperatur
(RT) etwa 30 Minuten inkubiert und danach werden die Signale auf einem
Topcount (Packard) wieder bei RT abgelesen.
-
Die
in diesem Test identifizierten Verbindungen sind in 32 dargestellt.
Die Untersuchung der einzelnen Diastereomere der dargestellten Verbindungen
in dem vorstehenden Test zeigte, dass die cis-Isomere offensichtlich
eine größere Wirksamkeit,
manchmal um mehr als das 100-fache,
als die ihnen entsprechenden trans-Isomere zeigen. Ferner wurde
von Ammoniumsalzderivaten, wie TFA-Salzen, der vorliegenden Verbindungen
gezeigt, dass sie in dem vorstehenden Test eine ähnliche oder größere Wirksamkeit
zeigen.
-
Die
Wirksamkeiten von besonderen Verbindungen werden nachstehend in
Tabelle 1 gezeigt: Tabelle
1
-
Ptc-null-Test
-
Verfahren
-
Ptc-null-Zellen
wurden 3 Tage in Gegenwart von einem Träger; Jervin, einem bekannten
Antagonisten des Patched-Wegs (i), der hier als positive Kontrolle
verwendet wurde; oder 1 μM Verbindung
D gezüchtet.
Die gesamte Ribonukleinsäure
(RNA) wurde aus den Zellen isoliert und für die Reverse-Transkriptase-Polymerasekettenreaktion
(RT-PCR) verwendet. Spezifische Primer für den Nachweis der Gli-1-mRNA
aus Mäusen wurden
in der PCR verwendet, und das Actin-Gen wurde verwendet, um zu zeigen,
dass in dem Experiment äquivalente
Mengen an mRNA-Proben verglichen wurden. Die Gli-1- und Actin-mRNA-Proben
wurden dann auf ein 1,5 %iges Agarosegel geladen und wurden durch
Färbung
mit Ethidiumbromid nachgewiesen. Dieselben Proben wurden durch das
Verfahren der quantitativen Echtzeit-Polymerasekettenreaktion analysiert,
um die Konzentrationen an Gli-1-mRNA quantitativ zu bestimmen.
-
Ergebnisse
-
33A zeigt die Ergebnisse eines repräsentativen
Experiments. Sie zeigt die Gli-1-mRNA-Expression in Zellen, die mit einer
Trägerkontrolle
(Bahn 1); 5 μM
Jervin, der positiven Kontrollverbindung (Bahn 2); und 1 μM D (Bahn
3) behandelt wurden. Verglichen mit dem Träger, verringerten D und Jervin
die Expression von Gli-1-mRNA in Ptc-null-Zellen wesentlich. Die
Konzentrationen von Actin-mRNA waren unter allen Bedingungen äquivalent,
was zeigt, dass in dem Experiment gleiche Mengen an RNA analysiert
wurden. Dieses qualitative Ergebnis wurde durch die Analyse der
quantitativen Echtzeit-PCR (33B)
bestätigt,
die zeigt, dass D und Jervin die Gli-1-mRNA-Konzentrationen herunterregulierten.
-
Zusammen
bestätigen
diese Experimente, dass eine 3-tägige
Behandlung von Ptc-null-Zellen mit D den Patched-Weg herunterreguliert,
was durch die Hemmung der Expression von Gli-1-mRNA-Transkripten gezeigt wurde.
-
Test mit Hautausstanzungen
embryonaler Mäuse:
Wirkung einer verlängerten
Behandlung mit D
-
Verfahren
-
Ein
neuer Zellkulturtest wurde zur Bestimmung der Wirkungen von D auf
die Aktivierung des Patched-Wegs in der Haut etabliert. In diesem
System führt
eine Aktivierung des Patched-Wegs zu einer erhöhten Expression des Ptc-Gens.
-
Zur Überwachung
der Aktivität
des Patched-Wegs in embryonaler Haut züchteten wir Hautstücke aus transgenen
Patched-Weg-Reportermäusen.
Diese Mäuse
wurden gentechnisch verändert,
um ein fremdes Gen (lacZ)aufzunehmen. Das lacZ-Gen kodiert eine
bakterielle β-Galactosidase. Das
Gen wurde in den Ptc-Locus eingefügt, ermöglichte jedoch eine normale
Ptc-Funktion. Die
Ptc-Aktivierung als Antwort auf die durch Shh induzierte Aktivierung
des Patched-Wegs kann dann durch die Bildung des lacZ-Genprodukts, β-Galactosidase,
die durch die enzymatische Umwandlung des Substrats X-gal in ein
blaugefärbtes
Reaktionsprodukt nachweisbar ist, überwacht werden.
-
Haut
von 17,5 Tagen alten Embryos wurde als kreisförmige Ausstanzungen mit 2 mm
aus diesen transgenen Reportermäusen
entnommen und 5 bis 7 Tage in Gegenwart von Shh-Protein gezüchtet (34). Das Shh-Protein sollte die Expression
des Ptc-Gens hochregulieren und daher die Menge an X-gal-Färbung in
diesen Kulturen erhöhen.
Zur Untersuchung der Wirkung von D wurden Hautausstanzungen 6 Tage
in Gegenwart von sowohl Shh-Protein als auch D gezüchtet (35).
-
Ergebnisse
-
Wie
erwartet, führte
die Zugabe von Shh-Protein zu gezüchteten Hautexplantaten zu
einer Ptc-Aktivierung,
was durch die blaue X-gal-Färbung
dieser Kulturen angezeigt wurde (34A – X-gal).
-
Die
Färbung
von Schnittpräparaten
der Hautausstanzungen mit Hämatoxylin
und Eosin (H&E)
offenbarte intensiv gefärbte
Zellen mit basophilen Kernen und einem hohen Verhältnis von
Kern zu Zytoplasma (34A – H&E [10x] und H&E [40x]). Diese Strukturen ähneln BCCs
insofern, als sie in der ganzen Hautschicht in Clustern angeordnet
und durch Palisaden normal aussehender Hautzellen getrennt waren.
-
Die
X-gal-Färbung
zeigte, dass der Patched-Weg in Zellen innerhalb dieser BCC-ähnlichen
Strukturen aktiv war (34A – Eosin
+ X-gal). In Übereinstimmung
mit veröffentlichten
Ergebnissen und ähnlich
zu menschlichen BCC's
exprimierten die BCC-ähnlichen
Cluster in Hautausstanzungen von Mäusen Keratin-14, einen Marker
undifferenzierter Keratinozyten (34B).
-
Die
Hautausstanzungen wurden 6 Tage in Gegenwart von sowohl Shh-Protein
als auch D gezüchtet, um
die Wirkung von D zu untersuchen. 35 zeigt
die dosisabhängige
Wirkung von D auf den Grad der Aktivität des Patched-Wegs in mit Shh
behandelten Hautausstanzungen. Zunehmende Konzentrationen von D (von
0,01 bis 1 μM)
führten
zu einer dosisabhängigen
Abnahme der Menge an Wegaktivität,
was durch die Menge an lacZ-Reporter-Enzymaktivität überwacht
wurde (35A). Die Färbung von mit D behandelten
Explantaten mit dem Reporterenzym zeigte, dass 0,2 μM D die X-gal-Färbung verringerte,
verglichen mit der intensiven X-gal-Färbung von mit Shh-Protein allein
behandelten Hautausstanzungen ( 35B).
Dies zeigt, dass D die Aktivierung des Patched-Wegs blockierte und
die Expression des Ptc-Gens herunterregulierte.
-
Das
nächste
Experiment zeigte, dass die Hemmung des Patched-Wegs mit D die Bildung
BCC-ähnlicher
Strukturen verhindert. 35C zeigt,
dass D die Bildung BCC-ähnlicher
Strukturen vollständig
blockierte, ohne die Integrität
normaler Hautzellen zu beeinflussen. Dies bestätigt, dass D das Auftreten
BCC-ähnlicher Strukturen,
die durch die Aktivierung des Patched-Wegs, desselben Wegs, dem
die menschliche Erkrankung zugrunde liegt, erzeugt werden, verhindern
kann.
-
Test mit Hautausstanzungen
embryonaler Mäuse:
Wirkung einer Kurzzeitvorbehandlung mit D
-
Verfahren
-
Von
transgenen Mäusen
stammende Hautausstanzungen wurden in Abwesenheit von Shh 5 Stunden mit
Träger
oder D behandelt. Nach der Vorbehandlung wurde der Träger oder
D entfernt. Die Hautausstanzungen wurden zweimal gewaschen und dann
in Gegenwart von Shh 6 Tage gezüchtet.
Am Ende des Expermiments wurden die Hautausstanzungen fixiert und
mit X-gal gefärbt, um
die Aktivität
des Patched-Wegs zu bestimmen.
-
Ergebnisse
-
Hautausstanzungen,
die 6 Tage mit exogenem Shh-Protein allein behandelt wurden, zeigten,
verglichen mit denen, die mit Träger
allein behandelt wurden, eine intensive X-gal-Färbung (d.h. Aktivierung) (36, obere Reihe). Hautausstanzungen, die 5 Stunden
mit 10, 20 und 50 μM
D vorbehandelt wurden, bevor sie mit exogenem Shh-Protein behandelt
wurden, zeigten eine vollständige
Hemmung der durch das Shh-Protein induzierten Hochregulierung des
Patched- Wegs, was
durch das Fehlen der X-gal-Färbung
angezeigt wurde (36, untere Reihe – 3 Objektträger auf
der rechten Seite). Eine intensive X-gal-Färbung, die auf eine Hochregulierung
des Patched-Wegs hinweist, wurde in Hautausstanzungen, die mit dem
Träger
vorbehandelt wurden, bevor sie mit Shh-Protein behandelt wurden,
beobachtet (36, untere Reihe, links). Die kurze
Dauer der Vorbehandlung entsprach im Wesentlichen einer 6-tägigen Behandlung
mit D, bezogen auf den Grad der Hemmung durch Ptc (Vergleich der
oberen und unteren Reihe in 36).
-
Dieses
Ergebnis weist darauf hin, dass D fest an sein Ziel bindet, und
dass die Kinetik der Dissoziation langsam oder irreversibel ist.
Die Daten weisen auch darauf hin, dass D die Fähigkeit aufweisen könnte, die Entwicklung
von BCC zu verhindern.
-
Test mit Hautausstanzungen
embryonaler Mäuse:
Langzeitbehandlung von bereits bestehenden BCC-ähnlichen Strukturen mit D
-
Verfahren
-
Hautausstanzungen
von 17,5 Tage alten Embryos aus transgenen Patched-Weg-Reportermäusen wurden
in Gegenwart von Shh-Protein 7 Tage gezüchtet, um die Entwicklung von
BCC-ähnlichen
Strukturen zu ermöglichen.
Das Shh-Protein wurde am Ende der 7 Tage entfernt. Die Kulturen
wurden dann 3 Tage mit Shh-Protein plus entweder Träger oder
D behandelt. Die Kulturen wurden nach 10 Tagen histologisch analysiert,
um die Bildung von BCC-ähnlichen
Strukturen, die auf eine Aktivierung des Patched-Wegs hinweisen,
zu beurteilen.
-
Ergebnisse
-
Die
histologische Analyse zeigte, dass D mit entweder 1 oder 5 μM die Größe und Zahl
von durch Shh induzierten BCC-ähnlichen
Strukturen in behandelten Hautausstanzungen, verglichen mit Träger-behandelten Explantaten,
wesentlich verringerte (37A).
Somit induzierte eine 3-tägige
Behandlung bestehender BCC-ähnlicher
Strukturen mit D offensichtlich die Regression dieser Strukturen.
Ferner weist D offensichtlich keine allgemeinen zytotoxischen Wirkungen
auf Hautzellen auf, was durch ihre normale Histologie bestimmt wurde.
-
Ein
möglicher
Mechanismus für
die durch D induzierte Regression BCC-ähnilicher Strukturen kann eine
Apoptose der aktivierten Zellen sein. Zur Untersuchung dieser Möglichkeit
wurden parallele Explantate 2 Tage mit 5 μM D behandelt und wurden dann
durch das Verfahren der durch terminale Deoxynucleotidyltransferase-vermittelten
d-UTP-Bruch-Endmarkierung (TUNEL) gefärbt, das zum Nachweis apoptotischer
Kerne verwendet wird. Nach 2-tägiger
Behandlung mit 5 μM
D war die Zahl der apoptotischen Kerne (was durch die braune Farbe
auf den Objektträgern
auf der rechten Seite angezeigt wurde) innerhalb der BCC-ähnlichen Strukturen
wesentlich höher
als in der Trägerkontrolle
auf der linken Seite (37B).
Zusammengenommen weisen diese Ergebnisse darauf hin, dass sich die
durch D induzierte Regression BCC-ähnlicher Strukturen wenigstens
teilweise aus der Stimulierung des Zellsuizidwegs von Zellen, in
denen der Patched-Weg aktiviert ist, ergibt.
-
Test mit Hautausstanzungen
embryonaler Mäuse:
Kurzzeitbehandlung von bereits bestehenden BCC-ähnlichen Strukturen mit D
-
Verfahren
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Hautausstanzungen
von 17,5 Tagen alten Embryos aus transgenen Patched-Weg-Reportermäusen wurden
in Gegenwart von Shh-Protein 7 Tage gezüchtet. Das Shh-Protein wurde
am Ende der 7 Tage entfernt. Die Hautausstanzungen wurden dann am
7. und 9. Tag 5 Stunden mit dem Träger oder 1 oder 5 μM D behandelt.
Nach jeder Behandlung mit dem Träger
oder D wurde der Träger
oder D abgewaschen, und die Hautausstanzungen wurden in Gegenwart
von Shh-Protein erneut gezüchtet.
Die Kulturen wurden durch X-gal-Färbung nach 10 Tagen in vitro
analysiert, um die Aktivität
des Patched-Wegs zu beurteilen.
-
Ergebnisse
-
Die
Kurzzeitbehandlung mit D verringerte die Menge an X-gal-Färbung, die
mit der Behandlung mit Shh-Protein verbunden ist (38A), was auf eine Herunterregulierung der Wegaktivität in Hautexplantaten hinweist.
Die histologische Analyse zeigte, dass D sogar in einer Konzentration
von 1 μM
die Regression von X-gal-positiven BCC-ähnlichen Strukturen induzierte
(38B). Die quantitative Bestimmung der Gli-1-mRNA-Konzentrationen
in mit D behandelten Ausstanzungen zeigte, dass die Kurzzeitbehandlung
mit D die Gli-1-Transkription vollständig herunterregulierte (38C, linke Seite). Diese Wirkung war für den Patched-Weg
offensichtlich spezifisch und war nicht auf eine allgemeine Zytotoxizität zurückzuführen, was durch die
relativ konstanten mRNA-Konzentrationen eines Haushaltsenzyms, Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase
oder GAPDH, gezeigt wurde (38C,
rechte Seite).
-
Diese
Ergebnisse zeigen, dass D unter den bestimmten Bedingungen einer
Kurzzeitbehandlung die Fähigkeit
aufweist, die Aktivität
des Patched-Wegs in gezüchteten
embryonalen Hautexplantaten zu hemmen. Ferner verursachte D mit
Konzentrationen von sowohl 1 als auch 5 μM die Regression von bestehenden
durch Shh induzierten BCC-ähnlichen
Strukturen.
-
Test mit Hautausstanzungen
erwachsener BCC-Mäuse
-
Verfahren
-
Ptc-heterozygote,
transgene Mäuse
wurden 6 Monate dreimal wöchentlich
bestrahlt, wobei sich während
dieser Zeit viele kleine und oft mikroskopische BCC-Tumoren entwickelten.
Hautausstanzungsexplantate mit einem Durchmesser von 4 mm, die vermutlich
BCC-Strukturen enthielten, wurden 6 Tage in Gegenwart von Träger, der
positiven Kontrolle (Jervin) oder 5 μM D gezüchtet. Am Ende des Experiments
wurden die Explantate durch X-gal-Färbung, um den Grad der Aktivität des Patched-Wegs
nachzuweisen, durch Histologie, um die Wirkung der Behandlung auf
die Morphologie von durch ultraviolette Strahlung ausgelösten BCCs
zu bestimmen, und durch quantitative Bestimmung des Grads an Gli-1-mRNA-Expression,
um das Ausmaß der Weghemmung
zu charakterisieren, analysiert.
-
Ergebnisse
-
Die
X-gal-Färbung
der behandelten Explantate zeigt, dass Hautausstanzungen, die in
Gegenwart von Träger
allein gezüchtet
wurden; intensiv blau gefärbte
Herde entwickelten, die auf eine fokale Hochregulierung des Patched-Wegs
und der BCC Strukturen hinweisen (blaue Flecken in 39A). Verglichen mit dem Träger, verringerte 5 μM D, wie
die positive Kontrolle, die Zahl und Größe etablierter BCC-Strukturen.
Die histologische Analyse von Schnittpräparaten der Explantate zeigte,
dass D, verglichen mit der Trägerkontrolle,
die Regression von durch ultraviolette Strahlung ausgelösten BCC-Tumoren
induzierte (39B). In Hautausstanzungen aus
diesen heterozygoten, transgenen Mäusen waren die Konzentrationen
von Gli-1-mRNA infolge der Aktivierung von Ptc-Zielgenen hoch. D
mit Konzentrationen von 1 und 5 μM
hemmte, verglichen mit dem Träger allein,
auch die Gli-1-mRNA-Konzentrationen wesentlich.
-
Die
quantitative Bestimmung der Gli-1-mRNA-Konzentrationen zeigt die
fast vollständige
Hemmung der Zielgenaktivierung durch D (39C).
Diese Hemmung wurde offensichtlich nicht durch eine nicht-spezifische
Zytotoxizität
verursacht, da ein statistischer Vergleich der Konzentrationen des
Haushaltsenzyms GAPDH zwischen den Bedingungen der Behandlung und
des Trägers
keinen wesentlichen Unterschied unter den Gruppen in der allgemeinen
Zellstoffwechselaktivität
zeigt. Somit zeigen diese Ergebnisse, dass D den Patched-Weg hemmt
und die Regression von durch ultraviolette Strahlung ausgelösten BCNS-ähnlichen BCC-Tumoren in gezüchteten
Hautexplantaten induziert.
-
Diese
Daten bestätigen
die Ergebnisse vorhergehender Experimente und weisen darauf hin,
dass D bei einer Behandlung von BCC wirksam sein könnte.
-
Züchtung menschlicher BCC-Explantate
-
Verfahnen
-
Aus
chirurgischen Verfahren (wie Mohs'sche-Chirurgie oder Kürettage)
erhaltene Proben wurden auf frischer, lebender Haut von 17 Tage
alten Mäuseembryos,
von der alle Epidermiszellen durch Verdauung unter Verwendung von
Dispase entfernt worden sind, gezüchtet. Da eine Dispasebehandlung
Basalmembrankomponenten verdaut, wurde Matrigel, eine im Handel
erhältliche
Basalmembranzubereitung, zwischen der Haut und dem BCC aufgetragen.
Die Kulturen wurden auf einem Kunststoffgitter zusammengesetzt und
3 Tage (mit D in einer Konzentration von 10 μM oder ohne D) in einem für die Langzeitzüchtung von
menschlicher Haut geeigneten Medium inkubiert. Nach der Züchtung wurden
die Proben für
eine Routinehistologie aufbereitet und einer quantitativen Hybridisierung
in situ unterzogen. Kurz gesagt, Schnittpräparate mit 7 μm von mit
Paraformaldehyd fixiertem, in Paraffin eingebettetem Gewebe, das
große
Basalzelleninseln enthielt, wurden gereinigt, erneut hydratisiert,
mit Proteinase K verdaut, acetyliert und mit [33P]-markierten
RNA-Sonden über
Nacht hybridisiert. Nach Waschschritten mit hoher Stringenz im Anschluss
an die Hybridisierung wurden die Objektträger im Dunklen bei Raumtemperatur
4 bis 7 Tage einer PhosphorImager-Folie ausgesetzt. Nach dem Entwickeln wurde
das [33P]-Signal unter Verwendung eines
Storm-Scanners (Molecular
Dynamics) abgetastet. Einzelne Basalzelleninseln wurden ausgewählt, und
das Signal wurde quantitativ bestimmt und unter Verwendung der Software
ImageQuant 1,0 in durchschnittlichen Zählimpulsen/Pixel ausgedrückt.
-
Ergebnisse
-
Die
für BCCs
charakteristischen morphologischen Merkmale, wie Inseln undifferenzierter
Basalzellen, und in einigen Fällen
Palisadenbildung peripherer Zellen und Stromaspaltung ( 40A) wurden beibehalten, wenn BCCs in diesem System
gezüchtet
wurden. Desgleichen weisen die Differenzierungsmarker, die exprimiert
wurden, ein zu denen der Vorkultur-Kontrollen identisches Muster
auf, was durch immunhistochemische Färbung bestimmt wurde (Daten
nicht gezeigt). Das Gli-1-Gen, ein Hauptindikator der Signalgebung
von Patched, blieb in unbehandelten Kulturen in hohem Grad aktiv,
was aus den Schnittpräparaten,
die mit 33P-markierten RNA-Sonden behandelt wurden,
bestimmt wurde (40B). Eine quantitative Hybridisierung
in situ zeigte, dass der Grad an Gli-1-Expression in den mit D behandelten
Proben, verglichen mit Träger-behandelten
Kontrollen, stark verringert war (41).
-
Herstellung von in der
vorliegenden Erfindung beschriebenen Verbindungen
-
a. Veranschaulichende
Syntheseschemata
-
Beispielhafte
Syntheseschemata zur Erzeugung von Hedgehog-Antagonisten, die in
den Verfahren und Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung verwendbar
sind, sind in den 1 bis 31 gezeigt.
-
Die
Reaktionsbedingungen in den veranschaulichten Schemata der 1 bis 31 sind
wie folgt:
- 1) R1CH2CN, NaNH2, Toluol
(Arzneim-Forsch,
1990, 40, 11, 1242)
- 2) H2SO4, H2O, Rückfluss
(Arzneim-Forsch,
1990, 40, 11, 1242)
- 3) H2SO4, EtOH,
Rückfluss
(Arzneim-Forsch,
1990, 40, 11, 1242)
- 4) NaOH, EtOH, Rückfluss
- 5) (Boc)2O, 2 M NaOH, THF
- 6) LiHDMS, R1X, THF
(Merck Patentanmeld.
Nr. WO 96/06609)
- 7) Pd-C, H2, MeOH
- 8) t-BuONO, CuBr, HBr, H2O
(J.
Org. Chem. 1977, 42, 2426)
- 9) ArB(OH)2, Pd(PPh3)4, Dioxan
(J. Med. Chem. 1996, 39, 217-223)
- 10) R12(H)C=CR13R14, Pd(OAc)2, Et3N, DMF
(Org. React. 1982, 27, 345)
- 11) Tf2O, THF
(J. Am. Chem. Soc.
1987, 109, 5478-5486)
- 12) ArSnBu3, Pd(PPh3)4, Dioxan
(J. Am. Chem. Soc. 1987, 109,
5478-5486)
- 13) KMnO4, Py, H2O
(J.
Med. Chem. 1996, 39, 217-223)
- 14) NaOR1, THF
- 15) NaSR1, THF
- 16) HNR1R13,
THF
- 17) HONO, NaBF4
(Adv. Fluorine
Chem. 1965, 4, 1-30)
- 18) Pd(OAC)2, NaH, DPPF, PhCH3, R1OH
(J.
Org. Chem. 1997, 62, 5413-5418)
- 19) i. R1X, Et3N,
CH2Cl2, ii. R13X
- 20) SOCl2, Kat. DMF
- 21) CH2N2, Et2O
- 22) Ag2O, Na2CO3, Na2S2O3, H2O
(Tetrahedron
Lett. 1979, 2667)
- 23) AgO2CPh, Et3N,
MeOH
(Org. Syn., 1970, 50, 77; J. Am. Chem. Soc. 1987, 109,
5432)
- 24) LiOH, THF-MeOH
- 25) (EtO)2P(O)CH2CO2R, BuLi, THF
- 26) MeO2CCH(Br)=P(Ph)3,
Benzol
- 27) KOH oder KOtBu
- 28) Base, X(CH2)nCO2R
- 29) DPPA, Et3N, Toluol
(Synthesis
1985, 220)
- 30) HONO, H2O
- 31) SO2, CuCl, HCl, H2O
(Synthesis
1969,1-10, 6)
- 32) Lawesson-Reagenz, Toluol
(Tetrahedron Asym. 1996, 7,
12, 3553)
- 33) R2M, Lösungsmittel
- 34) 30 % H2O2,
Eisessig
(Helv. Chim. Acta. 1968, 349, 323)
- 35) Triphosgen, CH2Cl2
(Tetrahedron
Lett., 1996, 37, 8589)
- 36) i. (EtO)2P(O)CHLiSO2Oi-Pr,
THF, ii. NaI
- 37) Ph3PCH3I,
NaCH2S(O)CH3, DMSO
(Synthesis
1987, 498)
- 38) Br2, CHCl3 oder
ein anderes Lösungsmittel
(Synthesis
1987, 498)
- 39) BuLi, Bu3SnCl
- 40) ClSO2OTMS, CCl4
(Chem.
Ber. 1995, 128, 575-580)
- 41) MeOH-HCl, Rückfluss
- 42) LAH, Et2O oder LiBH4,
EtOH oder BH3-THF
(Tetrahedron Lett.,
1996, 37, 8589)
- 43) MsCl, Et3N, CH2Cl2
(Tetrahedron Lett., 1996, 37, 8589)
- 44) Na2SO3,
H2O
(Tetrahedron Lett., 1996, 37, 8589)
- 45) R2R4NH,
Et3N, CH2Cl2
- 46) R2M, Lösungsmittel
- 47) CH3NH(OCH3),
EDC, HOBt, DIEA, CH2Cl2 oder
DMF
(Tetrahedron Lett, 1981, 22, 3815)
- 48) MeLi, THF
- 49) mCPBA, CH2Cl2
- 50) HONO, Cu2O, Cu(NO3)2, H2O
(J. Org.
Chem. 1977, 42, 2053)
- 51) R1M, Lösungsmittel
- 52) HONO, NaS(S)COEt, H2O
(Org.
Synth. 1947, 27, 81)
- 53) HSR2 oder HSR4,
CH2Cl2
- 54) i-BuOC(O)Cl, Et3N, NH3,
THF
- 55) R2R4NH,
CH2Cl2, NaBH(OAc)3
- 56) R2R4NH,
MeOH/CH3CO2H, NaBH3CN
- 57) R2OH, EDC, HOBt, DIEA, CH2Cl2 oder DMF
- 58) R2OH, HBTU, HOBt, DIEA, CH2Cl2 oder DMF
- 59) R2R4NH,
EDC, HOBt, DIEA, CH2Cl2 oder
DMF
- 60) R2R4NH,
HBTU, HOBt, DIEA, CH2Cl2 oder
DMF
- 61) POCl3, Py, CH2Cl2
- 62) R2R4NCO,
Lösungsmittel
- 63) R2OC(O)Cl, Et3N,
Lösungsmittel
- 64) R2CO2H,
EDC oder HBTU, HOBt, DIEA, CH2Cl2 oder DMF
- 65) R2X, Et3N,
Lösungsmittel
- 66) (CH3S)2C=N(CN),
DMF, EtOH
(J. Med. Chem. 1994, 37, 57-66)
- 67) R2SO2Cl,
Et3N, CH2Cl2
- 68) R2- oder R3-
oder R4CHO, MeOH/CH3CO2H, NaBH3CN
(Synthesis
1975, 135-146)
- 69) Boc(Tr)-D oder L-CysOH, HBTU, HOBt, DIEA, CH2Cl2 oder DMF
- 70) Boc(Tr)-D oder L-CysH, NaBH3CN,
MeOH/CH3CO2H
(Synthesis
1975, 135-146)
- 71) cysteinales S-Tr-N-Boc, ClCH2CH2Cl oder THF, NaBH(OAc)3
(J.
Org. Chem. 1996, 61, 3849-3862)
- 72) TFA, CH2Cl2,
Et3SiH oder Thioanisol/Ethandithiol/DMS
(3:1:1)
- 73) TFA, CH2Cl2
- 74) DPPA, Et3N, Toluol, HOCH2CH2SiCH3
(Tetrahedron
Lett. 1984, 25, 3515)
- 75) TBAF, THF
- 76) Base, TrSH oder BnSH
- 77) Base, R2X oder R4X
- 78) R3NH2, MeOH/CH3CO2H, NaBH3CN
- 79) N2H4, KOH
- 80) Pd2(dba)3,
P(o-tol)3, RNH2,
NaOtBu, Dioxan, R1NH2
(Tetrahedron
Lett. 1996, 37, 7181-7184)
- 81) Cyanamid
- 82) Fmoc-Cl, Natriumhydrogencarbonat
- 83) BnCOCl, Natriumcarbonat
- 84) AllylCOCl, Pyridin
- 85) Benzylbromid, Base
- 86) Oxalylchlorid, DMSO
- 87) RCONH2
- 88) Carbonyldiimidazol, neutrale Lösungsmittel (z.B. DCM, DMF,
THF, Toluol)
- 89) Thiocarbonyldiimidazol, neutrale Lösungsmittel (z.B. DCM, DMF,
THF, Toluol)
- 90) Cyanogenbromid, neutrale Lösungsmittel (z.B. DCM, DMF,
THF, Toluol)
- 91) RCOCl, Triethylamin
- 92) RNHNH2, EDC
- 93) RO2CCOCl, Et3N,
DCM
- 94) MsOH, Pyridin (J. Het. Chem., 1980, 607)
- 95) Base, neutrale Lösungsmittel
(z.B. DCM, Toluol, THF)
- 96) H2NOR, EDC
- 97) RCSNH2
- 98) RCOCHBrR, neutrale Lösungsmittel
(z.B. DCM, DMF, THF, Toluol), (Org. Proc. Prep. Intl., 1992, 24,127)
- 99) CH2N2, HCl
(Synthesis, 1993,197)
- 100) NH2NHR, neutrale Lösungsmittel
(z.B. DCM, DMF, THF, Toluol)
- 101) RSO2Cl, DMAP (Tetrahedron Lett,
1993, 34, 2749)
- 102) Et3N, RX (J. Org. Chem., 1990,
55, 6037)
- 103) NOCl oder Cl2 (J. Org. Chem., 1990,
55, 3916)
- 104) H2NOH, neutrale Lösungsmittel
(z.B. DCM, DMF, THF, Toluol)
- 105) RCCR, neutrale Lösungsmittel
(DCM, THF, Toluol)
- 106) RCHCHR, neutrale Lösungsmittel
(DCM, THF, Toluol)
- 107) H2NOH, HCl
- 108) Thiocarbonyldiimidazol, SiO2 oder
BF3OEt2 (J. Med.
Chem., 1996, 39, 5228)
- 109) Thiocarbonyldiimidazol, DBU oder DBN (J. Med. Chem., 1996,
39, 5228)
- 110) HNO2, HCl
- 111) ClCH2CO2Et
(Org. Reactions, 1959,10,143)
- 112) Morpholinenamin (Eur. J. Med. Chem., 1982, 17, 27)
- 113) RCOCHR'CN
- 114) RCOCHR'CO2Et
- 115) Na2SO3
- 116) H2NCHRCO2Et
- 117) EtO2CCHRNCO
- 118) RCNHNH2
- 119) RCOCO2H (J. Med. Chem., 1995, 38,
3741)
- 120) RCHO, KOAc
- 121) 2-Fluornitrobenzol
- 122) SnCl2, EtOH, DMF
- 123) RCHO, NaBH3CN, HOAc
- 124) NH3, MeOH
- 125) 2,4,6-Me3PhSO2NH2
- 126) Et2NH, CH2Cl2
- 127) MeOC(O)Cl, Et3N, CH2Cl2
- 128) R2NH2,
EDC, HOBT, Et3N, CH2Cl2
- 129) DBU, PhCH3
- 130) BocNHCH(CH2STr)CH2NH2, EDC, HOBT, Et3N,
CH2Cl2
- 131) R2NHCH2CO2Me, HBTU, HOBT, Et3N,
CH2Cl2
- 132) BocNHCH(CH2STr)CH2OMs,
LiHMDS, THF
- 133) R2NHCH2CO2Me, NaBH(OAc)3,
ClCH2CH2Cl oder
THF
- 134) R2NHCH2CH(OEt)2, HBTU, HOBT, Et3N,
CH2Cl2
- 135) NaBH(OAc)3, ClCH2CH2Cl oder THF, AcOH
- 136) Piperidin, DMF
- 137) Pd(Ph3P)4,
Bu3SnH
- 138) RCO2H, EDC, HOBT, Et3N,
DCM
- 139) RNH2, neutrale Lösungsmittel
- 140) RCHO, NaBH3CN, HOAC
- 141) RNCO, Lösungsmittel
- 142) RCO2H, EDC oder HBTU, HOBt, DIEA,
CH2Cl2 oder DMF
- 143) RCOCl, Triethylamin
- 144) RSO2Cl, Et3N,
CH2Cl2
- 145) SnCl2, EtOH, DMF
- 146) RNH2, EDC, HOBt, DIEA, CH2Cl2 oder DMF
- 147) Dibromethan, Et3N, CH2Cl2
- 148) Oxalylchlorid, neutrale Lösungsmittel
- 149) LiOH, THF-MeOH
- 150) Carbonyldiimidazol, neutrale Lösungsmittel (z.B. DCM, DMF,
THF, Toluol)
- 151) RNH2, Et3N,
CH2Cl2
- 152) Base, RX
- 153) DBU, PhCH3
- 154) DPPA, Et3N, Toluol(Synthesis 1985,
220)
- 155) SOCl2, Kat. DMF
- 156) ArH, Lewis-Säure
(AlCl3, SnCl4, TiCl4), CH2Cl2
- 157) H2NCHRCO2Et,
neutrale Lösungsmittel
- 158) BocHNCHRCO2H, EDC oder HBTU, HOBt,
DIEA, CH2Cl2 oder
DMF
- 159) TFA, CH2Cl2
-
Fachleute
erkennen oder können
unter Verwendung von nicht mehr als routinemäßigem Experimentieren viele Äquivalente
zu den speziellen Ausführungsformen
der hier beschriebenen Erfindung ermitteln. Diese Äquivalente
sollen von den folgenden Ansprüchen
umfasst werden.