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Hintergrund der Erfindung
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Musterbildung
ist die Aktivität,
durch die Embryonalzellen geordnete räumliche Anordnungen differenzierter
Gewebe bilden. Die physische Komplexität höherer Organismen entsteht während der
Embryogenese durch die Wechselwirkung der zellintrinsischen Abstammung
und des zellextrinsischen Signals. Induktive Wechselwirkungen sind
für die
embryonale Musterbildung bei der Entwicklung von Wirbeltieren aus
der frühesten
Anlage des Körperplans,
für die
Musterbildung der Organsysteme und für die Erzeugung verschiedener Zelltypen
während
der Gewebedifferenzierung wesentlich (Davidson, E. (1990) Development
108: 365–389; Gurdon,
J. B. (1992) Cell 68: 185–199;
Jessell, T. M. et al. (1992) Cell 68: 257–270). Die Wirkungen entwicklungsbedingter
Zellwechselwirkungen sind unterschiedlich. Typischerweise werden
antwortende Zellen von einem Weg der Zelldifferenzierung zu einem
anderen umgeleitet, indem Zellen induziert werden, die sich sowohl von
den nicht-induzierten als auch den induzierten Zuständen der
antwortenden Zellen (Induktionen) unterscheiden. Manchmal veranlassen
Zellen ihre Nachbarzellen, sich so zu differenzieren wie sie selbst
(homöogenetische
Induktion); in anderen Fällen
hemmt eine Zelle ihre Nachbarn, sich so zu differenzieren wie sie selbst.
Zellwechselwirkungen in der frühen
Entwicklung können
sequenziell sein, so dass eine anfängliche Induktion zwischen
zwei Zelltypen zu einer zunehmenden Verstärkung der Verschiedenheit führt. Ferner
finden induktive Wechselwirkungen nicht nur in Embryos sondern auch
in erwachsenen Zellen statt und können morphogenetische Muster
anlegen und aufrechterhalten sowie eine Differenzierung induzieren
(J. B. Gurdon (1992) Cell 68: 185–199).
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Mitglieder
der Hedgehog-Familie von Signalstoffmolekülen vermitteln viele wichtige
Musterbildungsprozesse kurzer und langer Reichweite während der
Entwicklung von wirbellosen Tieren und Wirbeltieren. In der Fliege
reguliert ein einziges Hedgehog-Gen die Musterbildung von Segment-
und Imaginalscheiben. Im Gegensatz dazu ist in Wirbeltieren eine
Hedgehog-Genfamilie an der Steuerung der Links-rechts-Asymmetrie, Polarität im ZNS, Ursegmente
und Extremitäten,
Organogenese, Chondrogenese und Spermatogenese beteiligt.
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Das
erste Hedgehog-Gen wurde durch eine genetische Durchmusterung in
der Fruchtfliege Drosophila melanogaster identifiziert (Nüsslein-Volhard,
C. und Wieschaus, E. (1980) Nature 287, 795–801). Diese Durchmusterung
identifizierte mehrere Mutationen, die die Embryonal- und Larvenentwicklung
beeinflussen. 1992 und 1993 wurde die molekulare Natur des Drosophila-Hedgehog-(hh)-Gens
berichtet (C. F. Lee et al. (1992) Cell 71, 33–50), und seitdem wurden mehrere
Hedgehog-Homologe aus verschiedenen Wirbeltierspezies isoliert.
Während
in Drosophila und anderen wirbellosen Tieren nur ein Hedgehog-Gen
gefunden wurde, sind in Wirbeltieren mehrere Hedgehog-Gene vorhanden.
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Die
Familie der Hedgehog-Gene von Wirbeltieren schließt mindestens
vier Mitglieder, z. B. Paraloge des einzigen Hedgehog-Gens von Drosophila,
ein. Beispielhafte Hedgehog-Gene und Proteine sind in den PCT-Veröffentlichungen
WO 95/18856 und
WO 96/17924 beschrieben.
Drei dieser Mitglieder, die hier als Desert-Hedgehog (Dhh), Sonic-Hedgehog
(Shh) und Indian-Hedgehog
(Ihh) bezeichnet werden, kommen offensichtlich in allen Wirbeltieren,
einschließlich
Fischen, Vögeln
und Säugern,
vor. Ein viertes Mitglied, das hier als Tiggie-winkle-Hedgehog (Thh)
bezeichnet wird, kommt speziell in Fischen vor. Desert-Hedgehog
(Dhh) wird sowohl bei der Embryonalentwicklung in Mäusen als
auch im erwachsenen Nager und Menschen hauptsächlich in den Hoden exprimiert;
Indian-Hedgehog (Ihh) ist an der Knochenentwicklung während der
Embryogenese und an der Knochenbildung in Erwachsenen beteiligt;
und Shh, das vorstehend beschrieben ist, ist vor allem an morphogenetischen
und neuroinduktiven Aktivitäten
beteiligt. In Anbetracht der kritischen induktiven Rollen von Hedgehog-Polypeptiden
bei der Entwicklung und Aufrechterhaltung von Wirbeltierorganen
ist die Identifikation von in Wechselwirkung tretenden Hedgehog-Proteinen
sowohl in klinischen Kontexten als auch Forschungskontexten von
größter Bedeutung.
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Die
verschiedenen Hedgehog-Proteine bestehen aus einem Signalpeptid,
einer hochkonservierten N-terminalen Region und einer stärker divergierenden
C-terminalen Domäne.
Zusätzlich
zu der Signalsequenzspaltung in dem sekretorischen Pfad (Lee, J.
J. et al. (1992) Cell 71: 33–50;
Tabata, T. et al. (1992) Genes Dev. 2635–2645; Chang, D. E. et al.
(1994) Development 120: 3339–3353)
durchlaufen die Hedgehog-Vorläuferproteine
eine innere autoproteolytische Spaltung, die von konservierten Sequenzen
in dem C-terminalen Teil abhängt
(Lee et al. (1994) Science 266: 1528–1537; Porter et al. (1995)
Nature 374: 363–366).
Diese Selbstspaltung führt zu
einem N-terminalen Peptid mit 19 kD und einem C-terminalen Peptid
mit 26 bis 28 kD (Lee et al. (1992) supra; Tabata et al. (1992)
supra; Chang et al. (1994) supra; Lee et al. (1994) supra; Bumcrot, D.
A. et al. (1995) Mol. Cell. Biol. 15: 2294–2303; Porter et al. (1995)
supra; Ekker, S. C. et al. (1995) Curr. Biol. 5: 944–955; Lai,
C. J. et al. (1995) Development 121: 2349–2360). Das N-terminale Peptid
bleibt mit der Oberfläche
von Zellen, in denen es synthetisiert wurde, fest verbunden, während das
C-terminale Peptid sowohl in vitro als auch in vivo frei diffusionsfähig ist
(Porter et al. (1995) Nature 374: 363; Lee et al. (1994) supra;
Bumcrot et al. (1995) supra; Mart', E. et al. (1995) Development 121:
2537–2547;
Roelink, H. et al. (1995) Cell 81: 445–455). Interessanterweise hängt die
Retention des N-terminalen Peptids an der Zelloberfläche von
der Selbstspaltung ab, da eine verkürzte Form von HH, die durch
eine RNA codiert wird, die genau an der normalen Position der inneren
Spaltung endet, in vitro (Porter et al. (1995) supra) und in vivo
(Porter, J. A. et al. (1996) Cell 86, 21–34) diffusionsfähig ist.
Biochemische Untersuchungen zeigten, dass die autoproteolytische
Spaltung des HH-Vorläuferproteins über eine
innere Thioesterzwischenverbindung abläuft, die anschließend in
einer nukleophilen Substitution gespalten wird. Es ist wahrscheinlich,
dass das Nukleophil ein kleines, lipophiles Molekül ist, das
kovalent an das C-terminale Ende des N-Peptids gebunden wird (Porter
et al. (1996) supra), und es so an die Zelloberfläche bindet.
Die biologischen Auswirkungen sind tiefgreifend. Als Folge des Anheftens
wird eine hohe lokale Konzentration des N-terminalen Hedgehog-Peptids
auf der Oberfläche
der Hedgehog produzierenden Zellen erzeugt. Es ist dieses N-terminale
Peptid, das für
Hedgehog-Signalaktivitäten
kurzer und langer Reichweite in Drosophila und Wirbeltieren sowohl
notwendig als auch ausreichend ist (Porter et al. (1995 supra; Ekker
et al. (1995) supra; Lai et al. (1995) supra; Roelink, H. et al.
(1995) Cell 81: 445–455; Porter
et al. (1996) supra; Fietz, M. J. et al. (1995) Curr. Biol. 5: 643–651; Fan,
C.-M. et al. (1995)
Cell 81: 457–465;
Mart', E. et al.
(1995) Nature 375: 322–325;
Lopez-Martinez et al. (1995) Curr. Biol. 5: 791–795; Ekker, S. C. et al. (1995)
Development 121: 2337–2347;
Forbes, A. J. et al. (1996) Development 122: 1125–1135).
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Hh
war an Musterbildungsprozessen kurzer und langer Reichweite an verschiedenen
Stellen während der
Drosophila-Entwicklung beteiligt. Bei der Anlage der Segmentpolarität in frühen Embryos
weist es Wirkungen kurzer Reichweite auf, die offensichtlich direkt
vermittelt werden, während
es bei der Musterbildung der Imaginalscheiben durch die Induktion
von Sekundärsignalen
Wirkungen langer Reichweite induziert.
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In
Wirbeltieren wurden in den letzten Jahren mehrere Hedgehog-Gene
cloniert. Von diesen Genen erlangte Shh die größte experimentelle Aufmerksamkeit,
da es in verschiedenen Organisationszentren, die die Quellen von
Signalen sind, die benachbarte Gewebe gestalten, exprimiert wird.
Neuere Beweise zeigen, dass Shh an diesen Wechselwirkungen beteiligt
ist.
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Die
Expression von Shh beginnt kurz nach dem Beginn der Gastrulation
in dem vermutlichen Mittellinienmesoderm, dem Knoten in der Maus
(Chang et al. (1994) supra; Echelard, Y. et al. (1993) Cell 75: 1417–1430),
der Ratte (Roelink, H. et al. (1994) Cell 76: 761–775) und
dem Küken
(Riddle, R. D. et al. (1993) Cell 75: 1401–1416) und dem Schild im Zebrafisch
(Ekker et al. (1995) supra; Krauss, S. et al. (1993) Cell 75: 1431–1444).
In Kükenembryos
entwickelt das Shh-Expressionsmuster im Knoten eine Links-rechts-Asymmetrie,
die offensichtlich für
die Links-rechts-Lage des Herzens verantwortlich ist (Levin, M.
et al. (1995) Cell 82: 803–814).
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Im
ZNS löst
Shh aus der Urwirbelsäule
und der Bodenplatte offensichtlich den Tod ventraler Zellen aus.
Wenn Shh ektopisch exprimiert wird, führt es zu einer Ventralisation
großer
Regionen des Mittel- und Rautenhirns in der Maus (Echelard et al.
(1993) supra; Goodrich, L. V. et al. (1996) Genes Dev. 10: 301–312), im Xenopus
(Roelink, H. et al. (1994) supra; Ruiz i Altabc, A. et al. (1995)
Mol. Cell. Neurosci. 6: 106–121)
und Zebrafisch (Ekker et al. (1995) supra; Krauss et al. (1993)
supra; Hammerschmidt, M. et al. (1996) Genes Dev. 10: 647–658). In
Explantaten des intermediären
Neuroektoderms in der Höhe
des Rückenmarks
induziert das Shh-Protein
die Entwicklung der Bodenplatte und motorischer Neuronen bei verschiedenen
Konzentrationsgrenzwerten, die Bodenplatte bei hohen Konzentrationen
und die motorischen Neuronen bei niedrigeren Konzentrationen (Roelink
et al. (1995) supra; Mart' et
al. (1995) supra; Tanabe, Y. et al. (1995) Curr. Biol. 5: 651–658). Ferner
deutet eine Blockierung durch Antikörper darauf hin, dass durch
die Urwirbelsäule
erzeugtes Shh für
die durch die Urwirbelsäule
vermittelte Induktion des Tods motorischer Neuronen erforderlich
ist (Mart' et al.
(1995) supra). Somit ist eine hohe Konzentrationen von Shh auf der
Oberfläche
von Shherzeugenden Mittellinienzellen offensichtlich der Grund für die in
vitro beobachtete Kontaktvermittelte Induktion der Bodenplatte (Placzek,
M. et al. (1993) Development 117: 205–218) und die Mittellinienpositionierung
der Bodenplatte direkt über
der Urwirbelsäule
in vivo. Aus der Urwirbelsäule
und der Bodenplatte freigesetzte niedrigere Konzentrationen von
Shh induzieren vermutlich motorische Neuronen in weiter entfernten
ventrolateralen Regionen in einem Prozess, von dem gezeigt wurde,
dass er in vitro kontaktunabhängig
ist (Yamada, T. et al. (1993) Cell 73: 673–686). In Explantaten, die
in der Höhe
des Mittelhirns und Vorderhirns entnommen wurden, induziert Shh
auch die geeigneten Typen ventrolateraler, neuronaler Zellen, dopaminerger (Heynes,
M. et al. (1995) Neuron 15: 35–44;
Wang, M. Z. et al. (1995) Nature Med. 1: 1184–1188) beziehungsweise cholinerger (Ericson,
J. et al. (1995) Cell 81: 747–756)
Vorläufer,
was zeigt, dass Shh ein allgemeiner Induktor der ventralen Spezifizierung über die
gesamte Lange des ZNS ist. Diese Beobachtungen werfen die Frage
auf, wie die differenzielle Antwort auf Shh an besonderen anteroposterioren
Positionen reguliert wird.
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Shh
aus der Mittellinie gestaltet auch die paraxialen Regionen des Wirbeltierembryos,
die Ursegmente im Rumpf (Fan et al. (1995) supra) und das Kopfmesenchym
rostral von den Ursegmenten (Hammerschmidt et al. (1996) supra).
In Explantaten des paraxialen Mesoderms von Küken und Mäusen fördert Shh die Expression von
Sklerotom-spezifischen Marker wie Pax1 und Twist auf Kosten des
dermamyotomalen Markers Pax3. Ferner deuten Experimente mit Filterbarrieren
darauf hin, dass Shh die Induktion des Sklerotoms eher direkt als
durch Aktivierung eines sekundären
Signalmechanismus vermittelt (Fan, C.-M. und Tessier-Lavigne, M. (1994)
Cell 79, 1175–1186).
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Shh
induziert auch die myotomale Genexpression (Hammerschmidt et al.
(1996) supra; Johnson, R. L. et al. (1994) Cell 79: 1165–1173; Münsterberg,
A. E. et al. (1995) Genes Dev. 9: 2911–2922; Weinberg, E. S. et al.
(1996) Development 122: 271–280),
obwohl neuere Experimente zeigen, dass Mitglieder der WNT-Familie,
Wirbeltierhomologe von Drosophila wingless, gemeinsam erforderlich
sind (Münsterberg
et al. (1995) supra). Rätselhafterweise
erfordert eine myotomale Induktion in Küken höhere Shh-Konzentrationen als
die Induktion sklerotomaler Marker (Münsterberg et al. (1995) supra),
obwohl das Sklerotom von viel näher
an der Urwirbelsäule
liegenden Ursegmentzellen abstammt. Ähnliche Ergebnisse wurden beim
Zebrafisch erhalten, wo hohe Konzentrationen von Hedgehog die Genexpression
myotomaler Marker induzieren und die Genexpression sklerotomaler
Marker unterdrücken
(Hammerschmidt et al. (1996) supra). Im Gegensatz zu Amnioten stimmen
diese Beobachtungen jedoch mit der Architektur des Fischembryos überein,
da hier das Myotom die vorherrschende und mehr axiale Komponente
der Ursegmente ist. Somit modifizierten die Modulation des Shh-Signals
und der Erwerb neuer Signalfaktoren möglicherweise die Ursegmentstruktur
während
der Wirbeltierevolution.
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In
den Extremitätenknospen
von Wirbeltieren reguliert eine Untergruppe von posterioren Mesenchymzellen
die ”Zone
polarisierender Aktivität” (ZPA),
die anteroposteriore Identität
der Finger (ein Überblick
wurde in Honig, L. S. (1981) Nature 291: 72–73, gegeben). Die ektopische Expression
von Shh oder die Anwendung von in Shh-Peptid eingeweichten Kügelchen
ahmt die Wirkung von anterioren ZPA-Transplantaten nach, wobei eine
Spiegelbildverdopplung von Fingern erzeugt wird (Chang et al. (1994)
supra; Lopez-Martinez et al. (1995) supra; Riddle et al. (1993)
supra (2g). Somit hängt die
Identität
der Finger offensichtlich in erster Linie von der Shh-Konzentration
ab, obwohl es möglich
ist, dass andere Signale diese Information über die beträchtlichen
Entfernungen, die für
die AP-Musterbildung (100–150 μm) offensichtlich
erforderlich sind, weitergeben können. Ähnlich wie
die Wechselwirkung von HH und DPP in den Imaginalscheiben von Drosophila
aktiviert Shh in den Extremitätenknospen
von Wirbeltieren die Expression von Bmp2 (Francis, P. H. et al.
(1994) Development 120: 209–218),
einem dpp-Homologen. Im Gegensatz zu DPP in Drosophila kann Bmp2
jedoch die polarisierende Wirkung von Shh bei der ektopischen Anwendung
in der Extremitätenknospe
von Küken
nicht nachahmen (Francis et al. (1994) supra). Zusätzlich zu
der anteroposterioren Musterbildung ist Shh offensichtlich auch
an der Regulierung des proximodistalen Herauswachsens der Extremitäten beteiligt,
indem es die Synthese des Fibroblastenwachstumsfaktors FGF4 in der
posterioren, apikalen Ektodermleiste induziert (Laufer, E. et al.
(1994) Cell 79: 993–1003;
Niswander, L. et al. (1994) Nature 371: 609–612).
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Die
enge Verwandtschaft zwischen Hedgehog-Proteinen und BMPs bleibt
wahrscheinlich an vielen, jedoch vermutlich nicht allen Stellen
der Hedgehog-Expression von Wirbeltieren erhalten. Von Shh wurde
zum Beispiel gezeigt, dass es im Hinterdarm von Küken die
Expression von Bmp4, einem anderen dpp-Homologen von Wirbeltieren,
induziert (Roberts, D. J. et al. (1995) Development 121: 3163–3174).
Ferner zeigen Shh und Bmp2, 4 oder 6 eine auffallende Korrelation
in ihrer Expression in Epithel- und Mesenchymzellen des Magens, des
Urogenitalsystems, der Lunge, der Zahnknospen und der Haarfollikel
(Bitgood, M. J. und McMahon, A. P. (1995) Dev. Biol. 172: 126–138). Ferner
wird Ihh, eines der zwei anderen Hedgehog-Gene von Mäusen, benachbart
zu Bmp exprimierenden Zellen im Darmkanal und sich entwickelnden
Knorpel exprimiert (Bitgood und McMahon (1995) supra).
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Neuere
Beweise schlagen ein Modell vor, in dem Ihh bei der Regulierung
der chondrogenen Entwicklung eine entscheidende Rolle spielt (Roberts
et al. (1995) supra). Während
der Knorpelbildung gehen Chondrocyten von einem proliferierenden
Zustand über
einen intermediären
prähypertrophen
Zustand in differenzierte hypertrophe Chondrocyten über. Ihh
wird in den prähypertrophen
Chondrozyten exprimiert und löst
eine Signalkaskade aus, die zur Blockierung der Chondrocytendifferenzierung
führt.
Sein direktes Ziel ist das Perichondrium in der Nähe der Ihh-Expressionsdomäne, das
durch die Expression von Gli und Patched (Ptc), konservierten Transkriptionszielen
von Hedgehog-Signalen (siehe nachstehend), antwortet. Dies führt höchstwahrscheinlich
zu einem Sekundärsignal,
was zur Synthese von Parathormonverwandtem Protein (PTHrP) im periartikulären Perichondrium
führt.
PTHrP selbst schickt Signale zu den prähypertrophen Chondrocyten zurück, was
ihre weitere Differenzierung blockiert. Gleichzeitig unterdrückt PTHrP
die Expression von Ihh, wodurch eine negative Rückkopplungsschleife gebildet
wird, die die Geschwindigkeit der Chondrocytendifferenzierung moduliert.
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Patched
wurde ursprünglich
in Drosophila als ein Segmentpolaritätsgen identifiziert, eines
einer Gruppe von Entwicklungsgenen, die die Zelldifferenzierung
innerhalb der einzelnen Segmente, die in einer homologen Reihe entlang
der anteriorposterioren Achse des Embryos vorkommen, beeinflussen.
Siehe Hooper, J. E. et al. (1989) Cell 59: 751; und Nakano, Y. et
al. (1989) Nature 341: 508. Expressionsmuster des Wirbeltierhomologen
von Patched deuten auf seine Beteiligung an der Entwicklung des
Neuralrohrs, des Skeletts, der Extremitäten, der kraniofazialen Struktur
und der Haut hin.
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Genetische
und funktionelle Untersuchungen zeigen, dass Patched ein Teil der
Hedgehog-Signalkaskade,
eines evolutionär
konservierten Pfads, der die Expression mehrerer stromabwärts gelegener
Genen reguliert, ist. Siehe Perrimon, N. (1995) Cell 80: 517; und
Perrimon, N. (1996) Cell 86: 513. Patched beteiligt sich an der
konstitutiven Transkriptionsrepression der Zielgene; seine Wirkung
wird durch ein sezerniertes Glykoprotein, das durch Hedgehog codiert
wird, oder ein Wirbeltierhomologes, das eine Transkriptionsaktivierung induziert,
gehemmt. Durch diesen Pfad kontrollierte Gene schließen Mitglieder
der Wnt- und TGF-β-Familien ein.
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Patched-Proteine
besitzen zwei große
extrazelluläre
Domänen,
zwölf Transmembransegmente
und mehrere cytoplasmatische Segmente. Siehe Hooper, supra; Nakano,
supra; Johnson, R. L. et al. (1996) Science 272: 1668; und Hahn,
H. et al. (1996) Cell 85: 841. Die biochemische Rolle von Patched
in dem Hedgehog-Signalpfad ist unklar. Eine direkte Wechselwirkung
mit dem Hedgehog-Protein wurde jedoch berichtet (Chen, Y. et al.
(1996) Cell 87: 553), und Patched kann zusammen mit einem anderen
Transmembranprotein, das durch das smoothened-Gen codiert wird,
an einem Hedgehog-Rezeptorkomplex beteiligt sein. Siehe Perrimon,
supra; und Chen, supra.
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Das
menschliche Homologe von Patched wurde kürzlich cloniert und auf dem
Chromosom 9q22.3 kartiert. Siehe Johnson, supra; und Hahn, supra.
Diese Region ist an dem Basalzellnävus-Syndrom (BCNS) beteiligt, das durch
Entwicklungsanomalien, einschließlich Alterationen der Rippen
und kraniofazialer Alterationen, Anomalien der Hände und Füße und Spina bifida, gekennzeichnet
ist.
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BCNS
fuhrt auch zu einer Prädisposition
für mehrere
Tumortypen, von denen die häufigsten
Basalzellkarzinome (BCC) sind, die an vielen Stellen des Körpers vorkommen
und innerhalb der ersten zwei Jahrzehnte des Lebens auftreten. Die
meisten Fälle
von BCC sind jedoch nicht mit dem Syndrom verbunden und entstehen
sporadisch in kleiner Anzahl auf der Sonne ausgesetzten Stellen
von Personen mittleren Alters oder älteren Personen nordeuropäischer Abstammung.
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Neuere
Untersuchungen an mit BCNS verbundenem und sporadischem BCC deuten
darauf hin, dass ein Funktionsverlust beider Allele von Patched
zur Entwicklung von BCC führt.
Siehe Johnson, supra; Hahn, supra; und Gailani, M. R. et al. (1996)
Nature Genetics 14: 78. Deletionen einzelner Allele des Chromosoms 9q22.3
kommen sowohl bei sporadischem als auch hereditärem BCC häufig vor. Eine Kopplungsanalyse
offenbarte, dass das defekte, vererbte Allel beibehalten wurde und
das normale Allel in Tumoren von BCNS-Patienten verloren ging.
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Sporadische
Tumoren zeigten auch einen Verlust beider funktioneller Allele von
Patched. Von zwölf Tumoren,
in denen Patched-Mutationen mit einem Durchmusterungstest für Einzelstrang-Konformationspolymorphismus
identifiziert wurden, wiesen neun eine Chromosomendeletion des zweiten
Allels auf, und die anderen drei wiesen in beiden Allelen inaktivierende
Mutationen auf (Gailani, supra). Die Alterationen kamen nicht in
der entsprechenden Keimbahn-DNA vor.
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Die
meisten der identifizierten Mutationen führten zu vorzeitigen Stoppcodons
oder Rasterverschiebungen. Lench, N. J. et al., Hum. Genet., Okt.
1997, 100(5–6):
497–502.
Mehrere waren jedoch Punktmutationen, die entweder in extrazellulären oder
in cytoplasmatischen Domänen
zu Aminosäuresubstitutionen
führten.
Diese Mutationsstellen können
eine funktionelle Bedeutung für
die Wechselwirkung mit extrazellulären Proteinen oder mit cytoplasmatischen
Mitgliedern des stromabwärts
gelegenen Signalpfads aufweisen.
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Die
Beteiligung von Patched an der Hemmung der Genexpression und das
Vorkommen häufiger
Alleldeletionen von Patched im BCC unterstützen eine Tumorunterdrückungsfunktion
für dieses Gen.
Seine Rolle bei der Regulierung von Genfamilien, von denen bekannt
ist, dass sie an Zellsignalisierung und interzellulärer Kommunikation
beteiligt sind, stellt einen möglichen
Mechanismus der Tumorunterdrückung
bereit.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren und Zusammensetzungen zur
Modulierung von Differenzierung oder Proliferation einer Zelle zur
Verfügung,
wie durch die Patentansprüche
gekennzeichnet.
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In
bestimmten Ausführungsformen
können
in der vorliegenden Erfindung verwendbare Verbindungen durch die
allgemeine Formel (II) dargestellt werden:
Formel
II
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wobei,
wie es die Valenz und Stabilität
möglich
machen,
Ar und Ar' unabhängig voneinander
substituierte oder unsubstituierte Aryl- oder Heteroarylringe bedeuten;
Y
unabhängig
bei jedem Vorkommen nicht vorhanden ist;
X ausgewählt ist
aus -C(=O)-, -C(=S)-, -S(O2)-, -S(O)-, -C(=NCN)-,
-P(=O)(OR)- und einer Methylengruppe, die gegebenenfalls mit 1 bis
2 Resten substituiert ist, wie Niederalkyl-, -alkenyl- oder -alkinylresten;
M
unabhängig
bei jedem Vorkommen eine substituierte oder unsubstituierte Methylengruppe, wie
-CH2-, -CHF-, -CHOH-, -CH(Me)-, -C=O-, etc.
bedeutet; oder zwei M zusammengenommen substituiertes oder unsubstituiertes
Ethen oder Ethin bedeuten, wobei jedes vorkommende M in Mj die ganze oder einen Teil einer cyclischen
Struktur bilden;
Cy' ein
substituiertes oder unsubstituiertes Benzothiophen bedeutet;
j
unabhängig
bei jedem Vorkommen eine ganze Zahl von 0 bis 10, bevorzugt von
2 bis 7, bedeutet; und
i unabhängig bei jedem Vorkommen eine
ganze Zahl von 0 bis 5, bevorzugt von 0 bis 2, bedeutet.
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In
bestimmten Ausführungsformen
bedeutet M unabhängig
bei jedem Vorkommen eine substituierte oder unsubstituierte Methylengruppe
wie -CH2-, -CHF-, -CHOH-, -CH(Me)-, -C=O-
etc.
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In
bestimmten Ausführungsformen
bedeuten Ar und Ar' Phenylringe,
die z. B. unsubstituiert oder mit einem oder mehreren Resten, einschließlich Heteroatomen
wie O, N und S, substituiert sind. In bestimmten Ausführungsformen
bedeutet mindestens eines von Ar und Ar' einen Phenylring. In bestimmten Ausführungsformen
bedeutet mindestens eines von Ar und Ar' einen Heteroarylring, z. B. ein Pyridyl,
Thiazolyl, Thienyl, Pyrimidyl etc. In bestimmten Ausführungsformen
sind Y und Ar' in
einer meta- und/oder 1,3-Beziehung an Ar gebunden.
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In
bestimmten Ausführungsformen
ist Cy' direkt an
X gebunden.
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In
bestimmten Ausführungsformen
ist X ausgewählt
aus -C(=O)-, -C(=S)- und -S(O2)-.
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R
bedeutet H oder Niederalkyl, z. B. H oder Me.
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NR2 bedeutet ein sekundäres oder tertiäres Amin,
das mit einem oder zwei Niederalkylresten substituiert ist, bevorzugt
ein sekundäres
Amin.
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In
bestimmten Ausführungsformen
sind Substituenten an Ar oder Ar' ausgewählt aus
Halogen, Niederalkyl, Niederalkenyl, Aryl, Heteroaryl, Carbonyl,
Thiocarbonyl, Keton, Aldehyd, Amino, Acylamino, Cyano, Nitro, Hydroxyl,
Azido, Sulfonyl, Sulfoxido, Sulfat, Sulfonat, Sulfamoyl, Sulfonamido,
Phosphoryl, Phosphonat, Phosphinat, -(CH2)pAlkyl, -(CH2)pAlkenyl, -(CH2)pAlkinyl, -(CH2)pAryl, -(CH2)pAralkyl, -(CH2)pOH, -(CH2)pO-Niederalkyl, -(CH2)pO- Niederalkenyl,
-O(CH2)nR, -(CH2)pSH, -(CH2)pS-Niederalkyl,
-(CH2)pS-Niederalkenyl, -S(CH2)nR, -(CH2)pN(R)2,
-(CH2)pNR-Niederalkyl,
-(CH2)pNR-Niederalkenyl,
-NR(CH2)nR und geschützten Formen
der vorstehenden Substituenten, wobei p und n einzeln bei jedem
Vorkommen ganze Zahlen von 0 bis 10, bevorzugt von 0 bis 5, bedeuten.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch Verbindungen der Formel X, die
nachstehend weiter ausführlich beschrieben
sind, bereit.
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In
bestimmten Ausführungsformen
kann eine in der vorliegenden Erfindung verwendbare Hedgehog-unabhängige Verbindung,
wie vorstehend beschrieben, einen EC50-Wert
zur Induktion oder Verstärkung einer
oder mehrerer Hedgehog-Aktivitäten
(wie einer Hochregulierung der Gli-Expression) von weniger als etwa
1000 nM, weniger als etwa 100 nM, weniger als etwa 10 nM oder sogar
weniger als etwa 1 nM aufweisen. In bestimmten Ausführungsformen
verstärkt
eine in der vorliegenden Erfindung verwendbare Hedgehogabhängige Verbindung,
wie vorstehend beschrieben, eine oder mehrere Hedgehog-Aktivitäten (wie
eine Hochregulierung der Gli-Expression) um mindestens eine, zwei
oder sogar drei Größenordnungen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die 1–31 stellen
zur Herstellung von Verbindungen gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendbare Reaktionen dar.
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Die 32 veranschaulicht repräsentative
Verbindungen gemäß der vorliegenden
Offenbarung.
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Die 34a und 34b stellen
Ergebnisse aus Reportertests des Hedgehog-Pfads unter Verwendung
von Verbindungen der vorliegenden Erfindung dar.
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Die 35 stellt Testergebnisse, die die Hochregulierung
von Ptc und Gli durch Hedgehog-Agonisten der
vorliegenden Erfindung zeigen, dar.
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Die 36 und 37 beschreiben
die erhöhte
Proliferation von Vorläufern
der Kleinhirnneuronen in Gegenwart von vorliegenden Agonisten.
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Die 38A und B zeigen die Wirkung von vorliegenden
Agonisten auf die Heilung eines gequetschten Ischiasnervs, was in
einem Greiftest gemessen wurde.
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Die 39A–D
zeigen die Wirkung von vorliegenden Agonisten auf die Heilung eines
gequetschten Ischiasnervs, was in einem Zehenspreiztest gemessen
wurde.
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Die 40 zeigt die Wirkung von vorliegenden Agonisten
in Kombination mit einer niedrigen Dosis von Hedgehog-Protein auf
Lungen-, Schulterblatt-, Haut- und Schädelgewebe von Mäusen in
der Entwicklung.
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Die 41 stellt die Wirkung von vorliegenden Agonisten
mit und ohne hinzugefügtem
Hedgehog-Protein auf Bauchspeicheldrüsen-, Nieren-, Haut- und Herzgewebe
von Mäusen
in der Entwicklung dar.
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Die 42 zeigt die Wirkung eines vorliegenden Agonisten
auf die Vorderextremitäten
einer neugeborenen Maus.
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Die 43 stellt die Wirkung eines vorliegenden Agonisten
auf die Vorderextremitäten
einer neugeborenen Maus in verschiedenen Konzentrationen dar.
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Die 44 beschreibt die Wirkungen eines vorliegenden
Agonisten auf sich entwickelndes Lungengewebe.
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Die 45 zeigt die Wirkungen eines vorliegenden Agonisten
auf sich entwickelndes Nierengewebe.
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Die 46A und B zeigen die Wirkungen vorliegender Agonisten
auf Hautgewebe von Mäusen
in Gegenwart und Abwesenheit von Hedgehog-Protein.
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Die 47A und B vergleichen die Wirksamkeit von vorliegenden
Agonisten in Reporterzellen von Mäusen und Menschen.
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Die 48 stellt die Hochregulierung von Gli in HEPM-Zellen,
die mit einem modifizierten N- terminalen
Fragment von Sonic-Hedgehog oder mit einem vorliegenden Agonisten
behandelt wurden, dar.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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I. Überblick
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Erkenntnis, dass durch Hedgehog,
Patched (Ptc), Gli und/oder Smoothened regulierte Signaltransduktionspfade
durch kleine Moleküle,
wenigstens teilweise, moduliert werden können. Ohne an einer besonderen
Theorie festhalten zu wollen, kann die Aktivierung eines Patched-Smoothened-Pfads
durch eine Änderung
von Zelloberflächenassoziationen
(wie Komplexen) der Mechanismus sein, durch den diese Mittel wirken.
Es wird angenommen, dass der Hedgehog-Pfad durch die Assoziation
von Patched und Smoothened wie in Form von Proteinkomplexen negativ
reguliert wird, wobei die Assoziation durch die Bindung von Hedgehog
an Patched zerstört
wird. Folglich kann die Fähigkeit
dieser Mittel, den Hedgehog-Pfad zu aktivieren, auf die Fähigkeit
dieser Moleküle,
mit Smoothened in Wechselwirkung zu treten oder daran zu binden,
zurückgeführt werden.
Diese Wirkungsweise, z. B. die Modulierung eines Smoothened-abhängigen Pfads,
muss von Verbindungen unterschieden werden, die den Hedgehog-Pfad
durch direkte Aktivierung des cAMP-Pfads, z. B. durch Bindung an
oder Wechselwirkung mit PKA, Adenylatcyclase, cAMP-Phosphodiesterase
etc., modulieren.
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Bestimmte
hier offenbarte Hedgehog-Agonisten modulieren die Hedgehog-Aktivität in Abwesenheit von
Hedgehog-Protein selbst, wobei die Verbindungen z. B. eher die Aktivität von Hedgehog
nachahmen als lediglich die Aktivität von Hedgehog-Protein ergänzen oder
erhöhen.
Diese Verbindungen werden hier als Hedgehog-unabhängige Agonisten
bezeichnet und können
allein den Phänotyp
oder die aus einer Hedgehog-Behandlung resultierende Wirkung nachahmen.
Bestimmte andere Verbindungen der vorliegenden Erfindung erhöhen die
Aktivität
von Hedgehog-Protein und benötigen
die Gegenwart oder Zugabe von Hedgehog-Protein, damit der Phänotyp oder
die aus einer Hedgehog-Induktion resultierende Wirkung beobachtet wird.
Solche Hedgehog-abhängigen
Agonisten können
in therapeutischen Zubereitungen oder Behandlungen, die Hedgehog-Protein
einschließen,
verwendet werden, oder können
verwendet werden, um die Aktivität
von Hedgehog-Protein, das durch die Zellen oder Gewebe natürlich erzeugt
wird, die/das mit dem Agonisten behandelt werden sollen/soll, zu
verstärken.
Die hier offenbarten Hedgehog-Agonisten können eine Spaltung eines Patched-Smoothened-Komplexes
induzieren oder die Wechselwirkungen zwischen Patched und Smoothened
zerstören,
indem sie an Smoothened binden und dadurch den Hedgehog-Pfad aktivieren.
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In
bestimmten Ausführungsformen
induzieren in der vorliegenden Erfindung verwendbare Hedgehog-Agonisten
eine Hedgehog-abhängige
Transkriptionsregulierung wie eine Expression der Gli1- oder Ptc-Gene.
Solche Agonisten können
somit die Aktivierung des Hedgehogabhängigen Pfads, die zum Beispiel aus
erhöhten
Konzentrationen von Hedgehog-Protein resultiert, induzieren oder
verstärken.
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Es
ist daher besonders beabsichtigt, dass diese kleinen Moleküle, die
Aspekte der Signaltransduktionsaktivität von Hedgehog, Ptc oder Smoothened
modulieren, ebenfalls die Proliferation (oder andere biologische
Konsequenzen) in Zellen mit einem funktionellen Ptc-Smo-Pfad fördern können. In
bevorzugten Ausführungsformen
sind die vorliegenden Agonisten organische Moleküle mit einem Molekulargewicht
von weniger als 2500 Atommasseneinheiten, stärker bevorzugt weniger als
1500 Atommasseneinheiten und noch stärker bevorzugt weniger als
750 Atommasseneinheiten und können
wenigstens einige der biologischen Aktivitäten von Hedgehog-Proteinen,
bevorzugt spezifisch in Zielzellen, induzieren oder verstärken. Eine
Aktivierung des Hedgehog-Pfads durch einen Hedgehog-Agonisten kann
quantitativ bestimmt werden, indem zum Beispiel die Zunahme der
Ptc- oder Gli1-Transkription in Gegenwart des Agonisten, bezogen
auf eine Kontrolle in Abwesenheit eines Agonisten, ermittelt wird.
Eine Zunahme von mindestens 5%, mindestens 10%, mindestens 20% oder
sogar mindestens 50% kann zum Beispiel auf eine Aktivierung des
Hedgehog-Pfads durch eine Testverbindung hinweisen. In bestimmten
Ausführungsformen
wird die Agonistenaktivität
der vorliegenden Verbindungen nicht durch den Hedgehog-Antikörper 5E1
gehemmt, sondern wird durch Jervin oder einen Antagonisten mit der
Formel:
gehemmt. Diese Eigenschaft
kann quantitativ bestimmt werden, indem zum Beispiel ermittelt wird,
ob der Antikörper
oder Antagonist eine Abnahme der durch den Agonisten in Abwesenheit
des Hedgehog-Antagonisten induzierten Ptc- oder Gli1-Hochregulierung
von mehr als 50%, mehr als 20%, mehr als 10% oder sogar mehr als
5% etc. induziert. In bestimmten Ausführungsformen kann eine in der
vorliegenden Erfindung verwendbare Verbindung, wie vorstehend beschrieben,
eine EC
50 zur Induktion oder Verstärkung einer
oder mehrerer Hedgehog-Aktivitäten
(wie einer Hochregulierung der Ptc- oder Gli1-Expression) von weniger
als etwa 1000 nM, weniger als etwa 100 nM, weniger als etwa 10 nM
oder sogar weniger als etwa 1 nM aufweisen. Die für beispielhafte
menschliche Gli-Gene codierenden Sequenzen schließen zum
Beispiel die Gli1-Gensequenz der GenBank-Eintragung X07384 und die
Gli2-Gensequenz
der GenBank-Eintragung AB007298 ein. Siehe auch Kinzler et al.,
Nature 1988, 332, 371. Der Grad der Gli- oder Ptc-Expression kann
bestimmt werden, indem zum Beispiel die Konzentration an mRNA (Transkription)
oder die Konzentration an Protein (Translation) gemessen wird.
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Somit
schließen
die Verfahren der vorliegenden Erfindung die Verwendung kleiner
Moleküle,
die die Hemmung des Hedgehog-Signals durch Ptc wie durch die Aktivierung
von Smoothened oder stromabwärts
gelegenen Komponenten des Signalpfads antagonistisch beeinflussen,
für die
Regulierung der Wiederherstellung und/oder funktionellen Leistung
eines breiten Bereiches von Zellen, Geweben und Organen ein. Das
vorliegende Verfahren weist beispielsweise therapeutische Anwendungen
wie in den Ansprüchen
definiert auf. Ferner können
die vorliegenden Verfahren an Zellen, die in Kultur (in vitro) bereitgestellt
werden, oder an Zellen in einem ganzen Tier (in vivo) durchgeführt werden.
Siehe zum Beispiel die PCT-Veröffentlichungen
WO 95/18856 und
WO 96/17924 (deren Beschreibungen
hier ausdrücklich
durch Bezugnahme aufgenommen sind).
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In
einer Ausführungsform
kann das vorliegende Verfahren zur Behandlung von Epithelzellen
dienen. Im Allgemeinen kann eine Epithelzelle mit einer Menge eines
Hedgehog-Agonisten in Kontakt gebracht werden, um ein Wachstum und/oder
eine Bildung von Epithelgewebe zu induzieren. Das vorliegende Verfahren kann
an Epithelzellen, die entweder in Kultur dispergiert werden können oder
ein Teil eines intakten Gewebes oder Organs sein können, durchgeführt werden.
Ferner kann das Verfahren an Zellen, die in Kultur (in vitro) bereitgestellt
werden, oder an Zellen in einem ganzen Tier (in vivo) durchgeführt werden.
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Die
Hedgehog-Agonisten der vorliegenden Erfindung können als Teil von Schemata
für die
Behandlung von Erkrankungen oder der chirurgischen oder kosmetischen
Wiederherstellung solcher Epithelgewebe wie Haut und Hautorgane;
Hornhaut-, Linsen- und anderes Augengewebe; Schleimhautmembranen;
und periodontales Epithel verwendet werden. Die hier offenbarten
Verfahren und Zusammensetzungen stellen die Behandlung oder Vorbeugung
einer Vielzahl von geschädigten
Epithel- und Schleimhautgeweben bereit. Das vorliegende Verfahren
kann beispielsweise zur Steuerung von Wundheilungsprozessen verwendet
werden, wie es zum Beispiel in Verbindung mit einem beliebigen chirurgischen
Eingriff, der Epithelgewebe betrifft, wie bei dermatologischen oder
periodontalen chirurgischen Eingriffen erwünscht sein kann. Eine beispielhafte
chirurgische Wiederherstellung, für die Hedgehog-Agonisten verwendet
werden können,
schließt
die Regeneration schwerer Verbrennungen und der Haut, Hauttransplantate,
Druckgeschwüre,
Hautgeschwüre,
Fissuren, postoperative Narbenreduzierung und ulzerative Colitis
ein.
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In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann ein Hedgehog-Agonist verwendet werden,
um Haarwachstum zu bewirken, wie zum Beispiel für die Behandlung von Alopezie,
wobei das Haarwachstum verstärkt
wird.
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Hier
beschrieben werden auch Arzneimittelzubereitungen, umfassend einen
Hedgehog-Agonisten, Ptc-Antagonisten
oder Smoothened-Agonisten, wie hier beschrieben, als Wirkstoff,
der in einer Menge formuliert wurde, die zur Förderung der Proliferation oder
anderer biologischer Konsequenzen in vivo ausreicht.
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Die
vorliegenden Behandlungen unter Verwendung von Hedgehog-Agonisten,
Patched-Antagonisten oder
Smoothened-Agonisten können
sowohl bei menschlichen als auch tierischen Patienten wirksam sein.
Tierische Patienten, auf die die Erfindung anwendbar ist, erstrecken
sich sowohl auf Haustiere als auch auf Vieh, das entweder als Haustier
oder für
kommerzielle Zwecke gezüchtet
wird. Beispiele sind Hunde, Katzen, Rinder, Pferde, Schafe, Schweine
und Ziegen.
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II. Definitionen
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Geeigneterweise
werden hier bestimmte Begriffe, die in der Beschreibung, den Beispielen
und den angefügten
Ansprüchen
verwendet werden, zusammengetragen.
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Der
Ausdruck ”abweichende
Modifikation oder Mutation” eines
Gens bezieht sich auf solche genetischen Läsionen, wie zum Beispiel Deletionen,
Substitution oder Addition von Nucleotiden an ein Gen sowie umfassende
chromosomale Umordnungen des Gens und/oder eine anomale Methylierung
des Gens. Desgleichen bezieht sich Fehlexpression eines Gens auf
abweichende Transkriptionsmengen des Gens relativ zu den Mengen
in einer normalen Zelle unter ähnlichen
Bedingungen sowie Nicht-Wildtyp-Spleißen von von dem Gen transkribierter
mRNA.
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”Brandwunden” beziehen
sich auf Fälle,
in denen von einem Individuum auf Grund von Hitze und/oder chemischen
Mitteln große
Hautoberflächen
entfernt oder verloren wurden.
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Das ”Corium” oder die ”Dermis” bezieht
sich auf die Schicht der Haut tief unter der Epidermis, die aus einem
dichten Bett von vaskulärem
Bindegewebe besteht und die Nerven und die endständigen Sinnesorgane enthält. Die
Haarwurzeln und Talg- und Schweißdrüsen sind Strukturen der Epidermis,
die tief in die Dermis eingebettet sind.
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”Zahngewebe” bezieht
sich auf Gewebe im Mund, das Epithelgewebe ähnlich ist, zum Beispiel Zahnfleischgewebe.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung ist zur Behandlung von
periodontaler Erkrankung verwendbar.
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”Hautgeschwüre” beziehen
sich auf Läsionen
auf der Haut, die durch einen oberflächlichen Verlust von Gewebe,
in der Regel bei einer Entzündung,
hervorgerufen werden. Hautgeschwüre,
die durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung behandelt werden
können,
schließen
Dekubitusgeschwüre,
diabetische Geschwüre,
venöse
Stauungsgeschwüre
und arterielle Geschwüre
ein. Dekubituswunden beziehen sich auf chronische Geschwüre, die
aus Druck, der eine längere
Zeitdauer auf Hautbereiche ausgeübt
wurde, resultieren. Wunden dieses Typs werden häufig als Bettgeschwüre oder
Druckgeschwüre
bezeichnet. Venöse
Stauungsgeschwüre resultieren
aus der Stagnation von Blut oder anderen Flüssigkeiten aus defekten Venen.
Arterielle Geschwüre bezeichnen
nekrotische Haut im Bereich um Arterien herum mit einem schlechten
Blutfluss.
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Der
Begriff ”ED50” bedeutet
die Dosis eines Arzneistoffs, die 50% seiner maximalen Antwort oder
Wirkung erzeugt.
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Eine ”wirksame
Menge” von
z. B. einem Hedgehog-Agonisten hinsichtlich des vorliegenden Behandlungsverfahrens
bezieht sich auf eine Menge des Agonisten in einer Zubereitung,
die, wenn sie als Teil eines gewünschten
Dosierungsschemas angewendet wird, z. B. eine Änderung der Zellproliferationsgeschwindigkeit und/oder
des Differenzierungszustandes einer Zelle und/oder der Überlebensrate
einer Zelle gemäß klinisch verträglichen
Standards für
die zu behandelnde Erkrankung oder den kosmetischen Zweck bewirkt.
-
Die
Begriffe ”Epithelien”, ”epithelial” und ”Epithel” beziehen
sich auf die zelluläre
Bedeckung innerer und äußerer Körperoberflächen (kutan,
mukös und
serös),
einschließlich
der Drüsen
und davon abgeleiteter anderer Strukturen, z. B. Epithelzellen der
Hornhaut, Speiseröhre,
Epidermis und Haarfollikel. Ein anderes beispielhaftes Epithelgewebe
schließt
das Riechepithel, das das mehrschichtige Pseudoepithel ist, das
die Riechregion der Nasenhöhle
auskleidet und die Rezeptoren für
den Geruchssinn enthält;
Drüsenepithel,
das sich auf ein Epithel bezieht, das aus sezernierenden Zellen
besteht; Plattenepithel, das sich auf ein Epithel bezieht, das aus
abgeflachten, plattenartigen Zellen besteht, ein. Der Begriff Epithel
kann sich auch auf Übergangsepithel
beziehen, wie das, das charakteristischerweise in der Auskleidung
von Hohlorganen gefunden wird, die auf Grund von Kontraktion und
Dehnung einer großen
mechanischen Änderung
ausgesetzt sind, z. B. Gewebe, das einen Übergang zwischen mehrschichtigem
Pattenepithel und hochprismatischem Epithel darstellt.
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Der
Begriff ”Epithelisierung” bezieht
sich auf die Heilung durch das Wachstum von Epithelgewebe über einer
freigelegten Oberfläche.
-
Der
Begriff ”epidermale
Drüse” bezieht
sich auf eine Aggregation von Zellen, die mit der Epidermis verbunden
sind und auf die Sezernierung und Ausscheidung von Materialien spezialisiert
sind, die nicht mit ihren gewöhnlichen
metabolischen Notwendigkeiten zusammenhängen. ”Talgdrüsen” sind zum Beispiel holokrine Drüsen im Corium,
die eine ölige
Substanz und Talg sezernieren. Der Begriff ”Schweißdrüsen” bezieht sich auf im Corium
oder subkutanen Gewebe befindliche Drüsen, die Schweiß sezernieren
und sich durch einen Gang an die Körperoberfläche öffnen.
-
Der
Begriff ”Epidermis” bezieht
sich auf die äußerste und
nicht-vaskuläre
Schicht der Haut, die aus dem embryonalen Ektoderm abgeleitet ist,
wobei die Dicke von 0,07–1,4
mm variiert. An den Handflächen-
und Fußsohlenflächen umfasst
sie von innen nach außen
fünf Schichten:
die Basalzellenschicht, die aus senkrecht angeordneten hochprismatischen
Epithelzellen besteht; die Stachelzellenschicht oder Stratum-spinosum-Schicht,
die aus abgeflachten, polyedrischen Zellen mit kurzen Fortsätzen oder
Stacheln besteht; die Körnerzellenschicht,
die aus abgeflachten Körnerzellen
besteht; die Glanzschicht, die aus mehreren Schichten heller, durchsichtiger
Zellen, in denen die Kerne undeutlich sind oder fehlen, besteht;
und die Hornzellenschicht, die aus abgeflachten, verhornten, kernlosen
Zellen besteht. In der Epidermis der allgemeinen Körperoberfläche fehlt
in der Regel die Glanzschicht.
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”Exzisionswunden” schließen Risse,
Abschürfungen,
Schnitte, Stiche oder Lazerationen in der Epithelschicht der Haut
ein und können
sich in die Hautschicht und sogar in das subkutane Fett und darüber hinaus ausdehnen.
Exzisionswunden können
aus chirurgischen Verfahren oder aus einer versehentlichen Durchdringung
der Haut resultieren.
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Der ”Wachstumszustand” einer
Zelle bezieht sich auf die Proliferationsgeschwindigkeit der Zelle und/oder
den Differenzierungszustand der Zelle. Ein ”veränderter Wachstumszustand” ist ein
Wachstumszustand, der durch eine anomale Proliferationsgeschwindigkeit
gekennzeichnet ist, indem z. B. eine Zelle eine erhöhte oder
erniedrigte Proliferationsgeschwindigkeit, bezogen auf eine normale
Zelle, zeigt.
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Der
Begriff ”Haar” bezieht
sich auf eine fadenförmige
Struktur, besonders die spezialisierte epidermale Struktur, die
aus Keratin besteht und sich aus einer im Corium eingebetteten Papille
entwickelt und nur durch Säuger
erzeugt wird und für
diese Gruppe von Tieren charakteristisch ist. ”Haar” kann sich auch auf die Ansammlung
solcher Haare beziehen. Ein ”Haarfollikel” bezieht
sich auf eine der röhrenförmigen Einstülpungen der
Epidermis, die die Haare einschließen und aus denen die Haare
wachsen. ”Epithelzellen
der Haarfollikel” beziehen
sich auf Epithelzellen, die die Hautpapille in dem Haarfollikel
umgeben, z. B. Stammzellen, Zellen der äußeren Wurzelscheide, Matrixzellen
und Zellen der inneren Wurzelscheide. Solche Zellen können normale, nicht-maligne
Zellen oder transformierte/immortalisierte Zellen sein.
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Der
Begriff ”Hedgehog-Agonist” bezieht
sich auf ein Mittel, das die biologische Aktivität von Hedgehog verstärkt oder
wiederaufnimmt, wie durch Aktivierung der Transkription von Zielgenen.
Bevorzugte Hedgehog-Agonisten können
verwendet werden, um die Aktivität
oder Wirkung von Hedgehog-Protein auf eine Smoothened-abhängige Art
und Weise nachzuahmen oder zu erhöhen. Der hier verwendete Begriff ”Hedgehog-Agonist” bezieht
sich nicht nur auf ein beliebiges Mittel, das durch eine direkte
Aktivierung der normalen Funktion des Hedgehog-Proteins wirken kann, sondern auch auf
ein beliebiges Mittel, das den Hedgehog-Signalpfad aktiviert und
somit die Funktion von Ptc hemmt.
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Der
Begriff ”Hedgehog-Funktionsverlust” bezieht
sich auf eine abweichende Modifikation oder Mutation eines ptc-Gens,
hedgehog-Gens oder smoothened-Gens oder eine Abnahme (oder einen
Verlust) des Expressionsgrads eines solchen Gens, was zu einem Phänotyp führt, der
dem Inkontaktbringen einer Zelle mit einem Hedgehog-Inhibitor, z.
B. einer abweichenden Hemmung eines Hedgehog-Pfads, ähnelt. Der
Funktionsverlust kann eine Zunahme der Fähigkeit des Ptc-Genprodukts, den
Expressionsgrad von Ci-Genen, z. B. Gli1, Gli2 und Gli3, zu regulieren,
einschließen.
Der Begriff ”Hedgehog-Funktionsverlust” wird hier
auch verwendet, um auf einen beliebigen ähnlichen zellulären Phänotyp Bezug
zu nehmen (der z. B. eine verringerte Proliferation zeigt), der
auf Grund einer Alteration irgendwo in dem Hedgehog-Signaltransduktionspfad
vorkommt, die eine Modifikation oder Mutation von Hedgehog selbst
einschließt,
jedoch nicht darauf beschränkt
ist. Eine Zelle mit einer anomal niedrigen Proliferationsgeschwindigkeit
auf Grund einer Inaktivierung des Hedgehog-Signalpfads würde zum
Beispiel den Phänotyp
des 'Hedgehog-Funktionsverlusts' aufweisen, sogar
wenn Hedgehog in dieser Zelle nicht mutiert ist.
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Wie
hier verwendet, beziehen sich ”immortalisierte
Zellen” auf
Zellen, die durch chemische und/oder rekombinante Mittel so verändert wurden,
dass die Zellen die Fähigkeit
aufweisen, durch eine unbestimmte Anzahl von Teilungen in Kultur
zu wachsen.
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”Inneres
Epithelgewebe” bezieht
sich auf Gewebe im Inneren des Körpers,
das ähnliche
Eigenschaften wie die epidermale Schicht in der Haut aufweist. Beispiele
schließen
die Auskleidung des Darms ein. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung
ist zur Förderung
der Heilung bestimmter innerer Wunden, zum Beispiel Wunden, die
aus einem chirurgischen Eingriff resultieren, verwendbar.
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Der
Begriff ”Keratose” bezieht
sich auf eine proliferierende Hautkrankheit, die durch Hyperplasie
der Hornschicht der Epidermis gekennzeichnet ist. Beispielhafte
keratotische Erkrankungen schließen Keratosis follicularis,
Keratosis palmaris et plantaris, Keratosis pharyngea, Keratosis
pilaris und aktinische Keratose ein.
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Der
Begriff ”LD50” bedeutet
die Dosis eines Arzneistoffs, die bei 50% der Versuchstiere letal
ist.
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Der
Begriff ”Nagel” bezieht
sich auf die hornige, kutane Platte auf der dorsalen Oberfläche des
distalen Endes eines Fingers oder Zehs.
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Der
Begriff ”Patched-Funktionszunahme” bezieht
sich auf eine abweichende Modifikation oder Mutation eines ptc-Gens
oder einen erhöhten
Expressionsgrad des Gens, was zu einem Phänotyp führt, der dem Inkontaktbringen
einer Zelle mit einem Hedgehog-Inhibitor, z. B. einer abweichenden
Desaktivierung eines Hedgehog-Pfads, ähnelt. Die Funktionszunahme
kann eine Zunahme der Fähigkeit
des ptc-Genprodukts, den Expressionsgrad von Ci-Genen, z. B. Gli1,
Gli2 und Gli3, zu regulieren, einschließen.
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Ein ”Patient” oder ”Individuum”, der/das
durch das vorliegende Verfahren behandelt werden soll, kann entweder
einen Menschen oder ein nicht-menschliches Tier bedeuten.
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Der
Begriff ”Prodrug” soll Verbindungen
umfassen, die unter physiologischen Bedingungen in die therapeutisch
wirksamen Mittel der vorliegenden Erfindung umgewandelt werden.
Ein allgemeines Verfahren zur Herstellung eines Prodrug soll ausgewählte Einheiten
einschließen,
die unter physiologischen Bedingungen hydrolysiert werden, um das
gewünschte
Molekül
freizugeben. In anderen Ausführungsformen
wird das Prodrug durch eine enzymatische Aktivität des Wirtstiers umgewandelt.
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Wie
hier verwendet, beziehen sich ”Proliferieren” und ”Proliferation” auf Zellen,
die eine Mitose erfahren.
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In
dieser ganzen Anmeldung bezieht sich der Begriff ”proliferierende
Hautkrankheit” auf
eine beliebige Krankheit/Störung
der Haut, die durch eine unerwünschte
oder abweichende Proliferation von kutanem Gewebe gekennzeichnet
ist. Diese Krankheiten sind typischerweise durch eine Proliferation
epidermaler Zellen oder eine unvollständige Zelldifferenzierung gekennzeichnet
und schließen
zum Beispiel X-chromosomal rezessive Ichthyose, Psoriasis, atopische
Dermatitis, allergische Kontaktdermatitis, epidermolytische Hyperkeratose
und seborrhoische Dermatitis ein. Epidermodysplasie ist zum Beispiel
eine Form einer Fehlentwicklung der Epidermis. Ein anderes Beispiel
ist ”Epidermolyse”, die sich
auf einen aufgelockerten Zustand der Epidermis mit Bildung von Bläschen und
Blasen entweder spontan oder an der Stelle eines Traumas bezieht.
-
Der
Begriff ”Haut” bezieht
sich auf die äußere Schutzbedeckung
des Körpers,
die aus dem Corium und der Epidermis besteht und selbstverständlich die
Schweiß-
und Talgdrüsen
sowie die Haarfollikelstrukturen einschließen soll. In der ganzen vorliegenden
Anmeldung kann das Adjektiv ”kutan” verwendet
werden, und sollte sich selbstverständlich allgemein auf Merkmale
der Haut beziehen, wie es für
den Kontext, in dem sie verwendet werden, geeignet ist.
-
Der
Begriff ”kleines
Molekül” bezieht
sich auf eine Verbindung mit einem Molekulargewicht von weniger
als etwa 2500 Atommasseneinheiten, bevorzugt weniger als etwa 2000
Atommasseneinheiten, sogar noch stärker bevorzugt weniger als
etwa 1500 Atommasseneinheiten, noch stärker bevorzugt weniger als
etwa 1000 Atommasseneinheiten oder am meisten bevorzugt weniger
als etwa 750 Atommasseneinheiten.
-
Der
Begriff ”Smoothened-Funktionsverlust” bezieht
sich auf eine abweichende Modifikation oder Mutation eines Smo-Gens
oder einen erniedrigten Expressionsgrad des Gens, was zu einem Phänotyp führt, der dem
Inkontaktbringen einer Zelle mit einem Hedgehog-Inhibitor, z. B.
einer abweichenden Desaktivierung eines Hedgehog-Pfads, ähnelt. Ohne
an einer besonderen Theorie festhalten zu wollen, wird angemerkt,
dass Ptc nicht direkt in die Zelle Signale übertragen kann, sondern vielmehr
mit Smoothened, einem anderen membrangebundenen Protein, das sich
stromabwärts
von Ptc im Hedgehog-Signalweg befindet, in Wechselwirkung tritt
(Marigo et al. (1996) Nature 384: 177–179). Das Gen smo ist ein
Segmentpolaritätsgen,
das für
die korrekte Musterbildung jedes Segments in Drosophila erforderlich
ist (Alcedo et al. (1996) Cell 86: 221–232). Menschliche Homologe
von Smo wurden identifiziert. Siehe zum Beispiel Stone et al. (1996)
Nature 384: 129–134,
und GenBank-Eintragung U84401. Das Smoothened-Gen codiert ein integrales
Membranprotein mit Eigenschaften heterotrimerer, G-Protein-gekoppelter
Rezeptoren, d. h. 7 Transmembranregionen. Dieses Protein zeigt eine
Homologie zu dem Frizzled-(Fz)-Protein von Drosophila, einem Mitglied
des Wingless-Pfads. Ursprünglich
wurde angenommen, dass Smo einen Rezeptor des Hh-Signals codiert.
Dieser Vorschlag wurde jedoch später
widerlegt, da bewiesen wurde, dass Ptc der Hh-Rezeptor ist. Zellen,
die Smo exprimieren, können
Hh nicht binden, was zeigt, dass Smo nicht direkt mit Hh in Wechselwirkung
tritt (Nusse (1996) Nature 384: 119–120). Es wird vielmehr angenommen,
dass die Bindung von Sonic- Hedgehog
(Shh) an seinen Rezeptor, PTCH, eine normale Hemmung von Smoothened
(Smo), eines 7-fach die Membran durchspannenden Protein, durch PTCH
verhindert. Der Begriff ”therapeutischer
Index” bezieht
sich auf den als LD50/ED50 definierten
therapeutischen Index eines Arzneistoffs.
-
Der
Begriff ”Acylamino” ist in
dem Fachgebiet bekannt und bezieht sich auf eine Einheit, die durch
die allgemeine Formel:
dargestellt werden kann,
wobei R
9 wie vorstehend definiert ist, und
R'
11 Wasserstoff,
ein Alkyl, ein Alkenyl oder -(CH
2)
m-R
8 bedeutet, wobei
m und R
8 wie vorstehend definiert sind.
-
Der
Begriff ”aliphatischer
Rest” bezieht
sich hier auf einen unverzweigten, verzweigten oder cyclischen,
aliphatischen Kohlenwasserstoffrest und schließt gesättigte und ungesättigte,
aliphatische Reste wie einen Alkylrest, einen Alkenylrest und einen
Alkinylrest ein.
-
Die
Begriffe ”Alkenyl” und ”Alkinyl” beziehen
sich auf ungesättigte,
aliphatische Reste, die in der Länge und
möglichen
Substitution zu den vorstehend beschriebenen Alkylresten analog
sind, die jedoch mindestens eine Doppel- beziehungsweise Dreifachbindung
enthalten.
-
Die
Begriffe ”Alkoxyl” oder ”Alkoxy”, wie hier
verwendet, beziehen sich auf einen Alkylrest, wie vorstehend definiert,
mit einem daran gebundenen Sauerstoffrest. Repräsentative Alkoxylreste schließen Methoxy, Ethoxy,
Propyloxy, tert-Butoxy und dergleichen ein. Ein ”Ether” besteht aus zwei Kohlenstoffen,
die durch einen Sauerstoff kovalent verbunden sind. Folglich ist
der Substituent eines Alkylrestes, der den Alkylrest zu einem Ether
macht, ein Alkoxyl oder ähnelt
diesem, wie durch einen der Reste -O-Alkyl-, -O-Alkenyl, -O-Alkinyl, -O-(CH2)m-R8 dargestellt
werden kann, wobei m und R8 wie vorstehend
beschrieben sind.
-
Der
Begriff ”Alkyl” bezieht
sich auf den Rest aus gesättigten,
aliphatischen Resten, einschließlich
unverzweigter Alkylreste, verzweigter Alkylreste, Cycloalkylreste
(alicyclischer Reste), alkylsubstituierter Cycloalkylreste und cycloalkylsubstituierter
Alkylreste. In bevorzugten Ausführungsformen
weist ein unverzweigter oder verzweigter Alkylrest 30 oder weniger
Kohlenstoffatome (z. B. C1-C30 für unverzweigte
Ketten, C3-C30 für verzweigte
Ketten) und stärker
bevorzugt 20 oder weniger in seinem Gerüst auf. Desgleichen weisen
bevorzugte Cycloalkylreste 3 bis 10 Kohlenstoffatome in ihrer Ringstruktur
und stärker
bevorzugt 5, 6 oder 7 Kohlenstoffe in der Ringstruktur auf.
-
Ferner
soll der Begriff ”Alkyl” (oder ”Niederalkyl”), wie
in der ganzen Beschreibung, den Beispielen und Ansprüchen verwendet,
sowohl ”unsubstituierte
Alkylreste” als
auch ”substituierte
Alkylreste” einschließen, wobei
sich die letztgenannten auf Alkyleinheiten mit Substituenten, die
ein Wasserstoff an einem oder mehreren Kohlenstoff des Kohlenwasserstoffgerüsts ersetzen,
beziehen. Solche Substituenten können
zum Beispiel ein Halogen, ein Hydroxyl, ein Carbonyl (wie ein Carboxyl,
ein Alkoxycarbonyl, ein Formyl oder ein Acyl), ein Thiocarbonyl
(wie einen Thioester, ein Thioacetat oder ein Thioformiat), ein
Alkoxyl, ein Phosphoryl, ein Phosphat, ein Phosphonat, ein Phosphinat,
ein Amino, ein Amido, ein Amidin, ein Imin, ein Cyano, ein Nitro,
ein Azido, ein Sulfhydryl, ein Alkylthio, ein Sulfat, ein Sulfonat,
ein Sulfamoyl, ein Sulfonamido, ein Sulfonyl, ein Heterocyclyl,
ein Aralkyl oder eine aromatische oder heteroaromatische Einheit
einschließen.
Für Fachleute
ist es selbstverständlich,
dass die an der Kohlenstoffkette substituierten Einheiten, falls
geeignet, selbst substituiert sein können. Die Substituenten eines
substituierten Alkylrestes können
beispielsweise substituierte und unsubstituierte Formen von Amino-,
Azido-, Imino-, Amido-, Phosphoryl-(einschließlich Phosphonat und Phosphinat),
Sulfonyl-(einschließlich
Sulfat, Sulfonamido, Sulfamoyl und Sulfonat) und Silylgruppen sowie
Ether, Alkylthioreste, Carbonylgruppen (einschließlich Ketonen,
Aldehyden, Carboxylaten und Ester), -CF3,
-CN und dergleichen einschließen.
Beispielhafte substituierte Alkylreste sind nachstehend beschrieben.
Cycloalkylreste können
mit Alkylresten, Alkenylresten, Alkoxyresten, Alkylthioresten, Aminoalkylresten,
carbonylsubstituierten Alkylresten, -CF3,
-CN und dergleichen weiter substituiert sein.
-
Wenn
die Anzahl an Kohlenstoffatomen nicht anders angegeben ist, bedeutet ”Niederalkyl”, wie hier verwendet,
einen Alkylrest, wie vorstehend definiert, der jedoch eins bis zehn
Kohlenstoffatome und stärker bevorzugt
eins bis sechs Kohlenstoffatome in seiner Gerüststruktur aufweist. Desgleichen
weisen ”Niederalkenyl” und ”Niederalkinyl” ähnliche
Kettenlängen
auf. In der ganzen Beschreibung bevorzugte Alkylreste sind Niederalkylreste.
In bevorzugten Ausführungsformen
ist ein hier als Alkyl bezeichneter Substituent ein Niederalkyl.
-
Der
Begriff ”Alkylthio” bezieht
sich auf einen Alkylrest, wie vorstehend definiert, mit einem daran
gebundenem Schwefelrest. In bevorzugten Ausführungsformen ist die ”Alkylthio”einheit
durch einen der Reste -S-Alkyl, -S-Alkenyl, -S-Alkinyl und -S-(CH2)m-R8 dargestellt,
wobei m und R8 wie vorstehend definiert
sind. Repräsentative
Alkylthioreste schließen
Methylthio, Ethylthio und dergleichen ein.
-
Die
Begriffe ”Amin” und ”Amin” sind in
dem Fachgebiet bekannt und beziehen sich sowohl auf unsubstituierte
als auch substituierte Amine, zum Beispiel auf eine Einheit, die
durch die allgemeine Formel:
dargestellt
werden kann, wobei R
9, R
10 und
R'
10 jeweils
unabhängig
voneinander Wasserstoff, ein Alkyl, ein Alkenyl, -(CH
2)
m-R
8 bedeuten, oder
R
9 und R
10 zusammengenommen
mit dem N-Atom,
an das sie gebunden sind, einen Heterocyclus mit 4 bis 8 Atomen
in der Ringstruktur vervollständigen;
R
8 ein Aryl, ein Cycloalkyl, ein Cycloalkenyl,
einen Heterocyclus oder einen Polycyclus bedeutet und m null oder
eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 8 ist. In bevorzugten Ausführungsformen
kann nur einer der Reste R
9 oder R
10 ein Carbonyl sein, z. B. bilden R
9, R
10 und der Stickstoff
zusammen kein Imid. In noch stärker
bevorzugten Ausfühungsformen
umfasst der Begriff ”Amin” keine
Amide, z. B. wenn einer der Reste R
9 und
R
10 ein Carbonyl bedeutet. In noch stärker bevorzugten
Ausführungsformen
bedeuten R
9 und R
10 (und
gegebenenfalls R'
10) jeweils unabhängig voneinander Wasserstoff,
ein Alkyl, ein Alkenyl oder -(CH
2)
m-R
8. Somit bedeutet
der Begriff ”Alkylamin”, wie hier
verwendet, eine Amingruppe, wie vorstehend definiert, mit einem
daran gebundenen substituierten oder unsubstituierten Alkyl, d.
h. mindestens einer der Reste R
9 und R
10 ist ein Alkylrest.
-
Der
Begriff ”Amido” ist als
ein aminosubstituiertes Carbonyl in dem Fachgebiet bekannt und schließt eine
Einheit ein, die durch die allgemeine Formel:
dargestellt werden kann,
wobei R
9 und R
10 wie
vorstehend definiert sind. Bevorzugte Ausführungsformen des Amids schließen keine
Imide, die instabil sein können,
ein.
-
Der
Begriff ”Aralkyl”, wie hier
verwendet, bezieht sich auf einen Alkylrest, der mit einem Arylrest
(z. B. einem aromatischen oder heteroaromatischen Rest) substituiert
ist. Der Begriff ”Aryl”, wie hier
verwendet, schließt
aromatische Reste mit einem 5-, 6- und 7-gliedrigen einzelnen Ring, der null
bis vier Heteroatome einschließen
kann, zum Beispiel Benzol, Pyrrol, Furan, Thiophen, Imidazol, Oxazol,
Thiazol, Triazol, Pyrazol, Pyridin, Pyrazin, Pyridazin und Pyrimidin
und dergleichen, ein. Diese Arylreste mit Heteroatomen in der Ringstruktur
können
auch als ”Arylheterocyclen” oder ”heteroaromatische
Verbindungen” bezeichnet
werden. Der aromatische Ring kann an einer oder mehreren Ringpositionen
mit solchen Substituenten, wie vorstehend beschrieben, zum Beispiel
Halogen, Azid, Alkyl, Aralkyl, Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl, Hydroxyl,
Alkoxyl, Amino, Nitro, Sulfhydryl, Imino, Amido, Phosphat, Phosphonat,
Phosphinat, Carbonyl, Carboxyl, Silyl, Ether, Alkylthio, Sulfonyl,
Sulfonamido, Keton, Aldehyd, Ester, Heterocyclyl, aromatischen oder
heteroaromatischen Einheiten, -CF3, -CN
oder dergleichen, substituiert sein. Der Begriff ”Aryl” schließt auch
polycyclische Ringsysteme mit zwei oder mehr cyclischen Ringen ein,
in denen zwei oder mehr Kohlenstoffe zwei benachbarten Ringen (die Ringe
sind ”kondensierte
Ringe”)
gemeinsam sind, wobei mindestens einer der Ringe aromatisch ist
und z. B. die anderen cyclischen Ringe Cycloalkyl-, Cycloalkenyl-,
Cycloalkinyl-, Aryl- und/oder heterocyclische Reste sein können.
-
Der
Begriff ”Carbocyclus”, wie hier
verwendet, bezieht sich auf einen aromatischen oder nichtaromatischen
Ring, in dem jedes Atom des Ringes Kohlenstoff ist.
-
Der
Begriff ”Carbonyl” ist in
dem Fachgebiet bekannt und schließt solche Einheiten ein, wie
durch die allgemeine Formel:
dargestellt
werden können,
wobei X eine Bindung ist oder Sauerstoff oder Schwefel bedeutet,
und R
11 Wasserstoff, ein Alkyl, ein Alkenyl,
-(CH
2)
m-R
8 oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz bedeutet, R'
11 Wasserstoff, ein Alkyl, ein Alkenyl oder
-(CH
2)
m-R
8 bedeutet, wobei m und R
8 wie
vorstehend definiert sind. Wenn X Sauerstoff ist, und R
11 oder
R'
11 kein
Wasserstoff ist, stellt die Formel einen ”Ester” dar. Wenn X Sauerstoff ist, und
R
11 wie vorstehend definiert ist, wird die
Einheit hier als Carboxylgruppe bezeichnet, und besonders, wenn R
11 Wasserstoff ist, stellt die Formel eine ”Carbonsäure” dar. Wenn
X Sauerstoff ist, und R'
11 Wasserstoff ist, stellt die Formel ein ”Formiat” dar. Wenn
das Sauerstoffatom der vorstehenden Formel durch Schwefel ersetzt ist,
stellt die Formel im Allgemeinen eine ”Thiocarbonyl”gruppe
dar. Wenn X Schwefel ist, und R
11 oder R'
11 kein Wasserstoff
ist, stellt die Formel einen ”Thioester” dar. Wenn
X Schwefel ist, und R
11 Wasserstoff ist,
stellt die Formel eine ”Thiocarbonsäure” dar. Wenn
X Schwefel ist, und R'
11 Wasserstoff ist, stellt die Formel ein ”Thioformiat” dar. Andererseits,
wenn X eine Bindung ist, und R
11 kein Wasserstoff
ist, stellt die vorstehende Formel eine ”Keton”gruppe dar. Wenn X eine Bindung
ist, und R
11 Wasserstoff ist, stellt die
vorstehende Formel eine ”Aldehyd”gruppe
dar.
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Der
Begriff ”Heteroatom”, wie hier
verwendet, bedeutet ein Atom eines beliebigen anderen Elements als
Kohlenstoff oder Wasserstoff, Bevorzugte Heteroatome sind Bor, Stickstoff,
Sauerstoff, Phosphor, Schwefel und Selen.
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Die
Begriffe ”Heterocyclyl” oder ”heterocyclischer
Rest” beziehen
sich auf 3- bis 10-gliedrige Ringstrukturen und stärker bevorzugt
3- bis 7-gliedrige Ringe, deren Ringstrukturen ein bis vier Heteroatome einschließen. Heterocyclen
können
auch Polycyclen sein. Heterocyclylreste schließen zum Beispiel Thiophen, Thianthren,
Furan, Pyran, Isobenzofuran, Chromen, Xanthen, Phenoxathiin, Pyrrol,
Imidazol, Pyrazol, Isothiazol, Isoxazol, Pyridin, Pyrazin, Pyrimidin,
Pyridazin, Indolizin, Isoindol, Indol, Indazol, Purin, Chinolizin,
Isochinolin, Chinolin, Phthalazin, Naphthyridin, Chinoxalin, Chinazolin,
Cinnolin, Pteridin, Carbazol, Carbolin, Phenanthridin, Acridin,
Pyrimidin, Phenanthrolin, Phenazin, Phenarsazin, Phenothiazin, Furazan,
Phenoxazin, Pyrrolidin, Oxolan, Thiolan, Oxazol, Piperidin, Piperazin,
Morpholin, Lactone, Lactame wie Azetidinone und Pyrrolidinone, Sultame,
Sultone und dergleichen ein. Der heterocyclische Ring kann an einer
oder mehreren Positionen mit solchen Substituenten, wie vorstehend
beschrieben, wie zum Beispiel Halogen, Alkyl, Aralkyl, Alkenyl,
Alkinyl, Cycloalkyl, Hydroxyl, Amino, Nitro, Sulfhydryl, Imino,
Amido, Phosphat, Phosphonat, Phosphinat, Carbonyl, Carboxyl, Silyl,
Ether, Alkylthio, Sulfonyl, Keton, Aldehyd, Ester, einem Heterocyclyl,
einer aromatischen oder heteroaromatischen Einheit, -CF3,
-CN oder dergleichen substituiert sein.
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Wie
hier verwendet, bedeutet der Begriff ”Nitro” -NO2;
bezeichnet der Begriff ”Halogen” -F, -Cl,
-Br oder -I; bedeutet der Begriff ”Sulfhydryl” -SH; bedeutet der Begriff ”Hydroxyl” -OH; und
bedeutet der Begriff ”Sulfonyl” -SO2-.
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Ein ”Phosphonamidit” kann in
der allgemeinen Formel:
dargestellt
werden, wobei R
9 und R
10 wie
vorstehend definiert sind, Q
2 O, S oder
N bedeutet, und R
48 ein Niederalkyl oder
ein Aryl bedeutet, und Q
2 O, S oder N bedeutet.
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Ein ”Phosphoramidit” kann in
der allgemeinen Formel:
dargestellt
werden, wobei R
9 und R
10 wie
vorstehend definiert sind, und Q
2 O, S oder
N bedeutet.
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Ein ”Phosphoryl” kann allgemein
durch die Formel:
dargestellt werden, wobei
Q
1 S oder O bedeutet, und R
46 Wasserstoff,
ein Niederalkyl oder ein Aryl bedeutet. Wenn der Phosphorylrest
als Substituent, zum Beispiel eines Alkyls, verwendet wird, kann
der Phosphorylrest des Phosphorylalkyls durch die allgemeine Formel:
dargestellt
werden, wobei Q
1 S oder O bedeutet, und
jedes R
46 unabhängig Wasserstoff, ein Niederalkyl
oder ein Aryl bedeutet, und Q
2 O, S oder
N bedeutet. Wenn Q
1 S bedeutet, ist die
Phosphoryleinheit ein ”Phosphorothioat”.
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Die
Begriffe ”Polycyclyl” oder ”polycyclischer
Rest” beziehen
sich auf zwei oder mehr Ringe (z. B. Cycloalkyl-, Cycloalkenyl-,
Cycloalkinyl-, Aryl- und/oder heterocyclische Reste), in denen zwei
oder mehr Kohlenstoffe zwei benachbarten Ringen gemeinsam sind,
wobei die Ringe z. B. ”kondensierte
Ringe” sind.
Ringe, die durch nicht-benachbarte Atome verbunden sind, werden
als ”verbrückte” Ringe
bezeichnet. Jeder der Ringe des Polycyclus kann mit solchen Substituenten,
wie vorstehend beschrieben, wie zum Beispiel Halogen, Alkyl, Aralkyl,
Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl, Hydroxyl, Amino, Nitro, Sulfhydryl,
Imino, Amido, Phosphat, Phosphonat, Phosphinat, Carbonyl, Carboxyl,
Silyl, Ether, Alkylthio, Sulfonyl, Keton, Aldehyd, Ester, einem
Heterocyclyl, einer aromatischen oder heteroaromatischen Einheit,
-CF3, -CN oder dergleichen, substituiert
sein.
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Der
Ausdruck ”Schutzgruppe”, wie hier
verwendet, bedeutet temporäre
Substituenten, die eine möglicherweise
reaktive funktionelle Gruppe vor unerwünschten chemischen Umwandlungen
schützen.
Beispiele solcher Schutzgruppen schließen Ester von Carbonsäuren, Silylether
von Alkoholen und Acetale und Ketale von Aldehyden beziehungweise
Ketonen ein. Über
das Gebiet der Schutzgruppenchemie wurde ein Überblick gegeben (Greene, T.
W.; Wuts, P. G. M., Protective Groups in Organic Synthesis, 2. Aufl.;
Wiley: New York, 1991).
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Ein ”Selenoalkyl” bezieht
sich auf einen Alkylrest mit einer daran als Substituent gebundenen
Selengruppe. Beispielhafte ”Selenoether”, die an
dem Alkyl substituiert sein können,
sind ausgewählt
aus -Se-Alkyl, -Se-Alkenyl, -Se-Alkinyl und -Se-(CH2)m-R8, wobei m und
R8 wie vorstehend definiert sind.
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Wie
hier verwendet, soll der Begriff ”substituiert” alle erlaubten
Substituenten organischer Verbindungen einschließen. Unter einem breiten Aspekt
schließen
die erlaubten Substituenten acyclische und cyclische, verzweigte
und urverzweigte, carbocyclische und heterocyclische, aromatische
und nicht-aromatische Substituenten organischer Verbindungen ein.
Beispielhafte Substituenten schließen zum Beispiel die hier vorstehend beschriebenen
ein. Die erlaubten Substituenten können einer oder mehrere und
dieselben oder verschiedene für
geeignete organische Verbindungen sein. Für die Zwecke dieser Erfindung
können
die Heteroatome wie Stickstoff Wasserstoffsubstituenten und/oder
beliebige erlaubte Substituenten organischer Verbindungen, die hier
beschrieben werden und die die Valenzen der Heteroatome absättigen,
aufweisen. Diese Erfindung soll durch die erlaubten Substituenten
organischer Verbindungen in keiner Weise eingeschränkt werden.
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Es
ist selbstverständlich,
dass ”Substitution” oder ”substituiert
mit” die
implizierte Maßgabe
einschließt,
dass eine solche Substitution gemäß der erlaubten Valenz des
substituierten Atoms und des Substituenten erfolgt und dass die
Substitution zu einer stabilen Verbindung führt, die z. B. nicht spontan
eine Umwandlung wie durch eine Umlagerung, Cyclisierung, Elimierung
etc. erfährt.
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Der
Begriff ”Sulfamoyl” ist in
dem Fachgebiet bekannt und schließt eine Einheit ein, die durch
die allgemeine Formel:
dargestellt werden kann,
wobei R
9 und R
10 wie
vorstehend definiert sind.
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Der
Begriff ”Sulfat” ist in
dem Fachgebiet bekannt und schließt eine Einheit ein, die durch
die allgemeine Formel:
dargestellt werden kann,
wobei R
41 wie vorstehend definiert ist.
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Der
Begriff ”Sulfonamido” ist in
dem Fachgebiet bekannt und schließt eine Einheit ein, die durch
die allgemeine Formel:
dargestellt werden kann,
wobei R
9 und R'
11 wie vorstehend
definiert sind.
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Der
Begriff ”Sulfonat” ist in
dem Fachgebiet bekannt und schließt eine Einheit ein, die durch
die allgemeine Formel:
dargestellt werden kann,
wobei R
41 ein Elektronenpaar, Wasserstoff,
Alkyl, Cycloalkyl oder Aryl ist.
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Die
Begriffe ”Sulfoxido” oder ”Sulfinyl”, wie hier
verwendet, beziehen sich auf eine Einheit, die durch die allgemeine
Formel:
dargestellt werden kann,
wobei R
44 ausgewählt ist aus Wasserstoff, Alkyl,
Alkenyl, Alkinyl, Cycloalkyl, Heterocyclyl, Aralkyl oder Aryl.
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Analoge
Substitutionen können
an Alkenyl- oder Alkinylresten durchgeführt werden, um zum Beispiel Aminoalkenyl-,
Aminoalkinyl-, Amidoalkenyl-, Amidoalkinyl-, Iminoalkenyl-, Iminoalkinyl-,
Thioalkenyl-, Thioalkinyl-, carbonylsubstituierte Alkenyl- oder
Alkinylreste herzustellen.
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Wie
hier verwendet, soll die Definition jedes Ausdrucks, z. B. Alkyl,
m, n etc., wenn er in einer beliebigen Struktur mehr als einmal
vorkommt, unabhängig
von seiner Definition anderswo in derselben Struktur sein.
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Die
Begriffe Triflyl, Tosyl, Mesyl und Nonaflyl sind in dem Fachgebiet
bekannt und beziehen sich auf eine Trifluormethansulfonyl-, p-Toluolsulfonyl-,
Methansulfonyl- beziehungsweise Nonafluorbutansulfonylgruppe. Die
Begriffe Triflat, Tosylat, Mesylat und Nonaflat sind in dem Fachgebiet
bekannt und beziehen sich auf eine funktionelle Trifluormethansulfonsäureester-,
p-Toluolsulfonsäureester-,
Methansulfonsäureester-
und Nonafluorbutansulfonsäureestergruppen
beziehungsweise Moleküle,
die die Gruppen enthalten.
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Die
Abkürzugen
Me, Et, Ph, Tf, Nf, Ts und Ms bedeuten Methyl, Ethyl, Phenyl, Trifluormethansulfonyl, Nonafluorbutansulfonyl,
p-Toluolsulfonyl beziehungsweise Methansulfonyl. Eine umfassendere
Liste der Abkürzungen,
die von Durchschnittsfachleuten der organischen Chemie verwendet
werden, erscheint in der ersten Ausgabe jedes Bandes des Journal
of Organic Chemistry; diese Liste wird typischerweise in einer Tabelle mit
dem Titel Standard List of Abbrevations vorgelegt. Die in der Liste
enthaltenen Abkürzungen
und alle Abkürzungen,
die von Durchschnittsfachleuten der organischen Chemie verwendet
werden, sind hiermit durch Bezugnahme aufgenommen.
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Bestimmte
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können in besonderen geometrischen
oder stereoisomeren Formen vorkommen. Die vorliegende Erfindung
beabsichtigt, dass alle diese Verbindungen, einschließlich der
cis- und trans-Isomere, R- und S-Enantiomere, Diastereomere, (D)-Isomere,
(L)-Isomere, der racemischen Gemische davon und anderer Gemische
davon, in den Umfang der Erfindung fallen. In einem Substituenten
wie einem Alkylrest können
zusätzliche
asymmetrische Kohlenstoffatome vorhanden sein. Alle diese Isomere
sowie Gemische davon sollen in dieser Erfindung eingeschlossen sein.
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Wenn
beispielsweise ein besonderes Enantiomer einer Verbindung der vorliegenden
Erfindung gewünscht
ist, kann es durch asymmetrische Synthese oder durch Derivatisierung
mit einem chiralen Hilfsmittel hergestellt werden, wobei das so
erhaltene diastereomere Gemisch getrennt und die Hilfsgruppe abgespalten wird,
um die gewünschten
reinen Enantiomere bereitzustellen. In einer anderen Ausführungsform
können, wenn
das Molekül
eine basische funktionelle Gruppe wie eine Aminogruppe oder eine
saure funktionelle Gruppe wie eine Carboxylgruppe enthält, mit
einer geeigneten optisch aktiven Säure oder Base diastereomere
Salze gebildet werden, gefolgt von der Auflösung der so geformten Diastereomere
durch fraktionierte Kristallisation oder Chromatographievorrichtungen,
die in dem Fachgebiet allgemein bekannt sind, und nachfolgende Gewinnung
der reinen Enantiomere.
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Beabsichtigte Äquivalente
der vorstehend beschriebenen Verbindungen schließen Verbindungen ein, die ihnen
im Übrigen
entsprechen und dieselben allgemeinen Eigenschaften wie sie aufweisen
(z. B. die Fähigkeit,
den Hedgehog-Signalweg zu aktivieren), wobei eine oder mehrere einfache Änderungen
von Substituenten, die die Wirksamkeit der Verbindung nicht nachteilig
beeinflussen, durchgeführt
werden. Im Allgemeinen können
die Verbindungen der vorliegenden Erfindung durch Verfahren, die
in allgemeinen Reaktionsschemata, wie zum Beispiel nachstehend beschrieben,
veranschaulicht sind, oder durch Modifikationen davon unter Verwendung
von leicht erhältlichen
Ausgangsmaterialien, Reagenzien und herkömmlichen Syntheseverfahren
hergestellt werden. In diesen Reaktionen ist es auch möglich, von
Varianten Gebrauch zu machen, die an sich bekannt sind, jedoch hier
nicht erwähnt
werden.
-
Für die Zwecke
dieser Erfindung werden die chemischen Elemente gemäß dem Periodensystem
der Elemente, CAS-Version, Handbook of Chemistry und Physics, 67.
Aufl., 1986–87,
auf der Innenseite des Schutzumschlags, identifiziert. Ebenfalls
für die
Zwecke dieser Erfindung ist es beabsichtigt, das der Begriff ”Kohlenwasserstoff' alle möglichen
Verbindungen mit mindestens einem Wasserstoff- und einem Kohlenstoffatom
einschließt.
Im weitesten Sinn schließen
die erlaubten Kohlenwasserstoffe acyclische und cyclische, verzweigte
und unverzweigte, carbocyclische und heterocyclische, aromatische
und nicht-aromatische, organische Verbindungen, die substituiert
oder unsubstituiert sein können,
ein.
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III. Beispielhafte Verbindungen der Erfindung
-
Wie
es nachstehend ausführlicher
beschrieben wurde, ist es beabsichtigt, dass die vorliegenden Verfahren
unter Verwendung einer Vielzahl von verschiedenen kleinen Molekülen durchgeführt werden
können, die
zum Beispiel durch Arzneistoff-Durchmusterungstests, wie hier beschrieben,
leicht identifiziert werden können.
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In
bestimmten Ausführungsformen
können
in der vorliegenden Erfindung verwendbare Verbindungen durch die
allgemeine Formel (II):
Formel
II dargestellt werden, wobei, wie es die Valenz und
Stabilität
möglich
machen,
Ar und Ar' unabhängig voneinander
substituierte oder unsubstituierte Aryl- oder Heteroarylringe bedeuten;
Y
unabhängig
bei jedem Vorkommen nicht vorhanden ist;
X ausgewählt ist
aus -C(=O)-, -C(=S)-, -S(O
2)-, -S(O)-, -C(=NCN)-,
-P(=O)(OR)- und einer Methylengruppe, die gegebenenfalls mit 1 bis
2 Resten wie Niederalkyl-, -alkenyl- oder -alkinylresten substituiert
ist;
M unabhängig
bei jedem Vorkommen eine substituierte oder unsubstituierte Methylengruppe
wie -CH
2-, -CHF-, -CHOH-, -CH(Me)-, -C(=O)-
etc. bedeutet; oder zwei M zusammengenommen substituiertes oder
unsubstituiertes Ethen oder Ethin bedeuten, wobei einige oder jedes
vorkommende M in M
j die ganze oder einen
Teil einer cyclischen Struktur bilden;
Cy' ein substituiertes oder unsubstituiertes
Benzothiophen bedeutet;
j unabhängig bei jedem Vorkommen eine
ganze Zahl von 0 bis 10, bevorzugt von 2 bis 7, bedeutet; und
i
unabhängig
bei jedem Vorkommen eine ganze Zahl von 0 bis 5, bevorzugt von 0
bis 2, bedeutet.
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In
bestimmten Ausführungsformen
bedeutet M unabhängig
bei jedem Vorkommen eine substituierte oder unsubstituierte Methylengruppe
wie -CH2-, -CHF-, -CHOH-, -CH(Me)-, -C(=O)-
etc.
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In
bestimmten Ausführungsformen
bedeuten Ar und Ar' Phenylringe,
die z. B. unsubstituiert oder mit einem oder mehreren Resten, einschließlich Heteroatomen
wie O, N und S substituiert sind. In bestimmten Ausführungsformen
bedeutet mindestens eines von Ar und Ar' einen Phenylring. In bestimmten Ausführungsformen
bedeutet mindestens eines von Ar und Ar' einen Heteroarylring, z. B. ein Pyridyl,
Thiazolyl, Thienyl, Pyrimidyl etc. In bestimmten Ausführungsformen
sind Y und Ar' in
einer meta- und/oder 1,3-Beziehung an Ar gebunden.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
ist X ausgewählt
aus -C(=O)-, -C(=S)- und -S(O2)-.
-
R
bedeutet H oder Niederalkyl, z. B. H oder Me.
-
NR2 bedeutet ein sekundäres oder tertiäres Amin,
das mit einem oder zwei Niederalkylresten substituiert ist, bevorzugt
ein sekundäres
Amin.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
sind Substituenten an Ar oder Ar' ausgewählt aus
Halogen, Niederalkyl, Niederalkenyl, Aryl, Heteroaryl, Carbonyl,
Thiocarbonyl, Keton, Aldehyd, Amino, Acylamino, Cyano, Nitro, Hydroxyl,
Azido, Sulfonyl, Sulfoxido, Sulfat, Sulfonat, Sulfamoyl, Sulfonamido,
Phosphoryl, Phosphonat, Phosphinat, -(CH2)pAlkyl, -(CH2)pAlkenyl, -(CH2)pAlkinyl, -(CH2)pAryl, -(CH2)pAralkyl, -(CH2)pOH, -(CH2)pO-Niederalkyl, -(CH2)pO-Niederalkenyl,
-O(CH2)nR, -(CH2)pSH, -(CH2)pS–Niederalkyl,
-(CH2)pS-Niederalkenyl, -S(CH2)nR, -(CH2)pN(R)2,
-(CH2)pNR-Niederalkyl,
-(CH2)pNR-Niederalkenyl,
-NR(CH2)nR und geschützten Formen
der vorstehenden Substituenten, wobei p und n einzeln bei jedem
Vorkommen ganze Zahlen von 0 bis 10, bevorzugt von 0 bis 5, bedeuten.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
können
in der vorliegenden Erfindung verwendbare Verbindungen durch die
allgemeine Formel (X):
Formel
X dargestellt werden, wobei, wie es die Valenz und
Stabilität
möglich
machen,
Ar einen substituierten oder unsubstituierten Aryl-
oder Heteroarylring bedeutet; Z nicht vorhanden ist oder einen substituierten
oder unsubstituierten Aryl-, Carbocyclyl-, Heterocyclyl- oder Heteroarylring
oder einen Nitro-, Cyano- oder Halogensubstituenten bedeutet;
Y
bei jedem Vorkommen nicht vorhanden ist;
X ausgewählt ist
aus -C(=O)-, -C(=S)-, -S(O
2)-, -S(O)-, -C(=NCN)-,
-P(=O)(OR)- und einer Methylengruppe, die gegebenenfalls mit 1 bis
2 Resten wie Niederalkyl-, -alkenyl- oder -alkinylresten substituiert
ist;
R unabhängig
bei jedem Vorkommen H oder Alkyl mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen
bedeutet;
M unabhängig
bei jedem Vorkommen eine substituierte oder unsubstituierte Methylengruppe
wie -CH
2-, -CHF-, -CHOH-, -CH(Me)-, -C(=O)-
etc. bedeutet;
j unabhängig
bei jedem Vorkommen eine ganze Zahl von 2 bis 10, bevorzugt von
2 bis 7, bedeutet;
i unabhängig
bei jedem Vorkommen eine ganze Zahl von 0 bis 5, bevorzugt von 0
bis 2, bedeutet; und
k bei jedem Vorkommen 0 bedeutet.
-
NR2 bedeutet ein sekundäres oder tertiäres Amin,
das mit einem oder zwei Niederalkylresten, substituiert ist, bevorzugt
ein sekundäres
Amin.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
bedeutet Ar einen substituierten oder unsubstituierten Aryl- oder Heteroarylring,
der z. B. unsubstituiert oder mit einem oder mehreren Resten, gegebenenfalls
einschließlich Heteroatomen
wie O, N und S substituiert ist. In bestimmten Ausführungsformen
bedeutet mindestens eines von Ar und Ar' einen Phenylring. In bestimmten Ausführungsformen
bedeutet mindestens eines von Ar und Ar' einen Heteroarylring, z. B. ein Pyridyl,
Thiazolyl, Thienyl, Pyrimidyl, Furanyl etc. In bestimmten Ausführungsformen
ist jedes vorkommende Y, das an Ar gebunden ist, in einer meta-
und/oder 1,3-Beziehung angeordnet.
-
Cy' bedeutet ein substituiertes
oder unsubstituiertes Benzo(b)thien-2-yl.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
ist X ausgewählt
aus -C(=O)-, -C(=S)- und -S(O2)-.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
sind Substituenten an Ar oder Z, wenn Z ein Aryl- oder Heteroarylring
ist, ausgewählt
aus Halogen, Niederalkyl, Niederalkenyl, Aryl, Heteroaryl, Carbonyl,
Thiocarbonyl, Keton, Aldehyd, Amino, Acylamino, Cyano, Nitro, Hydroxyl,
Azido, Sulfonyl, Sulfoxido, Sulfat, Sulfonat, Sulfamoyl, Sulfonamido,
Phosphoryl, Phosphonat, Phosphinat, -(CH2)pAlkyl, -(CH2)pAlkenyl, -(CH2)pAlkinyl, -(CH2)pAryl, -(CH2)pAralkyl, -(CH2)pOH, -(CH2)pO-Niederalkyl, -(CH2)pO-Niederalkenyl, -O(CH2)nR, -(CH2)pSH, -(CH2)pS-Niederalkyl, -(CH2)pS-Niederalkenyl, -S(CH2)nR, -(CH2)pN(R)2, -(CH2)pNR-Niederalkyl, -(CH2)pNR-Niederalkenyl, -NR(CH2)nR und geschützten Formen
der vorstehenden Substituenten, wobei n und p einzeln bei jedem
Vorkommen ganze Zahlen von 0 bis 10, bevorzugt von 0 bis 5, bedeuten.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
ist Z direkt an Ar gebunden oder durch eine Kette aus einem oder zwei
Atomen an Ar gebunden. In bestimmten Ausführungsformen ist Z-Y-M zusammengenommen
nicht vorhanden.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
können
die vorliegenden Agonisten auf der Basis ihrer Selektivität für den Hedgehog-Pfad
ausgewählt
werden. Diese Selektivität
kann für
den Hedgehog-Pfad gegenüber
anderen Pfaden bestehen oder eine Selektivität zwischen besonderen Hedgehog-Pfaden,
z. B. Ptc1, Ptc2 etc., sein.
-
In
bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
modulieren die vorliegenden Agonisten die Ptc-Smo-vermittelte Signaltransduktion mit
einer ED50 von 1 mM oder weniger, stärker bevorzugt
von 1 μM oder
weniger und sogar noch stärker
bevorzugt von 1 nM oder weniger. Hinsichtlich Hedgehog-abhängiger Agonisten
verstärken
die vorliegenden Agonisten die Aktivität von Hedgehog 10-fach, 100-fach
oder sogar 1000-fach.
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In
besonderen Ausführungsformen
wird das kleine Molekül
für die
Verwendung ausgewählt,
da es für eine
Patched-Isoform selektiver ist als für die nächste, z. B. 10-fach, und stärker bevorzugt
mindestens 100- oder sogar 1000-fach selektiver für einen
Patched-Pfad (Ptc1, Ptc2) als für
einen anderen.
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In
bestimmten Ausführungsformen
wird eine Verbindung, die ein Agonist des Hedgehog-Pfads ist, ausgewählt, um
die Hedgehog-Aktivität
gegenüber
anderen Proteinkinasen als PKA, wie PKC, selektiv agonistisch zu
beeinflussen, wobei z. B. die Verbindung die Aktivität des PKA/Hedgehog-Pfads
um mindestens eine Größenordnung
stärker,
bevorzugt mindestens zwei Größenordnungen
stärker
und sogar noch stärker bevorzugt
mindestens drei Größenordnungen
stärker
moduliert als sie die Aktivität
einer anderen Proteinkinase moduliert. Somit kann zum Beispiel ein
bevorzugter Aktivator des Hedgehog-Pfads die Hedgehog-Aktivität mit einer
Ki, die mindestens eine Größenordnung
niedriger, bevorzugt mindestens zwei Größenordnungen niedriger und
sogar noch stärker
bevorzugt mindestens drei Größenordnungen
niedriger als seine Ki für die Aktivierung von PKC ist,
aktivieren. In bestimmten Ausführungsformen
ist die Ki für die PKA/Hedgehog-Aktivierung
kleiner als 10 nM, bevorzugt kleiner als 1 nM und sogar noch stärker bevorzugt
kleiner als 0,1 nM.
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Synthese der vorliegenden
Verbindungen
-
Verbindungen
der vorliegenden Erfindung können
durch Standardverfahren der organischen Synthese, z. B. gemäß der in
der nachstehenden Veranschaulichung dargestellten Beispielen leicht
hergestellt werden. Eine vorliegende Verbindung kann zum Beispiel
durch Umsetzung einer Verbindung oder eines Verbindungspaars, die/das
als A bezeichnet wird, mit einer Verbindung oder einem Verbindungspaar,
die/das als B bezeichnet wird, und einer Verbindung, die als C bezeichnet
wird, wie nachstehend dargestellt, hergestellt werden:
-
Entsprechend
kann eine Verbindung, die vorstehend als C bezeichnet wird, mit
einer Verbindung oder einem Verbindungspaar, die/das als D bezeichnet
wird, und einer Verbindung oder einem Verbindungspaar, die/das als
E bezeichnet wird, umgesetzt werden:
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In
einer anderen Ausführungsform
kann eine Verbindung oder ein Verbindungspaar, die/das vorstehend
als A bezeichnet wird, und eine Verbindung oder ein Verbindungspaar,
die/das vorstehend als E bezeichnet wird, mit einer Verbindung,
die als F bezeichnet wird, umgesetzt werden:
-
Kombinationen
von Verbindungen, wie vorstehend gezeigt, werden bevorzugt in Reihe
miteinander umgesetzt, wobei z. B. zwei Verbindungen miteinander
umgesetzt werden, das Produkt mit einer dritten Verbindung umgesetzt
wird, etc., und die Verbindungen im Allgemeinen in einer beliebigen
Reihenfolge in Reihe gekuppelt werden können, wie es für einen
Fachmann selbstverständlich
ist. In bestimmten Ausführungsformen
können
funktionelle Gruppen an einer oder mehreren Verbindungen während einer
oder mehrerer Reaktionen einen Schutz erfordern, wie es in dem Fachgebiet
allgemein selbstverständlich
ist, und beliebige geeignete Schutzgruppen können für diesen Zweck verwendet werden.
Ein Fachmann kann für
eine besondere funktionelle Gruppe und eine besondere Reaktion leicht
geeignete Schutzgruppen auswählen.
Aufarbeitungsschritte können
jederzeit durchgeführt
werden, um funktionelle Gruppen oder Einheiten an dem Reaktionsprodukt
zu modifizieren, zum Beispiel um N(R)2=NH2 durch z. B. nukleophile Substitution, reduktive
Alkylierung oder ein beliebiges anderes geeignetes Verfahren in
N(R)2=NHR umzuwandeln.
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In
den vorstehend als A bis F bezeichneten Verbindungen sind die Elemente
M, X, Y, Z, Cy, Cy',
Ar, i, k, R etc. wie vorstehend definiert (was durch die nachstehende
Beschreibung erweitert werden kann), und bedeutet R' unabhängig bei
jedem Vorkommen H, eine Schutzgruppe oder eine unbeständige reaktive
Gruppe wie eine Trialkylsilylgruppe (z. B. Trimethylsilylgruppe),
und bedeutet R'' unabhängig bei
jedem Vorkommen 1) eine Abgangsgruppe wie ein Halogen (z. B. F,
Cl, Br oder I), Alkylthio, Cyano, Alkoxy oder eine beliebige andere
Gruppe die durch ein Aminnukleophil ersetzt werden kann, wenn sie
an X gebunden ist, 2) eine aktivierbare Gruppe, wie OH, die durch
ein Aktivierungsmittel wie ein Carbodiimid (z. B. Diisopropylcarbodiimid,
Dicyclohexylcarbodiimid, 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimid
etc.), Reagenzien auf Phosphorbasis (wie BOP-Cl, PyBROP etc.), Oxalylchlorid,
Phosgen, Triphosgen oder ein beliebiges ähnliches Reagenz aktiviert werden
kann, wobei sich eine reaktive Zwischenverbindung mit einer erhöhten Empfindlichkeit,
bezogen auf die Verbindung, in der R'' =
OH, gegenüber
einer Kupplung mit einem Amin ergibt, oder 3) bedeuten X und R'' zusammengenommen eine elektrophile
Gruppe, die mit einem Amin reagieren kann, wie Isocyanat, Isothiocyanat
oder eine andere ähnliche
reaktive Einheit. Die verschiedenen Untereinheiten, die als A bis
F bezeichnet wurden, können
unter Verwendung von einer beliebigen vieler verschiedener Reaktionen,
die Fachleuten allgemein bekannt sind, abhängig von den zu kuppelnden
besonderen Einheiten kombiniert werden. Ein Amin wie eine der NH2-Gruppen, die an den Untereinheiten A bis
F gezeigt sind, kann zum Beispiel durch reduktive Alkylierung (z.
B. das endständig
vorkommende M ist ein Aldehyd), durch nukleophilen Ersatz einer
Abgangsgruppe (wie eines Halogens, Sulfonats oder eines anderen
geeigneten Substituenten), durch nukleophile Öffnung eines Epoxids oder durch
eine beliebige andere geeignete Reaktion, die Fachleuten bekannt
ist, mit einem Alkylrest gekuppelt werden. Entsprechend können Amine
mit aktivierten Carbonsäurederivaten
oder Thiocarbonsäurederivaten,
die z. B. aus einer Carbonsäure
oder Thiocarbonsäure
und einem Aktivierungsmittel in situ hergestellt wurden oder als
isolierte Verbindungen wie Isocyanate, Carbonsäurechloride etc. hergestellt wurden,
gekuppelt werden, wobei Amide, Harnstoffe, Thioharnstoffe, Thioamide
etc. bereitgestellt werden, mit Chlorameisensäureestern, Sulfonylchloriden
oder anderen derartigen Verbindungen gekuppelt werden, wobei Urethane,
Sulfonamide etc. bereitgestellt werden, oder mit anderen elektrophilen
Reagenzien, die mit einem Amin eine kovalente Bindung bilden, gekuppelt
werden.
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Aryl-
und/oder Heteroarylringe können
unter Verwendung der Stille-Reaktion, Suzuki-Reaktion oder anderer
verwandter Reaktionen wie Palladium-vermittelter Kreuzkupplungsreaktionen
leicht gekuppelt werden. Aryl- und/oder Heteroarylringe können durch
ein Heteroatom, z. B. unter Verwendung von Reaktionen wie der Ullman-Reaktion,
einer beliebigen der verschiedenen Palladium-vermittelten Reaktionen,
die von S. Buchwald und anderen entwickelt wurden, durch nukleophile
aromatische Substitution oder andere derartige Reaktionen leicht
gekuppelt werden. Entsprechend können
Amine, Alkohole, Thiole und andere derartige Heteroatome tragende
Verbindungen unter Verwendung von Palladium-vermittelten Reaktionen,
die von S. Buchwald und anderen entwickelt wurden, nukleophiler
aromatischer Substitution etc. an Aryl- und/oder Heteroarylringe gekuppelt
werden. Aryl- und/oder Heteroarylringe, die durch substituierte
oder unsubstituierte Kohlenwasserstoffketten verbunden sind, können durch
die Stille-Reaktion, Suzuki-Reaktion, Heck-Reaktion, Friedel-Crafts-Reaktion
und andere Reaktionen, wie sie für
Fachleute offensichtlich sind, hergestellt werden.
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Ein Überblick über mehrere
allgemeine Synthesereaktionen, die möglicherweise zur Herstellung
von Verbindungen der vorliegenden Erfindung verwendbar sind, ist
nachstehend und in den 1 bis 31 ausführlicher
beschrieben. Die unterschiedlichen Gruppen, die in den als A bis
F bezeichneten Untereinheiten eingeschlossen sind, können, um
einer beliebigen der Formeln II oder X zu entsprechen, verändert werden,
ohne von den vorstehend dargestellten allgemeinen Syntheseverfahren
abzuweichen.
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Entsprechend
können
Verbindungen der vorliegenden Erfindung durch Kupplung einer geeigneten Einheit
zu einer teilweise zusammengesetzten Struktur hergestellt werden.
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Zum
Beispiel kann eine Verbindung der Formel X durch einen beliebigen
der Schritte in dem nachstehenden Schema hergestellt werden.
-
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In
den vorstehenden Schemata entsprechen M, Cy, Ar, X, Cy', Y, Z, R, i, k,
R' und R'' ihrer vorstehenden Verwendung und können enger,
als in der Beschreibung der Formel X dargestellt, definiert werden
oder entsprechen Elementen der Formel II, die gegebenenfalls durch
die Beschreibung, die die Formel II begleitet, modifiziert sind.
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Reaktionen,
die zur Durchführung
von Schritt I geeignet sind, schließen Palladium-vermittelte Reaktionen,
die von S. Buchwald und anderen entwickelt wurden, nukleophile aromatische
Substitution, oxidative Kupplung etc. ein.
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Reaktionen,
die zur Durchführung
von Schritt II geeignet sind, schließen den nukleophilen Ersatz
einer Abgangsgruppe an M, reduktive Alkylierung, eine Reaktion des
Amins mit einem elektrophilen Carbonsäure-/Thiocarbonsäure-Derivat
(Säurechlorid,
Isocyanat, Isothiocyanat oder einer Carbonsäure, die durch BOP-Cl, PyBrOP,
Carbodiimid oder ein anderes aktivierendes Reagenz (wie sie in dem
Fachgebiet der Peptidkupplung allgemein verwendet werden) aktiviert
wurde) oder andere ähnliche
Reaktionen, einschließlich
der in bestimmten der 1 bis 31 und
der nachstehenden Begleitbeschreibung ausführlich dargestellten, oder,
wenn M und Y nicht vorhanden sind, eine Palladium-vermittelte Kupplung,
wie sie von Buchwald und anderen entwickelt wurde, ein.
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Reaktionen,
die zur Durchführung
von Schritt III oder IV geeignet sind, schließen eine Reaktion von Y-R' mit einem elektrophilen
Carbonyl- oder Sulfonylderivat (X-R'' =
Säurechlorid,
Isocyanat, Isothiocyanat, Chlorformiat, Sulfonylchlorid oder eine
Säure,
die durch BOP-Cl, PyBrOP, Carbodiimid oder ein anderes aktivierendes
Reagenz (wie sie in dem Fachgebiet der Peptidkupplung allgemein
verwendet werden) aktiviert wurde) oder andere ähnliche Reaktionen wie die
in bestimmten der 1–31 und
der nachstehenden Begleitbeschreibung ausführlich dargestellten ein.
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Reaktionen,
die zur Durchführung
von Schritt V geeignet sind, schließen den nukleophilen Ersatz
einer Abgangsgruppe, reduktive Alkylierung, eine Reaktion des Amins
mit einem elektrophilen Carbonsäure-/Thiocarbonsäure-Derivat
(Säurechlorid,
Isocyanat, Isothiocyanat oder einer Carbonsäure, die durch BOP-Cl, PyBrOP,
Carbodiimid oder ein anderes aktivierendes Reagenz (wie sie in dem
Fachgebiet der Peptidkupplung allgemein verwendet werden) aktiviert
wurde) oder andere ähnliche
Reaktionen, einschließlich
der in bestimmten der 1–31 und
der nachstehenden Begleitbeschreibung ausführlich dargestellten, ein.
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Reaktionen,
die zur Durchführung
von Schritt VI geeignet sind, schließen den nukleophilen Ersatz
einer Abgangsgruppe, reduktive Alkylierung, eine Reaktion des Amins
mit einem elektrophilen Carbonsäure-/Thiocarbonsäure-Derivat
(Säurechlorid,
Isothiocyanat, Isocyanat oder einer Carbonsäure, die durch BOP-Cl, PyBrOP,
Carbodiimid oder ein anderes aktivierendes Reagenz (wie sie in dem
Fachgebiet der Peptidkupplung allgemein verwendet werden) aktiviert
wurde) oder andere ähnliche
Reaktionen, einschließlich
der in bestimmten der 1–31 und
der nachstehenden Begleitbeschreibung ausführlich dargestellten, ein.
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Reaktionen,
die zur Durchführung
von Schritt VII geeignet sind, wobei Y mit einem vorkommenden M gekuppelt
wird, schließen
den nukleophilen Ersatz einer Abgangsgruppe, reduktive Alkylierung,
eine Reaktion des Amins mit einem elektrophilen Carbonsäure-/Thiocarbonsäure-Derivat
(Säurechlorid,
Isocyanat, Isothiocyanat oder einer Carbonsäure, die durch BOP-Cl, PyBrOP,
Carbodiimid oder ein anderes aktivierendes Reagenz (wie sie in dem
Fachgebiet der Peptidkupplung allgemein verwendet werden) aktiviert
wurde) oder andere ähnliche
Reaktionen, einschließlich
der in bestimmten der 1–31 und
der nachstehenden Begleitbeschreibung ausführlich dargestellten, ein.
In Ausführungsformen,
in denen M nicht vorhanden ist, schließen geeignete Kupplungsreaktionen
Palladium-vermittelte Reaktionen, die von S. Buchwald und anderen
entwickelt wurden, nukleophile aromatische Substitution, oxidative
Kupplung etc. ein. In Ausführungsformen,
in denen M und Y nicht vorhanden sind und Z einen Aryl- oder Heteroarylring
bedeutet, schließen
geeignete Reaktionen die Stille-Reaktion, Suzuki-Reaktion und andere
zur Bildung von Biarylsystemen geeignete Reaktionen ein.
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Verfahren,
die ferner die Umsetzung einer Verbindung der Formel II, wobei mindestens
einer der Reste R von NR2 H bedeutet, unter
Bedingungen, die diese Verbindung in eine Verbindung derselben Formel
umwandeln, einschließen,
wobei das entsprechend vorkommende R einen Niederalkylrest bedeutet,
sind ebenfalls beschrieben. Reduktive Alkylierungen mit einem Aldehyd
und einem Reduktionsmittel, nukleophile Alkylierungen mit einem
Alkylhalogenid wie MeI oder andere ähnliche Reaktionen können zum
Beispiel verwendet werden. In bestimmten Ausführungsformen können solche
Reaktionen über
eine silylierte Zwischenverbindung (z. B. R = SiMe3)
ablaufen.
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Für einen
Fachmann ist es leicht ersichtlich, dass Verbindungen der vorliegenden
Erfindung durch Synthesen gemäß einer
umfassenden Reihe von Vorschriften, die in dem Fachgebiet allgemein
bekannt sind, zusätzlich
zu den hier beschriebenen zugänglich
sind, die alle in den Umfang der vorliegenden Erfindung fallen sollen.
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IV. Beispielhafte Anwendungen des Verfahrens
und der Zusammensetzungen
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Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft in den Ansprüchen definierte Verfahren und
Verwendungen der Modulierung eines differenzierten Zustandes, oder
der Proliferation einer Zelle durch Inkontaktbringen der Zelle mit
einem Hedgehog-Agonisten gemäß dem vorliegenden
Verfahren und wie es die Umstände
rechtfertigen können.
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Von
der Erfindung ist es beispielsweise beabsichtigt, dass, angesichts
der Erkenntnisse einer offensichtlich starken Beteiligung von Hedgehog,
Ptc und Smoothened an der Bildung von geordneten räumlichen Anordnungen
differenzierter Gewebe in Wirbeltieren, das vorliegende Verfahren
als Teil eines Verfahrens zur Erzeugung und/oder Aufrechterhaltung
einer Reihe von verschiedenen Wirbeltiergeweben sowohl in vitro
als auch in vivo verwendet werden kann. Der Hedgehog-Agonist, ob
hinsichtlich der Proliferation oder Differenzierung eines bestimmten
Gewebes induktiv oder anti-induktiv, kann, wie geeignet, eine beliebige
der vorstehend beschriebenen Zubereitungen sein.
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Das
vorliegende Verfahren ist zum Beispiel auf Zellkulturverfahren anwendbar.
Neuronale Kultursysteme in vitro erwiesen sich als fundamentale
und unentbehrliche Hilfsmittel für
die Untersuchung der neuralen Entwicklung sowie die Identifizierung
neurotropher Faktoren wie des Nervenwachstumsfaktors (NGF), der
ziliaren trophischen Faktoren (CNTF) und des aus dem Gehirn stammenden
neurotrophen Faktors (BDNF). Eine Verwendung des vorliegenden Verfahrens
kann aus Kulturen neuronaler Sternzellen bestehen, wie bei der Verwendung
solcher Kulturen zur Erzeugung neuer Neuronen und Glia. In solchen
Ausführungsformen
des vorliegenden Verfahrens können
die gezüchteten
Zellen mit einem Hedgehog-Agonisten der vorliegenden Erfindung in
Kontakt gebracht werden, um die Proliferationsgeschwindigkeit neuronaler
Stammzellen in der Kultur zu ändern
und/oder die Differenzierungsgeschwindigkeit zu ändern oder um die Integrität einer
Kultur bestimmter terminal differenzierter neuronaler Zellen aufrechtzuerhalten.
In einer beispielhaften Ausführungsform
kann das vorliegende Verfahren verwendet werden, um zum Beispiel
sensorische Neuronen oder alternativ motorische Neuronen zu züchten. Solche
neuronalen Kulturen können
als geeignete Testsysteme sowie Quellen implantierbarer Zellen für therapeutische
Behandlungen verwendet werden.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung können
sehr viele nicht-tumorerzeugende neurale Vorläuferzellen in vitro aufrechterhalten
werden, und ihre Proliferationsgeschwindigkeit und/oder Differenzierungsgeschwindigkeit
können
durch den Kontakt mit Hedgehog-Agonisten der vorliegenden Erfindung
beeinflusst werden. Allgemein wird ein Verfahren, umfassend die
Schritte des Isolierens neuraler Vorläuferzellen aus einem Tier,
des Aufrechterhaltens dieser Zellen in vitro oder in vivo, bevorzugt
in Gegenwart von Wachstumsfaktoren, und des Regulierens der Differenzierung
dieser Zellen zu besonderen neuralen Phänotypen, z. B. Neuronen und
Glia, indem die Zellen mit einem Hedgehog-Agonisten in Kontakt gebracht
werden, bereitgestellt.
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Von
Vorläuferzellen
wird angenommen, dass sie unter einem tonischen hemmenden Einfluss
stehen, der die Vorläufer
in einem unterdrückten
Zustand hält,
bis ihre Differenzierung erforderlich ist. Neuere Verfahren wurden
jedoch bereitgestellt, die diesen Zellen eine Proliferation ermöglichen,
und anders als Neuronen, die terminal differenziert und daher nicht-teilend sind, können sie
in unbegrenzter Anzahl erzeugt werden und sind zur Transplantation
in heterologe und autologe Wirte mit neurodegenerativen Erkrankungen äußerst geeignet.
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”Vorläufer” bedeutet
eine oligopotente oder multipotente Stammzelle, die sich ohne Einschränkung teilen
kann und, unter speziellen Bedingungen, Tochterzellen erzeugen kann,
die sich zum Beispiel in Neuronen und Glia terminal differenzieren.
Diese Zellen können
zur Transplantation in heterologe oder autologe Wirte verwendet
werden. Heterolog bedeutet einen anderen Wirt als das Tier, aus
dem die Vorläuferzellen
ursprünglich
gewonnen wurden. Analog bedeutet den identischen Wirt, aus dem die
Vorläuferzellen
ursprünglich
gewonnen wurden.
-
Zellen
können
aus embryonalem, welches nicht menschlich ist, postnatalem, juvenilem
oder adultem, neuralem Gewebe aus einem beliebigen Tier erhalten
werden. Tier bedeutet ein beliebiges vielzelliges Tier, das Nervengewebe
enthält.
Insbesondere bedeutet es einen beliebigen Fisch, ein beliebiges
Reptil, einen beliebigen Vogel, eine beliebige Amphibie oder einen
beliebigen Säuger
und dergleichen. Die am meisten bevorzugten Spender sind Säuger, besonders
Mäuse und
Menschen.
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Im
Fall eines heterologen Spendertiers kann das Tier getötet werden,
und das Gehirn und ein spezieller Bereich von Interesse können unter
Verwendung eines sterilen Verfahrens entfernt werden. Hirnbereiche von
besonderem Interesse schließen
einen beliebigen Bereich ein, aus dem Vorläuferzellen erhalten werden können, die
zur Wiederherstellung der Funktion eines degenerierten Bereiches
des Wirthirns dienen. Diese Regionen schließen Bereiche des Zentralnervensystems
(ZNS), einschließlich
der Großhirnrinde,
des Kleinhirns, Mittelhirns, Hirnstamms, Rückenmarks und Ventrikelgewebes,
und Bereiche des peripheren Nervensystems (PNS), einschließlich des
Karotiskörpers
und des Nebennierenmarks, ein. Insbesondere schließen diese Bereiche
Regionen in den Basalganglien, bevorzugt das Striatum, das aus dem
Kaudatum und Putamen besteht, oder verschiedene Zellgruppen wie
den Globus pallidus, den Nucleus subthalamicus, den Nucleus basalis,
von dem festgestellt wurde, dass er bei Patienten mit Alzheimer-Krankheit
degeneriert ist, oder die Substantia nigra pars compacta, von der
festgestellt wurde, dass sie bei Patienten mit Parkinson-Krankheit
degeneriert ist, ein.
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Menschliche,
heterologe, neurale Vorläuferzellen
können
aus einem postnatalen, jugendlichen oder erwachsenen Spender erhalten
wurde, gewonnen werden. Autologes neurales Gewebe kann durch eine
Biopsie oder von Patienten, die sich einem neurochirurgischen Eingriff
unterziehen, bei dem neurales Gewebe entfernt wird, im besonderen
während
einer Epilepsieoperation und noch mehr während temporalen Lobektomien und
Hippokampusektomien erhalten werden.
-
Zellen
können
aus Donorgewebe durch Spaltung einzelner Zellen aus der extrazellulären Bindegewebsmatrix
des Gewebes erhalten werden. Die Spaltung kann unter Verwendung
eines beliebigen bekannten Verfahrens, einschließlich einer Behandlung mit
Enzymen wie Trypsin, Kollagenase und dergleichen oder unter Verwendung
physikalischer Spaltungsverfahren wie mit einem stumpfen Instrument
oder durch Zerschneiden mit einem Skalpell, um ein Herauswachsen
spezifischer Zelltypen aus einem Gewebe zu ermöglichen, erzielt werden. Die
Spaltung nicht menschlicher fetaler Zellen kann in einem Gewebekulturmedium
durchgeführt werden,
obwohl ein bevorzugtes Medium zur Spaltung juveniler und adulter
Zellen künstliche
Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit
(aCSF) ist. Reguläre
aCSF enthält
124 mM NaCl, 5 mM KCl, 1,3 mM MgCl2, 2 mM
CaCl2, 26 mM NaHCO3 und
10 mM D-Glucose. aCSF mit niedrigem Ca2+-Gehalt
enthält
dieselben Bestandteile, mit Ausnahme von MgCl2 in
einer Konzentration von 3,2 mM und CaCl2 in
einer Konzentration von 0,1 mM.
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Herausgespaltene
Zellen können
in ein beliebiges bekanntes Kulturmedium, das das Zellwachstum unterstützen kann,
einschließlich
MEM, DMEM, RPMI, F-12 und dergleichen, das Zusätze, die für den Zellstoffwechsel erforderlich
sind, wie Glutamin und andere Aminosäuren, Vitamine, Mineralien
und nützliche
Proteine wie Transferrin und dergleichen enthält, gegeben werden. Das Medium
kann auch Antibiotika wie Penicillin, Streptomycin, Gentamicin und
dergleichen enthalten, um eine Kontamination mit Hefe, Bakterien
und Pilzen zu verhindern. In einigen Fällen kann das Medium von Rindern,
Pferden, Hühnern
und dergleichen gewonnenes Serum enthalten. Ein für Zellen
besonders bevorzugtes Medium ist ein Gemisch aus DMEM und F-12.
-
Die
Bedingungen zur Züchtung
sollten physiologischen Bedingungen nahekommen. Der pH-Wert der Kulturmedien
sollte in der Nähe
von physiologischem pH-Wert, bevorzugt zwischen einem pH-Wert von
6 und 8, stärker
bevorzugt in der Nähe
eines pH-Werts von 7 und sogar insbesondere bei einem pH-Wert von
etwa 7,4 liegen. Die Zellen sollten bei einer Temperatur, die nahe
der physiologischen Temperatur liegt, bevorzugt zwischen 30°C und 40°C, stärker bevorzugt
zwischen 32°C
und 38°C
und am meisten bevorzugt zwischen 35°C und 37°C, gezüchtet werden.
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Man
kann die Zellen in Suspension oder auf einem festen Substrat wachsen
lassen, jedoch wird die Proliferation der Vorläufer bevorzugt in Suspension
durchgeführt,
um durch die Bildung von ”Neurosphären” sehr viele
Zellen zu erzeugen (siehe zum Beispiel Reynolds et al. (1992) Science
255: 1070–1709;
und die PCT-Veröffentlichungen
WO 93/01275 ,
WO 94/09119 ,
WO 94/10292 und
WO 94/16718 ). Im Fall des Züchtens (oder
Aufteilens) von Zellen in Suspension werden die Kolben gut geschüttelt, und
man lässt
die Neurosphären sich
auf den Bodenkanten des Kolbens absetzen. Die Sphären werden
dann in ein 50 ml-Zentrifugenröhrchen überführt und
mit niedriger Geschwindigkeit zentrifugiert. Das Medium wird abgesaugt,
die Zellen werden in einer kleinen Menge von Medium mit Wachstumsfaktor
resuspendiert, und die Zellen werden mechanisch getrennt und in
getrennten aliquoten Teilen von Medium resuspendiert.
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Zellsuspensionen
in Kulturmedium werden mit einem beliebigen Wachstumsfaktor, der
die Proliferation von Vorläuferzellen
ermöglicht,
ergänzt,
und ein beliebiger Behälter,
der Zellen aufnehmen kann, wie vorstehend aufgezeigt, bevorzugt
Kulturkolben oder Rollflaschen, wird damit angeimpft. Die Zellen
proliferieren typischerweise innerhalb von 3 bis 4 Tagen in einem
Inkubator mit 37°C,
und die Proliferation kann danach jederzeit durch Trennung der Zellen
und Resuspension in frischem Medium, das Wachstumsfaktoren enthält, erneut
ausgelöst
werden.
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In
Abwesenheit von Substrat steigen die Zellen vom Boden des Kolbens
auf und proliferieren in Suspension weiter, wobei eine hohle Kugel
aus undifferenzierten Zellen gebildet wird. Nach ungefähr 3 bis
10 Tagen in vitro werden die proliferierenden Cluster (Neurosphären) alle
2 bis 7 Tage und insbesondere alle 2 bis 4 Tage durch schwache Zentrifugation
und Resuspension in Medium, das Wachstumsfaktor enthält, ernährt.
-
Nach
6 bis 7 Tagen in vitro können
einzelne Zellen in den Neurosphären
durch physikalische Spaltung der Neurosphären mit einem stumpfen Instrument,
insbesondere durch Zerreiben der Neurosphären mit einer Pipette, abgetrennt
werden. Einzelne Zellen aus den gespaltenen Neurosphären werden
in Kulturmedium, das Wachstumsfaktoren enthält, suspendiert, und die Differenzierung
der Zellen kann in Kultur gesteuert werden, indem die Zellen in
Gegenwart eines Hedgehog-Agonisten plattiert (oder resuspendiert)
werden.
-
Um
andere Verwendungen der vorliegenden Hedgehog-Agonisten weiter zu
veranschaulichen, wird angemerkt, dass sich eine intrazerebrale
Transplantation als zusätzliches
Verfahren für
Therapien des Zentralnervensystems herausstellte. Ein Verfahren,
um geschädigte
Hirngewebe wiederherzustellen, umfasst zum Beispiel die Transplantation
von Zellen aus fetalen oder neugeborenen nicht menschlichen Tieren
in das adulte Gehirn (Dunnett et al. (1987) J Exp Biol 123: 265–289; und
Freund et al. (1985) J Neurosci 5: 603–616). Fetale Neuronen aus
einer Vielzahl von Hirnregionen können erfolgreich in das adulte
Gehirn eingebracht werden, und solche Transplantate können Verhaltensdefekte
lindern. Bewegungsstörungen,
die durch Läsionen
dopaminerger Projektionen auf die Basalganglien ausgelöst werden,
können
zum Beispiel durch Transplantate von embryonalen, dopaminergen Neuronen
verhindert werden. Komplexe kognitive Funktionen, die nach Läsionen des
Neokortex beeinträchtigt
sind, können
durch Transplantate von nicht menschlichen embryonalen, kortikalen
Zellen ebenfalls teilweise wiederhergestellt werden. Das vorliegende
Verfahren kann zur Regulierung des Wachstumszustands in der Kultur
verwendet werden oder, wenn nicht menschliches fetales Gewebe, besonders
neuronale Stammzellen, verwendet wird, kann es zur Regulierung der
Differenzierungsgeschwindigkeit der Stammzellen verwendet werden.
-
In
der vorliegenden Erfindung verwendbare Stammzellen sind allgemein
bekannt. Mehrere neurale Kammzellen wurden zum Beispiel identifiziert,
von denen einige multipotent sind und wahrscheinlich nicht-determinierte,
neurale Kammzellen darstellen und andere davon nur einen Zelltyp
wie sensorische Neuronen erzeugen können und wahrscheinlich determinierte
Vorläuferzellen
darstellen. Die Rolle von in dem vorliegenden Verfahren verwendeten
Hedgehog-Agonisten bei der Züchtung
solcher Stammzellen kann in der Regulierung der Differenzierung
des nicht-determinierten Vorläufers
oder in der Regulierung einer weiteren Einschränkung des Entwicklungsschicksals
einer determinierten Vorläuferzelle,
eine terminal differenzierte neuronale Zelle zu werden, bestehen.
Das vorliegende Verfahren kann zum Beispiel in vitro verwendet werden,
um die Differenzierung neuraler Kammzellen in Gliazellen, Schwann'-Zellen, chromaffine
Zellen, cholinerge, sympathische oder parasympathische Neuronen
sowie peptiderge und serotoninerge Neuronen zu regulieren. Die Hedgehog-Agonisten
können
allein verwendet werden oder können
in Kombination mit anderen neurotrophen Faktoren, die insbesondere
ein spezielles Differenzierungsschicksal der neuronalen Vorläuferzelle
verstärken,
verwendet werden.
-
Zusätzlich zu
der Implantation von Zellen, die in Gegenwart der vorliegenden Hedgehog-Agonisten gezüchtet wurden,
betrifft noch eine andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung die therapeutische Anwendung eines Hedgehog-Agonisten
zur Regulierung des Wachstumszustandes von Neuronen und anderen neuronalen
Zellen sowohl im Zentralnervensystem als auch peripheren Nervensystem.
Die Fähigkeit
von Ptc, Hedgehog und Smoothened, die neuronale Differenzierung
während
der Entwicklung des Nervensystems und auch vermutlich im adulten
Zustand zu regulieren, zeigt, dass in bestimmten Fällen von
den vorliegenden Hedgehog-Agonisten erwartet werden kann, dass sie
die Steuerung adulter Neuronen im Hinblick auf die Aufrechterhaltung,
die funktionelle Leistung und das Altern normaler Zellen, Wiederherstellungs-
und Regenerationsprozesse in chemisch oder mechanisch lädierten
Zellen und die Behandlung einer Degeneration bei bestimmten pathologischen
Zuständen
erleichtern. Angesichts dieses Verständnisses beabsichtigt die vorliegende
Erfindung besonders Anwendungen des vorliegenden Verfahrens auf
die Behandlungsvorschrift von (Vorbeugung und/oder Verringerung
der Schwere von) neurologischen Krankheiten, die sich ableiten von:
(i) einer akuten, subakuten oder chronischen Verletzung des Nervensystems,
einschließlich
einer chemischen Verletzung, vaskulären Verletzung, Ischämie nach
einem Schlaganfall, zusammen mit einer infektiösen/entzündlichen und durch einen Tumor
ausgelösten
Verletzung; (ii) dem Alter des Nervensystems, einschließlich Alzheimer-Krankheit;
(iii) chronischen neurodegenerativen Erkrankungen des Nervensystems,
einschließlich
Parkinson-Krankheit,
Chores Huntington, amyotropher Lateralsklerose und dergleichen sowie
spinozerebellären
Degenerationen; und (iv) chronischen immunologischen Krankheiten
des Nervensystems oder die das Nervensystem beeinflussen, einschließlich multipler
Sklerose. Im speziellen Fall der Parkinson-Krankheit kann zum Beispiel
eine Intervention durch eine Verstärkung der Aktivität von Hedgehog
durch einen vorliegenden Agonisten das Überleben fetaler und adulter
dopaminerger Neuronen in vivo verbessern und kann somit eine wirksamere
Behandlung dieser Krankheit bereitstellen. Somit umfasst das vorliegende
Verfahren in einer Ausführungsform
das Verabreichen an ein Tier, das an der Parkinson-Krankheit leidet
oder gefährdet
ist, die Parkinson-Krankheit zu entwickeln, einer Menge eines Hedgehog-Agonisten,
die die Überlebensrate
dopaminerger Neuronen in dem Tier steigert.
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Das
vorliegende Verfahren ist auf Zellkulturverfahren anwendbar. Neuronale
Kultursysteme in vitro erwiesen sich als fundamentale und unentbehrliche
Hilfsmittel für
die Untersuchung der neuralen Entwicklung sowie die Identifizierung
neurotropher Faktoren wie des Nervenwachstumsfaktors (NGF), der
ziliaren trophischen Faktoren (CNTF) und des aus dem Gehirn stammenden
neurotrophen Faktors (BDNF). Ist eine neuronale Zelle einmal terminal
differenziert, ändert
sie sich typischerweise nicht in einen anderen terminal differenzierten
Zelltyp. Neuronale Zellen können
jedoch trotzdem ihren differenzierten Zustand leicht verlieren.
Dies wird häufig
beobachtet, wenn man sie in Kultur aus adultem Gewebe wachsen lässt oder
wenn sie während der
Regeneration ein Blastem bilden. Das vorliegende Verfahren stellt
Mittel zur Sicherstellung einer ausreichend eingeschränkten Umgebung
bereit, um dopaminerge und GABAerge Zellen in differenzierten Zuständen zu
halten, und kann beispielsweise in Zellkulturen, die dafür bestimmt
sind, die spezifischen Aktivitäten anderer
trophischer Faktoren zu prüfen,
verwendet werden.
-
In
solchen Ausführungsformen
des vorliegenden Verfahrens kann eine Kultur von differenzierten
Zellen, einschließlich
dopaminerger und/oder GABAerger Zellen, mit einem Hedgehog-Agonisten
in Kontakt gebracht werden, um die Integrität einer Kultur von terminal
differenzierten neuronalen Zellen aufrechtzuerhalten, indem ein
Differenzierungsverlust verhindert wird. Das vorliegende Verfahren
kann in Verbindung mit Mitteln verwendet werden, die die Differenzierung
neuronaler Vorläufer,
z. B. Vorläufer-
oder Stammzellen, in dopaminerge oder GABAerge Neuronen induzieren.
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Viele
neurologische Erkrankungen sind mit einer Degeneration von diskreten
Populationen neuronaler Elemente verbunden und können mit einem Behandlungsschema,
das einen Hedgehog-Agonisten einschließt, behandelt werden. Die Alzheimer-Krankheit
ist zum Beispiel mit Defiziten in mehreren Neurotransmittersystemen,
sowohl denen, die auf den Neokortex projizieren, als auch denen,
die sich im Kortex befinden, verbunden. Bei Patienten mit Alzheimer-Krankheit
wurde beispielsweise beobachtet, dass der Nucleus basalis einen starken
Verlust (75%) an Neuronen, verglichen mit altersangepassten Kontrollen,
aufweist. Obwohl die Alzheimer-Krankheit die weitaus häufigste
Form von Demenz ist, können
mehrere andere Erkrankungen Demenz erzeugen. Mehrere dieser Erkrankungen
sind degenerative Erkrankungen, die durch den Tod von Neuronen in
verschiedenen Teilen des Zentralnervensystems, besonders der Großhirnrinde,
gekennzeichnet sind. Einige Formen von Demenz sind jedoch mit einer
Degeneration des Thalamus oder der weißen Substanz, die unter der
Hirnrinde liegen, verbunden. Hier resultiert die kognitive Dysfunktion
aus der Isolation kortikaler Bereiche durch die Degeneration von
Efferenzen und Afferenzen. Chorea Huntington schließt die Degeneration
von intrastriatalen und kortikalen cholinergen Neuronen und GABAergen
Neuronen ein. Die Behandlung von Patienten, die an solchen degenerativen
Krankheiten leiden, kann die Anwendung von Hedgehog-Agonisten einschließen, um
zum Beispiel Differenzierungs- und apoptotische Vorgänge zu steuern,
die zu einem Verlust von Neuronen führen (z. B. um das Überleben
vorhandener Neuronen zu steigern), sowie die Differenzierung und Repopulation
durch Vorläuferzellen
in dem betroffenen Gebiet zu fördern.
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Zusätzlich zu
den durch Degeneration ausgelösten
Demenzen kann eine Arzneimittelzubereitung eines oder mehrerer der
vorliegenden Hedgehog-Agonisten zweckmäßigerweise für die Behandlung
von neurodegenerativen Erkrankungen, die Manifestationen von Tremor
und unwillkürlichen
Bewegungen aufweisen, angewendet werden. Die Parkinson-Krankheit
beeinflusst zum Beispiel vor allem subkortikale Strukturen und ist
durch eine Degeneration des nigrostriatalen Pfads, der Raphe-Kerne,
des Locus ceruleus und des motorischen Nucleus vagus gekennzeichnet.
Ballismus ist typischerweise mit einer Schädigung des Nucleus subthalamicus,
häufig
auf Grund einer akuten Gefäßschädigung,
verbunden. Neurogene und myopathische Krankheiten, die letztlich
die somatische Teilung des peripheren Nervensystems beeinflussen
und sich als neuromuskuläre
Erkrankungen manifestieren, sind ebenfalls eingeschlossen. Beispiele
schließen
chronische Atrophien wie amyotrophe Lateralsklerose, Guillain-Barre-Syndrom und chronische
periphere Neuropathie sowie andere Krankheiten, die sich als progressive
Bulbärparalysen
oder spinale Muskelatrophien manifestieren, ein. Das vorliegende
Verfahren ist zur Behandlung von Erkrankungen des Kleinhirns geeignet,
die zu Hypotonie oder Ataxie führen,
wie die Läsionen
im Kleinhirn, die Erkrankungen in den Extremitäten ipsilateral zu der Läsion erzeugen.
Eine Zubereitung eines Hedgehog-Agonisten kann beispielsweise verwendet
werden, um eine eingeschränkte
Form von Kleinhirnrindendegeneration, die die Vorderlappen (Vermis-
und Beinbereiche) umfasst und wie sie bei Alkoholpatienten üblich ist,
zu behandeln.
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In
einer veranschaulichenden Ausführungsform
wird das vorliegende Verfahren zur Behandlung von amyotropher Lateralsklerose
verwendet. ALS ist ein Name, der einem Komplex von Erkrankungen
gegeben wird, die die oberen und unteren motorischen Neuronen umfassen.
Patienten können
eine progressive spinale Muskelatrophie, eine progressive Bulbärparalyse,
eine primäre
Lateralsklerose oder eine Kombination dieser Krankheiten zeigen.
Die pathologische Hauptanomalie ist durch eine selektive und progressive
Degeneration der unteren motorischen Neuronen im Rückenmark
und der oberen motorischen Neuronen in der Großhirnrinde gekennzeichnet.
Die therapeutische Anwendung eines Hedgehog-Agonisten kann allein
oder in Verbindung mit anderen neurotrophen Faktoren wie CNTF, BDNF
oder NGF verwendet werden, um einer Degeneration motorischer Neuronen
in ALS-Patienten vorzubeugen und/oder sie rückgängig zu machen.
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Das
vorliegende Verfahren kann zur Behandlung von Tachykardie oder atrialer
Herzrhythmusstörungen,
die aus einer degenerativen Erkrankung der den quergestreiften Herzmuskel
innervierenden Nerven entstehen können, verwendet werden.
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Ferner
leitet sich eine mögliche
Rolle für
bestimmte Hedgehog-Agonisten von der Rolle von Hedgehog-Proteinen
bei der Entwicklung und Aufrechterhaltung dendritischer Fortsätze axonaler
Neuronen ab. Mögliche
Rollen für
Hedgehog-Agonisten schließen
folglich eine Steuerung für
axonale Projektionen und die Fähigkeit,
die Differenzierung und/oder Aufrechterhaltung der innervierenden
Zellen bis zu ihren axonalen Fortsätzen zu fördern, ein. Folglich können Zusammensetzungen,
umfassend Hedgehog-Agonisten, verwendet werden, um das Überleben
und die Reprojektion mehrerer Typen ganglionärer Neuronen, sympathischer
und sensorischer Neuronen sowie motorischer Neuronen zu unterstützen. Im
Besonderen können
solche therapeutischen Zusammensetzungen bei Behandlungen verwendet
werden, die zum Beispiel dafür
bestimmt sind, verschiedene Neuronen vor einem durch Läsion ausgelösten Tod
zu bewahren sowie eine Reprojektion dieser Neuronen nach einer solchen
Schädigung
zu steuern. Solche Krankheiten schließen ein Trauma des ZNS, einen
Infarkt, eine Infektion (wie eine Virusinfektion mit Varicella-Zoster),
eine Stoffwechselerkrankung, Nährstoffmangel
und toxische Mittel (wie eine Cisplatinbehandlung) ein, sind jedoch
nicht darauf beschränkt.
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Das
vorliegende Verfahren kann gegebenenfalls auch zur Erzeugung von
Nervenprothesen für
die Reparatur einer Schädigung
des Zentralnervensystems und peripheren Nervensystems verwendet
werden. Im Besonderen können,
wenn ein gequetschtes oder durchtrenntes Axon unter Verwendung einer
Prothesenvorrichtung intubiert wird, Hedgehog-Agonisten zu der Prothesenvorrichtung
gegeben werden, um die Wachstumsgeschwindigkeit und Regeneration
der dendritischen Fortsätze
zu regulieren. Beispielhafte Nervenführungskanäle sind in den
U.S.-Patenten
5,092,871 und
4,955,892 beschrieben.
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Das
vorliegende Verfahren weist ein breite Anwendbarkeit auf die Behandlung
oder Prophylaxe von Erkrankungen auf, die die Regulierung peripherer
Nerven, einschließlich
peripherer ganglionärer
Neuronen, sympathischer, sensorischer Neuronen und motorischer Neuronen,
beeinflussen. Im Allgemeinen kann das Verfahren so charakterisiert
werden, dass es einen Schritt des Verabreichens einer Menge eines
Hedgehog-Agonisten, die den Proliferations- und/oder Differenzierungszustand von
behandelten peripheren Nervenzellen ändert, an ein Tier einschließt. Solche
therapeutischen Zusammensetzungen können bei Behandlungen verwendet
werden, die dafür
bestimmt sind, zum Beispiel Netzhautganglien, Innenohrnerven und
Hörnerven und
motorische Neuronen vor einem durch Läsion ausgelösten Tod zu bewahren sowie
eine Reprojektion dieser Neuronen nach einer solchen Schädigung zu
steuern. Solche Krankheiten und Zustände schließen ein chemisches oder mechanisches
Trauma, eine Infektion (wie eine Virusinfektion mit Varicella-Zoster),
eine Stoffwechselerkrankung wie Diabetes, Nährstoffmangel und toxische
Mittel (wie eine Cisplatinbehandlung) ein, sind jedoch nicht darauf
beschränkt.
Die Ziele der Behandlung in jedem einzelnen Fall können zweifach sein:
(1) die Ursache der Krankheit zu beseitigen und (2) ihre Symptome
zu lindern.
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Periphere
Neuropathie ist eine Krankheit, die eine Schädigung der Nervenendigungen
in den Händen und
Füßen umfasst.
Periphere Neuropathie betrifft allgemein eine Erkrankung, die die
peripheren Nerven beeinflusst und sich am häufigsten als motorische, sensorische,
sensomotorische oder autonome neurale Dysfunktion oder eine Kombination
davon manifestiert. Die von peripheren Neuropathien gezeigte große Vielzahl von
Morphologien kann jede allein auf eine gleich große Vielzahl
von Ursachen zurückgeführt werden.
Periphere Neuropathien können
beispielsweise genetisch erworben sein, können aus einer systemischen
Krankheit resultieren oder können
durch ein toxisches Mittel ausgelöst sein. Einige toxische Mittel,
die Neurotoxizitäten
hervorrufen, sind therapeutische Arzneistoffe, antineoplastische
Mittel, Verunreinigungssubstanzen in Nahrungsmitteln oder Medikamenten
und Umweltschadstoffe und Industrieschadstoffe.
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Im
Besonderen schließen
chemotherapeutische Mittel, von denen bekannt ist, dass sie sensorische und/oder
motorische Neuropathien hervorrufen, Vincristin, einen antineoplastischen
Arzneistoff, ein, der verwendet wird, um maligne Blutkrankheiten
und Sarkome zu behandeln. Die Neurotoxizität ist dosisabhängig und
zeigt sich als verringerte Darmmotilität und periphere Neuropathie,
besonders in den distalen Muskeln der Hände und Füße, orthostatische Hypotonie
und Atonie der Harnblase. Ähnliche
Probleme wurden mit Taxol und Cisplatin dokumentiert (Mollman, J.
E., 1990, New. Eng. Jour. Med. 322: 126–127), obwohl eine Cisplatin-abhängige Neurotoxizität mit dem
Nervenwachstumsfaktor (NGF) gelindert werden kann (Apfel, S. C.
et al., 1992, Annals of Neurology 31: 76–80). Obwohl die Neurotoxizität nach der
Entfernung des neurotoxischen Mittels manchmal reversibel ist, kann
die Genesung ein sehr langsamer Prozess sein (Legha, S., 1986, Medical Toxicology
1: 421–427;
Olesen et al., 1991, Drug Safety 6: 302–314).
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Es
gibt mehrere hereditäre
periphere Neuropathien, einschließlich: Refsum-Syndrom, Abetalipoproteinämie, Tangier-Krankheit,
Krabbe-Syndrom, metachromatischer Leukodystrophie, Fabry'sche Krankheit, Déjerine-Sottas-Syndrom
und anderer. Von allen hereditären Neuropathien
ist die bei weitem häufigste
die Charcot-Marie-Tooth-Krankheit.
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Die
Charcot-Marie-Tooth-(CMT)-Krankheit (auch als Wadenmuskelatrophie
oder hereditäre
motorisch-sensorische Neuropathie (HMSN) bekannt), ist die häufigste
hereditäre
neurologische Erkrankung. Sie ist durch Schwache und Atrophie, vor
allem der Wadenmuskeln, auf Grund segmentaler Demyelinisierung peripherer
Nerven und einer damit verbundenen Degeneration von Axonen und Vorderhornzellen
gekennzeichnet. Eine autosomal-dominante Vererbung ist üblich und
damit verbundene degenerative Erkrankungen des ZNS wie die Friedreich-Ataxie
sind häufig.
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In
einer Ausführungsform
kann das Verfahren der vorliegenden Erfindung für die Behandlung und Pflege
von hereditären
Neuropathien verwendet werden. Diese Gruppe von Neuropathien wird
nun auf Grund der drastischen Fortschritte in der Molekulargenetik
in zunehmendem Maße
erkannt. Die Symptome der verschiedenen hereditären Neuropathien sind breit
gefächert.
Ein gemeinsamer Nenner ist in der Regel der frühzeitige Beginn eines schwachen
Taubheitsgefühls
und Kribbelns in den Füßen, das
langsam fortschreitet, wobei die Beine und die Hände und später der Rest der oberen Extremitäten in Mitleidenschaft
gezogen werden. Die meisten der hereditären Neuropathien weisen eine
motorische Komponente auf, die aus einer distalen Schwache in den
unteren und oberen Extremitäten
besteht. Die Mehrzahl der Patienten mit hereditären Neuropathien weist starke
Wölbungen
an ihren Füßen oder
andere Knochendeformationen auf. Die Symptome sind sehr langsam
fortschreitend und die Mehrzahl der Patienten läuft noch zwei Jahrzehnte nach
dem Beginn ihrer Symptome.
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Die
Diagnose einer hereditären
Neuropathie wird, besonders wenn auch eine positive Familiengeschichte
vorliegt, in der Regel mit dem frühzeitigen Beginn neuropathischer
Symptome geäußert. Vor
den neueren genetischen Fortschritten wurde die Diagnose durch die
typischen Befunde einer deutlichen Verlangsamung der Nervenleitung,
Untersuchungen durch eine Elektromyographie und eine Nervenbiopsie
gestützt.
Typische Befunde einer Nervenbiopsie schließen die Gegenwart sogenannter
Zwiebelknospen ein, die auf eine wiederkehrende Demyelinisierung
und Remyelinisierung der Nervenfasern hinweisen. Mit den neuesten
genetischen Fortschritten können
zwei hereditäre
Hauptneuropathien, die als Charcot-Marie-Tooth-Krankheit und hereditäre Neuropathie
mit einer Anfälligkeit
für Drucklähmungen
bekannt sind, mit einem einfachen Bluttest, der die verschiedenen
Mutationen, die für
diese zwei Zustände
verantwortlich sind, identifiziert.
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Hereditäre Neuropathien
werden durch genetische Anomalien hervorgerufen, die von Generation
zu Generation weitergegeben werden. Für mehrere dieser hereditären Neuropathien
ist der genetische Defekt bekannt, und für die Diagnose und pränatale Beratung
stehen Tests zur Verfügung.
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Wie
vorstehend dargestellt, kann das vorliegende Verfahren als Teil
eines therapeutischen Schemas für
die Behandlung der Charcot-Marie-Tooth-Krankheit (CMT) verwendet
werden. Dies ist ein allgemeiner Begriff, der auf hereditäre sensomotorische
Neuropathien angewendet wird. CMT Typ 1 (CMT 1) ist mit einer Demyelinisierung
oder einem Abbau der Myelinscheiden verbunden. Mehrere verschiedene
Anomalitäten
wurden identifiziert. CMT Typ 1A wird am häufigsten durch Verdopplung
eines Gens, das ein als PMP-22 bezeichnetes Myelinprotein codiert,
hervorgerufen, und CMT Typ 1B wird durch eine Mutation in einem
als Po-Glycoprotein bezeichneten Myelinprotein hervorgerufen. CMTX
ist eine hereditäre
sensomotorische Neuropathie, die vor allem Männer befällt. Sie wird durch eine Mutation
in einem Gen, das ein als Connexin 32 bezeichnetes Protein auf dem
X-Chromosom codiert, hervorgerufen.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann das vorliegende Verfahren für
die Behandlung von familiärer Amyloidneuropathie
und anderen verwandten hereditären
Neuropathien verwendet werden. Amyloidneuropathie zeigt sich in
der Regel durch Schmerzen, Sinnesverlust und autonome Dysfunktion.
Sie wird durch eine Mutation in einem als Transthyretin bezeichneten
Protein hervorgerufen, die zu einer Ablagerung des Proteins als
Amyloid in den peripheren Nerven führt.
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Das
vorliegende Verfahren kann für
die Behandlung von hereditärer
Porphyrie, die Komponenten von peripherer Neuropathie aufweisen
kann, verwendet werden. Noch eine andere hereditäre Neuropathie, für die die
vorliegenden Verfahren zur Behandlung verwendet werden können, ist
hereditäre
sensorische Neuropathie Typ II (HSN II). Die Verfahren und Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung können
auch für
die Behandlung und Pflege von erworbenen Neuropathien verwendet
werden.
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Hedgehog-Agonisten
können
zum Beispiel zur Vorbeugung von diabetischen Neuropathien verwendet werden.
Diabetes ist die häufigste
bekannte Ursache einer Neuropathie. Er erzeugt bei ungefähr 10% der
Personen mit Diabetes Symptome. In den meisten Fällen ist die Neuropathie überwiegend
sensorisch mit Schmerzen und Sinnesverlust in den Händen und
Füßen. Einige
Diabetiker weisen jedoch eine Mononeuritis oder Mononeuritis multiplex
auf, die in einem oder mehreren Nerven Schwäche oder eine lumbosakrale
Plexopathie oder Muskelschwund hervorruft, der eine Schwache in
den Beinen verursacht.
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Das
vorliegende Verfahren kann auch für die Behandlung von durch
das Immunsystem vermittelten Neuropathien verwendet werden. Die
Hauptfunktion des Immunsystems besteht in dem Schutz des Körpers vor
infektiösen
Organismen, die von außen
eindringen. In einigen Fällen
richtet sich das Immunsystem jedoch gegen den Körper und ruft eine Autoimmunkrankheit
hervor. Das Immunsystem besteht aus mehreren Typen weißer Blutzellen,
einschließlich
T-Lymphocyten, die auch die Immunantwort regulieren; und B-Lymphocyten oder
Plasmazellen, die spezialisierte Proteine, die als ”Antikörper” bezeichnet
werden, sezernieren. Manchmal greift das Immunsystem aus unbekannten
Gründen
irrtümlicherweise
Teile des Körpers
wie periphere Nerven an. Dies stellt eine Periphere ”Autoimmun”neuropathie
dar. Es gibt abhängig
von dem Teil des peripheren Nerven, der angegriffen wird, und dem
Typ der Immunreaktion mehrere verschiedene Typen. Die Folgenden
sind kurze Beschreibungen der Neuropathien, die durch das Immunsystem
vermittelt werden.
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Ein
Hedgehog-Agonist kann beispielsweise zur Behandlung des Guillain-Barré-Syndroms
(GBS), einer akuten Neuropathie, die plötzlich oder schnell auftritt,
verwendet werden. Das Guillain-Barré-Syndrom kann innerhalb von
Tagen oder Wochen nach dem Beginn zu Paralyse und respiratorischer
Insuffizienz fortschreiten. Die Neuropathie wird hervorgerufen,
wenn das Immunsystem die Myelinscheiden der motorischen und sensorischen
Nerven zerstört.
Es geht ihr häufig
eine Infektion, eine Impfung oder ein Trauma voraus, und es wird
angenommen, dass dies die Autoimmunreaktion auslöst. Die Krankheit ist selbst-begrenzend
mit einer spontanen Genesung innerhalb von sechs bis acht Wochen.
Die Genesung ist jedoch häufig
unvollständig.
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Andere
Neuropathien, die akut beginnen und durch das Verfahren der vorliegenden
Erfindung behandelt werden können,
schließen
akute motorische Neuropathie, akute sensorische Neuropathie und
akute autonome Neuropathie ein, bei denen ein Immunangriff gegen
die motorischen, sensorischen beziehungsweise autonomen Nerven stattfindet.
Das Miller-Fisher-Syndrom
ist eine andere Variante, bei der eine Paralyse des Blicks, ein
Koordinationsverlust und ein unsicherer Gang vorliegen.
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Noch
eine andere erworbene Neuropathie, die durch das vorliegende Verfahren
behandelt werden kann, ist chronische entzündliche demyelinisierende Polyneuropathie
(CIDP). Es wird angenommen, dass CIDP eine chronische und schmerzlosere
Form des Guillain-Barré-Syndroms
ist. Die Krankheit schreitet entweder in wiederholten Schüben, die
als Rückfälle bezeichnet
werden, oder auf eine schrittweise oder gleichmäßige Art und Weise fort. Wie
bei GBS liegt offensichtlich eine Zerstörung der Myelinscheide durch
Antikörper
und T-Lymphocyten vor. Da es jedoch keinen spezifischen Test für CIDP gibt,
basiert die Diagnose auf den klinischen Kennzeichen und Laborkennzeichen.
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Chronische
Polyneuropathien mit Antikörpern
gegen periphere Nerven stellen noch eine weitere periphere Neuropathie
dar, für
die die vorliegenden Verfahren zur Behandlung oder Vorbeugung verwendet
werden können.
Bei einigen Typen von chronischen Neuropathien wurden Antikörper gegen
spezifische Nervenkomponenten identifiziert. Diese schließen demyelinisierende
Neuropathie, die mit Antikörpern
gegen das Myelin-gebundene Glycoprotein (MAG) verbunden ist, motorische
Neuropathie, die mit Antikörpern
gegen die Ganglioside GM1 oder GD1a verbunden ist, und sensorische
Neuropathie, die mit anti-Sulfatid- oder -GD1b-Gangliosidantikörpern verbunden ist, ein. Die
Antikörper
in diesen Fällen
binden an Oligosaccharide oder zuckerähnliche Moleküle, die
an Proteine (Glycoproteine) oder Lipide (Glycolipide oder Ganglioside)
in den Nerven gebunden sind. Es wird vermutet, dass diese Antikörper für die Neuropathien
verantwortlich sein können.
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Das
vorliegende Verfahren kann auch als Teil eines therapeutischen Plans
zur Behandlung von Neuropathien, die mit einer Vaskulitis oder Entzündung der
Blutgefäße in peripheren
Nerven verbunden sind, verwendet werden. Neuropathie kann auch durch
eine Vaskulitis – eine
Entzündung
der Blutgefäße in peripheren Nerven – hervorgerufen
werden. Sie erzeugt kleine ”Schlaganfälle” entlang
des Verlaufs der peripheren Nerven und kann auf die Nerven beschränkt sein
oder sie kann generalisiert sein, einen Hautausschlag einschließen oder
andere Organe umfassen. Mehrere rheumatologische Krankheiten wie
rheumatoide Arthritis, Lupus, Periarteriitis nodosa oder das Sjögren-Syndrom,
sind mit einer generalisierten Vaskulitis, die auch die peripheren
Nerven umfassen kann, verbunden. Eine Vaskulitis kann abhängig von
der Verteilung und der Schwere der Läsionen eine Polyneuritis, Mononeuritis
oder Mononeuritis multiplex hervorrufen.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
kann das Verfahren der vorliegenden Erfindung zur Behandlung von
Brachialplexitis oder Lumbosakralplexitis verwendet werden. Der
Brachialplexus, der unter der Achselhöhle liegt, enthält die Nerven
zum Arm und zur Hand. Eine Brachialplexitis ist die Folge einer
Entzündung dieses
Nervenbündels
und erzeugt Schwäche
und Schmerzen in einem oder beiden Armen. Eine Lumbosakralplexitis,
die im Becken vorkommt, ruft Schwäche und Schmerzen in den Beinen
hervor.
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Hedgehog-Agonisten
können
auch zur Verwendung für
die Behandlung von Neuropathien, die mit monoclonalen Gammopathien
verbunden sind, geeignet sein. Bei einer monoclonalen Gammopathie
breiten sich einzelne Clone von B-Zellen oder Plasmazellen im Knochenmark
oder in den lymphoiden Organen aus, wobei benigne oder maligne Tumoren
gebildet und Antikörper
sezerniert werden. ”Monoclonal” bedeutet,
dass einzelne Clone von Antikörpern
vorliegen, und ”Gammopathie” steht
für Gammaglobuline,
was ein anderer Name für
Antikörper
ist. In einigen Fällen
reagieren die Antikörper
mit Nervenkomponenten; in anderen Fällen bilden Fragmente der Antikörper Amyloidablagerungen.
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Noch
eine andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung des vorliegenden
Verfahrens für
die Behandlung von Neuropathien, die mit Tumoren oder Neoplasmen
verbunden sind. Eine Neuropathie kann auf eine direkte Infiltration
von Nerven durch Tumorzellen oder auf eine indirekte Wirkung des
Tumors zurückzuführen sein.
Die letztere wird als paraneoplastische Neuropathie bezeichnet.
Mehrere Typen wurden beschrieben. Die vorliegenden Verfahren können beispielsweise
verwendet werden, um eine mit Lungenkrebs verbundene sensorische
Neuropathie zu behandeln. Diese Neuropathie ist mit Antikörpern gegen
ein als Hu bezeichnetes Protein, das in den sensorischen Neuronen
der peripheren Nerven vorhanden ist, verbunden. Desgleichen kann
das vorliegenden Verfahren zur Behandlung von Neuropathien, die mit
einem multiplen Myelom verbunden sind, verwendet werden. Ein multiples
Myelom ist ein Knochentumor, der durch Antikörper-sezernierende Plasmazellen
im Knochenmark hervorgerufen wird. Der Tumor besteht aus einem einzelnen
Clon von Plasmazellen, und die Antikörper, die sie erzeugen, sind
identisch oder monoclonal. Einige Personen mit einem multiplen Myelom
entwickeln eine sensomotorische Polyneuropathie mit einer Degeneration
von Axonen in den peripheren Nerven. In anderen Ausführungsformen
kann das vorliegende Verfahren zur Behandlung von Neuropathien,
die mit Waldenström-Makroglobulinämie, chronischer
Lymphocytenleukämie
oder B-Zelllymphom verbunden sind, verwendet werden. Diese sind
Tumoren, die durch Antikörper-sezernierende
B-Lymphocyten in der Milz, im Knochenmark oder in den Lymphknoten
hervorgerufen werden. Diese Antikörper sind monoclonal und reagieren
häufig
mit Komponenten peripherer Nerven wie MAG, GM1 oder Sulfatid. In
noch anderen Ausführungsformen
können
die Hedgehog-Agonisten der vorliegenden Erfindung als Teil einer
therapeutischen Vorschrift zur Behandlung von Patienten mit Krebserkrankungen verwendet
werden, bei denen die Neuropathie eine Folge einer lokalen Bestrahlung
ist oder durch medikamentöse
Behandlung wie mit Vincristin und Cisplatin hervorgerufen wird.
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Die
vorliegende Erfindung beabsichtigt auch die Verwendung von Hedgehog-Agonisten
zur Behandlung von Neuropathien, die mit Amyloidose verbunden sind.
Amyloid ist eine Substanz, die in den peripheren Nerven abgelagert
wird und ihre Funktion stört:
Die Erkrankung ist Amyloidose. Es gibt zwei Haupttypen: primäre Amyloidose,
bei der die Ablagerungen Fragmente monoclonaler Antikörper enthalten
(siehe monoclonale Gammopathie vorstehend), und hereditäre Amyloidose,
bei der die Ablagerungen ein mutiertes Protein, das Transthyretin
bezeichnet wird, enthalten. Primäre
Amyloidose ist in der Regel mit monoclonalen Gammopathien oder Myelom
verbunden.
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Noch
eine andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung stellt das vorliegende Verfahren als Mittel
zur Behandlung von durch Infektionen hervorgerufenen Neuropathien
bereit. Periphere Neuropathien können
durch eine Infektion der peripheren Nerven hervorgerufen werden.
Viren, die periphere Neuropathien hervorrufen, schließen das
AIDS-Virus, HIV-I, das eine langsam fortschreitende sensorische
Neuropathie hervorruft, das Cytomegalievirus, das eine schnell fortschreitende
paralytische Neuropathie hervorruft, Herpes zoster, der Gürtelrose
hervorruft, und das Poliovirus, das eine motorische Neuropathie
hervorruft, ein. Infektionen mit Hepatitis B oder C sind manchmal
mit einer vaskulitischen Neuropathie verbunden.
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Bakterielle
Infektionen, die eine Neuropathie hervorrufen, schließen Lepra,
die eine fleckige sensorische Neuropathie hervorruft, und Diphtherie,
die eine schnell fortschreitende paralytische Neuropathie hervorrufen
kann, ein. Andere Infektionskrankheiten, die eine Neuropathie hervorrufen,
schließen
die Lyme-Krankheit, die durch eine Spirochäte hervorgerufen wird, und
Trypanosomiasis, die durch einen Parasiten hervorgerufen wird, ein.
Beide zeigen sich üblicherweise
durch eine multifokale Neuropathie.
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Durch
ein Ernährungsungleichgewicht
hervorrufene Neuropathien sind ebenfalls in Frage kommende Erkrankungen
für eine
Behandlung durch das vorliegende Verfahren. Ein Mangel an den Vitaminen
B12, B1 (Thiamin),
B6 (Pyridoxin) oder E kann zum Beispiel
Polyneuropathien mit einer Degeneration von Axonen peripherer Nerven
erzeugen. Dies kann auf eine Diät
oder ein Unvermögen,
die Nährstoffe
aus dem Magen oder Darm zu absorbieren, zurückzuführen sein. Ferner können sehr
große
Dosen an Vitamin B6 ebenfalls eine periphere
Neuropathie hervorrufen, und das vorliegende Verfahren kann als
Teil eines Entgiftungsprogramms in solchen Fällen verwendet werden.
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Noch
eine andere Verwendung des vorliegenden Verfahrens besteht in der
Behandlung von Neuropathien, die bei Nierenkrankheiten entstehen.
Chronisches Nierenversagen kann eine überwiegend sensorische periphere
Neuropathie mit einer Degeneration von Axonen peripherer Nerven
hervorrufen.
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Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung stellt ein Verfahren zur Behandlung von
hypothyreoten Neuropathien bereit. Hypothyreose ist manchmal mit
einer schmerzhaften sensorischen Polyneuropathie mit einer axonalen
Degeneration verbunden. Mononeuropathie oder Mononeuropathie multiplex
kann auch auf Grund einer Kompression der peripheren Nerven durch
geschwollene Gewebe auftreten.
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Das
vorliegende Verfahren kann auch für die Behandlung von durch
Alkohol und Toxine hervorgerufenen Neuropathien verwendet werden.
Bestimmte Toxine können
eine periphere Neuropathie hervorrufen. Bleitoxizität ist mit
einer motorischen Neuropathie verbunden; Arsen oder Quecksilber
rufen eine sensorische Neuropathie hervor, und Thallium kann eine
sensorische und autonome Neuropathie hervorrufen. Mehrere organische
Lösungsmittel
und Insektizide können
ebenfalls eine Polyneuropathie hervorrufen. Alkohol ist für die Nerven
direkt toxisch, und Alkoholmissbrauch ist ein Hauptgrund von Neuropathie.
Das vorliegende Verfahren kann in bestimmten Ausführungsformen
als Teil eines breiteren Entgiftungsprogramms verwendet werden.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
können
die Verfahren und Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung zur
Behandlung von durch Arzneistoffe hervorgerufenen Neuropathien verwendet
werden. Von mehreren Arzneistoffen ist bekannt, dass sie eine Neuropathie
hervorrufen. Sie schließen
unter anderem Vincristin und Cisplatin bei Krebs, Nitrofurantoin,
das bei Pyelonephritis verwendet wird, Amiodaron bei Herzrhythmusstörungen,
Disulfiram bei Alkoholismus, ddC und ddI bei AIDS und Dapson, das
zur Behandlung von Lepra verwendet wird, ein. Wie vorstehend, kann
das vorliegende Verfahren in bestimmten Ausführungsformen als Teil eines
breiteren Entgiftungsprogramms verwendet werden.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung kann auch für die Behandlung von durch
ein Trauma oder eine Kompression hervorgerufenen Neuropathien verwendet
werden. Lokalisierte Neuropathien können aus einer Nervenkompression
durch äußeren Druck
oder darüberliegende
Sehnen und andere Gewebe resultieren. Die am besten bekannten dieser
lokalisierten Neuropathien sind das Karpaltunnelsyndrom, das aus
einer Kompression an der Handwurzel resultiert, und zervikale oder
lumbale Radikulopathien (Ischias), die aus einer Kompression von
Nervenwurzeln, wenn sie die Wirbelsäule verlassen, resultieren.
Andere häufige
Bereiche einer Nervenkompression schließen die Ellenbogen, Achselhöhlen und
die Rückseite
der Kniee ein.
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Das
vorliegende Verfahren ist auch bei einer Vielzahl von idiopathischen
Neuropathien verwendbar. Der Begriff ”idiopathisch” wird verwendet,
wann immer die Ursache der Neuropathie nicht gefunden werden kann.
In diesen Fällen
wird die Neuropathie gemäß ihren
Manifestationen, d. h. als sensorische, motorische oder sensomotorische
idiopathische Polyneuropathie, klassifiziert.
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Das
vorliegende Verfahren weist eine breite Anwendbarkeit auf die Behandlung
oder Prophylaxe von Erkrankungen, die Muskelgewebe betreffen, auf.
Im Allgemeinen kann das Verfahren so charakterisiert werden, dass
es einen Schritt des Verabreichens einer Menge eines Hedgehog-Agonisten, die den
Proliferationszustand eines behandelten Muskelgewebes ändert, an
ein Tier einschließt.
Die Verabreichungsart und die Dosierungsschemata variieren abhängig von
dem/den Muskelgewebe/n, das/die zu behandeln ist/sind.
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In
einer Ausführungsform
betrifft die Erfindung einen trophischen Muskelfaktor und seine
Verwendung bei der Stimulierung von Muskelwachstum oder -differenzierung
in Säugern.
Eine solche Stimulation von Muskelwachstum ist zur Behandlung von
Atrophie oder Schwund, im Besonderen Skelettmuskelatrophie und Herzmuskelatrophie,
verwendbar. Ferner sind bestimmte Krankheiten, bei denen das Muskelgewebe
geschädigt, anomal
oder atrophiert ist, wie zum Beispiel normales Alter, Inaktivitätsatrophie,
Schwund oder Kachexie, und verschiedene Sekundärkrankheiten, die mit dem Alter
und dem Verlust von Muskelmasse verbunden sind, wie Hypertonie,
Glucoseintoleranz und Diabetes, Dyslipämie und atherosklerotische kardiovaskuläre Krankheit, unter
Verwendung der Erfindung behandelbar. Die Behandlung von muskulären Myopathien
wie muskulären Dystrophien
ist ebenfalls in der Erfindung enthalten.
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Bei
einer Denervierung oder Inaktivität unterliegen die Skelettmuskeln
einer schnellen Atrophie, die zu einer starken Abnahme der Größe, des
Proteingehalts und der Kontraktionskraft führt. Diese Atrophie ist eine wichtige
Komponente vieler neuromuskulärer
Krankheiten bei Menschen. In einem klinischen Umfeld können Zusammensetzungen,
umfassend die vorliegenden Hedgehog-Agonisten, zur Hemmung einer
Muskeldegeneration, z. B. zur Verringerung des Verlusts von Muskelmasse,
wie zum Beispiel als Teil einer Behandlung von solchen Muskelschwunderkrankungen,
verwendet werden.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
werden erfindungsgemäße Arzneimittel
an Patienten, die an einer Störung,
d. h. einem anomalen körperlichen
Zustand, einer Krankheit oder einem pathophysiologischen Zustand
leiden, der/die mit einer anomalen und/oder abweichenden Regulierung
von Muskelgewebe verbunden ist, verabreicht. Die Störungen,
für die
die Zusammensetzungen der Erfindung verabreicht werden, sind bevorzugt
die, die direkt oder indirekt einen Schwund (d. h. Verlust) von
Muskelmasse erzeugen, das heißt
eine Muskelschwunderkrankung. Diese schließen Muskeldystrophien, Herzkachexie,
Emphysem, Lepra, Mangelernährung,
Osteomalazie, akute Leukämie
bei Kinder, AIDS-Kachexie und Krebskachexie ein.
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Die
Muskeldystrophien sind genetische Krankheiten, die durch progressive
Schwache und Degeneration von Muskelfasern ohne Nachweis einer neuralen
Degeneration gekennzeichnet sind. Bei der Duchenne-Muskeldystrophie
(DMD) zeigen Patienten eine durchschnittliche Verringerung der Muskelmasse
um 67% und von myotonischer Dystrophie wurde gezeigt, dass die fraktionierte
Muskelproteinsynthese um durchschnittlich 28% herabgesetzt ist,
ohne eine entsprechende Abnahme der Nichtmuskelproteinsynthese (möglicherweise
auf Grund einer beeinträchtigten
Antwort des Endorgans auf anabole Hormone oder Substrate). Ein beschleunigter
Proteinabbau wurde in den Muskeln von DMD-Patienten nachgewiesen.
Das vorliegende Verfahren kann als Teil einer therapeutischen Strategie
verwendet werden, um den mit solchen Dystrophien verbundenen Muskelschwundzuständen vorzubeugen
und sie in einigen Fällen
rückgängig zu
machen.
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Eine
schwere Stauungsherzinsuffizienz (CHF) ist durch eine ”Herzkachexie”, d. h.
einen Muskelproteinschwund sowohl der Herz- als auch Skelettmuskeln,
mit einer durchschnittlichen Abnahme des Körpergewichts von 19% gekennzeichnet.
Die Herzkachexie wird durch eine erhöhte Abbaugeschwindigkeit von
myofibrillärem
Protein hervorgerufen. Das vorliegende Verfahren kann als Teil einer
Behandlung von Herzkachexie verwendet werden.
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Das
vorliegende Verfahren weist auch eine breite Anwendbarkeit auf die
Behandlung oder Prophylaxe von Erkrankungen, die das Epithelgewebe
betreffen. Im Allgemeinen kann das Verfahren so charakterisiert werden,
dass es einen Schritt des Verabreichens einer Menge eines Hedgehog-Agonisten,
die den Wachstumszustand eines behandelten Epithelgewebes ändert, an
ein Tier einschließt.
Die Verabreichungsart und die Dosierungsschemata variieren abhängig von
dem/den Epithelgewebe/n, das/die zu behandeln ist/sind. Topische Formulierungen
sind zum Beispiel bevorzugt, wenn das behandelte Gewebe epidermales
Gewebe wie Haut- oder Schleimhautgewebe ist.
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Ein
Verfahren, das ”die
Heilung einer Wunde fördert”, führt als
Ergebnis der Behandlung zu einer viel schnelleren Wundheilung als
eine ähnliche
Wunde ohne die Behandlung heilt. ”Förderung von Wundheilung” kann auch
bedeuten, dass das Verfahren die Proliferation und/oder das Wachstum
von, inter alia, Keratinocyten reguliert oder dass die Wunde mit
geringerer Narbenbildung, geringerer Wundkontraktion, geringerer
Kollagenablagerung und einer größeren Oberfläche heilt.
In bestimmten Fällen
kann ”Förderung
von Wundheilung” auch
bedeuten, dass bestimmte Verfahren der Wundheilung bessere Erfolgsquoten
(z. B. die Nichtabstoßungsraten
von Hauttransplantaten) aufweisen, wenn sie zusammen mit dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
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Komplikationen
stellen bei Wunden, die nicht völlig
verheilt sind und offen bleiben, ein konstantes Risiko dar. Obwohl
die meisten Wunden ohne Behandlung schnell heilen, widersetzen sich
einige Wundtypen der Heilung. Wunden, die große Oberflächen bedecken, bleiben ebenfalls
eine längere
Zeitdauer offen. In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann das vorliegende Verfahren verwendet
werden, um die Heilung von Wunden, die Epithelgewebe umfassen, wie
sie aus einem chirurgischen Eingriff, Verbrennungen, einer Entzündung oder
Reizung resultieren, zu beschleunigen. Bestimmte der Hedgehog-Agonisten
der vorliegenden Erfindung können
auch prophylaktisch wie zum Beispiel in Form einer kosmetischen
Zubereitung angewendet werden, um Geweberegenerationsprozesse z.
B. der Haut, der Haare und/oder der Fingernägel zu verbessern.
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Trotz
des wesentlichen Fortschritts bei rekonstruktiven Operationsverfahren
kann die Narbenbildung ein wichtiges Hindernis bei der Wiedererlangung
einer normalen Funktion und eines normalen Aussehens von geheilter
Haut darstellen. Dies trifft besonders zu, wenn eine pathologische
Narbenbildung wie Keloide oder hypertrophe Narben der Hände oder
des Gesichts eine funktionelle Behinderung oder eine körperliche
Entstellung hervorrufen. Unter den schwersten Umständen kann
eine solche Narbenbildung psychosoziales Leid und ein Leben mit
wirtschaftlichem Verlust auslösen.
Eine Wundheilung schließt
die Stufen der Hämostase,
Entzündung,
Proliferation und Remodellierung ein. Die Proliferationsphase umfasst
die Vermehrung von Fibroblasten und Endothel- und Epithelzellen.
Durch die Verwendung des vorliegenden Verfahrens kann die Proliferationsgeschwindigkeit
von Epithelzellen in der Wunde und proximal zur Wunde gesteuert
werden, um den Wundverschluss zu beschleunigen und/oder die Bildung
von Narbengewebe möglichst
gering zu halten.
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Verbrennungen
dritten und zweiten Grades sind ein Beispiel eines Wundtyps, der
häufig
große
Oberflächen
bedeckt und daher eine längere
Zeitdauer benötigt,
um zu heilen. Als Folge entstehen häufig lebensbedrohliche Komplikationen
wie eine Infektion und ein Verlust von Körperflüssigkeiten. Zusätzlich ist
die Heilung bei Verbrennungen häufig
gestört,
was zu Narbenbildung und Entstellung führt. In einigen Fällen führt die Wundkontraktion
auf Grund übermäßiger Kollagenablagerung
zu einer verringerten Beweglichkeit von Muskeln in der Nähe der Wunde.
Die Zusammensetzungen und das Verfahren der vorliegenden Erfindung
können verwendet
werden, um die Heilungsgeschwindigkeit von Verbrennungen zu beschleunigen
und um Heilungsprozesse zu fördern,
was zu wünschenswerteren
kosmetischen Resultaten und geringerer Wundkontraktion und Narbenbildung
führt.
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Schwere
Verbrennungen, die große
Bereiche bedecken, werden häufig
mit Hautautotransplantaten, die aus unversehrten Bereichen des Körpers des
Patienten entnommen wurden, behandelt. Das vorliegende Verfahren
kann auch in Verbindung mit Hauttransplantaten verwendet werden,
um die ”Anwachs”raten des Transplantats
zu verbessern, indem das Wachstum sowohl der transplantierten Haut
als auch der Haut des Patienten, die sich proximal zum Transplantat
befindet, beschleunigt wird.
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Hautgeschwüre sind
noch ein anderes Beispiel von Wunden, die für die Behandlung durch das
vorliegende Verfahren geeignet sind, z. B. um eine Heilung des Geschwürs hervorzurufen und/oder
um zu verhindern, dass das Geschwür zu einer chronischen Wunde
wird. Einer von sieben Individuen mit Diabetes entwickelt zum Beispiel
Hautgeschwüre
an seinen Extremitäten,
die für
eine Infektion anfällig
sind. Individuen mit infizierten diabetischen Geschwüren benötigen häufig eine
Hospitalisierung, intensive Versorgung, teuere Antibiotika und in
einigen Fällen
eine Amputation. Hautgeschwüre
wie die aus einer Venenerkrankung (Geschwüren durch venöse Stauung), übermäßigem Druck
(Dekubitusgeschwüren)
und arteriellen Geschwüren
resultierenden widersetzen sich ebenfalls einer Heilung. Die Behandlungen
des Standes der Technik sind im Allgemeinen darauf beschränkt, die
Wunde geschützt
und infektionsfrei zu halten und in einigen Fällen den Blutfluß durch
Gefäßchirurgie
wiederherzustellen. Gemäß dem vorliegenden
Verfahren kann der betroffene Hautbereich mit einer Therapie behandelt
werden, die einen Hedgehog-Agonisten einschließt, der die Epithelisierung der
Wunde fördert,
z. B. die Heilungsgeschwindigkeit der Hautgeschwüre beschleunigt.
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Die
vorliegende Behandlung kann auch als Teil eines therapeutischen
Schemas zur Behandlung von oralen und paraoralen Geschwüren, die
zum Beispiel aus einer Bestrahlung und/oder Chemotherapie resultieren,
wirksam sein. Solche Geschwüre
entwickeln sich gewöhnlich
innerhalb von Tagen nach einer Chemotherapie oder Bestrahlungstherapie.
Diese Geschwüre
beginnen in der Regel als kleine, schmerzhafte, unregelmäßig geformte
Läsionen,
die in der Regel mit einer zarten, grauen, nekrotischen Membran
bedeckt und von entzündlichem
Gewebe umgeben sind. In vielen Fällen
führt eine
mangelnde Behandlung zu einer Proliferation von Gewebe auf entzündlicher
Basis um den Randbereich der Läsion
herum. Das Epithel, das das Geschwür begrenzt, zeigt beispielsweise
in der Regel eine proliferierende Aktivität, was zu einem Kontinuitätsverlust
des Oberflächenepithels
führt.
Diese Läsionen
führen
wegen ihrer Größe und dem
Verlust der Epithelintegrität
zu einer möglichen
Sekundärinfektion
des Körpers.
Eine routinemäßige Aufnahme
von Nahrung und Wasser wird zu einem sehr schmerzhaften Ereignis
und, wenn die Geschwüre
im ganzen Verdauungskanal proliferieren, ist in der Regel eine Diarrhöe mit allen
ihren Komplikationsfaktoren offensichtlich. Gemäß der vorliegenden Erfindung
kann eine Behandlung für
solche Geschwüre,
die die Anwendung eines Hedgehog-Agonisten
einschließt,
die anomale Proliferation und Differenzierung des betroffenen Epithels
verringern, indem sie dazu beiträgt,
die Schwere der nachfolgenden entzündlichen Ereignisse zu verringern.
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Mit
dem Alter wird die Epidermis dünner
und die Hautanhangsgebilde atrophieren. Das Haar wird schütter, und
die Talgsekretion nimmt ab, mit einer daraus folgenden Empfindlichkeit
für Trockenheit,
Riß- und Fissurenbildung.
Die Dermis verringert sich zusammen mit einem Verlust an elastischen
Fasern und Kollagenfasern. Ferner nimmt die Keratinocytenproliferation
(die auf die Hautdicke und Proliferationsleistung der Haut schließen lässt) mit
dem Alter ab. Von einer Zunahme der Keratinocytenproliferation nimmt
man an, dass sie der Hautalterung, d. h. Falten, durch Dicke, Elastizität und Wiederherstellung
entgegenwirkt. Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann eine Proliferationsform eines Hedgehog-Agonisten
entweder therapeutisch oder kosmetisch verwendet werden, um wenigstens
zeitweise den Wirkungen der Hautalterung entgegenzuwirken.
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Noch
eine andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung des vorliegenden
Verfahrens zur Förderung
von Haarwachstum wie in den Ansprüchen definiert. Haar besteht
im Wesentlichen aus Keratin, einem zähen und unlöslichen Protein; seine Hauptfestigkeit
liegt an seinen Cysteindisulfidbindungen. Jedes einzelne Haar umfasst
einen zylindrischen Schaft und eine Wurzel und befindet sich in
einem Follikel, einer flaschenartigen Vertiefung der Haut. Der Boden
des Follikels enthält
einen fingerartigen Fortsatz, der als die Papille bezeichnet wird,
die aus Bindegewebe besteht, aus dem das Haar wachst und durch das
Blutgefäße die Zellen
mit Nahrung versorgen. Der Schaft ist der Teil, der sich außerhalb
der Hautoberfläche
erstreckt, während
die Wurzel als begrabener Teil des Haares beschrieben wurde. Die
Basis der Wurzel dehnt sich in die Haarzwiebel aus, die auf der
Papille ruht. Zellen, aus denen das Haar erzeugt wird, wachsen in
der Zwiebel des Follikels; sie werden in Form von Fasern extrudiert,
wenn die Zellen in dem Follikel proliferieren. Haar”wachstum” bezieht
sich auf die Bildung und Verlängerung
der Haarfaser durch die sich teilenden Zellen.
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Wie
in dem Fachgebiet allgemein bekannt ist, wird der gewöhnliche
Haarzyklus in drei Stadien eingeteilt: Anagen-, Katagen- und Telogenphase.
Während
der aktiven Phase (anagen) teilen sich die epidermalen Stammzellen
der Hautpapille schnell. Die Tochterzellen bewegen sich aufwärts und
differenzieren sich, um die konzentrischen Schichten des Haares
selbst zu bilden. Das Übergangsstadium,
katagen, ist durch das Ende der Mitose der Stammzellen in dem Follikel
gekennzeichnet. Das Ruhestadium ist als telogen bekannt, in dem das
Haar mehrere Wochen innerhalb der Kopfhaut zurückgehalten wird, bevor ein
auftauchendes neues Haar, das sich unter ihm entwickelt, den Schaft
der Telogenphase aus seinem Follikel herausschiebt. Aus diesem Modell
wurde deutlich, dass je größer das
Reservoir an sich teilenden Stammzellen ist, die sich in Haarzellen differenzieren,
umso mehr Haarwachstum stattfindet. Folglich können Verfahren zur Steigerung
oder Verringerung von Haarwachstum durchgeführt werden, indem die Proliferation
dieser Stammzellen verstärkt
beziehungsweise gehemmt wird.
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Somit
kann in bestimmten Ausführungsformen
das vorliegende Verfahren als ein Weg zur Förderung des Wachstums von menschlichem
Haar verwendet werden, z. B. um Alopezie zu korrigieren.
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Das
vorliegende Verfahren kann auch für die Behandlung einer Wunde
am Augengewebe verwendet werden. Im Allgemeinen kann eine Schädigung von
Hornhautgewebe, ob durch Krankheit, einen chirurgischen Eingriff
oder eine Verletzung, die Epithel- und/oder Endothelzellen abhängig von
der Art der Wunde beeinflussen. Hornhautepithelzellen sind nicht-keratinisierte Epithelzellen,
die die äußere Oberfläche der
Hornhaut überziehen
und eine Schutzbarriere gegen die äußere Umgebung bereitstellen.
Die Hornhautwundheilung ist sowohl für klinische Ärzte als
auch Forscher von Bedeutung. Augenärzte sind häufig mit Hornhautdystrophien und
problematischen Verletzungen, die zu einer anhaltenden und wiederkehrenden
Epithelerosion führen,
die oft zu einem permanenten Endothelverlust führt, konfrontiert. Die Verwendung
von Proliferationsformen der vorliegenden Hedgehog-Agonisten kann
in diesen Fällen
verwendet werden, um die Epithelisierung des betroffenen Hornhautgewebes
zu fördern.
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Zur
weiteren Veranschaulichung schließen spezielle Erkrankungen,
die typischerweise mit einer Schädigung
von Epithelzellen im Auge verbunden sind und für die das vorliegende Verfahren
eine nützliche
Behandlung bereitstellen kann, anhaltende Hornhautepitheldefekte,
wiederkehrende Erosionen, neurotrophe Hornhautgeschwüre, Keratoconjunktivitis
sicca, mikrobielle Hornhautgeschwüre, virale Hornhautgeschwüre und dergleichen
ein. Chirurgische Verfahren, die typischerweise eine Verletzung
der Epithelzellschichten hervorrufen, schließen Laserverfahren, die an
der Augenoberfläche
durchgeführt
werden, beliebige refraktive chirurgische Verfahren wie radiale
Keratotomie und astigmatische Keratotomie, Bindehautlappen, Bindehautransplantate,
Epikeratoplastik und Hornhautabschabung ein. Ferner können oberflächliche
Wunden wie Kratzer, Oberflächenerosion,
Entzündung
etc. einen Verlust von Epithelzellen hervorrufen. Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird das Hornhautepithel mit einer Menge eines Hedgehog-Agonisten
in Kontakt gebracht, die eine Proliferation der Hornhautepithelzellen
für eine
geeignete Wundheilung hervorruft.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung kann das vorliegende Verfahren verwendet werden, um
eine Differenzierung zu induzieren und/oder eine Proliferation von
epithelial abgeleitetem Gewebe zu fördern. Solche Formen dieser
Moleküle
können
eine Basis für
eine Differenzierungtherapie zur Behandlung von hyperplastischen
und/oder neoplastischen Zuständen,
umfassend Epithelgewebe, bereitstellen. Solche Zubereitungen können zum
Beispiel zur Behandlung von Hautkrankheiten, bei denen eine anomale
Proliferation oder ein anomales Wachstum von Hautzellen besteht,
verwendet werden.
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Das
vorliegende Verfahren kann zur Verbesserung der ”Anwachsgeschwindigkeit” eines
Hauttransplantats verwendet werden. Transplantate von epidermalem
Gewebe können,
wenn die Anwachsgeschwindigkeit des Transplantats zu gering ist,
Blasen bilden und sich ablösen,
was die Wahrscheinlichkeit verringert, dass das Autotransplantat ”anwächst”, d. h.
an der Wunde haftet und eine Basalmembran mit dem darunter liegenden
Granulationsgewebe bildet. Die Anwachsgeschwindigkeiten können durch
das vorliegende Verfahren erhöht
werden, indem die Proliferation der Keratinocyten induziert wird.
Das Verfahren zur Steigerung der Anwachsgeschwindigkeiten umfasst
das Inkontaktbringen des Hautautotransplantats mit einer wirksamen wundheilenden
Menge eines Hedgehog-Agonisten, der in dem Verfahren der Förderung
von Wundheilung und in dem Verfahren der Förderung des Wachstums und der
Proliferation von Keratinocyten, wie vorstehend beschrieben, beschrieben
wurde.
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Hautäquivalente
finden nicht nur als Ersatz für
menschliche oder tierische Haut bei einer Hauttransplantation, sondern
auch als Testhaut zur Bestimmung der Wirkungen pharmazeutischer
Substanzen und Kosmetika auf der Haut viele Verwendungen. Ein Hauptproblem
bei der pharmakologischen, chemischen und kosmetischen Prüfung besteht
in den Schwierigkeiten bei der Bestimmung der Wirksamkeit und Sicherheit
der Produkte auf der Haut. Ein Vorteil der Hautäquivalente der Erfindung ist
ihre Verwendung als Indikator der durch solche Substanzen erzeugten
Wirkungen durch eine Prüfung
auf einer Testhaut in vitro.
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Somit
kann eine Ausführungsform
des vorliegenden Verfahrens als Teil einer Vorschrift für Hauttransplantationen
auf z. B. freigelegten Bereichen, Granulationsgewebe bildenden Wunden
und Verbrennungen verwendet werden. Die Verwendung von Hedgehog-Agonisten
kann solche Transplantationsverfahren wie Spalthautautotransplantate
und epidermale Autotransplantate (gezüchtete autogene Keratinocyten)
und epidermale Allotransplantate (gezüchtete allogene Keratinocyten)
verbessern. Im Fall des Allotransplantats unterstützt die
Verwendung des vorliegenden Verfahrens zur Verbesserung der Bildung
von Hautäquivalenten
in Kultur die Bereitstellung/Aufrechterhaltung einer schnellen Lieferung
solcher Transplantate (z. B. in Gewebebanken), so dass die Patienten
in einem einzigen Verfahren mit einem Material, das eine permanente
Heilung ermöglicht,
bedeckt werden können.
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In
dieser Hinsicht betrifft die vorliegende Erfindung auch zusammengesetzte Äquivalente
lebender Haut, umfassend eine epidermale Schicht aus gezüchteten
Keratinocytenzellen, die durch die Behandlung mit einem Hedgehog-Agonisten
vermehrt worden waren. Das vorliegende Verfahren kann als Teil eines
Verfahrens zur Herstellung von zusammengesetzten Äquivalenten
lebender Haut verwendet werden. In einer veranschaulichenden Ausführungsform
umfasst ein solches Verfahren die Gewinnung einer Hautprobe, die
enzymatische Behandlung der Hautprobe, um die Epidermis von der
Dermis zu trennen, die enzymatische Behandlung der Epidermis, um
die Keratinocytenzellen freizusetzen, die Züchtung der epidermalen Keratinocyten
in Gegenwart eines Hedgehog-Agonisten bis zur Konfluenz, die parallele
oder getrennte enzymatische Behandlung der Dermis, um die Fibroblastenzellen
freizusetzen, die Züchtung
der Fibroblastenzellen bis zur Subkonfluenz, das Animpfen einer
porösen,
vernetzten Kollagenschwammmembran mit den gezüchteten Fibroblastenzellen,
das Inkubieren des auf seiner Oberfläche angeimpften Kollagenschwamms
um das Wachstum der Fibroblastenzellen im ganzen Kollagenschwamm
zu ermöglichen,
und dann sein Animpfen mit gezüchteten Keratinocytenzellen
und weiteres Inkubieren des zusammengesetzten Hautäquivalentkomplexes
in Gegenwart eines Hedgehog-Agonisten, um das Wachstum der Zellen
zu fördern.
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In
anderen Ausführungsformen
können
Hautschichten, die sowohl Epithel- als Mesenchymschichten enthalten,
in Kultur isoliert und mit Kulturmedien, die mit einer Proliferationsform
eines Hedgehog-Agonisten ergänzt
sind, vermehrt werden. Eine beliebige Hautprobe, die für Zellkulturverfahren
geeignet ist, kann gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden. Die Hautproben können autogen oder allogen sein.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung kann das vorliegende Verfahren in Verbindung mit verschiedenen
periodontalen Verfahren, in denen eine Steuerung der Proliferation
von Epithelzellen in und um das periodontale Gewebe herum gewünscht ist,
verwendet werden. In einer Ausführungsform
können
Hedgehog-Agonisten verwendet werden, um die Reepithelisierung in
der Umgebung natürlicher
und prothetischer Zähne
zu steigern, z. B. um die Bildung von Zahnfleischgewebe zu fördern.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung Arzneimittelzubereitungen, umfassend
Hedgehog-Agonisten, bereit. Die in dem vorliegenden Verfahren zu
verwendenden Hedgehog-Agonisten können geeigneterweise für die Verabreichung
mit einem logisch verträglichen
Medium wie Wasser, gepufferter Kochsalzlösung, einem Polyol (zum Beispiel
Glycerin, Propylenglykol, flüssigem
Polyethylenglykol und dergleichen) oder geeigneten Gemischen davon
formuliert werden. Die optimale Konzentration des Wirkstoffs/der Wirkstoffe
in dem gewählten
Medium kann gemäß Verfahren,
die Fachleuten der pharmazeutischen Chemie allgemein bekannt sind,
empirisch bestimmt werden. Wie hier verwendet, schließt ”biologisch
verträgliches Medium” ein beliebiges
und alle Lösungsmittel,
Dispersionsmedien und dergleichen, die für den gewünschten Verabreichungsweg der
Arzneimittelzubereitung geeignet sind, ein. Die Verwendung solcher
Medien für
pharmazeutisch wirksame Substanzen ist in dem Fachgebiet bekannt.
Außer
wenn ein beliebiges herkömmliches Medium
oder Mittel mit der Aktivität
des Hedgehog-Agonisten inkompatibel ist, ist seine Verwendung in
der Arzneimittelzubereitung der Erfindung beabsichtigt. Geeignete
Träger
und ihre Formulierung, einschließlich anderer Proteine, sind
zum Beispiel in dem Buch Remington's Pharmaceutical Sciences (Remington's Pharmaceutical
Sciences. Mack Publishing Company, Easton, Pa, USA 1985) beschrieben.
Diese Träger
schließen injizierbare ”Depotformulierungen” ein.
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Arzneimittelformulierungen
der vorliegenden Erfindung können
auch tiermedizinische Zusammensetzungen, z. B. Arzneimittelzubereitungen
der Hedgehog-Agonisten, die für
tiermedizinische Verwendungen, z. B. für die Behandlung von Vieh oder
Haustieren, z. B. Hunden, geeignet sind, einschließen.
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Wiederbeladbare
oder biologisch abbaubare Vorrichtungen können ebenfalls Verfahren zur
Einführung
bereitstellen. Verschiedene polymere Vorrichtungen zur langsamen
Freisetzung wurden entwickelt und in den letzten Jahren auf die
gesteuerte Abgabe von Arzneistoffen, einschließlich proteinartiger Biopharmazeutika,
in vivo untersucht. Eine Vielzahl von biokompatiblen Polymeren (einschließlich Hydrogelen),
einschließlich
sowohl biologisch abbaubarer als auch nicht-abbaubarer Polymere,
kann verwendet werden, um ein Implantat für die verlängerte Freisetzung eines Hedgehog-Agonisten
an einem besonderen Zielort zu bilden.
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Die
Zubereitungen der vorliegenden Erfindung können oral, parenteral, topisch
oder rektal verabreicht werden. Sie werden natürlich in Formen verabreicht,
die für
jeden Verabreichungsweg geeignet sind. Sie werden zum Beispiel in
Tabletten- oder Kapselform, durch Injektion, Inhalation, als Augenlotion,
Salbe, Suppositorium, Pflaster zur gesteuerten Freisetzung etc.,
durch Verabreichung durch Injektion, Infusion oder Inhalation; topisch
durch eine Lotion oder Salbe und rektal durch Suppositorien verabreicht.
Orale und topische Verabreichungen sind bevorzugt.
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Die
Ausdrücke ”parenterale
Verabreichung” und ”parenteral
verabreicht”,
wie hier verwendet, bedeuten andere Verabreichungsarten als die
enterale und topische Verabreichung, in der Regel durch Injektion,
und schließen
ohne Einschränkung
eine intravenöse,
intramuskuläre,
intraarterielle, intrathekale, intrakapsuläre, intraorbitale, intrakardiale,
intradermale, intraperitoneale, transtracheale, subkutane, subkutikuläre, intraartikuläre, subkapsuläre, subarachnoidale,
intraspinale und intrasternale Injektion und Infusion ein.
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Die
Ausdrücke ”systemische
Verabreichung” und ”systemisch
verabreicht”, ”periphere
Verabreichung” und ”peripher
verabreicht”,
wie hier verwendet, bedeuten eine andere Verabreichung einer Verbindung,
eines Arzneistoffs oder eines anderen Materials als direkt in das
Zentralnervensystem, so dass sie/er/es in das System des Patienten
gelangt und somit dem Stoffwechsel und anderen ähnlichen Prozessen ausgesetzt
ist, zum Beispiel eine subkutane Verabreichung.
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Diese
Verbindungen können
Menschen oder anderen Tieren durch einen beliebigen geeigneten Verabreichungsweg,
einschließlich
oral, nasal wie zum Beispiel durch ein Spray, rektal, intravaginal,
parenteral, intrazisternal und topisch wie durch Pulver, Salben
oder Tropfen, einschließlich
bukkal und sublingual, zur Therapie verabreicht werden.
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Ungeachtet
des gewählten
Verabreichungsweges werden die Verbindungen der vorliegenden Erfindung,
die in einer geeigneten hydratisierten Form verwendet werden können, und/oder
die Arzneimittel der vorliegenden Erfindung in pharmazeutisch verträglichen
Dosierungsformen, wie nachstehend beschrieben, oder durch andere
herkömmliche
Verfahren, die Fachleuten bekannt sind, formuliert.
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Die
tatsächlichen
Dosierungshöhen
der Wirkstoffe in den Arzneimitteln dieser Erfindung können so
variiert werden, dass eine Menge des Wirkstoffs erhalten wird, die
die gewünschte
therapeutische Antwort für einen
besonderen Patienten, eine besondere Zusammensetzung und eine besondere
Verabreichungsart erzielt, ohne für den Patienten toxisch zu
sein.
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Die
gewählte
Dosierungshöhe
hängt von
einer Vielzahl von Faktoren ab, einschließlich der Wirksamkeit der verwendeten
besonderen Verbindung der vorliegenden Erfindung oder des Esters,
Salzes oder Amids davon, des Verabreichungsweges, der Verabreichungszeit,
der Ausscheidungsgeschwindigkeit der verwendeten besonderen Verbindung,
der Dauer der Behandlung, anderer Arzneistoffe, Verbindungen und/oder
Materialien, die in Kombination mit dem verwendeten besonderen Hedgehog-Agonisten
verwendet werden, des Alters, des Geschlechts, des Gewichts, des
Zustandes, der allgemeinen Gesundheit und der vorangegangenen medizinischen
Geschichte des behandelten Patienten und ähnlicher Faktoren, die in den
medizinischen Fachgebieten allgemein bekannt sind.
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Ein
Arzt oder Tierarzt mit einer normalen Fachkenntnis kann die wirksame
Menge des erforderlichen Arzneimittels leicht bestimmen und verschreiben.
Der Arzt oder Tierarzt kann zum Beispiel mit Dosen der in den Arzneimitteln
verwendeten Verbindungen der Erfindung in Konzentrationen beginnen,
die niedriger als die sind, die erforderlich sind, um die gewünschte therapeutische
Wirkung zu erzielen, und die Dosierung allmählich erhöhen, bis die gewünschte Wirkung
erreicht ist.
-
Im
Allgemeinen ist eine geeignete tägliche
Dosis einer Verbindung der Erfindung die Menge der Verbindung, die
die niedrigste Dosis ist, um eine therapeutische Wirkung zu erzeugen.
Eine solche wirksame Dosis hängt
im Allgemeinen von den vorstehend beschriebenen Faktoren ab. Im
Allgemeinen liegen intravenöse, intrazerebroventrikuläre und subkutane
Dosen der Verbindungen dieser Erfindung für einen Patienten im Bereich
von etwa 0,0001 bis etwa 100 mg pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag, bevorzugt
von etwa 0,001 bis etwa 10 mg pro Kilogramm und noch stärker bevorzugt
von etwa 0,01 bis etwa 1 mg pro Kilogramm.
-
Falls
gewünscht,
kann die wirksame tägliche
Dosis des Wirkstoffs als zwei, drei, vier, fünf, sechs oder mehr Subdosen
getrennt in geeigneten Zeitabständen über den
ganzen Tag, gegebenenfalls in Einheitsdosierungsformen, verabreicht
werden.
-
Der
Begriff ”Behandlung” soll auch
die Prophylaxe, Therapie und Heilung umfassen.
-
Der
Patient, der die Behandlung erhält,
ist ein Tier, das sie benötigt,
einschließlich
Primaten, im Besonderen Menschen, und andere Tiere wie Pferde, Rinder,
Schweine und Schafe, und Gefügel
und Haustiere im Allgemeinen.
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Die
Verbindung der Erfindung kann als solche oder in Gemischen mit pharmazeutisch
verträglichen und/oder
sterilen Trägern
verabreicht werden und kann auch in Verbindung mit anderen antimikrobiellen
Mitteln wie Penicillinen, Cephalosporinen, Aminoglycosiden und Glycopeptiden
verabreicht werden. Eine gemeinsame Therapie schließt somit
die aufeinanderfolgende, gleichzeitige und getrennte Verabreichung
des Wirkstoff auf eine Art und Weise ein, dass die therapeutischen
Wirkungen des zuerst verabreichten Wirkstoffs nicht ganz verschwunden
sind, wenn der nachfolgende Wirkstoff verabreicht wird.
-
V. Arzneimittel
-
Obwohl
es möglich
ist, eine Verbindung der vorliegenden Erfindung allein zu verabreichen,
wird die Verbindung bevorzugt als Arzneimittelformulierung (Zusammensetzung)
verabreicht. Die erfindungsgemäßen Hedgehog-Agonisten
können
für die
Verabreichung auf einem beliebigen geeigneten Weg zur Verwendung
in der Human- oder Tiermedizin formuliert werden. In bestimmten
Ausführungsformen
kann die in der Arzneimittelzubereitung enthaltene Verbindung selbst
wirksam sein oder kann z. B. ein Prodrug sein, das in einem physiologischen
Umfeld in einen Wirkstoff umgewandelt werden kann.
-
Somit
stellt eine andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung pharmazeutisch verträgliche Zusammensetzungen, umfassend
eine therapeutisch wirksame Menge einer oder mehrerer der vorstehend
beschriebenen Verbindungen, die zusammen mit einem oder mehreren
pharmazeutisch verträglichen
Trägern (Zusätzen) und/oder
Verdünnungsmitteln
formuliert werden, bereit. Wie nachstehend ausführlich beschrieben, können die
Arzneimittel der vorliegenden Erfindung für die Verabreichung in fester
oder flüssiger
Form speziell formuliert werden, einschließlich der, die den Folgenden
angepasst wurden: (1) orale Verabreichung, zum Beispiel Arzneitränke (wässrige oder
nicht-wässrige
Lösungen
oder Suspensionen), Tabletten, Boli, Pulver, Granulatkörner und
Pasten zum Auftragen auf die Zunge; (2) parenterale Verabreichung,
zum Beispiel durch subkutane, intramuskuläre oder intravenöse Injektion
als zum Beispiel eine sterile Lösung
oder Suspension; (3) topische Anwendung, zum Beispiel als Creme,
Salbe oder Spray, die/das auf die Haut aufgetragen wird; oder (4)
intravaginal oder intrarektal, zum Beispiel als ein Pessar, eine
Creme oder ein Schaum. In bestimmten Ausführungsformen können jedoch
die vorliegenden Verbindungen einfach in sterilem Wasser gelöst oder
suspendiert werden. In bestimmten Ausführungsformen ist die Arzneimittelzubereitung
nicht-pyrogen, d. h. sie erhöht die
Körpertemperatur
eines Patienten nicht.
-
Der
Ausdruck ”therapeutisch
wirksame Menge”,
wie hier verwendet, bedeutet die Menge einer Verbindung, eines Materials
oder einer Zusammensetzung, umfassend eine Verbindung der vorliegenden
Erfindung, die eine gewünschte
therapeutische Wirkung in mindestens einer Subpopulation von Zellen
in einem Tier erzeugt und dadurch mit einem vernünftigen Nutzen/Risiko-Verhältnis, das
auf eine beliebige medizinische Behandlung anwendbar ist, die biologischen
Folgen dieses Pfads in den behandelten Zellen blockiert.
-
Der
Ausdruck ”pharmazeutisch
verträglich” wird hier
verwendet, um die Verbindungen, Materialien, Zusammensetzungen und/oder
Dosierungsformen zu bezeichnen, die innerhalb des Umfangs einer
vernünftigen
medizinischen Beurteilung zur Verwendung im Kontakt mit den Geweben
von Menschen und Tieren ohne eine übermäßige Toxizität, Reizung,
allergische Reaktion oder ein anderes Problem oder eine andere Komplikation
entsprechend einem vernünftigen
Nutzen/Risiko-Verhältnis
geeignet sind.
-
Der
Ausdruck ”pharmazeutisch
verträglicher
Träger”, wie hier
verwendet, bedeutet ein/e/en pharmazeutisch verträgliche/s/n
Material, Zusammensetzung oder Träger wie einen flüssigen oder
festen Füllstoff,
ein Verdünnungsmittel,
einen Exzipienten oder ein Einkapselungsmaterial, der/das an der Übertragung
oder dem Transport der vorliegenden Agonisten von einem Organ oder
einem Teil des Körpers
zu einem anderen Organ oder Teil des Körpers beteiligt ist. Jeder
Träger
muss in der Hinsicht „verträglich” sein,
als er mit den anderen Bestandteilen der Formulierung kompatibel
und für
den Patienten nicht schädlich
ist. Einige Beispiele von Materialien, die als pharmazeutisch verträgliche Träger dienen
können,
schließen
ein: (1) Zucker wie Lactose, Glucose und Saccharose; (2) Stärken wie
Maisstärke
und Kartoffelstärke;
(3) Cellulose und ihre Derivate wie Natriumcarboxymethylcellulose,
Ethylcellulose und Celluloseacetat; (4) pulverisierten Tragant;
(5) Malz; (6) Gelatine; (7) Talk; (8) Exzipienten wie Kakaobutter
und Suppositoriumswachse; (9) Öle
wie Erdnussöl,
Baumwollsamenöl,
Safloröl,
Sesamöl,
Olivenöl,
Maiskeimöl
und Sojabohnenöl;
(10) Glykole wie Propylenglykol; (11) Polyole wie Glycerin, Sorbit,
Mannit und Polyethylenglykol; (12) Ester wie Ethyloleat und Ethyllaurat;
(13) Agar; (14) Puffersubstanzen wie Magnesiumhydroxid und Aluminiumhydroxid;
(15) Alginsäure;
(16) pyrogenfreies Wasser; (17) isotonische Kochsalzlösung; (18)
Ringer-Lösung;
(19) Ethylalkohol; (20) Phosphatpufferlösungen und (21) andere nicht-toxische
kompatible Substanzen, die in Arzneimittelformulierungen verwendet
werden.
-
Wie
vorstehend aufgezeigt, können
bestimmte Ausführungsformen
der vorliegenden Hedgehog-Agonisten
eine basische funktionelle Gruppe wie Amino oder Alkylamino enthalten,
und können
somit pharmazeutisch verträgliche
Salze mit pharmazeutisch verträglichen
Säuren
bilden. Der Begriff ”pharmazeutisch
verträgliche
Salze” bezieht
sich in dieser Hinsicht auf die verhältnismäßig nicht-toxischen, anorganischen
und organischen Säureadditionssalze
von Verbindungen der vorliegenden Erfindung. Diese Salze können während der Endisolierung
und Reinigung der Verbindungen der Erfindung oder, indem eine gereinigte
Verbindung der Erfindung in Form ihrer freien Base mit einer geeigneten
organischen oder anorganischen Säure
getrennt umgesetzt wird und das so gebildete Salz isoliert wird,
in situ hergestellt werden. Repräsentative
Salze schließen die
Hydrobromid-, Hydrochlorid-, Sulfat-, Hydrogensulfat-, Phosphat-,
Nitrat-, Acetat-, Valerat-, Oleat-, Palmitat-, Stearat-, Laurat-,
Benzoat-, Lactat-, Phosphat-, Tosylat-, Citrat-, Maleat-, Fumarat-,
Succinat-, Tartrat-, Naphthylat-, Mesylat-, Glucoheptanoat-, Lactobionat-
und Laurylsulfonatsalze und dergleichen ein. (Siehe zum Beispiel
Berge et al. (1977) ”Pharmaceutical
Salts”,
J. Pharm. Sci. 66: 1–19).
-
Die
pharmazeutisch verträglichen
Salze der vorliegenden Verbindungen schließen die herkömmlichen nicht-toxischen
Salze oder quartären
Ammoniumsalze der Verbindungen, z. B. aus nicht-toxischen organischen
oder anorganischen Säuren,
ein. Diese herkömmlichen
nichttoxischen Salze schließen
zum Beispiel die von anorganischen Säuren wie Salz-, Bromwasserstoff-,
Schwefel-, Sulfamin-, Phosphor-, Salpetersäure und dergleichen, abgeleiteten;
und die aus organischen Säuren
wie Essig-, Propion-, Bernstein-, Glykol-, Stearin-, Milch-, Äpfel-, Wein-,
Citronen-, Ascorbin-, Palmitin-, Malein-, Hydroxymalein-, Phenylessig-,
Glutamin-, Benzoe-, Salicyl-, Sulfanil-, 2-Acetoxybenzoe-, Fumar-,
Toluolsulfon-, Methansulfon-, Ethan-, Disulfon-, Oxal-, Isothionsäure und
dergleichen hergestellten Salze ein.
-
In
anderen Fällen
können
die Verbindungen der vorliegenden Erfindung eine oder mehrere saure
funktionelle Gruppen enthalten und können somit pharmazeutisch verträgliche Salze
mit pharmazeutisch verträglichen
Basen bilden. Der Begriff ”pharmazeutisch
verträgliche
Salze” bezieht
sich in diesen Fällen
auf die verhältnismäßig nicht-toxischen,
anorganischen und organischen Basenadditionssalze von Verbindungen
der vorliegenden Erfindung. Diese Salze können während der Endisolierung und
Reinigung der Verbindungen der Erfindung oder indem die gereinigte
Verbindung in Form ihrer freien Säure mit einer geeigneten Base
wie dem Hydroxid, Carbonat oder Hydrogencarbonat eines pharmazeutisch
verträglichen
Metallkations mit Ammoniak oder mit einem pharmazeutisch verträglichen
organischen, primären,
sekundären
oder tertiären
Amin getrennt umgesetzt wird, entsprechend in situ hergestellt werden.
Repräsentative
Alkali- oder Erdalkalimetallsalze schließen die Lithium-, Natrium-,
Kalium-, Calcium-, Magnesium- und Aluminiumsalze und dergleichen
ein. Repräsentative
organische Amine, die zur Bildung von Basenadditionssalzen verwendbar
sind, schließen
Ethylamin, Diethylamin, Ethylendiamin, Ethanolamin, Diethanolamin,
Piperazin und dergleichen ein. (Siehe zum Beispiel Berge et al.,
supra).
-
Die
Netzmittel, Emulgatoren und Gleitmittel wie Natriumlaurylsulfat
und Magnesiumstearat sowie Farbmittel, Abgabemittel, Überzugsmittel,
Süßungsmittel,
Geschmacksstoffe und Parfümierungsmittel,
Konservierungsmittel und Antioxidationsmittel können ebenfalls in den Zusammensetzungen
vorhanden sein.
-
Beispiele
von pharmazeutisch verträglichen
Antioxidationsmitteln schließen
ein: (1) wasserlösliche Antioxidationsmittel
wie Ascorbinsäure,
Cysteinhydrochlorid, Natriumhydrogensulfat, Natriummetabisulfit,
Natriumsulfat und dergleichen; (2) öllösliche Antioxidationsmittel
wie Ascorbylpalmitat, butyliertes Hydroxyanisol (BHA), butyliertes
Hydroxytoluol (BHT), Lecithin, Propylgallat, α-Tocopherol und dergleichen;
und (3) Metallchelatbildner wie Citronensäure, Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA),
Sorbit, Weinsäure,
Phosphorsäure und
dergleichen.
-
Formulierungen
der vorliegenden Erfindung schließen die zur oralen, nasalen,
topischen (einschließlich
bukkalen und sublingualen), rektalen, vaginalen und/oder parenteralen
Verabreichung geeigneten ein. Die Formulierungen können geeigneterweise
in einer Einheitsdosierungsform dargereicht werden und können durch
beliebige Verfahren, die in dem Fachgebiet der Pharmazie allgemein
bekannt sind, hergestellt werden. Die Menge des Wirkstoffs, die
mit einem Trägermaterial
kombiniert werden kann, um eine einzeldosierte Arzneiform herzustellen,
variiert abhängig
von dem behandelten Wirt und der besonderen Verabreichungsart. Die Menge
des Wirkstoffs, die mit einem Trägermaterial
kombiniert werden kann, um eine einzeldosierte Arzneiform herzustellen,
ist im Allgemeinen die Menge der Verbindung, die eine therapeutische
Wirkung erzeugt. Im Allgemeinen liegt diese Menge, bezogen auf 100%,
im Bereich von etwa 1% bis etwa 99% des Wirkstoffs, bevorzugt von
etwa 5% bis etwa 70% und am meisten bevorzugt von etwa 10% bis etwa
30%.
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Herstellungsverfahren
dieser Formulierungen oder Zusammensetzungen schließen den
Schritt des Vereinigens einer Verbindung der vorliegenden Erfindung
mit dem Träger
und gegebenenfalls einem oder mehreren Hilfsbestandteilen ein. Im
Allgemeinen werden die Formulierungen hergestellt, indem eine Verbindung
der vorliegenden Erfindung mit flüssigen Trägern oder fein verteilten festen
Trägern
oder beiden gleichmäßig und
gründlich
vereinigt wird und dann, wenn nötig,
das Produkt geformt wird.
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Formulierungen
der Erfindung, die zur oralen Verabreichung geeignet sind, können in
Form von Kapseln, Cachets, Pillen, Tabletten, Pastillen (unter Verwendung
einer schmackhaften Basis, in der Regel Saccharose und Gummiarabicum
oder Tragant), Pulvern, Granulatkörnern oder als eine Lösung oder
eine Suspension in einer wässrigen
oder nicht-wässrigen
Flüssigkeit
oder als eine Öl-in-Wasser-
oder Wasser-in-Öl-Emulsion oder
als ein Elixier oder Sirup oder als Pastillen (unter Verwendung
einer inerten Basis wie Gelatine und Glycerin oder Saccharose und
Gummiarabicum) und/oder als Mundwasser und dergleichen vorliegen,
die jeweils eine vorher festgelegte Menge einer Verbindung der vorliegenden
Erfindung als Wirkstoff enthalten. Eine Verbindung der vorliegenden
Erfindung kann auch als Bolus, Electuarium oder Paste verabreicht
werden.
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In
festen Dosierungsformen der Erfindung zur oralen Verabreichung (Kapseln,
Tabletten, Pillen, Dragees, Pulver, Granulatkörner und dergleichen) wird
der Wirkstoff mit einem oder mehreren pharmazeutisch verträglichen
Trägern
wie Natriumcitrat oder Dicalciumphosphat und/oder einem beliebigen
der Folgenden gemischt: (1) Füllstoffe
oder Streckmittel wie Stärken,
Lactose, Saccharose, Glucose, Mannit und/oder Kieselsäure; (2)
Bindemittel wie zum Beispiel Carboxymethylcellulose, Alginate, Gelatine,
Polyvinylpyrrolidon, Saccharose und/oder Gummiarabicum; (3) Feuchthaltemittel
wie Glycerin; (4) Sprengmittel wie Agar-Agar, Calciumcarbonat, Kartoffel-
oder Tapiokastärke,
Alginsäure,
bestimmte Silikate und Natriumcarbonat; (5) Lösungsverzögerer wie Paraffin; (6) Absorptionsbeschleuniger
wie quartäre
Ammoniumverbindungen; (7) Netzmittel, wie zum Beispiel Ethylalkohol
und Glycerinmonostearat; (8) Absorbtionsmittel wie Kaolin und Bentonitton;
(9) Gleitmittel wie Talk, Calciumstearat, Magnesiumstearat, feste
Polyethylenglykole, Natriumlaurylsulfat und Gemische davon; und
(10) Farbmittel. Im Fall von Kapseln, Tabletten und Pillen können die
Arzneimittel auch Puffersubstanzen umfassen. Feste Zusammensetzungen
eines ähnlichen
Typs können
ebenfalls als Füllstoffe
in gefüllten
Weich- und Hartgelatinekapseln unter Verwendung solcher Exzipienten
wie Lactose oder Milchzucker sowie von Polyethylenglykolen mit hohem
Molekulargewicht und dergleichen verwendet werden.
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Eine
Tablette kann durch Pressen oder Formpressen, gegebenenfalls mit
einem oder mehreren Hilfsstoffen, hergestellt werden. Gepresste
Tabletten können
unter Verwendung eines Bindemittels (zum Beispiel Gelatine oder
Hydroxypropylmethylcellulose), Gleitmittels, inerten Verdünnungsmittels,
Konservierungsmittels, Sprengmittels (zum Beispiel Natriumstärkeglykolat
oder vernetzter Natriumcarboxymethylcellulose), oberflächenaktiven
Mittels oder Dispergiermittels hergestellt werden. Formgepresste
Tabletten können
durch Formpressen der pulverisierten Verbindung, die mit einem inerten,
flüssigen
Verdünnungsmittel
angefeuchtet wurde, in einer geeigneten Maschine hergestellt werden.
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Die
Tabletten und anderen festen Dosierungsformen der Arzneimittel der
vorliegenden Erfindung wie Dragees, Kapseln, Pillen und Granulatkörner können gegebenenfalls
eingekerbt oder mit Überzügen und
Hüllen
wie magensaftresistenten Überzügen und
anderen Überzügen, die
in dem Fachgebiet pharmazeutischer Formulierungen allgemein bekannt
sind, hergestellt werden. Sie können
auch so formuliert werden, dass eine langsame oder gesteuerte Freisetzung
des Wirkstoffs darin bereitgestellt wird, wobei zum Beispiel Hydroxypropylmethylcellulose
in unterschiedlichen Anteilen, um das gewünschte Freisetzungsprofil bereitzustellen, andere
Polymermatrizen, Liposomen und/oder Mikrokügelchen verwendet werden. Sie
können
zum Beispiel durch Filtration durch ein Bakterienrückhaltefilter
oder durch Einbringen von Sterilisierungsmitteln in Form steriler,
fester Zusammensetzungen, die in sterilem Wasser oder einem anderen
sterilen, injizierbaren Medium gelöst werden können, direkt vor der Verwendung
sterilisiert werden. Diese Zusammensetzungen können auch gegebenenfalls Trübungsmittel
enthalten und können
auch eine Zusammensetzung aufweisen, so dass sie den/die Wirkstoff/e
nur oder vorzugsweise in einem bestimmten Teil des Gastrointestinaltrakts,
gegebenenfalls auf eine verzögerte
Art und Weise, freisetzen. Beispiele von Einbettungszusammensetzungen,
die verwendet werden können,
schließen
polymere Substanzen und Wachse ein. Der Wirkstoff kann auch, falls
geeignet, in mikroverkapselter Form mit einem oder mehreren der
vorstehend beschriebenen Exzipienten vorliegen.
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Flüssige Dosierungsformen
für die
orale Verabreichung der Verbindungen der Erfindung schließen pharmazeutisch
verträgliche
Emulsionen, Mikroemulsionen, Lösungen,
Suspensionen, Sirupe und Elixiere ein. Zusätzlich zum Wirkstoff können die
flüssigen
Dosierungsformen inerte Verdünnungsmittel,
die gewöhnlich
in dem Fachgebiet verwendet werden, wie zum Beispiel Wasser oder
andere Lösungsmittel,
Lösungsvermittler und
Emulgatoren, wie Ethylalkohol, Isopropylalkohol, Ethylcarbonat,
Ethylacetat, Benzylalkohol, Benzylbenzolat, Propylenglykol, 1,3-Butylenglykol, Öle (im Besonderen
Baumwollsamen-, Erdnuss-, Maiskeim-, Keim-, Oliven-, Rizinus- und
Sesamöl),
Glycerin, Tetrahydrofurylalkohol, Polyethylenglykole und Fettsäureester
von Sorbitan und Gemische davon, enthalten.
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Neben
inerten Verdünnungsmitteln
können
die oralen Zusammensetzungen Hilfsstoffe wie Netzmittel, Emulgier-
und Suspendiermittel, Süßungsmittel,
Geschmacksstoffe, Farbmittel, Parfümierungsmittel und Konservierungsmittel
einschließen.
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Suspensionen
können
zusätzlich
zu den Wirkstoffen Suspendiermittel wie zum Beispiel ethoxylierte Isostearylalkohole,
Polyoxyethylensorbit und Sorbitanester, mikrokristalline Cellulose,
Aluminiummetahydroxid, Bentonit, Agar-Agar und Tragant und Gemische
davon enthalten.
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Formulierungen
der Arzneimittel der Erfindung zur rektalen oder vaginalen Verabreichung
können
als Suppositorium dargereicht werden, das durch Mischen einer oder
mehrerer Verbindungen der Erfindung mit einem oder mehreren nicht-reizenden
Exzipienten oder Trägern,
umfassend Kakaobutter, Polyethylenglykol, ein Suppositoriumswachs
oder ein Salicylat, hergestellt werden kann und das bei Raumtemperatur
fest ist, jedoch bei Körpertemperatur
flüssig
ist und daher im Rektum oder in der Vaginalhöhle schmilzt und den aktiven Hedgehog-Agonisten
freisetzt.
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Formulierungen
der vorliegenden Erfindung, die zur vaginalen Verabreichung geeignet
sind, schließen auch
Pessare, Tampons, Cremes, Gele, Pasten, Schäume oder Sprayformulierungen
ein, die solche Träger enthalten,
von denen in dem Fachgebiet bekannt ist, dass sie geeignet sind.
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Dosierungsformen
zur topischen oder transdermalen Verabreichung einer Verbindung
dieser Erfindung schließen
Pulver, Sprays, Salben, Pasten, Cremes, Lotionen, Gele, Lösungen,
Pflaster und Inhalatoren ein. Der Wirkstoff kann unter sterilen
Bedingungen mit einem pharmazeutisch verträglichen Träger und mit beliebigen Konservierungsmitteln,
Puffer oder Treibmitteln, die erforderlich sein können, gemischt
werden.
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Die
Salben, Pasten, Cremes und Gele können zusätzlich zu einem Wirkstoff dieser
Erfindung Exzipienten wie tierische und pflanzliche Fette, Öle, Wachse,
Paraffine, Stärke,
Tragant, Cellulosederivate, Polyethylenglykole, Silikone, Bentonite,
Kieselsäure,
Talk und Zinkoxid oder Gemische davon enthalten.
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Pulver
und Sprays können
zu einer Verbindung dieser Erfindung Exzipienten wie Lactose, Talk,
Kieselsäure,
Aluminiumhydroxid, Calciumsilikate und Polyamidpulver oder Gemische
dieser Substanzen enthalten. Sprays können ferner handelsübliche Treibmittel
wie Chlorfluorkohlenwasserstoffe und flüchtige, unsubstituierte Kohlenwasserstoffe
wie Butan und Propan, enthalten.
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Transdermale
Pflaster weisen den zusätzlichen
Vorteil der Bereitstellung einer gesteuerten Abgabe einer Verbindung
der vorliegenden Erfindung an den Körper auf. Solche Dosierungsformen
können
durch Lösen oder
Dispergieren der Hedgehog-Agonisten in dem geeigneten Medium hergestellt
werden. Absorptionsverstärker
können
ebenfalls verwendet werden, um den Fluss der Hedgehog-Agonisten über die
Haut zu erhöhen. Die
Geschwindigkeit eines solchen Flusses kann gesteuert werden, indem
entweder eine geschwindigkeitssteuernde Membran bereitgestellt wird
oder die Verbindung in einer Polymermatrix oder einem Gel dispergiert wird.
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Es
ist ebenfalls beabsichtigt, dass ophthalmische Formulierungen, Augensalben,
-Pulver, -Lösungen und
dergleichen innerhalb des Umfangs dieser Erfindung liegen.
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Arzneimittel
dieser Erfindung, die zur parenteralen Verabreichung geeignet sind,
umfassen eine oder mehrere Verbindungen der Erfindung in Kombination
mit einer oder mehreren pharmazeutisch verträglichen, sterilen, isotonischen,
wässrigen
oder nicht-wässrigen
Lösungen,
Dispersionen, Suspensionen oder Emulsionen oder sterilen Pulvern,
die unmittelbar vor der Verwendung in sterilen, injizierbaren Lösungen oder
Dispersionen, die Antioxidationsmittel, Puffer, Bakteriostatika,
gelöste
Stoffe, die die Formulierung mit dem Blut des beabsichtigten Empfängers isotonisch
machen, oder Suspendier- oder Verdickungsmittel enthalten können, rekonstituiert
werden können.
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Beispiele
geeigneter wässriger
und nicht-wässriger
Träger,
die in den Arzneimitteln der Erfindung verwendet werden können, schließen Wasser,
Ethanol, Polyole (wie Glycerin, Propylenglykol, Polyethylenglykol und
dergleichen) und geeignete Gemische davon, pflanzliche Öle wie Olivenöl und injizierbare
organische Ester wie Ethyloleat ein. Eine geeignete Fließfähigkeit
kann zum Beispiel durch die Verwendung von Überzugsmaterialien wie Lecithin
durch die Aufrechterhaltung der erforderlichen Teilchengröße im Fall
von Dispersionen und durch die Verwendung von grenzflächenaktiven
Mitteln aufrechterhalten werden.
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Diese
Zusammensetzungen können
auch Hilfsstoffe wie Konservierungsmittel, Netzmittel, Emulgiermittel
und Dispergiermittel enthalten. Eine Vorbeugung hinsichtlich der
Wirkung von Mikroorganismen kann durch den Einschluss verschiedener
antibakterieller und antifungaler Mittel, zum Beispiel Paraben,
Chlorbutanol, Phenolsorbinsäure
und dergleichen, sichergestellt werden. Es kann auch wünschenswert
sein, isotonische Mittel wie Zucker, Natriumchlorid und dergleichen
in den Zusammensetzungen einzuschließen. Ferner kann eine verlängerte Absorption
der injizierbaren pharmazeutischen Form durch den Einschluss von
Mitteln, die die Absorption verzögern,
wie Aluminiummonostearat und Gelatine, zustande gebracht werden.
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Um
die Wirkung eines Arzneistoffs zu verlängern, ist es in einigen Fällen wünschenswert,
die Absorption des Arzneistoffs aus einer subkutanen oder intramuskulären Injektion
zu verlangsamen. Dies kann durch die Verwendung einer flüssigen Suspension
von einem kristallinen oder amorphen Material mit einer geringen Wasserlöslichkeit
erreicht werden. Die Absorptionsgeschwindigkeit des Arzneistoffs
hängt dann
von seiner Auflösungsgeschwindigkeit
ab, die wiederum von der Kristallgröße und der kristallinen Form
abhängen
kann. In einer anderen Ausführungsform
wird die verzögerte
Absorption eines parenteral verabreichten Arzneistoffs durch Lösen oder
Suspendieren des Arzneistoffs in einem Ölträger erreicht.
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Injizierbare
Depotformen können
durch Bildung mikroverkapselter Matrizen der vorliegenden Verbindungen
in biologisch abbaubaren Polymeren wie Polylactid-Polyglykolid,
hergestellt werden. Abhängig
von dem Verhältnis
des Arzneistoffs zum Polymer und der Art des verwendeten besonderen
Polymers kann die Geschwindigkeit der Arzneistofffreisetzung gesteuert
werden. Beispiele anderer biologisch abbaubarer Polymere schließen Poly(orthoester)
und Poly(anhydride) ein. Injizierbare Depotformulierungen werden
auch durch Einschließen
des Arzneistoffs in Liposomen oder Mikroemulsionen, die mit dem
Körpergewebe
kompatibel sind, hergestellt.
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Wenn
die Verbindungen der vorliegenden Erfindung als Arzneimittel an
Menschen und Tiere verabreicht werden, können sie als solche oder als
Arzneimittel, die zum Beispiel 0,1 bis 99,5% (stärker bevorzugt 0,5 bis 90%)
des Wirkstoffs in Kombination mit einem pharmazeutisch veträglichen
Träger
enthalten, verabreicht werden. Die Zugabe des Wirkstoffs der Erfindung
zu Tierfutter erfolgt bevorzugt durch die Herstellung einer geeigneten
Futtervormischung, die den Wirkstoff in einer wirksamen Menge enthält, und
das Einbringen der Vormischung in die vollständige Ration.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann ein intermediäres
Konzentrat oder ein Futterzusatz, das/der den Wirkstoff enthält, in das
Futter gemischt werden. Die Art und Weise, auf die solche Futtervormischungen und
vollständigen
Rationen hergestellt und verabreicht werden können, ist in Nachschlagewerken
(wie ”Applied
Animal Nutrition”,
W. H. Freedman und CO., San Francisco, U. S. A., 1969 oder ”Livestock
Feeds and Feeding”,
O- und B-Bücher,
Corvallis, Ore., U. S. A., 1977) beschrieben.
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VI. Syntheseschemata und Identifizierung
aktiver Agonisten
-
Die
vorliegenden Inhibitoren und Vertreter davon können unter Verwendung der Kreuzkupplungsverfahren
von Suzuki, Stille und dergleichen leicht hergestellt werden. Diese
Kupplungsreaktionen werden unter relativ milden Bedingungen durchgeführt und
tolerieren einen breiten Bereich an ”Spektator”funktionalität.
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a. Kombinatorische Bibliotheken
-
Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung, besonders Bibliotheken
von Varianten mit verschiedenen repräsentativen Klassen von Substituenten,
sind durch die kombinatorische Chemie und andere parallele Syntheseschemata
zugänglich
(siehe zum Beispiel PCT
WO 94/08051 ).
Das Ergebnis ist, dass große
Bibliotheken verwandter Verbindungen, z. B. eine vielseitige Bibliothek
der vorstehend gezeigten Verbindungen, in Tests mit hohem Durchsatz
schnell durchmustert werden können,
um sowohl mögliche
Leitverbindungen von Hedgehog-Agonisten
zu identifizieren als auch die Spezifität, Toxizität und/oder das zytotoxisch-kinetische Profil
einer Leitverbindung zu verbessern. Tests der biologischen Aktivität von Ptc-,
Hedgehog- oder Smoothened
können
beispielsweise verwendet werden, um eine Bibliothek der vorliegenden
Verbindungen auf die mit einer Antagonistenwirksamkeit gegenüber Ptc
oder einer Agonistenwirksamkeit gegenüber Hedgehog oder Smoothened
zu durchmustern.
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Nur
zur Veranschaulichung, eine kombinatorische Bibliothek für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung ist ein Gemisch aus chemisch verwandten
Verbindungen, die zusammen auf eine gewünschte Eigenschaft durchmustert
werden können.
Die Herstellung vieler verwandter Verbindungen in einer einzigen
Reaktion verringert und vereinfacht die Zahl der Durchmusterungsverfahren,
die durchgeführt
werden müssen,
beträchtlich.
Eine Durchmusterung auf die geeigneten physischen Eigenschaften
kann durch herkömmliche
Verfahren durchgeführt
werden.
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Die
Mannigfaltigkeit in der Bibliothek kann in einer Vielzahl von unterschiedlichen
Graden erzeugt werden. Die in den kombinatorischen Reaktionen verwendeten
Arylsubstratreste können
sich beispielsweise bezüglich
der Arylkerneinheit unterscheiden, z. B. eine Vielseitigkeit bezüglich der
Ringstruktur aufweisen, und/oder können hinsichtlich der anderen
Substituenten variiert werden.
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Eine
Vielzahl von Verfahren ist in dem Fachgebiet zur Erzeugung kombinatorischer
Bibliotheken von kleinen organischen Molekülen wie den vorliegenden Hedgehog-Agonisten
verfügbar.
Siehe zum Beispiel Blondelle et al. (1995) Trends Anal. Chem. 14:
83; die
US-Patente 5,359,115 und
5,362,899 von Affymax; das
US-Patent 5,288,514 von
Ellman; die PCT-Veröffentlichung
WO 94/08051 von Still et
al.; die
US-Patente 5,736,412 und
5,712,171 von ArQule; Chen
et al. (1994) JACS 116: 2661; Kerr et al. (1993) JACS 115: 252; die
PCT-Veröffentlichungen
WO 92/10092 ,
WO 93/09668 und
WO 91/07087 ; und die PCT-Veröffentlichung
WO 93/20242 von Lemer et
al. Folglich kann eine Vielzahl von Bibliotheken in der Größenordnung
von etwa 100 bis 1000000 oder mehr Diversomeren der vorliegenden
Hedgehog-Agonisten hergestellt und auf eine besondere Aktivität oder Eigenschaft
durchmustert werden.
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In
einer beispielhaften Ausführungsform
kann eine Bibliothek möglicher
Diversomere von Hedgehog-Agonisten unter Verwendung eines Schemas,
das den in der PCT-Veröffentlichung
WO 94/08051 von Still et
al. beschriebenen Verfahren angepasst wurde, hergestellt werden,
indem sie z. B. durch eine hydrolysierbare oder photolysierbare
Gruppe, die sich gegebenenfalls an einer der Positionen der möglichen
Agonisten oder eines Substituenten einer Synthesezwischenverbindung
befindet, an ein Polymerkügelchen
gebunden werden. Gemäß dem Verfahren
von Still et al. wird die Bibliothek auf einem Satz von Kügelchen
hergestellt, wobei jedes Kügelchen
einen Satz von Markierungen einschließt, die das besondere Diversomer
auf diesem Kügelchen
identifizieren. Die Bibliothek auf den Kügelchen kann dann mit auf Hedgehog
antwortenden Zellen ”plattiert” werden.
Die Diversomere können
z. B. durch Hydrolyse von dem Kügelchen
freigesetzt werden.
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Die
Strukturen der in der vorliegenden Erfindung verwendbaren Verbindungen
eignen sich selbst leicht für
eine effiziente Synthese. Die Art der Strukturen der vorliegenden
Verbindungen, wie sie vorstehend allgemein aufgezeigt wurden, ermöglicht die
schnelle kombinatorische Zusammensetzung solcher Verbindungen. Wie
in dem Schema nachstehend aufgezeigt, kann zum Beispiel ein aktivierter
Arylrest wie ein Aryltriflat oder -bromid, der an ein Kügelchen
oder einen anderen festen Träger
gebunden ist, durch die Durchführung
einer Stille- oder Suzuki-Kupplung
mit einem Arylstannan oder einer Arylboronsäure an einen anderen Arylrest
gebunden werden. Wenn der zweite Arylrest mit einem Aldehyd funktionalisiert
ist, kann durch eine reduktive Aminierung ein Aminsubstituent addiert
werden. In einer anderen Ausführungsform
kann der zweite Arylrest mit einer Abgangsgruppe wie einem Triflat,
Tosylat oder Halogenid funktionalisiert werden, die durch ein Amin ersetzt
werden kann. Oder der zweite Arylrest kann mit einem Aminrest funktionalisiert
werden, der mit einem Amin, z. B. CyKNH2,
einer reduktiven Aminierung unterzogen werden kann. Andere mögliche Kupplungsverfahren
schließen Übergangsmetall-vermittelte
Aminarylierungsreaktionen ein. Das so erhaltene sekundäre Amin
kann dann durch eine Acylierung, Alkylierung oder Arylierung weiter
funktionalisiert werden, wobei ein tertiäres Amin oder Amid erzeugt
wird, das dann von dem Harz oder Träger abgespalten werden kann.
Diese Reaktionen sind im Allgemeinen ziemlich mild und wurden in
Schemata der kombinatorischen Festphasensynthese erfolgreich angewendet.
Ferner ermöglicht
der breite Bereich an Substraten und Kupplungspartnern, die für diese
Reaktionen geeignet und verfügbar
sind, die schnelle Zusammensetzung großer, mannigfaltiger Bibliotheken
von Verbindungen zur Untersuchung in Tests, wie hier dargestellt.
Für bestimmte
Schemata und für bestimmte
Substitutionen an den verschiedenen Substituenten der vorliegenden
Verbindungen erkennt ein Fachmann die Notwendigkeit für eine Maskierung
bestimmter funktioneller Gruppen mit einer geeigneten Schutzgruppe.
Solche Verfahren sind in dem Fachgebiet allgemein bekannt und sind
auf die Schemata der kombinatorischen Synthese leicht anwendbar.
-
-
Viele Änderungen
an den vorstehenden und verwandten Pfaden ermöglichen die Synthese sehr mannigfaltiger
Bibliotheken von Verbindungen, die als Agonisten der Hedgehog-Funktion
untersucht werden können.
-
b. Durchmusterungstests
-
Es
gibt eine Vielzahl von Tests, die zur Bestimmung der Fähigkeit
einer Verbindung, die Ptc-Funktion antagonistisch
zu beeinflussen oder die Smoothened- oder Hedgehog-Funktion agonistisch
zu beeinflussen, verfügbar
sind, von denen viele in Formaten mit einem hohen Durchsatz erstellt
werden können.
In vielen Arzneistoffdurchmusterungsprogrammen, die Bibliotheken
von Verbindungen und natürlichen
Extrakten untersuchen, sind Tests mit einem hohen Durchsatz wünschenswert,
um die Zahl von Verbindungen, die während einer bestimmten Zeitdauer
untersucht werden, zu maximieren. Somit können Bibliotheken von synthetischen und
natürlichen
Produkten für
andere Verbindungen, die Hedgehog-Agonisten sind, als Muster dienen.
-
Zusätzlich zu
zellfreien Tests können
Testverbindungen auch in Tests auf Zellbasis untersucht werden. In
einer Ausführungsform
können
Zellen, die auf die Zugabe von Hedgehog-Protein antworten, mit einem
Testmittel von Interesse in Kontakt gebracht werden, wobei der Test
z. B. die Förderung
der Proliferation der Zelle in Gegenwart des Testmittels bewertet.
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Mehrere
Genprodukte waren an Patched-vermittelter Signaltransduktion beteiligt,
einschließlich
Patched, Transkriptionsfaktoren der Familie Cubitus interruptus
(Ci), der Serin/Threonin-Kinase Fused (Fu) und der Genprodukte von
Costal-2, Smoothened und Suppressor of Fused.
-
Die
Induktion von Zellen durch Hedgehog-Proteine bringt eine Kaskade
in Gang, umfassend die Aktivierung und Hemmung von Effektoren stromabwärts, dessen
letzte Konsequenz in einigen Fällen
eine nachweisbare Änderung
der Transkription oder Translation eines Gens ist. Mögliche Transkriptionsziele
des Hedgehog-vermittelten Signals sind das Patched-Gen (Hidalgo
und Ingham, 1990 Development 110, 291–301; Marigo et al., 1996)
und die Wirbeltierhomologen des Gens Cubitus interruptus von Drosophila
und die Gli-Gene (Hui et al. (1994) Dev Biol 162: 402–413). Von
der Patched-Genexpression wurde gezeigt, dass sie in Zellen der
Extremitätenknospe
und der Neuralplatte, die auf Shh antworten, induziert wird (Marigo
et al. (1996) PNAS 93: 9346–51;
Marigo et al. (1996) Development 122: 1225–1233). Die Gli-Gene codieren
vermeintliche Transkriptionsfaktoren, die DNA-bindende Zink-Finger-Domänen aufweisen
(Orenic et al. (1990) Genes & Dev
4: 1053–1067;
Kinzler et al. (1990) Mol Cell Biol 10: 634–642). Von der Transkription
des Gli-Gens wurde berichtet, dass sie als Antwort auf Hedgehog
in Extremitätenknospen
hochreguliert wird, während
die Transkription des Gli3-Gens als Antwort auf eine Hedgehog-Induktion
herunterreguliert wird (Marigo et al. (1996) Development 122: 1225–1233).
Durch die Auswahl von transkriptionsregulierenden Sequenzen aus
solchen Zielgenen, z. B. aus Patched- oder Gli-Genen, die für die Hoch-
oder Herunterregulierung dieser Gene als Antwort auf ein Hedgehog-Signal
verantwortlich sind, und die funktionelle Verknüpfung solcher Promotoren mit
einem Reportergen kann ein Test auf Transkriptionsbasis abgeleitet
werden, der auf die Fähigkeit
einer speziellen Testverbindung, Hedgehog-vermittelte Signalpfade
zu modifizieren, empfindlich ist. Die Expression des Reportergens
stellt somit ein wertvolles Durchmusterungswerkzeug für die Entwicklung
von Verbindungen, die als Agonisten von Hedgehog wirken, bereit.
-
Die
Tests dieser Erfindung auf Reportergenbasis messen die Endstufe
der vorstehend beschriebenen Kaskade von Ereignissen, z. B. eine
Transkriptionsmodulation. Folglich wird bei der Durchführung einer
Ausführungsform
des Tests ein Reportergenkonstrukt in die reagierende Zelle eingeführt, um
ein von der Aktivierung des Hedgehog-Pfads oder der Stimulierung
durch Shh selbst abhängiges
Nachweissignal zu erzeugen. Die Transkriptionsstärke des Reportergens kann unter
Verwendung eines beliebigen Verfahrens, das Fachleuten als geeignet
bekannt ist, gemessen werden. Die mRNA-Expression des Reportergens
kann zum Beispiel unter Verwendung von RNAse-Schutz oder PCR auf
RNA-Basis nachgewiesen werden oder das Proteinprodukt des Reportergens
kann durch eine charakteristische Färbung oder eine intrinsische
biologische Aktivität identifiziert
werden. Die Expressionsstärke
des Reportergens wird dann mit der Expressionsstärke entweder in derselben Zelle
in Abwesenheit der Testverbindung verglichen oder sie kann mit der
Transkriptionsstärke
in einer im Wesentlichen identischen Zelle, der das Zielrezeptorprotein
fehlt, verglichen werden. Eine beliebige statistische oder sonstige
wesentliche Zunahme der Transkriptionsstärke zeigt, dass die Testverbindung
auf eine bestimmte Art und Weise das normale Ptc-Signal antagonistisch
beeinflusst hat (oder das Hedgehog- oder Smoothened-Signal agonistisch
beeinflusst hat), z. B. dass die Testverbindung ein möglicher
Hedgehog-Agonist ist.
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Beispielhafte Darstellung
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Da
die Erfindung jetzt allgemein beschrieben ist, wird sie unter Bezugnahme
auf die folgenden Beispiele, die nur zum Zweck der Veranschaulichung
bestimmter Aspekte und Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung eingeschlossen sind und die Erfindung
nicht einschränken
sollen, leichter verständlich.
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In
dem nachstehenden experimentellen Abschnitt wird der Begriff 'Hh-Protein' verwendet, um Octyl-Shh-N,
eine lipophile Form eines bakteriell abgeleiteten Fragments von
menschlichem Sonic-Hedgehog-Protein (Aminosäuren 24 bis 198, Shh-N), zu
bezeichnen. Genau gesagt wurde Shh-N in vitro über sein aminoterminales Cystein
kovalent an eine Octylmaleinimidgruppe gebunden. Diese modifizierte
Form zeigt, wie andere vor kurzem beschriebene (Pepinsky et al.,
J Biol. Chem. 1998, 273, 14037–45),
in mehreren Tests des Hedgehog-Signalisierung auf Zellbasis eine
höhere
spezifische Wirksamkeit als das entsprechende nicht-modifizierte
Fragment.
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Durchmusterung der Verbindungen
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Zur
Messung der Hedgehog-Agonistenaktivität von Verbindungen wurden [10T1/2(sl2)]-Zellen,
die das auf Hedgehog antwortende Gli-Luc-Reporterkonstrukt enthielten,
verwendet. Auf jeder MTP (Mikrotiterplatte; Platte mit 96 Vertiefungen)
wurden 10000 bis 20000 Zellen pro Vertiefung in Vollmedium (10%
FBS) plattiert. Nach etwa 24 bis 48 h wurden die Platten auf Medien
mit Niedrigserum (= 0,5% FBS) umgestellt. Anschließend wurde
eine Testverbindung mit 1 bis 5 μM
in Gegenwart oder Abwesenheit von Octyl-Hedgehog (siehe nachstehend)
zugegeben. Nach weiteren 24 h wurden die Medien von den MTP's verworfen und durch ein
Luciferase-Testgemisch, das einen Lysepuffer mit einem Luciferasesubstrat
enthielt, ersetzt. Die Platten wurden bei RT etwa 15 bis 30 min
inkubiert und in einem Luminometer abgelesen.
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Durchmusterung A
-
Die
Platten wurden 48 h inkubiert, bevor sie auf Niedrigserum umgestellt
wurden. Die Verbindungen wurden mit 1 bis 2 μM in Gegenwart von Hh-Protein
(0,01 μg/ml;
EC30 = etwa 30% der maximal induzierten Aktivität) durchmustert.
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Durchmusterung B
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Die
Platten wurden 24 h inkubiert, bevor sie auf Niedrigserum umgestellt
wurden. Die Verbindungen wurden mit 5 μM ohne Zugabe von Hh-Protein
durchmustert.
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Gegendurchmusterung der Verbindungen (SV-Luc)
-
Für die Gegendurchmusterung
wurden [10T1/2(SV-Luc)]-Zellen verwendet, die eine SV40-Luciferaseexpressionskassette,
die einen konstitutiven Grad an Luciferaseaktivität in den
Zellen ermöglicht,
enthielten. Dieser Test ermöglicht
es, die Spezifität
der in dem Gli-Luc-Test ausgewählten
Verbindungen zu beurteilen, d. h. ob die Verbindungen nur spezifisch
den Hedgehog-Signalpfad oder Reporterkonstrukte im Allgemeinen stimulieren.
Das Plattieren und die Züchtung
der Zellen sowie die Handhabung der Verbindungen wurden wie in dem
Gli-Luc-Test durchgeführt. In
diesem Test wurde kein Hh-Protein zugegeben, da das Reporterkonstrukt bereits
konstitutiv aktiv ist.
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Aus
der Durchmusterung A wurden gemäß den 32 und 33 Treffer
identifiziert. Die 1,4-Diaminocyclohexanuntereinheit
der Verbindungen von 32, die diese
Einheit einschließen,
weist die beiden Aminosubstituenten in einer trans-Beziehung angeordnet
auf, z. B. beide Substituenten äquatorial
an der Cyclohexanuntereinheit. Diese Treffer wurden in der Durchmusterung
B bestätigt.
Die in den 34a und 34b gezeigten
Daten umfassen im Wesentlichen die Zugabe der zwei Verbindungen
in beiden Tests (Gli-Luc & SV-Luc).
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Die
Daten aus dem Gli-Luc-Test werden in Aktivität in Prozent umgewandelt, wobei
eine volle Aktivität mit
dem Hh-Protein als 100% festgelegt wird (
35;
Tabelle 1). Die Daten zeigen, dass die zwei Verbindungen sogar in
Abwesenheit von Hh-Protein aus dem Gli-Luc- Reporterkonstrukt eine Aktivität wesentlich
stimulieren (d. h. ein Hedgehog-Signal aktivieren) können; Konzentrationsbereich
0,1 bis 15 μM,
EC
50 = 2 μM,
EC
max = 50 bis 70% der maximal induzierten
Aktivität
mit Hh-Protein. Ferner zeigen die Verbindungen eine eindrucksvollere
Induktion in Gegenwart von Hedgehog (EC
50 =
0,2 bis 0,3 μM,
EC
max = 70 bis 90% der maximal induzierten
Aktivität
mit Hh-Protein), was eine Synergie zwischen den Verbindungen und
dem Hh-Protein in Übereinstimmung
mit den Verbindungen, die als Agonisten für den Hedgehog-Pfad dienen,
anzeigt. Tabelle 1
Verbindung | EC50 (μM) | Verbindung | EC50 (μM) |
A | | A' | < 10 |
B | < 10 | B' | < 10 |
C | < 1 | C' | < 10 |
D | < 0,1 | D' | < 10 |
E | < 10 | E' | < 10 |
F | < 10 | F' | < 10 |
G | < 10 | G' | < 10 |
H | < 1 | H' | > 10 |
I | > 10 | I' | < 1 |
J | < 1 | J' | < 1 |
K | < 1 | K' | < 10 |
L | < 0,05 | L' | < 0,05 |
M | < 1 | M' | < 10 |
N | < 1 | N' | < 1 |
0 | < 1 | O' | < 1 |
P | < 1 | F | < 1 |
Q | < 1 | Q' | < 1 |
R | < 1 | R' | < 0,05 |
S | < 1 | S' | < 0,1 |
T | < 10 | T' | < 0,5 |
U | < 10 | U' | < 1 |
V | < 0 | V' | < 1 |
W | < 10 | W' | < 10 |
X | < 10 | X' | < 10 |
Y | < 10 | Y' | < 10 |
Z | < 10 | Z' | < 10 |
A'' | < 10 | B'' | < 10 |
C'' | < 10 | D'' | < 10 |
E'' | < 10 | F'' | < 0,1 |
G'' | < 0,1 | H'' | < 0,1 |
I'' | < 0,5 | J'' | < 0,5 |
K'' | < 0,5 | L'' | < 1 |
M'' | < 1 | N'' | < 1 |
O'' | < 1 | P'' | < 10 |
Q'' | < 1 | R'' | < 1 |
S'' | < 10 | T'' | < 10 |
-
Die
Daten aus dem SV-Luc-Test (35)
zeigen, dass die zwei Verbindungen die Luciferase-Aktivität über den
untersuchten Konzentrationsbereich (bis zu 15 μM) nicht beeinflussen, was darauf
hinweist, dass die Verbindungen die Aktivität aus einem Reporterkonstrukt
an sich nicht stimulieren, sondern wahrscheinlich für den Hedgehog-Pfad
spezifisch sind. Die unbeeinflusste Aktivität weist auch darauf hin, dass
die Verbindungen für
die Zellen an sich nicht toxisch sind.
-
Hh-Agonist: Quantitative RT-PCR-Messung
der Gli-Hochregulierung
-
Die
Verbindungen der 32 und 33 wurden auf ihre Fähigkeit untersucht, die Transkription
von zwei gut untersuchten Zielen des Hedgehog-Pfads zu aktivieren:
den Transkriptionsfaktor Gli1 und die vermeintliche Hedgehog-Rezeptorkomponente
Ptc1. Wie in
-
35 dargestellt, wurde festgestellt, dass bei einer
Konzentration der Verbindung von 8 μM die Induktion von beiden Zielen
für die
p-Cyanophenylverbindung B ungefähr
60% und für
die m-Nitrophenylverbindung A 40% von der betrug, die mit der optimalen
Konzentration von Hh-Protein
erzielt wurde.
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Die
Tests wurden wie folgt durchgeführt:
Eine
Platte mit 24 Vertiefungen wurde mit murinen C3H-10T1/2-Zellen mit
ungefähr
200000 Zellen pro Vertiefung in Vollmedium (10% FBS) angeimpft.
Nach 24 Stunden wurde das Medium entfernt und durch ”Hunger”medium
(0,5% FBS) ersetzt, das Verdünnungen
der Verbindung oder des Hh-Proteins enthielt. Nach 16 bis 18 h wurde
unter Verwendung von TriZol (Life Technologies, Inc.) die gesamte
RNA hergestellt.
-
Aliquote
Teile von 1 μg
der gesamten RNA wurden verwendet, um Zufallshexamergeprimte cDNA
mit der reversen Transkriptase M-MTV (Life Technologies, Inc.) herzustellen.
-
Zur
Messung der relativen Konzentrationen an Gli1- und Ptc1-Iranskripten
wurden TaqMan-Tests
(PE Biosystems) mit einem Sequenznachweissystem ABI Prism 7700 durchgeführt. Als
innere Kontrolle wurden die Konzentrationen von GAPDH-Transkripten
gleichzeitig in jeder Reaktion gemessen. Die Daten wurden unter
Verwendung eines Sequenzdetektors v1.6.3 (Perkin Elmer) analysiert.
-
Induktion der Proliferation
von Vorläufern
der Kleinhirnneuronen durch Agonisten des Hedgehog-Signals
-
Um
die Wirksamkeit von Agonisten des Hedgehog-Signals zu untersuchen,
wurde die Fähigkeit
der Agonisten bestimmt, die Proliferation von Vorläufern der
Kleinhirnneuronen zu stimulieren. Von Vorläufern von Kleinhirnkörnerneuronen
ist bekannt, dass sie auf das Hh-Protein durch Proliferation antworten.
Zur Untersuchung der Agonisten wurden Kleinhirnneuronen aus postnatalen
(eine Woche) Rattenhirnen herausgeschnitten und in eine primäre Zellkultur
gegeben. Die Behandlungsmittel wurden am ersten Tag der Züchtung (0
DIV) einmal zugegeben. Die Zellen wurden bis 2 DIV in der Kultur
belassen, und dann wurde 3H-Thymidin 5 Stunden zugegeben;
die Menge an Einbau dieses 3H-Thymidins
durch die Zellen stellt ein Maß für den Proliferationsgrad
der Zellen bereit. Die Zellen wurden dann lysiert, und der Einbau
an 3H-Thymidin wurde bestimmt. Die positive
Kontrolle war Hh-Protein mit einer Endkonzentration von 1,0 μg/ml. Hh-Protein
allein rief eine ungefähr 20-fache
Zunahme des 3H-Thymidin-Einbaus hervor, was mit der
bekannten Fähigkeit
von Shh, die Proliferation dieser Zellen zu stimulieren, übereinstimmt.
Nicht durch Hh-Protein stimulierte Zellen, einschließlich mit Kontrollträger (DMSO)
behandelter Zellen, wiesen sehr niedrige Proliferationsgrade auf.
Es wurde jedoch festgestellt, dass die zwei untersuchten Hh-Agonisten
A und B in 32 den 3H-Thymidineinbau in
Abwesenheit einer Hh-Proteinbehandlung, wie in 36 dargestellt, wesentlich stimulierten. Bei 5,0
[μM rief
die p-Cyanophenylverbindung B eine 10,2-fache Induktion des 3H-Thymidineinbaus hervor. 37 zeigt, dass der Agonist D den 3H-Thymidineinbau in
Abwesenheit von Shh ebenfalls stark stimulierte. Bei 1,0, 0,3 oder
0,1 μM rief
D eine 16-, 17- beziehungsweise 13-fache Induktion des 3H-Thymidineinbaus
in die Zellen hervor. Diese Beobachtungen zeigen, dass die Hedgehog-Agonisten
bekannte biologische Antworten von Hedgehog in Zielzellen stimulieren
können.
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Nervenquetschtest
-
Männliche
CD-1-Mäuse
wurden mit Avertin, 240 mg/kg i. p., anästhesiert. Der Bereich auf
der ventralen Seite des Mäusebeins
um das Knie herum wurde rasiert und zur Haarentfernung mit 70%igem
Ethanol gereinigt, gefolgt von Abtupfen mit Betadin. Die Haut über dem
Oberschenkel wurde mit einer Pinzette hochgezogen, und eine kleine
Schere wurde verwendet, um einen Schnitt von 1/4 Zoll in die Haut
zu machen. Das Fett wurde entfernt, um den Oberschenkelnerv, die
Oberschenkelarterie und Oberschenkelvene freizulegen. Mit den nach
unten zeigenden Spitzen der gekrümmten
Pinzette Nr. 7 wurde der Muskel genau unter der Oberschenkelarterie/-vene auseinander
gespreizt, um den Ischiasnerv tief im Muskel freizulegen. Während eine Pinzette
verwendet wurde, um den Muskel auseinander zu halten, wurde eine
zweite dazu verwendet, den Nerv vorsichtig anzuheben. Es wurde darauf
geachtet, die Muskelfasern nicht anzuheben. Die Pinzette wurde dreimal
geöffnet
und geschlossen, um den Nerv vom Muskel zu trennen. Der Nerv wurde
mit der gekrümmten Pinzette über dem
Muskel gehalten, und die Gefäßklemmen
wurden auf den Nerv geklammert, um den Nerv in der Mitte der Gefäßklemmen
zu halten. Die Gefäßklemmen
wurden 10 Sekunden an Ort und Stelle gehalten. Auf diese Art und
Weise wurden beide Ischiasnerven (und die Verzweigungen) ungefähr 1 cm über dem
Knie gequetscht. Die Gefäßklemmen
wurden geöffnet,
und der Nerv fiel in den Muskel zurück. Die Spitze einer kleinen
Pipette (P2) wurde verwendet, um eine kleine Menge eines histologischen
Farbstoffs zur Gewebemarkierung auf den gequetschten Bereich aufzutragen.
Eine Wundklammer wurde verwendet, um den Einschnitt zu schließen. Es
wurde darauf geachtet, die Haut nicht an dem Muskel zu befestigen.
Die Klammern wurden während
des ganzen Experiments an ihrem Platz belassen.
-
Mit
einer Gruppe von Mäusen
wurde eine Kontrolloperation durchgeführt. Diese beinhaltete das
Anheben des Nervs mit der Pinzette und das Zurückfallenlassen an seinen Platz
ohne eine Quetschung. Diese Stelle kann ebenfalls mit dem histologischen
Farbstoff markiert werden.
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Die
Behandlung mit dem Arzneistoff begann am Operationstag. Für das Shh-Protein
wurde ein Fusionsprotein aus Shh und Immunoglobulin (wie in der
vorläufigen
US-Patentanmeldung Nr. 60/164025 beschrieben, die hier durch Bezugnahme
aufgenommen ist) in einer Dosis von 1 mg/kg in einer PBS-Lösung verabreicht,
wobei mit einer 28 Gauge, 1/2 cc-Insulinspritze Nr. 28, 1/2 cc eine
subkutane Injektion in die Mitte des Rückens des Tieres verabreicht
wurde und jeden zweiten Tag bis zum 12. bis 13. Tag wiederholt wurde.
(Die Genesung war bis dahin beendet.) Zur Verabreichung des Agonisten
wurde eine Lösung
des Agonisten in 43% DMSO/PBS (38A und 39B) oder in 10% DMSO/Wasser (38B und 39D) durch
eine Minipumpe (1 μl/Stunde)
verabreicht. Die Verhaltenstests wurden am 4. postoperativen Tag
begonnen und bis zum 12. oder 13. Tag fortgesetzt.
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Verhaltensuntersuchung – Greiftest
-
Eine
Maus wurde auf ein Metalldrahtgitter mit 8''×8'' (wie ein Reagenzglasständer) mit Öffnungen
von 1 cm gesetzt, und das Gitter wurde mit einer konstanten Dauerbewegung
10-mal langsam umgewendet. Wie viele Male es der Maus nicht gelang,
mit ihren linken und rechten Hinterextremitäten zu greifen, wurde aufgezeichnet.
Die Maus wurde von den Kanten des Gitters ferngehalten, indem die
Maus, falls notwendig, auf dem Gitter umgesetzt wurde. Wenn die
Maus ihr Bein nur um oder durch das Gitter krümmte, wurde es als Fehlschlag
angesehen. Eine Umdrehung wurde wiederholt, wenn die Maus herumlief
und das Gitter nicht greifen konnte.
-
Die
Fehlschläge
des linken und rechten Beins wurden mit denen anderer Tiere aus
der Versuchsgruppe (6 Tiere/Gruppe × 2 Fußgreifbewertungen/Tier = 12
Greifbewertungen/Gruppe an einem bestimmten Zeitpunkt) vereint.
Die Ergebnisse für
den Agonisten D sind in 38A dargestellt.
Tiere, die nur mit dem Träger behandelt
wurden, begannen sich im Allgemeinen am 9. postoperativen Tag von
allein zu erholen. 38B stellt Ergebisse dar, die
unter Verwendung des Agonisten D, der in der Behandlungsvorschrift
in einem Träger aus
10% DMSO/Wasser gelöst
wurde, erzielt wurden.
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Verhaltensuntersuchung – Messungen
der Zehenspreizung
-
Die
Messung der Zehenspreizung begann am 4. postoperativen Tag und wurde
jeden zweiten Tag durchgeführt.
Die Maus wurde am proximalen Teil des Schwanzes gehalten, und es
wurde ihr ermöglicht,
sich mit ihren Vorderextremitäten
an der Drahtoberseite des Käfigs
festzuhalten. Ein kleiner Pinsel oder ein Watteträger wurde
verwendet, um die hinteren Zehen und Fußballen der Maus zu bemalen.
Man ließ die
Maus über ein
sauberes Papierblatt laufen, wobei mindestens zwei klare Abdrücke jeder
Hinterextremität
zurückblieben. Unter
Verwendung eines Lineals wurde durch die am weitesten voneinander
entfernten Zehenabdrücke
an jedem Fuß eine
Linie gezeichnet, und der Abstand zwischen ihnen wurde gemessen.
Als sich die Tiere erholt hatten, vergrößerte sich der Abstand auf
normale Maße.
-
Die
Bewertungen des linken und rechten Beines wurden gemittelt und mit
denen der anderen Tiere aus dieser Versuchsgruppe (6 Tiere/Gruppe × 2 Fußgreifbewertungen/Tier
= 12 Zehenspreizbewertungen/Gruppe an einem bestimmten Zeitpunkt)
vereint. Die Ergebnisse unter Verwendung von Agonist D sind in den 39A und B dargestellt. 39D stellt
die Wirkungen des Agonisten D, der in dieser Vorschrift in einem Träger aus
10% DMSO/Wasser gelöst
wurde, dar.
-
Reportertests mit Mäusen
-
Mäuse mit
einem β-Galactosidasetransgen
(Ptc-lacZ-Mäuse)
unter der regulatorischen Steuerung des Patched-Genorts exprimieren
das β-Galactosidaseprotein
in denselben Zellen, in denen das endogene Patched-Gen von Mäusen exprimiert
wird. Das β-Galactosidaseprotein
kann somit als zuverlässiger
Reporter der Expression des endogenen Patched-Gens verwendet werden.
Das Patched-Gen ist eine bekannte Komponente des Hedgehog-Signalpfads
und wird hochreguliert, wenn der Hedgehog-Pfad aktiviert wird. Daher
wird in den Ptc-lacZ-Mäusen
das β-Galactosidaseprotein
in Mäusen,
in denen der Hedgehog-Pfad aktiviert wurde, überexprimiert, was zu einer
intensiveren Blaufäbung
(auf Grund höherer
Konzentrationen des β-Galactosidaseenzyms)
führt,
wenn Gewebe hinsichtlich der Enzymaktivität mit dem X-Gal-Substrat angefärbt werden.
-
Die
Ptc-lacZ-Mäuse
wurden in vier Behandlungsgruppen eingeteilt und wurden vier Tage
mit den folgenden Verbindungen oder Verbindungskombinationen behandelt,
wobei am ersten Tag nach der Geburt begonnen wurde (dipal-Shh =
dipalmitoyliertes Sonic-Hedgehog):
1) | dipal-Shh | 10
mg/kg/Injektion | 2 ×/Tag |
2) | dipal-Shh | 1
mg/kg/Injektion | 2 ×/Tag |
| Träger | 10–15 μl/Injektion | 4 ×/Tag |
3) | dipal-Shh | 1
mg/kg/Injektion | 2 ×/Tag |
| Agonist
B | 15
mg/kg/Injektion | 4 ×/Tag |
4) | keine
Behandlung | | |
-
Der
Träger
für den
Agonisten war 10%iges DMSO in PBS (pH 7,2). Der Agonist wurde aus
einer 4,67 mM Stammlösung,
die in der Trägerlösung gelöst war,
injiziert.
-
18
Stunden nach den letzten Injektionen wurden die Mäuse getötet, und
die folgenden Gewebe wurden gesammelt: Schädel, Niere, Lunge, Schulterblatt,
Haut und Herz. Alle Gewebe wurden in 0,2% Glutaraldehyd, 5 mM EDTA
(pH 8,0), 20 mM MgCl2 und 100 mM Na2HPO4 30 Minuten
fixiert, bevor sie in 1 mg/ml X-Gal, 12,5 mM Kaliumhexacyanoferrat(II),
12,5 mM Kaliumhexacyanoferrat(III), 2 mM MgCl2,
0,01% Desoxycholat, 0,02% NP-40 und 100 mM Na2HPO4 30 Stunden angefärbt wurden. Die Gewebe wurden
hinsichtlich der relativen Intensität beurteilt und fotografiert.
-
Alle
Gewebe aus der Behandlungsgruppe 3 (Agonist + dipal-Shh in niedriger
Dosis) zeigten eine wesentliche Hochregulierung der β-Galactosidase
(was durch eine intensivere Blaufärbung sichtbar wurde), verglichen
mit denen aus der Behandlungsgruppe 2 (Träger + dipal-Shh in niedriger
Dosis), wie aus 40 ersichtlich ist, wobei Gewebe
aus der Gruppe 3 auf der rechten Seite jedes Teilbildes dargestellt
sind. Die Bilder in 41 zeigen ein Beispiel eines
Gewebes aus jeder der vier Behandlungsgruppen. Die in der Gruppe
3 beobachtete Hochregulierung war der in der Behandlungsgruppe 1
(dipal-Shh in hoher Dosis) beobachteten ähnlich. Der Grad an β-Galactosidasefärbung in
der Behandlungsgruppe 2 war der in Behandlungsgruppe 4 (keine Behandlung)
beobachteten ähnlich.
-
Der
Agonist B konnte den Hedgehog-Pfad in Gegenwart einer niedrigen
Dosis von dipal-Shh, die selbst nicht ausreicht, um eine nachweisbare
Hochregulierung zu erzeugen, in vivo hochregulieren.
-
42: Die Ptc-lacZ-Mäuse wurden in zwei Behandlungsgruppen
eingeteilt und wurden drei Tage mit den folgenden Verbindungen behandelt,
wobei am ersten Tag nach der Geburt begonnen wurde:
1)
Träger | 8
bis 15 μl/Injektion | 4 ×/Tag |
2)
Agonist D | 4
mg/kg/Injektion | 4 ×/Tag |
-
Der
Träger
für den
Agonisten war 10%iges DMSO in PBS (pH 7,2). Der Agonist wurde aus
einer 1,0 mM Stammlösung,
die in der Trägerlösung gelöst war,
injiziert.
-
18
Stunden nach den letzten Injektionen wurden die Mäuse getötet, und
die Vorderextremitäten
wurden gesammelt und, wie vorstehend beschrieben, behandelt. Die
Vorderextremitäten
der mit den Agonisten behandelten Mäuse zeigten eine starke Hochregulierung
in den Nerven, Blutgefäßen, im
Knorpel und Bindegewebe.
-
Der
Agonist D konnte den Hedgehog-Pfad in Abwesenheit von dipal-Shh
in vivo deutlich hochregulieren. Die bei dieser Dosis von Agonist
D beobachtete Hochregulierung ist stärker als die mit Injektionen
von dipal-Shh mit 10 mg/kg/Injektion, 2 ×/Tag beobachtete.
-
In
einem dritten Experiment wurden die Ptc-lacZ-Mäuse in fünf Behandlungsgruppen eingeteilt
und vier Tage mit den folgenden Verbindungen behandelt, wobei am
ersten Tag nach der Geburt begonnen wurde:
1)
Träger | 9
bis 20 μl/Injektion | 4 ×/Tag |
2)
Agonist D | 0,9
mg/kg/Injektion | 4 ×/Tag |
3)
Agonist D | 0,3
mg/kg/Injektion | 4 ×/Tag |
4)
Agonist D | 0,1
mg/kg/Injektion | 4 ×/Tag |
5)
Octyl-Shh | 10
mg/kg/Injektion | 2 ×/Tag |
-
Der
Träger
für den
Agonisten war 10%iges DMSO in PBS (pH 7,2). Der Agonist wurde aus
0,3, 0,1 und 0,03 mM Stammlösungen,
die in der Trägerlösung gelöst waren,
injiziert.
-
18
Stunden nach den letzten Injektionen wurden die Mäuse getötet, und
die Vorderextremitäten
wurden gesammelt und, wie vorstehend beschrieben, behandelt. Die
Ergebnisse dieses Experiments sind in 43 dargestellt,
wobei die Trägerkontrolle
nicht gezeigt ist. Die Vorderextremitäten von den mit Agonisten behandelten
Mäuse zeigten
erneut eine starke Hochregulierung in den Nerven, Blutgefäßen, im
Knorpel und Bindegewebe (verglichen mit der Trägergruppe). Die Gruppe mit
0,9 mg/kg zeigte den höchten
Grad an Hochregulierung in diesem Experiment. Sowohl die Gruppe
mit einer Dosis von 0,9 mg/kg als auch die Gruppe mit einer Dosis
von 0,3 mg/kg zeigten eine stärkere
Hochregulierung als die Gruppe mit 10 mg/kg Hh-Protein. Die Gruppe
mit 0,1 mg/kg zeigte eine sehr schwache Hochregulierung, die deutlich
geringer als die in der Gruppe mit Hh-Protein beobachtete war.
-
Der
Agonist D konnte den Hedgehog-Pfad auf eine dosisabhängige Art
und Weise in vivo deutlich hochregulieren. Die Hochregulierung,
die mit Dosen von 0,9 und 0,3 mg/kg Agonist D beobachtet wurde,
ist stärker
als die mit Injektionen von Hh-Protein mit 10 mg/kg/Injektion, 2 ×/Tag beobachtete.
-
Lungenverzweigungstest
-
Die
Lungen von E12,5 alten Ptc1-(d11)-lacZ-Embryos wurden entnommen,
und transgene Embryos durch den lacZ-Nachweis unter Verwendung der
Schwänze
identifiziert. Die Explantate wurden auf Polycarbonatfiltern mit
1 μm (Costar),
die auf die Oberseite von Kunststoffgittern (Einbettungskammer für die Histologie) gelegt
wurden, angeordnet und 48 h auf Standardgewebekulturplatten mit
12 Vertiefungen, die mit Kulturmedium für Lungenexplantate (auf der
Basis von DMEM, wobei die Zusätze
für die
Züchtung
von Mäuselungen optimiert
waren) gefült
waren, gelegt, in lacZ-Fixiermittel fixiert, gespült und hinsichtlich
lacZ Ü/N
bei 37°C
angefärbt.
-
Die
Ergebnisse sind in 44 dargestellt. In dem Kontrollbild
links kann die lacZ-Expression im Mesenchym direkt benachbart zu
distalen Verästelungsspitzen,
einem die endogene Patched-Expression
widerspiegelnden Muster, beobachtet werden. Die Behandlung mit 5 μM Agonist
B führt
zu einer wesentlich erhöhten
Reportergenexpression und einer Ausbreitung der Expressionsdomäne des Transgens,
was eine Hochregulierung des Hedgehog-Pfads anzeigt. Das Bild ganz
rechts zeigt die Ergebnisse der Behandlung mit 5 μg/ml Hh-Protein.
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Nierenverzweigungstest
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Die
Lungen von E13,5 alten Ptc1-(d11)-lacZ-Embryos wurden entnommen,
und transgene Embryos wurden durch den lacZ-Nachweis unter Verwendung
der Schwänze
identifiziert. Die Explantate wurden auf Polycarbonatfiltern mit
1 μm (Costar),
die auf die Oberseite von Kunstoffgittern (Einbettungskammer für die Histologie)
gelegt wurden, angeordnet und 48 h auf Standardgewebekulturplatten
mit 12 Vertiefungen, die mit Kulturmedium für Nierenexplantate (auf der
Basis von DMEM, wobei die Zusätze
für die
Züchtung
von Mäuselungen
optimiert waren) gefüllt
waren, gelegt, in lacZ-Fixiermittel fixiert, gespült und hinsichtlich
lacZ Ü/N
bei 37°C angefärbt.
-
Die
Ergebnisse sind in 45 dargestellt. In dem Kontrollbild
links kann die lacZ-Expression im Mesenchym direkt benachbart zum
Harnleiterepithel ganz proximal, einem die endogene Patched-Expression
widerspiegelnden Muster, beobachtet werden. Die Behandlung mit 5 μM Agonist
B führt
zu einer wesentlich erhöhten
Reportergenexpression und einer Ausbreitung der Expressionsdomäne des Transgens,
was eine Hochregulierung des Hedgehog-Pfads anzeigt. Es ist zu beachten,
dass das Signal in dem Mesenchym lokalisiert bleibt und sich nicht
in das mehr distal gelegene Harnleiter- und Tubulusepithel ausbreitet,
was anzeigt, dass nur die in der endogenen Situation auf das Hedgehog-Signal
antwortende/n Mesenchymzellart/en auf den Agonisten antwortet/antworten,
während
die Zelltypen, die in der Regel diesen Pfad nicht aktivieren, von der
Behandlung mit dem Agonisten unbeeinflusst sind. Das Bild ganz rechts
zeigt die Ergebnisse der Behandlung mit 5 μg/ml Hh-Protein
-
Hautexplantate
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Haut
von E17,5 alten Ptc-lacZ-Hundeembryos wurde mit einer Hautstanze
mit 2 mm herausgeschnitten. Diese Hautausstanzungen wurden dann
6 Tage in Kontrollmedien oder Medien, die entweder Agonist B oder
D oder Hh-Protein enthielten, oder Medien, die sowohl einen Agonisten
als auch Hh-Protein enthielten, gezüchtet. Die Explantate wurden
dann mit X-Gal-Färbemittel
angefärbt. 46A zeigt die Ergebnisse für den Agonisten B. Die Behandlung
mit dem Agonisten allein zeigt eine stärkere Anfärbung als die Züchtung mit
einer niedrigen Dosis von Hh-Protein allein, und die Behandlung
mit dem Agonisten und einer niedrigen Dosis von Hh-Protein zeigt
eine ähnliche
Anfärbung
wie die einer wesentlich höheren
Dosis von Hh-Protein.
Analoge Ergebnisse für
den Agonisten D sind in 46B dargestellt.
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Aktivität in menschlichen Zellen
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47A und B vergleichen die Aktivität der vorliegenden
Verbindungen O und R in Mäusereporterzellen
(TM3-Zellen mit einem Gli-Luc-Reporterkonstrukt, wie vorstehend
beschrieben) und in menschlichen Reporterzellen (menschliche embryonale
Gaumenmesenchym-(HEPM)-zellen mit einem Gli-Luc-Konstrukt). 48 zeigt eine quantitative PCR-Analyse der RNA,
die von dem Hedgehog-Zielgen Gli1 in mit dem Träger, Hh-Protein und Agonist
O behandelten menschlichen Zellen exprimiert wurde. Die Aktivierung
der Reporterzelllinie und die erhöhte Gli1-Botschaft als Antwort
auf die Verbindungen zeigen, dass dieser Agonist in menschlichen
Zellen wirkt.
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Herstellung der Verbindungen
der vorliegenden Erfindung
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a. Veranschaulichende Syntheseschemata
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Beispielhafte
Syntheseschemata zur Erzeugung von Hedgehog-Agonisten, die in den
Verfahren und Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung verwendbar
sind, sind in den 1 bis 31 gezeigt.
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Die
Reaktionsbedingungen in den veranschaulichten Schemata der 1 bis 31 sind
wie folgt:
- 1) R1CH2CN, NaNH2, Toluol
(Arzneim-Forsch,
1990, 40, 11, 1242)
- 2) H2SO4, H2O, Rückfluss
(Arzneim-Forsch,
1990, 40, 11, 1242)
- 3) H2SO4, EtOH,
Rückfluss
(Arzneim-Forsch,
1990, 40, 11, 1242)
- 4) NaOH, EtOH, Rückfluss
- 5) (Boc)2O, 2M NaOH, THF
- 6) LiHDMS, R1X, THF
(Merck Patentanmeld.
Nr. WO 96/06609 )
- 7) Pd-C, H2, MeOH
- 8) t-BuONO, CuBr, HBr, H2O
(J.
Org. Chem. 1977, 42, 2426)
- 9) ArB(OH)2, Pd(PPh3)4, Dioxan
(J. Med. Chem. 1996, 39, 217–223)
- 10) R12(H)C=CR13R14, Pd(OAc)2, Et3N, DMF
(Org. React. 1982, 27, 345)
- 11) Tf2O, THF
(J. Am. Chem. Soc.
1987, 109, 5478–5486)
- 12) ArSnBu3, Pd(PPh3)4, Dioxan
(J. Am. Chem. Soc. 1987, 109,
5478–5486)
- 13) KMnO4, Py, H2O
(J.
Med. Chem. 1996, 39, 217–223)
- 14) NaOR1, THF
- 15) NaSR1, THF
- 16) HNR1R13,
THF
- 17) HONO, NaBF4
(Adv. Fluorine
Chem. 1965, 4, 1–30)
- 18) Pd(OAC)2, NaH, DPPF, PhCH3, R1OH
(J.
Org. Chem. 1997, 62, 5413–5418)
- 19) i. R1X, Et3N,
CH2Cl2, ii. R13X
- 20) SOCl2, kat. DMF
- 21) CH2N2, Et2O
- 22) Ag2O, Na2CO3, Na2S2O3, H2O
(Tetrahedron
Lett. 1979, 2667)
- 23) AgO2CPh, Et3N,
MeOH
(Org. Syn., 1970, 50, 77; J. Am. Chem. Soc. 1987, 109,
5432)
- 24) LiOH, THF-MeOH
- 25) (EtO)2P(O)CH2CO2R, BuLi, THF
- 26) MeO2CCH(Br)=P(Ph)3,
Benzol
- 27) KOH oder KOtBu
- 28) Base, X(CH2)nCO2R
- 29) DPPA, Et3N, Toluol
(Synthesis
1985, 220)
- 30) HONO, H2O
- 31) SO2, CuCl, HCl, H2O
(Synthesis
1969, 1–10,
6)
- 32) Lawesson-Reagens, Toluol
(Tetrahedron Asym. 1996, 7,
12, 3553)
- 33) R2M, Lösungsmittel
- 34) 30% H2O2,
Eisessig CH3CO2H
(Helv.
Chim. Acta. 1968, 349, 323)
- 35) Triphosgen, CH2Cl2
(Tetrahedron
Lett., 1996, 37, 8589)
- 36) i. (EtO)2P(O)CHLiSO2Oi-Pr,
THF, ii. NaI
- 37) Ph3PCH3I,
NaCH2S(O)CH3, DMSO
(Synthesis
1987, 498)
- 38) Br2, CHCl3 oder
ein anderes Lösungsmittel
(Synthesis
1987, 498)
- 39) BuLi, Bu3SnCl
- 40) ClSO2OTMS, CCl4
(Chem.
Ber. 1995, 128, 575–580)
- 41) MeOH-HCl, Rückfluss
- 42) LAH, Et2O oder LiBH4,
EtOH oder BH3-THF
(Tetrahedron Lett.,
1996, 37, 8589)
- 43) MsCl, Et3N, CH2Cl2
(Tetrahedron Lett., 1996, 37, 8589)
- 44) Na2SO3,
H2O
(Tetrahedron Lett., 1996, 37, 8589)
- 45) R2R4NH,
Et3N, CH2Cl2
- 46) R2M, Lösungsmittel
- 47) CH3NH(OCH3),
EDC, HOBt, DIEA, CH2Cl2 oder
DMF
(Tetrahedron Lett, 1981, 22, 3815)
- 48) MeLi, THF
- 49) mCPBA, CH2Cl2
- 50) HONO, Cu2O, Cu(NO3)2, H2O
(J. Org.
Chem. 1977, 42, 2053)
- 51) R1M, Lösungsmittel
- 52) HONO, NaS(S)COEt, H2O
(Org.
Synth. 1947, 27, 81)
- 53) HSR2 oder HSR4,
CH2Cl2
- 54) i-BuOC(O)Cl, Et3N, NH3,
THF
- 55) R2R4NH,
CH2Cl2, NaBH(OAc)3
- 56) R2R4NH,
MeOH/CH3CO2H, NaBH3CN
- 57) R2OH, EDC, HOBt, DIEA, CH2Cl2 oder DMF
- 58) R2OH, HBTU, HOBt, DIEA, CH2Cl2 oder DMF
- 59) R2R4NH,
EDC, HOBt, DIEA, CH2Cl2 oder
DMF
- 60) R2R4NH,
HBTU, HOBt, DIEA, CH2Cl2 oder
DMF
- 61) POCl3, Py, CH2Cl2
- 62) R2R4NCO3 Lösungsmittel
- 63) R2OC(O)Cl, Et3N,
Lösungsmittel
- 64) R2CO2H,
EDC oder HBTU, HOBt, DIEA, CH2Cl2 oder DMF
- 65) R2X, Et3N,
Lösungsmittel
- 66) (CH3S)2C=N(CN),
DMF, EtOH
(J. Med. Chem. 1994, 37, 57–66)
- 67) R2SO2Cl,
Et3N, CH2Cl2
- 68) R2- oder R3-
oder R4CHO, MeOH/CH3CO2H, NaBH3CN
(Synthesis
1975, 135–146)
- 69) Boc(Tr)-D oder L-CysOH, HBTU, HOBt, DIEA, CH2Cl2 oder DMF
- 70) Boc(Tr)-D oder L-CysH, NaBH3CN,
MeOH/CH3CO2H
(Synthesis
1975, 135–146)
- 71) cysteinales S-Tr-N-Boc, ClCH2CH2Cl oder TBF, NaBH(OAc)3
(J.
Org. Chem. 1996, 61, 3849–3862)
- 72) TFA, CH2Cl2,
Et3SiH oder Thioanisol/Ethandithiol/DMS
(3:1:1)
- 73) TFA, CH2Cl2
- 74) DPPA, Et3N, Toluol, HOCH2CH2SiCH3
(Tetrahedron
Lett. 1984, 25, 3515)
- 75) TBAF, THF
- 76) Base, TrSH oder BnSH
- 77) Base, R2X oder R4X
- 78) R3NH2, MeOH/CH3CO2H, NaBH3CN
- 79) N2H4, KOH
- 80) Pd2(dba)3,
P(o-tol)3, RNH2,
NaOtBu, Dioxan, R1NH2
(Tetrahedron
Lett. 1996, 37, 7181–7184)
- 81) Cyanamid
- 82) Fmoc-Cl, Natriumhydrogencarbonat
- 83) BnCOCl, Natriumcarbonat
- 84) AllylOCOCl, Pyridin
- 85) Benzylbromid, Base
- 86) Oxalylchlorid, DMSO
- 87) RCONH2
- 88) Carbonyldiimidazol, neutrale Lösungsmittel (z. B. DCM, DMF,
THF, Toluol)
- 89) Thiocarbonyldiimidazol, neutrale Lösungsmittel (z. B. DCM, DMF,
THF, Toluol)
- 90) Bromcyan, neutrale Lösungsmittel
(z. B. DCM, DMF, THF, Toluol)
- 91) RCOCl, Triethylamin
- 92) RNHNH2, EDC
- 93) RO2CCOCl, Et3N,
DCM
- 94) MsOH, Pyridin (J. Het. Chem., 1980, 607)
- 95) Base, neutrale Lösungsmittel
(z. B. DCM, Toluol, THF)
- 96) H2NOR, EDC
- 97) RCSNH2
- 98) RCOCHBrR, neutrale Lösungsmittel
(z. B. DCM, DMF, THF, Toluol), (Org. Proc. Prep. Intl., 1992, 24,127)
- 99) CH2N2, HCl
(Synthesis, 1993, 197)
- 100) NH2NHR, neutrale Lösungsmittel
(z. B. DCM, DMF, THF, Toluol)
- 101) RSO2Cl, DMAP (Tetrahedron Lett.,
1993, 34, 2749)
- 102) Et3N, RX (J. Org. Chem., 1990,
55, 6037)
- 103) NOCl oder Cl2 (J. Org. Chem., 1990,
55, 3916)
- 104) H2NOH, neutrale Lösungsmittel
(z. B. DCM, DMF, THF, Toluol)
- 105) RCCR, neutrale Lösungsmittel
(DCM, THF, Toluol)
- 106) RCHCHR, neutrale Lösungsmittel
(DCM, THF, Toluol)
- 107) H2NOH, HCl
- 108) Thiocarbonyldiimidazol, SiO2 oder
BF3OEt2 (J. Med.
Chem., 1996, 39, 5228)
- 109) Thiocarbonyldiimidazol, DBU oder DBN (J. Med. Chem., 1996,
39, 5228)
- 110) HNO2, HCl
- 111) ClCH2CO2Et
(Org. Reactions, 1959, 10, 143)
- 112) Morpholinenamin (Eur. J. Med. Chem., 1982, 17, 27)
- 113) RCOCHR'CN
- 114) RCOCHR'CO2Et
- 115) Na2SO3
- 116) H2NCHRCO2Et
- 117) EtO2CCHRNCO
- 118) RCNHNH2
- 119) RCOCO2H (J. Med. Chem., 1995, 38,
3741)
- 120) RCHO, KOAc
- 121) 2-Fluornitrobenzol
- 122) SnCl2, EtOH, DMF
- 123) RCHO, NaBH3CN, HOAc
- 124) NH3, MeOH
- 125) 2,4,6-Me3PhSO2NH2
- 126) Et2NH, CH2Cl2
- 127) MeOC(O)Cl, Et3N, CH2Cl2
- 128) R2NH2,
EDC, HOBT, Et3N, CH2Cl2
- 129) DBU, PhCH3
- 130) BocNHCH(CH2STr)CH2NH2, EDC, HOBT, Et3N,
CH2Cl2
- 131) R2NHCH2CO2Me, HBTU, HOBT, Et3N,
CH2Cl2
- 132) BocNHCH(CH2STr)CH2OMs,
LiHMDS, THF
- 133) R2NHCH2CO2Me, NaBH(OAc)3,
ClCH2CH2Cl oder
THF
- 134) R2NHCH2CH(OEt)2, HBTU, HOBT, Et3N,
CH2Cl2
- 135) NaBH(OAc)3, ClCH2CH2Cl oder THF, AcOH
- 136) Piperidin, DMF
- 137) Pd(Ph3P)4,
Bu3SnH
- 138) RCO2H, EDC, HOBT, Et3N,
DCM
- 139) RNH2, neutrale Lösungsmittel
- 140) RCHO, NaBH3CN, HOAC
- 141) RNCO, Lösungsmittel
- 142) RCO2H, EDC oder HBTU, HOBt, DIEA,
CH2Cl2 oder DMF
- 143) RCOCl, Triethylamin
- 144) RSO2Cl, Et3N,
CH2Cl2
- 145) SnCl2, EtOH, DMF
- 146) RNH2, EDC, HOBt, DIEA, CH2Cl2 oder DMF
- 147) Dibromethan, Et3N, CH2Cl2
- 148) Oxalylchlorid, neutrale Lösungsmittel
- 149) LiOH, THF-MeOH
- 150) Carbonyldiimidazol, neutrale Lösungsmittel (z. B. DCM, DMF,
THF, Toluol)
- 151) RNH2, Et3N,
CH2Cl2
- 152) Base, RX
- 153) DBU, PhCH3
- 154) DPPA, Et3N, Toluol (Synthesis 1985,
220)
- 155) SOCl2, kat. DMF
- 156) ArH, Lewis-Säure
(AlCl3, SnCl4, TiCl4), CH2Cl2
- 157) H2NCHRCO2Et,
neutrale Lösungsmittel
- 158) BocHNCHRCO2H, EDC oder HBTU, HOBt,
DIEA, CH2Cl2 oder
DMF
- 159) TFA, CH2Cl2
-
b. Veranschaulichende Herstellung von
Aryluntereinheiten
-
Aryluntereinheiten
können
unter Verwendung einer großen
Vielzahl von Reaktionen, die Fachleuten bekannt sind, funktionalisiert
werden. Die Chemie aromatischer und heteroaromatischer Ringe ist
vielfältig
und nur eine Auswahl verwendbarer Reaktionen kann hier dargestellt
werden. Mehrere veranschaulichende Beispiele, die zur Erzeugung
des Biarylteils der vorliegenden Verbindungen besonders verwendbar
sind, sind nachstehend gezeigt. Suzuki-Kupplung
Nr. 1:
Suzuki-Kupplung
Nr. 2:
Stille-Kupplung
Nr. 1:
Stille-Kupplung
Nr. 2:
Stille-Kupplung
Nr. 3
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c. Veranschaulichende Herstellung von
Kupplungssubstraten
-
Die
Vertreter der allgemeinen Klassen der vorstehend gezeigten Kupplungssubstrate – Arylstannane, Arylboronsäuren, Aryltriflate
und Arylhalogenide – sind
aus den Ausgangsheterocyclen erhältlich.
Im Allgemeinen sind die zur Herstellung eines Kupplungssubstrats
erforderlichen Umwandlungen zuverlässig und für eine Maßstabsvergrößerung geeignet. Veranschaulichende
Beispiele sind nachstehend gezeigt. Herstellung
eines Aryliodids
Herstellung
eines Arylstannans
Herstellung
eines Aryltriflats
Herstellung
von Arylboronsäure
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Festphasensynthese der vorliegenden
Verbindungen
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Allgemeines:
-
Waschvorschriften
-
- Verfahren 1: Wasser (3 ×),
Aceton (2 ×),
N,N-Dimethylformamid (3 ×),
Wasser (2 ×),
Aceton (1 ×),
N,N-Dimethylformamid (3 ×),
Wasser (2 ×),
Aceton (3 ×),
Methanol (3 ×),
Aceton (3 ×)
und Methanol (3 ×);
- Verfahren 2: Dichlormethan, Hexan, N,N-Dimethylformamid, Dichlormethan,
Hexan, Dichlormethan und Hexan;
- Verfahren 3: Wasser, N,N-Dimethylformamid, Wasser, 1,0 M wässrige Natriumhydroxidlösung, Wasser, N,N-Dimethylformamid,
Wasser, 1,0 wässrige
Natriumhydroxidlösung,
Wasser, N,N-Dimethylformamid,
Dichlormethan, Methanol, Dichlormethan und Methanol;
- Verfahren 4: N,N-Dimethylformamid, Dichlormethan, N,N-Dimethylformamid,
Dichlormethan, Methanol, Dichlormethan, Methanol (2 ×) und Ether
(2 ×).
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Schritt A – Herstellung von (Nitroehen-4'-yloxycarboxy)benz-4-yloxymethylpolysyrol-(Wang-PNP-carbonatpolystyrol)
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Hydroxybenz-4-yloxymethylpolystyrol (Wang-Harz)
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Natriummethoxid
(233 g, 4,31 mol) wurde bei Raumtemperatur unter Stickstoff und
Rühren
langsam zu einem Gemisch aus Chlormethylpolystyrol (2,4 kg, 3,6
mol funktionalisierte Beladung) und 4-Hydroxybenzylalkohol (581
g, 4,68 mol) in N,N-Dimethylacetamid (10 l) gegeben. Nach der Verdünnung mit
N,N-Dimethylacetamid (13 l) wurde das Gemisch 5 h auf 50°C erwärmt und
dann über
eine Kanüle
durch ein P-ETFE-Sieb (70 μm)
filtriert. Das Rohprodukt wurde unter Verwendung der Sequenz von
Verfahren 1 ausgiebig gewaschen und dann unter Vakuum bei 60°C getrocknet,
wobei sich 2630 g des Titelharzes ergaben.
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(Nitroehen-4'-yloxycarboxy)benz-4-yloxymethylpolystyrol-(Wang-PNP-carbonatpolystyrol)
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4-Methylmorpholin
(660 ml, 6,0 mol) wurde bei 0°C
unter Stickstoff und Rühren
während
2 h tropfenweise zu einem Gemisch aus Hydroxybenz-4-yloxymethylpolystyrol
(2000 g, 2,5 mol funktionalisierte Beladung) und 4-Nitrophenolchlorformiat
(1209 g, 6,0 mol) in Dichlormethan (22 1) gegeben. Das Gemisch wurde allmählich auf
Raumtemperatur erwärmt, über Nacht
gerührt
und über
eine Kanüle
durch ein P-ETFE-Sieb (70 um) filtriert. Das rohe Harz wurde unter
Verwendung der Sequenz von Verfahren 2 ausgiebig gewaschen und dann
unter Vakuum bei Raumtemperatur getrocknet, wobei sich 2728 g eines
Gemisches aus dem Titelharz und 4-Methylmorpholinhydrochlorid ergaben.
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Schritt B – Herstellung von an Wang-Harz
gebundenen Diaminen
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Allgemeines Verfahren (für Piperazin,
Homopiperazin und trans-1,4-Diaminocyclohexan):
-
Man
ließ rohes
(Nitrophen-4'-yloxycarboxy)benz-4-yloxymethylpolystryrol
(1002,5 g, ~0,9 mol funktionalisierte Beladung) unter Stickstoff
während
15 min in einem 50%igen Vol./Vol. Gemisch aus wasserfreiem Dichlormethan
und N,N-Dimethylformamid (9 l) quellen. N,N-Diisopropylamin (626 ml, 5 Moläquivalente)
und das geeignete Diamin (5 Moläquivalente)
wurden zugegeben, und das Gemisch wurde über Nacht bei Raumtemperatur
kräftig
gerührt.
Das Gemisch wurde durch ein P-ETFE-Sieb (70 μm) filtriert, unter Verwendung
der Sequenz von Verfahren 3 ausgiebig gewaschen und unter Vakuum
bei 60°C
getrocknet, wobei sich das harzgebundene Diamin ergab.
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An Wang-Harz gebundenes Ethylendiamin
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Man
ließ rohes
(Nitroehen-4'-yloxycarboxy)benz-4-yloxymethylpolystyrol
(1002,5 g, ~0,9 mol funktionalisierte Beladung) unter Stickstoff
während
15 min in Dichlormethan (7 l) quellen und behandelte es mit Ethylendiamin
(181 ml, 2,7 mol). Die so erhaltene dicke, gelbe Suspension wurde
mit Dichlormethan (2 l) verdünnt und über Nacht
bei Raumtemperatur kräftig
gerührt.
Das Gemisch wurde durch ein P-PETFE-Sieb (70 μm) filtriert, unter Verwendung
der Sequenz von Verfahren 3 ausgiebig gewaschen und unter Vakuum
bei 60°C
getrocknet, wobei sich das harzgebundene Titeldiamin ergab.
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An Wang-Harz gebundenes m-Xylylendiamin
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Man
ließ rohes
(Nitroehen-4'-yloxycarboxy)benz-4-yloxymethylpolystyrol
(1002,5 g, ~0,9 mol funktionalisierte Beladung) unter Stickstoff
während
15 min in Tetrahydrofuran (7 l) quellen und behandelte es mit einer
Lösung
von m-Xylylendiamin (828 ml, 6,27 mol) in Tetrahydrofuran (1 l).
Die so erhaltene dicke, gelbe Suspension wurde mit Dichlormethan
(2 l) verdünnt
und über
Nacht bei Raumtemperatur kräftig
gerührt.
Das Gemisch wurde durch ein P-ETFE-Sieb (70 μm) filtriert, unter Verwendung
der Sequenz von Verfahren 3 ausgiebig gewaschen und unter Vakuum
bei 60°C
getrocknet, wobei sich das harzgebundene Diamin ergab.
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Schritt C: Herstellung des Bausteins unter
Verwendung eines Suzuki-Kupplungverfahrens
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Eine
Suspension aus dem geeigneten Arylbromid (1 Äquivalent) und Kaliumcarbonat
(2,2 Äquivalente) in
Toluol (13 Volumina) wurde gerührt
und bei Raumtemperatur entgast. Tetrakis(triphenylphosphin)palladium(0)
(0,01 Äquivalente)
wurde zugegeben, und das Reaktionsgefäß wurde evakuiert und mit Stickstoff
(dreimal) gespült.
Nach 15 min wurde eine entgaste Lösung von 2-Methoxy-5-formylphenylboronsäure (1,2 Äquivalente)
in Ethanol (6,3 Volumina) über
eine Kanüle
zugegeben, und dann wurde das Gemisch unter Rückfluss erhitzt und über Nacht
unter Stickstoff gerührt.
Nach dem Abkühlen
wurde der Feststoff aus der Lösung
abfiltriert und sorgfältig
mit Toluol gewaschen. Das Filtrat wurde unter reduziertem Druck
bis zur Trockene eingedampft, wobei sich das Rohprodukt ergab. Dieses
wurde mit Diethylether (5 Volumina) verrieben, und die so erhaltene
Aufschlämmung
wurde filtriert, mit Diethylether gewaschen und unter Vakuum getrocknet.
Der Biarylaldehyd wurde als gelbes Pulver erhalten.
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Schritt D: Beladung des Wang-Diamins mit
dem Baustein:
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Reduktive Alkylierung
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Man
ließ das
geeignete Harz (1 Äquivalent,
~0,75 mmol funktionalisierte Beladung) in einem Gemisch aus Tetrahydrofuran,
Trimethylorthoformiat und Dichlormethan (1:1:1, Vol./Vol./Vol.,
10 ml) während
15 min quellen, rührte
dann schwach, und behandelte es mit dem geeigneten Aldehyd (2 Äquivalente).
Nach schwachen Rühren über Nacht
bei Raumtemperatur wurde das Harz abfiltriert, gründlich mit
Tetrahydrofuran gewaschen und unter Vakuum bei 40°C getrocknet.
Man ließ das
getrocknete Harz in Tetrahydrofuran während 15 min quellen und behandelte
es mit Essigsäure
(0,12 Äquivalente)
und Natriumtriacetoxyborhydrid (5 Äquivalente). Die Harzsuspension
wurde über
Nacht bei Raumtemperatur schwach gerührt, dann filtriert, unter
Verwendung der Sequenz von Verfahren 4 ausgiebig gewaschen und unter
Vakuum bei 60°C
getrocknet.
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Säurechlorid-Abdeckung
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Man
ließ das
geeignete Harz (1 Äquivalent)
in Dichlormethan (10 Volumina) während
10 min quellen und behandelte es mit dem geeigneten Säurechlorid
(3 Äquivalente)
und N,N-Diisopropylethylamin
(3 Äquivalente).
Die Harzsuspension wurde über
Nacht bei Raumtemperatur schwach gerührt, filtriert und unter Verwendung
der Sequenz von Verfahren 4 ausgiebig gewaschen und unter Vakuum
bei 40°C
getrocknet.
-
Lösungsphasensynthese der vorliegenden
Verbindungen
-
Das
folgende beispielhafte Schema veranschaulicht einen Weg, durch den
Hedgehog-Agonisten der vorliegenden Erfindung hergestellt werden
können. Änderungen
dieses beispielhaften Pfads werden von Durchschnittsfachleuten ohne
weiteres verstanden und durchgeführt,
was die Herstellung eines breiten Bereiches von Verbindungen, die
unter die offenbarten allgemeinen Formeln fallen, ermöglicht.
Die in diesem Schema verwendeten Verbindungsnummern stimmen mit
den nachstehenden Verfahren überein
und sind von den sonst in der Anmeldung wie in den Figuren verwendeten
Verbindungsnummern unabhängig. Synthese
von 3-Chlorbenzo[b]thiophen-2-carbonsäure-(4'-cyano-6-methoxybiphenyl-3-ylmethyl)-(4-methylaminocyclohexyl)amidhydrochlorid
(7)
-
(4-Aminocyclohexyl)carbaminsäure-t-butylester
(1)
-
Eine
Lösung
aus Di-t-butyldicarbonat (12,0 g, 54,7 mmol) und Tetrahydrofuran
(250 ml) wurde unter Stickstoff während 3 h langsam zu einer
Suspension von 1,4-Diaminocyclohexan (50,0 g, 0,44 mol) in Tetrahydrofuran
(250 ml) gegeben, während
die Temperatur unter 10°C
gehalten wurde. Man ließ das
Gemisch auf Raumtemperatur erwärmen,
rührte
es anschließend
16 Stunden und filtrierte es dann. Das Filtrat wurde im Vakuum konzentriert,
wobei sich ein Rückstand
ergab. Wasser (500 ml) wurde zu dem Rückstand gegeben, gefolgt von
ungefähr
15-minütigem
Rühren,
und danach wurde das Gemisch filtriert, und die wässrige Schicht wurde
mit Dichlormethan (3 × 200
ml) extrahiert. Die organischen Extrakte wurden vereinigt und konzentriert, wobei
sich ein Rückstand
ergab, der in t-Butylmethylether (350 ml) gelöst und mit Wasser (3 × 50 ml)
gewaschen wurde. Der t-Butylmethylether wurde im Vakuum entfernt,
wobei sich die Titelverbindung 1 (8,1 g, 69%) als Feststoff ergab: δH (360
MHz: CDCl3) 1,06-1,24 (m, 4H), 1,43 (s,
9H), 1,83 (d, 2H), 1,98 (d, 2H), 2,56-2,66 (m, 1H), 3,30-3,35 (m,
1H) und 4,31-4,38 (m, 1H).
-
N-Methylcyclohexan-1,4-diamin (2)
-
Das
Amin 1 (15,0 g, 0,7 mol) wurde unter Stickstoff während 45
min langsam zu einer 1 N Lösung
von Lithiumaluminiumhydrid in THF (450 ml, 0,36 mol) gegeben. Das
Gemisch wurde 30 min bei Raumtemperatur gerührt und dann 5 bis 6 Stunden
unter Stickstoff und Rückfluss erhitzt.
Wasser (13,2 ml), gefolgt von 15%igem, wässrigem Natriumhydroxid (13,2
ml) und Wasser (39,7 ml) wurden zu dem Gemisch gegeben. Das Gemisch
wurde dann 15 bis 30 min gerührt.
Der Feststoff wurde abfiltriert und mit t-Butylmethylether (200
ml), Dichlormethan (200 ml) und t-Butylmethylether (200 ml) gewaschen.
Die organischen Extrakte wurden aufgenommen, getrocknet (MgSO4) und filtriert. Das Trocknungsmittel wurde
dann mit Dichlormethan gewaschen, und die organischen Extrakte wurden
vereinigt und im Vakuum konzentriert, wobei sich die Titelverbindung
2 (7,52 g, 84%) als blassgelber Feststoff ergab: δH (360
MHz: CDCl3) 1,04-1,20 (q, 4H), 1,51 (br
s, 3H), 1,80-1,96 (m, 4H), 2,25-2,35 (m, 1H), 2,41 (s, 3H), 2,61-2,72
(m, 1H).
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(4-Aminocyclohexyl)methylcarbaminsäure-t-butylester
(3)
-
Benzaldehyd
(12,8 ml, 0,13 mol) wurde unter Stickstoff auf einmal zu einer Lösung aus
N-Methylamin 2 (16,2
g, 0,13 mol) und Toluol (150 ml) gegeben. Das so erhaltene Gemisch
wurde unter Verwendung eines Dean-Stark-Apparates 4 h unter Rückfluss
erhitzt. Nach dem Abkühlen
des Gemisches auf Raumtemperatur wurde Di-t-butyldicarbonat (27,5
g, 0,13 mol) portionsweise zugegeben, und das Gemisch wurde 16 h
gerührt. Das
Gemisch wurde im Vakuum konzentriert, wobei ein gelbes Öl zurückblieb,
zu dem 1 N wässriges
Kaliumhydrogensulfat (90 ml) gegeben wurde, gefolgt von kräftigem Rühren, bis
eine DC zeigte, dass die Reaktion beendet war (~2,5 h). Das Gemisch
wurde in Ether (3 × 100
ml) extrahiert, und die wässrige
Schicht wurde mit wässrigem
Natriumhydroxid alkalisch eingestellt (pH ~12). Die wässrige Schicht
wurde dann mit Natriumchlorid gesättigt, und das Produkt wurde
in Chloroform (3 × 40
ml) extrahiert. Die vereinigten Extrakte wurden im Vakuum konzentriert,
wobei sich die Titelverbindung 3 (16,3 g, 59%) als gelbes Öl ergab: δH (360
MHz: CDCl3) 1,11-1,34 (m, 5H), 1,45 (s,
9H), 1,66 (br d, 2H), 1,90 (br d, 2H), 2,56-2,66 (m, 1H), 2,71 (s,
3H) und 3,98 (br s, 2H).
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{4-[(4'-Cyano-6-methoxybiphenyl-3-ylmethyl)amino]cyclohexyl}methylcarbaminsäure-t-butylester (5)
-
Eine
Lösung
aus dem Amin 3 (5,0 g, 21,92 mmol), Aldehyd 4 (5,19 g, 21,92 mmol)
und Trimethylorthoformiat (50 ml) wurde bei Raumtemperatur unter
Stickstoff 16 h gerührt.
Natriumtriacetoxyborhydrid (6,5 g, 30,7 mmol) wurde dann portionsweise
zugegeben, und das Gemisch wurde bei Raumtemperatur gerührt, bis die
Reaktion beendet war, was durch LC-MS-Analyse bestimmt wurde. Wasser wurde
vorsichtig zugegeben, und Gemisch wurde 5 min gerührt, gefolgt
von der Trennung der Schichten. Die Trimethylorthoformiatschicht wurde
auf 1 N wässriges
Kaliumhydrogensulfat (100 ml) gegossen und 15 min gerührt. Der
gefällte
Feststoff wurde abfiltriert und mit Wasser (50 ml) und kaltem Tributylmethylether
(3 × 30
ml) gewaschen. Der gewaschene Niederschlag wurde dann in Dichlormethan
(150 ml) suspendiert, gesättigtes,
wässriges
Natriumhydrogencarbonat (50 ml) wurde zugegeben, und der pH-Wert
wurde alkalisch (pH ~10) eingestellt, während weiter kräftig gerührt wurde.
Die Dichlormethanschicht wurde mit Wasser und Salzlösung gewaschen,
und der organische Extrakt wurde getrocknet (MgSO4)
und im Vakuum konzentriert, wobei sich die Titelverbindung 5 (6,9
g, 69%) als grauweißer
Feststoff ergab: δH (360 MHz: CDCl3)
1,18-1,31 (m, 4H), 1,43 (s, 9H), 1,68 (d, 2H), 2,01 (d, 2H), 2,44-2,56
(m, 1H), 2,69 (s, 3H), 3,76 (s, 2H), 3,80 (s, 3H), 6,92 (d, 1H),
7,24 (s, 1H), 7,29 (d, 1H), 7,61 (d, 2H) und 7,66 (d, 2H).
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{4-[(3-Chlorbenzo[b]thiophen-2-carbonyl)-(4'-cyano-6-methoxybiphenyl-3-ylmethyl)amino]cyclohexyl}methylcarbaminsäure-t-butylester(6)
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N,N-Diisopropylethylamin
(2,1 ml, 12,1 mmol) wurde unter Rühren und Argon zu einer Lösung aus dem
Amin 5 (2,2 g, 4,9 mmol), 3-Chlorbenzo[b]thiophen-2-carbonylchlorid
(1,3 g, 5,86 mmol) und wasserfreiem Dichlormethan (22 ml) gegeben.
Sobald das gesamte Ausgangsmaterial verbraucht war, was durch DC kontrolliert
wurde (~2,5 Stunden), wurde das Gemisch mit Wasser, gesättigtem,
wässrigem
Natriumhydrogencarbonat und Salzlösung gewaschen. Die organische
Schicht wurde getrocknet (MgSO4) und im
Vakuum konzentriert. Der gelbe Rückstand
wurde dann durch Silicagelchromatographie unter Verwendung von Hexan/Ethylacetat,
3:1, gereinigt, wobei sich die Titelverbindung 6 (2,93 g, 93%) als
blassgelber Feststoff ergab.
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3-Chlorbenzo[b]thiophen-2-carbonsäure-(4'-cyano-6-methoxybiphenyl-3-ylmethyl)-(4-methylaminocyclohexyl)amidhydrochlorid
(7)
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Konzentrierte
Salzsäure
(27,5 ml) wurde zu einer Lösung
aus der Verbindung 6 (11,0 g, 17,1 mmol) und Ethanol (82,5 ml) gegeben.
Das Gemisch wurde gerührt,
bis die Reaktion beendet war, was durch DC kontrolliert wurde. Das
Gemisch wurde im Vakuum konzentriert, und Dichlormethan wurde zugegeben
und erneut konzentriert, und dies wurde wiederholt, bis ein Feststoff
erhalten wurde. Der Feststoff wurde dann mit t-Butylmethylether
(30 ml) aufgeschlämmt,
filtriert, und die organische Schicht wurde getrocknet (MgSO4) und im Vakuum konzentriert, wobei sich
die Titelverbindung 7 (10,0 g, 99%) ergab: δH (360
MHz: DMSO, 70°C)
1,30-1,50 (m, 2H), 1,85 (br s, 4H), 2,12 (br d, 2H), 2,48 (s, 3H),
2,91 (br t, 1H), 3,81 (s, 3H), 3,87 (br s, 1H), 4,71 (s, 2H), 7,14
(d, 1H), 7,29 (s, 1H), 7,40 (d, 1H), 7,57-7,68 (m, 4H), 7,80-7,90
(m, 3H), 8,09 (d, 1H), 8,82 (br s, 2H).
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Alle
hier zitierten Veröffentlichungen
und Patente sind in ihrer Gesamtheit hiermit durch Bezugnahme aufgenommen.
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Fachleute
erkennen viele Äquivalente
zu den speziellen Ausführungsformen
der Erfindung, die hier beschrieben wurden, oder können sie
unter Verwendung von nicht mehr als routinemäßigem Experimentieren ermitteln.
Solche Äquivalente
sollen von die folgenden Ansprüchen
umfasst werden.