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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Matrix, die unter anderem geeignet
ist für
das Stützen,
Zurückhalten
und/oder das Wachstum von lebenden Zellen, in einer Form, die beispielsweise
für Zelltransplantation
geeignet ist. Insbesondere betrifft sie eine wiederhergestellte
Kollagenmatrix, die für
Zellwachstum geeignet ist, wie etwa das Wachstum von Chondrozytenzellen,
zur Verwendung bei der Transplantation von Chondrozytenzellen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Verletzungen
des Knorpels des Knies oder anderer Gelenke resultieren oftmals
aus abnormalen mechanischen Belastungen, welche die Gewebematrix
deformieren. Die an das Gelenk angelegten Belastungen können das
Kollagennetzwerk in der Matrix aufbrechen und die Steifigkeit des
Gewebes verringern.
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Knorpelverletzungen
sind schwierig zu behandeln, da Gelenkknorpel, der beschädigt worden ist,
eine begrenzte Kapazität
zur Regeneration hat. Typ II Kollagen ist das Hauptstrukturprotein
der extrazellulären
Matrix in Gelenkknorpel. Typ II Kollagen ist ähnlich wie andere Typen an
Kollagen aus drei Kollagenpolypeptiden gebildet, die eine Dreifachhelixkonfiguration
bilden. Die Polypeptide sind miteinander verschlungen und besitzen
an jedem Ende Telopeptidregionen, die für eine Vernetzung zwischen
den Kollagenpolypeptiden sorgen. Kollagenmatrices enthalten in ihrem
natürlichen
Zustand zahlreiche vernetzte Dreifachhelices und die individuellen
Moleküle haben
ein Molekulargewicht von etwa 300.000 Dalton. Typ II Kollagen wird
fast ausschließlich
in Tierknorpel angetroffen, während
andere Kollagentypen in Tierhäuten,
Membranen und Knochen angetroffen werden.
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Ein übermäßiger Abbau
von Typ II Kollagen in den äußeren Schichten
von artikulären
Oberflächen
von Gelenken wird auch durch Osteoarthritis hervorgerufen. Das Kollagennetzwerk
wird dementsprechend geschwächt
und entwickelt danach eine Auffaserung, wobei Matrixsubstanzen wie
etwa Proteoglycane verloren gehen und letztlich vollständig verdrängt werden.
Eine derartige Auffaserung von geschwächtem osteoarthritischen Knorpel
kann bis in den kalkhaltigen Knorpel herab und in den unter dem
Knorpel liegenden Knochen hinein reichen (Kempson, G. E. et al.,
Biochim. Biophys. Acta 1976, 428, 741; Roth, V. und Mow, V. C.,
J. Bone Joint Surgery, 1980, 62A, 1102; Woo, S. L.-Y. et al., in
Handbook of Bioengineering (Hrsg. R. Skalak und S. Chien), McGraw-Hill,
New York, 1987, Seiten 4.1–4.44).
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Ein
Verfahren zur Regenerationsbehandlung von Knorpel wäre nützlich um
Arthritis und andere Gelenkerkrankungen zu behandeln, und könnte während eines
früheren
Stadiums einer Gelenkschädigung
durchgeführt
werden, wodurch sich die Zahl von Patienten, welche extensivere
Vorgehensweisen wie etwa chirurgischen künstlichen Gelenkersatz benötigen, verringern
würde.
Mit derartigen präventiven Behandlungsverfahren
würde sich
auch die Zahl von Patienten, die eine Osteoarthritis entwickeln,
verringern.
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Verfahren
zum Züchten
und Verwenden von Chondrozytenzellen sind von Brittberg, M. et al.
(New Engl. J. Med. 1994, 331, 889) beschrieben worden. Autologe
Transplantate unter Verwendung von Zellen, die mit diesen Verfahren
gezüchtet
worden sind, sind ebenfalls offenbart. Zusätzlich untersuchten Kolettas
et al. die Expression von für
Knorpel spezifischen Molekülen,
wie etwa von Kollagenen und Proteoglycanen, unter Langzeit-Zellkultivierung
(J. Cell Science 1995, 108, 1991). Sie fanden heraus, dass trotz
morphologischer Veränderungen
während
einer Kultivierung in Monoschichtkulturen (Aulthouse, A. et al.,
In Vitro Cell Dev. Biol., 1989, 25, 659; Archer, C. et al., J. Cell.
Sci. 1990, 97, 361; Hänselmann,
H. et al., J. Cell Sci. 1994, 107, 17; Bonaventure, J. et al., Exp.
Cell Res. 1994, 212, 97), im Vergleich zu von verschiedenen Wissenschaftlern
getesteten Suspensionskulturen, die über Agarosegelen, Alginatkügelchen
oder als Spinnerkulturen (wobei eine runde Zellmorphologie beibehalten
wird) gezüchtet
wurden, derartige Morphologien den Chondrozyten nicht veränderten – exprimierte
Marker wie etwa die Kollagentypen II und IX und die großen aggregierenden
Proteoglycane, Aggrecan, Versican und Linkprotein veränderten
sich nicht (Kolettas, E. et al., J. Cell Science 1995, 108, 1991).
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Zusätzlich wurden
Chondrozytenzellen von Donoren in vitro gezüchtet, wobei Neoknorpel gebildet
wurde, der Tieren implantiert wurde (Adkisson et al., "A Novel Scaffold-Independent
Neocartilage Graft for Articular Cartilage Repair", ICRS 2nd Symposium
International Cartilage Repair Society, 16.–18. November 1998). Weiterhin
wurden Chondrozytenzellen auf die Knorpeloberfläche von osteochondralen Kernen
angeimpft um eine Regenerierung von Knorpel zu versuchen (Albrecht
et al., "Circumferential
Seeding of Chondrocytes: Towards Enhancement of Integrative Cartilage
Repair", ICRS 2nd Symposium International Cartilage Repair
Society, 16.–18.
November 1998). Defekte von artikulären Oberflächen in Kniegelenken wurden
mit verschiedenen kultivierten Chondrozyten behandelt (Stone et
al., Operative Techniques in Orthopaedics 7(4), Seiten 305–311, Oktober
1997, und Minas et al., Operative Techniques in Orthopaedics 7(4),
Seiten 323–333,
Oktober 1997).
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Membranen
und bestimmte ihrer allgemeinen Eigenschaften sind in den nachfolgenden
Literaturstellen beschrieben:
US Patent Nr. 5,837,278 – Geistlich
et al. beschreiben eine Kollagen-enthaltende
Membran, die resorbierbar ist und bei geführter Geweberegeneration verwendet
wird. Die Membran hat eine Faserfläche, die das Wachstum von Zellen
darauf gestattet, und eine glatte Fläche gegenüber der Faserfläche, welche
die Adhäsion
von Zellen daran inhibiert. Das Membranprodukt ist von einer natürlichen
Kollagenmembran abgeleitet (aus der Haut oder aus Sehnen von Kälbern oder
Ferkeln), und obwohl sie behandelt ist, wird beschrieben, dass sie
ihre natürlichen
Strukturmerkmale beibehält.
Das Kollagen wird mit alkalischen Mitteln gereinigt um das Kollagen
zu entfetten und um Substanzen abzubauen, und danach wird das gereinigte
Kollagen angesäuert,
gewaschen, getrocknet, entfettet und gegebenenfalls vernetzt. Die Fette
werden verseift. Wie beschrieben enthält die Membran etwa 95 Gew.-%
natives Kollagen.
PCT WO 96/25961 – Geistlich et al. beschreiben
eine Matrix zur Rekonstruktion von Knorpelgewebe, welche aus Typ
II Kollagen besteht, das gegebenenfalls vernetzt ist. Bei der Herstellung
der Matrix wird Knorpel aus einem Tier entnommen und eingefroren,
einer Größenverringerung
unterzogen, entwässert, entfettet,
gewaschen und mit alkalischen Materialien behandelt. Von Kollagen
verschiedene, im Alkalischen lösliche
Proteine werden denaturiert, zerstört, aufgelöst und eliminiert. Dialyse
und Gefriertrocknen sind als mögliche
Behandlungsschritte erwähnt.
Das Matrixmaterial wird gepresst, so dass es eine gewünschte Form
annimmt, und wird danach sterilisiert.
US Patent Nr. 4,424,208 – Wallace
et al. beschreiben ein injizierbares Kollagenimplantatmaterial,
umfassend partikelförmiges
vernetztes Atelopeptidkollagen und rekonstituierte Atelopeptidkollagenfasern,
dispergiert in einem wässrigen
Träger.
Der Atelopeptid-Form von Kollagen fehlt die native Telopeptid-Vernetzung.
In dem im '208 Patent
beschriebenen Verfahren wird Kollagen, das aus der Lederhaut (subepitheliale
Hautschicht) von Rind oder Schwein erhalten wurde, durch Einweichen
in einer milden Säure
weich gemacht, epiliert, durch physikalische Behandlung wie etwa
Mahlen zerkleinert, durch Behandlung mit einer Säure und einem proteolytischen
Enzym solubilisiert (gelöst),
mit einer alkalischen Lösung
behandelt und von Enzym befreit. Die vernetzte Gelform von Kollagen
wird durch strahlungsinduziertes oder chemisch indiziertes Vernetzen,
wie etwa durch Zugabe von Glutaraldehyd, gebildet. Die Faserform
von Kollagen wird stattdessen durch Neutralisierung der Lösung mit
einem Puffer wie etwa Na2HPO4 hergestellt.
Der Kollagengehalt des injizierbaren Implantats umfasst 5–30% faserförmiges Kollagen
und 70–98% der
vernetzten Gelform von Kollagen.
US Patent Nr. 4,488,911 – Luck et
al. beschreiben die Bildung von Kollagenfasern, die den immunogenen Telopeptidanteil
von nativem Kollagen nicht aufweisen. Die Telopeptidregion stellt
in nativem Kollagen Vernetzungspunkte bereit. Gemäß der Beschreibung sind
die Fasern, die vernetzt sein können,
für die
Verwendung als Schwämme,
Prothesevorrichtungen, Filme, Membranen und Nähte. Gemäß dem in dem '911 Patent beschriebenen
Verfahren wird Kollagen (nicht Typ II; Typ I und andere), das aus
Sehnen, der Haut und aus Bindegewebe von Tieren wie etwa einer Kuh
erhalten wird, in einer Essigsäurelösung dispergiert,
durch einen Fleischwolf geführt,
mit Pepsin behandelt um die Telopeptide zu spalten und das Kollagen
zu solubilisieren, präzipitiert,
dialysiert, durch Zugabe von Formaldehyd vernetzt, sterilisiert
und lyophilisiert. Das '911
Patent gibt an, dass sein offenbartes Verfahren die Atelokollagenform
von Kollagen ergibt, frei von nicht-Kollagen-Proteinen, wie etwa Glycosaminoglycanen
und Lipiden. Weiterhin beschreibt es, dass das Kollagen als ein
Gel verwendet werden kann, um beispielsweise eine Membran, einen
Film oder einen Schwamm herzustellen, und dass der Vernetzungsgrad
des Kollagens gesteuert werden kann um seine strukturellen Eigenschaften zu
verändern.
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Ungeachtet
der vorstehenden Offenbarungen gehen die Anmelder davon aus, dass
weiterhin ein Bedarf besteht für
ein zufrieden stellendes und wirksames Gerüst für das Wachstum von Zellen,
insbesondere das Wachstum von Chondrozytenzellen.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren nach Anspruch 1 und eine
wiederhergestellte (rekonstituierte) biokompatible resorbierbare
auf Typ II Kollagen basierende Matrix nach Anspruch 4, zur Verwendung
beispielsweise als ein Gerüst,
auf dem Zellen wie etwa Chondrozytenzellen kultiviert werden können, und
ein Verfahren zum Herstellen der Matrix bereit. Weiterhin kann die
Matrix als ein Blatt bzw. eine Lage verwendet werden um kleine Knorpelläsionen abzudecken,
oder sie kann in Kombination mit von Chondrozyten verschiedenen
Zellen (d.h. mit mesenchymalen Stammzellen) verwendet werden. Das
Typ II Kollagen der Matrix der vorliegenden Erfindung ist solubilisiert
durch Aufbrechen der Vernetzung des Kollagens mittels dessen Telopeptidregion in
seine nicht vernetzte Atelokollagen-Form. Die Matrix kann eine Stützmatrix
sein, welche ein Gerüst
bereitstellt, auf dem Zellen gezüchtet
und gehalten werden können.
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Die
erfindungsgemäße Matrix
wird hergestellt durch die Wiederherstellung von tierischem Knorpelgewebe
(Pferd, Schwein, Rind (oder Kalb), Ziege, Huhn oder Känguru) durch
die Solubilisierung des Typ II Kollagens und die Entfernung von assoziierten
Proteinen und Molekülen
aus dem Gewebe, und durch nachfolgende Isolierung, Vernetzung und Lyophilisierung,
um eine Vlies-ähnliche
Matrix zu bilden.
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Die
erfindungsgemäße Matrixzusammensetzung
wird als eine Basis zum Züchten
und Anheften von lebenden Zellen daran, insbesondere von Chondrozytenzellen,
verwendet. In dieser Ausführungsform
heften sich Chondrozytenzellen an die Matrix an und wachsen im Wesentlichen
so wie sie das in vivo machen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt einen implantierbaren Gegenstand bereit,
umfassend Chondrozytenzellen, die auf der Stützmatrix gehalten sind, und
ein Verfahren zu dessen Herstellung. Sie ermöglicht Gewebereparatur, insbesondere
die wirksame Behandlung von artikulärem Knorpel von Gelenkoberflächen, in
einem Tier, durch die Transplantation eines implantierbaren Gegenstands,
der entweder autologe oder homologe Chondrozytenzellen umfasst,
welche auf der Stützmatrix
gehalten oder mit ihr kombiniert sind.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
vorliegende Erfindung kann besser verstanden werden durch Bezugnahme
auf die nachstehende Beschreibung, zusammen mit den beigefügten Figuren,
welche die vorliegende Erfindung erläutern, und worin:
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1 eine
beispielhafte Pressvorrichtung zum Formen der Matrix in die blattähnliche
Konfiguration gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt,
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2 die
zwei Komponenten der beispielhaften Pressvorrichtung von 1 zum
Formen der Matrix in die blattähnliche
Konfiguration gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt,
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3 die
Ergebnisse eines Elektrophoresegels wiedergibt, das die unterschiedlichen
Größen der
Ketten von Typ II Kollagen, welche in der Matrix der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, zeigt,
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4 die
Ergebnisse von zwei Elektrophoresegelen wiedergibt, welche die unterschiedlichen Größen von
Banden für
das in der Matrix der vorliegenden Erfindung verwendete Typ II Kollagen
zeigen,
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5 eine
Rasterelektronenmikroskop-Aufnahme von Chondrozyten zeigt, die auf
Kunststoffoberflächen
gezüchtet
wurden, und
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6 eine
Durchstrahlungselektronenmikroskop-Aufnahme von Chondrozyten zeigt,
die auf der Matrix der vorliegenden Erfindung angeimpft wurden.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine wiederhergestellte Typ II Kollagenmatrix
(nachstehend hierin "Gerüst" oder "Stützmatrix"), welche beispielsweise
als eine Stützmatrix
zum Stützen
des Wachstums von Zellen wie etwa Chondrozytenzellen verwendet werden
kann, und ein Verfahren zur Herstellung der Matrix. Nach Vernetzung
hat die Matrix eine Vlies-ähnliche
Konsistenz, die wenn mit Zellen beladen in eine Stelle im Körper implantiert
werden kann, die einer Reparatur bedarf (z.B. geschädigtes Gewebe),
und in eine passende Form zur Deponierung an dieser Stelle geformt
werden kann. In ihrer nicht vernetzten Form hat die Matrix eine
flüssige
oder Gel-ähnliche
Konsistenz. In der Vlies-ähnlichen
Form ist die Matrix reversibel deformierbar, während sie vom Anwender gehandhabt
wird, so dass ein implantierbares Gewebe, welches die Matrix umfasst,
manipuliert werden kann um eine Implantation zu erleichtern; sie
verbleibt danach an der Implantationsstelle.
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Die
Typ II Kollagenmatrix ist erhältlich
durch ein Verfahren gemäß Anspruch
1, durch Wiederherstellen von zuvor solubilisiertem (gelöstem) tierischem
Knorpelgewebe aus einem Tier wie etwa Pferd, Schwein, Rind (oder
Kalb), Ziege, Huhn oder Känguru.
Das aus dem Tier erhaltene Knorpelgewebe wird mittels physikalischer
und/oder chemischer Behandlung solubilisiert. Das Solubilisierungsverfahren
umfasst eine Behandlung mit verschiedenen Puffern um Verunreinigungen
zu entfernen und um die feste und flüssige Phase aufzutrennen; physikalische Behandlung
um die feste und flüssige
Phase aufzutrennen, wie etwa mittels Zentrifugation; und Behandlung
mit einem proteolytischen Enzym, das die Vernetzung des Kollagens
in seiner Telopeptidregion zu seiner im Wesentlichen nicht vernetzten
Atelokollagen-Dreifachhelixform
aufbricht.
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Unter
Wiederherstellen wird verstanden, dass die nicht vernetzte Atelokollagen-Form von Kollagen
ihre Vernetzung zwischen den variablen Regionen entlang des Kollagenmoleküls, umfassend
einige verbleibende Reste in der Telopeptidregion, wieder ausbildet.
Infolgedessen verliert das Kollagen seine flüssige oder Gel-ähnliche
Konsistenz und wird steifer, mit einem höheren Grad an struktureller
Integrität,
so dass es ein Gerüst
für das
Wachstum von Zellen daran sein kann.
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Die 3 und 4 geben
die Ergebnisse einer Gelelektrophoreseuntersuchung des Knorpels in
unterschiedlichen Formen wieder, wobei vernetzte und nicht vernetzte
Atelokollagen-Ketten gezeigt sind. Die 95 kDa Bande stellt das nicht
vernetzte Atelokollagen dar, und die 190 kDa und 285 kDa Banden stellen
verschiedene Grade an Vernetzung des Kollagens dar. Die 3 und 4 bestätigen, dass
beim Verfahren zur Herstellung der Matrix der vorliegenden Erfindung
Kollagen zu seinen nicht vernetzten Typ II Kollagen-Kettenbestandteilen
aufgebrochen wird. Die in 3 gezeigten
Banden stellen Alpha (Monomere) (95 kDa), Beta (Dimere) (190 kDa)
und Gamma (Trimere) (285 kDa) von Typ II Kollagen α1(II)-Ketten
dar. Der Immunblot von 4 bestätigt und beweist, dass die
Natur der in 3 gezeigten Banden Typ II Kollagen
ist.
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Die
Solubilisierungsbehandlungen entfernen von dem Kollagen auch tote
Knorpelzellen, Proteoglycane, Glycosaminoglycane wie etwa Hyaluronsäure, und
andere assoziierte Proteine und Moleküle. Die Behandlungen reinigen
das Kollagen wirksam und ergeben mehr als 90% reines Kollagen. Das
Kollagen kann danach wiederhergestellt werden, um eine ausreichende
strukturelle Stabilität
für die
Verwendung als ein Gerüst
bereitzustellen, indem das Kollagen mit Vernetzung versehen wird,
und es kann danach lyophilisiert werden um eine Vlies-ähnliche Matrix
zu bilden, auf der Zellen gezüchtet
und gehalten werden können.
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Alternativ
kann die Matrixzusammensetzung aus rekombinant erzeugtem Typ II
Kollagen hergestellt werden. Das im Wesentlichen reine, rekombinant
erzeugte Typ II Kollagen ist nicht vernetzt, kann jedoch Telopeptidregionen
aufweisen. Es ist löslich und
kann zu einer Vlies-ähnlichen
Matrix ausgebildet werden.
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Die
Matrix kann zwei glatte Oberflächenseiten
aufweisen, oder eine ihrer Seiten kann eine raue Oberfläche aufweisen.
Eine glatte Oberfläche
auf der Matrix beeinträchtigt
typischerweise das Einwachsen von Gewebe, während eine raue Oberfläche das
Einwachsen von Zellen fördert.
Die Oberflächeneigenschaften
der Matrix können
verändert
werden, indem man einen Alkohol wie etwa Ethanol (in einer 10–30% Lösung) langsam
in das Lyophilisationsgemisch zugibt.
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Weiterhin
kann die Konsistenz der Matrix von einer flüssigen oder Gel-ähnlichen Form zu einer festen,
Vlies-ähnlichen,
flexiblen Form variieren, in Abhängigkeit
von einem Kontakt mit einem physiologisch kompatiblen Verdickungs-
oder Geliermittel, Aussetzen an Wärme, oder durch eine chemische Reaktion
wie etwa eine enzymatische Reaktion (d.h. Behandlung mit Pepsin),
oder durch eine mit einem Vernetzungsmittel. Die resultierenden
Eigenschaften der Matrix variieren entsprechend. Die Matrix sollte eine
Festigkeit (Fmax in Newton) von zwischen
etwa 0,7 und etwa 1,3, bevorzugt von etwa 1,0 Newton aufweisen.
Zusätzlich
sollte die maximale Elastizität (Fmax) etwa 4,6% bis etwa 5,6%, von etwa 0,176
bis etwa 0,184 N/mm2, bevorzugt etwa 5,1%
und etwa 0,18 N/mm2 betragen. Diese Elastizitätsparameter spiegeln
die Festigkeit der zu verwendenden Membran wieder.
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Das
Vernetzungsmittel kann ein biokompatibles Vernetzungsmittel auf
Basis von Aldehyd sein, oder ein mehrwertiger Aldehyd wie etwa Glutaraldehyd.
Das Vernetzungsmittel kann auch ein bifunktionelles Mittel sein,
mit zwei Resten, welche mit der Stützmatrix und ihren Komponenten
reagieren. Beispiele der Reste sind Aldehyde, Ketone, Acetale, Halbacetale;
Reste, die für
eine oxidative Kopplung zur Verfügung
stehen, wie etwa Phenolgruppen; Chinone wie etwa Flavoide; Carboxylgruppen;
und aktivierte Carbonsäuren.
Ethyldimethylaminopropylcarbodiimid (EDC) kann ebenfalls als Vernetzungsmittel verwendet
werden.
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Bevorzugte
Vernetzungsmittel sind chemische Verbindungen, die zwei Aldehydgruppen
enthalten. Die Aldehydgruppen fördern
eine Vernetzung durch Überbrückung von
Lysinresten auf dem Telopeptidanteil des Typ II Kollagens. Ein besonders
bevorzugtes Vernetzungsmittel ist das Bioflavonoid Cyanidanol. Der
Typ des zu verwendenden Vernetzungsmittel wird bestimmt durch die
Bewertung seiner Wirkung auf die Konsistenz und die physikalischen
Eigenschaften der Matrix, und seine physiologische Kompatibilität mit dem
Körperbereich,
in den die Matrix und die Zellen implantiert werden sollen.
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Vernetzung
kann auch durch Erwärmen
oder Behandeln der Zusammensetzung mit Strahlung bewerkstelligt
werden. Zusätzlich
kann eine Anwendung von Wärme
oder Strahlung auf die Zusammensetzung den Vernetzungsgrad in einer
Zusammensetzung, welche bereits chemisch vernetzt ist, beispielsweise
durch zuvorige Zugabe einer Aldehyd-enthaltenden Verbindung, erhöhen. Die
wärmeinduzierte
Vernetzungszunahme kann auch verursachen, dass die Zusammensetzung
weniger Gel-ähnlich
und steifer wird.
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Die
Matrix der vorliegenden Erfindung ist besonders nützlich in
schmalen oder engen Gelenken wie etwa der menschlichen Hüfte, in
denen herkömmliche
Kollagenmembranen nicht platziert werden können. Wenn ein enges Gelenk
behandelt wird, kann die Matrix manipuliert werden um sie an der Stelle
des Gelenks zu platzieren, und sie wird danach nach der Platzierung
an der Stelle verbleiben. Die Matrix kann auch zusätzliche
Typen von Zellen beinhalten, z.B. Osteozyten für eine Behandlung von Knochenschäden, zusammen
mit einem geeigneten Enzym, welches das Wachstum stimuliert.
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Die
Gelform der mit Zellen wie etwa Chondrozytenzellen beladenen Matrix
kann verwendet werden zum Einbau, wie etwa mittels Injektion, in
enge Gelenke oder andere Bereiche, bei denen ein Einbau einer Vlies-ähnlichen
Matrix (bei der die Kollagenmoleküle bereits vernetzt sind) schwierig
oder unmöglich
wäre. Wenn
die Gel-ähnliche
Matrix in eine Stelle im Körper
injiziert wird, kann gleichzeitig ein Vernetzungsmittel an dieser
Stelle injiziert werden um für eine
Vernetzung im Typ II Kollagen der Matrix zu sorgen. Diese Vernetzung
würde verursachen,
dass die Matrix steifer würde,
für eine
höhere
strukturelle Integrität
und Stabilität
an der Implantationsstelle. Jedes geeignete biokompatible Vernetzungsmittel,
umfassend die vorstehend beschriebenen Mittel, sollte dazu geeignet
sein vor der Implantation in den Körper in die Matrix aufgenommen
zu werden, sowie diejenigen, die beispielsweise mit Typ I Kollagenmatrices verwendet
werden.
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Da
Typ II Kollagen eine Hauptgerüstkomponente
von nativem Knorpel bereitstellt, imitiert die Matrix der vorliegenden
Erfindung daher natürliches Knorpelgewebe.
In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung bildet die Stützmatrix zusammen mit Zellen
wie etwa Chondrozytenzellen einen implantierbaren Gegenstand zur
Platzierung in Tieren, für
eine Reparatur einer Verletzung wie etwa einer Knorpelschädigung.
Wenn die Differenzierung von Zellen durch eine umgebende Matrix
gelenkt wird, sollte eine Redifferenzierung von Chondrozyten bei Wachstum
auf einer Typ II Kollagenmatrix, wie bei der vorliegenden Erfindung,
ein Optimum erreichen.
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Chondrozytenzellen,
die autolog oder homolog sein können,
können
auf der Stützmatrix
gehalten werden, die für
die Behandlung von Knorpeldefekten in Gelenken verwendet werden
soll. Chondrozytenzellen können
direkt auf der Stützmatrix
gezüchtet werden,
oder in Standardschalen, und/oder vor der Verwendung (typischerweise
zwei bis drei Tage vorher) auf die Matrix geladen werden. Die mit
Chondrozytenzellen beladene Stützmatrix,
d.h. der implantierbare Gegenstand, wird durch ein Gelenkendoskop, oder
durch minimal invasive chirurgische Techniken oder durch chirurgische
Techniken am offenen Gelenk in das Gelenk eingeführt. Das erfindungsgemäße Implantationsverfahren
sieht auch die Verwendung von geeigneten allogenen und xenogenen Chondrozytenzellen
für die
Reparatur eines Knorpeldefekts vor.
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Die
mit Zellen beladene Matrix (das Implantat) kann in verschiedene
Techniken aufgenommen werden um eine Reparatur eines Körperdefekts
oder -schadens zu bewirken oder zu stimulieren, unter Verwendung
von verschiedenen Platzierungs- und Sicherungsvorrichtungen für die Implantation.
Bestimmte dieser Techniken und Vorrichtungen sind in der US Patentanmeldung
US-B 6,866,668 von Behrens et al. mit dem Titel "Methods, Instruments And Materials For
Chondrocyte Cell Transplantation" und in
WO-A-01/081610 gezeigt.
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Somit
lehrt die vorliegende Erfindung Verfahren und Systeme für die wirksame
Reparatur oder Behandlung von Defekten in Gelenkknorpel und -knochen,
osteochondralen Defekten, Haut- und Wunddefekten, und Defekten von
Bändern,
Gelenkscheiben und Bandscheiben. Diese Verfahren und Systeme beinhalten
die Verwendung eines implantierbaren Gegenstands, umfassend die
wiederhergestellte Typ II Kollagen, Knorpel-ähnliche Matrix der vorliegenden
Erfindung zusammen mit Zellen wie etwa Chondrozytenzellen.
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Für diese
Zwecke ist die Stützmatrix
des Implantats aus einem Material, spezifisch vernetztem Typ II
Kollagen, mit einer ausreichenden physikalischen Integrität um eine
stabile Form während
eines Zeitraums beizubehalten, der ausreichend ist um das Wachstum
von Zellen darauf sowohl vor der Transplantation als auch nach der
Transplantation zu ermöglichen,
und um ein der natürlichen
Umgebung der Zellen ähnliches
System bereitzustellen, um Wachstum und Differenzierung von Zellen
zu optimieren. Es wird erwartet, dass die Matrix über den Zeitverlauf,
vielleicht innerhalb von zwei bis drei Monaten, in einem Körper eines
Patienten, der das Implantat empfängt, resorbiert wird, ohne
irgendwelche signifikante Spuren zu hinterlassen und ohne toxische
Abbauprodukte zu bilden. Unter dem Begriff "resorbiert" wird verstanden, dass davon Prozesse
umfasst sind, durch welche die Stützmatrix durch natürliche biologische
Prozesse zerlegt wird, und wobei die zerlegte Stützmatrix und Abbauprodukte
davon entsorgt werden, beispielsweise durch die Lymphgefäße oder
Blutgefäße.
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Allgemeines
Beispiel
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In
einer Ausführungsform
beinhaltet das Verfahren zur Herstellung der Stützmatrix der vorliegenden Erfindung
das Abkratzen von Gelenkknorpel von der Gelenkoberfläche eines
großen
Säugetiers
oder anderen Tiers, wie etwa einem Pferd, Schwein, Rind (oder Kalb),
einer Ziege, einem Huhn oder Känguru. Der
abgekratzte Knorpel wird eingefroren und in einem gefrorenen Zustand,
wie etwa in einer Atmosphäre
von flüssigem
Stickstoff oder flüssigem Argon, gemahlen.
In einer derartigen Atmosphäre
ist der Knorpel schockgefroren, so dass er ein pulverähnliches
Material bildet. Die Masse des gemahlenen Knorpels beträgt typischerweise
etwa 300 Gramm Nassgewicht.
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Das
pulverähnliche
Material wird danach entfettet, durch einen oder mehrere Waschschritte mit
einem geeigneten Lösungsmittel,
wie etwa einem Alkohol, Ether, Benzol, p-Toluol, oder einem anderen Lösungsmittel
mit einem hohen Löslichkeitsgrad
für Fettmoleküle. Beispielsweise
können
300 ml Ethanol (in einer 70% Lösung)
verwendet werden. Die Entfettungslösung ermöglicht eine Extraktion der
Fettmoleküle
aus dem Knorpel. Die resultierende Lösung, welche die Fettmoleküle enthält, wird
trocknen gelassen, beispielsweise durch Eindampfen bei Raumtemperatur,
oder wird getrocknet durch Erwärmen
auf eine Temperatur von etwa 50°C
bis ein Feststoff erhalten wird.
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Der
entfettete feste Knorpel wird danach in einem geeigneten sauren
(azidischen) Puffer, wie etwa 0,05 M Na-Acetat-Puffer mit einem
pH-Wert von 1,5 erneut aufgelöst.
Die resultierende Lösung
wird danach mit einem proteolytischen Enzym wie etwa wässrigem
Pepsin (0,1 mg/ml) behandelt, bevorzugt bei einer erniedrigten Temperatur
wie etwa 4°C.
Die Enzymbehandlung kann bis zu etwa 10 mal wiederholt werden um
die Ausbeute an Produkt zu optimieren, aber es hat sich herausgestellt,
dass fünf
solche Wiederholungen ausreichend sind um eine günstige Ausbeute zu erreichen.
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Das
behandelte Material wird danach bei einer Temperatur zwischen 4°C und 10°C, und bei
einer Geschwindigkeit von zwischen 10.000 und 20.000 Umdrehungen
pro Minute (RPM), während etwa
30 Minuten bis etwa einer Stunde zentrifugiert. Dies kann mehrmals
durchgeführt
werden um eine klare Phasenauftrennung zu erreichen. Drei derartiger
Wiederholungen haben eine günstige
Auftrennung erreicht.
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Sobald
eine adäquate
Phasenauftrennung erhalten worden ist, wird das Pellet verworfen
und der aus der Zentrifugation (in mehreren Kolben) erhaltene Überstand
wird gepoolt. Danach wird der Überstand
präzipitiert
unter Verwendung einer geeigneten Salzlösung und eines Puffers mit
neutralem pH- Wert,
wie etwa Kaliumchlorid (17,5% w/v) in Phosphatpuffer (0,02 M KH2PO4, pH 7,4), die
das Präzipitat
aussalzen. Unter "Aussalzen" wird verstanden,
eine Lösung
mit Salz aus einer Salzlösung
zu sättigen,
so dass ein Feststoff präzipitiert
wird. In einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung werden etwa 300 ml Überstand
aus der Zentrifugation erhalten, die aus dem ersten Zentrifugationsschritt
erzeugte Masse an Präzipitat
beträgt
etwa 280 Gramm, und das Kaliumchlorid wird in einem Gesamtvolumen
von 2 Litern des Phosphatpuffers hergestellt.
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Das
Präzipitat
wird danach bei einer Geschwindigkeit zwischen 30.000 und 100.000
RPM während
etwa 30 Minuten bis etwa einer Stunde zentrifugiert, um weitere
Phasenauftrennung zu erzeugen, wobei ein Pellet gebildet wird, und
der resultierende Überstand
wird verworfen, während
das resultierende Pellet in einem geeigneten sauren Puffer, wie
etwa 0,05% Essigsäure
(200–500
ml) erneut suspendiert wird. Die Konzentration an knorpelartigem Material
in der Lösung
ist im Allgemeinen größer als 1
mg/ml.
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Um
eine Form der Matrix der vorliegenden Erfindung mit physikalischer
Integrität
für eine
nachfolgende Handhabung und Manipulation bereitzustellen, ist eine
Vernetzung erforderlich, wie nachstehend beispielhaft ausgeführt.
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Ein
biokompatibles Vernetzungsmittel wird danach zu der Knorpel/Kollagen-enthaltenden Lösung zugegeben.
Wie vorstehend diskutiert kann das Vernetzungsmittel derart ausgewählt werden,
so dass eine bestimmte Konsistenz und spezifische physikalische
Eigenschaften für
die Matrix erreicht werden, d.h. die vorstehend beschriebene Festigkeit und
Elastizität.
Das Vernetzungsmittel wird in einem geeigneten neutralen Puffer
hergestellt, wie etwa 10–40
ml 0,2 M NaCl/0,05 M Tris-HCl pH 7,4, auf eine Konzentration von
20–100
mg/ml.
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Die
Lösung,
welche vernetztes Kollagen/vernetzten Knorpel enthält, wird
danach lyophilisiert um einen Feststoff zu erhalten. Das Lyophilisieren
kann wiederholt werden nach erneutem Einweichen mit einer wässrigen
Lösung,
wie etwa mit 10–20
ml destilliertem Wasser (in Abhängigkeit
von der Größe des lyophilisierten "Kollagenpellets"), bei einer Temperatur
zwischen 20°C
und 60°C,
bevorzugt bei etwa 25°C,
und bei einem Druck von etwa 0,05 mbar. Wenn die Temperatur innerhalb
dieses Bereichs erhöht
wird, steigen der Vernetzungsgrad und die entsprechende Stabilität des Materials.
Wenn die Temperatur im Gegensatz dazu innerhalb dieses Bereichs
erniedrigt wird, sinken der Vernetzungsgrad und die entsprechende
Stabilität.
Eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung beinhaltet mehrere Lyophilisierungsschritte und ergibt
zwei glatte Oberflächen
für die
Enden der Matrix. Zusätzlich
zu der Verwendung eines Vernetzungsmittels und einer Wärmebehandlung
kann eine Behandlung mit Strahlung verwendet werden um die Vernetzung
des Kollagens zu erhöhen.
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Der
Lyophilisationszeitraum variiert in Abhängigkeit vom Volumen der zu
lyophilisierenden Lösung
und der Größe des Pellets,
das erhalten wird. Beispielsweise wird eine 100 ml Lösung während etwa
36 Stunden lyophilisiert um einen geeigneten Feststoff in Form eines
Pellets zu ergeben. Der erhaltene Feststoff ist hygroskopisch und
enthält
nicht mehr als etwa 20% Wasser in seiner Polymerstruktur. Der Feststoff
ist ein helles, weißes,
Vlies-ähnliches Material.
-
Dieses
Vlies-ähnliche
Material kann mechanisch zu Lagen bzw. Blättern gepresst werden, für eine Verwendung
mit Zellen als ein Implantationsgegenstand. Ein Beispiel einer für diesen
Zweck geeigneten Pressvorrichtung ist in den 1 und 2 gezeigt.
Die Vorrichtung umfasst zwei nicht texturierte zusammen passende
Teile 6 und 8 aus rostfreiem Stahl mit flachen,
zueinander passenden Oberflächen.
Das Teil 6 passt in das Loch 4 von Teil 8.
Die flache Bodenfläche
von Teil 6 passt mit dem flachen Boden von Loch 4 zusammen,
um für
eine Presswirkung auf das dazwischen platzierte Vlies-ähnliche Material
zu sorgen. Wenn das Vlies-ähnliche
Material während
etwa 24 Stunden zwischen diesen Oberflächen gepresst wird, wird die
Vlies-ähnliche
Lage einfacher zu handhaben und einfacher zu manipulieren. Zusätzlich ist
die Lage reißfest.
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Alternativ
kann die Pressvorrichtung jede geeignete Vorrichtung mit zueinander
passenden flachen Oberflächen
sein, mit einem ausreichenden Gewicht um kontinuierlich eine Kraft
auf das Matrixmaterial auszuüben.
Die Pressvorrichtung ist bevorzugt aus rostfreiem Stahl, Metalle
und andere Materialien mit ähnlichen
Eigenschaften wie rostfreier Stahl, beispielsweise Kunststoff, Glas
oder Keramik, können
jedoch ebenfalls verwendet werden. Ein Gewicht von 650 bis 850 Gramm,
bevorzugt von etwa 735 Gramm für
das Teil 6 ist im Allgemeinen ausreichend um ein Vlies-ähnliches
Ausgangswerkstück mit
einer Schichtdicke von 5 bis 10 mm und einer Oberfläche von
etwa 19 mm zu pressen. Nach dem Pressen beträgt die Schichtdicke der Vlies-ähnlichen Lage
0,5 bis 2,0 mm.
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Das
Matrixmaterial der vorliegenden Erfindung wird vor der Verwendung
sterilisiert, wie etwa mittels Strahlung (UV oder Gammastrahlung)
oder mittels anderer Sterilisationsverfahren wie etwa Epoxid- oder
Ozonsterilisation. Sterilisation mittels Strahlung ist ein bevorzugtes
Verfahren um einen Kontakt des Matrixmaterials mit Fremdchemikalien
zu minimieren. Dieses letzte Verfahren (Sterilisation durch Strahlung)
stabilisiert das kollagenartige Stützmatrixmaterial auch weiter.
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Wenn
die Stützmatrix
der vorliegenden Erfindung mit Zellkulturmedium durchtränkt ist,
ermöglicht sie
das nachfolgende Kultivieren und Wachsen von Chondrozytenzellen
auf der Matrix. Wie vorstehend ausgeführt ist dieses Wachstum möglich, da
die Matrix großenteils
Typ II Kollagen umfasst, welches das Hauptgerüstprotein für Chondrozytenzellen in vivo
ist und eine natürliche
Umgebung für
optimales Wachstum und optimale Differenzierung von Chondrozytenzellen
bereitstellt. Chondrozytenzellen können in einer ausreichenden
Anzahl auf die Matrix geladen werden, ohne einen erheblichen Verlust
an biophysikalischen und biomechanischen Eigenschaften des Typ II
Kollagenmaterials. Darüber
hinaus kann die Matrix der vorliegenden Erfindung vorübergehend deformiert
werden, wie etwa für
eine Ablieferung durch ein Gelenkendoskop, ohne einen Verlust der funktionellen
Eigenschaften des Kollagens oder einen Verlust seiner Beladung mit
Chondrozyten. Diese Deformation ist vollständig reversibel sobald die Matrix
in das Gelenk eingeführt
worden ist oder auf der zu behandelnde Oberfläche platziert worden ist.
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Chondrozytenzellen
sollten fest an der Matrix anhaften oder in sie integrieren, und
sollten ihren Phänotyp
beibehalten oder zumindest eine Tendenz haben, nach einer Transplantation
zu redifferenzieren. Darüber
hinaus sollte der resultierende Bioverbundstoff aus Zellen und Matrix
ausreichend mechanisch stabil sein, so dass er in Operationsverfahren gehandhabt
werden kann.
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Bestimmte
Aspekte der vorliegenden Erfindung werden mittels der nachstehenden
Beispiele veranschaulicht. Beispiel 1 veranschaulicht ein Verfahren
zur Herstellung der neuen Matrix der vorliegenden Erfindung, und
das Wachstum und das Halten von Chondrozytenzellen auf der Matrix.
Beispiel 2 veranschaulicht ein zusätzliches Verfahren zur Herstellung
der neuen Matrix der vorliegenden Erfindung. Die Beispiele 3–5 zeigen
das Wachstum und das Halten von Chondrozytenzellen auf der Matrix. Beispiel
6 zeigt die Ergebnisse einer Implantation der Chondrozytenzellen-enthaltenden
Matrix in Schafe. Die Beispiele werden lediglich als Veranschaulichung und
nicht einschränkend
verstanden.
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Beispiel 1
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Für eine Extraktion
von Typ II Kollagen werden 300 Gramm (Nassgewicht) Knorpel aus Schwein unter
flüssigem
Stickstoff zu einem Pulver gemahlen und dreimal mit 300 ml einer
70% Ethanollösung
gewaschen um das Kollagen zu entfetten. Die entfettete Kollagenlösung wird
danach bei Raumtemperatur getrocknet. Der resultierende Kollagenfeststoff
wird in einer 0,05 M Natriumacetatlösung (pH 1,5) erneut aufgelöst und Pepsin
wird in einer Endkonzentration von 0,1 mg/ml zugegeben. Die Lösung wird
danach bei 4°C
während
zwischen 16 und 20 Stunden gewaschen und 30 Minuten bei 20.000 RPM
zentrifugiert. Nach einem Zentrifugationszyklus wird der erhaltene Überstand
(etwa 300 ml) gesammelt. Das restliche Pellet wird erneut in einer
0,05 M Natriumacetatlösung
suspendiert und die Pepsinbehandlung, die Rühr- und Zentrifugationsschritte werden
wiederholt bis sich der Großteil
des Pellets aufgelöst
hat.
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Um
einen Feststoff zu präzipitieren,
der Typ II Kollagen enthält,
werden Überstände gepoolt
(Gesamtvolumen etwa 500 ml) und festes KCl wird zugegeben um eine
Endkonzentration von 17,5% KCl zu erhalten. Danach wird festes KH2PO4 zugegeben um eine
Endkonzentration von 0,02 M in einer wässrigen Lösung zu erhalten. Die Lösung wird
danach 30 Minuten bei 95.000 RPM zentrifugiert und das Sediment
(Pellet) wird in einer 0,05% Essigsäurelösung erneut aufgelöst und zweimal
während
16 Stunden bei 4°C
gegen 5.000 ml einer 0,05% Essigsäurelösung dialysiert.
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Zu
der dialysierten Probe wird ein biokompatibles Vernetzungsmittel
auf Basis von Aldehyd zugegeben, in einer Konzentration von 20–100 mg/ml
in 10–40
ml einer 0,2 M NaCl, 0,05 M Tris-HCl Lösung bei pH 7,4. Die resultierende
Lösung
wird danach gemäß dem im
vorstehenden Allgemeinen Beispiel angegebenen Verfahren zweimal
lyophilisiert um einen Feststoff zu erhalten. Die Vernetzung wird
verstärkt durch
Aussetzen des resultierenden Feststoffs an UV-Strahlung während 12
Stunden. Das Aussetzen an Strahlung erhöht die mechanische Stabilisierung der
resultierenden Typ II Kollagenmatrix, welche danach mittels γ-Strahlung
sterilisiert wird.
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Chondrozytenzellen
wurden enzymatisch aus dem Kniegelenkknorpel von erwachsenen Schafen
freigesetzt, unter Verwendung von Kollagenase und Hyaluronidase
(bezogen von Sigma, St. Louis, MO), und erneut suspendiert in Kulturmedium
(Ham's F-12), enthaltend
12% fötales
Kälberserum,
50 μl/ml Penicillin/Streptomycin,
50 μl/ml
Glutamin (alles von Biochrom KG, Berlin, Deutschland), 50 μl/ml nicht
essentielle Aminosäuren
(Gibco BRL, Paisley, Schottland), und 2,3 mM MgCl2.
Die Zellen wurden in einem 80 cm2 Kulturkolben, beschichtet mit
0,1% Gelatine (Nalge Nunc, Rochester, N.Y.), kultiviert und während 4
bis 6 Wochen bei 37°C
in einer befeuchteten 5% CO2 Umgebung inkubiert.
Sobald die Zellen Konfluenz erreicht hatten wurden sie trypsiniert
und in einer Konzentration von etwa 4 × 103 Zellen/ml
auf der Typ II Kollagenmatrix angeimpft, die wie in diesem Beispiel
beschrieben hergestellt worden war.
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Kollagenmembranen
(Matrices) wurden in dem vorstehend beschriebenen Medium während drei
Tagen in Petrischalen inkubiert. Nicht angeimpfte Membranen und
Chondrozytenzellen, die auf Thermanox Kunststoffgerüsten (Nunc,
Rochester, N.Y.) gezüchtet
worden waren, wurden im Experiment als Kontrollen verwendet.
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Membranen
wurden mit Bouin's
Fixierlösung (375
ml 12% Pikrinsäure
+ 125 ml 40% Formaldehyd, um 500 ml Vorratslösung herzustellen. Für das Fixierungsverfahren
werden 5 ml Eisessig zu 100 ml Vorratslösung zugegeben) fixiert, mittels
einer abgestuften Ethanolreihe entwässert, geschnitten, mit Masson-Goldner
und Mayer's Hämatoxylin-Eosin
angefärbt,
und unter dem Mikroskop analysiert. Schnitte der Membran mit mittlerer
Dünne (0,5 μm) wurden mit
Methylen-Blau-Azure II angefärbt,
und sehr dünne
Schnitte (60 nm) der Membran wurden mit Bleicitrat angefärbt.
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Für Durchstrahlungselektronenmikroskopie (TEM)
(in einem Philips 400 Gerät)
wurden die Proben in einer 2,5% Glutaraldehydlösung in einem 0,06 M Natriumkakodylatpuffer
(pH 7,35) während
48 bis 72 Stunden bei 4°C
fixiert. Die fixierten Proben wurden nach Routineverfahren weiterverarbeitet
und unter Verwendung eines Ultracut E Mikrotoms (Reichert, Deutschland)
geschnitten.
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Für Rasterelektronenmikroskopie
wurden die Proben mit einer Phosphat-gepufferten Salzlösung (PBS) (150 mM) bei 37°C gespült, wie
vorstehend für
TEM beschrieben fixiert, in einer abgestuften Acetonreihe entwässert, am
kritischen Punkt getrocknet, und mittels Sputtern mit Gold-Palladium
beschichtet.
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Die
Grobmorphologie der trockenen Typ II Kollagenmatrices zeigte ein
etwas sprödes,
papierähnliches
Erscheinungsbild. Es trat kein Schrumpfen oder eine Auflösung des
Vlieses während
des Kultivierungsverfahrens auf. Lichtmikroskopie von nicht angeimpften
Typ II Kollagenmatrices zeigte eine dreidimensionale poröse Architektur
mit einer variierenden Porengröße auf.
Zelldetritus oder Lakunen konnten nicht nachgewiesen werden.
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Chondrozyten,
die auf Kunststoffoberflächen gezüchtet worden
waren, zeigten eine dichte Monoschicht aus stachelzelligen, Fibroblasten-ähnlichen Zellen
mit ovalen Kernen und zahlreichen interzellulären Kontakten. In der Durchstrahlungselektronenmikroskopie
zeigten diese Zellen etwas rundliche Kerne, ein spärliches
endoplasmatisches Reticulum und ein paar Mitochondrien. Wie in 5 gezeigt, zeigte
Rasterelektronenmikroskopie große,
abgeplattete Zellen auf.
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Chondrozyten,
die auf Typ II Kollagenmatrices angeimpft worden waren, bildeten
eine Membran mit mehrlagigen Zellschichten, wobei zahlreiche Zellen
sich in den membranbildenden Fortsätzen etablierten, um sich mit
den vermaschten Typ II Kollagenfasern zu verheddern, wie mittels
TEM in 6 gezeigt. Die Ultrastruktur dieser Zellen ähnelte einem mehr
Chondrozyten-ähnlichen
Aussehen als einem fibroblastischen Zelltyp. Die meisten Zellen
waren kugelförmig
mit unregelmäßigen Kernen,
einem granulären
endoplasmatischen Reticulum, und hervor stehenden Golgi-Feldern.
Manche Zellen enthielten große
Mengen an Glykogen, und manche zeigten kleine hervortretende Vesikel
auf ihren Oberflächen.
-
Ein
Vergleich der vorstehend genannten morphologischen Unterschiede
zwischen den auf Kunststoffoberflächen und den auf der Kollagen
Typ II Matrix gezüchteten
Zellen legt in hohem Maße
nahe, dass die auf der Kollagen Typ II Matrix gezüchteten
Zellen redifferenzieren werden.
-
Die
Untersuchungen in diesem Beispiel zeigen, dass eine in vitro Produktion
von autologem knorpelähnlichem
Gewebe unter Verwendung der Typ II Kollagenmatrix der vorliegenden
Erfindung realisiert werden kann. Der resultierende implantierbare
Gegenstand umfasst aktive Chondrozytenzellen mit dem Potenzial,
in Knorpeldefekte einzuwachsen und diese zu reparieren. Die mechanische
Stabilität des
Gegenstands sorgt für
einfache Handhabung, so dass er in Knorpeldefekte geklebt werden
kann.
-
Beispiel 2
-
300
Gramm (Nassgewicht) Gelenkknorpel, abgekratzt von Kälbergelenken,
wurden unter flüssigem
Stickstoff zu einem pulverähnlichen
Material gemahlen. Das Pulver wurde danach durch 3 Waschschritte,
jeweils mit 300 ml 70% Ethanol, entfettet und bei Raumtemperatur
getrocknet. Der Feststoff wurde in 0,05 M Natriumacetatpuffer, pH
1,5, erneut aufgelöst,
und mehrfach in der Kälte
mit Pepsin (0,1 mg/ml) behandelt. Die Behandlung wurde während 16–20 Stunden
durchgeführt.
Nach drei Runden Zentrifugation bei zwischen etwa 4°C und 10°C und 10.000–20.000
RPM während
etwa 30 Minuten bis etwa einer Stunde wurde der Überstand gepoolt und durch
Zugabe von Kaliumchlorid (17,5%) in Phosphatpuffer präzipitiert.
Das Präzipitat
wurde durch 45-minütige
Zentrifugation bei 30.000–40.000
RPM gesammelt, und in 0,05% Essigsäure erneut suspendiert, auf
eine annähernde
Konzentration von mehr als 1 mg/ml.
-
Die
resultierende Lösung
wurde danach während
16 Stunden gegen 3 × 5
Liter verdünnte
Essigsäure
(0,05%) dialysiert um alles überschüssige Salz
zu entfernen. 10–40
ml des Vernetzungsmittels Glutaraldehyd (hergestellt in 0,2 M NaCl/0,05
M Tris-HCl, pH 7,4, in einer Konzentration von 50 mg/ml) wurden
zu der dialysierten Probe zugegeben. Dies bildete eine homogene
Lösung,
welche lyophilisiert, erneut mit destilliertem Wasser durchtränkt, und erneut
lyophilisiert wurde.
-
Das
resultierende Vlies-ähnliche
Material wurde unter Verwendung der Vorrichtung wie in den 1 und 2 gezeigt
mechanisch zu Lagen gepresst und mittels UV- und Gammastrahlung
sterilisiert. Andere Standardverfahren zur Sterilisierung, welche
die Matrix nicht beschädigen,
könnten
ebenfalls verwendet werden. Das Sterilisationsverfahren stabilisiert
das kollagenartige Material weiter.
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Beispiel 3
-
Chondrozyten
wurden in minimalem essenziellen Kulturmedium, enthaltend HAM's F12 und 15 mM Hepes-Puffer
und 5 bis 7,5% autologes Serum, in einem CO2 Inkubator
bei 37°C
gezüchtet.
und in einem Klasse 100 Labor bei Verigen Transplantation Service
ApS, Kopenhagen, DK, oder an der Lübecker Universität, Lübeck, Deutschland,
gehandhabt. Andere Zusammensetzungen von Kulturmedium, wie etwa
Kälberserum,
hätten
ebenfalls für
die Kultivierung der Chondrozytenzellen verwendet werden können. Die
Zellen wurden unter Verwendung von Trypsin-EDTA (Trypsin: 2,5% Lösung ohne
Ca2+ und Mg2+ in
Phosphat-gepufferter Salzlösung
(PBS); EDTA: 1% Lösung
ohne Ca2+ und Mg2+ in
PBS; die endgültige
Lösung
enthält
0,05% Trypsin) während
5–10 Minuten
trypsiniert und in einer Bürker-Türk-Kammer unter
Verwendung einer Anfärbung
mit Trypanblau auf Wachstumsfähigkeit
ausgezählt.
Die Zellzahl wurde auf 7,5 × 105 Zellen pro ml eingestellt. Eine NUNCLONTM Platte wurde in dem Klasse 100 Labor aufgedeckt.
-
Die
Matrix der vorliegenden Erfindung wurde zu einer geeigneten Größe geschnitten,
die in den Boden der Vertiefung in der NUNCLONTM Zellkulturschale
passte. In diesem besonderen Fall wurde eine runde Scheibe mit einer
Größe von etwa
4 cm (aber dies hätte
jede beliebige für
das Experiment geeignete Größe sein
können)
unter aseptischen Bedingungen auf dem Boden der Vertiefung platziert.
Etwa 5 × 106 Zellen in 5 ml Kulturmedium wurden direkt
auf das Trägermaterial
gegeben und über
die Oberfläche dispergiert.
Die Platte wurde während
3 Tagen bei 37°C
in einem CO2 Inkubator inkubiert.
-
Am
Ende des Inkubationszeitraums wurde das Medium dekantiert, und eine
kalte, gekühlte 2,5%
Glutaraldehydlösung,
enthaltend 0,1 M des Natriumsalzes von Dimethylarsensäure, wurde
als ein Fixiermittel zugegeben. Die Matrix wurde danach für eine histologische
Bewertung mit Safranin O angefärbt.
-
Es
wurde beobachtet, dass die Chondrozytenzellen sich in Clustern angeordnet
hatten, begonnen hatten auf dem Träger zu wachsen, und nicht von dem
Träger
entfernt werden konnten, indem er mit Medium gespült wurde,
oder sogar indem mechanisch leichter Druck auf die Matrix ausgeübt wurde. Es
schien daher, dass die Zellen an der Matrix anhafteten.
-
Beispiel 4
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Chondrozytenzellen
wurden in minimalem essenziellen Kulturmedium, enthaltend HAM's F12 und 15 mM Hepes-Puffer
und 5 bis 7,5% autologes Serum, in einem CO2 Inkubator
bei 37°C
gezüchtet. und
in einem Klasse 100 Labor bei Verigen Transplantation Service ApS,
Kopenhagen, DK, oder an der Lübecker
Universität
gehandhabt. Andere Zusammensetzungen von Kulturmedium hätten für die Kultivierung
der Chondrozyten verwendet werden können. Die Zellen wurden unter
Verwendung von Trypsin-EDTA (mit den gleichen Konzentrationen wie vorstehend
in Beispiel 3) während
5–10 Minuten
trypsiniert und in einer Bürker-Türk-Kammer
unter Verwendung einer Anfärbung
mit Trypanblau auf Wachstumsfähigkeit
ausgezählt.
Die Zellzahl wurde auf 5 × 105 Zellen pro ml eingestellt. Eine NUNCLONTM Platte wurde in dem Klasse 100 Labor aufgedeckt.
-
Die
neue Matrix der vorliegenden Erfindung wurde zu einer geeigneten
Größe geschnitten,
die in den Boden der Vertiefung in der NUNCLONTM Zellkulturschale
passte. In diesem besonderen Fall wurde eine runde Scheibe mit einer
Größe von etwa
4 cm (aber dies hätte
jede beliebige für
das Experiment geeignete Größe sein
können)
unter aseptischen Bedingungen auf dem Boden der Vertiefung platziert. Etwa
5 × 105 Zellen in 5 ml Kulturmedium wurden direkt
auf das Trägermaterial
gegeben und über
die Oberfläche
dispergiert. Die Platte wurde während
3 Wochen bei 37°C
in einem CO2 Inkubator inkubiert.
-
Am
Ende des Inkubationszeitraums wurde das Medium dekantiert, und eine
kalte, gekühlte 2,5%
Glutaraldehydlösung,
enthaltend 0,1 M des Natriumsalzes von Dimethylarsensäure, wurde
als ein Fixiermittel zugegeben. Die Matrix wurde danach für eine histologische
Bewertung mit Safranin O angefärbt.
Für immunhistochemische
Analyse wurden Kollagenmembranen in Methanol-Aceton fixiert und auf Aggrecan und
Typ II Kollagen angefärbt,
unter Verwendung von anti-human Typ II Kollagen aus Kaninchen und
anti-human Aggrecan aus Maus. Primäre Antikörper wurden sichtbar gemacht
unter Verwendung von fluoreszierenden sekundären Antikörpern.
-
Während der
drei Wochen waren die Chondrozyten gewachsen und hatten sich auf
der Matrix vervielfacht, wobei sie Cluster in den Zentren des Trägers gebildet
hatten, die sich entlang der Oberfläche aufreihten.
-
Beispiel 5
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Chondrozytenzellen
wurden in minimalem essenziellen Kulturmedium, enthaltend HAM's F12 und 15 mM Hepes-Puffer
und 5 bis 7,5% autologes Serum, in einem CO2 Inkubator
bei 37°C
gezüchtet. und
in einem Klasse 100 Labor bei Verigen Transplantation Service ApS,
Kopenhagen, DK, oder an der Lübecker
Universität
gehandhabt. Andere Zusammensetzungen von Kulturmedium hätten für die Kultivierung
der Chondrozytenzellen verwendet werden können. Die Zellen wurden unter
Verwendung von Trypsin-EDTA (gleiche Konzentration wie vorstehend
in Beispiel 3) während
5–10 Minuten
trypsiniert und in einer Bürker-Türk-Kammer
unter Verwendung einer Anfärbung
mit Trypanblau auf Wachstumsfähigkeit
ausgezählt.
Die Zellzahl wurde auf 5 × 105 Zellen pro ml eingestellt. Eine NUNCLONTM Platte wurde in dem Klasse 100 Labor aufgedeckt.
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Die
Matrix der vorliegenden Erfindung wurde zu einer geeigneten Größe geschnitten,
die in den Boden der Vertiefung in der NUNCLONTM Zellkulturschale
passte. In diesem besonderen Fall wurde eine runde Scheibe mit einer
Größe von etwa
4 cm (aber dies hätte
jede beliebige für
das Experiment geeignete Größe sein
können)
unter aseptischen Bedingungen auf dem Boden der Vertiefung platziert.
Etwa 5 × 105 Zellen in 5 ml Kulturmedium wurden direkt
auf das Trägermaterial
gegeben und über
die Oberfläche dispergiert.
Die Platte wurde während
3 Wochen bei 37°C
in einem CO2 Inkubator inkubiert.
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Die
gesamte Matrix wurde 16 Stunden lang mit Kollagenase inkubiert.
Das Material wurde in Medium aufgenommen und zentrifugiert. Zellen
wurden auf einer NUNCLONTM Platte angeimpft
und ein Aliquot in einer Bürker-Türk-Kammer unter Verwendung einer
Anfärbung
mit Trypanblau auf Wachstumsfähigkeit
ausgezählt.
Die berechnete Gesamtzellzahl wurde als 6 × 106 ermittelt
und die Wachstumsfähigkeit war
größer 95%.
-
Beispiel 6
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Tierstudien
wurden in den Einrichtungen der Lübecker Universität durchgeführt. Zwei
Schafe hatten zuvor 4 definierte runde Läsionen mit einem Durchmesser
von 7 mm des Knorpels des Kniegelenks empfangen. Alle Eingriffe
wurden unter i.v. Ketanest/Rompun Totalanästhesie durchgeführt. Zwei Löcher waren
im Knorpel der gewichttragenden Bereiche des medialen Oberschenkelknorrens
platziert worden, und zwei zusätzliche
Löcher
wurden im Bereich der Oberschenkelknochen-Knie- und Schienbein-Oberschenkelknochen-Gelenke
gebohrt. In jedem dieser zwei Bereiche wurde eines der zwei Löcher durch
die Tidemark gebohrt, während
bei dem anderen die Tidemark intakt belassen wurde.
-
Gleichzeitig
war ein Stück
Knorpel von einem nicht gewichttragenden Bereich entnommen worden. Die
Chondrozyten aus diesem Knorpel wurden während eines Zeitraums von sechs
Wochen auf einer Matrix gemäß Beispiel
3 gezüchtet.
Die mit Chondrozyten beladene Matrix wurde danach reimplantiert. Die
Schafe wurden isoliert gehalten und das Knie wurde während einer
Woche in einem Stützverband gehalten.
Danach durfte sich das Schaf frei bewegen. Die Bewertung des Gelenks
zeigte eine Heilung des Defekts, das Anhaften des Transplantats,
und die Erneuerung des Knorpels.
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Obwohl
diese Erfindung unter Bezugnahme auf spezifische Ausführungsformen
davon beschrieben worden ist, ist sie nicht darauf beschränkt. In
ihrem allgemeinsten Sinn umfasst diese Erfindung eine Typ II Kollagen-Stützmatrix,
welche aus Gewebe oder jedem anderen geeigneten Material wiederhergestellt
worden ist, nachdem sie solubilisiert wurde, und bevorzugt flexibel
ist und in einem tierischen Körper
resorbiert werden kann. Die Stützmatrix
wirkt als ein Träger
für lebende
Zellen, die auf ihr gezüchtet werden
und an ihr anhaften. Ein derartiges Anhaften kann mittels Zellwachstum,
das die Oberfläche
der Matrix durchdringt, erfolgen. Bevorzugt vermittelt die Stützmatrix
dem implantierbaren Gegenstand auch eine ausreichende physikalische
Integrität
um dessen Manipulierung zu erleichtern, wie etwa die Manipulierung,
welche erforderlich ist um ihn in einen lebenden Körper zu
implantieren.