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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Verwendung eines biologischen
Schutzmittels, bestehend aus dem Pseudomonas sp.-Stamm AN5rif (AGAL-Hinterlegungsnummer
NM 00/09624) oder einer Mutante oder einem Derivat hiervon, oder
einer Mutante oder einem Derivat des Pseudomonas-Stammes AN5 mit
den Zuckersäurebiosynthese-Eigenschaften des
Pseudomonas sp.-Stammes AN5rif (AGAL-Hinterlegungsnummer NM 00/09624),
um das Wachstum und/oder die Lebensfähigkeit pilzlicher Pflanzenpathogene, die
ansonsten Pflanzen oder Pflanzenteile infizieren oder anderweitig
befallen, zu hemmen, zu verlangsamen oder anderweitig zu kontrollieren.
Die Erfindung erstreckt sich weiterhin auf ein isoliertes biologisches
Schutzmittel für
die Behandlung einer pilzlichen Infektion in einer Pflanze und auf
eine pflanzenschützende
Zusammensetzung, die dieses biologische Schutzmittel in Kombination
mit einem phytopathologisch verträglichen Verdünnungsmittel
oder Benetzungsmittel umfasst.
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ALLGEMEIN
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Die
bibliographischen Details der Veröffentlichungen, auf die in
dieser Anmeldung Bezug genommen wird, sind am Ende der Beschreibung
gesammelt.
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Wie
hier verwendet, soll der Begriff „abgeleitet von" so verstanden werden,
dass er angibt, dass eine spezifizierte Einheit aus einer bestimmten
Quelle erhalten werden kann, wenngleich nicht notwendigerweise direkt
aus dieser Quelle.
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Im
Verlauf dieses Textes, wenn es der Zusammenhang nicht anders erfordert,
wird der Begriff „umfassen" oder Variationen
hiervon, wie etwa „umfasst" oder „umfassend" so zu verstehen
sein, dass die Einbeziehung eines genannten Schritts oder Elements
oder einer Anzahl oder Gruppe von Schritten oder Elementen oder
Einheiten damit impliziert ist, nicht jedoch ein Ausschluss irgendwelcher
anderer Schritte oder Elemente oder Anzahlen oder Gruppen von Elementen
oder Einheiten.
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Fachleute
werden erkennen, dass die hier beschriebene Erfindung weiteren als
den hier spezifisch beschriebenen Variationen und Modifikationen
zugänglich
ist. Es versteht sich, dass die Erfindung alle derartigen Variationen
und Modifikationen einschließt.
Die Erfindung schließt
außerdem
alle Schritte, Merkmale, Zusammensetzungen und Verbindungen ein,
die in dieser Beschreibung einzeln oder in der Gruppe angegeben
oder in Bezug genommen sind, sowie sämtliche Kombinationen von zwei
oder mehr solcher Schritte oder Merkmale.
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Die
vorliegende Erfindung wird in ihrem Schutzumfang nicht durch die
hier beschriebenen spezifischen Ausführungsformen begrenzt, die
nur dem Zweck der beispielhaften Darstellung dienen sollen. Funktionell
gleichwertige Produkte, Zusammensetzungen und Verfahren liegen eindeutig
im Schutzbereich der Erfindung, wie hier beschrieben.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Pathogene
Infektionen, insbesondere Pilzinfektionen von Tieren (einschließlich Menschen
und landwirtschaftlichen Nutztieren und Haustieren) und von Pflanzen
(insbesondere landwirtschaftlich bedeutenden Pflanzen) verursachen
signifikante Verluste bei der weltweiten Produktionskapazität.
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Echte
Pilz-Pathogene können
in wenigstens drei Hauptklassen eingeteilt werden: die Phycomyceten, die
Ascomyceten und die Basidiomyceten.
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Viele
Pilzpathogene erzeugen eine Vielzahl von Krankheiten in Pflanzen,
wobei verschiedene Spezies von Pilzen dazu neigen, in bestimmte
Spezies und bestimmte Gewebe von Pflanzen einzuwandern. Die Schäden an Nutzpflanzen
durch Pilzinfektion beziffern sich jährlich auf viele Millionen
Dollar an verlorenen Profiten. Die Basidiomyceten sind von besonderer
Wichtigkeit in der Landwirtschaft; sie beinhalten Rostpilze, wie
z.B. Puccinia spp., Cronartium ribicola und Gymnosporangium juniperi-virginianae;
und Brandpilze, wie z.B. Ustilago spp., der unter anderem Mais und
Hafer befällt
und jährlich
bis zu 30% Verlust verursacht.
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Zusätzlich ist
die „Schwarzbeinigkeit" bzw. „Take-all
disease" die durch
Infektion von Weizenpflanzen mit dem Pilzpathogen Gaeumannomyces
graminis Var. tritici (allgemein bekannt als Erreger der Schwarzbeinigkeit
oder „Take
all"-Pilz) verursacht
wird, die bedeutendste Wurzelerkrankung von Weizen weltweit und
führt derzeit
zu 10% Verlust bei der jährlichen
Weizenernte in Australien (Murray und Brown, 1987). Andere wichtige Pilzerkrankungen
bei Pflanzen beinhalten die Krongalle bei der Luzernenkrankheit,
die durch Physoderma alfalfae verursacht wird; die Bitterfäule bei
der Apfelerkrankung, verursacht von Glomerella cingulata; Apfelrost, verursacht
von Gymnosporangium juniperi-virginianae; Apfelschort, verursacht
von Venturia inaequalis; Bananenwelke, verursacht durch Fusarium
oxysporum f. cubense; Flugbrand bei Gerste, verursacht von Ustilago nuda
Rostr.; frühe
und späte
Blattfleckenkrankheit bei Sellerie, verursacht von Septoria apiicola;
Sellerieschorf, verursacht von Fusarium oxysporum f. apii Snyder
Hansen; Mutterkorn bei Getreidepflanzen und Gräsern, verursacht durch Claviceps
purpurea; Schwarzrost, verursacht von Puccinia spp., insbesondere
P. graminis; späte
Knollenfäule
der Kartoffel, verursacht von Phytophthera infestans; und Zitrus-Wurzelfäule, verursacht
von Armillaria mellea. Diese Liste ist jedoch nicht erschöpfend.
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Verfahren
für die
prophylaktische und/oder therapeutische Behandlung von Pilz- und
Bakterieninfektionen bei Pflanzen beinhalten allgemein die Applikation
von Anti-Pilz-Chemikalien und antibakteriellen Chemikalien; die
Verwendung biologischer Schutzmittel und, in jüngerer Zeit, die genetische
Erzeugung von Nutzpflanzen zur Expression von Krankheitstoleranz-
oder Krankheitsresistenz-Genen hierin.
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Fungizide und fungistatische
chemische Verbindungen:
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Antipilz-Chemikalien
unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung und sind dafür konzipiert,
um das pilzliche Pathogen entweder zu vertilgen, z.B. dadurch, dass
es gegen die Pilzsporen wirkt, oder alternativ, indem es die Pilzsporen
an der Keimung hindert, sobald diese ihren Wirt infiziert haben.
Jedoch fallen die meisten Chemikalien nicht ausschließlich in
eine einzige Kategorie. Beispielsweise ist elementarer Schwefel
dafür verwendet
worden, um Apfelernten gegen Apfelschorf zu schützen, jedoch wirkt dieselbe
Chemikalie vernichtend, wenn sie gegen einen Rostpilz verwendet
wird.
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Eine
breite Vielfalt von Pyridinverbindungen und Derivaten hiervon mit
variierender und oftmals multipler Wirkungsweise wird in Agrochemikalien
und Pharmazeutika gegen pilzliche Pathogene verwendet, wie z.B.
3-(2-Methylpiperidino)propyl-3,4-dichlorbenzoat; Cephalosporin C;
Cephapirin-Natrium; Pyrithion-Zink (d.h. 2-Mercaptopyridin-N-oxid);
und 2-Sulfanylamidopyridin.
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Fungizide
in der Landwirtschaft und die Arten ihrer Anwendung werden detailliert
in Übersichtsartikeln von
Gennaro et al. (1990) und Kirk-Othmer (1980) dargestellt. Diese
Verbindungen gehören
allgemein zur Klasse der Polysulfide; Schwermetall-Fungizide; sowie
der organischen Fungizide, wie z.B. die Chinone (insbesondere Chloranil
und Dichlon), organische Schwefel-enthaltende Verbindungen (insbesondere
die Dithiocarbamate), Imidazoline und Guanine (insbesondere Heptadecyl-2-imidazolinium-Acetat
und Dodecylguanidium-Acetat), Trichlormethylthiocarboximide [insbesondere
N-(Trichlormethylthio)-4-cyclohexen-1,2-dicarboximid (Captan) und N-(Trichlormethylthio)-phthalimid
(Folpet)], die chlorierten und/oder nitrierten Benzolderivate [insbesondere
2,3,5,6-Tetrachlornitrobenzol; Pentachlornitrobenzol (PCNB); 1,3,5-Trichlor-2,4,6-trinitrobenzol; 1,2,4-Trichlor-3,5-dinitrobenzol;
Hexachlorbenzol; 2,6-Dichlor-4-Nitroanilin
(Dichloran); 1,4-Dichlor-2,5-dimethoxybenzol und Tetrachlorisophthalonitril
(Chlorothalonil)]. Verschiedene andere Verbindungen mit systemischer
Antipilz-Aktivität
bei landwirtschaftlichen Verwendungen (d.h. systemische Fungizide)
beinhalten die Oxathiine (insbesondere Carboxin); Benzimidazole
[insbesondere Methyl-2-benzimidazolylcarbamat (MBC)]; Pyrimidine
(insbesondere 5-Butyl-2-dimethylamino-6-methyl-4(1H)-pyrimidinon
(Dimethirimol); das 2-Ethylaminoanalogon Ethirimol; und α-(2,4-Dichlorphenyl)-α-phenyl-5- pyrimidinmethanol
(Triarimol)]. Die Antibiotika, einschließlich Cycloheximid, Bastocidin
S, Kasugamycin und die Polyoxine werden ebenfalls in ausgedehntem Maße verwendet.
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In
den meisten Fällen
ist die Wirkungsweise bekannter landwirtschaftlicher Antipilz-Verbindungen unzuverlässig, und
bei Antipilz-Verbindungen, die wirksam gegen Pilzpathogene des Menschen
sind, ist es so, dass viele Verbindungen den Stoffwechsel der Pilzzellmembran
verändern.
Beispielsweise inhibieren Triarimol und verwandte Verbindungen Schritte
der Sterol-Biosynthese.
Demgegenüber
ist Carboxin dafür
bekannt, dass es die mitochondriale Atmung blockiert, indem es die
Succinat-Dehydrogenase inhibiert, während die Benzimidazole Zellstrukturen
aufbrechen, wie etwa diejenigen, die für die Mitose benötigt werden.
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Biologische Antipilz-Schutzmittel:
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Biologische
Kontrolle bzw. biologischer Schutz beziehen sich auf die Einführung lebender
Organismen, wie z.B. Bakterien, Pilze und Insekten, um Pflanzenpathogene
zu kontrollieren. Drei Eigenschaften machen biologische Schutzmittel
zu einer erstrebenswerten Option bei dem Schutz von Pflanzen vor
Pilzpathogenen. Zum ersten sind biologische Schutzmittel im allgemeinen
natürliche
Produkte, sodass es weniger wahrscheinlich als bei synthetischen
Chemikalien ist, dass sie einen schädlichen Effekt auf die Umwelt
haben. Zum zweiten sind biologische Schutzmittel im Vergleich zu
synthetischen Chemikalien relativ preiswert. Drittens stellen biologische
Schutzmittel eine unerschöpfliche
Quelle für
Schutzmittel dar, da Mikroorganismen in Kultur gehalten und schnell
und preiswert vermehrt werden können.
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Biologische
Schutzmittel wirken entweder dadurch, dass sie die Stelle der Infektion
eines Pathogens besetzen und mit dem Pathogen um Nährstoffe
konkurrieren, die aus der Pflanze stammen, oder alternativ produzieren
die biologischen Schutzmittel fungizide und/oder fungistatische
Verbindungen, die das Pilzpathogen spezifisch attackieren. Es sind
bedeutende Faktoren identifiziert worden, die für die biologische Kontrolle
bedeutsam sind (wie etwa die Besiedelung, antibiotische Wirkung,
die Siderophoren-Produktion, etc), jedoch variiert der Einfluss
dieser Faktoren mit den Umweltbedingungen, sodass es schwer ist,
den biologischen Schutzmitteln einen universell gültigen Wirkungsmechanismus
zuzuordnen (Weller 1988). Das universelle Merkmal aller biologischen
Schutzmittel ist ihre Fähigkeit,
sich schnell in den von dem pathogenen Agens infizierten Zellen
und Geweben zu vermehren, und eine Verbindung zu diesen herzustellen,
ein Prozess, der als Kolonisierung (Besiedelung) bezeichnet wird
(Suslow, 1982). Tatsächlich
hat Weller (1988) drei Faktoren als verantwortlich für die unterdrückende Natur
verschiedener Bakterien gegen Pilze identifiziert: die Besiedelung
der Wurzel, die Produktion von Fungiziden und/oder fungistatischen
Verbindungen, einschließlich
Antibiotika, HCN (Fravel, 1988) oder Wasserstoffperoxid (Wu et al,
1995; US-Patent Nr. 5,516,671) unter anderem, und die Produktion
fluoreszierender Siderophoren oder von Hochaffinitäts- Eisentransportmitteln.
In diesem Zusammenhang legt das unterschiedliche Besiedelungs-Wirtsspektrum, das
von den Biokontroll-Bakterien gezeigt wird (Weller, 1988) nahe,
dass es eine gewisse Wirtsspezifität bei der Besiedelung gibt,
und dass eine Anzahl von Faktoren beteiligt ist. Wie dem Fachmann
bekannt sein wird, gibt es auch Wirtsspezifität bei der Wirkung von Fungiziden,
und dies könnte
erklären,
warum einige Stämme
gegen bestimmte Pathogene ineffektiv sind (Schroth und Hancock,
1981). Des weiteren wirken nicht alle biologischen Schutzmittel
dadurch, dass sie Fungizide oder fungistatische Verbindungen produzieren
(Kraus und Loper, 1992).
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Es
gibt eine große
Anzahl von Systemen, bei denen die biologische Kontrolle effektiv
ist (Weller, 1988). Im allgemeinen haben biologische Schutzmittel
gezeigt, dass sie unter kontrollierten Bedingungen im Gewächshaus
und bei einer großen
Zahl von Fällen
im Feld einen günstigen
Effekt auf die Pflanze besitzen (Baker und Cook, 1974). Es gibt
derzeit zahlreiche biologische Schutzmittel, die von Bauern zur
Krankheitskontrolle verwendet werden (Schroth und Hancock, 1981),
was zeigt, dass dieser Ansatz wirksam und lebensfähig als
Verfahren für
die Kontrolle von Pflanzenkrankheiten im Feld ist.
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So
ist beispielsweise die Sclerotinia-Fäule, die durch die Pilze Sclerotinia
sclerotiorum, Sclerotinia minor und Sclerotinia trifoliorum verursacht
wird, eine der zerstörerischsten
Krankheiten bei Pflanzen und betrifft über 380 Zierpflanzen (z.B.
Aster, Begonie, Nelke, Chrysantheme, Fuchsie, Gerbera, Lupine, Pelargonie
und Petunie), Feldpflanzen (z.B. Luzerne, Raps, Trockenbohne, Hanf,
Linse, Raps-Ölsaaten,
Erdnuss, Kartoffel, roten Klee, Färberdistel, Sojabohne, Sonnenblume,
Süßklee und
Tabak), Gemüse
und Fruchtpflanzen (z.B. Artischocke, Spargel, Avocado, Bohne, Broccoli,
Kohl, Karotte, Sellerie, Kichererbse, Chicoree, Gurke, Aubergine,
Endivie, Fenchel, Kiwi, Porree, Kopfsalat, Petersilie, Erbse, Pfeffer
(Chili, roten Pfeffer oder Süßpfeffer), Brechbohne,
Tomate, Wassermelone, Knoblauch und Zwiebel) und Kräuter (z.B.
Koriander, Schnittlauch, Dill, Fenchel und Winterkresse). Ein biologisches
Pflanzenschutzmittel, das als Wirkstoff lebensfähige Sporen des Bodenpilzes
Coniothyrium minitans enthält,
ist jüngst
entwickelt worden und besitzt spezifische antagonistische Wirkungen
gegen die Überlebensstrukturen
(Dauermycelien) dieser pilzlichen Pathogene. Nach der Applikation
und Einarbeitung in den Boden keimt C. minitans aus und greift die
Dauermycelien (verbleibende Überlebensstrukturen)
der Pathogene im Boden an, wodurch ein Wiederauftreten der Erkrankung
im Boden reduziert wird.
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Im
Fall der Schwarzbeinigkeit bei Weizen ist Pseudomonas sp. identifiziert
worden, das ein niedermolekulares Siderophor, manchmal mit Fluoreszenz,
produziert, das befähigt
ist, Eisen zu komplexieren und aktiv in die Zelle zu transportieren,
um einen Eisenmangel im Boden hervorzurufen (Buyer und Leong, 1986,
Leong 1986), wodurch ein Hungerzustand des Pilzpathogens im Bezug
auf das aus dem Boden stammende Eisen, das für Keimung und Wachstum notwendig
ist, verursacht wird. Jedoch nimmt man zur Zeit an, dass die Siderophor-Produktion nur bedeutsam
für den
biologischen Schutz vor der Schwarzbeinigkeit in alkalischen Böden ist,
die eine niedrige Eisenkonzentration aufweisen, worin Eisen ein
limitierender Nährstoff
für den
Pilz sein kann (Kloepper et al., 1980). Weiterhin haben Fravel (1988),
Hamdan et al. (1991) und Thomashow et al. (1990) vorgeschlagen,
dass der dominante, wichtige Faktor bei der Unterdrückung der
Krankheit in der Produktion von fungiziden und/oder fungistatischen
Verbindungen durch Pseudomonas spp. begründet liegt, insbesondere von
Phenazin-1-Carbonsäure (Thomashow
et al., 1993), und 2,4-Diacetylphloroglucinol, einem normalen Zwischenprodukt
bei einem Pathway der Bakterien, der eine Reihe von Pilzpathogenen
hemmt und in einem weiten Spektrum von Pseudomonaden zu finden ist
(Keel et al., 1992; 1996). Phenazin ist als biologisches Schutzmittel
gegen Schwarzbeinigkeit umfänglich
untersucht worden, jedoch ist die Wirksamkeit von 2,4-Diacetylphloroglucinol
gegen Schwarzbeinigkeit nur teilweise charakterisiert worden (Raaijmakers
und Weller, 1998). Pseudomonas fluorescens, Stamm CHA0 ist ebenfalls
ausgedehnt untersucht worden und hat gezeigt, dass es eine wirksame
Menge an 2,4-Diacetylphloroglucinol für die Unterdrückung der
Schwarzfäule bei
Tabak und der Schwarzbeinigkeit bei Weizen produziert (Laville et
al., 1992).
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Zusätzlich hat
der isolierte Pseudomonas-Stamm AN5 gezeigt, dass er insofern ein
breites Wirtsspektrum besitzt, als er befähigt ist, die Wurzeln einer
Anzahl von Pflanzenarten zu besiedeln und sich in Agarplatten-Tests,
Topfversuchen und in Feldversuchen als wirksames biologisches Schutzmittel
gegen Schwarzbeinigkeit zeigt (Nayudu et al., 1994b). Die vorliegenden
Autoren stimmten mit Thomashow et al. (1993) in der Schlussfolgerung überein,
dass die dominanten Effekte dieses Bakteriums offenbar eher auf
der Produktion von fungiziden und/oder fungistatischen Verbindungen
beruhen als auf der Produktion von Siderophoren.
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Obwohl
andere biologische Schutzmittel auf ihre Fähigkeit hin getestet wurden,
die Schwarzbeinigkeit zu kontrollieren, wie z.B. die nicht-pathogenen
Stämme
von G. graminis var. graminis (Wong et al., 1996), bieten diese
kein durchführbares
Verfahren zur Bekämpfung
der Schwarzbeinigkeit im großen
Umfang, da derzeit keine Technologie verfügbar ist, um solche Pilze in
großem
Maßstab
zu züchten.
Die Kosten zur Herstellung eines solchen Pilzmittels und zur Anwendung
desselben im Feld sind im Vergleich zu bakteriellen biologischen Schutzmitteln
untragbar hoch.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Bei
der Arbeit, die zu der vorliegenden Erfindung geführt hat,
haben die vorliegenden Erfinder versucht, ein im Bezug auf die Umwelt
verträgliches
Mittel für
die Behandlung eines breiten Spektrums von Pilzpathogenen bei Pflanzen
und Tieren zu identifizieren. Die Erfinder identifizierten die Antipilz-Komponente,
die von dem Pseudomonas-Stamm AN5 produziert wird, als Zuckersäure und
haben den biochemischen und genetischen Pathway für deren
Produktion bestimmt. Die Identifizierung dieses spezifischen Antipilz-Mittels
und die Klonierung der genetischen Sequenzen, die für die Biosynthese
des Antipilzmittels erforderlich sind, erlauben die Entwicklung
von Strategien für
die Kontrolle eines breiten Spektrums von Pilzpathogenen bei Pflanzen und
Tieren.
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Dem
entsprechend bezieht sich ein Aspekt der vorliegenden Erfindung
auf ein Verfahren der prophylaktischen oder therapeutischen Behandlung
von Infektionen durch ein pilzliches Pathogen in einer Pflanze, bei
dem man der Pflanze eine wirksame Menge eines biologischen Schutzmittels
verabreicht, das befähigt
ist, eine Zuckersäure
zu produzieren, die hinreichend ist, Pilzwachstum oder Pilzreproduktion
in dieser Pflanze zu hemmen oder zu verhindern, wobei das biologische
Schutzmittel der Pseudomonas sp.-Stamm AN5rif (AGAL-Hinterlegungsnummer
NM 00/09624) oder eine Mutante oder ein Derivat hiervon ist, oder
eine Mutante oder ein Derivat des Pseudomonas-Stammes AN5 mit den
Zuckersäurebiosynthese-Eigenschaften
des Pseudomonas sp.-Stammes AN5rif (AGAL-Hinterlegungsnummer NM
00/09624).
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Ein
zweiter Aspekt der Erfindung stellt ein Verfahren bereit, um die
nach der Ernte erfolgende Lagerung eines Pflanzenprodukts zu verbessern,
bei dem man darauf eine wirksame Menge eines biologischen Schutzmittels
appliziert, das befähigt
ist, eine Menge einer Zuckersäure
zu produzieren, die hinreichend ist, Pilzwachstum oder -Reproduktion
zu hemmen oder zu verhindern, wobei das biologische Schutzmittel
der Pseudomonas sp.-Stamm AN5rif (AGAL-Hinterlegungsnummer NM 00/09624)
oder eine Mutante oder ein Derivat hiervon ist, oder eine Mutante
oder ein Derivat des Pseudomonas-Stammes AN5 mit den Zuckersäurebiosynthese-Eigenschaften
des Pseudomonas sp.-Stammes AN5rif (AGAL-Hinterlegungsnummer NM 00/09624). Dieser
Aspekt der Erfindung lässt
sich auf jedes Pflanzenprodukt anwenden, insbesondere auf diejenigen
essbaren Produkte, die für
den Verzehr durch Mensch oder Tier gedacht sind, die aufgrund von
Pilzinfektion für
raschen Verfall empfindlich sind, wie z.B. Obst und Gemüse, einschließlich u.a.
Tomaten, Äpfel, Birnen,
Citrusfrüchte,
Trauben und Beeren).
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Ein
dritter Aspekt der Erfindung stellt ein biologisches Schutzmittel
für die
Behandlung einer Pilzinfektion in einer Pflanze oder einem Tier
bereit, wobei dieses Mittel eine isolierte Bakterienzelle umfasst,
die folgende Eigenschaften besitzt:
- (i) Sie
produziert eine Zuckersäure,
wenn sie in Gegenwart einer Kohlenstoffquelle kultiviert wird, die
eine Aldose umfasst;
- (ii) Sie ist in der Lage, die Infektionsstelle eines solchen
Pilzes, bevorzugt die Pflanzenwurzeln, zu besiedeln; und
- (iii) Sie besitzt die biologischen Schutzeigenschaften des Pseudomonas-Stammes
AN5rif (AGAL-Hinterlegungsnummer NM 00/09624). Bevorzugt umfasst
das biologische Schutzmittel den Pseudomonas-Stamm AN5rif (AGAL-Hinterlegungsnummer
NM 00/09624) oder ein Derivat hiervon. Bevorzugt besitzt das Derivat im
Vergleich zum Pseudomonas-Stamm AN5rif eine gesteigerte Fähigkeit,
eine Zuckersäure
zu produzieren, wenn es in Gegenwart einer Kohlenstoffquelle kultiviert
wird, die eine Aldose beinhaltet, und/oder eine im Vergleich zum
Pseudomonas-Stamm AN5rif gesteigerte Befähigung, die Wurzeln einer Pflanze
zu besiedeln.
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Ein
vierter Aspekt der Erfindung stellt eine pflanzenschützende Zusammensetzung
für die
Behandlung einer Pilzinfektion einer Pflanze bereit, wobei diese
Zusammensetzung eine wirksame Menge eines im vorstehenden Absatz
beschriebenen biologischen Schutzmittels in Kombination mit einem
phytopathologisch verträglichen
Verdünnungsmittel
oder Benetzungsmittel umfasst.
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Ein
fünfter
Aspekt der Erfindung stellt ein Verfahren bereit, um eine Zuckersäure zu produzieren,
umfassend das Inkubieren einer Bakterienzelle mit den biologischen
Schutzeigenschaften des Pseudomonas-Stammes AN5rif (AGAL-Hinterlegungsnummer
NM 00/09624) in Gegenwart einer Aldose für eine Zeit und unter Bedingungen,
die hinreichend sind, damit eine PQQ-abhängige Oxidation der Aldose
zur Zuckersäure erfolgen
kann.
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Das
biologische Schutzmittel und Zusammensetzungen, die dieses umfassen,
wie hier beschrieben, können
durch jedes für
Fachleute bekannte Mittel hierzu hergestellt werden.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1 ist
eine Kopie einer photographischen Darstellung eines Dünnschicht-Chromatogramms (TLC) eines
Agar-Overlay-Tests, der die biologische Aktivität der gegen die Schwarzbeinigkeit
gerichteten Verbindung aus dem Rohextrakt des Pseudomonas-Stammes
AN5 zeigt. Tafel A zeigt eine TLC, die unter Verwendung eines Lösungsmittels
durchgeführt
wurde, das 10% (Gewicht/Volumen) an Methanol in Chloroform umfasst.
Tafel B zeigt eine TLC, die unter Verwendung eines Lösungsmittels
durchgeführt
wurde, das 30% (Gewicht/Volumen) an Methanol in Chloroform umfasst.
Tafel C zeigt eine TLC, die unter Verwendung eines Lösungsmittels
durchgeführt
wurde, das 50% (Gewicht/Volumen) an Methanol in Chloroform umfasst.
Der Pilzerreger der Schwarzbeinigkeit (Take all-Pilz) wurde auf
der Oberseite der TLC-Platte
in einem Kartoffel-Dextrose-Overlay-Agar angeimpft und hat die Möglichkeit,
gut zu wachsen. Eine Hemmzone, angezeigt durch den Pfeil, entspricht
der Position eines Antipilz-Mittels
des Pseudomonas-Stammes AN5 gegen Schwarzbeinigkeit. Dieses Antipilz-Mittel
befindet sich am Ausgangspunkt und zeigt in Gegenwart keines der
getesteten Lösungsmittel
eine Wanderbewegung.
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2A ist
eine Kopie einer photographischen Darstellung von Kieselgel 60 F254-TLC-Platten
unter Verwendung eines Lösungsmittelsystems,
das n-Propanol:Ethylacetat:Wasser [5:2:3 (Volumen/Volumen)] umfasst,
und zeigt die Auftrennung von Verbindungen in Rohextrakten des Pseudomonas-Stammes
AN5 (Tafel a) und des mutanten Stammes AN5-MN1 (Tafel b). Diese
Daten zeigen im Vergleich zu dem Pseudomonas-Stamm AN5 Unterschiede
bei den einfachen Zuckern an, die von dem mutanten Stamm AN5-MN1
produziert werden.
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2B ist
eine Kopie einer photographischen Darstellung der TLC-Platten aus 2A in
einem Agar-Overlay-Test, der die biologische Aktivität einer
Verbindung anzeigt, die von dem Pseudomonas-Stamm AN5 (Tafel a)
produziert wird, nicht jedoch von dem mutanten Stamm AN5-MN1 (Tafel
b), mit Wirkung gegen den Take all-Pilz, wie durch den Pfeil angezeigt
wird (Hemmzone). Die Lösungsmittelbedingungen
sind dieselben, wie in 2A dargestellt.
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3A ist
eine Kopie einer photographischen Darstellung einer Kieselgel 60
F254-TLC-Platte
unter Verwendung eines Lösungsmittelsystems,
das n-Propanol:Ethylacetat:Wasser [5:2:3 (Volumen/Volumen)] umfasst,
wobei Siliziumdioxidsäulen-Fraktionen
des Pseudomonas-Stammes
AN5 dargestellt sind. Die Nummerierung unten an jeder Spur zeigt
die Nummer der Fraktion an, die aus der Siliziumdioxidsäule gesammelt
wurde; und C zeigt einen Rohextrakt des Pseudomonas-Stammes AN5,
der als Ausgangsmaterial für
die Siliziumdioxidsäule
verwendet wurde.
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3B ist
eine Kopie einer photographischen Darstellung einer PDA-Platte,
die mit Take-all-Pilz angeimpft wurde und die biologische Aktivität der Siliziumdioxidsäulenfraktionen
17 bis 20 zeigt, die in 3A gegen
den Take-all-Pilz gezeigt sind. Die Nummerierung entspricht der
Nummer der Siliziumdioxidsäulenfraktion. Die
Zone, die klar wird, zeigt eine Hemmung des Pilzwachstums an, im
Vergleich zu den weißen
Bereichen, auf denen der Pilz wächst.
Die Daten zeigen an, dass die Fraktionen 17 bis 20 gegen den Take-all-Pilz
aktiv sind, und dass die Fraktionen 19 und 20 die höchste Aktivität enthalten.
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4 ist
eine Kopie einer photographischen Darstellung einer PDA-Platte in
einem Agar-Overlay-Bioassay, die die Aktivität gegen den Take-all-Pilz bei
den Siliziumdioxidsäulenfraktionen
17 bis 20 bei dem Pseudomonas-Stamm AN5 zeigt, und zwar nach ihrer
erneuten Chromatographie durch TLC, wie in der Legende zu 3A beschrieben.
Die aktiven Fraktionen wurden in vier Proben (auf Basis ihrer Rf-Werte)
mit der Nummerierung 1–4
eluiert. Nur die Fraktion 3 (Rf-Wert 0,75) zeigte Aktivität gegen
den Take-all-Pilz, wie durch die Hemmzone zu sehen.
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5A ist
eine Kopie einer graphischen Darstellung eines 1H-NMR-Spektrums
der aktiven Fraktion, die mittels Siliziumdioxidsäule und
TLC gereinigt worden war, wie in den Legenden zu den 3A und 4 angezeigt.
Die Nummerierung auf der X-Achse zeigt die ppm an.
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5B ist
eine Kopie einer graphischen Darstellung eines 13C-NMR-Spektrums
der aktiven Fraktion, die mittels Siliziumdioxidsäule und
TLC gereinigt worden war, wie in den Legenden zu den 3A und 4 angezeigt.
Die Nummerierung auf der X-Achse zeigt die ppm an.
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5C ist
eine Kopie einer graphischen Darstellung der Massenspektrumsdaten
der aktiven Fraktion des Pseudomonas-Stammes AN5 gegen den Take
all-Pilz, die über
eine Siliziumdioxidsäule
gereinigt wurde, wie dies in der Legende zu den 3A und 4 dargestellt
ist. Der Pseudomonas-Stamm AN5 wurde mit Glucose als einziger Kohlenstoffquelle
kultiviert. Obere Tafel: Die Daten zeigen ein überreiches Vorkommen jedes
Fragments als Funktion von Masse/Ladung. Untere Tafel: Die Daten
zeigen ein überreiches
Vorkommen jedes Fragments als Funktion der Elutionszeit (min). Der
Pfeil zeigt die Position von Gluconolacton an.
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5D ist
eine Kopie einer graphischen Darstellung der Massenspektrumsdaten
der aktiven Fraktion des Pseudomonas-Stammes AN5 gegen den Take
all-Pilz, die über
eine Siliziumdioxidsäule
gereinigt wurde, wie dies in der Legende zu 4 dargestellt
ist. Der Pseudomonas-Stamm AN5 wurde mit Glucose als einziger Kohlenstoffquelle
kultiviert. Obere Tafel: Die Daten zeigen ein überreiches Vorkommen jedes
Fragments als Funktion von Masse/Ladung. Untere Tafel: Die Daten
zeigen ein überreiches
Vorkommen jedes Fragments als Funktion der Elutionszeit (min). Der
Pfeil zeigt die Position von Gluconsäure an.
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6A ist
eine Kopie einer photographischen Darstellung einer PDA-Platte,
die mit dem Pseudomonas-Stamm AN5 angeimpft ist, und die die biologische
Aktivität
verschiedener Mengen an reiner Gluconsäure (Sigma Chemical Company
Pty. Ltd) gegen Schwarzbeinigkeit unter Verwendung eines Agar-Overlay-Bioassays
zeigt. Die Nummerierung zeigt die Menge an verwendeter Zuckersäure wie
folgt an: (1) 25 mg; (2) 15 mg; (3) 12,5 mg; und (4) 7,5 mg. Die
Daten zeigen an, dass es eine positive Korrelation zwischen der
Menge an verwendeter Gluconsäure
und der Größe der Hemmzone
(geklärte
Region) gibt, wobei die Hemmzone die Aktivität gegen den Take-all-Pilz anzeigt.
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6B ist
eine Kopie einer photographischen Darstellung einer PDA-Platte,
die mit dem Pseudomonas-Stamm AN5 angeimpft ist, und die die biologischen
Aktivitäten
verschiedener gereinigter Zuckersäuren (Sigma Chemical Company
Pty. Ltd) gegen den Take-all-Pilz unter Verwendung eines Agar-Overlay-Bioassays zeigt.
Die Menge an verwendeter Zuckersäure
betrug in jedem Fall 12,5 mg. Die Nummerierung zeigt die verwendete
Zuckersäure
wie folgt an: (1) Äpfelsäure; (2)
Ascorbinsäure;
(3) Glutarsäure;
und (4) Glucuronsäure. Alle
vier Zuckersäuren
erzeugen starke Hemmzonen (geklärte
Bereiche), was Aktivität
gegen den Take-all-Pilz anzeigt.
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7 ist
eine Schwarz-Weiß-Kopie
einer Farbphotodarstellung von Bakterienplatten mit King's B-Medium und mit
Animpfung mit dem Pseudomonas-Stamm AN5 (Tafel a) oder mit Pseudomonas
fluorescens Pf-5 (Tafel b). Die Daten zeigen über das dunklere Erscheinungsbild
dieser Platte (die bei der originalen farbigen Platte eine rote
Farbe besitzt) im Vergleich mit dem weißeren Erscheinungsbild der
Platte auf Tafel a an, dass Pseudomonas fluorescens Pf-5 2,4-Diacetylphloroglucinol
produziert. Im Gegensatz dazu produziert der Pseudomonas-Stamm AN5
bei diesem Test keine detektierbaren Niveaus an 2,4-Diacetylphloroglucinol.
Die originale farbphotographische Darstellung ist auf Anfrage erhältlich.
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8 ist
eine Kopie einer graphischen Darstellung des 1H
NMR-Spektrums von Phenazin-1-carbonsäure. Die Nummerierung auf der
X-Achse zeigt die ppm an.
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9A ist
eine Kopie einer graphischen Darstellung der 1H
NMR eines Rohextrakts von Pseudomonas fluorescens Pf-5 aus Malz-Agar.
Die Nummerierung auf der X-Achse zeigt die ppm an.
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9B ist
eine Kopie einer graphischen Darstellung der 1H
NMR eines Rohextrakts des Pseudomonas-Stammes AN5 aus Malz-Agar.
Die Nummerierung auf der X-Achse zeigt die ppm an.
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10A ist eine Schwarz-Weiß-Kopie einer farbfotographischen
Darstellung von drei PDA-Platten, die mit dem Pseudomonas sp.-Stamm
AN5 (Tafeln a und b) oder mit dem mutanten Stamm AN5-MN1 (Tafel c)
angeimpft wurden. Bei den Tafeln b und c war der Indikatorfarbstoff
Bromcresol-Violett zu dem Wachstumsmedium hinzugegeben worden, und
die gelbe Farbe auf Tafel b der originalen photographischen Darstellung (dunkler
graue Farbe gegenüber
einem hellgrauen Hintergrund in der Schwarz-Weiß-Kopie) zeigt die Ansäuerung des
Mediums durch den Pseudomonas-Stamm AN5 an. In Tafel c zeigt die
violette Farbe der originalen photographischen Darstellung (sehr
dunkelgraue Farbe gegenüber
einem heller grauen Hintergrund in der Schwarzweiß-Kopie)
die Alkalisierung des Mediums durch den Pseudomonas-Stamm AN5-MN1 an.
Die originale farbfotographische Darstellung ist auf Anfrage erhältlich.
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10B ist eine Schwarz-Weiß-Kopie einer farbfotographischen
Darstellung einer PDA-Platte, die den Indikatorfarbstoff Bromcresol-Violett
enthält
und mit dem Take-all-Pilz angeimpft wurde. In der Originalphotographie
zeigt sich der Take-all-Pilz als schwarze zentrale Zone, die von
einer gelben Wachstumszone umgeben ist und es gibt eine violette
Zone um den Take all-Pilz, was darauf hin deutet, dass er Verbindungen
abgibt, die den pH des Mediums erhöhen. Bei der Schwarz-Weiß-Kopie
zeigt sich der Take-all-Pilz als schwarze zentrale Zone, umgeben
von einer hellgrauen Zone, und die violette Zone um den Take-all-Pilz
ist als dunkler graue Zone zu den Rändern der Platte hin zu sehen.
Die originale farbfotographische Darstellung ist auf Anfrage erhältlich.
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11A ist eine Kopie einer graphischen Darstellung
von Massenspektrum-Daten der aktiven Fraktion des Pseudomonas-Stammes
AN5 mit Wirkung gegen den Take all-Pilz, die über eine Siliziumdioxidsäule, wie
in der Legende von 3A angezeigt, gereinigt wurde.
Der Pseudomonas-Stamm AN5 wurde mit Galactose als einziger Kohlenstoffquelle
kultiviert. Obere Tafel: Die Daten zeigen ein überreiches Vorkommen jedes Fragments
als Funktion von Masse/Ladung an. Untere Tafel: Die Daten zeigen
ein überreiches
Vorkommen jedes Fragments als Funktion der Elutionszeit (min) an.
Der Pfeil zeigt die Position von Galactonolacton an.
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11B ist eine Kopie einer graphischen Darstellung
von Massenspektrum-Daten der aktiven Fraktion des Pseudomonas-Stammes
AN5 mit Wirkung gegen den Take all-Pilz, die über eine Siliziumdioxidsäule, wie
in der Legende von 3A angezeigt, gereinigt wurde.
Der Pseudomonas-Stamm AN5 wurde mit Galactose als einziger Kohlenstoffquelle
kultiviert. Obere Tafel: Die Daten zeigen ein überreiches Vorkommen jedes Fragments
als Funktion von Masse/Ladung an. Untere Tafel: Die Daten zeigen
ein überreiches
Vorkommen jedes Fragments als Funktion der Elutionszeit (min) an.
Der Pfeil zeigt die Position von Galactonsäure an.
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12A ist eine Kopie der graphischen Darstellung
von Massenspektrum-Daten der aktiven Fraktion des Pseudomonas-Stammes
AN5 mit Wirkung gegen den Take all-Pilz, die über eine Siliziumdioxidsäule, wie in
der Legende von 3A angezeigt, gereinigt wurde.
Der Pseudomonas-Stamm AN5 wurde mit Mannose als einziger Kohlenstoffquelle
kultiviert. Obere Tafel: Die Daten zeigen ein überreiches Vorkommen jedes
Fragments als Funktion von Masse/Ladung an. Untere Tafel: Die Daten
zeigen ein überreiches
Vorkommen jedes Fragments als Funktion der Elutionszeit (min) an.
Der Pfeil zeigt die Position von Mannono-1,4-Lacton an.
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12B ist eine Kopie der graphischen Darstellung
von Massenspektrum-Daten der aktiven Fraktion des Pseudomonas-Stammes
AN5 mit Wirkung gegen den Take all-Pilz, die über eine Siliziumdioxidsäule, wie in
der Legende von 3A angezeigt, gereinigt wurde.
Der Pseudomonas-Stamm AN5 wurde mit Mannose als einziger Kohlenstoffquelle
kultiviert. Obere Tafel: Die Daten zeigen ein überreiches Vorkommen jedes
Fragments als Funktion von Masse/Ladung an. Untere Tafel: Die Daten
zeigen ein überreiches
Vorkommen jedes Fragments als Funktion der Elutionszeit (min) an.
Der Pfeil zeigt die Position von Mannonsäure an.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren für die prophylaktische oder
therapeutische Behandlung von Pilzinfektion in einer Pflanze und
zur Steigerung der nach der Ernte erfolgenden Lagerung von Pflanzenprodukten,
bei dem man bei der Pflanze oder dem Pflanzenprodukt eine wirksame
Menge eines biologischen Schutzmittels appliziert, das befähigt ist,
eine Zuckersäure
zu produzieren, die hinreichend ist, Pilzwachstum oder -Reproduktion
zu hemmen oder zu verhindern, wobei das biologische Schutzmittel
der Pseudomonas sp.-Stamm AN5rif (AGAL-Hinterlegungsnummer NM 00/09624)
oder eine Mutante oder ein Derivat hiervon ist, oder eine Mutante
oder ein Derivat des Pseudomonas-Stammes AN5 mit den Zuckersäurebiosynthese-Eigenschaften
des Pseudomonas sp.-Stammes AN5rif (AGAL-Hinterlegungsnummer NM 00/09624).
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Mit „pilzlich" ist gemeint „im Zusammenhang
mit jedem Pilz oder jeder Hefe, der/die befähigt ist, eine Pflanze in einer
Weise zu infizieren, bei der dadurch die Produktivität oder Gesundheit
dieser Pflanze reduziert wird oder hierdurch Krankheit, Kränklichkeit
oder Tod ausgelöst
werden". Im vorliegenden
Zusammenhang beinhaltet der Begriff „Pilz" weiterhin alle echten Pilze oder Hefen,
die Pflanzen oder Pflanzenteile infizieren.
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Die
vorliegende Erfindung ist von eindeutigem Nutzen bei der Verzögerung oder
Verhinderung des Verderbens von Lebensmitteln aufgrund der Infektion
durch pilzliche Pathogene, insbesondere im Falle von Pflanzenprodukten
(z.B. Früchten
und Gemüsen),
wobei hier die Zuckersäure
oder eine Zusammensetzung, die selbige umfasst, direkt auf das Produkt
aufgesprüht
werden kann, um pilzliches Wachstum unter Standardbedingungen der
Lagerung teilweise oder vollständig
zu hemmen und dadurch die auf die Ernte folgende Haltbarkeit der
Produkte zu verbessern.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
richtet sich die vorliegende Erfindung auf die prophylaktische oder
therapeutische Behandlung einer Infektion mit einem pilzlichen Pathogen,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus: Alternaria spp., Armillaria mellea,
Arthrobotrys oligosporus, Boletus granulatus, Botrytis cinerea,
Botrytis fabae, Claviceps purpurea, Cronartium ribicola, Epicoccum
purpurescens, Fomes annosus, Fusarium oxysporum, Gaeumannomyces
graminis var. tritici, Glomerella cingulata, Gymnosporangium juniperi-virginianae,
Monilinia fructicola, Physoderma alfalfae, Phytopthera infestans,
Polyporus sulphureus, Puccinia spp., Septoria apiicola, Ustilago
spp., Venturia inaequalis und Verticillium dahliae.
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Bevorzugter
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf die prophylaktische oder
therapeutische Behandlung von Infektion durch ein Pilzpathogen von
monokotylen Pflanzen, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus C. purpurea, G. graminis var. tritici,
Puccinia spp. und Ustilago spp.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Behandlung einer
Infektion einer Pflanze durch das pilzliche Pathogen Gaeumannomyces
graminis var tritici bereit, umfassend die Verabreichung einer wirksamen
Menge an Pseudomonas sp. Stamm AN5rif (AGAL-Hinterlegungsnummer
NM 00/09624) oder einer Mutante oder einem Derivat hiervon, oder
einer Mutante oder einem Derivat des Pseudomonas-Stammes AN5 mit
den Zuckersäurebiosynthese-Eigenschaften
von Pseudomonas sp. Stamm AN5rif (AGAL-Hinterlegungsnummer NM 00/09624)
für eine
Zeitspanne und unter Bedingungen, die hinreichend sind, um das Wachstum
oder die Reproduktion des Pilzes zu hemmen oder zu verhindern. Die
Pflanze, auf die diese Ausführungsform
der Erfindung abzielt, kann ein beliebiger der natürlichen Wirte
von G. graminis sein, bevorzugt eine Weizenpflanze oder eine eng
verwandte Art oder Vorläuferart
von Weizen, z.B. unter anderem Triticum aestivum, T. tauschii oder
Hordeum vulgare.
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Wie
hier verwendet, ist der Begriff „Zuckersäure" so zu verstehen, dass er sich auf ein
Carbonsäurederivat
eines beliebigen Monosaccharids, Disaccharids oder Polysaccharids
bezieht, das von dem biologischen Schutzmittel produziert wird,
egal, ob dieses Carbonsäurederivat
nun in anionischer Form oder als Salz vorliegt oder nicht oder weitere,
daran angebrachte Substituentengruppen enthält, wie z.B. ein oder mehrere Phosphoratome
oder Phosphor enthaltende Gruppierungen. Der Begriff „Zuckersäure" umfasst weiterhin
jedes Monocarbonsäure-,
Dicarbonsäure-
oder Tricarbonsäure-Derivat
einer Aldose, das von dem biologischen Schutzmittel produziert wird.
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Bevorzugt,
jedoch nicht notwendigerweise ausschließlich, ist die von dem biologischen
Schutzmittel produzierte Zuckersäure
keine Keto-Säure.
Zusätzlich,
soweit verträglich,
ist es besonders bevorzugt, wenn die von dem biologischen Schutzmittel
produzierte Zuckersäure
nicht in der Lactonform vorliegt.
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Bevorzugt
sind die von dem biologischen Schutzmittel produzierten Zuckersäuren Aldon-,
Aldar-, oder Uronsäuren.
Fachleute werden wissen, dass Aldonsäuren natürlich hergestellt werden können, indem
man eine Aldose am aldehydischen Kohlenstoffatom oxidiert. Im Gegensatz
dazu werden die Aldarsäuren
hergestellt, indem man sowohl am aldehydischen Kohlenstoffatom als
auch an dem Kohlenstoffatom oxidiert, das die erstrangige Hydroxylgruppe
trägt,
während
bei den Uronsäuren
nur das Kohlenstoffatom oxidiert wird, das die erstrangige Hydroxylgruppe
trägt.
Bevorzugt ist die Zuckersäure,
die von dem biologischen Schutzmittel produziert wird, ein Derivat
von D-Glucose, insbesondere die Aldonsäure Gluconsäure, und/oder die Aldarsäure Glucarsäure, und/oder
die Uronsäure
Glucuronsäure.
Optional kann das biologische Schutzmittel auch Zuckersäurederivate
von D-Galactose produzieren, insbesondere Galactonsäure und/oder
Galactarsäure und/oder
Galacturonsäure,
oder Zuckersäurederivate
von D-Mannose, insbesondere Mannonsäure und/oder Mannonarsäure und/oder
Mannonuronsäure.
Alternativ produziert das biologische Schutzmittel eine Zuckersäure, die
ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus Apfelsäure und Ascorbinsäure.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung eines biologischen
Schutzmittels, das Gluconsäure
und/oder Mannonsäure
und/oder Galacturonsäure
produziert, und insbesondere Gluconsäure.
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Mit „wirksame
Menge" einer Zuckersäure ist
eine Menge gemeint, die wirksam ist, das Wachstum und/oder die Reproduktion
des pilzlichen Pathogens zu verhindern oder, alternativ, das pilzliche
Pathogen abzutöten,
ohne dabei an der Gesundheit oder Lebensfähigkeit der Pflanze, der die
Zuckersäure
verabreicht wird, signifikante nachteilige Effekte zu verursachen.
Die wirksame Menge des verabreichten biologischen Schutzmittels
wird in Abhängigkeit
von der Natur des Pilzpathogens und der durch die Verabreichung
produzierten Zuckersäure
abhängen.
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Fachleute
werden in der Lage sein, mittels empirischer Standardansätze eine
wirksame Menge des zu verabreichenden biologischen Schutzmittels
zu bestimmen, wobei die einzige Erfordernis die Verfügbarkeit eines
geeigneten Bioassays für
das pilzliche Pathogen ist. Solche Verfahren werden Fachleuten wohlbekannt sein,
oder sie werden hier beschrieben. Im allgemeinen ist es nicht essentiell
für die
Durchführung
eines Bioassays, der das Wachstum und/oder die Lebensfähigkeit
eines pilzlichen Pathogens testet, dass er Wirtszellen beinhaltet,
die der Pilz normalerweise infiziert, vorausgesetzt, dass geeignete
in vitro-Kulturbedingungen etabliert wurden, die das Wachstum des
pilzlichen Pathogens erlauben. Wenn kein derartiger Assay verfügbar ist, so
können
Bioassays unter Verwendung geeigneter Pflanzenwirte oder isolierter
Zellen oder Gewebe durchgeführt
werden, die als Nährstoffquelle
für das
pilzliche Pathogen fungieren.
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In
diesem Zusammenhang haben die vorliegenden Erfinder herausgefunden,
dass der Agar-Pfropfen-Test, der von Poplawsky et al. (1988) beschrieben
wurde, besonders nützlich
ist, um das Wachstum und/oder die Lebensfähigkeit eines breiten Spektrums
von Pilzpathogenen von Pflanzen zu bestimmen, einschließlich Alternaria
spp., A. mellea, A. oligosporus, B. granulatus, B. cinerea, E. purpurescens,
F. annosus, G. graminis var tritici, M. fructicola, P. sulphureus
und V. dahliae.
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Um
die Wirksamkeit eines jeden spezifischen biologischen Schutzmittels,
das eine Zuckersäure
produziert, bei der Kontrolle eines Pilzpathogens zu bestimmen,
werden verschiedene Dosierungen einer Zuckersäure, die von dem biologischen
Schutzmittel produziert wird, auf ihre Fähigkeit getestet, pilzliches
Wachstum zu verlangsamen oder zu hemmen oder, alternativ, das pilzliche
Pathogen abzutöten,
wobei dies im Vergleich mit der Wirksamkeit einer oder mehrerer
als Negativ- und/oder Positivkontrolle dienender Verbindungen erfolgt.
Geeignete Negativkontrollen beinhalten die Verwendung eines geeigneten
Wachstumsmediums, das als Ersatz für die Zuckersäure den
korrespondierenden Aldosezucker oder das korrespondierende Lacton
enthält, oder
alternativ ein Fehlen der Testverbindungen im Wachstumsmedium. Eine
geeignete Positivkontrolle beinhaltet die Verwendung eines geeigneten
Wachstumsmediums mit Gluconsäure
bei einer Konzentration, von der bekannt ist, dass sie das Wachstum
des getesteten pilzlichen Pathogens hemmt, oder von der bekannt
ist, dass sie das getestete pilzliche Pathogen abtötet.
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Sobald
die Parameter festgelegt wurden, innerhalb derer eine bestimmte
Zuckersäure,
die von dem biologischen Schutzmittel produziert wird, pilzliches
Wachstum und/oder Reproduktion hemmen wird, ist es für das zu
testende biologische Schutzmittel bevorzugt, dass man weiterhin
sicherstellt, dass es keine nachteiligen Wirkungen erzeugen oder
schwere Kontraindikationen bei dem Wirt haben wird.
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Das
biologische Schutzmittel wird im Falle therapeutischer Behandlungen
im allgemeinen an der Stelle der Infektion verabreicht. Alternativ,
im Falle prophylaktischer Behandlungen, wird das biologische Schutzmittel
im allgemeinen an einer wahrscheinlichen Infektionsstelle verabreicht
werden, oder zumindest in einer Form, die für den Transport zu einer wahrscheinlichen
Infektionsstelle geeignet ist.
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Das
biologische Schutzmittel produziert die Zuckersäure, wenn es in Gegenwart einer
Kohlenstoffquelle kultiviert wird, die eine Aldose umfasst. Solche
biologischen Schutzmittel können
aus natürlichen
Quellen isoliert werden (wie z.B. der Pseudomonas sp.-Stamm AN5rif
(AGAL-Hinterlegungsnummer NM 00/09624) oder eine Mutante oder ein
Derivat des Pseudomonas-Stammes AN5 mit den Zuckersäurebiosyntheseeigenschaften
des Pseudomonas sp.-Stammes AN5rif), oder sie können aus einer beliebigen oder
mehreren Mutanten oder Derivaten eines natürlich vorkommenden Organismus
bestehen (z.B. einer Mutante oder einem Derivat des Pseudomonas
sp.-Stammes AN5rif oder einer Mutante oder einem Derivat des Pseudomonas-Stammes
AN5 mit den Zuckersäurebiosyntheseeigenschaften
des Pseudomonas sp.-Stammes AN5rif), und zwar einschließlich eines
gentechnisch veränderten
Organismus, wobei die einzige Erfordernis darin besteht, dass das
biologische Schutzmittel die biologischen Kontrolleigenschaften
des Pseudomonas sp.-Stammes AN5rif (AGAL-Hinterlegungsnummer NM
00/09624) besitzt, dazu befähigt
ist, die Gewebe oder Zellen zu besiedeln, die normalerweise von
dem Pilzpathogen infiziert werden und dazu befähigt ist, eine gegen Pilze wirksame
Menge einer Zuckersäure
zu produzieren. Bevorzugt ist das biologische Schutzmittel des weiteren beschränkt im Hinblick
auf die Zelltypen, die es im Wirt besiedeln kann, wie z.B. eine
nicht-pathogene Form des jeweiligen Pathogens.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
besteht das biologische Schutzmittel aus einem nicht-pathogenen
Bakterium.
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Es
ist bevorzugt, dass das biologische Schutzmittel aus einem nicht-pathogenen
Stamm eines Bakteriums besteht, das ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus Agrobacterium tumefaciens, Agrobacterium rhizogenes, Agrobacterium
radiobacter, Frankia sp., und Pseudomonas sp. Im Fall von Agrobacterium
sp. sollte der Stamm idealer Weise ein Stamm sein, der keine schädigende
Krongallen-Erkrankung hervorruft oder keine Phytohormone, wie z.B.
Auxine, Gibberelline oder Zytokine auf Niveaus produziert, die dazu
befähigt sind,
atypische Entwicklungsmuster bei der Pflanze zu induzieren. Stämme, die
für die
Verwendung zur Durchführung
der vorliegenden Erfindung geeignet sind, beinhalten z.B. Derivate
des A. tumefaciens-Stammes LBA4404, Derivate des A. tumefaciens-Stammes
AGL1 und den Pseudomonas-Stamm AN5 und Derivate hiervon.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
besteht das biologische Schutzmittel aus einem Isolat von Pseudomonas,
beispielhaft vertreten durch den Pseudomonas-Stamm AN5rif oder eine
Mutante oder ein Derivat hiervon oder eine Mutante oder ein Derivat
des Pseudomonas-Stammes AN5. Für
diese Stämme
ist durch die vorliegenden Erfinder gezeigt worden, dass sie von
besonderem Nutzen beim Schutz von Pflanzen gegen den Take-all-Pilz
G. graminis var tritici sind, und zwar bedingt durch ihre Fähigkeit,
die Wurzel-Rhizosphäre
einer Weizenpflanze oder eines anderen Wirts von G. graminis var
tritici zu besiedeln und eine Zuckersäure zu produzieren, wenn sie
in Gegenwart eines Aldosesubstrats kultiviert werden.
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Bei
Anwendung auf ein biologisches Schutzmittel, das in seinem nativen
Zustand eine Zuckersäure produziert,
wie z.B. eine Mutante oder ein Derivat des Pseudomonas-Stammes AN5,
ist die hier erfolgende Bezugnahme auf „Mutanten" und „Derivate" so zu verstehen, dass sie diejenigen
Mutanten mit einer verbesserten Besiedelungseigenschaft und/oder
einer gesteigerten Kapazität
zur Zuckersäurebiosynthese
und/oder einer gesteigerten Sekretion von Zuckersäure im Vergleich
mit dem natürlich
vorkommenden Isolat bezeichnet, wobei dies beliebige auxotrophe
Mutanten, Replikationsmutanten und rekombinante Stämme einschließt, die
durch Einsetzen von zusätzlichem
genetischen Material erzeugt wurden, wie z.B. extrachromosomalen Plasmiden
oder integrierter DNA oder transponierbaren genetischen Elementen.
Wie hier verwendet, ist der Begriff „Sekretion" so zu verstehen, dass er sowohl aktiven
Transport als auch Diffusionsprozesse einschließt, die in der extrazellulären Position
der von einer Zelle produzierten Zuckersäure resultieren.
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Bei
Anwendung auf Bakterien, die nicht die Befähigung besitzen, in ihrem nativen
Zustand Zuckersäuren
zu produzieren und/oder zu sekretieren, wie z.B. A. tumefaciens,
sind die Begriffe „Mutante" und „Derivat" so zu verstehen,
dass sie das natürliche
Isolat meinen, das der Mutagenese unterzogen wurde und/oder genetisch
umgestaltet wurde, um so die Zuckersäure zu produzieren und/oder
zu sekretieren, wenn eine Anzucht auf einem geeigneten Aldose-Substrat
erfolgt. Dies kann z.B. dadurch erfolgen, dass man einen Organismus genetisch
umgestaltet oder mutiert, um ein Pyrrolochinolin-Chinon-abhängiges (PQQ-abhängiges)
Zuckeroxidase-Enzym zu exprimieren.
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Bei
Anwendung auf Bakterien, die nicht die Fähigkeit besitzen, die gleichen
Zellen wie das Pilzpathogen zu besiedeln, sind die Begriffe „Mutante" und „Derivat" so zu verstehen,
dass sie das natürliche
Isolat meinen, das der Mutagenese unterzogen wurde und/oder genetisch
umgestaltet wurde, um so die Fähigkeit
zu erlangen, die gleichen Zellen oder Gewebe zu besiedeln wie diejenigen,
die von dem Pilzpathogen infiziert werden.
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Besonders
nützliche
Mutanten und Derivate beinhalten weiterhin diejenigen Organismen
mit veränderten
Zellmembran- oder Zellwandkomponenten. Gemäß dieser Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein gegen Rifampicin resistentes
Derivat des Pseudomonas-Stammes AN5 bereit, das hier im Folgenden als
Pseudomonas-Stamm AN5rif (AGAL-Hinterlegungsnummer
NM 00/09624) bezeichnet wird, und das eine höhere Antipilz-Aktivität gegen
G. graminis var. tritici aufweist als das natürlich vorkommende Isolat, der
Pseudomonas-Stamm
AN5.
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Der
Pseudomonas-Stamm AN5 rif ist bei den Australian Government Analytical
Laboratories (AGAL), 1 Suakin street Pymble 2073, New South Wales,
Australien, am 28. Januar 2000 gemäß den Vorgaben des Budapest-Vertrags über die
internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen
für Patentzwecke
hinterlegt worden und bekam die AGAL-Hinterlegungsnummer NM 00/09624 zugeteilt.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden der Pseudomonas-Stamm AN5 oder der Pseudomonas-Stamm
AN5rif für
die Verwendung als biologische Schutzmittel zur Durchführung der
vorliegenden Erfindung weiter verbessert, indem man zusätzliche
Kopien der genetischen Sequenzen einführt, die, wenn sie exprimiert
werden, den Organismus zur Produktion von Zuckersäuren befähigen. Derartige Verbesserungen
können,
unter anderem durch für
Fachleute bekannte Prozeduren, mittels Standard-Transformations/Transfektions-Prozeduren
für Bakterien
oder durch Transposon-Mutagenese, erzeugt werden.
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Mittel
zur Produktion von Mutanten werden Fachleuten wohlbekannt sein;
sie beinhalten u.a. die Verwendung chemischer und physikalischer
Mutagene, sowie Transposon-Mutagenese. Besonders bevorzugte chemische
Mutagene beinhalten EMS und Methansulfonsäure-Ethylester.
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Wie
Fachleuten bekannt sein wird, führt
EMS im allgemeinen Punktmutationen in einer zufälligen, nicht zielgerichteten
Weise in das Genom einer Zelle ein, sodass die Anzahl an Punktmutationen,
die in ein Genom eingeführt
wird, proportional zur verwendeten Konzentration des Mutagens ist.
Dementsprechend werden zur Identifizierung einer bestimmten Mutation
im allgemeinen große
Zellpopulationen mit EMS behandelt, und die Auswirkung der Mutation
wird dann in den mutierten Zellen durchgetestet, oder, gebräuchlicher,
in den Nachkommenzellen hiervon. Verfahren zur Applikation und Verwendung
chemischer Mutagene, wie etwa von EMS, sind Fachleuten wohlbekannt.
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Bevorzugte
physikalische Mutagene beinhalten die Bestrahlung von Zellen, insbesondere
die Ultraviolett- und Gamma-Bestrahlung von Zellen, um Punktmutationen
in ein oder mehrere Gene einzuführen,
die im Genom der Zelle vorliegen, oder, alternativ, um chromosomale
Deletionen im Genom zu erzeugen. Verfahren zur Applikation und Verwendung
derartiger Mutagene sind Fachleuten wohlbekannt.
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Insertionsmutagenese
kann erreicht werden, indem man ein DNA-Molekül, das Gene für die Biosynthese
von Zuckersäuren
codiert, in einer exprimierbaren Form in ein oder mehrere Gene einführt, die
im Genom einer Zelle vorhanden sind, sodass die Befähigung der
Zelle, eine Aldose zur Zuckersäure
umzusetzen, gesteigert wird. Alternativ kann ein Nukleinsäuremolekül in die
Zelle eingeführt
werden, das zur Inaktivierung eines negativen Regulators eines Gens,
das zur Biosynthese einer Zuckersäure benötigt wird, befähigt ist.
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Bevorzugte
DNA-Moleküle
zum Einführen
von Genen in Zellen, insbesondere Bakterien- oder Pflanzenzellen, beinhalten Transposon-Moleküle und T-DNA-Moleküle. Die
Verwendung von Transposons hat den Vorteil, einen Marker für die Klonierung
von genetischem Material bereitzustellen, das befähigt ist,
Moleküle
zu codieren, die dafür
benötigt
werden, die Umsetzung einer Kohlenstoffquelle zu einer korrespondierenden
Zuckersäure
zu katalysieren oder anderweitig zu erleichtern. Es sind zahlreiche
Transposons für
die Verwendung in bakteriellen und pflanzlichen Systemen bekannt,
einschließlich
Tn10 (bakteriell), Tn5 (bakteriell), Spm (Pflanze), Ac/Ds (Pflanze)
und DSG (Pflanze), und ihre Verwendung ist gut beschrieben.
-
Verfahren
für die
Herstellung geeigneter biologischer Schutzmittel sind hier beschrieben.
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Die
hier beschriebenen biologischen Schutzmittel, einschließlich Mutanten
und Derivaten, sind von Nutzen für
die Herstellung von Zusammensetzungen für die Behandlung von Pilzinfektionen
bei Pflanzen und Tieren, und die vorliegende Erfindung erstreckt
sich klar auf alle derartigen Anwendungen. Beispielsweise können die
Organismen bei der Fermentation oder unter anderen Kulturbedingungen
verwendet werden, um die Zuckersäure
herzustellen, die dann unter Verwendung konventioneller Extraktions-
und/oder Reinigungsprozeduren aus den Zellen extrahiert werden kann,
oder alternativ kann eine Sekretion in das Wachstumsmedium erfolgen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin eine pflanzenschützende Zusammensetzung
für die
Behandlung einer Pilzinfektion einer Pflanze bereit, umfassend eine
wirksame Menge des biologischen Schutzmittels in Kombination mit
einem phytopathologisch verträglichen
Verdünnungsmittel
oder Benetzungsmittel.
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Das
Benetzungsmittel kann jedwede Verbindung sein, die befähigt ist,
die epidermale Schicht und/oder die wächserne Schicht eines Pflanzengewebes
zu durchdringen, wie etwa, ohne hierauf beschränkt zu sein, ein nicht-ionisches
Detergens.
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Bevorzugt
umfasst die pflanzenschützende
Zusammensetzung ein biologisches Schutzmittel, das die Zuckersäure in Gegenwart
des geeigneten Aldosesubstrats mittels der Expression eines darin
befindlichen PQQ-abhängigen
Zuckeroxidase-Enzyms produziert. Zusätzlich kann die pflanzenschützende Zusammensetzung
in Form eines Sprays, einer Emulsion oder eines trockenen Pulvers
vorliegen.
-
Obwohl
es nicht beabsichtigt ist, die vorliegende Erfindung auf irgendeine
Theorie oder Wirkungsweise zu beschränken, wird vorgeschlagen, dass
der Pseudomonas-Stamm AN5 oder ein Derivat hiervon, insbesondere
der Pseudomonas-Stamm AN5rif (AGAL-Hinterlegungsnummer NM 00/09624) oder
ein anderer Organismus, der die hier beschriebene, für Zucker-Oxidase
codierende Nukleotidsequenz trägt
(optional mit der hier vorstehend beschriebenen Nukleotidsequenz
des PQQ-Biosynthesegens), eine Aldose, wie etwa D-Glucose, am aldehydischen
Kohlenstoffatom oxidiert, um die korrespondierende Zuckersäure zu bilden,
wobei der erste Schritt bei dieser Umsetzung von der Glucoseoxidase-(GOD)-Aktivität der PQQ-abhängigen Zuckeroxidase
katalysiert wird, woran die Bildung eines Lactons beteiligt ist,
und wobei der zweite Schritt bei dieser Umsetzung durch die Lactonase-Aktivität der PQQ-abhängigen Zucker-Oxidase
katalysiert wird.
-
Die
vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die begleitenden
Beispiele und Zeichnungen weiter beschrieben. Die Beispiele, die
die Wirksamkeit des Pseudomonas-Stammes AN5 bei der Kontrolle einer
Pilzinfektion in Pflanzen oder die Produktion von Zuckersäuren durch
den Pseudomonas-Stamm AN5 beschreiben, sind nur für veranschaulichende
Zwecke oder Vergleichszwecke einbezogen und befinden sich nicht
im Bereich der beanspruchten Materie.
-
BEISPIEL 1
-
Verwendung des Pseudomonas-Stammes
AN5 als biologisches Schutzmittel gegen G. graminis var tritici (Schwarzbeinigkeit)
-
In
klein angelegten Feldversuchen waren die Erfinder in der Lage, die
Weizenausbeuten an verschiedenen Trockenland-Versuchsstellen in
New South Wales, Australien, durch die Applikation des Pseudomonas-Stammes
AN5 konsistent zu steigern, und zwar um 12% bis 36% (p < 0,05) (siehe Tabelle
1). Tabelle
1
- n.t.
- nicht getestet
- ^ nicht signifikant
- * signifikant, mit p < 0,01
-
Nachfolgend
hat die Harden District Rural Services (HRS)-Gruppe groß angelegte
Versuche unter Verwendung des Pseudomonas-Stammes AN5 in Acre-Anpflanzungen
an Versuchsstellen in Harden, New South Wales, Australien, etabliert.
Vor dem Beginn des Versuchs gab es an dieser Stelle Schwarzbeinigkeit
in signifikantem Maße.
Nach der biologischen Schutzbehandlung unter Verwendung des Pseudomonas-Stammes AN5,
zeigt die behandelte Anpflanzung bei Überwachung über die Wachstumssaison von
Weizen eine Unterdrückung
der Erkrankung um 30% bis 40%, wie dies anhand des Ausmaßes der
Ausbildung weißer
Köpfe und einer
optischen Überprüfung der
Symptome an den Wurzeln bestimmt wurde. Zusätzlich zeigte eine Bestimmung
des Ertrags der Weizenpflanzen unter Verwendung eines bioinformatischen,
Satelliten-basierten Global Positioning Systems (GPS) zur genauen
Ortung der abgeernteten Nutzpflanze und eines NIH-Bildanalysators an,
dass es aufgrund des biologischen Schutzes, der von dem Pseudomonas-Stamm
AN5 verliehen wurde, eine 20%ige Steigerung des Weizenertrags gab.
-
Bei
biologischen Schutzprotokollen ist das Überleben der Bakterien des
Pseudomonas-Stammes
AN5 an den Wurzeln der Pflanze und im Boden einer der wichtigsten
Faktoren für
einen wirksamen Schutz durch biologische Kontrolle. Ein typisches Überlebensmuster
von Bakterien des Pseudomonas-Stammes AN5 an Weizenwurzeln über eine
Saison besteht darin, dass diese zahlenmäßig abnehmen. Die Geschwindigkeit
der Abnahme des Pseudomonas-Stammes
AN5 hängt
mit dem Feuchtigkeitsgehalt im Boden zusammen. Bei verschiedenen
Bodentypen und an verschiedenen Feldstellen nehmen die Zahlen für den Pseudomonas-Stamm AN5,
die im Boden vorhanden sind, über
eine Reihe von Saisonzeiten ab. Zu Beginn der Saison bauen sich hohe
Bakterienanzahlen auf (etwa 106–107 pro Gramm Weizenwurzel) wobei die Zahlen
zum trockeneren Ende der Saison hin abfallen. In sehr trockenen
Jahren wird ein viel dramatischerer Abfall bei der Anzahl der Bakterien
an den Weizenwurzeln beobachtet, und dies korreliert gut mit dem
Verlust an Schutz durch biologische Kontrolle.
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BEISPIEL 2
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Biologische Kontrolle
von Botrytis fabae (Schokoladenflecken-Pilz) unter Verwendung des
Pseudomonas-Stammes AN5
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Die
Schokoladenflecken-Krankheit (verursachendes Agens: Botrytis fabae)
ist eine wichtige Erkrankung von Fababohnen. Derzeit werden während der
Wachstumssaison mehrere Male Fungizide appliziert.
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Wir
haben gezeigt, dass der Pseudomonas-Stamm AN5 wirksam gegen die
Schokoladenfleckenkrankheit der Fababohne ist, und in der Lage ist,
das Wachstum von B. fabae bei in vitro durchgeführten Bioassays zu unterdrücken.
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Im
Gewächshaus
waren die vorliegenden Erfinder in der Lage, Schokoladenflecken
zu induzieren, indem sie den Pilz B. fabae auf die Pflanze aufsprühten. Die
Symptome der Erkrankung waren innerhalb weniger Tage nach dem Aufsprühen zu beobachten.
Es wurde eine Skala entworfen, um die Schwere der Krankheitssymptome
zu erfassen, und, unter Verwendung dieser Skala, wurde für Pflanzen,
die entweder vor oder nach der Beimpfung mit B. fabae mit biologischen
Kontrollbakterien eingesprüht
worden waren, die den Pseudomonas-Stamm AN5 umfassen, gezeigt, dass
sie im Verhältnis
zu den unbehandelten Pflanzen um bis zu 90% reduzierte Symptome
aufwiesen. Die vorliegenden Erfinder haben ferner gezeigt, dass
ein bis zu 95% Schutz gegen die Schokoladenflecken-Krankheit erhalten
werden kann, wenn man mit dem Pseudomonas-Stamm AN5 animpft.
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Wir
haben weiterhin gezeigt, dass Zuckersäuren, wie etwa Gluconsäure, das
Wachstum und/oder die Reproduktion des Pilzes B. fabae in in vitro
durchgeführten
Bioassays supprimieren können.
Dementsprechend liegt es im Schutzbereich der vorliegenden Erfindung,
unter Verwendung der hier beschriebenen Verfahren transgene Fababohnenpflanzen
herzustellen, die Zuckersäuren
produzieren, um die Toleranz der Fababohnen gegenüber B. fabae
zu steigern.
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BEISPIEL 3
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Die Identifizierung einer
Antipilz-Verbindung in Pseudomonas sp., die aktiv ist gegen G. graminis
var tritici (Schwarzbeinigkeit)
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Mikrobiologische
und molekularbiologische Verfahren
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Es
wurden Standardverfahren verwendet, wie von Nayudu und Hollaway
(1981), Nayudu und Rolfe (1987), Nayudu et al. (1994a) und Nayudu
et al (1994b) beschrieben.
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Bakterienstämme
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Die
Pseudomonas-Stämme,
die als AN5, Pf5 und AN5 rif bezeichnet werden, besitzen Anti-Pilzaktivität gegen
Schwarzbeinigkeit (Take all-Pilz) und wurden bei sämtlichen
Versuchen verwendet, sofern nicht anders angegeben. Die mutanten
Stämme
AN5-MN1 und AN5-MN2 besitzen keine signifikante Antipilzaktivität und wurden
als Negativkontrollen verwendet, wenn nicht anders abgegeben.
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Prozedur des
Bioassays
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Es
wurde eine Modifikation des Agar-Pfropfen-Tests (Poplawsky et al.,
1988) verwendet, um auf Bioaktivität bei den Extrakten des Pseudomonas-Stammes
AN5 oder Derivat-Stämmen
hiervon gegenüber
dem Take-all-Pilz zu testen, wobei ein Agar overlay-Test verwendet
wurde, um auf die Aktivität
spezifischer Faktoren hin zu testen. Dieser Test beinhaltet das
Einweichen des in Kartoffel-Dextrose (PD)-Brühe herangezogenen Take-all-Pilzes
und dessen Aussaat auf einem Kartoffel-Dextrose-Agar (PDA)-Overlay.
Dieser PDA-Overlay wurde auf dicke PDA-Platten gegossen. Die auf
Aktivität
hin zu testenden Fraktionen wurden auf die Oberseite des Overlay
getupft, die Platten wurden dann getrocknet und bei 16°C für 3–5 Tage
inkubiert.
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Extraktion
und Analyse der Anti-Pilz-Verbindung
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Die
Bakterien des Pseudomonas sp.-Stammes AN5 wurden in 250 ml-Kolben
bei 25°C
für zwei
Tage kultiviert, wobei Kartoffel-Dextrose-Brühe als Wachstumsmedium verwendet
wurde. Nach dieser Kulturphase wurden 150 ml Isopropanol zu 90 ml
der Zellkultur hinzu gegeben, und die Lösung wurde durch Schütteln für 15 Minuten
gemischt, wonach die Zellen durch Zentrifugation für 10 Minuten
bei 5.000 rpm gesammelt wurden. Der Überstand wurde abgenommen und
unter Verwendung eines Rotationsverdampfers bei 40°C eingedampft.
Der eingedampfte Rohansatz wurde in 100 ml Ethanol (3 × 30 ml)
gelöst.
Zu der in Ethanol unlöslichen Verreibung
wurden 50 ml Wasser hinzugegeben, gefolgt von 50 ml Aceton, um proteinöses Material
zu präzipitieren.
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Die
resultierende Suspension wurde zentrifugiert, und eine Gesamtheit
von 0,02 ml, abgenommen von dem Überstand,
ebenso wie von der ethanolischen Lösung, wurde mittels einer Mikropipette
(Gilson Pipette) auf eine Kieselgel G F254 TLC-Platte (Aszalos et
al., 1968) appliziert. Es wurde eine Dünnschichtchromatographie mit
dem Rohextrakt durchgeführt,
wobei verschiedene Lösungsmittelsysteme
verwendet wurden:
- 1. Methanol;
- 2. Methanol:Chloroform [1:9 (Vol./Vol.)];
- 3. Chloroform;
- 4. Pyridin:Wasser [1:1 (Vol./Vol.)];
- 5. Pyridin:Wasser:Ethanol [1:1:1 (Vol./Vol./Vol.)];
- 6. Pyridin:Wasser:Ethanol [1:1:3 (Vol./Vol./Vol.)];
- 7. 2-Propanol:Wasser [17:3 (Vol./Vol.)];
- 8. 2-Propanol:Wasser [4:1 (Vol./Vol.)];
- 9. 2-Propanol:Wasser [7:3 (Vol./Vol.)];
- 10. Aceton:Wasser [9:1 (Vol./Vol.)];
- 11. Aceton:n-Butanol:Essigsäure:Wasser
[8:0,5:0,5:1 (Vol./Vol./Vol./Vol.)];
- 12. n-Propanol:Wasser [7:1 (Vol./Vol.)];
- 13. n-Propanol:Wasser [7:1,5 (Vol./Vol.)];
- 14. n-Propanol:Ethylacetat:Wasser [5:1:4 (Vol./Vol./Vol.)];
- 15. n-Propanol:Ethylacetat:Wasser [5:2:3 (Vol./Vol./Vol.)];
- 16. n-Propanol:Ethylacetat:Wasser [5,5:2:2,5 (Vol./Vol./Vol.)];
- 17. Methylacetat:2-Propanol:Wasser [18:1:1 (Vol./Vol./Vol.)];
- 18. 2-Propanol:Ethylacetat:Wasser [1:1:2 (Vol./Vol./Vol.)] und
- 19. 2-Propanol:Ethylacetat:Wasser [6:1:3 (Vol./Vol./Vol.)].
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Die
große
Anzahl an Lösungsmittelsystemen
wurde für
Versuche verwendet, um die Auflösung
der aktiven Anti-Pilz-Verbindung des Pseudomonas sp.-Stammes AN5
auf den Siliziumdioxid-TLC-Platten zu verbessern.
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Um
zu bestimmen, ob irgendeine bestimmte Verbindung auf den TLC-Platten
Anti-Pilz-Aktivität besitzt, wurde
der oben beschriebene Bioassay modifiziert, sodass der PDA-Overlay,
der mit dem Take-all-Pilz beimpft war, auf die TLC-Platten gegossen
und für
eine Woche bei 16°C
inkubiert wurde. Die aktiven Fraktionen wurden durch das Erscheinen
geklärter
Zonen auf den Platten in einem lichtundurchlässigen Hintergrund des kultivierten
Pilzes identifiziert.
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Bei
der Verwendung dieses Bioassays wanderte die Verbindung im Pseudomonas-Stamm
AN5 mit Antipilz-Aktivität
gegen den Take-all-Pilz nicht vom Ausgangspunkt weg, wenn die Lösungsmittelsysteme
mit Methanol, Methanol:Chloroform [1:9 (Vol/Vol.)] oder Chloroform
verwendet wurden. Die biologische Aktivität wurde auf den TLC-Platten
getestet, und ebenso nach dem Abkratzen von Banden und Extrahieren
der Verbindungen von den Platten auf PDA-Platten. Insbesondere gab es eine Klärungszone
an den Ausgangspunkten dieser TLC-Platten sowie ebenso auf den PDA-Platten
mit derselben aktiven Fraktion (1).
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Unter
Verwendung von TLC in Verbindung mit diesem Bioassay wurde für die bioaktive,
gegen Pilze wirksame Verbindung aus dem Pseudomonas-Stamm AN5 gezeigt,
dass diese einen Rf-Wert von etwa 0,7 besitzt, wenn ein Lösungsmittelsystem
mit Pyridin:Wasser:Ethanol [1:1:1 (Vol./Vol./Vol.)] oder Pyridin:Wasser:Ethanol
[1:1:3 (Vol./Vol./Vol.)] verwendet wurde, jedoch war die Auflösung der
Verbindung bei diesem System ebenfalls schwach.
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Kieselgel-Reversphasen-Dünnschichtchromatographie
(SGRPTLC) unter Verwendung eines Lösungsmittelsystems mit Acetonitril:Methanol:Wasser
war nicht befähigt,
eine bessere Auflösung
zu erzielen als diese TLC-Lösungsmittelsysteme.
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Wir
testeten nachfolgend Lösungsmittelsysteme,
die üblicherweise
bei der Auftrennung von Kohlenhydraten angewandt werden, insbesondere
organische Lösungsmittel
binärer
oder ternärer
Zusammensetzung. Wasser ist ein unverzichtbarer Bestandteil solcher
Lösungsmittelsysteme,
da wasserfreie Lösungsmittel oder
Lösungsmittel
mit geringem Wassergehalt diffuse Flecken erzeugen, wie diese für Rohextrakte
von AN5 und Mutanten hiervon erhalten wurden (Ghebregzabher et al.,
1976).
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Von
der großen
Anzahl oben aufgelisteter Lösungsmittelsysteme
war nur ein System, n-Propanol:Ethylacetat:Wasser,
erfolgreich bei der Auflösung
des Antipilz-Bestandteils des Pseudomonas-Stammes AN5 bei TLC-Prozeduren,
wobei optimale Ergebnisse erhalten wurden, wenn man n-Propanol:Ethylacetat:Wasser
[5:2:3 (Vol./Vol./Vol.)] verwendete. Die Daten sind in 2 dargestellt. Dieses Lösungsmittelsystem wird
normalerweise verwendet, um Hexoseamine aufzutrennen (Ghebregzabher
et al., 1976; Gal, 1968). Dementsprechend deuten diese Daten darauf
hin, dass die Antipilz-Verbindung des Pseudomonas-Stammes AN5 ein
Kohlenhydrat-artiges Molekül
sein könnte.
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BEISPIEL 4
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Reinigung einer Antipilz-Verbindung
in Pseudomonas sp., die Aktivität
gegen G. graminis var tritici (Schwarzbeinigkeit) besitzt
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Adsorptionschromatographie
auf Säulen
oder auf TLC-Platten ist ein nützliches
Verfahren zur Abtrennung und Reinigung einfacher Zucker, Zuckerderivate
und Oligosaccharide. Diese Technik ist jedoch zeitaufwändig und
resultiert aufgrund der Schwanzbildung von Banden oft in einer schlechten
Auflösung.
Daher folgten die Erfinder der wesentlich schnelleren Technik der „Blitz-Chromatographie", um die Verbindung
zu reinigen (Still et al., 1978). Blitzchromatographie ist im wesentlichen
ein von Luftdruck angetriebenes Hybrid aus Mediumdruck- und Kurzsäulen-Chromatographie.
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Biologisch
aktive Extrakte des Pseudomonas-Stammes AN5 oder der Mutanten AN5-MN1
oder AN5-MN2 wurden auf Kieselgelsäulen aufgetrennt, wobei eine
SGRPTLC mit n-Propanol:Ethylacetat:Wasser [5:2:3
(Vol./Vol./Vol.)] als Lösungsmittelsystem
verwendet und im wesentlichen gemäß der Beschreibung von Still
et al., (1978) vorgegangen wurde.
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Partiell
gereinigte Extrakte (d.h. Säulenfraktionen)
des Pseudomonas-Stammes AN5 oder der Mutanten AN5-MN1 oder AN5-MN2
wurden unter Verwendung des standardisierten Lösungsmittelsystems (d.h. n-Propanol:Ethylacetat:Wasser
[5:2:3 (Vol./Vol./Vol.)]) auf TLC-Platten aufgetrennt, und verschiedene
Banden wurden abgekratzt und extrahiert. Die extrahierten Verbindungen
des Pseudomonas-Stammes AN5 wurden auf PDA-Platten auf ihre Antipilz-Aktivität hin getestet,
wobei der Bioassay verwendet wurde, der im vorstehenden Beispiel
beschrieben wurde. Der Bioassay wurde auch unter Verwendung der
modifizierten Prozedur auf TLC-Platten durchgeführt, um die Aktivität der interessierenden
Bande zu bestätigen.
Die aktiven Fraktionen, die ähnliche
aktive Banden auf den TLC-Platten besitzen, wurden für die weitere
Analyse vereint.
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Wie
in 3A dargestellt, wurde für die bioaktiven Säulenfraktionen
des Pseudomonas-Stammes AN5
auch unter Verwendung der TLC gezeigt, dass sie biologische Aktivität besitzen,
wobei sie bis zu einem Punkt wanderten, der einem Rf-Wert von etwa
0,75 auf dem TLC entsprach. Im Gegensatz dazu waren die entsprechenden
Kieselgelfraktionen, die aus den biologisch inaktiven Mutanten AN5-MN1
oder AN5-MN2 extrahiert wurden, inaktiv bei dem Bioassay, der auf
TLC-Platten mit einer PDA-Überschichtung
durchgeführt wurde,
was nahelegt, dass die aktive Fraktion des Pseudomonas-Stamm-AN5-Extrakts
spezifisch wirkte.
-
Jedoch
nahm man nicht an, dass die aus den Extrakten des Pseudomonas-Stammes
AN5 erhaltenen Kieselgel-Säulenfraktionen
reine Verbindungen enthalten, da auf TLC-Platten, die diese Fraktionen
enthielten, zahlreiche Banden beobachtet wurden (3A).
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Die
bioaktive Verbindung wurde weiter gereinigt, indem man vereinte
aktive Fraktionen des Pseudomonas-Stammes AN5 auf einer TLC auftrennte
und die Banden von Interesse ausschnitt. Die Verbindungen in diesen
ausgeschnittenen Banden wurden auf ihre Aktivität gegen den Take-all-Pilz auf PDA-Platten
getestet und zeigten, dass sie biologische Aktivität besitzen
(4).
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BEISPIEL 5
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Chemische Charakterisierung
einer Anti-Pilz-Verbindung in Pseudomonas sp., die gegen G. graminis
var tritici (Schwarzbeinigkeit) aktiv ist, als Zuckersäure
-
Die
aktiven Fraktionen mit Antipilz-Wirkung aus dem Pseudomonas-Stamm
AN5 wurden mittels 1H NMR und 13C
NMR weiter analysiert, und das Massenspektrum der Verbindungen wurde
bestimmt, um die Struktur der biologisch aktiven Verbindung zu bestimmen.
-
Wie
in 5A gezeigt, ergab die 1H
NMR der aktiven Fraktion, die unter Verwendung von Kieselgel und
TLC gemäß der Beschreibung
im vorstehenden Beispiel gereinigt worden war, Peaks mit Resonanzen
bei 5,09, 3,57, 3,69, 3,39, 3,26, 3,69 und 3,63, wobei diese Resonanzen
den Protonen entsprechen, die sich an den Kohlenstoffatomen C1,
C2, C3, C4, C5 und C6 befinden, was nahelegt, dass die aktive Verbindung
eine Kohlenstoff-enthaltende Verbindung ist. Es wurden außerdem Peaks
bei 3,99, 3,89, 3,62, 3,62, 3,68 und 3,52 beobachtet, die für C2 bis
C6 von Gluconsäure
charakteristisch waren.
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Wie
in 5B dargestellt, erbrachte die 13C
NMR der aktiven Fraktion, die unter Verwendung von Kieselgel und
TLC gemäß der Beschreibung
im vorstehenden Beispiel gereinigt worden war, Peaks mit Resonanzen
bei 94,67, 75,35, 74,07, 74,02, 72,23 und 63,16, die charakteristisch
für die
Kohlenstoffatome C1 bis C6 von α-D-Glucose
sind, sowie Peaks mit Resonanzen bei 98,49, 78,53, 78,34, 76,71,
72,19 und 63,32, die charakteristisch für C1 bis C6 von β-D-Glucose
sind, und Peaks mit Resonanzen bei 181,2, 76,67, 73,54, 75,16, 73,76
und 65,2, die charakteristisch für
C1 bis C6 von Gluconsäure
sind.
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Wie
in 5C dargestellt, deutete die Massenspektrumanalyse
der aktiven Fraktionen, die aus dem Kieselgel und der TLC stammen,
wie im vorstehenden Beispiel beschrieben, ebenfalls darauf hin,
dass D-Glucose und Gluconsäure
in der aktiven Fraktion vorhanden waren.
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Ausgehend
von der Grundannahme, dass die aktive Verbindung eine Zuckersäure ist,
wurden reine Gluconsäure
und andere Zuckersäuren
unter Verwendung des PDA-Platten- Bioassays
auf ihre Bioaktivität
gegen Take-all getestet. Wie in 6A gezeigt,
besaß gereinigte
Gluconsäure
starke biologische Aktivität
gegen den Take all-Pilz. Die in 6B dargestellten
Daten zeigen außerdem
an, dass gereinigte Apfelsäure,
Ascorbinsäure,
Glutarsäure
und Glucuronsäure
bei den getesteten Konzentrationen Aktivität gegen den Take-all-Pilz besitzen.
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Außerdem ist
die aktive Verbindung, die von dem Pseudomonas-Stamm AN5 produziert
wird, verschieden von den Antipilz-Verbindungen, die von den anderen
Bakterienstämmen
produziert werden. Die beiden Bakterienstämme, als Pseudomonas-Stamm
AN5 und Pseudomonas-Stamm Pf5 bezeichnet, die Antipilz-Aktivität gegen
den Take-all-Pilz besitzen, wurden gemäß der Prozedur von Keel et
al. (1996) auf Anwesenheit von 2,4-Diacetylphloroglucinol getestet. Die
Extrakte dieser zwei Bakterienstämme
wurden außerdem auf
Anwesenheit von Aminen, Zuckern und Carbonylbestandteilen getestet,
wobei in der Technik bekannte Ninhydrin-, Silbernitrat- bzw. Dinitrophenylhydrazin-Tests
verwendet wurden. Einige der Ergebnisse, die diese Unterschiede
anzeigen, sind unten zusammengefasst:
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1. Löslichkeit
und Pigmentproduktion
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Phenazin-1-carbonsäure (PCA)
ist ein pigmentiertes grünlich-gelbes
Antibiotikum, das sich in Kulturen des P. fluorescens-Stammes 2-79
anreichert (Gurusiddaiah et al., 1986). PCA ist hochgradig löslich in
Chloroform und Methylenchlorid und unlöslich in Wasser, Methanol und
Ethylacetat. Im Gegensatz dazu ist die pilzbekämpfende Verbindung, die von
dem Pseudomonas-Stamm AN5 produziert wird, hochgradig löslich in
Wasser. Darüber
hinaus produziert der Pseudomonas-Stamm AN5 gefärbte Pigmente, während er
im Medium wächst.
In ähnlicher
Weise produzieren die 2,4-Diacetylphloroglucinol erzeugenden Stämme von
Pseudomonas sp. rote Pigmente, wenn sie auf Kings's B-Medium gezüchtet werden
(Keel et al., 1996). Im Gegensatz dazu wurden von dem Pseudomonas-Stamm
AN5 keine gefärbten
Substanzen produziert, wenn dieser auf King's Medium herangezüchtet wird (7).
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2. Auftrennung
bei der TLC
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Das
TLC-Profil für
das aktive pilzbekämpfende
Agens aus dem Pseudomonas-Stamm AN5 stimmte nicht mit denjenigen überein,
die für
bekannte Antipilzmittel beobachtet wurden. Insbesondere konnten
die Zuckersäuren,
für die
die Eigenschaft pilzbekämpfender
Aktivität
ermittelt wurde, nicht auf dem TLC aufgetrennt werden, wenn man
die Lösungsmittel
verwendete, die benötigt
werden, um zuvor identifizierte Verbindungen aufzulösen. Bei
TLC-Platten aus Kieselgel und unter Verwendung von Chloroform:Methanol
[19:1 (Vol./Vol.)] beispielsweise besitzt 2,4-Diacetylphloroglucinol
einen Rf-Wert von 0,2, und Pyoluteorin besitzt einen Rf-Wert von
0,5 (Keel et al., 1992). Weiterhin, bei Verwendung von Reversphasen-C18-TLC
mit Acetonitril:Methanol:Wasser [1:1:1 (Vol./Vol./Vol.)] als Lösungsmittelsystem,
besitzt 2,4- Diacetylphloroglucinol
einen Rf-Wert von 0,88, Pyoluteorin besitzt einen Rf-Wert von 0,75,
und Pyronitrin besitzt einen Rf-Wert von 0,28 (Rosales et al., 1995
und Pfender et al., 1993). Im Gegensatz dazu zeigte die Zuckersäureverbindung
der vorliegenden Erfindung keine Wanderung vom Ausgangspunkt weg,
wenn ein Chloroform:Methanol [19:1 (Vol./Vol.)]-Lösungsmittelsystem
verwendet wurde (1), und sie zeigte nur eine
geringe Auflösung,
wenn Acetonitril:Methanol:Wasser [1:1:1 (Vol./Vol./Vol.)] verwendet
wurde.
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3. Protonen-NMR-Spektren
-
Bei
der 1H NMR von PCA werden Protonen-Peaks
nur oberhalb von 7 ppm beobachtet (Gurusiddaiah et al., 1986; 8),
während
in den Spektren der neuen Verbindung keine Peaks in dieser Region
beobachtet wurden. Bei der Protonen-NMR von 2,4-Diacetylphloroglucinol
sind zwei Peaks bei etwa 6,00 und 2,5 ppm charakteristisch für die Anbindung
von Wasserstoff an die sechs Kohlenstoffprotonen bzw. an die sechs
Acetyl-Protonen (Keel et al., 1992), und dies stimmte nicht überein mit
den Protonen-NMR-Spektren, die für
Rohextrakte des Pseudomonas-Stammes
AN5 oder des Pseudomonas-Stammes Pf5 erhalten wurden (9).
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Zusammengefasst
zeigen alle diese erhaltenen chemischen Daten an, dass die gegen
Pilze wirkende Verbindung des Pseudomonas-Stammes AN5 ein Kohlenhydrat
ist, und insbesondere eine Zuckersäure.
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BEISPIEL 6
-
Von Pseudomonas sp. produzierte
Zuckersäuren
induzieren eine pH-Änderung
im Kulturmedium
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Der
Take-all-Pilz wurde auf Kartoffel-Dextrose-Platten mit dem Indikator-Farbstoff
Bromcresol-Violett (0,015 g/l) herangezogen. Nach 6–7 Tagen
der Kultur entwickelte sich ein violetter Ring um den Take all-Pilz, was
anzeigt, dass das Medium alkalisch war (10B).
Somit wachsen die Hyphen des Take-all-Pilzes und setzen Verbindungen
in das Medium frei, die von alkalischer Natur sind.
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Um
zu bestimmen, ob dieser alkalisierende Effekt von Take all durch
die Zuckersäure
der Erfindung modifiziert wird, wurden der Elternstamm, der Pseudomonas-Stamm
AN5 und die mutanten Stämme, AN5-MN1,
AN5-MN2 und AN5-MN3 auf PDA ausgestrichen, das mit Bromcresol-Violett
(0,015 g/l) supplementiert war. Die in 10A präsentierten
Daten zeigen, dass der Pseudomonas-Stamm AN5 Medien, die mit 2% (Gew./Vol.)
an Glucose supplementiert sind, ansäuert, wenn er darin inkubiert
wird, wie dies anhand eines gelben Hofes auf den PDA-Platten in Gegenwart
von Bromcresol-Violett detektiert wird. Im Gegensatz dazu war der
mutante Stamm AN5-MN1 unfähig,
diesen gelben Hof nach 3–4
Tagen zu produzieren (10A).
Die Platten mit den Mutanten darauf wurden violett, was ein Anzeichen
für den
alkalischen Zustand ist. Das Fehlen dieses Farbwechsels wurde für alle Mutanten
festgestellt. Diese Daten zeigen, dass, obwohl der Pseudomonas-Stamm
AN5 den pH-Wert des PDA-Wachstumsmediums senkt, die Mutanten den
pH von PDA steigern. Die Korrelation dieser Daten mit der Antipilz-Aktivität dieser
Bakterienstämme
unterstützt
weiterhin die Schlussfolgerung, dass die von dem Pseudomonas-Stamm
AN5 produzierte Antipilz-Verbindung von saurer Natur ist.
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Die
Effekte unterschiedlicher Konzentrationen der gereinigten Säuren auf
die Wurzelkrankheit Schwarzbeinigkeit (Take all) ist in Tabelle
2 dargestellt. Die in Tabelle 2 präsentierten Daten legen nahe,
dass die Ansäuerung
des Mediums eine wichtige Rolle beim Schutz gegen den Take-all-Pilz
spielen könnte.
Insbesondere ist es so, dass, obwohl Gluconsäure Schutz vor Take all verleiht,
das Natriumsalz von Gluconsäure keinen
signifikanten Schutz gegen das pilzliche Pathogen verlieh.
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BEISPIEL 7
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Der Pseudomonas-Stamm
AN5 produziert verschiedene Zuckersäuren
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Der
Pseudomonas-Stamm AN5, der auf Nähr-Agar,
King's B-Medium
oder Malz-Agar ohne Aldose-Substrat herangezüchtet wird, produziert keine
signifikanten Mengen an Zuckersäure,
wie durch den pH des Mediums angezeigt wird. Extrakte aus diesen
Medien besitzen wenig oder keine biologische Aktivität gegen
den Take all-Pilz. Außerdem
produziert der Pseudomonas-Stamm
AN5 auf Kartoffel-Agar (der Stärke
als Hauptkohlenstoffquelle enthält)
keine Zuckersäure,
das Medium ist alkalisch, und es gibt keine biologische Antipilz-Schutzaktivität von Extrakten
des Pseudomonas-Stammes AN5 aus Kartoffel-Agar.
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Im
Gegensatz dazu wird starke biologische Aktivität detektiert, wenn der Pseudomonas-Stamm AN5 aus Kartoffel-Dextrose-Medium
extrahiert wird, das Glucose als Kohlenstoffquelle enthält. Des
weiteren wird der pH dieses Mediums durch die Produktion von Gluconsäure auf
natürlichem
Wege sauer.
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Wir
haben gezeigt, dass es bei Zugabe einer anderen Kohlenstoffquelle
zu dem mit dem Pseudomonas-Stamm AN5 angeimpften Kartoffel-Agar,
wie etwa Galactose oder Mannose, zu einer Produktion von Zuckersäuren kommt.
Die aus diesen Kulturen extrahierten Medien besitzen biologische
Aktivität
gegen den Take all-Pilz.
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Die
in den 11A und 11B präsentierten
Daten zeigen, dass Galacturonsäure
von Kulturen des Pseudomonas-Stammes AN5 produziert wird, wenn diese
auf PD-Medium gezüchtet
werden, das mit Galactose supplementiert ist.
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Zusätzlich zeigen
Daten, die in den 12A und 12B präsentiert
sind, dass Mannonsäure
von Kulturen des Pseudomonas-Stammes AN5 produziert wird, wenn diese
auf PD-Medium gezüchtet
werden, das mit Mannose supplementiert ist.
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Jedoch
sind die biologischen Aktivitäten
gegen Take-all bei Mannonsäure
oder Galacturonsäure
nicht so stark wie bei Gluconsäure.
Ausgehend von dem, was über
die Effizienz der Umsetzung verschiedener Aldose-Substrate durch
Aspergillus sp. bekannt ist, ist es möglich, dass Glucose lediglich
effizienter in Zuckersäuren
umgesetzt wird als Mannose oder Galactose.
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BEISPIEL 8
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Breite Antipilz-Aktivität der von
dem Pseudomonas-Stamm AN5 produzierten Gluconsäure
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Der
Pseudomonas-Stamm AN5 wurde gegen eine Reihe von Mikroorganismen
auf biologischen Schutz hin getestet, wie dies in Tabelle 3 aufgelistet
ist, wobei der PDA-Platten-Bioassay
verwendet wurde, um die Wirksamkeit von Gluconsäure bei der Wachstumskontrolle
dieser Pathogene zu bestimmen. Das Antipilz-Mittel, das von dem
Pseudomonas-Stamm AN5 produziert wird, zeigte Aktivität gegen
ein breites Spektrum von Pilzen, die Pflanzenpathogene, Humanpathogene
und Saprophyten darstellen. Beim Test gegen Bakterien-Spezies gab
es einige Gram-negative und Gram-positive Spezies, die durch das
Mittel inhibiert wurden, das von dem Pseudomonas-Stamm AN5 produziert
wird, jedoch war das Spezies-Spektrum des Schutzes nicht so breit
wie im Falle der Pilze. Der beobachtete Bereich der Inhibition lag
im Bereich vollständigen
Schutzes bis zu einem nur teilweisen Schutz.
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BEISPIEL 9
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Mutante Stämme von
Pseudomonas sp., die modifizierte Aktivität gegen G. graminis var. tritici
(Take-all) besitzen
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Die
Erfinder haben natürlich
vorkommende Mutanten von Pseudomonas AN5-Bakterien isoliert und neue
Stämme
von Pseudomonas AN5-Bakterien gentechnisch hergestellt, die verschiedene
Mengen an Zuckersäuren
produzieren, wenn sie auf Aldose-Substraten herangezogen werden.
Dies ist z.B. erreicht worden, indem man den Elternstamm auf verschiedenen
Antibiotika kultiviert, durch Einführen eines in vielen Kopien vorliegenden
Plasmids (multi-copy plasmid) mit zusätzlichen Antipilz-Genen in
den Pseudomonas-Stamm AN5 oder durch Transposon-Mutagenese des Pseudomonas-Stammes
AN5. Es sind außerdem
Stämme
erzeugt worden, die weniger EPS produzieren, um die Sekretion von
mehr Zuckersäure
in das umgebende Medium zu erleichtern. Diese Mutanten und Derivate
des Pseudomonas-Stammes
AN5 erzeugen größere Zonen
der Klärung
bei den Agarplatten-Bioassays. Diese Stämme sind auf ihre Schutzwirkung
durch biologische Kontrolle gegen den Take-all-Pilz in Labor- bzw.
Gewächshausstudien
mit kontrollierter Umgebung getestet worden.
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Mutanten mit
reduzierter Anti-Pilz-Aktivität
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Mutanten
mit reduzierter Antipilz-Aktivität
sind besonders nützlich
als Negativkontrollen bei Versuchen zur Identifizierung von Antipilz-Verbindungen
oder als Vektoren, in die verschiedene Antipilz-Eigenschaften, wie
etwa Gene, die für
Zucker-Oxidasen codieren, eingeführt
werden können.
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Eine
besonders nützliche
Mutante, als Pseudomonas-Stamm AN5-M1 bezeichnet, ist ein Einzeltransposon-mutanter
Stamm von AN5, der die Antipilz-Aktivität verloren hat. Ein Tn5-Transposon ist in
ein Gen inseriert worden, das für
die Aktivität
gegen den Take-all-Pilz bei dieser Mutante benötigt wird.
-
Es
wurden drei Transposon-Mutanten, AN5-MN1, AN5-MN2 und AN5-MN3, isoliert,
die die Biokontroll-Aktivität
verloren haben, den pilzbekämpfenden
Metaboliten nicht produzieren und unfähig sind, die Wurzelerkrankung
der Schwarzbeinigkeit bei Weizen zu kontrollieren. Diese Mutanten
sind nicht befähigt,
Glucose in einem ähnlichen
Pathway wie der Elternstamm, der Pseudomonas-Stamm AN5, zu nutzen.
Diese Mutanten sind für
ein Enzym defizient, das Glucose zur Zuckersäure umsetzt.
-
TABELLE
3 Wirtsspektrum
des Schutzes, der von dem Pseudomonas-Stamm AN5 verliehen wird,
der in Gegenwart von Glucose-Substrat kultiviert wird
-
Mutanten mit reduzierter
Antipilz-Aktivität
-
Mutanten
mit reduzierter Antipilz-Aktivität
sind besonders nützlich
als Negativkontrollen bei Versuchen zur Identifizierung von Antipilz-Verbindungen
oder als Vektoren, in die verschiedene Anti-Pilz-Eigenschaften, wie
etwa Gene, die für
Zuckeroxidasen codieren, eingeführt
werden können.
-
Eine
besonders nützliche
Mutante, die als Pseudomonas-Stamm AN5-M1 bezeichnet wird, ist ein
Einzeltransposon-mutanter Stamm von AN5, der die Antipilz-Aktivität verloren
hat. Ein Tn5-Transposon ist in ein Gen inseriert worden, das für die Aktivität gegen
den Take-all-Pilz bei dieser Mutante benötigt wird.
-
Es
wurden drei Transposon-Mutanten, AN5-MN1, AN5-MN2 und AN5-MN3, isoliert,
die die Biokontroll-Aktivität
verloren haben, den pilzbekämpfenden
Metaboliten nicht produzieren und unfähig sind, die Wurzelerkrankung
der Schwarzbeinigkeit bei Weizen zu kontrollieren. Diese Mutanten
sind nicht befähigt,
Glucose in einem ähnlichen
Pathway wie der Elternstamm, der Pseudomonas-Stamm AN5, zu nutzen.
Diese Mutanten sind für
ein Enzym defizient, das Glucose zur Zuckersäure umwandelt.
-
Es
wurden zwei weitere Transposon-Mutanten, die das Tn5:uidA-Transposon
tragen, über
ihre Unfähigkeit,
biologischen Schutz gegenüber
dem Take-all-Pilz zu verleihen, identifiziert. Diese Mutanten wurden
als PQQ– und
SOX– bezeichnet.
Wie in Beispiel 13 gezeigt, enthalten die Mutanten PQQ– und
SOX– das
Tn5-Element im pqqD-Gen bzw. im Zuckeroxidase-Gen des Pseudomonas
sp.-Genoms.
-
Mutanten mit
gesteigerter Antipilz-Aktivität
-
Ein
gegenüber
Spectinomycin resistenter Stamm, der als Pseudomonas-Stamm AN5 spec
bezeichnet wird, wurde als natürlich
vorkommende Mutante des Pseudomonas-Stammes AN5 isoliert, indem
man auf Wachstum auf dem Antibiotikum Spectinomycin testete. Der
Pseudomonas-Stamm AN5spec besitzt adäquate biologische Schutzeigenschaften
gegenüber
dem Take all-Pilz.
-
Der
Pseudomonas-Stamm AN5 rif (AGAL-Hinterlegungsnummer NM 00/09624)
wurde als natürlich vorkommende
Mutante des Pseudomonas-Stammes AN5 isoliert, indem man auf Wachstum
auf dem Antibiotikum Rifampicin testete. Folglich ist der Pseudomonas-Stamm
AN5rif Rifampicin-resistent. Bioassays unter Verwendung dieses Stammes
zeigen, dass er überlegene
biologische Schutzeigenschaften gegenüber dem Take-all-Pilz besitzt,
und zwar sowohl auf PDA-Platten
als auch in Topf-Versuchen, wenn man ihn mit dem Elternstamm des
Pseudomonas-Stammes
AN5spec vergleicht.
-
Der
Pseudomonas-Stamm AN5-M1 wurde modifiziert, indem man ein Cosmid
einführte,
das den Vektor pLAF3 mit einer darin inserierten wildtypischen Region
aus dem Genom des Pseudomonas-Stammes AN5 umfasste. Das Cosmid pLAF3
liegt in Pseudomonas sp. im allgemeinen in mehreren Kopien vor,
jedoch ist die Kopienzahl im Vergleich zu vielen bakteriellen Plasmiden
relativ gering (10–15
Kopien pro Chromosom). Die Transformanten wurden auf Antipilz-Aktivität gegen
Take-all durchgetestet.
-
Es
wurde eine Transformante identifiziert, die gegen Take-all ebenso
effektiv schützte
wie der Elternstamm, der Pseudomonas-Stamm AN5. Jedoch besiedelt
dieser modifizierte Bakterienstamm die Wurzeln von Weizen nur schwach,
und es gibt sehr geringe Zahlen von Bakterien, die auf den Wurzeln
vorhanden sind, wenn man dies mit der Besiedelungsfähigkeit
des Elternstammes vergleicht, was darauf hindeutet, dass bei der
Transformante jede einzelne Zelle, die die Wurzeln besiedelt, im
Vergleich zu einer Einzelzelle des Elternstamms einen höherwertigen
Schutz verleiht, wahrscheinlich dadurch, dass höhere Spiegel des Antipilzmittels auf
Einzelzellbasis produziert werden. Diese Daten legen außerdem nahe,
dass ein effektiverer biologischer Kontrollstamm hergestellt werden
kann, wenn man die Befähigung
der Einzelzelle erhöht,
die Antipilz-Verbindung zu produzieren.
-
Die
Erfinder haben auch eine Reihe genetisch modifizierter Stämme erzeugt,
die die Wurzeln von Weizen in einer normalen Weise besiedeln und
eine größere Klärungs-Zone
bei Agarplatten-Bioassays zeigen.
-
Die
Erfinder haben außerdem
auf gentechnischem Weg eine Anzahl neuer biologischer Schutzstämme hergestellt,
die höhere
Mengen an Antipilzmittel produzieren, entweder durch Einführen von
Multikopien-Plasmiden (z.B. Pseudomonas-Stamm AN5-M1 und Pseudomonas-Stamm AN5-P1) oder
durch Erhalt einer Transposon-Mutante dieses Stammes (z.B. Pseudomonas-Stamm
AN5-T5).
-
Für diese
verbesserten Bioschutz-Stämme
wurde in Agarplatten-Bioassays anhand der größeren Klärungszonen gezeigt, dass sie
wirksamer gegen Take-all sind. Die Ergebnisse für die Pseudomonas-Stämme AN5-P1
und AN5-T5 zeigten, dass eine Steigerung der biologischen Schutzwirkung
gegen den Take-all-Pilz erhalten werden kann, indem man die pilzbekämpfende
Natur des Stammes erhöht,
ohne dabei die Besiedelungsfähigkeit
zu beeinträchtigen.
Daher verbessert eine Steigerung der pilzbekämpfenden Aktivität die Fähigkeit
zum Schutz durch biologische Kontrolle.
-
In
Gewächshausversuchen
wurde gezeigt, dass diese modifizierten Stämme signifikant besser schützen als
der Elternstamm, der Pseudomonas-Stamm AN5, wie dies anhand einer
Bewertung der Symptome an Weizenwurzeln bestimmt wurde. Insbesondere
bestimmten wir die Inhibition des Wachstums von G. graminis in Gegenwart
dieser Stämme
nach dem Animpfen von Töpfen
mit dem Pilz bei Hirsesaaten. Die Kontrollproben waren entweder
ohne zugegebenen Pilz und zugegebenes Biokontrollbakterium oder
mit Pilz ohne Biokontrollbakterium. Es wurde der Erkrankungswert
für Take-all
bestimmt, wobei eine Skala verwendet wurde, bei der ein numerischer
Anzeigewert für
den Schweregrad der Erkrankung wie folgt zugeordnet wird: Null =
keine Erkrankung; 1 = Erkrankung, die gerade detektierbar ist; und
5 = maximale Erkrankung an der Krone der Pflanze. Am Ende des Versuchs
wurden die Pflanzen außerdem
getrocknet und gewogen, und ihre Trockengewichte wurden als Prozentanteile
des Trockengewichts der Kontrollpflanzen ausgedrückt. Die in Tabelle 4 gezeigten Daten
zeigen die mittleren Werte an, die über sechs Behandlungen erhalten
wurden. Eine gesteigerte antibiotische Wirkung wird durch die gesteigerten
Antipilz-Aktivitäten
der gentechnisch erzeugten Stämme
im Vergleich zum Elternstamm angezeigt.
-
Bei
solchen Topfversuchen, bei denen ein Überschuss an Take-all-Pilz
künstlich
zu dem Topfmedium hinzugegeben wurde, stellten diese verbesserten
Biokontroll-Stämme
einen signifikanten Schutz gegen Take-all für viel längere Zeitspannen bereit als
der Elternstamm. Die Pseudomonas-Stämme AN5-P1 und AN5-T5, die
höhere
Konzentrationen an Zuckersäuren
produzieren, besitzen das Potential, einen größeren Schutz bereitzustellen,
auch wenn sie in geringerer Anzahl auf den Weizenwurzeln vorliegen.
Daher sollten diese Stämme
einen verbesserten Schutz gegen Take-all erbringen, wenn sie während der
trockeneren Winterwachstumsphasen in reduzierter Anzahl auf den
Weizenwurzeln vorliegen.
-
BEISPIEL 10
-
Massenspektrum-Analyse
von Zuckersäuren,
die von dem Pseudomonas-Stamm AN5rif produziert werden
-
Der
Pseudomonas-Stamm AN5rif (AGAL-Hinterlegungsnummer NM 00/09624)
wurde für
2 Tage bei 25°C
in 100 ml steriler (autoklavierter) Pontiak-Brühe (auf Kartoffelbasis, 400
g/l) mit entweder 2% (Gewicht/Volumen) Glucose oder 4% (Gewicht/Volumen)
Glucose oder 4% (Gewicht/Volumen) Galactose oder 4% (Gewicht/Volumen)
Mannose als Kohlenstoffquelle kultiviert. Die Identitäten der
produzierten Zuckersäuren wurden
mittels Massenspektrum gemäß der Beschreibung
in den vorstehenden Beispielen bestimmt.
-
Die
Massenspektrum-Analyse der aktiven Fraktionen zeigte an, dass bei
jeder Probe nur eine Zuckersäure
produziert wird, die jeweils dem Aldonsäureprodukt des Aldosezucker-Substrats entspricht,
das den unter diesen Bedingungen gezüchteten Bakterienkulturen zur
Verfügung
gestellt wird. Insbesondere wurde Glucose zu Gluconsäure umgesetzt
(d.h. der Peak für
Gluconsäure
war wie in 5D), Galactose wurde zu Galactonsäure umgesetzt
(der Peak für
Galactonsäure
war wie in 11B), und Mannose wurde zu Mannonsäure umgesetzt
(der Peak für
Mannonsäure
war wie in 12B).
-
TABELLE
4 Vergleich
der gentechnisch erzeugten Stämme
-
BEISPIEL 11
-
Quantifizierung der Gluconsäure, die
von Pseudomonas-Stamm AN5rif-Kulturen unter Verwendung von Glucose
als einziger Kohlenstoffquelle produziert wird
-
1. Quantifizierung der
Zuckersäuren,
die von dem Pseudomonas sp.-Stamm AN5rif produziert werden
-
Der
Pseudomonas-Stamm AN5rif (AGAL-Hinterlegungsnummer NM 00/09624)
wurde für
2 Tage bei 25°C
in 100 ml steriler (autoklavierter) Pontiak-Brühe (auf Kartoffelbasis, 400
g/l) mit entweder 2% (Gewicht/Volumen) Glucose oder 4% (Gewicht/Volumen)
Glucose oder 2% (Gewicht/Volumen) Galactose oder 4% (Gewicht/Volumen)
Galactose kultiviert. Es wurde außerdem eine Negativkontroll-Lösung hergestellt,
die keine zusätzlichen
Aldose-Substrate enthält.
Zucker wurden aus Stammlösungen
zugegeben, die durch die Zugabe von Chloroform sterilisiert worden
waren.
-
Die
Gesamtzahl der lebensfähigen
Zellen wurde nach zwei Tagen der Kultur unter Verwendung von Standardprozeduren
bestimmt. Die Zählung
lebensfähiger
Zellen für
Kulturen mit 2% (Gewicht/Volumen) Glucose in Pontiac-Brühe betrug
durchschnittlich 7,325 × 107 Zellen/ml im Vergleich zu nur 6,0 × 104 Zellen/ml für Kulturen, die auf Pontiac-Brühe ohne
zugesetzten Zucker gezüchtet
worden waren.
-
Die
Bestimmung der pH-Werte der Kulturüberstände erfolgte nach dem Sammeln
der Bakterienzellen nach zwei Tagen Kultur mittels Zentrifugation
bei 6.000 rpm zum Sammeln von Bakterienzellen und Titration eines
Aliquots jedes Überstandes
gegen 0,001 N bis 0,01 N NaOH. Um den titrierbaren pH-Wert, der
für jeden Überstand
erhalten wurde, zu bestätigen,
wurden gleiche Volumina an Aceton zu den verbleibenden Überständen hinzugegeben,
und die Proben wurden über
Nacht bei 4°C
inkubiert, um jeden proteinösen
Bestandteil oder sämtliche
Bakterienzellen zu präzipitieren.
Die Präzipitate
wurden durch Zentrifugation bei 6.000 rpm abgenommen, und die pH-Werte
der Kulturüberstände wurden,
wie zuvor, durch Titration bestimmt. Die Ergebnisse waren wie folgt:
- **
pH-Werte in Klammern zeigen den pH der Überstände nach der Aceton-Präzipitation
-
Die
Pontiak-Brühe
mit 2% (Gewicht/Volumen) an Galactose produzierte bei Verwendung
des Indikatorfarbstoffs Phenolphthalein eine magentafarbene (dunkelpinkfarbene)
Farbe, sodass das Medium infolgedessen unter Verwendung von Natriumhydroxid-Lösung nicht
titrierbar war. Andere Medien erforderten kleine Volumina an 0,001
N Natriumhydroxid, um die gleiche pinkfarbene Farbe zu ergeben,
wie diejenige, die für
die Pontiac-Brühe
produziert wurde, die mit dem Pseudomonas-Stamm AN5rif (AGAL-Hinterlegungsnummer
NM 00/09624) in Abwesenheit von Aldose angeimpft worden war. Die
durchschnittlichen Mengen an 0,001 N NaOH, die benötigt wurden,
um die Zuckersäuren
zu neutralisieren, die von jeweils 100 ml Kultur (n = 3) produziert
wurden, war wie folgt:
-
Als
feste Medien wurden Pontiac-Agar-Platten hergestellt und auf pH-Werte
von 6,5, 8,5, 10,5 und 12,5 eingestellt. Bromcresol-Violett (15
mg/l) wurde zu jeder Platte hinzugegeben. Die Pontiac-Agar-Platten wurden
angeimpft, indem man den Pseudomonas-Stamm AN5rif (AGAL-Hinterlegungsnummer
NM 00/09624) ausstrich und für
einen Tag bei 25°C
inkubierte. Nach dieser Zeitspanne begannen diese Platten, die einen
pH im Bereich von pH 6,5 bis pH 10,5 besaßen, gelb zu werden. Jedoch
war bei den Platten mit pH 12,5 kein Farbwechsel erkennbar. Das
Bakterienwachstum wurde auch durch den pH des Kulturmediums beeinflusst,
und es wurde bei niedrigeren pH-Werten mehr Wachstum beobachtet,
und zwar in der Reihenfolge: 6,5 = 8,5 > 10,5 > 12,5.
Bei pH 12,5 war das Wachstum sehr gering.
-
Zusammengefasst
ist die Titration von Bakterienkulturen aufgrund des hohen alkalischen
pH-Werts der Lösung,
die für
das Bakterienwachstum benötigt
wird, nicht das optimale Verfahren für die Quantifizierung von Zuckersäuren, bei
denen die Kohlenstoffquelle eine andere als Glucose ist. Jedoch
ist dieses Verfahren für
die Verwendung in Verbindung mit festen Medien bevorzugt. Alternativ
erfolgt die quantitative Bestimmung der Zucker unter Verwendung
der Prozedur, die in folgender Literaturstelle beschrieben ist:
Microbiology 143: 1595–1603,
1997.
-
2. Assay für die Gluconsäure-Produktion
durch den Pseudomonas-Stamm AN5rif
-
Der
Pseudomonas-Stamm AN5rif (AGAL-Hinterlegungsnummer NM 00/09624)
wurde auf Nähr-Agar ausgestrichen,
der Rifampicin (100 μg/ml)
enthielt und wurde für
zwei Tage bei 25°C
inkubiert. Mit diesen Platten wurden Nährbrühe und Pontiac-Brühe mittels
einer Bakterien-Schlaufe
angeimpft. Diese Brühen
wurden ebenfalls für
zwei Tage bei 25°C
auf einem Schüttler
inkubiert. Es wurden 5 ml dieser Brühen verwendet, um 100 ml der
jeweiligen Brühe
anzuimpfen. Diese ließ man über Nacht
für etwa
15–18
Stunden wachsen. Kleine Aliquots hiervon wurden mit einer Anzahl
von Verdünnungen
verwendet, um lebensfähige
Zellzahlen zu erhalten. Diese Kulturen wurden bei 6000 rpm für 15 Minuten
zentrifugiert, um die Zellen zu pelletieren. Die Bakterienpellets
wurden zweimal mit destilliertem autoklaviertem Wasser gewaschen,
um jedwede Brühe
zu entfernen, und dann in 100 ml 0,01 M Glucose-Lösung (pH
7, Glucose mit 1,8 g/l) resuspendiert. Die Bakteriensuspensionen
wurden auf einem Schüttler
bei 25°C
inkubiert. Nach 3,5 Stunden beobachtete man diese Lösungen darauf,
ob sie in Gegenwart von Bromcresol-Violett (15 mg/l) eine gelbe
Farbe erzeugen. Die Überstände wurden
bei –30°C eingefroren
und dann lyophilisiert. Ein Aliquot des lyophilisierten Materials
wurde in Wasser gelöst,
und 5 ml Lösung
wurden mit 0,01 N NaOH titriert. Die Quantifizierung der Zuckersäuren erfolgte
wie oben beschrieben.
-
Die
Daten zeigen an, dass Bakterien, die aus Pontiac-Brühe als Starter-Kultur
erhalten und dann in reiner Glucose-Lösung herangezogen wurden, dazu
in der Lage sind, unter diesen Bedingungen 40% des vorhandenen Glucose-Substrats
in 3,5 Stunden in Gluconsäure
umzusetzen. Bei der Nährbrühe als Starter-Kultur wurden
in einem ähnlichen
Versuch 32% des Glucose-Substrats in derselben Zeit zu Gluconsäure umgesetzt. Diese
Ergebnisse legen nahe, dass Pontiac-Brühe ein besseres Medium für die Starter-Kultur
von Bakterien bei der Gluconsäure-Erzeugung
ist, wenn Glucose als einzige Kohlenstoffquelle verwendet wird.
-
BEISPIEL 12
-
Zusammenfassung
der Zuckersäure-Produktion
durch verschiedene Pseudomonas-Stämme auf
verschiedenen Kohlenstoff-Quellen
-
Die
Mengenniveaus der Zuckersäuren,
die von dem Pseudomonas-Stamm AN5rif (AGAL-Hinterlegungsnummer NM 00/09624) und
den beiden Transposon-Mutanten, PQQ– und
SOX–,
die das Transposon Tn5:uidA im Gen pqqD bzw. Zuckeroxidase tragen
(siehe Beispiel 9) produziert werden, wurden nach dem Wachstum in
Pontiac-Medium mit oder ohne 2% (Gewicht/Volumen) Aldose im Kulturmedium
bestimmt. Die Daten sind in Tabelle 5 dargestellt.
-
-
Die
Daten stimmen damit überein,
dass Glucose die bevorzugte Kohlenstoffquelle für den Pseudomonas-Stamm AN5
und Derivate hiervon ist, um Zuckersäuren aus Aldosesubstraten zu
produzieren.
-
BEISPIEL 13
-
Produktion wirksamer Mengen
pilzbekämpfender
Zuckersäuren
in situ an Weizenwurzeln durch den Pseudomonas-Stamm AN5
-
Weizensäaten wurden
mit verschiedenen Biokontroll-Bakterien behandelt und in sterilen
Magenta-Glas-Assays in Vermiculit herangezogen. Wir sammelten das
Wurzel-Exsudat von Weizenwurzeln, die mit diesen verschiedenen Biokontrollstämmen angeimpft
worden waren. Diese beinhalteten den Elternstamm (d.h. den Pseudomonas-Stamm
AN5), den Pseudomonas-Stamm
AN5rif (AGAL-Hinterlegungsnummer NM 00/09624) und verschiedene Mutanten,
einschließlich
der Mutanten PQQ– und SOX–.
Das Exsudat wurde durch Gefriertrocknung konzentriert und dann in
Wasser resuspendiert. Nur die Pseudomonas-Stämme AN5 und AN5rif zeigten
bei Bioassays gegen das Take-all-Pathogen eine starke biologische
Aktivität.
Die Extrakte der restlichen mutanten Stämme oder von unbehandeltem
Weizen zeigten keine biologische Aktivität. Diese Daten deuten darauf
hin, dass die Zuckersäure,
die von dem Pseudomonas-Stamm AN5 oder dem Pseudomonas-Stamm AN5rif
(AGAL-Hinterlegungsnummer
NM/00/09624) auf Weizenwurzeln produziert wird, das Take-all-Pathogen
auf Weizenwurzeln supprimiert.
-
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