-
Gebiet der
Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Bildung von Agglomeraten,
teilchenförmige
feste Träger
und/oder Bindemittel und/oder pharmazeutisch aktive Materialien
zur Verwendung bei der Bildung von Agglomeraten sowie Verfahren
zur Bildung derselben und die so produzierten Agglomerate. Die vorliegende
Erfindung betrifft spezieller das Gebiet des Designs pharmazeutischer
Dosierformen und insbesondere die Produktion einzigartiger fester
Träger
und/oder pharmazeutisch aktiver Materialien und agglomerierter Dosierformen
zur Verabreichung pharmazeutisch aktiver Materialien an Patienten.
-
Einführung in
die Erfindung
-
Es
gibt mehrere bekannte Verfahren zur Behandlung von Erkrankungen
und Zuständen
der oberen und unteren Luftwege und der Lungen. Zu diesen Zuständen gehören beispielsweise
Asthma und Rhinitis. Eine derartige Technik beinhaltet die Verabreichung
bestimmter pharmakologisch aktiver Mittel oder Arzneimittel, wie
beispielsweise Mometasonfuroat, an die Luftwege oder Lungen in unmittelbar
verwertbarer Form in topischer Weise. Mometasonfuroat ist ein topisch
wirksames, steroidales, entzündungshemmendes
Mittel.
-
Orale
Inhalationstherapie ist ein Verfahren zur Abgabe derartiger topisch
aktiver Wirkstoffe. Diese Form der Wirkstoffabgabe beinhaltet die
orale Verabreichung eines trockenen pulverisierten Wirkstoffes direkt an
den betroffenen Bereich in einer Form, die für sofortige Erleichterung leicht
verfügbar
ist.
-
Inhalationstherapie
ist jedoch ein besonders anspruchsvolles Dosiersystem und bringt
seine eigene Kombination von einzigartigem Design und Leistungsproblemen
mit sich. Zu diesen Problemen gehören Bedenken hinsichtlich der
Genauigkeit und Wiederholbarkeit der Dosierung. Es muss versucht
werden, zu gewährleisten,
dass immer dieselbe Wirkstoffmenge bei jedem Mal verabreicht wird.
Im Unterschied zu Pillen, Kapseln und Cremes muss sich die orale
Inhalationstherapie zudem nicht nur mit der Dosierform selbst, sondern
auch mit einer Wirkstoffabgabevorrichtung und der Wechselwirkung
zwischen diesen befassen. Zum Verständnis dieses Problems wenden
wir uns frei verkäuflichen
Nasensprays zu. Wenn man eine konventionelle Sprühflasche zusammendrückt, ist
es schwierig, jedes Mal immer dieselbe Kraftmenge aufzuwenden. Selbst bei
einem geringen Kraftunterschied können Unterschiede der verabreichten
Wirkstoffmenge resultieren. Selbst bei etwas konsistenteren Sprühapplikatoren
vom Pumpstil kann es zu Dosierungsschwankungen kommen. Obwohl solche
Schwankungen üblicherweise
bei frei verkäuflichen
Nasensprays kein Problem darstellen, sollte die Schwankung möglichst
minimiert werden, wenn potente verschreibungspflichtige Medikamente für schwerwiegende
Zustände
wie Asthma verabreicht werden. Die Gefahren der zu großen oder
zu geringen Medikamentendosierung und die Folgen solcher unerwünschten
Abweichungen können
ausgeprägt
sein. Das Problem wird sogar noch komplexer, wenn die Größe der Dosen
gering ist, wie es bei der oralen Inhalationstherapie oft der Fall
ist.
-
Zur
Linderung dieser Probleme haben Firmen wie Schering Corporation
komplexe und hochgenaue Inhaliersysteme zur Verabreichung pulverisierter
Medikamente entwickelt, wie jene, die in der internationalen PCT-Veröffentlichung
WO-A-94/14492 beschrieben sind. Solche Inhaliersysteme waren entworfen
worden, um eine genau abgemessene Dosis eines pulverisierten Medikaments
mit einem Dosierloch von spezifischer Größe auszugeben. Das Loch wird
vor der Verabreichung vollständig
mit Arzneimittel gefüllt,
und der gesamte Inhalt des Dosierlochs wird danach durch eine Düse an den
Patienten abgegeben. Das Dosierloch wird dann wieder für die nächste Dosis
gefüllt.
Diese Vorrichtungen sind speziell entworfen worden, um den menschlichen
Fehler und mechanisch induzierte Dosisschwankungen weitgehend zu
beseitigen.
-
Obwohl
derartige Vorrichtungen einen erheblichen Fortschritt bei der oralen
Inhalationstherapie darstellen, gibt es noch einige Bedingungen,
unter denen es zu Problemen kommen kann. Diese Probleme kreisen
oft um die Eigenschaften des pharmakologisch aktiven Mittels und
ihre Wechselwirkung mit dem Inhaliergerät. Bestimmte Arzneimittel sind
beispielsweise nicht "rieselfähig", und das kann es
erschweren, das Arzneimittel aus der Lagerung in einem Reservoir
zu bewegen, es in einem Dosierloch zu messen, es aus dem Inhaliergerät abzugeben.
Andere Arzneimittel können
unter Problemen der elektrostatischen Aufladung leiden, oder einen
inakzeptablen Grad an Kohäsionskraft
zeigen. Solche Arzneimittel können
selbst in pulverisierter Form "klebrig" sein. Diese Arzneimittel
können
das Inhaliergerät/den
Applikator verstopfen, wodurch seine Fähigkeit zur richtigen Abmessung
der vorgesehenen Medikamentenmenge beeinträchtigt wird. Solche Pulver können auch
an der Düse
des Applikators haften, wodurch sich die tatsächlich abgegebene Medikamentenmenge
verringert. Dies wird oft als "Festhängen" bezeichnet. Arzneimittel
können
auch "flaumig" sein, was die Handhabung
und Beladung des Dosierlochs mit ausreichend Arzneimittel zu einer
echten Herausforderung werden lässt.
Die Sache wird dadurch noch schlimmer, dass diese und andere physikalische
Eigenschaften verschiedener pharmakolo gisch aktiver Mittel innerhalb
einer einzigen Materialcharge variieren können. Dies kann Bemühungen zur
Kompensation zunichte machen.
-
Verwandte
Probleme können
auch auf Basis der geringen Größe der Teilchen
resultieren, die allgemein in der Inhalationstherapie verwendet
werden. Inhalationstherapie beinhaltet üblicherweise Arzneimittelteilchen,
die in der Größenordnung
von 10 μm
oder darunter liegen. Dies gewährleistet
adäquate
Eindringung des Medikaments in die Lungen des Patienten sowie gute
topische Bedeckung. Um adäquate
Abgabe dieser Medikamente zu liefern, muss die Größe der Teilchen
des Arzneimittels eng kontrolliert werden. Es lässt sich mit Pulver dieser
Größe jedoch
extrem schwer arbeiten, insbesondere, wenn geringe Dosierungen erforderlich
sind. Solche Pulver sind in der Regel nicht rieselfähig und üblicherweise
von leichtem, staubigem oder flaumigem Charakter, was zu Problemen
während
der Handhabung, Verarbeitung und Lagerung führt. Es kann außerdem schwierig
sein, solche Materialien wiederholt und akkurat in das Dosierloch
eines Inhaliergeräts
zu laden. Nicht nur die Eigenschaften des Arzneimittels, sondern
auch die erforderliche Größe des therapeutischen
Teilchenmaterials können
somit zusammenwirken, um zu erheblichen Problemen in Form von Handhabung
und Dosierung zu führen.
-
Ein
Verfahren zur Verbesserung der Fähigkeit
zur Verabreichung feiner pulverisierter Medikamente ist durch Einschluss
trockener Hilfsmittel, wie beispielsweise pulverisierter Lactose.
Es ist jedoch festgestellt worden, dass der Einschluss konventioneller
Hilfsmittel, wenn besonders geringe Medikamentendosen erforderlich
sind, wie unter etwa 100 bis 500 μg
Arzneimittel, die mit der Verwendung feiner Arzneiteilchen verbundenen
Probleme nicht adäquat
kompensieren können.
Trockene Hilfsmittel wie üblicherweise
verwendet haben zudem allgemein Teilchengrößen, die erheblich größer als
die Teilchengröße des Arzneimittels
sind. Die Verwendung solcher großen Teilchen kann leider einen
erheblichen Einfluss auf die Menge des von Dosis zu Dosis abgegebenen
Arzneimittels haben. Die vorgesehenen Vorteile der Verwendung solcher
Hilfsmittel werden zudem geringer, wenn die Größe der Dosis abnimmt. Die Teilchenretention
innerhalb der Dosiervorrichtung oder der Inhalationsdüse und andere
Handhabungsprobleme können
daher zu einem ernsthaften Problem werden.
-
Alternativ
können
Arzneimittelprodukte verarbeitet werden, um Agglomerate oder Pellets
zu bilden, die allgemein besser rieselfähig und voluminös sind.
Ein Verfahren zum Agglomerieren von Arzneimitteln ist in der internationalen
PCT-Veröffentlichung
WO-A-95/09616 beschrieben. Agglomerate feinteiliger Pulvermedikamente,
wie mikronisierter Pulver mit einer Teilchengröße kleiner als 10 μm, können wie
hier beschrieben produziert werden, ohne dass Bindemittel erforderlich
sind. Sie können
jedoch mit Hilfsmitteln gebildet werden. Diese Agglomerate können danach
durch ein Inhaliergerät
für pulverisierte
Medikamente verabreicht werden.
-
Die
Fähigkeit
zur Erzeugung von Teilchen ohne zugesetztes Bindemittel ist für die Inhalationstherapie signifikant
und kann gegenüber
anderen Techniken, die Wasser oder andere traditionelle Bindemittel
bei der Agglomeratbildung verwenden, einen erheblichen Vorteil darstellen.
Agglomerate aus reinem Arzneimittel können große Vorteile liefern, wenn Pulver
formuliert und gehandhabt werden. Es ist jedoch gefunden worden, dass
Agglomerate aus reinem Wirkstoff bei Dosen von etwa 100 bis 500 μm eines Wirkstoffes
wie Mometasonfuroat und darunter an Festhängen leiden können, und
Dosierschwankungen können
zu Sorge Anlass geben. Selbst bei Dosiersystemen, die entworfen
worden sind, um relativ größere Dosen
an pharmakologisch akti vem Mittel zu liefern, wie über 500 μg, können die
resultierenden Agglomerate von reinem Wirkstoff noch unter Integritätsproblemen
leiden. Diese Agglomerate sind noch relativ weich und können während des
Abmessens zerbrochen werden, was zu Dosierschwankungen führen kann.
Das Material kann auch recht leicht zerbrochen werden, indem beispielsweise
ein Inhaliergerät
aus einer Höhe
von etwa 4 ft (1,22 m) fallen gelassen wird. Dies würde vorzeitig
zur Bildung kleinerer Teilchen führen,
die schwieriger zu handhaben sind. In der Tat sind es die Handhabungsschwierigkeiten
der feinen Arzneimittelteilchen, die die Agglomerierung ursprünglich notwendig
gemacht haben.
-
Wenn
bindemittelhaltige Agglomerate verwendet werden sollen, können solche
Agglomerate nach den Verfahren hergestellt werden, die beispielsweise
in
US-A-4 161 516 und
GB-A-1 520 247 beschrieben sind, die
die Verwendung bestimmter Bindematerialien, einschließlich Wasser,
zur Herstellung von Agglomeraten für die orale Inhalation offenbaren.
Gemäß den hier
beschriebenen Verfahren wird der Feuchtigkeitsgehalt bestimmter "selbstagglomerierender" oder hygroskopischer
mikronisierter Arzneimittel vor der Agglomerierung erhöht. Nachdem
das mikronisierte Pulver auf das erwünschten Wassergehaltniveau
erhöht
worden ist, wird es agglomeriert. Nicht-hygroskopische Materialien
müssen
mit traditionelleren Bindemitteln wie hier beschrieben gebunden
werden. In ähnlicher
Weise offenbart die internationale PCT-Veröffentlichung WO-A-95/05805 ein
Verfahren zum Bilden von Agglomeraten, bei dem eine Mischung homogenisierter
mikronisierter Materialien mit Wasserdampf behandelt wird, um jeglichen
Gehalt an konvertierbarem amorphem Material zu eliminieren, der
zu einem späteren
Zeitpunkt destabilisieren kann. Nach Behandlung mit Wasserdampf
wird das nun kristalline Material agglomeriert. Diese Anmeldung
warnt jedoch, dass das Produkt "nutzlos
in einer Inhalationsvorrichtung" ist,
wenn die Einwirkung von Dampf nach der Agglomerierung durchgeführt wird.
-
Der
Effekt der Feuchtigkeit auf die Tablettiercharakteristika von wasserfreier
Lactose wird in Sebhatu, Elamin und Ahlneck, "Effect of Moisture Sorption on Tableting
Characteristics and Spray Dried (15% Amorphous) Lactose," Pharmaceutics Research,
Band 11, Nr. 9, Seiten 1233-1238 (1994) erörtert. Der Artikel erörtert jedoch
nicht die Bildung von Agglomeraten oder die Produktion von Agglomeraten,
die eine akzeptable "Feinteilchenfraktion" ergeben kann, die
auch als "atembare
Fraktion" bekannt
ist, wenn sie als Teil einer oralen Inhalationstherapie verabreicht
wird.
-
Ein
besonders wichtiger Ansatz zur Agglomeratbildung wurde in der internationalen
PCT-Veröffentlichung
WO-A-98/41193 offenbart. Die dort beschriebene Erfindung schließt ein Verfahren
zur Herstellung von Agglomeraten ein. Das Verfahren schließt die Stufen
der Bereitstellung von Teilchen aus mindestens einem ersten Material,
allgemein einem pharmakologisch aktivem Material, und die Bereitstellung
von Teilchen aus mindestens einem festen Bindemittel oder festen
Träger
ein. Mindestens eines dieser beiden Teilchen, der Wirkstoff oder
das feste Bindemittel, enthielt einen Gehalt an konvertierbarem
amorphem Material. Der Gehalt des Bindemittels und/oder des Wirkstoffes
an konvertierbarem amorphem Material sollte nach Einwirkung eines
vorgewählten
Reizes, wozu unter anderem Feuchtigkeit gehört, in eine kristalline Form
umgewandelt werden können.
-
Die
Teilchen aus Bindemittel oder Träger
und Wirkstoff werden danach agglomeriert, während der Gehalt an konvertierbarem
amorphem Material erhalten bleibt. Nachdem die Agglomerierung abgeschlossen
ist, wird der Gehalt an konvertierbarem amorphem Material in den
Agglomeraten dem vorgewählten
Reiz ausgesetzt und in eine kristalline Form umgewandelt.
-
Es
ist, was nicht überraschend
ist, für
die Leistung der Agglomerate und die Fähigkeit zur Abgabe einer akzeptablen
Feinteilchenfraktion von freien Teilchen der pharmazeutisch aktiven
Materialien von großer
Bedeutung, dass die Eigenschaften des Agglomeratträgers oder
Bindemittels eng kontrolliert werden. Es ist auch wichtig, die Eigenschaften
der Arzneimittelteilchen zu kontrollieren. Es wäre wünschenswerterweise möglich, nicht
nur Teilchen mit einer spezifizierten Größe, sondern auch einer sehr
engen Teilchengrößenverteilung
zu liefern. Idealerweise könnte
damit verbunden eine erwünschte
Menge des Gehalts an konvertierbarem amorphem Material geliefert
werden. Der Gehalt an amorphem Material kann für die Festigkeit, Schüttdichte und/oder
Härte des
resultierenden Agglomerats kritisch sein. Wenn der Gehalt an amorphem
Material zu gering ist, sind die Agglomerate nicht robust genug,
um Verpacken, Transport und Gebrauch zu überstehen. Wenn der bereitgestellte
Gehalt an amorphem Material zu hoch ist, besteht das Risiko, dass
das Agglomerat zu stark und/oder hart ist, und dass aus einem Pulverinhalationsgerät eine inakzeptable
Feinteilchenfraktion abgegeben wird. Die Größe der Teilchen und die Teilchengrößenverteilung
sind in ähnlicher
Weise für
genaues Formulieren der Agglomerate kritisch, um eine akzeptable
Feinteilchenfraktion zu liefern und durch die Konsistenz der resultierenden
Schüttdichte
genaue Gleichförmigkeit
der Dosisabgabe zu liefern.
-
WO-A-98/31352
offenbart ein Verfahren zur Herstellung einer Trockenpulverzusammensetzung,
bei dem eine oder mehrere potente, pharmazeutisch aktive Substanzen
und eine Trägersubstanz
mikronisiert werden, das Produkt gegebenenfalls konditioniert wird
und sphäronisiert
wird, bis die gewünschte Schüttdichte (0,28
bis 0,38 g/ml) erhalten wird. Das Verfahren von WO-A-98/31352 weist
gegebenenfalls eine energiearme erneute Mikronisierungsstufe vor
dem Sphäronisieren
auf.
-
Es
sind leider keine Verfahren zum reproduzierbaren Herstellen von
Teilchen von Arzneimitteln und/oder festen Trägern mit genau kontrollierter
Teilchengrößenverteilung
und genau kontrolliertem Gehalt an amorphem Material bekannt. Die
vorliegende Erfindung betrifft diese Verbesserung.
-
Die
vorliegende Erfindung liefert ein Verfahren zur Bereitstellung von
doppelter Steuerung von Teilchengrößenverteilung und Gehalt an
konvertierbarem amorphem Material bei der Herstellung eines Teilchenmaterials
für die
Agglomerierung, wobei das Teilchenmaterial nach einem Verfahren
hergestellt ist, umfassend die Stufen:
- a) Mikronisieren
von Teilchenmaterial mit einer ersten Teilchengrößenverteilung zur Bildung von
Intermediatteilchen mit einer zweiten Teilchengrößenverteilung, wobei die Intermediatteilchen
eine kleinere durchschnittliche Teilchengröße als diejenigen der ersten
Teilchengrößenverteilung
haben, in einer Weise, die dazu führt, dass die Intermediatteilchen
einen erhöhten
Gehalt an amorphem Material haben;
- b) Härten
der Intermediatteilchen, um deren Gehalt an amorphem Material zu
verringern und
- c) Mikronisieren der gehärteten
Intermediatteilchen zur Bildung von mikronisierten Teilchen mit
einer dritten Teilchengrößenverteilung,
wobei die mikronisierten Teilchen eine kleinere durchschnittliche
Teilchengröße und einen
größeren Gehalt
an amorphem Material als die gehärteten
Intermediatteilchen haben;
wobei das Teilchenmaterial
ein pharmazeutisch aktives Material, ein pharmazeutisch annehmbarer
Träger oder
eine Kombination von einem pharmazeutisch annehmbaren Material und
einem pharmazeutisch annehmbaren Träger ist, die zur Herstellung
von Agglomeraten geeignet sind.
-
Die
Erfindung liefert ferner einen teilchenförmigen festen Träger, der
eine Teilchengrößenverteilung von
mindestens 80 Vol.% kleiner als oder gleich 5 μm hat, wobei die Gesamtmenge
des Gehalts an konvertierbarem amorphem Material für den teilchenförmigen festen
Träger
einer Kristallisationswärme
im Bereich von 3,8 bis 7 Joules/Gramm entspricht, wenn der für die Konvertierung
verwendete Reiz Feuchtigkeit ist.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Herstellung
einer teilchenförmigen
Substanz, die besonders geeignet zur Verwendung bei der Herstellung
von Agglomeraten ist, die ein pharmazeutisch aktives Material und
vorzugsweise ein festes Bindemittel oder einen festen Träger enthalten.
Das nach dem Verfahren produzierte Teilchenmaterial ist auch eingeschlossen.
Das Verfahren schließt
die Stufen des Mikronisierens eines Teilchenmaterials von einer
ursprünglichen
Teilchengröße auf eine
Intermediatteilchengröße in einer
Weise ein, die zu einer Erhöhung
der Menge des Gehalts an amorphem Material des Teilchenmaterials führt. Ein
Teil oder der gesamte dadurch verliehene Gehalt an amorphem Material
ist Gehalt an konvertierbarem amorphem Material. Die Teilchengrößenverteilung
wird durch diese Mikronisierungsstufe reduziert. Danach wird das
mikronisierte Teilchenmaterial durch Einwirkung eines vorher festgelegten
Reizes "gehärtet", wie beispielsweise
Einwirkung von kontrollierter relativer Feuchtigkeit bei einer spezifizierten
Temperatur. Dieser Härtungsprozess
wird für
eine ausreichende Zeit durchgeführt,
um mindestens einen Teil und in vielen Fällen vorzugsweise den gesamten
Gehalt des Teilchenmaterials an amorphem Material zu reduzieren,
das konvertierbar ist, wenn es jenem speziellen Reiz ausgesetzt
wird. Danach wird das gehärtete
Teilchenmaterial erneut mikronisiert, wodurch das Teilchenmaterial
von der Intermediatteilchengröße weiter
zu einer Endteilchengröße zerkleinert
wird. Durch die nachfolgende Mikronisierungsstufe wird auch ein
erwünschtes
Niveau des Gehalts an konvertierbarem amorphem Material erzeugt.
-
Das
Teilchenmaterial kann jedes pharmazeutisch annehmbare Material einschließlich eines
pharmazeutisch aktiven Materials (d. h. eines Wirkstoffs) oder eines
nicht therapeutisch aktiven Materials wie eines festen Trägers, festen
Bindemittels oder anderen pharmazeutischen Hilfsstoffs sein. In
der Tat kann das Teilchenmaterial aus beiden gleichzeitig zusammengesetzt
sein.
-
Anders
herum schließt
das erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung eines Teilchenmaterials die Stufen des Mikronisierens
eines Teilchenmaterials mit einer ersten Teilchengrößenverteilung
von jener ersten Teilchengrößenverteilung
zu Intermediatteilchen mit einer zweiten Teilchengrößenverteilung
ein. Die zweite Teilchengrößenverteilung
unterscheidet sich von der ersten Teilchengrößenverteilung, da das Teilchenmaterial im
Durchschnitt kleiner gemacht worden ist. Mikronisieren wird in einer
Weise bewirkt, die zu einem Anstieg des Gehalts des Intermediatteilchenmaterials
an amorphem Material relativ zu dem Ausgangsteilchenmaterial vor
der vorangehenden Mikronisierungsstufe führt. Das Intermediatteilchenmaterial
wird danach gehärtet,
um seinen Gehalt an amorphem Material zu reduzieren. Das gehärtete Intermediatteilchenmaterial
wird schließlich erneut
zu einer dritten Teilchengrößenverteilung
mikronisiert, die sich von der ersten oder zweiten Teilchengrößenverteilung
unterscheidet, weil die Teilchen durchschnittlich wieder klei ner
gemacht worden sind. Das erneut mikronisierte Teilchenmaterial hat
auch eine Menge des Gehalts an amorphem Material, die über derjenigen des
gehärteten
Intermediatteilchenmaterials liegt. In einer ersten Mikronisierungsstufe
wird den Teilchen eine Menge des Gehalts an amorphem Material verliehen.
Härten
reduziert eine Menge des Gehalts an amorphem Material, das konvertierbar
ist, wenn es dem Reiz ausgesetzt wird. Dies reduziert auch den Gesamtgehalt
an amorphem Material. Nach dem erneuten Mikronisieren enthalten
die Teilchen daher zusätzlichen
Gehalt an amorphem Material, vorzugsweise Gehalt an konvertierbarem
amorphem Material.
-
Die
Endteilchengröße des gemäß diesem
Verfahren hergestellten teilchenförmigen festen Träger ist vorzugsweise
mindestens etwa 60 Vol.% kleiner als oder gleich 5 μm, und sein
festgelegter Gehalt an konvertierbarem amorphem Material (bestimmt
durch spezifische Kristallisationswärme unter Verwendung von nachfolgend
beschriebenen Techniken) liegt zwischen etwa 1 und etwa 20 Joules/Gramm
("J/g" oder "J/Gramm"). Die Endteilchengröße des teilchenförmigen festen
Trägers
ist insbesondere mindestens etwa 70 Vol.% kleiner als oder gleich
5 μm, und
ein festgelegter Gehalt an konvertierbarem amorphem Material liegt
zwischen etwa 2 und etwa 16 Joules/Gramm. Die Endteilchengröße des teilchenförmigen festen
Trägers
ist am meisten bevorzugt mindestens etwa 80 Vol.% kleiner als oder
gleich 5 μm,
und der festgelegte Gehalt an konvertierbarem amorphem Material
liegt zwischen etwa 3,8 und etwa 7 Joules/Gramm.
-
Die
Endteilchengröße des gemäß diesen
Techniken hergestellten teilchenförmigen pharmazeutisch aktiven
Materials ist insbesondere mindestens etwa 60 Vol.% kleiner als
oder gleich 5 μm,
und ein vorher festgelegter Gehalt an konvertierbarem amorphem Material
liegt zwischen etwa 1 und etwa 20 Jou les/Gramm. Die Endteilchengröße des teilchenförmigen,
pharmazeutisch aktiven Materials ist insbesondere mindestens etwa 80
Vol.% kleiner als oder gleich 5 μm,
und ein vorher festgelegter Gehalt an konvertierbarem amorphem Material
liegt zwischen etwa 2 und etwa 16 Joules/Gramm. Die Endteilchengröße des teilchenförmigen,
pharmazeutisch aktiven Materials ist mindestens etwa 90 Vol.% kleiner
als oder gleich 5 μm.
-
Wenn
das zur Bildung eines Agglomerats brauchbare, pharmazeutisch annehmbare
Material, das nach diesen Verfahren behandelt wird, ein nicht therapeutisch
aktives, nicht pharmazeutisch aktives Material ist, kann das pharmazeutisch
annehmbare Material vorzugsweise ein übliches Additiv oder ein üblicher
Hilfsstoff wie Lactose (einschließlich sowohl wasserhaltiger
als auch wasserfreier Lactose) und dergleichen sein. Da das gleiche
Verfahren jedoch auch mit dem pharmazeutisch aktiven Material durchgeführt werden
kann, kann das pharmazeutisch aktive Material mit entweder einem
traditionellen festen Träger
oder mit einem festen Träger,
der auch nach den erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt worden ist, agglomeriert werden. Das nach diesen Verfahren
hergestellte, pharmazeutisch aktive Material hat sowohl eine kontrollierte
Teilchengrößenverteilung
als auch einen kontrollierten Gehalt an amorphem Material und kann
auch verwendet werden, um ohne weiteren festen Träger und/oder
mit einem anderen pharmazeutisch aktiven Mittel, einem, das nach diesem
Verfahren oder anders behandelt worden ist, Agglomerate zu bilden.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Agglomerat, das durch Agglomerieren
einer pharmazeutisch aktiven Substanz und/oder von festen Trägerteilchen
hergestellt worden ist, von denen mindestens eines erfindungsgemäß hergestellt
worden ist.
-
Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
-
Erfindungsgemäß kann der
Begriff "pharmazeutisch
annehmbares Material" entweder
pharmazeutisch aktive Materialien oder nicht pharmazeutisch aktive
Materialien einschließen.
Pharmazeutisch aktive Materialien sind Wirkstoffe, Vitamine, Mineralien,
Kräuter,
Nahrungsergänzungsmittel
und dergleichen, die einen therapeutischen Vorteil bewirken, wenn
sie einem Patienten verabreicht werden, der dessen bedarf. Nicht pharmazeutisch
aktive Materialien können
unter anderem feste Träger,
feste Bindemittel und andere traditionelle, pharmazeutisch annehmbare
Hilfsstoffe einschließen,
die bei einem Patienten allgemein keinen therapeutischen Vorteil
zeigen, wenn sie als Teil einer Dosierform verabreicht werden. Ein "Agglomerat" bedeutet allgemein
eine Amalgamierung kleinerer Teilchen unter Bildung von größeren Teilchen.
Diese kleineren Teilchen können
durch traditionelle Bindemittel oder durch Kristallisieren des Gehalts
an konvertierbarem amorphem Material zusammengehalten werden, der
einem Teilchen durch die erfindungsgemäßen Verfahren verliehen wird.
-
"Gehalt an amorphem
Material" bezieht
sich hier auf einen Teil von mindestens der Oberfläche eines Teilchens
aus pharmazeutisch annehmbarem Material, der nicht-kristallin ist. "Gehalt an konvertierbarem amorphem
Material" bezieht
sich auf jenen Anteil des Gehalts eines pharmazeutisch annehmbaren
Materials an amorphem Material, der nach Einwirkung eines festgelegten
Reizes von einer amorphen Form in eine kristalline Form umgewandelt
werden kann. Die gewünschte
Menge des Gehalts an konvertierbarem amorphem Material kann von
einer Reihe von Faktoren abhängen,
die die speziellen Eigenschaften der in Frage kommenden Agglomerate
und den Grad und die Weise der Verarbeitung betreffen. Die Menge
des Gehalts an konvertierbarem amorphem Material hängt auch
von dem verwendeten Reiz ab.
-
Ein
erfindungsgemäß produziertes
Teilchenmaterial kann mit einem Reiz eine größere Menge des Gehalts an konvertierbarem
amorphem Material haben als mit einem anderen Reiz. Der gewünschte Gehalt
an konvertierbarem amorphem Material kann daher den Verarbeitungsgrad
und/oder den verwendeten Reiz diktieren. Ein Wirkstoff kann einen
zu hohen Gehalt an konvertierbarem amorphem Material haben, wenn
ein erster Reiz verwendet wird, jedoch das gewünschte Niveau des Gehalts an
konvertierbarem amorphem Material, wenn ein anderer Reiz verwendet
wird.
-
Der
Gehalt an konvertierbarem amorphem Material kann nach bekannten
Verfahren gemessen werden, wie Pulverröntgenbeugung, Differentialscanningkalorimetrie,
Lösungskalorimetrie
und andere. Hierzu kann insbesondere isotherme Mikrokalorimetrie
gehören,
wie durch die Verwendung eines Thermometries 2277 Thermal Activity
Monitor (Thermometries AB, Schweden), wobei der Gehalt an konvertierbarem
amorphem Material in Form von Joules/Gramm quantifiziert werden
kann, indem die spezifische Kristallisationswärme jenes Teilchenmaterials
gemessen wird. Unter Verwendung von Techniken, die der Hersteller
anbietet, wird eine bekannte Menge an Material mit Gehalt an amorphem
Material einer Umgebung mit etwa 38% relativer Feuchtigkeit ("RH") ausgesetzt, die
durch eine gesättigte
Lösung
von Natriumiodid bei 25°C
erzeugt wird, und die entwickelte Wärme wird gegen die Zeit aufgetragen.
-
Die
so gemessene Kristallisationswärme
ist die Gesamtwärme,
die durch eine Menge eines Teilchenmaterials mit Gehalt an konvertierbarem
amorphem Material während
des gesamten Kristallisationsprozesses entwickelt wird. Diese gesamte
entwickelte Wärme
kann nicht nur jene Wärme
einschließen,
die während
des Übergangs
von der amorphen Form zu der kristallinen Form entwickelt wird,
sondern auch, soweit anwendbar, die Wär me, die während der Feuchtigkeitsabsorption
vor dem Übergang
entwickelt wird.
-
Der
Gehalt eines Teilchenmaterials an konvertierbarem amorphem Material
entspricht somit der Kristallisationswärme des Teilchenmaterials,
wenn es einem spezifischen Reiz ausgesetzt wird, gemessen in Joules/Gramm.
Je höher
die relative Kristallisationswärme
ist, um so höher
ist der Grad des Gehalts an konvertierbarem amorphem Material. Bei
wasserfreier Lactose entsprechen etwa 45 Joules/Gramm grob gesagt 100%
Gehalt an amorphem Material. Eine gemessene Wärme von 3,2 bis 6 Joules/Gramm
entspricht grob gesagt zwischen etwa 7 und etwa 13% Gehalt an amorphem
Material.
-
Der
hier verwendete "Reiz" ist vorzugsweise
Feuchtigkeit. Andere Reize können
jedoch ohne Einschränkung
Temperatur, Lösungsmitteldampf
und dergleichen einschließen.
Wenn Feuchtigkeit verwendet wird, sollten die relative Feuchtigkeit
und die Einwirkungsdauer koordiniert werden, um dem Gehalt an konvertierbarem
amorphem Material einen gewünschten
Konversionsgrad zu verleihen.
-
Erfindungsgemäß hergestellte
Agglomerate können
aus einer Vielzahl von Teilchen aus mindestens einem pharmazeutisch
annehmbaren Material hergestellt werden, das erfindungsgemäß mit oder
ohne andere Teilchenmaterialien oder Hilfsstoffe hergestellt worden
ist. Wenn das erfindungsgemäß behandelte,
pharmazeutisch annehmbare Material beispielsweise pharmazeutisch
aktives Material oder Wirkstoff ist, ist es nicht erforderlich,
dass irgendwelche der zur Agglomeratbildung verwendeten anderen
Materialien einen Gehalt an konvertierbarem amorphem Material aufweisen.
Es mag jedoch vorteilhaft sein, ein oder mehrere verschiedene Typen
von Teilchen zu verwenden, die alle erfindungsgemäß hergestellt
worden sind und daher alle eine kontrollierte Teilchengrößenverteilung
und einen kontrollierten Gehalt an konvertierbarem amorphem Material haben.
-
Es
ist erfindungsgemäß auch möglich, ein
Agglomerat aus erfindungsgemäß hergestelltem,
pharmazeutisch aktivem Material ohne anderes Bindemittel oder anderen
Hilfsstoff herzustellen. Wenn zudem ein erstes, pharmazeutisch aktives
Material erfindungsgemäß behandelt
wird, um eine spezifizierte Teilchengrößenverteilung und einen spezifizierten
Gehalt an konvertierbarem amorphem Material zu liefern, kann es
mit einem zweiten Arzneimittel agglomeriert werden, einem, das nicht
erfindungsgemäß behandelt
worden ist. Das erste Arzneimittel kann im Wesentlichen als festes
Bindemittel/fester Träger
wirken.
-
Agglomerate
können
zur Bildung einer Tablette, Kapsel oder anderen traditionellen Dosierform
verwendet werden, oder sie können
direkt verabreicht werden, wie in der oralen Inhalationstherapie.
Agglomerate können
nach irgendeiner bekannten Weise produziert werden, vorzugsweise
werden sie jedoch nach den in der internationalen PCT-Veröffentlichung
WO-A-98/41193 beschriebenen Techniken produziert. Dieses Verfahren
ist allgemein in dem vorhergehenden einleitenden Abschnitt beschrieben.
-
Ein "fester Träger" ist erfindungsgemäß ein Hilfsstoff,
mit dem ein Wirkstoff oder pharmazeutisch aktives Material agglomeriert
werden kann. Der feste Träger
kann als festes Bindemittel wirken, wo beispielsweise der dem festen
Träger
verliehene Gehalt an konvertierbarem amorphem Material und seine
nachfolgende Umwandlung in eine kristalline Form als Mittel zum
Binden der Agglomeratteilchen genutzt werden sollen. Wenn ein traditionelles
Bindesystem verwendet wird, oder wenn der Wirkstoff den Gesamtgehalt
an konvertierbarem amorphem Material liefert, ist der allgemeinere
Begriff "fester
Träger" besser geeignet.
-
Erfindungsgemäße Teilchen
aus festem Träger
werden vorzugsweise so hergestellt, dass sie einen festgelegten
Gehalt an konvertierbarem amorphem Material im Bereich zwischen
etwa 1 und etwa 20 Joules/Gramm und eine Teilchengrößenverteilung
von mindestens 60 Vol.% kleiner als oder gleich 5 μm haben.
Die Teilchen aus festem Träger
haben insbesondere einen festgelegten Gehalt an konvertierbarem
amorphem Material im Bereich zwischen etwa 2 und etwa 16 Joules/Gramm
und eine Teilchengrößenverteilung
von mindestens 70 Vol.% kleiner als oder gleich 5 μm. Die Teilchen
aus festem Träger
haben am meisten bevorzugt einen festgelegten Gehalt an konvertierbarem
amorphem Material im Bereich zwischen etwa 3,8 und etwa 7 Joules/Gramm
und eine Teilchengrößenverteilung
von mindestens 80 Vol.% kleiner als oder gleich 5 μm.
-
Dieselben
Bereiche des Gehalts an konvertierbarem amorphem Material und der
Teilchengrößenverteilung
können
auch für
Teilchen aus pharmazeutisch aktivem Material gelten. Die Teilchengrößenverteilung für pharmazeutisch
aktive Materialien ist jedoch vorzugsweise feiner als für feste
Träger.
Erfindungsgemäß hergestellte
Teilchen aus pharmazeutisch aktiven Materialien haben vorzugsweise
eine Teilchengrößenverteilung
von etwa 80 Vol.% kleiner als oder gleich 5 μm. Die Wirkstoffkomponente hat
insbesondere eine Teilchengrößenverteilung
von mindestens 90 Vol.% kleiner als oder gleich 5 μm.
-
Es
sei darauf hingewiesen, dass sich der Gehalt an konvertierbarem
amorphem Material und die Teilchengrößenverteilung für das System
proportional ändern,
wenn Teilchen mit einem spezifizierten Gehalt an konvertierbarem
amorphem Material und spezifizierter Teilchengrößenverteilung mit anderen Teilchen
mit einem anderen Gehalt an konvertierbarem amorphem Material und
anderer Teilchengrößenverteilung
gemischt werden. Teilchengröße und Teilchengrößenverteilung
können
nach beliebigen der vielen bekannten und in der Industrie verwendeten
Techniken bestimmt werden. Hierzu kann die Verwendung eines Sympatec
HELOS Laserbeugungs-Teilchengrößenanalysegeräts mit einem
RODOS-Trockenpulverdispergierer unter Verwendung von Standardtechniken,
die vom Hersteller geliefert werden, gehören. Diese Vorrichtung ist
von Sympatec, Inc. aus Princeton, New Jersey, USA, erhältlich.
-
Wenn
aus pharmazeutisch annehmbarem Teilchenmaterial, das sowohl Wirkstoffe,
als auch festen Träger
einschließt,
die erfindungsgemäß behandelt
worden sind, ein Agglomerat gebildet wird, ist es nicht erforderlich,
dass beide Teilchenmaterialien in die oben erörterten Bereiche der Teilchengrößenverteilung
und des Gehalts an konvertierbarem amorphem Material fallen. Es
mag jedoch erwünscht
sein, dass beide die beschriebenen Standards erfüllen.
-
Das
erfindungsgemäße, pharmazeutisch
annehmbare Material kann feste Träger/feste Bindemittel einschließen, wie
ohne Einschränkung
nicht therapeutisch aktive Materialien, einschließlich Polyhydroxyaldehyden,
Polyhydroxyketonen und Aminosäuren.
Bevorzugte Polyhydroxyaldehyde und Polyhydroxyketone sind hydratisiert,
und wasserfreie Saccharide schließen ohne Einschränkung Lactose,
Glucose, Fructose, Galactose, Trehalose, Sucrose, Maltose, Raffinose,
Mannit, Melezitose, Stärke,
Xylitol, Mannit, Myoinositol, ihre Derivate und dergleichen ein.
Lactose ist bevorzugt.
-
Zur
erfindungsgemäßen Verwendung
vorgesehene, pharmazeutisch aktive Materialien schließen beispielsweise
Wirkstoffe, Vitamine, Kräuter,
Naturprodukte, Nahrungsergänzungsmittel
und dergleichen ein. Besonders bevorzugte, pharmazeutisch aktive,
erfindungsgemäße Materialien
schließen
ohne Einschränkung Corticosteroide
ein, wie Mometasonfuroat, Beclomethasondipropionat, Budesonid, Fluticason,
Dexamethason, Flunisolid, Triamcinolon, (22R)-6α,9α-Difluor-11β,21-dihydroxy-16α,17α-propylmethylendioxy-4-pregnen-3,20-dion,
Tipredan und dergleichen ein. β-Agonisten
(einschließlich β
1-
und β2-Agonisten)
einschließlich ohne
Einschränkung
Salbutamol (Albuterol), Terbutalin, Salmeterol und Bitolterol) können auch
verwendet werden. Formoterol (auch als "Eformoterol" bezeichnet), z. B. als Fumarat oder
Tartrat, ein hochselektiver, lange wirkender β
2-adrenerger Agonist
mit bronchospasmolytischer Wirkung, ist nützlich. Ein anderer β-Agonist, der
erfindungsgemäß verwendet
werden kann, ist (2(1H)-Chinolinon, 8-hydroxy-5-[1-hydroxy-2-[[2-(4-(methoxyphenyl)-1-methylethyl]amino]ethyl]-monohydrochlorid,
der auch durch die Chemical Abstract Nummer CAS-137888-11-0 identifiziert wird, offenbart
in
US-A-4 579 854 .
Anticholinergika, wie Tiotropiumbromid, Ipratropiumbromid und Oxitropiumbromid,
können
verwendet werden. Ebenso wie Natriumcromoglykat, Nedocromil-Natrium
und Leukotrienantagonisten, wie Montelukast, Zafirlukast und Pranlukast.
Bambuterol, z. B. als Hydrochlorid, Fenoterol, z. B. als Hydrobromid,
Clenbuterol, z. B, als Hydrochlorid, Procaterol, z. B. als Hydrochlorid,
und Broxaterol sind hochselektive β
2-adrenerge
Agonists, die in der Erfindung verwendet werden können. Mehrere
dieser Verbindungen können
in Form von pharmakologisch annehmbaren Estern, Salzen, Solvaten
wie Hydraten oder Solvaten solcher Ester oder Salze, soweit vorhanden,
verabreicht werden. Es kommen sowohl racemische Mischungen als auch
ein oder mehrere optische Isomere in Frage. Der erfindungsgemäße Wirkstoff
kann auch ein inhalierbares Protein oder ein Peptid wie Insulin,
Interferone, Calcitonine, Parathyroidhormone, Granulozytenkolonie
stimulierender Faktor und dergleichen sein. Kombinationen hiervon,
wie eine Kombination aus einem Corticosteroid und einem β-Agonisten,
kommen auch in Frage. Ein erfin dungsgemäß besonders bevorzugtes, pharmakologisch
aktives Mittel ist Mometasonfuroat.
-
Wenn
man versucht, mit entweder einem Wirkstoff oder einem festen Träger (oder
beiden) ein einstufiges Mikronisierungsverfahren zu verwenden, ist
es schwierig, reproduzierbar sowohl ein gewünschtes Niveau des Gehalts
an konvertierbarem amorphem Material als auch eine erwünschte Teilchengrößenverteilung zu
erhalten. Dies gilt insbesondere in einer Produktionsumgebung, in
der Charge nach Charge von verarbeiteten Materialien erforderlich
sind. Längere
Einwirkung eines Mikronisierers ergibt feinere Teilchen, jedoch
höheren
Gehalt an amorphem Material. Kürzere
Einwirkungen können
den richtigen Gehalt an amorphem Material liefern, jedoch nicht
notwendigerweise die erwünschte
Teilchengrößenverteilung.
-
Tabelle
1 zeigt beispielsweise Daten von dem Mikronisieren wasserfreier
Lactose mit einem einstufigen Mikronisierungsverfahren und einem
MICRON-MASTER Strahlpulverisierer mit 4 inch (100 cm) Durchmesser,
erhältlich
von der Jet Pulverizer Co., Palmyra, New Jersey, USA. In dieser
Vorrichtung wird ein Strom aus pulverisiertem Einsatzmaterial von
einem Hochdruckgasstrom getroffen, wenn er in eine Kammer mit gerundeten
Wänden
eintritt; Teilchen gehen zahlreiche Kollisionen miteinander und
den Wänden
ein, wodurch Größereduktionen
erzeugt werden, bevor die Teilchen den Kammerausgang erreichen.
Gasdruck (hier sowohl in den Einheiten lb/in2 Überdruck
(psig) als auch in Newton pro Quadratmeter (N/m2)
angegeben) und Pulverzuführungsgeschwindigkeit
sind die Hauptparameter, die die Endteilchengrößen beeinflussen.
-
-
"E" gibt einen Exponenten von 10 an, z.
B. 6,9E5 = 6,9·105. Diese Nomenklatur wird in der Patentschrift in
Datenpräsentationen
verwendet.
-
Von
den in Tabelle 1 gezeigten dreizehn Chargen lagen nur Chargen 10,
11 und 12 außerhalb
des Zielteilchengrößenbereichs.
Nur die Chargen 10, 11 und 12 hatten jedoch annehmbare Niveaus der
spezifischen Kristallisationswärme
(ein Maß für den Gehalt
an konvertierbarem amorphem Material). Es ist daher schwierig, zuverlässig sowohl
den gewünschten
Bereich des Gehalts an amorphem Material als auch die gewünschte Teilchengrößenverteilung
durch Verwendung eines einstufigen Mikronisierungsverfahrens zu
erreichen, insbesondere von Charge zu Charge. Die vorliegende Erfindung
löst dieses
Problem, indem das Mikronisierungsverfahren in mindestens zwei individuelle
Stufen unterteilt wird. In der ersten Stufe wird Teilchenmaterial
zu einer festgelegten Intermediatteilchengrößenverteilung mikronisiert.
In dem Mikronisierungsprozess wird ein bestimmtes Niveau des Gehalts
an amorphem Material verliehen.
-
Wenn
diese Intermediatteilchen danach sofort wieder in einen Mikronisierer
eingebracht werden, können
ihre Teilchengrößen auf
annehmbare Niveaus reduziert werden. Der Grad des verliehenen Gehalts
an amorphem Material würde
jedoch inakzeptabel hoch werden. Es sei darauf hingewiesen, dass
in Tabelle 1 alle der Chargen, die annehmbare Teilchengrößenverteilung
hatten, einen Grad der spezifischen Kristallisationswärme (d.
h. einen Gehalt an amorphem Material) hatten, der höher als
erwünscht
war.
-
"Teilchengrößenverteilung" oder erwünschte Teilchengrößenverteilung
sollen bedeuten, dass die Teilchengröße in einen Bereich fällt, in
dem mindestens ein spezifizierter Prozentsatz einer Charge von Teilchen eine
maximale spezifizierte Größe hat,
wenn nach Volumen gemessen wird. Die Begriffe "mikronisieren", "Mikronisierung" und "Mikronisieren" sollen jegliches
Verfahren umfassen, das zu einem gewünschten Niveau der Teilchengrößenreduktion
führt.
Es sei darauf hingewiesen, dass die Mikronisierung, obwohl sie hier
mit einem Strahlpulverisierer erreicht wurde, auch mit jeder anderen
Vorrichtung erreicht werden kann, die die gewünschte Teilchengrößenverteilung
liefern kann und eine bestimmte Menge des Gehalts an amorphem Material
verleihen kann. Dies kann in der Tat unter Verwendung anderer traditioneller
Vorrichtungen zum Erzeugen von Mikroteilchen bewirkt werden, wie
Mahlen, Sprühtrocknen
oder Mahlen auf der Kugelmühle.
Siehe Briggner, Buckton, Bystrom und Darcy, "The Use of Isothermal Microcalorimetry
in the Study of Changes in Crystallinity Induced During the Processing
of Powders," International
Journal of Pharmaceutics, Band 105, Seiten 125-135 (1994).
-
Die
erfindungsgemäßen Verfahren
schieben eine "Härtungs"(curring)-Stufe zwischen
mindestens zwei Mikronisierungsstufen ein. Indem das Intermediatteilchenmaterial
einem Reiz ausgesetzt wird, wie indem in den hier beschriebenen
Beispielen wasserfreie Lactose relativer Feuchtigkeit zwischen 35
und 45% für
einen geeigneten Zeitraum von mindestens etwa 4 Stunden bei 20-25°C ausgesetzt
wird (während
das Teilchenmaterial in einer Schicht oder einem Kuchen aus Material
mit ungefähr
5 cm Dicke vorliegt), kann man den in der ersten Mikronisierungsstufe
verliehenen Gehalt an konvertierbarem amorphem Material reduzieren,
wenn nicht eliminieren. Indem das Intermediatteilchenmaterial, nachdem
der amorphe Gehalt wieder kristallisiert worden ist, anschließend erneut
ganz oder teilweise mikronisiert wird, kann der Grad des zusätzlichen
Gehalts an amorphem Material, der in der nachfolgenden Mikronisierungsstufe
verliehen wird, kontrolliert werden, so dass er in die gewünschten
Parameter fällt,
während
die Teilchengröße und die
Teilchengrößenverteilung
auf annehmbare Niveaus eingestellt werden.
-
Die
Details dieses Prozesses können
erheblich variieren. Die Mikronisierung erfolgt beispielsweise allgemein
in zwei Stufen mit einer einzigen Härtungsstufe zwischen jeder
Mikronisierungsstufe. Mikronisierung kann jedoch in drei oder mehr
Stufen erfolgen, und es kann eine Härtungsstufe zwischen jeder
aufeinanderfolgenden Mikronisierung geben oder nicht. In ähnlicher
Weise können
die Härtungsstufen
in Abhängigkeit
von einer Reihe von Variablen weit variieren, von denen sich einige
von Stufe zu Stufe ändern
können.
Die Details der Härtungsstufen
können
gemäß der Dauer
der Einwirkung, dem Reiztyp, der Temperatur, der Dicke des Kuchens
und dem Grad des zurückgebliebenen
Gehalts an amorphem Material, wenn die Einwirkung unterbrochen wird,
und dergleichen variieren. Die Änderung
der Identität
des verarbeiteten Materials kann auch bestimmte Verfahrensbedingungen ändern, das
Härten
von Lactosemonohydratteilchen kann beispielsweise die Verwendung
von Bedingungen mit höherer
Feuchtigkeit (z. B. 50 bis 55% relativer Feuchtigkeit) als jene,
die zum Härten
von wasserfreier Lactose verwendet werden, erfordern.
-
Wie
in Tabelle 2 zu sehen ist, wurde ein Satz von neun Mikronisierungsexperimenten
mit wasserfreier Lactose unter Verwendung der vorliegenden Erfindung
durchgeführt.
Der Mikronisierungsgasdruck wurde auf 80 psig (5,5·105 N/m2) festgelegt.
-
-
In
der ersten Mikronisierungsstufe erreichten die Teilchen eine Größenverteilung
zwischen etwa 47 und etwa 67 Vol.% kleiner als oder gleich 5 μm. Die Teilchen
wurden danach in Schalen in Schichten von etwa 5 cm Dicke angeordnet
und mindestens etwa 4 Stunden 35-45% RH bei einer Temperatur zwischen
etwa 20-25°C
ausgesetzt, bis die spezifische Kristallisationswärme auf
etwa Null ging. Dies zeigte, dass es keinen weiteren Gehalt an konvertierbarem
amorphem Material gab, und dass mit der Ausnahme des Gehalts an nicht-konvertierbarem
amorphem Material das gesamte Teilchenmaterial von vollständig kristalliner
Beschaffenheit war. Danach wurde jede der Chargen in einer zweiten
Stufe unter Verwendung verschiedener Zuführungsgeschwindigkeiten wie
angegeben mikronisiert. Alle der Chargen des in der zweiten Mikronisierungsstufe verarbeiteten
festen Trägers
hatten eine Teilchengrößenverteilung
von mehr als oder gleich 80 Vol.% kleiner als oder gleich 5 μm. Somit
waren alle gemäß einem
besonders bevorzugten Aspekt der vorliegenden Erfindung annehmbar.
Die Meisten der Chargen hatten auch eine spezifische Kristallisationswärme, die
innerhalb von etwa 3,8 bis etwa 7 Joules/Gramm lag.
-
Zur
Verifizierung dieser Ergebnisse wurden weitere dreiundzwanzig Chargen
aus mikronisierter wasserfreier Lactose nach den hier beschriebenen
Verfahren hergestellt, um Teilchen mit Kristallisationswärmen zwischen
3,8 und 7 J/g herzustellen (Siehe Tabelle 2, Charge Nr. 19C). Die
Ergebnisse sind in den Tabellen 3 und 4 wiedergegeben.
-
-
-
Wie
in Tabelle 3 gezeigt ist, liegt die spezifische Kristallisationswärme von
jeder der Chargen zwischen 3,9 und 6,6 Joules/Gramm, d. h. in den
erfindungsgemäß am meisten
bevorzugten Bereichen. Wie in Tabelle 4 gezeigt ist, schließt jede
der Chargen eine Teilchengrößenverteilung
ein, bei der mehr als 80 Vol.% der Teilchen eine Größe von weniger
als 5 μm
haben. In der Tat lagen bei den gesamten dreiundzwanzig Chargen
die Teilchengrößenverteilungen
im Bereich von 84,8 bis 93,8 Vol.% Teilchen kleiner als 5 μm. Im Wesentlichen
alles Teilchenmaterial hatte eine Größe kleiner als 10 μm.
-
Wie
bereits gesagt kann es unter manchen Bedingungen erwünscht sein,
sowohl dem Wirkstoff als auch den Träger zusammen zu verarbeiten.
Es mag beispielsweise erwünscht
sein, eine erste Mikronisierungsstufe mit dem Träger aus wasserfreier Lactose
allein durchzuführen.
Nach dem Härten
kann die letzte Mikronisierung mit sowohl dem Wirkstoff als auch
dem Intermediatteilchenmaterial in Abhängigkeit von den relativen
gewünschten
Teilchengrößen erfolgen.
Es ist auch möglich,
sowohl das Arzneimittel als auch den Träger gleichzeitig in denselben
Mikronisierungsstufen zu verarbeiten.
-
Aus
diesem Grund ist es möglicherweise
erwünscht,
erfindungsgemäße Agglomerate
zu produzieren, in denen lediglich der Wirkstoff erfindungsgemäß verarbeitet
wird. Agglomerate können
danach aus dem Wirkstoff selbst für sich oder aus dem Wirkstoff
und einem festen Träger
gebildet werden. Der feste Träger
kann einen Gehalt an konvertierbarem amorphem Material haben oder
nicht, und kann auch erfindungsgemäß verarbeitet worden sein oder
nicht. Alternativ kann ein anderer Wirkstoff, der keinen Gehalt
an konvertierbarem amorphem Material einschließt, anstelle eines festen Trägers verwendet
werden, indem dem Wirkstoff eine bestimmte Teilchengrößenverteilung
und ein bestimmter Gehalt an konvertierbarem amorphem Material verliehen
werden.
-
Es
sei darauf hingewiesen, dass die Menge des Gehalts an konvertierbarem
amorphem Material gleich oder verschieden sein kann und eine Funktion
des anzuwendenden Konvertierungsreizes sein kann, obwohl es objektiv
ein absolutes Niveau des Gehalts an amorphem Material für ein gegebenes
Teilchen geben kann. Ein Wirkstoff kann bezogen auf Feuchtigkeit
keinen Gehalt an konvertierbarem amorphem Material haben. Bezogen
auf irgendei nen anderen Reiz, wie einen Alkohol, kann es jedoch
eine erhebliche Menge eines Gehalts an konvertierbarem amorphem
Material enthalten. In bevorzugten Ausführungsformen ist die Menge des
Gehalts an konvertierbarem amorphem Material auf Feuchtigkeit als
Reiz bezogen.
-
Der
allgemein bevorzugte erfindungsgemäße Reiz ist Feuchtigkeit. Wenn
Feuchtigkeit verwendet wird, ist die für die Einwirkung erforderliche
Zeitdauer bei einer gegebenen Temperatur um so geringer, je höher das
Feuchtigkeitsniveau ist. Eine irgendwie schrittweise und kontrollierte
Konversion ist jedoch bevorzugt. Teilchen, die einen Gehalt an konvertierbarem
amorphem Material enthalten, können
relativer Feuchtigkeit zwischen etwa 30% und etwa 80% (bei 25°C) für einen
Zeitraum ausgesetzt werden, der ausreichend ist, um den gesamten
Gehalt an amorphem Material zu konvertieren. Der Gehalt an konvertierbarem
amorphem Material wird insbesondere durch Einwirkung einer Atmosphäre mit einem
Wassergehalt konvertiert, der einer relativen Feuchtigkeit zwischen
etwa 35% und etwa 60% entspricht (wobei die relative Feuchtigkeit
bei etwa 25°C
gemessen wird). Dies ist besonders nützlich, wenn der feste Träger wasserfrei
ist, wie wasserfreie Lactose. Die Zeitdauer kann mit der Größe und Dichte
der Teilchen und der Oberfläche
der Einwirkung dramatisch variieren. Wenn beispielsweise eine dünne Schicht
aus Teilchen auf einer flachen offenen Schale angeordnet wird, ergibt
dies eine viel raschere Gesamtkonversion, als wenn dieselbe Menge
der Teilchen in einem engen Behälter
angeordnet wird. In bestimmten Fällen
muss die Einwirkungsdauer in der Größenordnung von -zig Minuten
liegen. In anderen Fällen
können
ein bis zwei Tage erforderlich sein.
-
Weil
die Einwirkung bei wasserfreier Lactose vorzugsweise auf relative
Feuchtigkeiten von 65% oder darunter (bei 25°C) kontrolliert wird, bestehen
wenig Bedenken hinsichtlich über mäßiger Einwirkung.
Solange ausreichend Zeit zur Verfügung gestellt wird, damit der
gesamte Gehalt der Teilchen an konvertierbarem amorphem Material
sich in kristalline Form umwandeln kann, hat die Tatsache, dass
weitere Einwirkung erfolgen kann, allgemein keine Folgen. Wenn Feuchtigkeitsniveaus über etwa
65 verwendet werden, kann der Wasserdampf jedoch wirklich als Bindemittel
wirken.
-
Eine
derzeit bevorzugte erfindungsgemäße Formulierung
ist eine Mischung aus Mometasonfuroat mit wasserfreier Lactose,
die erfindungsgemäß verarbeitet
worden ist. Das Mometasonfuroat hat vorzugsweise eine Teilchengrößenverteilung
von mindestens etwa 80 Vol.% kleiner als oder gleich 5 μm und insbesondere mindestens
etwa 90 Vol.% kleiner als oder gleich 5 μm. Die wasserfreie Lactose hat
eine Teilchengrößenverteilung
von mindestens etwa 70 Vol.% kleiner als oder gleich 5 μm und einen
Gehalt an konvertierbarem amorphem Material (bezogen auf Feuchtigkeit
als Reiz) zwischen etwa 3,8 und etwa 7 Joules/Gramm. Diese beiden Komponenten
werden insbesondere in einem Verhältnis von 10:1 bis 1:100 Teilen
Mometasonfuroat zu Teilen an wasserfreier Lactose gemischt. Die
Teilchen werden am meisten bevorzugt in einer Menge von 1 Teil Mometasonfuroat
zu etwa 5,8 Teilen wasserfreier Lactose bereitgestellt. Bei diesem
Mischen ist die Menge des Gehalts an konvertierbarem amorphem Material
des Systems 3,2 bis 6 Joules/Gramm. Obwohl die für ein spezielles Teilchenmaterial
angegebenen Bereiche des Gehalts an konvertierbarem amorphem Material
genau sind, variieren sie, wenn sie mit anderen Materialien gemischt
werden, in Abhängigkeit
von den entsprechenden Verhältnissen.
-
Pharmazeutisch
aktive Materialien mit einer Teilchengrößenverteilung von mindestens
80 Vol.% kleiner als oder gleich 5 μm und insbesondere mindestens
90 Vol.% kleiner als oder gleich 5 μm, die erfindungsgemäß hergestellt
sind, kommen auch allgemein in Frage. Nicht pharmazeutisch aktive
Materialien, die als feste Träger
brauchbar sind, kommen in Frage, vorzugsweise mit einer Teilchengrößenverteilung
von mindestens 70 Vol.% kleiner als oder gleich 5 μm und mit
einem Gehalt an konvertierbarem amorphem Material zwischen etwa
1 und etwa 20 Joules/Gramm. Diese Teilchen aus nach den erfindungsgemäßen Verfahren
hergestelltem festem Träger
haben insbesondere eine Menge des Gehalts an konvertierbarem amorphem
Material im Bereich zwischen etwa 2 und etwa 16 Joules/Gramm und
am meisten bevorzugt zwischen etwa 3,8 und etwa 7 Joules/Gramm.
Mischungen, bei denen das Teilchenmaterial des pharmazeutisch aktiven
Materials eine Teilchengrößenverteilung
von mindestens 80 Vol.% kleiner als oder gleich 5 μm und insbesondere
mindestens etwa 90 Vol.% kleiner als oder gleich 5 μm hat, und
feste Träger
mit einer Teilchengrößenverteilung
von mindestens etwa 70 Vol.% kleiner als oder gleich 5 μm kommen
speziell in Frage. Die Menge des Gehalts an konvertierbarem amorphem
Material für
das gemischte Teilchenmaterial sollte im Bereich zwischen etwa 2
bis etwa 16 Joules/Gramm und insbesondere 3,2 bis 6 Joules/Gramm
liegen.