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Technisches
Gebiet
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Die
in der vorliegenden Anmeldung beschriebene Erfindung betrifft ein
neutralisierendes Mittel für
das Toxin von Clostridium-Mikroorganismen. Insbesondere betrifft
die in der vorliegenden Anmeldung beschriebene Erfindung ein neutralisierendes
Mittel für
Clostridium-Mikroorganismen und Pharmazeutika oder Nahrungsmittel
und Getränke,
die dasselbe enthalten.
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Stand der
Technik
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Seit
alters ist bekannt, dass Tee, in der ganzen Welt regelmäßig getrunken,
vielfältige
Wirkungen besitzt. Parallel zum gegenwärtigen Gesundheitsboom haben
die Möglichkeiten
des Tees großes
Interesse auf sich gezogen, und aktive Untersuchungen auf Gebieten
wie Chemie und Medizin sind gegenwärtig im Gange.
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Obwohl
es verschiedene Teesorten gibt, einschließlich von Grünem Tee,
Oolongtee und Schwarztee, werden Teeblätter generell von Camellia
sinensis (L./O. Kuntze), einem immergrünen Baum aus der Theaceen-Gattung
Camellia, gewonnen, und werden gemäß der Verarbeitungsverfahren
unter verschiedenen Namen klassifiziert.
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Teeblätter enthalten
verschiedene Inhaltsstoffe, darunter organische Substanzen wie Proteine,
freie Aminosäure,
Koffein, Alkaloide, Polyphenole, Kohlenhydrate, organische Säuren, Fett,
Farbstoffe wie Chlorophyll und Karotinoide und Vitamine, außerdem lösliche und
unlösliche
anorganische Substanzen. In Abhängigkeit
vom Verarbeitungsverfahren der Teeblätter variieren diese Inhaltsstoffe
stark, und die Inhaltsstoffe, die durch heißes Wasser extrahiert werden
oder im Aroma enthalten sind, sind noch unterschiedlicher.
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Tee
enthält
Catechin, das eine Art von Polyphenol ist, und Enzyme wie die Polyphenoloxidase,
die die Catechine oxidieren. Grüner
Tee wird erhalten, wenn die Enzyme durch Erhitzen in einem frühen Schritt
der Verarbeitung der Teeblätter
inaktiviert werden, während
Schwarztee dadurch erhalten wird, dass den Enzymen ermöglicht wird,
die Catechine vollständig
zu oxidieren.
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Grüner Tee
wird als nicht-fermentierter Tee bezeichnet und dadurch erhalten,
dass die Teeblätter
zuerst durch Dampf oder Auslegen in Pfannen erhitzt werden, um die
Enzyme wie die Polyphenoloxidase zu inaktivieren, und dann getrocknet
werden. Die Hauptinhaltsstoffe des Grünen Tees sind Aminosäuren wie
Theanin, Glutamat und Aspartat; Catechine wie Epigallocatechingallat,
Epicatechingallat, Epigallocatechin und Epicatechin; Koffein; Zucker
wie Saccharose, Glukose und Fructose; und Chlorophyll, die Ursache
der grünen Farbe
der Teeblätter.
Farbe, Geschmack und Geruch Grünen
Tees variieren in Abhängigkeit
von den relativen Anteilen dieser Komponenten. Die Stoffe, die das
Aroma des Grünen
Tees enthalten, umfassen verschiedenartige Verbindungen wie Dimethylsulfid,
Phenylethylalkohol, Benzylalkohol, β-Ionon, Nerolidol, 4-Vinylphenol, Pyrazine
und Pyrrole, und bestimmen seinen Duft.
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Schwarztee
wird dagegen als fermentierter Tee bezeichnet und dadurch erhalten,
dass die Teeblätter ausgebreitet
werden und bei niedrigen Temperaturen ihr Wasser verdunsten, um
die Enzyme zu aktivieren und die Blätter zu erweichen, gefolgt
von Druckanwendung, um zur Förderung
der Oxidation Inhaltsstoffe wie die Catechine der Luft auszusetzen.
Die typische rotbraune Farbe schwarzen Tees geht auf Farbstoffe
wie Theaflavin zurück,
das durch die Oxidation von Catechinen wie Epicatechin und Epigallocatechin
durch die Polyphenoloxidase gebildet wird; Thearubigin, ein Polymer,
das durch die weitere Oxidation von Theaflavin gebildet wird; und
hochmolekulare Oxidationspolymere, die durch noch weitergehende
Oxidationspolymerisation von Thearubigin entstehen.
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Obwohl
rohe Teeblätter
nur eine geringe Menge Alkohol enthalten, erhöht die Verarbeitung erheblich die
Menge an Linallol, Geraniol, Methylsalicylat, Iononverbindungen,
Lactonen, Trans-2-hexenal,
einem Heißaromainhaltsstoff,
der aus Zuckern und Aminosäuren
gebildet wird, und so weiter.
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Hinzu
kommen verschiedene andere Arten von Tee, etwa gerösteter Grüner Tee
und Roter Tee, die durch eine Nachbearbeitung von Grünem Tee
hergestellt werden; Oolongtee, bekannt als halbfermentierter Tee;
und solche, die andere Pflanzen enthalten. Jede Art enthält verschiedene
Inhaltsstoffe, eine Vielzahl von Inhaltsstoffen, die mit heißem Wasser
extrahiert werden, und verschiedene aromatische Inhaltsstoffe; die
Wirkungen aller Inhaltsstoffe haben Aufmerksamkeit auf sich gezogen
und werden mit Einsatz untersucht.
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Insbesondere
ist es in jüngerer
Zeit wissenschaftlich nachgewiesen worden, dass Polyphenole wie Catechin,
Tannin und Tannsäure
verschiedene Wirkungen haben, zum Beispiel wirken sie antioxidativ,
antibakteriell, hemmen den Anstieg von Cholesterin, Fetten, Blutdruck
und Blutzucker und besitzen Antitumorwirkung. Verschiedene Produkte,
die Catechine und Tannin enthalten, etwa gesunde Nahrungsmittel,
Getränke,
Arzneimittel, Deodorantien und antibakterielle Wirkstoffe, werden
gegenwärtig
beforscht und entwickelt.
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Jedoch
ist über
die große
Anzahl der im Tee zu findenden Inhaltsstoffe mit der Ausnahme von
Catechin und Tannin sehr wenig bekannt. Insbesondere mit Blick auf
die antibakteriellen Wirkungen ist es unklar, welche Art von Substanz
gegen welchen speziellen Mikroorganismus oder gegen welches Toxin
wirksam ist. Daher ist das Verständnis
bislang auf die Tatsache beschränkt,
dass Grüner
Tee die höchste
antibakterielle Wirkung besitzt; spezifische Komponenten, die eine
neutralisierende Wirkung gegenüber
spezifischen Bakterien aufweisen, müssen noch identifiziert werden.
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Unter
den verschiedenen Mikroorganismen, die den menschlichen Körper bedrohen,
sind Clostridium botulinum und Clostridium tetani. Beide sind anaerobe
Bakterien aus der Gattung Clostridium, im Erdboden reichhaltig vertreten,
und es ist bekannt, dass die von ihnen produzierten Toxine ähnlich sind
und fast gleiche Molekulargewichte besitzen. Die Toxine dieser Clostridium- Mikroorganismen haben
lähmende
Wirkungen auf das motoneurale Skelettmuskelsystem, die zu sehr hoher
Mortalität
führen,
und Verhinderung der Infektion ist notwendig.
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Clostridium
botulinum bildet gegen Hitze und Desinfektionsmittel äußerst widerstandsfähige Sporen, wächst beispielsweise
in Lebensmitteln, zwischen 3°C
und 40°C
bei einem pH-Wert von 4,5, ohne Sauerstoff, in der Anwesenheit von
Wasser und Nährstoffen,
und bildet Toxin. Die Latenzzeit des Bakteriums beträgt 12 bis
36 Stunden, aber das hergestellte Toxin ist ein mögliches
Nervengift, das bei Aufnahme Müdigkeit,
Schwindel und gastrointestinale Symptome wie Übelkeit und Erbrechen bewirkt,
dann allmählich
zu neuralen Problemen wie Kopfschmerzen, Sichtbeeinträchtigung,
Schluckbeschwerden und Gehbeschwerden führt, im Ernstfall schließlich zu
Atemnot und Tod.
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Obwohl
in Japan viele Fälle
von Botulismus durch "Izushi"-Fisch ausgelöst werden,
sind in den vergangenen Jahren viele Fälle durch importierte Flaschen-
und Dosenlebensmittel, Schinken, Würste und ähnliches vorgekommen, und üblicherweise
wird Botulismus-Antitoxin als Heilmittel verabreicht.
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Clostridium
tetani hingegen ist ein grampositiver Anaerobier, der nicht nur
in Erdboden und Wasser existiert, sondern auch im menschlichen Darmtrakt.
Dringt er jedoch durch eine verschmutzte äußere Wunde in den Körper ein,
etwa Verletzungen infolge von Verkehrsunfällen, Schnitten durch Bambus,
Holzsplitter oder alte Nägel,
so wird ein Toxin hergestellt und ins Blut freigesetzt. Die Latenzzeit
von Clostridium tetani beträgt normalerweise
1 bis 2 Wochen, und wenn das Toxin hergestellt wird, verursacht
es von Anfang an neurale Symptome wie Kaumuskelkrampf und Risor
sardonicus, die allmählich
zu Verkrampfung und Versteifung aller Körpermuskeln führen, und
ruft Atemnot hervor, die zum Tode führt. Die Mortalitätsrate infolge
dieses Toxins liegt bei 70 bis 80 %.
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Impfung
ist das wirksamste Mittel zur Verhinderung von Tetanus und vorgeschrieben.
Obwohl heute auch Kombinationsimpfungen durchgeführt werden, werden Erwachsene
normalerweise mit Tetanustoxoid geimpft. Da jedoch eine Zusatzimpfung
erforderlich ist, und bei einer Infektion mehr als fünf Jahre
nach der ursprünglichen
Impfung außerdem
subkutane Injektion von Tetanustoxin erforderlich ist, sind nur
relativ wenige Leute tatsächlich
gegen Tetanus geimpft.
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Daher
werden Infektionen durch Clostrium-Mikroorganismen oftmals erst
nach dem Auftreten der toxinbedingten Symptome erkannt, wodurch
die Patienten in hohe Gefahr gebracht werden und sofortige medizinische
Behandlung durch einen Arzt erforderlich gemacht wird.
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Nahrungsmittelvergiftung
ist auch in der Lebensmittelbranche besonders gefürchtet,
und verschiedene Verfahren zur Sterilisierung und Desinfektion werden
erprobt und verwendet. Jedoch verliert, wie oben beschrieben, Clostridium
botulinum seine Giftigkeit erst nach einer langen Hitzebehandlung,
die sich nicht für
alle Arten von Nahrungsmitteln eignet. Außerdem bevorzugt Clostridium
botulinum anaerobe Lebensbedingungen, wie sie in konservierten Nahrungsmitteln
wie Flaschen- und Dosenkonserven vorliegen, was die Vorsorge noch
mehr erschwert.
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Ein
anderes Problem besteht darin, dass, obwohl verschiedene neutralisierende
Mittel und Desinfektionsmittel entwickelt werden, die meisten neutralisierenden
Mittel und Desinfektionsmittel, die gegen diese Toxine hochwirksam
sind, dazu tendieren, auch für
den menschlichen Körper
schädlich
zu sein. In den vergangenen Jahren hat sich, namentlich infolge
von Problemen wie Allergien, in der Bevölkerung eine Abneigung gegen
Nahrungsmittelzusätze
ausgebreitet, und Lebensmittel mit wenigen oder gar keinen Zusätzen werden bevorzugt.
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Daher
ist eine einfache und wirksame Methode, Clostridium-Mikroorganismen
und die von ihnen hergestellten tödlichen Neurotoxine zuverlässig zu
neutralisieren oder entfernen, bislang noch nicht bekannt.
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Daher
wurde die der vorliegenden Anmeldung gemäße Erfindung mit Blick auf
die oben beschriebenen Fakten entwickelt. Das Ziel der vorliegenden
Erfindung ist es, die Probleme der konventionellen Technologien
zu lösen
und ein sicheres und handhabbares neutralisierendes Mittel zur Verfügung zu
stellen, das gegen die von Clostridium-Mikroorganismen produzierten
Toxine wirksam ist, wobei es Teeblattextrakte als wirksame Komponente
verwendet.
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Beschreibung
der Erfindung
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Die
folgenden Erfindungen dienen der Lösung der Probleme der herkömmlichen
Technologien.
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In
anderen Worten, die der vorliegenden Anmeldung gemäße Erfindung
beschreibt zuerst ein neutralisierendes Mittel für von Clostridium-Mikroorganismen
herrührende
Toxine, das Thearubigin als wirksame Komponente enthält.
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Zweitens
beschreibt die der vorliegenden Anmeldung gemäße Erfindung für die obengenannte
erste Erfindung ein neutralisierendes Mittel für von Clostridium-Mikroorganismen
herrührende
Toxine, wobei das Thearubigin eine Art von braunem Pigment ist,
das in Teeblättern
enthalten ist.
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Drittens
beschreibt die der vorliegenden Anmeldung gemäße Erfindung für die obengenannte
erste und zweite Erfindung ein neutralisierendes Mittel für von Clostridium-Mikroorganismen
herrührende
Toxine, wobei das Thearubigin ein mit Wasser oder heißem Wasser
erhaltener Extrakt von Teeblättern
ist, und viertens das neutralisierende Mittel für von Clostridium-Mikroorganismen herrührende Toxine,
wobei Thearubigin ein alkoholischer Extrakt von Teeblättern ist,
erhalten nach Extraktion mit Wasser oder heißem Wasser.
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Fünftens beschreibt
die der vorliegenden Anmeldung gemäße Erfindung ein neutralisierendes
Mittel für
von Clostridium-Mikroorganismen herrührende Toxine, wobei das Thearubigin
gemäß der ersten
bis vierten Erfindung eine Art von oxidativem Polymer des Theaflavins
ist, dargestellt in der folgenden chemischen Formel [1]
(worin R ein Wasserstoffatom
oder eine Galloyl-Gruppe ist).
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Sechstens
beschreibt die der vorliegenden Anmeldung gemäße Erfindung ein neutralisierendes
Mittel für
von Clostridium-Mikroorganismen herrührende Toxine, wobei das Thearubigin
gemäß der fünften Erfindung eine
Art von oxidativem Polymer des Theaflavins ist, dargestellt in der
folgenden chemischen Formel [2]
(wobei R' ein Wasserstoffatom oder eine Galloyl-Gruppe
ist), mit einer Struktur der folgenden Formel [3]
(wobei R ein Wasserstoffatom
oder eine Galloyl-Gruppe ist).
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Siebtens
beschreibt die der vorliegenden Anmeldung gemäße Erfindung ein Arzneimittel,
das irgendeines der oben beschriebenen neutralisierenden Mittel
für von
Clostridium-Mikroorganismen herrührende Toxine
enthält,
und achtens, ein Nahrungsmittel oder Getränk, das irgendeines der oben
genannten neutralisierenden Mittel für von Clostridium-Mikroorganismen
herrührende
Toxine als Zusatz enthält.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
ein Diagramm, das die Reaktion eines mit Clostridium botulinum infizierten
motoneuralen Skelettmuskelsystems auf elektrische Reizung zeigt.
Hier stellt IT die Muskelkontraktion bei elektrischer Reizung des
Nervenstumpfs dar, DT die Muskelkontraktion bei direkter elektrischer
Reizung des Skelettmuskelsystems, a das System, zu dem Botulismus-Neurotoxin
zugegeben wurde (15 μl
einer Lösung
von Botulismus-Neurotoxin A (BoNT/A) mit einer Konzentration von
1 mg/ml wurde einem 20 ml-Reagenzglas zugesetzt, um eine Lösung von
1,5 nM zu erhalten), b das System, zu dem ein Gemisch von Botulismus-Neurotoxin
und Thearubigin (15 μl
einer Lösung
von Botulismus-Neurotoxin A (BoNT/A) mit einer Konzentration von
1 mg/ml) zugesetzt wurde, und c das System, das nur Thearubigin
(10 μl der
Extraktlösung)
zugesetzt wurde.
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2 ist
ein Diagramm, das die Reaktion des Nervenstumpfs des motoneuralen
Skelettmuskelsystems auf elektrische Reizung in einem Reagenzglas,
dem Tetanustoxin (330 μl
einer Lösung
Tetanustoxin (TeTx) mit einer Konzentration von 1 mg/ml wurden einem
20 ml-Reagenzglas
zugesetzt, um eine Lösung
von 4 μg/ml
zu erhalten) zugesetzt wurde, zeigt. Hier stellt a das System dar,
dem Tetanustoxin zugesetzt wurde, b stellt das System dar, dem ein
Gemisch von Tetanustoxin (330 μl
einer Lösung
von Tetanustoxin mit einer Konzentration von 1 mg/ml) und Thearubigin
(10 μl der
Extraktlösung)
zugesetzt wurde, und c stellt das System dar, dem nur Thearubigin
(10 μl der
Extraktlösung)
zugesetzt wurde.
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Beste Ausführungsform
der Erfindung
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Die
Erfinder stellten fest, dass Schwarztee das Neurotoxin von Clostridium
botulinum schwächt,
und fanden durch umfangreiche Forschungen heraus, dass Thearubigin,
das in Teeblättern
enthaltene braune Pigment, das von Clostridium botulinum produzierte
Toxin neutralisieren kann, und entwickelten die vorliegende Erfindung
durch weitere Untersuchung dieser Befunde.
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Wie
zuvor beschrieben, ist die Anzahl der heute bekannten Inhaltsstoffe
in Teeblättern
enorm, aber das neutralisierende Mittel gemäß der vorliegenden Erfindung
und Anmeldung für
Toxine von Clostridium-Mikroorganismen enthält Thearubigin als wirksamen
Inhaltsstoff. Hier ist der wirksame Inhaltsstoff, Thearubigin, als
eine Art von braunem Farbstoff beschrieben worden, der in Schwarztee
und ähnlichem
vorkommt. Er ist auch als das oxidative Polymer von Theaflavin,
der zuvor (Formel [1]) beschriebenen Verbindung, charakterisiert
worden.
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Es
wird angenommen, dass Theaflavin und Thearubigin durch die Polyphenoloxidasevermittelte
Oxidation von Catechinen in Teeblättern entstehen, und Thearubigin
gilt als ein Poly mer, das aus einer solchen Oxidation hervorgeht.
Obwohl die Struktur von Thearubigin nicht vollständig aufgeklärt ist,
ist eine Verbindung mit der Struktur der folgenden chemischen Formel
[3]
(wobei R eine Galloyl-Gruppe
ist) von Katiyar et al. vorgeschlagen worden (Katiyar, S.K. und
Mukhtar, H., Carcinogenesis 18, 1911-16 (1997)). Hier ist die Galloyl-Gruppe
ein Substituent, der durch die folgende chemische Formel [4]
dargestellt wird.
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Das
erfindungsgemäße neutralisierende
Mittel für
Toxine von Clostridium-Mikroorganismen enthält das oben beschriebene Thearubigin
als wirksamen Inhaltsstoff und kann präziser angegeben werden als
der mit Wasser oder heißem
Wasser zu erhaltende Extrakt von Teeblättern, insbesondere von Teeblättern, die braune
Farbstoffe enthalten, wie Schwarztee. In diesem Fall ist der Extrakt
bevorzugt aus fermentiertem Tee, erhalten durch Steigerung der enzymatischen
Aktivität
und Oxidation von Catechinen während
der Verarbeitung der Teeblätter.
Weiterhin ist unter den fermentierten Tees Schwarztee besonders
bevorzugt. Weiterhin kann das erfindungsgemäße neutralisierende Mittel
für Toxine
von Clostridium-Mikroorganismen ein Extrakt aus Teeblättern wie
beispielsweise aus geröstetem
Grünen
Tee sein, die durch nachträgliche
Bearbeitung unfermentierten Tees erhalten wurden.
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Extraktion
mit Wasser oder heißem
Wasser wird beispielsweise ausgeführt unter Verwendung von Wasser
mit Umgebungstemperatur (ungefähr
10°C bis
30°C) oder
von heißem
Wasser (über
30°C bis
zum Siedepunkt). Wirksamer wird die Extraktion mit heißem Wasser
von 60°C
oder mehr durchgeführt.
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Nötigenfalls
kann die extrahierte wässrige
Phase unter Verwendung von Alkohol weiter extrahiert werden, gefolgt
von Reinigung mit organischen Lösungsmitteln
wie beispielsweise Estern.
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Erfindungsgemäß werden
insbesondere, wie in den nachfolgenden Beispielen beschrieben, die
nach Extraktion mit Wasser oder heißem Wasser durch Alkohol, bevorzugt
Alkohole wie Buta nol, Isopropanol, Isobutanol, Hexanol, vorzugsweise
Butanol, extrahierten Inhaltsstoffe als geeignete neutralisierende
Mittel dargestellt.
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Obwohl
das erfindungsgemäße Neutralisierungsmittel
für Toxine
von Clostridium-Mikroorganismen auf
alle Arten von Clostridium-Mikroorganismen wirkt, ist es besonders
wirksam zur Neutralisierung der Neurotoxine von Clostridium botulinum
und Clostridium tetani. Im hier verwendeten Sprachgebrauch bezieht
sich der Ausdruck "Neutralisierung" auf die Inhibition,
Reduzierung und Vernichtung jedweder negativen Wirkung der Toxine,
die von Mikroorganismen der Gattung Clostridium hergestellt werden.
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Das
erfindungsgemäße Neutralisierungsmittel
für Toxine
von Clostridium-Mikroorganismen kann beispielsweise verwendet werden,
um Toxine von Clostridium-Mikroorganismen in mit Clostridium-Mikroorganismen
kontaminierten Nahrungsmitteln zu entgiften, als Arzneimittel, Reinigungsmittel
oder Desinfektionsmittel, das auf mit Clostridium-Mikroorganismen
infizierte Wunden durch Ausbreiten, Sprayen oder Wischen aufgebracht
werden kann.
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Weiterhin
kann das erfindungsgemäße Neutralisierungsmittel
für die
während
des Herstellungsvorgangs verschiedener Lebensmittel zugesetzt und
zur Vorsorge gegen durch Toxine von Clostridium-Mikroorganismen
verursachte Lebensmittelvergiftung verwendet werden. Beispiele solcher
Lebensmittel sind Konserven in Flaschen und Dosen, Schinken, Wurst,
Kamaboko (Fischwurst), Izushi und Honig, aber sind nicht auf diese
beschränkt.
Weiterhin kann der Zusatz dieses Neutralisierungsmittels in jedem
Schritt der Lebensmittelproduktion einschließlich Verarbeitung und Verpackung
geschehen.
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Da
das im erfindungsgemäßen Neutralisierungsmittel
für Toxine
von Clostridium-Mikroorganismen enthaltene
Thearubigin ein aus Teeblättern
extrahierter natürlicher
Farbstoff ist, ist das erfindungsgemäße Neutralisierungsmittel für Mensch
und Umwelt unschädlich;
daher ist es äußerst sicher
und kann bevorzugt als Arzneimittel- oder Lebensmittelzusatz verwendet
werden.
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Die
Ausführung
der vorliegenden Erfindung wird in den folgenden Beispielen detaillierter
beschrieben, wobei Bezug auf die beigefügten Zeichnungen genommen wird. Überflüssig zu
sagen, das die anmeldungsgemäße Erfindung
nicht auf die folgenden Beispiele beschränkt ist, und dass verschiedene
Details verfügbar sind.
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Beispiele
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<Zubereitung 1> Abtrennung von Thearubigin durch Extraktion
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90
ml kochendheißem
Wasser wurden 12 g Schwarzteeblätter
zugesetzt und 2 Minuten stehen gelassen, danach wurde durch einen
Whatman No.2-Filter filtriert. 40 ml Chloroform wurden 40 ml des
erhaltenen Extraktes zugesetzt, und nach 3 Minuten kräftigen Rührens wurde
die wässrige
Phase von der organischen Phase getrennt. 40 ml Ethylacetat wurden
40 ml der wässrigen
Phase zugesetzt und 3 Minuten kräftig
gerührt. Abermals
wurden die wässrige
und die organische Phase voneinander getrennt, und 1-Butanol wurde
40 ml der wässrigen
Phase zugesetzt und für
weitere 3 Minuten kräftig
gerührt.
Nur die organische Phase (1-Butanol-Schicht) wurde gewon nen und
bis zur Trockne in einem Rotationsverdampfer eingedampft, um den
Extrakt zu erhalten (Thearubigin = TRB). Das erhaltene Thearubigin
wurde in 2 ml Wasser aufgelöst,
um eine Thearubiginlösung
zuzubereiten.
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<Zubereitung 2> Herstellung lebender Präparate des
motoneuralen Skelettmuskelsystems und Überprüfung der Skelettmuskelkontraktionen
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Lebendpräparate des
motoneuralen Skelettmuskelsystems wurden hergestellt und die Kontraktion des
Skelettmuskels als Reaktion auf elektrische Reizung des Nervenstumpfs
wurde im Reagenzglas bestätigt, ebenso
die ähnliche
Kontraktion des Skelettmuskels als Reaktion auf eine direkte elektrische
Reizung des Skelettmuskels.
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<Beispiel 1> Neutralisierende Wirkung von Thearubigin
auf Botulismus-Neurotoxin
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Botulismus-Neurotoxin
(BoNT), ein Gemisch von BoNT und TRB, und TRB alleine wurden getrennt Reagenzgläsern zugesetzt,
die die präparierten
lebenden Exemplare des motoneuralen Skelettmuskelsystems enthielten.
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1 zeigt
die Reaktion des motoneuralen Skelettmuskelsystems auf elektrische
Reizung (IT: Muskelkontraktion infolge elektrischer Reizung des
Nervenstumpfs; DT: Muskelkontraktion bei direkter elektrischer Reizung
des Skelettmuskels).
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Muskelkonzentration
infolge direkter elektrischer Reizung des Skelettmuskels wurde durch
BoNT nicht inhibiert, aber Muskelkontraktion auf elektrische Reizung
des Nervenstumpfs wurde inhibiert (1a).
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Durch
das Gemisch von BoNT und TRB wurde hingegen die Muskelkontraktion
als Reaktion auf die elektrische Reizung des Nervenstumpfes nicht
inhibiert (1b).
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Weiterhin
beeinflusste TRB alleine nicht die Kontraktion des Skelettmuskels
(1c).
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Hierdurch
wurde bestätigt,
dass Thearubigin das Botulismus-Neurotoxin neutralisiert. Weiterhin
zeigte Thearubigin alleine keine Wirkung auf die Kontraktion motoneuraler
Skelettmuskelsysteme.
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<Beispiel 2> Neutralisierende Wirkung von Thearubigin
auf Tetanustoxin
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Auf ähnliche
Weise wie in Beispiel 1 wurden Tetanustoxin (TeTx), beziehungsweise
TeTx und TRB oder nur TRB lebenden Präparaten des motoneuralen Skelettmuskelsystems
zugesetzt und die Reaktionen des motoneuralen Skelettmuskelsystems
auf elektrische Reizung wurden verglichen.
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2 zeigt
die Reaktion des motoneuralen Skelettmuskelsystems auf elektrische
Reizung. Muskelkontraktion infolge elektrischer Reizung des Nervenstumpfes
wurde durch Zusatz von TeTx blockiert (2a), während sie
auf die normale Weise geschah, wenn TeTx und TRB zugesetzt wurden
(2b). Des Weiteren wurde Muskelkontraktion
infolge elektrischer Reizung nicht durch TRB alleine blockiert (2c).
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Auf
diese Weise wurde nachgewiesen, dass Thearubigin auch auf Tetanustoxin
eine neutralisierende Wirkung ausübt.
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<Beispiele 3 und 4> und <Vergleichsbeispiele
1-4> Neutralisierende
Wirkung von Teeblattextrakten auf Botulismus-Toxin
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Auf ähnliche
Weise wie in den Beispielen 1 und 2 wurde die Muskelkontraktion
des motoneuralen Skelettmuskelsystems als Reaktion auf elektrische
Reize zwischen Proben mit Heißwasserextrakten
aus Schwarztee (Beispiel 3) und aus geröstetem Grünen Tee (Beispiel 4) zusammen
mit BoNT sowie einer Probe mit BoNT alleine verglichen.
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Des
Weiteren wurde die Muskelkontraktion als Antwort auf elektrische
Reizung des motoneuralen Skelettmuskelsystems auf gleiche Weise
untersucht, wobei Grüner
Tee (Vergleichsbeispiel 1), Tannsäure (Vergleichsbeispiel 2),
Catechin (Vergleichsbeispiel 3) und Theaflavin (Vergleichsbeispiel
4) zusammen mit BoNT zugesetzt wurden.
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Tabelle
1 zeigt die neutralisierende Wirkung jeder einzelnen Verbindung
auf Botulismus-Neurotoxin. Tabelle
1: Neutralisierende Wirkungen der Inhaltsstoffe von Teeblattextrakten
auf BoNT
- +:
- Neutralisierend wirksam
- –:
- Nicht neutralisierend
wirksam
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Die
Systeme, denen Schwarztee, gerösteter
Grüner
Tee oder Thearubigin zugesetzt wurden, zeigten neutralisierende
Wirkung auf BoNT, aber Grüner
Tee, Tannsäure,
Catechin und Theaflavin zeigten keine neutralisierende Wirkung.
Insbesondere war die neutralisierende Wirkung auf BoNT in dem System,
dem Schwarztee zugesetzt wurde, hoch. Dieses Ergebnis deutet darauf
hin, dass Schwarzteeextrakte eine starke neutralisierende Wirkung
auf Botulismus-Neurotoxin ausüben,
und da Extrakte aus Schwarztee und geröstetem Grünen Tee, die neutralisierende
Wirkungen ausüben,
Thearubigine als mindestens eine Art von braunen Farbstoffen enthalten,
wurde geschlussfolgert, dass diese eine neutralisierende Wirkung
auf Botulismus-Neurotoxin ausüben.
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<Beispiel 5> Neutralisierende Wirkung von Thearubigin
auf Botulismus-Neurotoxin (2)
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Eine
Dosis von 100 μl
(= 100 μg)
Botulismus-Neurotoxin, mit einer Konzentration von 1 mg/ml in einem Natriumacetat-Kochsalz-Puffer
aufgenommen (0,05 M Acetat, 0,2 M Natriumchlorid, pH 6,0) wurde
jeder einzelnen Maus oral verabreicht. Gemischtes TRB (die oben
extrahierte Lösung)
wurde oral verabreicht, entweder ein gleiches Volumen (ein einfaches
Volumen), ein doppeltes Volumen, ein vierfaches Volumen oder als Gemisch
mit BoNT (Mischverhältnisse:
1, 2 und 4). Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse. Tabelle
2: Überlebensrate
von Mäusen
bei oraler Gabe von BoNT und TRB
- BoNT:
- (100 μg = 100 μl)/Tier
- TRB(n):
- n·Thearubiginvolumen
- BoNT:
- Botulismus-Neurotoxin
- /A, /B, /E:
- A-, B-, E-Typ
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Alle
Mäuse,
denen BoNT (Typen A, B und E) oral verabreicht wurde, starben. Dagegen überlebten
100 % der Mäuse,
denen Gemische aus BoNT (Typen A, B und E) und TRB (4faches Volumen
des BoNT) oral verabreicht wurden.
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Da
alle Mäuse,
denen BoNT (Typ A) und ein gleiches Volumen TRB verabreicht wurden,
starben, und 3 von 8 Mäusen,
denen BoNT und doppelt soviel TRB verabreicht wurden, überlebten,
wurde eine zuverlässige neutralisierende
Wirkung von TRB auf BoNT beobachtet, wenn davon etwa das vierfache
Volumen des Toxins verabreicht wurde. Hingegen überlebten alle Mäuse, denen
TRB alleine oral verabreicht wurde, was zeigt, dass TRB in diesem
Dosisbereich keine Toxizität
aufweist.
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Gewerbliche
Anwendbarkeit
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Wie
oben im Einzelnen dargelegt, beschreibt die vorliegende Erfindung
ein neutralisierendes Mittel für Toxine
aus Clostridium-Mikroorganismen, das Toxine aus Clostridium-Mikroorganismen
wie Clostridium botulinum und Clostridium tetani neutralisieren
kann, gegenüber
lebenden Organismen und der Umwelt äußerst sicher ist und leicht
angewendet werden kann.