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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verwendung bei der Herstellung von ophthalmischen Komponenten, wie einer Kontaktlinse. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Entfernen einer Kontaktlinse aus einer Form, ein Vorgang, der auch als ”Entblocken” einer Kontaktlinse bekannt ist.
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Die üblichsten Materialien, die derzeit bei der Herstellung von weichen Kontaktlinsen verwendet werden, sind Polymere und Copolymere von 2-Hydroxyethylmethacrylat (HEMA). Diese hydrophilen Polymere bewegen sich gut auf dem Auge und stellen ausreichend Sauerstoffdurchlässigkeit für das tägliche Tragen bereit. Einige weiche HEMA-Kontaktlinsen wurden für längere Tragezeiträume von bis zu 7 Tagen zugelassen. Solches längeres Tragen kann jedoch zu einem Quellen der Hornhaut und zur Entwicklung von Oberflächenblutgefäßen in der Lederhaut führen.
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Die Forschung nach verbesserten sauerstoffdurchlässigen Polymeren hat zur Entwicklung von Polymeren, die Silikongruppen enthalten, geführt. Eine Vielzahl von Siloxan enthaltenden Polymeren weisen hohe Sauerstoffdurchlässigkeit auf. Aufgrund ihrer Sauerstoffdurchlässigkeit sind Siloxan enthaltende Polymere sehr vielversprechend als nächste Generation eines Kontaktlinsenpolymers. Siloxan enthaltende Polymere besitzen leider physikalische Eigenschaften, die bisher ihren Aufstieg zur Vorherrschaft auf dem Gebiet von Kontaktlinsen verhindert haben.
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Mit den Worten eines Laien sind Siloxan enthaltende Polymere klebrig. Kontaktlinsen, die aus diesen Polymeren bestehen, sind hydrophob und haften in der Regel an verschiedenen Oberflächen, was den Herstellungsvorgang ernsthaft kompliziert macht. Eine Siloxan enthaltende Linse haftet beispielsweise bei der Überführung der Linse von Punkt zu Punkt während des Herstellungsvorgangs an Oberflächen. Ein spezieller Punkt beim Herstellungsvorgang, der häufig Probleme verursacht, ist die Entfernung der Linse aus der Form, ein Schritt, der auch als ”Entblocken” der Linse bekannt ist.
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Diejenigen, die mit dem Fachgebiet vertraut sind, wissen, dass eine Kontaktlinsenform typischerweise aus einer Basiskrümmungs-(konvexen)Formhälfte und einer Frontkrümmungs-(konkaven)Formhälfte besteht, die aus einem Polymer ausgebildet sind. Im Zusammenhang mit der Herstellung einer Siloxan enthaltenden Linse werden am üblichsten Polyolefin-(z. B. Polypropylen-)Formen verwendet. Die Frontkrümmungs- und die Basiskrümmungs-Formhälfte werden zusammengefügt, um einen kleinen halbmondförmigen Formhohlraum zwischen der Basiskrümmungs-Formhälfte und der Frontkrümmungs-Formhälfte zu bilden. Das Einleiten eines flüssigen Monomers in die Frontkrümmungsform und dann das sandwichartige Anordnen des Monomers mit der Basiskrümmungs-Form bildet ein flüssiges Monomer in der Form einer Linse. Die Wahl des Monomers und die Form des halbmondförmigen Hohlraums bestimmen die optischen Eigenschaften der Linse. Das Monomer wird dann durch Wärmebehandlung, Lichtbehandlung oder ein anderes Polymerisationsverfahren polymerisiert, wobei folglich eine weiche Kontaktlinse ausgebildet wird.
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Nachdem die Linse ausgebildet ist, werden die Formhälften getrennt. Kontaktlinsen, insbesondere Siloxan enthaltende Linsen, kleben regelmäßig an einer der Formhälften. Im Zusammenhang mit der Siloxan enthaltenden Linse haften die Linsen in der Regel an der Frontkrümmungs-Formhälfte. Fachleute beziehen sich typischerweise auf eine Frontkrümmungs- oder Rückseitenkrümmungs-Formhälfte als ”Form”. Für den Rest dieser Erörterung werden die Begriffe Formhälfte und Form austauschbar verwendet, wenn der Zusammenhang es nicht anders erfordert. Fachleute erkennen einen solchen Zusammenhang leicht.
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Der Grund für die spezielle Haftung an der Frontkrümmungsform ist nicht vollständig verstanden. Die Haftung der Linse steht wahrscheinlich mit einer Kombination der Linsenform-Grenzflächenphänomene und der physikalischen Eigenschaften der Linse, einschließlich der Formoberflächenmorphologie, des Aufbaus von inneren Spannungen innerhalb der Linse (oder Verzerrung) und der Spannungsverteilung und der Benetzbarkeit des Linsenmaterials, in Zusammenhang.
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Unter trockenen Bedingungen ist es schwierig, eine Siloxan enthaltende Linse aufgrund der Haftung zwischen der Linse und der Formoberfläche von einer Formoberfläche zu trennen. Linsen können dazu gebracht werden, sich aus der Formoberfläche zu trennen, indem eine Kraft, wie mit einer Pinzette, aufgebracht wird. Trotzdem führt das Aufbringen einer solchen Kraft, um eine Linse von einer Formoberfläche abzulösen, häufig zu einer Beschädigung der Linse. Die Linse kann beispielsweise verkratzt, verzerrt oder zerrissen werden, was sie in jedem Fall nutzlos macht.
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Die Haftung zwischen der Linse und der Formoberfläche kann geschwächt werden, wenn die Moleküle des Linsenpolymers beweglich werden. Die Moleküle können beispielsweise durch Zufuhr von Wärme oder Chemikalien, wie eines Lösungsmittels, wie in
WO-A-98/07554 , beweglich werden. Folglich beinhaltet ein alternatives Verfahren zum Entfernen einer Linse von einer Formoberfläche die Verwendung eines Lösungsmittels, wie Isopropylalkohol (”IPA”). Bei diesem Verfahren wird IPA direkt auf die Linse aufgebracht, während sie an der Formoberfläche haftet. Das Lösungsmittel quillt die Linse auf und hilft, die Kräfte, die die Linse an der Formoberfläche halten, zu verringern. Die Linse kann dann von der Formoberfläche entfernt werden.
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Obwohl dieses Verfahren zum Entblocken die Wahrscheinlichkeit für eine Beschädigung der Linse verringert, hat die Sammlung und Entsorgung von verbrauchtem Lösungsmittel sowohl einen wirtschaftlichen als auch einen ökologischen Preis. Verbrauchtes IPA kann beispielsweise in einigen Staaten als gefährlicher Abfall klassifiziert sein. Folglich besteht ein Bedarf für ein verbessertes Verfahren zum Entfernen einer Kontaktlinse aus einer Form.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines nicht-mechanischen Verfahrens zum Entblocken einer Kontaktlinse.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens zum Entblocken einer Kontaktlinse, das kein Lösungsmittel erfordert.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens zum Entblocken einer Kontaktlinse, das die Kontaktlinse nicht beschädigt.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens zum Entblocken einer Kontaktlinse, das keinen potenziell gefährlichen Abfall als Nebenprodukt erzeugt.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens zum Entblocken einer Kontaktlinse unter Verwendung eines kryogenen Materials.
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Die Erfindung erfüllt diese Aufgaben mit einem Verfahren gemäß Anspruch 1.
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1 ist eine Querschnittansicht einer Kontaktlinsenform.
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2 ist eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer Entblockungsvorrichtung, wobei ein Eckenabschnitt entfernt ist.
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3 ist eine Querschnittansicht des aus 2 entfernten Vorrichtungsabschnitts.
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4 ist eine perspektivische Ansicht des in 3 gezeigten Vorrichtungsabschnitts.
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5 ist eine Querschnittansicht einer entblockten Kontaktlinse auf einem Kontaktlinsenhalter.
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Die vorliegende Erfindung basiert auf dem überraschenden Befund, dass das Verringern der Temperatur einer Kontaktlinse die Kräfte schwächen kann, die eine Haftung der Kontaktlinse und insbesondere einer Siloxan enthaltenden Linse, an der Oberfläche einer Form verursachen.
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Die vorliegende Erfindung ist ein Verfahren zum Herauslösen einer polymeren Kontaktlinse aus einer Form. Das Verfahren umfasst das Senken der Temperatur der Kontaktlinse auf eine Temperatur, die ausreicht, um die Haftung zwischen der Linse und der Form auf einen Punkt zu verringern, an dem das Entfernen der Linse die Linse nicht beschädigt, und anschließend das Entfernen der Linse aus der Form.
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Obwohl die Erfinder nicht an irgendeine spezielle Theorie gebunden sein wollen, scheint es, dass der Schritt des Senkens der Temperatur der Kontaktlinse die Molekülbeweglichkeit des Kontaktlinsenpolymers wesentlich verringert. In Abhängigkeit von den Umständen kann der Schritt des Senkens der Temperatur der Kontaktlinse umfassen, die Kontaktlinse direkt mit der kryogenen Substanz in Kontakt zu bringen oder die Form mit einer kryogenen Substanz in Kontakt zu bringen, während die Linse mit der Form in Kontakt steht.
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Die kryogene Substanz ist aus der Gruppe ausgewählt, die aus flüssigem Stickstoff, flüssigem Helium und festem Kohlendioxid (”Trockeneis”) besteht, wobei flüssiger Stickstoff derzeit am meisten bevorzugt ist, da er die optimalen Kombination von einfacher Verwendung und wirtschaftlicher Verfügbarkeit aufweist.
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Wie vorstehend angemerkt, ist das Verfahren besonders nützlich, wenn das Kontaktlinsenmaterial ein Siloxan enthaltendes Polymer, insbesondere ein Siloxan enthaltendes Hydrogelpolymer, ist.
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In einem weiteren Aspekt umfasst das Verfahren, die Kontaktlinse mit der kryogenen Substanz für eine Zeit in Kontakt zu bringen, die ausreicht, um die Temperatur der Linse auf eine Temperatur zu verringern, die ausreichend ist, um die Haftung zwischen der Linse und der Form auf einen Punkt zu verringern, an dem das Entfernen der Linse die Linse nicht beschädigt. Anschließend umfasst das Verfahren das Trennen der Linse aus der Form und das Wiedergewinnen der abgetrennten Linse. Vorzugsweise umfasst der Schritt des Trennens der Linse aus der Form das Senken der Temperatur der Linse auf eine Temperatur, bei der sich die Linse ohne Aufbringen einer äußeren Kraft auf die Linse aus der Form löst. Wie in der vorherigen Ausführungsform kann das Verfahren umfassen, entweder die Linse mit der kryogenen Substanz in Kontakt zu bringen, oder es kann umfassen, die Form mit der Linse darin oder darauf mit der kryogenen Substanz in Kontakt zu bringen, wobei das Kühlen der Form ausreicht, um die Linse auf den Punkt abzukühlen, an dem sie sich wie gewünscht aus der Form löst.
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In einem weiteren Aspekt umfasst die Offenbarung ein Verfahren zum Herausziehen einer Silikon enthaltenden polymeren Kontaktlinse aus einer Form mit den Schritten des Orientierens einer eine Kontaktlinse tragenden Form auf einen Träger, mit der Kontaktlinse in einer solchen Position, dass sie unter dem Einfluss der Schwerkraft aus der Form fällt. Eine Kontaktlinsen-Auffangvorrichtung wird dann in einer Position positioniert oder angeordnet, in der sie eine Kontaktlinse auffangen kann, die vom orientierten Träger fallen kann. Die die Linse tragende Form wird dann mit der kryogenen Substanz in Kontakt gebracht, die, wie vorher angegeben, bewirkt, dass sich die Linse aus der Form löst und sich von dieser trennt. Das Verfahren umfasst auch das Auffangen der Linse nach ihrer Trennung aus der Form.
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In einem weiteren Aspekt umfasst die Offenbarung ein Verfahren zur Herstellung von Silikon enthaltenden polymeren Kontaktlinsen. Bei dieser Ausführungsform umfasst das Verfahren das Zusammenbringen von zwei Formhälften, um eine Linsenform zu bilden; das Füllen der Form mit einem ungehärteten Polymer (diejenigen, die mit der Polymerchemie vertraut sind, erkennen, dass dies auch ein Präpolymer oder ein Polymer mit niedrigem Molekulargewicht oder ein Polymer, das weiter vernetzt werden kann, sein kann); das Härten des Polymers in der Form, in der Regel durch Anwenden von Wärme oder Ultraviolettlicht in Abhängigkeit von der speziellen Chemie des Linsenpolymers; das Trennen der Formhälften voneinander; und das Bringen der die Kontaktlinse tragenden Formhälfte in Kontakt mit der kryogenen Substanz für eine Zeit, die ausreicht, um die Temperatur der Linse auf eine Temperatur zu senken, die ausreicht, um die Haftung zwischen der Linse und der Formhälfte auf einen Punkt zu verringern, an dem das Entfernen der Linse die Linse nicht beschädigt. Anschließend umfasst das Verfahren das Trennen der Linse aus der Formhälfte und das Wiedergewinnen der abgetrennten Linse.
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Derzeit wird der physikalische Mechanismus des kryogenen Entblockungsverfahrens nicht vollständig verstanden. Die Tatsache, dass eine Linse sich selbst von einer Formoberfläche ablöst, deutet darauf hin, dass eine gewisse negative Kraft oder Umgebung besteht, die durch Senken der Temperatur der Kontaktlinse erzeugt wird, was die Verringerung der Haftung an der Grenzfläche unterstützt. Es wird beispielsweise vermutet, dass eine sehr kleine physikalische Maßänderung in der Linse und der Formoberfläche bestehen kann, die verursacht, dass sich die Linse löst.
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Die Funktionsweise der bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung umfasst das Ausbilden einer Kontaktlinse in einer Form, das Abtrennen der Form und Anordnen der die Kontaktlinse tragenden Formhälfte innerhalb eines Trägers, wobei die Form mit der Kontaktlinsenseite nach unten orientiert wird. Unterhalb der Form und direkt unterhalb der Kontaktlinse befindet sich eine Kontaktlinsen-Auffangvorrichtung, eine Struktur, die zum Aufnehmen der Kontaktlinse ausgelegt ist. Flüssiger Stickstoff wird dann auf die Seite der Form entgegengesetzt zur Kontaktlinse in einer Menge aufgebracht, die ausreicht, um die Temperatur der Kontaktlinse auf den Punkt zu senken, an dem sie sich automatisch aus der Form lösen und auf die Kontaktlinsen-Auffangvorrichtung fallen würde. Die so entblockte Kontaktlinse geht dann zu nachfolgenden Schritten beim Herstellungsvorgang weiter.
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Die Temperatur, die ausreicht, um die Temperatur der Kontaktlinse auf den Punkt zu senken, an dem sie sich automatisch aus der Form lösen würde, kann nicht genau definiert werden, da sie vom verwendeten kryogenen Material sowie von den für die Linsen und für die Formen verwendeten Materialien abhängt. Ein Fachmann wird erkennen, dass die Bestimmung einer ausreichenden Temperatur durch nur Routine-Experimentierung leicht erhalten wird, sobald die Materialien bekannt sind. Typischerweise reicht die mit flüssigem Stickstoff erreichte Temperatur aus, um kommerziell erhältliche Linsenmaterialien von einer Polypropylenform zu entblocken. Einige Formmaterialien können jedoch mit dem vorliegenden Verfahren inkompatibel sein. Das hierin offenbarte Verfahren kann beispielsweise bei Formen, die aus bestimmten Qualitäten von Polycarbonat bestehen, nicht wirksam sein.
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Mit Bezug nun auf 1 ist ein Querschnitt einer typischen Form 10 für weiche Kontaktlinsen mit einer Basiskrümmungs-Formhälfte 12 und einer Frontkrümmungs-Formhälfte 14 gezeigt. Wie aus 1 zu sehen ist, passen die Basiskrümmungs-Formhälfte 12 und die Frontkrümmungs-Formhälfte 14 zusammen, um einen halbmondförmigen Hohlraum zu bilden. Wie vorher erörtert, bildet das Anordnen eines Monomers in dem halbmondförmigen Hohlraum und das Polymerisieren des Monomers eine Kontaktlinse 16. Typischerweise wird ein Überschuss an Monomer verwendet, um eine vollständig geformte Linse sicherzustellen. Überschüssiges Monomer führt dazu, dass ein Teil des Monomers aus der Form herausgequetscht wird. Das überschüssige Monomer wird von der Kontaktlinse 16 getrennt und innerhalb der Überfüllvertiefung 11 gehalten, was durch die Kompression der kritischen Frontkrümmungslippe 9 an der Basiskrümmungsdichtung 8 gebildet wird.
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Nachdem die Kontaktlinse 16 ausgebildet ist, wird die Form in ihre zwei Hälften getrennt. Typischerweise haftet die Kontaktlinse an der Frontkrümmungsform.
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In einem weiteren Aspekt ist eine Vorrichtung zum Entblocken und Auffangen von Kontaktlinsen offenbart, die aus hydrophilen Polymeren ausgebildet sind, die in der Regel an Formoberflächen haften. In diesem Aspekt umfasst die Erfindung eine Kontaktlinsenform und ein Mittel, das in den Zeichnungen als Behälter 13 dargestellt ist, zum Kühlen der Kontaktlinsenform 14 und der Linse 16, die an der Form 14 haftet. Obwohl eine Frontkrümmungs-Linsenform oder eine Basiskrümmungs-Linsenform verwendet werden können, wird für die Zwecke dieser Erörterung angenommen, dass die Linsenform eine Frontkrümmungs-Linsenform 14 ist. Das Mittel zum Kühlen kühlt die Form 14 und die Linse 16 auf eine Temperatur, bei der die Linse 16 aus der Form entfernt werden kann, ohne die Linse zu beschädigen, und kann ein beliebiges bekanntes Verfahren zum Kühlen umfassen, wie Anordnen der Kontaktlinse und der Form, an der sie haftet, innerhalb eines ausreichend gekühlten Gehäuses. Ein solcher Ansatz ist jedoch mühselig und ineffizient und eignet sich nicht zur Integration in einen automatisierten Fertigungsvorgang.
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In 2 ist dargestellt, dass die Linsenform 14 durch eine obere Platte 20 festgehalten wird. Die obere Platte 20 befindet sich oberhalb der unteren Platte 22. Die untere Platte 22 ist zur oberen Platte 20 im Wesentlichen parallel und hält eine Linsenauffangvorrichtung 26 fest. Die obere Platte 20 und die untere Platte 22 sind so ausgerichtet, dass sich die Linsenform 14 und die Linse 16 in einer axialen Ausrichtung mit der Linsenauffangvorrichtung 26 befinden, die durch die untere Platte 22 festgehalten wird.
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Die Seite der Linsenform 14 entgegengesetzt zur Linse 16 ist so ausgebildet, dass ein Behälter 13 erzeugt ist. Ein kryogenes Material (”Kältemittel”) wird in den Behälter 13 (vorzugsweise in dessen Mitte) eingebracht, wodurch die Form 14 und die Linse 16 auf eine Temperatur gekühlt werden, die ausreicht, damit die Linse 16 sich aus der Form 14 löst und auf die Linsenauffangvorrichtung 26 fällt. Die Tieftemperaturkühlung der Form hat auch den Effekt, dass die Überfüllvertiefung 11 schrumpft, wodurch das überschüssige Monomer wirksam eingefangen wird und es aus dem Vorgang entfernt wird. Die kryogene Substanz ist aus der Gruppe ausgewählt, die aus flüssigem Stickstoff, flüssigem Helium und festem Kohlendioxid (”Trockeneis”) besteht, wobei flüssiger Stickstoff derzeit am meisten bevorzugt ist, da er die optimale Kombination von einfacher Verwendung und wirtschaftlicher Verfügbarkeit aufweist.
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Mit Bezug nun auf 3 ist eine weitere Ausführungsform ein Kontaktlinsenträger 18. Der Kontaktlinsenträger umfasst zwei Platten: eine obere Platte 20 und eine untere Platte 22.
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Die obere Platte 20 ist durch eine obere Oberfläche 19 und eine untere Oberfläche 21 definiert, die um eine vorbestimmte Breite getrennt sind. Die obere Platte 20 besitzt auch eine Vielzahl von Löchern 24, in diesem Fall zwölf, zum Aufnehmen von Formen 14, die Kontaktlinsen 16 tragen. Die von der oberen Platte 20 aufgenommene Kontaktlinsenform ist in den meisten Fällen eine Frontkrümmungs-Linsenform. Die obere Platte 20 kann mit entsprechenden Modifizierungen auch Rückseitenkrümmungs-Linsenformen aufnehmen. 3 zeigt eine Form 14, die im Loch 24 der oberen Platte so orientiert ist, dass die Kontaktlinse 16 an einer Stelle zwischen der oberen Oberfläche 19 der oberen Platte und der unteren Oberfläche 21 der oberen Platte angeordnet ist. Die Orientierung hängt die Kontaktlinse 28 über der unteren Platte 22 auf.
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Die obere Platte 20 umfasst auch eine Haltevorrichtung, um die Positionierung der Formen 14 während des Entblockungsvorgangs und während anschließender, nachgeschalteter Fertigungsvorgänge zu sichern.
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Eine beliebige geeignete Haltevorrichtung kann verwendet werden, um die Positionierung der Formen 14 zu sichern. Eine Halteplatte mit Löchern entsprechend den Löchern 24 der oberen Platte kann beispielsweise über den Formen angeordnet werden. Ebenso können der Umfang der Löcher 24 der oberen Platte und die Formen 14 derart geformt oder maschinell bearbeitet werden, dass die Formen 14 an ihren Platz ”einschnappen”.
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3 und 4 zeigen eine bevorzugte Ausführungsform einer solchen Haltevorrichtung mit einem biegsamen Vorsprung 30 mit einer Kerbe 32, die den äußeren Flansch 15 der Form 14 aufnimmt. Ein Paar von biegsamen Vorsprüngen 30 kann jede Form 14 festhalten. Alternativ können die Formen 14 derart orientiert sein, dass der äußere Flansch 15 einer Form mit dem äußeren Flansch 15 einer anderen Form überlappt, wodurch die Anzahl von biegsamen Vorsprüngen 30, die erforderlich sind, um die Positionierung der Formen wirksam zu sichern, verringert wird. Die Formen 14 in 3 und 4 werden durch eine solche überlappende Anordnung gesichert.
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In einigen Fällen kann sich die Kontaktlinse selbst nicht aus der Form trennen. In diesen Fällen sollte ein Aufbringen einer geringfügigen äußeren Kraft, wie Klopfen der Form, ausreichen, um die Linse zu entfernen. Die Klopfkraft kann manuell, wie mit einem kleinen Holzhammer, aufgebracht werden. Alternativ kann die Klopfkraft automatisiert werden. Ein kleiner federbelasteter Kolben kann beispielsweise mit der Form in Kontakt gebracht und automatisch ausgelöst werden, wodurch eine kleine Stoßwelle durch die Form gesandt wird.
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Während des Entblockens wird flüssiger Stickstoff auf die Seite der Form 14 entgegengesetzt zur Kontaktlinse 16 aufgebracht, wie in 3 gezeigt. Der flüssige Stickstoff verringert die Temperatur der Form 14 und der Kontaktlinse 16 wesentlich. Die Kontaktlinse 16 trennt sich aus der Form 14 und fällt in Richtung der unteren Platte 22. Die kleine Menge an flüssigem Stickstoff, die auf die Form 14 aufgebracht wird, verdampft schnell, wobei nur eine saubere und entblockte Linsenform hinterlassen wird.
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In der in 3 gezeigten bevorzugten Ausführungsform sind die obere Platte 20 und die untere Platte 22 durch einen Satz von Verriegelungsstiften 17 befestigt, die sowohl von der oberen Platte 20 als auch der unteren Platte 22 aufgenommen sind. Vorzugsweise trennt ein Abstand die obere und die untere Platte. In der in 3 gezeigten bevorzugten Ausführungsform trennen zwischenlegscheibenartige Abstandhalter 23, die durch die Verriegelungsstifte 17 festgehalten werden, die obere Platte 20 und die untere Platte 22. Alternativ können die Abstandhalter weggelassen werden und die obere Platte und die untere Platte können miteinander in direktem Kontakt stehen. In diesem Fall kann die Dicke der oberen und der unteren Platte erhöht werden müssen, um Platz für zusätzliche Komponenten zu lassen, die sich hauptsächlich zwischen den zwei Platten befinden. Diese zusätzlichen Komponenten werden nachstehend erörtert.
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Obwohl eine beliebige Art von dreidimensionalem Objekt als Abstandhalter zwischen der oberen und der unteren Platte dienen kann, sind die in 3 gezeigten zwischenlegscheibenartigen Abstandhalter 23 bevorzugt, da sie leicht entfernt werden können und einstellbar sind, wenn sie in Verbindung mit einem Satz von Verriegelungsstiften 17 verwendet werden. Ebenso kann ein beliebiger Befestigungsmechanismus, wie Muttern und Bolzen, Schrauben usw., verwendet werden, um die Positionierung der oberen Platte 20 bezüglich der unteren Platte 22 zu sichern, mehrere Verriegelungsstifte in Verbindung mit zwischenlegscheibenartigen Abstandhaltern sehen jedoch eine ausreichende Stabilität und eine gewünschte Einstellbarkeit vor.
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Mit Bezug nun auf 4 und 5 befindet sich die untere Platte 22 unterhalb der oberen Platte 20. Wenn die Kontaktlinse 16 entblockt wird und in Richtung der unteren Platte 22 fällt, wird die entblockte Linse 16 von einer Kontaktlinsen-Auffangvorrichtung, die im Allgemeinen mit 26 angegeben ist, aufgenommen. In einer in 5 gezeigten bevorzugten Ausführungsform besitzt die untere Platte 22 eine Vielzahl von Kontaktlinsen-Auffangvorrichtungen 26, die innerhalb einer Vielzahl von Löchern 25 der unteren Platte festgehalten werden. Die Kontaktlinsen-Auffangvorrichtung 26 umfasst eine im Allgemeinen halbkugelförmige Struktur 32, die von einem integrierten Flansch 34 umschlossen ist. Die Kontaktlinsen-Auffangvorrichtung 26 besteht vorzugsweise aus einem Polymer und ist so geformt, dass sie in das Loch 25 der unteren Platte ”einschnappt”, wie im Allgemeinen durch die Verbindung 38 aus ”Zunge und Nut”, die in 5 gezeigt ist, angegeben. Die im Allgemeinen halbkugelförmige Struktur 32 ist konvex und erstreckt sich vom Flansch 34 zu einem Punkt zwischen der Oberfläche 19 der oberen Platte und der unteren Platte nach oben.
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Es soll selbstverständlich sein, dass zahlreiche andere Orientierungen für die untere Platte und die Kontaktlinsen-Auffangvorrichtung möglich sind. Die Kontaktlinsen-Auffangvorrichtung könnte beispielsweise eine tischartige Struktur anstelle einer halbkugelförmigen Struktur umfassen. Ebenso könnten die untere Platte und die Kontaktlinsen-Auffangvorrichtung eine einzige integrierte Einheit sein. Weiterhin könnte die im Allgemeinen halbkugelförmige Struktur 32, die in 5 in einer konvexen Orientierung gezeigt ist, konkav sein, um eine Kontaktlinse von einer Basiskrümmungsform aufzunehmen.
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Die in 5 gezeigte im Allgemeinen halbkugelförmige Struktur 32 besitzt vorzugsweise mehrere Löcher oder Perforationen 36 zum Verringern der effektiven Oberfläche der halbkugelförmigen Struktur 32.
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Die obere Platte 20 und die untere Platte 22 werden getrennt, nachdem das Entblocken beendet ist. Die untere Platte 22 und die entblockte Kontaktlinse 16 gehen zu anschließenden Punkten beim Fertigungsvorgang weiter. Nach der anfänglichen Beobachtung, dass die Temperaturverringerung allein eine Kontaktlinse entblocken könnte, wurden einige weitere Experimente durchgeführt, um zu untersuchen, welchen Effekt, falls vorhanden, dieses Entblockungsverfahren auf eine Linse hat. Diese Experimente gingen folgendermaßen vor sich.
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Einhundertsechsundfünfzig (156) Linsen mit einem Rx von –1,75 werden gemäß Beispiel B5 von
US-Patent Nr. 5 760 100 hergestellt und in ihren Formen und Kunststoffbeuteln für ungefähr 25 Tage vor der Formtrennung gelagert. Bei der Trennung werden die Linsen und die Frontkrümmungsformen, an denen sie hafteten, in drei Gruppen aufgeteilt, die jeweils 52 Linsen enthalten: A (Beispiel 1), B (Beispiel 2) und C (Beispiel 3) für weiteres Testen. Keine Linsen werden aufgrund der Formtrennung beschädigt.
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(1) BEISPIEL 1
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(Stand der Technik)
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Die Linsen der Gruppe A werden unter Verwendung von IPA-Entblockungsverfahren, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, entblockt. Jede Linse trennt sich erfolgreich von ihrer Formoberfläche durch Baden der Linse in IPA. Alle Linsen weisen gute Klarheit bzw. Schärfe, Rundung und Biegsamkeit auf.
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(2) BEISPIEL 2
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Die Linsen der Gruppe B werden unter Verwendung von direktem Kontakt mit flüssigem Stickstoff entblockt (d. h. flüssiger Stickstoff wurde direkt auf die Linse aufgebracht). Jede Linse trennt sich von ihrer Formoberfläche, was im Durchschnitt 9,8 Sekunden dauert. Alle durch dieses Verfahren entblockten Linsen weisen gute Klarheit bzw. Schärfe, Rundung und Biegsamkeit auf. Weiterhin führt das Entblockungsverfahren nicht zu schädlichen Änderungen der Rx-Messungen, mechanischen Eigenschaften (Modul, maximale Spannung, maximale Dehnung und Dicke), Ionenpermeabilität oder XPS.
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(3) BEISPIEL 3
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Die Linsen der Gruppe C werden unter Verwendung von indirektem Kontakt mit flüssigem Stickstoff entblockt (d. h. flüssiger Stickstoff wurde auf die Seite der Frontkrümmungsform entgegengesetzt zur Kontaktlinse aufgebracht). Siebenundvierzig der zweiundfünfzig Linsen trennen sich aus der Formoberfläche, was im Durchschnitt 16,5 Sekunden dauert. Das Misslingen der Trennung der fünf Linsen kann teilweise an überschüssigem Linsenmaterial in der Form gelegen haben. Alle durch dieses Verfahren entblockten Linsen weisen gute Klarheit bzw. Schärfe, Rundung und Biegsamkeit auf. Weiterhin führt das Entblockungsverfahren nicht zu schädlichen Änderungen der Rx-Messungen, mechanischer Eigenschaften (Modul, maximale Spannung, maximale Dehnung und Dicke) Ionenpermeabilität oder XPS.
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Wie bereits angegeben, wird die Erfindung vorzugsweise unter Verwendung von Polypropylenformen ausgeführt. Da Polypropylen ein bekannter Isolator ist, liegt die Zeitdifferenz zwischen Gruppe A (direkter Kontakt; 9,8 s) und Gruppe B (indirekter Kontakt; 16,5 s) höchstwahrscheinlich an Unterschieden der Kühlungswirksamkeit der zwei Kühlverfahren sowie des Orts zum Gefrieren. Ein Fachmann wird erkennen, dass der Ort des Kontakts des kryogenen Materials mit der Form die Kühlungswirksamkeit beeinflusst. Nur eine routinemäßige Versuchsführung ist erforderlich, um den optimalen Ort zu bestimmen. Derzeit ist es bevorzugt, das kryogene Material unmittelbar oberhalb der Kontaktlinse in der Form anzuordnen, wie vorstehend mit Bezug auf 2 erläutert.