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Verfahren und Vorrichtung zum Spritzgießen von Linsen
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Es wurden bereits verschiedene Versuche unternommen, augenoptische
Linsen im Abformverfahren herzustellen. Ein solches Verfahren und eine Vorrichtung
hierzu sind in US-PS 2 473 588 beschrieben. Gemäß der Lehre dieses älteren Patents
werden zunächst Rohlinge durch Schneiden und Schleifen hergestellt. Die so vorgefertigten
Rohlinge werden darauf durch eine Preßverformung in die gewünschte optische Form
gebracht. Andere bekannte Verfahren stellen die Rohlinge durch Spritzgießen her
und formen solche Rohlinge danach durch eine Preßverformung in ihre endgültige Gestalt
um. In einem Fall wird vor der Preßverformung in die endgültige Gestalt eine Schutzschicht
auf den Rohling aufgebracht (s. US-PS 3 862 261, Spalten 9 und 10).
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Wenn versucht wird eine negative oder Minus linse in einem einzigen
Arbeitsgang durch Spritzgießen herzustellen, ergibt sich das Problem, daß der Kunststoffluß
innerhalb des die endgültige Linsenform definierenden Hohlraums bestrebt ist, zunächst
in den dickeren, äußeren Teil des Hohlraums einzudringen und hiernach erst in den
dünneren, mittleren Teil.
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An der Nahtstelle, an der die Strömung im äußeren Teil des Hohlraums
wieder zusammentrifft, entsteht oft eine Faltenlinie,
die die hergestellte
Linse unbrauchbar macht oder erhebliches Nachpolieren oder eine nachfolgende Preßverformung
erfordert.
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Dieses Problem ist von besonderer Bedeutung bei Linsen, die in ihrer
Mitte dünner sind, z.B. einer zur Korrektion von Kurzsichtigkeit benutzten Hohllinse
(Minuslinse). Dieser herkömmliche Fluß des Kunststoffs und die daraus sich ergebende
Faltenlinie werden genauer im Zusammenhang mit den Figuren 3a bis 3d besprochen.
Ein ähnliches Problem der Entstehung einer Faltenlinie gibt es auch bei Pluslinsen.
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Ein anderes Problem bei der Herstellung einer Linse in einem einzigen
Arbeitsgang durch Spritzgießen besteht darin, daß während des Aushärtens des Kunststoffes
ein Schwinden desselben erfolgt, was sich in einer ungleichmäßigen und welligen
äußeren Oberfläche am fertiggestellten Linsen-Gußstück und in Bläschen und anderen
Fehlern im Inneren des Linsenkörpers äußert und Anlaß zu optischen Verzerrungen
und Abweichungen gibt, die für augenärztlich verordnete Linsen und Linsen für optische
Geräte nicht annehmbar sind.
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Es wäre ideal, wenn eine Linse in einem einzigen Arbeitsgang durch
Spritzgießen hergestellt werden könnte. Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine
Linse in einem einzigen Arbeitsgang durch Spritzgießen herzustellen und zwar so,
daß eine hervorragende optisch wirksame Oberfläche ohne Faltenlinien und Welligkeiten
oder sonstige Defekte erzielt wird. Dies soll auch dann möglich sein, wenn es sich
um eine in ihrer Mitte dünne Linse (etwa 1 mm) handelt, wobei jede mögliche Form,
z.B. konkave, doppelkonkave (Minus- oder negative) Linsen einschließlich Einbereichs-,
Mehrstärken- und zylindrische Linsen,herstellbar sein sollen. Das Ergebnis soll
eine optisch
korrekte, von Gewicht geringe, ästhetisch ansprechende
und splittersichere Linse sein, weshalb sich die Erfindung besonders auf dem Gebiet
der Augenoptik anwenden läßt.
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Die Erfindung hat ein Verfahren zum Spritzgießen von Linsen und eine
Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zum Gegenstand.
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Die zur Durchführung vorliegender Erfindung benutzte Spritzgießeinrichtung
enthält eine innere Presse, die innerhalb einer äußeren, herkömmlichen Spritzgießeinrichtung
untergebracht ist. Die innere Presse enthält optische Einsätze, die eine optische
Linsenhohlform definieren. Dieser Hohlraum stellt, sobald er mit einem klaren thermoplastischen
Kunststoff gefüllt ist, z.B. mit einem Akryi oder Polykarbonatharz, das endgültige
Linsen-Gußstück her. Der Hohlraum hat eine Einlaßmündung, in der in herkömmlicher
Weise der geschmolzene Kunststoff eingespritzt wird. Einer oder beide der optischen
Einsätze, die den optischen Hohlraum definieren, bewegen sich, so daß das Volumen
(insbesondere die Dicke) des Hohlraums sich vergrößert, wenn zunächst geschmolzener
Kunststoff in den Hohlraum eingespritzt wird. Der Hohlraum hat auch einen von der
Einlaßmündung im Abstand liegenden Auslaß, der an eine sich selbst einstellende
Überlauftasche angeschlossen ist. Nachdem der geschmolzene Kunststoff in den Hohlraum
eingespritzt wurde, drückt die innere Presse die optischen Einsätze zusammen und
zwingt damit einen vorbestimmten Teil des geschmolzenen Kunststoffs, durch den Auslaß
in die Tasche zu entweichen. Der sich hierdurch ergebende (dünnere) Hohlraum definiert
die Gestalt des endgültigen optischen Linsen-Gußstücks.
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Diese Vorrichtung und das damit ausgeUbte Verfahren schaltet die Faltenlinie
aus, die sich bei dem herkömmlichen Einfließen des Kunststoffs ergibt, und stellt
auch einen Ausgleich für das Schwinden während des Härtens des Gußstücks her. Das
sich ergebende Gußstück hat eine optisch genaue Form. Das Verfahren und die Vorrichtung
sind sowohl für Plus- als auch Minuslinsen geeignet.
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Dieses optisch hervorragende Ergebnis wird durch Spritzgießen in einem
einzigen Arbeitsgang erzielt.
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In der nachfolgenden Beschreibung ist ein Ausführungsbeispiel für
das Verfahren und die Vorrichtung gemäß der Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines fertiggestellten Gußstücks,
das gemäß der Erfindung hergestellt wurde, wobei ein Teil im Schnitt gezeigt ist,
um die dünnere Mitte des Gußstückes zu veranschaulichen, Fig. 2 das fertiggestellte
Gußstück der Figur 1, wie es an einem Aufhänger aufgehängt ist, der gleichzeitig
mit dem übrigen Gußstück im Spritzgießverfahren hergestellt wurde, Fig. 3a, 3b,
3c und 3d die Verteilung des Kunststoffs in aufeinanderfolgenden Zeitpunkten beim
Einfließen des Kunststoffs in herkömmlicher Weise und die Entstehung einer sich
damit ergebenden Faltenlinie, so daß aus diesen Figuren das Problem bei der Herstellung
eines endgültigen Gußstücks in einem einzigen Arbeitsgang durch Spritzgießen auf
herkömmlichem Wege ersichtlich wird,
Fig. 4 einen Schnitt durch
eine gemäß der Erfindung gebaute Spritzgießeinrichtung, Fig. 5 eine Draufsicht auf
die durch die Stempel oder optischen Einsätze der Einrichtung gemäß Figur 4 definierten
Hohlräume nach der Linie 5-5 der Figur 4, Fig. 6 einen weiteren Schnitt durch die
Einrichtung der Figur 4 nach der abgewinkelten Linie 6-6 der Figur 5, wodurch insbesondere
eine der Übergab# oder Überlauftaschen veranschaulicht wird, Fig. 7 einen Schnitt
durch einen Teil der Einrichtung der Figur 1 nach der abgewinkelten Linie 7-7 der
Figur 5, insbesondere zur Veranschaulichung der Auswerferstifte.
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Vorliegende Erfindung beschreibt eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur Herstellung eines endgültigen optischen Gußstücks, das zur Verwendung als augenoptische
Linse od.dgl. geeignet ist.
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Das sich auf dem Wege der Erfindung ergebende endgültige Gußstück
erfordert geringe oder gar keine Nachbearbeitung durch Polieren und kann ohne weiteres
in jede gewünschte Form geschnitten oder berandet werden, so daß die Linse in ein
Brillengestell, ein optisches Instrument od.dgl. paßt.
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Vor der Beschreibung der erfindungsgemäßen Ausführungsform sollen
jedoch die Probleme erläutert werden, die sich bei der Herstellung einer Linse durch
Spritzgießen ergeben, damit vorliegende Erfindung besser verständlich wird. In Figur
3a ist ein Hohlraum 29 einer Spritzgießeinrichtung dargestellt, der
einen
Einlaß 28 enthält. Der eingespritzte geschmolzene Kunststoff 35 ist dargestellt,
wie er zunächst in den Hohlraum 29 eintritt. Es sei für diese Erörterung angenommen,
daß die herzustellende Linse in dem Hohlraum 29 eine dünnere Mitte 33 hat, die dünner
als die äußere Kante der Linse ist. Wenn der Kunststoff 35 in den Hohlraum 29 eintritt,
hat er das Bestreben, zum äußeren Umfang des Hohlraums 29 zu fließen, da der Hohlraum
dort dicker ist. In Figur 3b ist der Kunststoff 35 erneut dargestellt, wie er fortschreitet,
den Hohlraum 29 zu füllen.
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Wie in dieser Figur zu sehen ist, fließt der Kunststoff 35 nicht unmittelbar
in die dünnere Mitte 33 des Hohlraums 29, sondern fährt statt dessen fort, entlang
dem äußeren Rand des Hohlraums fortzuschreiten. In Figur 3c ist der #rtgeschrittene
Fluß des Kunststoffs 35 dargestellt, wobei jedoch gemäß dieser Figur der Kunststoff
durch die dünnere Mitte der Linse geflossen ist. Wenn sich der Kunststoff in der
dünneren Mitte des Hohlraums schließt, entwickelt sich eine Faltenlinie 31 an der
Nahtstelle, entlang der der Fluß sich schließt. Gemäß Figur 3d ist der Hohlraum
gezeigt, wie er vollständig mit dem Kunststoff 35 gefüllt ist, wobei die Faltenlinie
31 zu sehen ist, die bei der herkömmlichen Art des Einfließens des Kunststoffs (in
jeden Hohlraum mit einer dünneren Mitte) entsteht.
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Diese Faltenlinie macht den Gebrauch des sich ergebenden Gußstücks
als optische Linse ohne weitere Behandlung, z.B. Preßverformen oder Polieren, unmöglich.
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Wie noch gezeigt wird, verhindert vorliegende Erfindung durch den
Gebrauch von Übergabe- oder Überlauftaschen und durch den Gebrauch beweglicher optischer
Einsätze die Ausbildung dieser Faltenlinie, insbesondere bei Linsen, die in ihrer
Mitte dünner sind.
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Vor Beschreibung der Herstelleinrichtung wird eine kurze Beschreibung
des endgültigen Gußstücks 10 gemäß Figur 1 gegeben, da dies für das Verständnis
der Herstelleinrichtung förderlich ist. Das endgültige Gußstück 10 enthält einen
Linsenbereich 11, der in irgendeine geeignete Form gebracht wird, z.B. eine solche,
die es geeignet macht, in ein Brillengestell zu passen. Außen um den Linsenbereich
11 herum liegt der ringförmige Rand 12, der zum Auswerfen der Gußstücke gebraucht
wird. Der vom Einlaß herrührende Gußansatz 23 läßt den Fluß des geschmolzenen Kunststoffs
erkennen, wie er in den das Gußstück 10 definierenden Hohlraum eingetreten ist.
Bei der vorliegenden, bevorzugten Ausführungsform ist auch eine Spitze 25 durch
den Hohlraum definiert, die es erlaubt, eine nach außen gewölbte Linse auf eine
ebene Unterlage zu legen, ohne daß ihre untere Oberfläche zerkratzt wird. Durch
den Hohlraum ebenfalls definiert ist ein Aufhänger 20. Dieser Aufhänger erlaubt,
das fertiggestellte Erzeugnis an einen (in Figur 2 gezeigten) Stift 21 oder an eine
andere Einrichtung während des nachfolgenden Umgangs mit dem Gußstück 10 aufzuhängen.
Zwei Überlaufansätze 16 zeigen die Wirkung des Zusammendrückens des geschmolzenen
Kunststoffs, nachdem dieser in den Hohlraum eingetreten ist. Wie noch erläutert
wird, werden die Stempel nach der Füllung des Hohlraums zusammengedrückt, um vorbestimmte
Mengen des geschmolzenen Kunststoffs in die Taschen zu quetschen, die die Überlaufansätze
definieren.
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Gemäß den Figuren 4, 6 und 7 wird im vorliegenden, bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Einrichtung eine Preßformeinrichtung innerhalb einer herkömmlichen Spritzgießmaschine
benutzt. Die herkömmliche Spritzgießmaschine enthält einen oberen Block 41 und einen
unteren Block 42, die sich entlang einer Grenzfläche 89 gegenüberliegen. Innerhalb
dieser Blöcke befindet sich eine
Einspritzdüse 35 zum Einspritzen
des geschmolzenen Kunststoffs.
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Eine Mehrzahl von Heizstäben 46 ist innerhalb dieser Blöcke und auch
unterhalb des Hohlraums 86 zum Beheizen der gesamten Einspritzeinrichtung, einschließlich
der optischen Einsätze 59 und 60, angeordnet. Die Einspritzdüse 35 steht mit dem
Hohlraum 86 über Verbindungsgänge 38 und 39 in Verbindung. Die Blöcke 41 und 42
sind gegeneinander mittels eines hydraulischen Systems gesichert, das z.B. eine
Kraft von 1 MN ausübt.
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Die dargestellte Einrichtung hat auch einen oberen inneren Block 54
und einen unteren inneren Block 55. Innerhalb dieser im allgemeinen zylindrischen
Blöcke ist ein hydraulischer Zylinder 48 angeordnet. Zur Ausübung einer Druckkraft
auf den Kunststoff innerhalb des Hohlraums 86 arbeitet im Zylinder 48 ein Kolben
49, der in einem Flansch 64 endet. Ein Distanzsttlck 52 liegt #wischen dem Flansch
64 und einem oberen optischen Einsatz oder Formstempel 59. Am unteren Ende des Hohlraums
86 befindet sich ein Distanzstück 57, das von einer Grundplatte 45 getragen wird,
die sich direkt unterhalb des optischen Einsatzes oder Formstempels 60 befindet
und in Berührung mit diesem steht.
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Auf diese Weise ist der Hohlraum 86 im wesentlichen durch die einander
benachbarten Oberflächen des oberen und des unteren Formstempels 59 bzw. 60 definiert.
Der Verbindungsgang 39 erstreckt sich durch die Blöcke 54 und 55, damit die SpritzdUse
35 eine Verbindung mit dem Hohlraum 86 hat.
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Eine hydraulische Anschlußleitung 50 ist mit dem Zylinder 48 zur Bereitstellung
hydraulischer Flüssigkeit zum Zylinder verbunden, die benötigt wird, wenn der innerhalb
des Hohlraums 86 enthaltene Kunststoff zusammengedrückt werden soll. Der Weg des
Kolbens 49 ist durch das Maß 88 in Figur 4 angedeutet.
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Dieser Weg ist durch den Abstand zwischen dem Flansch 64 und
der
Ringfläche 62 am oberen Block 54 begrenzt. Jedoch ist in der vorliegenden bevorzugten
Ausführungsform der tatsächliche Weg des Kolbens 49 (und damit des Formstempels
59) durch die Zeitspanne bestimmt, während der eine Druckkraft auf den Kunststoff
in der oeffnung 86 angewandt wird, sowie durch andere noch später zu beschreibende
Maßnahmen.
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Die den Hohlraum 86 definierenden Oberflächen der Formstempel 59 und
60 sind aus genügend hartem Metall oder Glas hergestellt, das in der Regel in bestmöglicher
Weise zu einer genauen, eine kompensierte Kurve aufweisenden Gestalt poliert ist,
damit das endgültige Gußstück eine optisch klare, verzerrungsfreie Oberfläche hat.
Solche optischen Einsätze oder Formstempel sind aus dem Stand der Technik bekannt.
Überdies können die gekrümmten Oberflächen dieser Einsätze dadurch verändert werden
daß die Einsätze 59 und 60 ausgetauscht werden, womit jede gewünschte Linsenform
oder Linsenstärke erzielbar ist.
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Eine Mehrzahl von Auswerferstiften 68 umgibt den Umfang des Hohlraums
86 und berührt den Rand 12 des fertiggestellten Gußstücks, um dieses aus dem Hohlraum
zu drücken, wenn es richtig ausgehärtet ist und die Formstempel entfernt wurden.
Diese Auswerferstifte stehen mit der beweglichen Auswerferplatte 44 in Verbindung.
Normale bekannte Einspritzeinrichtungen können für diese Anwendung benutzt werden.
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Aus den Figuren 5 und 6 ist ersichtlich, daß im vorliegenden bevorzugten
Ausführungsbeispiel zwei Übergabe- oder Überlauftaschen 70 im Block 42 vorgesehen
sind. Zu diesen Taschen besteht ein Zugang vom Hohlraum 86 über die Verbindungsgänge
72.
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Die Verbindungsgänge 72 sind im allgemeinen so angeordnet, daß sie
dem Einlaß 23 zugewandt sind. Während in der vorliegenden
bevorzugten
Ausführungsform zwei Überlauftaschen 70 dargestellt sind, könnte auch eine einzelne
Tasche (oder auch eine Mehrzahl von Taschen) Verwendung finden. Bei einem Beispiel,
in dem eine einzelne Tasche Verwendung findet, ist der den Zugang zu dieser einzelnen
Tasche herstellende Verbindungsgang dem Einlaß direkt gegenüberliegend angeordnet.
Ein Kolben 76 ist in der Tasche 70 beweglich aufgenommen. Das untere Ende des Kolbens
76 wird durch eine Feder 74 in Richtung nach oben belastet, welche Feder zwischen
dem unteren Ende des Kolbens 76 und der Auswerferplatte 44 liegt. Die obere Oberfläche
des Kolbens 76 hat einen Einschnitt 77, dessen Zweck später noch beschrieben wird.
Ein einstellbarer Anschlag 66 befindet sich jeweils am unteren Ende eines Kolbens
76, um den Weg dieses Kolbens zu begrenzen. Diese einstellbaren Anschläge 66 sind
mitbestimmend für das endgültige Volumen des Hohlraums 86. Wenn das Gußstück ausgeworfen
wird, drängen die Kolben 76 die Überlaufansätze 16 aus den Taschen.
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In den Verbindungsgängen 72 können Einschnürungen 84 als Mittel zur
Begrenzung der Strömung in die Taschen 70 aus dem Hohlraum 86 eingebaut sein.
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Der Einlaß-Verbindungsgang 39 steht, wie am besten aus Figur 5 zu
ersehen ist, mit dem Hohlraum 86 über eine rechtwinklige Abbiegung 23 in Verbindung.
Diese (im Stande der Technik bekannte Maßnahme) hat die Aufgabe eines Diffusors
für den einströmenden geschmolzenen Kunststoff. In Figur 5 ist auch ein Hohlraum
82 gezeigt, der den Aufhänger 20 des Gußstücks definiert, wie er im Zusammenhang
mit den Figuren 1 und 2 gezeigt und beschrieben ist.
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Die gesamte in den Figuren 4 bis 7 beschriebene Einrichtung kann unter
Benutzung bekannter Techniken ohne weiteres hergestellt werden.
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Es sei angenommen, daß eine Linse mit dem in den Figuren 4 bis 7 gezeigten
Gerät hergestellt werden soll und daß die gewünschten Formstempel 59 und 60 in das
Gerät eingesetzt sind.
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Beim vorliegenden bevorzugten Ausführungsbeispiel wird ein Polykarbonat
oder ein anderer thermoplastischer Kunststoff mit einer Temperatur von ungefähr
270 bis 2950 C der Spritzdüse 35 zugemessen. Durch die Heizstäbe 46 wird der Hohlraum
auf eine Temperatur von ungefähr 125 bis 1350 C erwärmt. Bereits vor dem Einspritzen
des geschmolzenen Kunststoffs in den Hohlraum 86 werden die äußeren Blöcke 41 und
42 durch eine Kraft in der Größenordnung von 1 MN sicher an ihrer Grenzfläche 89
gegeneinander gehalten.
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Wenn der Kunststoff über die Verbindungsgänge 38 und 39 in den Hohlraum
86 eingespritzt wird, veranlaßt die durch den geschmolzenen Kunststoff gegen den
Formstempel 59 ausgeübte Kraft diesen, sich etwas nach oben zu bewegen und dabei
das Volumen des Hohlraums 86 sowie die Dicke des Hohlraums zu vergrößern. Während
dieser Zeitspanne wird eine geringe oder gar keine Kraft auf den Formstempel 59
seitens des Kolbens 49 ausgeübt. Da der Hohlraum sein Volumen vergrößert und da
insbesondere die Mitte des Hohlraums wegen der Bewegung des Formstempels 59 dicker
wird, bildet sich die im Zusammenhang mit Figur 3 beschriebene Faltenlinie nicht
aus. Beim gegenwärtig bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung dauert das Einspritzen
des geschmolzenen Kunststoffs in den Hohlraum 86 etwa zehn Sekunden.
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Nach dem Einspritzen des geschmolzenen Kunststoffs in den Hohlraum
86 wird über die Anschlußleitung 50 hydraulische Flüssigkeit in den Zylinder 48
gedrückt, was den oberen Formstempel
59 veranlaßt, den geschmolzenen
Kunststoff in dem Hohlraum 86 zusammenzudrücken. Als Beispiel sei angegeben, daß
ein solcher Druck während einer Zeitspanne von angenähert 30 Sekunden ausgeübt wird,
wobei die Gesamtkraft annähernd 0,2 MN beträgt. Während dieser Zeitspanne wird geschmolzener
Kunststoff aus dem Hohlraum 86 durch die Verbindungsgänge 72 in die Übergabe- oder
Überlauftaschen 70 gedrückt. Gemäß Figur 6 gestattet der Einschnitt 77 die Einleitung
der nach unten gerichteten Bewegung des Kolbens 76 in dem Augenblick, in dem durch
Anwendung von Druck seitens des Formstempels 59 geschmolzener Kunststoff in die
Übergabe- oder Überlauftaschen 70 gedrückt werden soll. Infolge des Einschnitts
77 befindet sich also schon zu Beginn dieser Bewegung eine kleine Menge geschmolzenen
Kunststoffs oberhalb des Kolbens 76, die in der Lage ist, zur Einleitung der nach
unten gerichteten Bewegung des Kolbens 76 eine axiale Kraft auf diesen gegen die
Wirkung der Feder 74 auszuüben. Die Überlaufansätze 16 der Figur 1 werden also erst
in diesem Zeitabschnitt gebildet. Die Druckkraft auf den Formstempel 59 veranlaßt
das Volumen und die Dicke des Hohlraums 86, sich zu Verringern, was von besonderer
Bedeutung für die Mittendicke des Hohlraums ist. Auf diese Weise kann eine Linse
gewünschter Dicke einschließlich Bifokallinsen hergestellt werden.
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Beim gegenwärtig bevorzugten Ausführungsbeispiel wird der Weg des
Formstempels 59 durch die Länge der Zeit bestimmt, die nach dem Eintreten von geschmolzenem
Kunststoff in den Hohlraum 86 vergeht und eine Druckkraft auf den Formstempel 59
über den Kolben 49 angewandt wird. Auch wird das endgültige Volumen des Hohlraums
86 durch die Länge der Zeit bestimmt, während der eine Druckkraft auf den Formstempel
59 durch den
Kolben 49 ausgeübt wird. So läßt man, falls eine dünnere
Linse erwünscht ist, eine kürzere Zeit zwischen dem Einspritzen von Kunststoff und
der Anwendung einer Druckkraft vergehen und hält die Druckkraft einen längeren Zeitabschnitt
aufrecht.
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Falls eine dickere Linse erwünscht ist, läßt man eine längere Zeit
vergehen, bevor die Druckkraft angewandt wird, und hält die Druckkraft für einen
kürzeren Zeitabschnitt aufrecht.
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Die aus dem Hohlraum 86 herausgedrückte Kunststoffmenge kann auch
durch die Kraft gesteuert werden, die durch die Feder 74 auf den Kolben 76 ausgeübt
wird, ebenso durch die Verwendung der Einschnürungen 84 der Figur 5 und durch den
Gebrauch der einstellbaren Anschläge 66. Während im bevorzugten Ausführungsbeispiel
unmittelbar auf den Kolben 49 wirkende Anschläge nicht vorgesehen sind, können solche
jedoch in einem anderen Fall Verwendung finden.
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Nach dem Zeitabschnitt, in dem der Überlauf oder, besser gesagt, die
Übertragung von bereits eingespritztem Kunststoff erfolgt, findet eine Druckentlastung
des Zylinders 48 statt, was eine Druckentlastung des Kunststoffs im Hohlraum 86
zur Folge hat.
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Bei einem typischen Beispiel wird der Druck etwa zwei bis drei Sekunden
lang weggenommen. Während dieses Zeitabschnitts hört die Übertragung von Kunststoff
in die Übergabe- oder Überlauftaschen 70 auf, da der geschmolzene Kunststoff auszuhärten
beginnt. Bei einigen Anwendungen ist es nicht notwendig, den Druck vor Einsetzen
der Härtung zu verringern.
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Nach dieser Zeit von etwa zwei bis drei Sekunden wird erneut eine
Kraft (von ungefähr 0,2 MN) auf den Formstempel 59 ausgeübt. Diese Kraft wird nun
etwa zwei Minuten lang aufrechterhalten, während welcher Zeit der im Hohlraum befindliche
Kunststoff aushärtet. Die während dieses Zeitabschnitts auf
den
Formstempel ausgeübte Druckkraft sichert, daß die Oberfläche des Gußstücks glatt
und optisch korrekt bleibt, wodurch die nachteiligen Folgen vermieden werden, die
sich daraus ergeben, daß der Kunststoff während der Aushärtung zum Schwinden und
zum Rückzug von den Oberflächen der Formstempel neigt.
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Da jedoch bei der vorliegenden Erfindung der Formstempel auf das Gußstück
zu gedrückt wird, wird während dieser Aush9Mungszeit eine glatte Oberfläche beibehalten,
die mit den kompensierten optischen Einsätzen übereinstimmt. Es ergibt sich ein
verzerrungsfreies Gußstück.
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Wenn der Hohlraum 86 während der Zeit des Einspritzens des Kunststoffs
in den Hohlraum genügend dick ist, wird die mit der bekannten Art des Einspritzens
verbundene Faltenlinie zum großen Teil ausgeschaltet. Sollte dennoch eine in einem
gewissen Ausmaß vorhanden sein, wird sie während des Zeitabschnitts, in dem die
Übergabe in die Übergabe- oder Überlauftaschen erfolgt, aus dem Hohlraum gedrängt.
Aus diesem Grund sind beim gegenwärtig bevorzugten Ausführungsbeispiel die in die
Übergabe- oder Überlauftaschen führenden Auslaß-Verbindungsgänge dem Einlaß-Verbindungsgang
gegenüberliegend angeordnet.
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Während im dargestellten Ausführungsbeispiel der obere Formstempel
59 sich relativ zum feststehenden unteren Formstempel 60 bewegt, kann selbstverständlich
auch der untere Formstempel sich in Richtung auf einen feststehenden oberen Formstempel
oder beide Formstempel zueinander bewegen. Außerdem können an Stelle der im gezeigten
Ausführungsbeispiel vorgesehenen elektrischen Heizstäbe 46 andere Beheizungsmittel,
z.B. eine Flüssigkeits-Heizeinrichtung Verwendung finden, um das Gerät vorzuwärmen.
Auch kann ein Vakuumanschluß an den Hohlraum 86 zur Evakuierung desselben vor dem
Beginn des Einspritzens in
die Spritzdüse 35 vorgesehen sein. Herkömmliche
Absaugeinrichtungen können für diesen Zweck angewandt werden. Ebenso können Kühlflüssigkeiten
zur Kühlung des Hohlraums 86 während der Aushärtung Verwendung finden.
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Selbstverständlich können auch die im oben angegebenen Beispiel genannten
Zeiten, Temperaturen und Kräfte abgewandelt werden.
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Auch wird beim gegenwärtig bevorzugten Ausführungsbeispiel der obere
Formstempel 59 durch den auf ihn durch den geschmolzenen Kunststoff ausgeübten Druck
angehoben und dadurch das Volumen des Hohlraums 86 vergrößert. Jedoch kann der Formstempel
mit gleichem Ergebnis auch mechanisch vor dem Einspritzen von Kunststoff in den
Hohlraum angehoben werden.
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Wenn das fertiggestellte Gußstück aus dem Hohlraum 86 mittels der
Auswerferstifte 68 entfernt wird, ist sein Aussehen das des endgültigen Gußstücks
10, wie es in den Figuren 1 und 2 dargestellt ist. Dieses kann dann mit einem gegen
Verkratzen schützenden Überzug in irgendeiner bekannten Weise versehen werden. Andere
Arbeitsgänge, z.B. Zuschneiden, Färben, Reinigen, usw. ~können sich anschließen.
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Ein Problem ähnlich dem der Faltenlinie, wie es im Zusammenhang mit
Figur 3 beschrieben ist, tritt auch bei Linsen auf, die an ihrem äußeren Rand dünner
als in der Mitte sind, z.B. bei stark positiv brechenden Linsen mit ungefähr einem
Millimeter Randdicke. Auch zur Lösung dieses Problems ist die beschriebene Herstellungsart
und die dazu bestimmte Einrichtung geeignet.
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Gemäß dem offenbarten Verfahren zum Spritzgießen einer Linse und der
offenbarten Vorrichtung zur Ausübung dieses Verfahrens
wird die
herzustellende Linse in einem einzigen Arbeitsgang des Spritzgießens hergestellt,
weshalb, abweichend von den bekannten Verfahren, ein vorgeformter Rohling nicht
erforderlich ist. Mit der offenbarten Einrichtung können viele hochwertige augenoptische
und Instrumentenlinsen mittels einer einzigen Spritzgießeinrichtung hergestellt
werden, und zwar zu beträchtlich niedrigeren Kosten als dies mit den bekannten Verfahren
und Einrichtungen möglich ist.
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