DE19742159A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Herstellen glasartiger optischer Elemente durch Druckguß - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Herstellen glasartiger optischer Elemente durch DruckgußInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und
ein Verfahren zum Herstellen glasartiger optischer Ele
mente durch Druckguß, d. h. durch Einleiten von erhitztem
geschmolzenen Glas in einen Gießhohlraum, der Übertra
gungsflächen besitzt, die auf Glasformteile kopiert
werden sollen.
Bei der Herstellung von optischen Präzisionsinstrumenten
wie etwa optischen Glaslinsen ist es seit langem üblich,
auf einen Schleif- und Polierprozeß zurückzugreifen.
Herkömmliche Schleif- und Polierprozesse besitzen jedoch
eine Reihe von Nachteilen wie etwa eine niedrige Produk
tivität, Schwierigkeiten bei der Herstellung asphärischer
Linsen usw. Als Ersatz für den herkömmlichen Schleif- und
Polierprozeß ist ein Prozeß bekannt, in dem optische
Elemente durch Formpressung unter Verwendung von vorge
formtem Glas mit vorgegebener Form, d. h. durch Erhitzen
und Erweichen eines Glas-Vorformlings und durch Pressen
desselben in einer Preßform hergestellt werden. Weiterhin
sind Druckgußprozesse entwickelt worden, mit denen opti
sche Elemente der obenerwähnten Klasse hergestellt wer
den.
Von diesen Prozessen erfordert die Formpressung die vor
herige Vorbereitung einer großen Anzahl von Vorformlingen
während der Druckgußprozeß, bei dem diese Probleme nicht
bestehen, eine höhere Produktivität besitzt.
In einem Druckgußprozeß wird ein Glaswerkstoff erhitzt,
um seine Viskosität auf seinen Arbeitspunkt abzusenken,
wobei das sich ergebende geschmolzene Glas mit niedriger
Viskosität in eine Gießform mit einem vorgegebenen Druck
eingespritzt wird, um ein glasartiges optisches Element
mit durch einen Gießhohlraum definierten Umrissen zu
gießen. Zusätzlich zu dem die Übertragungsflächen aufwei
senden Gießhohlraum ist eine Gießformbaueinheit für den
Druckguß normalerweise mit einem Einguß versehen, der mit
dem Hohlraum in Verbindung steht, um in diesen geschmol
zenes Glas einzuleiten. Der Einguß mündet an einem Ende
in den Gießhohlraum und am anderen Ende in die äußere
Umfangsfläche eines Mantelblocks der Gießformbaueinheit.
Das erhitzte geschmolzene Glas, das durch Reduzierung der
Viskosität in einem fluidisierten Zustand gehalten wird,
wird in den Einguß mit einem vorgegebenen Druck eingelei
tet, um den Gießhohlraum vollständig zu füllen.
Nach dem Gießen des geschmolzenen Glases in den Gießhohl
raum wird die gesamte Gießformbaueinheit abgekühlt, damit
sich das Glas verfestigt und die Form des Gießhohlraums
annimmt, wodurch die durch die Gießhohlraumwände defi
nierten Umrisse kopiert werden. Daher wird ein gegossenes
optisches Element mit vorgegebener Form oder vorgegebenen
Konturen erhalten, wenn das Gießprodukt aus der Gießform
ausgeworfen wird und das überschüssige Glas vom Einguß
abgetrennt wird.
Die Temperatur des Glasarbeitspunkts, bei dem das Glas
eine für den Druckguß geeignete Viskosität besitzt, liegt
normalerweise in Abhängigkeit von den Eigenschaften des
betreffenden Glaswerkstoffs höher als 600°C und wenig
stens höher als 550°C, selbst wenn ein Glaswerkstoff mit
besonderen Eigenschaften gewählt wird. Vor dem Einleiten
in eine Gießform muß nämlich der Glaswerkstoff in einem
geschmolzenen Zustand erhitzt werden, indem die Tempera
tur in der Umgebung des Glasarbeitspunkts oder darüber
liegt, woraufhin das geschmolzene Glas abgekühlt werden
muß, um das Glas zu verfestigen, was bei einer Umwand
lungstemperatur im Bereich von 450°C bis 400°C beginnt.
Glas bleibt bis zur Umwandlungstemperatur in einem flui
disierten Zustand und unterliegt bei einem weiteren
Temperaturabfall thermischen Kontraktionen. Die thermi
schen Kontraktionen dieser Art stellen Probleme hinsicht
lich Einfallstellen oder Einsackstellen, die auf den
Oberflächen des verfestigten Glases in der Gießform als
Ergebnis einer thermischen Kontraktion auftreten, so daß
es schwierig ist, Produkte mit Oberflächenumrissen hoher
Präzision zu erhalten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung und ein Verfahren für den Präzisionsdruckguß
von glasartigen optischen Elementen zu schaffen, mit
denen glasartige optische Elemente mit hoher Oberflächen
genauigkeit hergestellt werden können, die keine Einfall- oder
Einsackstellen aufweisen, welche normalerweise in
der Abkühlstufe auf den Oberflächen von Glasformteilen
auftreten.
Der Erfindung liegt die weitere Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung und ein Verfahren für den Druckguß der oben
erwähnten Klasse zu schaffen, mit denen hochpräzise
optische Instrumente kontinuierlich und effizient herge
stellt werden können.
Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß gelöst durch eine
Vorrichtung und ein Verfahren zum Herstellen glasartiger
optischer Elemente, die die in den entsprechenden unab
hängigen Ansprüchen angegebenen Merkmale besitzen. Die
abhängigen Ansprüche sind auf zweckmäßige Ausführungsfor
men der Erfindung gerichtet.
Gemäß der Erfindung enthält eine Vorrichtung für den
Druckguß von glasartigen optischen Elementen eine Gieß
formbaueinheit mit einem oberen und einem unteren Gieß
formelement, die aneinander angenähert und voneinander
entfernt werden können und Übertragungsflächen aufweisen,
die einander über einen Gießhohlraum zugewandt sind, und
einem Einguß, der innerhalb der Gießformbaueinheit vorge
sehen ist und zwischen dem Gießhohlraum und einem Ein
spritzanschluß an der Außenseite der Gießformbaueinheit
eine Verbindung herstellt; eine Glaseinspritzeinrichtung
zum Einspritzen eines Glaswerkstoffs in den Gießhohlraum
unter Druck in einem geschmolzenen Zustand mit einer
Viskosität in der Umgebung des Arbeitspunkts des Glas
werkstoffs; und eine Gießpreßeinrichtung zum Ausüben
eines Drucks auf den Glaswerkstoff im Gießhohlraum in
einer dem Einspritzen des Glaswerkstoffs in den Gießhohl
raum nachfolgenden Stufe.
Die Glaseinspritzeinrichtung ist in einer Einspritzstufe
vorgesehen, während die Gießform-Preßeinrichtung in einer
nachfolgenden Preßstufe vorgesehen ist, in der die Tempe
ratur in der Weise geregelt wird, daß für den einge
spritzten Glaswerkstoff eine Viskosität in der Umgebung
seiner Fließgrenze aufrechterhalten wird. Die Gießform
baueinheit wird von der Einspritzstufe zur Preßstufe
befördert, wo auf die Gießformbaueinheit ein Druck ausge
übt wird, um die Form des eingespritzten Glaswerkstoffs
zu korrigieren, der sich in einem Zustand in der Nähe
seiner Fließgrenze befindet, d. h. der eine Viskosität
aufweist, die noch immer eine Verformung zuläßt. Die
Gießformbaueinheit kann beispielsweise aus einem bewegli
chen Gießformelement und aus einem festen Gießformelement
gebildet sein, die einander gegenüber angeordnet sind.
Der Gießhohlraum ist zwischen dem beweglichen Gießform
element und dem festen Gießformelement definiert, wobei
der Einguß zweckmäßig an wenigstens einer Seite des
beweglichen oder des festen Gießformelements in den
Gießhohlraum mündet. In der Preßstufe kann auf das beweg
liche Gießformelement ein Druck ausgeübt werden, indem
entweder ein Preßmechanismus verwendet wird oder indem
auf das bewegliche Gießformelement ein schweres Element
gestellt wird; alternativ kann das Eigengewicht des
beweglichen Gießformelements ausgenutzt werden, um auf
den Glaswerkstoff im Gießhohlraum einen Druck auszuüben.
Um Einfallstellen durch die Preßoperation auszuschließen,
ist es ausreichend, das bewegliche Gießformelement um
eine äußerst kleine Strecke in der Größenordnung von
einigen um bis zu einigen zehn um einwärts zu schieben.
Daher ist es möglich, das bewegliche Gießformelement und
das feste Gießformelement während des Einspritzens des
Glaswerkstoffs so anzuordnen, daß zwischen ihnen ein
kleiner Spalt in der Größenordnung von einigen zehn um
vorhanden ist. Das Vorhandensein dieses geringen Spalts
zwischen dem beweglichen und dem festen Gießformelement
führt nicht zu einem Leck von geschmolzenem Glas, es
trägt jedoch dazu bei, die Luft aus dem Gießhohlraum
entweichen zu lassen. In der Preßstufe bestimmt der feine
Spalt zwischen dem beweglichen und dem festen Gießform
element den Preßhub gegen den Glaswerkstoff im Gießhohl
raum.
Wenn mittels einer Preßeinrichtung ein Druck ausgeübt
wird, befindet sich der Glaswerkstoff im Gießhohlraum
noch immer in einem geschmolzenen Zustand. Um daher zu
verhindern, daß im Gießhohlraum und im Einguß befindli
ches fluidisiertes Glas aufgrund der Druckbeaufschlagung
durch den Einguß austritt, ist zweckmäßig entweder in der
Einspritzstufe oder in der Preßstufe eine Angußdichtung
oder eine Angußunterbrechungseinrichtung vorgesehen, die
den Anguß für den Gießhohlraum verschließen kann.
Die obenerwähnte Glaseinspritzeinrichtung kann aus einem
Schmelztiegel, der einen Glaswerkstoff in einem vorgege
benen geschmolzenen Zustand halten kann, und aus einer
Zwangsvorschubeinrichtung, die das geschmolzene Glas
unter Druck an eine Einspritzdüse fördern kann, gebildet
sein. Alternativ kann die Glaseinspritzeinrichtung aus
einer Einspritzpatrone, die versehen ist mit einer Zylin
derkammer für die Aufnahme eines Glasstabes, mit einer
Einspritzdüse, die am vorderen Endabschnitt der Zylinder
kammer ausgebildet ist, und mit einer Preßeinrichtung,
die am hinteren Endabschnitt der Zylinderkammer vorgese
hen ist, um den Glasstab zur Einspritzdüse zu schieben,
wobei ferner eine Heizeinrichtung vorgesehen ist, die
wenigstens die Einspritzdüse der Patrone bis zur Arbeits
temperatur des Glaswerkstoffs erhitzt, um die vorderen
Endabschnitte des Glasstabs einzuschmelzen. Das geschmol
zene Glas an den vorderen Endabschnitten des Glasstabs
wird unter Druck zur Einspritzdüse gefördert, wenn ein
fester Bodenendabschnitt des Glasstabs durch die Preßein
richtung vorwärts geschoben wird. Um den Durchsatz eines
Gießprozesses zu verbessern, können in der Einspritzstufe
mehrere Einspritzpatronen vorgesehen sein, um geschmolze
nes Glas gleichzeitig in mehrere Gießformbaueinheiten
einzuspritzen. In einem solchen Fall können Glasstäbe mit
unterschiedlichen optischen Eigenschaften in die Ein
spritzpatronen geladen werden, um gleichzeitig optische
Elemente unterschiedlichen Typs herzustellen.
Das Verfahren der Erfindung für die Herstellung glasarti
ger optischer Elemente durch Druckguß enthält die folgen
den Schritte: einen Schmelzschritt, in dem ein Glaswerk
stoff in einen geschmolzenen Zustand mit einer Viskosität
in der Umgebung oder unterhalb eines Arbeitspunkts des
Glaswerkstoffs geschmolzen wird; einen Einspritzschritt
zum Einspritzen geschmolzenen Glases unter Druck in einen
Gießhohlraum, der zwischen Übertragungsflächen von rela
tiv zueinander beweglichen Gießformelementen einer Gieß
formbaueinheit definiert ist und mit einem Einguß in
Verbindung steht, der ihn mit einem Einspritzanschluß an
der Außenseite der Gießformbaueinheit verbindet; und
einen Preßschritt zum Ausüben eines vorgegebenen Drucks
auf den Glaswerkstoff im Gießhohlraum unter Abkühlung der
Gießformbaueinheit auf eine Temperatur in der Nähe der
Fließgrenze des Glaswerkstoffs.
Im Einspritzschritt besitzt der geschmolzene Glaswerk
stoff zweckmäßig eine Viskosität im Bereich von 10² bis
10³ Poise, während er im Preßschritt eine Viskosität im
Bereich von 10¹⁰ bis 10¹² Poise besitzt. Die im Preß
schritt ausgeübte Last liegt zweckmäßig im Bereich von
0,98 N/cm² bis 1472 N/cm². Nach dem Preßschritt wird die
Gießformbaueinheit zweckmäßig in einem Abkühlungsschritt
langsam abgekühlt, wobei der Glaswerkstoff bis zu einer
Viskosität im Bereich 10¹⁴ bis 10¹⁸ abgekühlt wird, wobei
die dann erreichte Temperatur höher als die untere Ent
spannungstemperatur des Glaswerkstoffs ist, um Preßspan
nungen auszuschließen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden deut
lich beim Lesen der folgenden Beschreibung zweckmäßiger
Ausführungsformen, die auf die beigefügten Zeichnungen
Bezug nimmt; es zeigen:
Fig. 1 eine schematische perspektivische Ansicht einer
Gießformbaueinheit, die für den Druckguß von
glasartigen optischen Elementen gemäß der vorlie
genden Erfindung geeignet ist;
Fig. 2 eine schematische Schnittansicht längs der Linie
X-X in Fig. 1;
Fig. 3 eine schematische Schnittansicht längs der Linie
Y-Y in Fig. 1;
Fig. 4 ein Blockschaltbild der verschiedenen Stufen
eines Druckgußprozesses gemäß der Erfindung;
Fig. 5 eine schematische Schnittansicht einer Einspritz
patrone;
Fig. 6 eine schematische Darstellung einer Gießform-Preß
einrichtung;
Fig. 7 ein Diagramm zur Erläuterung von Änderungen der
Glasviskosität in verschiedenen Stufen des Druck
gußprozesses;
Fig. 8 eine schematische Schnittansicht einer abgewan
delten Gießformbaueinheit;
Fig. 9 eine schematische Darstellung eines weiteren
Beispiels der einen Schmelztiegel verwendenden
Glaseinspritzeinrichtung;
Fig. 10 eine schematische Schnittansicht einer weiteren
Abwandlung der Gießformbaueinheit, die für den
Glas-Druckguß gemäß der Erfindung geeignet ist;
und
Fig. 11 eine schematische vertikale Schnittansicht einer
nochmals weiteren Abwandlung der Gießformbauein
heit, die für den Druckguß gemäß der Erfindung
verwendet wird.
In den Fig. 1 bis 3 ist eine beispielhafte Konstruktion
einer Gießformbaueinheit gezeigt, die für den Glas-Druck
guß gemäß der Erfindung geeignet ist. Die Gießformbauein
heit gemäß diesem besonderen Beispiel ist so beschaffen,
daß gleichzeitig ein Paar von optischen Glaslinsen herge
stellt werden kann. Wie aus der folgenden Beschreibung
hervorgeht, kann die Gießformbaueinheit selbstverständ
lich auch so beschaffen sein, daß gleichzeitig eine
größere Anzahl von optischen Linsen oder von optischen
Elementen anderen Typs hergestellt werden können.
In den Fig. 1 bis 3 ist eine Gießformbaueinheit 1 aus
einem geteilten Mantelblock 2 und aus einem Paar von
Gießformsätzen, wovon jeder aus einem oberen Gießformele
ment 3 und aus einem unteren Gießformelement 4 besteht,
gebildet ist. Der geteilte Mantelblock 2 enthält einen
oberen Mantel 2a und einen unteren Mantel 2b. Durch den
oberen Mantel 2a bzw. durch den unteren Mantel 2b sind an
zwei radial beabstandeten Positionen in vertikaler Rich
tung Schächte 5a bzw. 5b gebohrt, die zwei Sätze von
Gießformen aufnehmen, wovon jeder aus einem unteren
Gießformelement 3 und aus einem oberen Gießformelement 4
besteht, wie oben erwähnt worden ist. Die oberen und
unteren Gießformelemente 3, 4 jedes Gießformsatzes sind
in den vertikalen Schächten 5a bzw. 5b so angeordnet, daß
sie zwischen sich einen Hohlraum 6 mit vorgegebener Form
definieren, der Übertragungsflächen 3a bzw. 4a mit vorge
gebener Krümmung oder vorgegebenem Umriß an den unteren
und oberen Stirnflächen des oberen Gießformelements 3
bzw. des unteren Gießformelements 4 enthält.
An den Verbindungsflächen des oberen Mantelblocks 2a und
des unteren Mantelblocks 2b sind ein Kanal 7a, der zwi
schen den beiden Gießformsätzen ausgebildet ist, um die
jeweiligen Hohlräume 6 miteinander zu verbinden, sowie
ein Einguß 7, der sich von einem Zwischenabschnitt des
Kanals 7a zu einer Öffnung am Umfang des Mantelblocks 2
erstreckt, ausgebildet. Der Kanal 7a mündet in die jewei
ligen Hohlräume 6 durch einen Anguß 8 mit verengter
Durchlaßfläche. Ferner steht der Hohlraum 6 jedes Gieß
formsatzes an einer dem Anguß 8 gegenüber befindlichen
Position mit einem äußerst schmalen Gaskanal 9 in Verbin
dung.
Die unteren Gießformen 4 der jeweiligen Gießformsätze
sind an einer Position in den Schächten 5b des unteren
Mantels 2b mittels eines unteren Gießformverriegelungs
stifts 10 befestigt. Dieser Verriegelungsstift 10 ist in
ein radiales Verriegelungsloch 11 eingeschoben, das durch
den unteren Mantel 2b und durch die unteren Gießformele
mente 4 in einer zu den Mittelachsen dieser unteren
Gießformkomponenten senkrechten Richtung gebohrt ist.
Wenn daher der Verriegelungsstift 10 aus dem radialen
Verriegelungsloch 11 herausgezogen wird, können sich die
unteren Gießformelemente 4 in den Schächten 5b vertikal
bewegen. Zum Zeitpunkt des Druckgusses sind die unteren
Verriegelungselemente 4 an ihrer Position in den Schäch
ten 5b verriegelt, um als feste Gießformhälften zu die
nen. Andererseits dienen die oberen Gießformelemente 3,
die in den oberen Mantel 2a eingesetzt sind, als bewegli
che Gießformhälften, die sich in den Schächten 5a auf
wärts und abwärts bewegen können.
Zum Zeitpunkt des Druckgusses wird das obere Gießformele
ment 3 auf einer vorgegebenen Höhe im oberen Mantel 2a
gehalten, um zusammen mit der unteren Gießform 4 einen
Hohlraum 6 mit geeigneter Form zu definieren. Außerdem
wird das obere Gießformelement 3 nach dem Einspritzen des
Glaswerkstoffs durch eine Gießform-Preßeinrichtung, die
über einen begrenzten Preßhub wirkt, im oberen Mantel 2a
verschoben. Um das obere Gießformelement 3 nur über einen
begrenzten Hubbereich zu bewegen, ist der Schacht 5a des
oberen Mantelblocks 2a radial erweitert, um über eine
vorgegebene Länge an seinem oberen Ende einen Abschnitt
mit größerem Durchmesser zu bilden, der einen Flanschab
schnitt 3b aufnimmt, der am oberen Ende des oberen Gieß
formelements 3 vorgesehen ist. Das obere Gießformelement
3 wird normalerweise durch eine Vorbelastungsfeder 13,
die in eine Federkammer 12 zwischen einer gestuften Wand
am inneren Ende des erweiterten oberen Endabschnitts des
Schachts 5a und dem Flansch 3b eingesetzt ist, in einen
Anschlag mit einem Anschlagring 14 gezwungen, der am
oberen Endabschnitt des Schachts 5a befestigt ist und der
einen Innendurchmesser aufweist, der kleiner als der
Außendurchmesser des Flansches 3b des oberen Gießformele
ments 3 ist. Daher wird das obere Gießformelement ständig
nach oben oder nach außen vorbelastet, solange es nicht
durch Ausübung einer äußeren Kraft entgegen der Wirkung
der Vorbelastungsfeder 13 einwärts geschoben wird.
Ferner sind durch den Mantelblock 2 an gegenüberliegenden
Seiten des Eingusses und in der Nähe seines äußeren Endes
Kühlkanäle 15 in vertikaler Richtung gebohrt. Der Einguß
7 mündet in die äußere Umfangsfläche des Mantelblocks 2.
In einer der Glaseinspritzstufe folgenden Abkühlungsstufe
wird durch diese Kühlkanäle 15 ein Kühlungsmedium wie
etwa ein Tieftemperatur-Stickstoffgas oder dergleichen
eingeleitet, um das geschmolzene Glas in der Umgebung der
äußeren Mündung des Eingusses 7 schnell zu verfestigen.
In einem Prozeß für den Druckguß optischer Elemente wird
die Gießformbaueinheit 1 mit der obenbeschriebenen Konfi
guration nacheinander von jeder der in Fig. 4 gezeigten
Stufen zur nächsten befördert. Der Druckgußprozeß nach
Fig. 4 enthält eine Gießformvorheizstufe 20, eine Glas
einspritzstufe 21, eine Gießformpreßstufe 22, eine Lang
samabkühlstufe 23 und eine Abkühlstufe 24.
Durch Erhitzen der Gießformbaueinheit 1 in der Gießform
vorheizstufe 20 vor dem Einspritzen des geschmolzenen
Glases wird verhindert, daß der Glaswerkstoff, der in dem
geschmolzenen Zustand erhitzt worden ist, aufgrund einer
Abkühlung vor seiner Einleitung in die Gießhohlräume 6
durch den Anguß 7 und die jeweiligen Angüsse 8 eine zu
hohe Viskosität annimmt. Hierzu ist in der Gießformvor
heizstufe 20 eine Heizeinrichtung vorgesehen, die die
Gießformbaueinheit zweckmäßig auf eine dem Arbeitspunkt
für den Druckguß des Glaswerkstoffs entsprechende Tempe
ratur oder auf eine Temperatur in der Umgebung seines
Erweichungspunkts erhitzt.
Anschließend wird das geschmolzene Glas in der Einspritz
stufe 21 in die Gießhohlräume 6 eingeleitet. In dieser
Einspritzstufe 21 ist eine Einspritzpatrone 30, die in
Fig. 5 gezeigt ist, vorgesehen, mit der das geschmolzene
Glas in die Gießhohlräume 6 eingespritzt wird.
Genauer enthält die Einspritzpatrone 30 nach Fig. 5 eine
Zylinderkammer 31, eine Einspritzdüse 32, die am vorderen
Ende der Zylinderkammer 31 vorgesehen ist, und eine
Fluiddruckkammer 33, die an der Grundfläche oder am
hinteren Ende der Zylinderkammer 31 vorgesehen ist. Die
Zylinderkammer 31 besitzt die Form eines langgestreckten
Rohrs, das einen Glasstab 35 aufnimmt, auf den ein Kolben
34, der in axialer Richtung in der Zylinderkammer gleiten
kann, einen Druck ausübt. Um die Einspritzdüse 32 und an
den vorderen Endabschnitten der Zylinderkammer 31 ist
eine Heizeinrichtung 36 vorgesehen, die vordere Endab
schnitte des Glasstabs 36 in einen vorgegebenen Schmelz
zustand versetzt. Hierbei bedeutet der Ausdruck
"Schmelzzustand" einen fluidisierten Zustand, in dem Glas
durch Ausüben eines vorgegebenen Drucks von der Ein
spritzdüse 32 gleichmäßig in eine Gießform eingespritzt
werden kann, oder aber eine Viskosität des Glasar
beitspunkts, genauer eine Viskosität, die im Bereich von
10² bis 10⁵ Poise und zweckmäßig im Bereich von 10³ bis
10⁴ Poise liegt.
Sobald die Gießformbaueinheit 1 zur Einspritzstufe 21
geschickt und dort angeordnet wird, wird die Einspritzdü
se 32 der Patrone 30 über einen Einspritzanschluß, der in
die Umfangsfläche des Mantelblocks 2 mündet, mit dem
Einguß 7 verbunden. Dann wird die Druckkammer 33 mit
einem Fluiddruck beaufschlagt, wodurch das Fußende des
Glasstabs 35 zusammen mit dem Kolben 34 vorwärts gescho
ben wird, um den Glasstab 35 aus der Patrone 30 strangzu
pressen. Da der Glasstab 35 durch die Heizeinrichtung 36,
die um die Einspritzdüse und um die vorderen Endabschnit
te der Zylinderkammer 31 gewickelt ist, an seinen vorde
ren Endabschnitten erhitzt ist und im geschmolzenen
Zustand gehalten wird, kann das geschmolzene Glas in die
Hohlräume 6 der Gießformbaueinheit 1 durch den Einguß 7
unter dem durch den Kolben 34 ausgeübten Druck eingelei
tet werden. Während der Glaseinspritzstufe oder vor
dieser Stufe wird die Gießformbaueinheit 1 durch eine
nicht gezeigte Gießformfestklemmeinrichtung festgeklemmt.
In der Preßstufe 22 wird das geschmolzene Glas, das in
der vorangehenden Einspritzstufe 21 in die Gießhohlräume
6 eingespritzt worden ist, auf eine Viskosität in der
Umgebung der Fließgrenze des Glaswerkstoffs abgekühlt,
wobei gleichzeitig auf die oberen Gießformelemente 3 von
oben ein Druck ausgeübt wird, um sicherzustellen, daß die
Übertragungsflächen 3a und 4a an den oberen und unteren
Gießformelementen 3 und 4 auf die geschmolzenen Produkte
korrekt kopiert werden und daß das Auftreten von Einfall- oder
Einsackstellen ausgeschlossen wird, die andernfalls
als Ergebnis der thermischen Kontraktion oder des Tempe
raturabfalls auf den Oberflächen des geschmolzenen Glas
werkstoffs auftreten würden. Insbesondere ist hierfür in
der Preßstufe 22 eine Gießform-Preßeinrichtung 40 vorge
sehen. Die Gießform-Preßeinrichtung 40 ist durch einen
Hubzylinder 41 und durch ein Gewicht 43 gebildet, das am
unteren Ende der Hubzylinderstange an Armen 42 lose
gehalten wird, um sich der Gießformbaueinheit 1 anzunä
hern und sich von dieser zu entfernen. In der besonderen
gezeigten Ausführungsform ist das Gewicht 43 mit einem
Paar von Preßstegen 43a versehen, die den oberen Gieß
formelementen 3 im Mantelblock 2 der Gießformbaueinheit 1
zugewandt sind.
In der Preßstufe wird das Gewicht 43 auf das obere Gieß
formelement 3a ausgeübt, um den Glaswerkstoff, der noch
immer eine Viskosität in der Nähe seiner Fließgrenze
aufweist, zu pressen. Da das Gewicht 43 durch die Gieß
form-Preßeinrichtung 40 auf das obere Gießformelement 3
wirkt, wird das Gewicht 43 entgegen der Wirkung der Feder
13 nach unten geschoben. Hierbei zeigt Fig. 6 in ihrer
linken Hälfte das vom oberen Gießformelement 3 beabstan
dete Gewicht 43, während sie in ihrer rechten Hälfte das
Gewicht 43 in einem Zustand zeigt, in dem es gegen das
obere Gießformelement 3 gepreßt wird. Falls jedoch der
eingespritzte Glaswerkstoff eine verhältnismäßig hohe
Viskosität besitzt oder falls eine große optische Linse
gegossen wird, könnte die Ausübung des Gewichts 43 allein
nicht ausreichen, um das Auftreten von Einsackstellen auf
den Oberflächen der Gießprodukte zu verhindern. In einem
solchen Fall kann ein Hydraulikzylinder oder eine andere
Preßeinrichtung vorgesehen sein, um das Gewicht 43 stär
ker gegen die oberen Gießformelemente 3 zu pressen;
alternativ könnte auf das Gewicht 43 ein zusätzliches
Gewicht gelegt werden.
Die der Fließgrenze entsprechende Viskosität, bei der das
Glas in der Preßstufe 22 gehalten wird, ist etwas niedri
ger als die der Umwandlungstemperatur entsprechende
Viskosität. Im allgemeinen besitzt Glas bei der Umwand
lungstemperatur, bei der eine Verfestigung des Glases
beginnt, eine Viskosität von ungefähr 10¹² Poise. Bei der
Umwandlungstemperatur können daher Einsackstellen auf der
Oberflächen der Glasgießprodukte nur schwer verhindert
werden. Daher sollte die Temperatur genau kontrolliert
werden, um die Viskosität etwas unterhalb der der Umwand
lungstemperatur entsprechenden Viskosität zu halten,
d. h., die Viskosität sollte in einem Bereich von 10¹⁰
bis 10¹² Poise gehalten werden.
In der der obenbeschriebenen Preßstufe 22 folgenden
Langsamabkühlstufe 23 wird der Glaswerkstoff in den
Gießformhohlräumen allmählich von der der Fließgrenze
entsprechenden Temperatur auf eine Temperatur in der
Umgebung der unteren Entspannungstemperatur abgekühlt.
Die Viskosität bei der unteren Entspannungstemperatur
beträgt normalerweise 10¹⁴ bis 10¹⁸ Poise, so daß Span
nungen im Glas auftreten, falls die Temperatur schnell
auf die dieser Viskosität entsprechende Temperatur ab
fällt. Um den Glaswerkstoff langsam auf eine einer Visko
sität von 10¹⁴ bis 10¹⁸ Poise entsprechende Temperatur
abzukühlen, wird die Gießform in der Langsamabkühlstufe
23 in einem der unteren Entspannungstemperatur entspre
chenden Zustand gehalten. Wenn Glas in der Langsam
abkühlstufe 23 auf die untere Entspannungstemperatur
abgekühlt wird, können an den Glasgießprodukten in gewis
sem Maß Oberflächeneinsackstellen auftreten. Um das
Auftreten solcher Oberflächeneinsackstellen auf dieser
Stufe auszuschließen, kann das Gewicht 43 in der Langsam
abkühlstufe ununterbrochen auf die oberen Gießformelemen
te 3 ausgeübt werden, alternativ kann in der Langsamab
kühlstufe auf die Gießform ein anderes Gewicht ausgeübt
werden.
Nach der langsamen Abkühlung auf die untere Entspan
nungstemperatur in der Langsamabkühlstufe 23 werden die
Glas-Gußprodukte in der Endabkühlstufe 24 weiter abge
kühlt, bis sie einen Zustand einer vollständigen Verfe
stigung erreicht haben, woraufhin sie bereit für den
Auswurf aus der Gießform sind.
Die obenbeschriebene Druckgußvorrichtung gemäß der Erfin
dung ist besonders zum Gießen von glasartigen optischen
Elementen mittels eines im folgenden beschriebenen Ver
fahrens geeignet.
Zunächst wird die Gießformbaueinheit 1 in einem festge
klemmten Zustand an die Vorheizstufe 1 befördert, wo die
Gießformbaueinheit 1 auf eine Temperatur in der Umgebung
des Erweichungspunkts erhitzt wird. Die erhitzte Gieß
formbaueinheit 1 wird anschließend an die Glaseinspritz
stufe 21 befördert, woraufhin der Einspritzanschluß in
der Umfangsfläche des Mantelblocks 2 mit der Einspritzdü
se 32 der Glaseinspritzpatrone 30 verbunden wird und die
vorderen Endabschnitte des Glasstabs 35 durch die Heiz
einrichtung 36 in einen geschmolzenen Zustand erhitzt
wird. In diesem Zustand wird geschmolzenes Glas durch
einen in der Druckkammer 33 herrschenden Fluiddruck nach
vorn geschoben und durch den Einguß 7 unter Druck in die
Gießhohlräume 6 eingespritzt. Zu diesem Zeitpunkt wird
die in den Gießformhohlräumen 6 befindliche Luft durch
den Gaskanal 9 nach außen ausgestoßen, so daß das ge
schmolzene Glas, das auf eine Temperatur in der Nähe des
Glasarbeitspunkts erhitzt worden war, eingeleitet werden
kann und die Gießhohlräume 6 gleichmäßig und vollständig
ohne Blasenbildung gefüllt werden können.
Sobald die Gießhohlräume 6 vollständig mit geschmolzenem
Glas gefüllt sind, wird die Gießformbaueinheit 1 von der
Einspritzpatrone 30 abgetrennt und zur Preßstufe 22
befördert. Vor oder nach der Abtrennung der Gießformbau
einheit 1 von der Einspritzpatrone 30 wird durch den
Kühlmittelkanal 15 Stickstoffgas mit verhältnismäßig
niedriger Temperatur geschickt, woraufhin der Einguß 7
mit verfestigtem Glas abgedichtet wird, um die Möglich
keit einer Rückströmung von geschmolzenem Glas von den
Gießformhohlräumen 6 in den Einguß 7 auszuschließen.
Die Gießformbaueinheit 1, die das eingespritzte Glas in
einem Zustand niedriger Viskosität innerhalb der Hohlräu
me 6 hält, wird anschließend zur Preßstufe befördert.
Sobald die Gießformbaueinheit 1 in der Preßstufe angeord
net worden ist, wird der Zylinder 41 von einer oberen
Bereitschaftsposition abgesenkt, wodurch die oberen
Gießformelemente 3 mit den Preßstegen 43a des Gewichts 43
gepreßt werden und auf den Glaswerkstoff in den Gießhohl
räume 6 ein Druck ausgeübt wird. In dieser Preßstufe 22
wird die Temperatur auf einen Wert eingestellt und gehal
ten, der einer Viskosität entspricht, die in der Umgebung
der Fließgrenze liegt, indem zugelassen wird, daß der
Glaswerkstoff auf diese Temperatur abkühlt. Trotz der
thermischen Kontraktion, die bei der Abkühlung in dem
fluidisierten Glaswerkstoff auftritt, können durch die
Entfernung von Einsackstellen mittels des durch das
Gewicht 43 ausgeübten Drucks hochpräzise Oberflächen
erzeugt werden. Hierbei ist das Gewicht 43 zweckmäßig so
beschaffen, daß es eine Last im Bereich von 0,981 N/cm²
bis 1472 N/cm² ausübt, mit der die Gießform gepreßt wird.
Ferner hat die Ausübung des Drucks keine Rückströmung des
Glases aus den Gießformhohlräumen 6 in den Einguß 7 zur
Folge, weil das verfestigte Glas am Einguß 7 wie oben
beschrieben als Stopfen oder Anschlag wirkt.
In dieser Weise wird in der Preßstufe gleichzeitig zur
Entfernung von Einfall- oder Einsackstellen der einge
spritzte Glaswerkstoff auf eine Temperatur abgekühlt, die
einer Viskosität in der Umgebung seiner Fließgrenze
entspricht, d. h. er wird auf eine Temperatur abgekühlt,
bei der die Verfestigung des Glases im wesentlichen
beginnt oder bei der die Verfestigung des Glases statt
findet. Dann wird die Gießformbaueinheit 1 zur Langsam
abkühlstufe 23 befördert, um den Glaswerkstoff allmählich
auf eine Temperatur unterhalb der unteren Entspan
nungstemperatur abzukühlen. Im Verlauf der langsamen
Abkühlung wird die Gießformbaueinheit 1 zweckmäßig unter
Verwendung des Gewichts 43 der vorhergehenden Preßstufe
22 oder durch Auflegen eines Gewichts, das ausschließlich
für die Verwendung in der Langsamabkühlstufe 23 vorgese
hen ist, ununterbrochen im gepreßten Zustand gehalten.
Dadurch wird der Glaswerkstoff in einem der Last des
Gewichts 43 unterworfenen Zustand ohne Verformungen, die
andernfalls im Verlauf der langsamen Abkühlung an den
Glasgießprodukten auftreten würden, allmählich abgekühlt.
Daher ist es möglich, die Entstehung von Resteinsack
stellen im Glas auszuschließen und Glasgießprodukte mit
Oberflächen äußerst hoher Genauigkeit herzustellen.
Sobald die Viskosität über die untere Entspannungstempe
ratur ansteigt, können die Glasgießprodukte schnell
abgekühlt werden, ohne daß nachteilige Wirkungen erzeugt
werden. Daher wird die Gießformbaueinheit 1 von der
Langsamabkühlstufe 23 zur Abkühlstufe 24 befördert, um
die Gießformbaueinheit 1 so schnell wie möglich auf eine
Auswurftemperatur abzukühlen. Wenn die Gießformbaueinheit 1
von der Abkühlstufe 24 ausgegeben wird, wird sie geöff
net, um die gegossenen optischen Elemente auszuwerfen. In
dieser Stufe werden überschüssige Glasabschnitte von den
Angüssen 8 und dem Einguß 7, die mit den ausgeworfenen
optischen Elementen verbunden sind, an den Angußabschnit
ten 8 durch ein sogenanntes Angußschneiden abgeschnitten.
Optische Glaselemente können äußerst effizient durch
Verarbeiten des Glaswerkstoffs in mehreren ähnlichen
Gießformbaueinheiten 1 nacheinander oder gleichzeitig
durch die Vorheizstufe 20, die Einspritzstufe 21, die
Preßstufe 22, die Langsamabkühlstufe 23 und die Ab
kühlstufe 24, die für die obenbeschriebenen spezifischen
Behandlungen unabhängig voneinander auf unterschiedlichen
Temperaturen gehalten werden, gegossen werden.
Wie insbesondere aus Fig. 7 hervorgeht, die die Glasvis
kosität in den verschiedenen Stufen des Gießprozesses
angibt, wird der Glaswerkstoff, der in die Gießformbau
einheit 1 eingeleitet worden ist, in der Preßstufe 22
gepreßt, wobei er eine Viskosität in der Umgebung seiner
Fließgrenze aufweist, um bei der Übertragung der Oberflä
chenumrisse auf die Glasgießprodukte eine hohe Genauig
keit sicherzustellen und gleichzeitig Einsackstellen zu
entfernen, um eine erheblich verbesserte Oberflächenge
nauigkeit zu erhalten. In der nachfolgenden Langsam
abkühlstufe 23 wird das Glas allmählich auf eine der
unteren Entspannungsgrenze entsprechende Viskosität
abgekühlt, wodurch die Entstehung interner Spannungen
sicher verhindert werden kann. Folglich können qualitativ
hochwertige optische Elemente erhalten werden, die einen
äußerst genauen Oberflächenumriß aufweisen und frei von
Restspannungen sind.
Sowohl in der Glaseinspritzstufe 21 als auch in der
Gießformpreßstufe 22 und in der Langsamabkühlstufe 23 ist
eine genaue Temperaturregelung erforderlich, um die
spezifischen Bedingungen der Viskosität beizubehalten.
Beispielsweise wird die Temperatur im Fall von PSK50
(Handelsname für ein Produkt der SUMITA Optical Glass,
Inc.) auf 540°C an der Einspritzdüse geregelt und auf
420°C für die Gießformbaueinheit 1 in der Einspritzstufe
21 geregelt. In der Preßstufe 22 bzw. in der Langsamab
kühlstufe 23 wird die Temperatur auf 390°C bzw. auf
340°C eingestellt. Im Fall von CD45 (Handelsname für ein
Produkt der SUMITA Optical Glass, Inc.) werden die Tempe
raturen für die Einspritzdüse bzw. für die Gießformbau
einheit 1 auf 680°C bzw. auf 560°C in der Einspritzstu
fe 21 gehalten, während die Temperatur in der Preßstufe
22 auf 510°C geregelt wird und die Temperatur in der
Langsamabkühlstufe 23 auf 430°C geregelt wird.
In der Preßstufe 22 muß der Einguß 7 abgedichtet werden,
um zu verhindern, daß geschmolzenes Glas bei Ausübung
einer Last auf die oberen Gießformelemente aus den Gieß
hohlräumen ausfließt. Anstatt das geschmolzene Glas im
Einguß 7 für Abdichtungszwecke wie oben beschrieben
schnell abzukühlen, kann in die Gießformbaueinheit 1, wie
insbesondere in Fig. 8 gezeigt ist, ein U-förmiges Anguß
schneidelement 50 gleitend eingeschoben werden. Das
Angußschneidelement 50, das zunächst in einer äußeren
zurückgezogenen Position gehalten wird, kann in eine
innere Angußverschlußposition gleiten, um die Angüsse 8
der Gießhohlräume zu versperren. Insbesondere wird das
Angußschneidelement 50 zum Zeitpunkt des Einspritzens von
Glas in der äußeren zurückgezogenen Position in einem
Abstand von den Angüssen 8 gehalten und nach Abschluß des
Einspritzens von Glas in die Angußsperrposition vorwärts
bewegt, um die Angüsse 8 zu verschließen. In diesem Fall
arbeitet das Angußschneidelement 50 sowohl als Ver
schlußeinrichtung zum Verschließen der Angüsse der Gieß
hohlräume 6 als auch als Angußschneideinrichtung zum
Abtrennen von überschüssigem Glas im Einguß 7 von den
gegossenen optischen Elementen beim Auswurf aus den
Gießformen 1. Daher muß in diesem Fall das überschüssige
Glas nicht durch eine Angußschneidoperation in einer
späteren Stufe abgetrennt werden.
Als Einrichtung zum Einspritzen von geschmolzenem Glas in
die Gießformen kann anstelle der obenbeschriebenen Ein
spritzpatrone 30 eine Glaseinspritzvorrichtung, wie sie
in Fig. 9 gezeigt ist, verwendet werden. Wie aus dieser
Figur hervorgeht, wird der in die Gießformen zu fördernde
Glaswerkstoff in einem Schmelztiegel 51, der eine Heiz
einrichtung 52 aufweist, auf einer dem Glasarbeitspunkt
entsprechenden Temperatur gehalten. In dem Schmelztiegel
21 ist eine Rühreinrichtung 53 vorgesehen, damit die
Glastemperaturen im Schmelztiegel 51 gleichmäßig sind.
Der Schmelztiegel 51 ist durch einen Abflußkanal 54 mit
einem Zylinder 55 verbunden, der an seinem vorderen Ende
eine Einspritzdüse 57 aufweist. In den Zylinder 55 ist
ein Kolben 56 eingesetzt, der geschmolzenes Glas im
Zylinder 55 unter einem vorgegebenen Druck zur Einspritz
düse 57 schiebt.
Die Einspritzpatrone 30 besitzt gegenüber dem Schmelztie
gel 51 die Vorteile, daß sie eine kompakte Konstruktion
besitzt und in der Weise verwendet werden kann, daß
geschmolzenes Glas gleichzeitig in mehrere Gießformen 1
eingespritzt werden kann. Genauer können Anordnungen
geschaffen werden, um mehrere Gießformeinheiten 1 unter
Verwendung einer geeigneten Gießformbeförderungseinrich
tung zur Einspritzstufe 22 und von dieser weg zu beför
dern, wobei eine entsprechende Anzahl von Einspritzpatro
nen 30 vorgesehen ist, um geschmolzenes Glas gleichzeitig
in die mehreren Gießformeinheiten 1 einzuspritzen. Der
Durchsatz des Gießprozesses kann durch die Schaffung
einer Mehrfacheinspritzstufe erheblich gesteigert werden.
In diesem Zusammenhang können auch Anordnungen geschaffen
werden, mit denen Glaswerkstoffe mit unterschiedlichen
Zusammensetzungen in mehrere Gießformeinheiten 1 einge
spritzt werden kann. Die Glasarbeitstemperatur, die in
Abhängigkeit von der Glaszusammensetzung unterschiedlich
sein kann, kann für jeden der Glasstäbe in den entspre
chenden Einspritzpatronen 30 getrennt und unabhängig
voneinander gesetzt werden. Neben unterschiedlichen
Arbeitstemperaturen ist es jedoch wünschenswert, Glaszu
sammensetzungen mit ähnlichen Fließgrenze-Temperaturen
und ähnlichen unteren Entspannungstemperaturen zu wählen,
da die Gießformtemperaturen in der Einspritzstufe 21 und
die inneren Temperaturen in der Preßstufe 22 und in der
Langsamabkühlstufe 23 gleichermaßen auf alle Glaszusam
mensetzungen angewendet werden. Insbesondere sollte die
Temperatur in der Preßstufe 22, die die Aufgabe hat,
Einsackstellen zu korrigieren und zu entfernen und die
Genauigkeit der Oberflächenumrisse zu erhöhen, genau
geregelt werden. Die Glasviskosität wird in der Preßstufe
im Bereich von 10¹⁰ bis 10¹² gehalten, so daß hier ein
Temperaturabstand von ungefähr 40°C zum Viskositätsbe
reich vorhanden ist. Daher sollte in dem Fall, in dem
zwei Arten von Glaswerkstoffen gleichzeitig gefördert
werden, ein Glas bei der Fließgrenze zweckmäßig eine
Temperaturdifferenz von weniger als ± 20°C und stärker
bevorzugt eine Temperaturdifferenz von weniger als ± 10°C
gegenüber dem anderen Glas aufweisen.
Beispielsweise können gleichzeitig mit dem obenerwähnten
Glaswerkstoff CD45 der Glaswerkstoff VCD20 (Handelsname
für ein Produkt der Hoya, Corp.) oder der Glaswerkstoff
M-FD6 (Handelsname für ein Produkt desselben Herstellers)
verwendet werden. Wenn VCD20 und CD45 miteinander kombi
niert werden, ist es günstig, die Temperatur für die
Gießformbaueinheit 1 in der Einspritzstufe 21 auf 560°C,
in der Preßstufe 22 auf 520°C und in der Langsamab
kühlstufe 23 auf 430°C zu regeln. Wenn andererseits die
Werkstoffe M-FD6 und CD45 miteinander kombiniert werden,
ist es günstig, die Temperatur für die Gießformbaueinheit
1 in der Einspritzstufe 21 auf 560°C, in der Preßstufe
22 auf 510°C und in der Langsamabkühlstufe 23 auf 420°C
zu regeln. Die Druckgußtemperatur liegt für VCD20 zweck
mäßig bei 710°C und für M-FD6 zweckmäßig bei 700°C.
Somit können durch Verwenden der Gießformbaueinheit 1 in
der obenbeschriebenen Weise für den Druckguß eines Glas
werkstoffs hochpräzise optische Elemente effizient herge
stellt werden. Je nach Bedarf können für den Druckguß
anstatt des in den Fig. 1 bis 4 gezeigten Gießformsatzes
eine Gießformbaueinheit 60 wie in Fig. 10 gezeigt oder
eine Gießformbaueinheit 70 wie in Fig. 11 gezeigt verwen
det werden.
Genauer ist in Fig. 10 eine Gießformbaueinheit 60 ge
zeigt, die im wesentlichen der obenbeschriebenen Gieß
formbaueinheit 1 gleicht, mit der Ausnahme, daß keine
Feder 12 vorhanden ist. In diesem Fall enthält die Gieß
formbaueinheit 60 einen Mantelblock 61 und ein Paar von
Gießformen, wovon jede ein oberes Gießformelement 62 und
ein unteres Gießformelement 63 besitzt. Der Mantelblock
61 ist aus einem oberen Mantelelement 61a und aus einem
unteren Mantelelement 61b gebildet, die mit vertikalen
Schächten 64a bzw. 64b versehen sind, in die die oberen
und unteren Gießformelemente 62 und 63 eingesetzt sind.
Die oberen und unteren Gießformelemente 62 und 63 defi
nieren zwischen sich Hohlräume 65, die mit einem Einguß
66 und mit Angüssen 67 in Verbindung stehen, die auf
Seiten des Mantelblocks 61 gebildet sind. Jedes untere
Gießformelement 63 ist im Schacht 64b des unteren Block
elements 61b befestigt, während jedes obere Gießformele
ment 62 innerhalb eines begrenzten Bereichs im Schacht 64a
des oberen Blockelements 61a vertikal beweglich ist.
Um den vertikalen Bewegungsraum des oberen Gießformele
ments 62 zu begrenzen, ist jeder Schacht 64a im oberen
Blockelement 61a erweitert, so daß er über eine vorgege
bene Strecke ab seinem oberen Ende einen Abschnitt mit
großem Durchmesser aufweist, der einen Flanschabschnitt
62a am oberen oder äußeren Ende des oberen Gießformele
ments 62 gleitend aufnimmt, damit er sich zwischen einem
gestuften Wandabschnitt des erweiterten Abschnitts mit
großem Durchmesser und einem Anschlagring 68, der in das
obere oder äußere Ende des Schachts 64a geschraubt ist,
bewegen kann. In der Gießform ist ein Hohlraum definiert,
dessen Form einem herzustellenden optischen Element
entspricht, wenn der Flanschabschnitt 62a des oberen
Gießformelements 62 am Anschlagring 68 anschlägt, wie in
Fig. 10 durch eine durchgezogene Linie gezeigt ist.
Normalerweise kann das obere Gießformelement 62 aufgrund
der Schwerkraft in eine untere oder innere Position
absinken, bis es an der gestuften Anschlagwand 69 an
schlägt, wie in Fig. 10 durch eine Strichpunktlinie
gezeigt ist. Wenn sich das obere Gießformelement 62 in
der eben erwähnten unteren oder inneren Position befin
det, sollte ihr inneres Ende nicht den Anguß 67 versper
ren, der auf Seiten des Mantelblocks 61 vorgesehen ist.
Wenn die Gießformbaueinheit 60 für den Druckguß optischer
Elemente verwendet wird, wird sie zunächst zur Einspritz
stufe befördert, wobei sich die oberen Gießformelemente
62 in den entsprechenden unteren Positionen befinden. Bei
Einleiten von geschmolzenem Glas in die Einspritzstufe
wird jedes obere Gießformelement 62 durch den Druck des
eingeleiteten geschmolzenen Glases nach oben geschoben,
bis es am Anschlagring 68 anschlägt, wobei dann zwischen
dem oberen Gießformelement 62 und dem unteren Gießform
element 63 ein vorgegebener Hohlraum 65 definiert ist. In
diesem Fall wird das Eigengewicht der oberen Gießform 62
als Preßlast auf das geschmolzene Glas im Gießhohlraum 65
ausgeübt, so daß es nicht notwendig ist, in der Preßstufe
ein weiteres Gewicht auszuüben oder eine andere Preßein
richtung vorzusehen.
In Fig. 11 ist eine Gießformbaueinheit 70 gezeigt, die im
wesentlichen durch ein oberes Gießformelement 71 und ein
unteres Gießformelement 72 gebildet ist, die zwischen
sich einen Hohlraum 73 definieren. Der Hohlraum 73 ist
mit einem Einguß 74 und mit einem Anguß 75 verbunden.
Normalerweise sind das obere Gießformelement 71 und das
untere Gießformelement 72 nicht in gegenseitigem Kontakt
angeordnet, d. h., daß zwischen den zusammengefügten
oberen und unteren Gießformelementen 71 und 72 mittels
einer dazwischen eingesetzten Vorbelastungseinrichtung 76
wie etwa einer Vorbelastungsfeder ein Spalt ausgebildet
ist. Die Breite des Spalts zwischen dem oberen Gießform
element 71 und dem unteren Gießformelement 72 wird bei
spielsweise durch Verwendung einer Gießformklemmeinrich
tung oder dergleichen gesteuert, um in der Einspritzstufe
21 einen als Gaskanal dienenden Spalt mit vorgegebener
Breite zu schaffen. Um Gase im Gießhohlraum 73 auszusto
ßen und dabei ein Austreten von geschmolzenem Glas zu
verhindern, wird die Breite des Gaskanals in einem Be
reich von einigen um bis zu einigen 10 um je nach Visko
sität des geschmolzenen Glases gehalten. An der Glasein
spritzstufe wird geschmolzenes Glas gleichmäßig und
sicher in jeden Abschnitt des Hohlraums 73 der Gießform
baueinheit 70 eingeleitet, die Gase durch den zwischen
dem oberen Gießformelement 71 und dem unteren Gießforme
lement 72 vorhandenen Spalt ausstoßen kann. In der Preß
stufe wird das obere Gießformelement 71 entgegen der
Wirkung der Vorbelastungseinrichtung 76 zum unteren
Gießformelement 72 gepreßt. In diesem Fall ist es wün
schenswert, eine Gießformklemmeinrichtung zu verwenden,
die in zwei unterschiedlichen Positionen eingesetzt
werden kann, d. h. in einer ersten Position zum Halten
eines Gasspalts zwischen den oberen und unteren Gießfor
melementen 71 und 72, wenn sich die Gießformbaueinheit 70
in der Einspritzstufe befindet, und einer zweiten Positi
on zum Pressen des oberen Gießformelements 71 gegen das
untere Gießformelement 72, wenn sich die Gießformbauein
heit 70 in der Preßstufe befindet. Selbstverständlich
kann die Gießform-Preßeinrichtung weggelassen sein, wenn
eine Gießformklemmeinrichtung vorhanden ist, um das obere
Gießformelement zu pressen.
Claims (19)
1. Vorrichtung zum Herstellen von glasartigen opti
schen Elementen durch Druckguß, mit
einer Gießformbaueinheit (1), die ein oberes
Gießformelement (3) und ein unteres Gießformelement (4),
die aufeinander zu und voneinander weg bewegt werden
können und Übertragungsflächen (3a, 4a) besitzen, die
einander über einen Gießhohlraum (6) zugewandt sind,
sowie einen Einguß (7) enthält, der in der Gießformbau
einheit (1) vorgesehen ist, um den Gießhohlraum (6) mit
einem Einspritzanschluß (7b) an der Außenseite der Gieß
formbaueinheit (1) zu verbinden,
gekennzeichnet durch
eine Glaseinspritzeinrichtung (30) zum Einsprit zen eines Glaswerkstoffs unter Druck in den Gießhohlraum (6), wobei sich der Glaswerkstoff in einem geschmolzenen Zustand befindet, dessen Viskosität in der Umgebung des Arbeitspunkts des Glaswerkstoffs liegt, und
eine Gießform-Preßeinrichtung (40) zum Ausüben eines Drucks auf den im Gießhohlraum (6) befindlichen Glaswerkstoffs in einer dem Einspritzen des Glaswerk stoffs in den Gießhohlraum (6) nachfolgenden Stufe.
eine Glaseinspritzeinrichtung (30) zum Einsprit zen eines Glaswerkstoffs unter Druck in den Gießhohlraum (6), wobei sich der Glaswerkstoff in einem geschmolzenen Zustand befindet, dessen Viskosität in der Umgebung des Arbeitspunkts des Glaswerkstoffs liegt, und
eine Gießform-Preßeinrichtung (40) zum Ausüben eines Drucks auf den im Gießhohlraum (6) befindlichen Glaswerkstoffs in einer dem Einspritzen des Glaswerk stoffs in den Gießhohlraum (6) nachfolgenden Stufe.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
eine Gießform-Beförderungseinrichtung zum Beför
dern der Gießformbaueinheit (1) von einer Einspritzstufe
(21) zusammen mit der Glaseinspritzeinrichtung (30) zu
einer Preßstufe (22), an der sich die Gießform-Preß
einrichtung (40) befindet, unter geregelten Tempera
turbedingungen, um den im Gießhohlraum (6) befindlichen
Glaswerkstoff, dessen Viskosität in der Umgebung seiner
Fließgrenze liegt, zu pressen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch
einen Dichtungsmechanismus (15; 50) in der Glas
einspritzstufe (21) oder in der Gießform-Preßstufe (22),
um ein Ausfließen von geschmolzenem Glas durch den Einguß
(7) zu verhindern, indem dieser vor der Ausübung eines
Drucks auf die Gießformbaueinheit (1) in der Gießform-Preß
stufe (22) versperrt wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß
der Dichtungsmechanismus durch eine Kühlungsein
richtung (15) gebildet ist, die so beschaffen ist, daß
sie den Glaswerkstoff in dem Einguß (7) schnell abkühlt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß
der Dichtungsmechanismus durch eine Angußschneid
einrichtung (50) gebildet ist, die in einen Angußab
schnitt zwischen dem Gießhohlraum (6) und dem Einguß (7)
eingeschoben und herausgezogen werden kann, um überschüs
sigen Glaswerkstoff im Angußabschnitt abzuschneiden und
um gleichzeitig den Angußabschnitt in der Weise zu ver
sperren, daß der Gießhohlraum (6) abgedichtet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch
eine Vorheizstufe (20), die vor der Glasein spritzstufe (21) vorgesehen ist, um die Gießformbauein heit (1) auf eine Temperatur in der Umgebung der Glas gießtemperatur zu erhitzen und
eine Abkühlstufe (24), die hinter der Preßstufe (22) vorgesehen ist.
eine Vorheizstufe (20), die vor der Glasein spritzstufe (21) vorgesehen ist, um die Gießformbauein heit (1) auf eine Temperatur in der Umgebung der Glas gießtemperatur zu erhitzen und
eine Abkühlstufe (24), die hinter der Preßstufe (22) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß
die Gießformelemente (3, 4; 62, 63; 71, 72) durch ein festes Gießformelement (4; 63; 72) und durch ein bewegliches Gießformelement (3; 62; 71) gebildet sind, und
der Einguß (7; 66; 74) in den Hohlraum (6; 65; 73) zwischen den Gießformelementen (3, 4; 62, 63; 71, 72) durch eine Seite des festen oder des beweglichen Gieß formelements (3, 4; 62, 63) oder durch einen Spalt zwi schen den festen und beweglichen Gießformelementen (71, 72) mündet.
die Gießformelemente (3, 4; 62, 63; 71, 72) durch ein festes Gießformelement (4; 63; 72) und durch ein bewegliches Gießformelement (3; 62; 71) gebildet sind, und
der Einguß (7; 66; 74) in den Hohlraum (6; 65; 73) zwischen den Gießformelementen (3, 4; 62, 63; 71, 72) durch eine Seite des festen oder des beweglichen Gieß formelements (3, 4; 62, 63) oder durch einen Spalt zwi schen den festen und beweglichen Gießformelementen (71, 72) mündet.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß
das bewegliche Gießformelement (3; 71) normaler
weise durch ein elastisches Element (13; 76) in einer
vorgegebenen Entlastungsstellung gehalten wird und dann,
wenn die Gießform-Preßeinrichtung (40) angewendet wird,
in Richtung einer Kompression des Volumens des Gießhohl
raums (6) bewegt wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß
das bewegliche Gießformelement (3; 62) in der dem
Einspritzen des Glaswerkstoffs in den Gießhohlraum nach
folgenden Stufe aufgrund der Schwerkraft zum festen
Gießformelement (4; 63) bewegt wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch
eine Vorbelastungseinrichtung (76), die zwischen
das feste Gießformelement (71) und das bewegliche Gieß
formelement (72) eingesetzt ist, um dazwischen einen
äußerst kleinen Spalt zu bilden, der den Durchgang von
Luft oder von Gasen, jedoch nicht von geschmolzenem Glas
ermöglicht.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß
die Gießform-Preßeinrichtung (40) durch ein
Gewicht (43) gebildet ist, das auf das obere Gießformele
ment (3) gelegt wird.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß
das bewegliche Gießformelement (3) aufgrund der
Schwerkraft zum festen Gießformelement (4) abgesenkt
werden kann, wobei sein Eigengewicht als Preßlast auf den
Glaswerkstoff im Gießhohlraum (6) wirkt und daher sein
Eigengewicht als Preßeinrichtung (40) dient.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß
die Glaseinspritzeinrichtung durch eine Ein
spritzpatrone (30) gebildet ist, die eine Zylinderkammer (31)
für die Aufnahme eines Glasstabs (35), eine am
vorderen Endabschnitt der Zylinderkammer (31) gebildete
Einspritzdüse (32) und eine am hinteren Endabschnitt der
Zylinderkammer (31) vorgesehene Druckerzeugungseinrich
tung (34) zum Schieben des Glasstabs (35) zur Einspritz
düse (32) sowie eine Heizeinrichtung (36) enthält, die so
beschaffen ist, daß sie wenigstens die Einspritzdüse (32)
der Patrone (30) auf eine Arbeitstemperatur des Glaswerk
stoffs erhitzt, um vordere Endabschnitte des Glasstabs (35)
einzuschmelzen, wobei die Druckerzeugungseinrichtung (34)
feste Bodenendabschnitte des Glasstabs (35) unter
einem vorgegebenen Druck vorwärts schiebt, um an die
Einspritzdüse (32) geschmolzenes Glas zu liefern.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß
mehrere Einspritzpatronen (30) in der Glasein
spritzstufe (21) vorgesehen sind, um Glaswerkstoff
gleichzeitig in mehrere Gießformbaueinheiten (1) einzu
spritzen.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß
die mehreren Einspritzpatronen (30) mit Glasstä
ben (35) unterschiedlicher Zusammensetzungen geladen
werden, um gleichzeitig optische Elemente unterschiedli
chen Typs zu gießen.
16. Verfahren zum Herstellen glasartiger optischer
Elemente durch Druckguß,
gegekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
Einschmelzen eines Glaswerkstoffs in einen ge schmolzenen Zustand mit einer Viskosität, deren Wert gleich oder kleiner als der dem Arbeitspunkt des Glas werkstoffs entsprechende Wert ist,
Einspritzen von geschmolzenem Glas unter Druck in einen zwischen Übertragungsflächen (3a, 4a) von relativ zueinander beweglichen Gießformelementen (3, 4) einer Gießformbaueinheit (1) definierten Gießhohlraum (6), der mit einem Einguß (7) in Verbindung steht, der ihn mit einem Einspritzanschluß (7b) an der Außenseite der Gieß formbaueinheit (1) verbindet, und
Ausüben eines vorgegebenen Drucks auf den Glas werkstoff im Gießhohlraum (6), während die Gießformbau einheit (1) auf eine Temperatur in der Umgebung der Fließgrenze des Glaswerkstoffs abgekühlt wird.
Einschmelzen eines Glaswerkstoffs in einen ge schmolzenen Zustand mit einer Viskosität, deren Wert gleich oder kleiner als der dem Arbeitspunkt des Glas werkstoffs entsprechende Wert ist,
Einspritzen von geschmolzenem Glas unter Druck in einen zwischen Übertragungsflächen (3a, 4a) von relativ zueinander beweglichen Gießformelementen (3, 4) einer Gießformbaueinheit (1) definierten Gießhohlraum (6), der mit einem Einguß (7) in Verbindung steht, der ihn mit einem Einspritzanschluß (7b) an der Außenseite der Gieß formbaueinheit (1) verbindet, und
Ausüben eines vorgegebenen Drucks auf den Glas werkstoff im Gießhohlraum (6), während die Gießformbau einheit (1) auf eine Temperatur in der Umgebung der Fließgrenze des Glaswerkstoffs abgekühlt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich
net, daß
der Glaswerkstoff im Einspritzschritt (21) in
einem geschmolzenen Zustand mit einer Viskosität im
Bereich von 10² bis 10³ Poise eingespritzt wird und
auf den Glaswerkstoff im Preßschritt (22) ein
Druck ausgeübt wird, während seine Viskosität im Bereich
von 10¹⁰ bis 10¹² Poise liegt.
18. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich
net, daß
auf den Glaswerkstoff im Preßschritt (22) eine
Last im Bereich von 0,98 N/cm² bis 1472 N/cm² ausgeübt
wird.
19. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich
net, daß
der Glaswerkstoff nach dem Preßschritt (22) einer
langsamen Abkühlung (23) bis zu einer Viskosität im
Bereich von 10¹⁴ bis 10¹⁸ Poise, die einer Temperatur
entspricht, die niedriger als eine untere Entspan
nungstemperatur des Glaswerkstoffs ist, unterworfen wird.
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