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Diese
Erfindung betrifft Copolymere von ethylenisch ungesättigten
Säuremonomeren
mit hydrophoben Estermonomeren, die als assoziative Verdickungsmittel
in wässrigen
Zusammensetzungen wie beispielsweise wässrigen Anstrichzusammensetzungen
nützlich
sind, z.B. für
Beschichtungsstoffe, Lacke oder Holzbeizen. Sie betrifft auch ein
Verfahren zur Gewinnung der Zusammensetzungen.
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Wasserverdünnbare Zusammensetzungen
wie wasserverdünnbare
Lack-Beschichtungsstoffe können eine
geringe Viskosität
aufweisen, was ihre Verwendung schwierig macht. Das Auftragen von
Anstrichzusammensetzungen einer derartigen niedrigen Viskosität auf senkrechte
Oberflächen
kann sehr schwierig oder unmöglich
sein, da sie die Neigung zeigen, abzulaufen und Laufspuren zu bilden,
was zu einem wenig ansehnlichen Erscheinungsbild und/oder einer
ungleichmäßigen Bedeckung
führt.
Im Falle von Zusammensetzungen, die mit dem Pinsel aufgetragen werden,
wie beispielsweise Lackanstrichen, kann eine niedrige Viskosität ebenfalls
problematisch sein, da der Anwender nicht in der Lage ist, ausreichend
Beschichtungsstoff mit dem Pinsel aufzunehmen, ohne dass dieser
heruntertropft. Folglich können
nur sehr kleine Substratflächen überdeckt
werden, bevor man den Pinsel wieder beladen muss. Eine derartig
niedrige Pinselbeladung ist sowohl unbequem als auch unproduktiv.
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Lack-Beschichtungsstoffe
sind für
Gegenstände
und Strukturen sowohl schützend
als auch dekorativ. Ein Lack-Beschichtungsstoff umfasst normalerweise
ein synthetisches organisches Copolymer-Bindemittel, Füllstoffe,
Extender, Pigmente und herkömmliche
Anstrichfarbenzusätze,
zu denen Biozide, Antischaummittel oder Koaleszenzlösemittel
gehören.
In dem getrockneten Anstrichfilm bindet das polymere Bindemittel
die unlöslichen
Bestandteile, wie beispielsweise die Pigmen te und Füllstoffe,
aneinander und gewährleistet
eine Haftung des getrockneten Anstrichfilms am Substrat. Eine Modifikation
des polymeren Bindemittels ermöglicht
es, die Eigenschaften der Anstrichfarben für spezielle Anwendungen maßzuschneidern.
Die Pigmente und Füllstoffe
können
organisch oder anorganisch sein, und sie tragen zur Farbe und Deckkraft
und anderen optischen Effekte bei, zusätzlich zur Härte und
Haltbarkeit. Einige Anstrichlacke enthalten wenig oder keine deckenden Pigmente
und können
als Klarlacke oder Lasuren beschrieben werden.
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Um
das Problem der niedrigen Viskosität und der schlechten Auftragseigenschaften
bei wasserverdünnbaren
Zusammensetzungen im Allgemeinen und bei Anstrichfarben insbesondere
zu überwinden,
ist es bekannt, Materialien wie polymere Verdickungsmittel zuzusetzen,
die die Viskosität
der Zusammensetzung erhöhen.
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Polymere
Verdickungsmittel fallen in eine Anzahl von Kategorien. Da gibt
es die wasserlöslichen
Polymeren, wie die natürlichen
Gummen und Harze, beispielsweise Gummi arabicum und Natriumalginat,
und die synthetischen Typen wie Polyvinylalkohol, zahlreiche Cellulosederivate,
einschließlich
Carboxymethylcellulose, Hydroxyethylcellulose (HEC) und Polyacrylamid.
Eine verwandte Gruppe von synthetischen Polymeren ist die Gruppe,
die aus Polymeren besteht, die aufgrund von neutralisierten sauren
Gruppen wasserlöslich
gemacht werden, wie beispielsweise Salze von Polyacrylsäure und
Polymethacrylsäure.
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Es
wird angenommen, dass derartige wasserlösliche Polymertypen die Viskosität von wässrigen
Formulierungen dadurch erhöhen,
dass sich Abschnitte von benachbarten Polymerketten ineinander verfangen.
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Eine
andere wichtige Klasse von harzartigen Verdickungsmitteln sind die
alkalisch quellbaren Mikrogel-Emulsionsver dickungsmittel. Diese
sind typischerweise intern vernetzte Polymermikroteilchen mit einem sehr
hohen Säuregehalt,
die in einem wässrigen
Medium dispergiert sind, und die bei Zugabe von Base im Ergebnis
einer Einwanderung von Wasser und Lösemittel erheblich quellen.
Die resultierende Zunahme des Volumens, das von den gequollenen
Teilchen eingenommen wird, bewirkt, dass die Viskosität ansteigt.
Beispiele für
derartige Verdickungsmittel sind ASE 60, ASE 75 (erhältlich von
Röhm und
Haas, Philadelphia, USA) und dergleichen.
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Eine
dritte Klasse von wasserlöslichen
Verdickungsmittel sind die assoziativen Verdickungsmittel. Das sind
Copolymere, die sowohl hydrophobe als auch hydrophile Gruppen typischerweise
in einer Kammkonfiguration, die ein Rückgrat und daran hängende Seitenketten
umfasst, enthalten. Das Rückgrat
ist ein hydrophiles Polymer, das Wasser solubilisierende Gruppen
aufweist. Die Seitenketten (oder "Zähne" des Kamms) sind
hydrophob, enthalten typischerweise lange Alkylketten und sind direkt
an das Rückgrat
angefügt.
Stearylmethacrylat ist ein nützliches
derartiges hydrophobes Monomer. Eine Alternative dazu ist der Fall,
dass hydrophobe Seitenketten an das Rückgrat über eine lange hydrophile Gruppe
angefügt
sind. Beispiele für
assoziative Verdickungsmittel sind nicht-ionisches hydrophob modifiziertes
Ethylenoxidurethan (bekannt als HEUR), hydrophob modifizierte alkalilösliche Emulsion
(bekannt als HASE) und hydrophob modifizierte Hydroxyethylcellulose
(bekannt als HMHECS).
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Es
wird angenommen, dass assoziative Verdickunsmittel die Verdickung
durch Assoziation der hydrophoben Teile eines Verdickungsmittelmoleküls mit den
hydrophoben Teilen eines anderen Verdickungsmittelmoleküls bewirken.
Die Anwesenheit von anderen hydrophoben Polymermolekülen entweder
in Lösung
oder als Mikropartikel bietet weitere Gelegenheiten für eine Assoziation,
um ein großes
untereinander verbundenes dreidimensionales Netzwerk zu schaffen
und damit einen Anstieg der Viskosität zu bewirken. Die genaue Natur der
Assoziation ist nicht klar, es wird jedoch angenommen, dass van
der Waals-Kräfte involviert
sind.
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Typischerweise
werden assoziative Verdickungsmittel nach einem Verfahren hergestellt,
das als Emulsionspolymerisation bekannt ist. Das herkömmliche
Emulsionspolymerisationsverfahren beinhaltet die Additionspolymerisation
von wasserunmischbaren ethylenisch ungesättigten Monomeren, unter Verwendung
eines Polymerisationsiniators in Gegenwart eines Tensids in Wasser.
Es wird angenommen, dass derartige unmischbare Monomere in dem Wasser überwiegend
als Tröpfchen
mit einem Durchmesser von etwa 200 μm vorhanden sind. Zusätzlich sind
geringere Anteile dieser Monomeren in Wasser gelöst. Beim Erhöhen der
Temperatur beginnt die Polymerisation in der Wasserphase, wodurch
im Wesentlichen wasserlösliche
Copolymermoleküle erzeugt
werden, die, während
die Polymerisation fortschreitet, bezüglich des Molekulargewichts
zunehmen, bis sie in dem Wasser völlig unlöslich werden und folglich ausfallen,
wobei sie die Polymerteilchen bilden. Während die Polymerisation weiter
fortschreitet, wandert Monomer aus den großen Monomertröpfchen durch
die Wasserphase und in die Teilchen, so dass schließlich das
verfügbare
Monomer unter Bildung der Copolymer-Mikroteilchen der Dispersion
verbraucht wird, die einen Durchmesser von bis zu etwa 5 μm aufweisen
und durch Tensid stabilisiert sind. Die so gebildeten Mikroteilchen
weisen gewöhnlich
eine im Wesentlichen einheitliche Copolymerzusammensetzung auf.
Unter einheitlicher Zusammensetzung ist zu verstehen, dass alle
Mikroteilchen im Wesentlichen die gleichen Typen und Anteile von
Monomereinheiten aufweisen.
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Obwohl
die Monomeren bei der herkömmlichen
Emulsionspolymerisation völlig
unmischbar mit Wasser sind, ist es wichtig, dass sie wenigstens
eine minimale Löslichkeit
in Wasser aufweisen, damit die Polymerisation abläuft. Es
wird angenommen, dass der Grund dafür ist, dass der verwendete
Polymerisationsinitiator für
die Emulsionspolymerisation wasserlös lich ist, und daher eine Polymerisation
nur in der Wasserphase wirksam auslösen kann. Das führt zu einem
Problem bei Monomeren wie Stearylmethacrylat, die wichtig sind,
um ein Kamm-Copolymer mit anhängenden
Seitenketten der korrekten Hydrophobie zu versehen. Monomere wie beispielsweise
Stearylmethacrylat weisen eine sehr niedrige Wasserlöslichkeit
auf und können
daher nicht wirksam mit anderen stärker wasserlöslichen
Monomeren unter Anwendung dieses Verfahrens copolymerisieren. Zusätzlich ist
die Wanderung derartiger hydrophober Monomerer aus den großen Monomertröpfchen, durch
die Wasserphase und in die Copolymermikroteilchen, wo die Polymerisation
im Wesentlichen abläuft, sehr
ineffizient. Das führt
dazu, dass derartige Monomere weitgehend oder teilweise unpolymerisiert
bleiben. Wenn es zu einer Polymerisation des hydrophoben Monomeren
kommt, läuft
diese nur zu einem geringen Ausmaß ab und erfolgt typischerweise
in den großen
Monomertröpfchen,
was zu sehr großen
Polymerteilchen führt,
die instabil sind, indem sie ausfallen, und die zu einer Reaktorverschmutzung
während
der Polymerisation beitragen. Da die stärker wasserlöslichen
Monomeren weitgehend in Abwesenheit des wasserunlöslichen Monomeren
copolymerisieren, unterscheidet sich die auf diese Weise gebildete
Copolymerzusammensetzung von derjenigen, die durch Polymerisation
in den großen
Monomertröpfchen
erzeugt wird, die reich an wasserunlöslichem Monomer ist. Das führt zu einer
Dispersion, die Mikroteilchen von unterschiedlicher Copolymerzusammensetzung
umfaßt.
Die Verdickungseigenschaften einer derartigen Dispersion sind schlecht,
da die Monomeren nicht wirksam unter Bildung der bevorzugten Kammstruktur
genutzt werden.
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Bei
einer Variante des herkömmlichen
Emulsionspolymerisationsverfahrens können wasserunlösliche Monomere
durch Emulsionspolymerisation polymerisiert werden, indem man große Mengen
an wasserverträglichen
flüchtigen
Lösemitteln,
wie beispielsweise Alkohole, zu dem Wasser zusetzt, um die Wasserlöslichkeit
von im Wesentlichen hydrophoben Monomeren wie Stearylmethacrylat
zu erhöhen,
so dass eine Polymerisation in der wässrigen Phase (die im Wesentlichen
Wasser und geringere Mengen an Lösemitteln
umfasst), ablaufen kann. Derartige Lösemittel sind jedoch auch wirksame
Kettenübertragungsmittel
und vermindern das Molekulargewicht und ändern auch die Struktur des
resultierenden Copolymers, verglichen mit derjenigen, die erzeugt
wird, wenn die Polymerisation in Wasser erfolgt. Gewöhnlich ist
ein derartiges Verfahren zur Herstellung von Copolymer mit einem
Molekulargewicht von weniger als 100.000 bevorzugt (gemessen durch Gel-Permeationschromatographie),
wobei das jedoch zu einer schlechten Wasserbeständigkeit und zu verminderten
Verdickungseigenschaften führt.
Außerdem
muss das flüchtige
organische Lösemittel
in derartigen Zusammensetzungen zuerst entfernt werden, um moderne
Umweltstandards zu erfüllen,
was zu Abfall führt, der
entsorgt werden muss.
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Wenn
in einem Versuch, die Menge an flüchtigen organischen Lösemitteln
in der Dispersion zu vermindern, geringere Mengen an Lösemittel
verwendet werden, bleibt die Löslichkeit
des hydrophoben Monomers unzureichend für die Erzeugung von Copolymer-Mikroteilchen
einer einheitlichen Zusammensetzung.
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Aufgrund
ihres hohen Säuregehalts
sind alle oben erwähnten
Verdickungsmitteltypen wasserempfindlich, und folglich führen sie
zu einer schlechten Wasserbeständigkeit
bei getrockneten formulierten Produkten wie Anstrichen oder Klebstoff.
Das kann sich auf verschiedene Weise äußern. Wenn beispielsweise der
getrocknete Anstrich in Gegenwart von Wasser gescheuert wird, löst er sich
teilweise auf. Alternativ erscheinen im Anschluss an eine Einwirkung
von Wasser oder hoher Feuchtigkeit Blasen. Tatsächlich begrenzt die schlechte
Wasserbeständigkeit
der Verdickungsmittel die Menge an Verdickungsmittel, das wasserverdünnbaren
Produkten zugesetzt werden kann, auf einige wenige Teile pro hundert
Teile.
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Es
wurden Versuche unternommen, das Verhalten von assoziativen Verdickungsmitteln
zu verbessern. Die Patentschrift US 3 915 921 der Vereinigten Staaten,
erteilt 1975, offenbart Copolymerzusammensetzungen von ethylenisch
ungesättigtem
Monomer, das eine Carbonsäuregruppe
enthält,
und von bis zu 50 % langkettigen Alkylacrylatmonomeren, wobei die
langkettige Alkyleinheit von 10 bis 30 Kohlenstoffatomen enthält. Die
Anwesenheit der stark hydrophoben langkettigen Alkyleinheiten bedeutet,
dass das Copolymer in Benzol hergestellt werden muss und anschließend durch
Zentrifugieren gewonnen werden muss. Derartige Copolymere sind in
ihrer Herstellung unbequem und teuer, da sie vor der Verwendung
von dem organischen Lösemittel
abgetrennt werden müssen.
Sie führen
auch zu einer erheblichen Wasserempfindlichkeit der trockenen Anstrichfilme,
vermutlich aufgrund des hohen Säuregehalts.
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Das
europäische
Patent
EP 0 707 110
A1 , veröffentlicht
1996, beschreibt ein wässriges
acrylisches Copolymer zur Verwendung in Zusammensetzungen für Papier-Schlichtleime.
Die Zusammensetzung umfasst etwa 60 % Acrylsäure, 10 % Stearylmethacrylat,
30 % Butylacrylat und eine geringere Menge an Kettenübertragungsmittel.
Das Copolymer wird im Wesentlichen nach dem gleichen Verfahren hergestellt
wie das oben beschriebene herkömmliche
wässrige
Emulsionspolymerisationsverfahren. Die erhaltene Dispersion von
acrylischen Copolymer-Mikroteilchen weist keine einheitliche Polymerzusammensetzung
auf, zeigt schlechte Verdickungseigenschaften und führt, wenn
sie in einer Anstrichfarbe verwendet wird, zu einer schlechten Wasserbeständigkeit
des getrockneten Anstrichfilms. Der Grund dafür ist, dass das Stearylmethacrylatmonomer
nicht ausreichend wasserlöslich
ist, um aus den großen
Monomertröpfchen
in die wässrige
Phase zu diffundieren und auf effiziente Weise mit den stärker wasserlöslichen
Monomeren zu copolymerisieren. Es wird angenommen, dass diese ineffiziente
Polymerisation Copolymerzusammensetzungen liefert, die nicht die
korrekten Anteile der hydrophoben und hydrophilen Monomeren aufweisen,
was im Ergebnis seinerseits zu schlechten assoziativen Verdickungsmitteln
führt.
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Es
wurde nunmehr gefunden, dass wässrige
Dispersionen von Copolymer-Mikroteilchen, die einen Anteil an einem
im Wesentlichen wasserunlöslichen
Monomer enthalten, hergestellt werden können, die ein hohes Molekulargewicht,
eine einheitliche Zusammensetzung, verbesserte Verdickungseigenschaften
aufweisen und im Wesentlichen lösemittelfrei
sind. Derartige Dispersionen sind nützlich als Verdickungsmittel
in wasserverdünnbaren
Zusammensetzungen im Allgemeinen, und insbesondere in Anstrichfarbenzusammensetzungen.
Die getrockneten Anstrichfilme, die derartige Verdickungsmittel
enthalten, weisen eine verbesserte Wasserbeständigkeit auf.
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Demzufolge
liefert die vorliegende Erfindung eine wässrige Dispersion von copolymeren
Mikroteilchen, die als assoziatives Verdickungsmittel nützlich ist,
die copolymerisierte ethylenisch ungesättigte Monomere in Gewichtsmengen
(bezogen auf das Gesamtgewicht des Copolymeren) von
- i) von 10 bis 90 % carboxylfunktionelles Monomer,
- ii) von 1 bis 50 % langkettige Alkylester von Acrylat- oder
Methacrylat-Monomer, wobei die Alkylkette wenigstens 11 und vorzugsweise
bis 22 Kohlenstoffatome enthält,
- iii) von 0 bis 89 % kurzkettiges Acrylat- oder Methacrylat-Monomer, das ausgewählt ist
aus Methylacrylat, Ethylacrylat, Methylmethacrylat und/oder Ethylmethacrylat,
und
- iv) gegebenenfalls andere ethylenisch ungesättigte Monomere umfasst,
wobei
die Mikroteilchen der Dispersion einen mittleren Teilchendurchmesser
von 0,01 bis 5 μm
und eine im Wesentlichen einheitliche Copolymerzusammensetzung aufweisen,
und wobei der Gehalt an flüchtigem
organischen Lösemittel
von 0 bis 1 Gew.-% (bezogen auf das Gesamtgewicht der Dispersion)
beträgt.
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Vorzugsweise
beträgt
der Anteil an flüchtigem
organischem Lösemittel
von 0 bis 0,5 %, stärker
bevorzugt von 0,01 bis 0,3 % und besonders bevorzugt von 0,05 bis
0,2 %. Niedrigere Anteile sind bevorzugt, da das flüchtige organische
Lösemittel
ein Cotensid ist, das die Wirksamkeit des Tensids bei der Stabilisierung der
Mikroteilchen verstärkt.
Bei höheren
Anteilen ist es als Co-Tensid sehr viel weniger wirksam.
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Die
Carboxylgruppen der wässrigen
Dispersion können
wenigstens teilweise neutralisiert werden, insbesondere wenn sie
dazu verwendet wird, wässrige
Zusammensetzungen zu verdicken. Es ist jedoch besonders bequem,
insbesondere für
Transportzwecke und die Handhabung im Allgemeinen, wenn die wässrige Dispersion
in im Wesentlichen nicht neutralisierter Form vorliegt, da ihre
Viskosität,
relativ gesprochen, niedrig ist. Diese niedrige Viskosität ermöglicht es,
dass die wässrige
Dispersion bei höheren
Feststoffgehalten in große
Behälter
gefüllt
wird, als anderweitig möglich
wäre, was
Transport und Lagerkosten minimal macht.
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Die
zahlenmittlere Teilchendurchmessergröße der nichtneutralisierten
wässrigen
Dispersion beträgt von
0,01 bis 5, vorzugsweise von 0,1 bis 3 μm und stärker bevorzugt 0,1 bis 1 μm. Die niedrigeren
Teilchengrößen sind
bevorzugt, da diese glattere Filme erzeugen, insbesondere wenn sie
als dünne
Anstrichfilme aufgetragen werden.
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Vorzugsweise
beträgt
das Molekulargewicht des Copolymers von 100.000 bis 5.000.000, stärker bevorzugt
von 150.000 bis 3.500.000 und am stärksten bevorzugt von 120.000
bis 3.000.000.
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Nützliche
carboxylfunktionelle Monomere sind carboxylfunktionelle ethylenisch
ungesättigte
Monomere, zu denen Acryl-, Methacryl-, Ethacryl- und ähnliche
niederalkylsubstituierte Alkylsäuren
gehören.
Methacrylsäure
ist bevorzugt. Andere nützliche
Säuren
schließen
ein Maleinsäure
und Fumarsäure.
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Als
Nächstes
Bezug nehmend auf die langkettigen Alkylacrylat- oder -methacrylat-Monomeren,
sind besonders nützliche
Monomere im Wesentlichen wasserunlöslich und hydrophob. Geeignete
Beispiele schließen
ein Acryl- oder Methacrylsäureester
mit einer aliphatischen Alkylkette, die von 11 bis 22 oder mehr
Kohlenstoffatome aufweist, einschließlich Laurylacrylat oder -methacrylat,
Tetradecylacrylat oder -methacrylat, Cetylacrylat oder -methacrylat
und Stearylacrylat oder -methacrylat, sowie Myristyl-, Decyl-, Palmitin-,
Olein-, Hydroxydecyl- und ähnliche
langkettige aliphatische Acrylate oder Methacrylate. Von den genannten
ist Stearylmethacrylat am stärksten
bevorzugt.
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Gemäß einem
bevorzugten Aspekt dieser Erfindung beinhaltet die Monomermischung
zwischen 20 % und 90 % kurzkettiges Acrylat oder Methacrylat, das
ausgewählt
ist aus Methylacrylat oder Ethylacrylat, oder Methylmethacrylat
oder Ethylmethacrylat, wobei Ethylacrylat bevorzugt ist. Diese kurzkettigen
Niederalkylester führen
dazu, dass die erfindungsgemäßen polymeren
Verdickungsmittel stärker
hydrophil sind, was eine verstärkte
Verdickung und eine verminderte Wasserempfindlichkeit des getrockneten
Films möglich
macht.
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Andere
ethylenisch ungesättigte
Monomere, die gegebenenfalls mit den oben beschriebenen Monomeren
vermischt werden können,
schließen
ein polymerisierbare ethylenisch ungesättigte Monomere wie beispielsweise
Vinylmonomere, Acrylmonomere, die sich von den oben erwähnten unterscheiden,
Allylmonomere und Acrylamidmonomere. Vinylester schließen ein
Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylbutyrate, Vinylbenzoate, Vinylisopropylacetate
und ähnliche
Vinylester; Vinylhalogenide schließen ein Vinylchlorid, Vinylfluorid
und Vinylidenchlorid; vinylaromatische Kohlenwasserstoffe schließen ein
Styrol, Methylstyrole und ähnliche
Niederalkylstyrole, Chlorstyrol, Vinyltoluol und Vinylnaphthalin;
vinylaliphatische Kohlenwasserstoffmonomere schließen ein
alpha-Olefine wie Ethylen, Propylen, Isobutylen und Cyclo hexen sowie
konjugierte Diene wie beispielsweise 1,3-Butadien, Methyl-2-butadien,
1,3-Piperylen, 2,3-Dimethylbutadien, Isopren, Cyclohexadien, Cyclopentadien
und Dicyclopentadien. Vinylalkylether schließen ein Methylvinylether, Isopropylvinylether, n-Butylvinylether
und Isobutylvinylether. Acrylische Monomere schließen Monomere
wie beispielsweise Alkylester von Acryl- oder Methacrylsäure mit
einem Alkylesterteil ein, der zwischen 3 bis 10 Kohlenstoffatome
enthält,
sowie aromatische Derivate von Alkyl- und Methacrylsäure. Nützliche
Acrylmonomere schließen
beispielsweise ein Butylacrylat und -methacrylat, Propylacrylat
und -methacrylat, 2-Ethylhexylacrylat und -methacrylat, Cyclohexylacrylat
und -methacrylat, Decylacrylat und -methacrylat, Isodecylacrylat
und -methacrylat, Benzylacrylat und -methacrylat, verschiedene mit
Glycidylethern umgesetzte Acryl- und Methacrylsäuren, Hydroxylalkylacrylate
und -methacrylate wie beispielsweise Hydroxyethyl- und Hydroxypropylacrylate
und -methacrylate und Aminoacrylate und -methacrylate.
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Gemäß einem
bevorzugten Aspekt dieser Erfindung können bis zu 5 %, vorzugsweise
zwischen 1 ppm und 1 Gew.-%, der copolymerisierten ethylenischen
Monomeren ein Divinyl-Vernetzungsmonomer
umfassen. Nützliche
Divinylmonomere schließen
ein Divinylbenzol, Hexandioldiacrylat, Diallylphthalat und Allylester
von Pentaerythrit. Die Vernetzung erhöht das Molekulargewicht des
Copolymers und trägt
dazu bei, den Verdickungseffekt zu steigern, der mit derartigen
wässrigen
Dispersionen erhalten wird. Wenn derartige Vernetzungsmonomere verwendet
werden, sind die Mikroteilchen in organischen Lösemitteln im Wesentlichen unlöslich, und
demzufolge kann das Molekulargewicht des Co-Polymers, das die Mikroteilchen
bildet, nicht mit irgendeiner Sicherheit bestimmt werden.
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Es
ist fernerhin ein Aspekt dieser Erfindung, ein Verfahren zur Gewinnung
der Verdickungsmittelzusammensetzungen anzugeben. Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung außerdem bereit
ein Verfahren zur Herstellung einer wässrigen Dispersion von Copolymer-Mikroteilchen,
das umfaßt
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a)
Bilden einer wässrigen
Miniemulsion aus Tröpfchen
einer Mischung von ethylenisch ungesättigten Monomeren mit einer
mittleren Tröpfchendurchmessergröße von bis
zu 5 um in Gegenwart eines Tensids, wobei die Mischung auf einer
Gewichtsbasis (bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung)
- i) von 10 bis 90 % carboxylfunktionelles Monomer,
- ii) von 1 bis 50 % langkettigen Alkylester von Acrylat- oder Methacrylat-Monomer,
wobei die Alkylkette wenigstens 11 Kohlenstoffatome enthält,
- iii) von 0 bis 89 % kurzkettiges Acrylat- oder Methacrylat-Monomer, das aus
Methylacrylat, Ethylacrylat, Methylmethacrylat und Ethylmethacrylat
ausgewählt
ist, und
- iv) gegebenenfalls andere ethylenisch ungesättigte Monomere umfasst,
- b) Herbeiführen
der Copolymerisation dieser Miniemulsion unter Bildung einer Dispersion
von Copolymer-Mikroteilchen, und
- c) gegebenenfalls wenigstens teilweises Neutralisieren der Dispersion
mit Base.
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Jedes
der Tröpfchen
der Miniemulsion enthält
die gleiche Monomermischung. Es wird angenommen, dass aufgrund ihrer
geringen Größe eine
sehr große
Anzahl der Monomertröpfchen
durch das Miniemulgierverfahren erzeugt wird. Das Polymerisieren
des Polymers, obwohl es in der wässrigen
Phase initiiert wird, überträgt sich
auf die Tröpfchen,
wo es bis zur Vervollständigung
abläuft.
Diese Übertragung
auf die Tröpfchen wird
durch die sehr hohe Oberfläche
der sehr großen
Zahl von kleinen Monomertröpfchen
begünstigt.
Es wurde gefunden, dass die erhaltenen Copolymer-Mikroteilchen eine
einheitliche Copolymerzusammensetzung aufweisen, im Gegensatz zu
denen, die bei dem oben beschriebenen herkömmlichen Emulsionspolymerisationsverfahren
erhalten werden.
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Gemäß einem
bevorzugten Aspekt des Verfahrens werden die ethylenisch ungesättigten
Monomeren i), ii), iii) und iv) einem Behälter zugesetzt, der Wasser
und ein Tensid enthält,
wobei man leicht rührt,
so dass eine Makroemulsion gebildet wird. Diese Makroemulsion wird
unter Bildung der Miniemulsion aus Tröpfchen mit einer Tröpfchengröße von weniger
als 5 μm
mikronisiert. Man veranlasst dann die Copolymerisation der Monomeren
in den Tröpfchen
und die Bildung einer wässrigen
Dispersion von Copolymer-Mikroteilchen mit einer zahlenmittleren
Teilchendurchmessergröße von weniger
als 5 um, wobei festgestellt wird, dass das Copolymer ein Molekulargewicht
von wenigstens als 100.000 aufweist.
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Vorzugsweise
werden die Monomeren vermischt, bevor sie der wässrigen Phase zugegeben werden, da
das die Bildung einer Miniemulsion mit einer stärker einheitlichen Monomerzusammensetzung
fördert.
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Ausrüstung, die
im Hinblick auf die Herstellung einer Miniemulsion aus der Makroemulsion
wirksam ist, sollte in der Lage sein, auf die Makroemulsion eine
hohe Scherung auszuüben.
Geeignete Beispiele für derartige
Vorrichtungen sind mechanische Emulgatoren wie beispielsweise ein
Ross 100 (erhältlich
von Ross and Son, Hauppauge, New York, USA), oder ein Silverson
oder ein IKA-Emulgator (erhältlich
von IKA-Works Inc., Cincinnati, OHIO, USA). Alternativ kann ein
Sonolator (erhältlich
von Sonic Corp., Stratford, Connecticut, USA) verwendet werden,
der Ultraschall verwendet, um die erforderliche Scherung zu erzeugen.
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Das
Verfahren vermeidet die Notwendigkeit, flüchtige organische Lösemittel
zu verwenden, weshalb diese ausgeschlossen werden können. Geringe
Mengen bestimmter niedermolekulargewichtiger flüchtiger organischer Lösemittel
wie beispielsweise Alkohole verhalten sich jedoch als Co-Tenside
und haben einen Effekt im Hinblick auf eine Verbesserung der Stabilität der Miniemulsion,
insbesondere während
der Polymerisation und können
gewünschtenfalls
zugegeben werden. Geeignete Beispiele für derartige Co-Tenside schließen ein n-Butanol,
n-Hexanol, n-Octanol, 2-Ethylhexanol, verzweigte aliphatische Alkohole
von etwa 5 bis 12 Kohlenstoffen, Glykolether wie beispielsweise
Ethylenmonobutyl- und -monohexyl-Ether und dergleichen.
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Die
zur Stabilisierung der Monomer-Miniemulsionen und der Copolymer-Mikroteilchen
verwendeten Tenside können
ionisch oder nicht-ionisch sein. Beispiele für geeignete ionische Tenside
schließen
ein die Sulfate wie beispielsweise Natriumlaurylsulfat; die Sulfonate
wie beispielsweise Natriumdodecylbenzolsulfonat; und die Sulfosuccinate
wie beispielsweise Natriumdioctylsulfosuccinat. Zusätzlich und
gegebenenfalls können als
Teil des Tensids Co-Tenside verwendet werden, wie oben beschrieben.
Gewöhnlich
werden Tenside in Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
der zu polymerisierenden Monomeren, verwendet.
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Das
Tensid stabilisiert die Monomertröpfchen der Miniemulsion, wobei
es verhindert, dass sie vor der Copolymerisation koaleszieren. Das
Tensid stabilisiert auch die Copolymer-Mikroteilchen.
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Die
erhaltene wässrige
Miniemulsion von ethylenisch ungesättigten Monomeren kann bis
zu etwa 90 Gew.-% Wasser enthalten. Die Monomeren werden mit Hilfe
eines freie Radikale bildenden Initiators copolymerisiert, um eine
wässrige
Dispersion von dispergierten Copolymer-Mikroteilchen mit einer zahlenmittleren Teilchengröße von weniger
als 5 μm
und vorzugsweise zwischen 0,1 und 1,0 μm zu bilden.
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Typische
Peroxidinitiatoren schließen
ein Wasserstoffperoxid, t-Butylhydroperoxid, Di-t-butylperoxid, Benzoylperoxid,
Benzoylhydroperoxid, 2,4-Dichlorbenzoylperoxid, t-Butylperacetat, während nützliche
Persulfate einschließen
Ammoniumpersulfat, Natriumpersulfat, Kaliumpersulfat, Natriumperphosphat
und Kalium- oder Natriumpersulfat oder -perphosphat sowie Redoxinitiatoren
wie beispielsweise Natriumpersulfat-Natriumformaldehydsulfoxylat,
Cumolhydroperoxid-Natriummetabisulfit, Kaliumpersulfat-Natriumbisulfit
und Cumolhydroperoxid-Eisen(II)sulfat. Es können auch Initiatoren wie beispielsweise
Lauroylperoxid verwendet werden, die in den Monomeren löslich sind.
Initiatoren werden üblicherweise
in Mengen zwischen 0,1 % und 5 %, bezogen auf das Gewicht der copolymerisierten
ethylenisch ungesättigten
Monomeren zugegeben. Alternativ können Redox-Initiatorkombinationen
wie beispielsweise Ascorbinsäure
und Wasserstoffperoxid verwendet werden. Metallsalze wie Kupfer-,
Chrom- und Eisensalze
können
zugesetzt werden, wenn Redoxpaare verwendet werden, um die Polymerisation
zu fördern.
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Ein
bevorzugtes Verfahren besteht darin, die Miniemulsion von ethylenisch
ungesättigten
Monomeren und den Polymerisationsinitiator allmählich oder stufenweise einem
Reaktorbehälter
innerhalb eines Zeitraums von 2 bis 6 Stunden zuzugeben, vorzugsweise
von 2 bis 4 Stunden. Das ermöglicht
eine verbesserte Steuerung der Reaktion und minimiert das Risiko
einer durchgehenden Reaktion.
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Die
Polymerisation wird durchgeführt,
indem man die Mischung auf eine Temperatur erhitzt, die typischerweise
von 30 bis 98°C,
vorzugsweise von 40 bis 90°C,
beträgt.
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Erforderlichenfalls
wird die resultierende wässrige
Dispersion von carboxylfunktionellen Copolymer-Mikroteilchen anschließend mit
Base neutralisiert und kann dann mit zusätzlichem Wasser verdünnt werden,
wenn das gewünscht
wird, um eine verdünnte
Verdickungsmitteldispersion zu bilden, die in Gewicht vorzugsweise
zwischen 50 % und 99 % Wasser enthält.
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Beispiele
für geeignete
Basen schließen
ein Alkalimetallhydroxide, Ammoniak oder Ammoniumhydroxid, oder
Amin oder Mischungen daraus, wobei jedoch Ammoniumhydroxid bevorzugt
wird. Nützliche
Amine schließen
ein Monoethanolamin, Dimethylethanolamin, Diethanolamin, Triethylamin,
Dimethylanilin und ähnliche
primäre,
sekundäre
und tertiäre
Amine. Eine Neutralisation von etwa 50 % bis 100 % der Carboxylfunktionalität ist bevorzugt,
insbesondere von mehr als 60 %, und eine von 100 % ist am stärksten bevorzugt.
Die Neutralisation des Verdickungsmittels vor der Verwendung ermöglicht eine
schnellere Erreichung der endgültigen
und stabilen Viskosität
in der vollständig
formulierten Zusammensetzung.
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Die
Brookfield-Viskositäten
der neutralisierten Verdickungsmitteldispersion bei 100 %-iger Neutralisation
mit Ammoniak bei 2 % Polymerfeststoffen in Wasser sollte über etwa
0,1 Pa.s liegen, wünschenswerterweise über 1 Pa.s
und vorzugsweise zwischen 2 Pa.s und 20 Pa.s.
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Die
resultierende neutralisierte wässrige
Dispersion aus Polymer-Mikroteilchen gemäß dieser Erfindung ist besonders
nützlich
als assoziatives Verdickungsmittel und Pigment-Dispergiermittel in wässrigen
Zusammensetzungen, insbesondere wässrigen Anstrichzusammensetzungen,
wie beispielsweise einer Anstrichfarbe und noch spezieller dann,
wenn das filmbildende Bindemittel selbst ein Dispersionspolymer
ist.
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Demgemäß liefert
die Erfindung eine wässrige
Anstrichzusammensetzung, wobei die Zusammensetzung ein assoziatives
Verdickungsmittel enthält,
das eine wässrige
Dispersion von vorzugsweise wenigstens teilweise neutralisierten
Copolymer-Mikroteilchen,
wie sie oben beschrieben wurden, umfasst.
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Die
Anstrichzusammensetzung kann auch andere Bestandteile enthalten,
die für
Anstriche Standard sind, wie beispielsweise ein filmbildendes Polymer,
Pigmente, Dispergiermittel, Extender, Vernetzungsmittel, Antischaummittel,
Koaleszenzhilfsmittel, Verlaufshilfsmittel und Biozide.
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Das
Pigment kann irgendein Pigment oder eine Mischung von Pigmenten
sein, die für
eine Verwendung in einer wässrigen
Zusammensetzung geeignet sind, wie beispielsweise ein festes Farbpigment,
ein metallisches Pigment oder ein Perlglanz-Pigment. Vorzugsweise ist das Pigment
Titandioxid.
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Die
Herstellung von Anstrichfarben umfasst die Herstellung eines polymeren
Bindemittels, das Mischen von anderen Komponentenmaterialien, einschließlich des
assoziativen Verdickungsmittels gemäß dieser Erfindung, und das
Dispergieren von Pigmenten. Hochgeschwindigkeitsdispergiergeräte oder
Dissolver werden typischerweise in der Dispergierstufe verwendet,
um die Pigmente in die flüssige
Phase einzudispergieren. Die Bindemittel- und Pigment-Dispersion
kann sorgfältig
und gleichmäßig mit
Rohansatzbestandteilen dadurch vermischt werden, dass man die Bindemittel,
die Pigmentfeststoffe, Weichmacher, Assoziativverdickungsmittel
der vorliegenden Erfindung sowie andere Bestandteile unter Bildung
einer einheitlichen Mischung vermischt. Die Pigmente können irgendein
Pigment oder eine Mischung von Pigmenten sein, die für eine Verwendung
in einer wässrigen
Zusammensetzung geeignet sind, und schließen ein deckende Pigmente wie
Titandioxid, Zinkoxid und Metallflockenpigmente wie Aluminium und
Bronze, sowie färbende
Pigmente wie beispielsweise Ruß,
gelbe Oxide, braune Oxide, Zinnoxide, rohe und gebrannte Siena oder
Umbra, Chromoxidgrün,
Phthalocyaningrün,
Phthalonitrilblau, Ultramarinblau, Cadmiumpigmente, Chrompigmente,
Perlglanzpigmente und dergleichen. Füllstoffpigmente wie Ton, Kieselsäure, Talk,
Glimmer, Wollastonit, Holzmehl und dergleichen können nach Wunsch zugesetzt
werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird das assoziative Verdickungsmittel dem Copolymer-Bindemittel
gewöhnlich
in einer Menge von 0,5 % bis 10 % und vorzugsweise zwischen 1 %
und 4 %, bezogen auf das Gewicht der Feststoffe der flüssigen Anstrichfarbe,
zugesetzt. Die Menge an Verdickungsmittel wird durch die rheologischen
Eigenschaften bestimmt, die in der Anstrichfarbe gewünscht werden.
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Diese
Erfindung wird außerdem
durch die nachfolgenden Beispiele illustriert, wobei die Beispiele
A, B, C und D Vergleichsbeispiele sind.
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BEISPIEL 1
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Ein
acrylisches polymeres assoziatives Verdickungsmittel einer einheitlichen
Copolymerzusammensetzung und mit einem Molekulargewicht von mehr
als 100.000 wurde gemäß der vorliegenden
Erfindung aus den folgenden Rohmaterialien hergestellt:
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Die
Mischungen (a) und (b) wurden miteinander vermischt und mit einem
Ross ME-100 (erhältlich
von Ross and Son, Hauppauge, New York, USA) für 5 Minuten bei maximaler Geschwindigkeit
emulgiert, um Tröpfchen
von weniger als 5 μm
zu erzeugen. Der Bestandteil (c) wurde bei niedriger Geschwindigkeit
zugesetzt und die Miniemulsion wurde in einem 2 Liter Kolben 1 Stunde
bei 70°C
gespült.
Danach wurden 1,3 g Ammoniumpersulfat in 15 g Wasser zugesetzt,
um die Polymerisation zu initiieren. Die Mischung wurde 3 Stunden bei
70°C gehalten,
und dann auf Raumtemperatur abgekühlt. Es wurde eine Dispersion
von einheitlichen Copolymer-Mikroteilchen von weniger als 5 μm erhalten.
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Die
erhaltene wässrige
Dispersion von Copolymer-Mikroteilchen wurde dadurch vollständig neutralisiert,
dass man 100 g der Dispersion in einen Kolben gab und 5,5 g Ammoniak
(28 %) in 1144 g Wasser zusetzte. Die Brookfield-Viskosität betrug
6,6 Pa.s, gemessen unter Verwendung der Spindel Nr. 3 bei 10 U/min.
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BEISPIEL 2
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Ein
acrylisches polymeres Verdickungsmittel wurde wie in Beispiel 1
hergestellt, wobei jedoch Ethylacrylat durch Butylacrylat ersetzt
wurde. Die Neutralisation bei 2,5 Gew.-% Feststoffe lieferte eine
Brookfield-Viskosität
von 43 Pa.s gemessen bei 1 U/min.
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VERGLEICHSBEISPIEL A
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Herstellung
eines Verdickungsmittels mittels eines herkömmlichen Latexverfahrens zu
Vergleichszwecken.
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Die
Mischung b) wurde in einem Kolben auf 75°C erhitzt und mit Stickstoff
gespült.
20 g von Mischung a) wurden zugesetzt, gefolgt von Mischung c).
Der Inhalt des Kolbens wurde 30 Minuten auf 75°C gehalten, und dann wurde der
Rest der Mischung a) innerhalb von 3 Stunden zugegeben. Der Inhalt
des Kolbens wurde eine weitere Stunde auf 75°C gehalten und abgekühlt. Das
Verdickungsmittel in diesem Beispiel A wurde nach einem herkömmlichen
Emulsionspolymerisationsverfahren hergestellt, und insbesondere
wurde die Monomermischung nicht unter Bildung einer Miniemulsion
in Wasser mikronisiert, wie in den Beispielen 1 bis 6.
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BEISPIELE 3 bis 6
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Herstellung
von Verdickungsmitteln mit einem Bereich von Monomerzusammensetzungen
wurden erfindungsgemäß wie folgt
hergestellt:
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Bestandteil
a) wurde in einem Kolben mit Stickstoffspülung auf 75°C erwärmt. Mischung b) wurde durch
Mikronisieren für 5
Minuten unter Verwendung eines Ross ME-100-Emulgierers bei maximaler
Geschwindigkeit mikronisiert, um Tröpfchen von weniger als 5 μm zu erzeugen.
35 g der Miniemulsion wurden dem Kolben zugesetzt, gefolgt von 0,8
g Ammoniumpersulfat in 16 g Wasser. Der Inhalt des Kolbens wurde 30
Minuten bei 75°C
gehalten. Der Rest von Mischung b) wurde innerhalb von 1,5 Stunden
zugegeben, und dann eine weitere Stunde gehalten und dann abgekühlt. Copolymer-Mikroteilchen
mit einem Molekulargewicht von mehr als 100.000 und einer einheitlichen
Zusammensetzung wurden erhalten. Die Teilchengröße der Mikroteilchen wurde
als weniger als 5 um ermittelt.
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Die
Versuchsanstrichfarben in den folgenden Beispielen zeigen die Nützlichkeit
der wässrigen
Dispersion von erfindungsgemäßen Copolymer-Mikroteilchen
als Pigment-Dispergiermittel
und Anstrich-Verdickungsmittel.
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BEISPIEL 7 und VERGLEICHSBEISPIEL
B
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Eine
Mattfarbe von guter Standardqualität wurde nach Standard-Farb-Herstellungsweisen
hergestellt (Beispiel B) und mit einer verglichen, bei der die gleiche
Arbeitsweise und die gleichen Komponenten zur Anwendung kamen, außer dass
im zweiten Beispiel (Beispiel 7) das niedermolekulargewichtige Pigmentdispergiermittel,
d.h. das Natriumsalz von carbonsäurefunktionellen
Oligomeren, und ein erheblicher Teil des Verdickungsmittels (HEUR)
durch das erfindungsgemäße Verdickungsmittel
ersetzt wurden. Wasser, Dispergiermittel, Verdickungsmittel, Tenside,
Entschäumungsmittel
und Additive wurden in einen herkömmlichen Hochgeschwindigkeits-Dispersionsmischer
gegeben. Es wurde genug Wasser verwendet, um eine Viskosität zu erhalten,
die eine ausreichende Scherung zur Dispergierung der Pigmente liefert.
Die Pigmente werden unter gutem Mischen zugesetzt und einige Minuten
einer hohen Scherung ausgesetzt, bis eine gute Dispersion erhalten wurde.
Im Anschluss daran werden Latex-Bindemittel-Verdickungsmittel, Entschäumungsmittel
und Koaleszenzlösemittel
zugesetzt, zusammen mit genug Wasser, um die gewünschte Anstrichfarben-Viskosität für ein ordnungsgemäßes Aufbringen
zu erreichen.
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Die
Anstrichfarben in diesem Beispiel 7 gemäß der vorliegenden Erfindung
enthalten die folgenden Materialien:
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Die
Kenngrößen und
das Verhalten der flüssigen
Anstrichfarben sind wie folgt:
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Die
Stormer-Viskosität
der erfindungsgemäßen Versuchsfarbe
ist etwas niedriger, liegt jedoch gut innerhalb des annehmbaren
kommerziellen Bereichs und weist eine nützliche angenehme Konsistenz
auf. Die physikalischen Eigenschaften von getrockneten 75 μm-Filmen
sind wie folgt:
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Es
ist zu beachten, dass die Wasserbeständigkeit von Beispiel 7, gemessen
durch den Scheuertest mit Unterlage (ASTM 2486) gegenüber der
Anstrichfarbe von Vergleichsbeispiel B signifikant verbessert ist.
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BEISPIEL 8 und VERGLEICHSBEISPIEL
C
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Indem
man der Arbeitsweise von Beispiel 7 folgte, wurden Mattfarben mit
annehmbarer guter Qualität mit
niedrigem Glanz wie folgt hergestellt:
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Die
Kennwerte und das Verhalten der flüssigen Anstrichfarben sind
wie folgt:
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Die
Stomer-Viskosität
der Versuchsfarbe ist etwas niedriger, liegt jedoch gut innerhalb
des kommerziellen Bereichs und weist eine nützliche angenehme Konsistenz
auf.
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Es
ist zu beachten, dass die Wasserbeständigkeit von Beispiel 8, gemessen
nach dem Scheuertest mit Unterlegscheibe gegenüber der Anstrichfarbe von Vergleichsbeispiel
C signifikant verbessert ist.
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Nach
einer Lagerung von einer Woche bei 60°C war die Viskosität der Anstrichfarbe
von Beispiel 8 im Wesentlichen stabil, was überraschend war und für neutralisierte
Verdickungsmittel unüblich
ist. Das entsprach der Stabilität
der kommerziellen Standardfarben in den Beispielen.
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BEISPIEL 9
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Gemäß einem
anderen Beispiel für
die Nützlichkeit
der wässrigen
Dispersionen der vorliegenden Erfindung als assoziative Verdickungsmittel
in Anstrichfarben wurde eine ähnliche
Anstrichfarbenzusammensetzung wie in Beispiel 8 hergestellt, mit
einer Stormer-Viskosität
von etwa 140 KU. Zur Probe der Anstrichfarbe wurden unterschiedliche
Wassermengen zugesetzt, um zu demonstrieren, wie die ungewöhnliche
Rheologie eine Verdünnung
mit hohen Anteilen Wasser ermöglicht,
und zwar im Vergleich mit herkömmlichen
Latex-Farben.
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Professionelle
Maler verdünnen
eine Anstrichfarbe häufig
auf der Baustelle, um ihre Nutzung maximal zu machen, wobei jedoch
herkömmliche
Farben für
eine Verwendung zu dünn
werden, wenn selbst nur 10 % überschüssiges Wasser
zugesetzt wird. In diesem Zustand lässt sich die verdünnte Farbe
nicht gut mit Pinsel oder Walze aufbringen und neigt dazu, Ablaufspuren
zu bilden und von der Wand abzulaufen, wenn sie durch Sprühen aufgebracht
wird. Wenn sie ohne Rühren
in der Dose gelassen wird, zeigt eine herkömmliche Farbe ein starkes Absetzen
innerhalb von 1 bis 2 Stunden. Wasserverdünnungen von 15 bis 20 % von
Farben, die herkömmliche
Latex-Farben enthalten, liefern unbrauchbare Anstrichfarben.
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Im
Gegensatz dazu können
Latex-Anstrichfarben, die mit dem erfindungsgemäßen Verdickungsmittel hergestellt
werden, mit Wasser erheblich verdünnt werden, und liefern weiterhin
nützliche
Latex-Anstrichfarben.
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Der
Pinselauftrag ist gut, selbst bei einer 5/4-Verdünnung, was zeigt, was die erfindungsgemäße Farbe
am Ort des Auftrags bis zu einem Grad eingestellt werden kann, der
weit über
herkömmliche
Anstrichfarben hinausgeht.
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BEISPIELE 10 bis 13 und
VERGLEICHSBEISPIEL D
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Wie
in Beispiel 7 wurden Anstrichfarben mit Verdickungsmitteln der Beispiele
2 bis 6 hergestellt. Die Stormer-Viskositäten (beschrieben
in ASTM 562) und die ICI-Kegel- und
Platten-Viskositäten
(gemessen bei einer Schergeschwindigkeit von 10.000 s–1)
wurden gemessen. Nach Bedarf wurde zusätzliches Verdickungsmittel
zugesetzt, bis die Anstrichfarbe eine Stormer-Viskosität von etwa
95 KU oder ein wenig höher
aufwies. Der zugesetzte prozentuale Ammoniak-Anteil wies die Form
einer 28 %-igen wässrigen
Lösung
auf.
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Das
Verdickungsmittel-Beispiel A (ein Vergleichsbeispiel) ist identisch
mit dem Verdickungsmittel-Beispiel 6, außer dass das Verdickungsmittel-Beispiel
A durch herkömmliche
Emulsions-Polymerisation hergestellt wurde, während das Verdickungsmittel-Beispiel
6 gemäß dieser
Erfindung hergestellt wurde. Mit dem Verdickungsmittel von Beispiel
A wurde dreimal so viel Verdickungsmittel benötigt, um eine ähnliche
Anstrichfarben-Viskosität
zu erreichen. Beispielsweise lieferten 6,6 % Verdickungsmittel-Beispiel
A keine akzeptable Stormer-Viskosität. Beispiel A ist ein klar
unterlegenes Verdickungsmittel, hergestellt außerhalb des Bereichs dieser
Erfindung.