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Diese
Erfindung betrifft eine Probenzwangsentnahme- und -abgabeeinrichtung
vom Verdrängertyp.
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Ein
Beispiel einer solchen Abgabeeinrichtung ist eine Pipette vom Plunger-
oder Tauchkolbentyp. Der Gebrauch einer solchen Pipette ist weit
verbreitet. Sie umfasst im Allgemeinen ein äußeres zylindrische Gehäuse mit
einer zentralen Bohrung, in welcher ein Tauchkolben sitzt. Dieser
Tauchkolben kann innerhalb der Bohrung verschoben werden, um entweder
eine Substanz wie ein Fluid oder einen partikelförmigen Stoff aus einer Öffnung in
einem Ende des Gehäuses
abzugeben oder, wenn in der entgegengesetzten Richtung verschoben,
ein Fluid oder einen partikelförmigen
Stoff in das Gehäuse
zu saugen. Solch ein Abgabegerät
hat besondere Vorteile, indem er Substanzen mit hohem Genauigkeitsgrad abgeben
und ansaugen kann. Zur Zeit verwendete Vorrichtungen haben jedoch
mit ihnen zusammenhängende
Probleme.
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Zunächst ist
es extrem schwierig, eine Einrichtung zu erzeugen, die über eine
parallele Gehäusebohrung
verfügt,
was bedeutet, dass das Verhältnis
zwischen dem Volumen der angesaugten oder abgegebenen Substanz nicht
linear relativ zur Größe der Kolbenverschiebung
ist. Dies gilt insbesondere für
Einrichtungen von geringem Volumen. Des weiteren ist es extrem schwierig,
eine Bohrung mit einem Genauigkeitsniveau herzustellen, die sicherstellt, dass
ein enger Sitz zwischen Tauchkolben und der Bohrungswandung gegeben
ist, was bedeutet, dass Fluid um die Ränder des Kolbens passieren
kann, was zu einer Verminderung in der Entnahme/Abgabegenauigkeit
führt und
darüber
hinaus die Gefahr des Leckens in sich birgt.
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Der
Kolben hat geringfügig Übergröße für die Bohrung,
derart, dass er einen Interferenzsitz für die Dichtung formt. Um dies
zu kompensieren, und um den Auslegungs- bzw. Zugwinkel an der Bohrung
zu ermöglichen,
können
entweder der Kolben oder die Bohrung aus einem complianten bzw.
nachgiebigen Material gemacht sein. Beispiele sind medizinische Spritzen
mit steifen Polystyrolbohrungen und Kolbenden aus Gummi oder steife
Polypropylenkolben mit einer complianten bzw. nachgiebigen dünnwandigen Bohrung.
Eine alternative Dichtungsanordnung besteht darin, eine Lippendichtung
am Ende des Kolbens vorzusehen. Diese Konstruktionen haben viele Nachteile.
Im Allgemeinen können
nachgiebige oder compliante Materialen nicht Verwendung finden,
wo chemische Beständigkeit
gefordert wird; es wird zunehmend schwieriger, Formbohrungen im
Spritzguss herzustellen, da der Durchmesser reduziert wird, derart,
dass Einrichtungen, die für
ein akkurates Abgeben im Nanoliterbereich in der Lage sind, nicht
realisiert werden können;
die Notwendigkeit ist gegeben, dass ein Zug- oder Auslegungswinkel
und konventionelle (Press)formtechniken die praktische Länge und damit
den dynamischen Bereich der Pipette begrenzen; und die Herstellung
von Kolben mit Lippendichtungen wird zunehmend schwierig, da der
Durchmesser unter 1 mm reduziert wird.
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Somit
sind zur Zeit verfügbare
Konstruktionsverfahren für
lange Bohrungen, Bohrgenauigkeit, niedrige Kosten und Sub-Mikroliter-Einrichtungen nicht
geeignet.
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Andere
mit solchen Einrichtungen im Zusammenhang stehende Probleme umfassen
die Tatsache, dass sie schwierig automatisch gehandhabt werden können, ihre
Herstellung ist teuer und es ist oft schwierig, die Materialien
zu verändern,
aus denen der Tauchkolben und das Gehäuse gemacht sind, ohne für beide
Komponenten die Formwerkzeuge zu ändern.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Probenzwangsentnahme- und
-abgabevorrichtung vom Verdrängertyp,
wie in den Ansprüchen
9 bis 12 weiter unten beansprucht, zur Verfügung gestellt.
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Das
erste Material kann Metall, Kunststoff, Keramik oder ein anderes
geeignetes Material sein. Der Tauchkolben kann aus gezogenem Draht
oder extrudiertem Material geformt sein, um sicherzustellen, dass
er über
gleichförmigen
Durchmesser verfügt.
Das Gehäuse
kann auf den Tauchkolben durch Spritzformen, Schweißen, Coextrudieren,
Gießen, Tauchüberzug etc.
geformt werden.
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Die
Materialien können
so ausgewählt
werden, dass bevorzugt das Material des Kolbens steifer ist und/oder
einen geringeren Wärmeausdehnungskoeffizienten
als das Material der Bohrung hat. Wird Wärme während der Herstellung aufgebracht,
beispielsweise wenn schmelzflüssiger
Kunststoff zum Formen einer Bohrung um einen Metalldraht Verwendung
findet, wird die Bohrung zunehmend um den Kolben sich verengen oder
anziehen, während
die Vorrichtung sich abkühlt
und bildet damit eine bessere Dichtung. Wenn der Kolben bei einer
niedrigeren Temperatur als das Material der Bohrung während des
Formens gehalten werden kann, ist es möglich, eine weiter verbesserte
Abdichtung zu erreichen, da der Kolben umso weniger mit Bezug auf
die Bohrung expandiert sein wird. Der Kolben kann aktiv gekühlt werden
oder kann eine höhere
Wärmeleitfähigkeit oder
spezifische Wärmekapazitätseigenschaften
als das Material der Bohrung ausnutzen.
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Während ihrer
Herstellung kann die Einrichtung befestigt werden an oder einverleibt
werden in einen flexiblen Streifen (Band) oder ein anderes Stützmaterial,
an dem weitere Einrichtungen zur Erleichterung der automatischen
Handhabung befestigt werden.
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Der
flexible Streifen kann Kettenradlöcher haben, um die Pipetten
anzutreiben und auszurichten.
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Alternativ
können
die Einrichtungen als einzelne diskrete Pipetten hergestellt werden.
Die Pipetten werden betätigt,
indem sowohl das Tauchkolbengehäuse
wie der Tauchkolben der Pipette erfasst werden und der Tauchkolben
innerhalb der Bohrung in der gleichen Weise wie eine konventionelle Zwangsverschiebungspipette
bewegt wird. Dieser Vorgang kann durch eine handbetätigte oder
automatische Einrichtung ausgeführt
werden. Die Einrichtungen können
allein oder in Vielfachausbildung mit oder ohne einen Stützstreifen
verwendet werden.
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Das
Material des Streifens kann selbst Teil oder die Gesamtheit des
Gehäuses
der Einrichtung bilden.
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Die
Vorrichtung kann so geformt werden, dass sie über eine warm versiegelbare
Spitze vertilgt, was das Laden der Vorrichtung mit einer Substanz ermöglicht,
wobei die Substanz am Ort durch Versiegeln der Spitze eingeschlossen
ist.
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Eingebaut
werden kann die Vorrichtung in Fluidic-Einrichtungen wie beispielsweise
analytische Geräte
auf „Chip-Basis", chemische Synthesizer
und Sensoren, um ein Mittel zur Verfügung zu stellen, Kapillaren,
Ventile und Pumpen beispielsweise zu gestalten.
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Die
Vorrichtung kann eine Vielzahl von Tauchkolben oder Plunger umfassen,
die auf unterschiedlichen Achsen angeordnet sind und von denen ein
jeder innerhalb eines unterschiedlichen Bereichs des Gehäuses gleitet,
wobei die unterschiedlichen Bereiche des Gehäuses an einem gemeinsamen mittleren
Kern benachbart einer Öffnung
zusammenlaufen und verbunden sind.
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Durch
Formen des Gehäuses
um den Tauchkolben oder Plunger herum, im Folgenden Plunger genannt,
werden die Herstellungskosten der Einrichtung erheblich reduziert.
Weiterhin verfügt
solch eine Einrichtung über
eine hoch wirksame Abdichtung zwischen Plunger und Gehäuse und
kann auch sicher über
eine gleichförmige
zylindrische Wand verfügen,
selbst wenn sie zum Abgeben/Probennehmen sehr kleiner Proben angeordnet
wird.
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Die
Einrichtung kann geformt werden, indem die Bohrung rund um einen
gezogenen Draht (press)geformt wird, derart, dass hierdurch eine
Pipette mit einer durchgehenden perfekt zylindrischen Bohrung erzeugt
wird. Im Gebrauch kann der gezogene Draht über die Spitze der Einrichtung
hinaus vorragen, um die Versiegelung des Speichergefäßes zu durchstechen
oder als Ultraschallsonde oder Elektrode für die automatische Niveauerfassung
zu wirken. Ein zweiter Leiter kann parallel zum Kolben vorgesehen
sein und wirkt als Gegenelektrode.
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Die
Bohrung kann um einen Kolben herum geformt werden, dessen Kopfbereich
zu einer geformten Spitze geschliffen ist. Dies sorgt für eine Öffnung,
d.h. einen kleineren Durchmesser als die Bohrung am Spitzenbereich
der Einrichtung, was wichtig ist, um Flüssigkeit in Einrichtungen mit
größerer Bohrung
zurückzuhalten.
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Eine
beispielsweise Ausführungsform
der Erfindung soll nun mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen
näher erläutert werden,
in denen
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1 ein
schematischer Schnitt durch eine bekannte Probennahme/Abgabeeinrichtung
ist;
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2 ist
eine Seitenansicht im Schnitt einer Einrichtung gemäß der Erfindung
während
einer ersten Herstellungsstufe;
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3 ist
eine Darstellung im Schnitt einer Einrichtung gemäß der Erfindung
nach der Herstellung;
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4 ist
eine Seitenansicht einer Anzahl von Einrichtungen gemäß der Erfindung,
befestigt an einem flexiblen Streifen, um die Handhabung zu erleichtern;
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5 ist
eine Seitenansicht im Schnitt eines weiteren Ausführungsbeispiels
gemäß der Erfindung;
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6 ist
eine perspektivische Darstellung einer Anzahl der Einrichtungen
nach der Erfindung, befestigt an einem flexiblen Streifen;
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7 zeigt
die Ergebnisse von volumetrischen Genauigkeitsversuchen, die bei
einem Ausführungsbeispiel
nach der Erfindung getätigt
wurden; und
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8 zeigt
Foto-Mikrographiken eines Querschnitts einer Pipette, hergestellt
nach dem Verfahren des Beispiels 1.
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Es
wird nun auf 1 Bezug genommen: eine bekannte
Pipette vom Zwangsverschiebe- oder -verdrängertyp verfügt über ein
Außengehäuse 1, das
einen gleitverschieblichen zurückgehaltenen Plunger 2 hat.
Der Plunger 2 kann bewegt werden, um eine Probe in das
Gehäuse 1 einzuziehen
oder eine Probe aus dem Gehäuse 1 über eine Öffnung 3 auszustoßen. Der
Plunger 2 verfügt über einen
Kopf 4, der aus relativ hartem Material geformt ist und
der federnd bzw. nachgiebig genug ist, um eine Veränderung
im Gehäusedurchmesser,
bezogen auf die Position des Plungers 2, innerhalb des
Gehäuses
zu kompensieren. Die Nachteile dieser Einrichtung, ausgedrückt in Herstellungsschwierigkeiten,
Ungenauigkeiten und Problemen beim Lekcen sind oben diskutiert.
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2 ist
eine Seitenansicht einer Einrichtung 10 gemäß der Erfindung
während
der Herstellung. Die Einrichtung 10 verfügt über einen
mittigen Plunger 12, der in diesem Fall aus gezogenem Material
geformt ist sowie ein äußeres Gehäuse 11.
Das äußere Gehäuse 11 ist
auf den Plunger 12 (press)geformt. Wenn ein thermoplastisches
Material (beispielsweise Polyethylen oder Polypropylen) zur Bildung
des Außengehäuses verwendet
wird, sollte der Plunger aus einem Material mit einem höheren Schmelzpunkt
und bevorzugt geringerem Wärmeausdehnungskoeffizienten
als dem des Gehäuses geformt
sein. Der Plunger kann beispielsweise aus Metall, Glas, Kunststoff
oder Keramik gemacht sein. Das Gehäuse kann auch aus einem in
der Wärme härtenden
Material (beispielsweise Silikonkautschuk oder Polyurethanharz)
oder einem Thermoplast, gelöst
im Lösungsmittel
(beispielsweise Polycarbonat oder Polyvinylchlorid in Lösungsmittel),
geformt sein, wobei in diesem Fall das Plungermaterial nicht einen höheren Schmelzpunkt
als das Gehäuse
haben muss. Bevorzugt verwendet man ein in der Wärme härtendes Harz, das beim Härten schrumpft.
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Das
Gehäuse 11 kann
durch Spritzgießen, Extrusion
oder irgend ein anderes bekanntes Gießen, Ultraschall, Schweißen, Tauchüberziehen,
Coextrusion, Pulverüberziehen,
Formen in der Wärme bzw.
Formen in der Sprühtechnik
hergestellt werden. Sobald einmal das Gehäuse 11 abgekühlt und
ausgehärtet
ist, lässt
sich die Einrichtung auf Länge schneiden.
Bei der Verwendung kann der Plunger 12 in das Gehäuse gezogen
werden und eine Öffnung 13 und
einen inneren Kern 14 belassen, in welchen eine Probe während des
Gebrauchs gezogen werden kann. Der innere Kern 14 ist ein
gleichförmiger Zylinder,
da er der Außenfläche des
Plungers 12 entspricht. Außerdem steht er in extrem engem
Kontakt mit dem Plunger 12 wegen der verwendeten Formtechniken.
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4 zeigt,
wie die Einrichtung 10 nach der Erfindung an einem oder
mehreren flexiblen Streifen 15 für den einfacheren Gebrauch
befestigt werden kann. Insbesondere wird eine solche Anordnung sehr leicht
von automatisierter Maschinerie gehandhabt. In Praxis kann es aufgrund
des extrem niedrigen Kostenniveaus der Herstellung der Einrichtung 10 als Wegwerfgegenstand
beim Gebrauch behandelt werden.
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Veränderungen
der Konstruktion der Einrichtung 10 sind möglich. Zunächst kann
das Gehäuse 11 über das
Ende des Plungers 12 geformt und so angeordnet werden,
dass im Gebrauch sich ein brechbarer Bereich einstellt, der kurz
vor der Benutzung der Einrichtung abgeschlagen werden kann, um eine
Verunreinigung des Plungerendes zu verhindern. Weiterhin kann die
Einrichtung 10 mit einem wärmeversiegelbaren Bereich benachbart
der Öffnung 13 versehen
sein, so dass eine Substanz in dem Kern der Einrichtung 10 angeordnet
und hierin versiegelt werden kann. Dies schafft eine versiegelte Einrichtung,
die, sobald das Ende abgestreift ist, den Inhalt ohne Verlust messen
und abgeben kann.
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Eine
weitere alternative Anordnung ist in 5 gezeigt.
Bei dieser Anordnung haben eine Vielzahl von Plungern 12 ein
hierauf ausgebildetes äußeres Gehäuse 11.
Sämtliche
Plunger 12 sind in der Lage, Zugang zu einem gemeinsamen
Kern 14 und der Spitze 13 zu haben. Indem man
den Kolben zurückzieht,
werden Kapillarbahnen in der Einrichtung geschaffen. Flüssigkeit
kann angesaugt und durch das System sehr genau bewegt werden, indem die
Kolben bewegt werden. An den Überschneidungsstellen
der Kapillaren lassen sich die Kolben als aktive Ventile betätigen, um
die Strömung
zu stoppen oder zu regulieren. Ein Sichtfenster (nicht gezeigt)
kann in die Einrichtungen eingebaut werden, damit der Inhalt durch
einen Detektor analysiert werden kann. Solch eine Anordnung schafft
eine extrem kostenwirksame Mehrfachprobenabzugs- und -abgabeanordnung,
die immer noch über
einen hohen Grad von Probennahme/Abgabegenauigkeit und extrem geringes
Lecken verfügt.
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Dieser
Anordnungstyp ist nicht auf das einfache gezeigte Beispiel begrenzt.
Eine Vielzahl von Pumpen, Kapillaren und Ventilen können in
dreidimensionale Fluidic-Einrichtungen
eingebaut werden, wie es analytische Geräte auf „Chip-Basis", chemische Synthesizer
und Sensoren sind, die das Verfahren der Erfindung anwenden.
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Im
Folgenden werden drei Beispiele beschrieben, die sich als besonders
vorteilhaft erwiesen haben.
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Beispiel 1
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4 zeigt
eine Einrichtung, die gemäß der vorliegenden
Erfindung konstruiert wurde. Hartgezogener und polierter rostfreier
Stahldraht (Britischer Standard 2056 302S26) von 0,40 mm Durchmesser wird
in hochdichtes Polyethylen (HDPE)-Rohr von 0,43 mm Innendurchmesser
und 0,66 mm Außendurchmesser
eingeführt.
Die Röhrenlänge wird
mit 23 mm, die Drahtlänge
mit 30 mm gewählt,
so dass 7 mm Draht vorstehen. Diese Röhre wird quer über ein Band
von 30 mm Breite angeordnet, das aus einem 0,175 mm Polypropylenfilm
besteht. Die Röhre
oder das Rohr mit dem eingelegten Draht wird dann auf das Stützband unter
Verwendung eines halbzylindrischen Ultraschallschweißhorns entlang
der Länge des
Plastikrohres geschweißt.
Hierdurch wird ein Druck aufgebracht und das Plastikrohr schmilzt,
derart, dass das Rohrmaterial um den Draht fließt. Hierdurch wird der 0,03
mm Spalt zwischen Draht und dem vom Lager kommenden Rohr eliminiert.
Auf diese Weise wird eine Pipette geformt und gleichzeitig auf den
Rückenfilm
in einem Vorgang geschweißt. Mehrfachpipetten
können
in einem kontinuierlichen Step-and-Repeat-Verfahren geformt werden.
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Das
Band kann dann (Form geschnitten werden, um die (Schlauch)leitung
oder das Rohr und den Draht zu beschneiden, um die Pipettenformen
und die Kettenradlöcher
16 in einem Vorgang zu bilden.
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Das
Unterlagengewebe bzw. -band wird geschnitten, um schmale Pipetten
zu schaffen.
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Die
Pipetten können
von dem Unterlagenband geschnitten und einzeln verwendet werden oder
können
auf dem Stützgewebe
gehalten und als Mehrfaches verwendet werden. Die Teilung des Stützbandes
wurde als Vielfaches von 2,25 mm (in diesem Fall 4,5 mm) gewählt, um
die Teilung des Standards 96, 384 und 1536-well-Mikrotiterplatten zu kompensieren bzw.
einzuhalten.
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Ein
Saug/Abgabekopf kann so konstruiert sein, dass er das Stützband oder
-rohr und die Kolben unabhängig
erfasst und diese Kolben nach oben und unten unter Regelung durch
den Benutzer oder automatische Regelung betätigen, um das Zumessen zu erreichen
(nicht dargestellt). Volumetrische Genauigkeitsversuche wurden mit
der Prototypeinrichtung ausgeführt,
indem Proben von 100, 200, 300, 400 und 500 nl aus Schreibtinte
angesaugt und diese in trockene Gefäße unter Abtropfen abgegeben wurden.
Die Ergebnisse wurden gravimetrisch bestimmt und sind in 7 gezeigt.
Diese zeigt, dass selbst nicht optimierte Einrichtungen gemäß dieser Erfindung
in der Lage sind, genaue Proben, die so klein wie 100 nl sein können, anzusaugen
und abzugeben.
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Versuche
mit Prototypeinrichtungen der vorgenannten Konstruktion wurden ausgeführt, um
deren Leistung als Speichereinrichtungen zu testen. 100 nl Luft wurden
in jede Einrichtung gesaugt, gefolgt von 100 nl Wasser und schließlich weiteren
100 nl Luft. Die Einrichtungen wurden mit offenen und geschlossenen
Enden getestet. Die Enden wurden versiegelt, indem sie in heißes Wachs,
heiß schmelzenden
Klebstoff getaucht oder unter Wärme
versiegelt geschlossen wurden. Die Proben wurden 30 Tage lang bei
Zimmertemperatur, –20°C und –74°C gespeichert.
Die offen endigen Pipetten verloren ihr Gewicht schnell bei Zimmertemperatur,
wobei alle Proben in sechs Stunden verloren gingen. Alle anderen Proben
zeigten keinerlei erfassbaren Gewichtsverlust über den Test.
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Der
Vorteil dieses Vorgehens für
die Speicherung besteht darin, dass das sämtliche gespeicherte Material
rückgewonnen,
und die Speichereinrichtung auch verwendet werden kann, um die gespeicherte
Probe zuzumessen und abzugeben.
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8 zeigt
eine Foto-Mikrographie eines Querschnitts einer nach dem Prozess
des Beispiels 1 hergestellten Pipette. Der Draht von 0,3
mm Durchmesser war zurückgezogen.
Die unrunde Verformung wurde durch die zum Schneiden des Abschnitts
verwendete Klinge hervorgerufen. Bei Wiedereinführen des Drahtplungers nimmt
die Einrichtung einen kreisförmigen
Querschnitt an.
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Eine
weitere Einrichtung wurde durch das oben genannte Verfahren realisiert,
wobei jedoch ein mit Polyethylen überzogener PET-Film als Stützband Verwendung
fand. Die PET-Schicht liefert ein steiferes Stützband und ist für mechanisches
Fördern
geeigneter.
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Beispiel 2
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Eine
Einrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
wurde hergestellt durch ein Zweistufen-Spritzgießverfahren eines rostfreien
Stahldrahtes von 0,5 mm Durchmesser in Silikonkautschuk von Formbildungsqualität. Eine
Form wurde aus 3 mm dicken Aluminiumfolien gemacht, die sandwichartig zwischen
zwei 1 mm dicken Folien aus Glas derart vorgesehen waren, dass ein
Hohlraum von 100 mm Länge,
20 mm Höhe
und 3 mm Dicke geformt wurde. Das Gesamte wurde zusammen gehalten
durch Federclips und oben war der Hohlraum offen, um das Einfüllen von
Harz zu ermöglichen.
Eine gruppierte Anordnung von rostfreien Stahldrähten wurde oberhalb der Form
aufgehängt,
wobei die Enden der Drähte
zum Boden der Form vorstanden. Silikonkautschuk wurde in die Form
eingegossen und konnte aushärten.
Nach dem Aushärten
wurden die Clips freigegeben und die Glasseiten von der Form abgenommen,
um es zu ermöglichen,
dass die Einrichtung entfernt wurde. Nach dem Shapen der Pipetten mit
einem Messer wurden die Drähte
auf Länge
zur Bildung von Kolben geschnitten. Eine Betätigung des resultierenden Prototyps
zeigte eine geeignete Funktion als Pipette.
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Beispiel 3
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Eine
Einrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
wurde hergestellt, indem sandwichartig entomologische Stifte aus
rostfreiem Stahl (0,38 mm Durchmesser, 38 mm lang, Größe 00) zwischen
die Polypropylenbänder
von 0,2 mm Dicke, 30 mm Breite und 300 mm Länge gebracht wurden. Die Stifte
wurden quer über
ein Kunststoffmaterial gelegt, und das zweite Kunststoffband wurde
zur Bildung eines Sandwichs darüber
gelegt. Die Kunststofffolien wurden miteinander verbunden und rundum
und über
die Länge
jedes einzelnen Stiftes zwischen zwei halbzylindrischen erwärmten Formeinrichtungen
verschweißt.
Dies sorgte dafür,
dass das Polypropylen um die Stifte floss und so einen Lauf oder
ein Rohr um jeden Kolben bildete. Das Band wurde dann geschnitten
und führte
zu einer Gruppe von Pipetten gemäß dem Verfahren
des Beispiels 1.
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Beispiel 4
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Ein
steifer rostfreier Stahldraht von 0,4 mm Durchmesser (EN304, BS1554
oder ähnlich)
wurde mit einem extrudierten Polyethylen-(PE)-Mantel extrudiert
und ergab einen Gesamtdurchmesser von 0,80 mm.
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Die übliche Ausrüstung zur
Herstellung isolierten elektrischen Drahts wurde verwendet zur Herstellung
des Überzugdrahtes,
jedoch mit geändertem Prozess
und Einstelldaten, um auf die Drahthärte und das Polyethylenüberzugsmaterial
einzugehen. Dieser mit Überzug
versehene Draht wurde gerichtet und in Pipetten von 20 mm Länge geschnitten.
Der Überzug
wurde von einem Ende jeder Pipette abgestreift und ergab einen Schaft
von 4 mm Länge.
Dieser Schaft wurde erfasst, um den Tauchkolben im Rohr der Pipette
zu bewegen. Konventioneller elektrischer Draht kann verwendet werden,
um Einrichtungen der vorliegenden Erfindung herzustellen, die Leistung
ist jedoch gering, da der Draht nicht steif genug ist, um ein Arbeiten
gegen eine dichte Versiegelung zu ermöglichen, Kupfer ist als Material
in Kontakt mit chemischen und biologischen Proben nicht wünschenswert,
und der PVC-Überzug
verfügt
nicht über
die gewünschten
Eigenschaften. Die so gebildete Pipette kann allein verwendet werden
oder wird bevorzugt quer zu einem Unterlagenstreifen verbunden.
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Ein
Unterlagenstreifen wurde gebildet, indem ein Polyester/Surlyn/EVA-Film
(Dicke 125 μm insgesamt)
geschnitten wurde, um ein Trägerband mit
Laschen längs
eines Randes und Kettenradlöcher
für den
Transport (4) zu bilden. Pipetten wurden
an dieses Trägerband
unter Intervallen von 4,5 mm mit Ultraschall geschweißt. Streifen
von Pipetten oder einzelne Pipetten können von diesem Trägerband
für spätere Benutzung
geschnitten werden.