-
Technisches Gebiet
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft monoklonale Antikörper, die zu einer spezifischen
Bindung an menschliches Protein Mcm3 in der Lage sind, Prozesse
für ihre
Herstellung und ihre Verwendung.
-
Stand der Technik
-
Mcm-Proteine
wurden zuerst in der Bierhefe S. cerevisiae beschrieben. Es ist
bekannt, dass diese Proteine eine wichtige Rolle bei der Initiierung
der DNA-Replikation spielen, was in der Bierhefe durch ihre entscheidende
Rolle bei der Transmission von zusätzlichen Chromosom-DNA-Segmenten,
Minichromosomen, gezeigt wurde (Maine et al., Genetics, 1984, 106:
365–385).
Diese Eigenschaft war die Basis für die Benennung dieser Proteine,
minichromosome maintenance, Mcm. Die Proteine der Mcm-Familie sind
im Hinblick auf die Evolution hoch konserviert.
-
Zur
Zeit werden sechs Proteine (Mcm2, Mcm3, Mcm4, Mcm5, Mcm6, Mcm7)
in dem menschlichen System beschrieben, die mit anderen Zellzyklus-abhängigen Strukturen
einen Proteinkomplex bilden, der für die DNA-Replikation notwendig
ist und die bereits als DNA-Replikationslizenzfaktoren durch J.
J. Blow und R. A. Laskey, 1988 (Nature, 332: 546–548) postuliert wurden. Mcm3-Protein
spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung einer biochemischen starken
Bindung mit Mcm5 (A. Richter, R. Knippers, Eur. J. Biochem., 1997,
247: 136–141).
Da Mcm3 und die anderen Mitglieder der Mcm-Familie eine solch grundlegende
Funktion in dem Zellzyklus aufweisen, sind Nachweissysteme erwünscht, vorzugsweise
immunbiochemische und immunhistologische Nachweise. Solche Nachweise
sind notwendig, da mit ihnen neue Parameter für die medizinische Diagnose,
vorzugsweise bei der Krebsdiagnose, erhalten werden können.
-
Es
ist bekannt, dass menschliches Mcm-Protein bei dem Kaninchen immunogen
ist (Thommes et al., Nucleic Acid Res., 1992, 20: 1069–1074).
Aber die bekannten polyklonalen Antiseren reagieren entweder nicht
monospezifisch in immunbiochemischen Analysen (Western-Blot) und/oder
sind nicht schnell und ohne Probleme bei der Routine-Immunhistologie anwendbar
(Hu, B., et al., Nucleic Acid Res., 1993, 21: 5289–5293).
Daher ist kein Werkzeug zur Hand, das als ein Nachweisverfahren
für Mcm3
bei der medizinischen Diagnose dienen kann.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, Mittel bereitzustellen,
die schnell und monospezifisch Mcm3-Protein in biochemischen und
auch in histologischen Systemen, allein oder zusammen in Kombination
durchgeführt,
nachweisen. Dieser Nachweis kann alleine oder in Kombination mit
anderen bekannten Markern durchgeführt werden.
-
Gemäß der Erfindung
wird dies durch einen monoklonalen Antikörper erreicht, der in der Lage
ist, an menschliches Mcm3 spezifisch zu binden, wobei der monoklonale
Antikörper
mit dem gleichen Epitop von menschlichem Mcm3 reagiert, wie der
monoklonale Antikörper,
der von einer Hybridom-Zelllinie
mit der Hinterlegungsnummer DSM ACC2388 erhältlich ist.
-
Weiter
werden Hybridome, die monoklonale Antikörper gemäß der Erfindung erzeugen, offenbart.
-
Eine
andere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung diagnostischer
Zusammensetzungen und Nachweiskits, die den monoklonalen Antikörper gemäß der vorliegenden
Erfindung umfassen.
-
Noch
eine andere Aufgabe ist die Verwendung des monoklonalen Antikörpers gemäß der vorliegenden
Erfindung für
den Nachweis von Mcm3 in einer Probe.
-
Darüber hinaus
werden Prozesse offenbart, die die Herstellung eines monoklonalen
Antikörpers bzw.
eines Hybridoms gemäß der vorliegenden
Erfindung betreffen.
-
Schließlich betrifft
die vorliegende Erfindung pharmazeutische Präparate und Arzneimittel, die
den monoklonalen Antikörper
enthalten, und die Verwendung des monoklonalen Antikörpers für die Herstellung
eines Medikamentes für
die Behandlung bestimmter Krankheiten.
-
Diese
Krankheiten oder Störungen
sind mit einem anormalen Mcm3-Spiegel oder einer anormalen Aktivität vergesellschaftet
oder können
aus der Modulation der Aktivität
oder des Spiegels von Mcm3 Nutzen ziehen. Das Medikament kann in
einer pharmazeutisch effektiven Menge einer Zusammensetzung, die
einen Mcm3-Antikörper
gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst, z.B. entweder lokal oder systemisch an einen
Patienten verabreicht werden.
-
Kurze Beschreibung der
Figuren
-
1 zeigt
einen Western-Blot, der einen monoklonalen Antikörper gemäß der vorliegenden Erfindung
(rechte Seite) und einen polyklonalen Antikörper, der auf dem Fachgebiet
bekannt ist, (linke Seite) verwendet. Es wird klar gezeigt, dass
der Antikörper
gemäß der vorliegenden
Erfindung nur eine Bande erkennt, während der polyklonale Antikörper weitere
Banden in dem Bereich von 90 bis 50 kDa nachweist. H bezeichnet
HeLa-Zellen und C bezeichnet CHO-Zellen.
-
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
-
Gemäß der Erfindung
wird ein monoklonaler Antikörper
bereitgestellt, der zu einer spezifischen Bindung an ein menschliches
Mcm3 fähig
ist, worin der monoklonale Antikörper
mit demselben Epitop von menschlichem Mcm3 reagiert wie der monoklonale
Antikörper,
der von einer Hybridomzelllinie mit der Hinterlegungsnummer DSM
ACC2388 erhältlich ist.
-
Der
monoklonale Antikörper
gemäß der vorliegenden
Erfindung kann von irgendeinem Tier oder dem Menschen erhalten werden,
wobei die monoklonalen Antikörper
der Maus vorgezogen werden.
-
Weiter
kann der monoklonale Antikörper
biochemisch, durch Genmanipulation, verändert werden oder er kann synthetisch
sein, wobei dem Antikörper möglicherweise
Anteile vollständig
oder teilweise fehlen, wobei die Anteile für die Wiedererkennung von Mcm3
notwendig sind und durch andere ersetzt werden, die weitere vorteilhafte
Eigenschaften auf den Antikörper übertragen.
-
Es
wurde eine Hybridomzelllinie, die einen bevorzugten monoklonalen
Antikörper
der vorliegenden Erfindung erzeugt, namentlich einen monoklonalen
Maus-Antikörper
mit dem oben erwähnten
Nachweis, bei der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen
GmbH (DSMZ) in Braunschweig unter der Nummer DSM ACC2388 am 16. Februar
1999 hinterlegt.
-
Die
Bezeichnung "Antikörper", wie sie hier verwendet
wird, bezieht sich auf Immunglobulinmoleküle und immunologisch aktive
Teile von Immunglobulinmolekülen,
sprich Moleküle,
die eine Antigen-Bindungsstelle enthalten, die spezifisch Mcm3 binden
(damit immunreagieren). Beispiele für immunologisch aktive Teile
von Immunglobulinmolekülen beinhalten
F(ab) und F(ab')2-Fragmente,
die durch Behandlung des Antikörpers
mit einem Enzym wie Pepsin, erzeugt werden können. Die Erfindung stellt monoklonale
Antikörper,
die Mcm3 binden, bereit. Die Bezeichnung "monoklonaler Antikörper" oder "monoklonale Antikörper-Zusammensetzung", wie sie hier verwendet
wird, bezeichnet eine Population von Antikörpermolekülen, die nur eine Art einer
Antigen-Bindungsstelle enthalten, die in der Lage ist, mit einem
bestimmten Epitop von Mcm3 immunologisch zu reagieren. Eine monoklonale
Antikörper-Zusammensetzung zeigt
so typischerweise eine einzige Bindungsaffinität für Mcm3, womit sie immunologisch reagiert.
-
Eine
Krankheit, eine Störung
oder ein Zustand, der mit einer anormalen Mcm3-Aktivität "vergesellschaftet" oder durch eine
anormale Mcm3-Aktivität "charakterisiert" ist, bezieht sich
auf eine Krankheit, Störung
oder einen Zustand bei einem Patienten, die durch eine anormale
Mcm3-Aktivität
hervorgerufen werden oder zu denen durch eine anormale Mcm3-Aktivität beigetragen
wird.
-
Die
Bezeichnung "Behandlung", wie sie hier verwendet
wird, soll die Heilung wie auch die Linderung von mindestens einem
Symptom des Zustandes oder der Krankheit umfassen.
-
Monoklonale
anti-Mcm3-Antikörper
können durch
Immunisierung eines geeigneten Versuchsobjektes mit einem Mcm3-Immunogen
hergestellt werden. Eine geeignete immunogene Zubereitung kann z.B.
rekombinant exprimiertes Mcm3-Protein
oder ein chemisch synthetisiertes Mcm3-Polypeptid enthalten. Die
Zubereitung kann weiter ein Adjuvans, wie komplettes oder inkomplettes
Freundsches Adjuvans, oder ähnliche
immunstimulierende Wirkstoffe beinhalten. Die Immunisierung eines
geeigneten Versuchsobjektes mit einer immunogenen Mcm3-Zubereitung
induziert eine anti-Mcm3-Antikörper-Antwort.
-
Der
anti-Mcm3-Antikörpertiter
bei dem immunisierten Versuchsobjekt kann über die Zeit durch Standardtechniken,
wie einem enzyme-linked immunosorbent assay (ELISA) unter Verwendung
von immobilisiertem Mcm3 überwacht
werden. Wenn erwünscht,
können
die Antikörpermoleküle, die
gegen Mcm3 gerichtet sind, aus dem Säugetier (z.B. aus dem Blut)
isoliert werden und durch gut bekannte Techniken, wie Protein-A-Chromatographie,
weiter gereinigt werden, um die IgG-Fraktion zu erhalten. Zu einer
geeigneten Zeit nach der Immunisierung, z.B. wenn die Antikörpertiter
am höchsten
sind, können die
Antikörper-produzierenden
Zellen von dem Versuchsobjekt erhalten und verwendet werden, um
monoklonale Antikörper
durch Standardtechniken, wie die Hybridomtechnik, die ursprünglich von
Koehler und Milstein (1975) Nature 256: 495–497) (siehe auch Brown et
al. (1981) J. Immunol. 127: 539–46; Brown
et al. (1980) J. Biol. Chem. 255: 4980–83; Yeh et al. (1976) Proc.
Natl. Acad. Sci. US.4 76: 2997-3 1 und Yeh et al. (1982) Int. J.
Cancer 29: 269-75) beschrieben wurde, die neuere menschliche B-Zell-Hybridomtechnik
(Kozbor et al. (1983) Immunol Today 4: 72), die EBV-Hybridomtechnik
(Cole et al. (1985), Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy, Alan
R. Liss, Inc., Seiten 77–96)
oder Triom-Techniken, herzustellen. Die Technologie für die Herstellung
von monoklonalen Antikörper-Hybridomen
ist gut bekannt (siehe im Allgemeinen R. H. Kenneth, in Monoclonal
Antibodies: A new Dimension in Biological Analyses, Plenum Publishing
Corp., New York, N. Y. (1980); E. A.
-
Lerner
(1981) Yale J: Biol. Med., 54: 387402; M. L. Gefter et al. (1977)
Somatic Cell Genet. 3: 23136). Kurz gefasst wird eine unsterbliche
Zelllinie (typischerweise ein Myelom) an Lymphozyten (typischerweise
Splenozyten) von einem Säugetier,
das mit Mcm3-Immunogen, wie oben beschrieben, immunisiert wurde,
fusioniert und die Kulturüberstände der resultierenden
Hybridomzellen werden gescreent, um ein Hybridom zu identifizieren,
das einen monoklonalen Antikörper,
der Mcm3 bindet, produziert.
-
Es
kann irgendeines der vielen gut bekannten Protokolle, die für die Fusionierung
von Lymphozyten und unsterblichen Zelllinien verwendet werden, für die Zwecke
der Erzeugung von monoklonalen anti-Mcm3-Antikörpern angewendet werden (siehe
z.B. G. Galfre et al. (1977) Nature 266: 55052; Gefter et al. Somatic
Cell Genet., oben zitiert; Lerner, Yale J. Biol. Med, oben zitiert;
Kenneth, Monoclonal Antibodies, oben zitiert). Darüber hinaus
wird der normale Fachmann erkennen, dass es viele Variationen solcher
Verfahren gibt, die auch nützlich
sein würden. Typischerweise
stammt die unsterbliche Zelllinie (z.B. eine Myelomzelllinie) von
der gleichen Säugetierart
wie die Lymphozyten. Es können
z.B. Mäuse-Hybridome
durch Fusionierung von Lymphozyten von einer Maus, die mit einer
immunogenen Zubereitung der vorliegenden Erfindung immunisiert wurde, mit
einer unsterblichen Maus-Zelllinie hergestellt werden. Unsterbliche
Zelllinien sind Maus-Myelom-Zelllinien, die für Kulturmedium, das Hypoxanthin,
Aminopterin und Thymidin ("HAT-Medium") enthält, sensibel
sind. Es kann irgendeine Anzahl von Myelomzelllinien als Fusionspartner
gemäß den Standardtechniken
verwendet werden, z.B. die P3-NS l/l-Ag4-1; P3 × 63-Ag8.653 oder Sp2/O-Ag14 Myelomlinien.
Typischerweise werden HAT-sensible Maus-Myelomzellen an Maus-Splenozyten
unter Verwendung von Polyethylenglykol ("PEG")
fusioniert. Die Hybridomzellen, die aus der Fusion resultieren, werden
dann unter Verwendung von HAT-Medium selektiert, was unfusionierte
Myelomzellen tötet
(unfusionierte Splenozyten sterben nach mehreren Tagen, da sie nicht
transformiert sind). Es werden Hybridomzellen, die einen monoklonalen
Antikörper
der Erfindung produzieren, durch Screening der Hybridom-Kulturüberstände auf
Antikörper,
die Mcm3 binden, z.B. unter Verwendung eines Standard-ELISA-Assays,
nachgewiesen.
-
Alternativ
zu der Herstellung monoklonaler Antikörper sezernierender Hybridome
kann ein monoklonaler anti-Mcm3-Antikörper identifiziert und durch
Screening einer rekombinanten kombinatorischen Immunglobulin-Bibliothek (z.B.
einer Antikörper-Phagen-Display-Bibliothek)
mit Mcm3 isoliert werden, um dadurch Immunglobulin-Bibliotheksmitglieder
zu isolieren, die Mcm3 binden. Kits für die Erzeugung und das Screening
von Phagen-Dis play-Bibliotheken sind kommerziell erhältlich (z.B.
das Pharmacia Recombinant Phage Antibody System, Katalog Nr. 27-9400-01
und das Stratagene Surf-ZAP® Phage
Display Kit, Katalog Nr. 240612). Zusätzlich können Beispiele für Verfahren
und Reagenzien, die besonders zugänglich für die Verwendung bei der Erzeugung
und dem Screening einer Antikörper-Display-Bibliothek
sind, z.B. bei Ladner et al. US-Patent Nr. 5,223,409; Kang et al.,
internationale PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 92/18619; Dower et al., internationale PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 91/17271; Winter et al., internationale PCT-Veröffentlichung
WO 92/20791; Markland et al., internationale PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 92/15679; Breitling et al., internationale PCT-Veröffentlichung
WO 93/01288; McCafferty et al., internationale PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 92/01047; Garrard et al., internationale PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 92/09690; Ladner et al., internationale PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 90/02809; Fuchs et al. (1991) Bio/Technology 9: 1370–1372; Hay
et al. (1992) Hum. Antibod. Hybridomas 3: 81–85; Huse et al. (1989) Science
246: 1275–1281; Griffiths
et al. (1993) EMBO J 12: 725–734;
Hawkins et al. (1992) J. Mol. Biol. 226: 889–896; Clarkson et al. (1991)
Nature 352: 624–628;
Gram et al. (1992) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 3576–3580; Garrad
et al. (1991) Bio/Technology 9: 1373–1377; Hoogenboom et al. (1991)
J\tUC. Acid Res. 19: 4133–4137; Barbas
et al. (1991) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 7978–7982 und
McCafferty et al. Nature (1990) 348: 552–554 gefunden werden.
-
Zusätzlich sind
rekombinante anti-Mcm3-Antikörper,
wie chimäre
und humanisierte monoklonale Antikörper, die sowohl menschliche
wie auch nicht-menschliche
Anteile umfassen, die unter Verwendung von rekombinanten DNA-Standardtechniken
hergestellt werden können,
innerhalb des Umfanges der Erfindung. Solche chimären und
humanisierten monoklonalen Antikörper
können
durch rekombinante DNA-Techniken, die auf dem Fachgebiet bekannt
sind, hergestellt werden, z.B. unter Verwendung von Verfahren, die
in Robinson et al., WO 87/02671 (internationale Anmeldung Nr. PCT/US86/02269);
Akira, et al. europäische
Patentanmeldung 184,187; Taniguchi, M., europäische Patentanmeldung 171,496;
Morrison et al., europäische Patentanmeldung
173,494; Neuberger et al., internationale PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 86/01533; Cabilly et al., US-Patent Nr. 4,816,S67; Cabilly
et al., europäische
Patentanmeldung 12 S,023; Better et al. (1988) Science 240: 1041–1043; Liu
et al. (1987) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84: 3439–3443; Liu
et al. (1987) J. Immunol. 139: 3521–3526; Sun et al. (1987) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 84: 214–218;
Nishimura et al. (1987) Canc. Res. 47: 999–1005; Wood et al. (1985)
Nature 314: 446–449
und Shaw et al. (1988) J. Natl. Cancer Inst. 80: 1553–1559);
Morrison, S. L. (1985) Science 229: 1202–1207; Oi et al. (1986) Bio Techniques
4: 214; Winter, US-Patent Nr. 5,225,539; Jones et al. (1986) Nature
321: 552–525;
Verhoeyan et al. (1988) Science 239: 1534 und Seidler et al. (1988)
J. Immunol. 141: 4053–4060
beschrieben werden. Ein monoklonaler anti-Mcm3-Antikörper kann
verwendet werden, um Mcm3 durch Standardtechniken, wie Affinitätschromatographie
oder Immunpräzipitation,
zu isolieren. Ein anti-Mcm3-Antikörper kann verwendet werden,
um Mcm3-Protein nachzuweisen (z.B. in einem zellulären Lysat
oder Zellüberstand),
um die Menge und das Muster der Expression von Mcm3 zu beurteilen.
Anti-Mcm3-Antikörper
können
diagnostisch verwendet werden, um Proteinspiegel in Gewebe als Teil
eines klinischen Testvorgehens zu überwachen, z.B. um die Effizienz eines
gegebenen Behandlungsregimes zu bestimmen. Der Nachweis kann durch
Kopplung (sprich, physikalische Verbindung) des Antikörpers an
eine nachweisbare Substanz erleichtert werden. Beispiele für nachweisbare
Substanzen beinhalten verschiedene Enzyme, prosthetische Gruppen,
fluoreszierende Materialien, lumineszierende Materialien, biolumineszierende
Materialien und radioaktive Materialien. Beispiele für geeignete
Enzyme beinhalten Meerrettichperoxidase, alkalische Phosphatase,
(-Galactosidase oder Acetylcholinesterase); Beispiele für geeignete
prosthetische Gruppenkomplexe beinhalten Streptavidin/Biotin und
Avidin/Biotin; Beispiele für
geeignete fluoreszierende Materialien beinhalten Umbelliferon, Fluoreszein,
Fluoreszein-Isothiocyanat, Rhodamin, Dichlortriazinylaminfluoreszein,
Dansylchlorid, Cy-Farbstoffe, Alexa-Farbstoffe oder Phycoerythrin;
ein Beispiel für
ein lumineszierendes Material beinhaltet Luminol; Beispiele für biolumineszierende
Materialien beinhalten Luciferase, Luciferin und Aequorin und Beispiele
für ein
geeignetes radioaktives Material beinhalten 125I, 131I, 35S oder 3H.
-
Bevorzugt
können
monoklonale Antikörper gemäß der Erfindung
mit der initialen Screening-Strategie, die weiter unten beschrieben
wird, hergestellt werden. Da eine Vielzahl von vorbereiteten Hybridomen
entweder nicht monospezifisch gegen Mcm3-Protein sind oder nur in
immunbiochemischen Nachweissystemen, aber nicht in immunhistologischen
Systemen und anders herum anwendbar sind, erfordert die initiale
Untersuchung der erzeugten Hybridomzellen diese Strategie, um monoklonale Antikörper gemäß der Erfindung
herzustellen, die beide Eigenschaften aufweisen.
-
Für die Herstellung
von genetisch veränderten
und/oder synthetischen Antikörpern,
die die Eigenschaften gemäß der Erfindung
aufweisen, kann man z.B. von monoklonalen Antikörpern, die wie oben beschrieben
erhalten werden, ausgehen. Dafür ist
es passend, die Mcm3-Bindungsregionen der monoklonalen Antikörper zu
analysieren und die Teile zu identifizieren, die notwendig und unnötig für den Nachweis,
der oben beschrieben wird, sind. Dann können die notwendigen Teile
modifiziert werden und die unnötigen
Teile können
vollständig
oder teilweise eliminiert bzw. können
durch Anteile, die weitere vorteilhafte Eigenschaften auf die Antikörper übertragen,
ersetzt werden. Es können
auch Anteile, die nicht innerhalb der Bindungsregionen der Antikörper liegen,
modifiziert, eliminiert oder ersetzt werden. Es ist dem Fachmann
bekannt, dass insbesondere die DNA-Rekombinationstechnologie für die obigen Maßnahmen
geeignet ist.
-
Monoklonale
Antikörper
gemäß der Erfindung
zeichnen sich durch monospezifischen Nachweis von Mcm3 sowohl in
biochemischen wie auch histologischen Nachweissystemen aus. Die
Antikörper
sind daher für
den schnellen Nachweis einer Mcm3-Expression in sehr unterschiedlichen
Proben geeignet.
-
In
dem vorliegenden Zusammenhang soll der Begriff "Probe" alle Arten von Proben, die für den Zweck
der Erfindung geeignet sind, abdecken. Beispiele für solche
Proben sind Serum, Sputum, Urin, Liquor, Gewebe und Biopsien. Insbesondere
kann die Probe eine Blutprobe oder eine gynäkologische Probe sein.
-
Aufgrund
dieser Eigenschaften sind die Antikörper gemäß der Erfindung ausgezeichnet
geeignet für
die Anwendung bei diagnostischen Problemen, bei denen vergleichend
die topologische Gewebeverteilungsanalyse, bestimmt z.B. durch Immunhistochemie
mit quantitativen Expressionsparametern, z.B. durch Western-Blot
oder Immunpräzipitation
erhalten, analysiert werden soll.
-
Mit
den Antikörpern
gemäß der Erfindung kann
der monospezifische Nachweis der Mcm3-Expression bei immunbiochemischen
Nachweisverfahren, die eins nach dem anderen durchgeführt werden,
wie ELISA, Western-Blot und Immunpräzipitation, wobei hier der
Western-Blot vorgezogen wird, oder bei immunhistochemischen Geweben,
vorzugsweise bei routinefixierten und in Paraffin eingebettetem
Gewebe, zuverlässig
durchgeführt
werden. Dafür
können
die Antikörper
gemäß der Erfindung
markiert werden, wenn es angemessen ist, wie oben beschrieben, oder
in Kombination mit markierten Antikörpern, die gegen sie oder andere
Reagenzien gerichtet sind, verwendet werden.
-
Monoklonale
Antikörper
gemäß der Erfindung
können
in vivo die Versammlung von DNA-Vorläufern inhibieren und können daher
Zellproliferation inhibieren. So sind diese Antikörper oder
die oben erwähnten
Derivate derselben für
die Therapie von Stadien einer Erkrankung geeignet, die von er höhter Zellproliferation
begleitet werden. Beispiele für
solche Erkrankungen sind Tumore, Allergien, Autoimmunerkrankungen,
Narbenbildung, Entzündungen und
rheumatische Erkrankungen wie auch die Unterdrückung von Abwehrreaktionen
bei Transplantationen.
-
Für die Herstellung
einer pharmazeutischen Zusammensetzung oder eines Medikamentes können die
monoklonalen Antikörper
gemäß der Erfindung
allein oder in Verbindung mit gewöhnlichen Trägern, Adjuvantien und/oder
Zusatzstoffen verwendet werden. Die Antikörper sind für die systemische, lokale,
subkutane, intrathekale und topische Anwendung und für die Anwendung
durch Einlauf geeignet. Dafür
können
sie aufgelöst
in geeigneten Lösungsmitteln,
vorzugsweise als wässrige
Lösung,
in der Form von Liposomen, als Emulsion oder im festen Zustand,
z.B. als Pulver oder in der Form von Mikrokapseln, angewendet werden.
-
Alternativ
kann ein monoklonaler Antikörper der
vorliegenden Erfindung in einem kombinierten Behandlungsverfahren
mit einem unterschiedlichen pharmazeutisch aktiven Wirkstoff verabreicht
werden. Pharmazeutisch aktive Wirkstoffe, die mit den monoklonalen
Antikörpern
der vorliegenden Erfindung formuliert werden können, oder alternativ in einem
kombinierten Behandlungsverfahren verabreicht werden können, können z.B.
Antikörper,
insbesondere monoklonale Antikörper,
gegen andere Antigene sein, so dass ein "Cocktail" bereitgestellt wird, der einen monoklonalen
Antikörper
der vorliegenden Erfindung und einen oder mehrere (monoklonale) Antikörper gegen
andere Antigene, die in die Pathogenese des relevanten Erkrankungszustandes
verwickelt sind, enthält.
-
Weitere
aktive Wirkstoffe, die mit den monoklonalen Antikörpern der
vorliegenden Erfindung formuliert werden können oder alternativ in einem
kombinierten Verhandlungsverfahren verabreicht werden können, insbesondere
um einen therapeutisch nützlichen
Effekt hervorzurufen, hängen
von dem Erkrankungszustand, der geheilt werden soll, ab und sind z.B.
kommerziell erhältliche
Y-Globulin- und Immunglobulinprodukte, Antibiotika, antimikrobielle
Produkte, antibakterielle und Anti-Tumor-Wirkstoffe oder eine Mischung
von zweien oder mehr von ihnen.
-
Monoklonale
Antikörper
gemäß der Erfindung
können
auf eine besonders vorteilhafte Weise bei der Therapie von Tumoren,
die resistent gegen konventionelle Tumortherapeutika sind, nämlich als solche
oder in Kombination mit anderen Therapeutika bzw. Therapieformen
wie Bestrahlung, angewendet werden. Solche Resistenzen treten bei
unspezifischen Zytostatika, wie Vinblastin oder Cisplatin entweder
sekundär,
sprich nach wiederholter An wendung, auf oder sie existieren primär bei bestimmten Tumoren,
wie beim Karzinom der Nieren.
-
Die
Dosierungen solcher Antikörper
werden von dem Zustand, der behandelt werden soll, und dem Empfänger der
Behandlung abhängen,
aber sie werden in dem Bereich von 1 bis ungefähr 100 mg für einen erwachsenen Patienten,
vorzugsweise 1 bis 10 mg, gewöhnlich
täglich
für einen
bestimmten Zeitraum verabreicht, liegen. Ein zweiteiliges Dosierungsregime
kann bevorzugt werden, worin 1 bis 5 mg verabreicht werden.
-
Bei
einer anderen bevorzugten Ausführungsart
wird der Nachweis von Mcm3 in Kombination mit dem Nachweis der Proteine
Ki-67 und p27 durchgeführt.
-
Eines
der am meisten zitierten Zellzyklus-assoziierten Proteine, das für die histopathologische
Diagnostik innerhalb der letzten 16 Jahre verwendet wurde, ist das
Ki-67-Protein (Scholzen T und Gerdes J (2000) J Cell Physiol 182:
311–322;
Gerdes J, Schwab U, Lemke H und Stein H (1983). Int. J. Cancer 31,
13–20).
Das Ki-67-Protein wird in proliferierenden Zellen exprimiert, aber
verschwindet schnell, wenn die Zelle in ein Ruhestadium eintritt
(Baisch, H. und Gerdes, J (1987). Cell Tissue Kinet. 20(4), 387–391). Klinische
Studien haben gezeigt, dass das Ki-67-Antigen ein unabhängiger prognostischer
Marker bei vielen verschiedenen menschlichen Neoplasmen ist, z.B.
Brustkrebs (Jansen RL, Hupperets PS, Arends JW, Joosten-Achjanie SR, Volovics
A, Schouten HC und Hillen HF (1998). Br. J. Cancer, 78: 460–465), Weichteilsarkom,
Meningeomen (Perry A, Stafford SL, Scheithauer BW, Suman VJ und
Lohse CM (1998). Cancer 82: 2262–2269), Prostatakrebs (Mashal
RD, Lester S, Corless C, Richie JP, Chandra R, Propert KJ und Dutta
A (1996) Cancer Res 56(18): 4159–63) und Non-Hodgkin-Lymphom
(Gerdes et al. (1984), J. Immunol. 133: 1710–1715).
-
Das
Protein p27 gehört
zu der Familie von cyclinabhängigen
Kinase-Inhibitoren
(CDKI), die die Zellzyklusprogression durch Bindung und Inaktivierung
von cyclinabhängigen
Kinasekomplexen an definierten Kontrollpunkten innerhalb des Zellzyklus
regulieren (Toyoshima H und Hunter T (1994) Cell 78(1): 67–74). Die
Expression von p27 dient als ein stabiler Marker für die Differenzierung
in sich normal entwickelndem Gewebe und auch bei Tumoren, die unreguliertes
Wachstum zeigen (Lloyd RV, Jin L, Qian X und Kulig E (1997) Am J
Path 150: 401–407, Zhang
P, Wong C, DePinho RA, Harper JW und Elledge SJ (1998) Genes Dev
12(20): 3162–3167).
-
Die
Durchführung
kombinierter Färbung
von Geweben mit simultanem Nachweis der drei Proteine erlaubt eine
detailliertere Beurteilung von Zellproliferation und Differenzierungsprozessen,
die das individuelle Tumorwachstum bestimmen. Mcm3-Protein wird
in Zellen exprimiert, die aufgehört
haben zu proliferieren, die aber nicht entsprechend der Abwesenheit
der p27-Proteinexpression endgültig
differenziert sind, während
Ki-67 nur in proliferierenden Zellen exprimiert wird. p27 kann in
ruhenden Zellen, aber nicht in proliferierenden Zellen gefunden
werden. Ki-67, Mcm3 und p27 stellen einen Satz an Parametern bereit,
die komplementäre
biologische Eigenschaften definieren, die für eine detaillierte Charakterisierung von
ungeordnetem Zellwachstum und Tumorgenese geeignet sind. Die Tumordiagnostik
kann auch von einer kombinierten Beurteilung dieser Marker profitieren,
was eine Hilfe bei der Auswahl des am besten geeigneten Therapiekonzeptes
für einen
individuellen Patienten sein kann.
-
Die
vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht:
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1
-
Herstellung von monoklonalen
Antikörpern
gemäß der Erfindung.
-
Es
wurden Mäuse
für die
Immunisierung verwendet. Rekombinantes menschliches Mcm3-Protein
wurde als Antigen verwendet.
-
Aufzeichnung der Immunisierung
und Fusion
-
Tag
1: Es wurden 100 μg
Mcm3-Protein in 100 μl
PBS (phosphatgepufferte Kochsalzlösung) vollständig und
gründlich
mit 100 μl
Freundschem Adjuvans gemischt und darauffolgend in eine Maus injiziert.
-
Tag
14: Es wurden 50 μg
Mcm3-Protein in 100 μl
PBS vollständig
und gründlich
mit 100 μl Freundschem
Adjuvans gemischt und darauffolgend in eine Maus injiziert.
-
Tag
21: Es wurden 50 μg
Mcm3-Protein in 100 μl
PBS vollständig
und gründlich
mit 100 μl Freundschem
Adjuvans gemischt und darauffolgend in eine Maus injiziert.
-
Tag
37: Es wurden 50 μg
Mcm3-Protein in 100 μl
PBS vollständig
und gründlich
mit 100 μl Freundschem
Adjuvans gemischt und darauffolgend in eine Maus injiziert.
-
Am
Tag 39 wurde die Maus schmerzlos getötet. Es wurden Milzzellen entfernt
und mit Myelomzellen fusioniert. Man erhielt Hybridome, die vollständig ausgewachsen
waren.
-
Screening des Hybridomdiberstandes
und Klonierung
-
Als
erstes wurden die Überstände des
Hybridoms, das vollständig
ausgewachsen war, in einem Spot-Blot-Assay getestet. Dafür wurde
1 ml rekombi nantes menschliches Mcm3 in PBS (2 ng/ml) auf Stücke einer
Nitrozellulosemembran von 1 cm × 0,5
cm Größe platziert.
Diese Stücke
wurden in eine Platte mit 48 Vertiefungen platziert und für 15 Minuten
bei Raumtemperatur getrocknet. Darauffolgende wurde die Inkubation
mit Blockierungspuffer (PBS, 0,005 Tween 20, 4% Gelatine) für 45 Minuten
bei Raumtemperatur durchgeführt.
Nach mehreren Waschschritten mit PBS (0,05% Tween 20, 0,5% Gelatine) wurde
die Inkubation mit dem Hybridomüberstand
für 60
Minuten bei Raumtemperatur durchgeführt. Nach mehreren Waschschritten
mit PBS (0,05% Tween 20, 0,5% Gelatine) wurde ein kommerziell erhältlicher Phosphatasegekoppelter
Ziegen-anti-Maus-Antikörper,
Dianova, Hamburg (Verdünnung
gemäß der Anleitung
des Herstellers 1:10.000) zugegeben. Nach Inkubation für 1 Stunde
bei Raumtemperatur mit PBS (0,05% Tween 20, 0,5% Gelatine) wurde
die alkalische Phosphatase-Nachweisreaktion mit der Entwicklerlösung (36
mM 5'-Brom-4-chlor-3-indolylphosphat;
400 mM Nitro-Blau-Tetrazolium, 100 mM Tris-HCl, pH 9,5, 100 mM NaCl,
5 mM MgCl2) für 10 Minuten bei Raumtemperatur
durchgeführt.
-
Der
Hybridomüberstand,
der in dem Spot-Blot positiv getestet wurde, wurde darauffolgend
immunhistologisch getestet. Dafür
wurden Paraffinschnitte, z.B. Tonsille, gemäß den Standard-Vorgehensweisen
dehydriert (2 × 100%
Xylen, 2 × 100% EtOH,
2 × 70%
EtOH, 2 × 40%
EtOH), gefolgt von kurzem Waschen in Wasser. Die Schnitte wurden dann
in Citratpuffer, pH 6 (2,1 g Zitronensäuremonohydrat für 1 1, eingestellt
mit 2 N NaOH auf pH 6) in einem Druckkochtopf für 1 bis 5 Minuten gekocht. Nach Öffnung des
Kochtopfes wurden die Schnitte sofort in kaltem (RT) TBS gewaschen,
gefolgt von Inkubation mit Hybridomüberstand in einer feuchten Kammer
für 30
Minuten. Nach mehrfachem Waschen in TBS wurden die Antikörper, die
an die Schnitte gebunden waren, mit Hilfe des indirekten Immunperoxidase-Verfahrens
nachgewiesen, mit Hämalaun
gefärbt,
eingebettet und mikroskopisch beurteilt.
-
Der
Antikörper
gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt das folgende Färbungsmuster.
Der Antikörper
reagiert vorwiegend mit den Kernen von Zellen in proliferativen
Regionen, was durch die Tatsache angezeigt wird, dass Zellen der
dunklen Zone innerhalb der germinalen Zentren von menschlichen Tonsillen
positiv für
Mcm3 gefärbt
werden. Ebenso reagieren Zellen nahe der basalen Schicht der normalen
Mukosa mit dem spezifischen Mcm3-Antikörper. Es sollte beachtet werden,
dass Mcm3-Färbung auch
in der intermediären
und oberen Schicht gesehen wurde, die zu dem nicht-proliferativen
Zellkompartiment der oralen Mukosa gehören.
-
Hybridome,
die sowohl in dem Spot-Blot wie auch bei der Immunhistologie positiv
waren, wurden geklont und wieder geklont, bis sie monoklonal waren.
Es wurden unabhängige
monoklonale Antikörper erhalten.
Es wurde eine Hybridomzelllinie, die einen monoklonalen Antikörper gemäß der Erfindung
erzeugt, bei der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen
(DSMZ) in Braunschweig unter der Nummer DSM ACC2388 am 16. Februar 1999
hinterlegt.
-
Beispiel 2
-
Western-Blot-Analyse von
Zelllysaten mit einem polyklonalen Anti-Mcm3-Kaninchen-Antikörper und einem monoklonalen
Antikörper
gemäß der Erfindung.
-
Zelllysate
der Zelllinie HELA (H) und CHO (C) wurden auf Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
(SDS-PAGE) aufgebracht. Die in dem Gel getrennten Proteine wurden
auf eine Nitrocellulosemembran in einer Nass-Blotting-Kammer über Nacht übertragen.
Diese Membran wurde dann mit einem verdünnten Anti-Mcm3-Kaninchen-Antiserum
(Hu, B., et al., Nucleic Acid Res., 1993, 21: 5289–5293) (0,15 μg/ml) für 1 Stunde
bei Raumtemperatur inkubiert. Nach mehreren Waschschritten mit PBS
(0,05% Tween 20, 0,5% Gelatine) wurde ein kommerziell erhältlicher
phosphatasegekoppelter Ziegen-Kaninchen-Antikörper (Verdünnung gemäß den Anweisungen
des Herstellers, Dianova, Hamburg 1:10.000) zugegeben. Nach Inkubation
von 1 Stunde bei Raumtemperatur und nochmaligem Waschen in TNT-Puffer
(150 mM NaCl, 10 mM Tris pH 7,5, 0,05% Tween 20) wurde der Nachweis mit
dem Chemilumineszenzverfahren mit dem ECL-System (Amersham Life
Science, Braunschweig) gemäß den Anweisungen
des Herstellers durchgeführt.
-
Wie
in 1 festgestellt werden kann, stellte sich heraus,
dass der polyklonale Anti-Mcm3-Kaninchen-Antikörper neben der erwarteten prominenten Hauptproteinbande
mit einem offensichtlichen Molekulargewicht von 105 kDa weitere
Proteine in dem Molekulargewichtsbereich zwischen 50 kDa und 90 kDa
zeigte.
-
Der
monoklonale Anti-Mcm3-Antikörper
gemäß der Erfindung
zeigte nur die erwartete Proteinbande mit einem offensichtlichen
Molekulargewicht von 105 kDa.
-
Weiter
zeigt der monoklonale Antikörper
gemäß der vorliegenden
Erfindung in immunhistochemischen Studien seine Nützlichkeit
für den
Nachweis von Mcm3.
-
Beispiel 3
-
Immunpräzipitation
mit Anti-Mcm3-Antikörpern
gemäß der Erfindung
-
1 μg primärer Anti-Mcm3-Antikörper wird
zu 10 μl
Dynabeads (Dynal M280 Schaf-anti-Maus, Dynal, Hamburg) zugegeben
und für
30 Minuten bei 4°C unter
Rollen inkubiert.
-
Zellzubereitungen
(1 × 106
Zellen) werden in Immunpräzipitationspuffer
(18 mM Tris/HCl, 150 mM NaCl, 0,3% Hexadecylmethyl-Ammoniumbromid,
5 mM EDTA und 1 mM DTT), umfassend Proteaseinhibitoren, aufgenommen,
für 5 Minuten
gekocht, auf Eis gekühlt
und zentrifugiert (5 Minuten, 14.000 Upm). Die überschüssige Flüssigkeit wird zu dem Komplex
von Dynabeads/primären
Antikörpern
zugegeben und bei 4°C
für 30
Minuten in einem Roller inkubiert.
-
Dann
wird die Röhre
für 20
Sekunden in einen magnetischen Dynal-Konzentrator platziert und die überschüssige Flüssigkeit
wird entfernt. Die magnetischen Kügelchen werden erneut in 500 μl NET (Tris/HCl
18 mM, NaCl 150 mM, EDTA 5 mM, DTT 1 mM) suspendiert, wieder in
den magnetischen Konzentrator platziert und der Überstand wird nach 20 Sekunden
entfernt. Auf diese Weise werden die Kügelchen mehrfach gewaschen.
-
Das
so gereinigte Mcm3 kann dann mit Hilfe von SDS-PAGE analysiert werden.
-
Beispiel 4
-
Mikroinjektion von Anti-Mcm3-Antikörpern gemäß der Erfindung
in Kerne von permanenten Zelllinenzellen.
-
HEp-2
wurden auf CELLocate®-Deckgläsern für Mikroinjektion
kultiviert und in der logarithmischen Wachstumsperiode verwendet.
Es wurden Anti-Mcm3-Antikörper gemäß der Erfindung
bzw. ein irrelevanter Kontroll-Antikörper mit einem Transjektor und
Mikromanipulator in die Zellkerne unter Lichtmikroskopkontrolle
mikroinjiziert (Injektionsdruck 130 hPa; Injektionszeit zwischen
0,3 und 0,5 Sekunden). Die injizierten Zellen wurden dann mit Bromdesoxyuridin
(BrdU), das (0,1 mM) Medium enthielt, für 6 Stunden kultiviert. Nach
Fixierung (5 Minuten 4% Paraformaldehyd bei Raumtemperatur) wurden
die Deckgläser
dreimal in Tris-gepufferter Kochsalzlösung (TBS) gewaschen, in 100%
EtOH für
10 Minuten bei –20°C inkubiert,
gefolgt von Permeation der anhängenden
Zellen durch direkten Transfer in 0,1% Triton X-100 TBS für 10 Minuten
bei Raumtemperatur. Die injizierten Antikörper wurden dann mit einem kommerziell
erhältlichen
Cy3-gekoppelten Ziegen-anti-Maus-Antikörper, Dianova,
Hamburg, nachgewiesen (Verdünnung
gemäß den Anweisungen des
Herstellers in PBS/10% Rinderserumalbumin). Die Zubereitungen wurden
zuerst in 2 M HCl für
60 Minuten bei 37°C
für den
Nachweis von BrdU, fixiert in den Zellen, inkubiert. Darauffolgend
wurden die Zubereitungen zuerst mehrere Male mit destilliertem Wasser,
dann zweimal mit PBS gewaschen. Dann wurde die Inkubation mit einem
kommerziell erhältlichen
FITC-markierten Anti-BrdU-Antikörper,
Boehringer Mannheim, Mannheim, (Verdünnung gemäß den Anweisungen des Herstellers) über Nacht
bei 4°C
in einer feuchten Kammer durchgeführt. Dann wurden die Zubereitungen
gründlich
fünfmal
in PBS für
10 Minuten gewaschen, mit DABCO (1,4-Diazabicyclo[2,2,2]octan) in
90% Glycerol bedeckt und durch Fluoreszenzmikroskopie beurteilt.
-
Es
stellte sich heraus, dass fast alle Zellen, die mit den Kontroll-Antikörpern injiziert
wurden, auch BrdU eingeschlossen hatten, daher während des Experimentes den
normalen Zellzyklus durchlaufen hatten. Im Gegensatz dazu schlossen
nur zwischen 20% bis 50% der Zellen, denen Anti-Mcm3-Antikörper gemäß der Erfindung
injiziert wurden, BrdU ein. Die Proliferation dieser Zellen wurde
daher durch die Antikörper
gemäß der Erfindung inhibiert.
-
Literaturverzeichnis
-
- 1. Maine et al., Genetics, 1984, 106: 365–385
- 2. J. J. Blow und R. A. Laskey, Nature, 1988, 332: 546–548
- 3. A. Richter, R. Knippers, Eur. J. Biochem., 1997, 247: 136–141
- 4. Thommes et al., Nucleic Acid Res., 1992, 20: 1069–1074
- 5. Hu, B., et al., Nucleic Acid Res., 1993, 21: 5289–5293
- 6. Koehler und Milstein, Nature, 1975, 256: 495–497
- 7. Brown et al., J. Immunol., 1981, 127: 539–46 (1981)
- 8. Brown et al., J. Biol. Chem., 1980, 255: 4980–83
- 9. Yeh et al., Proc. Natl. Acad. Sci. US.4 76: 2997–3 1 (1976)
- 10. Yeh et al., Int. J. Cancer, 1982, 29: 269–75
- 11. Kozbor et al. Immunol Today, 1983, 4: 72
- 12. Cole et al. (1985), Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy,
Alan R. Liss, Inc., Seiten 77–96
- 13. R. H. Kenneth, in Monoclonal Antibodies: A new Dimension
in Biological Analyses, Plenum Publishing Corp., New York, New York
(1980)
- 14. E. A. Lerner, Yale J: Biol. Med., 1981, 54: 387402
- 15. M. L. Gefter et al., Somatic Cell Genet., 1977, 3
- 16. G. Galfre et al., Nature, 1977, 266: 55052
- 17. Ladner et al., US-Patent Nr. 5,223,409
- 18. Kang et al., internationale PCT-Veröffentlichung Nr. WO 92/18619
- 19. Dower et al., internationale PCT-Veröffentlichung Nr. WO 91/17271
- 20. Winter et al., internationale PCT-Veröffentlichung WO 92/20791
- 21. Markland et al., internationale PCT-Veröffentlichung Nr. WO 92/15679
- 22. Breitling et al., internationale PCT-Veröffentlichung WO 93/01288
- 23. McCafferty et al., internationale PCT-Veröffentlichung
Nr. WO 92/01047
- 24. Garrard et al., internationale PCT-Veröffentlichung Nr. WO 92/09690
- 25. Ladner et al., internationale PCT-Veröffentlichung Nr. WO 90/02809
- 26. Fuchs et al., Bio/Technology, 1991, 9: 1370–1372
- 27. Hay et al., Hum. Antibod. Hybridomas, 1992, 3: 81–85
- 28. Huse et al., Science, 1989, 246: 1275–1281
- 29. Griffiths et al., EMBO J, 1993, 12: 725–734
- 30. Hawkins et al., J. Mol. Biol., 1992, 226: 889–896
- 31. Clarkson et al., Nature, 1991, 352: 624–628
- 33. Gram et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 1992, 89: 35763580
- 34. Garrad et al., Bio/Technology, 1991, 9: 1373–1377
- 35. Hoogenboom et al., J\tUC. Acid Res., 1991, 19: 4133–4137
- 36. Barbas et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 1991, 88: 7978–7982
- 37. McCafferty et al., Nature, 1990, 348: 552–554
- 38. Robinson et al. internationale Anmeldung Nr. PCT/US86/02269
- 39. Akira, et al., europäische
Patentanmeldung 184,187
- 40. Taniguchi, M., europäische
Patentanmeldung 171,496
- 41. Morrison et al., europäische
Patentanmeldung 173,494
- 42. Neuberger et al., internationale PCT-Veröffentlichung Nr. WO 86/01533
- 43. Cabilly et al., US-Patent Nr. 4,816,S67
- 44. Cabilly et al., europäische
Patentanmeldung Nr. 12 S,023
- 45. Better et al., Science, 1988, 240: 1041–1043
- 46. Liu et al., Proc. Natl Acad. Sci. USA, 1987, 84: 3439–3443
- 47. Liu et al., J. Immunol., 1987, 139: 3521–3526
- 48. Sun et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 1987, 84: 214–218
- 49. Nishimura et al., Canc. Res., 1987, 47: 999–1005
- 50. Wood et al., Nature, 1985, 314: 446–449
- 51. Shaw et al., J. Natl. Cancer Inst., 1988, 80: 1553–1559)
- 52. Morrison, S. L., Science, 1985, 229: 1202–1207
- 53. Oi et al., Bio Techniques 1986, 4: 214
- 54. Winter, US-Patent Nr. 5,225,539
- 55. Jones et al., Nature, 1986, 321: 552–525
- 56. Verhoeyan et al., Science, 1988, 239: 1534
- 57. Seidler et al., J. Immunol., 1988, 141: 4053–4060
- 58. Scholzen T und Gerdes J, J Cell Physiol, 2000, 182: 311–322
- 59. Gerdes J, Schwab U, Lemke H und Stein H, Int. J. Cancer,
1983, 31, 13–20
- 60. Baisch, H, und Gerdes, J, Cell Tissue Kinet., 1987, 20(4),
387–391
- 61. Mashal RD, Lester S, Corless C, Richie JP, Chandra R, Propert
KJ und Dutta A, Cancer Res, 1996, 56(18): 4159–63
- 62. Toyoshima H und Hunter T, Cell, 1994, 78(1): 67–74
- 63. Lloyd RV, Jin L, Qian X und Kulig E, Am J Path 1997, 150:
401–407
- 64. Zhang P, Wong C, DePinho RA, Harper JW und Elledge SJ, Genes
Dev. 1998, 12(20): 3162–3167.