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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Digitalfilter mit geschalteter
oder umschaltbarer Bandbreite, die ausgelagerte Koeffizientensätze verwenden;
und spezieller Koeffizientensätze
zu modifizieren, um Schalttransienten am Ausgang des Digitalfilters
zu vermindern.
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Digitalfilter
manipulieren diskrete Abtastungen eines Eingangssignals, um ein
Filter-Ausgangssignal
zu erzeugen. In der Technik sind verschiedene Filterstrukturen bekannt,
etwa jene für
Finite-Impulse-Response-Filter (FIR) und Infinite-Impulse-Response_Filter
(IIR). IIR-Filter
höherer
Ordnung (die eine höhere
Selektivität
bereitstellen) werden typischerweise unter Verwendung einer Mehrzahl
von Filtern niederer Ordnung implementiert, die in einer Kaskade
geschaltet sind.
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Während der
Verarbeitung eines Signals kann es notwendig werden die Filterung
des Signals zu ändern
(z.B. eine Änderung
der Bandbreite, Paßband-Charakteristik,
Gruppenverzögerung
oder anderer Filterparameter). Um Hardware und/oder Software-Anforderungen
zu minimieren, ist es wünschenswert
vor und nach der Änderung
die gleiche Filterstruktur zu benutzen, indem man lediglich die
digitalen Filterkoeffizienten ändert.
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US 5530660 und
US 5856934 legen einen variablen digitalen
Bandpaßfilter
offen, dessen Charakteristik – insbesondere
Mittenfrequenz und Bandbreite – modifiziert
werden können,
indem man einen zugehörigen
Koeffizientensatz in den Filter lädt. Der Filter umfaßt eine
Mehrzahl von in Kaskadenform zusammengeschalteten IIR-Filterabschnitten
zweiter Ordnung.
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Nach
dem Schalten der Filterkoeffizienten treten aufgrund des Koeffizientenwechsels
jedoch Fehler oder andere Transienten am Filterausgang auf. Diese
Effekte sind speziell für
IIR-Filter höherer Ordnung
ein Problem, welche interne Knoten aufweisen können.
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In
einem Radioempfänger
mit digitaler Signalverarbeitung (DSP, Digital Signal Processing;
digitale Signalverarbeitung) wird ein Digitalkanalfilter auf ein
Zwischenfrequenz-Signal (IF, Intermediate Frequency; Zwischenfrequenz)
angewandt, um den gewünschten
Kanal auszuwählen
und andere Sendekanäle
abzuweisen. Abhängig
von der Gegenwart angrenzender oder alternativer Kanal-Sendesignale kann
für den
Kanalfilter ein weites oder schmales Paßband benutzt werden. Wenn
man zwischen den beiden Bandweiten umschaltet, indem man in einem DSP-Filter
zwischen zwei Koeffizientensätzen
umschaltet, so können
sich ergebende Transienten hörbare
Knall- und/oder Klickgeräusche
verursachen, welche nicht akzeptabel sind. In einem Aspekt der Erfindung
stellt ein Digitalfilter mit geschalteter Bandbreite selektiv eine
erste Bandbreitencharakteristik oder eine zweite Bandbreitencharakteristik
bereit. Eine Mehrzahl von Filterabschnitten wird zwischen einem
Eingang und einem Ausgang kaskadierend in Reihe geschaltet, wobei
jeder Filterabschnitt einen Abschnittsausgang besitzt, der einen
entsprechenden Knoten des Digitalfilters bereitstellt. Ein erster
in die Filterabschnitte zu ladender Koeffizientensatz erzeugt die
erste Bandbreitencharakteristik und liefert entsprechende Netto-
oder Gesamtverstärkungen zwischen
dem Eingang und jedem der Knoten. Ein zweiter in die Filterabschnitte
zu ladender Koeffizientensatz erzeugt die zweite Bandbreitencharakteristik und
liefert entsprechende Netto- oder Gesamtverstärkungen zwischen dem Eingang
und jedem der Knoten. Gemäß der vorliegenden
Erfindung sind die Netto- oder Gesamtverstärkungen, die durch die ersten
und zweiten Koeffizientensätze
bereitgestellt werden, in mindestens einem der Knoten im Wesentlichen
zueinander passend, was in verminderten Transienteneffekten resultiert,
wenn man zwischen den ersten und zweiten Koeffizientensätzen umschaltet.
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Die
vorliegende Erfindung besitzt den Vorteil Transienteneffekte zu
vermindern, wenn man Filterkoeffizientensätze umschaltet, indem man die
Konstruktion der beiden Koeffizientensätze koordiniert.
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Die
Erfindung wird nun, anhand eines Beispiels, unter Bezug auf die
beigefügten
Zeichnungen beschrieben werden:
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1 trägt Empfangsfeldstärken in
einem lokalen Empfangsgebiet auf, wobei für einen gewünschten Radiokanal von Interesse
Wechselwirkungen mit angrenzenden Kanälen bestehen;
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2 ist
ein Blockdiagramm, das Abschnitte eines DSP-Radioempfängers zeigt;
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3 ist
ein Blockdiagramm, das DSP-Verarbeitung eines Zwischenfrequenzsignals
zeigt, wie sie in der vorliegenden Erfindung verwendet wird;
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4 zeigt
die Innenstruktur eines Kanalfilters;
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5 ist
ein Ablaufdiagramm, das Filterkonstruktionstechniken der bisherigen
Technik zeigt, um einen Filterkoeffizientensatz zu erhalten;
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6A–6D zeigen „Q's" oder Spektren für sequentielle Filterabschnitte,
die unter Verwendung herkömmlicher
Filterkonstruktionstechniken erhaltene Koeffizienten aufweisen;
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7A–7D zeigen „Q's" von sequentiellen Filterabschnitten
gemäß einem
zweiten Koeffizientensatz, um ein schmaleres Paßband als die Filter der 5A–5D bereitzustellen;
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8A–8D zeigen
eine Umordnung von Filterabschnitten und ihrer „Q's" in 5A–5D gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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9A–9D zeigen
eine Umordnung von Filterabschnitten und ihrer „Q's" in 7A–7D gemäß der vorliegenden
Erfindung; und
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10 ist
ein Ablaufdiagramm, das eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung zeigt, um Filterkoeffizientensätze so zu modifizieren, um
die an internen Knoten des Filters bereitgestellte Gesamtverstärkung abzustimmen.
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1 zeigt
ein Frequenzspektrum 10 einer gewünschten Radiosendung, die eine
Mittenfrequenz 11 besitzt und einen zugewiesenen Kanal
fd zwischen einer unteren Frequenz 12 und
einer oberen Frequenz 13 einnimmt. Ein oberer angrenzender Kanal
fu ist als ein Sendesignal 14 – mit im
Wesentlichen keinem Überschuß-Signalanteil
in dem gewünschten
Frequenzkanal – enthaltend
gezeigt, wodurch der obere angrenzende Kanal keine Interferenz verursacht.
Ein unterer angrenzender Kanal bei fl ist
jedoch als eine Radiosendung einschließend gezeigt, die einen wesentlichen
Signalanteil oberhalb der unteren Frequenz 12 des gewünschten
Kanals aufweist. Die resultierende Interferenz verschlechtert den
Empfang der gewünschten
Radiosendung.
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Interferenz
angrenzender Kanäle
kann mittels Verengung des Paßbandes
eines Bandpaßfilters in
dem Empfänger
vermindert werden, um den von dem angrenzenden Kanal durch den Empfänger passierenden
Signalanteil zu vermindern. Folglich zeigt 1 eine schmale
Bandbreite 16, welche in den Zwischenfrequenz-Signalweg
geschaltet werden kann, um die Interferenz angrenzender Kanäle zu lindern.
Liegt keine Interferenz angrenzender Kanäle vor, so wird eine Bandbreite 17 benutzt
um die Qualität
des empfangenen, gewünschten
Signals zu maximieren. Innerhalb des Empfängers wird die Mittenfrequenz 11 in
eine Zwischenfrequenz übersetzt,
welche eine Zwischenfrequenz von Null sein kann. In diesem Fall
ist der Filter ein Tiefpaßfilter.
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2 ist
ein Blockdiagramm, das einen digitale Signalverarbeitung verwendenden
Radioempfänger
zeigt. Eine Antenne 20 empfängt Sendesignale RF, welche
an einen RF-Verstärker 21 gekoppelt sind.
Verstärkte
RF-Signale werden zu einem Eingang eines Mischers 22 bereitgestellt.
Ein lokaler Oszillator 23 stellt ein Mischsignal zu einem
zweiten Eingang von Mischer 22 bereit, wobei das Mischsignal eine
Frequenz unter der Regelung einer Abstimm-Regelschaltung (nicht gezeigt) aufweist.
Ein trägerbasiertes
Signal in der Form eines Zwischenfrequenzsignals (IF) wird von Mischer 22 zum
Eingang eines Analog/Digital-Wandlers
(A/D-Wandler) 24 bereitgestellt. Ein digitalisiertes IF-Signal
wird für Filterung,
Entmodulierung und andere Weiterverarbeitung des resultierenden
Audiosignals zu einem Digitalsignal-Verarbeitungsblock (DSP-Block) 25 bereitgestellt.
Ein abschließendes
Audiosignal wird von DSP 25 zum Eingang eines Digital/Analog-Umsetzers
(D/A-Umsetzer) 26 bereitgestellt, welcher analoge Audiosignale
zu einem Lautsprechersystem 27 bereitstellt. Verarbeitung
des digitalisierten IF-Signals innerhalb von DSP 25 ist
in 3 genauer gezeigt. Die Ausführungsform von 3 ist
besonders angepaßt
um AM-Signale zu verarbeiten. Das digitalisierte IF-Signal wird
zum Eingang eines komplexen Mischers 30 bereitgestellt,
um phasengleiche (I) und phasenverschobene (Q) Signale zu erzeugen.
Ein Oszillator 31 erzeugt ein Einspeisesignal fif, welches nominell gleich der Zwischenfrequenz
des IF-Signals ist, so daß das
IF-Signal auf eine neue IF-Frequenz von ungefähr Null Hertz gemischt wird.
Das Einspeisesignal ist direkt an einen Eingang eines ersten Mischers 32 gekoppelt,
und durch einen 90°-Phasenverschiebungsblock 33 an
einen Eingang eines zweiten Mischers 34. Das digitalisierte
IF-Signal wird zu jeweiligen Eingängen von Mischern 32 und 34 bereitgestellt,
um die I- und Q-Signale zu erzeugen. Die I- und Q-Signale werden
durch Dezimierungsblöcke 35 und 36 entsprechend
dezimiert, um abtastratenreduzierte Signale zu den Eingängen der
Kanalfilter 37 und 38 bereitzustellen.
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Mit
der vorliegenden Erfindung können
andere Zwischenfrequenzen ungleich Null oder nicht komplexe Signaldarstellungen
benutzt werden. Eine komplexe Darstellung mit Null-IF besitzt in
der DSP-Verarbeitung jedoch viele Vorteile, wietwa kompakte Codegröße, minimierte
Chipfläche
und effiziente Datenhandhabung.
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Kanalfilter 37 und 38 werden
entweder mit einem Koeffizientensatz #1 oder einem Koeffizientensatz
#2 durch einen Multiplexer unter Regelung eines angrenzende Kanäle detektierenden
Blocks 41 geladen. Ein Koeffizientensatz stellt eine weite
Bandbreite bereit, während
der andere Koeffizientensatz eine schmale Bandbreite bereitstellt.
Ein zu irgendeiner Zeit zu verwendender Koeffizientensatz wird abhängig vom
Vorhandensein wechselwirkender Nachbarkanäle ausgewählt. Unter Verwendung einer
Zwischenfrequenz von Null Hertz sind die Kanalfilter 37 und 38 als
Tiefpaßfilter
implementiert, wobei der schmalere Filter eine obere Kappfrequenz
aufweist welche niedriger ist als die des breiteren Filters. Die Gegenwart
von wechselwirkenden Nachbarkanälen kann
unter Verwendung irgendeines in der Technik bekannten, herkömmlichen
Verfahrens detektiert werden. Die gefilterten Ausgaben der Kanalfilter 37 und 38 werden
zu einem Signaldetektor 42 bereitgestellt, um eine Audioausgabe
bereitzustellen welche zum Beispiel linke und rechte Stereosignale
einschließen
kann.
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Die
Kanalfilter können
unter Verwendung verschiedener Filterstrukturen und -typen implementiert
werden. Ein Infinite-Impulse-Response-Filter (IIR) wie in 4 gezeigt
wird hierin als ein Beispiel beschrieben werden, weil dessen Verwendung
wegen seiner Vorteile der kompakten Größe wünschenswert sein kann, und
weil er besonders anfällig für große Transienteneffekte
ist, wenn man Koeffizientensätze
umschaltet. Die vorliegende Erfindung ist jedoch auch nützlich um
Transienten mit anderen Filterstrukturen zu vermindern, wann immer
kaskadierend geschaltete Filterabschnitte (z.B. Kaskaden von FIR-
oder FIR- und IIR-Abschnitten)
benutzt werden.
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4 zeigt
eine typische Architektur für
einen IIR-Filter, die drei zwischen einem Eingang x(n) und einem
Ausgang y(n) kaskadierend in Reihe geschaltete Abschnitte zweiter
Ordnung umfaßt.
Ein Filter kann einen Gesamtverstärkungsterm Go einschließen, der
auf einen der Eingänge
eines Empfängers 45 angewandt
ist, welcher an seinem anderen Eingang eine Eingabe x(n) empfängt. Alternativ
kann der Verstärkungsterm
Go wie in der Technik bekannt zu den einzelnen
Abschnitten verteilt werden.
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Abschnitte
zweiter Ordnung 46, 47 und 48 sind in
Reihe angeschlossen, um einen Filter sechster Ordnung zu erzeugen.
Der erste Abschnitt 46 schließ einen Multiplikator 50 ein,
um die Eingabe zu Abschnitt 46 mit einem Koeffizienten
b0,1 zu multiplizieren. Das resultierende
Produkt wird zu einem Eingang eines Summierers 51 bereitgestellt.
Die Ausgabe von Summierer 51 liefert den Ausgabeknoten
für Abschnitt 46,
und ist außerdem
ein interner Knoten des gesamten Filters.
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Die
Eingabe zu Abschnitt 46 wird in einem Einheiten-Verzögerungsblock 52 um
eine Abtastperiode verzögert
und dann zu einem Multiplikator 53 eingegeben. Koeffizient
b1,1 wird auf einen zweiten Eingang von
Multiplikator 53 angewandt, und die Ausgabe wird zu Summierer 51 bereitgestellt.
Die Ausgabe von Einheiten-Verzögerungsblock 52 wird in
Einheiten-Verzögerungsblock 54 durch
eine weitere Einheitenverzögerung
geführt,
bevor sie in einem Multiplikator 55 mit einem Koeffizienten
b2,1 multipliziert wird. Die Ausgabe von
Multiplikator 55 wird zu noch einem anderen Eingang von
Summierer 51 bereitgestellt. Die Koeffizienten b stellen
die Vorwärtsspeiseterme
für Abschnitt 46 bereit.
Abschnitt 46 schließt
außerdem
Rückkopplungsterme
ein, worin die Ausgabe von Summierer 51 in einem Einheiten-Verzögerungsblock 56 verzögert wird.
Die verzögerte
Ausgabe ist an einen Multiplikator 57 gekoppelt, welcher
auch einen Koeffizienten a1,1 empfängt. Der
Ausgang von Multiplikator 57 ist an noch einen anderen
Eingang von Summierer 51 gekoppelt. Die verzögerte Ausgabe
von Einheiten-Verzögerungsblock 56 wird
durch einen Einheiten-Verzögerungsblock 58 und
dann zu einem Eingang eines Multiplikators 59 geführt. Koeffizient
a2,1 wird zu einem anderen Eingang von Multiplikator 59 geliefert,
und das resultierende Produkt ist an Summierer 51 gekoppelt. Die
Ausgabe von Summierer 51, die den internen Knoten für den ersten
Abschnitt 46 umfaßt,
ist an den Eingang des zweiten Abschnitts 47 gekoppelt.
Abschnitte 46 und 47 sind überlappend gezeigt, weil die Einheiten-Verzögerungsblöcke 56 und 57 zwischen dem
Betrieb beider Abschnitte geteilt sind, um Hardwareanforderungen
zu minimieren.
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Die
Eingabe von Abschnitt 47 (von Summierer 51) wird
auf einen Multiplikator 60 angewandt, welcher außerdem Koeffizient
b0,2 empfängt. Zusätzliche b-Koeffizienten b1,2 und b2,2 werden
jeweils auf die Multiplikatoren 62 und 63 angewandt,
und die resultierenden Produkte werden in einem Summierer 61 addiert.
Einheiten-Verzögerungsblock 64,
Einheiten-Verzögerungsblock 66 und
Multiplikator 67 stellen wie im vorigen Abschnitt Rückkopplungsterme unter
Verwendung der Koeffizienten a1,2 und a2,2 bereit. Abschnitt 48 arbeitet
in der gleichen An und Weise unter Verwendung von b-Koeffizienten
b0,3, b1,3 und b2,3 und a-Koeffizienten a1,3 und
a2,3 für
den dritten Abschnitt. Um eine abschließende Filterung hoher Ordnung
bereitzustellen, können
nach Abschnitt 48 mehrere Abschnitte zweiter Ordnung kaskadenartig
in Reihe geschaltet sein.
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Es
sind verschiedene Verfahren bekannt um angemessene Werte für die a-
und b-Koeffizienten zu bestimmen. Eine typische Prozedur ist in 5 gezeigt.
In Schritt 80 wählt
ein Filterkonstrukteur einen gewünschten
Filtertyp aus, wie etwa einen Tiefpaß- oder Bandpaßfilter.
Der Typ der Filterstruktur kann außerdem als eine Butterworth-,
Chebyshev- oder elliptische Filterstruktur gewählt werden. In Schritt 81 wird
eine Kappfrequenz oder mehrere Kappfrequenzen gewählt, und
in Schritt 82 wird die Anzahl der zu verwendenden Abschnitte
zweiter Ordnung ausgewählt.
Diese Parameter werden in Schritt 83 benutzt um einen Prozeß zu verrichten,
um unter Verwendung verfügbarer
Softwarefilter-Konstruktionspakete, etwa dem SPW-Filterdesigner
von Cadence Design Systems, Inc., einen abschließenden Koeffizientensatz zu
erhalten. Ein typisches Konstruktionspaket schließt es ein
eine Transferfunktion für
den Filter zu berechnen und die Transferfunktion zu faktorisieren,
um die Abschnitte zweiter Ordnung zu erhalten. Zusätzlich ist
es in der Technik bekannt die resultierenden Abschnitte umzuordnen
und die Verstärkungsterme
innerhalb der umgeordneten Abschnitte zu verteilen, um den Dynamikbereich
zu maximieren. Diese zusätzlichen
Schritte können
Teil eines verbesserten Konstruktionspakets sein oder können manuell
durch den Filterkonstruktions-Experten
vorgenommen werden. Wie hierin verwendet ist der Dynamikbereich
jener Bereich zulässiger
Signalpegel, der innerhalb des Filters derart bestehen kann daß 1) ein bestimmter
maximaler Signalpegel nicht überschritten
wird, um Kappung zu vermeiden; und 2) ein bestimmter minimaler Signalpegel
beibehalten wird, um ein minimales Signal/Rausch- Verhältnis
aufrecht zu erhalten (eine mögliche
Rauschquelle besteht aufgrund von Kürzung oder Rundung während Filterberechnungen).
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Unter
Verwendung eines Prozesses der bisherigen Technik, wie in 5 gezeigt,
können
erste und zweite Koeffizientensätze
getrennt abgeleitet werden, um jeweils eine erste Bandbreitencharakteristik
und eine zweite Bandbreitencharakteristik bereitzustellen, um einen
Filter zwischen Bandbreiten umzuschalten, während man die gleiche Filterhardware
und -struktur wie in 3 gezeigt verwendet. Folglich
kann entweder der Kanalfilter der breiten Bandbreite oder der schmalen
Bandbreite ausgewählt
werden. Wie hierin verwendet bezieht sich ein Koeffizientensatz
auf alle der a- und b-Koeffizienten für alle Filterabschnitte, um
eine Bandbreitencharakteristik bereitzustellen. Obwohl Umschaltung
zwischen verschiedenen Bandbreiten hierin beschrieben ist, könnten die
ersten und zweiten Filtercharakteristika abwechselnd identische
Bandbreiten aber unterschiedliche Phasengänge bereitstellen (und die vorliegende
Erfindung würde
in der gleichen Art und Weise Anwendung finden).
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Verwendet
man die Koeffizientensätze
wie mit dem Prozeß von 5 erhalten,
so treten am Filterausgang bedeutende Transienten auf, direkt nachdem
die Filterkoeffizienten geändert
wurden. Es wurde gefunden daß es
der Grund für
die Transienten ist, daß die
internen Knoten zum Zeitpunkt der Koeffizientenumschaltung Signalgrößen beibehalten, die
aus der Verarbeitung unter Verwendung eines Koeffizientensatzes
vor der Umschaltung abgeleitet sind, und dann wirken nach der Umschaltung
andere Koeffizienten auf diese Größen. Benutzt man unter Verwendung
von Verfahren der bisherigen Technik abgeleitete Koeffizientensätze, so
werden die einzelnen Signalverstärkungen
für eine
bestimmte Auswahl nicht zwischen den beiden Koeffizientensätzen abgestimmt
sein. Daher wirkt auf die während
einer Koeffizientenumschaltung durch den Filter hindurchlaufenden
Signalgrößen eine
Gesamtverstärkung, die
von der gewünschten
Gesamtverstärkung
eines der Filter alleine verschieden ist.
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Die
Verstärkungs-Fehlanpassung
kann bei einer speziellen Frequenz oder Frequenzen von Interesse
höchst
wichtig sein. In einem DSP-Radioempfänger der eine Zwischenfrequenz
von Null Hertz verwendet, ist die Hauptfrequenz von Interesse z.B.
Null Hertz (d.h. DC). Somit wird der DC-Anteil des gefilterten Signals
während
des Koeffizienten-Umschaltprozesses einen großen Transienten aufweisen,
wenn die beiden Koeffizientensätze
innerhalb jedes Abschnitts DC-Verstärkungen bereitstellen welche
bedeutend unterschiedlich sind. Wo das Radiosignal ein AM-Signal
ist verursacht der Transient einen Fehler im Trägerniveau, welcher die nachfolgende
Signalverarbeitung – wie
etwa AGC- und AM-Detektion – bedeutend
stören
kann, was in Audiofehlern oder Knackgeräuschen resultieren kann.
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Die
Lösung
der vorliegenden Erfindung ist es, die beiden Koeffizientensätze in einer
Art und Weise anzupassen, um interne Fehlanpassungen der Verstärkung bei
einem Satz einer oder mehrerer Frequenzen von Interesse zu minimieren.
In einer bevorzugten Ausführungsform
setzt die vorliegende Erfindung einen Filter-Konstruktionsprozeß ein der
eine Umordnung kaskadierender Abschnitte und Skalierung von Abschnittsverstärkungen
benutzt (z.B. durch Anpassung der Vorwärtsspeisungs-Filterkoeffizienten,
oder durch Addieren einer getrennten Verstärkerregelung für jeden
Abschnitt). Das Gesamtziel, die Gesamtverstärkung an jedem internen Knoten
des Filters im Wesentlichen anzupassen, kann jedoch entweder mit
oder ohne Umordnung der Abschnitte erreicht werden.
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Die
vorliegende Erfindung setzt Prozeduren der bisherigen Technik ein,
um vorläufige
Koeffizientenwerte für
die ersten und zweiten Koeffizientensätze zu berechnen. Die vorläufigen Koeffizienten
werden innerhalb eines Abschnitts eines der Koeffizientensätze modifiziert,
um eine resultierende Gesamtverstärkung an einem vorherbestimmten
Knoten im Wesentlichen an eine Gesamtverstärkung anzupassen, die an dem
vorherbestimmten Knoten durch den anderen der Koeffizientensätze erzeugt
wird.
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6–9 veranschaulichen Frequenzspektren für vier verschiedene
Koeffizientensätze,
die jeder vier Abschnitte zweiter Ordnung besitzen. Einzelne Abschnitte
können
entsprechend ihres „Q's" (d.h. des Betrags der Verstärkungsüberhöhung nahe
ihrer Kappfrequenz) charakterisiert werden. Von der Filtereingabe
zu jedem internen Knoten wird außerdem ein Gesamt-Q existieren.
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6A–6D zeigen
vorläufigen
Koeffizienten für
dem ersten Koeffizientensatz entsprechende Frequenzspektren, wie
sie für
eine Kaskade von vier Filterabschnitten zweiter Ordnung bestimmt sind,
die den Breitband-Kanalfilter bereitstellen. 7A–7B zeigen
die Spektren einzelner Filterabschnitte, die vorläufigen Koeffizienten
für den zweiten
Koeffizientensatz entsprechen, wie sie für den Schmalband-Kanalfilter
bestimmt sind. Wie aus herkömmlichen
Techniken abgeleitet, können
die Spektren von 6 und 7 in einer
Ordnung bereitgestellt werden welche versucht den Nutzen des Dynamikbereichs
jedes Filters getrennt zu maximieren. Um die Verstärkungsanpassung
zwischen den beiden Filtern an internen Knoten zu erleichtern, wie
sie in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, kann eine Umordnung
der Filterabschnitte wünschenswert
sein, um die Gesamt-Q's
an jedem internen Knoten des Filters zwischen Abschnitten besser abzustimmen.
Die Umordnung entsprechend den Gesamt-Q's bringt die Gesamtverstärkungen
in bessere Übereinstimmung
und vermindert das Ausmaß der
Verstärkungsänderung,
der erzielt werden muß indem
man die Koeffizientenwerte anpaßt.
In einem Ansatz werden die Abschnitte eines Filters umgeordnet,
um ihre Gesamt-Q's
an jene des anderen Filters anzupassen. In einem anderen Ansatz
werden die Abschnitte beider Filter umgeordnet, wobei man vielleicht
auf eine gewisse Dynamikbereich-Leistung verzichtet, um Schalttransienten
noch weiter zu vermindern. 8A–8D sind
eine Umordnung der in 6A–6D
gezeigten Filterabschnitte. 9A–9D sind
aus einer Umordnung der 7A–7D erhalten.
Besonders 8A bis 8D entsprechen
einer Umordnung wie folgt: 6D, 6B, 6A und 6C. Ähnlich entsprechen 9A bis 9D einer
Umordnung wie folgt: 7A, 7D, 7C und 7B. Somit
ist die Gesamtverstärkung
bezüglich
des Gesamtspektrums des Filters am Besten abgestimmt. Der nächste Schritt
nach der möglichen
Umordnung der Abschnitte ist die Verstärkungsverteilung, welche bevorzugt
für eine
spezifische Frequenz oder Frequenzen von Interesse verrichtet wird
(für einen
im Null-Hertz IF-Verarbeitungsabschnitt eines Radioempfängers eingeschlossenen
Filter z.B. bei DC).
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Das
verbesserte Verfahren der vorliegenden Erfindung ist in 10 genauer
gezeigt. In Schritt 90 werden Filterabschnitte umgeordnet,
um die Gesamt-Q's
an den internen Knoten zwischen den ersten und zweiten vorläufig erhaltenen
Koeffizientensätzen
im Wesentlichen abzustimmen. Unter Verwendung der umgeordneten Abschnitte
werden die Abschnitte in ihrer Abfolge betrachtet, Koeffizienten wie
notwendig zu modifizieren, um die an jedem Knoten bereitgestellte
Gesamtverstärkung
für die
Frequenz von Interesse im Wesentlichen abzustimmen. In Schritt 91 wird
ein Index n auf n=1 gesetzt, so daß der erste Filterabschnitt
zuerst betrachtet wird. In Schritt 92 wird der bei irgendeiner
Frequenz maximal erhaltene Signalpegel für jeden der vorläufigen Koeffizientensätze bestimmt.
Dies wird bestimmt indem man den Bereich möglicher Eingabewerte zu Abschnitt
n verwendet (d.h. den Eingabebereich des Filters, wie er durch irgendwelche
Filterabschnitte vor Abschnitt n modifiziert ist). Welcher Koeffizientensatz auch
immer den höchsten
maximalen Signalpegel liefert, wird als Satz A bezeichnet. In Schritt 93 werden
die Koeffizienten für
Satz A in Abschnitt n modifiziert, um den Nutzen des Dynamikbereichs über den
vollen Frequenzbereich des Abschnitts hinweg zu maximieren (d.h.
die Verstärkung
wird angepaßt bis
das höchste
Maximum gerade unter die Kappung fällt). Basierend auf dieser
angepaßten
Verstärkung resultiert
eine resultierende Gesamtverstärkung
bei einer Frequenz von Interesse, welche in Schritt 94 bestimmt
wird. Transienten während
des Schaltens von Koeffizientensätzen
werden vermieden, wenn die Gesamtverstärkung an dem Satz der einen
oder mehreren Frequenzen von Interesse vor und nach der Umschaltung
im Wesentlichen konstant bleibt. Somit werden die Koeffizienten
in Satz B für
Abschnitt n in Schritt 95 modifiziert, um bei der Frequenz
von Interesse eine modifizierte Gesamtverstärkung bereitzustellen, welche
im Wesentlichen gleich mit der resultierenden Gesamtverstärkung von Satz
A ist. Diese Verstärkungsänderungen
können erhalten
werden indem man Verstärkung
von einem Gesamtverstärkungsterm
(wie etwa in 4 gezeigte Gesamtverstärkung Go) verteilt; oder Verstärkung kann zwischen Abschnitten
verschoben oder durch einen zusätzlich
in die Kaskade eingebrachten Verstärkungswert ausgeglichen werden.
Es ist möglich
daß Satz
B nach Anpassung der Koeffizienten von Satz B bei einer gewissen
Frequenz kappt. Ist dies der Fall, so ist es notwendig die Verstärkung von Satz
B zu senken, um die Kappung zu beseitigen, und dann die Verstärkung von
Satz A um den gleichen Betrag zu senken.
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Indexwert
n wird in Schritt 96 stufenweise um Eins erhöht, und
bei Schritt 97 wird eine Prüfung vorgenommen, um zu bestimmen
ob alle Abschnitte vor den letzten Filterabschnitten modifiziert
wurden. Gibt es einen verbleibenden Abschnitt, dann erfolgt eine Rückkehr zu
Schritt 92, ansonsten wird in Schritt 98 eine
abschließende
Verstärkungsanpassung
für den letzten
Abschnitt verrichtet. Somit wird jegliche verbliebene Verstärkung (d.h.
jeglicher Unterschied zwischen der Gesamtverstärkung durch den abschließenden internen
Knoten am Ausgang des vorletzten Filterabschnitts und der für den gesamten
Filter gewünschten
Gesamtverstärkung)
an den letzten Filterabschnitt verteilt. Wie in der Anpassung der
Verstärkung
innerhalb jedes Abschnitts wird die Verstärkung auf einen Abschnitt verteilt,
indem man die Vorwärtsspeisungs-Koeffizienten
(d.h. die b-Koeffizienten) wie benötigt skaliert. Zum Beispiel
würde eine
Steigerung der Verstärkung
um 10% durch eine Erhöhung
der Vorwärtsspeisungs-Koeffizienten
b um 10% erzielt werden. Geringfügige
Anpassungen der Koeffizienten können
unter Verwendung eines iterativen Ansatzes vorgenommen werden, um
zwischen Verstärkungsanpassung
und Dynamikbereich-Leistung abzuwägen.
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Obwohl
die vorstehenden Beispiele die Abstimmung bezüglich der Gesamtverstärkung und
Q zeigen, kann die Abstimmung auch für Phasenverschiebung verrichtet
werden. Folglich kann eine Gesamtphasenverschiebung an jedem Knoten
im Wesentlichen abgestimmt werden. Phasenverschiebung kann durch
geeignete Modifizierung der a- und b-Koeffizienten abgestimmt werden.
Weiterhin kann die Abstimmung für
eine Kombination von Gesamtverstärkung
und Phasenverschiebung oder irgend ein anderes Abstimmungskriterium
verrichtet werden.
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Legenden zu den Abbildungen
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1
-
-
3
- 35
- Dezimierer
- 37
- Kanalfilter
- 41
- Nachbarkanal-Detektion
- 42
- Signaldetektor
- Coefficient
set
- Koeffizientensatz
-
5
- 80
- Wähle Filtertyp
(z.B. Tiefpaß,
Bandpaß,
Butterworth, Chebychev, elliptisch)
- 81
- Wähle Kappfrequenz
- 82
- Wähle Anzahl
der Abschnitte 2er Ordnung
- 83
- Berechne Übertragungsfunktion,
Faktoriere Übertragungsfunktion,
Ordne Q's nach Überlegungen
des Dynamikbereichs; Verteile Verstärkung nach Überlegungen des Dynamikbereichs
-
10
- 90
- Stimme
Gesamt-Q's durch
Umordnung ab
- 92
- Bestimme
maximalen Signalpegel für
irgendeine erhaltene Frequenz unter Verwendung vorläufiger Koeffizientensätze für Abschnitt
n (Satz A = der Satz der das höchste Maximum
liefert)
- 93
- Modifiziere
Satz A, damit Abschnitt n den Nutzen des Dynamikbereichs maximiert
- 94
- Bestimmte
resultierende Gesamtverstärkung für Abschnitt
A bei der Frequenz von Interesse
- 95
- Modifiziere
Satz B, damit Abschnitt n bei der Frequenz von Interesse eine modifizierte
Gesamtverstärkung
liefert, die im Wesentlichen gleich der resultierenden Gesamtverstärkung ist
- 97
- Erledigt?
- 98
- Passe
Verstärkungen
des letzten Abschnitts an.