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Technisches
Gebiet und Hintergrund der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft eine Formulierung von Mineralfasern, die als
akustische und thermische Isolierung geeignet ist. Eine nützliche
Anwendung von der Mineralfaserformulierung gemäß bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung ist die Fabrikation von Deckenschalldämmplatten.
Das Material ist auch zur Verwendung als lockere Füllisolierung
in beispielsweise Dachgeschossen und Wänden geeignet.
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Die
Mineralfasern müssen
stabil genug sein, um dem Verarbeiten, das in die Herstellung der
Wärme- und
Schalldämmprodukte
einbezogen ist, zu widerstehen und dennoch einen annehmbaren Grad
an Löslichkeit
in biologischen Systemen zeigen.
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Die
Mineralfasern nach den erfindungsgemäßen Ausführungsformen, die in dieser
Anmeldung offenbart werden, werden hauptsächlich aus Schlacke hergestellt.
Schlacke ist ein nicht-metallisches glasartiges Material, das hauptsächlich aus
Silikaten und Aluminosilikaten von Kalk, Magnesiumoxid und anderen
Basen besteht. Die vier Hauptoxide von typischen Schlacken sind
CaO (25–50
Gewichtsprozent), SiO2 (25–50 Gewichtsprozent),
MgO (2–25
Gewichtsprozent) und Al2O3 (5–20 Gewichtsprozent).
Sofern nicht anders ausgewiesen, sind die durch diese Beschreibung
verwendeten Prozentsätze
auf das Gewicht bezogen. Schlacke wird als ein Nebenprodukt von
Metallextraktionsvorgängen
gebildet und kann deshalb aus Eisenhochöfen, offenen Herdstahlöfen und
Kupfer, Blei und Edelmetallschmelzanlagen gewonnen werden. Schlacke
wird im Allgemeinen als ein Abstrom. mit geringer Verwendbarkeit
betrachtet und somit als eine Handelsware mit relativ niedrigem
Wert. Sie kann deshalb eine sehr kosteneffektive Rohstoffquelle
bereitstellen, wenn sie ökonomisch zu
einem kommerziell tragfähigen
Produkt verarbeitet wird.
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Schlacke
hat sich bei der Herstellung von bestimmten küstlich hergestellten glasartigen
Fasern, manchmal "Mineralwolle" oder insbesondere "Schlackenwolle" bezeichnet, als
nützlich
erwiesen. Diese Begriffe werden in dieser Anmeldung untereinander
austauschbar verwendet und beziehen sich auf das mattierte, wolleartige,
fibröse
Aussehen des Produkts. Künstliche
Mineralfasern werden durch Schmelzen einer geeigneten, auf Schlacke
basierenden Zusammensetzung unter Bildung einer "Schmelze", und dann Blasen oder Spinnen des geschmolzenen
Materials mit ausreichend Energie, um mechanisch in Fasern überführt zu werden,
hergestellt. Die Technologie und Wissensgrundlage für solche
Faserherstellung ist gut bekannt. Aufzeichnungen weisen die Herstellung
von Schlackenwolle bereits um 1840 in Wales und 1873 in den Vereinigten Staaten
aus.
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In
einer Standard-Mineralwollfaser sind Aluminiumoxid und Siliziumdioxid
die hauptsächlichen
Elemente mechanischer Festigkeit und Bindung. Die anderen Elemente
wirken als Flussmittel, die die Schmelztemperatur und das Viskositätsprofil
der Formulierung beeinflussen. Wenn die Viskosität des Materials niedrig ist
und die Schmelzflussrate zu hoch ist, werden die Fasern dünn sein,
und zu große
Anteile des Materials führen
nicht zur Bildung von Fasern. Stattdessen dessen bildet etwas von
der Schmelze Klumpen oder Kugeln aus glasartigem Material, das manchmal
als "Schrot" bezeichnet wird.
Wenn die Schmelzviskosität
des geschmolzenen Materials zu hoch ist, dann werden die erhaltenen
Fasern dick und brüchig,
und zusätzlich
wird es einen zu hohen Anteil an Schrot geben.
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Sowohl
theoretische als auch empirische Forschung hat ermittelt, dass bestimmte
Materialien eine Wirkung auf die Eigenschaften von Mineralwolle
aufweisen und das Variieren der Prozentsätze von bestimmten Materialien
in bestimmter Weise, die Verarbeitungsparameter und Eigenschaften
des Endprodukts in entweder einer vorteilhaften oder nachteiligen
Weise beeinflussen kann.
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Beispielsweise
senkt Calciumoxid (CaO) die Viskosität der Schmelze und erhöht den Anstieg
der Temperaturviskositätskurve.
Eine Erhöhung
im Anstieg der Temperaturviskositätskurve wirkt sich nachteilig
auf die Eigenschaften des Endprodukts aus. Im Allgemeinen sollte
der Anstieg der Temperaturviskositätskurve relativ flach sein.
Wenn die Viskosität
zu schnell mit der Temperatur ansteigt, dann ist die Verfahrenssteuerung schwierig
zu erreichen.
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Aluminiumoxid
(Al2O3) erhöht die Viskosität der Schmelze
und senkt vorteilhaft den Anstieg der Temperaturviskositätskurve.
Die Faserduktilität
wird auch verbessert.
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Magnesiumoxid
(MgO) erhöht
auch die Viskosität
der Schmelze und senkt vorteilhafterweise den Anstieg der Temperaturviskositätskurve.
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Eisen(III)oxid
(Fe2O3) senkt die
Schmelzviskosität.
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Siliziumdioxid
(SiO2) erhöht die Viskosität der Schmelze.
Es wird zum Ausgleich der Formulierung zugesetzt und variiert den
Verfestigungspunkt der Fasern.
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Die
ungefähre
Zusammensetzung auf das Gewicht der vier Hauptoxide, welche die
meisten kommerziell erhältlichen
Schlackenwollefasern ausmachen, sind:
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Um
eine geeignete Viskosität
für gute
Faserbildung zu erreichen, wird häufig SiO2 in
Form von Kies oder Sandstein in die Schlacke eingemischt. Eine häufig verwendete
Messung zum Bewerten einer geschmolzene Mineralwolle bildenden Zusammensetzung
ist ihr "A/B-Verhältnis". "A" ist die Summe des SiO2-Prozentsatzes und
des Al2O3-Prozentsatzes. "B" ist die Summe des CaO-Prozentsatzes
und des MgO-Prozentsatzes. Schlackenwollefasern mit einem A/B-Verhältnis von
1,0 (d.h. gleiche Prozentsätze
von A und B) haben sich in einigen Biolöslichkeitstests als positiv
gezeigt und in anderen als nicht gut. Ein A/B-Verhältnis von
1,0 ist jedoch ziemlich niedrig, und die Viskosität von Schmelzen
mit solchen A/B-Verhältnissen
sind in der Regel zu niedrig, um gute Faserfestigkeit mit Spinnsystemen
vom Car-Typ zu ergeben. Schlackenwolle mit A/B-Verhältnissen im
Bereich von 1,2 bis 1,4 sind typischer und diese haben sich in Biolöslichkeitstests
als nicht positiv erwiesen.
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Einige
andere Arten von Mineralfasern, die aus Rohstoffen, die von Schlacke
verschieden sind, hergestellt wurden, haben sich als thermostabil
und geeignet zum Herstellen von Deckenschalldämmplattenprodukten gezeigt
und waren gut bei Biolöslichkeitstests.
Diese Fasern werden typischerweise derart formuliert, dass sie entweder
sehr geringe Al2O3-Prozentsätze (<4 Gewichtsprozent)
oder sehr hohe Al2O3-Prozentsätze (>18 Gewichtsprozent)
und niedrige CaO-Prozentsätze
(<29 Gewichtsprozent)
aufweisen. Diese Formulierungen können nicht leicht unter Anwendung
von Schlacke als Grundmaterial, aufgrund der innewohnenden chemischen
Zusammensetzung von Schlacke, erreicht werden.
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Biolöslichkeit
wird im Allgemeinen als eine vorteilhafte Eigenschaft bei Produkten,
wie Mineralwolle, angesehen. Die Biolöslichkeit bezieht sich nicht
auf die vollständige
Auflösung
von Fasern innerhalb eines biologischen Systems. Stattdessen bezieht
sich Biolöslichkeit
auf die Fähigkeit
eines biologischen Organismus, die Faser anzugreifen, zu schwächen und
letztendlich aus dem Körper
abzustoßen.
Beliebige Faserarten einer bestimmten Größe können im Ergebnis der Inhalierung
von in der Luft eingezogenen Fasern in der Lunge eingefangen werden.
Diese Fasern werden als Fremdstoff für den Organismus detektiert
und durch die Lungenflüssigkeit
(die einen pH-Wert von etwa 7,4 aufweist) und auch durch Makrophagen
angegriffen. Makrophagen sind ein wichtiger Teil des Körperabwehrmechanis mus.
Makrophagen sind große
phagozytische Zellen, die in der Milz, in den Lymphknoten, in der
Leber und in vielen anderen Körpergeweben
gefunden werden. Sie entwickeln sich aus Monozyten und zeichnen
sich durch einen hufeisenförmigen
Kern und nichtgranuläres
Zytoplasma aus. Makrophagen haben einen inneren pH-Wert von etwa
4,5. Wenn die Makrophagen kleiner als die Faser sind, umschlingen
verschiedene der Makrophagen gemeinsam eine Faser. Die Makrophagen-
und Lungenflüssigkeit
greifen chemisch die Faser an, wobei sie geschwächt wird. Die Faser kann dann
in Stücke
zerbrochen werden, die durch die Makrophagen weggebracht werden.
Die Makrophagen wandern zu der Trachea, wo sie in Schleim eingefangen
werden und aus dem Körper
durch Heraushusten in Schleim aus dem Körper ausgestoßen werden,
oder geschluckt werden und durch den Verdauungstrakt entfernt werden.
Die Biolöslichkeit
kann über
Tierversuche, wie jene, beschrieben in der EU-Direktive 97/69/EC,
oder durch In-vitro-Testen
in simulierten biologischen Flüssigkeiten,
wie eine Gamble-Lösung
von einem pH-Wert von 4,5, bewertet werden. Im Allgemeinen wird,
um die Versuche der EU-Direktive 97/69/EC zu bestehen, eine Löslichkeit größer als
1000 Kdis (gemessen in ng/cm2·h) erforderlich
sein.
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Die
Erfindung gemäß dieser
Anmeldung ergibt sich aus einer neuen Einschätzung und Anwendung von Zwischenbeziehungen
zwischen verschiedenen der Bestandteile von Teilen der Schlacke
und wie jene Bestandteile manipuliert werden können, um eine Mineralwolle
herzustellen, die erwünschte
und kommerziell wertvolle Eigenschaften aufweist, während sie
auch einen relativ hohen Biolöslichkeitsgrad
aufweist.
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Kurzdarstellung der Erfindung
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Deshalb
ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine Mineralwollezusammensetzung
bereitzustellen, die verstärkte
Biolöslichkeit
aufweist.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, eine Mineralwollezusammensetzung
bereitzustellen, die verstärkte
Thermostabilität
aufweist.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, eine Mineralwollezusammensetzung
bereitzustellen, die Eigenschaften aufweist, welche sie zur Verwendung
in Schall- und Wärmedämmprodukten
geeignet macht.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, eine Mineralwollezusammensetzung
bereitzustellen, die kostengünstig
herzustellen ist.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, eine auf Schlacke basierende
Vorstufe zur Herstellung einer Mineralwollezusammensetzung bereitzustellen,
die die vorangehenden Aufgaben löst.
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Die
Ausführung
der Erfindung beinhaltet die Formulierung von Verbindungen, die
auf einer kostengünstigen
Schlacke basieren und die bei der Herstellung von thermostabilen
Mineralfasern verwendbar sind, die auch gute Biolöslichkeit
zeigen. Gleichzeitig werden Thermostabilität und Biolöslichkeit durch Zusetzen von Aluminiumoxid
in ausgewiesenen Mengen zu der Schlacke erreicht. Das Aluminiumoxid
wirkt zur Erhöhung der
Viskosität
der geschmolzenen Verbindung, wodurch sie leicht zu Fasern mit Ausbeuten
und Eigenschaften ähnlich
zu jenen, die mit herkömmlichen,
auf Schlacke basierenden Verbindungen erreicht werden, verarbeitet werden
kann. Die hohen Aluminiumoxidanteile in Kombination mit Anteilen
an CaO von mindestens 31% erlauben die Herstellung von Fasern, die
in biologischen Flüssigkeiten
bei niedrigen Kosten stark löslich
sind, welche unter Verwendung von auf Nicht-Schlacken basierenden
Systemen hergestellt werden können.
Obwohl andere Systeme, die auf geförderten Rohmaterialien basieren,
gute Biolöslichkeit
zeigen, sind diese Zusammensetzungen aufgrund der größeren Rohstoffkosten
und Energieerfordernisse teurer herzustellen.
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Diese
und andere Aufgaben der vorliegenden Erfindung werden in den bevorzugten
Ausführungsformen,
die nachstehend durch Bereitstellen einer Mineralfaserzusammensetzung
mit erhöhter
Biolöslichkeit
offenbart werden, erreicht, umfassend als Gewichtsprozentsatz:
Al2O3 | 16
bis 25 |
CaO | mindestens
31% |
SiO2 | 30
bis 40 |
MgO | <15 |
Eisen | <5 |
K2O | <4 |
P2O5 | <0,8, |
wobei das Eisen die Summe von Fe, FeO, Fe
2O
3 ist und wobei
das Gewicht von Al
2O
3 und
SiO
2 weniger als 55% des Gesamtgewichts
der Mineralwollezusammensetzung ist.
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Vorzugsweise
hat die Biolöslichkeit
der Mineralfaserzusammensetzung einen Kdis größer als 1000 (ng/cm2·h).
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Das
Bestimmen der Auflösungsgeschwindigkeit
für diese
vom Menschen hergestellten glasartigen Fasern wurde durch zuerst
Einstellen der größencharakterisierten
Faserprobe zwischen zwei Filtermembranen einer Fließzelle ausgeführt. Eine
modifizierte (pH eingestellt auf 4,5) Gamble-Lösung wird mit den Fasern in Kontakt
gebracht. Ein Masseverlust für
die Fasern wird durch Analyse des Gehalts an SiO2 und
Al2O3 von dem Eluat
erhalten. Die Auflösungsgeschwindigkeit
wird aus dem Masseverlust und der Durchmesserverteilung der Probe
berechnet. Die Einheiten zum Messen sind Nanogramm pro Quadratzentimeter
pro Stunde (ng/cm2·h).
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung liegt der Gewichtsprozentsatz an Al2O3 zwischen 17 und 25.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung liegt der Gewichtsprozentsatz an Al2O3 zwischen 19 und 22.
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Gemäß einer
noch weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der Gewichtsprozentsatz an CaO + MgO größer als
der Gewichtsprozentsatz an SiO2.
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Gemäß einer
noch weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird eine auf Schlacke basierende Vorstufe zur Herstellung
einer Mineralwollezusammensetzung mit verstärkter Biolöslichkeit und Thermostabilität bereitgestellt.
Die auf Schlacke basierende Vorstufe umfasst Schlacke, Bauxit, Siliziumdioxid-reiches
Gestein und eine Energiequelle, wobei die aus der Vorstufe hergestellte
Mineralwollezusammensetzung auf Gewichtsprozentsatz die Werte gemäß den bevorzugten
Ausführungsformen
der erhaltenen Mineralwollezusammensetzungen, die in dieser Anmeldung
beschrieben werden, umfasst. Die Energiequelle kann Koks oder Elektrizität sein.
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Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsform
und beste Verfahrensform
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Die
Entwicklung von erfindungsgemäßen Mineralwolleprodukten
resultierte zum Teil aus Forschungsbeobachtungen, welche die Theorie
stützen,
dass hohe Anteile von kombinierten basischen Oxiden, wie CaO, MgO,
Na2O und K2O, den
Fasern eine schnelle Anfangsauflösung
verleihen. Wenn die Schlackenverbindung, aus der die Mineralfasern
hergestellt werden, zu basisch ist, wird die Schmelzviskosität wahrscheinlich
sehr niedrig sein, wodurch es erschwert wird, Fasern von ausreichendem
Durchmesser und Dauerhaftigkeit zu spinnen, damit diese bei der
Herstellung von Wärme-
und Schalldämmprodukten,
wie Deckenplatten, verwendbar sind. SiO2 wird
häufig
als ein Viskositätsmodifizierungsmittel
beim Schlackenwolleverarbeiten angewendet. Es erhöht die Schmelzviskosität der geschmolzenen
Verbindung und erlaubt einer Schmelze, dass sie leichter zu dickeren
Fasern gesponnen wird, die zur Verwendung beim Herstellen von Wärme- und
Schalldämmprodukten,
wie Deckenplatten, geeigneter sind. Es wurde auch gezeigt, dass
Siliziumdioxid eine negative Wirkung auf die Biolöslichkeit
der Fasern ausübt
und somit korrelieren höhere
Anteile an SiO2 typischerweise mit niedrigerer
Biolöslichkeit.
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Erhöhen der
Al2O3-Konzentration
erhöht
die Schmelzviskosität
der geschmolzenen, auf Schlacke basierenden Zusammensetzungen. Der
SiO2-Anteil von solchen Verbindungen kann
vermindert werden, unter noch Beibehalten einer Viskosität, die für gutes
Spinnen von künstlichen
Mineralfasern geeignet ist. Al2O3 ist amphoter. Bei seiner typischen Konzentration
(<14%) in Mineralwollefasern
wirkt es als ein saures Oxid. Bei höheren Konzentrationen zeigt
es die Eigenschaften eines basischen Oxids.
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Fe2O3 kann auch die
Fasermorphologie in einer ähnlichen
Weise zu Al2O3 beeinflussen,
sodass die Summe von diesen zwei Oxiden ein signifikanter beitragender
Faktor bei dem Anteil von Faserbiolöslichkeit zu sein erscheint.
Höhere
Eisenanteile haben jedoch in der Regel eine negative Wirkung auf
den Faserbildungsvorgang, wodurch die Viskosität der Schmelze niedriger wird,
was somit das Spinnen der Fasern schwieriger macht. Wenn die SiO2-Anteile niedrig gehalten werden, dann muss
der gesamte Eisenanteil auch gesteuert werden, typischerweise bei <5 Gewichtsprozent.
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Frühere Patente
und andere Offenbarungen haben die Wirkung von sowohl sehr hohen
als auch sehr niedrigen Zusammensetzungskonzentrationen an Al2O3 auf die Faserbiolöslichkeit
gezeigt. Geeignete biolösliche
Zusammensetzungen, die auch sehr hohe (mindestens 31 Gewichtsprozent)
CaO-Anteile umfassen, wurden bis jetzt nicht erzielt.
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Die
Anmelder haben nun die hierin offenbarten Zusammensetzungen mit
mindestens 31% CaO in Kombination mit hohen Anteilen an Al2O3 offenbart. Die
erhaltenen Fasern zeigen gute Biolöslichkeit und erlauben dadurch
die Anwendung von Schlacke als eine Rohstoffquelle.
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Es
wurde gefunden, dass durch Zusetzen von Al2O3 zu auf Schlacke basierenden Zusammensetzungen
spezielle Fasern mit geeigneten Eigenschaften erzeugt werden können, die
weit wirk samer sind als durch andere, gegenwärtig bekannte Mittel. Die am
kostenwirksamsten Mittel dazu verwenden bis jetzt Schlacke, Bauxit
und Kies als die Bestandteilsanteile für diese Zusammensetzungen.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung wird in Tabelle 1 gezeigt.
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Die
gemäß Tabelle
1 hergestellte Mineralwolle hat einen relativ niedrigen Siliziumdioxidgehalt,
was den erforderlichen Energieeinsatz vermindert, und einen relativ
niedrigen Eisengehalt, was eine hellgrüne/graue Farbe erzeugt, die
zur Herstellung von weißen
oder anderen leicht getönten
Deckenschalldämmfliesen
geeignet ist.
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Eine
etwas weniger befriedigende Ausführungsform
von dem Mineralwolleprodukt wird in Tabelle 2 gezeigt.
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Die
Mineralwolle gemäß Tabelle
2 besitzt befriedigende Biolöslichkeit
und Thermostabilität,
jedoch verursacht der relativ hohe Prozentsatz an Eisen, dass die
Produkte eine tief schokoladenbraune Farbe aufweisen, welche beim
Herstellen von einem hell gefärbten
Produkt Schwierigkeiten aufwerfen, sodass eine Deckenfliese für Anwendungen
geeignet ist, wo eine dunkle Farbe bevorzugt ist, oder wo Farbe
berücksichtigt werden
muss.
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Die
Mineralwolleprodukte gemäß Tabellen
1 und 2 werden durch Beschicken einer herkömmlichen Cupula (Schmelzofen)
mit Schlacke, Kies, Bauxit und Koks hergestellt. Das Material wird
mit einer Kombination von Sauerstoff und erhitzter Luft auf eine
Temperatur zwischen 1450 bis 1480 Grad Celsius erhitzt. Das Material
bildet eine geschmolzene Masse am Boden der Cupula und wird durch
eine Seitenöffnung
abgezogen. Das geschmolzene Material wird einer Spinnapparatur vom
Car-Typ durch Schwerkraft zugeführt.
Wenn das geschmolzene Material aus der Cupula fließt, bewegt
sich das höher
in der Cupula befindliche Material abwärts, was zusätzlich geschmolzenes
Material bildet. Das Verfahren ist ein kontinuierliches. Wenn somit
der Anteil des auf Schlacke basierenden Materials in der Cupula
abnimmt, wird zusätzliche
Schlacke, Kies, Bauxit und Koks am Oberen der Cupula in den erforderlichen
Prozentsätzen
zugeführt.
Das Material ist in relativ kleinen Faust bis Daumengroßen Stücken. Kleinere
Stücke
packen sich zu eng aneinander und verzögern die Bewegung von überhitzter
Luft und Sauerstoff durch die Masse, die für eine gleichförmige Wärmeverteilung
notwendig ist. Größere Stücke haben
eine unzureichende Gesamtoberfläche,
die für
eine wirksame Wärmeübertragung
in der Masse des Materials notwendig ist. Während es erwünscht ist,
die Cupula mit einem Gemisch von Materialien zu beschicken, kann
sie auch in Schichten zugesetzt werden, da das Schmelzverfahren
in der Regel die Materialien mischt.
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In
jedem Fall werden ungefähr
140 bis 170 kg Koks pro 1000 kg schmelzbarem Stein verwendet, und werden
zusammen mit anderen Materialien, wenn die Cupula erneut beladen
wird, zugesetzt.
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Aus
Kostengründen
sollte der Prozentsatz an Al2O3 <23% gehalten werden.
Es wäre
zu erwarten, dass zugesetztes Al2O3 nur marginal die Löslichkeit verbessern würde, allerdings
auch die erforderlichen Rohstoff- und Energiekosten erhöht. Der
kombinierte Prozentsatz an CaO + MgO sollte größer sein als SiO2 und
sollte zwischen 37 und 45% fallen. Niedrigere Prozentsätze senken
die Biolöslichkeit
und höhere
Prozentsätze
vermindern die Schmelzviskosität
und erzeugen dabei Faserbildungsschwierigkeiten.
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Die
Spinnapparatur vom Car-Typ umfasst eine Reihe von schnell drehenden
Rotoren, die dem geschmolzenen Material ausreichend mechanische
Zentrifugalenergie verleihen, um sie zu Fasern zu formen, die von
der rotierenden Oberfläche
der Rotoren abgezogen werden. Dieses Faserbildungsverfahren ist
auf dem Fachgebiet üblich.
Die Rotationsgeschwindigkeit der Rotoren bewegt sich zwischen 2900
U/min für
den ersten Rotor bis 6400 für
den letzten Rotor in einem Vier-Rotoren-System und beeinflusst den
Durchmesser der so hergestellten Fasern. Ein optimaler Faserdurchmesser
liegt im Bereich von 3 bis 7 Mikrometer, wobei die Durchmesser im
Allgemeinen im Bereich von 7 μm
an einer oberen Grenze für
Fasern mit befriedigenden Verarbeitungseigenschaften liegen.
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Die
Biolöslichkeit
wurde unter Anwenden der am Fraunhofer-Institut entwickelten Testmethodologien bestimmt.
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Die
Korrelation zischen Kdis und den Tierversuchen von EU-Direktive
97/69/BC wurde bereits veröffentlicht.
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Die
Thermostabilität
wird durch Brandtests der Deckenplatten, die aus der erfindungsgemäßen Mineralwolle
hergestellt wurden, gezeigt. Die Tests zeigten alle unter Anwenden
von ASTM E 119 ein Durchsacken von 10–20 mm – ein annehmbarer Bereich von
Werten, was eine hinreichende Feuerbeständigkeit anzeigt.
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Eine
Mineralwollezusammensetzung wird vorstehend beschrieben. Verschiedene
Einzelheiten der Erfindung können,
ohne von ihrem Umfang abzuweichen, verändert werden. Weiterhin werden
die vorangehende Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung und die beste Verfahrensform der Erfindung nur für Erläuterungszwecke
bereitgestellt und nicht für
den Zweck der Begrenzung – wobei
die Erfindung durch die Ansprüche
definiert wird.