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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung eines Polynucleotidfragments,
das für
den Typ I von Proteinkinase C (PKC Typ I) sowie für Fragmente
davon kodiert, mutierte Polynucleotidfragmente des Polynucleotidfragments,
einen rekombinanten Vektor, der solch ein Polynucleotidfragment
oder mutiertes Polynucleotidfragment umfasst, eine Wirtszelle, die
das Polynucleotidfragment oder mutierte Polynucleotidfragment umfasst,
eine Wirtszelle, die einen rekombinanten Vektor, umfassend das Polynucleotidfragment
oder mutierte Polynucleotidfragment, umfasst, ein rekombinantes
oder synthetisches Polypeptids dazu, die Verwendung von Antikörpern, die
für dieses
Polypeptid spezifisch sind, Antisense-Oligonucleotide, die zum Polynucleotidfragment
oder mutierten Polynucleotidfragment komplementär sind, pharmazeutische Zusammensetzungen,
die das rekombinante oder synthetische Polypeptid umfassen, pharmazeutische
Zusammensetzungen, die die Antisense-Oligonucleotide umfassen und
pharmazeutische Zusammensetzungen, die das Polynucleotidfragment
umfassen, zur Verwendung bei der Prophylaxe und/oder als therapeutischer
Wirkstoff bei Tieren, insbesondere bei Menschen, sowie Verwendungen
des Polynucleotidfragments oder mutierten Polynucleotidfragments,
der Antisense-Oligonucleotide, Antikörper und/oder Polypeptide in
diagnostischen und/oder Screening-Tests.
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Degenerative
Erkrankungen des Nervensystems, wie beispielsweise die Parkinson-Krankheit, Alzheimer-Krankheit
und Huntington-Krankheit, stellen seit einigen Jahren sowohl in
der Grundlagenforschung als auch in klinischen Zusammenhängen eine
Herausforderung dar. Ein zentrales Problem war bisher der Mangel an
Tiermodellen, die die klinischen Leiden exakt nachbilden, da ein
Großteil
der Forschung anfänglich
an Tieren durchgeführt
wird, in denen eine bestimmte Erkrankung durch experimentelle Manipulation
des Zentralnervensystems (ZNS) hervorgerufen wurde. Beispiele für experimentelle
Manipulation des ZNS auf dem Gebiet der Parkinson-Krankheit umfassen
Studien an Nagetieren, die auf dem Verursachen von Läsionen im
nigrostriatalen System, beispielsweise mit dem Toxin 6-Hydroxydopamin,
basierten. Es existieren mehrere genetische Mausmodelle von Erkrankungen
des Bewegungsapparats, wobei sich jedoch die Mehrheit solcher Mutanten
nur schlecht fortpflanzen und eine reduzierte Lebenserwartung haben,
was deren Effizienz für
Studien der langfristigen Entwicklung der verschiedenen Erkrankungszustände einschränkt. Ein
solches Modell, die Weaver Maus, weist eine Defizienz in ihren dopaminergen
Systemen auf und wurde daher als ein Modell für die Parkinson-Krankheit erwogen.
Diese Mutante weist jedoch auch schwere zerebellare Anormalitäten auf, und
die daraus resultierenden Verhaltensmuster können jene überlagern, die durch die Parkinson-artige
Dopamindefizienz hervorgerufen werden.
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Ein
mutierten Rattenstamm (AS/AGU), der spontan in einer geschlossenen
Zuchtkolonie von Albino-Swiss- (AS-) Ratten im Departement of Anatomy,
Glasgow University (AGU) aufgetreten ist, wurde ursprünglich von
Clarke & Payne,
European Journal of Neuroscience 6, 885–888 (1994), beschrieben. Die
mutierte Ratte zeigte eine Erkrankung des Bewegungsapparates, die
sich primär
in einer Schwierigkeit ausdrückte,
eine Bewegung anzusetzen, sowie in einer taumelnden Gangart und
einer Steifigkeit in den Hinterläufen. Die
Tiere waren in gutem allgemeinen Gesundheitszustand und waren fruchtbar.
Erfolgreiches Züchten
zwischen erkrankten Tieren resultierte nach mehreren Generationen
darin, dass die gesamte Nachkommenschaft dieselben motorischen Defizite
aufwies. Anschließende
genetische Analyse zeigte, dass die Mutation eine autosomale rezessive
Mutation ist. Die Störungen
des Bewegungsablaufes wurde das erste Mal etwa am 10. postnatalen
Tag beobachtet und wurde allmählich
gravierender. Die Lebenserwartung dieser Tiere liegt bei etwa 18
Monaten, im Vergleich mit dem verwandten Albino-Swiss-Stamm, deren
Lebenserwartung sich auf mehr als 2 Jahre beläuft, etwas verkürzt.
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Ein
60%iges Defizit an der Substantia nigra pars compacta in dopaminergen
Zellkörpern
wurde in den AS/AGU-Mutanten, die mit den AS-Kontrollen im 12. Lebensmonat
verglichen wurden, nachgewiesen. Dies lieferte den Beweis für die Einbindung
der Basalganglien und ließ darauf
schließen,
dass die Erkrankung in ihrer Pathologie der menschlichen Parkinson-Krankheit
sehr ähnlich
sein könnte,
die durch den Verlust von dopaminergen Neuronen in der Substantia
nigra pars compacta (SNpc) charakterisiert ist.
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Weitere
Forschung unter Verwendung des Mikropunchverfahrens zeigte im Vergleich
mit gleichaltrigen Kontrollen einen Abbau von Dopamin im Gewebe
(präsynaptisch
und freigesetzt kombiniert) im dorsalen und lateralen Striatum um
30 % bzw. 20 % bei 12 Monate alten AS/AGU-Mutanten (Campbell et
al., Neuroscience Letters 213, 173–176 (1996). Dies war eine
erwartete Folge des Verlusts oder der verminderten Funktion von
dopaminergen Neuronen in der SNpc, die bis zum Striatum vorragen.
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Bei
der Durchführung
einer Altersgruppenstudie an Ratten, die 3, 6, 9 und 12 Monate alt
waren, wurde herausgefunden, dass der Abbau von Gewebedopamin im
dorsalen und lateralen Striatum von AS/AGU-Mutanten ab einem Alter
von 6 Monaten zu steigen begann, was zeigte, dass die Erkrankung
eine fortschreitende war (Campbell et al., Neuroscience Letters
239, 54–56
(1997)).
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Extrazelluläre Konzentrationen
an Dopamin und seinem Metaboliten 3,4-Dihydroxyphenylessigsäure (DOPAC)
wurden mittels Mikrodialyse im Corpus striatum von AS/AGU-mutierten
Ratten bei Bewusstsein gemessen. Für extrazelluläre Konzentrationen
an Dopamin wurde herausgefunden, dass sie sehr signifikant reduziert
waren – etwa
um 80 % bei 9-Monate-alten AS/AGU-Ratten im Vergleich zu gleichaltrigen
AS-Kontrollen. Dieser Prozentsatz stieg auch über einen Altersbereich an.
Die extrazellulären
Konzentrationen des Abbauprodukts von Dopamin, d.h. DOPAC, waren
bei AS/AGU-Ratten im Vergleich zu AS-Kontrollratten in allen Altersgruppen
erhöht
(Campbell et al., Neuroscience 10, 1963–1967 (1998)).
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Wurde
den AS/AGU-Ratten L-Dopa verabreicht, so zeigte sich, dass dies
die Fähigkeit
der AS/AGU-Ratten, zahlreiche Bewegungsabläufe, wie z.B. das Aufrichten
(auf die Hinterläufe)
und das Abwärtslaufen
entlang einer geneigten Rampe, durchzuführen, bedeutend steigerte.
Dies wurde auch beobachtet, wenn fötale Mittelhirnzellen in das
Striatum transplantiert wurden. L-Dopa-Behandlung und fötale Mittelhirntransplantate
sind dafür
bekannt, den symptomatischen Zustand menschlicher Parkinson-Krankheits-Patienten
zu verbessern. Dieses Resultat zeigte auf, dass der Großteil der
Bewegungseinschränkungen
und somit des neurodegenerativen Schadens bei den AS/AGU auf den
Verlust der dopaminergen Neuronenfunktion in der SNpc zurückzuführen ist
(Payne et al., Movement Disorders 13, 832–834 (1998)).
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All
diese Forschungsarbeit lässt
darauf schließen,
dass die AS/AGU-Ratte als ein phänotypisches
Modell für
Parkinson-Krankheit gut geeignet wäre. Es gab jedoch keinen Hinweis
darauf, wie die AS/AGU-Ratte auf genetischer Ebene beeinflusst werden
kann.
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Das
PKCγ-Gen,
das für
das Isoenzym der Proteinkinase C vom Typ I (PKC Typ I) kodiert,
wurde bereits an Mäusen
untersucht, denen der Typ I Subtyp fehlte, und transgene Mäuse wurden
gebildet (Abeliovich et al., Cell 75, 1253–1262 (1993)). Die mit Nullmutation
gebildeten Mäuse
zeigten nur geringe oder keine Verhaltensbeeinträchtigungen.
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Für eine Mutation
des PKCγ-Gens
in Menschen wurde gezeigt, dass sie mit der Erkrankung Retinitis pigmentosa
(RP) in Verbindung steht (siehe Al-Maghtheh et al., Am. J. Hum.
Genetics 62, 1248–1252
(1998)). Es gab jedoch keinen Hinweis darauf, dass die Mutation
mit irgendeiner zusätzlichen
neurologischen Erkrankung wie beispielsweise Parkinson-Krankheit,
Alzheimer-Krankheit oder Huntington-Krankheit in Verbindung stünde.
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Entdeckung der Erfinder, dass
eine oder mehrere Mutation(en) innerhalb des PKCγ-Gens, das für den Typ I-Subtyp von Proteinkinase
C kodiert, mit der AS/AGU-Mutantenratte assoziiert ist/sind.
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Somit
stellt die vorliegende Erfindung in einem ersten Aspekt die Verwendung
eines Polynucleotidfragments, welches das PKCγ-Gen umfasst, das für den Typ
I-Subtyp von Proteinkinase C kodiert, zur Herstellung eines Medikamentes
zur Behandlung einer neurodegenerativen Erkrankung bereit.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung
eines Polypeptids bereit, das Proteinkinase C vom Typ I umfasst,
zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung einer neurodegenerativen
Erkrankung bereit.
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Typischerweise
kann das Medikament zur Behandlung von Säugetieren, insbesondere von
Menschen, eingesetzt werden. Die neurodegenerative Erkrankung kann
eine degenerative Erkrankung des Zentralnervensystems, wie beispielsweise
Alzheimer-Krankheit, oder insbesondere eine neurodegenerative Erkrankung
in Verbindung mit dopaminergem Zellabbau und/oder Bewegungseinschränkungen
sein, wie beispielsweise Parkinson-Krankheit oder Huntington-Krankheit/Chorea,
Demens mit Lewy-Körpern,
Multiple-System-Atropie (umfassend striatonigrale Degenerierung,
sporadische olivopontozerebellare Atrophie und Shy-Drager-Syndrom),
progressive supranukleare Lähmung,
kortikal-basale ganglionische (kortikobasale) Degenerierung, vaskulärer Parkinsonismus
und Ballismus.
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"Polynucleotidfragment", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf eine polymere Form von Nucleotiden jeder beliebigen
Länge,
sowohl auf Ribonucleinsäuresequenzen
als auch auf Desoxyribonucleinsäuresequenzen.
Prinzipiell bezieht sich diese Bezeichnung auf die Primärstruktur
des Moleküls,
wodurch dieser Begriff doppelsträngige
und einsträngige
DNA sowie doppel- und einsträngige
RNA und Modifikationen davon einbindet.
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Im
Allgemeinen bezieht sich die Bezeichnung "Polypeptid" auf eine Molekülkette aus Aminosäuren mit biologischer
Aktivität.
Sie bezieht sich auf keine spezifische Länge des Produkts, und das Polypeptid
kann, falls erforderlich, in vivo und/oder in vitro, beispielsweise
durch Glykosylierung, Myristoylierung, Amidierung, Carboxylierung
oder Phosphorylierung, modifiziert werden; somit sind unter anderem
Peptide, Oligopeptide und Proteine unter diesem Begriff zusammengefasst.
Die hierin geoffenbar ten Polypeptide können beispielsweise durch Synthese-
oder Rekombinationsverfahren, die auf dem Gebiet der Erfindung bekannt
sind, erhalten werden.
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Somit
ist dies ein sehr weiter Begriff, der beispielsweise Polypeptide
abdeckt, die aus verschiedenen Transkripten und Spleißvarianten
dieser Transkripte aus dem PKCγ-Gen
erhalten werden können.
Darüber
hinaus können
funktionelle Domänen
im Protein beobachtet werden, und isolierte Polypeptide, die mit
diesen funktionellen Domänen
in Zusammenhang stehen, können
von besonderem Nutzen sein. Beispielsweise wurden eine Regulationsdomäne, eine
Kinasedomäne
und eine ATP-Bindedomäne im PKC-Typ-I-Polypeptid
beobachtet. Die vorliegende Erfindung betrifft auch Polynucleotidfragmente,
die eine Nucleotidsequenz umfassen, die für solche funktionelle Domänen-Polypeptide
kodiert.
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Es
versteht sich, dass es hinsichtlich der PKCγ-Nucleotid- und -Polypeptidsequenzen,
auf die hierin Bezug genommen wird, zwischen einzelnen Tieren natürliche Varianten
geben kann. Diese Varianten können mittels
Aminosäureunterschieden
in der Gesamtsequenz oder mittels Deletionen, Substitutionen, Insertionen oder
Inversionen von Aminosäuren
in dieser Sequenz nachgewiesen werden. Alle dementsprechenden Varianten
liegen im Schutzumfang der vorliegenden Erfindung.
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Wie
auf dem Gebiet der Erfindung bekannt ist, ermöglicht die Degeneration des
genetischen Codes Basensubstitutionen in einem Codon, was zu einem
unterschiedlichen Codon führt,
das für
dieselbe Aminosäure
kodiert. Demzufolge ist es eindeutig, dass jede derartige derivatisierte
Nucleotidsequenz, die auf den hierin geoffenbarten Sequenzen basiert,
ebenfalls im Schutzumfang der vorliegenden Erfindung liegt.
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Somit
umfasst die vorliegende Erfindung auch Nucleotidsequenzen, die den
hierin geoffenbarten Polynucleotidsequenzen ähnlich sind. Selbstverständlich umfassen ähnliche
Sequenzen solche Sequenzen, die an die Polynucleotidsequenzen der
vorliegenden Erfindung unter stringenten Bedingungen hybridisiert
bleiben. Typischerweise werden eine ähnliche Testsequenz und eine
Polynucleotidsequenz der vorlie genden Erfindung für eine bestimmte
Zeitspanne im Allgemeinen bei einer Temperatur zwischen 50 und 70 °C in Doppelstärken-SSC-
(2 × NaCl
17,5 g/l und Natriumcitrat (SC) bei 8,8 g/l) gepufferter Salzlösung, die
0,1 % Natriumdodecylsulfat (SDS) enthält, aneinander hybridisieren
gelassen, woraufhin Spülen
des Substrats bei derselben Temperatur folgt, jedoch mit einem Puffer,
der eine reduzierte SSC-Konzentration aufweist. Je nach Ähnlichkeitsgrad
der Sequenzen sind solche Puffer mit reduzierter Konzentration typischerweise
Einzelstärken-SSC,
die 0,1 % SDS enthalten, Halbstärken-SSC,
die 0,1 % SDS enthalten und Zehntelstärken-SSC, die 0,1 % SDS enthalten.
Sequenzen mit dem höchsten
Grad an Ähnlichkeit
sind jene, deren Hybridisierung durch Waschen in Puffern mit reduzierter
Konzentration am wenigsten beeinflusst wird. Am meisten bevorzugt
ist es, dass sich die ähnlichen
Sequenzen und Sequenzen der Erfindung so ähnlich sind, dass die Hybridisierung
zwischen ihnen durch Waschen oder Inkubation in einem Einzehntelstärken-SSC,
einschließlich
0,1 % SDS, im Wesentlichen nicht beeinflusst wird.
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Weiters
sind auch Fragmente in der vorliegenden Erfindung eingebunden, die
vom PKCγ-Gen
oder PKC-Typ-I-Protein abgeleitet sind und stets PKCγ-spezifische
Eigenschaften oder PKC-Typ-I-spezifische Eigenschaften aufweisen. "PKCγ-spezifische
Eigenschaften" beziehen
sich auf biologische Funktionen, die natürlich vorkommendem PKCγ-Gen zuzuschreiben
sind, und "PKC-Typ-I-spezifische
Eigenschaften" beziehen sich
auf biologische Funktionen, die natürlich vorkommendem PKC-Typ-I-Protein zuzuschreiben
sind. Dies kann auch Fusionsproteine umfassen.
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Alle
deratigen zuvor erwähnten
Modifikationen, die zu solchen Derivaten von PKCγ führen, sind durch die vorliegende
Erfindung abgedeckt, solange die charakteristischen PKCγ-Eigenschaften
in ihren Grundlagen im Wesentlichen unbeeinflusst bleiben.
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Die
Erfinder der vorliegenden Beschreibung brachten genetische Kartierungsverfahren
zum Einsatz, um unter Verwendung des Verfahrens der "Positionsklonierung" (Collins, Nature
Genetics 1, 3–6
(1992)) die genotypische Variante zu ermitteln, die in der AS/AGU-Ratte
vorhanden ist. Dieses Kartieren zeigte, dass die AS/AGU-Mutation
in großer
Nähe zum
genetischen Marken R158 lag (Serikawa et al., Genetics 137, 701–721 (1992)).
Nucleotidsequenzierung wurde anschließend durchgeführt, was
im Rahmen eines Vergleichs mit Wildtyp-AS-Sequenzen eine, Mutation
im PKCγ-Gen
aufzeigte.
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Eine
Punktmutation wurde an Nucleotid 841 der Ratten-PKCγ-Messenger-RNA-Sequenz
(gezeigt in 1, worin die Nucleotidnummerierung
so beschaffen ist, dass Base A des ATG-Startcodons Nr. 1 ist) in
folgender Form beobachtet: eine Guaninbase in der AS-Gensequenz
war zu einer Thyminbase in der AS/AGU-Mutantensequenz mutiert. Diese
Transversionsmutation resultiert in der Bildung eines Stoppcodons innerhalb
des Rasters, das bei Translation des PKCγ-Gens zu einem verfrüht abgeschlossenen
Protein führen würde, dessen
Länge sich
auf 280 Aminosäuren
belaufen würde.
Es wird angenommen, dass dieses trunkierte Protein einige der Domänen nicht
aufweisen würde,
die im Wildtyp-Protein vorhanden sind. Das bedeutet, dass die Regulationsdomäne im trunkierten
Protein vorhanden sein würde,
jedoch nicht die Kinase- oder ATP-Bindedomänen.
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Da
diese genotypische Mutation mit der phänotypischen Bewegungseinschränkung in
Verbindung steht, die bei den AS/AGU-Mutantenratten beobachtet wurde,
kann die Beobachtung einer solchen Mutation in PKCγ in einem
Präventivtest
für neurodegenerative
Erkrankungen, wie beispielsweise Parkinson-Krankheit, Alzheimer-Krankheit oder Huntington-Krankheit,
verwendet werden. Alternativ dazu können die Messwerte für PKC-Typ-I-Protein-Konzentrationen
und/oder -Aktivität
für einen
Präventiv-
oder Diagnosetest für
neurodegenerative Erkrankungen nützlich
sein.
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Somit
stellt die vorliegende Erfindung in einem weiteren Aspekt ein Verfahren
zum Testen eines Tieres bereit, von dem angenommen wird, dass es
eine Veranlagung zu einer neurodegenerativen Erkrankung hat, wobei
das Verfahren das Nachweisen der Gegenwart einer Mutation im PKCγ-Gen und/oder
seines assoziierten Promotors umfasst.
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Typischerweise
kann/können
die Mutation(en) zur Bildung eines trunkierten Produkts aus dem
PKCγ-Gen
führen.
Insbesondere kann die Mutation in der 5'-Hälfte
des Gens liegen. Beispielsweise kann die Mutation eine Punktmutation
beispielsweise an Position 841 des Ratten-PKCγ-Gens oder in einer ähnlichen
Region des PKCγ-Gens
einer anderen Spezies liegen. Fachleuten wird sofort ersichtlich
sein, dass die hierin dargelegte Information in Bezug auf das Ratten-PKCγ leicht mit
einer ähnlichen
Mutation an einer entsprechenden Stelle im PKCγ-Gen einer anderen Spezies,
wie beispielsweise Menschen, verglichen oder in Verbindung gebracht
werden kann. Somit stellt die vorliegende Erfindung das Mittel bereit,
mit Hilfe dessen Menschen auf eine ähnliche Mutation im menschlichen
PKCγ-Gen
getestet werden können
und somit vorhergesagt werden kann, ob die Testperson eine neurodegenerative
Erkrankung wie beispielsweise Parkinson-Krankheit, Alzheimer-Krankheit
oder Huntington-Krankheit
hat oder zumindest eine genetische Veranlagung zur Entwicklung einer
solchen Erkrankung aufweist.
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Typische
Verfahren zur Detektion der Mutation können Restriktionsfragments-Längenpolymorphismus,
Hybridisierungsverfahren, DNA-Sequenzieren, Exonucleasebeständigkeit,
Mikrosequenzierung, Festphasenverlängerung unter Verwendung von
ddNTP, Verlängerung
in Lösung
unter Verwendung von ddNTP, Oligonucleotid-Ligationstests, Verfahren
zum Nachweisen einzelner Nucleotidpolymorphismen wie beispielsweise
dynamische Allel-spezifische Hybridisierung, Ligationskettenreaktion,
Minisequenzierung, DNA-"Chips", Allel-spezifische
Oligonucleotidhybridisierung mit einzeln oder doppelt markierten
Sonden, fusioniert mittels PCR oder Molekül-Beacons, und dergleichen
umfassen.
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Veränderte Konzentrationen
der mRNA-Transkripte, die für
das trunkierte PKC-Typ-I-Polypeptid
kodieren wurden beobachtet. Somit kann die Detektion veränderter
Konzentrationen des mRNA-Transkripts oder der mRNA-Vorläufer, wie
beispielsweise naszierende RNA, verwendet werden, um zu diagnostizieren,
ob die Versuchsperson an einer neurodegenerativen Erkrankung leidet
oder eine Veranlagung hat, daran zu erkranken.
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Die
hierin dargelegte Information kann auch verwendet werden, um das
Wildtyp-PKCγ-Gen, mutierte PKCγ-Gen oder
Derivate davon genetisch zu manipulieren, beispielsweise um das
Gen durch Rekombinations-DNA-Verfahren, die im Allgemeinen auf dem
Gebiet der Erfindung bekannt sind, zu klonieren. Das Klonieren homologer
Gene aus einer anderen Säugetierspezies
kann mit dieser Information mittels durchwegs bekannter Verfahren
durchgeführt
werden; beispielsweise können
geeignete Primer zu einer Consensus-Region und/oder zu funktionellen
Domänen
der in 2 gezeigten Sequenz modelliert werden, und solche
Primer können
als Sonden zum Klonieren homologer Gene aus anderen Organismen verwendet
werden.
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Darüber hinaus
werden mutierte Säugetier-PKCγ- und Wildtyp-Nucleotidsequenzen
der vorliegenden Erfindung vorzugsweise an Expressionskontrollsequenzen
gebunden. Solche Kontrollsequenzen können Promotoren, Operatoren,
Induktoren, Ribosom-Bindungsstellen usw. umfassen. Für einen
bestimmten Wirt geeignete Kontrollsequenzen können durchschnittliche Fachleute
leicht auswählen.
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Eine
Nucleotidsequenz gemäß der vorliegenden
Erfindung kann mit verschiedenen Expressions-steuernden DNA-Sequenzen
ligiert werden, was zu einem so genannten rekombinanten Nucleinsäuremolekül führt. Somit
umfasst die vorliegende Erfindung auch einen Expressionsvektor,
der eine exprimierbare PKCγ-Mutanten-
oder Wildtyp-Nucleotidsequenz umfasst. Dieses rekombinante Nucleinsäuremolekül kann dann zur
Transformation eines geeigneten Wirts verwendet werden.
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Solche
rekombinante Nucleinsäuremoleküle sind
vorzugsweise von beispielsweise Plasmiden oder von Nucleinsäuresequenzen
abgeleitet, die in Bakteriophagen oder Viren vorhanden sind und
als Vektormoleküle
bezeichnet werden.
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Spezifische
Vektoren, die verwendet werden können,
um Nucleotidsequenzen gemäß der Erfindung zu
klonieren, sind auf dem Gebiet der Erfindung bekannt (z. B. Rodriguez & Denhardt (Hrsg.),
Vectors: A survey of molecular cloning vectors and their uses, Butterworths
(1988)).
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Die
Verfahren, die zur Konstruktion eines rekombinanten Nucleinsäuremoleküls gemäß der Erfindung zu
verwenden sind, sind Fachleuten bekannt und unter anderem in Sambrook
et al., Molecular Cloning: A Laborstory Manual, Cold Spring Harbour
Laborstory (1989), beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch eine transformierte Zelle, die
das mutierte oder das Wildtyp-Nucleinsäure-Molekül in einer exprimierbaren Form
umfasst. "Transformation" wie hierin verwendet
bezieht sich auf das Einführen
einer heterologen Nucleinsäuresequenz
in eine Wirtszelle in vivo, ex vivo oder in vitro, unabhängig vom
verwendeten Verfahren, beispielsweise durch Calciumphosphat-Cofällung, direkter
Aufnahme oder Transduktion.
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Die
heterologe Nucleinsäuresequenz
kann durch autonome Replikation aufrechterhalten oder alternativ
dazu in das Genom des Wirts integriert werden. Die rekombinanten
DNA-Moleküle
werden vorzugsweise mit geeigneten Kontrollsequenzen bereitgestellt,
die mit dem ausgewählten
Wirt kompatibel sind und die Expression der insertierten Nucleinsäuresequenz
steuern können.
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Die
am häufigsten
verwendeten Wirte zur Expression von rekombinanten Nucleinsäuremolekülen sind Bakterien,
Hefe, Insektenzellen und Säugetierzellen.
Jedes System birgt seine Vor- und Nachteile in Bezug auf den verwendeten
Vektor, die mögliche
Leichtigkeit von Herstellung und Reinigung eines rekombinanten Polypeptids
und die Authentizität
des Produkts in Bezug auf Tertiärstruktur,
Glykosylierungszustand, biologische Aktivität und Stabilität und wird
von Fachleuten passend ausgewählt
werden.
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Zusätzlich zur
Förderung
von Expression eines PKC-Typ-I-Polypeptids in Zellen kann es unter
bestimmten Umständen
von Vorteil sein, die Expression oder Aktivität der nativen PKC Typ I in
einem Wirt im Wesentlichen zu unterbinden oder reduzieren, beispielsweise
im Falle der Herstellung eines Tiermodells zur Verwendung beim Wirkstoff-Screening,
oder insbesondere, wenn die native PKC vom Typ I eine mutierte Form ist.
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Somit
wird gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung ein Antisense-Nucleotidfragment bereitgestellt,
das komplementär
zu einer PKC-Nucleotidsequenz der vorliegenden Erfindung ist. Unter
dem Begriff "Antisense-Nucleotidfragment" wird auch die Verwendung
von synthetischen Oligonucleotidsequenzen oder entsprechenden chemischen
Einheiten, die Fachleuten bekannt sind, verstanden, beispielsweise
Peptidnucleinsäuren.
Weiters können
solche Sequenzen als Teil von Ribozym- und/oder Tripelhelix-Sequenzen
verwendet werden, die auch nützlich
sein können,
um die Genregulierung zu steuern. Auch wird ein Nucleotidfragment bereitgestellt,
das einen Nucleotidsequenz umfasst, die, wenn sie von der Zelle
transkribiert wird, solch ein Antisense-Fragment produziert. Typischerweise
werden Antisense-RNA-Fragmente bereitgestellt, die sich an komplementäre PKCγ-mRNA-Fragmente
binden, um RNA-Doppelhelices
zu bilden, was es der RNase H ermöglicht, das Molekül zu spalten
und es unfähig
zu machen, von der Zelle zu Polypeptiden translatiert zu werden.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt Antkörper bereit,
die für
das PKC-Typ-I-Polypeptid oder trunkierte Polypeptid, wie hierin
definiert, oder für
Epitope davon spezifisch sind. Die Herstellung und Reinigung von
Anitkörpern,
die für
ein Antigen spezifisch sind, ist ein auf dem Gebiet der Erfindung
bekannter Vorgang, und die zu verwendenden Verfahren sind Fachleuten
bekannt. Die Bezeichnung Antikörper
kann polyklonale Antikörper,
monoklonale Antikörper
(mAb), humanisierte oder chimäre
Antikörper,
einkettige Antikörper,
Fab-Fragmente, F(ab')2-Fragmente, Fragmente, die durch eine Fab-Expressionsbibliothek
produziert werden, anti-idiotypische (anti-Id) Antikörper und
Epitope, die alle der zuvor genannten Fragmente binden, umfassen,
ist jedoch nicht darauf beschränkt.
Solche Antikörper
können
zur Modulierung der Expression oder Aktivität des Volllängen- oder trunkierten PKC-Typ-I-Polypeptids oder
zur Detektion dieses Polypeptids in vivo oder in vitro verwendet
werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein rekombinantes oder synthetisches
PKC-Typ-I-Polypeptid
zur Herstellung von Reagenzien zur Verwendung als prophylaktische
oder therapeutische Mittel an Säugetieren bereit.
Insbesondere stellt die Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen,
umfassend das rekombinante oder synthetische PKC-Typ-I-Polypeptid
zusammen mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger dafür, bereit.
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Gemäß einem
wiederum anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung
eines Polypeptids oder einer Nucleinsäuresequenz wie hierin zuvor
beschrieben zur Förderung
der Degeneration des Nervensystems beispielsweise zur Verwendung
bei der Herstellung von Tiermodellen, die zum Wirkstoff-Screenen
herbeigezogen werden können,
bereitgestellt.
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Auch
wird die Verwendung eines Polypeptids oder einer Nucleinsäuresequenz
wie hierin zuvor beschrieben zur Prävention, Verzögerung,
Behandlung oder Hemmung von Degeneration des Nervensystems bereitgestellt.
Weiters wird ein Verfahren zur Prävention, Verzögerung,
Behandlung oder Hemmung von Degeneration des Nervensystems bereitgestellt,
umfassend das Verabreichen von PKC-Typ-I-Polypeptid an eine Person,
die an Degeneration des Nervensystems leidet oder von der angenommen
wird, dass sie daran erkranken könnte.
Solch ein Verfahren kann besondere Anwendung bei der Behandlung
von degenerativen Erkrankungen des Zentralnervensystems, wie beispielsweise
Alzheimer-Krankheit, oder insbesondere von neurodegenerativen Erkrankungen
finden, die mit Bewegungseinschränkungen
einhergehen, wie beispielsweise Parkinson-Krankheit oder Huntington-Chorea.
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Auch
wird ein Verfahren zur Prävention,
Verzögerung,
Behandlung oder Hemmung von Degeneration des Nervensystems bereitgestellt,
das eine Person mit einer Nucleotidsequenz oder einem Antikörper versieht, die/der
Expression oder Aktivität
eines mutierten PKC-Typ-I-Polypeptids im Wesentlichen unterbindet
oder reduziert.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt die Verwendung
von Polypeptiden oder Nucleinsäuresequenzen
wie hierin zuvor beschrieben zur Behandlung von degenerativen Erkrankungen
des Nervensystems wie beispielsweise Parkinson-Krankheit, Alzheimer-Krankheit oder
Huntington-Krankheit bereit. Eine solche erwogene Behandlung kann
mittels so genannter Gentherapie erfolgen, worin ein Wildtyp-PKCγ-Gen einer
Person eingeführt
wird, die ein mutiertes PKCγ-Gen
aufweist, um den Wirkungen des mutierten PKCγ-Gens entgegenzuwirken. Dies
kann durch Implantation von Zellen wie beispielsweise Fibroblasten
erfolgen, die menschliches oder Säugetier-PKCγ exprimieren, das mit Herpesvirus-VP22-Protein
fusioniert ist, das sich selbst und PKCγ in benachbarte Neuronen überträgt. Die
Transformation der zu implantierenden Zellen kann in vitro mittels
beliebig vieler Verfahren erfolgen, umfassend physikalische Mittel
wie Mikroinjektion, Elektroporation, bioballistischen oder Teilchenbeschuss,
Strahlinjektion oder andere; chemische Mittel wie die Verwendung
von Calciumphosphat, DEAE-Dextran, Polylysinkonjugaten, "Straburst"-Dendrimerkonjugaten oder Polybren-dimethylsulfoxid.
Das PKCγ-Gen
selbst, das innerhalb eines geeigneten Vektors an ein geeignetes Expressionssystems
endverbunden ist, kann direkt über
Rezeptor-vermittelte Aufnahmesysteme wie beispielsweise Asialoglykoprotein
und Transferrin, Liposome, virusähnliche
Teilchen, intrazelluläre
Targeting-Liganden und andere; und durch biologische Mittel, umfassend
retrovirale Vektoren wie Moloney-Maus-Leukämievirus, Adenovirusvektoren
und Adeno-assoziierte Virusvektoren, Herpes-Simplex-Virusvektoren,
Semliki-Forest-Virusvektoren, Sindbis-Virusvektoren und andere zugeführt werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Verfahren zur prognostischen
und diagnostischen Bewertung verschiedener degenerativer Erkrankungen
des Nervensystems und zur Erkennung von Personen, die eine Veranlagung
für solche
Erkrankungen haben, beispielsweise die Bestimmung von Allelvarianten
durch Bestimmung der PKCγ-Nucleotidsequenz
in einer Person und/oder die Bestimmung trunkierter Transkripte,
die vom PKCγ-Gen
abgeleitet sind, unabhängig
davon, ob sie mRNA oder Polypeptid sind, oder Messungen von PKC-Typ-I-Konzentrationen
und/oder -Aktivität.
Weiters stellt die Erfindung Verfahren zur Bewertung der Wirksamkeit
von Wirk stoffen für
solche Erkrankungen und zur Beobachtung des Fortschrittes von Patienten
bereit, die in klinische Versuche für die Behandlung solcher Erkrankungen
eingebunden sind.
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Die
Erfindung stellt weiters Verfahren zur Erkennung von Verbindungen
bereit, die die Expression eines mutierten oder Wildtyp-PKCγ-Gens und/oder
die Aktivität
des/der Produkts/Produkte solch einer Mutante oder eines Wildtyp-PKCγ-Gens, das
in relevante Prozesse von degenerativen Erkrankungen des Nervensystems
eingebunden sind, modulieren. Solche Verbindungen können Agonisten
umfassen, die als Verbindungen definiert sind, die die Expression
eines mutierten oder Wildtyp-PKCγ-Gens und/oder die
Aktivität
des Produkts / der Produkte solch eines mutierten oder Wildtyp-PKCγ-Gens steigern,
und/oder Antagonisten, die als Verbindungen definiert sind, die
die Expression eines mutierten oder Wildtyp-PKCγ-Gens und/oder die Aktivität des Produkts
/ der Produkte solch eines mutierten oder Wildtyp-PKCγ-Gens mindert.
Somit stellt die vorliegende Erfindung in einem weiteren Aspekt
Agonisten und/oder Antagonisten bereit.
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Die
biologische Funktion des PKCγ-Gens
kann unter Verwendung relevanter In-vivo- und In-vitro-Systeme direkter bestimmt
werden. In-vivo-Systeme können
Tiersysteme, die auf natürliche
Weise Symptome von Nervensystemerkrankungen aufweisen, oder solche,
die bearbeitet wurden, um solche Symptome aufzuweisen, umfassen,
sind jedoch nicht darauf beschränkt.
Weiters können
solche Systeme transgene Tiersysteme umfassen, sind jedoch nicht
darauf beschränkt.
In-vitro-Systeme können
zellbasierte Systeme einschließen, umfassend
PKCγ-Gen/PKC-Typ-I-Proteinexprimierende
Zelltypen, sind jedoch nicht darauf beschränkt. Die Zellen können Wildtyp-Zellen
oder Nicht-Wildtyp-Zellen sein, die Modifikationen aufweisen, von
denen bekannt ist oder erwartet wird, dass sie an der Erkrankung
von Interesse beteiligt sind.
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Zur
weiteren Charakterisierung der biologischen Funktion der PKCγ-Mutante
oder des Wildtyp-Gens kann die Expression der PKCγ-Mutante
oder des Wildtyp-Gens in nerhalb der In-vivo- und/oder In-vitro-Systeme
moduliert werden, d.h. entweder in transgenen Tieren und/oder Zelllinien über- oder
unterexprimiert werden, und die dadurch entstehende Wirkung auf
das System kann anschließend
untersucht werden. Alternativ dazu kann die Aktivität des Produkts
des identifizierten Gens entweder durch Erhöhen oder Senken des Aktivitätsniveaus
im In-vivo- und/oder In-vitro-System von Interesse moduliert und
die dadurch entstehende Wirkung untersucht werden.
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Die
durch solche Charakterisierungen erhaltenen Informationen können auf
relevante Verfahren für die
Behandlung oder Kontrolle von Nervensystemerkrankungen schließen lassen.
Beispielsweise kann eine relevante Behandlung eine Modulation von
Genexpression und/oder Genproduktaktivität einbinden. Charakterisierungsverfahren,
wie sie hierin beschrieben sind, können darauf hinweisen, ob solche
Modulationen positive oder negative Auswirkungen haben. Wie hierin
verwendet bezieht sich die Bezeichnung "positive Modulation" auf eine Steigerung der Genexpression
oder -aktivität
des Gens oder Genprodukts von Interesse. "Negative Modulation" wie hierin verwendet bezieht sich auf
eine Senkung der Genexpression oder -aktivität.
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In-vitro-Systeme
können
so entworfen sein, dass sie Verbindungen identifizieren, die in
der Lage sind, die PKCγ-Mutanten-
oder Wildtyp-Gen-Produkte der Erfindung zu binden. Identifizierte
Verbindungen könnten beispielsweise
zur Modulation der Aktivität
von Wildtyp- oder Mutanten-PKCγ-Gen-Produkten
nützlich
sein, könnten
zur Ausarbeitung der biologischen Funktion der PKCγ-Gen-Produkte
nützlich
sein oder könnten
normale PKCγ-Genprodukt-Wechselwirkungen
unterbrechen oder verstärken,
beispielsweise die Aktivatoren oder Inhibitoren vom PKC-Typ-I-Protein,
wie sie in Keenan et al., FEBS Letters 415, 101–108 (1997), beschrieben sind.
Solche Verbindungen können
in Hinblick auf deren Verwendung zur Behandlung oder Erleichterung von
motorischen Einschränkungen
und/oder dopaminergen Zelldegenerationserkrankungen untersucht werden.
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Diese
und andere Aspekte der Erfindung werden nun anhand von Beispielen
und unter Bezug auf die beiliegenden Figuren näher beschrieben, die Folgendes
zeigen:
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1 ist
ein Diagramm, das die Region des Rattengenoms veranschaulicht, die
ausgewählt
wurde, da sie Rekombinationsereignisse und genetische Marken enthält, die
verwendet werden, um Schautafeln von Rückkreuzungs-Nachkommenschaft
zu erstellen, die im Intervall rekombinant sind, welches das mutierte
PKCγ-Gen,
das hiernach als nng3 bezeichnet wird, enthält. Die drei Rückkreuzungen
(BN × NNG3)
F1 × NNG3, (F344 × NNG3)
F1 × NNG3
und (DA × NNG3)
F1 × NNG3
sind mit BN, F344 bzw. DA markiert;
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2 ist
ein Sequenzabgleich von Sequenzen, die aus dem PKCγ-Gen in Rattenstämmen NNG3
und AS erhalten wurden. Sequenzen sind zur Ratten- (Rattus rattus-)
mRNA-Sequenz angeordnet, die von NCBI (Zugriffsnummer: X07287) erhalten
wurde. Die Punktmutation, die innerhalb der nng3-Sequenz identifiziert
ist, ist bei Nucleotid 841 fett und unterstrichen dargestellt. Die
Stelle des Translationsstartpunkts ist unterstrichen gezeigt, und
der Mikrosatellit, der den Marken R158 definiert (innerhalb der
3'UTR), ist kursiv
gezeigt. Die Primer, die den Marken R158 definieren, sind unterstrichen
und durch Pfeile hervorgehoben gezeigt. Die normale Translationsstoppstelle
ist bei Nucleotid 2093 fett und unterstrichen dargestellt;
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3 ist
ein Abgleich der PKCγ-DNA-Sequenz,
wie in 2 veranschaulicht, mit der vorhergesagten Aminosäuresequenz.
Die veranschaulichte Sequenz stammt aus dem Rattenstamm Rattus rattus,
und die in der in 2 veranschaulichten Sequenz
sichtbare Nucleotidumwandlung ist in Fettdruck dargestellt, nachstehend
die Sequenz von Aminosäure
Nr. 281. Die normalen Translationsstart- und -stoppcodons sind in
Fettdruck gezeigt. Die Stelle, an der ein Codon, das für die Aminosäure Glu
kodiert, durch die Mutation eines stoppcodons mutiert ist, was zu
einem Polypeptidterminator führt,
ist auch angegeben und in Fettdruck dargestellt;
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Die 4(a) und (b) sind
Immunzytochemie-Färbungen
von Rattengehirnen mit Anti-PKCγ-Antikörper. 4(a) veranschaulicht AS-Kontroll-Rattengehirn,
das mit PKCγ gefärbt ist,
wobei die Purkinje-Zellschichten 10 und Körnerzellschichten 15 angegeben
sind. 4(b) veranschaulicht NNG3-Rattengehirne,
die mit Anti-PKCγ-Antikörper gefärbt sind.
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5 veranschaulicht
einen Western-Blot aller Gehirnproteine der NNG3- und AS-Stämme, die
mit einem Anti-PKCγ-Antikörper sondiert
wurden. Der Spurmarker (M) enthält
eine BENCHMARKTM-vorgefärbte Proteinleiter (GibcoBRL),
und die Größen der
Banden sind an der linken Seite angegeben. Die AS- und NNG3-markierten
Spuren enthalten Proteine, die aus Gehirngewebe von AS- bzw. NNG3-Rattenstämmen isoliert
wurden; und
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6 veranschaulicht
eine In-situ-Hybridisierungs-Untersuchung des PKCγ-mRNA-Transkripts in den mit
NNG3 und AS markierten Rattenstämmen.
Die Gehirnschnitte von jedem Stamm wurden nacheinander durchgeführt, und
alle Schnitte wurden gleichzeitig sondiert.
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7 veranschaulicht
einen Abgleich der AS-Klon-17-Sequenz (unten) mit der Sequenz aus
Ratten-mRNA-Protein-Kinase-C-γ aus
der NCBI-Datenbank (Zugriffsnummer: X07287) (oben). Ein schwarzer Punkt
zwischen den Sequenzen bezeichnet identische Basen. Die Start- und
Stoppcodons sind in Fettdruck angegeben.
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8 veranschaulicht
einen Abgleich der vom Klon (Klon 28) menschlicher Volllängen-cDNA
erhaltenen Sequenz mit Sequenzen, die aus der NCBI-Datenbank erhalten
wurden (Zugriffsnummern: 215114, H.sapiens-mRNA von Proteinkinase-C-γ (partiell)
und M13977, Menschliche (Klon-γ-hPKC-γ6) Proteinkinase-C-γ (PRKGCG).
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9 ist
ein Vergleich der DNA-Sequenz von Ratten-PKCγ-cDNA und NNG3-cDNA. Die Ratten-PKCγ-Sequenz
ist oben dargestellt, die NNG3-Sequenz unten. Die Start- und Stoppcodons
sind in Fettdruck dargestellt. In der NNG3-Sequenz ist an Base 1281,
nach dem Stoppcodon, ein Basenfehler vorhanden.
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10 ist
ein Vergleich der Aminosäurensequenzen
der translatierten PKCγ-
und NG3-DNA. Die NNG3-Sequenz ist zuoberst gezeigt, während die
Ratten-PKCγ-Sequenz
darunter dargestellt ist.
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11 veranschaulicht
einen Western-Blot von Rattengehirnprotein. (Primärantikörper: RBI
polyklonal PKC-γ bei
einer Verdünnung
von 1:1.000, Sekundärantikörper-Verdünnung: 1:1.000).
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12 veranschaulicht
die Resultate des Tests mit geneigter Rampe aus zwei unabhängigen Experimenten.
Planke 1 ist 120 mm breit, Planke 2 ist 100 mm breit, Planke 3 ist
70 mm breit, Planke 4 ist 50 mm breit, Planke 5 ist 20 mm breit
und Planke 6 ist 10 mm breit. Den Kontrolltiere wurde nichts injiziert.
Das Vektortier erhielt pRcCMV2 ohne Insert. DNA bezieht sich auf
eine Injektion von Ratten-PKCγ in
pRcCMV2. 1 μg Vektor
oder DNA wurde in PEI bei einem Beladungsverhältnis von entweder 1:100 oder
1:1.000 wie angegeben zugeführt.
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Experiment 1 - Genetische
Feinkartierung der nng3-Mutation durch Gendiagnose von Rückkreuzungsnachkommenschaft
mit R158
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Die
Erfinder der vorliegenden Beschreibung brachten Verfahren zur Genkartierung
zum Einsatz, um die im AS/AGU-Stamm vorhandene genotypische Variante
unter Verwendung von "Positionsklonierung" (Collins, Nature
Genetics 1, 3–6
(1992)) zu ermitteln. Die Anwendung dieses Ansatzes beruhte zuerst
auf der Bestimmung der chromosomalen Lokalisierung des Gens durch
Nachweisen von Verbindungen zu bekannten Markengenen. Diesem Schritt
folgte zusätzliche
Feinkartierung, um die das Gen enthaltende genetische Region einzuschränken, woraufhin
entweder Sequenzieren der Region oder Auswahl von mRNA-Transkripten aus
der Region erfolgte.
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Genetische
Verbindung ist eine direkte Folge der physikalischen Verbindung
von zwei oder mehreren Genen mit demselben Paar von DNA-Molekülen, die
eine bestimmten Satz von Chromosom-Homologen innerhalb des diploiden
Genoms definieren (Silver, Mouse Genetics: Concepts and Applications,
Oxford University Press (1995)). Im Allgemeinen tritt Crossing-over
an zufällig
ausgewählten
Stellen entlang aller Chromosomen im Säugetiergenom auf. Eine direkte
Folge dieser Zufälligkeit
ist, dass es, je weiter zwei verbundene Stellen voneinander entfernt
sind, umso wahrscheinlicher ist, dass ein Crossover-Ereignis irgendwo
innerhalb der Länge
des Chromosoms stattfindet, das zwischen diesen zwei Stellen liegt
(Silver, 1995). Somit liefert die Häufigkeit von Rekombination
eine relative Abschätzung
der genetischen Distanz zwischen einem bekannten Markergen und einem
davor unbekannten Gen.
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Drei
Rückkreuzungen
wurden für
den NNG3-Stamm und die Stämme
F344, BN und DA gebildet (Festing, Inbred Strains in Biomedical
Research, London: The MacMillan Press Ltd. (1979)), um das Kartieren
des nng3-Gens zu ermöglichen.
Die F344-, BN- und
DA-Rattenstämme
wurden ausgewählt,
da sie im Vergleich zum NNG3-Stamm die stärkste Variation innerhalb von
Mikrosatellitensequenzen aufwiesen (Shiels et al., Mammalian Genome
6, 214–215
(1995)). Mikrosatellitensequenzen sind als Tandemwiederholungen
von einfachen Dinucleotid- oder anderen DNA-Sequenzen definiert,
die in Allelformen unterschiedlicher Länge auftreten. Sie werden als
gute genetische Macker erachtet und werden durch Bewerten der Länge eines
kurzen Polymerasekettenreaktions-Produkts, das den Mikrosatelliten
enthält,
unter Verwendung von Gel-Elektrophorese untersucht.
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Um
eine Rückkreuzung
zu bilden, wurde jeder relevante Stamm (DA, F344 und BN) mit dem NNG3-Stamm
gekreuzt, und die resultierende heterozygote F1-Nachkommenschaft
wurde mit dem NNG3-Stamm rückgekreuzt.
Die resultierende Rückkreuzungsnachkommenschaft
wurde anschließend
genotypisiert, um festzustellen, ob ein Crossover-Ereignis zwischen
dem Gen von Interesse und einem beliebigen genetischen Marken stattgefunden
hatte. Dies ermöglichte
das Positionieren des Gens innerhalb einer bestimmten chromosomalen
oder subchromosomalen Region.
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Insgesamt
wurden aus den drei Rückkreuzungen
3.188 Rückkreuzungsnachkommenschaften
produziert. Ein vollständiger
Genomscan wurde mit 73 Mikrosatellitenmarkern durchgeführt, umfassend
das Genotypisieren von zumindest einem informativen Marken pro Rattenchromosom.
Alle diese Marken wurden auf Verbindungen zur nng3-Mutation getestet.
Genetische Verbindungen wurden mit dem Marken R33 beobachtet (Serikawa
et al., Genetics 131, 701–721
(1992)), der an Chromosom 1 lokalisiert und etwa 30 cM vom nng3-Gen
kartiert wurde. Eine Reihe an Markern von innerhalb dieser chromosomalen
Region wurde anschließend
verwendet, um die gesamte Rückkreuzungsnachkommenschaft
zu genotypisieren. Die engsten Marker-Stellen, die die nng3-Mutation umklammerten,
wurden ausgewählt,
um ein Chromosom-Intervall zu erstellen, innerhalb dessen präzise Kartierung
durchgeführt
wurde. Dieses Intervall war für
jede Rückkreuzung
unterschiedlich, wie in 1 ersichtlich ist. Dies ermöglichte
Feinkartierung der Region und identifizierte Rekombinationsereignisse
zwischen Markern. Die verwendeten Marken sind für die drei Rückkreuzungen
(BN X NNG3) F1 X NNG3, (F344 X NNG3) und (DA X NNG3) F1 X NNG3 in 1 gezeigt.
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Jegliche
Nachkommenschaft, für
die im Rahmen der Untersuchung erkannt wurde, dass sie Rekombinationsereignisse
innerhalb des Intervalls aufwies, wurde unter Verwendung des Genmarkers
R158 genotypisiert (Serikawa et al., 1992). Der Genmarker R158 besteht
aus einem Paar von PCR-Primern, die eine (CA)26-Mikrosatellitenwiederholung
aus der 3'UTR des
PKCγ-Gens
amplifizieren. Für
die drei Rattenstämme BN,
F344 und DA wurde gezeigt, dass sie für R158 informativ waren, was
bedeutet, dass für
die Länge
des Mikrosatelliten gezeigt wurde, dass sie im Vergleich zum NNG3-Rattenstamm
bei den verschiedenen Stämmen
unterschiedlich ist. Das Genotypisieren wurde an genomischer DNA
mittels PCR durchgeführt,
wie im folgenden experimentellen Teil beschrieben wird. Die PCR-Produkte
wurden dann mittels Gel-Elektrophorese entweder auf 6%igem Acrylamid
oder auf 4%igem Metaphor- (Flowgen-) Agarosegelen aufgelöst.
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In
diesem Experiment (n=3.188) wurde für kein Tier beobachtet, dass
es ein Rekombinationsereignis zwischen der nng3-Mutation und dem
Marken R158 enthielt. Dies positionierte die nng3-Mutation 0 ± 0,06
cM vom genetischen Marken R158 entfernt. Bei der Maus entspricht
0,06 cM etwa 60 kb Chromosomen-DNA-Länge. Diese Kartierungsexperimente
zeigten, dass die nng3-Mutation (und das Gen) sehr nahe am R158-Mikrosatelliten
liegt, der selbst innerhalb des Gens PKCγ, das für die Typ-I-Isoform von Proteinkinase
C kodiert, liegt. Somit ist das nng3-Gen sehr wahrscheinlich PKCγ selbst oder
ein unmittelbar benachbartes Gen.
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Experiment 2 - Demonstration
eines DNA-Sequenzunterschieds zwischen den Allelformen des PKCγ-Gens im Stamm
und dem verwandten AS-Stamm
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Der
Genkartierungsbeweis band das PKCγ-Gen
als die Stelle der nng3-Mutation ein. Sofern diese Einbindung korrekt
ist, muss ein DNA-Sequenzunterschied zwischen den Allelformen des
PKCγ-Gens
um NNG3-Stamm und im AS-Stamm bestanden haben, wovon ausgehend der
NNG3-Stamm durch spontane Mutation entstand. Somit wurde das folgende
Experiment durchgeführt,
um den Beweis für
diesen Sequenzunterschied zu liefern.
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RNA
wurde aus 12 Monate alten Ratten sowohl aus den mutierten (NNG3)
als auch den Kontroll- (AS-) Stämmen
isoliert. RNA wurde unter Verwendung von TRI REAGENTTM (Sigma)
unter Berücksichtigung
der Arbeitsvorschriften des Herstellers isoliert. RNA wurde aus
1 g Gehirngewebe isoliert und in 10 ml TRI REAGENTTM homogenisiert.
1 μg RNA
wurde anschließend
verwendet, um cDNA unter Verwendung des Sets Oligo (dT)12–18 SuperscriptTM Preamplification System for First Strand
cDNA Synthesis von Gibco BRL zu synthetisieren. 50 ng cDNA wurden
dann als Matrize bei einer PCR-Reaktion verwendet. Die PCR-Reaktion
wurde unter Verwendung 1 Einheit von Taq-DNA-Polymerase (Promega)
in einem Reaktionsgemisch, das 1x Magnesium-freien Thermopuffer,
1 mM Magnesiumchlorid (alles mit Tag-Polymerase von Promega geliefert),
125 μM dNTPs
(Promega) und Vorwärts-
und Rückwärtsprimer
mit 5 ng/μl
jeweils enthielt, durchgeführt.
Bei der PCR-Reaktion wurde stets ein Warmstart durchgeführt. Die
Sequenzen aller verwendeten PCR- sind in Tabelle 1 zusammen mit
den PCR-Reaktionen, in denen sie verwendet wurden, angegeben.
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Tabelle
1 - Die verwendeten PCR-. Die Sequenzen der verwendeten PCR-Primer
sind zusammen mit den Reaktionen, in denen sie verwendet wurden,
angegeben.
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Die
verwendeten PCR-Parameter für
Taq-DNA-Polymerase waren wie folgt:
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PCR-Produkte
wurden dann auf einem 2%igen Agarosegel (Boehringer Mannheim) aufgelöst und anschließend vor
dem Sequenzieren aus dem Gel unter Verwendung des QiaquickTM-Extraktionssets extrahiert.
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Das
Sequenzieren der PCR-Produkte erfolgte am automatischen ABI-373-Strecksequenzierer
unter Verwendung der Big-Dye-Terminatorchemie (Perkin Elmer). 3,2 pmol
eines Primers, der in der PCR-Reaktion verwendet wurde, wurden auch
zum Sequenzieren eingesetzt.
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PCR-Reaktionen
wurden auch an genomischer Ratten-DNA durchgeführt, die aus beiden Rattenstämmen entnommener
Rattenmilz isoliert worden war. DNA wurde unter Verwendung des Pure-Gene-DNA-Isolation-Sets
(Gentra) isoliert. PCR-Reaktionen wurden wie zuvor durchgeführt, wobei
100 ng genomischer DNA als Matrize enthalten waren. Der anfängliche
Denaturierungsschritt der PCR-Reaktion wurde auch auf 10 Minuten
gesteigert.
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PCR-Reaktionen
wurden auch unter Verwendung von Proof-reading-DNA-Polymerase-Enzymen durchgeführt, um
Fehler während
der DNA-Polymerisation zu vermeiden. Die Enzyme und Modifikationen
der PCR-Reaktionen waren wie folgt: Tli-Polymerase- (Promega) Reaktionen
wurden mit 1,25 Einheiten des Enzyms durchgeführt, das sich bei 74 °C ausdehnt.
Das High Fidelity- (HF-) Set von Clontech arbeitet mit automatischem
Warmstart und führt
bei 68 °C
3 Minuten lang gleichzeitig die Schritte des Annealings und der
Verlängerung
aus.
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Drei
verschiedene Populationen von cDNA wurden synthetisiert und PCR-Produkte
wurden aus diesen Sequenzen erhalten (eine Zusammenfassung der experimentellen
Resultate ist in Tabelle 2 zu sehen). Alle sequenzierten PCR-Produkte
wiesen ein G-Nucleotid im AS-Rattenstamm an Position 841 und ein
T-Nucleotid an derselben Position im NNG3-Rattenstamm auf, wie in 2 gezeigt
ist. Diese Transversionsmutation schafft ein neues Terminations-
oder Stoppcodon zur Translation von PKCγ, was in einem frühzeitig
terminierten Protein resultiert (3). Wenn
die Kinase-aktive Domäne
des Proteins verloren geht, führt
dies zu einem Verlust der Fähigkeit,
die Zielproteinsubstrate zu phosphorylieren, was wiederum eine ganze
Reihe an biologischen Folgen mit sich bringt. Dieser erwogene Funktionsverlust
scheint im Einklang mit der rezessiven Natur der Mutation zu stehen.
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Diese
Kartierungs- und Sequenzierungsergebnisse zeigen, dass ein Sequenzunterschied
zwischen den NNG3- und AS-Stämmen
aufzutreten scheint. Es kann angenommen werden, dass diese Basenänderung (G
zu T an Position 841, 2) im NNG3-Stamm lässt den
Phänotyp
entstehen, der in diesem Stamm beobachtet wird.
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Experiment 3 - Detektion
von PKCγ mittels
Immunzytochemie
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Es
wurde vorausgesetzt, dass das Stoppcodon im PKCγ-Gen im NNG3-Stamm zu frühzeitiger
Termination des PKC-Typ-I-Polypeptids führte. Dies würde zu einem
Protein ohne Kinaseaktivität
führen.
Das Binden von Antikörpern,
die gegen den Carboxy-Terminus des PKC-Typ-I-Proteins gezüchtet wurden
(Boehringer Mannheim), an aus dem NNG3-Stamm isolierte Gehirne wurde
nun untersucht.
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PKCγ wurde durch
Immunzytochemie unter Verwendung von Standardarbeitsvorschriften
mit den folgenden Modifikationen nachgewiesen: Rattengehirne wurden
9 Monate alten männlichen
Ratten entnommen und wurden über
Nach in 4 % Paraformaldehyd fixiert. Die Gehirne wurden dann geschnitten,
auf einen Block platziert, und Schnitte wurden bei 50 μm unter Verwendung
eines Vibratoms gesetzt. Gepaarte Schnitte wurden in Blockierungsserum
(10 % NGS - normales Ziegenserum) eingebracht und 1 Stunde lang
bei Raumtemperatur auf einem Schüttler
platziert. Die Schnitte wurden dann über Nacht bei 4 °C in primären Antikörper eingelegt
(Kanin chen-Anti-Peptid-Antikörper,
hergestellt unter Verwendung eines synthetischen Peptids entsprechend
den Aminosäuren
306–318
von Ratten-PKCγ,
1:100 bis 1:2.000, Boehringer Mannheim). Die Objektträger wurden
anschließend
dreimal in PBS jeweils 5 Minuten lang gewaschen. Die Schnitte wurden
dann 1 Stunden lang in sekundären
Antikörper
ungelegt (biotinylierter Schaf-Anti-Kaninchen-IgG-Antikörper, Vector).
Die Schnitte wurden wiederum dreimal in PBS (jeweils 5 Minuten)
gewaschen. Vecta-ABC-Farbkomplex (Vector) wurde dann den Schnitten
1 Stunde lang zugesetzt und, das Ganze wurde auf einem Schüttler platziert.
Die Schnitte wurden wiederum dreimal in PBS (jeweils 5 Minuten lang)
gewaschen und anschließend
einmal in PB 5 Minuten lang gewaschen. 3,3'-Diaminobenzidintetrahydrochlorid (DAB)
wurde auf die Schnitte für
5–10 Minuten
aufgetragen. Die Schnitte wurden zweimal in PB (5 Minuten jeweils)
gewaschen, und schließlich
wurden sie dehydriert, gesäubert
und als Präparat
eingeschlossen.
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Die 4(a) und (b) veranschaulichen
den Unterschied zwischen dem NNG3-Stamm und dem verwandten AS-Stamm, von
dem NNG3 abgeleitet ist.
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Im
Vergleich mit einer altersmäßig entsprechenden
AS-Kontrolle wurde ein sehr erstaunlicher Abbau von PKCγ-positiven
Zellen in Purkinje-Zellen des NNG3-Stamms beobachtet. Die Purkinje-Zellschicht
ist im Vergleich zu den anderen PKC-Isoformen eine Region, in der
hauptsächlich
PKCγ exprimiert
wird.
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Dieses
Resultate stimmen mit einem Verlust des Carboxy-terminalen Abschnitts
oder des gesamten PKC-Typ-I-Proteins überein.
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Experiment 4 - Western-Blot-Detektion
von Typ-I-PKC in Rattengehirnprotein-Extrakten durch Antikörper Hybridisierung
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Ein
Western-Blot-Experiment wurde durchgeführt, um das Expressionsniveau
des Typ-I-PKC-Proteins in Gehirnen von den Rattenstämmen AS
und NNG3 zu bestimmen. Insbesondere wurden Antikörper, die gegen ein im Carboxy-Terminus
der trun kierten Stelle im PKCγ-Typ-I-Protein
des NNG3-Stamms angeordnetes Peptid gezüchtet wurden, verwendet, um
fehlende Expression dieser Region des Proteins zu bestätigen.
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Gesamt-Gehirnproteine
wurden aus männlichen
9-Monate-alten Ratten sowohl aus den AS- als auch den NNG3-Stämmen extrahiert.
Die Proteine wurden aus 0,2 g Gehirngewebe unter Verwendung von
TRI-REAGENTTM (Sigma) isoliert und in 2
SDS suspendiert. 50 μg
gesamte Proteine wurden auf einem 10%igen SDS-PAGE (-Polyacrylamidgelelektrophorese-)
Gel bei 200 V 45 Minuten lang aufgelöst. Die Proteine wurden dann
in Nitrocellulose (Amersham Life Science) in einen Western-Blotter bei 30 V über Nacht übertragen.
Die Nitrocellulose wurde dann 1 Stunde lang bei Raumtemperatur,
in einer Lösung
von Tris-gepufferter Salzlösung (20
mM Tris-HCl, pH
7,5, 150 mM NaCl), die 0,05 % Tween 20 (TEST) und 1 % Rinderserumalbumin
(BSA) enthielt, geblockt. Die Nitrocellulose wurde dann in TBST
plus 1 BSA mit 2 μg/ml
Anti-PKCγ inkubiert
(Kaninchen-Anti-Peptid-Antikörper,
hergestellt unter Verwendung eines synthetischen Peptids entsprechend
den Aminosäuren
306-318 von PKCγ, GibcoBRL).
Der Blot wurde dann dreimal in TBST 10 Minuten jeweils gewaschen.
Der Blot wurde eine Stunde lang bei Raumtemperatur in TBST, das
Anti-Kaninchen-Ig, Peroxidase-gebundenen, Spezies-spezifischen Antikörper (vom
Esel, Amersham Life Science) bei einer Verdünnung von 1:1.000 enthielt,
inkubiert. Der Blot wurde dann wie zuvor detailliert erklärt gewaschen.
Nach dem Waschen wurde der Blot mit ECL Western-Blotting-Detektionsreagenzien
(Amersham Pharmacia Biotech) inkubiert und anschließend damit
Autoradiographie-Film (Fuji XR) belichtet.
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Dieses
Experiment wurde an Proteinen durchgeführt, die aus dem NNG3-Stamm
und dem Kontroll-Rattenstamm (AS) extrahiert worden waren. Die erhaltenen
Ergebnisse sind in 5 dargestellt. Eine Bande der
vorhergesehenen Größe (80 kDa)
wurde beim AS-Stammproteinextrakt erhalten, während für das NNG3-Stammproteinextrakt
kein Signal erhalten wurde. Der Anti-PKCγ-Antikörper erkennt ein Epitop entsprechend
den Aminosäuren
306–318
des Proteins. Für
NNG3 wird vorausge setzt, dass ein trunkiertes Protein hergestellt
wird, das an Aminosäure
281 endet; daher zeigen diese Resultate, dass das Epitop zur Antikörperbindung
im NNG3-Protein nicht vorhanden ist, wie angenommen wurde.
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Experiment 5 - Untersuchung
zur In-situ-Hybridisierung des PKCγ-mRNA-Transkripts in AS- und NNG3-Ratten
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Ein
In-situ-Hybridisierungs-Experiment wurde durchgeführt, um
das Expressionslevel von mRNA, die für die Typ-I-PKC kodiert, in
den Rattenstämmen
AS und NNG3 zu bestimmen.
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Eine
Antisense-Oligonucleotidsonde wurde für die 3'Region der PKCγ-mRNA (Nucleotide 2.085–2.326,
die Zahlen sind 2 entnommen) entworfen und wurde
durch HPLC (GibcoBRL) synthetisiert und gereinigt. Die Sequenz des
Oligonucleotids war wie folgt:
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-
Vollständige Gehirne
wurden 8 Monate alten AS- und NNG3-Ratten entnommen. Diese Gehirne
wurden als Präparat
eingeschlossen und horizontal in 13-μm-Schnitte geschnitten, und
die Schnitte wurden auf mit Poly-L-Lysin behandelte Mikroskopobjektträger fixiert
(thaw-mounted). Die Schnitte wurden dann in 4 % Paraformaldehyd
in 1× PBS
(Phosphat-gepufferter Salzlösung,
alle Lösungen
wurden mit Diethylpyrocarbonat-behandeltem Wasser hergestellt) 5
Minuten lang auf Eis fixiert, woraufhin PBS 2 Minuten lang folgte,
anschließend
in 70 % Ethanol 2 Minuten lang dehydratisiert, 5 Minuten lang in
95 % Ethanol dehydratisiert und in 100 % Ethanol bei 4 °C bis zur
Verwendung gelagert.
-
Die
In-situ-Hybridisierungssonden werden markiert und zur Hybridisierung
auf folgende Weise vorbereitet: 40 ng des Oligonucleotids wurden
in einem Reaktionsvolumen von 12,5 μl, hergestellt aus DEPC-Wasser,
das 1 × Reaktionspuffer
(ergänzt
mit En zym), 25 μCi
von S35 α-dATP
und 36 Einheiten vom terminaler Desoxynucleotidyltransferase (TdT,
FPLC rein, Pharmacia) enthielt, markiert. Das Reaktionsgemisch wurde
dann bei 37 °C
1 Stunde lang inkubiert. Reinigungssäulen wurden in 1-ml-Kunststoffspritzen
mit GF/C-Filterpapier, geschnitten mit einem Korkbohrer Nr. 2, erzeugt,
auf den Boden der Spritze platziert, und die Spritze wurde mit G50
Sephadex (Pharmacia) gepackt. Die Säule wurde dann bei 2.000 U/min
1 Minute lang zentrifugiert, um das Sephadex zu packen. 87,5 μl DEPC-behandeltes
Wasser wurde dann der Sonde zugesetzt, um 100 μl zu ergeben. Die Sonde wurde
der Säule
zugesetzt und eine weitere Minute bei 2.000 U/min in einem 1,5-ml-Zentrifugenröhrchen zu
Sammeln zentrifugiert. Das Eluat wurde dann gesammelt und das Volumen
gemessen. Die spezifische Aktivität der Sonde wurde durch Füllen von
2 μl der
eluierten Sonde in einer Szintillationsphiole und Zusetzen von 5
ml Szintillationssubstanz bestimmt. Die spezifische Aktivität der Sonde
wurde dann in einem Szintillationszähler unter Verwendung des Tritiumkanals
gemessen. Die Sonde wurde dann standardisiert, um 2 × 103 Zerfälle
pro Minute/ml der Hybridisierungsmischung 50 % Formamid, 4 × SSC, 10 %
Dextransulfat, 5 × Denhardts
Lösung,
200 μg/ml
sauer-basisch gereinigte Lachssperma-DNA, 100 μg/ml langkettige Polyadenylsäure, 120 μg/ml Heparin,
25 mm Natriumphosphat, pH 7, 1 mm Pyrophosphat und anschließend zugesetztem
DDT zu einer Endkonzentration von 20 mm zu erhalten. Ein 100facher Überschuss an
kaltem Oligonucleotid wurde der Kontrollhybridisierungsmischung
auch zugesetzt.
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Serielle
Schnitte wurden zur Hybridisierung so ausgewählt, dass sie paarweise zusammen
verwendet wurden und über
das gesamte Gehirn verteilt waren. Die Schnitte wurden mit 200 μl der geeigneten
Hybridisierungsmischung bedeckt und dann mit einem Parafilm-Deckfilm
abgedeckt. Die Objektträger
wurden dann über
Nacht bei 42 °C
inkubiert. Die darauffolgenden Tage wurden die Deckfilme mit 1 × SSC bei
Raumtemperatur fortgespült,
und die Schnitte wurden zweimal in einem geschüttelten Wasserbad bei 55 °C in 1 × SSC, das
4 mM DTT enthielt, 30 Minuten lang gewaschen. Die Schnitte wurden
dann durch 1 × sSC
30 Sekunden lang, durch 0,1 × SSC
45 Sekunden lang, dann mit 70 % Ethanol 2 Minuten lang und schließlich mit
100 Ethanol 5 Minuten lang dehydratisiert. Die Objektträger wurden
dann lufttrocknen gelassen. Nachdem sie getrocknet waren, wurden
die Objektträger
auf 3MM-Filterpapier aufgeklebt und damit Autoradiographie-Film
(Kodak Bio-max MR-Film, einseitig beschichtet) bei Raumtemperatur
1 Woche lang belichtet.
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Die
Resultate des In-situ-Hybridisierungs-Experiments sind in 6 veranschaulicht.
Es ist augenscheinlich, dass die Konzentration von PKCγ-mRNA im
NNG3-Stamm im Vergleich zu altersgleichen Kontrollgehirnen vom AS-Stamm
verändert
zu sein scheint.
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Experiment 6 - Isolierung
von PKCγ-cDNA
aus Ratten und Menschen
-
Volllängen-cDNA-Klone
wurden für
das PKCγ-Gen
durch reverse Transkriptase-Polymerasekettenreaktions- (RT-PCR-)
Amplifikation aus RNA isoliert, die aus dem Rattenstamm Albino Swiss
(AS) und von Menschen isoliert worden war. Das Gehirn wurde aus
einer 12-Monate-alten männlichen
AS-Ratte nach Dekapitierung entfernt, und 1 g des Gewebes wurde
entnommen. Gesamt-RNA wurde aus dem Gewebe unter Verwendung von
TRI-REAGENTTM (Sigma, Poole, Dorset) gemäß der Arbeitsvorschrift
des Herstellers isoliert. Menschliche Gehirn-RNA von einem normalen
Individuum wurde von Stratagene erhalten. 1 μg RNA je Probe wurde dann verwendet,
um cDNA unter Verwendung des cDNA-Synthese-sets Oligo (dt)12–18 SuperscriptTM Preamplification System for First Strand
cDNA Synthesis von GibcoBRL (Inchinnan Business Park, Paisley) zu
synthetisieren. 50 ng cDNA wurden dann als Matrize für PCR-Reaktionen
verwendet. Alle PCR-Reaktionen wurden unter Verwendung des Clontech-Advantage®-HF-PCR-Sets
gemäß den Anweisungen
des Herstellers (Basingstoke, Hampshire) durchgeführt. Die
Volllängen-AS-cDNA
wurde unter Verwendung der Primer Neup 118E 5' -CCT TCC GAT CTC AGA GTC TGC GG- 3' und K3R 5'-TTC TAC AAC TGA
AGT GGA GG-3' (PCR-Parameter:
94 °C 15
Sekunden lang, 25 Zyklen von 94 °C
10 Sekunden lang, 64 °C
4 Minuten lang, gefolgt von 68 °C
3 Minuten lang). Die menschliche Volllängen-cDNA wurde unter Verwendung
der Primen Neup 144E 5'-TGA
TCC TTC GAG TCT CCA GC-3' und
Neup 144R 5'-ACG TTG
GGG ACA CCT AGT GG-3' amplifiziert
(PCR-Parameter: 94 °C
15 Sekunden lang, 25 Zyklen bei 94 °C 10 Sekunden lang, 68 °C 3 Minuten lang,
gefolgt von 68 °C
3 Minuten lang). Die amplifizierten Fragmente wurden unter Verwendung
des PCR-Kloniersets
Zero Blunt® ToPO® (Invitrogen,
CH Groningen, Niederlande) kloniert.
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Sequenzanalyse
wurde dann an den Klonen durchgeführt, um sie auf irgendwelche
Fehler zu untersuchen, die während
der PCR-Amplifikation eventuell eingebaut wurden. Sequenzierungsreaktionen
wurden unter Verwendung des BigDye-Terminatorsets (PE Biosystems,
Birchwood science park, Warrington) in Gegenwart von 3,2 pmol eines
Primers, der in der PCR-Reaktion verwendet wurde, durchgeführt. Die
Reaktionen wurden in einem Perkin Elmer GeneAmp PCR-System 9600
(Perkin Elmer, Birchwood science park, Warrington) wie folgt durchgeführt: 96 °C 2 Minuten
lang, 25 Zyklen bei 94 °C
10 Sekunden lang, 50 °C
5 Sekunden lang und 60 °C
4 Minuten lang. Die Sequenzierungsreaktionen wurden auf einem ABI
373 Anreicherungs-DNA-Sequenzierungsautomat aufgelöst. Die
Sequenzdaten wurden unter Verwendung der Seqed Software (PE Biosystems)
analysiert.
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Die
Sequenzierungsresultate zeigten, dass im Vergleich zur Sequenz,
die in der Datenbank gespeichert war (NCBI Zugriffsnummer: X07287),
eine Basenänderung
in der AS-Sequenz identifiziert werden konnte. Diese Basenänderung
CAA→CAG
(Base 201, 7) veränderte die Aminosäuresequenz
nicht und kann einfach nur auf einen Polymorphismus hinweisen. Es
gibt auch ein G, das in AS im Vergleich zur mRNA-Proteinkinase C-γ (Base 2.236)
nicht vorhanden ist. Diese Basendeletion tritt nach dem Stoppcodon
auf und kann auch einen Speziesunterschied darstellen.
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Manche
Unterschiede können
auch im menschlichen cDNA-Klon festgestellt werden, wenn dieser
mit den zwei Sequenzen verglichen wird, die in der NCBI-Datenbank
gespeichert sind (Tab. 3 und 8), doch dies
veränderte
die Aminosäure
wiederum nicht und kann auf einen Polymorphismus hinweisen. Tatsächlich wurde
einer dieser Polymorphismen bereits von Al-Maghtheh et al. (Al-Maghtheh,
M., Vithana, E.N., Inglehearn, C.F., Moore, T., Bird. A.C. & Bhattacharya,
S.A.; Segregation of a PRKCG mutation in two PR11 families. American
Journal of Human Genetics 62, 1248–1251(1988)), AAT 189AAC, beschrieben.
Diese zwei in der Datenbank gespeicherten Sequenzen waren an dieser
Base auch polymorph.
-
-
Experiment 7: Klonieren
der NNG3-PKCγ-cDNA
-
PCR
der Volllängen-cDNA
wurde versucht, schlug jedoch fehl. Daher wurde PCR-Amplifikation der
5'- und 3'-Enden der NNG3-cDNA
in zwei getrennten Reaktionen durchgeführt.
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Rasche Amplifikation von
cDNA-Enden (RACE) an 5'
-
Gesamt-RNA
aus NNG3-Rattengehirn wurde unter Verwendung von Tri-Reagens (Sigma)
gemäß den Anweisungen
der Hersteller präpariert.
1 mg dieser Gesamt-RNA
wurde mit dem 5'-RAGE-System
(Gibco BRL) verwendet. Die mit dem Set mitgelieferten Arbeitsvorschriften
lauteten wie folgt. Gen-spezifischer 104R (5'-CTTA
AACTTGCCCAGTTGCT – 3') wurden als GSP1
verwendet. Dies entspricht der Antisense-Sequenz zwischen den Basen
1.480 und 1.500 der PKCγ-cDNA
(siehe die 7 und 9). Die
PCR-Reaktion wurde unter Verwendung von 0,4 μl des High-Fidelity-Enzyms Expand
(Roche Diagnostics Ltd., Lewes, East Sussex) mit 1 μl 10 mM dNTPs,
5 μl Matrizen-cDNA,
5 μl 10 × expandiertem
Puffer, 3 μl
25 mM MgCl2, 1 μl 10 μM gekürzter mit einer Region hoher
Sequenzhomologie (5'-GGCCACGCGTCGACTAGTACGGGIIGGGIIGGGIIG – 3') und 1 μl von 1 μM GSP1 durchgeführt. Die
folgenden Bedingungen wurden für
die PCR unter Einsatz eines Perkin Elmer GeneAmp PCR-Systems 9600
verwendet: 94 °C
2 Minuten lang, dann 30 Zyklen bei 94 °C 15 Sekunden lang, 50 °C 30 Sekunden
lang, 72 °C
2 Minuten lang und schließlich
7 Minuten bei 72 °C.
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Das
Produkt dieser PCR war ein Schmier. Daher wurde die DNA 1:500 in
T/E (10 mM Tris pH 8,0, 0,1 mM EDTA) verdünnt, und ein zweiter Durchgang
von PCR wurde durchgeführt.
Es wurden dieselben Reaktionsbedingungen wie zuvor verwendet, wobei
jedoch der gekürzte
mit einer Region hoher Sequenzhomologie durch den genspezifischen
118E (5' – CCTTCCGATCTCAGACT – 3') ersetzt wurde.
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Ein
Produkt der erwarteten Größe (1,3
kb) wurde aus diesem Durchgang erhalten und wurde unter Verwendung
des PCR-Klonierungssets Zero Blunt® TOPO® (Invitrogen)
und der Anweisungen des Herstellers direkt in den Vektor pCRbluntIITOPO
kloniert. Dieses Produkte wurde als NNG3 5/12 bezeichnet.
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3'-RACE
-
Gesamt-RNA
aus NNG3-Rattengehirn wurde unter Verwendung von Tri-Reagens (Sigma)
gemäß den Anweisungen
der Hersteller präpariert.
1 mg dieser Gesamt-RNA
wurde mit dem 3'-RACE-System
(Gibco BRL) verwendet. Die mit dem Set gelieferten Arbeitsvorschriften
wurden befolgt.
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Die
PCR-Reaktion wurde unter Verwendung der zuvor beschriebenen Bedingungen
und Komponenten durchgeführt,
wobei jedoch die durch den universellen Amplifikationsprimer (5'-CUACUACUACUAGGCCACGCGTCGACTAGTAC – 3') und den genspezifischen
113E (5' – GCTACTCAAGGCTCCTGTGGATGG – 3'), der der Region
der Basen 793 bis 816 der PKCγ-cDNA
entspricht, (siehe die 7 und 9) ersetzt
wurden.
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Wiederum
war das Produkt dieser PCR ein Schmier. Daher wurde die DNA 1:500
in T/E verdünnt,
und ein zweiter PCR-Durchgang wurde durchgeführt. Dieselben Reaktionsbedingungen
wie zuvor wurden verwendet, wobei jedoch der universelle Amplifikationsprimer
durch einen zweiten genspezifischen 114R (5' – TGAGATTAC-ATGACGGGCACA – 3') ersetzt wurde,
der der Region zwischen den Basen 2.077 und 2.096 der PKCγ-cDNA in
entgegengesetzter Richtung entsprach (siehe die 7 und 9).
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Ein
Produkt von erwarteter Größe (1,3
kb) wurde aus diesem PCR-Durchgang erhalten und wurde unter Verwendung
des PCR-Klonierungssets Zero Blunt® TOPO® (Invitrogen)
und unter Berücksichtigung
der Anweisungen der Hersteller direkt in den Vektor pCRbluntIITOPO
kloniert. Dieses Produkt wurde als NNG3 3/9 bezeichnet.
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Die
zwei NNG3-Klone stellen sich überlappende
Sequenzen zwischen den Basen 797 und 1.357 bereit. Eine einzelne
BamHI-Restriktionsverdaustelle an der Base 1.112 wurde daher verwendet,
um die zwei Fragmente miteinander zu verbinden.
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NNG3
5/12 und NNG3 3/9 wurden mit HindIII (Promega) und BamHI (Promega)
verdaut, um das 5'-NNG3-Fragment
aus beiden Plasmiden freizusetzen. Die NNG3-5'-Fragmente
wurden aus dem NNG3-5/12-Verdau gereinigt, während das Plasmid aus dem NNG3-3/9-Verdau
gereinigt wurde. Agarosegelreinigung wurde unter Verwendung eines
Qiaquick-Gelextraktionssets (Qiagen) durchgeführt.
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Das
aus NNG3-5/12 gereinigte Fragment könnte dann in NNG3-3/9 ligiert
werden, um die Volllängen-NNG3-cDNA
zu ergeben. Die DNA wurde dann sequenziert, um die Assemblierung
zu überprüfen und
um sicherzustellen, dass im Zuge der PCR keine Mutationen eingeführt wurden.
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Die
zwei Proteine wurden anschließend
unter Verwendung der Seqed-Software (PE Biosystems) translatiert,
und es könnte
daran gesehen werden, dass das NNG3-Protein an Aminosäure 280
abgeschlossen ist (siehe 10).
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Experiment 8 - Western-Blot
von PKCγ
-
Gehirnproteinextrakte
aus normalen AS-Ratten und NNG3-Ratten wurden durch Homogenisierung von
500 mg Gewebe in 2,5 ml eiskaltem 0,2 M Kaliumphosphatpuffer, pH
7,6, hergestellt. Die Homogenate wurden bei 1.000 g 15 Minuten lang
bei 4 °C
zentrifugiert. Der Überstand
aus jeder Probe wurde sorgfältig
mit einer Spritze entfernt und bei –20 °C in Aliquoten gelagert.
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Die
Proteinkonzentration jeder Probe wurde unter Verwendung eines Bichinchoninsäureprotein-Testsets
(Sigma) gemessen. 30 μg
jeder Proteinprobe in Kombination mit einem entsprechenden Volumen
an Probenpuffer (0,0625 M Tris, pH 6,8, 2 Natriumdodecylsulfat,
10 % Glycerin, 5 % β-Mercaptoethanol,
0,001 % Bromphenolblau) wurden dann auf ein 10%iges Polyacrylamidgel
(28,2:0,8 Acrylamid:Bisacrylamid, 0,375 M Tris, pH 8,8, 0,1 % Natriumdodecylsulfat)
mit einem 3%igen Sammelgel (28,2:0,8 Acrylamid:Bisacrylamid, 0,125
M Tris, pH 6,8, 0,1 % Natriumdodecylsulfat) geladen. Vorgefärbte Benchmark-Proteinstandards
(Gibco BRL) wurden zusammen mit den Proteinproben geladen, um einen
Vergleichswert für
das Molekulargewicht des Proteins von Interesse bereitzustellen.
Laufpuffer (0,025 M Tris (Base), 0,192 M Glycin, 0,1 % Natriumdodecylsulfat)
wurde der Minigel-Vorrichtung (Biorad, Hemel Hempstead, Hertfordshire)
zugesetzt, und eine Spannung von 200 V wurde mittels einer Elektrophorese-Stromversorgungseinheit
Biorad Power Pack 300 an das Gel angelegt.
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Nach
45 Minuten hatte die Farbfläche
den unteren Teil des Gels erreicht, was darauf hinwies, dass die Elektrophorese
des Gels abgeschlossen war. Die Gelvorrichtung wurde abgebaut, und
das Gel wurde in eine Western-Blotting-Vorrichtung (Biorad) gegen
ein Stück
von PVDF-Membran (Roche) platziert. Die Proteine wurden unter Verwendung
von Towbin-Puffer (12,11 g Tris (Base), 57,6 g Glycin, 800 ml Methanol,
1,2 ml Salzsäure
in einem Volumen von 4 l) und einer Spannung von 40 V, die über Nacht,
angelegt wurde, auf die Membran übertragen.
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Die
Membran mit gebundenen Proteinen wurde aus der Vorrichtung entfernt
und in Blockierungslösung
(10 % (Gew./Vol.) getrocknete Milch in PBS-T (8 g NaCl, 0,2 g KCl,
1,44g Na2HPO4, 0,24
g KH2PO4, eingestellt
auf pH 7,4 und gesteigert auf 11, mit 0,1 % Tween 80) 30 Minuten
lang eingetaucht. Ein zweiter Waschschritt von 30 Minuten wurde
anschließend
durchgeführt.
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Antikörper, der
spezifisch für
PKCγ (Epitop-Aminosäuren 684–697) (RBI,
Sigma, Poole, Dorset) ist, wurde in Blockierungslösung auf
eine Konzentration von 1:1.000 verdünnt, und die Membran wurde
drei Stunden lang unter sanftem Schütteln in diese Lösung eingelegt.
Nach Inkubation wurde die Membran dreimal in Blockierungslösung gewaschen,
wobei ein Waschschritt 10 Minuten dauerte. HRP-markierter sekundärer Antikörper, spezifisch
für Kaninchen
(Amersham, Buckinghamshire), verdünnt auf 1:1.000 in Blockierungslösung, wurde
dann über
die Membran gegossen, und Inkubation wurde unter sanftem Schütteln 1
Stunde lang fortdauern gelassen. Die Membran wurde schließlich dreimal
in PBS-T gewaschen, wobei ein Waschschritt zehn Minuten dauerte.
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Detektionsreagens
wurde unter Verwendung eines entsprechenden Volumens von ECL-Reagens
1 und 2 (Amersham) hergestellt. Die Membran wurde darin 1 Minute
lang inkubiert, wurde dann in Saran Wrap (Dow, Germany) gewickelt
und Röntgenfilm
(Konica; Tokyo, Japan) fünf
Minuten lang ausgesetzt, bevor dieser unter Verwendung eines X2-Prozessors
(Genetic Research Instrumentation, Dunmore, Essex) entwickelt wurde.
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Der
in 11 dargestellte Western-Blot zeigt, dass Vollfängen-PKCγ nicht im
Gehirn der NNG3-Ratte exprimiert wird. Es ist jedoch nicht möglich zu
bestimmen, ob eine trunkierte Form des Proteins exprimiert wird oder
ob PKCγ im
Gehirn der NNG3-Ratte vollständig
fehlt.
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Experiment 9 - Mikroinjektion
von PKCγ,
um Expression im Gehirn zu ermöglichen
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Bei
dieser Arbeit wurde eine Arbeitsvorschrift befolgt, die ursprünglich in
Martes et al. (Martes, M-P., Demeneix, B., Hanoun, N., Hamon, M. & Giros, B.; Up-and-down-expression
of the dopamine transporter by plasmid DNA transfer in the rat brain.
European Journal of Neurosciences 10, 3607–3616 (1998)) beschrieben wurde.
Die Volllängen-AS-cDNA,
die wie zuvor beschrieben. isoliert wurde, wurde aus dem TOPO-Vektor durch Restriktionsverdau
unter Verwendung von HindIII und XbaI entfernt und in den pRc/CMV2-Vektor
(Invitrogen) kloniert. DNA wurde dann aus diesem Klon unter Verwendung
des EndoFree Plasmid Giga-sets (Qiagen, Crawley, West Sussex) gemäß den Arbeitsvorschriften
der Hersteller isoliert.
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3
Ladungsäquivalente
(unter Berücksichtigung,
dass 1 μg
DNA und 1 μl
0,1 M PEI 3 nmol Phosphat bzw. 100 nmol Aminstickstoff entsprechen)
von Polyethylenimin (PEI), 25 kDa, (Aldrich, Poole, Dorset) wurden mit
1 μg DNA
kombiniert und 30 Sekunden lang vor Injektion zentrifugiert.
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Jedes
Tier wurde unter Verwendung von Vetalar (Ketaminhydrochlorid; 100
mg/ml; Code VM 14851/4009 Pharmacia & Upjohn Ltd., Animal Health Division,
Crawley RH10 2LZ) und Rompun (Xylazinhydrochlorid 2 %; Bayer plc,
Animal Health Business Group, Eastern Way, Bury St. Edmunds, Suffolk
IP32 7AH) in einem Verhältnis
von 2:1 anästhesiert.
Die Injektionen wurden intraperitoneal bei 1,1 ml/kg verabreicht.
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Tiefe
Betäubung
wurde nach 5–10
Minuten unter Verwendung des "Pad-pinching"-Verfahrens (bei dem in den Fußballen
gezwickt wird) festgestellt, wobei kein reflexartiges Zurückziehen
des Fußes
mehr beobachtet werden konnte, wenn der Zustand der Vollnarkose
erreicht war. Ein kleiner Bereich am Kopf wurde dann unter Verwendung
eines Elektrorasierers ausrasiert.
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Das
Tier wurde auf Ohrschienen in einem Thigmotaxis-Rahmen (Kopf, München, Deutschland)
fixiert. Der Kopf wurde unter Verwendung von Zahnschienen und horizontal
unter Verwendung einer Nasenschiene in Position gehalten.
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Mittels
einer Skalpellklinge wurde ein Schnitt gesetzt, und die Haut wurde
vom Schädel
unter Verwendung von Hautretraktoren (Merck Ltd., Hunter Boulevard,
Magna Park, Lutterworth, Leicestershire LE17 4XN) zurückgespannt.
Der Schädel
wurde mittels einer Skalpellklinge abgeschabt, um das Bregma freizulegen,
und der Bereich wurde gesäubert
und unter Verwendung eines Wattestäbchens getrocknet. Das Bregma
wurde mittels eines Bleistifts markiert und unabhängig bestätigt, bevor
die Bregma-Koordinaten abgenommen wurden. Laterale Koordinaten und
Längskoordinaten
wurden unter Verwendung des Thigmotaxis-Rahmens abgenommen. Die
ventrale Koordinate wurde zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgelesen.
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Die
Koordinaten wurden unter Verwendung des Thigmotaxis-Gehirnatlas
von Paxinos & Watson
berechnet, und Mikroinjektion erfolgte längs (–3,8 mm), lateral (+1,8 mm)
und ventral (–2,0
mm) im Vergleich zu den Koordinaten des Bregma.
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Eine
1 μl-Hamilton-Mikrospritzennadel,
die 2 μl
entweder von pRc/CMV-PKCγ-DNA
in PEI, von leerem pRc/CMV-Vektor in PEI oder Salzlösung enthielt,
wurde direkt über
den Gehirnbereich platziert, der diesen neuen Koordinaten entsprach.
Diese Stelle wurde neuerlich mit einem Bleistift markiert und unabhängig bestätigt.
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Die
Spitze eines Bohrkopfs (1 mm) wurde über der Bleistiftmarkierung
platziert, und ein Loch wurde in den Schädel gebohrt. Der Bereich wurde
neuerlich unter Verwendung eines Wattestäbchens abgetrocknet. Die Mikrospritzennadel
wurde dann über
dem Loch platziert und langsam in das Loch abgesenkt. Die Nadel
wurde dann in das Gehirn bis zu einer geeigneten Tiefe gemäß der berechneten
ventralen Koordinate abgesenkt.
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Die
Nadel wurde 2 Minuten lang an dieser Stelle belassen, und dann wurden
1 μl Lösung injiziert.
Die Nadel wurde eine weitere Minute in dieser Stelle belassen. Zu
diesem Zeitpunkt wurden weitere 1 μl Lösung injiziert. Die Nadel wurde
weitere 2 Minuten an der Injektionsstelle belassen, bevor sie langsam
entfernt wurde.
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Das
Loch wurde dann mit Zahnzement (Redifast 250 ml, Code 002363, Wright
Health group Ltd., Kingsway West Dundee) versiegelt, das Tier wurde
sorgfältig
vom Thigmotaxis-Rahmen genommen, und der Schnitt wurde unter Verwendung
herkömmlicher
Baumwollnähte
geschlossen.
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Dem
Tier wurde dann eine subkutane Injektion von 0,1 ml Antisedan (Atipamezolhydrochlorid;
5 mg/ml; Code VM 0057/4111, Pfizer Ltd; Ramsgate Road, Sandwich,
Kent CT13 9LU) verabreicht, und es wurde gewartet, bis es wieder
bei Bewusstsein war, bevor es in den Käfig zurückgesetzt wurde.
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Das
Experiment wurde bei Mikroinjektion an den Koordinaten längs (–3,8 mm),
lateral (+1,8 mm) und ventral (–3,5
mm) im Vergleich zu den Koordinaten von Bregma wiederholt.
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Experiment 10 - Analyse
des Tierverhaltens
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Jedes
Tier wurde 24 Stunden nach dem chirurgischen Eingriff untersucht,
um festzustellen, dass die zuvor beschriebene Mikroinjektion keine
negativen Auswirkungen mit sich brachte. Tests am Bewegungsapparat
ohne chirurgischen Eingriff wurden nach weiteren 24 Stunden durchgeführt und
alle 48 Stunden bis zum Tag 7 wiederholt. Drei Testserien wurden
an jedem Tier vor der Dekapitierung am siebenten Tag durchgeführt.
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Der
hierfür
gewählte
Test war der Test mit geneigter Rampe.
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Test mit geneigter Rampe
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Sechs
Holzplanken, die 10–120
mm maßen,
wurden verwendet. Diese verwendeten sechs Planken maßen 10,
20, 50, 70, 90 und 120 mm. Jede Ratte wurde auf jede dieser Planken
gesetzt und auf ihre Fähigkeit getestet,
ihr Gleichgewicht zu halten und bis zum Ende der Planke hinunterzugehen,
ohne dabei von der Planke zu fallen. Dies wurde einmal durchgeführt. War
die Ratte dieser Aufgabe gewachsen, so erhielt sie ein Ergebnis
von 1, fiel sie jedoch von der Planke hinunter, so lautete das Testergebnis
0. Dies wurde auf jeder Planke wiederholt und auf Videoband aufgezeichnet.
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Diese
zwei Experimente zeigen, dass das Einführen von Wildtyp-PKCγ in das Gehirn
von NNG3-Ratten es diesen Ratten ermöglicht, den Test mit geneigter
Rampe besser durchzuführen,
als es den Ratten ohne Injektionen gelang. Eine erste Erklärung hierfür schlägt vor,
dass PKCγ-Expression
helfen kann, den Parkinsonschen Phänotyp zu korrigieren.