-
Das
Gebiet der Erfindung betrifft Ionentransporter, insbesondere Natriumphosphat-Co-Transporter.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Phosphor
spielt eine wichtige Rolle bei der Membranstruktur, dem Transport
und der Energiespeicherung. Bei dem normalen physiologischen pH
(z. B. pH von 7,4) besteht das anorganische Phosphat (Pi) im Plasma
aus einer 4:1-Mischung von HPO42– und
H2PO4 –.
Von den im Körper
vorhandenen 700 g Phosphor sind 0,1% in der extrazellulären Flüssigkeit
in frei diffundierbarer Form vorhanden. Der Plasmagehalt an Pi wird durch
die Kontrolle der Pi-Absorption im Dünndarm, unter dem Einfluß von Vitamin
D, und die Pi-Ausscheidung in der Niere, unter dem Einfluß des Hormons
der Nebenschilddrüse,
aufrechterhalten.
-
Die
Absorption von Pi erfordert einen transepithelialen Transport. Eine
kritische Stufe des transepithelialen Transports von Pi ist die
Aufnahme von Pi in Epithelzellen. Die Pi-Aufnahme wird durch Natriumphosphat-Co-Transporter
er reicht, die auf der apikalen Oberfläche der geeigneten Epithelzellen,
z. B. Epithelzellen des Darms und der Niere, vorhanden sind. Eine
Mehrzahl von Natriumphosphat-Co-Transportern wurde bis heute gefunden,
einschließlich:
NaPi-1 (Kaninchen); NPT1 (Mensch); Npt1 (Maus); NaPi-2 (Ratte);
NaPi-3 (Mensch); NaPi-4 (Opossum); NaPi-5 (Flunder); NaPi-6 (Kaninchen);
NaPi-7 (Maus) und NaPi von NBL-1-Zellen (Rind).
-
Mehrere
Krankheitszustände
werden mit Störungen
des Pi-Metabolismus
in Verbindung gebracht, wobei diese Krankheitszustände solche
einschließen,
die durch das Vorliegen einer Hypophosphatämie gekennzeichnet sind, z.
B. Osteomalazie, Hypokalziurie und Rachitis, und solche, die durch
das Vorliegen einer Hyperphosphatämie gekennzeichnet sind, z.
B. Hyperparathyreoidismus, Hypokalzämie, Vitamin-D-Mangel, Verkalkung
von Weichgewebe oder metastatische Verkalkung und dgl. Insbesondere
ist Hyperphosphatämie
ein Kennzeichen für
Nierenkrankheit und Nierenversagen und ist eine sehr vielen schädlichen
Symptomen, die bei solchen Nierenkomplikationen beobachtet werden,
zugrundeliegende Ursache.
-
Es
gibt verschiedene Methoden, um Anomalien im Pi-Metabolismus zu behandeln. Z. B. schließen für Krankheitszustände, die
mit dem Vorliegen einer Hypophosphatämie verbunden sind, Behandlungsmethoden ein:
Veränderungen
der Nahrung, indem phosphorreiche Nahrungsmittel zugefügt werden,
Ergänzung
durch Phosphorsalze, Verwendung von therapeutischen Mitteln, z.
B. Dipyridamol und dgl. Für
solche Krankheitszustände,
die mit Hyperphosphatämie
verbunden sind, kann die Behandlung, falls keine Niereninsuffizienz
vorliegt, eine Hydratisierung und/oder die Verwendung von Antacida
auf Aluminiumbasis, die Phosphor im Darmlumen binden, einschließen. Wenn
eine Niereninsuffizienz vorliegt, sind Phosphatbindemittel und/oder
Nahrungsmodifikationen, um die Phosphoraufnahme zu beschränken, möglicherweise
nützlich,
aber typischerweise wird eine Dialyse angewendet.
-
Wegen
der großen
Vielzahl von Krankheitszuständen,
die durch das Vorliegen eines anormalen Pi-Metabolismus gekennzeichnet
sind, besteht ein fortgesetztes Interesse an dem Auffinden von Molekülkomponenten,
die für
den Pi-Metabolismus verantwortlich sind. Von besonderem Interesse
ist das Auffinden der intestinalen Transporter, die für die Absorption
und Aufnahme von Pi im Darm verantwortlich sind.
-
Relevante Literatur
-
Hilfiker
et al., Proc. Nat’l
Acad. Sci. USA (1998) 95: 14564–14569
offenbart die Nucleinsäuresequenz von
Npt2B der Maus. Von Interesse ist auch: Feild et al., ”Cloning
and Characterization of a Sodium Dependent Phosphate Transporter
Isoform Expressed in Human Small Intestine and Lung”, veröffentlicht
am 24. Dezember 1998 unter der GenBank-Zugangsnummer 4071357 und
vorgelegt von Smithkline Beecham Pharmaceuticals, 709 Swedeland
Road, King of Prussia, PA 19406 am 7. Dezember 1998). Literaturstellen,
die Natriumphosphat-Co-Transporter offenbaren, schließen ein:
Werner et al., Proc. Nat’l
Acad. Sci. USA (1991) 88: 9608–9612;
Chong et al., Genomics (1993) 18: 355–359; Chong et al., Am. J.
Physiol. (1995) 268: F1038–F1045;
Magagnin et al., Proc. Nat’l
Acad. Sci. USA (1993) 90: 5979–5983;
Sorribas et al., J. Biol. Chem. (1994) 269: 6615–6621; Werner et al., Am. J.
Physiol. (1995) 267: F311–F317;
Verri et al., Am. J. Physiol. (1995) 268: F626–F633; Collins et al., FASEB
J. (1994) 8: 862–868
und Helps et al., Eur. J. Biochem. (1995) 228: 927–930.
-
Von
Interesse ist auch
WO
98/37198 A1 .
-
Die
Literaturstellen, die Hintergrundinformationen zur Rolle von Natriumphosphat-Co-Transportern beim
Phosphormetabolismus liefern, schließen ein: Tenenhouse, J. Bone
Min. Res. (1997) 12: 159 und Harrison’s Principles of Internal
Medicine, 14. Ausgabe (1998) Seiten 2259–2263.
-
Ein
neuer menschlicher intestinaler Natriumphosphat-Co-Transporter (d. h.
Npt2B) und die damit verwandten Polypeptide ebenso wie Nucleinsäurezusammensetzungen,
die ihn codieren, werden bereitgestellt. Das vorliegende Polypeptid
und die Nucleinsäurezusammensetzungen
finden Nutzen bei einer Vielzahl von Anwendungen, einschließlich Forschung,
Diagnose und Screening von therapeutischen Mitteln ebenso wie für Behandlungstherapien.
Es werden auch Methoden zur Behandlung von Krankheitszuständen bereitgestellt, die
mit der intestinalen Npt2B-Funktion verbunden sind, d. h. Zustände, die
durch anormale Serumphosphatpegel gekennzeichnet sind, z. B. Hypo-
und Hyperphosphatämie.
-
1 liefert
die Aminosäuresequenz
von menschlichem Npt2B.
-
2 liefert
die Sequenz einer Nucleinsäure,
die menschliches Npt2B codiert.
-
Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
-
Ein
neuer menschlicher intestinaler Natriumphosphat-Co-Transporter (d. h.
Npt2B) und damit verwandte Polypeptide ebenso wie Nucleinsäurezusammensetzungen,
die ihn codieren, werden bereitgestellt. Das vorliegende Peptid
und/oder die Nucleinsäurezusammensetzungen
sind nützlich
für eine
Vielzahl verschiedener Anwendungen, einschließlich Forschung, Diagnose und
das Screening, die Entdeckung und die Herstellung von therapeutischen
Mitteln. Es werden auch Methoden zur Behandlung von Krankheitszuständen bereitgestellt,
die mit der intestinalen Npt2B-Funktion verbunden sind, z. B. Zustände, die
durch anormale Serumphosphatpegel entstehen, z. B. Hypo- und Hyperphosphatämie.
-
Bevor
die vorliegende Erfindung weiter beschrieben wird, wird darauf verwiesen,
daß die
Erfindung nicht durch die speziellen Ausführungsformen der Erfindung,
die unten beschrieben werden, beschränkt wird, da Variationen der
speziellen Ausführungsformen
gemacht werden können
und noch im Schutzbereich der beigefügten Ansprüche liegen. Es ist auch selbstverständlich,
daß die
angewendete Terminologie dem Zweck dient, spezielle Ausführungsformen
zu beschreiben und nicht als Beschränkung anzusehen ist. Der Schutzbereich
der vorliegenden Erfindung ergibt sich aus den beigefügten Ansprüchen.
-
In
dieser Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen schließen die Singularformen ”ein” und ”der, die,
das” die
Pluralformen ein, wenn der Zusammenhang nicht eindeutig dagegen
spricht. Wenn nicht anders angegeben, haben alle technischen und
wissenschaftlichen Ausdrücke,
die hier verwendet werden, die gleiche Bedeutung, wie sie der Fachmann
auf diesem Gebiet, auf dem die Erfindung liegt, allgemein versteht.
-
Polypeptidzusammensetzungen
-
Ein
neuer menschlicher Natriumphosphat-Co-Transporter, der in Darmepithelzellen
exprimiert wird, ebenso wie Polypeptidzusammensetzungen, die damit
verwandt sind, werden bereitgestellt. Der Ausdruck Polypeptidzusammensetzung,
wie er hier verwendet wird, bezieht sich sowohl auf ein menschliches
Protein voller Länge,
als auch Anteile oder Fragmente davon. Enthalten in diesem Ausdruck
sind Variationen des natürlich vorkommenden
menschlichen Proteins, wenn solche Variationen homolog sind oder
dem natürlich
vorkommenden Protein im wesentlichen gleich sind, wie unten im Detail
genauer beschrieben. In der folgenden Beschreibung der vorliegenden
Erfindung wird der Ausdruck Npt2B verwendet, um den Wildtyp des
menschlichen intestinalen Natriumphosphat-Co-Transporter-Moleküls der vorliegenden
Erfindung zu beschreiben.
-
Das
Npt2B-Protein der vorliegenden Erfindung ist ein Membranprotein
mit einer Anzahl von Transmembranregionen, wobei die Anzahl der
angenommenen Transmembranregionen auf Basis der Aminosäuresequenz
10 ist (vorhergesagt unter Verwendung von TMpred (www.Ch.embnet.org)
auf Basis von TMbase (TMbase-A database of membrane spanning Protein
segments. Biol. Chem. Hoppe-Seyler 347, 166)). Npt2B ist ein Natriumphosphat-Co-Transporter vom Typ
II. In seiner nativen Umgebung ist Npt2B ein Co-Transporter für Natriumkationen
und Phosphatanionen. Npt2B wird unter anderem auch an der Oberfläche von
Darmepithelzellen exprimiert, d. h. auf der apikalen oder intestinalen
Luminalseite der Epithelzellen und ist daher für den Transport von Natrium-
und Phosphationen aus dem Darmlumen in die Darmepithelzellen verantwortlich. Npt2B
wird auch in den Alveolen der Lunge vom Typ II exprimiert, wo es
am Transport von Phosphat in die Zellen beteiligt ist, um den erhöhten Bedarf
für die
Mucin-Glycoprotein-Synthese zu erfüllen. Die Aminosäuresequenz
von Npt2B hat eine 23%ige Identität mit menschlichen NPT1, wie
in Chong et al., ”Molecular
cloning of the cDNA encoding a human renal sodium phosphate transport
Protein and its assignment to chromosome 6p21.3-p23”, Genomics
(1993), 18: 355–359
beschrieben, und eine 52,5%ige Identität mit menschlichem Npt2a, wie
in Maganin et al., ”Expression
Cloning of Human and Rat Renal Cortex Na/Pi co-transport”, Proc. Natl. Acad. Sci. USA
(1993), 90: 5979–5983
beschrieben (gemessen mit MegAlign, DNAstar (1998) unter Verwendung
eines Cluster-Algorithmus, wie in D. G. Higgins und P. M. Sharp:
Fast and Sensitive multiple Sequence Alignments an a Microcomputer
(1989) CABIOS, 5: 151–153
beschrieben. Die verwendeten Parameter sind ktuple 1, gpa penalty
3, window 5 und diagonals saved 5). Andere Npt2B-Eigenschaften schließen ein: Potentielle
Glycosylierungsstellen an extrazellulären Schlingen.
-
Npt2B
hat die in 1 gezeigte und mit SEQ ID Nr.
01 bezeichnete Aminosäuresequenz.
Npt2B hat ein Molekulargewicht auf Basis der Aminosäuresequenz
von etwa 75 kDa und genauer 75598,52 Dalton (bestimmt mit Protean/DNAstar
(1997) gemäß H. Nakashima
et al., The Folding Type of a pProetin ist Related to the Amino
Acid Composition. J. Biochem (Tokio) 99: 153–162). Das genaue Molekulargewicht
von Npt2B kann variieren aufgrund der Glycosylierung und/oder anderer
posttranslationaler Modifikationen. Das tatsächliche Molekulargewicht von
Npt2B liegt wahrscheinlich im Bereich von etwa 70 bis 130 kDa.
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein Npt2B-Polypeptid wie in Anspruch 1 definiert.
-
Npt2B-Homologe
oder Proteine (oder Fragmente davon), deren Sequenz gegenüber der
Wildtyp-Sequenz der vorliegenden Erfindung verändert ist, werden auch beschrieben.
Unter homolog wird ein Protein verstanden mit mindestens etwa 35%,
gewöhnlich
mindestens etwa 40% und üblicher
mindestens etwa 60% Aminosäuresequenzidentität mit dem
Npt2B-Protein der vorliegenden Erfindung (unter Verwendung von MegAlign,
DNAstar (1998) unter Verwendung des Cluster-Algorithmus, wie von
D. G. Higgins und P. M. Sharp: Fast and Sensitive multiple Sequence
Alignments an a Microcomputer. (1989) CABIOS, 5: 151–153 beschrieben. Die
verwendeten Parameter sind: ktuple 1, gpa penalty 3, window 5 und
diagonals saved 5).
-
Es
werden auch Npt2B-Proteine beschrieben, die im wesentlichen mit
dem menschlichen Npt2B-Protein identisch sind, wobei im wesentlichen
identisch bedeutet, daß das
Protein eine Aminosäuresequenz
hat, die mit der Sequenz von Npt2B zu mindestens etwa 60%, gewöhnlich mindestens
etwa 65% und üblicher
mindestens etwa 70% identisch ist.
-
Die
Proteine der vorliegenden Erfindung sind in einer nicht natürlich vorkommenden
Umgebung vorhanden, z. B. liegen sie abgetrennt aus ihrer natürlich vorkommenden
Umgebung vor. In bestimmten Ausführungsformen
sind die vorliegenden Proteine in einer Zusammensetzung vorhanden,
die mit dem jeweiligen Protein angereichert ist, verglichen mit
der natürlich
vor kommenden Umgebung. Z. B. wird gereinigtes Npt2B bereitgestellt,
wobei gereinigt bedeutet, daß Npt2B
in einer Zusammensetzung vorhanden ist, die im wesentlichen frei
ist von Nicht-Npt2B-Proteinen, wobei im wesentlichen frei bedeutet,
daß weniger
als 90%, gewöhnlich
weniger als 60% und üblicher
weniger als 50% der Zusammensetzung aus Nicht-Npt2B-Proteinen bestehen.
Die Proteine der vorliegenden Erfindung können auch als Isolat vorliegen,
worunter verstanden wird, daß das
Protein im wesentlichen frei ist von anderen Proteinen und anderen
natürlich
vorkommenden biologischen Molekülen,
z. B. Oligosacchariden, Polynucleotiden und Fragmenten davon, und
dgl., wobei der Ausdruck ”im wesentlichen
frei” in
diesem Fall bedeutet, daß weniger
als 70%, üblicher
weniger als 60% und noch üblicher weniger
als 50% der Zusammensetzung, die das isolierte Protein enthält, aus
anderen natürlich
vorkommenden biologischen Molekülen
besteht. In bestimmten Ausführungsformen
sind die Proteine in im wesentlichen reiner Form vorhanden, wobei
unter ”im
wesentlichen reiner Form” verstanden
wird, daß sie
mindestens 95%, gewöhnlich
mindestens 97% und üblicher
mindestens 99% rein ist.
-
Zusätzlich zu
den natürlich
vorkommenden Proteinen werden auch Polypeptide beschrieben, die
sich von den natürlich
vorkommenden Proteinen unterscheiden, z. B. Npt2B-Polypeptide. Unter
Npt2B-Polypeptid wird eine Aminosäuresequenz verstanden, die
von einem offenen Leserahmen (ORF) des Npt2B codierenden Gens codiert
wird, das im Detail unten genauer beschrieben wird, das das Npt2B-Protein
vollständiger
Länge und
Fragmente davon einschließt,
insbesondere biologisch aktive Fragmente und/oder Fragmente, die
funktionellen Domänen
entsprechen, z. B. der Transmembrandomäne und dgl.; und einschließlich Fusionen
der jeweiligen Polypeptide mit anderen Proteinen oder Teilen davon.
Die interessierenden Fragmente haben typischerweise eine Länge von
mindestens etwa 10 aa, gewöhnlich
mindestens etwa 50 aa und können
300 aa lang sein oder länger, überschreiten
gewöhnlich
aber eine Länge
von et wa 1000 aa nicht, wobei das Fragment einen Strang von Aminosäuren hat,
der identisch ist mit dem vorliegenden Protein über mindestens etwa 10 aa und
gewöhnlich
mindestens etwa 15 aa und in vielen Ausführungen mindestens etwa 50
aa.
-
Die
vorliegenden Proteine und Polypeptide können aus natürlich vorkommenden
Quellen erhalten werden oder synthetisch hergestellt werden. Z.
B. stammt Npt2B allgemein aus Epithelzellen des Darms, kann aber
auch aus anderen Zellarten oder Geweben, in denen eine Expression
von Npt2B nachgewiesen wurde, z. B. der Lunge etc., stammen. Die
vorliegenden Proteine können
auch durch Synthese entstanden sein, z. B. durch Expression eines
rekombinanten Gens, das das interessierende Protein in einem geeigneten
Wirt codiert, wie unten im Detail genauer beschrieben. Alle üblichen
Proteinreinigungsverfahren können
angewendet werden, wobei eine geeignete Proteinreinigungsmethodik
im Guide to Protein Purification (Deuthser ed.) (Academic Press,
1990) beschrieben wird. Z. B. kann ein Lysat aus der ursprünglichen
Quelle, z. B. intestinalen Epithelzellen oder dem Expressionswirt,
hergestellt werden und unter Verwendung von HPLC, Ausschlußchromatographie,
Gelelektrophorese, Affinitätschromatographie
und dgl. gereinigt werden.
-
Nucleinsäurezusammensetzungen
-
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Nucleinsäure wie
in Anspruch 2 definiert.
-
Es
werden auch Nucleinsäurezusammensetzungen
beschrieben, die Npt2B-Proteine oder Fragmente davon codieren, ebenso
wie Npt2B-Homologe der vorliegenden Erfindung. Unter einer Npt2B-Nucleinsäurezusammensetzung
wird eine Zusammensetzung verstanden, die eine DNA-Sequenz umfaßt mit einem
offenen Leserahmen, der Npt2B codiert, d. h. ein Npt2B-Gen, und
unter geeigneten Bedingungen Npt2B exprimieren kann. In diesem Ausdruck
enthalten sind auch Nucleinsäuren,
die mit Nucleinsäu ren,
die Npt2B-Proteine codieren, homolog oder im wesentlichen gleich
oder identisch sind. Somit liefert die vorliegende Erfindung Gene,
die menschliches Npt2B der vorliegenden Erfindung und Homologe davon
codieren. Das menschliche Npt2B- Gen
hat die in 2 gezeigte Nucleinsäuresequenz,
die als SEQ ID Nr. 02 angegeben ist.
-
Die
Quelle für
homologe Gene kann irgendeine Art sein, z. B. eine Primatenart,
insbesondere Mensch; Nagetier, z. B. Ratten und Mäuse, Hunde,
Katzen, Rinder, Schafe, Pferde, Hefen, Nematoden etc. Zwischen Säugetierarten,
z. B. Mensch und Maus, haben Homologe im wesentlichen Sequenzgleichheit,
z. B. mindestens 75% Sequenzidentität, gewöhnlich mindestens 90%, üblicher
mindestens 95% zwischen den Nucleotidsequenzen. Die Sequenzgleichheit
wird berechnet auf Basis einer Referenzsequenz, die eine Untergruppe
einer größeren Sequenz
sein kann, z. B. ein konserviertes Stück, ein codierender Bereich,
eine flankierende Region etc. Eine Referenzsequenz hat gewöhnlich eine
Länge von
mindestens etwa 18 nt, gewöhnlich
mindestens etwa 30 nt und kann sich über die vollständige Sequenz,
mit der sie verglichen werden soll, erstrecken. Algorithmen zur
Sequenzanalyse sind im Stand der Technik bekannt, z. B. BLAST, das
von Altschul et al. (1990), J. Mol. Biol. 215: 403–10 (Verwendung
von Standard-Einstellungen) beschrieben wird. Die hier angegebenen
Sequenzen sind wichtig, um Npt2B-verwandte und homologe Proteine
und die diese codierenden Nucleinsäuren bei Recherchen in Databanken
zu erkennen.
-
Nucleinsäuren, die
das Npt2B-Protein und Npt2B-Polypeptide der vorliegenden Erfindung
codieren, können
cDNA oder genomische DNA oder ein Fragment davon sein. Der Ausdruck ”Npt2B-Gen” soll sowohl den
offenen Leserahmen, der spezifische Npt2B-Proteine und Polypeptide
und Npt2B-Introns codiert, ebenso wie 5'- und 3'-benachbarte nicht codierenden Nucleotidsequenzen,
die an der Regulation der Expression beteiligt sind, bis zu etwa
20 kb nach der codierenden Region, und möglicherweise noch weiter in
jeder Richtung, einschließen.
Das Gen kann in einen geeigneten Vektor eingebaut werden für die extrachromosomale
Erhaltung oder für
die Integration in ein Wirtsgenom.
-
Der
Ausdruck ”cDNA”, wie er
hier verwendet wird, soll alle Nucleinsäuren einschließen, die
die Anordnung der Sequenzelemente teilen, die in nativen reifen
mRNA-Arten gefunden werden, wobei die Sequenzelemente Exons und
5'- und 3'- nicht codierende
Regionen sind. Normalerweise haben mRNA-Moleküle aneinander grenzende Exons,
wobei die dazwischen liegenden Introns, falls vorhanden, durch Kern-RNA-Spleißen entfernt
werden, um einen kontinuierlichen offenen Leserahmen zu erzeugen,
der ein Npt2B-Protein codiert.
-
Eine
interessierende Genomsequenz umfaßt die Nucleinsäure, die
zwischen dem Startcodon und dem Stopcodon vorhanden ist, wie in
den aufgeführten
Sequenzen definiert, einschließlich
aller Introns, die normalerweise in einem nativen Chromosom vorhanden
sind. Sie kann weiterhin 5'-
und 3'-untranslatierte
Regionen, die sich in reifer nRNA finden, enthalten. Sie kann weiterhin
spezifische Transkriptions- und Translations-Steuersequenzen enthalten, z. B. Promotoren,
Enhancer etc., was etwa 1 kb, möglicherweise
aber mehr, an flankierender genomischer DNA am 5'- oder 3'-Ende der transkribierten Region einschließt. Die
genomische DNA kann als Fragment mit 100 kbp oder weniger isoliert
werden und im wesentlichen frei von flankierenden chromosomalen
Sequenzen sein. Die genomische DNA, die den codierenden Bereich
flankiert, sowohl 3' als
auch 5', oder interne
Steuersequenzen, wie sie manchmal in Introns gefunden werden, enthält Sequenzen,
die für die
richtige gewebe- und stufenspezifische Expression erforderlich sind.
-
Die
Nucleinsäurezusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung können
das gesamte vorliegende Npt2B-Protein oder einen Teil davon codieren.
Doppel- oder einzelsträngige
Fragmente können
aus der DNA-Sequenz erhalten werden, indem Oligonucleotide nach üblichen
Methoden chemisch synthetisiert werden, z. B. durch Verdau mit Restriktionsenzymen,
durch PCR-Amplifikation etc. Meistenteils haben die DNA-Fragmente
mindestens 15 nt, gewöhnlich
mindestens 18 nt oder 25 nt und können mindestens etwa 50 nt
aufweisen.
-
Die
Npt2B-Gene werden isoliert und in erheblicher Reinheit erhalten,
im wesentlichen anders als bei einem intakten Chromosom. Gewöhnlich wird
die DNA im wesentlichen frei von anderen Nucleinsäuresequenzen,
die keine Npt2B-Sequenz oder ein Fragment davon einschließen, erhalten,
wobei sie mindestens etwa 50%, gewöhnlich mindestens etwa 90%
rein sind und typischerweise ”rekombinant” ist, d.
h. flankiert von einem oder mehreren Nucleotiden, mit denen sie
auf einem natürlich
vorkommenden Chromosom nicht verbunden ist.
-
Neben
dem erfindungsgemäßen Npt2B-Polypeptid
ist ein Npt2B-Polypeptid
beschrieben mit einer Aminosäuresequenz,
die im wesentlichen mit der Sequenz von SEQ ID Nr. 01 identisch,
insbesondere mindestens zu 90% identisch ist.
-
Weiterhin
ist auch das obige Npt2B-Polypeptid mit der Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr. 01 bevorzugt.
-
Ein
weiterer bevorzugter Aspekt der Erfindung ist ein Protein oder Polypeptid
wie in Anspruch 1 definiert mit einer Natriumphosphat-Co-Transport-Aktivität.
-
Ein
Fragment des oben beschriebenen Npt2B-Polypeptids wird ebenfalls
beschrieben.
-
Ein
weiterer bevorzugter Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine
Nucleinsäure,
die ein Protein oder Polypeptid, wie oben beschrieben, codiert,
gekennzeichnet dadurch, dass die Nucleinsäure eine Nucleinsäuresequenz
hat, die identisch ist mit der Nucleotidsequenz von SEQ ID Nr. 02.
Daneben wird auch ein Fragment dieser Nucleinsäure beschrieben.
-
Ein
weiterer bevorzugter Aspekt ist eine isolierte Nucleinsäure oder
eine nachahmende Nucleinsäure, die
unter stringenten Bedingungen mit der Nucleinsäure, die vorher erwähnt wurde,
oder ihrer komplementären
Sequenz, hybridisiert.
-
Ein
weiterer bevorzugter Aspekt ist eine Expressionskassette mit einer
Startregion für
die Transkription, die in einem Expressionswirt funktionell ist,
einer Nucleinsäure
mit einer Nucleotidsequenz, die in der vorher beschriebenen Nucleinsäure aufgefunden
wird, unter der Transkriptionsregulation der Startregion der Transkription
und eine Endregion für
die Transkription, die in dem Expressionswirt funktionell ist. Besonders bevorzugt
ist eine Zelle mit einer Expressionskassette, wie vorher, als Teil
eines extrachromosomalen Elementes oder integriert in das Genom
einer Wirtszelle als Ergebnis der Einführung der Expressionskassette
in die Wirtszelle. Besonders bevorzugt sind auch die Zellnachkommen
der Wirtszelle, wie oben beschrieben.
-
Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von
Npt2B, wobei das Verfahren umfaßt,
daß man
eine Zelle, wie oben beschrieben, züchtet, wobei Npt2B exprimiert
wird, und Npt2B im wesentlichen frei von anderen Proteinen isoliert.
-
Bevorzugt
ist auch ein monoklonaler Antikörper,
der spezifisch an Npt2B bindet, insbesondere ein Antikörper, bei
dem der Antikörper
die Npt2B-Aktivität
hemmt und besonders bevorzugt ist der monoklonale Antikörper, bei
dem der Antikörper
ein humanisierter Antikörper
ist.
-
Neben
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird ein Verfahren zur Modulation von Npt2B bei einem Wirt beschrieben,
wobei das Verfahren umfaßt,
daß man
eine wirksame Menge eines Npt2B-modulierenden Mittels
dem Wirt verabreicht, bevorzugt, wenn das modulierende Mittel ein
kleines Molekül
ist, und insbesondere, wenn das modulierende Mittel ein Antikörper ist.
-
Weiterhin
ist auch die Verwendung eines Npt2B-modulierenden Mittels zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Modulation von Npt2B in einem Wirt beschrieben.
-
Ein
Verfahren zum Screenen, um Npt2B-modulierende Mittel aufzufinden,
ist ein weiterer bevorzugter Aspekt, wobei das Verfahren umfaßt, daß man eine
Zelle, die funktionelles Npt2B an ihrer Oberfläche exprimiert, mit einem in
Betracht kommenden Mittel in Gegenwart von Phosphoranionen in Kontakt
bringt und die Menge der Phosphoranionenaufnahme durch die Zelle
bestimmt. Besonders bevorzugt ist ein Verfahren, bei dem das Phosphoranion
mit einer nachweisbaren Markierung markiert ist und insbesondere,
wenn die Markierung ein Isotop ist.
-
Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein nicht menschliches transgenes
Tiermodell, das Npt2B exprimieren kann.
-
Außerdem ist
die Verwendung eines Proteins oder Polypeptids, wie vorher definiert,
zum Screenen von Npt2B-modulierenden Mitteln bevorzugt.
-
Weiterhin
in der Anmeldung beschrieben ist die Verwendung eines Npt2B-modulierenden
Mittels zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung eines
Wirts, der unter einem Krankheitszustand leidet, der mit einer Npt2B-Aktivität verbunden
ist.
-
Als
vorteilhaft beschrieben ist auch ein Verfahren zur Behandlung eines
Wirts, der unter einem Krankheitszustand leidet, der mit der Npt2B-Aktivität verbunden
ist, wobei das Verfahren umfaßt,
daß man
dem Wirt ein Npt2B-modulierendes Mittel verabreicht, bevorzugt wenn
das Npt2B-modulierende Mittel ein Npt2B-Agonist ist, insbesondere
bevorzugt, wenn das Npt2B-modulierende Mittel ein Npt2B-Antagonist
ist. Sehr bevorzugt ist das obige Verfahren, wenn der Krankheitszustand
durch das Vorliegen einer Hyperphosphatämie gekennzeichnet ist.
-
Herstellung von Npt2B-Polypeptiden
-
Zusätzlich zu
der Vielzahl von Anwendungen, die genauer in den folgenden Abschnitten
beschrieben werden, finden die vorliegenden Nucleinsäurezusammensetzungen
Anwendung zur Herstellung der vollständigen Npt2B-Polypeptide oder
eines Teils davon, wie oben beschrieben. Zur Expression kann eine
Expressionskassette angewendet werden. Der Expressionsvektor liefert
eine Startregion für
Transkription und Translation, die induzierbar oder konstitutiv
sein kann, wobei die codierende Region operativ verbunden ist unter
der Transkriptionskontrolle der Transkriptionsstartregion und einer
Transkriptions- und Translationsendregion. Diese Kontrollregionen
können
nativ zu dem Npt2B-Gen gehören
oder können
aus exogenen Quellen stammen.
-
Expressionsvektoren
haben im allgemeinen übliche
Restriktionsstellen, die in der Nähe der Promotorsequenz angeordnet
sind, zum Einsetzen der Nucleinsäuresequenzen,
die heterologe Proteine codieren. Ein selektierbarer Marker, der
in dem Expressionswirt wirksam ist, kann vorhanden sein. Expressionsvektoren können zur
Herstellung von Fusionsproteinen verwendet werden, wobei das exogene
Fusionspeptid weitere Funktionalität liefern kann, z. B. erhöhte Proteinsynthese,
Stabilität,
Reaktivität
mit definierten Antiserien, einen Enzymmarker, z. B. β-Galactosidase
etc.
-
Expressionskassetten
können
hergestellt werden mit einer Transkriptionsstartregion, dem Gen
oder einem Fragment davon und einer Transkriptionsendregion. Von
besonderem Interesse ist die Verwendung von Sequenzen, die die Expression
funktio neller Epitope oder Domänen
zulassen, die gewöhnlich
eine Länge
von mindestens 8 Aminosäuren, üblicher
mindestens etwa 15 Aminosäuren
bis etwa 25 Aminosäuren
und bis zum vollständigen
offenen Leserahmen des Gens haben. Nach Einführung der DNA können Zellen,
die das Konstrukt enthalten, mit Hilfe selektierbarer Marker selektiert
werden, die Zellen expandiert werden und dann zur Expression verwendet
werden.
-
Npt2B-Proteine
und Polypeptide können
in Prokaryoten oder Eukaryoten auf konventionelle Weise exprimiert
werden, abhängig
vom Zweck der Expression. Für
eine Produktion des Proteins in großem Maßstab können einzellige Organismen,
z. B. E. coli, B. subtilis, S. cerevisiae, Insektenzellen in Kombination
mit Baculovirusvektoren oder Zellen höherer Organismen, z. B. Wirbeltiere,
insbesondere Säugetiere,
z. B. COS-7-Zellen, HEK 293, CHO, Xenopus Oocytes etc. als Wirtszellen
für die
Expression verwendet werden. In einigen Situationen ist es wünschenswert,
das Npt2B-Gen in eukaryotischen Zellen zu exprimieren, wo das Npt2B-Protein
die native Faltung und die posttranslationalen Modifikationen erfährt. Kleine
Peptide können auch
im Labor synthetisiert werden. Polypeptide, die Unterabschnitte
der vollständigen
Npt2B-Sequenz sind, können
verwendet werden, um Teile des Proteins, die wichtig für seine
Funktion sind, festzustellen und zu untersuchen.
-
Verwendung des vorliegenden Npt2B-Polypeptids
und der Nucleinsäurezusammensetzungen
-
Das
vorliegende Polypeptid und die Nucleinsäurezusammensetzungen finden
für eine
Vielzahl von verschiedenen Anwendungen Nutzen, einschließlich Forschung,
Diagnose und das Screenen, das Auffinden und die Herstellung von
therapeutischen Mitteln, ebenso wie in therapeutischen Zusammensetzungen
und Verfahren zur Anwendung derselben.
-
Forschungsanwendungen
-
Im
Folgenden steht ”M” für ”mol/l”.
-
Die
vorliegenden Nucleinsäurezusammensetzungen
sind nützlich
für eine
Vielzahl von Forschungsanwendungen. Forschungsanwendungen von Interesse
schließen
ein: die Identifizierung von Npt2B-Homologen, als Quelle neuer Promotorelemente,
die Identifizierung von die Npt2B-Expression regulierenden Faktoren,
als Sonden und Primer in Hybridisierungsanwendungen, z. B. PCR;
die Identifikation von Expressionsmustern in biologischen Proben,
die Herstellung von Zell- oder Tiermodellen für die Npt2B-Funktion, die Herstellung
von in-vitro-Modellen für
die Npt2B-Funktion. etc.
-
Homologe
von Npt2B werden mit einer Anzahl von Methoden nachgewiesen. Ein
Fragment der bereitgestellten cDNA kann als Hybridisierungssonde
für eine
cDNA-Bibliothek des interessierenden Zielorganismus verwendet werden,
wobei niedrigstringente Bedingungen verwendet werden. Die Sonde
kann ein großes
Fragment sein oder es können
ein oder mehrere kurze degenerierte Primer sein. Nucleinsäuren mit
einer Sequenzähnlichkeit
werden durch Hybridisierung unter wenig stringenten Bedingungen
nachgewiesen, z. B. über 50°C und 6 × SSC (0,9
M Natriumchlorid/0,09 M Natriumcitrat) und bleiben gebunden, wenn
sie einem Waschen bei 55°C
in 1 × SSC
(0,15 M Natriumchlorid/0,015 M Natriumcitrat) unterzogen werden.
-
Die
Sequenzidentität
kann durch Hybridisierung unter stringenten Bedingungen bestimmt
werden, z. B. bei 50°C
oder mehr und 0,1 × SSC
(15 mM Natriumchlorid/0,15 mM Natriumcitrat). Nucleinsäuren mit
einem Bereich, der im wesentlichen identisch ist mit den bereitgestellten
Npt2B-Sequenzen, z. B. allele Varianten, genetisch veränderte Versionen
des Gens etc., binden an die bereitgestellten Npt2B-Sequenzen unter
stringenten Hybridisierungsbedingungen. Unter Verwendung von Sonden,
insbesondere markierten Sonden von DNA-Sequenzen, kann man homologe
oder verwandte Gene isolieren.
-
Die
Sequenz der 5'-flankierenden
Region kann für
Promotorelemente, einschließlich
Enhancerbindungsstellen, verwendet werden, die für die Entwicklungssteuerung
in Geweben sorgen, wo Npt2B exprimiert wird. Die gewebespezifische
Expression ist nützlich,
um das Expressionsmuster zu bestimmen und um Promotoren bereitzustellen,
die das native Expressionsmuster nachahmen. Natürlich vorkommende Polymorphismen
im Promotorbereich sind nützlich,
um natürliche
Variationen der Expression zu bestimmen, insbesondere solche, die
mit einer Krankheit verbunden sind.
-
Alternativ
können
Mutationen in dem Promotorbereich erzeugt werden, um die Wirkung
der Veränderung
der Expression in experimentell definierten Systemen zu bestimmen.
Methoden zum Nachweis spezifischer DNA-Abschnitte, die an der Bildung
von Transkriptionsfaktoren beteiligt sind, sind im Stand der Technik bekannt,
z. B. Sequenzgleichheit mit bekannten Bindungsabschnitten, Gelverzögerungsuntersuchungen
etc. Siehe z. B. Blackwell et al. (1995), Mol. Med. 1: 194–205; Mortlock
et al. (1996), Genome Res. 6: 327–33 und Joulin und Richard-Foy (1995), Eur.
J. Biochem. 232: 620–626.
-
Die
regulatorischen Sequenzen können
verwendet werden, um cis-wirkende Sequenzen nachzuweisen, die für die transkriptionale
oder translationale Regulation der Npt2B-Genexpression erforderlich sind, insbesondere
in verschiedenen Geweben oder Entwicklungsstufen, und um cis-wirkende
Sequenzen und trans-wirkende Faktoren nachzuweisen, die die Npt2B-Expression
steuern oder vermitteln. Solche die Transkription oder die Translation
kontrollierenden Regionen können
operativ verbunden sein mit einem Npt2B-Gen, um die Expression von
Wildtyp- oder verändertem
Npt2B oder anderen interessierenden Proteinen in Kulturzellen oder
in Embryo-, fötalen
oder ausgewachsenen Geweben und für die Gentherapie zu fördern.
-
Kleine
DNA-Fragmente sind geeignet als Primer für die PCR, als Hybridisierungs-Screeningsonden etc.
Größere DNA-Fragmente, d. h.
mit mehr als 100 nt sind geeignet zur Herstellung des codierten
Polypeptids, wie im vorherigen Abschnitt beschrieben. Zur Verwendung
für geometrische
Amplifikationsreaktionen, z. B. geometrische PCR, wird ein Paar
von Primern verwendet. Die genaue Zusammensetzung der Primersequenzen
ist nicht kritisch für
die Erfindung, aber für
die meisten Anwendungen hybridisieren die Primer mit der vorliegenden
Sequenz unter stringenten Bedingungen, wie im Stand der Technik
bekannt. Es ist bevorzugt, ein Paar von Primern auszuwählen, die
ein Amplifikationsprodukt mit mindestens etwa 50 nt, bevorzugt mindestens
etwa 100 nt erzeugen. Algorithmen zur Auswahl von Primersequenzen
sind allgemein bekannt und in kommerziell erhältlichen Softwarepaketen verfügbar. Amplifikationsprimer
hybridisieren mit komplementären Strängen von
DNA und primen sich gegenseitig.
-
Die
DNA kann auch verwendet werden, um die Expression des Gens in einer
biologischen Probe nachzuweisen. Die Art und Weise, in der Zellen
auf die Gegenwart spezieller Nucleotidsequenzen untersucht werden,
z. B. genomische DNA oder RNA, ist in der Literatur gut beschrieben.
Kurz gesagt wird DNA oder mRNA aus einer Zellprobe isoliert. Die
mRNA kann mit RT-PCR
amplifiziert werden, unter Verwendung von reverser Transkriptase,
um einen komplementären
DNA-Strang zu bilden, gefolgt von einer Amplifikation durch Polymerase-Kettenreaktion
unter Verwendung von Primern, die für die jeweilige DNA-Sequenz spezifisch
sind. Alternativ wird die mRNA-Probe durch Gelelektrophorese abgetrennt,
auf einen geeigneten Träger überführt, z.
B. Nitrocellulose, Nylon etc., und dann mit einem Fragment der jeweiligen
DNA als Sonde untersucht. Andere Techniken, z. B. Oligonucleotidligierungsassays,
in-situ-Hybridisierungen
und die Hybridisierung mit DNA-Sonden, die auf einem festen Chip
angeordnet sind, finden auch Anwendung.
-
Der
Nachweis von mRNA, die mit der jeweiligen Sequenz hybridisiert,
weist auf eine Npt2B-Genexpression in der Probe hin.
-
Die
Sequenz eines Npt2B-Gens einschließlich der flankierenden Promotorregionen
und der codierenden Regionen kann auf verschiedenen Wegen mutiert
werden, wie es im Stand der Technik bekannt ist, um vorgegebene
Veränderungen
der Promotorstärke,
der Sequenz des codierten Proteins etc. zu erzeugen. Die DNA-Sequenz oder das
Proteinprodukt einer solchen Mutation wird gewöhnlich den hier bereitgestellten
Sequenzen im wesentlichen gleich sein, d. h. unterscheidet sich
durch mindestens ein Nucleotid bzw. eine Aminosäure und kann sich um mindestens
zwei aber nicht mehr als etwa zehn Nucleotide oder Aminosäuren unterscheiden.
Die Sequenzveränderungen
können
Substitutionen, Insertionen, Deletionen oder eine Kombination davon
sein. Deletionen können
weiterhin größere Veränderungen
einschließen,
z. B. Deletionen einer Domäne
oder eines Exons. Andere interessierende Modifikationen schließen eine
Epitopmarkierung, z. B. mit dem FLAG-System, HA etc. ein. Für Untersuchungen
von subzellulären
Lokalisationen können
Fusionsproteine mit grün
fluoreszierenden Proteinen (GFP) verwendet werden.
-
Techniken
zur in-vitro-Mutagenese von klonierten Genen sind bekannt. Beispiele
für Protokolle
für eine punktspezifische
Mutagenese finden sich in Gustin et al. (1993), Biotechniques 14:
22; Barany (1985), Gene 37: 111–23;
Colicelli et al. (1985), Mol. Gen. Genet. 199: 537–9 und Prentki
et al. (1984), Gene 29: 303–13. Methoden
zur punktspezifischen Mutation finden sich in Sambrook et al., Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, CSH Press 1989, Seiten 15.3–15.108;
Weiner et al. (1993), Gene 126: 35–41; Sayers et al. (1992),
Biotechniques 13: 592–6;
Jones und Winistorfer (1992), Biotechniques 12: 528–30; Barton
et al. (1990), Nucleic Acids Res. 18: 7349–55; Marotti und Tomich (1989),
Gene Anal. Tech. 6: 67–70
und Zhu (1989), Anal. Biochem. 177: 120–4. Solche mutierten Gene kön nen verwendet
werden, um Beziehungen zwischen Struktur und Funktion von Npt2B
zu untersuchen oder die Eigenschaften des Proteins zu verändern, die
die Funktion oder Regulation beeinflussen.
-
Die
vorliegenden Nucleinsäuren
können
verwendet werden, um transgene, nicht menschliche Tiere zu erzeugen
oder punktspezifische Genmodifikationen in Zelllinien. Transgene
Tiere können
durch homologe Rekombination erzeugt werden, wobei der endogene
Npt2B-Locus verändert
wird. Alternativ kann ein Nucleinsäurekonstrukt statistisch in
das Genom integriert werden. Vektoren für eine stabile Integration
schließen
Plasmide, Retroviren und andere Tierviren, YACs und dgl. ein.
-
Die
modifizierten Zellen oder Tiere sind geeignet zur Untersuchung der
Npt2B-Funktion und der Regulation. Von Interesse ist die Verwendung
von Npt2B-Genen, um transgene Tiermodelle für mit Npt2B in Beziehung stehenden
Krankheitszustände
zu entwickeln, z. B. Hyper- oder Hypophosphatämie. So schließen transgene
Tiermodelle der vorliegenden Erfindung endogene Npt2B-Knockouts,
bei denen die Expression von endogenem Npt2B zumindest vermindert
ist, wenn nicht ganz ausgeschaltet ist, ein, wobei diese Tiere typischerweise
auch ein Npt2B-Peptid der vorliegenden Erfindung exprimieren, z.
B. das Npt2B-Protein
der vorliegenden Erfindung oder ein Fragment davon. Wenn eine Nucleinsäure mit
einer Sequenz, wie sie im menschlichen Npt2B-Gen gefunden wird,
eingeführt
wird, kann die eingeführte
Nucleinsäure
entweder eine vollständige
oder teilweise Sequenz des Npt2B-Gens sein. Ein nachweisbarer Marker,
z. B. lac Z kann in den Npt2B-Ort eingeführt werden, wobei die verstärkte Regulation
der Npt2B-Expression zu einer leicht nachweisbaren Veränderung
des Phänotyps
führt.
Es kann auch für
die Expression des Npt2B-Gens oder von Varianten davon in Zellen
oder Geweben gesorgt werden, wo dieses Gen normalerweise nicht exprimiert
wird, in Anteilen, die normalerweise in solchen Zellen oder Geweben
nicht vorhanden sind.
-
DNA-Konstrukte
für die
homologe Rekombination umfassen mindestens einen Teil des Npt2B-Gens der
vorliegenden Erfindung, wobei das Gen die gewünschte genetische Modifikation/die
gewünschten
genetischen Modifikationen aufweist und Regionen mit Homologie zu
dem Ziellocus aufweist. DNA-Konstrukte für eine statistische Integration
müssen
keine Homologiebereiche enthalten, um eine Rekombination zu ermöglichen.
Geeigneterweise sind Marker für
positive und negative Selektion enthalten. Methoden, um Zellen mit
gezielten Genmodifikationen durch homologe Rekombination zu erzeugen,
sind im Stand der Technik bekannt. Bezüglich verschiedener Techniken
zur Transfektion von Säugetierzellen
siehe Keown et al. (1990), Meth. Enzymol. 185: 527–537.
-
Für Embryostamm-(ES)-Zellen
kann eine ES-Zelllinie angewendet werden oder Embryonenzellen können frisch
von einem Wirt, z. B. Maus, Ratte, Meerschweinchen etc. erhalten
werden. Solche Zellen werden in einer geeigneten Fibroblast-Feeder-Schicht gezüchtet oder
in Gegenwart von Leukämie-hemmendem
Faktor (LIF) gezüchtet.
Wenn ES- oder Embryonenzellen transformiert wurden, können sie
verwendet werden, um transgene Tiere zu erzeugen. Nach der Transformation
werden die Zellen auf einer Feeder-Schicht in einem geeigneten Medium
ausplattiert. Zellen, die das Konstrukt enthalten, können unter
Anwendung eines selektiven Mediums nachgewiesen werden. Nach einem
Zeitraum, der ausreicht, damit Kolonien wachsen können, werden
sie abgenommen und auf das Auftreten einer homologen Rekombination
oder einer Integration des Konstrukts untersucht. Solche Kolonien,
die positiv sind, können
dann für
die Embryomanipulation und die Blastozysten-Injektion verwendet
werden. Blastozysten werden von 4 bis 6 Wochen alten weiblichen
Mäusen mit
Superovulation erhalten. Die ES-Zellen werden trypsinisiert und
die modifizierten Zellen werden in das Blastozoel des Blastozysten
injiziert. Nach der Injektion werden die Blastozysten in das Uterushorn
von pseudoschwangeren weiblichen Tieren eingeführt. Man läßt dann die weiblichen Tiere
bis zum Termin kommen und der entstehende Nachwuchs wird auf das
Konstrukt gescreent. Indem ein anderer Phänotyp des Blastozysten und
der genetisch veränderten
Zellen vorgesehen wird, können
die chimären
Nachkommen leicht nachgewiesen werden.
-
Die
chimären
Tiere werden auf die Gegenwart des modifizierten Gens gescreent
und männliche
und weibliche Tiere mit der Modifikation werden zu Paarungspartnern
gemacht, um homozygote Nachkommen zu erzeugen. Wenn die Genveränderungen
zu irgendeinem Entwicklungszeitpunkt Letalität verursachen, können Gewebe
oder Organe als allogene oder kongene Transplantate oder in in-vitro-Kultur
aufrechterhalten werden. Die transgenen Tiere können irgendwelche nicht menschlichen
Säugetiere
sein, z. B. Labortiere, Haustiere etc. Die transgenen Tiere können für funktionelle
Untersuchungen, Arzneimittelscreening etc. verwendet werden, um
die Wirkung eines vorgesehenen Arzneimittels auf die Npt2B-Aktivität zu untersuchen.
-
Diagnostische Anwendungen
-
Es
werden auch Methoden zur Diagnose von Krankheitszuständen bereitgestellt,
die auf beobachteten Werten für
Npt2B oder dem Ausmaß der
Expression des Npt2B-Gens in einer interessierenden biologischen
Probe basieren. Proben, wie sie hier verwendet werden, schließen biologische
Flüssigkeiten,
wie Blut, Cerebrospinalflüssigkeit,
Tränen,
Speichel, Lymphe, Dialyseflüssigkeit,
Samen und dgl.; von Organ- oder Gewebekultur abgeleitete Flüssigkeiten
und Flüssigkeiten,
die aus physiologischen Geweben extrahiert wurden, ein. In dem Ausdruck
enthalten sind auch Derivate und Fraktionen solcher Flüssigkeiten.
Die Zellen können abgetrennt
sein, im Fall von festen Geweben, oder es können Gewebeabschnitte untersucht
werden. Alternativ kann ein Lysat der Zellen hergestellt werden.
-
Es
sind eine Anzahl von Methoden zur Bestimmung des Expressionsausmaßes eines
Gens oder eines Proteins in einer speziellen Probe verfügbar. Die
Diagnose kann mit einer Anzahl von Methoden durchgeführt werden,
um die Abwesenheit oder Gegenwart oder veränderte Menge von normalem oder
anormalem Npt2B in einer Patientenprobe zu bestimmen. Z. B. kann
für den
Nachweis ein Anfärben
von Zellen oder histologischen Abschnitten mit markierten Antikörpern, das
nach üblichen
Methoden durchgeführt
wird, verwendet werden. Die Zellen werden permeabilisiert, um cytoplasmatische
Moleküle
zu färben.
Die Antikörper
von Interesse werden der Zellprobe zugegeben und über einen
Zeitraum inkubiert, der ausreicht, damit sie an das Epitop binden
können,
gewöhnlich
mindestens etwa 10 Minuten. Der Antikörper kann mit Radioisotopen,
Enzymen, fluoreszierenden, chemilumineszierenden oder anderen Markierungen
für den
direkten Nachweis markiert sein. Alternativ wird in einer zweiten
Stufe ein Antikörper
oder Reagenz verwendet, um das Signal zu verstärken. Solche Reagenzien sind
im Stand der Technik wohlbekannt. Z. B. kann der erste Antikörper mit
Biotin konjugiert sein, wobei mit Meerrettichperoxidase konjugiertes
Avidin als Reagenz der zweiten Stufe zugegeben wird. Alternativ
kann der zweite Antikörper
an eine fluoreszierende Verbindung, z. B. Fluorescein, Rhodamin, Texas-Rot
etc. konjugiert sein. Für
den endgültigen
Nachweis wird ein Substrat verwendet, das bei Gegenwart von Peroxidase
eine Farbänderung
durchmacht. Die Abwesenheit oder Anwesenheit von Antikörperbindung kann
mit verschiedenen Methoden nachgewiesen werden, einschließlich Durchflußcytometrie
von dissoziierten Zellen, Mikroskopie, Radiographie, Szintillationszählung etc.
-
Alternativ
kann man sich auf die Expression von Npt2B konzentrieren. Biochemische
Untersuchungen können
durchgeführt
werden, um zu bestimmen, ob ein Sequenzpolymorphismus in einer Npt2B-codierenden Region
oder in Kontrollregionen mit der Krankheit verbunden ist. Mit der
Krankheit verbundene Polymorphismen können eine Deletion oder Trunkierung
des Gens, Mutationen, die das Expressionsausmaß verändern, die die Aktivität des Proteins
verändern
etc., einschließen.
-
Veränderungen
bei der Promotor- oder Enhancersequenz, die das Expressionsausmaß von Npt2B
beeinflussen können,
können
mit dem Expressionsausmaß des
normalen Allels mit verschiedenen im Stand der Technik bekannten
Methoden verglichen werden. Methoden zur Bestimmung der Promotor-
oder Enhancerstärke
schließen
unter anderem die quantitative Auswertung des exprimierten natürlichen
Proteins; die Insertion des variierenden Kontrollelements in einen
Vektor mit einem Reportergen, wie β-Galactosidase, Luciferase,
Chloramphenicolacetyltransferase etc. ein, das für eine geeignete quantitative
Auswertung sorgt.
-
Eine
Anzahl von Methoden sind verfügbar,
um Nucleinsäuren
auf die Gegenwart einer spezifischen Sequenz zu analysieren, z.
B. einen mit einer Krankheit verbundenen Polymorphismus. Wenn große Mengen an
DNA verfügbar
sind, wird die genomische DNA direkt verwendet. Alternativ wird
die interessierende Region in einen geeigneten Vektor kloniert und
in ausreichender Menge zur Analyse gezüchtet. Zellen, die Npt2B exprimieren,
können
als Quelle für
mRNA verwendet werden, die direkt untersucht werden kann oder in
cDNA zur Analyse umgeschrieben werden kann. Die Nucleinsäure kann
mit üblichen
Techniken amplifiziert werden, z. B. mit der Polymerase-Kettenreaktion
(PCR), was genügende
Mengen zur Analyse liefert. Die Verwendung der Polymerase-Kettenreaktion
wird in Saiki et al. (1985), Science 239: 487 beschrieben und ein Überblick über diese
Techniken findet sich in Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, CSH Press 1989, Seiten 14.2–14.33. Alternativ sind verschiedene
Methoden im Stand der Technik bekannt, bei denen die Ligierung von
Oligonucleotiden als Mittel zum Nachweis eines Polymorphismus verwendet
wird, siehe z. B. Riley et al. (1990), Nucl. Acids Res. 18: 2887–2890 und
Delahunty et al. (1996), Am. J. Hum. Genet. 58: 1239–1246.
-
Eine
nachweisbare Markierung kann an einer Amplifikationsreaktion beteiligt
sein. Geeignete Markierungen schließen Fluorochrome, z. B. Fluoresceinisothiocyanat
(FITC), Rhodamin, Texas-Rot, Phycoerythrin, Allophycocyanin, 6-Carboxyfluorescein
(6-FAM), 2',7'-Dimethoxy-4',5'-dichlor-E-carboxyfluorescein
(JOE), 6-Carboxy-X-rhodamin (ROX), 6-Carboxy-2',4',7',4,7-hexachlorfluorescein
(HEX), 5-Carboxyfluorescein (5-FAM) oder N,N,N',N'-Tetramethyl-6-carboxyrhodamin
(TAMRA), radioaktive Markierungen, z. B. 32P, 35S, 3H etc. ein.
Die Markierung kann ein zweistufiges System sein, wobei die amplifizierte
DNA mit Biotin, Haptenen etc. konjugiert ist, mit einer hohen Affinität für einen
Bindungspartner, z. B. Avidin, spezifische Antikörper etc., wobei der Bindungspartner
mit einer nachweisbaren Markierung konjugiert ist. Die Markierung
kann mit einem oder beiden Primern konjugiert sein. Alternativ wird
der Nucleotidpool, der für
die Amplifikation verwendet wird, markiert, damit die Markierung
in das Amplifikationsprodukt eingebaut wird.
-
Die
Probennucleinsäure,
z. B. ein amplifiziertes oder kloniertes Fragment, wird mit einer
der im Stand der Technik bekannten Methoden analysiert. Die Nucleinsäure kann
mit Didesoxy- oder
anderen Methoden sequenziert werden und die Rasensequenz mit einer
Wildtyp-Npt2B-Gensequenz verglichen werden. Die Hybridisierung mit
der Sequenzvariante kann auch verwendet werden, um ihre Gegenwart
zu bestimmen, z. B. mit Southern Blot, Dot Blot etc. Das Hybridisierungsmuster
einer Kontrolle und einer Sequenzvariante mit einer Anordnung von
Oligonucleotidsonden, die auf einem festen Träger immobilisiert sind, wie
in
US 5 445 934 A oder
in
WO 95/35505 A1 beschrieben,
kann auch als Mittel zum Nachweis der Gegenwart von Sequenzvarianten
verwendet werden. Die Einzelstrangkonformations-Polymorphismus-(SSCP)-Analyse,
denaturierende Gradienten-Gelelektrophorese (DGGE) und Heteroduplexanalyse
in Gelmatrices werden verwendet, um Konformationsveränderungen,
die durch Variationen der DNA-Sequenz, z. B. Veränderungen der elektrophoreti schen
Beweglichkeit, erzeugt werden, nachzuweisen. Alternativ wird die
Probe, wenn ein Polymorphismus eine Erkennungsstelle für eine Restriktionsendonuclease
erzeugt oder zerstört,
mit der Endonuclease verdaut und die Produkte der Größe nach
fraktioniert, um zu bestimmen, ob das Fragment verdaut wurde. Die
Fraktionierung wird mit Gel- oder Kapillarelektrophorese, insbesondere
auf Acrylamid- oder Agarosegelen durchgeführt.
-
Das
Screenen auf Mutationen von Npt2B kann auf den funktionellen oder
antigenen Eigenschaften des Proteins basieren. Proteintrunkierungsassays
sind nützlich,
um Deletionen nachzuweisen, die die biologische Aktivität des Proteins
beeinflussen können.
Verschiedene Immunoassays, die dazu entwickelt wurden, um Polymorphismen
in Npt2B-Proteinen nachzuweisen, können zum Screening verwendet
werden. Wenn viele verschiedene genetische Mutationen zu einem speziellen
Krankheitsphänotyp
fuhren, haben sich funktionelle Proteinassays als wirksame Screeningwerkzeuge
erwiesen. Die Aktivität
des codierten Npt2B-Proteins kann durch Vergleich mit dem Wildtyp-Protein
bestimmt werden.
-
Diagnosemethoden
der vorliegenden Erfindung, bei denen der Anteil der Npt2B-Genexpression
von Interesse ist, beinhalten typischerweise einen Vergleich der
Npt2B-Nucleinsäurehäufigkeit
in einer interessierenden Probe mit dem Kontrollwert, um relative
Unterschiede zu bestimmen, wobei der Unterschied qualitativ und/oder
quantitativ gemessen werden kann, wobei die Unterschiede dann mit
der Gegenwart oder Abwesenheit eines anormalen Npt2B-Genexpressionsmusters
in Beziehung gebracht werden. Eine Mehrzahl verschiedener Methoden
zur Bestimmung der Nucleinsäurehäufigkeit
in einer Probe sind dem Fachmann auf diesem Gebiet bekannt, wobei
spezielle Methoden von Interesse solche einschließen, die
in den folgenden Literaturstellen beschrieben sind: Pietu et al.,
Genome Res. (Juni 1996), 6: 492–503;
Zhao et al., Gene (24. April 1995), 156: 207–213; Soares, Curr. Opin. Biotechnol.
(Oktober 1997), 8: 542–546;
Raval, J. Pharmacol. Toxicol. Methods (November 1994), 32: 125–127; Chalifour
et al., Anal. Biochem. (1. Februar 1994), 216: 299–304; Stolz & Tuan, Mol. Biotechnol.
(Dezember 1996), 6: 225–230;
Hong et al., Bioscience Reports (1982), 2: 907 und McGraw, Anal.
Biochem. (1984), 143: 298. Von Interesse sind auch die in
WO 97/27317 A1 offenbarten
Methoden, deren Offenbarung hier durch Bezugnahme eingeschlossen
wird.
-
Screeningassays
-
Die
vorliegenden Npt2B-Polypeptide finden Verwendung für verschiedene
Screeningassays, die dazu entwickelt wurden, um therapeutische Mittel
aufzufinden. So kann man ein Zellmodell, wie eine Wirtszelle, z. B.
CHO, HEK293, COS7, Xenopus Oocyten etc. verwenden, die in einer
Art und Weise transfiziert wurden, die ausreicht, um Npt2B an der
Oberfläche
zu exprimieren. Man kann dann die Zelle mit einem Medium, das Natrium-
und Phosphationen enthält,
in Kontakt bringen und die Menge an Phosphationen messen, die von
der Zelle aufgenommen wird, wobei die Messungen sowohl in einer
Kontrollumgebung als auch einer Testumgebung durchgeführt werden,
z. B. in Gegenwart einer in Betracht gezogenen Npt2B-Modulatorverbindung,
z. B. eines Npt2B-Agonisten oder eines Npt2B-Antagonisten oder -Inhibitors.
Um den Nachweis der Pi-Aufnahme zu erleichtern, ist markierter Phosphor
im Medium vorhanden, wobei jede geeignete Markierung angewendet werden
kann, z. B. eine isotopische Markierung, z. B. 32P
oder 33P. Alternativ können Strommessungen unter Verwendung
wohlbekannter elektrophysiologischer Methoden (siehe z. B. Elektrophysiology,
A practical Approach (IRL Press) (1993)) durchgeführt werden,
aus denen die Pi-Aufnahme bestimmt werden kann. Beispiele für Assays
zur Messung der Pi-Aufnahme sind enthalten in: Maganin et al., Proc.
Nat’l
Acad. Sci USA (Juli 1993), 90: 5979–5983 und Helps et al., Eur.
J. Biochem. (1995), 228: 927–930.
-
Von
Interesse für
Screeningassays sind auch nicht menschliche transgene Tiere, die
funktionelles Npt2B exprimieren, wobei solche Tiere oben beschrieben
wurden. In vielen Ausführungsformen
fehlt den Tieren endogenes Npt2B. Bei Verwendung solcher Tiere für Screeninganwendungen
wird eine Testverbindung/werden Testverbindungen dem Tier verabreicht
und die entstehenden Veränderungen
im Phänotyp,
z. B. der Serum-Pi-Pegel,
falls vorhanden, werden mit einer Kontrolle verglichen.
-
Alternativ
können
in-vitro-Modelle erstellt und angewendet werden. Z. B. kann die
Npt2B-Bindungsaktivität
in einer in-vitro-Umgebung
gemessen werden, in der Bindungsereignisse zwischen Npt2B und vorgesehenen
Npt2B-modulierenden Mitteln überwacht
werden. In anderen in-vitro-Modellen werden synthetische Lipid-Bilayers,
die den vorgesehenen Npt2B-Co-Transporter beinhalten, hergestellt
und eine Pi-Passage von einer Seite der Lipid-Bilayer zur anderen
gemessen. Beispiele für
solche synthetischen Lipid-Bilayer-Assays finden sich in: Brutyan
et al., Biochimica et Biophysica Acta (1995), 1236: 339–344; Wonderlin
et al., Biophys. J. (1990), 58: 289–297 und Suarez-Isla et al.,
Biochemistry (1983), 22: 2319–2323.
-
Eine
Vielzahl anderer Reagenzien kann in dem Screeningassay enthalten
sein. Diese schließen
Reagenzien wie Salze, neutrale Proteine, z. B. Albumin, Detergenzien
etc. ein, die verwendet werden, um eine optimale Protein-Protein-Bindung
zu erleichtern und/oder nichtspezifische oder Hintergrundwechselwirkungen
zu reduzieren. Reagenzien, die die Wirksamkeit des Assays verbessern,
z. B. Proteaseinhibitoren, Nucleaseinhibitoren, antimikrobielle
Mittel etc., können
verwendet werden.
-
Eine
Vielzahl verschiedener vorgesehener therapeutischer Mittel, die
entweder als Ntp2B-Agonisten oder -Antagonisten dienen, können mit
den obigen Methoden gescreent werden. Vorge sehene oder in Betracht
gezogene Mittel umfassen zahlreiche chemische Klassen, obwohl es
typischerweise organische Moleküle,
bevorzugt kleine organische Verbindungen mit einem Molekulargewicht
von mehr als 50 und weniger als etwa 2500 Dalton sind. Vorgesehene
Mittel umfassen funktionelle Gruppen, die für die strukturelle Wechselwirkung
mit Proteinen notwendig sind, insbesondere Wasserstoffbindung, und
enthalten typischerweise mindestens eine Amin-, Carbonyl-, Hydroxyl-
oder Carboxylgruppe, bevorzugt mindestens zwei funktionelle chemische
Gruppen. Die in Betracht gezogenen Mittel umfassen häufig cyclische
Kohlenstoff- oder heterocyclische Strukturen und/oder aromatische
oder polyaromatische Strukturen, die mit einer oder mehreren der
obigen funktionellen Gruppen substituiert sind. In Betracht gezogene
Mittel finden sich auch unter den biologischen Molekülen einschließlich Peptiden,
Sacchariden, Fettsäuren,
Steroiden, Purinen, Pyrimidinen, Derivaten, Strukturanalogen oder
Kombinationen davon.
-
Vorgesehene
Mittel werden aus einer Vielzahl von Quellen erhalten, einschließlich Bibliotheken
für synthetische
oder natürliche
Verbindungen. Z. B. sind zahlreiche Mittel verfügbar für eine statistische oder gerichtete
Synthese einer großen
Vielzahl organischer Verbindungen und biologischer Moleküle, einschließlich der
Expression von randomisierten Oligonucleotiden und Oligopeptiden.
Alternativ sind Bibliotheken von natürlichen Verbindungen in Form
von Bakterien-, Pilz-, Pflanzen- und Tierextrakten verfügbar oder
können
leicht hergestellt werden. Zusätzlich
werden natürliche
oder synthetisch hergestellte Bibliotheken und Verbindungen leicht
modifiziert durch übliche
chemische, physikalische und biochemische Mittel und können verwendet
werden, um kombinatorische Bibliotheken zu erzeugen. Bekannte pharmakologische
Mittel können
direkten oder zufälligen
chemischen Modifikationen unterzogen werden, z. B. Acylierung, Alkylierung,
Veresterung, Amidifizierung etc., um Strukturanaloge zu erzeugen.
-
Von
speziellem Interesse für
viele Ausführungsformen
sind Screeningmethoden, die Mittel auffinden, die selektiv das vorliegende
Npt2B und nicht andere Natriumphosphat-Co-Transporter, wie Nieren-Natriumphosphat-Co-Transporter,
z. B. Npt1, modulieren, d. h. hemmen. Um solche Mittel aufzufinden,
kann ein mehrstufiges Screeningprotokoll durchgeführt werden,
wobei Mittel, die Npt2B in einem ersten Assay hemmen, dann auf ihre
Fähigkeit
untersucht werden, Nicht-Npt2B-Transporter zu hemmen. Jeder geeignete
Assay kann für
diesen Assay der zweiten Stufe angewendet werden, z. B. solche,
die von Maganin et al. in Proc. Nat’l Acad. Sci USA (Juli 1993),
90: 5979–5983
und Helps et al., Eur. J. Biochem. (1995), 228: 927–930 offenbart
werden.
-
Npt2B-Nucleinsäure und therapeutische Polypeptidzusammensetzungen
-
Die
Nucleinsäurezusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung finden auch Verwendung als therapeutische
Mittel in Fällen,
in denen man die Npt2B-Aktivität
bei einem Wirt verbessern möchte,
z. B. Krankheitszustände,
die mit Hypophosphatämie
verbunden sind. Die Npt2B-Gene, Genfragmente oder die codierten Npt2B-Proteine
oder Proteinfragmente sind für
die Gentherapie nützlich,
um Störungen
zu behandeln, die mit Npt2B-Mangel
verbunden sind. Expressionsvektoren können verwendet werden, um das
Npt2B-Gen in eine Zelle einzuführen.
Solche Vektoren haben im allgemeinen geeignete Restriktionsstellen,
die in der Nähe
der Promotorsequenz angeordnet sind, für die Insertion von Nucleinsäuresequenzen.
Transkriptionskassetten können
hergestellt werden, die eine Transkriptionsstartregion, das Zielgen
oder Fragment davon und eine Transkriptionsendregion umfassen. Die
Transkriptionskassetten können
in eine Vielzahl von Vektoren eingeführt werden, z. B. Plasmide;
Retroviren, z. B. Lentivirus; Adenovirus und dgl., wobei die Vektoren
vorübergehend
oder stabil in den Zellen erhalten bleiben, gewöhnlich über einen Zeitraum von mindestens
einem Tag, üblicher über einen
Zeitraum von mindestens etwa mehreren Tagen bis mehreren Wochen.
-
Das
Gen oder Npt2B-Protein kann in Gewebe oder Wirtszellen auf irgendeinem
Weg eingeführt
werden, einschließlich
viraler Infektion, Mikroinjektion oder Fusion von Vesikeln. Eine
Sprühinjektion
kann auch für die
intramuskuläre
Verabreichung verwendet werden, wie von Furth et al. (1992) in Anal.
Biochem. 205: 365–368
beschrieben. Die DNA kann auf Goldmikroteilchen aufgetragen sein
und intradermal zugeführt
werden durch eine Teilchenbombardierungsvorrichtung oder ”Genkanone”, wie in
der Literatur beschrieben (siehe z. B. Tang et al. (1992), Nature
356: 152–154),
wo Goldmikroprojektile mit der DNA beschichtet werden und dann in
die Hautzellen geschossen werden.
-
Methoden zur Modulation der Npt2B-Aktivität
-
Die
vorliegende Erfindung liefert Methoden, um die Npt2B-Aktivität in einer
Zelle zu modulieren, einschließlich
Methoden zur Erhöhung
der Npt2B-Aktivität
(z. B. Methoden zur Verbesserung des Pi-Transports), ebenso wie
Methoden zur Verminderung oder Hemmung der Npt2B-Aktivität, z. B.
Methoden, um den Pi-Transport zu stoppen oder zu begrenzen. Bei
solchen Methoden wird eine wirksame Menge eines Npt2B-modulierenden
Mittels mit der Zelle in Kontakt gebracht.
-
Es
werden auch Methoden zur Modulation der Npt2B-Aktivität in einem
Wirt beschrieben, einschließlich
solchen zur Verbesserung und zur Hemmung. Bei solchen Methoden wird
eine wirksame Menge eines aktiven Mittels, das die Aktivität von Npt2B
in vivo moduliert, z. B. gewöhnlich
die Npt2B-Aktivität
verbessert oder hemmt, dem Wirt verabreicht. Das aktive Mittel kann
in Form einer Vielzahl verschiedener Verbindungen vorliegen, einschließlich einer
natürlich
vorkommenden oder synthetischen kleinen Molekülverbindung, einem Antikörper, Frag ment
oder Derivat davon, einer Antisense-Zusammensetzung und dgl.
-
Von
besonderem Interesse in speziellen Ausführungsformen sind Mittel, die
die Npt2B-Aktivität,
z. B. den Pi-Transport, um mindestens das etwa 10-fache, gewöhnlich mindestens
etwa 20-fache und üblicher
mindestens etwa 25-fache, vermindern, was durch den Oocytentransport-Assay,
wie von Magagnin oben beschrieben, gemessen wird. Bei vielen Ausführungsformen
ist die Verwendung von Verbindungen von speziellem Interesse, die
die Npt2B-Aktivität,
verglichen mit einer Kontrolle, um mindestens das 100-fache vermindern.
-
Von
Interesse ist auch die Verwendung von Mitteln, die, obwohl sie für eine verminderte
Npt2B-Aktivität
sorgen, die Aktivität
anderer Natriumphosphat-Co-Transporter, z. B. Npt1 etc., nicht wesentlich,
wenn überhaupt,
vermindern. Somit sind die Mittel in dieser Ausführungsform selektive Inhibitoren
von Npt2B. Ein Mittel wird dann als selektiv angesehen, wenn es
für die
obige verminderte Npt2B-Aktivität
sorgt, aber im wesentlichen keine verminderte Aktivität mindestens
einer anderen Art von Natriumphosphat-Co-Transporter erzeugt, wobei ”im wesentlichen
keine” weniger
als eine 10-fache Verminderung, gewöhnlich weniger als eine 5-fache Verminderung
und in vielen Fällen
weniger als eine 1-fache Verminderung bedeutet, wobei die Aktivität, wie bei
Magagnin oben beschrieben, gemessen wird.
-
Natürlich vorkommende
oder synthetische kleine Molekülverbindungen
von Interesse schließen
zahlreiche chemische Klassen ein, obwohl es typischerweise organische
Moleküle
sind, bevorzugt kleine organische Verbindungen mit einem Molekulargewicht
von mehr als 50 und weniger als etwa 2500 Dalton. In Betracht kommende
Mittel umfassen funktionelle Gruppen, die für die strukturelle Wechselwirkung
mit Proteinen notwendig sind, insbesondere Wasserstoffbindung, und
schließen
typi scherweise mindestens eine Amin-, Carbonyl-, Hydroxyl- oder
Carboxylgruppe ein, bevorzugt mindestens zwei funktionelle chemische
Gruppen. Die vorgesehenen Mittel umfassen häufig cyclische Kohlenstoff-
oder heterocyclische Strukturen und/oder aromatische oder polyaromatische
Strukturen, die mit einer oder mehreren der obigen funktionellen
Gruppen substituiert sind. In Betracht kommende Mittel finden sich
auch bei den biologischen Molekülen
einschließlich
Peptiden, Sacchariden, Fettsäuren,
Steroiden, Purinen, Pyrimidinen, Derivaten, Strukturanalogen oder
Kombinationen davon.
-
Von
Interesse als aktives Mittel sind auch Antikörper, die gezielt die Npt2B-Aktivität in einem
Wirt zumindest vermindern, wenn nicht gar hemmen. Geeignete Antikörper werden
erhalten, indem ein Wirtstier mit Peptiden immunisiert wird, die
einen Teil oder das vollständige
Zielprotein, z. B. Npt2B, umfassen. Geeignete Wirtstiere schließen Mäuse, Ratten,
Schafe, Ziegen, Hamster, Kaninchen etc. ein. Der Ursprung des Proteinimmunogens
kann Maus, Mensch, Ratte, Affe etc. sein. Das Wirtstier ist im allgemeinen
von einer anderen Art als das Immunogen, z. B. wird menschliches
Npt2B verwendet, um Mäuse
zu immunisieren etc.
-
Das
Immunogen kann das vollständige
Protein oder Fragmente und Derivate davon umfassen. Bevorzugte Immunogene
umfassen das gesamte Npt2B oder einen Teil davon, wobei diese Reste
die Posttranslationsmodifikationen aufweisen, z. B. eine Glycosylierung,
die auch das native Zielprotein aufweist. Immunogene, die die extrazelluläre Domäne umfassen,
werden auf einer Vielzahl von Wegen erzeugt, die im Stand der Technik
bekannt sind, z. B. Expression klonierter Gene unter Verwendung üblicher
rekombinanter Methoden, Isolierung aus HEC etc.
-
Zur
Herstellung von polyklonalen Antikörpern ist die erste Stufe die
Immunisierung des Wirtstiers mit dem Zielprotein, wobei das Zielprotein
bevorzugt in im wesentlichen reiner Form vorliegt, und weniger als
etwa 1% Verunreinigungen enthält.
Das Immunogen kann das vollständige
Zielprotein, Fragmente oder Derivate davon umfassen. Um die Immunantwort
des Wirtstiers zu verstärken,
kann das Zielprotein mit einem Adjuvans vereinigt werden, wobei
geeignete Adjuvantien Alaun, Dextran, Sulfat, große polymere
Anionen, Öl-
und Wasser-Emulsionen,
z. B. Freund’s
Adjuvans, Freund’s
vollständiges
Adjuvans und dgl. einschließen.
Das Zielprotein kann auch mit einem synthetischen Trägerprotein
oder synthetischen Antigenen konjugiert sein. Eine Vielzahl von
Wirten kann immunisiert werden, um polyklonale Antikörper zu
erzeugen. Solche Wirte schließen
Kaninchen, Meerschweinchen, Nagetiere, z. B. Mäuse, Ratten, Schafe, Ziegen
und dgl. ein. Das Zielprotein wird dem Wirt verabreicht, gewöhnlich intradermal,
wobei sich an eine Anfangsdosis eine oder mehrere, gewöhnlich mindestens
zwei, zusätzliche
Booster-Dosierungen anschließen.
Nach der Immunisierung wird Blut von dem Wirt gesammelt und anschließend das
Serum von den Blutzellen getrennt. Das im entstehenden Antiserum
vorhandene Ig kann weiter fraktioniert werden unter Verwendung bekannter
Methoden, z. B. Ammoniumsalzfraktionierung, DEAE-Chromatographie
und dgl.
-
Monoklonale
Antikörper
werden mit üblichen
Techniken erzeugt. Im allgemeinen liefern die Milz und/oder die
Lymphknoten eines immunisierten Wirtstiers eine Quelle für Plasmazellen.
Die Plasmazellen werden durch Fusion mit Myelomazellen immortalisiert,
um Hybridomazellen herzustellen. Kulturüberstände von einzelnen Hybridomas
werden gescreent unter Verwendung von Standardtechniken, um solche
zu identifizieren, die Antikörper
mit der gewünschten
Spezifität
erzeugen. Geeignete Tiere zur Herstellung von monoklonalen Antikörpern gegen
das menschliche Protein schließen
Mäuse,
Ratten, Hamster etc. ein. Um Antikörper gegen das Mäuseprotein
zu züchten,
ist das Tier im allgemeinen ein Hamster, ein Meerschweinchen, ein
Kaninchen etc. Der Antikörper
kann von den Hybridomazellüberständen oder
der Ascitesflüssigkeit
mit üblichen Techniken gereinigt
werden, z. B. mit Affinitätschromatographie
unter Verwendung von Npt2B, das an einen unlöslichen Träger, Protein-A-Sepharose etc.,
gebunden ist.
-
Der
Antikörper
kann als einzelne Kette anstatt der normalen multimeren Struktur
erzeugt werden. Einzelkettige Antikörper werden von Jost et al.
(1994), J. B. C. 269: 26267–73
und anderen beschrieben. DNA-Sequenzen, die die variable Region
der schweren Kette und die variable Region der leichten Kette codieren,
werden mit einem Spacer ligiert, der mindestens etwa vier Aminosäuren von
kleinen neutralen Aminosäuren,
einschließlich
Glycin und/oder Serin, codiert. Das durch diese Fusion codierte
Protein läßt den Zusammenbau
einer funktionellen variablen Region, die die Spezifität und Affinität des ursprünglichen
Antikörpers
behält,
zu.
-
Für die in-vivo-Verwendung,
insbesondere für
die Injektion in Menschen, ist es wünschenswert, die Antigenizität des Antikörpers zu
vermindern. Eine Immunantwort eines Empfängers gegen das Blockierungsmittel
vermindert möglicherweise
den Zeitraum, über
den die Therapie wirksam ist. Methoden der Humanisierung von Antikörpern sind
im Stand der Technik bekannt. Der humanisierte Antikörper kann
das Produkt eines Tiers mit transgenen menschlichen Immunoglobulingenen
der konstanten Region sein (siehe z. B. die internationalen Patentanmeldungen
WO 90/10077 A1 und
WO 90/04036 A1 ).
Alternativ kann der interessierende Antikörper mit rekombinanten DNA-Techniken erstellt
werden, um CH1-, CH2-, CH3-, Gelenkdomäne und/oder die Rahmendomäne durch
die entsprechende menschliche Sequenz zu ersetzen (siehe
WO 92/02190 A1 ).
-
Die
Verwendung von Ig cDNA zur Konstruktion von chimären Immunoglobulingenen ist
im Stand der Technik bekannt (Liu et al. (1987), P. N. A. S., 84:
3439 und (1987), J. Immunol. 139: 3521). mRNA wird aus einem Hybridom
oder einer anderen Zelle, die den Antikörper produziert, isoliert und
verwendet, um cDNA zu erzeugen. Die interessierende cDNA kann mit
der Polymerase-Kettenreaktion amplifiziert werden unter Verwendung
spezifischer Primer (
U.S.-Patente
Nr. 4 683 195 A und
4
683 202 A ). Alternativ wird eine Bibliothek erstellt und
gescreent, um die interessierende Sequenz zu isolieren. Die DNA-Sequenz,
die die variable Region des Antikörpers codiert, wird dann mit
menschlichen Sequenzen für
die konstante Region fusioniert. Die Sequenzen für menschliche Gene für konstante
Regionen finden sich bei Kabat et al. (1991), Sequences of Proteins
of Immunological Interest, N. I. H. Veröffentlichung Nr. 91-3242. Gene
der menschlichen C-Region sind leicht erhältlich aus diesen Klonen. Die
Auswahl des Isotyps wird geleitet von den gewünschten Effektorfunktionen,
z. B. Komplementfixierung oder Aktivität bei Antikörper-abhängiger Zellcytotoxizität. Bevorzugte Isotypen
sind IgG1, IgG3 und IgG4. Eine der menschlichen konstanten Regionen
der leichten Kette, kappa oder lambda, kann verwendet werden. Der
chimäre
humanisierte Antikörper
wird dann mit üblichen
Methoden exprimiert.
-
Antikörperfragmente,
wie Fv, F(ab')2 und Fab können hergestellt werden durch
Spaltung des intakten Proteins, z. B. mit Protease oder chemischer
Spaltung. Alternativ wird ein trunkiertes Gen entwickelt. Z. B.
würde ein
chimäres
Gen, das einen Teil des F(ab')2-Fragmentes codiert, DNA-Sequenzen enthalten,
die die CH1-Domäne
und die Gelenkregion der H-Kette codieren, gefolgt von einem Translationsstopcodon,
was das trunkierte Molekül
liefert.
-
Konsensus-Sequenzen
der Regionen H und LJ können
verwendet werden, um Oligonucleotide zur Verwendung als Primer zu
entwickeln, um geeignete Restriktionsstellen in die J-Region einzuführen für eine nachfolgende
Verbindung von Segmenten der V-Region mit menschlichen Segmenten
der C-Region. cDNA der C-Region kann modifiziert werden durch punktgerichtete Mutagenese,
um eine Restriktionsstelle an analoger Position in der menschlichen
Sequenz zu placieren.
-
Expressionsvektoren
schließen
Plasmide, Retroviren, YACs, von EBV abgeleitete Episomen und dgl. ein.
Ein geeigneter Vektor ist einer, der eine funktionell vollständige menschliche
CH- oder CL-Immunglobulinsequenz
codiert mit geeigneten Restriktionsstellen, die so vorgesehen werden,
daß irgendeine
VH- oder VL-Sequenz
leicht insertiert und exprimiert werden kann. In solchen Vektoren
tritt ein Spleißen
gewöhnlich
zwischen der Spleiß-Donor-Stelle
in der insertierten J-Region und der Spleiß-Akzeptor-Stelle der vorhergehenden humanen
C-Region auf und es treten auch Spleiß-Bereiche auf innerhalb der
menschlichen CH-Exons. Eine Polyadenylierung und das Transkriptionsende
erfolgen an nativen Chromosomenstellen stromabwärts der codierenden Bereiche.
Der entstehende chimäre
Antikörper
kann mit irgendeinem starken Promotor verbunden werden, einschließlich retroviralen
LTRs, z. B. der frühe
Promoter von SV-40 (Okayama et al. (1983), Mol. Cell. Bio., 3: 280),
Rous-Sarkoma-Virus-LTR (Gorman et al. (1982), P. N. A. S. 79: 6777)
und Moloney-Mäuse-Leukämievirus-LTR
(Grosschedl et al. (1985), Cell 41: 885); native Ig-Promotoren etc.
-
In
weiteren Ausführungsformen
der Erfindung ist das aktive Mittel ein Mittel, das die Expression
des Gens, das das Zielprotein in dem Wirt codiert, moduliert und
im allgemeinen verringert oder nach unten reguliert. Z. B. können Antisense-Moleküle verwendet
werden, um die Expression von Npt2B in Zellen herunterzufahren.
Das Antisense-Reagenz können
Antisense-Oligonucleotide (ODN), insbesondere synthetische ODN mit
chemischen Modifikationen aus nativen Nucleinsäuren oder Nucleinsäurekonstrukte
sein, die solche Antisense-Moleküle
exprimieren, z. B. RNA. Die Antisense-Sequenz ist komplementär zu der
mRNA des Zielgens und hemmt die Expression der in Betracht gezogenen
Genprodukte. Antisense-Moleküle
hemmen die Genexpression über
verschiedene Mechanismen, z. B., indem sie die Menge an mRNA, die
für die
Translation verfügbar
ist, reduzieren, durch Aktivierung von RNAse H oder sterische Hinderung.
Ein Antisense-Molekül
oder eine Kombination von Antisense-Molekülen kann verabreicht werden,
wobei eine Kombination mehrere verschiedene Sequenzen umfassen kann.
-
Antisense-Moleküle können durch
Expression eines Teils oder der gesamten Zielgensequenz oder eines
Teils davon in einem geeigneten Vektor erzeugt werden, wobei der
Transkriptionsstart so orientiert ist, daß ein Antisense-Strang als
RNA-Molekül erzeugt
wird. Alternativ ist das Antisense-Molekül ein synthetisches Oligonucleotid.
Antisense-Oligonucleotide sind im allgemeinen mindestens etwa 7,
gewöhnlich
mindestens etwa 12, üblicher
mindestens etwa 20 Nucleotide lang und nicht länger als etwa 500, gewöhnlich nicht
länger
als etwa 50, üblicher
nicht länger
als etwa 35 Nucleotide, wobei die Länge durch die Effizienz der
Hemmung, die Spezifität,
einschließlich
der Abwesenheit einer Kreuzreaktivität, und dgl. bestimmt wird.
Es wurde gefunden, daß kurze
Oligonucleotide mit einer Länge
von 7 bis 8 Basen starke und selektive Inhibitoren der Genexpression
sein können
(siehe Wagner et al. (1996), Nature Biotechnol., 14: 840–844).
-
Eine
spezifische Region oder Regionen der endogenen Sense-Strang-mRNA-Sequenz
werden ausgewählt,
um durch die Antisense-Sequenz vervollständigt zu werden. Die Auswahl
einer spezifischen Sequenz für
das Oligonucleotid kann durch Verwendung einer empirischen Methode
erfolgen, wobei verschiedene in Betracht kommende Sequenzen auf
die Hemmung der Expression des Zielgens in einem in-vitro-Modell
oder einem Tiermodell untersucht werden. Eine Kombination von Sequenzen
kann auch verwendet werden, wenn verschiedene Regionen der mRNA-Sequenz
für die
Antisense-Ergänzung
ausgewählt
werden.
-
Antisense-Oligonucleotide
können
chemisch synthetisiert werden mit Methoden, die im Stand der Technik
bekannt sind (sie he Wagner et al. (1993), oben und Milligan et al.,
oben). Bevorzugte Oligonucleotide sind chemisch modifiziert gegenüber der
nativen Phosphodiesterstruktur, um ihre intrazelluläre Stabilität und Bindungsaffinität zu erhöhen. Eine
Anzahl solcher Modifikationen, die die Chemie des Gerüstes, der
Zucker oder der heterocyclischen Basen verändern, wurde in der Literatur
beschrieben.
-
Zu
den nützlichen
Veränderungen
der Gerüstchemie
gehören
Phosphorthioate; Phosphordithioate, bei denen beide nicht verbrückenden
Sauerstoffe durch Schwefel ersetzt sind; Phosphoramidite; Alkylphosphotriester
und Boranophosphate. Achirale Phosphatderivate schließen 3'-O'-5'-S-Phosphorthioat, 3'-S-5'-O-Phosphorthioat,
3'-CH2-5'-O-Phosphonat und
3'-NH-5'-O-Phosphoramidat ein. Peptidnucleinsäuren ersetzen
das gesamte Ribosephosphodiestergerüst durch eine Peptidbindung.
Zuckermodifikationen werden auch verwendet, um die Stabilität und Affinität zu verbessern.
Das Γ-Anomer
der Desoxyribose kann verwendet werden, wenn die Base im Hinblick
auf das natürliche Γ-Anomer invertiert
ist. Die 2'-OH-Gruppe
des Ribosezuckers kann unter Bildung von 2'-O-Methyl- oder 2'-O-Allylzuckern
verändert
werden, was eine Beständigkeit
gegenüber
einem Abbau liefert, ohne die Affinität zu beeinflussen. Die Modifikation
der heterocyclischen Basen muß die
richtige Basenpaarung erhalten. Einige nützliche Substitutionen schließen Desoxyuridin
statt Desoxythymidin, 5-Methyl-2'-desoxycytidin
und 5-Brom-2'-desoxycytidin
statt Desoxycytidin ein. 5-Propinyl-2'-desoxyuridin und 5-Propinyl-2'-desoxycytidin zeigten
eine erhöhte
Affinität
und biologische Aktivität, wenn
sie Desoxythymidin bzw. Desoxycytidin ersetzten.
-
Als
Alternative zu Antisense-Inhibitoren können katalytische Nucleinsäureverbindungen,
z. B. Ribozyme, Antisense-Konjugate etc. verwendet werden, um die
Genexpression zu hemmen. Ribozyme können in vitro synthetisiert
werden und dem Patienten verabreicht werden oder können in
einem Expressionsvektor codiert werden, aus dem das Ribozym in der
in Betracht gezogenen Zelle synthetisiert wird (siehe z. B. internationale
Patentanmeldung
WO
9523225 A2 und Beigelman et al. (1995), Nucl. Acids Res.,
23: 4434–42).
Beispiele für
Oligonucleotide mit katalytischer Aktivität werden in
WO 9506764 A2 beschrieben
Konjugate von Antisense-ODN mit einem Metallkomplex, z. B. TerpyridylCu(II),
die die mRNA-Hydrolyse vermitteln können, werden von Bashkin et
al. (1995), Appl. Biochem. Biotechnol., 54: 43–56 beschrieben.
-
Wie
oben erwähnt,
wird eine wirksame Menge des aktiven Mittels dem Wirt verabreicht,
wobei ”wirksame
Menge” eine
Dosierung bedeutet, die ausreicht, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
Im allgemeinen ist das erwünschte
Ergebnis die Verstärkung
oder Verminderung der intestinalen Phosphatanionenabsorption, die
durch Plasma-Pi-Pegel im Vergleich mit einer Kontrolle gemessen
wird.
-
Bei
den vorliegenden Methoden kann das aktive Mittel/die aktiven Mittel
an den Wirt verabreicht werden unter Verwendung irgendeiner geeigneten
Einrichtung, die die gewünschte
Modulation der Npt2B-Aktivität liefern
kann, z. B. die gewünschte
Reduktion der Pi-Absorption und der Plasma-Pi-Gehalte. Somit kann
das Mittel in eine Vielzahl von Präparaten für die therapeutische Verabreichung
eingearbeitet werden. Genauer können
die Mittel der vorliegenden Erfindung zu pharmazeutischen Zusammensetzungen
formuliert werden durch Kombination mit geeigneten, pharmazeutisch
annehmbaren Trägern
oder Verdünnungsmitteln
und können
zu Präparaten
in fester, halbfester, flüssiger
oder Gasform formuliert werden, z. B. Tabletten, Kapseln, Pulver,
Körnchen,
Salben, Lösungen,
Zäpfchen,
Injektionen, Inhalationsmitteln und Aerosolen.
-
Die
Verabreichung der Mittel kann auf verschiedenen Wegen erreicht werden,
einschließlich
einer oralen, buccalen, rektalen, parenteralen, intraperitonealen,
intradermalen, transdermalen, intrachealen etc. Verabreichung.
-
Bei
pharmazeutischen Dosierungsformen können die Mittel in Form ihrer
pharmazeutisch annehmbaren Salze verabreicht werden oder sie können alleine
verwendet werden oder in geeigneter Zusammensetzung, ebenso wie
in Kombination mit anderen pharmazeutisch aktiven Verbindungen.
Die folgenden Methoden und Hilfsstoffe sind nur beispielhaft und
in keiner Weise beschränkend.
-
Für orale
Präparate
können
die Mittel allein oder in Kombination mit geeigneten Additiven verwendet werden,
um Tabletten, Pulver, Körnchen
oder Kapseln herzustellen, z. B. mit üblichen Additiven, wie Lactose, Mannit,
Maisstärke
oder Kartoffelstärke;
mit Bindemitteln, wie kristalliner Cellulose, Cellulosederivaten,
Gummi arabicum, Maisstärke
oder Gelatine; mit Sprengmitteln, wie Maisstärke, Kartoffelstärke oder
Natriumcarboxymethylcellulose; mit Gleitmitteln, wie Talkum oder
Magnesiumstearat und, falls erwünscht,
mit Verdünnungsmitteln,
Puffermitteln, Feuchthaltemitteln, Konservierungsmitteln und aromatisierenden
Mitteln.
-
Die
Mittel können
zu Präparaten
zur Injektion formuliert werden, indem sie in einem wäßrigen oder nichtwäßrigen Lösungsmittel
gelöst,
suspendiert oder emulgiert werden, z. B. pflanzlichen oder anderen ähnlichen ölen, synthetischen
aliphatischen Säureglyceriden,
Estern von höheren
aliphatischen Säuren
oder von Propylenglycol und, falls erwünscht, mit üblichen Additiven, wie Solubilisatoren,
isotonischen Mitteln, Suspensionsmitteln, Emulsionsmitteln, Stabilisatoren
und Konservierungsmitteln.
-
Die
Mittel können
in Aerosolform verwendet werden, die durch Inhalation verabreicht
wird. Die erfindungsgemäßen Verbindungen
können
mit unter Druck gesetzten annehmbaren Treibmitteln formuliert werden, z.
B. Dichlordifluormethan, Propan, Stickstoff und dgl.
-
Weiterhin
können
die Mittel zu Zäpfchen
verarbeitet werden, indem sie mit einer Vielzahl von Basen, z. B.
emulgierenden Basen oder wasserlöslichen
Basen, gemischt werden. Die erfindungsgemäßen Verbindungen können rektal über ein
Zäpfchen
verabreicht werden. Das Zäpfchen
kann Träger
enthalten, wie Kakaobutter, Carbowachse und Polyethylenglycole,
die bei Körpertemperatur
schmelzen, sich aber bei Raumtemperatur verfestigen.
-
Einheitsdosierungsformen
für die
orale oder rektale Verabreichung, z. B. Sirupe, Elixiere und Suspensionen
können
vorgesehen werden, wobei jede Dosierungseinheit, z. B. ein Teelöffel, ein
Eßlöffel, eine
Tablette oder ein Zäpfchen,
eine vorbestimmte Menge der Zusammensetzung enthält, die einen oder mehrere
Inhibitoren enthält.
In ähnlicher
Weise können
Einheitsdosierungsformen für
die Injektion oder intravenöse
Verabreichung den Inhibitor/die Inhibitoren in einer Zusammensetzung
als Lösung
in sterilem Wasser, normaler Kochsalzlösung oder einem anderen pharmazeutisch
annehmbaren Träger
enthalten.
-
Der
Ausdruck ”Einheitsdosierungsform”, wie er
hier verwendet wird, bezieht sich auf physikalisch diskrete Einheiten,
die als Einheitsdosierungen für
menschliche und tierische Patienten geeignet sind, wobei jede Einheit
eine vorbestimmte Menge der erfindungsgemäßen Verbindungen enthält, die
so berechnet ist, daß die Menge
ausreicht, um die gewünschte
Wirkung zu erzielen, zusammen mit einem pharmazeutisch annehmbaren
Verdünnungsmittel,
Träger
oder Trägermittel.
Die genauen Angaben für
die neuen Einheitsdosierungsformen der vorliegenden Er findung hängen von
der jeweiligen angewendeten Verbindung und der zu erreichenden Wirkung
ab und von den pharmakodynamischen Eigenschaften, die jede Verbindung
in dem Wirt liefert.
-
Die
pharmazeutisch annehmbaren Hilfsstoffe, wie Träger, Adjuvantien, Trägermittel
oder Verdünnungsmittel
sind für
die Öffentlichkeit
leicht verfügbar.
Außerdem
sind pharmazeutisch annehmbare Hilfssubstanzen, wie pH-einstellende
und puffernde Mittel, die Tonizität einstellende Mittel, Stabilisatoren,
Benetzungsmittel und dgl. für
die Öffentlichkeit
leicht verfügbar.
-
Wenn
das Mittel ein Polypeptid, Polynucleotid, Analog oder eine nachahmende
Verbindung davon ist, z. B. eine Antisense-Zusammensetzung, kann sie in Gewebe
oder Wirtszellen auf einer Vielzahl von Wegen eingeführt werden,
einschließlich
einer Vireninfektion, Mikroinjektion oder Fusion von Vesikeln. Eine
Sprühinjektion
kann auch für
die intramuskuläre
Verabreichung verwendet werden, wie von Furth et al. (1992), Anal. Biochem.,
205: 365–368
beschrieben. Die DNA kann auf Goldmikroteilchen aufgetragen werden
und intradermal mit einer Teilchenbombardierungsvorrichtung oder ”Genkanone”, wie in
der Literatur beschrieben, zugeführt
werden (siehe z. B. Tang et al. (1992), Nature, 356: 152–154), wo
Goldmikroprojektile mit der therapeutischen DNA beschichtet werden
und dann in Hautzellen geschossen werden.
-
Der
Fachmann auf diesem Gebiet erkennt leicht, daß Dosishöhen variieren können als
Funktion der spezifischen Verbindung, der Schwere der Symptome und
der Empfindlichkeit des Patienten für Nebenwirkungen. Bevorzugte
Dosierungen für
eine gegebene Verbindung können
leicht bestimmt werden von einem Fachmann auf diesem Gebiet mit
einer Vielzahl von Mitteln.
-
Die
vorliegenden Methoden finden Anwendung zur Behandlung einer Vielzahl
von verschiedenen Krankheitszuständen,
an denen die Npt2B-Aktivität
beteiligt ist. Die Krankheitszustände, die mit den vorliegenden
Methoden behandelt werden können,
schließen
Krankheiten ein, die durch eine abnorm hohe Pi-Absorption gekennzeichnet sind, und
Krankheitszustände,
die durch eine abnorm niedrige Pi-Absorption gekennzeichnet sind.
Kranheitszustände,
die durch eine anormal niedrige Npt2B-Aktivität entstehen, sind solche, die durch
das Vorliegen einer Hypophosphatämie
gekennzeichnet sind und schließen
Osteomalazie, Hypokalziurie, Rachitis und dgl. ein. Krankheitszustände, die
durch eine anormal hohe Npt2B-Aktivität gekennzeichnet sind, sind
solche, die durch das Vorliegen einer Hyperphosphatämie gekennzeichnet
sind und schließen
Hyperparathyreoidismus, Hypokalzämie,
Vitamin-D-Mangel, Verkalkung von Weichgewebe oder metastatische Verkalkung
und dgl. ein. Von besonderem Interesse ist die Verwendung der vorliegenden
Methoden, um Hyperphosphatämie
zu behandeln, die durch Niereninsuffizienz entsteht, die z. B. durch
eine Nierenkrankheit verursacht wird, die zu einer mindestens eingeschränkten Nierenfunktion
führt,
und dgl.
-
Unter
Behandlung wird mindestens eine Verbesserung der mit dem pathologischen
Zustand, der den Wirt befallen hat, verbundenen Symptome verstanden,
wobei eine Verbesserung in einem breiten Sinn verwendet wird und
sich mindestens auf eine Verminderung der Größe eines Parameters, z. B.
eines Symptoms, das mit dem zu behandelnden pathologischen Zustand
verbunden ist, bezieht, z. B. Hyperphosphatämie. Eine solche Behandlung
schließt
auch Situationen ein, bei denen der pathologische Zustand oder zumindest
die Symptome, die damit verbunden sind, vollständig gehemmt wird, d. h. nicht
mehr auftritt oder gestoppt wird, d. h. beendet wird, so daß der Wirt
nicht mehr unter dem pathologischen Zustand leidet oder zumindest
nicht unter den Symptomen, die den pathologischen Zustand kennzeichnen.
-
Eine
Vielzahl von Wirten können
mit den vorliegenden Methoden behandelt werden. Im allgemeinen sind
solche Wirte ”Säugetiere”, wobei
dieser Ausdruck breit verwendet wird, um Organismen zu beschreiben, die
zu der Klasse der Säugetiere
gehören,
einschließlich
der Ordnungen Raubtiere (z. B. Hunde und Katzen), Nagetiere (z.
B. Mäuse,
Meerschweinchen und Ratten) und Primaten (z. B. Menschen, Schimpansen
und Affen). In vielen Ausführungsformen
sind die Wirte Menschen.
-
Kits
mit Einheitsdosierungen des aktiven Mittels, gewöhnlich in oraler oder injizierbarer
Dosis, werden bereitgestellt. Solche Kits enthalten zusätzlich zu
Behältern,
die die Einheitsdosierung enthalten, eine Packungsbeilage zur Information,
die die Verwendung und die damit erreichten Vorteile der Arzneimittel
bei der Behandlung des interessierenden pathologischen Zustandes
beschreibt. Bevorzugte Verbindungen und Einheitsdosen sind die hier
beschriebenen.
-
Die
folgenden Beispiele dienen nur der Erläuterung. Es ist für den Fachmann
leicht erkennbar, daß die Präparate,
Dosierungen, Verabreichungsmethoden und anderen Parameter der Erfindung
weiter modifiziert oder auf verschiedenen Wegen ersetzt werden können, ohne
vom Sinn und Zweck der Erfindung abzuweichen.
-
Versuche
-
A. Identifizierung der Npt2B-Sequenz
-
Ein
Vergleich von Natriumphosphat-Co-Transporterproteinsequenzen vom
Typ II aus verschiedenen Arten, die in öffentlichen Datenbanken erhältlich sind,
ergab, daß während die
meisten sehr eng verwandt waren, die Sequenzen von Rind und Flunder
eine getrennte Unterfamilie zu bilden schienen. Die Incyte LifeSeq Datenbank
wurde daher auf Npt2-artige Klone untersucht, die der Rindersequenz
näher kamen
als der mensch lichen. Eine Anzahl von Klonen wurde identifiziert
und drei davon wurden erhalten und die DNA-Sequenz der gesamten
Inserts bestimmt. Die DNA-Sequenzierung wurde mit einem Sequenzautomaten
(PE/Applied Biosystems, Modell 373A, Foster City, CA) durchgeführt unter
Verwendung des Farbstoff-Didesoxyabbruch-Sequenzierkits des Anbieters.
Ein Vergleich der Sequenzen zeigte, daß sie die gleiche cDNA wiedergaben
und daß die
längste
nur ein Teilklon war, dem ungefähr
150 Aminosäuren
vom N-Ende fehlten, auf Basis der Homologie mit dem Rinderprotein.
Die Konsensussequenz wurde verwendet, um die LifeSeq Datenbank weiter
zu screenen und eine große
Anzahl von Klonen wurde aufgefunden, einschließlich einem, der die codierende
Sequenz voller Länge
zu enthalten schien. Letztere wurde von Incyte erhalten und sequenziert.
Diese zeigte die Gegenwart eines offenen Leserahmens mit 689 Aminosäuren, der
ein menschliches Mitglied der Rinder/Flunder-Typ-II-Co-Transporter-Unterfamilie
zu sein schien. Die Mehrzahl der in der LifeSeq Datenbank identifizierten
Klone stammte von Bibliotheken, die von aus der Lunge stammenden
Gewebeproben abgeleitet waren, jedoch stammten einige der Klone
aus Bibliotheken des Dünndarms
und aus dem Eierstock. Dies deutete darauf hin, daß diese
cDNA ein Kandidat für
den menschlichen Natriumphosphat-Co-Transporter des Darms sein könnte. Versuche
unter Verwendung von RT-PCR bestätigten
die Expression dieses Gens in cDNA, die aus menschlichen Dünndarmproben
stammte (erhalten von Clontech Corporation, Palo Alto, CA). Anschließend wurde
die Zuordnung dieser Sequenz als menschlicher Darmtransporter verstärkt durch
einen hohen Grad an Homologie mit veröffentlichten Sequenzen für intestinale
Transporter von Xenopus (A. Ishizuya-Oka et al. (1997), Temporal
and Spatial Expression of an Intestinal Na+/PO4 3–Cotransporter Correlates
With Epithelial Transformation During Thyroid Hormone-Dependent Frog Metamorphosis.
Development Genetics 20: 53–66)
und Maus (H. Hilfiker et al., Characterization of a murine type
II sodium-phosphate cotransporter expressed in mammalian small intestine.
PNAS 1998, 95: 14564–14569).
-
B. Expression in Säugetierzellen und Assayprotokoll
für Na/Pi-Transporter
-
Menschliche
Npt2B-cDNA wird in einen geeigneten konstitutiven Säugetierexpressionsvektor,
wie pcDNA3.1 oder pREP9 (beide von Invitrogen, Carlsbad, Kalifornien)
kloniert. Falls erforderlich, wird die cDNA in einen induzierbaren
Vektor, wie pLK-neo, einen mit Glucocorticoid induzierbaren Vektor
(von Prof. Nicholas Fasel, Institute of Biochemistry, Universität von Lausanne,
Schweiz, wie in Gene, 111, 199–206
(1992) beschrieben) kloniert. Eine Anzahl von Säugetierzelllinien, z. B. HEK
293, CHO, MDCK, BHK und NIH 3T3 werden mit den Expressionskonstrukten
transfiziert und auf eine stabile Expression der rekombinanten Transporter
gescreent unter Verwendung einer Version des unten beschriebenen
Assays.
-
Zellen,
die den Transporter exprimieren, werden in 96-Napf-Gewebekulturplatten
mit 50000 bis 100000 Zellen pro Napf in 200 μl geeigneten Medien plattiert
und 3 bis 16 Stunden lang anhaften gelassen. Direkt vor dem Test
werden die Zellen dreimal mit natrium- und phosphatfreiem Waschpuffer
(137 mM N-Methyl-D-glucamin, 5,4 mM KCl, 2,8 mM CaCl2,
1,2 mM MgCl2, 10 mM HEPES, pH eingestellt
auf 7,4 mit HCl) gewaschen. Die folgenden Komponenten werden dann
zugegeben: (1) 50 μl
Reaktionspuffer (137 mM NaCl, 5,4 mM KCl, 2,8 mM CaCl2,
1,2 mM MgCl2, 0,1 mM KH2PO4, 10 mM HEPES, pH eingestellt auf 7,4 mit
KOH), (2) 40 μl
Testverbindungen verdünnt
in Reaktionspuffer und (3) 10 ml einer 10× Phosphatlösung (Endkonzentration Phosphat
ist 100 μM),
die entweder 32P (0,25 μCi) oder 33P
(0,5 μCi)
als Tracer enthält.
Die Platten werden bei Raumtemperatur 20 bis 30 Minuten lang inkubiert
und die Reaktion gestoppt, indem die Aufnahmelösung entfernt wird und die
Zellen dreimal mit eiskalter Stoplösung (137 mM NaCl, 10 mM Tris-HCl, pH 7,2) gewaschen
werden. Die von den Zellen aufgenommene Radioaktivität wird bestimmt,
indem nach Zugabe von 150 μl
Szintillationscocktail gezählt
wird. Kontrollen bestehen aus Zellen, die ohne Testverbindung (Träger allein)
inkubiert wurden und Zellen, die mit N-Methyl-D-glucamin in Reaktionspuffer
anstelle von Natrium inkubiert wurden. Die hemmende Wirkung wird
ausgedrückt
als Prozentanteil Hemmung der natriumabhängigen Aufnahme des Tracers.
Unter Verwendung des obigen Protokolls werden in Betracht gezogene
therapeutische Mittel auf ihre Npt2B-modulierende Aktivität gescreent.
-
Es
ist aus den obigen Ergebnissen und der Diskussion offensichtlich,
daß ein
neuer menschlicher intestinaler Natriumphosphat-Co-Transporter ebenso
wie Polypeptide, die damit verwandt sind und Nucleinsäurezusammensetzungen,
die ihn codieren, durch die vorliegende Erfindung bereitgestellt
werden. Diese Polypeptid- und Nucleinsäurezusammensetzung finden Verwendung
in einer Vielzahl verschiedener Anwendungen, einschließlich Forschung,
Diagnose, Screening und therapeutische Anwendungen. Es werden auch
neue Methoden zur Behandlung von Krankheiten bereitgestellt, die
mit Anormalitäten
beim Plasmaphosphatpegel verbunden sind, da die Identifikation des
vorliegenden Natriumphosphat-Co-Transporters ein weiteres Ziel für therapeutische
Mittel für
solche Krankheiten liefert. Somit liefert die vorliegende Erfindung
einen wesentlichen Beitrag auf diesem Gebiet.
-
Alle
Veröffentlichungen
und Patentanmeldungen, die in dieser Beschreibung zitiert werden,
werden hier durch Bezugnahme mit eingeschlossen, als wenn jede einzelne
Veröffentlichung
oder Patentanmeldung spezifisch und einzeln hier angegeben würde. Die
Nennung irgendeiner Veröffentlichung
erfolgt aufgrund ihrer Offenbarung vor dem Anmeldedatum und sollte
nicht als Zugeständnis
ausgelegt werden, daß die
vorliegende Erfindung nicht berechtigt ist, vordatiert zu werden
aufgrund einer früheren
Erfindung.
-
Obwohl
die vorliegende Erfindung im Detail durch Erläuterung und Beispiele beschrieben
wurde, um das Verständnis
zu erleichtern, ist es für
den Fachmann auf diesem Gebiet im Lichte der Lehren der Erfindung offensichtlich,
daß bestimmte
Veränderungen
und Modifikationen gemacht werden können, ohne vom Schutzbereich
der beigefügten
Ansprüche
abzuweichen.
-
-
-
-
-