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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Verbindungen mit Affinität zu einem
oder mehreren GABAB-Rezeptoren sowie deren
pharmazeutisch annehmbare Salze, Solvate und Stereoisomere. Die
Erfindung betrifft außerdem
Verfahren zu ihrer Herstellung, pharmazeutische Zusammensetzungen,
die die therapeutisch wirksamen Verbindungen enthalten, und die
Verwendung der wirksamen Verbindungen in der Therapie.
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Hintergrund
und Stand der Technik
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Rückfluß
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Beim
gastroösophagealen
Rückfluß (gastro-oesophageal
reflux disease, GORD) handelt es sich um die am häufigsten
vorkommende Erkrankung des oberen Magen-Darm-Trakts. Die Therapie ist gegenwärtig darauf
ausgerichtet, die Magensäuresekretion
zu vermindern oder die Säureexposition
der Speiseröhre
durch Verbesserung der ösophagealen
Clearance, des Tonus des unteren Ösophagussphinkters und der
Entleerung des Magens zu reduzieren. Früher wurde angenommen, daß Rückfluß mechanistisch
hauptsächlich
auf einen hypotonen unteren Ösophagussphinkter
zurückzuführen ist.
Neuere Untersuchungen (z.B. Holloway und Dent (1990) Gastroenterol.
Clin. N. Amer. 19, 517–535)
haben jedoch gezeigt, daß die
meisten Rückflußepisoden während vorübergehender
Relaxationen des unteren Ösophagussphinkters
(transient lower oesophageal sphincter relaxations, TLOSR) auftreten,
d.h. Relaxationen, die nicht durch Schlucken ausgelöst werden.
Es wurde weiterhin gezeigt, daß die
Magensäuresekretion
bei GORD-Patienten gewöhnlich
normal ist.
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Es
besteht daher ein Bedarf an Verbindungen, die die Häufigkeit
des Auftretens von TLOSR reduzieren und somit Rückfluß verhindern.
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Eine
ein auf die Inhibierung der Relaxation des unteren Ösophagussphinkters
abgestelltes Lokalanästhetikum
enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung wird in WO 87/04077
und in
US 5,036,057 beschrieben.
Kürzlich
wurde gezeigt, daß GABA
B-Rezeptoragonisten TLOSR inhibieren, was
in WO 98/11885 beschrieben wird.
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GABAB-Rezeptoragonisten
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GABA
(4-Aminobuttersäure)
ist ein endogener Neurotransmitter im zentralen und peripheren Nervensystem.
Die Rezeptoren für
GABA werden traditionell in GABAA- und GABAB-Rezeptorsubtypen eingeteilt. GABAB-Rezeptoren gehören zur Superfamilie der G-Protein-gekoppelten
Rezeptoren. Es wird beschrieben, daß sich GABAB-Rezeptoragonisten
zur Behandlung von ZNS-Störungen
wie der Muskelrelaxation bei Spinalspastizität, Herzkreislauferkrankungen,
Asthma, Störungen
der Darmmotilität
wie Reizkolon und als prokinetische Mittel und Antitussiva eignen.
Es wurde weiterhin beschrieben, daß GABAB-Rezeptoragonisten
zur Verwendung bei der Behandlung von Erbrechen (WO 96/11680) und,
wie oben erwähnt,
bei der Inhibierung von TLOSR (WO 98/11885) geeignet sind.
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Der
am besten untersuchte GABA
B-Rezeptoragonist
ist das in der Schweizer Patentschrift Nr. CH449046 beschriebene
Baclofen (4-Amino-3-(4-chlorphenyl)buttersäure). Baclofen wird schon seit
einigen Jahren als Antispastikum verwendet. In der
EP 0356128 wird die Verwendung der
speziellen Verbindung (3-Aminopropyl)methylphosphinsäure als
hochwirksamer GABA
B-Rezeptoragonist in der
Therapie beschrieben. In der
EP
0181833 werden substituierte 3-Aminopropylphosphinsäuren beschrieben,
die sehr hohe Affinitäten
zu GABA
B-Rezeptor stellen haben. In Analogie
zu Baclofen können
die Verbindungen beispielsweise als Muskelrelaxantien verwendet
werden. In der
EP 0399949 werden
Derivate von (3-Aminopropyl)methylphosphinsäure beschrieben, bei denen
es sich um hochwirksame GABA
B-Rezeptoragonisten
handeln soll. Diese Verbindungen sollen zur Verwendung als Muskelrelaxantien
geeignet sein. Die
EP 0463969 und
die FR 2722192 betreffen 4-Aminobuttersäurederivate mit verschiedenen
heterocyclischen Substituenten am 3-Kohlenstoff der Butylkette. In J. Med.
Chem. (1995), 38, 3297–3312,
werden Struktur-Wirkungs-Beziehungen einiger Phosphinsäureanaloga
bezüglich
ihrer Affinitäten
zum GABA
B-Rezeptor sowie ihrer muskelrelaxierenden Wirkung
beschrieben. In diesem Aufsatz wird die Schlußfolgerung gezogen, daß mit dem
(S)-Enantiomer von 3-Amino-2-hydroxypropylmethylphosphinsäure eine
erheblich stärkere
Muskelrelaxation erzielt werden könnte als mit Baclofen, ohne
daß unerwünschte ZNS-Wirkungen
auftreten.
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In
der Literatur werden die Phosphinsäuren, die ein phosphorgebundenes
Wasserstoffatom aufweisen, auch als phosphonige Säuren bezeichnet.
Hierbei handelt es sich um zwei Bezeichnungen für dieselben Verbindungen, die
beide verwendet werden können.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde jedoch für die erfindungsgemäßen Verbindungen
die Bezeichnung Phosphinsäuren
gewählt.
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Kurze Darstellung
der Erfindung
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind neue Verbindungen der Formel I
in welcher
R
1 für
Wasserstoff steht;
R
2 für Hydroxy,
Fluor oder eine Oxogruppe steht;
R
3 für Wasserstoff
steht;
R
4 für Wasserstoff steht;
und
deren pharmazeutisch annehmbare Salze, Solvate und Stereoisomere,
mit
Ausnahme des Racemats von (3-Amino-2-hydroxypropyl)phosphinsäure.
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Noch
weiter bevorzugte Verbindungen sind (3-Amino-2-fluorpropyl)phosphinsäure, (2R)-(3-Amino-2-fluorpropyl)phosphinsäure, (2S)-(3-Amino-2-fluorpropyl)phosphinsäure, (3-Amino-2-oxopropyl)phosphinsäure, (2S)-(3-Amino-2-hydroxypropyl)phosphinsäure und
(2R)-(3-Amino-2-hydroxypropyl)phosphinsäure.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung versteht es sich, daß es sich
dann, wenn R2 für eine Oxogruppe steht, bei
der Bindung zwischen R2 und dem Kohlenstoff
um eine Doppelbindung handelt.
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Die
Verbindungen der Formel I gemäß der Erfindung
sind amphoter und können
in Form innerer Salze vorliegen. Sie können auch Säureadditionssalze und Salze
mit Basen bilden. Solche Salze sind insbesondere pharmazeutisch
annehmbare Säureadditionssalze
sowie pharmazeutisch annehmbare Salze, die mit Basen gebildet werden.
Zu den für
die Bildung solcher Salze geeigneten Säuren gehören beispielsweise Mineralsäuren wie
Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure
oder Phosphorsäure
oder organische Säuren
wie Sulfonsäuren
und Carbonsäuren.
Salze mit Basen sind beispielsweise Alkalimetallsalze, z.B. Natrium-
oder Kaliumsalze, oder Erdalkalimetallsalze, z.B. Calcium- oder
Magnesiumsalze, sowie Ammoniumsalze wie Salze mit Ammoniak oder
organischen Aminen. Diese Salze können nach herkömmlichen
Methoden hergestellt werden.
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Liegen
im Molekül
ein oder mehrere Stereozentren vor, so können die Verbindungen der Formel
I in Form eines Stereoisomerengemischs, d.h. eines Gemischs von
Diastereomeren und/oder Racematen, oder in Form von einzelnen Stereoisomeren,
d.h. des einzelnen Enantiomers und/oder Diastereomers, vorliegen.
Die Verbindungen können
auch in Form von Solvaten, z.B. Hydraten, vorliegen.
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Alle
Verbindungen der Formel I können
zur Inhibierung von TLOSR und somit zur Behandlung von gastroösophagealem
Rückfluß verwendet
werden. Die Inhibierung von TLOSR läßt auch darauf schließen, daß sich die
Verbindungen zur Behandlung von Reflux bei Kleinkindern anwenden
lassen. Eine wirksame Kontrolle von Reflux bei Kleinkindern wäre ein wichtiger
Beitrag zur Behandlung von Entwicklungsstörungen aufgrund eines übermäßigen Verlusts
aufgenommener Nährstoffe.
Des weiteren können
die neuen Verbindungen zur Behandlung von mit gastroösophagealem
Rückfluß in Zusammenhang
stehendem Asthma oder nicht mit gastroösophagealem Rückfluß in Zusammenhang
stehendem Asthma (GORD-related oder non-GORD-related asthma), Rülpsen, Husten,
Schmerzen, Kokainsucht, Schluckauf, Reizkolon, Dyspepsie, Erbrechen
und Nozizeption verwendet werden.
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Entgegen
den Angaben im Stand der Technik (J. Med. Chem. (1995) , 3297–3312, und
The GABA Receptors; zweite Auflage, Herausgeber S. J. Enna und Norman
Bowery, Humana Press (1977), insbesondere S. 281–282) haben die erfindungsgemäßen Verbindungen
trotz des Vorhandenseins einer P-H-Bindung eine überraschend hohe metabolische
Stabilität.
Die Verbindungen besitzen außerdem
einen überraschend
hohen therapeutischen Index.
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Herstellung
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
der Formel I können
nach einem der folgenden Verfahren hergestellt werden.
- A) Eine Verbindung der Formel II worin R1 und
R3 die oben in Formel I angegebene Bedeutung
besitzen, X für
Wasserstoff oder eine Schutzgruppe wie -CCH3(OCH2CH3)2 steht,
Z für eine
Schutzgruppe wie t-Butyloxycarbonyl steht und Y für Wasserstoff
oder eine Schutzgruppe wie Niederalkyl steht, die durch eine Kondensationsreaktion
gemäß Schema
1 unter Verwendung eines geeigneten N-geschützten Aminosäureesters,
worin R3 die oben angegebene Bedeutung besitzt,
W für eine
Schutzgruppe wie Niederalkyl steht und Z die in Formel II angegebenen Bedeutung
besitzt, und eines geeigneten geschützten Phosphinsäurederivats,
worin R1 die oben in Formel I angegebene
Bedeutung besitzt und X und Y die in Formel II angegebene, Bedeutung
besitzen, und einer Base wie Lithiumdiisopropylamid synthetisiert
worden sein kann Schema
1
- wird
- a) gegebenenfalls durch eine N-Alkylierungsreaktion zur Einführung von
R4, falls R4 nicht
gleich Wasserstoff sein soll, und eine anschließende Hydrolysereaktion in
eine Verbindung der Formel III worin R1,
R3 und R4 die in
Formel I angegebene Bedeutung besitzen, umgewandelt, und gegebenenfalls wird
die oben erhaltene Verbindung III in eine andere chemische Verbindung
der Formel III umgewandelt und/oder ein erhaltenes Isomerengemisch
wird in die einzelnen Isomere getrennt und/oder ein erhaltenes Salz
wird in eine freie Verbindung der Formel III und/oder in ein anderes
Salz umgewandelt und/oder eine erhaltene freie Verbindung der Formel
III wird in ein der obigen Definition entsprechendes Salz umgewandelt,
oder
- b) durch eine Reduktionsreaktion, gegebenenfalls eine N-Alkyierungsreaktion,
falls R4 nicht gleich Wasserstoff sein soll,
und eine abschließende
Hydrolysereaktion in eine Verbindung der Formel IV worin R1,
R3 und R4 die in
Formel I angegebene Bedeutung besitzen, umgewandelt, und gegebenenfalls wird
die oben erhaltene Verbindung IV in eine andere chemische Verbindung
der Formel IV umgewandelt und/oder ein erhaltenes Isomerengemisch
wird in die einzelnen Isomere getrennt und/oder ein erhaltenes Salz
wird in eine freie Verbindung der Formel IV und/oder in ein anderes
Salz umgewandelt und/oder eine erhaltene freie Verbindung der Formel
IV wird in ein der obigen Definition entsprechendes Salz umgewandelt,
oder
- c) durch eine Reduktionsreaktion, eine anschließende Deoxohalogenierungsreaktion,
gegebenenfalls eine N-Alkylierungsreaktion
zur Einführung
von R4, falls R4 nicht
gleich Wasserstoff sein soll, und eine abschließende Hydrolysereaktion in eine Verbindung der Formel
V worin R1, R3 und
R4 die in Formel I angegebene Bedeutung
besitzen und Halo für
ein Halogenatom steht, umgewandelt, und gegebenenfalls wird die
oben erhaltene Verbindung V in eine andere chemische Verbindung
der Formel V umgewandelt und/oder ein erhaltenes Isomerengemisch
wird in die einzelnen Isomere getrennt und/oder ein erhaltenes Salz
wird in eine freie Verbindung der Formel V und/oder in ein anderes Salz
umgewandelt und/oder eine erhaltene freie Verbindung der Formel
V wird in ein der obigen Definition entsprechendes Salz umgewandelt,
oder
- B) eine Verbindung der Formel VI worin R1 und
R3 die oben in Formel I angegebene Bedeutung
besitzen, X für
Wasserstoff oder eine Schutzgruppe wie -CCH3(OCH2CH3)2 steht,
T für eine
in eine NH2-Gruppe umwandelbare Gruppe steht
und Y für Wasserstoff
oder eine Schutzgruppe wie Niederalkyl steht, die durch eine Kondensationsreaktion
gemäß Schema
2 unter Verwendung eines 2,3-Epoxypropylderivats, wie eines geeigneten
N-geschützten
2,3-Epoxypropylaminderivats
oder eines Epichlorhydrinderivats, worin R1 und
R3 die oben in Formel I angegebene Bedeutung
besitzen, und eines durch O-Silylierung
aktivierten geeigneten geschützten
Phosphinsäurederivats,
worin X und Y die in Formel VI angegebene Bedeutung besitzen, und
einer Lewis-Säure
wie wasserfreiem ZnCl2 synthetisiert worden
sein kann Schema
2
- wird
- a) durch eine Reaktion, bei der die Trimethylsilylgruppe durch
ein Wasserstoffatom ersetzt wird, eine Reaktion, bei der die Gruppe
T gemäß Formel
VI in -NHR4, worin R4 die
oben in Formel I angegebene Bedeutung besitzt, umgewandelt wird,
und eine abschließende
Hydrolysereaktion in eine Verbindung der Formel IV worin R1,
R3 und R4 die in
Formel I angegebene Bedeutung besitzen, umgewandelt, und gegebenenfalls wird
die oben erhaltene Verbindung IV in eine andere chemische Verbindung
der Formel IV umgewandelt und/oder ein erhaltenes Isomerengemisch
wird in die einzelnen Isomere getrennt und/oder ein erhaltenes Salz
wird in eine freie Verbindung der Formel IV und/oder in ein anderes
Salz umgewandelt und/oder eine erhaltene freie Verbindung der Formel
IV wird in ein der obigen Definition entsprechendes Salz umgewandelt,
oder
- b) durch eine Reaktion, bei der die Trimethylsilylgruppe durch
ein Wasserstoffatom ersetzt wird, eine Oxidationsreaktion, eine
Reaktion, bei der die Gruppe T gemäß Formel VI in -NHR4, worin R4 die oben
in Formel I angegebene Bedeutung besitzt, umgewandelt wird, und
eine abschließende
Hydrolysereaktion in eine Verbindung der Formel, III worin R1,
R3 und R4 die in
Formel I angegebene Bedeutung besitzen, umgewandelt, und gegebenenfalls wird
die oben erhaltene Verbindung III in eine andere chemische Verbindung
der Formel III umgewandelt und/oder ein erhaltenes Isomerengemisch
wird in die einzelnen Isomere getrennt und/oder ein erhaltenes Salz
wird in eine freie Verbindung der Formel III und/oder in ein anderes
Salz umgewandelt und/oder eine erhaltene freie Verbindung der Formel
III wird in ein der obigen Definition entsprechendes Salz umgewandelt,
oder
- c) durch eine Reaktion, bei der die Trimethylsilylgruppe durch
ein Wasserstoffatom ersetzt wird, eine Deoxohalogenierungsreaktion,
eine Reaktion, bei der die Gruppe T gemäß Formel VI in -NHR4, worin R4 die oben
in Formel I angegebene Bedeutung besitzt, umgewandelt wird, und
eine abschließende
Hydrolysereaktion in eine Verbindung der Formel V worin R1,
R3 und R4 die in
Formel I angegebene Bedeutung besitzen und Halo für ein Halogenatom
steht, umgewandelt, und gegebenenfalls wird die oben erhaltene Verbindung
V in eine andere chemische Verbindung der Formel V umgewandelt und/oder
ein erhaltenes Isomerengemisch wird in die einzelnen Isomere getrennt
und/oder ein erhaltenes Salz wird in eine freie Verbindung der Formel
V und/oder in ein anderes Salz umgewandelt und/oder eine erhaltene
freie Verbindung der Formel V wird in ein der obigen Definition entsprechendes
Salz umgewandelt, oder
- C) eine Verbindung der Formel VII worin R1 die
oben in Formel I angegebene Bedeutung besitzt, X für Wasserstoff
oder eine Schutzgruppe wie -CCH3(OCH2CH3)2 steht,
U für eine
elektronenanziehende Gruppe wie beispielsweise -CN oder -CO2Et, die in eine -CH2NH2-Gruppe umgewandelt werden kann, steht,
Y für Wasserstoff
oder eine Schutzgruppe wie Niederalkyl steht und Halo für Halogen
steht, die durch eine Additionsreaktion gemäß Schema 3 unter Verwendung
einer ungesättigten
Verbindung, worin R1 die oben in Formel
I angegebene Bedeutung besitzt und U und Halo die in Formel VII
angegebene Bedeutung besitzen, und eines durch O-Silylierung aktivierten
geeigneten geschützten Phosphinsäurederivats,
worin X und Y die in Formel VII angegebene Bedeutung besitzen, synthetisiert
worden sein kann Schema
3 wird durch eine Reaktion, bei der die Gruppe U
in -NHR4, worin R4 die
oben in Formel I angegebene Bedeutung besitzt, umgewandelt wird,
und eine Hydrolysereaktion in eine Verbindung der Formel VIII worin R1 und
R4 die oben in Formel I angegebene Bedeutung
besitzen und Halo für
ein Halogenatom steht, umgewandelt, und gegebenenfalls wird die
oben erhaltene Verbindung VIII in eine andere chemische Verbindung
der Formel VIII umgewandelt und/oder ein erhaltenes Isomerengemisch
wird in die einzelnen Isomere getrennt und/oder ein erhaltenes Salz
wird in eine freie Verbindung der Formel VIII und/oder in ein anderes
Salz umgewandelt und/oder eine erhaltene freie Verbindung der Formel
VIII wird in ein der obigen Definition entsprechendes Salz umgewandelt,
oder
- D) eine Verbindung der Formel IX, gegebenenfalls als einzelnes
Stereoisomer, worin R1,
R3 und R4 die oben
in Formel I angegebene Bedeutung besitzen, Z für eine Schutzgruppe wie t-Butyloxycarbonyl
steht und Halo für
ein Halogenatom steht, die durch eine Substitutionsreaktion gemäß Schema
4 unter Verwendung einer elektrophilen Verbindung, worin R1, R3 und R4 die oben angegebene Bedeutung besitzen,
L für eine
Abgangsgruppe wie Iod steht und Z und Halogen die oben angegebene
Bedeutung besitzen, und eines durch O-Silylierung aktivierten Phosphinsäurederivats
synthetisiert worden sein kann Schema
4 wird durch eine Hydrolysereaktion in eine Verbindung
der Formel V worin R1,
R3 und R4 die oben
in Formel I angegebene Bedeutung besitzen, umgewandelt, und gegebenenfalls
wird die oben erhaltene Verbindung V in eine andere chemische Verbindung
der Formel V umgewandelt und/oder ein erhaltenes Isomerengemisch
wird in die einzelnen Isomere getrennt und/oder ein erhaltenes Salz
wird in eine freie Verbindung der Formel V und/oder in ein anderes
Salz umgewandelt und/oder eine erhaltene freie Verbindung der Formel
V wird in ein der obigen Definition entsprechendes Salz umgewandelt,
oder
- E) eine Verbindung der Formel XI worin R1,
R3 und R4 die oben
in Formel I angegebene Bedeutung besitzen, X für Wasserstoff oder eine Schutzgruppe
wie -CCH3 (OCH2CH3)2 steht und Y für Wasserstoff
oder eine Schutzgruppe wie Niederalkyl steht, die durch eine Additionsreaktion
gemäß Schema
4 durch Behandlung eines ungesättigten
Phosphinsäurederivats,
worin R1, R3 und
R4 die oben in Formel I angegebene Bedeutung
besitzen, mit H2S, einem Mercaptidion (HS–)
oder einer geschützten
Mercaptidverbindung wie Benzylthiol, wobei die Schutzgruppe anschließend abgespalten
wird, synthetisiert worden sein kann Schema
5 wird durch eine Hydrolysereaktion in eine Verbindung
der Formel XII worin R1,
R3 und R4 die oben
in Formel I angegebene Bedeutung besitzen, umgewandelt, und gegebenenfalls
wird die oben erhaltene Verbindung XII in eine andere chemische
Verbindung der Formel XII umgewandelt und/oder ein erhaltenes Isomerengemisch
wird in die einzelnen Isomere getrennt und/oder ein erhaltenes Salz
wird in eine freie Verbindung der Formel XII und/oder in ein anderes
Salz umgewandelt und/oder eine erhaltene freie Verbindung der Formel
XII wird in ein der obigen Definition entsprechendes Salz umgewandelt.
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Nähere Beschreibung
der Erfindung
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Die
Erfindung wird nun anhand der folgenden nichteinschränkenden
Beispiele näher
erläutert.
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Beispiel 1. (3-Amino-2-fluorpropyl)phosphinsäure
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Eine
auf einem Eisbad gekühlte
Lösung
von (3-Amino-2-fluor-3-oxopropyl)(diethoxymethyl)phosphinsäureethylester
in THF (Tetrahydrofuran) wurde unter Argonatmosphäre mit 1
M BH3·THF
versetzt. Nach 10 Minuten wurde die Lösung 2,5 h am Rückfluß erhitzt.
Dann wurde die Lösung
auf Raumtemperatur abgekühlt und
mit 6 N HCl (200 mL) versetzt. Nach Abziehen des THF am Rotationsverdampfer
wurde die wäßrige Schicht
2,5 h am Rückfluß erhitzt.
Dann wurde die Lösung
abgekühlt
und eingedampft. Der Rückstand
wurde mittels Ionenaustauschsäulenchromatographie
(DOWEX® 50WX-8-200,
H+-Form, 3,5 × 4,0 cm) gereinigt. Das Ionenaustauscherharz
wurde mit einem Gemisch aus Methanol und Wasser im Verhältnis 2:1
(400 mL) vorgewaschen. Das in einem Gemisch aus Methanol und Wasser
im Verhältnis
1:1 gelöste
Rohprodukt wurde auf die Säule
gegeben und mit einem Gemisch aus Methanol und Wasser im Verhältnis 1:1
(400 mL) gewaschen. Dann wurde das Elutionsmittel auf ein Gemisch
aus Methanol und konzentriertem Ammoniumhydroxid im Verhältnis 3:1
umgeschaltet. Zwei Fraktionen (insgesamt 150 mL) wurden vereinigt
und eingedampft, was 645 mg (34%) (3-Amino-2-fluorpropyl)phosphinsäure in Form
eines weißen
Feststoffs ergab. Daten: Fp. 203–207°C; Rf =
0,35 (Methanol/Methylenchlorid/konzentriertes Ammoniumhydroxid 60:40:1); 1H-NMR (300 MHz, D2O) δ 7,11 (d,
J=528 Hz, 1H), 5,18 (dm, J=54 Hz, 1H), 3,28–3,45 (m, 2H), 1,65–2,23 (m,
2H); 13C-NMR (125 MHz, D2O
+ Dioxan) δ 87,8
(d, J=170 Hz), 44,3 (dd, J=12,6, 21,6 Hz), 35,6 (dd, J=20,2, 86,5
Hz); APIMS: m/z=142 (M+H)+.
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Beispiel 2. (2S)-(3-Amino-2-hydroxypropyl)phosphinsäure
-
Eine
Mischung von (2S)-(3-Amino-2-hydroxypropyl)(1,1-diethoxyethyl)phosphinsäureethylester
(1,0 g, 3,5 mmol) und konzentrierter HCl (50 mL) wurde 2 h am Rückfluß erhitzt.
Die Lösung
wurde auf Raumtemperatur abgekühlt
und eingedampft. Der Rückstand
wurde in Methanol (100 mL) gelöst
und bei Raumtemperatur mit Propylenoxid (2 mL) behandelt. Nach 5
Stunden Rühren
wurde der ausgefallene Feststoff durch Abdekantieren des Lösungsmittels
isoliert. Der Feststoff wurde mit einem Argonstrom getrocknet, was
220 mg (45%) (2S)-(3-Amino-2-hydroxypropyl)phosphinsäure in Form
eines weißen
Feststoffs ergab. Daten: 1H-NMR (300 MHz,
D2O) δ 7,1
(d, J=540 Hz, 1H), 4,2 (m, 1H), 2,9–3,2 (m, 2H), 1,7–2,0 (m,
2H); 31P-NMR (121 MHz, D2O) δ 24,2 (d,
J=522 Hz); FABMS: m/z=140 (M+H)+; [α]D bei 20°C=+8° (0,5% in
0,1M HCl).
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Beispiel 3. (2R)-(3-Amino-2-hydroxypropyl)phosphinsäure
-
Eine
Mischung von (2R)-(3-Amino-2-hydroxypropyl)(1,1-diethoxyethyl)phosphinsäureethylester
(0,9 g, 3,2 mmol) und konzentrierter HCl (50 mL) wurde 2 h am Rückfluß erhitzt.
Die Lösung
wurde auf Raumtemperatur abgekühlt
und eingedampft. Der Rückstand
wurde in Methanol (50 mL) gelöst
und bei Raumtemperatur mit Propylenoxid (3 mL) behandelt. Nach 5
Stunden Rühren
wurde der ausgefallene Feststoff durch Abdekantieren des Lösungsmittels
isoliert. Der Feststoff wurde mit einem Argonstrom getrocknet, was
260 mg (59%) (2R)-(3-Amino-2-hydroxypropyl)phosphinsäure in Form
eines weißen
Feststoffs ergab. Daten: 1H-NMR (300 MHz,
D2O) δ 7,1
(d, J=540 Hz, 1H), 4,2 (m, 1H), 2,9–3,2 (m, 2H), 1,7–2,0 (m,
2H); 31P-NMR (121 MHz, D2O) δ 23,9 (d,
J=525 Hz); FABMS: m/z=140 (M+H)+; [α]D bei 20°C=–8° (0,5% in
0,1M HCl).
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Beispiel 4. (3-Amino-2-oxopropyl)phosphinsäure
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Eine
Probe von [3-[N-(tert.-Butyloxycarbonyl)amino]-2-oxopropyl](1,1-diethoxyethyl)phosphinsäureethylester
(8,11 g, 21,0 mmol) wurde in vorher durch Durchleiten von N2 durch die Lösung desoxygeniertem 3 N HCl
(400 mL) gelöst.
Die Mischung wurde 14 h bei Raumtemperatur gerührt und dannn aufkonzentriert.
Der Rückstand
wurde zusammen mit Methanol eingedampft. Dann wurde der Rückstand
in Methanol (10 mL) gelöst
und mit Propylenoxid (10 mL) versetzt. Die Mischung wurde 6 Stunden
gerührt,
wonach der erhaltene Niederschlag abfiltriert wurde. Der Feststoff
wurde mit kaltem Methanol gewaschen und bei 50°C unter Vakuum getrocknet, was
2,1 g (73%) (3-Amino-2-oxopropyl)phosphinsäure in Form eines gebrochen
weißen
Feststoffs ergab. Daten: Fp. 126–127°C; Rf =
0,64 (Methanol/Wasser 85:15); 1H-NMR (300
MHz, D2O) δ 7,13 (d, J=551 Hz, 1H), 4,14
(s, 2H), 3,14 (d, J=18 Hz, 2H); 13C-NMR
(75 MHz, D2O + Dioxan) δ 199,5, 49,2, 47,3 (d, J=69 Hz);
FABMS: m/z=138 (M+H)+.
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Beispiel 5. (2R)-(3-Amino-2-fluorpropyl)phosphinsäure
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In
einem 2-L-Dreihalskolben mit mechanischem Rührer, Thermometer, Tropftrichter
und Argoneinleitung wurde Ammoniumhypophosphit (73,8 g, 0,89 mol)
vorgelegt. Der Kolben wurde in ein Wasserbad bei Raumtemperatur
gestellt, wonach N,O-Bis(trimethylsilyl)acetamid (215 mL, 0,87 mol
-BSA) unter Eiskühlung so
schnell zudosiert wurde, daß die
Innentemperatur unter 38°C
blieb (ungefähr
30 Minuten). Nach Beendigung der BSA-Zugabe wurde die Reaktionsmischung auf
45–48°C erhitzt
und 1 h bei dieser Temperatur gehalten. Dann wurde der Ansatz auf
Raumtemperatur abgekühlt
und mit einer Lösung
von (2R)-2-Fluor-3-iodpropylcarbamidsäure-tert.-butylester (27,3 g, 0,09 mol) in Methylenchlorid
(300 mL) versetzt. Dann wurde der Ansatz 18 h bei Raumtemperatur
rühren
gelassen. Die Reaktionsmischung wurde auf 0°C abgekühlt und vorsichtig mit Methanol
(275 mL) und dann mit Wasser (32 mL) gequencht. Die Reaktionsmischung
wurde 30 min gerührt,
wonach der Ansatz filtriert und die Feststoffe mit Methanol gewaschen
wurden. Der nach Auf konzentrieren des Filtrats erhaltene Rückstand
wurde über
Nacht unter Hochvakuum (0,1 mm Hg) gesetzt. Der Rohrückstand
wurde mit einem Gemisch aus Methylenchlorid, Methanol und konzentrierter
Ammoniumhydroxidlösung
(80:20:1) trituriert und filtriert. Das Filtrat wurde unter vermindertem
Druck auf konzentriert, wonach erneut trituriert wurde. Das Rohkonzentrat
wurde in einen 2-L-Kolben überführt, in
Methanol (375 mL) gelöst
und in ein Wasserbad bei Raumtemperatur gestellt. Nach Zugabe einer
gesättigten
Lösung
von Chlorwasserstoffgas in Essigsäureethylester (500 mL) wurde
die Mischung 3 h gerührt.
Die Rektionsmischung wurde filtriert, wonach die Feststoffe mit
einem Gemisch aus Methanol und Essigsäureethylester (90:10) gewaschen
wurden. Das Filtrat wurde unter vermindertem Druck auf konzentriert,
wonach das Rohprodukt durch eine Säule mit DOWEX® 50WX-8-200
mesh, H+-Form
(500 g, 8×15
cm) geschickt wurde, wobei mit einem Gemisch aus Methanol und Wasser
im Verhältnis
1:1 eluiert wurde, bis mittels DC-Analyse keine Substanz mehr nachgewiesen werden
konnte. Das geforderte Rohprodukt wurde dann mit einem Gemisch aus
konzentrierter Ammoniumhydroxidlösung
und Methanol im Verhältnis
1:3 eluiert. Das Produkt wurde mittels Säulenchromatographie unter Elution
mit einem Gemisch aus Chloroform, Methanol und konzentrierter Ammoniumhydroxidlösung (6:3:1) weiter
gereinigt, was (2R)-(3-Amino-2-fluorpropyl)phosphinsäure in Form
eines weißen
Feststoffs (3,12 g, 24%) ergab. 1H-NMR (300
MHz, D2O) δ 7,90 (s, 0,5H), 6,15 (s, 0,5H),
5,12–5,29
(m, 0,5H), 4,92–5,10
(m, 0,5H), 3,12–3,42
(m, 2H), 1,74–2,26
(m, 2H).
-
Beispiel 6. (2S)-(3-Amino-2-fluorpropyl)phosphinsäure
-
In
einem 2-L-Dreihalskolben mit mechanischem Rührer, Thermometer, Tropftrichter
und Argoneinleitung wurde Ammoniumhypophosphit (58,1 g, 0,70 mol)
vorgelegt. Der Kolben wurde in ein Wasserbad bei Raumtemperatur
gestellt, wonach N,O-Bis(trimethylsilyl)acetamid (175,9 mL, 0,71
mol -BSA) unter Eiskühlung so
schnell zudosiert wurde, daß die
Innentemperatur zwischen 35 und 40°C blieb. Nach Beendigung der BSA-Zugabe
wurde die Reaktionsmischung 45 min bei 35–40°C gehalten. Nach Zugabe von
Methylenchlorid (150 mL) wurde die Mischung noch 45 min bei 35–40°C gerührt. Dann
wurde der Ansatz auf Raumtemperatur abgekühlt und mit einer Lösung von
(2S)-2-Fluor-3-iodpropylcarbamidsäure-tert.-butylester (42,5
g, 0,14 mol) in Methylenchlorid (300 mL) versetzt. Dann wurde der
Ansatz über
Nacht bei Raumtemperatur rühren
gelassen. Die Reaktionsmischung wurde auf 0°C abgekühlt und vorsichtig mit Methanol
(150 mL) und dann mit Wasser (60 mL) gequencht. Der nach Aufkonzentrieren
des Ansatzes erhaltene Rückstand
wurde über
Nacht unter Hochvakuum (0,1 mm Hg) gesetzt. Der Rückstand
wurde durch Zugabe von konzentriertem Ammoniumhydroxid (50 mL) auf
einen pH-Wert von etwa 8 eingestellt und dann mit Methylenchlorid
(400 mL) und Methanol (250 mL) versetzt. Die erhaltenen Feststoffe wurden
filtriert, wonach das Filtrat auf konzentriert wurde. Der Rückstand
wurde mit einem Gemisch aus Methylenchlorid, Methanol und konzentrierter
Ammoniumhydroxidlösung
im Verhältnis
80:20:1 (400 mL) trituriert und filtriert. Das Filtrat wurde unter
vermindertem Druck auf konzentriert, wonach das Rohkonzentrat in
Methanol (400 mL) gelöst
wurde. Nach Zugabe einer gesättigten
Lösung
von Chlorwasserstoffgas in Essigsäureethylester (600 mL) wurde
die Mischung 3 h gerührt.
Dann wurde die Reaktionsmischung filtriert und das Filtrat unter
vermindertem Druck aufkonzentriert. Das Rohprodukt wurde durch eine
Säule mit
DOWEX® 50WX-8-200 mesh, H+-Form (450 g) geschickt, wobei mit einem
Gemisch aus Methanol und Wasser im Verhältnis 1:1 eluiert wurde, bis
mittels DC-Analyse keine Substanz mehr nachgewiesen werden konnte.
Das geforderte Rohprodukt wurde dann mit einem Gemisch aus konzentrierter
Ammoniumhydroxidlösung
und Methanol im Verhältnis
1:3 eluiert. Das Produkt wurde mittels Säulenchromatographie unter Elution
mit einem Gemisch aus Methylenchlorid, Methanol und konzentrierter
Ammoniumhydroxidlösung
(6:3:1) weiter gereinigt, was (2S)-(3-Amino-2-fluorpropyl)phosphinsäure in Form
eines weißen
Feststoffs (3,46 g, 17%) ergab. 1H-NMR (300
MHz, D2O) δ 7,90 (s, 0,5H), 6,15 (s, 0,5H),
5,12–5,29
(m, 0,5H), 4,92–5,10
(m, 0,5H), 3,12–3,42
(m, 2H), 1,74–2).
-
Bei
der Herstellung erfindungsgemäßer Verbindungen
wurden die folgenden Zwischenprodukte verwendet.
-
Beispiel Z1. 3-[(Diethoxymethyl)ethoxy)phosphoryl]-2-fluorpropansäureethylester(Zwischenprodukt
für die Verbindung
gemäß Beispiel
1)
-
Eine
Mischung von (Diethoxymethyl)phosphinsäureethylester (26,0 g, 133
mmol) und 1,1,1,3,3,3-Hexamethyldisilazan (28 mL, 133 mmol) wurde
unter Argonatmosphäre
2 h am Rückfluß erhitzt.
Dann wurde die Mischung auf Raumtemperatur abgekühlt und mit Fluoracrylat (10,5
g, 89,0 mmol) versetzt. Die Reagentien wurden unter Argonatmosphäre drei
Tage auf 60°C
erhitzt. Dann wurde die Mischung auf Raumtemperatur abgekühlt, mit
Essigsäureethylester
(300 mL) verdünnt
und mit 1 N HCl (2 × 150
mL) und gesättigtem
Natriumchlorid (100 mL) gewaschen. Die organische Schicht wurde über MgSO4 getrocknet, filtriert und eingedampft, was
32,0 g eines gelben Öls
ergab. Der Rückstand
wurde mittels Säulenchromatographie
an einer naß gepackten
Kieselgelsäule
(6 × 30
cm) unter Verwendung eines Gemischs aus Methylenchlorid und Methanol
im Verhältnis
97:3 als Elutionsmittel gereinigt. Die entsprechenden Fraktionen
wurden vereinigt und eingedampft, was 16,0 g (57%) 3-[(Diethoxymethyl)ethoxy)phosphoryl]-2-fluorpropansäureethylester
in Form eines klaren Öls
ergab. Daten: 1H-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 5,32
(dm, 1H), 4,67–4,77
(m, 1H), 4,18–4,32
(m, 2H), 3,58–3,91 (m,
4H), 2,30–2,62
(m, 2H), 1,20–1,41
(m, 9H).
-
Beispiel Z2. (3-Amino-2-fluor-3-oxopropyl)(diethoxymethyl)phosphinsäureethylester
(Zwischenprodukt für
die Verbindung gemäß Beispiel
1)
-
Eine
Lösung
von 3-[(Diethoxymethyl)ethoxy)phosphoryl]-2-fluorpropansäureethylester (16,0 g, 51,1 mmol)
in Ethanol (22 mL) wurde mit konzentriertem Ammoniumhydroxid (14,8
N, 3,5 mL, 51,1 mmol) versetzt. Die Lösung wurde 16 h gerührt und
eingedampft. Der Rückstand
wurde mittels Säulenchromatographie
an einer naß gepackten
Kieselgelsäule
(7 × 37
cm) unter Verwendung eines Gemischs aus Methylenchlorid und Methanol
im Verhältnis
96,5:3,5 als Elutionsmittel gereinigt. Die entsprechenden Fraktionen
wurden vereinigt und eingedampft, was 3,43 g (27%) (3-Amino-2-fluor-3-oxopropyl)(diethoxymethyl)phosphinsäureethylester
in Form eines klaren Öls
ergab. Daten: 1H-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 6,43
(s, 1H), 5,70 (s, 1H), 5,21–5,49
(dm, 1H), 4,7 (dd, 1H), 4,18–4,31
(m, 2H), 3,65–3,91
(m, 4H), 2,21–2,81
(m, 2H), 1,30–1,40
(m, 3H), 1,20–1,28
(m, 6H).
-
Beispiel Z3. (2R)-(3-Chlor-2-hydroxypropyl)(1,1-diethoxyethyl)phosphinsäureethylester
(Zwischenprodukt für die
Verbindung gemäß Beispiel
2)
-
Eine
Mischung von (Diethoxyethyl)phosphinsäureethylester (15,0 g, 71 mmol)
und Toluol wurde bis zur Trockne eingedampft, wonach der Rückstand
und 1,1,1,3,3,3-Hexamethyldisilazan (13,2 g, 82 mmol) unter Argonatmosphäre 3 h am
Rückfluß erhitzt
wurden. Dann wurde die Mischung auf Raumtemperatur abgekühlt und
eingedampft. Nach Zugabe von (R)-Epichlorhydrin (6,6 g, 71 mmol)
und wasserfreiem Zinkchlorid (2,5 g, 18 mmol) wurden die Reagentien
unter Argonatmosphäre über Nacht
auf 60°C
erhitzt. Dann wurde die Mischung auf Raumtemperatur abgekühlt und
mit Methylenchlorid und Wasser verdünnt. Die organische Schicht wurde
mit Wasser gewaschen, über
MgSO4 getrocknet, filtriert und eingedampft,
was 20,7 g eines gelben Öls ergab.
Der Rückstand
wurde in Methanol (150 mL) mit 1% Essigsäure gelöst, wonach die Lösung über Nacht gerührt wurde.
Durch Entfernen des Lösungsmittels
wurden 17,7 g (82%) (2R)-(3-Chlor-2-hydroxypropyl)(1,1-diethoxyethyl)phosphinsäureethylester
in Form eines klaren Öls
erhalten. Daten: 1H-NMR (500 MHz, CDCl3) δ 4,3–4,4 (m,
1H), 4,1-4,3 (m,
2H), 3,5–3,8
(m, 4H), 1,9–2,4
(m, 2H), 1,5 (dd, J=2,3, 11,4 Hz, 3H), 1,32–1,37 (m, 3H), 1,18–1,24 (m,
6H).
-
Beispiel Z4. (2S)-(3-Amino-2-hydroxypropyl)(1,1-diethoxyethyl)phosphinsäureethylester
(Zwischenprodukt für die
Verbindung gemäß Beispiel
2)
-
Eine
Lösung
von (2R)-(3-Chlor-2-hydroxypropyl)(1,1-diethoxyethyl)phosphinsäureethylester
(5,0 g, 17 mmol) in Ethanol mit 9% Ammoniak wurde in einem Autoklaven
4 Tage bei Raumtemperatur und noch einen Tag bei 60°C gerührt. Der
nach Eindampfen der Lösung
erhaltene Rückstand
wurde mittels Säulenchromatographie
an einer naß gepackten
Kieselgelsäule
unter Verwendung eines Gemischs aus Methylenchlorid und Methanol
(5–8%
Methanol) mit 5% Triethylamin als Elutionsmittel gereinigt. Die
entsprechenden Fraktionen wurden vereinigt, eingedampft und mit
Methylenchlorid und Wasser verdünnt.
Nach pH-Einstellung der wäßrigen Schicht
durch Zugabe von einigen mL 10%igem wäßrigem Na2CO3 wurde wiederholt mit Methylenchlorid extrahiert.
Die vereinigten organischen Schichten wurden über Na2SO4 getrocknet und eingedampft, was 1,2 g (26%)
(2S)-(3-Amino-2-hydroxypropyl)(1,1-diethoxyethyl)phosphinsäureethylester
in Form eines klaren Öls ergab.
Daten: 1H-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 4,40–4,55 (b,
1H), 4,10–4,30
(m, 2H), 3,55–3,80
(m, 4H), 3,20–3,30 (m,
1H), 3,00–3,10
(m, 1H), 2,00–2,40
(m, 2H), 1,45–1,53
(dd, J=3,4, 11,7 Hz, 3H), 1,30–1,40
(m, 3H), 1,15–1,25
(m, 6H).
-
Beispiel Z5. (2S)-(3-Chlor-2-hydroxypropyl)(1,1-diethoxyethyl)phosphinsäureethylester
(Zwischenprodukt für die
Verbindung gemäß Beispiel
3)
-
Eine
Mischung von (Diethoxyethyl)phosphinsäureethylester (15,0 g, 71 mmol)
und Toluol wurde bis zur Trockne eingedampft, wonach der Rückstand
und 1,1,1,3,3,3-Hexamethyldisilazan (13,2 g, 82 mmol) unter Argonatmosphäre 3 h am
Rückfluß erhitzt
wurden. Dann wurde die Mischung auf Raumtemperatur abgekühlt und
eingedampft. Nach Zugabe von (S)-Epichlorhydrin (6,6 g, 71 mmol)
und wasserfreiem Zinkchlorid (2,5 g, 18 mmol) wurden die Reagentien
unter Argonatmosphäre über Nacht
auf 60°C
erhitzt. Dann wurde die Mischung auf Raumtemperatur abgekühlt und
mit Methylenchlorid und Wasser verdünnt. Die organische Schicht wurde
mit Wasser gewaschen, über
MgSO4 getrocknet, filtriert und eingedampft,
was 20,7 g eines gelben Öls ergab.
Der Rückstand
wurde in Methanol (150 mL) mit 1% Essigsäure gelöst, wonach die Lösung über Nacht gerührt wurde.
-
Durch
Entfernen des Lösungsmittels
wurden 16,8 g (79%) (2S)-(3-Chlor-2-hydroxypropyl)(1,1-diethoxyethyl)phosphinsäureethylester
in Form eines klaren Öls
erhalten. Daten: 1H-NMR (500 MHz, CDCl3) δ 4,4 (m,
1H), 4,2–4,3
(m, 2H), 3,6–3,8
(m, 4H), 1,9–2,4
(m, 2H), 1,5 (dd, J=2,3, 11,4 Hz, 3H), 1,32–1,37 (m, 3H), 1,18–1,24 (m,
6H).
-
Beispiel Z6. (2R)-(3-Amino-2-hydroxypropyl)(1,1-diethoxyethyl)phosphinsäureethylester
(Zwischenprodukt für die
Verbindung gemäß Beispiel
3)
-
Eine
Lösung
von (2S)-(3-Chlor-2-hydroxypropyl)(1,1-diethoxyethyl)phosphinsäureethylester
(5,0 g, 17 mmol) in Ethanol mit 9% Ammoniak wurde in einem Autoklaven
6 Tage bei Raumtemperatur und noch einen Tag bei 55°C gerührt. Der
nach Eindampfen der Lösung
erhaltene Rückstand
wurde mittels Säulenchromatographie
an einer naß gepackten
Kieselgelsäule
unter Verwendung eines Gemischs aus Methylenchlorid und Methanol
(5–8%
Methanol) mit 5% Triethylamin als Elutionsmittel gereinigt. Die
entsprechenden Fraktionen wurden vereinigt, eingedampft und mit
Methylenchlorid und Wasser verdünnt.
Nach pH-Einstellung der wäßrigen Schicht
durch Zugabe von einigen mL 10%igem wäßrigem Na2CO3 wurde wiederholt mit Methylenchlorid extrahiert.
Die vereinigten organischen Schichten wurden über Na2SO4 getrocknet und eingedampft, was 0,9 g (19%)
(2R)-(3-Amino-2-hydroxypropyl)(1,1-diethoxyethyl)phosphinsäureethylester
in Form eines klaren Öls ergab.
Daten: 1H-NMR (500 MHz, CDCl3) δ 4,1–4,3 (m,
2H), 4,05 (b, 1H), 3,60-3,80
(m, 4H), 2,4–2,9
(m, 2H), 1,7–2,1
(m, 2H), 1,4–1,5
(dd, 3H), 1,3–1,4
(m, 3H), 1,2 (m, 6H).
-
Beispiel Z7. [3-[N-(tert.-Butyloxycarbonyl)amino]-2-oxopropyl](1,1-diethoxyethyl)phosphinsäureethylester (Zwischenprodukt
für die
Verbindung gemäß Beispiel
4)
-
Zu
einer Lösung
von Diisopropylamin (3,0 mL, 21 mmol) in THF (5 mL) wurde bei –10°C n-BuLi
(2,5 M in Hexangemisch, 8,6 mL, 21 mmol) getropft. Nach 10 Minuten
wurde der Ansatz auf –78°C abgekühlt und tropfenweise
mit einer Lösung
von (1,1-Diethoxyethyl)(methyl)phosphinsäureethylester
(4,80 g, 21,0 mmol) in THF (5 mL) versetzt. Danach wurde die Lösung 1 h
bei –78°C gerührt. Dann
wurde eine Lösung
N-Boc-Glycinmethylester
(810 mg, 4,3 mmol) in THF (15 mL) zugetropft. Nach beendeter Zugabe
wurde die Reaktionsmischung 45 Minuten gerührt, mit Essigsäure (1,2
mL, 21 mmol) versetzt und auf Raumtemperatur kommen gelassen. Dann
wurde die Reaktionsmischung zwischen Methylenchlorid und Wasser
verteilt, wonach die Schichten getrennt wurden. Die wäßrige Schicht
wurde einmal mit Methylenchlorid extrahiert. Die vereinigten organischen
Extrakte wurden über
MgSO4 getrocknet, filtriert und eingedampft,
was 4,89 g eines Öls
ergab. Der Rückstand
wurde mittels Chromatographie an 100 g Kieselgel unter Verwendung
von Essigsäureethylester
als Elutionsmittel gereinigt. Die entsprechenden Fraktionen wurden
gesammelt, was 1,2 g (74%) [3-[N-(tert.-Butyloxycarbonyl)amino]-2-oxopropyl](1,1-diethoxyethyl)phosphinsäureethylester
in Form eines Öls
ergab. Daten: 1H-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 5,48
(s, 1H), 4,10–4,30
(m, 2H), 4,17 (d, 2H), 3,60–3,80
(m, 4H), 3,01–3,30
(m, 2H), 1,52 (d, 3H), 1,43 (s, 9H), 1,32 (t, 3H), 1,19 (t, 6H).
-
Beispiel Z8. (2R)-3-(Dibenzylamino)-2-fluor-1-propanol
(Zwischenprodukt für
die Verbindung gemäß Beispiel 5)
-
Lithiumborhydrid
(5,3 g, 0,24 mol) wurde unter Stickstoffatmosphäre in THF (200 mL) suspendiert
und unter Rühren
auf –15°C abgekühlt. (2R)-3-(Dibenzylamino)-2-fluorpropansäuremethylester
(56,6 g, 0,19 mol) wurde in THF (250 mL) suspendiert und über einen
Zeitraum von 1 h zu der Mischung getropft, wobei die Innentemperatur
unter –10°C gehalten
wurde. Danach wurde die Reaktionsmischung auf Raumtemperatur kommen
gelassen und 17 h bei dieser Temperatur gerührt. Dann wurde die Reaktionsmischung
auf 0°C
abgekühlt und
vorsichtig mit gesättigter
wäßriger Ammoniumchloridlösung (300
mL) gequencht. Die Reaktionsmischung wurde mit Essigsäureethylester
(2 × 200
mL) extrahiert, wonach die organische Phase unter vermindertem Druck
auf konzentriert wurde. Der Rohrückstand
wurde in 2 N Salzsäure
(200 mL, pH ungefähr
2) gelöst,
wonach die wäßriger Phase
mit Ether (2 × 200
mL) gewaschen wurde. Die wäßrige Phase
wurde mit 80% Ammoniumhydroxid in Kochsalzlösung basisch gestellt (pH ungefähr 10),
mit Essigsäureethylester
(3 × 200
mL) extrahiert, über
wasserfreiem Natriumsulfat (10 g) getrocknet, filtriert und unter
vermindertem Druck auf konzentriert, was (2R)-3-(Dibenzylamino)-2-fluor-1-propanol
(48 g, 93%) in Form eines gelben Öls ergab.
1H-NMR
(300 MHz, CDCl3) δ 7,15–7,38 (m, 10H), 4,65–4,78 (m,
0,5H), 4,48–4,58
(m, 0,5H), 3,50–3,82
(m, 6H), 2,70–2,88
(m, 2H).
-
Beispiel Z9. (2R)-3-Amino-2-fluor-1-propanol
(Zwischenprodukt für
die Verbindung gemäß Beispiel
5)
-
(2R)-3-(Dibenzylamino)-2-fluor-1-propanol
(29,2 g, 0,11 mol) wurde in Ethanol (300 mL) gelöst. Nach Zugabe von zehn Gew.-%
Palladium(II)-hydroxid auf Kohle (5,0 g) wurde die Mischung auf
einen Parr®-Schüttler gestellt
und unter Wasserstoffatmosphäre
(55 psi) 6 Stunden geschüttelt.
Als keine weitere Wasserstoffaufnahme mehr beobachtet wurde, wurde
die Mischung über
eine Schicht Celite® (20 g) filtriert. Die
Ethanolmischung wurde mit einer frischen Charge Palladium(II)-hydroxid
(5 g) versetzt und erneut 17 h den obigen Hydrierungsbedingungen
unterworfen. Die rohe Reaktionsmischung wurde über Celite® filtriert
und unter vermindertem Druck auf konzentriert, was (2R)-3-Amino-2-fluor-1-propanol in Form
eines blaßgelben Öls (9,6
g, 96%) ergab.
1H-NMR (300 MHz, CD3OD) δ 4,78–5,00 (br
s, 3H), 4,49-4,62
(m, 0,5H), 4,32–4,46
(m, 0,5H), 3,54–3,70
(m, 2H), 2,70–2,96
(m, 2H).
-
Beispiel Z10. (2R)-2-Fluor-3-hydroxypropylcarbamidsäure-tert.-butylester
(Zwischenprodukt für
die Verbindung gemäß Beispiel
5)
-
(2R)-3-Amino-2-fluor-1-propanol
(4,6 g, 49 mmol) wurde in 25%igem wäßrigem Dioxan (160 mL) gelöst, mit
Kaliumcarbonat (7,1 g, 51 mmol) versetzt und auf 0°C abgekühlt. Dann
wurde Di-tert.-butyldicarbonat (11,6 g, 53 mmol) in zwei Portionen
zugegeben. Danach wurde die Mischung über Nacht auf Raumtemperatur kommen
gelassen. Die rohe Reaktionsmischung wurde bis zur Trockne eingedampft,
wonach Wasser (150 ml) gefolgt von gesättigtem wäßrigem Kaliumhydrogensulfat
(bis zu einem pH-Wert von ungefähr
3) zugegeben wurde. Das organische Material wurde mit Methylenchlorid
(2 × 150
mL) extrahiert, über
Natriumsulfat getrocknet, filtriert und unter vermindertem Druck
auf konzentriert, was (2R)-2-Fluor-3-hydroxypropylcarbamidsäure-tert.-butylester
(9,5 g, 100%) in Form eines farblosen Öls ergab.
1H-NMR
(300 MHz, CDCl3) δ 4,82–5,04 (br s, 1H), 4,62-4,72 (m, 0,5H), 4,48–4,58 (m,
0,5H), 3,62–3,72
(m, 2H), 3,32–3,62
(m, 2H), 3,20–3,44
(br s, 1H), 1,48 (s, 9H).
-
Beispiel Z11. (2R)-2-Fluor-3-iodpropylcarbamidsäuretert.-butylester
(Zwischenprodukt für
die Verbindung gemäß Beispiel
5)
-
Imidazol
(26,6 g, 0,39 mol) wurde bei Raumtemperatur in Methylenchlorid (400
mL) gelöst.
Nach Zugabe von Iod (102,5 g, 0,39 mol) wurde die Reaktionsmischung
10 min bei Raumtemperatur gerührt
und dann auf 0°C
abgekühlt.
Triphenylphosphin (102,5 g, 0,39 mol) wurde über einen Zeitraum von 10 min
derart portionsweise zugegeben, daß die Innentemperatur unter
10°C blieb.
Dann wurde eine Lösung
von (2R)-2-Fluor-3-hydroxypropylcarbamid säure-tert.-butylester (60,4
g, 0,31 mol) in Methylenchlorid (100 mL) zugetropft. Danach wurde
zusätzliches
Methylenchlorid (200 mL) zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde
auf Raumtemperatur kommen gelassen und noch 17 h gerührt. Dann
wurde die Reaktionsmischung über
eine Schicht Celite® (50 g) filtriert und
mit zusätzlichem
Methylenchlorid gewaschen. Das Filtrat wurde unter vermindertem Druck
auf konzentriert und mittels Kieselgel-Säulenchromatographie unter Verwendung
von Methylenchlorid als Elutionsmittel gereinigt. Dadurch wurde
(2R)-2-Fluor-3-iodpropylcarbamidsäuretert.-butylester in Form
eines weißen
Feststoffs (64,7 g, 68%) erhalten.
1H-NMR
(300 MHz, CDCl3) δ 4,80–5,10 (br s, 1H), 4,58-4,72 (m, 0,5H), 4,42–4,56 (m,
0,5H), 3,48–3,70
(m, 1H), 3,20–3,46
(m, 3H), 1,48 (s, 9H).
-
Beispiel Z12. (2S)-3-(Dibenzylamino)-2-fluorpropansäuremethylester
(Zwischenprodukt für
die Verbindung gemäß Beispiel
6)
-
(2R)-2-(Dibenzylamino)-3-hydroxypropansäuremethylester
(231,7 g, 0,77 mol) wurde in THF (850 mL) gelöst und langsam tropfenweise
mit einer Lösung
von DAST (196 g, 1,2 mol) in THF (400 mL) versetzt. Danach wurde
der Ansatz noch 1,5 h gerührt.
Die DC-Analyse zeigte, daß das
Edukt verbraucht war. Dann wurde der Ansatz auf 0°C abgekühlt und
durch langsame Zugabe von Wasser (1,5 l) und anschließende Neutralisation
durch Zugabe von festem Natriumhydrogencarbonat gequencht. Nach
der Neutralstellung wurde ein Gemisch aus konzentriertem Ammoniumhydroxid
und gesättigter
Natriumchloridlösung
im Verhältnis
1:1 zugegeben, wonach der Ansatz mit Essigsäureethylester extrahiert und
unter vermindertem Druck auf konzentriert wurde. Das Rohgemisch
wurde mittels Kieselgel-Säulenchromatographie
unter Verwendung von Essigsäureethylester/Hexangemisch
(1:4) als Elutionsmittel gereinigt, was die gewünschte Verbindung (188,3 g,
62%) in Form eines Öls
ergab.
1H-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 7,18–7,38 (m,
10H), 5,12–5,17
(m, 0,5H), 4,95–5,00
(m, 0,5H), 3,81–3,87
(m, 2H), 3,69 (s, 3H), 3,49–3,55
(m, 2H), 2,90–3,12
(m, 2H).
-
Beispiel Z13. (2S)-3-(Dibenzylamino)-2-fluor-1-propanol
(Zwischenprodukt für
die Verbindung gemäß Beispiel 6)
-
Lithiumborhydrid
(17,7 g, 0,81 mol) wurde unter Stickstoffatmosphäre in THF (400 mL) suspendiert und
unter Rühren
auf –15°C abgekühlt. (2S)-3-(Dibenzylamino)-2-fluorpropansäuremethylester
(188,3 g, 0,62 mol) wurde in THF (400 mL) suspendiert und zu der
Mischung getropft. Danach wurde die Reaktionsmischung auf Raumtemperatur
kommen gelassen und 3 h bei dieser Temperatur gerührt. Die
DC-Analyse zeigte, daß das
Edukt verbraucht war. Dann wurde die Reaktionsmischung auf 0°C abgekühlt und
vorsichtig mit gesättigter wäßriger Ammoniumchloridlösung (300
mL) gequencht. Die Reaktionsmischung wurde nach Zugabe von zusätzlichem
Wasser (400 mL) mit Essigsäureethylester
extrahiert, wonach die organische Phase unter vermindertem Druck
auf konzentriert wurde. Der Rohrückstand
wurde in 2 N Salzsäure
gelöst,
wonach die wäßrige Phase
zweimal mit Ether gewaschen wurde. Die wäßrige Phase wurde mit 80% Ammoniumhydroxid
in Kochsalzlösung
basisch gestellt (pH ungefähr
10), mit Essigsäureethylester
extrahiert, über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, filtriert und unter vermindertem
Druck auf konzentriert, was (2S)-3-(Dibenzylamino)-2-fluor-1-propanol (156,6
g, 92%) in Form eines gelben Öls
ergab. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 7,15–7,38 (m, 10H),
4,65–4,78
(m, 0,5H), 4,48–4,58
(m, 0,5H), 3,50–3,82
(m, 6H), 2,70–2,88
(m, 2H).
-
Beispiel Z14. (2S)-3-Amino-2-fluor-1-propanol
(Zwischenprodukt für
die Verbindung gemäß Beispiel
6)
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(2S)-3-(Dibenzylamino)-2-fluor-1-propanol
(39,1 g, 0,14 mol) wurde in Ethanol (300 mL) gelöst. Nach Zugabe von zehn Gew.-%
Palladium(II)-hydroxid auf Kohle (5,0 g) wurde die Mischung auf
einen Parr®-Schüttler gestellt
und unter Wasserstoffatmosphäre
(55 psi) über
Nacht geschüttelt.
Als keine weitere Wasserstoffaufnahme mehr beobachtet wurde, wurde
die Mischung über
eine Schicht Celite® filtriert. Die Ethanolmischung wurde
mit einer frischen Charge Palladium(II)-hydroxid (5 g) versetzt
und erneut 12 h den obigen Hydrierungsbedingungen unterworfen. Wiederum
wurde die Mischung, als keine weitere Wasserstoffaufnahme mehr beobachtet
wurde, über
eine Schicht Celite® filtriert. Die Ethanolmischung
wurde mit einer frischen Charge Palladium(II)-hydroxid (5 g) versetzt
und erneut 12 h den obigen Hydrierungsbedingungen unterworfen. Die
rohe Reaktionsmischung wurde über
Celite filtriert und unter vermindertem Druck auf konzentriert,
was (2S)-3-Amino-2-fluor-1-propanol
in Form eines blaßgelben Öls (13,3
g, 100%) ergab. 1H-NMR (300 MHz, CD3OD) δ 4,78–5,00 (br
s, 3H), 4,49–4,62
(m, 0,5H), 4,32–4,46
(m, 0,5H), 3,54–3,70
(m, 2H), 2,70–2,96
(m, 2H).
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Beispiel Z15. (2S)-2-Fluor-3-hydroxypropylcarbamidsäure-tert.-butylester
(Zwischenprodukt für
die Verbindung gemäß Beispiel
6)
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(2S)-3-Amino-2-fluor-1-propanol
(38,6 g, 0,41 mol) wurde in 25%igem wäßrigem Dioxan (1,4 L) gelöst und mit
Kaliumcarbonat (60,1 g, 0,43 mol) gefolgt von Di-tert.-butyldicarbonat (99,5
g, 0,46 mol) versetzt. Danach wurde die Mischung über Nacht
gerührt.
Die DC-Analyse zeigte, daß das
Edukt vollständig
verbraucht war. Die rohe Reaktionsmischung wurde bis zur Trockne
eingedampft, wonach Wasser (300 ml) gefolgt von gesättigtem
wäßrigem Kaliumhydrogensulfat
(bis zu einem pH-Wert von ungefähr
3) zugegeben wurde. Das organische Material wurde zweimal mit Methylenchlorid
extrahiert, über
Natriumsulfat getrocknet, filtriert und unter vermindertem Druck
auf konzentriert, was (2S)-2-Fluor-3-hydroxypropylcarbamidsäure-tert.-butylester (79,5
g, 99%) in Form eines blaßgelben Öls ergab. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 4,82–5,04 (br
s, 1H), 4,62-4,72 (m, 0,5H), 4,48–4,58 (m, 0,5H), 3,62–3,72 (m,
2H), 3,32–3,62
(m, 2H), 3,20–3,44
(br s, 1H), 1,48 (s, 9H).
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Beispiel Z16. (2S)-2-Fluor-3-iodpropylcarbamidsäuretert.-butylester
(Zwischenprodukt für
die Verbindung gemäß Beispiel
6)
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Imidazol
(19,8 g, 0,29 mol) wurde bei Raumtemperatur in Methylenchlorid (900
mL) gelöst.
Nach Zugabe von Iod (73,9 g, 0,29 mol) wurde die Reaktionsmischung
10 min bei Raumtemperatur gerührt
und dann auf 0°C
abgekühlt.
Triphenylphosphin (76,3 g, 0,29 mol) wurde über einen Zeitraum von 10 min
derart portionsweise zugegeben, daß die Innentemperatur unter
10°C blieb.
Dann wurde eine Lösung
von (2S)-2-Fluor-3-hydroxypropylcarbamidsäure-tert.-butylester (45,0
g, 0,23 mol) in Methylenchlorid (300 mL) zugetropft. Die Reaktionsmischung
wurde auf Raumtemperatur kommen gelassen und noch 12 h gerührt. Dann
wurde die Reaktionsmischung über
eine Schicht Celite® filtriert und mit zusätzlichem
Methylenchlorid gewaschen. Das Filtrat wurde unter vermindertem
Druck auf konzentriert und mittels Kieselgel-Säulenchromatographie unter Verwendung
von Methylenchlorid als Elutionsmittel gereinigt. Dadurch wurde
(2S)-2-Fluor-3-iodpropylcarbamidsäure-tert.-butylester in Form eines farblosen Öls (42,5
g, 62%) erhalten. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 4,80–5,10 (br
s, 1H), 4,58–4,72
(m, 0,5H), 4,42–4,56
(m, 0,5H), 3,48-3,70
(m, 1H), 3,20–3,46
(m, 3H), 1,48 (s, 9H).
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Pharmazeutische
Zubereitungen
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
der Formel I können
als Wirkstoffe in einer pharmazeutischen Zubereitung für die orale,
rektale, epidurale, intravenöse,
intramuskuläre,
subkutane und nasale Verabreichung sowie Verabreichung durch Infusion
oder für
einen anderen geeigneten Verabreichungsweg verwendet werden.
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Vorzugsweise
erfolgt die Verabreichung oral oder durch Injektion/Infusion.
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Die
pharmazeutischen Zubereitungen enthalten eine erfindungsgemäße Verbindung
in Kombination mit einem oder mehreren pharmazeutisch annehmbaren
Bestandteilen. Die fertigen Dosisformen werden nach bekannten pharmazeutischen
Verfahren hergestellt. Die Wirkstoffmenge liegt üblicherweise zwischen 0,1 und 95
Gew.-% der Zubereitung, vorzugsweise zwischen 0,2 und 20 Gew.-%
bei Zubereitungen zur parenteralen Verabreichung und vorzugsweise
zwischen 1 und 50 Gew.-% bei Zubereitungen zur oralen Verabreichung.
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Bei
der Herstellung von pharmazeutischen Formulierungen, die eine erfindungsgemäße Verbindung in
Form von festen Dosierungseinheiten zur oralen Verabreichung enthalten,
kann die ausgewählte
Verbindung mit festen pharmazeutisch annehmbaren Bestandteilen (u.a.
beispielsweise Sprengmittel und Gleitmittel) vermischt werden. Die
Mischung wird dann zu Granulaten, Tabletten, Kapseln oder Beuteln
verarbeitet.
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Dosierungseinheiten
für die
rektale Verabreichung können
in Form von Zäpfchen,
in Form einer Gelatine-Rektalkapsel,
in Form eines fertigen Mikroeinlaufs oder in Form einer trockenen
Mikroeinlaufsformulierung, die unmittelbar vor der Verabreichung
in einem geeigneten Lösungsmittel
rekonstituiert wird, hergestellt werden.
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Flüssige Zubereitungen
für die
orale Verabreichung können
in Form von Sirupen oder Suspensionen oder in Form einer Trockenmischung,
die unmittelbar vor der Anwendung mit einem geeigneten Lösungsmittel rekonstituiert
wird, hergestellt werden.
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Die
typische Tagesdosis des Wirkstoffs hängt von verschiedenen Faktoren
ab, beispielsweise von den individuellen Anforderungen jedes Patienten,
dem Verabreichungsweg und der Erkrankung. Im allgemeinen liegen
die Dosierungen im Bereich von 1 μg
bis 100 mg pro Tag und kg Körpergewicht,
vorzugsweise von 10 μg
bis 20 mg pro Tag und kg Körpergewicht.
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Biologische
Studien
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[3H]GABA-Radioligandenbindungsassay
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Aus
dem gesamten Hirn von männlichen
Sprague-Dawley-Ratten
wurden im wesentlichen wie vorbeschrieben (Zukin et al. (1974) Proc.
Natl. Acad. USA 71, 4802–4807)
synaptische Membranen von Ratten gewonnen. Der [3H]GABA-Kompetitionsassay
in Anlehnung an Olpe et al. ((1990) Eur. J. Pharmacol. 187, 27–38) wurde
in 200 μL
TCI-Puffer (Tris
Calcium Isoguvacine) (50 mM Tris(tri(hydroxymethyl)aminomethan),
pH-Wert 7,4, 2,5 mM CaCl2 und 40 μM Isoguvacin)
mit 20 nM [3H] GABA (spezifische Aktivität: 3 Terabequerel (TBq)/mmol),
Testverbindung oder Lösungsmittel
und 80 μg
synaptischem Membranprotein unter Verwendung von Platten mit 96
Vertiefungen durchgeführt.
Nach 12–20
min Inkubation bei Raumtemperatur wurden die Inkubationen durch
Schnellfiltration über
ein mit 0,3% Polyethylenimin vorbehandeltes Glasfaserfilter (Printed-Filtermat-B-Filter, Wallac) unter
Verwendung eines Zellerntegeräts
für Platten
mit 96 Vertiefungen (Skatron oder Tomtec) beendet. Die Filter wurden
bei 4°C
mit Puffer mit 50 mM Tris (Tris(hydroxymethyl)aminomethan) und 2,5
mM CaCl2, pH 7,4, gewaschen und dann bei
55°C getrocknet.
Nach Aufschweißen
von einer MeltiLex-B/HS-Szintillationsplatte
(Wallac) auf das Filter wurde in einem Microbeta-Szintillationszähler (Wallac)
die Radioaktivität
bestimmt.
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Ergebnisse und Diskussion
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Es
wurde gefunden, daß die
erfindungsgemäßen Verbindungen
hohe Affinititäten
und Wirksamkeiten für
den GABAB-Rezeptor aufweisen, wie aus den
niedrigen IC50- und EC50-Werten
in den Bindungs- bzw. Ileumassays hervorgeht. Es wurde außerdem gefunden,
daß die
Verbindungen sowohl bei i.v. als auch bei p.o. Verabreichung in
Tiermodellen TLOSR verringern. Entgegen den in der Literatur für 3-Aminopropylphosphinsäurederivate
mit einer P-H-Bindung aufgestellten Behauptungen wurde gefunden,
daß die
erfindungsgemäßen Verbindungen
in Tiermodellen eine hohe metabolische Stabilität besitzen. Außerdem konnten
ZNS-Nebenwirkungen (wie durch Reduzierung der Körpertemperatur bei Mäusen gemessen),
nicht beobachtet werden oder wurden nur bei sehr hohen Dosen festgestellt.
Daher war die Differenz zwischen der therapeutischen Dosis (Inhibierung
von TLOSR im Hundemodell) und der Nebenwirkungen verursachenden
Dosis (im Mausmodell) unerwartet groß.